Wolfsburg – das Auto?

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Wolfsburg – das Auto?
Hannover Oldenburg Osnabrück Wolfsburg Braunschweig Salzgitter Hildesheim Göttingen
JadeWeserPort
Wolfsburg
Forschungsflughafen Braunschweig
Grenzbeziehung
Das Regional-Journal für Niedersachsen
Das Regional-Journal für Niedersachsen
Wolfsburg – das Auto?
II/2012
Schutzgebühr 5,00 €
regjo niedersachsen
editorial
3
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mit dem Golf 7 will Volkswagen seine Erfolgsstory fortsetzen.
Niedersachsen = Auto ist sicher eine der bekanntesten Gleichungen, wenn man über den Standort spricht. Wolfsburg ist natürlich
ebenso gleich Volkswagen, wenn auch ein kleines bisschen mehr.
Unser Portrait der jungen Stadt zeigt sie als vielseitigen Lebensort,
der sich in den letzten Jahren immer wieder neu erfunden hat und
reich an Attraktionen ist. Aber auch Niedersachsen hat jenseits des
Autos in diesem Jahr einen großen Meilenstein gesetzt: Mit der
fast termingerechten Eröffnung des JadeWeserPorts in Wilhelmshaven nimmt das infrastrukturelle Vorzeigeprojekt des Landes seinen Betrieb auf. Große Hoffnungen knüpfen sich in den kommenden Jahren an die Entwicklung des Hafens und dadurch auch der
umliegenden Region. Das Potenzial sehen alle Beteiligten naturgemäß als groß an, obwohl ein besorgter Konkurrentenblick natürlich auch nicht fehlt. Denn wie sich der Hafen letztlich auf Hamburg, Bremen oder Rotterdam auswirken wird – wer weiß?
Wenn es nicht gerade um ihre eigenen, abweichenden Interessen geht, dann haben sich die Niederländer jedenfalls im grenzüberschreitenden Dialog als gute Teamplayer erwiesen. Belege für
die fruchtbaren Grenzbeziehungen zum niedersächsischen Nachbarn im Westen finden sich entlang der Ems zu Hauf. Hier haben
sich über die Grenze hinweg nicht nur kommunale Partnerschaften und ein reger kultureller Austausch entfaltet, auch wirtschaftliche Netzwerke binden den Nachbarn inzwischen mit ein, ebenso
wie sich die Niederländer an der Finanzierung großer Infrastrukturvorhaben beteiligt haben. Für die grenzanrainenden Landkreise
ist aus dem Nachbarland längst eine Nachbarschaft geworden.
Sven Grünewald
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Der QR Code („quick response“) kann von allen Smart-Phones
gelesen werden und verlinkt Sie direkt mit der Internet­s eite
des RegJo Magazins und des Polygo Verlages. Apps für den
QR Code sind in den bekannten App-Stores erhältlich. Der
QR -Code ( QR steht für englisch: quick response = schnelle
Antwort) ist ein zweidimensionaler Code (2 D -Code), der von
der japanischen Firma Denso Wave im Jahr 1994 entwickelt
wurde. Ursprünglich wurde der QR -Code zur Markierung von
Baugruppen und Komponenten für die Logistik in der Automobilproduktion eingesetzt.
RegJo bei Facebook:
www.facebook.com/RegJoNiedersachsen
Inhalt
regjo Niedersachsen
regjo Niedersachsen
Inhalt
5
18 JadeWeserPort
36 Grenzland
68 Wolfsburg
80 Forschungsflughafen
Deutschlands einziger Tiefwasserhafen hat seinen
Betrieb aufgenommen. Die größten Containerschiffe
können jetzt in Wilhelmshaven festmachen.
An der Grenze zwischen Niedersachsen und den Niederlanden wird Europa
gelebt und munter kooperiert.
Die Volkswagen-Stadt ist noch jung.
In Sport, Kultur und Wirtschaft spielt sie
aber in der 1. Liga.
In Braunschweig widmen sich Spitzenforschung
und innovations- sowie technologieintensive Unternehmen gemeinsam der Mobilität von morgen.
Wirtschaft
Politik & Soziales
Technik & Wissenschaft
Bilder: JadeWeserPort Realisierungs GmbH, Stefan Schöning
Fotodesign, Klaus Klett, DLR
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Frischer Wind für die Welt: Die Piller Industrieventilatoren GmbH kann auf eine über
100-jährige Firmengeschichte zurückblicken.
Arbeit erleben: Der ecopark im Oldenburger
Münsterland ist ein grüner Gewerbepark.
Passen die zu uns? Die m3team AG hilft bei
der Überwindung von persönlichen und kulturellen Unterschieden in Unternehmen.
Hafen voraus: Land und Küste setzen mit KomSIS.de auf ein effizientes Standortmarketing.
Viel in Bewegung: An der Verkehrsschnittstelle von West nach Ost und Nord nach Süd
hat sich die Region Hannover zu einem bedeutenden Logistik-Knoten entwickelt.
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Tiefe Wasser für große Pötte: Der JadeWeserPort nimmt seinen Betrieb auf und ist damit
Niedersachsens neues Tor zur Welt.
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Das Duo vom Bau: Die H. Roloff Bau GmbH
und die BFTW Holzminden GmbH planen und
realisieren Rohbauten.
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Aufwind an der Ems: Die Hafenplanung am
Rysumer Nacken in Emden wird fortgesetzt.
Cover: Volkswagen AG / Eva-Katarina Griesheimer
Umweltfreundlich: Der Braunschweiger Hafen zählt zu den Großen in
Norddeutschland.
Nachbarn, Partner, Konkurrenten: Im
Grenzland zwischen Niedersachsen und den
Niederlanden herrschen ein reger Grenzverkehr und viele Wirtschaftskooperationen.
Kreativität und Tradition: Das Renk Werk in
Hannover ist Weltmarktführer auf dem Gebiet
der Gleitlager für den Maschinenbau.
Auf einen Blick: Die Industrie- und Gewerbegebiete ganz Niedersachsens.
Mit einer Nische zum Erfolg: Torsten Helten gründete vor sechs Jahren in Göttingen ein
Outlet für gebrauchte Designermöbel.
Zukunft säen: Seit 1856 entwickelt die KWS
Saat AG aus Einbeck Saatgut für die Landwirtschaft und ist heute weltweit tätig.
<dev>PolyGoes #online</dev>: Neue Ära
Mobiles Internet: Der Polygo Verlag
baut seine Webaktivitäten mit einem neuen
Büro in der Hauptstadt und internationalem
Team weiter aus.
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4 Köpfe – 4 Meinungen: Im Januar 2013
stehen in Niedersachsen die Landtagswahlen
an. Was sind die wichtigsten Handlungsfelder für die kommende Legislaturperiode?
LiquidFriesland: Der Landkreis Friesland
schaltet eine Internetplattform für mehr Bürgerbeteiligung frei.
„Es fehlt eine konsequente Politik“: Interview mit Prof. Stephan Thomsen über die
wirtschaftlichen Wachstumschancen in Niedersachsen und die Verschuldung der öffentlichen Haushalte.
Weniger Masse, mehr Klasse: Die Branche der
Personaldienstleister gewinnt in Niedersachsen wie in ganz Deutschland an Bedeutung.
Neue Tarifvereinbarungen könnte diese nun zu
einem Wandel zwingen.
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Der Verbraucher als Produzent: Interview
mit Dr. Thomas Menze über die Energieversorgung von morgen und Zukunftsprognosen
für die Privatverbraucher.
Partner – keine Konkurrenten: Die Technologie- und Gründerzentren Niedersachsens haben
sich vor 15 Jahren im Verein Technologie-Centren Niedersachsen zusammengeschlossen.
Aviation – Automotive – Aufbruch: Am Forschungsflughafen Braunschweig profitieren
Spitzenforschung und innovations- sowie technologieintensive Unternehmen voneinander.
Diagnostik im Herzen Deutschlands: Das
Diagnostische Brustzentrum Göttingen bietet
Mammadiagnostik auf hohem Niveau und ist
zum größten diagnostischen Brustzentrum in
Deutschland avanciert.
Land & Umwelt
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Bunt und bliede: Die Stadt Papenburg ist Ausrichtungsort der Landesgartenschau 2014.
Kultur und Freizeit
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Die Heide blüht: In Lüneburg entstehen Animationsfilme und Video-Portale.
„Spielplatz SOS“ für die Kleinsten: Die
Sparda-Bank Hannover-Stiftung möchte
moderne und pädagogisch sinnvolle Kinderspielplätze schaffen.
Regionalbahnkonzept 2014+: Der Zweckverband Großraum Braunschweig will die
innerregionale Vernetzung im Infrastrukturbereich auf Straße und Schiene deutlich
verbessern.
Die Werk-Stadt: Wolfsburg macht seinen Mangel an Historie mit Dynamik und Innovation
mehr als wett.
Wussten Sie, dass…: Anekdoten und Kurioses
aus ganz Niedersachsen.
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Das Elend im Öl: Der VGH Fotopreis zeichnete dieses Jahr die Fotoreportage von Kris
Finn aus. Die Ausstellung mit seinen Bildern
ist von November bis Januar in der VGH Galerie in Hannover zu sehen.
Veranstaltungskalender: Die kulturellen,
musikalischen, Ausstellungs- und sonstigen
Highlights in Niedersachsen.
regjo niedersachsen
Meinung
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4 Köpfe – 4 Meinungen
Im Januar 2013 stehen in Niedersachsen die Landtagswahlen an. Was sind in Ihren Augen die wichtigsten Handlungsfelder für die kommende Legislaturperiode?
Jürgen Hesselbach, Präsi-
dent der TU Braunschweig,
Vorsitzender der LandesHochschulKonferenz: „Mehr
junge Menschen beginnen
ein Studium. Dies liegt an
den doppelten Abiturjahrgängen, aber auch daran,
dass ein Studium attraktiver wird – das ist politisch ja
auch so gewollt. Allerdings
benötigen wir die Unterstützung der Landesregierung, um
die Studierenden bestmöglich zum Examen zu führen. Dazu
gehört eine verlässliche Grundfinanzierung. Wir haben
uns mehrheitlich für den Erhalt der Studienbeiträge ausgesprochen, denn ohne die entsprechenden Mittel könnten wir die hohe Qualität der Lehre nicht aufrechterhalten.
Wir wünschen uns auch das Vertrauen und die Autonomie,
um unsere Profile zu stärken und den Forschungs- und Bildungsstandort Niedersachsen im nationalen und internationalen Wettbewerb noch weiter nach vorn zu bringen.“
Cornelia Rundt, Vorstand
Paritätischer Wohlfahrtsverba nd Niedersachsen:
„Für uns als Spitzenverband
der Freien Wohlfahrtspflege
liegt das Augenmerk auf
allen Themen, die das soziale Miteinander verbessern.
Aus der Vielfalt sozialer Themen stechen zwei besonders
heraus: Der Fachkräftemangel in der Pflege und die Verödung des ländlichen Raums.
Gerade Niedersachsen als Flächenland braucht klare Konzepte, die die soziale Daseinsvorsorge im ländlichen Raum
sichern. Einer der Schwerpunkte wird dabei die pflegerische
Versorgung älterer Menschen in ihrer eigenen Häuslichkeit
sein. Wir müssen die Wahlfreiheit der Menschen stützen,
die ihre Heimat auf dem Land nicht verlassen wollen, und
ihnen eine Versorgungssicherheit garantieren. Dazu brauchen wir die Unterstützung des Landes, der Kommunen und
insbesondere auch endlich der Pflegekassen.“
Ulrich Mädge, Oberbürgermeister Lüneburgs: „Ich sehe
drei wichtige Handlungsfelder: Das sind die Sicherung
der Infrastruktur vor dem
Hintergrund der demografischen Entwicklung, die
Reform der Finanzbeziehungen zwischen Land und
Kommunen – die Unterfinanzierung der Kommunen
muss ein Ende haben – sowie eine umfassende Gebietsreform. Die Sicherung der Infrastruktur ist eine vielschichtige
Herausforderung: Bezahlbarer Wohnraum, ausreichende
und pädadogisch hochwertige Krippen, Kitas und Schulen, Gewährleistung der elementaren und kulturellen Versorgung und Ausbau des ÖPNV sind nur einige Stichworte.
Auch die Landes- und Kommunalverwaltungen müssen
modernisiert werden und Gebietskörperschaften fusionieren. Nur durch eine solche Gebietsreform werden das Land
und seine Kommunen fit für die Zukunft.“
Ulrich Herfurth, Landesvor-
sitzender von Die Familienunternehmer: „Niedersachsen braucht eine starke
wirtschaftliche Entwicklung in den Zukunftstechnologien Energie, Mobilität,
Ernährung und Life Sciences. Hier muss das Land
Hochschulen, Forschungsinstitute und innovative
Unternehmen stärken – durch Förderung qualifizierter
Bildung, Ansiedlung von Instituten und Begleitung von
Unternehmen. Dazu gehört auch eine leistungsfähige Infrastruktur in Straßen, Schienen und Netzen. Als Familienunternehmer erwarten wir, dass das Land sich auch auf Bundesebene für eine nachhaltige Unternehmensstruktur im
Mittelstand einsetzt und sich Ideen zu Substanz- und Sondersteuern für Leistungsträger entgegenstellt, insbesondere
einer neuen Belastung durch Erbschaftsteuer, einer Vermögenssteuer und der Gewerbesteuer auf Kostenbasis.“
Bildnachweis: TU Braunschweig, Stadt Lüneburg, Paritätischer Wohlfahrtsverband, Herfurth & Partner Rechtsanwaltsgesellschaft mbH
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Magazin
regjo niedersachsen
regjo niedersachsen
Magazin
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P ortrait
Pap e n burg
L a n dkr e is C lopp e n burg
P e rso n aldi e n stl e ist e r
Frischer Wind für die Welt
Bunt und bliede
Arbeit erleben
Passen die zu uns?
Die Piller Industrieventilatoren GmbH aus Moringen produziert für den weltweiten
Markt und kann auf eine über 100-jährige Firmengeschichte zurückblicken.
Die Stadt Papenburg ist Ausrichtungsort
der Landesgartenschau 2014.
ecopark im Oldenburger Münsterland:
Grüner Park für Gewerbe und Industrie.
So werden persönliche und kulturelle
Unterschiede in Unternehmen überwunden.
Mindestens zwei- bis dreimal pro Jahr blicken die Augen der Welt nach Papenburg
und verfolgen gespannt die Fahrt neuer
Luxuskreuzfahrtschiffe von der Meyer
Werft über die Ems zur Nordsee. Modernste Technik, innovative Ideen und mehr als
200 Jahre Erfahrung im Schiffbau machen
die Papenburger Werft zu einer der erfolgreichsten der Welt. Das Besucherzentrum
zählt jährlich mehr als 300.000 Besucher.
Etwas weiter drehen innovative Erlkönige der Automobiltechnik ihre Runden.
Die Automotive Testing Papenburg GmbH
betreibt auf einer rund 800 Hektar großen
Fläche ein Prüfgelände mit 75 Kilometer
Straße und eines der schnellsten Hochgeschwindigkeitsovale der Welt mit zwei
fast 50 Grad überhöhten Steilkurven. Das
Innen­oval hat sich dabei zu einer Oase für
die Natur entwickelt.
Vom 16. April bis 19. Oktober 2014 findet in Papenburg die Niedersächsische Landesgartenschau statt: ein weiteres Highlight
für die Stadt und die Region, das unter dem
Motto „Bunt und bliede – bunt und fröhlich
blühend“ stehen wird.
VS
Beim Wettbewerb der Betriebe um motivierte Arbeitnehmer reicht ein faires Gehalt
nicht mehr aus. Heute geht es um „employer
branding“: Arbeitgeber entwickeln sich zur
Marke mit klaren Leistungsversprechen.
Die Verantwortlichen des Gewerbeparks
ecopark an der Hansalinie A1 im Kreis
Cloppenburg nehmen diese Entwicklung
als Auftrag, sowohl Firmen am Standort als
auch ansiedlungsinteressierte Unternehmen zu unterstützen: Diese Ausrichtung
auf den Bereich Mitarbeiterorientierung
wird mit dem Slogan „Arbeit erleben“ überschrieben. Neuestes Angebot sind Krippenplätze im benachbarten Kindergarten. Der
ecopark hat den Ausbau der Einrichtung
finanziell unterstützt und dafür Erstzugriff
auf mehrere Plätze – reserviert speziell für
unter dreijährige Kinder von Mitarbeitern
aus dem ecopark, die nicht im Kreis Cloppenburg leben. Der landschaftsplanerisch
sehr aufwendig gestaltete ecopark umfasst
300 Hektar. Der Osten ist kleinteilig strukturiert, der neu erschlossene Westen bietet
auch GI-Flächen. Die Quadratmeter kosten
zwischen15 und 25 Euro.
VS
Maschinen funktionieren global, doch
kann ein Deutscher wirklich effektiv mit
einem Japaner zusammenarbeiten, wenn
es um das Management eines internationalen Unternehmens geht? Und, um es provokativ zuzuspitzen: Kann der Niedersachse
mit dem Württemberger?
Strukturierte, systematische Gutachten in allen Bereichen des Personalaudits
bilden ein wichtiges Standbein der m3team
AG. Das südniedersächsische Unternehmen ist seit nunmehr 20 Jahren am (inter-)
nationalen Markt tätig.
Mittels ausgeklügelter Online-Verfahren werden die Persönlichkeitsmerkmale
der Beteiligten erhoben. Die 1993 gegründete m3team AG ist für unterschiedliche Tests lizenziert, kann also situationsgerecht Empfehlungen aussprechen. Und
kann dann feststellen, woran die Beteiligten noch zu arbeiten haben, damit (inter-)
nationale Teams funktionieren. Dafür steht
ein Kernteam aus Beratern, Trainern und
Coaches zur Verfügung, das durch Kollegen
aus dem eigenen Trainerpool und AllianzPartner ergänzt wird.
VS
Weitere Informationen zur Piller Industrieventilatoren GmbH sowie zu den Produkten des Unternehmens finden Sie im Internet unter www.piller.de
Ausführliche Informationen finden Sie unter
www.lgs-papenburg.de
Mehr erfahren Sie im Internet unter
www.ecopark.de
Weitere Informationen finden Sie unter
www.personalgutachter.de
Bildnachweis: Thomas Keydel, Universität Göttingen, Maren Kuiter / Hochschule Osnabrück, UVN, Solarworld AG / Thomas Tratnik,
Piller Industrieventilatoren GmbH
Bildnachweis: Fotolia, Zweckverband ecopark, m3team AG
Katrin Zagrosek
leitet seit 2012 als
Intendantin die Niedersächsischen Musiktage. Die Musikund Kulturwissenschaftlerin war
zuvor unter anderem für das Colbert
Artists Management in New York
tätig und Produktionsleiterin von
Wien Modern, einem großen österreichischen Festival für zeitgenössische Musik.
Prof. Stephan
Klasen, Professor
für Entwicklungsökonomie an der GeorgAugust-Universität
Göttingen, ist vom Wirtschafts- und
Sozialrat der Vereinten Nationen zum
Mitglied im Ausschuss für Entwicklungspolitik ernannt worden. Prof.
Klasens dreijährige Amtszeit beginnt
am 1. Januar 2013.
Uschi Eid, Dozentin
für Agrarwissenschaft
und Landschaftsarchitektur an der Hochschule Osnabrück,
ist vom Internationalen Verband der
Hydrogeologen mit dem Distinguished
Associate Award geehrt worden. Die
Jury würdigt damit Eids Engagement
für weltweit sauberes Trinkwasser und
sanitäre Grundversorgung.
Christoph Meinecke
ist neuer stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Niedersachsen e.V. (UVN). Der 36-jährige
Jurist ist bereits seit 2010 Mitglied
der UVN-Geschäftsführung und verantwortete bisher die Bereiche Umweltund Energiepolitik sowie Wirtschaftsförderung.
Dr. Bianca Lim,
Physikerin am Institut
für Solarenergieforschung in Hameln, ist
die diesjährige Preisträgerin des SolarWorld Junior Einstein
Awards. Die 30-Jährige überzeugte die
Jury mit ihrer Arbeit zu Bor-SauerstoffVerbindungen in Siliziumsolarzellen.
Im Jahr 1909 gelingt dem Chemiker Fritz
Hoffmann die synthetische Herstellung von
Kautschuk, Robert Edwin Peary erreicht als
erster Mensch den Nordpol und der Belgier
Leo H. Baekeland lässt den von ihm entwickelten Kunststoff Bakelit erstmals industriell produzieren. Währenddessen beginnt
der Wiener Ingenieur Anton Piller in Hamburg mit der Konstruktion und dem Bau
von Maschinen, die überall auf der Welt
für frische Luft sorgen sollen: Ventilatoren. Vorreiter auf diesem Gebiet ist Stephen Haden, der bereits 1739 Ventilatoren
zur Belüftung von Schiffsinnenräumen,
Hospitälern und Gefängnissen entwickelte.
Zehn Jahre später zieht Anton Piller
mit seinem Unternehmen nach Osterode
am Harz. Dort sorgen Elektromotoren und
Generatoren für weiteres wirtschaftliches
Wachstum. Ende der 30er-Jahre steigt Pillers Sohn Hans in die Firma ein und veranlasst, dass die Ventilatorenproduktion nach
Moringen, dem heutigen Sitz des Unternehmens, verlagert wird. Mit den Jahren
erweitert das Unternehmen stetig seine
Produktpalette. Seit über 20 Jahren produ-
ziert Piller zum Beispiel Hochleistungsventilatoren für den Prozess der mechanischen
Brüdenverdichtung. Brüden ist der Dampf,
der beim Eindampfen einer Lösung entsteht und fällt besonders in der Nahrungsmittelindustrie an: in der Molkerei im Allgäu ebenso wie beim Whisky-Destiller in
Schottland oder beim Fruchtsafthersteller
in China. Die Ventilatoren bestellt der Weltmarkt in allen Größen: von handlich klein
bis zu Ausmaßen, die nur noch ein Tieflader befördern kann.
Die Piller Industrieventilatoren GmbH,
die seit 2000 durch Nils Englund geführt
wird, beschäftigt am Standort Moringen
rund 250 Mitarbeiter und produziert etwa
2.000 Ventilatoren im Jahr. Etwa 70 Prozent der Produkte gehen ins Ausland. Zu
den größten Abnehmern zählt China. Darüber hinaus hat das Unternehmen mit dem
Erwerb der Service Company TSC in den
USA eine erste ausländische Niederlassung
eröffnet. Mittlerweile gibt es wahrscheinlich kaum ein Land auf der Erde, in dem
sich nicht irgendwo ein Ventilator mit dem
Piller-Logo dreht.
VS
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Magazin
regjo niedersachsen
regjo niedersachsen
Magazin
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sta n dort M ark e ti n g
M e di e n
Kinder
L a n dkr e is F ri e sla n d
Hafen voraus
Die Heide blüht
„Spielplatz SOS“ für die Kleinsten
LiquidFriesland
Land und Küste setzen mit KomSIS.de
auf ein effizientes Standortmarketing.
In der Hansestadt Lüneburg entstehen nicht nur die Folgen einer beliebten FernsehTelenovela, sondern auch Animationsfilme und Video-Portale für das Internet.
Die Sparda-Bank Hannover-Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, moderne und
pädagogisch sinnvolle Spielarrangements auf Kinderspielplätzen zu schaffen.
Der Landkreis Friesland schaltet Internetplattform für mehr Bürgerbeteiligung frei.
Der JadeWeserPort, Deutschlands einziger Tiefwasserhafen, ist für die Vermarktung des Standortes Küste das neue Zugpferd des Landes. So bieten sich durch
den neuen Hafen große Chancen für die
Region. Viele engagieren sich deshalb im
Standortmarketing: Neben den Kommunen
vor Ort präsentieren auch regionale Initiativen wie „Land voraus“, eine gemeinsame
Marketinginitiative dreier Sparkassen im
Nordwesten, die „JadeBay Entwicklungsgesellschaft“ sowie das „Innovationszentrum Niedersachsen“ im eigenen Internet­
auftritt freie Gewerbeflächen und lokale
Standortbedingungen. Dafür nutzen sie
die vom niedersächsischen Standortportal
KomSIS.­de bereitgestellten Dienste.
Der Vorteil: Die Flächen- und Standortprofile werden von den Gemeinden und
Städten in das landesweite System eingestellt und automatisch in dem jeweiligen
Internetauftritt aktualisiert. Die Mehrfachpräsentation über KomSIS nutzen auch
immer mehr Makler, Banken und andere
Anbieter: Kostenlos können sie hier Gewerbeimmobilienangebote inserieren. VS
Die bekannteste Medienproduktion in
Lüneburg ist die Telenovela „Rote Rosen“,
die seit November 2006 ausgestrahlt wird.
Produziert werden sollten zunächst 100
Folgen. Mittlerweile spielt die Telenovela
bereits in der 8. Staffel und eine weitere
Staffel ist 2013 schon beauftragt. Produziert wird die ARD-Telenovela von der Studio Hamburg Serienwerft Lüneburg GmbH.
Kreativität blüht in der Hansestadt
Lüneburg auch jenseits der „Roten Rosen“.
Ein Beispiel hierfür ist das 2010 gegründete Unternehmen HollaenderART, das
sich dem Bereich Trick-Film in verschiedenen Ausprägungen verschrieben hat. HollaenderART produziert Videosequenzen.
Rein animierte Bildwelten gehören dabei
ebenso zum Angebot wie die Veredelung
von Realfilm-Bildmaterial mit Info- und
anderen Grafikanimationen. Als Resultat entstehen so zum Beispiel Trailer sowie
Image-, Messe- und Produktfilme.
Daneben bietet HollaenderART Teamtraining mit Hilfe von Trickfilmerstellung an. Hilfsmittel ist hierbei die „StopTrick Technik“, bei der wie zum Beispiel
bei „Shaun das Schaf“ Bild für Bild mit
jeweils minimalen Veränderungen aufgenommen wird. Hintereinander abge-
Weitere Informationen zum Standortportal
Niedersachsens unter www.komsis.de
Bildnachweis: Landessparkasse zu Oldenburg, HollaenderArt
spielt täuschen diese Bilder dem menschlichen Auge eine fließende Bewegung vor.
Die Teilnehmer entwickeln zusammen
die Geschichte, bauen die Animationsobjekte und Kulissen und animieren den Film
gemeinsam. Im Rahmen der Ansiedlung
eröffnete das Unternehmen eine Trickfilmschule im Innovations- und Gründerzentrum e.novum in Lüneburg. Es ergänzt
das Leistungsspektrum seit Mai 2012 um
eine dritte Säule und bietet Kindern und
Jugendlichen die Möglichkeit, das Medium
Film für sich zu entdecken.
Auch die Knisterhut GmbH hat ihren
Geschäftssitz in der Hansestadt. Sie konzipiert, entwickelt, produziert und vermarktet von hier aus editierte Video-Portale für
das Internet. Als steuernde Einheit koordiniert sie interne und externe Produktionsabläufe für eigene, im Internet veröffentlichte und verbreitete Video-Angebote. Ein
Projekt ist „LZ play“, das Videoportal der
Landeszeitung für die Lüneburger Heide.
„Der schier unüberschaubaren Bilderflut
des Internet begegnen wir mit klaren Bezügen zur Heimat. Damit entsprechen wir den
neuen Gewohnheiten der Mediennutzung
und öffnen die Marke LZ für neue Zielgruppen“, so Geschäftsführer Klaus Ebert. VS
In Zeiten knapper Kassen werden häufig
auch die Belange der Kleinsten vernachlässigt, wie etwa die Instandhaltung oder
der Bau neuer und moderner Kinderspielplätze. Dabei müssen Kinder spielen, um
ihre körperliche Entwicklung zu fördern.
Auch ihr soziales Verhalten erlernen und
intensivieren sie im Spiel ganz entscheidend. Die Sparda-Bank Hannover-Stiftung
hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht,
moderne, pädagogisch sinnvolle Spielarrangements auf Kinderspielplätzen zu
schaffen. Gemeinsam mit den Kooperationspartnern Hit-Radio Antenne und dem
Allwetter-Freizeitanlagenbauer playparc
GmbH hat die Sparda-Bank Hannover-Stiftung 2008 die Aktion „Spielplatz SOS“ ins
Leben gerufen. Tausende Bewerbungen von
Stadtverwaltungen, Kindergärten, Elternverbänden, Fördervereinen und anderen
Institutionen sind seitdem eingegangen.
Die überwältigende Resonanz machte
den großen Bedarf deutlich. So fand die
Aktion 2012 bereits zum fünften Mal statt.
In Niedersachsen, Ostwestfalen und Bremen konnten in den letzten Jahren ins-
gesamt 52 neue Spielplätze errichtet werden. An nur einem Tag hat zum Beispiel
das Bauteam von playparc in BremenFarge einen neuen Spielplatz errichtet. Für
die ganz Kleinen gab es ein schaukelndes
„Vogelnest“ dazu. Auch in Hannover-Vahrenheide sowie in Wathlingen im Landkreis
Celle wurden neue Spielplätze gebaut.
Wichtigstes Anliegen der Sparda-Bank
Hannover-Stiftung: Es werden nur Spielgeräte installiert, die die koordinativen
Fähigkeiten der Kinder in Balance, Ausdauer und Feinmotorik fördern. „Engagierte, Kinder und Eltern sind jedes Mal
begeistert“, erzählt Stiftungsmanagerin
Tania Rubenis. „Alle packen mit an, um
das Gelände so vorzubereiten, dass innerhalb eines Tages ein neuer Spielplatz aufgebaut werden kann.“
Die Sparda-Bank Hannover-Stiftung
wurde 2004 als gemeinnützige Organisation gegründet, um soziale Projekte und
Einrichtungen in den Bereichen Bildung
und Erziehung, Kunst und Kultur, Wissenschaft und Forschung, Natur- und Umweltschutz und Sport zu fördern.
VS
Weitere Informationen über die Arbeit der Sparda-Bank Hannover-Stiftung finden Sie bald
im Internet.
Bildnachweis: Irène Zandel, Landkreis Friesland
Als neuer Kanal für mehr Bürgerbeteiligung im Landkreis Friesland wurde am
09. November 2012 die Online-Plattform
LiquidFriesland freigeschaltet. Bürger können dort untereinander über Anträge an
den Kreistag und seine Gremien abstimmen, sowie Stellung zu Vorhaben der Verwaltung beziehen. „Wir erfinden hier kein
neues Recht”, stellt Landrat Sven Ambrosy
klar, „aber wir schaffen einen zusätzlichen
und zeitgemäßen Kanal für die Ausübung
dieser Beteiligungsrechte.”
Wer sich bei LiquidFriesland anmelden und mitreden möchte, der muss sich
zunächst mit einigen Angaben als Friesländer Bürger identifizieren und bekommt
dann per Post einen Zugangscode zugeschickt. Um die Plattform kennenzulernen, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Ein fünfminütiges Internetvideo erklärt in
groben Zügen die Software. Im Programm
selbst führen Hilfetexte durch die Funktionen. Zudem wird die Volkshochschule
Friesland-Wittmund Workshops anbieten,
in denen das Programm noch einmal im
Detail erklärt wird.
VS
Zum Online-Portal des Landkreises geht es
unter www.liquid-friesland.de
regjo niedersachsen
portrait
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Logistikzentrum von Daimler in der Region Hannover – zentrale Stelle für die Ersatzteilversorgung des gesamten
skandinavischen Markts. Hannover gelingt es, sich als logistischer Knotenpunkt im Norden zu profilieren.
Kapitalmarktrecht. Sonst nichts.
www.gk-law.de
Viel in Bewegung
Die Region Hannover präsentiert sich als attraktive Logistik-Region. An der Verkehrsschnittstelle von West
nach Ost und Nord nach Süd hat sich die Region zu einem bedeutenden Logistik-Knoten entwickelt.
Text: Volker Schönfeldt Fotografie: Region Hannover
Fondskonzeption
Gündel & Katzorke
Rechtsanwalts GmbH
Theaterplatz 9
37073 Göttingen
Prospektierung
Tel.: +49 551 443-43
Fax: +49 551 443-30
E-Mail: [email protected]
Internet: www.gk-law.de
BaFin-Beratung
Vor zehn Jahren war Hannover als Logistik-Standort noch
kaum bekannt. Etwas, das sich seitdem deutlich geändert
hat. Damals begann man in der Region Hannover, verstärkt
auf den Logistikbereich zu setzen und sich dort zu profilieren. „Wir sind gezielt auf Fachmessen gegangen, haben den
direkten Kontakt zu Multiplikatoren aus der Immobilienwirtschaft gesucht und uns als Umschlagplatz nach Nordund Osteuropa positioniert“, beschreibt Michael Krantz von
der Wirtschaftsförderung Region Hannover die Entwicklung. Mit Erfolg: Etwa eine Milliarde Euro wurde in logistische Flächen, Immobilien und in die Intralogistik investiert, über die gesamte Region Hannover verteilt wurden
um die 200 Hektar Logistikflächen vermarktet, dabei entstanden circa 7.000 neue Arbeitsplätze – eine äußerst dynamische Entwicklung. Und auch, wenn Hannover (noch)
nicht in der Liga der logistischen A-Standorte mitspielt, in
der sich Städte wie Hamburg, Frankfurt oder München
tummeln, hat sich die Region als einer der führenden Logistikstandorte in Deutschland etabliert. Dass diese Entwicklung so möglich war, verdankt die Region ihren günstigen
Standortfaktoren.
„Unsere Stärke ist sicher die multimodale Vernetzungsqualität“, fasst es Michael Krantz zusammen. „Wir haben
hier sämtliche Verkehrsträger vor Ort: Binnenschifffahrt
auf dem Mittellandkanal, mit der A7 und A2 Hauptachsen
für den Straßenverkehr in Richtung Ost-West und Nord-Süd
und der Bahnknotenpunkt in Lehrte. Hannover liegt zudem
im Schnittpunkt der Seehäfen – Hamburg, Rostock, Bremerhaven, Jade-Weser-Port – da macht es schon Sinn, hier
Verkehre zu brechen und zu bündeln.“ Daneben profitiert
die Region aber auch noch von ihrer Zentralität und Marktnähe – überregional, europa- und weltweit: Daimler etwa
versorgt den gesamten skandinavischen Markt von seinem
insgesamt zweitgrößten Logistikzentrum in Hannover aus.
Auch Kaufland hat für Norddeutschland auf 36 Hektar ein
riesiges Distributionszentrum aufgebaut. Und ebenso hat
sich Netrada als europäischer Marktführer der Modeindustrie für E-Commerce in der Region Hannover etabliert.
Das große Wachstum der letzten Jahre hat allerdings
dazu geführt, dass in der Region ein Flächenengpass zu
verzeichnen war, dem die regionale Wirtschaftsförderung
mit einem Logistikflächenkonzept entgegensteuert. Insbesondere im Osten und Westen Hannovers entstehen neue
logistische Gewerbeflächen; darüber hinaus entwickelt der
Flughafen einen modernen Gewerbestandort mit entsprechendem logistischen Entwicklungspotenzial. Denn der
Wettbewerbsvorteil, dass der Hannover Airport einer der
wenigen Flughäfen mit 24-Stunden-Operationsmöglichkeit
ist, eröffnet zusätzliche Optionen für Unternehmen, zumal
das dortige Luftfrachtzentrum neuesten Sicherheitsstandards entspricht. Und auch die Deutsche Bahn hat endlich
Grünes Licht für ein zukunftsweisendes Projekt gegeben.
Im GVZ Lehrte entsteht eine sogenannte Mega-Hub-Anlage
– ein moderner Schiene-Schiene-Umschlagbahnhof, der das
Rangieren und Zusammenstellen von Güterzügen deutlich
beschleunigen wird. Die Aufnahme des Betriebs ist für das
Jahr 2015 vorgesehen .
Die logistischen Ansiedlungen in der Region Hannover haben sich inzwischen selbst zu einem entscheidenden
Standortfaktor für die regionale Wettbewerbsfähigkeit entwickelt, von dem die ortsansässigen Unternehmen profitieren. Denn alle großen KEP-Dienstleister (Kurier-, Express-,
Paketdienste) und Systemverbünde nutzen Hannover als
zentralen Distributionsknoten. Das garantiert späte Cut-OffZeiten – Zeiten, die Unternehmen bei einem Logistikdienstleister noch Waren anliefern können. 14
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interview
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Prof. Stephan Thomsen ist seit Oktober 2011
wissenschaftlicher Leiter und Geschäftsführer des Niedersächsischen Instituts für Wirtschaftsforschung (NIW). Zudem ist er Professor
für Angewandte Wirtschaftspolitik an der Leibniz Universität Hannover, Research Associate
am ZEW Mannheim und Mitglied der Lenkungsgruppe der Expertenplattform Demographischer
Wandel im Land Sachsen-Anhalt am WZW Wissenschaftszentrum Sachsen-Anhalt.
„Es fehlt eine konsequente Politik“
Interview mit Prof. Stephan Thomsen, Leiter des Niedersächsischen Instituts für Wirtschaftsforschung (NIW), über die
wirtschaftlichen Wachstumschancen in Niedersachsen und die Verschuldung der öffentlichen Haushalte.
Interview: Sven Grünewald Fotografie: Marco Bühl
Wo sehen Sie in Niedersachsen Wachstumsbereiche oder branchenbezogene Wachstumschancen?
Die Metropolregionen sind dafür sehr wichtig. Das betrifft zum
einen den Einzugsbereich von Hamburg im Norden mit den
Schwerpunkten Logistik und Energie. Die Region HannoverBraunschweig-Göttingen-Wolfsburg hat ihre Stärke im Bereich
Antriebs- und Verkehrskonzeption. Des Weiteren gibt es die Region
Oldenburg und Bremen im Nordwesten, die durch den JadeWeserPort wichtige Weichen gestellt bekommt und für die sich zum
Beispiel beim Aufbau von Offshore-Windparks Chancen ergeben.
Im Süden und Südosten hingegen sieht man die Folgen des demografischen Wandels bereits sehr deutlich. Die strukturellen Unterschiede sind jedoch primär eine politische Frage. Die Politik muss
entscheiden, wie viele und welche Unterschiede sie haben möchte.
An den JadeWeserPort knüpfen sich große Erwartungen. Sind die
realistisch?
Hohe Erwartungen sind bei einem Infrastruktur-Projekt dieser
Größenordnung selbstverständlich, es geht schließlich um fast eine
Milliarde Euro. Der Seeverkehr ist in den letzten Jahren in Folge
der Wirtschaftskrise von 2008 eingebrochen und hat sich noch
nicht wieder erholt. Auf der anderen Seite braucht so ein Infrastrukturprojekt natürlich Zeit. Die strategische Entscheidung, dort
ein Tor für den gesamten Umschlag für Deutschland, aber auch
für Ost- und Mitteleuropa zu errichten, ist für die Region wichtig. Das Hafenkonzept muss aber auch mit Hamburg und Bremerhaven abgestimmt sein.
Wo sehen Sie in den kommenden Jahren wirtschaftspolitische
Handlungsnotwendigkeiten und Schwerpunkte?
Ich will zwei Schwerpunkte nennen. Der erste ist der Fachkräftemangel. Länder wie Bayern haben hier schon länger Probleme
und dementsprechend bereits Programme entwickelt, um dem
entgegen zu wirken. Die seit Jahren beobachtbare Abwanderungsbewegung in den Süden kommt nicht nur daher, dass die Einkommen und das Wetter dort besser sind. Diese Regionen betreiben aktiv Programme zur Ansiedlung. Deshalb muss man auch
in Niedersachsen attraktive Arbeitsbedingungen schaffen, zum
Beispiel durch Partnerschaften zwischen Ausbildungsinstitutionen und Betrieben, durch eine bessere Vereinbarkeit von Familie
und Beruf sowie gezielte Werbung und Information in der Schule.
Die Vielfalt der Möglichkeiten ist da, sie muss aber stärker genutzt
werden. Der zweite Schwerpunkt ist die Energiewende. Dabei liegt
die größte Gefahr in einer unbeständigen Wirtschaftspolitik, insbesondere auf Bundesebene. Eine Subventionspolitik, die einen
Bereich subventioniert und dann nach ein paar Jahren damit aufhört, ohne es frühzeitig anzukündigen, führt zu zusätzlichen,
unkalkulierbaren Risiken für die Unternehmer. So kommt es, dass
Unternehmen sich ansiedeln, aber noch nicht in der Gewinnphase
sind, wenn die Subventionen wegfallen und sie deshalb insolvent
werden. Bei den Offshore-Windparks könnte dies der Fall sein,
denn bislang fehlen ausreichende Darlehen oder Grundlagen, um
die hohen Investitionskosten abzusichern. Wir brauchen ein tragfähiges langfristiges Konzept und eindeutige Rahmenbedingungen, an denen sich die Wirtschaft orientieren kann.
Wie viel Spielräume hat das Land überhaupt?
Bei der Energiefrage hat das Land natürlich zunächst über den
Bundesrat eine große Mitsprache. Und an der Offshore-Energie,
die hier in Niedersachsen erzeugt wird, hat man natürlich auch
ein Mitspracherecht. Das Land kann darauf drängen, dass man
zu einem bundesweiten Energiekonzept kommt und das ist hier
in Niedersachsen eine der wesentlichen Bestimmungsgrößen. In
Bezug auf den Fachkräftemangel hat das Land bei Themen wie der
Vereinbarkeit von Beruf und Familie seinen Gestaltungsspielraum
zum Beispiel in der Bereitstellung von Kitaplätzen. Aber auch die
Bildungspolitik ist für die Fachkräftefrage relevant und hier hat
das Land die Entscheidungshoheit. Generell gilt: Wenn man eine
Reform umsetzt, muss man sie auch evaluieren und eventuelle
Verbesserungen vornehmen. Ein uninformiertes Hin und Her, ein
quasi ständiges Experiment, ist nur schädlich.
Der demografische Wandel ist im Harz und Solling akut. Gibt es
politische Mittel, da gegenzusteuern?
Den Bevölkerungsverlust zu kompensieren ist schwierig, aber man
kann theoretisch auch zurückbauen und bewusst entscheiden,
dass man bestimmte Regionen anders aussehen lässt. Im Grundgesetz gibt es den Grundsatz gleichwertiger Lebensverhältnisse.
Die Frage ist, ob so etwas künftig immer opportun ist. Das sind
politische Fragen. Länder wie Kanada und Australien machen
es vor. In Toronto hat man beispielsweise Zugriff auf eine gute
Versorgung, die von der Gemeinschaft getragen wird. Bewohner von Nordontario haben diese Versorgung nicht und erwarten sie auch nicht.
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Was sind in den nächsten zehn bis 15 Jahren die „großen
Brocken“ für die Kommunen?
Das ist die Einnahmenseite, insbesondere Steuern aus
privaten Einkommen. Sie steigen, wenn das Einkommen
steigt. Allerdings hat die Ungleichheit in der Einkommensentwicklung zugenommen. In den letzten Jahren
sind höhere Einkommen stärker gewachsen als niedrige,
gleichzeitig ist der Anteil derjenigen, die keine Steuerlast tragen, weil ihr Einkommen unterhalb des Steuerfreibetrags liegt, ebenfalls gestiegen. Die höchsten Einkommen tragen absolut zwar die höchste Steuerlast, doch
betrifft dies nur wenige Personen. Im Vergleich der Einkommensanteile der Kommunen von 2005 zu 2010 zeigt
sich, dass es einen Anstieg gab. Tatsächlich sind mehr
Steuern eingenommen worden, aber wir haben im ländlichen Bereich in Niedersachsen deutlich geringere Einkommensanteile als im bundesweiten Durchschnitt.
Daher führen die geringeren Einnahmen in den niedersächsischen Kommunen auch zu einem kleineren Spielraum bei den Ausgaben.
Wenn man auf der einen Seite die Verschuldung der öffentlichen Haushalte hat, gleichzeitig aber ein Instrument wie
die Schuldenbremse implementiert, gibt es noch genü-
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gend finanzpolitischen Spielraum, dieser Entwicklung
gegenzusteuern?
Eine Schuldenbremse wäre nicht notwendig, wenn wir
eine Haushalts- und Ausgabendisziplin hätten, die funktionieren würde. Aber es fehlt eine konsequente Politik,
die die langfristige Haushaltspolitik in den Vordergrund
stellt. Zugegeben, eine solche Politik ist außerordentlich
schwierig, da sie kurzfristig nicht mehrheitskonform ist.
Sie würde unpopuläre Entscheidungen fordern, wo nicht
investiert oder nachgegeben werden kann. Dies gilt für den
Bund wie das Land gleichermaßen. Daher braucht man
einen Automatismus wie die Schuldenbremse, die dort
greift, wo die Haushalts- und Ausgabendisziplin versagen
würde. Der Preis ist die Einschränkung der Flexibilität.
Halten Sie angesichts dieses Sparzwangs Länder wie Bremen noch für überlebensfähig?
Insbesondere in den 1990er Jahren gab es verschiedene
Vorschläge zur Reformierung des Bundesgebiets, um das
Stadtstaatenproblem zu bereinigen. In Berlin-Brandenburg ist die Fusion 1996 aber am Bürgerentscheid gescheitert. Ökonomisch ist die Situation natürlich fragwürdig,
die Stadtstaaten haben hohe Ausgaben, niedrige Einnahmen und keine Fläche.
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Deutschlands einziger Tiefwasserhafen hat seinen Betrieb aufgenommen. Unabhängig von Ebbe und Flut können in
Wilhelmshaven jetzt die größten Containerschiffe festmachen. Der JadeWeserPort ist Deutschlands neues Tor zur Welt.
Bild: JadeWeserPort Realisierungs GmbH
Tiefes Wasser für große Pötte
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Bild: JadeWeserPort Realisierungs GmbH
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Deutschlands lange Zeit größte Baustelle (siehe vorhergehende Seite) ist endlich fertig – zumindest offiziell. Der Betrieb wurde
aufgenommen, weitergebaut wird dennoch. Oben: Transport der Be- und Entladekräne für die Hafenmole.
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Bild: JadeWeserPort Realisierungs GmbH
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„Nicht lange nachdenken:
schnell bewerben!“ *
Für den Seehandel nach Ost- und Nordeuropa soll dem JadeWeserPort eine Schlüsselrolle zukommen, denn Wilhelmshaven kann sich
zum Umschlagplatz für Waren entwickeln, die von riesigen Triple-E-Frachtern auf kleinere Feeder-Schiffe umgeladen werden.
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Bild: JadeWeserPort Realisierungs GmbH
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Der JadeWeserPort soll zum Jobmotor werden: Ein an den Hafen angeschlossenes Industrie- und Gewerbegebiet bietet Platz für zahlreiche
weiterverarbeitende Betriebe rund um den Seehandel.
Text: Angela Andresen-Schneehage
Im Vergleich zu anderen Großbaustellen, mit denen Berlin, Hamburg oder Stuttgart sich bekanntlich herumschlagen müssen, war
es geradezu eine Punktlandung: Mit einer einzigen Verschiebung
von nur sechs Wochen ging am 21. September die offizielle Eröffnungsfeier des JadeWeserPorts (JWP) in Wilhelmshaven über die
Bühne. „Es ist vollbracht“, konstatierte Axel Kluth als Geschäftsführer der JadeWeserPort Realisierungsgesellschaft. „Die Hafenstruktur ist errichtet und die Eröffnung des ersten Bauabschnitts
des JadeWeserPorts kann erfolgen!“
1.300 Gäste beim großen Eröffnungsfestakt im September.
„Es ist vollbracht“, so das Motto der Stunde.
Und wie es sich für einen großen Festakt mit rund 1.300 geladenen Gästen samt prominenten Rednern aus Wirtschaft und Politik
gehört, wurde der neue Hafen als ein großartiges Jahrhundertbauwerk gebührend gefeiert. Der Einweihungstag des JadeWeserPorts
sei ein guter Tag für die Menschen in Wilhelmshaven, ein guter Tag
für die norddeutsche Küste und ein guter Tag für die gesamte deutsche maritime Wirtschaft, betonte Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister: „Heute öffnet sich für Wilhelmshaven, für
Niedersachsen und für ganz Deutschland ein neues Tor zur Welt.
Dieser Hafen hat Zukunft, weil mittlerweile 90 Prozent der weltweiten Frachtverkehre über Schiffe abgewickelt werden. Vor allem aus
China, dem asiatischen Raum und Südamerika werden hier künftig Container verladen werden. Möge der JadeWeserPort einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, dass Deutschland als große Indu-
strie- und Handelsnation auch zukünftig vom rasant wachsenden
internationalen Warenhandel profitiert.“ Die mit der Löschung des
symbolischen Containers Nr. 1 erfolgte Inbetriebnahme des Großprojektes erfüllt den Landesvater mit sichtbarer Genugtuung. Denn
für McAllister, der bei der Landtagswahl Anfang kommenden Jahres im Amt des niedersächsischen Regierungschefs bestätigt werden
möchte, ist der JWP schließlich auch ein Prestigeobjekt; der Hafen
soll zahlreiche dringend benötigte, neue Arbeitsplätze in die strukturschwache Region am Jadebusen bringen.
Der Weg, den das Gemeinschaftsprojekt von Niedersachsen und Bremen bis zu seiner Einweihung zurücklegte, war nicht
immer eben. Das weiß auch Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen, doch am Eröffnungstag spielen zurückliegende Auseinandersetzungen und laufende Rechtsstreitigkeiten keine Rolle: „Bremen
und Niedersachsen haben mit dem Bau des JadeWeserPorts bewiesen, dass eine länderübergreifende Zusammenarbeit im Interesse
von Wirtschaft und Arbeit in der gemeinsamen Region gelingen
kann“, so der Präsident des Senats der Freien Hansestadt Bremen.
„Wir sind enger als zuvor miteinander verbunden.“
Großzügige Raumplanung am Kai ermöglicht mehr Container„Moves“ pro Stunde als andernorts.
Doch wodurch zeichnet es sich nun tatsächlich aus – das gigantische norddeutsche Infrastrukturprojekt, in das rund eine Milliarde
Euro investiert wurde und das nach viereinhalbjähriger Bauzeit
als Symbol für die maritime Zukunft des Landes gilt? Größtes Plus
des ersten und einzigen deutschen Tiefwasserhafens ist sein nautischer Standortvorteil. Dank der direkten Lage an der 18 Meter tiefen
Fahrrinne erlaubt der Kai – in Wilhelmshaven wie an der Unterweser „Kaje“ genannt – das Anlegen der weltgrößten Containerfrachter
mit einem Tiefgang von bis zu 16,5 Meter. Und das ohne Rücksicht
auf Ebbe und Flut. Diese Unabhängigkeit vom Gezeitenrhythmus
stellt für internationale Reedereien einen großen Nutzen dar. Gleiches gilt für die kurze „Revierfahrt“ in Wilhelmshaven: Die Strecke,
die die Schiffe, begleitet von Lotsen oder Schleppern, vom Ankerplatz bis zur offenen See zurücklegen müssen, beträgt hier nur 23
Seemeilen. Ein Vergleich: Die Revierfahrt zum Hamburger Hafen
ist 70 Seemeilen lang.
Bis zu 430 Meter lange Schiffe können an der JWP-Kaje anlanden; für deren hocheffiziente Be- und Entladung sorgen die größten Containerbrücken der Welt: mit einer Traglast von 120 Tonnen
und ihren 69 Meter langen Auslegern können sie auch noch die hinterste von insgesamt 25 Containerreihen erreichen und vom Schiff
hieven. Damit sind sie auf die Zukunft des Schiffsbaus ausgerichtet, denn Containerschiffe einer solchen Breite sind auf den Meeren bislang noch gar nicht unterwegs.
Um den Containerumschlag möglichst schnell abwickeln zu
können, werden neben den effizient arbeitenden Brücken die so
genannten Van oder Straddle Carrier als Transportfahrzeuge benötigt. Je mehr dieser Portalhubwagen gleichzeitig eingesetzt werden
können, umso besser. Doch gerade darin besteht auf vielen Containerterminals der Engpass; in der Regel stehen den Van Carriern
nur ein bis zwei Fahrspuren zur Verfügung, um Lasten entgegenzu-
nehmen oder abzuladen. Nicht so in Wilhelmshaven: Unterhalb der
leistungsstarken Containerbrücken ist Platz für gleich fünf CarrierSpuren; als Reserve kommen direkt hinter den Krananlagen weitere
fünf hinzu. Diese räumliche Großzügigkeit erlaubt pro Stunde deutlich mehr Containerbewegungen von und an Bord – mehr „Moves“,
wie die Größeneinheit genannt wird, die die Leistungsfähigkeit
eines solchen Terminals kennzeichnet. Wenn auch die Arbeiten
des zweiten Bauabschnitts im kommenden Sommer komplett abgeschlossen sein werden, können an der dann 1.725 Meter langen
Kaje vier Großcontainerschiffe gleichzeitig anlegen und von insgesamt 16 Hochleistungs-Containerbrücken bedient werden. Zum
Fuhrpark des Terminals wird nach völliger Fertigstellung eine Flotte
von 68 Straddle Carriers gehören und die Umschlagskapazität des
Hafens bei 2,7 Millionen 20-Fuß-Standardcontainer (TEU) liegen.
„Ein weiteres besonderes Alleinstellungsmerkmal des JadeWeserPorts“, so Jörg Bode, Niedersachsens Minister für Wirtschaft
und Verkehr, „besteht darin, dass in unmittelbarer Nähe des Hafens
große zusammenhängende Flächen für Industrie- und Gewerbeansiedlungen verfügbar sind. Die Straßenanbindung des Hafens
bis zur Hauptdeichlinie ist abgeschlossen, so dass eine ampelfreie
Zufahrt über die Autobahn möglich ist. Ebenfalls fertig gestellt sind
die vier Kilometer lange Bahnzuführung sowie die Vorstellgruppe
mit 16 parallelen Gleisen. Wilhelmshaven kann in der ersten Liga
der Welthäfen mitspielen.“ Es ist eine hochkomplexe und langfristige Aufgabe, Platz für ein neues Containerterminal mit angrenzendem Güterverkehrszentrum zu schaffen und dem Meer dafür
eine Fläche von rund 360 Hektar abzuringen – was immerhin der
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Bild: JadeWeserPort Realisierungs GmbH
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500 Fußballfelder groß ist das Hafengelände, das dem Meer
abgerungen werden musste.
Mit Wilhelmshaven eröffnet Europas führende Unternehmensgruppe in Sachen Containerterminalbetrieb ihren dritten Standort an der Nordsee. „Aufgrund seiner optimalen nautischen Bedingungen leistet Wilhelmshaven einen wichtigen Beitrag zum Erhalt
der Wettbewerbsfähigkeit des maritimen Standorts Deutschlands“,
betont Emanuel Schiffer, Vorsitzender der Eurogate-Gruppengeschäftsführung. Und ergänzt: „Hafenentwicklung braucht Generationen. Wir möchten in Wilhelmshaven etwas Bleibendes schaffen. Das Projekt endet nicht mit der Eröffnung. Jetzt geht es erst
los!“ Und so ist es nun auch die Aufgabe Schiffers – nomen est omen
– die internationalen Schifffahrtslinien mit ihren großen Pötten
an die Festmacher des JWP zu lotsen. Weltweit ist er mit seinem
Fast 20 Jahre dauert die Umsetzung: 1993 entstand die erste Initiative für das Hafenprojekt.
Größe von 500 Fußballfeldern entspricht. Erste Visionen eines Tiefseehafens an der Jade gab es bereits Anfang der 1970er Jahre, vor
zwanzig Jahren bekam die Idee allmählich Konturen und mit der
Gründung der JadeWeserPort-Realisierungsgesellschaft im Jahr
2001 begannen die konkreten Planungen.
Trotz des tiefen Fahrwassers der Jade hatten die Verantwortlichen während des langen Planungs- und Realisierungszeitraums
so manche Klippe zu umschiffen: Ursprünglich wollte sich auch
die Hansestadt Hamburg als drittes Bundesland am JadeWeserPort
beteiligen; der Baukonzern Hochtief galt zunächst als Auftragnehmer für die bauliche Umsetzung und eigentlich sollte der Hafenbetrieb bereits Ende 2010 aufgenommen werden. Doch es kam
anders: Hamburg stieg schon 2002 aus dem Gemeinschaftsprojekt
aus, um sich auf den eigenen Hafenausbau zu konzentrieren; die
Vergabe an Hochtief wurde nach einem Gerichtsurteil zurückgenommen und der niedersächsische Landtag setzte einen Untersuchungsausschuss ein, um Vorwürfen einer möglichen politischen
Einflussnahme nachzugehen; Umweltschützer klagten gegen die
vorgesehenen Sandausbaggerungen in der Jade. Und zwischenzeitlich drohte auch die kleine lärmempfindliche Rohrdommel
den Logistikern einen Strich durch die Rechnung zu machen; sie
gehört zu drei seltenen Vogelarten im direkt benachbarten Schutzgebiet, die durch den Hafenbetrieb vertrieben werden könnten;
dies soll nun durch den gerichtlich verordneten Bau einer Schallschutzwand entlang der zum JWP führenden Bahnstrecke verhindert werden.
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Diese Wertschöpfung allerdings will erst einmal erwirtschaftet werden. Der Erfolg des neuen Hafens liegt nun in den Händen des Terminalbetreibers Eurogate, der für die kommenden 40 Jahre die
Konzession zum Betrieb des JadeWeserPorts hat.
Bild: JadeWeserPort Realisierungs GmbH
Im März 2008 aber war es dann endlich soweit: Die ersten Arbeiten
zur Sandaufspülung konnten starten. Alle Probleme, wie zu guter
Letzt die in der Spundwand aufgetretenen Risse, scheinen gelöst.
Viereinhalb Jahre nach Baubeginn ist auf 46 Millionen Kubikmetern aufgespültem Sand ein leistungsfähiger Containerterminal
entstanden. „Der neue Hafen ist nicht nur an der richtigen Stelle
entstanden, er kommt auch zur passenden Zeit“, sagte Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler, der zur Einweihung aus Berlin angereist war. „Die größten Containerschiffe der Welt können nun –
neben Rotterdam – auch den JadeWeserPort anlaufen. Damit wird
sich Wilhelmshaven zu einer Drehscheibe des internationalen Seeverkehrs entwickeln. Trotz aller zwischenzeitlichen Rückschläge
wurde hier der Beweis erbracht, dass es sich lohnt, Visionen zu
entwickeln und sie umzusetzen.“ Ein besonders wichtiger Tag im
Geschichtsbuch Wilhelmshavens ist der 21. September 2012 auch
für Wilhelmshavens Oberbürgermeister Andreas Wagner: „Dem
Bau des Hafens ist eine ähnliche Bedeutung beizumessen wie seinerzeit der Gründung der Stadt vor 143 Jahren. Der Containerterminal im JadeWeserPort bildet das Fundament für nachhaltige
Wertschöpfung und eine prosperierende Zukunft Wilhelmshavens.“
Maritime Wirtschaft
Am 21. September 2012 war es so weit: Fast im Zeitplan wurde der erste Baubschnitt und damit der Hafen für den internationalen Seehandel
eröffnet. Die wirtschaftliche und politische Prominenz drängte sich dicht an dicht.
Maritime Wirtschaft
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Bild: JadeWeserPort Realisierungs GmbH
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JadeWeserPort
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Tiefwasserhafens JadeWeserPort an der deutschen Nordseeküste.
Noch nur kleine und vereinzelte Container-Farbkleckse in der Weite. Bis der Hafen so richtig brummt und die hohen Erwartungen aufgehen, werden aber vermutlich noch viele Jahre ins Land gehen.
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Ansprechpartner: Frank Schnieder, Marketing Manager · Kutterstraße 3 · 26386 Wilhelmshaven
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Team unterwegs, um internationale Reeder und Großunternehmen von den Vorteilen des neuen norddeutschen Terminals zu überzeugen. Eine Reederei sitzt schon mit der
Eurogate in einem Boot: die weltgrößte Containerschiffsreederei Maersk Line mit Sitz in Kopenhagen. Die Dänen
werden künftig pro Woche mit je einem Schiff ihrer Asienund der Mittelamerika-Route in Wilhelmshaven anlanden.
Zum Auftakt am Eröffnungstag kam erstmals die 300 Meter
lange „Maersk Laguna“ mit ihrer Fracht an den neuen Kai.
Doch der Erfolg eines Hafens entscheidet sich nicht
nur auf der Wasserseite; auch die Hinterlandanbindung
muss stimmen. Und hier hat Wilhelmshaven – auch wenn
die neue Autobahn quasi direkt an die Kaje führt – noch
nachzubessern: Bis zum Ende des Jahres soll der zweigleisige Ausbau der Bahnstrecke Oldenburg-Wilhelmshaven
abgeschlossen sein. Und vom Bund fordert die Landesregierung nun die Elektrifizierung der gesamten Strecke und
die Umsetzung der restlichen Lärmschutzmaßnahmen, was
technisch wohl keine außergewöhnliche Herausforderung
bedeutet. „Etwas diffiziler dürfte die Anbindung an die
Binnenwasserstraßen sein“, erklärte Eröffnungsgast Enak
Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesbauministerium. Deshalb müsse man in der Region wieder
innovativ tätig werden. „Hierzu brauchen wir entweder ein
seegängiges Binnenschiff oder aber ein Seeschiff, das auch
in die Binnengewässer einfahren kann.“ Die Gefahr einer
starken innerdeutschen Konkurrenz zwischen Wilhelmshaven und den Mitbewerbern Hamburg und Bremerhaven
sehen die Beteiligten nicht. Der JWP sei vielmehr eine sinnvolle Ergänzung zu den bestehenden Häfen und eine deutsche Antwort auf Rotterdam, so David McAllister.
Konkurrenz zu den Niederlanden, Synergieeffekte mit
Hamburg und Bremerhaven – wenn alles klappt.
Ähnlich sieht es auch Hamburgs Senator für Wirtschaft und
Verkehr Frank Horch und teilt auf Anfrage mit: „Der Containerumschlag wird langfristig weiter wachsen und alle
deutschen Seehäfen werden davon profitieren, einschließlich des JadeWeserPorts. Hamburg ist der größte deutsche
Seehafen und als wachsender Wirtschaftsstandort innerhalb der Metropolregion international etabliert. Hinzu
kommt, dass rund 30 Prozent der Waren in der Hamburger Metropolregion verbleiben. Diese so genannte LocoQuote ist vergleichsweise hoch und bindet die Verkehre
zusätzlich an Hamburg.“
Die Eröffnungsveranstaltung für Deutschlands ersten
Tiefwasserhafen spiegelte Zuversicht und euphorische Aufbruchsstimmung im Nordwesten wider. Doch nach der großen Feier für das Jahrhundertprojekt beginnt nun der Alltag auf dem Terminal. Mögen den guten Worten Taten
folgen – und vor allem: viele große Schiffe!
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Spiel: die Roloff GmbH und BFTW Holzminden GmbH. Das
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stehen beide selbständig auf festen Beinen, gemeinsam
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erklärt Geschäftsführerin Gabriele Christine Knoche, die
ein Team von insgesamt 50 Mitarbeitern leitet. Zu den
Projekten des Unternehmens gehören zum Beispiel der
Umbau des Krankenhauses Holzminden, eine Wohnanlage in Bodenwerder sowie Autowerkstätten und Baumärkte in Holzminden und Umgebung. Neben gewerblichen Bauprojekten plant und realisiert die Roloff GmbH
aber auch private Objekte. Die Roloff GmbH verfügt
über ein ganzheitliches Management, das sich aus eigenen Architekten und Ingenieuren, Polierern und Fachhandwerkern zusammensetzt. „Dies ermögliche unserem
Unternehmen die Wahrnehmung eines breiten Aufgabenspektrums“, so Gabriele Knoche.
Komplettiert wird das Unternehmen durch die 2001
gegründete BFTW Holzminden GmbH – das Stahlbetonfertigteilwerk, das sich um die Erstellung von Rohbauten kümmert. Im unternehmenseigenen Stahlbetonfertigteilwerk
werden Stützen, Unterzüge, Sockelplatten, Binder, Pfetten,
Wandplatten und Schallschutzwände je nach Erfordernissen unabhängig vom Wetter produziert und anschließend
mit eigener Montagekolonne montiert. Die Betonfertigteile
des Unternehmens finden zum Beispiel Verwendung im
Industrie-, Hallen- und Wohnungsbau. Beim Wohnungsbau
können Betonfertigteile für Treppenelemente und Wandplatten verwendet werden. Auch individuelle Wünsche lassen sich mit Betonfertigteilen realisieren, denn neben der
Beständigkeit sollen die Häuser nicht zuletzt auch ästhetischen Ansprüchen genügen. Durch den schnellen Einsatz
von Betonfertigteilen der BFTW Holzminden GmbH können Objekte binnen kurzer Zeit umgesetzt werden.
Die expandierenden Unternehmen sind deutschlandweit tätig, von der Ostsee bis zum Bodensee: Produktionshallen in Dassel und Extertal entstanden ebenso wie Autohäuser
in Dresden sowie Schallschutzwände und Brückenelemente
in Essen. Die Zusammenarbeit der beiden Firmen ermöglicht
dabei eine fachgerechte und schnellstmögliche Ausführung
von Objekten im Wohn- und Industriebau.
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CUXPORT – IN POLE POSITION
The x-press link to sea
Wir haben das Tor für die Energiewende
Wir haben das Tor für die Energiewende
Modernes Multifunktionsterminal für Ro/Ro, Container, Stückgut und Automobillogistik
Shortsea Abfahrten nach Großbritannien, Island, Baltikum, Finnland, Norwegen und Rußland
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Spezialist für Schwergut und Projektladungen
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Emd e n
B rau n sc h w e ig
Aufwind an der Ems
Umweltfreundlich
Die Hafenplanung am Rysumer Nacken in Emden wird fortgesetzt. Dafür untersucht
die IMS Ingenieurgesellschaft mbH kurzfristige Perspektiven einer Hafenentwicklung.
Der Braunschweiger Hafen zählt zu den
Großen in Norddeutschland.
Die Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG
(NPorts), die Stadt Emden und die IHK
für Ostfriesland und Papenburg (IHK)
haben im September 2012 die fortführenden Untersuchungen zur Konkretisierung
einer Hafenplanung am Rysumer Nacken in
Emden in Auftrag gegeben. Als Basis dienen die Ergebnisse der im August vorgestellten „Technischen Potenzialanalyse zur
Hafenplanung auf dem Rysumer Nacken“.
Die IMS Ingenieurgesellschaft mbH aus
Hamburg wird nun die kurzfristigen Perspektiven einer Hafenentwicklung untersuchen. Konkretisiert werden soll das Konzept
für ein Terminal, das insbesondere auch
auf die Bedürfnisse der Offshore-Windindustrie ausgerichtet ist. Betrachtet wird
unter anderem die wasserseitige Anbindung an die Seeschifffahrtsstraße Ems.
Weiterhin wird die Planung eines Genehmigungsverfahrens für das Offshore-Terminal vorgenommen. Eine Abschätzung
der Zeit- und Kostenrahmen sowohl für
die Genehmigungsphase als auch für den
Bau und Betrieb des Terminals sind weitere
Bestandteile der Planungsleistungen. Die
Kosten der Untersuchung werden gemeinsam von NPorts, der Stadt Emden und der
IHK getragen.
Die zuvor ebenfalls durch die IMS angefertigte Studie zur Hafenentwicklung wies
darauf hin, die Hafenentwicklung in mehreren Stufen vorzunehmen. Auch sollte die
künftige Hafenanlage möglichst dicht an
die Fahrrinne der Ems herangeführt werden. Als eine mögliche Hafenvariante ist
eine Jetty-Lösung in die Ems hinein denkbar, die bis auf 500 Meter an das Fahrwasser heranreicht und als Offshore-Terminal
genutzt werden kann. Zusammen mit den
großen Flächen bietet sich die Möglichkeit, den Seehafen Emden als OffshoreHafen weiter auszubauen. Durch die Lage
am seeschifftiefen Wasser und die Nähe zu
den Offshore-Windparks kann der Rysumer
Nacken das Angebot an hafengewerblicher
Nutzung, zum Beispiel durch den Umschlag
von Komponenten für Offshore-Windenergieanlagen, ergänzen und erweitern.
Hintergrund der Planungen zur Hafenentwicklung am Rysumer Nacken ist ein
2011 durchgeführter Flächentausch. NPorts
und das Land Niedersachsen gaben Flächen
auf dem Wybelsumer Polder und erhielten
im Gegenzug Flächen im Eigentum der
Bundeswasserstraßenverwaltung auf dem
Rysumer Nacken, die eine Größe von 476
Hektar umfassen.
VS
Cuxport GmbH • D-27472 Cuxhaven • Germany
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Bildnachweis: Hero Lang / Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG, Anders Seefeldt
Mit einem Umschlag von 60.000 Standardcontainern und einem Massengutumschlag
von rund einer Million Tonnen pro Jahr ist
der Braunschweiger Hafen einer der Großen unter Norddeutschlands Binnenhäfen. „Allein der Containerverkehr, den wir
mit den Seehäfen Hamburg und Bremerhaven abwickeln, entspricht rund 35.000
Lkw-Fahrten jährlich“, sagt Jens Hohls,
Geschäftsführer der Hafenbetriebsgesellschaft Braunschweig mbH. Das verringere
die Belastung der Umwelt mit Kohlenstoffdioxid enorm, denn jedes Binnenschiff
ersetze durchschnittlich 50 Lastwagen
und erspare Autofahrern überdies manchen Stau.
In Braunschweig können Güter nicht
nur von Lkw, sondern auch von Zügen
auf Schiffe verladen werden – ein Vorteil,
der weidlich genutzt wird. In Containern
umgeschlagen werden Textilien, Möbel,
Fahrzeugteile, Gips, Zucker oder Mehl.
Hinzu kommen Massengüter wie Schrott
und Kohle. Zu den Kunden des Hafens
gehören fast alle Unternehmen, die in der
Region Rang und Namen haben, wie etwa
Ikea, New Yorker, Volkswagen, MAN, die
Salzgitter AG, die Mühle Rüningen, aber
auch die Brauerei Wolters.
VS
Technologie- und Gründerzentren
Steckbrief
Steckbrief
Anzahl der Unternehmen: 26
Anzahl der Unternehmen: 41
Anzahl der Beschäftigten: 108
Angaben der Branchen:
1
IT; Umwelt; Automotive;
regenerative Energien;
eHealth
Größe der Gesamtfläche:
2.000 qm
freie Flächen:
Warteliste
Anzahl der Beschäftigten: 73
Technologiepark Braunschweig
Rebenring 33, 38106 Braunschweig
Tel. 0531/3804-3841, Fax 0531/3804-3941
[email protected]
www.braunschweig-zukunft.de
www.technopark-bs.de
Für Gründer aus dem
Bereich Biotechnologie
1.800 qm im BioTecGründerzentrum
Angaben der Branchen:
keine Branchenfokussierung
Größe der Gesamtfläche:
insgesamt 2.500 qm
freie Flächen:
Auslastung liegt zwischen
80 - 90%
Steckbrief
Steckbrief
Anzahl der Unternehmen: 4
Anzahl der Unternehmen: 5
Anzahl der Beschäftigten: k. A.
Angaben der Branchen:
2
Logistik, Heizungs- und
Sanitärtechnik, Modellund Werkzeugbau, Bauunternehmen und
Architektur, Gesundheitswirtschaft
Größe der Gesamtfläche:
113.925 qm
freie Flächen:
92.377 qm (individueller
Grundstückszuschnitt ab
1.500 qm)
Anzahl der Beschäftigten: 226
Stadt Delmenhorst
Fachdienst Wirtschaftsförderung
Anzahl der Beschäftigten: 140
Angaben der Branchen:
Biotechnologie
und verwandte Branchen
Größe der Gesamtfläche:
insgesamt 7.500 qm
Büro- und Laborflächen
freie Flächen:
2
Größe der Gesamtfläche:
4.000 qm
freie Flächen:
keine vorhanden
Steckbrief
Anzahl der Unternehmen: 12
4
Angaben der Branchen:
GF Dipl. Ing. Jürgen Enkelmann
GF Dipl.Munstermannskamp
Ing. Jürgen Enkelmann
1, 21335 Lüneburg
Munstermannskamp
1, 21335
Lüneburg
Tel. 04131/7898-0,
Fax 04131/7898-112
[email protected]
Tel. 04131/7898-0,
Fax 04131/7898-112
www.enovum-lueneburg.de
[email protected]
www.enovum-lueneburg.de
Größe der Gesamtfläche:
GWG Gesellschaft für Wirtschaftsförderung
und Stadtentwicklung Göttingen mbH
Bahnhofsallee 1b, 37081 Göttingen
Tel. 0551/547430, Fax 0551/5474320
[email protected], www.gwg-online.de
www.science-park-goettingen.de
vorhanden
Automobilzulieferer;
Beschichtungen; Metallbau;
Messtechn.; Vermessung;
Architektur
Gewerbezentrum Wilhelmshaven
c /o WFG Wirtschaftsförderung in Wilhelmshaven GmbH
5.228 qm
Andreas Leonhardt
Luisenstraße 8, 26382 Wilhelmshaven
Tel. 0 44 21 / 91 06 26, Fax 0 44 21 / 91 06 27
[email protected]
(3.196,07 qm Hallenflächen,
2.031,67 qm Büroflächen)
freie Flächen: (ab Okt. 2012) - ca. 274 qm Büro
(ab Jan. 2013) - ca. 300 qm Büro
(ab Jan. 2013) - ca. 524 qm Halle
Steckbrief
Anzahl der Unternehmen: 65
5
9
Anzahl der Beschäftigten: k. A.
Technologiepark
Meppen
GmbH
Technologiepark
Meppen
GmbH
Heinz
HeinzSchöttmer
Schöttmer
Markt 43, 49716 Meppen
Markt 43, 49716 Meppen
Tel. / Fax: 0 59 31 / 15 32 26
Tel. / Fax: 0 59 31 / 15 32 26
[email protected]
Angaben der Branchen:
IT; Consulting; Automotive;
Service; Kultur- und Kreativwirtschaft; Forschung
Größe der Gesamtfläche:
über 5.000 qm
freie Flächen:
Warteliste für feste
Büroflächen; flexible Büroraumlösungen verfügbar
Wolfsburg AG
Wolfsburg AG | InnovationsCampus
Major-Hirst-Straße 11, 38442 Wolfsburg
InnovationsCampus
Telefon 05361/897-1226, Fax 05361/897-1060
Major-Hirst-Straße 11, 38442 Wolfsburg
[email protected]
www.innovationscampus.com
Telefon 05361/897-1226, Fax 05361/897-1060
www.wolfsburg-ag.com
[email protected]
www.innovationscampus.com
www.wolfsburg-ag.com
[email protected]
Steckbrief
3
8
Anzahl der Beschäftigten: k. A.
InnovationsGründerzentrum
Innovationsund und
Gründerzentrum
Lange Straße 128, 27749 Delmenhorst
Tel. 04221/99-1181, Fax 04221/99-1280
[email protected]
www.delmenhorst.de/wirtschaft
Steckbrief
Anzahl der Unternehmen: 12
Angaben der Branchen:
in Niedersachsen
Das neue Technologie- und
GründerCentrum in der
Region Osnabrück.
Wilhelmshaven 8
Hamburg
6
ICO InnovationsCentrum Osnabrück
c/o Centrum für Umwelt und Technologie Osnabrück
Start 2014!
Westerbreite 7, 49084 Osnabrück
Tel. 0541/9778 100, Fax 0541/9778 106
[email protected]
4
bremen
lüneburg
Delmenhorst
2
meppen
5
Steckbrief
Steckbrief
Anzahl der Unternehmen: 21
Anzahl der Unternehmen: 9
Anzahl der Beschäftigten: 75
Angaben der Branchen:
keine Branchenfokussierung
Größe der Gesamtfläche:
insgesamt 2.200 qm
freie Flächen:
vorhanden
3
Anzahl der Beschäftigten: 30
Angaben der Branchen:
GWG Gesellschaft für Wirtschaftsförderung
und Stadtentwicklung Göttingen mbH
Bahnhofsallee 1b, 37081 Göttingen
Tel. 0551/547430, Fax 0551/5474320
[email protected], www.gwg-online.de
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Ingenieurbüro; Büroservice
Arbeitsvermittlung;
Finanzdienstleistungen:
Forderungsmanagement;
Ausbildungshilfe;
Inneneinrichtung;
Hoch- und Tiefbau
Größe der Gesamtfläche:
2.000 qm
freie Flächen:
75 qm
Wolfsburg
9
7
osnabrück
Hannover
braunschWeig
1
6
salzgitter
7
Technologie- und
Gründerzentrum Salzgitter
Windmühlenbergstraße 20, 38259 Salzgitter
Tel. 0 53 41/ 900 99 45, Fax 0 53 41/ 900 99 11
www.tgz-salzgitter.de
3
göttingen
36
wirtschaft
regjo niedersachsen
regjo Niedersachsen
wirtschaft
37
Nachbarn, Partner, Konkurrenten
Bild: Stefan Schöning Fotodesign
An der Grenze zwischen Niedersachsen und den Niederlanden wird Europa gelebt. Ein reger Grenzverkehr
und fruchtbare Wirtschaftskooperationen sind im niedersächsischen „Grenzland“ an der Tagesordnung.
Bild: Stefan Schöning Fotodesign
38
wirtschaft
regjo niedersachsen
regjo Niedersachsen
wirtschaft
39
Das Aushängeschild der Metallbauindustrie im Landkreis Emsland: die Meyer Werft in
Papenburg. Rund um die Schwerpunktbranche ist ein großes, grenzüberschreitendes
Unternehmensnetzwerk mit etwa 1.000 Partnern gewachsen.
Bild: Grafschaft Bentheim Tourismus
40
wirtschaft
regjo niedersachsen
regjo Niedersachsen
wirtschaft
41
Die Ritterfestspiele in Bad Bentheim.
Niederländer wohnen nicht nur in großer
Zahl in den grenzanrainenden deutschen
Landkreisen, sondern kommen auch oft
zu touristischem Besuch.
Bild: Stefan Schöning Fotodesign
regjo Niedersachsen
wirtschaft
43
Text: Sven Grünewald
Der Lückenschluss im
Verlauf der A31 war ein
grenzüberschreitendes
Gemeinschaftsprojekt,
die Niederländer beteiligten
sich an der Finanzierung
des vorzeitigen Weiterbaus.
Wenn es gemeinsamen
Interessen dient, finden
alle Nutznießer zusammen.
Jenseits der Ems geht das flache Land fast unbemerkt von den Landkreisen Grafschaft Bentheim, Emsland und Leer in die Niederlande
über. So übergangslos sich die Landschaft dahinzieht, so durchlässig
ist inzwischen auch die Grenze geworden. Natürlich ist da Schengen und die Reisefreiheit, doch im Alltag gleicht die Grenze mittlerweile eher einer breiten Übergangszone aus miteinander verbundenen Regionen statt einer harten Trennung zwischen zwei
Kulturen. Denn jenseits des noch im Fußball gepflegten Klischees,
dass sich Niederländer und Deutsche eigentlich nicht leiden können, hat sich hier eine Kultur des Miteinanders entwickelt. Da wird
gehandelt, kooperiert, übergesiedelt und natürlich auch – im besten
Sinne – konkurriert.
Die klischeehaften Animositäten existieren nicht vor Ort. An der
Grenze zu den Niederlanden lebt man in guter Nachbarschaft.
Wahrnehmbare Unterschiede existieren vor allem in den kleinen
Dingen. Die Sprache, klar, oder im Bereich Verkehrskontrollen: Wer
mit dem Bleifuß durch die Niederlande rast, hat mit im Vergleich
exorbitanten Bußgeldern zu rechnen. Mäßigung ist angesagt. In
Meetings wiederum zeigt sich, dass die Nachbarn aus dem Land von
Gouda und Tulpen deutlich ungezwungener sind als ihre deutschen
Pendants. Da kommt es vor, dass der Chef eines großen Unternehmens im Pullover aufläuft, was ein deutscher CEO vermutlich nie
machen würde. Beim gegenseitigen Gespräch ist man gleich beim
Vornamen. Eine lockere Stimmung, die in grenzüberschreitenden
Sitzungen auf deutsche Teilnehmer des Öfteren abfärbt. „Da sind
alle ganz schnell beim Du und die Jacken und Blazer sind auch
sofort ausgezogen“, erzählt Martina Kruse von der Wirtschaftsförderung im Landkreis Emsland. Wer dem als Außenstehender beiwohnt, ist vielleicht verwundert, in den niedersächsischen Grenzanrainerlandkreisen ist man da jedoch schon ein Stückchen weiter.
Man kennt die Nachbarn und ihre Eigenheiten eben und lebt auch
nicht schlecht von ihnen. „Die Niederländer geben zum Beispiel
sehr viel Geld für Küchen aus“, illustriert das Udo Männel, Einheitlicher Ansprechpartner im Landkreis Grafschaft Bentheim. „So
viele Küchenstudios, wie wir in Nordhorn haben, könnten wir mit
der Nachfrage vor Ort keinesfalls befriedigen. Teils zu 80 Prozent
kaufen da Niederländer ein.“
Zu der gelebten Nähe beigetragen hat eine lange Zeit der grenzüberschreitenden Projekte im vereinten Europa. Seit 35 Jahren etwa
gibt es ganz im Norden die Ems-Dollart-Region (EDR), die auf deutscher Seite Städte, Gemeinden und Landkreise von Ostfriesland bis
Wirtschaftsförderung
wirtschaft
45
Bild: Stefan Schöning Fotodesign
regjo niedersachsen
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Der „Lottogewinn“ für die Wirtschaftsförderung im Landkreis Emsland: Das große niederländische Unternehmen Emsflower war
auf der Suche nach neuen, großen Flächen und wurde in Emsbüren fündig. Das Unternehmen welchselte die Grenzseiten.
GRAFSCHAFT BENTHEIM
Die Grafschaft Bentheim besitzt infrastrukturelle TOP-Referenzpunkte wie die Nord-Süd-Passage (A 31), das Schüttorfer Kreuz
(Schnittpunkt A 31 / A 30) und das Güterverkehrszentrum Europark.
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Die gute Lage der Grafschaft Bentheim an den Autobahnen A 30 und
A 31 im Dreiländereck Niederlande, Niedersachsen und NordrheinWestfalen ermöglicht einen schnellen Zugang zum transeuropäischen
Verkehrsnetz und damit zu den internationalen Märkten. Das Kompetenzzentrum Wirtschaft im ehemaligen NINO-Spinnereihochbau
bietet Unternehmen eine Vielzahl wirtschaftsnaher Dienstleistungen
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Wirtschaftsförderung Landkreis Grafschaft Bentheim
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hinunter ins Emsland und Cloppenburg umfasst und auf
niederländischer Seite Gemeinden aus den Provinzen Groningen, Drenthe und Friesland. Seit 1997 arbeitet die EDR
als grenzübergreifender, öffentlich-rechtlicher Zweckverband, ihm gehören rund 100 öffentlich-rechtliche Mitglieder an. Gemeinsam werden verbindende Interessen ausgelotet – unter anderem in den Bereichen Raumordnung,
Infrastruktur, regionale Wirtschaftsförderung und Kultur.
Vor allem aber will die Region die Kontakte zwischen der
Bevölkerung beiderseits der Grenze verstärken und intensivieren. Das reicht dann von der Begegnung Mensch zu
Mensch auf Dorfebene bis hin zu großen grenzüberschreitenden Projekten. Die Initiativen der EDR sind in Brüssel
nicht unbemerkt geblieben und so gelang es, viele EU-Gelder in die Region zu holen; so auch in der neuen Förderperiode ab 2014. Im Grenzalltag sieht das dann so aus, dass
viele Gemeinden bilaterale Partnerschaften eingegangen
sind; die Niederlande sind weniger Nachbarland als Nachbarschaft – die Deutschen fahren ins Outlet-Center nach
Emmen rüber, während die Niederländer kommen, um zu
tanken, da das Spritpreisniveau hier deutlich niedriger liegt.
Allerdings hat der Tanktourismus bei den Grenzanrainern
auch die Preise steigen lassen…
Südlich der Ems-Dollart-Region schließt sich die Euregio an – eine weitere „europäische“ Wirtschaftsregion mit
Teilen von Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und den
Niederlanden, welche die gleichen Ziele verfolgt wie die
EDR. Die Wirtschaft profitiert klar von diesen Netzwerken. Im Bereich der Fachkräftegewinnung enstand zum
Beispiel ein grenzüberschreitendes Fachkräfte-Radar und
auch das MEMA, das Netzwerk emsländischer Metall- und
Maschinenbauunternehmen, hat inzwischen den Sprung
über die Grenze gemacht. Im Emsland umfasste das Netzwerk etwa 350 Unternehmen, ein eigener Manager kümmerte sich um die Netzwerkarbeit. Dann wurde der Verbund nach Norden entlang der Ems-Achse und in Richtung
der Niederlande geöffnet, so dass inzwischen an die 1.000
Unternehmen im MEMA zusammenkommen.
Deutsch-niederländische Netzwerke und Partnerschaften sind weiträumig über die Grenze hinausgewachsen.
„Die Metall- und Maschinenbauer treffen sich einmal im
Jahr in den Niederlanden oder in Deutschland“, sagt Netzwerkmanager Maik Schmeltzpfenning. „Da entstehen wertvolle Kontakte. Wenn beispielsweise Maschinenkapazitäten
nicht ausgelastet sind, dann wird das Netzwerk angezapft.
Das ist ein hervorragendes Beispiel für das Zusammenwachsen. Denn die Zielgruppen von Unternehmen machen nicht
an der Landesgrenze halt.“ Eine Einstellung, die sich auch
in der Politik bemerkbar macht: Wer ins Kreishaus des
Emslandes in Meppen kommt, findet dort Hinweisschilder
wirtschaft
47
Bild: GGB
regjo niedersachsen
Neubaugebiet in Bad Bentheim. Zahlreiche Niederländer haben sich diesseits der Grenze ein Eigenheim gebaut, in manchen
Baugebieten stellen sie 90 Prozent aller Grundstückseigentümer.
und Flyer auf Niederländisch. Die Nachbarschaft und die
enge Verbindung hat man hier tagtäglich vor Augen und im
Kopf. So ist auch einer der großen Fänge in der Unternehmensansiedlung gelungen. Der Chef des niederländischen
Pflanzengroßproduzenten Emsflower, Bennie Kuipers,
kam auf der Suche nach neuen Flächen in das Rathaus
der Gemeinde Emsbüren und traf dort zufällig den Bürgermeister, man kam ins Gespräch und Emsflower siedelte
nach Emsbüren über. „Ein Lottogewinn“, meint Martina
Kruse. Die Vernetzung von Emsflower mit anderen niederländischen Unternehmen zog zudem noch weitere Ansiedlungen nach sich. Der inzwischen langjährige Trend, dass
die Niederländer – große wie kleine Unternehmen – nach
Deutschland ziehen und dann vorwiegend in die grenznahe Gegend, kommt natürlich nicht von ungefähr.
Standortvorteil Deutschland? Niedrige Grundstückspreise und große Flächen sind attraktiv.
44 - 4014
Zum einen natürlich zahlt es sich aus, für den Markteintritt in Deutschland auch ein „deutsches Gesicht“ zu haben
– etwas, das analog auch für deutsche Unternehmen gilt,
die auf den niederländischen Markt wollen. Zum anderen haben es gerade Unternehmen wie Emsflower, die auf
große Flächen angewiesen sind, in den Niederlanden sehr
schwer, überhaupt noch entsprechende Flächen zu finden. Und während hierzulande Gewerbeflächen und Baugründstücke von den Gemeinden entwickelt werden und
die Quadratmeterpreise dadurch recht moderat ausfallen,
werden diese Grundstücke in den Niederlanden von Privatinvestoren aufgekauft und vermarktet. Jens Wolters,
Geschäftsführer der GGB Grundstücks- und Entwicklungsgesellschaft Landkreis Grafschaft Bentheim, kann die
Nachfrage der Niederländer mit Zahlen illustrieren. „Es
gibt ein großes Preisgefälle. In den Niederlanden liegt der
Quadratmeterpreis bei Gewerbegrundstücken bei 120 bis
130 Euro, hier sind es zwischen zehn und 15. Das ist einer
der Gründe, warum niederländische Investoren über die
Grenze gegangen sind. Bei den privaten Wohnungsbaugrundstücken ist das ähnlich. Da bezahlen Sie in den Niederlanden in kleineren Orten entlang der Grenze 400 Euro,
während es in Nordhorn in guter Lage 100 Euro sind.“
Deshalb sind über die Jahre die Niederländer sprichwörtlich zu tausenden über die Grenze gegangen und haben
sich dort ein Haus gebaut. „In Bad Bentheim zum Beispiel
sind in einigen Baugebieten teils 80, 90 Prozent der Flächen an Niederländer verkauft worden“, sagt Wolters. Er
schätzt, dass in Bad Bentheim etwa ein Viertel der Einwohner mit einem niederländischen Pass unterwegs sind. Der
Boom im privaten holländischen Wohnungsbau auf deutschem Boden ist mit der Wirtschaftskrise und dem Crash
des niederländischen Immobilienmarktes vor drei bis vier
Jahren allerdings jäh zu Ende gegangen. Im gewerblichen Bereich hingegen hält der niederländische Zuzug an
und geht dabei quer durch alle Branchen. Im Gewerbepark Bad Bentheim Gildehaus, direkt an der A30 und nur
einen Steinwurf von der Grenze entfernt, sind zum Beispiel
von den 130 Hektar Fläche drei Viertel an niederländische
Investoren verkauft worden. „Insbesondere die Bauwirtschaft, aber auch die wirtschaftliche Entwicklung insgesamt sowie die Einwohnerentwicklung in der Region profitieren ganz klar von der Grenzlage“, fasst es Jens Wolters
wirtschaft
49
Bild: Europark Coevorden – Emlicheim
regjo niedersachsen
Das niederländisch-deutsche Vorzeigeprojekt – der Europark Coevorden Emlichheim. Mitten auf die Grenze gebaut entwickeln
und vermarkten die beiden Gemeinden Emlichheim und Coevorden den Gewerbepark.
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zusammen. Niederländisch hört man hier nicht nur überall, die Sprache zählt auch an vielen Schulen zur Grundausstattung. Über die Zeit haben sich Strukturen entwickelt, die den gegenseitigen wirtschaftlichen Grenzübertritt
unterstützen. In Oldenzaal, von Bad Bentheim aus kurz hinter der Grenze, gibt es das GermanBusinessHouse, welches
niederländische Unternehmen bei ihrem Markteintritt in
Deutschland unterstützt. Das deutsche Pendant, das HollandBusinessHouse, befindet sich in Nordhorn, wo niederländische Unternehmen deutschen Interessenten zur Seite
stehen. Die Verbindungen sind eng, man kennt sich. Auf
kleinräumiger Ebene gibt es viele gemeinsame, grenzüberschreitende Projekte im Bereich Kultur, Tourismus, Ausbau von Wanderwegen. Eines der wirtschaftlichen Vorzeigprojekte steht hingegen genau auf der Grenze zwischen der
deutschen Samtgemeinde Emlichheim und der niederländischen Gemeinde Coevorden – der interkommunale Europark. In der dortigen Geschäftsstelle arbeiten Mitarbeiter
der Wirtschaftsförderung beider Gemeindeverwaltungen
zusammen. „Beide Gemeinden verstehen sich als Partner“,
beschreibt Dieter Lindschulte, der für die Samtgemeinde
Emlichheim den Europark betreut, das Miteinander. „Die
Gemeinden sind regional so strukturiert, dass der Konkurrenzgedanken keine Rolle spielt.“ Zwar gibt es noch weitere
Gewerbeflächen dies- und jenseits der Grenze, die aber für
kleineren Flächenbedarf als im Europark vorgesehen sind.
Die Entwicklungskosten des Parks haben sich die Gemeinden geteilt, das zuständige Klärwerk steht auf niederländischer Seite und wird gesondert abgerechnet. Auch sonst ist
man kreativ: Die Müllverbrennungsanlage auf deutscher
Seite schickt ihren Prozessdampf in die Niederlande, wo er
verstromt und ins niederländische Netz eingespeist wird; die
Besteuerung der Unternehmen geschieht nach dem jeweiligen Landesrecht.
Auch bei anderen großen Wirtschaftsprojekten sind
Niederländer und Deutsche gute Partner. Als die 42-kmLücke in der A31 vorzeitig geschlossen werden sollte, brachten sich die Niederländer massiv in die Finanzierung mit
ein. Heute sind auf der nun durchgängigen Autobahn
ebenso viele Niederländer wie Deutsche unterwegs.
Nach außen alles gut. Dabei sind Niederländer und
Deutsche neben Partnern auch Konkurrenten.
Ebenso beim Eurohafen Emsland-Mitte, da waren die Niederländer auch von Anfang an dabei. Dass aber nicht alles
eitel Sonnenschein ist und die Zusammenarbeit kein Selbstzweck, zeigt sich immer wieder, wenn es um die konkreten wirtschaftlichen Interessen geht. Natürlich sind da die
deutschen Gemeinden an der Grenze große Konkurrenten –
die enorme Preisdifferenz bei den Gewerbeflächen bleibt für
Unternehmensansiedlungen schließlich nicht ohne Folgen.
Oder in Enschede, wo zur Zeit über den Bau eines Zivilflughafens diskutiert wird – die (deutschen) Argumente, dass
die Region bereits durch den Flughafen Münster-Osnabrück
bedient wird und man sich durch einen zweiten Regionalflughafen nur gegenseitig kannibalisiert, lassen die Niederländer kalt. Andererseits ist auch das qualitativ nicht anders
als etwa der Wettbewerb zwischen den Bundesländern.
Insofern ist man versucht zu sagen: Business as usual.
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Perspektive
portrait
Ausbildungsmöglichkeiten in den Fachrichtungen Zerspanungsmechaniker und Industriemechaniker sowie die Möglichkeit zum
Dualen Studium bietet das Renk Werk in Hannover in Kooperation mit anderen hannoverschen Unternehmen bzw. dem MAN Konzern.
Kreativität und Tradition
Das Renk Werk in Hannover hat sich zum Weltmarktführer auf dem Gebiet der Gleitlager für Maschinen- und
Anlagenbau entwickelt und investiert kontinuierlich in neue Bearbeitungssysteme und weitere Kernkompetenzen.
Text: Volker Schönfeldt Fotografie: RENK Aktiengesellschaft Werk Hannover
Gegründet 1873 zur Herstellung von Zahnrädern aller Art ist
die Renk AG heute als Produzent von hochwertigen Getrieben und Komponenten der Antriebstechnik weltweit tätig.
Das Unternehmen, das seit 1923 Mitglied der MAN Gruppe
ist, gliedert sich dabei in fünf selbständige strategische
Geschäftseinheiten: Fahrzeuggetriebe, Sonderantriebstechnik und Prüfsysteme in Augsburg, Getriebe und allgemeine
Antriebselemente in Rheine und Gleitlager und Kupplungen
in Hannover. Für das Werk in Hannover erwarb Renk 1975
die Produktbereiche Gleitlager und Kupplungen des früheren Eisenwerkes Wülfel.
Mit der Zeit hat sich das Renk Werk in Hannover zum
Weltmarktführer auf dem Gebiet der Gleitlager für Elektromaschinen entwickelt. Zu dieser Geschäftseinheit gehören
auch die Aktivitäten der Renk Corporation, USA, der Cofical
Renk Mancais do Brasil Ltda in Brasilien sowie der Admos
Gleitlager Produktions- und Vertriebsgesellschaft mbH in
Berlin. Das Renk Werk in Hannover entwickelt und produziert horizontale und vertikale Gleitlagersysteme für den
Maschinen- und Anlagenbau, als Normlager oder in Spezialausführungen. Die Entwicklung wird dabei von einem
jungen Ingenieursteam mit aktuellen Konstruktions- und
Simulationsmethoden wie Finite-Elemente-Analyse und
Strömungssimulation/CFD sowie zeitgemäßer Versuchs- und
Programmiertechnik unterstützt.
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stehen vor allem die zahlreichen Mitarbeiter, die mit Neugier für technische Zusammenhänge, Fachverstand, Kreativität, Teamgeist, Sprach- und Computerkenntnissen sowie
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im Rahmen geförderter Projekte der industriellen Gemeinschaftsforschung auch mit Lehrstühlen und Instituten an
verschiedenen Hochschulen. Studierende können über Praktika oder Abschlussarbeiten das Gelernte in der Praxis erproben und sich dabei aktiv an der Entwicklung neuer Methoden und Technologien beteiligen.
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GE
Thomas Beckröge
05322/74600
14
Göttingen
27
GE
Harald Grahovac
0551/789010
15
16
Göttingen, Stadt
Grafschaft Bentheim
26
56
GI
GE/GI
Hans Hahn
Helmut Treiber
Hameln-Pyrmont
14
GE
Anika John
05042/943123
Hannover, Region
35
GI
Heike Reupke
0511/61623289
19
Hannover, Stadt
20
GE
Christian Peters
0511/16845025
20
Harburg
61
GE
Wilfried Seyer
04181-92360
21
Heidekreis
130
GI
Gerrit Lieske
05161/44-2157
22
Hildesheim
46
GI
Guido Sievers
05181/703121
23
Holzminden
45
GE
24
Leer
18
GE/GI
25
Lüchow-Dannenberg
18
26
Lüneburg
13
Wolfgang Anders
0491/9261265
GE
Martina Grud
05841/9786713
GE
Gerhard Voigts
04131/208224
27
Nienburg/Weser
33
GE/GI
Walter Meinders
05021/87320
28
Northeim
16
GE/GI
Stefan Wolfgang
05551/9149912
29
Oldenburg
70
GE/GI
Hans-Werner Aschoff
04431/85438
30
Oldenburg, Stadt
Heiner Vahlenkamp
0441/2352259
31
Osnabrück
Uwe Schumacher
05493/549210
9
GE
GE/GI
32
Osnabrück, Stadt
45
GE
Wolfgang Gurk
0541/331400
33
Osterholz
13
GE/GI
Siegfried Ziegert
04791/930597
34
Osterode am Harz
24
GI
Karl-Heinz Löwe
05522/318270
35
Peine
53
GI
Ulrike Laudien
05171/49286
36
Rotenburg (Wümme)
15
GI
Peter Freytag
04264/832011
37
Salzgitter, Stadt
48
GE/GI
Richard Schudrowitz
05341/9009930
38
Schaumburg
15
GI
39
Stade
153
GE/GI
40
Uelzen
13
GE/GI/MI
Andreas Wendt
05751/403142
Thomas Friedrichs
04141/401140
Georg Duwe
0581/8006341
41
Vechta
297
42
Verden
28
GE/GI
43
Wesermarsch
75
GE/GI/SO
44
Wilhelmshaven, Stadt
376
GI
Jürgen Janßen
04421/910625
45
Wittmund
4
GE
Karin Emmelmann
04465/80610
46
Wolfenbüttel
18
GE
Dietrich Behrens
05331/86360
GE/GI
Uwe Schumacher
05493/549210
Birgit Koröde
04231/12206
Kay Lutz Pakula
04401/996915
Oste
MELLUM
6
MEMMERT
Stade
WILHELMSHAVEN
Wittmund
Jever
2
BREMERHAVEN
44
Nordenham
11
Aurich
(zu Bremen)
39
Elbe
GVZ
45
Ems-Jade-Kanal
Friedeburg
20
Hamme-Oste-Kanal
9
Emden
A31
Winsen
43
Brake
24
Weser
1
A28
33
Westerstede
Leer
A1
Lüneburg
Osterholz-Scharmbeck
26
Elb e
Worpswede
OLDENBURG
Lemwerder
30
Küstenkanal
Dörpen GVZ
36
GVZ
Papenburg
5
A29
A7
7 Delmenhorst
10
Uelzen
Weyhe
29
Ems
Rotenburg
Soltau
25 Lüchow
40
42
Wildeshausen
Cloppenburg
Verden (Aller)
A27
21
Elbe-Seiten-Kanal
A31
Weser
Vechta
Meppen
Artland, Samtgemeinde
GVZ
05532/9005220
Bernhard Bramlage
297
BORKUM
A27
BALTRUM
05921/878169
18
Nordholz
NORDERNEY
JUIST
0551/547430
17
Cuxhaven
WANGEROOGE
SPIEKEROOG
LANGEOOG
27
4
Celle
Diepholz
31
Dortmund-Ems-Kanal
Nienburg
A1
41
Gifhorn
16
Nordhorn
Mittellandkanal
19
HANNOVER
A30
GVZ
32
OSNABRÜCK
18
Stadthagen
12
A2
35
Peine
Lehrte
GVZ
3
GVZ
WOLFSBURG
A39
BRAUNSCHWEIG
Mittellandkanal
A30
A33
Melle
Helmstedt
38
Weser
22
17
Hildesheim
A39
Wolfenbüttel
SALZGITTER
GVZ
Hameln
46
13
Goslar
A7
28
23
37
Holzminden
34
Northeim
Osterode
15
14
GÖTTINGEN
GVZ
A38
29
Gewerbegebiet
Flughafen
Seehafen
GVZ
Güterverkehrszentrum
Wasserstraße
Autobahn
Das kommunale Standort-Informationssystem Niedersachsen KomSIS
bietet mehr als 1.000 Gewerbeflächen im Internet: www.komsis.de.
Es handelt sich jeweils um die größte zusammenhängende Gewerbefläche.
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ICE- / IC-Strecke
KomSIS.de
57
Investitionsbeschleuniger und Wirtschaftsförderer in Niedersachsen
WFG Wirtschaftsförderung in Wilhelmshaven GmbH
Jürgen Janßen
Virchowstraße 21, 26382 Wilhelmshaven
Tel. 04421/ 9106-25, Fax 04421/ 9106-27
[email protected]
www.wilhelmshaven.de
Region Hannover
Wirtschaftsförderung
Alexander Skubowius
Haus der Wirtschaftsförderung
Vahrenwalder Straße 7, 30165 Hannover
Tel. 0511/616-23354, Fax 0511/616-23452
[email protected]
www.unternehmerbuero-hannover.de
Stadt Emden
Bernd van Ellen
Fachdienst Wirtschaftsförderung und Liegenschaften
Ringstraße 38 b, 2 6721 Emden
Tel. 04921/ 871378, Fax 04921/ 87101378
[email protected]
www.emden.de
Offen für mehr
Stadt Papenburg
Wirtschaftsförderung
Wittmund
WILHELMSHAVEN
Axel Langnau
Lange Straße 128, 27749 Delmenhorst
Tel. 04221/991181, Fax 04221/991280
[email protected]
www.delmenhorst.de
HAMBURG
Emden
Varel
Hans-Jürgen Stegen
Bornemannstraße 10, 29614 Soltau
Tel. 05191/ 970-673, Fax 05191/ 970-900673
[email protected]
www.heidekreis.de
Leer
BREMEN
OLDENBURG
Emstek
Achim
Soltau
Stadt Melle
Wirtschaftsförderung
Marco Schiller
Markt 22, 49324 Melle
Tel. 05422/965-454, Fax 05422/965-419
[email protected]
www.stadt-melle.de
Uelzen
Manfred Krömer
Schlossplatz 1, 38518 Gifhorn
Tel. 05371/82488, Fax 05371/82478
[email protected]
www.gifhorn.de
Lüchow
Verden
Wildeshausen
Braunschweig Zukunft GmbH
Wirtschaftsförderung
Vechta
Nienburg
Wedemark
Diepholz
Celle
Gifhorn
Nordhorn
WOLFSBURG
Burgdorf
Garbsen
Stadthagen
Peine
Hildesheim
Hameln
GründerVilla, Rebenring 33, 38106 Braunschweig
Tel. 0531/38043804, Fax 0531/38043911
[email protected]
www.braunschweig-zukunft.de
Stadt Osterode am Harz
Stabsstelle Wirtschaft und Marketing
BRAUNSCHWEIG
Ilsede
Gemeinde Wedemark
Helmstedt
Karl-Heinz Löwe
Eisensteinstraße 1, 37520 Osterode am Harz
Tel. 05522/318-270, Fax 05522/318-271
[email protected]
www.osterode.de
Wolfenbüttel
SALZGITTER
Aktiengesellschaft für Wirtschaft und Arbeit
Weserbergland Aktiengesellschaft
Stadt Burgdorf
Wirtschaftsförderung und Liegenschaften
André Scholz
Vor dem Hannoverschen Tor 1, 31303 Burgdorf
Tel. 05136/ 898-138, Fax 05136/ 898-4080
[email protected]
www.burgdorf.de
Goslar
Holzminden
Landkreis Holzminden
Strategische Planungen
Einbeck
Bad Gandersheim
Osterode
Wirtschaftsförderung
Dr. Jutta Klüber-Süßle
Tel. 05531/ 707-112, Fax 05531/ 707-6112
[email protected]
Regionalentwicklung
Elvira Wollenburg
Tel. 05531/707-111, Fax 05531/707-6111
[email protected]
www.landkreis-holzminden.de
... Ihr richtiger Standort
im Städtedreieck
Braunschweig - Hannover - Wolfsburg
Landkreis Gifhorn
Wirtschaftsförderung
HANNOVER
Landkreis Emsland
Fachbereich Wirtschaft
Wirtschaftsregion
Rotenburg
Delmenhorst
OSNABRÜCK
HefeHof 8, 31785 Hameln
Tel. 05151 / 5851001, Fax 0551 / 5851099
[email protected]
www.weserberglandag.de
Wirtschaftsförderung
NINO-Allee 11, 48529 Nordhorn
Tel. 05921/ 9 6 - 2 3 0 0 , Fax 05921/ 9 6 - 2 3 9 9
[email protected]
www.einfach-naeher.de
Meppen
Wirtschafts- und Innovationsförderung Salzgitter GmbH
Lüneburg
Osterholz-Scharmbeck
Westerstede
Melle
Fritz-Sennheiser-Platz 1, 30900 Wedemark
Tel. 05130/581-361, Fax 05130/581-11361
[email protected]
www.wedemark.de
Mittelweg 7, 38106 Braunschweig
Mittelweg
7, 38106 Fax:
Braunschweig
Tel. 0531/1218-0,
0531/1218-123
Tel. [email protected]
0531/1218-0, Fax: 0531/1218-123
www.projekt-region-braunschweig.de
[email protected]
www.projekt-region-braunschweig.de
Brake
Cloppenburg
Windmühlenbergstraße 20, 38259 Salzgitter
Tel. 05341/ 900990, Fax 05341/ 9009911
info@ wis-salzgitter
www.wis-salzgitter.de
Projekt Region Braunschweig GmbH
Projekt
Region Braunschweig GmbH
Winsen
Ganderkesee
Uwe Haring
ecopark-Allee 5, 49685 Emstek
Tel. 04473/92666-33, Fax 04473/92666-92
[email protected]
www.ecopark.de
Tel. 04131/2082-0,5,Fax
04131/2082-10
Walter-Bötcher-Str.
21337
Lüneburg
[email protected]
Tel.
04131/ 2082-0, Fax 04131/ 2082-10
www.lueneburg.de
[email protected]
www.lueneburg.de
Stade
Jever
Saterland
Landkreis Grafschaft Bentheim
Porschestraße 2, 38440 Wolfsburg
Tel. 05361/89994-0, Fax 05361/ 89994-39
[email protected]
www.wolfsburg-marketing.de
Martina Grud
Burgstraße 1, 29439 Lüchow
Tel. 05841/97867-13, Fax 05841/97867-20
[email protected]
www.wf-dan.de
Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH
Wirtschaftsförderungsfür Stadt undmbH
Landkreis
Lüneburg
gesellschaft
für
Stadt
und Landkreis
Lüneburg
Walter-Bötcher-Straße
5, 21337
Lüneburg
BREMERHAVEN
Zweckverband ecopark
Der Gewerbepark an der Hansalinie A1
Uta Kupsch
Rühmkorffstraße 12, 31582 Nienburg/Weser
Tel. 05021/ 887772 - 0, Fax 05021/ 887772-1
[email protected]
www.win-nienburg.de
Ein Projekt der GLC Glücksburg
Wolfsburg Marketing GmbH
Aurich
Papenburg
WIN Wirtschaftsförderung im
Landkreis Nienburg/ Weser GmbH
Ordeniederung 1, 49716 Meppen
Tel. 05931 / 44-4014, Fax 05931 / 44-3645
wirtschaft @emsland.de
www.emsland.de
Major-Hirst-Straße 11, 38442 Wolfsburg
Tel. 05361/897-1201
[email protected]
www.innovationscampus.com
www.wolfsburg-ag.com
Stadt Delmenhorst
Fachdienst Wirtschaftsförderung
Landkreis Heidekreis
Wirtschaftsförderung
Martin Kropp
Am Küstenkanal 2, 26683 Saterland/Sedelsberg
Tel. 04491/786000, Fax 04491/786009
[email protected]
www.c-port-kuestenkanal.de
Wolfsburg AG | InnovationsCampus
Gerhard Gizler
Osterstraße 60, 30159 Hannover
Tel. 0511/89 70 39-0
Fax 0511/897039-69
[email protected]
www.nglobal.de
Papenburg
Heinz Walker
Hauptkanal rechts 68, 26871 Papenburg
Tel. 04961/82-226, Fax 04961/82-315
[email protected]
www.papenburg.de
Christa Linnemann
Mühlenstraße 2-4, 27777 Ganderkesee
Tel. 04222/44-201, Fax 04222/ 44-220
[email protected]
www.ganderkesee.de
c-Port Zweckverband IIK
Niedersachsen Global GmbH
Cuxhaven
Gemeinde Ganderkesee
Wirtschaftsförderung
Bergmannstraße 35, 26789 Leer
Tel. 0491/926-1262, Fax 0491/926-1888
[email protected]
www.landkreis-leer.de
Gabriele Zingsheim
Haus der Wirtschaftsförderung
Vahrenwalder Straße 7, 30165 Hannover
Tel. 0511/168-42658, Fax 0511/168-41245
[email protected]
www.wirtschaftsfoerderung-hannover.de
AfW Agentur für Wirtschaftsförderung
Cuxhaven
Dipl.-Kfm. Thomas Lötsch
Kapitän-Alexander-Straße 1, 27472 Cuxhaven
Tel. 04721/599620, Fax 04721-599629
[email protected]
www.afw-cuxhaven.de
Landkreis Leer
Amt für Wirtschaftsförderung,
Tourismus und Beschäftigung
Landeshauptstadt Hannover
Wirtschaftsförderung
Northeim
Landkreis Northeim
Wirtschaftsförderung/Tourismus
Stefan Wolfgang
Scharnhorstplatz 6, 37154 Northeim
Tel. 05551/ 91499-12, Fax 05551/ 91499-77
[email protected]
www.landkreis-northeim.de
GÖTTINGEN
WRG Wirtschaftsförderung
Region Göttingen GmbH
Bahnhofsallee 1b, 37081 Göttingen
Tel. 0551/ 9995498-0, Fax 0551/ 9995498-9
[email protected]
www.wrg-goettingen.de
GWG Gesellschaft für Wirtschaftsförderung
und Stadtentwicklung Göttingen mbH
Bahnhofsallee 1b, 37081 Göttingen
Tel. 0551/547430, Fax 0551/5474320
[email protected]
www.gwg-online.de
Stadt Northeim
Wirtschaftsförderung
Wirtschaftsförderung
Scharnhorstplatz
Scharnhorstplatz 1,
1, 37154
37154 Northeim
Northeim
Tel.
55 51/9 66-3 30,Fax
Fax05551/966-155
0 55 51/9 66-1 55
Tel. 005551/966-330,
[email protected],
[email protected] www.northeim.de
www.northeim.de
regjo niedersachsen
Von: Brigitte Lenz
An: E.ON Vertrieb
Betreff: Ökostrom
portrait
59
Gemeinsam mit dem Webdesigner Pascal Rieger (links) gründete Torsten Helten (rechts) das Online-Designmöbel-Outlet „used-design“.
Ich möchte sauberen Strom
zu einem fairen Preis. Habt Ihr
da was, E.ON?
Aber natürlich, liebe Frau Lenz.
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Mit einer Nische zum Erfolg
Torsten Helten vom Helten Design Depot in Göttingen entdeckte vor sechs Jahren eine Nische für:
Ein Outlet für gebrauchte Designermöbel. used-design.com zählt heute über 45.000 Besucher im Monat.
Text: Volker Schönfeldt Fotografie: Helten Design Depot
„Was mache ich denn mit meinem Möbel, das ich vor Jahren bei
Helten gekauft habe? Ich hätte zwar gerne ein neues, aber zum
Entsorgen ist das Designer-Stück einfach zu schade.“ Diese Frage
bekam Torsten Helten, Geschäftsführer des Helten Design Depots,
von seinen Kunden immer wieder gestellt. Ein Portal für den Austausch solcher Klassiker gab es damals noch nicht – mit Ausnahme
der üblichen Internet-Auktionshäuser. Den gelernten Tischler und
Kaufmann brachte dies 2006 auf eine Idee: ein Internetportal für
Markenmöbel mit Geschichte. Gemeinsam mit dem Grafik-Designer Pascal Rieger setzte er die Idee um, das Portal used-design
war geboren. Mit der Internetseite sollten vor allem Privatpersonen eine Plattform erhalten, ihre gebrauchten Klassiker zum Verkauf anzubieten. Ein sehr wichtiger Punkt war dabei die „Usability“. „Mein 70-jähriger Vater war unsere Versuchsperson. Als es
ihm gelang, problemlos Artikel einzustellen, wussten wir, dass die
Seite an den Start gehen konnte“, so Torsten Helten. Im Mai 2007
war es dann soweit.
Heute zählt die Seite durchschnittlich 45.000 Besucher im
Monat und es stehen weit über 2.000 Produkte online. Zunächst
wurde die Plattform von privaten Anbietern genutzt, die DesignKlassiker, Schränke, Polstermöbel, Stühle, Leuchten und Tische auf
used-design.com zum Verkauf einstellten. Angeboten werden dürfen ausschließlich Originale, also keine unlizenzierten Nachbauten
namhafter Designer. Nach und nach wurden dann auch Einrichtungshäuser auf die Plattform aufmerksam. Rund 300 Möbelhäuser aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nutzen die Seite
heute zum Abverkauf Ihrer Ausstellungsstücke, Tendenz steigend.
Im Dezember 2010 zündete used-design die nächste Stufe und
eröffnete in Göttingen das erste used-design-outlet. Nur ein Jahr
später folgte Stuttgart. In diesen Outlets werden Möbel, Leuchten
und Accessoires namhafter Hersteller angeboten. Dabei handelt es
sich um neuwertige Marken-Produkte, die z.B. für eine Woche auf
einem Messestand gestanden haben, oder einen Fototermin bei
einem Wohnmagazin hinter sich haben. Andere wiederum kommen aus Überproduktionen oder Insolvenzen. Eines aber haben
die Möbel gemeinsam: Sie sind quasi neu, haben leichte bis gar
keine Gebrauchsspuren und sind im Preis um bis zu 50 Prozent
gegenüber dem Listen-Verkaufspreis der Hersteller reduziert. Und:
Sie sind sofort verfügbar. Wird dieses Outlet-Konzept ein Erfolg,
kann sich Torsten Helten eine Verbreitung in weiteren Großstädten gut vorstellen.
In Einrichtungsfragen kennt sich Torsten Helten aus: Seit mehr
als 45 Jahren besteht das Helten Design Depot bereits in Göttingen, das er heute in zweiter Generation führt. Das Unternehmen
bietet Designprodukte, Innenarchitektur und handwerkliche Serviceleistungen aus einer Hand. Im eigenen Planungsbüro erarbeitet
und realisiert Torsten Helten gemeinsam mit drei Innenarchitekten Einrichtungslösungen und Konzepte für die Bereiche Wohnen
und Arbeiten – angefangen bei Wohnungen und Häusern bis hin zu
Büros, Arztpraxen, Kliniken, Läden und Seniorenheimen. Das Helten Design Depot fühlt sich dabei stets dem Bauhausprinzip „Form
folgt Funktion“ verpflichtet. An der Göttinger Siekhöhe wird eine
Auswahl an Designerprodukten, die internationale Möbel-, Leuchten-, Textil- und Teppichkollektionen umfasst, auf einer Fläche von
rund 1.500 Quadratmetern präsentiert. Das Göttinger Unternehmen wurde jüngst von den Magazinen „Architektur & Wohnen“
sowie „Zuhause Wohnen“ unter die 250 Top-Einrichtungshäuser
in Deutschland gewählt.
60
interview
regjo niedersachsen
regjo Niedersachsen
niedersachsen
Als Geschäftsführer der E.ON Avacon
Vertrieb GmbH ist Dr. Thomas Menze
verantwortlich für den Bereich der Privatund Gewerbekunden.
portrait
Zum Produktportfolio der KWS Saat AG
aus Einbeck (unten rechts) gehören
neben Zuckerrübe und Mais auch Getreidesorten, Ölsaaten und Kartoffeln.
Der Verbraucher als Produzent
Zukunft säen
Ein Interview mit Dr. Thomas Menze, Geschäftsführer der E.ON Avacon Vertrieb GmbH, über die Energieversorgung von
morgen und Zukunftsprognosen für die Privatverbraucher.
Seit 1856 entwickelt die KWS Saat AG aus Einbeck Saatgut für die Landwirtschaft. Mit rund 60 Tochter- und Beteiligungsgesellschaften ist das Unternehmen heute weltweit in rund 70 Ländern tätig.
Interview: Volker Schönfeldt Fotografie: E.ON Vertrieb Deutschland GmbH
Die Energiezukunft ist grün. Was ändert sich dadurch für den privaten Haushalt?
Die Energieversorgung der Zukunft bietet privaten Verbrauchern
eine Vielzahl neuer Möglichkeiten. Bei der Stromerzeugung zeichnet sich beispielsweise ein Trend hin zu dezentralen Lösungen ab.
Es kommen immer mehr Produkte auf den Markt, die den Kunden den Einstieg in die Energieerzeugung und die Teilnahme am
Umbau der Energiewelt ermöglichen. Mit Photovoltaikanlagen
oder Mikro-Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen werden Verbraucher zu Produzenten und gestalten die Energiewende dadurch
mit. Energieversorger wie E.ON bieten den Kunden Lösungen an,
mit denen sie schon heute in die Erzeugung einsteigen können.
Die Elektromobilität ist ebenfalls eine Säule der Energiewelt von
morgen. Noch hält sich die Zahl der E-Autos aber in Grenzen. Wie
beurteilen Sie das?
Die Elektromobilität ist einer der zentralen Pfeiler, wenn es um die
Neuausrichtung der Energieversorgung geht. Denn die Fahrzeuge
können eine wichtige Rolle als Speicher für dezentral erzeugten
Strom spielen. Sie nehmen ihn auf und führen ihn in das Netz
zurück, wenn der Wind einmal nicht weht. Die Verbraucher werden also als Fahrzeugbesitzer zur Schnittstelle zwischen Speicher
und Netz. Es gibt heute schon Komplettangebote − auch von E.ON
61
Text: Volker Schönfeldt Fotografie: KWS Saat AG
− die den Einstieg in die Elektromobilität für Jedermann problemlos ermöglichen. Auf Kurzstrecken ist die Technik eine hervorragende Alternative zu Verbrennungsmotoren und das Fahrgefühl ist
durchaus mit Segelfliegen vergleichbar – man gleitet leise dahin.
Wo genau liegt der Mehrwert von Entwicklungen, wie beispielsweise Smart Home-Produkten?
Die Herausforderung der Zukunft wird sein, alle neuen Energietrends in Einklang zu bringen und regenerativ erzeugte Energie
bestmöglich zu nutzen. Intelligente Netze und intelligente Haustechnik sind hierfür ganz entscheidend. Darüber hinaus bieten
Smart Home-Lösungen schon heute mehr Transparenz beim Energieverbrauch und steigern den Wohnkomfort und die Sicherheit
in den eigenen vier Wänden. E.ON beispielsweise hat zusammen
mit Telefunken ein System entwickelt, das kabellos elektrische
Geräte, Beleuchtung, Heizung sowie Türen oder Fenster miteinander verbindet. Eine Zentraleinheit steuert alle Funktionen über
Funk – von unterwegs auch via iPhone oder iPad − und verwaltet die einzelnen Komponenten. Heizung und Wärme werden
von Raum zu Raum steuerbar, womit die Technik auch beim Energiesparen hilft.
Mehr Informationen gibt es im Internet auf www.eon.de.
Moderne Pflanzenzüchtung ist eine zukunftsweisende Technologie, die im Hinblick auf globale Herausforderungen, wie klimatischen Veränderungen und einer stetig wachsenden Weltbevölkerung, einen wichtigen Beitrag leisten kann. Die Züchtung neuer
Pflanzensorten und die Herstellung von Saatgut stehen am Anfang
der Produktionskette von Lebens- und Futtermitteln und bei der
Erzeugung von nachwachsenden Rohstoffen für die bioenergetische Nutzung.
Die KWS Saat AG mit Hauptsitz in der historischen
Fachwerkstadt Einbeck entwickelt bereits seit 1856 Saatgut für landwirtschaftliche Nutzpflanzen. Zum Produktportfolio gehören neben Zuckerrübe und Mais auch Getreide, Ölsaaten und Kartoffeln. Von Einbeck aus agiert das Unternehmen
heute mit rund 60 Tochter- und Beteiligungsgesellschaften und
über 3.800 Mitarbeitern weltweit in rund 70 Ländern der gemäßigten Klimazone. In Südniedersachsen gehört die KWS zu den
zehn größten Wirtschaftsakteuren der Region.
Gegründet wurde das Unternehmen 1856 im „Zuckerdorf“
Klein Wanzleben in der Magdeburger Börde – das Kürzel
KWS steht für „Kleinwanzlebener Saatzucht“ und erinnert
an den Ursprungsort. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es dann
allerdings zu einem Neubeginn in Einbeck. Von dort aus lotste der
Unternehmer Carl-Ernst Büchting die KWS aus schwierigen
Anfangsbedingungen zurück in die Liga der internationalen
Unternehmen. Der Unternehmenserfolg basiert auf den seit
Jahren kontinuierlich steigenden Aufwendungen für die Erforschung und Entwicklung neuer Pflanzensorten. Im Geschäftsjahr 2011/12 waren dies über 120 Millionen Euro. Aufgabe und
Ziel von Pflanzenzüchtung ist es, Pflanzeneigenschaften kontinuierlich zu verbessern und zwar vorrangig im Hinblick auf ihre
Ertragsleistung, ihre Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und
Schädlinge und auf ackerbaulich und klimatisch unterschiedlichste Bedingungen. Dabei hat das Unternehmen auch neue Märkte
im Blick, wie aktuell in Brasilien und China. So ist die KWS im
Juli 2012 mit dem Erwerb von zwei Züchtungsgesellschaften und
der Beteiligung an einer Produktions- und Vertriebsgesellschaft
für Maissaatgut in den brasilianischen Maismarkt eingestiegen –
dem drittgrößten weltweit.
Am Firmensitz in der Einbecker Grimsehlstraße arbeiten rund
1.000 Mitarbeiter des Unternehmens. Mit der Region verbunden
ist die KWS besonders durch ihr gesellschaftliches Engagement.
So fördert das Unternehmen kulturelle, soziale, wissenschaftliche
und sportliche Aktivitäten in Südniedersachsen, wie beispielsweise
klassische Konzerte im Rahmen der Göttinger Händel-Festspiele
im firmeneigenen Biotechnikum oder in der Kapelle des KWS Klostergutes Wiebrechtshausen.
15 JAHrE
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Wilhelmshaven
Technologiezentrum Stade
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Gründungs- und Innovationszentrum Stade
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Jade InnovationsZentrum
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Technologiezentrum Nordenham
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Emder Gründerzentrum
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Ausbildung Varel-Friesland
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Technologie- und Gründerzentrum Oldenburg
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delmenhorst
Technologie- und Wirtschaftszentrum Delmenhorst
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Wietmarschen
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Technologiepark Braunschweig
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Technologiezentrum Hildesheim
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Technologie- und Gründerzentrum
Hameln-Pyrmont
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Wolfsburg
Technologie- und Gründerzentrum DTA
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Technologie- und Gründerzentrum Salzgitter
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h o c h s c h u l ko n ta k t e
P r o d u k t e n t W i c k lu n g
neue Produk te
Verein Technologie-Centren Niedersachsen e.V.
c/o TGO Technologie- und Gründerzentrum Oldenburg GmbH
Jürgen Bath
Marie-Curie-Straße 1, 26129 Oldenburg
Tel. 0441/36116-0, Fax 0441/36116-109
[email protected]
www.vtn.de
Wirtschaf tsförderung
clausthal-zellerfeld
Technologiezentrum Clausthal
www.stadtwerke.clausthal.harz.de
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Götec Göttinger Technologie- und Gründerzentrum
www.goetec.de
Science Park Göttingen
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U n d w i e kö n n e n w i r I h r e I n n ova t i o n e n
u n d U n te r n e h m e n f ö r d e r n?
regjo niedersachsen
wirtschaft
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Der Verein Technologie-Centren Niedersachsen (VTN) wurde dieses Jahr 15. Zur Feier im Oktober 2012 im Neuen Rathaus
Hannover gratulierte Wirtschaftsminister Jörg Bode (rechts) Guido Baranowski (links) und Jürgen Bath (Vorsitzender des VTN).
Partner – keine Konkurrenten
Die Technologie- und Gründerzentren Niedersachsens haben sich im Verein Technologie-Centren Niedersachsen (VTN) zusammengeschlossen. Viele Akteure tragen zu Erfolg des 15-jährigen Netzwerks bei.
Text: Jürgen Bath Fotografie: VTN
HEIKO BICK Aktenvernichtung GmbH & Co. KG l Hakenbusch 7 l 49078 Osnabrück
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Als die ersten Technologie- und Gründerzentren in
Deutschland entstanden, da waren die Niedersachsen mit
an Bord. Braunschweig, Hildesheim, Hameln-Pyrmont,
Nordhorn, Clausthal-Zellerfeld, Buxtehude, allesamt Mitte
der Achtziger Jahre entstanden, wollten mehr für ihren
Standort tun als es seinerzeit für Kommunen üblich war.
Sie wollten bessere Rahmenbedingungen für Existenzgründer schaffen und wagten sich an die neue Idee, ein
Haus zu bauen, in dem sich junge Firmen günstig einmieten können, in dem sie Serviceleistungen erhalten und
Kontakte knüpfen können. Ein simples Konzept. Andere
Regionen erkannten die Chancen, gründeten eigene Zentren, Tendenz ungebremst. Dabei hat sich an dem Konzept von vor 25 Jahren im Wesentlichen nicht viel verändert. Der Unterschied liegt im Detail. Der Trend geht
heute hin zur Spezialisierung. Verknüpft mit den regionalen Stärken, insbesondere aus dem Bereich der Hochschulen, entsteht so ein Netzwerk von Zentren mit klarem
Fokus und sich dynamisch entwickelndem Technologietransfer: Luft- und Raumfahrt, Medizintechnik und Informationstechnologie sind dabei ebenso vertreten wie Biotechnologie, Erneuerbare Energien und demnächst auch
die Ernährungswirtschaft.
Neue Herausforderungen warten. Da ist die sich verändernde Förderlandschaft Europas, die die Technologie- und
Gründerzentren natürlich sehr aufmerksam verfolgen. Aber
auch die Anforderungen der Firmen ändern sich. Waren es
vor einigen Jahren noch Gemeinschaftskopierer, ist es nun
die Kommunikationsinfrastruktur: „Voice over IP“, „CTI“,
Videotelefonie und ausreichende Internet-Breitbandanbindungen. Themen wie „Coworking-Spaces“, „Beteiligungsfinanzierung“ und „Due Dilligence“ sind ebenfalls in den
Fokus der Zentrumsleiter gerückt. Diese Herausforderungen anzugehen ist das Ziel des Vereins Technologie-Centren
Niedersachsen – 28 Zentren werden durch den VTN vertreten, zwei davon sind noch im Bau. Ergänzt wird das Knowhow des Vereins durch kooperative Mitglieder: Die Innovationszentrum Niedersachsen Strategie und Ansiedlung
GmbH ist ein verlässlicher Partner für kreative und innovative Ideen. Auch die EZN Erfinderzentrum Norddeutschland GmbH ist ein wichtiger Partner: Die EZN hat hunderte von Unternehmen aus den Technologiezentren auf
ihrem Weg von der Produktentwicklung zum Markteintritt in Sachen Schutzrechte sowie bei Vermarktungshilfen
und der Förderung von Entwicklungsprojekten fachkundig
beraten. Daneben runden Firmen wie „Wirtschaft Innovation Nordwest“ als Partner für Marketingfragen oder „ProFair“ Consult als kompetenter Veranstalter von Fachmessen
mit ihrem Erfahrungshorizont das Know-how im Verein
ab. Eine Institution, die zwar nicht Mitglied, aber dafür
ständiger Gast im VTN ist, darf nicht unerwähnt bleiben:
Das Niedersächsische Wirtschaftsministerium bereichert
die Vereinsarbeit durch qualifizierte Beiträge und Informationen zu Themen der Strukturpolitik, wirtschaftspolitischen Trends und Fördermöglichkeiten.
Diese Bündelung unterschiedlicher Akteure macht
den Verein stark. Probleme können so effizient gelöst,
neue Themen und Projekte kompetent angegangen werden.
Zugleich besteht eine offene und vertrauensvolle Atmosphäre im Verein. Themen werden unkompliziert angesprochen, Hilfestellungen geleistet. Denn die Zielgruppe
der Zentren kommt überwiegend aus der Region – selbst
wenn die Unternehmen mitunter weltweit tätig sind. Die
Zentren sind Partner, keine Konkurrenten!
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regjo Niedersachsen
verkehr
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Bahnhof Wolfsburg. Der ZGB will die
innerregionale Vernetzung aufwerten:
mit umweltfreundlichen Zügen und
einer noch besseren Verknüpfung mit
dem örtlichen Busverkehr.
Regionalbahnkonzept 2014+
Der Zweckverband Großraum Braunschweig hat mit seinem Regionalbahnkonzept 2014+ viel vor. Schrittweise soll sich
im Infrastrukturbereich auf Straße und Schiene die innerregionale Vernetzung deutlich verbessern.
Text: Gisela Noske Fotografie: Cobra-visuelle Kommunikation
Die Region Wolfsburg-Braunschweig sei eine Auto-Region. Heißt es.
Wie schafft man es, die Menschen zwischen Harz und Heide dennoch in Busse und Bahnen zu bringen? Mit einem attraktiven Angebot, mit einem einheitlichen Verbundtarif für eine ganz Region und
mit modernen Fahrzeugen. Daran arbeitet der Zweckverband Großraum Braunschweig (ZGB) mit Nachdruck. „Regionalbahnkonzept
2014+“ heißt das Stichwort. Nach dem Aus für die über viele Jahre
geplante Regio-Stadtbahn konzentriert sich der Verband jetzt darauf,
das bestehende Netz zu optimieren, das Schienenpersonennahverkehrs-Angebot zu verbessern, dafür neue Fahrzeuge bereitzustellen
und schrittweise die Eisenbahnstationen im gesamten Verbandsgebiet zu modernisieren.
Das neue „Regionalbahnkonzept 2014+“, bringt für die Bürger der gesamten Region Vorteile im öffentlichen Personennahverkehr. Dessen ist sich Hennig Brandes, Direktor des Zweckverbandes, sicher. Hauptzielsetzungen des „Regionalbahnkonzeptes 2014+“
sind ein verbessertes Angebot, Stundentakt auf allen Strecken mit
zusätzlichen Fahrten bei aufkommensstarken Relationen, optimierte
Verknüpfung von Bus und Bahn, schrittweise Modernisierung aller
Haltepunkte, dynamische Fahrgastinformation und neue beziehungsweise neuwertige Fahrzeuge. Vor allem auf der Strecke Wolfsburg – Braunschweig – Hildesheim und auf der Ost-West-Verbindung
Wolfsburg – Hannover gibt es ab 2015 deutliche Verbesserungen im
Zugverkehr. Für das neue Betriebskonzept werden in Kürze effiziente,
hochmoderne Elektrotriebwagen gekauft und in einem eigenen Fahrzeugpool des ZGB eingestellt. Dazu hat der ZGB eine hundertprozentige Tochter, die „Regionalbahnfahrzeuge Großraum Braunschweig
GmbH“ gegründet. Mit dem Fahrplanwechsel Ende 2015 sollen die
neuen Züge auf den beiden genannten Strecken in Betrieb gehen.
„Mit unserem Konzept konzentrieren wir uns auf realisierbare Maßnahmen und werden so stufenweise einen verbesserten
Schienenpersonennahverkehr in der Region Braunschweig anbieten können“, sagt Brandes. Gemeint sind damit schnelle Verbindungen und kurze Umsteigezeiten zwischen den Nahverkehrszügen und
in das regionale Busnetz, das die Fahrgäste in die Ortschaften und
Gemeinde bringt und holt. Geht es nach der Vorstellung des Verbandsdirektors, sollen möglichst alle 50 Bahnhöfe im Großraum
Braunschweig stündlich angefahren werden und dort, wo eine hohe
Nachfrage ist, zusätzliche Verstärker angeboten werden. Und das mit
umweltfreundlichen Zügen und einer noch besseren Verknüpfung
mit dem örtlichen Bus- und Straßenbahnverkehr. Grundvoraussetzung sei die zügige Vergabe des Schienenpersonennahverkehrs im
Wettbewerb. Im Rahmen eines neuen Betriebskonzeptes wurden die
Elektro- und Dieselnetze neu zugeschnitten und der Betrieb sowie
der Fahrzeugeinsatz wurden optimiert. So sind für die Bewerber um
Betriebsleistungen, die Eisenbahn-Verkehrsunternehmen, attraktive Teilnetze entstanden, die effektiv und kostengünstig betrieben
werden können.
Davon verspricht sich der Verband deutliche Preisvorteile, so
dass ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2014 auf den Dieselstrecken und ab Dezember 2015 auf den Elektrostrecken mehr Betriebsleistung bestellt werden soll. Ein verbessertes Angebot bedeutet mehr
Fahrgäste und dies mehr Fahrgeldeinnahmen, die wiederum für bessere Angebote eingesetzt werden können. So will der Verband das
Schienenpersonennahverkehrsangebot in der Region stufenweise
verbessern. Neben einem, auf bestimmten Strecken, verdichteten
Takt habe man besonderen Wert auf verbesserte Verknüpfungen
gelegt. Das neue „Regionalbahnkonzept 2014 +“ legt im Gegensatz
zum vor allem auf das Oberzentrum Braunschweig zugeschnittenen
RegioStadtBahn-Konzept besonderes Augenmerk auf eine optimale
Vernetzung innerhalb der gesamten Region. Man denkt aber auch
noch darüber hinaus – an Verbindungen nach Hannover, nach Süden
Richtung Göttingen, nach Osten in Richtung Sachsen-Anhalt oder
nach Norden über Uelzen in den Raum Hamburg.
Rund 65 Mio. Euro, überwiegend Fördergelder des Landes,
sollen in die Infrastruktur des Netzes gesteckt werden: in den notwendigen Gleisausbau und in die Modernisierung bestehender und
den Bau neuer Bahnhöfe. Über 230 Mio. Euro werden in den Kauf
von neuen Triebzügen und deren Instandhaltung gesteckt. „Ich bin
davon überzeugt, dass wir mit unserem neuen „Regionalbahnkonzept 2014+“ eine breite Zustimmung erreichen können, wenn die
Vorzüge erkannt werden“, gibt sich Brandes zuversichtlich. Am Ende
sei es schließlich das Ziel, dass der Fahrgast die attraktiven regionalen ÖPNV-Angebote erkenne und diese auch annehme, denn nur so
könne der öffentliche Nahverkehr dauerhaft finanziert und weiterentwickelt werden.
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wolfsburg
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Die Werk-Stadt:
Erfolg mit Käfern und Wölfen
Bild: Marc-Oliver Schulz
Wolfsburg gehört zu den jüngsten Stadtgründungen Europas. Den Mangel an Historie macht die Heimat des Volkswagens
allerdings mit Dynamik und Innovation mehr als wett. In Sport, Kultur und Wirtschaft spielt die Stadt in der ersten Liga.
wolfsburg
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Bild: Volkswagen
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Erste Doppelseite: Die Ausstellungs- und Erlebniswelt Autostadt, im Hintergrund das Schloss Alt-Wolfsburg.
Oben: Das Markenzeichen der Stadt – das Auto von Volkswagen.
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Bild: Angela Andresen-Schneehage
Bild: Klaus Klett
Das Wolfsburger Kunstmuseum – Zentrum für
moderne und zeitgenössische Kunst. Neben
großen Kunstausstellungen, wie aktuell die
Frank Stella Retrospektive, gibt es auch ein verstecktes Kleinod: einen japanischen Zengarten.
Text: Angela Andresen-Schneehage
Eingebettet zwischen den reizvollen Landschaften von Heide, Harz und Altmark hat Wolfsburg
zu bieten, wovon andere Provinzstädte nur träumen dürfen: einen erfolgreichen BundesligaFußballclub samt Stadion, eine imposante interaktive Wissenschaftsausstellung und eine gut
vernetzte Hochschule, ein erstklassiges Kunstmuseum und einen Erlebnispark, der Besucherrekorde feiert. Experten des Prognos-Instituts bewerteten Wolfsburg in ihrer Studie „Zukunftsatlas 2010“ als die dynamischste Stadt Deutschlands und hinsichtlich ihrer Zukunftschancen
als die Nr. 1 im Norden. Von der glücklichen Kombination aus Wirtschaftskraft und Lebensqualität profitieren nicht nur die 123.000 Einwohner und alle hier angesiedelten Betriebe,
sondern auch Millionen von Gästen, die sich – ob aus privaten oder geschäftlichen Gründen – Jahr für Jahr nach Wolfsburg aufmachen und das vielfältige hiesige Angebot genießen.
Als Gründungstag der jungen Stadt steht der 1. Juli 1938 in den Chroniken Wolfsburgs.
Erst wenige Wochen vor diesem Datum war auf der Nordseite des Mittellandkanals der Grundstein für das Volkswagen-Werk gelegt worden, in dem später der Käfer gebaut werden würde;
in unmittelbarer Nähe zu der Produktionsstätte sollten mit der neuen Stadt nun die benötigten
Unterkünfte für die Arbeiter entstehen. „Stadt des KdF-Wagens bei Fallersleben“ – so nennen
die damaligen nationalsozialistischen Machthaber ihre am Reißbrett entwickelte Neuansiedlung. Erst nach Kriegsende wird die Stadt zu „Wolfsburg“; benannt nach dem gleichnamigen Renaissanceschloss an der Aller. In der Wirtschaftswunder-Ära wachsen Werk und Stadt.
1955 rollt der millionste VW-Käfer vom Band; Alvar Aalto, einer der bedeutendsten
Architekten seiner Zeit, trägt mit seinen Entwürfen für das Kulturhaus am Rathausmarkt, das
Gemeindezentrum am Klievesberg und die Stephanuskirche Entscheidendes zum modernen
Stadtbild bei; nach Eingemeindungen im Zuge der niedersächsischen Kommunalreform überschreitet die Einwohnerzahl 1972 die 100.000-Grenze – Wolfsburg wird Großstadt.
Auch heute, in ihrem 75. Jahr nach der Gründung, wird die Stadt maßgeblich durch das
Automobilwerk geprägt. Mehr als 50.000 Beschäftigte arbeiten am Standort Wolfsburg für die
Produktion des Käfer-Nachfolgers Golf sowie der neuen Modelle Tiguan und Touran. Neben der
Bild: phaeno Wolfsburg/Marek Kruszewski
Bild: phaeno Wolfsburg/Matthias Leitzke
Bilder: phaeno Wolfsburg/Klemens Ortmeyer
Naturwissenschaftliches Experimentallabor für Groß und Klein: das immer noch
futuristisch anmutende phaeno. Zahlreiche Stationen laden zum Ausprobieren ein. So etwa der Unendlichkeitswürfel (rechts) oder der RoboThespian – ein
interaktiver Roboter (oben rechts).
industriellen Fertigung setzt der Global Player an seinem
Stammsitz im östlichen Niedersachsen weitere Akzente,
die der Stadt und der Region wichtige Impulse verleihen.
Mit dem KdF-Wagen fing es an, mit dem VW-Käfer
begann dann die Nachkriegs-Erfolgsstory.
Vor zwölf Jahren verwandelte Volkswagen sein bis dahin
der Energieversorgung dienendes Kohlenlager in eine über
28 Hektar große, fließende Parklandschaft mit saftig-grünen Hügeln, idyllischen Wasserläufen und blühenden Halbinseln und schuf darin unter dem Motto „Menschen, Autos
und was sie bewegt“ einen Themen- und Erlebnispark. Die
„Autostadt in Wolfsburg“ war geboren. Sie zählt heute zu
den größten Anziehungspunkten des Landes. Mehr als
25 Millionen Besucher kamen seit der Eröffnung im Juni
2000, um hier begeistert dem Auto zu huldigen oder einen
abwechslungsreichen Familienausflug zu erleben. Meistbesuchte Attraktion der Autostadt ist das ZeitHaus, ein
Museum mit rund 100 Meilensteinen der internationalen
Automobilgeschichte. Acht in den Park eingeschmiegte und
von Künstlerhand gestaltete Pavillons geben sich hingegen ganz visionär: Sie präsentieren all das, womit innovative Technik, modernes Design und komplexe Ingenieursleistungen allen zum Konzern gehörenden Marken ihr
zukunftsweisendes Profil verleihen. Als jüngstes Kind in
der Reihe dieser Auto-Inszenierungen – und erster Neubau seit Eröffnung der Autostadt – wurde im Sommer der
Porsche-Pavillon eröffnet; ein neues dynamisches Highlight in der Park-Architektur. Unangefochten behauptet
sich die Autostadt als weltgrößtes Auslieferungszentrum
für Neufahrzeuge. Durchschnittlich 500 Abholer aus dem
wolfsburg 77
Bild: Klaus Klett
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gesamten Bundesgebiet kommen täglich ins KundenCenter, um ihren Neuwagen persönlich in Empfang zu nehmen. Dass die Autostadt sich auch mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzt, dokumentiert die multimediale
Ausstellung „Level Green“.
Arm an Historie, reich an Attraktionen: phaeno, Planetarium, Kunstmuseum, Autostadt – die Liste ist lang.
Und als außerschulischer Lernort bietet der Erlebnispark
auch Kindern und Jugendlichen ein umfangreiches pädagogisches Programm an altersgerechten, handlungsorientierten und interaktiven Angeboten zum Thema menschlicher
Mobilität. Überhaupt lässt sich gut lernen in Wolfsburg:
Das kann in einem zweisprachigen Kindergarten beginnen und muss mit einem Abschluss an der „Ostfalia-Hochschule für angewandte Wissenschaften“ noch lange nicht
zu Ende sein.
Einen Anziehungspunkt mit weitreichender Strahlkraft für Wissbegierige jeden Alters stellt das Science Center „phaeno” dar. Mit 350 Experimentierstationen auf der
9.000 Quadratmeter großen Aktionsfläche gibt es Wissenschaft zum Anfassen und Ausprobieren. Warum verschwinden immer wieder Schiffe im Bermudadreieck, wie
sieht ein Feuertornado aus und was steckt hinter der faszinierenden Technik der Magnetschwebebahn? Mit selbst
durchgeführten Versuchen und verständlich erläuterten
Demonstrationen kommt man im „phaeno” so manchem
Naturphänomen auf die Schliche. Mal spielerisch, mal sehr
wissenschaftlich. So kann jeder Besucher unter der Schrittfür-Schritt-Anleitung eines Computers zum Molekularbiologen werden, mit Handschuhen, chemischen Substanzen und Pipetten hantieren – und am Ende seine eigene
Erbsubstanz im Reagenzglas isolieren. Regelmäßig wechselnde Sonderausstellungen ergänzen die Experimentierlandschaft. Mit „Licht.Schatten.Farbe“ eröffnete gerade
eine Schau, die noch bis zum kommenden April zum Ansehen und Mitmachen einlädt. Ihre Bandbreite reicht von
physikalisch anspruchsvollen bis hin zu spielerischen und
verblüffenden Exponaten, vom Zauber des Polarlichts bis
zum schattenfreien Raum und optischen Täuschungen.
Neben der Wissenschaft fasziniert im „phaeno” auch die
wolfsburg 79
Bild: Angela Andresen-Schneehage
regjo niedersachsen
Zukunft
gestalten
Gemeinsam an der Region von morgen arbeiten
Regionalplanung und Regionalverkehr
für den Großraum Braunschweig
Lokal-Identität und fester Bestandteil im
städtischen Leben: die Volkswagen-Arena
und der Erstligist VfL Wolfsburg. Der Gewinn
der Deutschen Meisterschaft 2008/2009 ist
hier noch gut im Gedächtnis.
Bild: Citypress24
www.zgb.de
unkonventionelle Formensprache des Gebäudes. Skulptural, dynamisch, fließend – so thront die Ausstellungshalle
hoch über der Straße. Das einzigartige Gebäude ist der erste
große realisierte Entwurf der Stararchitektin Zaha Hadid
und zählt – neben dem Empire State Building in New York
oder der Oper in Sydney – zu den zwölf bedeutendsten Bauwerken der Moderne.
Inzwischen kennt man im Land auch den Erstligisten
VfL Wolfsburg und eine VW-Spezialität: die Curry-Wurst
Ganze Tage könnte man im „phaeno“ zubringen, ohne sich
zu langweilen. Aber auch der wissenschafts-interessierteste Wolfsburger möchte sich zwischendurch entspannen.
Zu diesem Zweck haben die Stadt- und Landesväter ihm
den Allerpark geschaffen. Zentral und dennoch im Grünen
gelegen steht diese Freizeitoase allen Sportbegeisterten und
Erholungssuchenden ganzjährig offen. Mit Wakeboardanlage und Bowlingcenter, Hochseilgarten und Inlinestrecke
geht’s sportlich aktiv zu. Aber auch das Mitfiebern kann
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spannend sein: Schließlich befindet sich auf dem Areal das
Stadion des VfL mit Platz für 30.000 Zuschauer. Und vor
drei Jahren haben die Wölfe unter Trainer Felix Magath so
erfolgreich in der ersten Fußballbundesliga gekämpft, dass
sie die Meisterschaft nach Wolfsburg holten. Überflüssig
eigentlich, den Namen ihres Heimspielortes zu erwähnen;
wie könnte er denn anders lauten als Volkswagen-Arena?
Und noch eine gut verdauliche Information darf an
dieser Stelle nicht fehlen: Das mit einer jährlichen Stückzahl von fast fünf Millionen Exemplaren meistgefertigte
Produkt des VW-Konzerns eignet sich so überhaupt nicht
zum Autofahren. Dafür ist es vielen Essern alles andere als
wurscht. Gemeint ist Wolfsburgs Leibspeise: die VW-CurryWurst. Das Fleischgericht mit der nach Geheimrezept zubereiteten Sauce hat den Sprung aus der VW-Fleischerei durch
die Betriebskantine und über die Werksgrenzen hinaus
längst geschafft. In Wolfsburg und weiten Teilen Niedersachsens sind VW-Wurst und -Ketchup auch in Supermärkten erhältlich. Und als Ausstellungsstück ziert die Wolfsburger Kult-Kost sogar das Curry-Wurst-Museum in Berlin!
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Mobilität
regjo niedersachsen
regjo Niedersachsen
Mobilität
Aviation – Automotive – Aufbruch!
Bild: DLR
Am Forschungsflughafen Braunschweig profitieren Spitzenforschung und innovations- sowie technologieintensive
Unternehmen voneinander. Ihr Thema ist die Mobilität der Zukunft. Dabei geht es von der Luft auch auf die Straße.
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Bild: DLR
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Mobilität
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regjo Niedersachsen
Mobilität
Der 360°-Towersimulator simuliert die Arbeitssituation der Flughafenlotsen.
Zusammen mit Lotsen der Flugsicherung sammeln die Forscher hier Daten, die
später zu besseren Abläufen auf dem Rollfeld und beim Abflug führen sollen. Auch
in der Kabinenforschung ist das DLR mit seinen Flugzeugen aktiv (vorhergehende
Doppelseite), etwa wenn es um Luftzirkulation und Wärmeverteilung geht.
83
Mobilität
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regjo Niedersachsen
Mobilität
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Bild: Simtec
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Text: Holger Isermann
Wer auf der A2 aus Richtung Hannover die Löwenstadt passiert,
erlebt auf wenigen Kilometern Wegstrecke Mobilität zu Boden,
Wasser und Luft. Erste Abfahrt: Braunschweig hat einen Hafen?
Zugegeben, einen recht überschaubaren, der sich mit gut 600.000
Tonnen Schiffsumschlag in einer Rangliste der bedeutendsten deutschen Binnenhäfen irgendwo zwischen Brake und Rinteln einordnet. Etwas weiter östlich liegt die Abfahrt Braunschweig Flughafen.
Letztes Jahr wurden hier am zweiten Verkehrsflughafen Niedersachsens rund 138.000 Passagiere abgefertigt – zum Vergleich: Am
Flughafen Frankfurt sind es mehr als 56 Millionen. Kein Wunder
also, dass die Region in der breiten Öffentlichkeit nicht für regen
Schiffs- oder Flugverkehr, sondern vor allem für Mobilität auf vier
Rädern bekannt ist. Das könnte sich bald ändern. Denn längst wissen Kenner der Branche, dass sich am Braunschweiger Forschungsflughafen ein führendes Kompetenzzentrum für Mobilitätsfragen
entwickelt. Inmitten der forschungsintensivsten Region Europas reichen sich schon heute mehr als 2.100 Mitarbeiter aus Wissenschaft
und Wirtschaft die Hand und profitieren von einer Infrastruktur,
die ihresgleichen sucht.
Am Forschungsflughafen Braunschweig entwickelt sich längst
ein führendes Kompetenzzentrum für Mobilitätsfragen.
Dass diese Superlative nicht nur dem Wunschdenken der Marketingexperten entspringen, wird spätestens bei den ersten Gesprächen
mit Akteuren vor Ort klar. „Der Mix ist in Europa einmalig“, sagt
Sven Kaltenhäuser knapp und überlegt laut. „Toulouse ist in Ansätzen vergleichbar, aber privatwirtschaftlich von Airbus geführt. Und
im Gegensatz zu einem Forschungsflughafen wie Oberpfaffenhofen,
können wir in Braunschweig auch Tests in einem realen Flughafenumfeld durchführen.“ Der Leiter der ATM-Simulationen (Air Traffic
Management) beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt
(DLR) forscht mit seinen Kollegen vom Institut für Flugführung an
einem geräuschärmeren, umweltfreundlicheren und ressourcenschonenderen Flugverkehr.
Insgesamt 1.050 Mitarbeiter beschäftigt das DLR in seinen
sechs Instituten und Einrichtungen wie den Deutsch-Niederländischen-Windkanälen (DNW) oder dem Systemhaus Technik. Den
Braunschweiger Wissenschaftlern stehen dabei acht Luftfahrzeuge,
mehrere Windkanäle und zahlreiche Großversuchsanlagen zur
Verfügung. Besonders viel Aufsehen hat die Überführung des Airbus A320 ATRA erregt. Das mit einer Spannweite von mehr als 43
Metern größte Mitglied in der DLR-Flotte wird zum Beispiel zur
Messung von Luftturbulenzen oder Untersuchungen von Innenraumakustik eingesetzt. Kaltenhäusers Stellrad für Innovation ist
nicht das Flugzeug selbst, sondern die Steuerung des Flugverkehrs.
Dafür stehen im neuen Validierungszentrum Luftverkehr mehFür die Expo 2010 in Shanghai lieferte Simtec ein Simulatorkino. Die Bewegungsplattform mit sechs Freiheitsgraden wird während der Show auf
einem Schienensystem bewegt und schafft mehrere Umdrehungen um die eigene Achse.
Mobilität
regjo niedersachsen
regjo Niedersachsen
Europas führendes Kompetenzzentrum für Mobilitätsfragen, international einmalige Infrastruktur, mehrere
Weltmarktführer – das sind ziemlich viele Superlative für das kleine
Braunschweig, oder?
Ja! Für Kenner der Branche sind wir
auch längst kein weißer Fleck auf der
Landkarte mehr. Weil unsere Weltmarktführer eher in Nischen tätig sind, ist
unsere herausragende Stellung vielen,
auch den Braunschweigern, aber nicht
bewusst. Außerdem sind wir sehr breit
aufgestellt. Das eröffnet Möglichkeiten, macht aber auch die Kommunikation nach außen schwieriger als etwa für
das CFK Valley in Stade, das vor allem
an einem Thema arbeitet.
rere aufwendige Simulatoren zur Verfügung, mit denen sich Konzepte möglichst realitätsnah überprüfen lassen. So können Fluglotsen im 360-Grad Towersimulator Flugzeuge auf dem Rollfeld
oder beim Abflug steuern und überwachen. „Wir können grundsätzlich jeden Flughafen auf der Welt nachbilden“, erklärt Kaltenhäuser. Obwohl die beeindruckende Realitätsnähe der Simulation
selbst ambitionierte Computerspieler überzeugen dürfte, dient der
technische Aufwand keinem Unterhaltungszweck, sondern höchsten Forschungsansprüchen. Kaltenhäuser: „Wir sind der letzte
Schritt im Forschungsprozess vor dem echten Test auf einem Flughafen, deshalb müssen wir möglich nah an der Realität arbeiten.“
Sven Kaltenhäuser: „Wir können grundsätzlich jeden Flughafen auf der Welt nachbilden.“
Diese Maxime gilt auch einige Räume den Gang hinunter. Großflächige Bildschirme zeigen eine Handvoll Flugzeuge im Wartezustand. Von der geschäftigen Aufbruchsstimmung, die im Towersimulator herrschte, ist hier wenig zu spüren. Genau das ist die
Herausforderung für die Braunschweiger Wissenschaftler. Denn
hinter dem Namen Remote Airport Traffic Control Center (RAiCe)
verbirgt sich die Idee, den Verkehr auf wenig frequentierten Flughäfen aus einer Zentrale an einem anderen Ort zu steuern. Eine
Kombination aus Kamerabildern und Sattelitendaten soll dann
die körperliche Anwesenheit von Fluglotsen überflüssig machen
und dabei helfen, auch solche Flughäfen in Zukunft zu erhalten.
Kaltenhäuser und seine Kollegen sind aber nicht nur am Boden
aktiv, sondern forschen auch an Assistenzsystemen für Piloten.
So könnten Flugzeuge zukünftig individuell auf einen Flughafen
zugeschnittene Anflugkurven einschlagen, um zum Beispiel dicht
bewohnte Gebiete zu umfliegen. „Im Vergleich zu unseren Kollegen, die an neuen Flugzeugtypen und -formen forschen, sehen wir
Innovationspotenzial in besseren Prozessen für Lotsen und Piloten.
Solche greifen viel schneller, denn verbesserte Abläufe können in
kürzerer Zeit umgesetzt werden“, erklärt Kaltenhäuser.
Ein solcher Kollege ist Markus Kintscher vom Institut für
Faserverbundleichtbau und Adaptronik. Das Ziel seines Forschungsprojektes ist eine frei verformbare Flügelvorderkante. Heutzutage
ermöglichen bei Verkehrsflugzeugen sogenannte Slats ein möglichst
langsames Fliegen und damit relativ kurze Landebahnen. Dabei entsteht allerdings Lärm und im eingefahrenen Zustand erzeugen diese
ausfahrbaren Vorflügel Luftverwirbelungen und damit Widerstand,
Bild: FFB
Das DLR-Institut für Technische Physik
entwickelt und baut Laser, die Weltraumschrott im All vermessen und von
seiner Bahn ablenken sollen.
Wo sehen Sie die Herausforderung der Zukunft? Eher im Ausbau
der Forschungsleistung oder deren
Vermarktung?
Natürlich wollen wir unsere Leistungen
noch besser nach außen kommunizieren. Aber wir haben in den letzten Jahren auch erheblich in die Forschung
investiert und brauchen weiterhin starke Partner. Nehmen Sie die TU, deren
Studierende unsere Ingenieure von
morgen sind. Wenn wir uns steigern
wollen, darf sich niemand ausruhen!
Carola Meyer, Geschäftsführerin der
Forschungsflughafen Braunschweig GmbH,
über die Stärken des Standorts und seine
weitere Entwicklung.
Die Region steht durch Volkswagen
vor allem für Mobilität auf vier Rädern.
Wann werden sich die ersten Global
Player der Luftfahrt in Braunschweig
niederlassen und das ändern?
Mobilität
Die Global Player sind ja längst
da. Wenn Sie aber fragen, wann in
Braunschweig Flugzeuge in Serie produziert werden – das wird nicht passieren.
Dafür haben wir auch gar nicht die Ressourcen und Flächen. Unsere Stärke ist
die Forschung. Im Übrigen finden Sie in
unseren Windkanälen nicht nur Flugzeuge, sondern auch Autos. Ich bin stolz,
dass wir bei vielen Mobilitätsfragen mitreden können.
Bei der Verlängerung der Landebahn
gab es Gegenwind ...
Persönliche Betroffenheit kann ich
natürlich nachvollziehen. Allerdings
haben auch falsche Informationen die
Runde gemacht. Wir wollen im Businessbereich und in der Forschung
wachsen und keine Linienflüge oder
Ferienflieger nach Braunschweig holen.
Am Ende gab es sechs Klagen, aber viel
Medienecho. Es wurde also eher laut
gerasselt.
Trotzdem ist Braunschweig nicht
nur Forschungs-, sondern auch
Verkehrsflughafen.
Diese Kombination ist unser großer Vorteil. Einen reinen Forschungsflughafen gibt es in Oberpfaffenhofen. Hier in
Braunschweig können Firmen und Institute unter Realbedingungen testen. Wir
haben zum Beispiel das aviationGate und
können jetzt schon Flüge mit einem simulierten Galileosignal auf einer Fläche von
fünftausendfünfhundert Quadratkilometern durchführen.
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Bild: DLR
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Bild: DLR
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Mit dem Radarsimulator ATMOS (Air Transport Management and Operations Simulator) können in einem simulierten Luftraum neue Anflug- und
Landeverfahren hinsichtlich Flugsicherheit, Schadstoffreduzierung und Verkehrskapazität erprobt werden.
der Treibstoff kostet. Die von Kintscher und seinen Kollegen entwickelte Droop Nose könnte dieses Problem lösen. Sie besteht aus
einem Stück und lässt sich aufgrund des Glasfasermaterials frei verformen. „Wir warten gerade auf die Ergebnisse aus dem Windkanal, aber es sieht sehr vielversprechend aus“, erklärt Kintscher, dessen Lebenslauf fast prototypisch für die gute Nachwuchsarbeit am
Standort steht. Während des Studiums der Luft- und Raumfahrttechnik an der TU Braunschweig war er bereits wissenschaftliche
Hilfskraft am DLR, hat später sowohl Studien- als auch Diplomarbeit hier geschrieben. „Ich kannte die Arbeitsatmosphäre. Das hat
mir die Entscheidung leicht gemacht.“
Zu den Kollegen von der TU hat er trotzdem weiter engen Kontakt und beschreibt die Zusammenarbeit als ein Geben und Nehmen. „Die Uni nutzt zum Beispiel unsere Großanlagen, wir profitieren von den Studierenden. Das ist einfach klasse, besser geht es
nicht.“ Die zahlreichen Synergieeffekte rechtfertigen wohl auch die
rund 28 Millionen Euro, die der Umzug mehrerer Institute der TU
vom Hauptcampus zum Forschungsflughafen kostete. Denn um der
fruchtbaren Kooperation auch nach außen hin Ausdruck zu verleihen, haben DLR und TU zusammen mit der Leibniz Universität
Hannover ihre luft- und raumfahrttechnischen Institute im Campus Forschungsflughafen gebündelt. Dieses Netzwerk erweitern das
Luftfahrt-Bundesamt (LBA) und die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU).
Dass im Norden Braunschweigs aber nicht nur die Wege zwischen Grundlagen- und anwendungsorientierter Forschung kurz
sind, sondern von der Dynamik auch die Wirtschaft profitiert, zeigen schon die rund 30 angesiedelten Unternehmen, wie die aerodata AG, die weltweit führend Flugvermessungssysteme vertreibt.
Mit der Entwicklung von Softwarelösungen für die Optimierung
von Abläufen an Flughäfen hat sich die 1997 von Wissenschaftlern
des DLR gegründete delair Air Traffic Systems GmbH einen Namen
gemacht. Wer genauer hinschaut, kann den Schulterschluss zwischen Wirtschaft und Wissenschaft also auch in einzelnen Unternehmen und Biographien entdecken. Ein weiteres Beispiel dafür
ist Simtec-Gründer Bernd Kaufmann. Sein beruflicher Werdegang liest sich wie ein Lehrstück über Technologietransfer und
Unternehmensgründung.
Rund fünf Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet Simtec aktuell pro Jahr, Tendenz stark steigend.
Als Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Flugführung der
TU entwickelte der Ingenieur die Idee, einen voll funktionsfähigen Flugsimulator zu bauen und gründete dafür zusammen mit
seinem Kollegen Volker Brandt 1989 die Simtec simulation technology GmbH. Die „Full Flight Simulation“ der Dornier, Typ DO 228,
ist dabei so überzeugend, dass sie für die Aus- und Weiterbildung
von Piloten und sogar den Erwerb von Fluglizenzen zertifiziert ist.
Das ist weltweit einzigartig und lockt selbst Piloten aus Finnland
und Argentinien in die Löwenstadt. „Diese Idee der Flugsimulation
haben wir erst auf den Entertainmentbereich übertragen und dann
als Testsysteme in die Labore gebracht“, erklärt Martin Hausmann.
Der Vertriebsleiter von Simtec ist seit März dabei. Nicht einmal ein
halbes Jahr zuvor sind die 20 Mitarbeiter des kleinen Global Players ins neue Firmengebäude an der Hermann-Blenk-Straße gezogen. Und auch hier wurde schon wieder angebaut. Rund 5 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet Simtec aktuell pro Jahr. „Tendenz
stark steigend“, ergänzt Hausmann. Mit ihren drei Standbeinen wollen die Simulationsprofis langsam wachsen, aber beweglich blei-
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Bilder(2): Leibniz Universität Hannover/Institut für
Turbomaschinen und Fluid-Dynamik
Bild: NFF/Christian Bierwagen
Bild: TU Braunschweig/Tobias Beutel
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Forschung am „Campus Forschungsflughafen“
von ganz klein bis ganz groß: Ausschnitt eines
Sensorarrays (oben links): Der Mikrosensor
dient zur Bestückung von komplex geformten
Flächen wie etwa Tragflächen. Unten links:
Eine siebenstufige Luftturbine. Rechts:
Der aeroakustische Windkanal an der Universität Hannover für unter anderem
Geräuschmessungen.
ben. 2007 haben sie zusätzlich das Schwesterunternehmen
Simtec Systems GmbH gegründet, das sich auf das Geschäft
mit den Simulationsanlagen konzentriert. „Dieses Jahr liefen unsere Kraftstofftank-Testsysteme sehr gut“, sagt Hausmann. Diese Systeme können durch sechs Hydraulikzylinder in allen sechs Freiheitsgraden bewegt werden und so
Fahrzeugbewegungen realitätsnah simulieren.
Damit steht Simtec für die Übertragung der eigenen
Kompetenzen vom Flugzeug auf andere Mobilitätsaspekte.
Denn auch wenn sich der wissenschaftliche und wirtschaftliche Schwerpunkt am Braunschweiger Forschungsflughafen auf den Luftverkehr konzentriert, haben andere
Zukunftsthemen aus dem Bereich Verkehr längst Einzug
gehalten. Zu dieser Kompetenzausweitung passt ein neues
wissenschaftliches Schwergewicht am Braunschweiger
Standort: Das Niedersächsische Zentrum für Fahrzeugtechnik (NFF). 2007 von der TU Braunschweig mit Unterstützung des Landes Niedersachsens und der Volkswagen AG
gegründet, soll am NFF internationale Spitzenforschung
rund um das Thema Mobilität gebündelt und etabliert werden. Am 20. September haben Ministerpräsident David
McAllister, der Vorstandsvorsitzende der Volkswagen AG
Martin Winterkorn und Braunschweigs Oberbürgermeister
Gert Hoffmann zusammen mit TU-Präsident Jürgen Hesselbach den Grundstein für einen 60 Millionen Euro teuGrundsteinlegung des NFF: TU-Präsident Prof. Jürgen Hesselbach, David McAllister, VW-Vorstandsvorsitzender Martin Winterkorn,
VW-Aufsichtsratsvorsitzender Ferdinand Piech und Braunschweigs Oberbürgermeister Gert Hoffmann (v.l.n.r.).
ren Neubau am Forschungsflughafen gelegt. Sieben Institute
der TU Braunschweig sowie mehrere Prüfstände und Hörsäle, eine Bibliothek und eine Cafeteria wird das Gebäude
beheimaten. Ministerpräsident McAllister betonte in seiner
Festrede die drei großen „I“, mit denen er Niedersachsen
gewappnet für die Zukunft sieht: Industrie, Infrastruktur
und Innovation. Winterkorn sieht ein „echtes Dreamteam“
am „Auto der Zukunft“ arbeiten und Braunschweigs Oberbürgermeister bezeichnet das, was am Forschungsflughafen in Gang gesetzt worden sei, als „Weltspitze“. Da sind sie
wieder – die Superlative.
Niedersachsen ist mit drei großen „I“ für die Zukunft
gewappnet: Industrie, Infrastruktur und Innovation.
Derweil wertet DLR-Ingenieur Markus Kintscher die ersten
Windkanalergebnisse der Droop Nose aus. Sein Büro liegt
in einem Neubau, der erst im November eingeweiht wird.
Auch Baukräne und der Geruch frischer Farbe können subtile Zeichen eines Aufbruchs sein, den Vorstandsvorsitzende
und Präsidenten ein paar hundert Meter die Straße hinunter mit blumigen Worten beschwörten. Aus Kintschers
Mund klingt das ganz einfach: „Wenn ich hier am Schreibtisch sitze und höre ein Flugzeug über das Gebäude fliegen,
weiß ich, dass ich mittendrin bin. Das motiviert mich.“ portrait
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Bild/Tablet: Lamica – Fotolia.com
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Portrait
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Portrait
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Diagnostik im Herzen Deutschlands
Das Expertenteam vom Diagnostischen Brustzentrum Göttingen bietet Mammadiagnostik auf hohem Niveau mit dem ganzen Spektrum der Diagnosemethoden – und ist damit zum größten diagnostischen Brustzentrum in Deutschland avanciert.
Leistungsangebot
Das Diagnostische Brustzentrum Göttingen hat inzwischen 18 Mitarbeiter, darunter sechs Ärzte.
Die schnelle, vertrauensvolle und vor allem persönliche Betreuung liegt hier allen am Herzen.
Aufnahmegespräch, Anamnese, Beratung, Risikoberatung bei familiär erhöhtem
Brustkrebsrisiko.
Text: Volker Schönfeldt Fotografie: Klawunn
Fast zehn Jahre ist es nunmehr her, dass Prof. Uwe Fischer und Dr.
Friedemann Baum zusammen mit fünf Mitarbeitern das Diagnostische Brustzentrum Göttingen gegründet haben. 15.000 Patienten
und Klienten sind in dieser Zeit gegenüber vom Göttinger Bahnhof beraten und untersucht worden - im Rahmen der Früherkennung, der Abklärung unklarer Befunde oder der Überwachung
nach Brustkrebs. Inzwischen ist das Team auf 18 Mitarbeiter, darunter sechs Ärzte, angewachsen. Annähernd alle Untersuchungsgeräte wurden durch Geräte der neuesten Generation ersetzt und
der Einzugsbereich der untersuchten Frauen umfasst alle Regionen Deutschlands sowie der angrenzenden Länder.
Was sind die Besonderheiten dieser Institution, die weiterhin das größte diagnostische Brustzentrum in Deutschland darstellt und Modellprojekt für andere Regionen ist? Zum einen ist es
sicherlich die Vollständigkeit der apparativen Möglichkeiten: Alle
etablierten Untersuchungsverfahren werden im Zentrum in der
gegenwärtig modernsten Ausführung und aus einer Hand angeboten. Hierzu gehören die digitale Vollfeldmammographie inklusive der KM-Spektral-Mammographie, Ultraschallverfahren mit
hochauflösenden Schallköpfen und Farbdoppler-Option, die HRMamma-MRT inklusive Prothesenprotokollen sowie sämtliche
Möglichkeiten der ambulanten Gewebeentnahme von der Stanze
bis zur Vakuumbiopsie. Dies ermöglicht eine komplette Abklärung
von auffälligen Befunden innerhalb eines Tages inklusive der möglichen Gewebeentnahme.
Und die Wartezeiten? In dringenden Fällen erfolgt die Terminvergabe noch am Tag des Anrufes, ansonsten innerhalb von 2-3
Tagen. Und bei einer Gewebeprobe liegt das endgültige histologische Ergebnis am nächsten Tag vor. Dadurch kann die Phase der
Ungewissheit und Angst für die entsprechenden Patienten möglichst kurz gehalten werden.
Zum anderen ist das gesamte Team im Diagnostischen Brustzentrum Göttingen spezialisiert auf Mammadiagnostik. Die Ärzte
sind zum Teil schon 25 Jahre und mehr auf dem Gebiet der Brustfrüherkennung tätig. Sämtliche medizinischtechnischen Mitarbeiter sind examinierte MTRAs mit der zusätzlichen Zertifizierung zur
Fachkraft für Mammadiagnostik. Mehr noch: Sie bilden mehrmals
im Jahr auswärtige MTRAs zur entsprechenden Qualifikation im
Zentrum aus. Und die Ärzte? Sie bieten bereits seit zehn Jahren
jährlich vier bis fünf Wochenendkurse an, in denen interessierte
Ärzte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in der Durchführung qualitativ hochwertiger Untersuchungen geschult und in
der Interpretation von Mammographie, Ultraschall und MammaMRT trainiert werden. Begleitet wird dieses Konzept durch eine
Vielzahl von relevanten Fachbüchern zum Thema „Brustdiagnostik“, die die Göttinger Ärzte in den letzten Jahren verfasst haben.
Von übergeordneter Bedeutung ist jedoch, dass die Frau/Patientin im Mittelpunkt sämtlicher Bemühungen steht. Die Spezialität des Teams im Göttinger Brustzentrum ist hierbei die individuelle und risikoadaptierte Betreuung, bei dem primär das Gespräch,
die Aufklärung über die Vor- und Nachteile der einzelnen Verfahren und eine Beratung über das persönliche Risikoprofil im Vordergrund stehen. Erst dann wird ein Untersuchungskonzept festgelegt,
das die besonderen Umstände einer jeden Frau beziehungsweise
Patientin berücksichtigt. Einheitsdiagnostik „von der Stange“ gibt
es im Brustzentrum nicht. In diesem Zusammenhang haben die
Ärzte aus dem Brustzentrum sogar neue Untersuchungskonzepte
entwickelt, bei denen insbesondere eine hohe Zuverlässigkeit der
Gespräch
Bildgebung
Verfahren und eine möglichst geringe Strahlenexposition im Vordergrund stehen: Das sog.
„Göttinger Optipack“, eine Kombination aus HR-Mamma-MRT und dosisreduzierter digitaler 1-Ebenen-Mammographie hat inzwischen auch in anderen Instituten in Deutschland Einzug gehalten. Es stellt derzeit das zuverlässigste Untersuchungskonzept für die Früherkennung von Brustkrebs dar. Und die Entwicklung geht weiter: Gegenwärtig wird geprüft, ob bei
einer qualitativ hochwertigen Mamma-MRT ohne auffälligen Befund überhaupt noch eine
ergänzende Mammographie indiziert ist. Dieser Schritt wäre für die Zukunft richtungsweisend, da dann eine zuverlässige Brustkrebsfrüherkennung ohne Röntgenstrahlen und ohne
Kompression der Brust möglich wird.
Zu finden ist das Diagnostische Brustzentrum im Herzen Deutschlands am Göttinger
Bahnhof in verkehrstechnisch exzellenter Anbindung an Auto oder Bahn. Mit großzügigem
Blick über die Dächer der Göttinger Altstadt und ihre historischen Kirchen ist es zudem gelungen, auch im Inneren des Zentrums ein Ambiente des Wohlfühlens zu schaffen – durch Formen und Farben, aber auch durch eine besondere Zuneigung und Empathie aller dort tätigen Mitarbeiter. Diagnostisches Brustzentrum Göttingen l Bahnhofsallee 1d, 37081 Göttingen
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Gewebeentnahme
Stereotaktische (Mammographie-gesteuerte) Vakuumbiopsie, MR-gesteuerte Vakuumbiopsie, Ultraschall-gesteuerte
Stanzbiopsie, kutane PunchBiopsie, Feinnadelbiopsie.
Operationsvorbereitung
Lokales MR-Staging, Clip- und
Drahtmarkierungen, peripheres
Staging (CT Leber, CT Lunge,
Ultraschall des Bauchraumes).
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Weniger Masse, mehr Klasse?
Die Branche der Personaldienstleister gewinnt in Niedersachsen wie in ganz Deutschland an Bedeutung. Die neuen
Tarifvereinbarungen für Zeitarbeiter der Metall- und Elektroindustrie könnten diese nun zu einem Wandel zwingen.
Text: Annegret Adam Grafik: Eva-Katarina Griesheimer
Was Anfang des 20. Jahrhunderts als cleveres Personalinstrument
für Unternehmer begann, ist heute Gegenstand kontroverser Diskussionen: die Zeitarbeit, eine Dreiecksbeziehung zwischen Arbeitnehmern, Zeitarbeitsfirmen und Kundenunternehmen. Während
ein Zeitarbeitsbetrieb dem Kundenunternehmen einen Arbeitnehmer gegen Entgelt überlässt, ist der Leiharbeiter selbst jedoch über
die Zeitarbeitsfirma angestellt. Unternehmen nutzen diese Beschäftigungsform vor allem um Auftragsspitzen zu bewältigen und flexibel auf Marktnachfragen reagieren zu können. Die Nachfrage nach
geliehenen Arbeitskräften ist dabei über die letzten Jahrzehnte
nahezu kontinuierlich gestiegen. Allein in Niedersachsen gibt es
mittlerweile knapp 1.700 Personaldienstleister, die sich um die Vermittlung von derzeit rund 88.000 Zeitarbeiter kümmern. Dabei hat
sich die Zahl der Leiharbeiter zwischen 1995 und 2011 verfünffacht. Nach einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft in
Köln ging diese deutschlandweite Entwicklung jedoch nicht auf
Kosten der Stammbelegschaften, denn die Zahl der Erwerbstätigen insgesamt erhöhte sich um 4,8 Prozent.
Auch wenn Leiharbeiter nur rund drei Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland ausmachen, sind
sie mittlerweile in zahlreichen Unternehmen anzutreffen. Größere
Unternehmen gründen zum Teil sogar eigene Zeitarbeitsfirmen.
Die AutoVision GmbH in Wolfburg, eine 100-prozentige Volkswagen-Tochtergesellschaft, ist ein solches Beispiel. Gegründet 2001,
beschäftigt sie heute knapp 15.000 Mitarbeiter. Dabei rekrutiert
das Unternehmen unter anderem Fach- und Führungspersonal für
Betriebe der Automobilbranche und will sich nach eigenen Angaben zukünftig vor allem auf die Personalvermittlung für die Volkswagen AG konzentrieren.
Die Nachteile dieser Beschäftigungsform liegen vor allem auf
Seiten der Arbeitnehmer, deren Stundenlöhne sich zum Teil weit
unter denen regulärer Arbeitskräfte bewegen. Laut einer Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in
Nürnberg verdienen Beschäftigte der Zeitarbeitsbranche bei gleicher Qualifikation im Schnitt 18 Prozent weniger als andere Arbeitnehmer. Deshalb werden Arbeitnehmervertretungen nicht müde,
bessere Arbeitsbedingungen für Zeitarbeiter einzufordern. Der IG
Metall ist es nun gelungen, gemeinsam mit den Arbeitgebervertretungen über eine Equal-Pay-Regelung Branchenzuschläge für Leiharbeiter der Metall- und Elektroindustrie zu vereinbaren. Seit dem
1. November 2012 gilt: Je länger ein Zeitarbeiter in einen Betrieb
entsendet wird, desto mehr soll der Lohn steigen – nach sechs
Wochen um 15 Prozent, nach neun Monaten sogar um 50 Prozent. In Niedersachsen betrifft dies etwa 12.000 Zeitarbeitnehmer.
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120000
100000
80000
Quelle: Bundesagentur für Arbeit
60000
40000
20000
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1995
2000
2005
2011
Der Bestand an Leiharbeitern in der Region Niedersachsen-Bremen hat sich seit Mitte der 90er Jahre verfünffacht.
Dabei stieg die Zahl mit Ausnahme des Wirtschaftskrisenjahres 2009 konstant an und wird – so Prognosen – auch in
den kommenden Jahren weiter steigen.
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in Niedersachsen.
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Für Arbeitnehmer ist diese Regelung zunächst positiv,
weil sie künftig mehr verdienen können. Besonders Facharbeiter, die länger an eine Firma ausgeliehen werden,
können von dieser Regelung profitieren. Das Nachsehen
aber haben Ungelernte und Hilfskräfte, denn steigen die
Lohnkosten für Hilfsarbeiter, wird der Einsatz von Zeitarbeitern für Unternehmen zunehmend unattraktiver.
Auch für viele Personaldienstleister wird diese Regelung
nicht ohne Folgen bleiben. Eine mögliche Konsequenz:
Weniger Masse, mehr Klasse. „Natürlich ist niemand
begeistert, dass sich die tariflichen Rahmenbedingungen
für unsere Branche verschlechtern – wobei wir jedoch
heute schon oft über Tarif oder sogar Equal Pay bezahlen,
da wir sonst gar nicht das passende Personal bekommen“,
erklärt Volker Engels, Präsident des Bundesarbeitgeberverbandes für Personaldienstleister (BAP). „Wie aber die
genauen Konsequenzen und Ausweichreaktionen in den
Unternehmen sein werden, das weiß niemand.“ Die Branche wird sich anpassen müssen. Die Zeitarbeit selbst wird
aber kaum an Bedeutung verlieren, denn der Bedarf an
Flexibilität in den Unternehmen bleibt groß.
Die Tarifbestimmungen betreffen jedoch zunächst
einmal nur Zeitarbeiter der Metall- und Elektroindustrie.
Dabei arbeiten inzwischen zahlreiche Arbeitnehmer auf
Basis von Leiharbeit, zum Beispiel Krankenschwestern
und -pfleger und auch im Einzelhandel sind ausgeliehene
Arbeitskräfte keine Seltenheit. Vor allem aber sind sie in
der Industrie vertreten, zum Beispiel in der Produktion
und Fertigung des Metall- und Maschinenbaus, aber auch
im Bereich Verkehr und Logistik, im Sozialwesen sowie
in Verwaltungen und Buchhaltungen.
Lohnunterschiede zwischen Leiharbeitern und regulären Arbeitskräften schaden dabei vor allem dem Image
der Zeitarbeitsbranche. Vor diesem Hintergrund mag
sich wohl auch der ein oder andere Vertreter der Branche gar nicht erst äußern. Anfragen des RegJo – auch
beim größten Personaldienstleister Niedersachsens – werden nicht beantwortet. Der Fachkräftemangel im Zuge
des demografischen Wandels aber könnte dieses Lohngefälle mildern – wenn die Branche es denn zulässt. Gerade
im Hinblick auf Facharbeiter sind Unternehmen darauf
angewiesen, attraktive Arbeitsbedingungen zu schaffen,
um qualifiziertes Personal zu bekommen. Für Personaldienstleister bieten sich somit Chancen im Bereich Personalvermittlung, da sie über genügend Erfahrung im
Bereich Personalrekrutierung verfügen. „Unsere Branche wird sich anpassen müssen, das sind wir aber seit
jeher gewohnt“, ist sich BAP-Präsident Enkerts sicher.
Schwarze Schafe, die Tarifverträge zum Beispiel durch
Werkverträge umgehen, wird es aber dennoch immer
wieder geben – ebenfalls ein Problem, mit dem die Branche bereits heute zu kämpfen hat. Einen Branchenwandel aber setzt in diesem Fall Flexibilität bei den Zeitarbeitsfirmen selbst voraus.
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Obere Reihe: Das eigene Auto ist Rückzugsort und bietet Privatsphäre (links). Die Crew eines Rigs (Plattform) bei der Besprechung zum
Schichtwechsel (Mitte). Taylor hat Glück, da er zu den Wenigen gehört, die einen Job bekommen haben (rechts).
Ein heißer Sommertag neigt
sich dem Ende und ein Sprung
in den “Little Muddy River”
bringt Erfrischung.
Ein obdachloser Veteran sucht Arbeit an einer zentralen Kreuzung in Williston.
Das Elend im Öl
Der VGH Fotopreis zeichnete dieses Jahr die Fotoreportage von Kris Finn aus. Die Ausstellung mit seinen Bildern ist
von November bis Januar in der VGH Galerie in Hannover zu sehen.
Text: Sven Grünewald Fotografie: Kris Finn
„Die Reportage ist facettenreich fotografiert und zeigt alles – von
großen Hoffnungen und Erwartungen bis hin zu Trostlosigkeit und
Elend. Kris Finn ist einerseits ganz nah an den Menschen und andererseits behandelt er ein politisch hochrelevantes Thema: die Gier
nach Öl“– so fasste Prof. Rolf Nobel von der Fachhochschule Hannover (FHH) die Bewertung der Jury des VGH Preises zusammen.
Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wurde inzwischen zum fünften
Mal vergeben – seit 2008 wird das bundesweit einmalige Kultursponsoring unter den Fotografen der Studienrichtung „Fotojournalismus und Dokumentarfotografie“ an der FHH ausgeschrieben.
Die VGH fördert mit dem Fotopreis gezielt den professionellen Nachwuchs im Bereich der Fotografie. Der Gewinner Kris Finn studiert
im 10. Fachsemester Fotografie an der FHH.
„Welcome to Williston – Letzte Hoffnung Ölboom“ lautet der
Titel der Reportage. Kris Finn dokumentiert darin das Leben von
Wanderarbeitern zwischen Ölboom und Armut in Williston, North
Dakota, USA. Wie Finn schreibt, liegen im Westen North Dakotas
7.000 Bohrstellen des reichhaltigen Bakken-Ölfelds. Weitere 4.000
sollen in absehbarer Zeit hinzukommen. Mitten in der Prärie im
kleinen 14.000-Einwohner-Städtchen Williston befindet sich das
Zentrum des Ölbooms. „Ohne entsprechende Ausbildung, aber mit
dem festen Glauben an den amerikanischen Traum, haben sich
Tausende dorthin auf den Weg gemacht, angetrieben durch die
anhaltende Wirtschaftskrise. Viele von ihnen haben ihre Häuser,
ihre Jobs und die Familien zurückgelassen. Die vage Hoffnung, im
Ölfeld reich zu werden und ein neues Leben beginnen zu können,
zerbricht, nachdem sie merken, dass sie zu spät gekommen sind.
Die Jobs im Ölgeschäft sind mittlerweile rar. Einen gewöhnlichen,
schlecht bezahlten Job in Williston zu finden, ist zwar nicht schwer,
aber Hotels und Pensionen sind auf Jahre ausgebucht und selbst mit
dreifachem Mindestlohn unbezahlbar. In der Hoffnung, doch noch
von der Ölindustrie angeheuert zu werden, wohnen viele monatelang in ihren Autos, Zelten oder schlafen in einer Kirche“, schreibt
Kris Finn. In eindringlichen Bildern werden diese Einzelschicksale
in seinen Bildern lebendig.
Öffnungszeiten der Bilder-Ausstellung in der VGH Galerie, Schiffgraben 4,
Hannover: 8. November 2012 bis 31. Januar 2013, täglich von 11 bis 17 Uhr.
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Kristallklar
Tänzelnd
Vierfach
Dekadent
Perfekte, kristallklare Stimmen sind ihr Markenzeichen:
Die bereits zweifach mit dem Grammy ausgezeichneten
Wiener Sängerknaben sind im Theater Wolfsburg zu Gast.
Die deutsche Künsterlin Ida Gerhardi widmet
sich der Welt des Tanztheaters, der Künstlerkneipen und Spelunken in Paris.
Die Band Silbermond zieht mit ihrem vierten
Studioalbum durch die Hallen Deutschlands
und macht auch in Hannover Halt.
Polterabend bei den oberen Zehntausend: Tracy Lord
plant ihre zweite Hochzeit in illustren Kreisen. Der Auserwählte ist George, ein Moralpedant und Langweiler.
Klassik, Ballett
Ausstellungen
Jazz, Rock, Pop, Schlager
Theater, Kabarett, Musical
Bis 30. Dezember 2012
Ballrausch und Farbenpracht – Ida Gerhardi in Paris. Die deutsche Künstlerin portraitiert Frankreichs Hauptstadt im Jahr 1891
Dienstag bis Sonntag 10.00 bis 18.00 Uhr,
Prinzenpalais, Landesmuseum Oldenburg
28. November 2012
Sonny Vincent & Band – Punk-Rock aus den
USA mit Sonny Vincent, der bereits seit den
1970er Jahren musikalisch aktiv ist und einst
Teil der New York City Punk-Rock-Szene war
19.00 Uhr, Bastard Club Osnabrück
02. Dezember 2012
Estación Tango – Tango-Tanztheater. Vier
Tänzer und vier Musiker treffen sich auf einem
Bahnsteig und erzählen sich Geschichten
17.00 Uhr, Stadeum, Stade
02. Dezember 2012
Weihnachtsoratorium – von Johann Sebastian Bach, mit Hanna Zumsande, Bettina
Ranch, Joachim Duske, Wilhelm Schwinghammer und Concerto Vocale
17.00 Uhr, St. Petri-Kirche Döse, Cuxhaven
Bis 07. Dezember 2012
Lady Macbeth von Mzensk – Oper von
Dmitri Schostakowitsch über Langeweile in
der Provinz, unbefriedigte Sexualität und entfesselte Gewalt
19.30 Uhr, Staatsoper Hannover
15. Dezember 2012
Weltklassik am Klavier – Schubertiade. Am
Klavier spielt Katharina Treutler die WandererFantasie und Schuberts große Sonate DV 960
17.00 Uhr, Romantik Bad Rehburg,
Rehburg-Loccum
18. Dezember 2012
Schwanensee – Russisches Staatliches
Opern- und Ballett-Theater Tscheljabinsk mit
Tschaikowskys Klassiker
19.30 Uhr, Stadthalle Göttingen
Bis 13. Januar 2013
Orient und Okzident – die Fotografin Edith
Bernhauer reiste fast 40-mal durch die Arabische Welt und den Mittelmeerraum
Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim
21. Dezember 2012
Aida – Oper von Giuseppe Verdi nach einem
Szenario von François-Auguste-Ferdinand
Mariette in italienischer Sprache
19.30 Uhr, Staatstheater Braunschweig
13. Januar bis 7. Juni 2013
Hundertwasser in Hameln – ein Auszug aus
dem grafischen Werk sowie Dokumentationen
der Architekturprojekte Hundertwassers
Hochzeitshaus Hameln
12. Dezember 2012
Weihnachtskonzert der Wiener Sängerknaben – der wohl berühmteste Knabenchor
der Welt mit einem weihnachtlichen Konzert
19.30 Uhr, Theater Wolfsburg
23. Dezember 2012
Weihnachtskonzert – Konzert der Orchesterklassen der KGS Norderney unter der Leitung von Reino Mester, Ulrike Hagen und
Marc Waskowiak
16.00 Uhr, Haus der Insel, Norderney
Bis 20. Januar 2013
Max Pechstein auf Reisen – Pechstein, Vertreter des Expressionismus, zeigt farbintensive Landschaften und Portraits
Museum Stade
15. Dezember 2012
Celtic Angels – It´s Christmas Time 2012.
Traditionelle irische Folklore trifft Pop, Klassik
und die schönsten Weihnachtslieder der Welt
20.00 Uhr, Rattenfänger-Halle Hameln
02. Januar 2013
Die Zauberflöte – Mozarts berühmtes Singspiel. Prinz Tamino muss im Kampf um seine
große Liebe allerlei Abenteuer bestehen
19.30 Uhr, Halle 39, Hildesheim
09. Dezember 2012
Weihnachtsoratorium IV-VI – von J. S.
Bach. Die Solisten-Orchester-Kantorei St.
Nicolai unter der Leitung von Joachim Meyer
18.00 Uhr, St. Nicolai, Sarstedt
Bis 24. Februar 2013
Goslar – fotografiert von Uli Stein. Der Cartoonist zeigt seine Interpretation der alten
Kaiserstadt
Dienstag bis Sonntag 10.00 bis 16.00 Uhr,
Museum Goslar
30. November 2012
Stefan Mönkemeyer – Fingerstyle Guitar.
Der deutsche Gitarrist Stefan Mönkemeyer
mit virtuosem Gitarrenspiel und eingängigem
Songwriting
20.15 Uhr, Apex Göttingen
03. Dezember 2012
Wer nimmt Oma? – Kabarett von Hans
Scheibner. Oma Beerbaum freut sich, dass
sie ihrer Familie während der Weihnachtsfeiertage wieder entkommen ist
20.00 Uhr, Bürgersaal im Rathskeller Rehburg, Rehburg-Loccum
01. Dezember 2012
Claptonmania – A Tribute to Eric Clapton, mit
bekannten ebenso wie unbekannten Songs
des englisches Blues- und Rock-Musikers
21.00 Uhr, Kuba Kulturhalle, Wolfenbüttel
Bis 05. Dezember 2012
Tod auf dem Nil – Krimi in der Tribüne. Agatha Christies mörderische Geschichte in einer
neuen Inszenierung
20.00 Uhr, WGC-Theater, Hannover
08. Dezember 2012
Irish Folk Nacht – mit den Bands The Ceili
Family sowie Kings & Boozers
20.00 Uhr, Gemeinschaftszentrum Ziegenbrink, Osnabrück
07. Dezember 2012
Dieter Nuhr – Nu(h)r die Ruhe. Der Kabarettist blickt wieder einmal von außen auf die
Welt und stellt fest: Panik muss nicht sein
20.00 Uhr, Congresspark Wolfsburg
22. Dezember 2012
Silbermond – Himmel auf Tour 2012. Die vier
gebürtigen Bautzener mit aktuellem Album
auf großer Hallentournee
20.00 Uhr, TUI Arena Hannover
12. Dezember 2012
High Society – Musical von Cole Porter und
Arthur Kopit. Tracy Lord, schön und verwöhnt, plant ihre zweite Hochzeit
20.00 Uhr, Stadthalle, Walsrode
Fotografie: Lukas Beck/www.lukasbeck.com, Ida Gerhardi, Daniel Lwowski, Andreas Hartmann
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15. Dezember 2012
Frau Holle – Märchen nach den Brüdern
Grimm, von Fritz Hellmann inszeniert
15.00 Uhr, Schlosstheater Wolfenbüttel
08. Januar 2013
Kabale und Liebe – Tragödie von Friedrich
Schiller. Ferdinand von Walter und Luise Miller lieben sich, aber das darf nicht sein
20.00 Uhr, Festsäle, Peine
18. Januar 2013
Außer Kontrolle – Komödie von Ray Cooney.
Eigentlich ist das Tête-à-tête des Staatsministers Richard Willey mit einer Sekretärin der
Opposition perfekt eingefädelt. Wäre da nicht
dieser leblose Körper im Hotelzimmer
20.00 Uhr, Theater am Berliner Ring, Burgdorf
20. Januar 2013
Sissi – das Musical. Das Leben der österreichischen Kaiserin glich einem Märchen,
einer Romanze und einer Tragödie zugleich
19.00 Uhr, Rattenfänger-Halle, Hameln
27. Januar 2013
Diesseits – Schauspiel von Thomas Jonigk.
Die totkranke Paula überfällt eine Arztpraxis,
um eine Überdosis Tabletten zu erbeuten und
lernt dabei Dietmar kennen
16.00 Uhr, Stadthalle, Clausthal-Zellerfeld
Nicht verschlafen!
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Skurril
Feierlich
Wladimir Kaminer nimmt Lüneburg mit
auf eine Reise durch die Nacht. Mit dabei:
Onkel Wanja und skurrile Gestalten.
Das Weserrenaissance Schloss Bevern feiert in diesem
Jahr sein 400. Jubiläum und lädt zu Vorträgen, Ausstellungen, Konzerten und Schlossführungen ein.
Literatur
Sonstiges
29. November 2012
Sein oder Nichtsein? Individuum und Identität im Internet – Julia Schramm und Burkhard Spinnen über die Frage der Identität im
Internet und in der Wirklichkeit
19.30 Uhr, Literaturhaus Hannover
24. November 2012
Nacht des Wissens – Einblicke in die Welt
von Forschung und Lehre am Wissenschaftsstandort Göttingen
17.00 bis 24.00 Uhr, Verschiedene Veranstaltungsorte, u.a. Universität Göttingen
02. Dezember 2012
Selbstportrait mit Bonaparte – von Julia
Schoch. Die Protagonistin des Romans auf
der Suche nach ihrem Geliebten, einem
notorischen Glücksspieler
11.00 Uhr, Musik- und Literaturhaus,
Oldenburg
Bis 30. November 2012
Herz in Gefahr – Herzwochen 2012. Veranstaltungen rund um das Thema Herzinfarkt
und seine Prävention
Verschiedene Veranstaltungsorte in Gifhorn
07. Dezember 2012
Onkel Wanja kommt – Lesung mit Wladimir
Kaminer über eine Fahrt mit dem Taxi durch
eine Hauptstadt-Nacht
20.00 Uhr, Ritterakademie, Lüneburg
01. Dezember 2012
Zeit-Fenster 1947 bis 1949 – Fachvortrag
zum Schicksal der Displaced Persons im
Weserrenaissance Schloss Bevern
14.00 Uhr, Schloss Bevern
11. Dezember 2012
Hexengewisper – Michael Maar widmet sich
absurden Logikfehlern im Hause Dornröschen
und der Rechenschwäche eines Königs
20.00 Uhr, Literarisches Zentrum Göttingen
04. Dezember 2012
Stell dir vor, es ist Schule, und alle gehen
gerne hin – Vortrag mit Margret Rasefeld,
Leiterin der Evangelischen Gemeinschaftsschule Berlin-Zentrum
20.00 Uhr, Kirchengemeinde Frankenberg,
Goslar
16. Dezember 2012
Eine Weihnachtsgeschichte – von Charles
Dickens. Lesung mit Hans Jürgen Heinze
15.00 Uhr, Literaturzentrum Braunschweig
06. bis 09. Dezember 2012
Country 2012 – Ausstellung für Country
Living, Jagdambiente und Reitkultur
Messegelände Hannover
Fotografie: Jan Kopetzky, Kulturzentrum Weserrenaissance Schloss Bevern
07. Dezember 2012
Helles Bier und dunkle Schatten – Führung
durch Einbeck mit heiteren Geschichten rund
um das Einbecker Bier
19.00 Uhr, Altes Rathaus, Einbeck
11. Dezember 2012
Zurück zur Natur – Vortrag von Prof. Michael
Krüger (Universität Münster) über Natur- und
Gesundheitskonzepte einst und heute
19.00 Uhr, Kreissportbund Hildesheim,
Jahnstr. 52
12. Dezember 2012
Die Entdeckung des Weltalls – ein Streifzug
durch den nördlichen Sternhimmel soll astronomisches Grundwissen sowie historische
Fakten vermitteln
18.00 Uhr, Planetarium Wolfsburg
12. Dezember 2012
Private Solaranlagen – Vortrag über die
Photovoltaik-Technik mit Tipps für das Sonnenkraftwerk auf dem eigenen Dach
19.00 Uhr, Traumfabrik HefeHof, Hameln
01. Januar 2013
Winterzauber – eine kleine kulinarische Promenade vor der Kulisse des Conversationshauses mit Spezialitäten aus der ganzen Welt
11.00 Uhr, Kurplatz, Norderney
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land & umwelt
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Impressum
14. Jahrgang, 25. Ausgabe
Wussten Sie, dass ...
Sonderbares und Wissenswertes aus Niedersachsen – vom Flugpionier Karl
Jatho bis zur größten mittelalterlichen Weltkarte.
... der Hannoveraner Karl Jatho einer der
ersten Menschen war, die einen motorisierten Flug durchgeführt haben?
... die Ebstorfer Weltkarte die bisher größte und umfangreichste bekannte Weltkarte
aus dem Mittelalter ist?
Um 1900 begann Karl Jatho, damals in
Hannover Inspektor im technischen Revisionsbüro, ein Flugfeld auf der Vahrenwalder Heide anzulegen. Zuvor hatte er bereits
in seiner Freizeit an seinem ersten Gleitflieger herumgebastelt. Unbefriedigt von seinem Erstflug und beunruhigt durch den
tödlichen Absturz Otto Lilienthals nahm er
ständige Verbesserungen an seinem Fluggerät vor, was am 18. August 1903 nach
Angaben von zufällig anwesenden, unabhängigen Augenzeugen in einem Motorflug
mit einem Doppeldecker auf der Vahrenwalder Heide „gipfelte“ – der Flug soll allerdings „nur“ etwa 18 Meter weit und bis zu
75 cm über den Boden gereicht haben.
Damit wäre Jatho vier Monate vor
dem ersten Motorflug der Gebrüder Wright
geflogen, aber mehr als zwei Jahre nach
dem angeblichen Motorflug von Gustave
Whitehead. „Wäre“, denn die notarielle
Bestätigung der Augenzeugen erfolgte erst
im Jahr 1933. Noch im selben Jahr, 1903,
steigerte er seine Flugleistung auf 60 Meter
und eine Höhe von über 2,5 Meter. In den
Folgejahren entwarf Jatho weitere Flugzeugtypen, gründete in Hannover 1913
auch ein Flugzeugwerk – und musste es
1914 bereits mangels militärischem Interesse wieder schließen.
1830 wurde in einer Abstellkammer des
Benediktinerinnenklosters Ebstorf in der
Lüneburger Heide eine zusammengenähte Pergamentsammlung gefunden mit
einer dreieinhalb Meter durchmessenden
Weltkarte. Mit mehr als 2.300 Text- und
Bildeinträgen war sie nach derzeitigem
Kenntnisstand die größte und umfangreichste Weltkarte aus dem Mittelalter. Entstanden sein soll sie um das Jahr 1200 oder
1300 herum in Ebstorf. Das Original der
Karte verbrannte 1943, erhalten sind heute
nur noch Reproduktionen.
Die Karte selbst ist geostet (Osten liegt
oben) mit Jerusalem im Zentrum. Europa
findet sich links unten mit Städten wie
Lüneburg, Braunschweig, Köln oder Rom.
Die Karte spiegelt das historische, mythologische und theologische Wissen ihrer Zeit
wider: Christus’ Kopf, Hände und Füße
zieren die Ränder, auch das Paradies, die
Arche Noah, der Turm zu Babel und Amazonen finden sich hier.
Die runde, „flache“ Darstellung bedeutete allerdings nicht, dass die Welt sich im
Mittelalter als Scheibe gedacht wurde, wie
es heute immer noch verbreiteter Glaube
ist. Diese Zuschreibung erfolgte erst im 19.
Jahrhundert, um das Mittelalter als besonders finster zu charakterisieren.
Herausgeber
Polygo Verlag GmbH
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37083 Göttingen
Telefon 0551-50 75 10, Telefax 0551-50 75 150
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Chefredakteur
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Gisela Noske, Jürgen Bath, Volker Schönfeldt
Fotografie
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Göttingen, Maren Kuiter/Hochschule Osnabrück, UVN,
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Bildnachweis: Historisches Museum Hannover, Wikipedia