Der Do Khyi - Tibimaxe.de - T

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Der Do Khyi - Tibimaxe.de - T
Do Khyi Maxe erzählt alles über die legendäre Berghundrasse aus dem Tibetischen
Hochland
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Reheuser Rudolf
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nicht bestätigt
Digital unterschrieben von
Reheuser Rudolf
DN: cn=Reheuser Rudolf,
c=DE
Datum: 2003.05.01 14:14:57
+02'00'
Ursache: Ich bin der
Verfasser dieses Dokuments.
Che po Tendrel Sangpo, alias Maxe
Eigentlich heiße ich ja richtig Tendrel Sangpo Che po. Mein Rufname wird Tschö po ausgesprochen,
die Silbe "che" steht im tibetischen Sprachgebrauch für die Religion oder den Glauben, "po" steht
für alles männliche und somit kann man Che po sinngemäß als "Hüter des Glaubens" übersetzen.
(deswegen trödle ich auch meistens hinter meiner Chefin her, schließlich muß ich ja aufpassen daß sie
den "rechten Weg" nicht verläßt). An manchen Tagen ruft mich meine Chefin auch so, da weiß ich
dann daß sie richtig gut gelaunt ist und ich komme sofort.
Aber alle die mich kennen nennen mich Maxe, das soll ja so ein bayerischer Regent gewesen sein.
Am 24. November 1998 habe ich das erste Mal tief Luft geholt.
....................Aber immer der Reihe nach, so hat nämlich alles angefangen:
Lhotse von Tanggula Shan
mein Vater, bis jetzt habe ich ihn noch
nicht persönlich gesichtet
und ....&
Maxes Ahnentafel/Pedigree
Warum braucht ein Hund überhaupt eine Ahnentafel, irgendwie wirkt das immer
Feudalistisch wie im Mittelalter, so mag mancher denken. Wie wichtig diese bei
einer gezielten Zucht im Hinblick auf die Rassegesundheit und Vitalität ist wissen
meist nur die Züchter, keinesfalls dient sie dazu um für einen Welpen einen
höheren Verkaufswert zu erzielen.
Weshalb das Pedigree wichtig ist zeigt ein Rückblick auf die Anfänge der
Rassehundezucht:
- Viele Hunderassen entstanden aus wenigen den Vorstellungen vom Aussehen und
Wesen entsprechenden in der Zucht eingesetzten Hunden. Gerade bei seltenen
Rassen ist dies oft der Fall, aber auch z.B. nach den beiden Weltkriegen mußte die
Zucht mit den wenigen überlebenden Rasseexemplaren oft wieder ganz neu
aufgebaut werden. Manche Rasse stand kurz vor dem Aussterben und wurde aus
wenigen Zuchttieren erhalten. Viele Hunderassen sind eigentlich ein Kulturerbe des
Menschen und auch aus diesem Grund wert erhalten zu werden. Ohne das Führen
eines Zuchtbuches und die daraus resultierende Ahnentafel für jedes Tier, käme die
Zucht einem Roulettespiel gleich, nachdem aus dem Dokument eine genaue
Kenntnis der Verwandschaftsgrade hervorgeht und damit Inzestzucht oder zu enge
Inzucht vermieden werden kann.
Mit Ahnentafeln oder sogenannten "Papieren" wird aber auch leider durch
unlautere Vermehrer von Hunden eine Art von Betrug betrieben, nachdem diese
dem Welpen "Papiere" beigeben die den Verkaufswert des Hundes
"nachzuweisen" scheinen, damit der Käufer bereit ist mehr zu bezahlen, im
Glauben einen guten Kauf zu tätigen. So werden also "Papiere" für den Welpen
einfach gedruckt oder bei einem übergeordneten "Verein" gekauft. Wichtig ist
immer ein hinter der Ahnentafel stehendes Zuchtbuch bei einem alteingesessenem
Verband. Die Gewähr mit dem Hund später auf alle internationalen CACIBAusstellungen gehen und regulär züchten zu können ist nur mit einem Eintrag der
Ahnentafel beim FCI, in Deutschland noch begleitend beim VDH gegeben.
Tendrel Sangpo Che po
KTRZB 989772 VDH/FCI
Bayantira Along genannt Queeny
meine Mutter - acht Wochen hat sie mich umsorgt aber
auch heute noch wenn ich sie treffe sagt sie mir wo`s
langgeht.
Also die beiden müssen sich wohl im September 1998 irgendwie getroffen haben.
Das Ergebnis bin ich und noch 6 tibetische Wesen..
Da war meine Welt noch in Ordnung immer mit meinen Brüdern und Schwestern an der Milchbar..........
....keine Sorgen, kein "KOMM" und "NEIIN" Aber doch immer unter Aufsicht der strengen Tibet-Spaniel-Tanten
aus der Zucht Tendrel Sangpo bei Frau Schottroff.......
Der 20. Januar 99 hat für mich schon so dumm angefangen, erst habe ich mir meine Schnauze in der
Gartentür eingezwickt, dann musste ich deswegen zum Arzt und dann......
kam da diese Frau und hat mich einfach aus all dem herausgerissen und mitgenommen, gut... dort war
auch eine Tante namens Alice. Sicher kannte ich die Frau schon, zweimal hatte sie uns besucht, aber
trotzdem, schon wieder......
Ich soll wohl lebenslang unter dem Regiment von Weibern stehen ? ! ?
Eines ist sicher! Meine Emanzipationsbestrebungen gebe ich NIE auf !
Und doch war ich neugierig,
es sollte jetzt ein ganz neues Leben beginnen, voller Abenteuer !
Maxe`s
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Seite 1
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Endlich müde, Entspannung
immer groß geschrieben
Max, 9 Wochen
Unbemerkt kommt mir keiner
an den Napf !
hier bin ich 4 Monate
mit 6 Monaten auf der
Hundespielwiese
Suche nach Action !!
7 Monate - Kirschenzeit, Hundstage
den ganzen Tag unterm Baum liegen...
ganz mein Geschmack
Mein Freund Tiger und ich
Meer, Wind und lebendiges
Wasser ! wer soll kommen?
ich???
Maxe 9 Monate
Babysitter Alice 10 Jahre
und ich mit 8 Wochen
immer hat sie gut auf mich aufgepaßt
Acht gegeben, daß mir von Keinem
nur ein Haar gekrümmt wird. Nur ihr
Platz auf der Couch war TABU !!!
Portrait Maxe, hier bin ich 7 Monate
und täglich am wachsen
das ist " my Life"
Siesta mit 12 Monaten
Stretching vor`m Rumdüsen gehört zum
Fitnessprogramm
Max mit 13 Monaten
Maxe`s
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Seite 2
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Hier bin ich schon 15 Monate und werde immer noch
größer oder nur kräftiger?
gaanz allmählich werde ich ein
Do Khyi - oder??
Maxe hier 17 Monate
Alles Grün, und das in ein paar Tagen !!
Schnee war mir lieber.
Es ist zum Bäume hochsteigen, manchmal aber
würde ich auch gerne Bäume ausreißen!
- immer beim Rumtoben mit meinen Freunden.
Ein Blick sagt mehr als Worte !
- ich kann aber auch gelangweilt schauen
und noch besser - gelangweilt laufen, immer dann wenn`s
nach Hause geht !!
Null Problemo !
Mein Freund Dandy - ein Hovi 5 Jahre alt. Fast mein
Ersatz-Papa.
Ich war noch nie in Tibet - sein Frauchen
schon, ob meine das auch schafft???
Ha, da schaut ihr was ich für einen tollen weißen
Brustfleck habe!! In Tibet sagt man, daß diese Do Khyi
besonders mutig und furchtlos sind!
Hauptsache keine weiße Schwanzspitze sonst würde ich
als " Hasenfuß " gelten !
Mai !!! Und 30 Grad!!
Da bin ich nur ein Schatten meiner selbst Aber auch
so was hält ein rechter Do Khyi aus.......
....mit Julie im Schatten, läßt sich einfach
alles aushalten !!
Huch....da hab ich doch glatt die
"weiße Frau"
getroffen und dann will die mir ihren Stock wohl geben??
Maxe 18 Mon. mit weißem
"Golden Retriver"
Sie spielt mit mir !!
................. der Geist meiner Träume !!
Am Gipfel - des "heiligen Berges" der fränkisch People, da
könnte ich mich einnisten !
Von oben, alles Kleine stundenlang observieren !!
Geschafft, vom Aufstieg
...my Life ! My castle !
wer sagt, daß nur Mönche einen
Tibbie als Wärmflasche haben ?
Maxe 19 Mon, Siesta mit Beauty
Che po - Wächter des tibetischen Tempels,
Maxe in Hüttenberg/Kärnten zum Fest der Völker 2000
Heimat - du hast mich wieder !
in Kärnten warn die Hügel aber höher
und die Häuser einsamer, ein Traum also für Maxe
Maxe, 20 Mon.
Was schon wieder ?
...in dieser Augusthitze aussteigen !
Fotosession im Schloßgarten !!
..... Uff, Stillsitzen - da hat die mich glatt an die Leine
gelegt....
Siesta an meiner Geburtsstätte !!
jeden von uns zieht´s mal hierher
zurück.
zu Mum Queeny (bin ihr schon richtig
über den Kopf gewachsen!!) und den
Tibet Spaniel Tanten.
Da staunt ihr - was?
Wer die 1 1/2 Stunden beim Fotografen hinter sich hat, schafft jeden
Wesenstest...........
Jetzt bin ich 20 Monate alt und dann so
was !! - denen hab ich´s aber nicht leicht
gemacht. Nur Katzen fotografieren ist
genauso schwer, hat sie gesagt.....
Die Tante mit dem Foto !!
Hey - thats my Life ! schon wieder mal am Meer !
........ Urlaubsreif vom Fotografieren
Nix wie Wind, Wasser und mal Sonne,
kein Kumpel da zum Rumdüsen -
Zeit zum Nachdenken.....
...und für Naturbetrachtungen !!
Spaß machts trotzdem.
Neue Freunde finde ich überall !!
Maxe`s
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Seite 3
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auch wenn´s nicht "meine" Familiy ist
....ich passe auf, auf meinen kleinen Freund
darf ihm ja auch immer die Handschuhe stibitzen !!!
Maxe genau 2 Jahre
Foto-sessions im Freien sind viel schöner !!!
da kann ich immer ALLES observieren
.....wer soll stille stehen ? iich ??
mein zweiter Geburtstag
ein bisschen Schmutz am Bauch ?
....hat noch keinem richtigen Do Khyi geschadet !
Hö - was der Weihnachtsmann alles so bringt !
...ein neues Spielzeug, ein Mädchen !!
Maxe & Nala, Weihnachten 2000
Richtig frustig die Tante,
- ignoriert mich so einfach !!
Maxes richtige Tante, Nala 5 Jahre
Alles verloren?
....oder eine neue Familie gewonnen ?
Maxes Tante Nala auch Bayantira Bhadra
genannt
Ob man mich noch erkennt?
....ich bin´s Maxe, nur ein bisschen gewachsen
Klar mein Dickschädel muss zu sehen sein !
Maxe 01/2001 erwachsen??
Nee, die Tante - nicht mal schmusen darf ich
mit der - Richtig zickig die Kleine !
ein nettes Mädchen - oder?
...alles nur Tarnung - die hat fei Zähne !!!
Maxe 26 Monate & Tante Nala
Meine Nerven wie lang soll´n wir denn
noch hier still halten - nur weil die
Chefin mit der Technik auf Kriegsfuß
steht ??
Zeitung lesen ??
Nö ! - mal schaun ob die Schäfchen was übrig
gelassen haben.
Maxe & Beauty 01/2001
Ungewohnt - Freiheit !
Nala beim " Freigang üben "
Erwachsen werden ?? - Nö, als Do Khyi bleib ich
forever young !!
Hey das hilft dir nix - Nala komm spielen !!!
Her damit....
Alles meins, wenn es kaputt ist ist es deins !!
Maxe und Carry beim "BallanderSchnur-Spiel"
wenn man doch nur mit Nala mal so spielen könnte !!
Nö - wenn die schon mal mit mir spielt......
zieht sie immer an meinem Schwanz - so richtig beleidigt
bin ich da !!
Maxe & Nala 02/2001
Schee - endlich Schnee - Wohlfühlgefühl für jeden Do
Khyi. Ab -10°C bin ich nicht mehr Müde zu kriegen !!!
Fit wie ein Turnschuh - noch fitter !!
Sonnenuntergang - mal ganz anders
auf einem fränkischen Hügel stundenlang sitzen und
schauen !!
Maxe 02/2001 beim bewachen "seiner" Kühe
Wintervergnügen - im Seenland
Maxe & Nala beim inspizieren der "Territoriumsgrenzen"
02/2001
Na Klar - immer drüben auf der anderen Seite von
Wasser sind die interessanten Dinge
Maxe 02/2001 nun 26 Monate alt
Observieren - meine Arbeit vergesse ich NIE !!!
meine Chefin sagt immer "workaholic" dazu - Null
Ahnung die Weiber !
Maxe bei der "Arbeit"
Was ist denn das für einer !!!
Maxe am "Maschendrahtzaun", immer wachsam !
April 2001 2 1/4 Jahre
Auf Posten - warten auf "Abwechslung"
Nix los heute - wie langweilig !!!
Schon wieder !! Frühling, stundenlang am See in der
Sonne sitzen und iich ?
Maxe beim "Absichern" der Umgebung, Mäusejagd
erfolglos !!!
Ob die mit Maxes "Arbeit" unzufrieden waren ?
Nala als Unterstützung
Nala, der erste Frühling im neuen Heim !!!
Aber irgendwie mag ich die Outdoor - Stunden !
ob mit oder ohne Aufpassen - was ist da??
Ein Jogger - mit Hundeli, wie aufregend !
04/2001 Maxe im Sommerfell
Huuch - Ameisen !!!
ausgerechnet hier wo es am bequemsten ist müssen die
ihren Eingang haben !
Ob Maxe da aufstehen muß ? Nö - beobachten !!
Später geht´s hier weiter.......
....wenn ich wieder gewachsen bin !
Maxe`s
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Eine Liebesgeschichte
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Mein Vater ! - ganz schön wachsam - oder ?
Lhotse von Tanggula Shan ein echter Schweizer
hat sich tatsächlich in eine Deutsche verliebt!!!
Lhotse 7 Jahre September 98
Eine internationale Liebesbeziehung - Queeny meine
Mutter war einmal in der Schweiz, schon hat es gefunkt
zwischen den Beiden !!
Alimente mußten aber keine gezahlt werden :-))
Bayantira Along (Queeny) 2 Jahre
und ich - Maxe bin das Resultat
dieser Liebesgeschichte !
die zwei hatten sich sofort verliebt !!
Tendrel Sangpo Che po "Maxe" 8 Wochen
eine Kopfaufnahme von mir .......... ( 2 Jahre)
Da hab ich doch tatsächlich eine ganz
heiße Braut getroffen, am 6.
November 2000
was heißt getroffen - sie hat mich besucht und was für
einen klasse Duft sie ausströmte, sofort hatte ich sie
gern .....und sie mich !!
....eine Kopfaufnahme von Vater Lhotse (7 Jahre)
- er kann mich nicht verleugnen - oder ???
Luan He Du Domaines des Alizes (5 Jahre)
So richtig lieb hatte ich das Mädchen - Echt !! Danach
bin ich nicht mehr von ihrer Seite gewichen und sie hat
mir bei meiner Arbeit geholfen.....
und dann haut sie am nächsten Morgen einfach so ab !!!
Selbst meine versteckten Schmackofatzis durfte sie
fressen.
HUCH, was ist denn das - ob ich jetzt Alimente
zahlen muß ?
....meine und Luans Kinder mit 4 Wochen eine
Rasselbande !
Mein Temperament, wie man hört - die arme Luan !
G-Wurf BUCNOVASKA
Huch - wer ist das denn ?
die sehen alle so gleich aus Gawa Miu?
da hab ich doch glatt den Namen vergessen
G-Wurf 4 Wochen
Hö - lauter kleine Maxes und Luans - der vorne
links ist Gup und ganz vorn wie immer im Schlaf
ist Gesar !
G-Wurf 4 Wochen
Schau das ist Gasha beim Laufen lernen
- Tscha ich hab auch mal so angefangen !!
Ga sha, 4 Wochen
....und das ist Ge sar, he hat der doch glatt von
mir...... das Zeitung lesen !!
Ge sar 6 Wochen
Gute Erziehung - oder ?
erste "Fotosession" für einen Sack Flöhe !
Gup / Ganden Tipa /Ga sha / Gar po / Gawa Miu
Ge sar
4 Wochen
Höi - Gup "übt" schon mal das Fixieren,
......ob der Gawa Miu meint?
genau zeigs ihr der dominanten Tante !!
Gup 4 Wochen
Gar po ein mächtiger "Grauer " soll das mal werden!!!
Gar po 6 Wochen
Ga sha, die Kleine.....ob die wohl mal Nala´s kritischen
Blick kriegt???
Ga sha 4 Wochen
Is was ? - O je - eine echte Maxe Tochter !
Gawa Miu, 6 Wochen
Da muß er erst mal drüber Nachdenken !!!
......typisch tibetisches Wesen
Ge sar, 6 Wochen
tolle Hals- Rückenlinie ? Ganden Tipa in typischer Do
Khyi-Pose
Ganden Tipa, 6 Wochen
Ein Wuschelbärli - Ce sar, 6 Wochen
Ein Träumerle ? - alles nur Tarnung !!!!
Gup - der zweite Maxe?, 6 Wochen
Ga sha, eine richtige Luan Tochter ?
genau so mag ich die die Mädchen nicht so frech
wie Gawa Miu !
Ga Sha, 6 Wochen
Was ein rechter Do Khyi ist........
stehen und schauen, ob man schon ahnt dass da ein Esel
mit drin steckt???
Ge sar, 6 Wochen
Schau mal, was da ist - Observieren liegt im Blut !!
Neugier bis ans Lebensende !
Ganden Tipa, 6 Wochen
Ein Löwenhund ? - immer in Pose ?
Gasha, 8 Wochen
Bergsteigen - früh übt sich was ein rechter
Berghund und Do Khyi werden will !
Gawa Miu, Gar po, Gasha, Ganden tipa & Gesar mit 8
Wochen im "Gelände"
Immer nur am Träumen ? oder am Nachdenken !
kein Wunder in der prallen Sonne.....
Gup, 8 Wochen kurz vorm Einzug beim neuen Rudel
Gelände für einen rechten Do Khyi - oder ???
stehen und schauen, natürlich Gesar im Sitzen !!
Gawa Miu & Gesar, 8 Wochen
Hier liegt die Heimat von Maxes Kindern ein Blick auf Novo Mesto
gaanz schön gewachsen - oder ?
.....da muß er erst mal drüber nachdenken
Ganden Tipa, 9 Wochen
Hast du schon gesehen ? ein "Fotobesucher"
...ob wir uns mal einen Streich aushecken??
Gawa Miu & Gup, 9 Wochen
Is was ? Gup, 9 Wochen
Suche nach Action !!!
Gawa Miu, das Mädchen, 9 Wochen
den ganzen Tag draußen rumtoben.....
Jetzt sind wir auch mal müde - Siestatime !
Mensch Luan - wenn ich das gewußt hätte. So ein
sorgenvoller Blick, klar die Rasselbande beieinander
halten war nicht leicht.....
Wo ich dir doch soo gern geholfen hätte.. Maxe
Luan He & Gar po, 9 Woche
Fast wie in Tibet - oder ?
ein Teil aus der Heimat von Luan & Maxes Kindern.
Höhlenburg in Slovenien
Ob Maxe da neidisch wird ? mit seinen kleinen
"Hügeln" im Fränkischen Jura?
Ob einer von Maxes Kindern wohl hier lebt ???
ein Traum für einen Do Khyi . oder ?
Später geht´s hier weiter.......
....wenn wir wieder gewachsen sind !
Warum ein Do Khyi?
- Diese Frage wurde mir immer wieder von vielen gestellt.
Ein Hund der sicher keine Stöckchen aus dem Wasser apportiert, Bällen hinterher Jagd und sich
dafür ein Bein ausreißt!
Warum sollte es unbedingt ein Do Khyi sein ?
Begonnen hat alles 1973 mit Bella, unserer Mischlingshündin, die im Alter von vier Jahren
übernommen, noch nicht stubenrein und nicht erzogen unsere ganzen Fähigkeiten gefordert
hat:
.
Wir waren so weit diesen Hund wieder
abzugeben!
1974 fiel mir ein Buch von Eberhard Trumler in die Hände und ich lernte auf die
Bedürfnisse eines Hundes artgerecht einzugehen. Fortan wurde Verhaltensforschung mein
Hobby und der Autor ist auch heute noch eines meiner großen Vorbilder.
Bella hat noch 12 glückliche Jahre mit uns zusammengelebt.
Der Auslöser für den Wunsch nach einem Do Khyi war Dux
ein übergroßer, im Verhalten vollkommen
rasseuntypischer Deutscher Schäferhund.
Für jeden Rassekenner eine "Schlaftablette" ohne
übermächtigen Beutetrieb aber mit angeborenen nicht
erlernten Schutztrieb, mit hoher Reizschwelle, niemals
mit dienstfertigem "Kadavergehorsam" und trotzdem
gut zu lenken mit Geduld und Konsequenz.
Seine Art, sein Verhältnis zu uns, insbesondere sein
Vertrauensverhältnis zu mir und sein Wesen waren der
Grund, dass ich mich in die Kynologie von den
Anfängen bis heute eingearbeitet habe, (seine Art musste
ein Rückschlag auf vergangene Landschläge sein)
immer mit dem Ziel diesen Hund, der mir liegt zu
finden.
Ein Hund mit ruhigem, selbstbestimmten offenen und sicherem Wesen mit entsprechenden
Mut und natürlichem Schutztrieb sollte es sein. Die Rasse sollte eine vernünftige Größe (um
70 cm.) bei gleichzeitiger, absoluter Beweglichkeit haben. Nirgends überbaut oder
übertrieben und dabei kraftvoll, eben gesund in der Konstruktion.
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In der Zwischenzeit lebten bei uns in der Familie zeitweise Assi, 12 Welpen und daraus Alf
und Alice. Allesamt Schäferhunde die wir selbst nach verhaltensgerechten Maßstäben
geprägt, sozialisiert und für den Leistungssport mit dem Hund ausgebildet haben.
A-Wurf aus der Fischerei,links oben Alice, grau. 6 Rüden 6 Hündinnen 10 black & tan 2 grau
- Schließlich wollte ich doch wissen ob die Erkenntnisse der Ethologen auch in der Praxis
umzusetzen sind. - Sie sind es und vor allem sind solche freiwilligen Leistungen unserer
Hunde immer und jederzeit ohne zwanghaftes Training umzusetzen gewesen.
Nun glaubte ich soweit zu sein um es zu wagen,
das Zusammenleben mit einem Do Khyi
.......... einem ursprünglichen Hundewesen mit tibetischem Charakter.
Der geheimnisvolle Do Khyi
Die Abgeschiedenheit und auch Geschlossenheit Tibets ist sicher einer der Hauptgründe für all die
- teilweise sagenhaften Schilderungen eines großen tibetischen Hundes.
Nachdem die historische Seidenstraße auch Tibet berührt ist es wohl richtig, dass immer wieder
auch bereits in der Antike über diese Hunde auch in der europäischen Hemisphäre berichtet wird.
Die Erzählungen aus dieser Zeit aber auch später die Schilderungen von Marco Polo über diese
Hunde belegen, dass die Reisenden doch eine gewisse Ehrfurcht vor ihnen erworben haben.
Bereits aus solchen Berichten ist ersichtlich, dass sich der Einsatzzweck der Hunde, nämlich zum
Schutz der Herde, des heimischen Territoriums und Eigentums über diesen langen Zeitraum nicht
wesentlich geändert haben muß.
Vieles aber ist sicher, vor allem um die eigene Leistung in den Gefahren einer solch langen Reise
richtig darzustellen, auch ausgemalt und übertrieben weitergegeben worden.
Tibet Dogge "Siring" nach Dalziel, London 1881 aus Strebel "Die deutschen Hunde" Kynos Verlag
Die schriftliche Überlieferung eines Geschenkes an den chinesischen Kaiser um 1121 v. Chr.
schildert einen Hund, welcher in dieser Art sicher heute nicht mehr in Tibet zu finden ist. Auch
hier gilt: der Hund wird zu dem was man aus ihm macht. In der Abgeschiedenheit Tibets unter
teilweise lebensfeindlichen Bedingungen der Natur waren die Bauern, aber auch die Hirten
wahrscheinlich immer Bedrohungen durch Raub und Diebstahl ausgesetzt und so war es
erwünscht, dass die Hunde einen sicheren Schutz von Hab und Gut, sowie des Lebens
gewährleisteten.
Ob der Do Khyi tatsächlich der Urvater der ebenso legendären Molosser gewesen ist, dazu gibt es
viele Thesen. Die Möglichkeit bestand durch den Handelsverkehr der Antike, es ist aber auch
möglich, dass gleiche menschliche Bedürfnisse und Lebensweisen die selbständige Entstehung
ähnlicher Hundetypen gefördert hat. Sicherlich ist aber die Gleichartigkeit des Verhaltens vor
allem mit den eurasischen Herdenschutzhunden auch heute noch festzustellen. Die
Abgeschiedenheit des tibetischen Hochlandes hat uns den Do Khyi nahezu unverändert erhalten,
ein Mitwirken bei der Entstehung der einen oder anderen Herdenschutzhundrasse kann durchaus
möglich sein.
Tibethunde - Besitzer Graf Szecheni aus:...Beckmann "Rassen des Hundes" Kynos Verlag
Diese Theorien sind aber auch heute über 100 Jahre nach der „Entdeckung" des Do Khyi durch
westliche Kynologen nicht eindeutig nachzuweisen. Um so wichtiger dürfte es sein den großen
Berghund Tibets als ursprüngliche Rasse im Habitus wie Wesen, möglichst unbeeinflusst zu
erhalten.
Erst um die Jahrhundertwende, im Zuge der Kolonialisierung wurde Tibet, teilweise unter
abenteuerlichen Bedingungen, oft auch heimlich durch Europäer bereist und durch die
Schilderungen, sowie durch erste Importe solcher Hunde nach Europa wurde großes Interesse an
diesen eindrucksvollen Do Khyi geweckt. Die ersten Vertreter der Rasse wurden unter
europäisiertem Namen in Europa vorgestellt, aus dieser Zeit resultieren auch die durchaus nicht
richtig eingeführten Namensgebungen für alle tibetische Hunderassen wie den Tibet Terrier, der
garantiert kein Terrier ist, dem Tibet Spaniel, welcher für die Jagd sicher nicht zu gebrauchen,
und eben auch der Tibet Dogge.
Tibetdogge Richard Strebel 1905 (Heliogravure) aus Strebel "Die deutschen Hunde"
Sicher ist der so bezeichnete Do Khyi auch um die Jahrhundertwende ein imposanter, kraftvoller
Hund mit stattlichem Kopf und mastiffähnlichen Lefzen, hinsichtlich der legendären Größe ist die
Enttäuschung aber bei den ersten Fachkundigen groß und bereits bei den Kynologen dieser Zeit
war die vorgenommene Zuordnung zu den Mastiffs und Molossern umstritten. Durchaus erfolgte
um die Jahrhundertwende 1900 bereits auch eine Zuordnung des Do Khyi zu den ebenfalls
damals auch in Europa noch weit verbreiteten Herdenschutzhunden.
Das Wesen dieser frühen Importe war oftmals nicht im Mittelpunkt des Interesses,
vor allem nachdem viele dieser eingeführten Hunde das Verbringen in unsere niedrigen
Höhenlagen nicht lange überlebt haben. Oft waren diese Import - Do Khyi nicht in der Lage sich
selbständig an die ganz anderen Bedingungen der westlichen Zivilisation kurzfristig anzupassen
und so kam es, dass diese in die Zoos abgegeben wurden, um dort neben den Raubtieren zu leben.
Das Verhältnis der Europäer zum Hund in dieser Zeit war sicher nicht förderlich um diese Tiere
bei der Eingliederung in den menschlichen Hausstand zu unterstützen.
Und dennoch einige Europäer haben durchaus den eigentümlichen Reiz durch eine intensive
Bindung und Vertrautheit an die Familie erkannt und somit dieser Hunderasse den Einzug in
Europa ermöglicht.
Mastiff of Tibet nach Steward aus Lizars Animated Nature, London 1832
Durch die Wirren des ersten Weltkrieges haben sich leider die Spuren dieser ersten europäischen
Zuchthunde verloren, sicher auch heute noch ein nicht wieder gut zu machender Verlust für die
Genetik dieser Rasse.
Tibet Dogge, Aufnahme Sven Hedin aus "Transhimalaya" 1907
Erst Ende der siebziger Jahre, lange nach dem Beginn des Genozyd`s am Tibetischen Volk, der
Kultur und Natur in Tibet durch die chinesische Annexion im Jahr 1950 kamen die ersten Do Khyi
wieder durch Importe diesmal aus Beständen der Immigranten aus Nepal, Bhutan und Indien nach
Europa.
Viele wertvolle Blutlinien der Rasse sind durch die Verfolgung dieser Hunde durch die Chinesen in
Tibet ausgestorben und unwiederbringlich verloren. Nachdem der Do Khyi eine Grundlage der
bäuerlichen, nomadischen Lebensform der Tibeter darstellt sind besonders diese Hunde verfolgt
und umgebracht worden um den Boden für eine neue, den chinesischen Vorstellungen angepasste
Lebensweise zu bereiten.
Nomaden, Nepal mit Do Khyi
Bildquelle: Abenteuer Hund
VGS-Verlag
Schilderungen aus meinem Umfeld zufolge, konnten auf Reisen in Tibet, im Austausch der Universität
erst vor kurzem noch viele dem Do Khyi ähnliche Hunde gesehen werden, die aber sehr schlecht
behandelt würden, meist in den Dörfern, ein Großteil dieser Hunde dürfte nicht mehr reinrassig sein.
Nur ein Do Khyi an einer Herde von Yaks, welcher scheinbar ein prachtvolles Exemplar war. Das
Fotografieren desselben, ebenso aller anderen Hunde wurde durch die chinesische Reisebegleitung
untersagt.
Aber auch heute noch geht von den Vertretern dieser Rasse, die weltweit leben ein ganz eigentümlicher
Reiz auf den Menschen aus, welchen die Eigentümer dieser Vertreter immer wieder bestätigen können.
Do Khyi`s heute
Nach nunmehr fast dreißig Jahren, gelenkter Zucht und Haltung vieler
Do Khyi in Europa liegen gesicherte Erkenntnisse über diese wundervolle
Hunderasse vor. Aber manches bleibt uns auch heute noch verborgen...
Das Wesen, Fähigkeiten, Eigenschaften
Gesichert ist nunmehr die Erfahrung über die Fähigkeiten und Eigenschaften des Do Khyi, alle
Kenntnisse über das Wesen als auch über die Erfordernisse bei den Haltungsbedingungen
resultieren aus diesem Wissen.
Keinesfalls ist der Do Khyi ein Hund der sich für Ersthundebesitzer eignet, er sieht zwar gerade als
Welpe umwerfend zum Kuscheln aus aber sicher eignet er sich nicht als Hund nur zum Kuscheln
und Streicheln. Sein Charakter ist sprichwörtlich, er ist in allen seinen Entscheidungen selbständig
und möchte als vollständiges Familienmitglied in die Hierarchie seiner Familiengruppe integriert
werden. Das Ziel muß es sein, dass seine Entscheidungen auch meine Entscheidungen sind. Nur mit
umsichtiger Konsequenz und ohne Härte erzogen wird er zu einem herrlichen Hundewesen, welches
automatisch seine Aufgabe in der Familie erfüllt.
Ein Do Khyi ist in seinem Wesen fast ganz und gar ein Herdenschutzhund, diese Hunde haben sich
ebenfalls im Herdenschutzhundeprojekt von Prof. Ray Coppinger bewährt. Ebenso dem gemäß und
gemäß seines über Jahrhunderte währenden Einsatzes in Tibet ist er ein Hofwächter und diese
Aufgaben wird er auch veranlagungsgemäß wahrnehmen. Diese Instinkte werden in jedem Fall auch
heute noch im Laufe seines Heranreifens zutage treten.
scheinbar gelassen - und sieht doch alles !
Der Do Khyi ist ein ruhiger, gelassener ja fast majestätisch anmutender Hund in allen seinen
Bewegungen, der gerne gelassen und träge an einem strategisch günstigem Platz liegt. Dennoch
entgeht ihm in seiner Umgebung so leicht nichts. Ein vorzügliches Sehvermögen scheinbar bis ans
Ende des Horizonts, ein extrem gutes Hörvermögen, sowie auch die beste Befähigung seiner
Nasenleistung bietet ihm alle Sinnesleistungen um normales von unnormalen zu unterscheiden. Im
Ernstfall ist er blitzschnell aus der Ruheposition auf den Beinen um unnormales zu melden, für
manchen ist diese Schnelligkeit vor allem weil diese offenbar unerwartet kommt sehr beeindruckend.
Ebenfalls überraschend ist die Fähigkeit dieses doch so großen Hundes sich vollkommen lautlos zu
bewegen. Das plötzliche Auftauchen, scheinbar aus dem Nichts, ebenso das unbemerkte
Verschwinden kann immer wieder beeindrucken.
Der Do Khyi braucht die enge Bindung an seine Familie, auch wenn er häufig selbständig den
Aufenthalt im Freien z.B. im Garten ganz unabhängig von der Gruppe vorzuziehen scheint.
Keinesfalls eignet sich dieser imposante, witterungsunempfindliche Hund für eine Zwingerhaltung.
Gerade die enge Vertrautheit, sein Wesen würde darunter zerbrechen. Ideal wäre die Möglichkeit
eines ständigen Zuganges zu Garten und ins Haus.
Wesentlicher Bestandteil seiner Haltung ist eine früh beginnende, umsichtige und geduldige
Sozialisierung. Dieser Hund muß hinaus in die Stadt, zu anderen sorgsam ausgewählten Hunden, an
den Trimm-Dich-Pfad im Wald, in den Aufzug, die Bahn eben immer „unter Leute"
Nicht " Bewegen" ist bei solchen Spaziergängen die Devise, sondern sehen, begreifen, kennen
lernen. Wichtig ist immer, dass man gewillt ist dies mit seinem Do Khyi in Zukunft zu tun und dazu
auch die erforderliche unerschütterliche Ruhe, Geduld und Zeit mitbringt.
Sozialisierung macht Spaß - und braucht Zeit
Spiel mit alten und jungen Hunden
Umgang mit Nutzvieh
Die Welpen– und Junghundphase beim Do Khyi ist generell im Vergleich zu anderen Hunderassen
unterschiedlich und dauert ziemlich lange, bis zu vier Jahre muß der Halter einplanen um seinen Hund
einzuführen und anzuleiten. Eigentümlich aber für Herdenschutzhunde üblich: der Do Khyi lernt
durch Zusehen und Nachahmen, dies erfordert einen genau überdachten „Umgang" auch mit
Seinesgleichen.
Andererseits ergibt sich aus dieser langen Reifephase ein eigentümlicher Reiz, dieser mittlerweile so
imposant große Hund hat lange Zeit ein junghundhaftes Gemüt und scheint in der Pubertät stehen zu
bleiben. Wie oft haben sich gerade das viele Hundehalter gewünscht Ihr Hund möge genau in dieser
reizvollen Phase so bleiben wie er ist.
Geradezu phänomenal ist sein Gedächtnis und Personen die er kennen gelernt hat vergisst er nie. Aber
ebenso wird er sich an Menschen erinnern, welche er in unguter Erinnerung hat. Widersprüchliches
Verhalten gegenüber einem Do Khyi prägt sich ihm nachhaltig ein und er wird dies lange nachtragen,
unangebrachte Härte aber quittiert er mit Unzugänglichkeit und Sturheit. Er ist unabhängig im Wesen
und wird sich niemals als Kalfaktor jedermann anbieten.
Der Do Khyi eignet sich nicht für eine Laufbahn im Hundesport, keinesfalls sollte er im Schutzdienst
ausgebildet werden, er hat einen natürlich ausgeprägten Schutztrieb welcher nicht erlernt werden
muß. Andererseits hat er durchaus Freude daran etwas zu lernen, er lernt schnell mit rascher
Auffassungsgabe, wenn er aber etwas tut, dann nur seiner Bezugsperson zuliebe.
Er spricht auf positive Verstärkung durch Lob stark an und oft reicht ein böser Ton in der Stimme als
Strafe. Einen bedingungslosen Gehorsam wird man nie erzielen, Hundehalter welche solches immer
fordern werden mit einem Do Khyi niemals richtig froh werden. Bis er etwas einmal erlerntes
zuverlässig ausführt bedarf es viel Konsequenz und sicher drei bis vier Monate. Die Art der
Ausführung muß ihm geduldig zugestanden werden. Eine typisch deutsche, zackige Ausführung von
Befehlen wird man niemals erwarten können.
Dennoch läßt sich der Do Khyi für die Belange in unserem Umfeld gut anleiten und fügt sich bei
Umsicht und ständiger Konsequenz seines Halter gut in seine Familie ein.
Überall dabei !
Treffen unterwegs - kein Problem !
Große Freude bereitet ihm Mobility (eine Art von Hindernislauf, ähnlich wie Agility – aber nicht auf
gemessene Zeit). Eine Schulung für seine Beweglichkeit und sein Selbstbewusstsein ist das ihm
naturgemäß gegebene Bezwingen von Hindernissen aller Art, als Berghund geht er solche Aufgaben
immer mit Umsicht und Überlegung an.
Die größte Freude aber glaube ich, kann man dem Do Khyi bereiten durch „nomadisierende"
Trekkingtouren mit Zelt und Gaskocher, dies wäre wohl genau das Leben für das er gemacht ist. Eben
diese Vorliebe unterscheidet ihn von den anderen Herdenschutzhundrassen. Sein Territorium ist immer
da, wo seine Bezugsperson sich niederlässt.
Genau diese Eigenschaft aber erklärt die große Verantwortung die ein zukünftiger Do Khyi – Besitzer
bereit sein muß zu übernehmen:
Die Bindung die dieser Hund einzugehen bereit ist wird immer intensiv auf diese wenigen Personen
bezogen sein und sollte niemals leichtfertig durch den Menschen aufgelöst werden !
Der Do Khyi oder großer Tibethund
Erscheinungbild und Körperbau „ Der Standart"
Das Aussehen des Do Khyi ist auch heute noch
geprägt durch unterschiedliche Typen,
wahrscheinlich entstanden durch die Zucht mit
isoliert vorkommenden Blutlinien in abgelegenen,
unzugänglichen Landstrichen Tibets. Es ist aber
auch denkbar, daß nach den Bedürfnissen des
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Hirten, nach Einsatzzweck und auch nach den
Erfordernissen durch das durchaus sehr
unterschiedliche Gelände, dieses in seinen
Ausmaßen riesigen Landes, in der Konstruktion
leichtere und schwerere Typen gezüchtet wurden.
Diese Rasse wurde bereits um 1900 von den Kynologen als ein Landschlag bezeichnet, Landschläge
zeichnen sich weltweit durch eine große Variabilität im Erscheinungsbild aus, zeigen aber
weitgehende Übereinstimmung im Aussehen und Wesen wie auch in der Verwendung innerhalb der
jeweiligen Rasse.
Sicherlich war die Zucht auch in Tibet bestimmt durch die Gebrauchstüchtigkeit der Hunde. Alles,
nicht überlebensfähige, wurde durch die unerbittlichen Naturgewalten ausgelesen. Dennoch fand eine
Selektion durch den Menschen im Hinblick auf Größe und Kraft der Rasse statt.
Gewissen Farben wurde aufgrund des Glaubens, aber auch Aberglaubens der tibetischen
Bevölkerung sicherlich dabei der Vorzug gegeben. Ebenso dürfte die Beschaffenheit des Haarkleides
durchaus von den jeweiligen, unterschiedlichen klimatischen Bedingungen abhängig gewesen sein.
Der Do Khyi ist also auch heute noch keine einheitliche, nach europäischen Maßstäben vollkommen
durchgezüchtete Rasse. Gelegentlich werden, um eine genetische Verarmung der Rasse zu
verhindern, Do Khy´s aus Nepal, Indien oder mittlerweile wieder Tibet importiert und hier in der
Zucht eingesetzt. Hierbei wird genau auf ein vorzügliches Wesen geachtet um Rückschläge tunlichst
zu vermeiden.
So kommt es, dass man durchaus auch heute die verschiedenen Typen sehen kann.
Zigaretten-Sammelkarte Viginia -London mit Rassebeschreibung
Sammelkarte "Bhotean" gemalt von
Gustav Muss-Arnolt, reproduziert von
Dwight`s Soda Gesellschaft
In allen Farben von schwarz mit weißem Bruststern über black und tan mit weißem Stern –das tan
kann ziemlich dunkel bis sandfarben sein, die Abzeichen differieren hier deutlich in der
Ausbreitung.. Ebenfalls sieht man graue, grey und tan, sowie gold- bis sandfarbene Do Khyi´s auch
braun und cremefarben kann vorkommen. Im Hinblick auf die Farben gibt es keine
Einschränkungen um die Rassegesundheit zu erhalten. Lediglich das Vorkommen der weißen
Abzeichen wird kontrolliert, auch hier gemäß den ehemaligen Vorstellungen der Tibeter.
Die gleiche Variabilität kann man im Haarkleid feststellen; von ziemlich kurzem über normales
Stockhaar bis zum Langstockhaar kommen fast alle Varianten vor. Ebenfalls möglich ist ein „Apso",
dies bedeutet Langhaar.
Diese Haarart ist allerdings auch heute noch eine ziemliche Rarität.
November 99 - Winterkleid
Apso?
Bis auf diese Ausnahme sind die Haare im Gesicht und auf der Vorderseite der Läufe immer kurz.
An der Rückseite der Läufe bilden sich Fahnen, an den Oberschenkeln sogenannte „Hosen". Die
Rute ist mit Ausnahme des Sommerkleides immer lang behaart und wird in der Bewegung und bei
Aufmerksamkeit gerollt über dem Rücken nach einer Seite herabhängend getragen. Die
Haarstruktur im Deckhaar ist fest, nicht seidig, die Unterwolle dicht und fein. Im Winter wird die
Unterwolle sehr dicht, der Hund ist in jedem Falle bestens für alle Unbilden der Witterung
ausgerüstet. An Hals, Nacken und Schultern bildet sich vor allem beim Rüden eine dichte Mähne,
welche dem Hund ein imposantes Aussehen vermittelt. Auf dem Kopf bildet das Haar eine Krone.
Die Ohren verschwinden optisch vor allem im Winter fast in der Behaarung.
Das Fell ist relativ unempfindlich und
pflegeleicht, es bildet eine wasser- und
schmutzabweisende Schutzschicht aus. Der Do
Khyi sollte aus diesem Grund eigentlich nicht
gebadet werden. Vorteilhaft ist auch, dass der
Hund keinen typischen Hundegeruch ausbildet.
Es reicht also das gelegentliche Ausbürsten des
Haarkleides. Nur in der Zeit des Haarwechsels,
welcher nur einmal im Frühjahr stattfindet muß
der Hund täglich gebürstet werden um die alte,
tote Unterwolle zu entfernen.
Die Haut des Do Khyi ist lose aber dennoch fest,
bildet am Hals keine ausgeprägte Wamme.
Die Pfoten sind groß, kompakt, geschlossen und rund –Katzenpfoten. Aufgefallen ist mir vor allem
die feste Verbindung der mittleren Ballen, nicht durch Haut wie bei den meisten Hunderassen üblich
sondern mittels einer festen Sehne. Dies fördert die Festigkeit der Pfoten und erhöht die
Trittsicherheit. Ebenfalls ein sechster Ballen an der fünften zurückgebildeten Kralle des
Vorderlaufes - ein richtiger Berghund also.
Die Größe des Do Khyi ist ebenfalls nicht einheitlich, sondern variiert erheblich. Im Standart ist eine
Mindestgröße festgeschrieben, für die Hündin 61 cm und den Rüden 66 cm. Abweichungen nach
oben sind gestattet, wobei ein deutlicher, doggenähnlicher Riesenwuchs dennoch nicht zu
verzeichnen ist.
Im Vergleich zu vielen anderen Rassen fällt in der Konstruktion
des Gebäudes auf, daß der Do Khyi fast quadratisch zu sein
scheint, dennoch ist er etwas länger als hoch. Diese Konstruktion
erhöht die Beweglichkeit des Hundes. Der Rücken ist gerade und
die Kruppe nur eine Idee abfallend. Der Rutenansatz ziemlich
hoch.
Bildquelle: H.Räber "Vom Wolf zum Hund"
Die Vorderläufe sind gerade, nur der Vordermittelfuß etwas schräg. Die Schulterblätter sind gut
zurückgestellt und anliegend, ebenfalls sind die Ellenbogen anliegend und fest Die Hinterläufe
gleichfalls gerade und parallel stehend, wobei das Sprunggelenk ziemlich tief ist. Der Do Khyi ist gut
gewinkelt, wobei aber keine Überbetonung der Winkelungen festzustellen ist.
Das Gebäude des Do Khyi ist auch heute noch ebenfalls in der Bemuskelung kraftvoll und fest.
Dieser Hund scheint geradezu für den Einsatz im schwierigen Gelände gemacht zu sein, die
Sprungkraft ist auch in der Praxis enorm.
In der Bewegung zeigt dieser sehr kräftige, knochenstarke Hund einen federnden, leichfüßigen
Gang. Bei schnellerer Gangart neigt er zum schnüren, bzw. schränken. Das heißt er greift mit der
Hinterhand weit vor und setzt die Pfote genau in das Trittsiegel der Vorhand. Von vorne gesehen hat
er einen fast katzenartigen Gang. Ebenso beweglich wie bei einer Katze ist seine Wirbelsäule, dieses
erklärt vielleicht seine Eigenart sich fast lautlos bewegen zu können.
Der Brustkorb reicht bis zu den Ellenbogengelenken und ist ziemlich tief, dabei herzförmig. Die
Lendenpartie nicht stark aufgezogen.
Maxe 13 Mon.
Der Kopf ist ziemlich breit, schwer und kraftvoll, der Schädelteil in etwa ebenso lang wie der
Schnauzenteil mit ausgeprägtem Stop und deutlichem Hinterhauptstachel. Der Fang sollte nicht
spitz sondern eher breit, quadratisch und gut aufgepolstert sein. Der Kopf selbst sollte insgesamt
jedoch nicht quadratisch wirken. Die Ohren sind nicht zu niedrig angesetzt und bilden, wenn sie
angehoben werden mit dem Kopf eine annähernd gerade Linie.
Das Gebiß ist kräftig, normal ist Scherenbiß
ggf.ist Zangenbiß erlaubt. Die Lefzen sind
kräftig leicht herabhängend aber dabei mit
gutem Schluß. Der Do Khyi sabbert nicht. Im
Gesamteindruck steht der Kopf im guten
Verhältnis zum Gebäude.
Die Augen sind mandelförmig, tiefliegend, leicht
schräg gestellt und stehen nicht zu dicht
beieinander. Insgesamt ergibt sich ein
freundlicher, aufgeweckter Eindruck.
Der Do Khyi ist also ein gut konstruierter, trotz der Größe vernünftig aufgebauter, beweglicher,
muskulöser und gesunder Hund, der durchaus noch in der Lage ist den Weg zurück nach Tibet
antreten zu können und bei allen Diskussionen über den leichteren oder schwereren Typ, sollte diese
Funktionstüchtigkeit nicht aus den Augen verloren werden.
Kyno - Logisches
- oder wie kam wohl der Mensch auf den Hund ?
In jüngerer Zeit bewegt die Wissenschaft vieles: die DNA des Menschen soll
entschlüsselt
sein, das Schaf Dolly ist geklont und eine "Nacktfalten-Maus" ist gentechnisch entwickelt worden.
Da ist es nur naheliegend, daß der Mensch sich mit der neuen Technik wieder mit der alten Frage
beschäftigt, wie und wann kam der Mensch zum Hund.
Bislang wurde an den alten Lehrmeinungen, der Haushund wäre vor ca. 14000 Jahren durch den
Menschen zum Haustier gemacht worden wenig gerüttelt. Die These der Mensch hätte einen Wurf
Wölfe mitgenommen und diese dann aufgezogen hat sich über einen langen Zeitraum gehalten.
Über den Zeitpunkt war man sich einig, alle schlossen sich hierin den Feststellungen von Prof.
Herre im Institut für Haustierforschung, Kiel an.
Lediglich der Pionier Eberhard Trumler hat in seinem Buch "Mensch und Hund" ganz frei über
andere Vorstellungen des Herganges nachgedacht. Wie war es denn nun? Wie kam der Mensch
auf den Hund?
gemeinsames Begräbnis, Mensch mit ca. 5 Monate
altem Hund in Ein Mallaha, Naher Osten, Israel ca.
12 000 Jahre der Hund als Grabbeigabe, als
mystischer Begleiter
Bildquelle: "Der Hund" Kynos Verlag
Einig waren die Kynologen auch in der Vorstellung, daß es wohl die Frauen unter den frühen
Menschen waren, welche die Domestizierung -ausgelöst durch das Kindchenschema forcierten.
Bei Naturvölkern kann man auch heute noch die besondere Bindung der Hunde zu Frauen und
Kindern beobachten. Neue Forschungsergebnisse der Universität Kalifornien, Los Angeles 1997
ließen Zweifel an diesen Theorien aufkommen.
Vielleicht werden die Vorstellungen von Eberhard Trumler in naher Zukunft tatsächlich
Unterstützung aus weiteren Ergebnissen neuer Untersuchungsmethoden finden.
Die Publikation des Forscherteams unter Charles Vila` und Robert Wayne, beide Professoren für
evolutionäre Biologie über die Ergebnisse ihrer molekularbiologischen Untersuchungen an DNSAbschnitten aus Wölfen, Koyoten, Schakalen und Haushunden, leitete einen Umdenkungsprozess
ein. Die nunmehrige gentechnische Bestätigung der Abstammung des Hundes vom Wolf wurde in
der Welt der Kynologen sofort angenommen.
Das Ergebnis aber, daß sich Wolf und Hund bereits
vor ca. 135 000 Jahren genetisch
auseinanderentwickelt haben müssen löste
Widerspruch aus. Andererseits begann man darüber
nachzudenken. Eine Bestätigung der Ergebnisse aus
Kalifornien sind die erst vor kurzem entdeckten
Fußspuren eines Hundes in der Chauvet Höhle in
Frankreich, diese sind ca. 25 000 Jahre alt. Dies ist
wieder ein neuer "sichtbarer" Beweis.
Bereits vor 25 000 Jahren unterschied sich das
Trittsiegel des Hundes deutlich von dem des Wolfes.
Zu einer solchen Veränderung der Fußballen im Laufe
der Haustierwerdung bedarf es sicher einiger Zeit.
Die Untersuchungsergebnisse aus Los Angeles sind
aber ebenfalls für die Hominidenforschung
interessant, geschah doch die frühe Domestizierung
eines Stammes des Canis lupus zu einem Zeitpunkt als
der Mensch als frühester Homo sapiens noch gar nicht
in der Lage war gezielt ein Haustier zu domestizieren.
In dieser Zeit war der Neandertaler weit verbreitet
und wurde erst viel später vom heutigen Menschen
verdrängt.
Vor ca. 90 000 Jahren wanderten die Frühmenschen
von Afrika nach Asien. War vielleicht bereits zu dieser
Zeit schon Canis familaris mit auf der Wanderung
dabei ?
Dies würde das zeitliche Erscheinen des Dingo`s
auf dem australischen Kontinent erklären helfen.
Dieser wäre dann über eine feste Landbrücke
mit dem Menschen auf den Kontinent gekommen.
Bildquelle: "Der Spiegel", Ausgabe Nr. 13 vom 27.3.2000
Der Wolf (Canis lupus) hätte sich, so die neuesten Theorien in der Nähe des frühen Menschen selbst
domestiziert. Warum aber ? - weder beim frühen Homo sapiens noch dem Neandertaler konnte er auf
Beuteabfälle seines Nahrungskonkurrenten zugreifen. Zweifellos war er der bessere Jäger. Handwerkzeuge des
Frühmenschen aus dieser Zeit sind nicht bekannt. Alle Funde zeigen, daß der Mensch seine Nahrung
rückstandslos verwertete. Es stellen sich der Fachwelt also viele Fragen, bei welchen aber immer davon
ausgegangen wird, daß der Mensch den Wolf an sich band.
Vielleicht war es ja umgekehrt? Der frühe Mensch folgte seinen Wölfen um deren Nahrungsreste zu verwerten.
Am Ende ist gar der Mensch das Haustier seines Hundes?
Als Art ist der Hund (Canis familaris) auf der Erde durch diese Symbiose, wie der Mensch ziemlich erfolgreich.
Sicher haben sich schon viele Hundehalter gefragt wer denn wohl in ihrer Beziehung mit dem Hund eigentlich
das Haustier ist. Wir gehen zur Arbeit um auch den Hund zu ernähren und zu erhalten. Während wir also das
Haus verlassen, dreht sich unser Hund noch mal um in seinen "Kissen". Wir sorgen für Spiel und Bewegung.
Pflegen und umsorgen ihn, zur Not helfen wir ihm noch quasi als Amme bei der Welpenaufzucht.
Eigentlich ganz klar wer wessen Haustier ist !
ODER?
Tibet – Heimat der Löwenhunde
Überlieferungen nach war einst der lebende Buddha von vielen kleinen
Miniaturhunden umgeben, welche Löwen ähnlich sahen und um den
Buddha herum spielten. Im Falle einer Gefahr verwandelte er diese
Hunde in große, echte Raubtiere die ihm mit ihrer ganzen Macht und
Kraft beistanden.
Tibet war ein unabhängiger Staat, die Flagge
stammt aus der Zeit des 13. Dalai Lama
Stilisierte Abbildungen dieser Tiere tragen auch heute noch den Thron des Dalai Lama, sowie die drei
Juwelen in der tibetischen Nationalflagge, welche Buddha, seine Lehre sowie die Mönchsgemeinschaft
darstellen. Diese über nahezu 1200 Jahre gelebte buddhistische Kultur findet sich wieder in allen
Hundeschlägen Tibets also dem Lhasa Apso, Shi Tzu, dem Tibet Terrier, dem Tibet Spaniel aber auch
dem Do Khyi. Allen zu eigen ist ein „ löwenähnlicher „ Kopf mit Mähne, ebenso Wachsamkeit und im
Falle einer Bedrohung Mut und Unerschrockenheit.
Tibet - heute,
Bildquelle: "Tibet" Geo-Verlag
Tibet, die Heimat dieser Hunde war über Jahrhunderte abgeschieden durch die mächtigen Gebirgsketten
des Himalaya, des Transhimalaya sowie durch Wüsten und Steinfelder des Hochlandes. Hier entspringen
die Quellen der wichtigsten für Buddhisten und Hinduisten oft heiligen Flüsse, zum Beispiel dem Huang
He, dem Jangtsekiang, dem Mekong, Indus und Brahmaputra. Alle Flüsse Ostasiens haben hier ihren
Ursprung. Ebenfalls aber entsteht unterhalb des Hochlandes der Auftrieb der Ostasiatischen
Kontinentalplatte.
Eigentlich kein Wunder, dass hier auch die Heimat vieler
Dämonen, Geister und Götter der immer noch im
Volksglauben gegenwärtigen Bön-Religion ist, ebenso aber
auch die vieler Mythen eben über dieses "sagenhafte „
Land auch in unserem Kulturkreis.
Pú - Mo Tsò See, Tibet
Bildquelle: "Orbit" National Geographic Society
Immer schon – auch heute noch
übt dieses Land eine magische
Anziehungskraft auf Entdecker
und Abenteurer aus, trotz der
oft lebensfeindlichen,
klimatischen Bedingungen und
abrupter Wetterumschwünge.
Karge, eisige Höhenzüge
trockene und steinige Täler
sowie extremste Wüsten
wechseln sich ab mit mild
klimatisierten, fruchtbaren
Tälern.
; Registrierungscode (wenn Du einen hast) ; Optionaler URL Link ; Link in
einem neuen Frame öffnen? ; Statusbar Nachricht ; Auflösung (1 .. 8) ; Bild
das geladen werden soll ; Wellengeschwindigkeit (1..200) ; Perspektive
(1..100) ; Wellenintensität (1..10000) ; Windintensität (1..20) ; Wind
Variationsgeschwindigkeit (0..200) ; minimale Windvariation (0..20) ;
maximale Windvariation (0..20) ; Halbiertes Reflektionsgebiet
("YES","NO") ; Optionales Bild über dem Applet ; X-Position des Bildes ; YPosition des Bildes ; Speicherverzögerung ; Task Priorität (1..10) ; Min.
Millisekunden pro Frame für Synchronisation Sorry, your browser doesn't
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See Yamdo Yutsho, Tibet Bildquelle: Dumont Kunst-Reiseführer, Tibet
Nahezu bis zur chinesischen Annektion 1951 war Tibet die letzte als antik zu bezeichnende Hochkultur,
deren Fortbestand über mehr als 12 Jahrhunderte nur durch das Leben der Menschen im Einklang mit
der Natur erklärt werden kann.
Die Lehre des Buddhismus aber auch der Bön-Religion hat sicherlich die Voraussetzungen geschaffen für
einen derart langen Zeitraum des Lebens, eingebunden in die Achtung vor allen Lebewesen. Es wurde
immer nur das der Natur entnommen was ihr auch wieder gegeben werden konnte.
Diese Zeit ist mit der chinesischen Herrschaft vorbei !
Auch in Tibet sind heute die Auswirkungen der Zivilisation Chinas auf die Umwelt in erschreckendem
Ausmaß zu sehen. Welche Folgewirkungen diese Zerstörung auf das ökologische System Asiens haben
wird kann auch zur Zeit noch nicht wissenschaftlich untersucht und belegt werden.
Das größte Problem für das Land und die einheimische Bevölkerung stellt wohl die gezielte Besiedlung
durch chinesische Einwanderer dar, deren Ernährung auf der Basis eines Gleichgewichtes nicht aufrecht
erhalten werden kann. Hungersnöte, bei welchen vorwiegend die tibetische Bevölkerung ums Leben
kam, sowie Erosion und Unfruchtbarkeit des Bodens waren die Folge. Die Ausbeutung der reichlich
vorhandenen Bodenschätze durch China hinterlassen unwiderrufliche Schäden im Ökosystem an dessen
Ende die Menschen Tibets stehen.
Beginnend um 1960 wurden durch die Roten Garden der Viererbande nahezu alle Klöster, ungeachtet
des kulturellen Erbes an die Menschheit zerstört, die „ nutzlosen „ Lebewesen wie Vögel, Antilopen,
Kiangs und Wildyaks vernichtet. Anschließend begann die Verfolgung der Löwenhunde Tibets allen
voran des Do Khyi. Das Ziel Chinas war es die Kultur der Bevölkerung zu zerstören um deren inneren,
religiösen Widerstand zu brechen.
Auch heute noch, weitgehend ungeachtet von allen politischen Organisationen wird die Vernichtung des
tibetischen Volkes zum Beispiel über Zwangssterilisationen, mangelnde medizinische Versorgung und
dem Entzug der Lebensgrundlagen der einheimischen Bevölkerung weiterbetrieben.
Die Ausrufung der autonomen Region Tibet ist bezeichnend dafür. Die fruchtbaren Teile Tibets die
Regionen Amdo und Kham wurden chinesischen Provinzen zugeteilt.
Der Holocaust an der Bevölkerung Tibets sowie die fortdauernde Zerstörung der Kulturstätten und
Lebensgrundlagen hat bis heute noch keinerlei massive, internationale Einwendungen gefunden !
Tsangpo-Flußlandschaft Wüstenbildung
Bildquelle: Dumont Kunst-Reiseführer, Tibet
Mehr über Tibet? - siehe unter "Links"
Der sagenhafte Sang Khyi
Was genau ein Do Khyi (tibetisch: Anbindehund) ist, darüber gibt es viele schriftliche und auch
mündliche Überlieferungen, ebenso auch Bilder und frühe Fotografien. Hin und wieder kann man
aber auch von dem Idealbild in der Zucht dem Sang Khyi hören.
Glaubte man den Schilderungen der ersten, antiken und mittelalterlichen Reisenden so müsste der
Hund doch viel imposanter und mächtiger sein als er heute vor uns steht. Die ersten europäischen
Betrachter waren geradezu enttäuscht von der geringen Körperhöhe, man hatte sich diese Hunde
viel größer und doggenähnlicher vorgestellt.
Aus Tibet selbst gibt es nur Erzählungen, keine Fotodokumente über den SANG KHYI (tibetisch
Guter Hund). Es ist durchaus vorstellbar, dass es Exemplare in Reinzucht gab, welche den Schritt
zum doggenartigen Größenwuchs aufwiesen. Vielleicht waren diese Exemplare auch gezielter, rein
gezüchtet als andere, als Renommierobjekt des Adels, zum Schutz allein dieser Anwesen. Bisher
jedenfalls hat noch kein Interessierter einen richtigen Sang Khyi gesehen, deshalb ist es schwierig
diesen rekonstruieren zu wollen.
Also bleibt weiterhin die Frage ungeklärt was genau ein Sang Khyi nach tibetischen Vorstellungen
ist. Vielleicht gelingt es ja eines Tages allein aus dem vorhanden Potential der Rasse die sagenhaften
Schilderungen aus vergangenen Zeiten zu verwirklichen, dabei sollte aber nicht wie bei so vielen
„großen Rassen“ die Gesundheit und Vitalität des Do Khyi als Berghund verloren gehen.
Bildquelle: "Champion" Pedigree Pal
Das tibetische Wesen
Gemessen an den europäischen Vorstellungen über das Verhalten eines Hundes wird das
typisch „tibetische Wesen“ der Do Khyi aber auch aller anderen tibetischen Hunderassen als
„schwierig“ bezeichnet. In erster Linie versteht man darunter einen fehlenden Willen zur
Unterordnung oder auch Dienstbarkeit, aber auch eine spezielle Form von Unnahbarkeit
ebenso das für „Tibeter“ häufig typische Misstrauen allem Unbekannten gegenüber. Mancher
unserer Mitmenschen deutet dieses Verhalten gar als Unsicherheit.
tibetische Nomaden mit ihrem Do Khyi, der scheinbar so
ruhige Hund wird im Falle einer Bedrohung blitzschnell
aktiv
Dabei muß man sich immer die vollkommen unterschiedlichen Kulturkreise aus welchen die
Vorstellungen über das Wesen eines Hundes herrühren ins Gedächtnis rufen.
Gerade in Mitteleuropa fällt auf, dass die Unterordnungsbereitschaft die wichtigste Forderung
in der Nutzung des Hundes ist. Der Hund ist ein „Gebrauchshund“ für die Jagd, den Dienst, die
Landwirtschaft. Er war ein Bestandteil des Arbeitslebens, niemals aber war er in den
vergangenen Jahrhunderten Partner und Freund des Menschen.
Versetzt man sich in das Lebensumfeld der Tibeter, die Landschaften und lebensfeindlichen
Naturgewalten sowie die Kultur und das bis vor wenigen Jahrzehnten existierende
Gemeinwesen aber auch die Religion so ergeben sich für den Betrachter durchaus klare, ganz
andere Voraussetzungen an das Verhalten eines Hundes.
Für die Menschen in Tibet wäre es undenkbar einen Hund körperlich zu züchtigen, zu
verkaufen oder gar zu töten. Für sie ist der Hund ein geschätzter Partner der mit ihnen die
Arbeit sowie das Leben teilt.
Die Anforderungen an den Do Khyi waren klar
umrissen in diesem dünn besiedelten Land. Er
hatte Fremdes zu melden, sowie den Übertritt
von zwei- und vor allem vierbeinigen Räubern
in die ihm übertragenen Bereiche zu
verhindern. Im Zweifelsfall auf sich allein
gestellt oblag es den Hunden eine Entscheidung
zu fällen wie sie das ihnen Anvertraute
beschützen. Jeder Einheimische wusste um die
Aufgaben der Hunde und hat dies respektiert.
Meist reichten ein bis drei Do Khyi für diese
Aufgaben vollständig aus. Das Halten großer
Koppeln von Hunden war in diesem Umfeld
nicht üblich, ebenso nicht möglich und damit
waren gute Hunde auch nicht austauschbar.
Ein guter Hund war wertvoll und besaß hohes
Ansehen, sicherte er doch mit dem Vieh die
Lebensgrundlage, sowie den Besitz seines
Eigentümers.
Ein Do Khyi, hier Maxe 8 Mon. ist immer Wächter
Obwohl die Tibeter als ein Volk der Handelsreisenden bezeichnet werden könnten, so waren
Hunde niemals Handelsgut auch dies ist bezeichnend für die Einstellung zum Hund – zu keiner
Zeit hat man sich seiner bemächtigt.
Dieses natürliche Zusammenleben erklärt
wahrscheinlich die geistige
Unabhängigkeit des Do Khyi, sowie seine
Selbständigkeit und dennoch ist er mit
"seinen" Menschen innig verbunden,
ihnen gegenüber einfühlsam, loyal und
liebevoll. Innerhalb seiner Familie
zeichnet er sich durch eine
unerschütterliche Ruhe aus, niemals wirkt
er hektisch und bleibt verspielt bis ins
hohe Alter: Ist er gut in seine Gruppe
eingebunden fällt auf, daß er seine
Meinungen durchaus stimmlich und nicht
nur im Ausdrucksverhalten kundtut. Die
Fähigkeit durch viele verschiedenste Töne
auf Vorlieben, Wünsche und Missfallen
hinzuweisen habe ich bisher bei noch
keinem meiner Hunde erlebt
Unabhängig alles Neue erkunden !
Anderen, der Familie außenstehenden Personen gegenüber ist er zurückhaltend, abwägend und
beobachtend. Er lehnt Vertraulichkeiten fremder Personen ab und möchte von diesen in seiner
Persönlichkeit geachtet werden, hat dafür ein außerordentliches Gespür.
Zugrunde liegt ihm aber auch ein
ausgeprägtes Neugierverhalten. Alle
neuen Eindrücke müssen näher
untersucht oder zumindest in
Augenschein genommen werden.
Dabei liegt ihm Draufgängertum fern.
Alles Neue ist zwar von seinem
Interesse, dabei läßt er seine
körperliche Unversehrtheit nicht
außer acht, seine Kraft setzt er
sparsam ein - Außenstehende ahnen
kaum welch ein Entfesselungskünstler
er ist. In nahezu allen Handlungen ist
er ruhig aber dennoch willensfest. Er
scheint immer mit Überlegung an alles
Neue heranzugehen
Eindrücke sammeln am Froschteich - Über jeden einzelnen muß
geradezu nachgedacht werden - Das braucht Zeit !
Gerade diese Eigenschaft wird hier zu Lande oft als Misstrauen oder gar als Unsicherheit
ausgelegt, war aber im Herkunftsland beim Erfüllen seiner Aufgaben überlebensnotwendig.
Was nutzt der beste Hund wenn er bei der Begegnung mit Neuem, Unbekannten gleich ums
Leben kommt?
Meeresgetier-Erkundungen, Maxe 9 Monate
Hektischem, widersprüchlichem Verhalten seines Halters setzt er seine stoische Ruhe entgegen,
oft auch als Sturheit bezeichnet. Genau dies aber wäre die Chance aus seinem tibetischen Wesen
etwas für den eigenen Lebensstil zu lernen.
Die Wesenszüge die den Do Khyi zu dem machen was er ist sind unabdingbar verbunden mit
seiner Herkunft und genau das, was diese Hunderasse auszeichnet. Wir sollten nicht der
Versuchung erliegen ihn zu europäisieren.
Wolfseite
- Wolfschutz durch
Herdenschutzhundprogramme
Mit der Domestikation von verschiedenen Wildarten zu Haustieren begann einst der große
Interessenkonflikt zwischen dem Menschen und den Beutegreifern, allen voran mit dem Urvater
unserer Hunde – dem Wolf Canis lupus. In diesen längst vergangenen Zeiten behalf sich der
Mensch, indem er sein Vieh welches die Grundlage zum Überleben darstellte stets in seinem
Einflussbereich hielt. Sogar über Nacht mit diesem zusammen unter einem Dach schlief.
Unterstützung fand er dabei durch einen Vertreter des Canis familaris, dem Herdenschutzhund.
ungarischer Komodor als "Hund im Schafspelz" Bildquelle: "Der Hund" Kynos Verlag
Diese Hunde zeigen sehr ausgeprägt das „angewölfte“ Verhalten der territorialen Verteidigung bei
abgeschwächtem Jagd- und Hetztrieb. Im gesamten Verhalten werden diese Hirtenhunde als eine
ganz besondere Form des Haushundes bezeichnen. Auch in ihrem Aussehen kann man
Übereinstimmungen feststellen. Alle zeichnen sich durch eine große, massige Körperstatur aus,
sowie durch breite, kräftige Köpfe, hoch angesetzte kleine, fast im Fell verschwindende Behänge.
Die Rute wird in Ruhe immer hängend getragen bei Erregung und Aufmerksamkeit bei vielen über
den Rücken gerollt. Durch ihr Äußeres verschmelzen diese Hunde oft optisch mit dem zu
beschützenden Vieh, tatsächlich oft ein Wolf im Schafspelz. Nutzvieh gegenüber sind diese Hunde
duldsam und würden dieses, bei richtiger Eingewöhnung niemals als Beute ansehen.
Selbständig und ohne jede Erfordernis einer menschlichen Anleitung begleiteten sie die Viehherden
beim täglichen Weidegang oder Wanderungen um in Momenten der Bedrohung der ihnen
anvertrauten Tiere ruhig mit Umsicht ihrer eigentlichen Aufgabe gerecht zu werden, dem Wehren
und Vertreiben von Beutegreifern.
Inwieweit der Do Khyi zum Entstehen dieser Hirtenhunde als Urvater beigetragen hat kann nicht
nachgewiesen werden, allen zu eigen ist das gleiche Verhalten, ein ähnlicher Körperwuchs.
Nachdem der europäische Kontinent von Asien aus durch den Menschen besiedelt wurde und auch
spätere Völkerwanderungen vom asiatischen Raum ausgingen ist eine solche Vermutung über eine
Verwandschaft mit diesem, oder die Abstammung der Hirtenhunde vom Do Khyi auch nicht von
der Hand zu weisen.
Darstellung des Do Khyi als
Schutz vor Raubtieren auf
einem tibetischem Thanka
Bildquelle: "Tibet"
Geo-Verlag
Mittels der vorgehend geschilderten Haltungsweise des Nutzviehs unter zu Hilfenahme der
Herdenschutzhunde wurde annähernd bis zum Ende des 18 Jahrhunderts weltweit das
Gleichgewicht zwischen den Beutegreifern und den Interessen des Menschen als Viehzüchter
gehalten.
Ausgehend von einer immer dichteren Besiedlung des Menschen vor allem des europäischen
Kontinentes, veränderten sich die Bedingungen der Viehhaltung und es war keine Aufgabe mehr
für die schweren Hirtenhunde vorhanden. Nun benötigte der Mensch das Mitwirken der leichteren,
unselbständig arbeitenden Hüte- oder Schäferhunde. Nur in entlegendsten Regionen blieb der
Wirkungskreis des Herdenschutzhundes und damit dieser erhalten.
Der Interessenkonflikt zwischen viehhaltendem Mensch und Beutegreifern mündete in eine
intensive Verfolgung und Vernichtung des „Raubzeuges“. In vielen Regionen wurden die
Beutegreifer ausgerottet.
Canis lupus Bildquelle: UH 1/98
Mittlerweile leben weltweit geschätzt nur noch etwa 130 000 Wölfe. Das Überleben des Canis lupus,
dem Urahn aller unserer Haushunde ist fraglich geworden.
Der Wolf als eine vom Aussterben bedrohte Tierart muß geschützt werden. Hierbei ergeben sich
auch heute wieder Konflikte zwischen dem Tier- und Artenschutz und den Viehhaltern.
Der Einsatz des Herdenschutzhundes wurde wieder entdeckt, selbst die Mechanismen zum
sinnvollen Einsatz dieser Hunde mussten wieder neu erlernt werden.
Fest steht, dass alle Herdenschutzhundprogramme zu einem Erfolg des Wolfschutzes wurden. Die
Viehzüchter lassen sich langsam davon überzeugen, dass das Schützen der Viehherden durch
Hunde der Vernichtung des Wolfes praktisch vorzuziehen ist.
Die eingesetzten Hunde ersparen den Einsatz von Giftködern und Gewehr und der Wolf besinnt
sich wieder auf das für ihn „einfacher“ zu bejagende Wild. Hier erfüllt er durchaus die ihm durch
die Natur zugewiesene Aufgabe der Pflege des Wildbestandes, welche für die Gesundheit und
Vitalität des Wildes aber auch den oft überweideten Pflanzennachwuchs von Nutzen ist.
Diese Projekte zum Schutz der Wölfe in deren letzten Rückzugsgebieten werden meist durch kleine
Schutzgemeinschaften finanziert und durchgeführt.
Stellvertretend für viele steht in Deutschland die Gesellschaft zum Schutz der Wölfe e.V. Jeder
Interessierte kann zur Unterstützung der Arbeit Patenschaften für Wölfe aber auch für aktive
Herdenschutzhunde übernehmen.
Mehr zum Thema Wölfe ? - siehe unter "Links"
Bildquelle Seite oben: "Schah" persischer Wolf aus "Das Jahr des Hundes" v.Eberhard Trumler
Maxes Abenteuer - Die ersten Wochen
Nun war ich also angekommen – in meiner neuen Familie.Außer dieser
Frau und Tante Alice wohnte da noch einer, ein Mann! Kaum
eingetroffen musste ich mir erst mal mein neues Heim anschauen und
dann wollte ich nach der langen Fahrt nur noch eines: Schlafen !!
Am nächsten Morgen hörte ich wie der Mann zu meinem Frauchen sagte:
„ Der ist nicht normal, der hat eine Macke“ – und das nur weil ich in der
ersten Nacht nicht nach meinen Geschwistern gejammert, sondern ganz
ruhig neben ihrem Bett bis sieben Uhr früh geschlafen habe – Komische
Familie !!
Immer nach dem Essen wurde ich in den Garten gebracht und einmal
jeden Tag gingen wir hinaus in die Welt, sie wollte mir alle meine
zukünftigen Reviere zeigen. Mann, sind das viele !!
Aus dem Grund konnte ich auch beweisen, dass ich schon stubenrein
bin. Kein einziges Mal ist ein Malheur passiert.
Und dann ? - Habe ich bemerkt, dass es im Haus noch einen Raum gibt
wohin die beiden immer gehen, zum Markieren, mit Bodenablauf - wie
praktisch !
Na gut, das kann ich auch: eines Tages hat sie ihn gefragt warum er
Wasser in den Bodenablauf gießt, weil es da immer naß ist. Ab dem
Moment war die Badezimmertüre ständig geschlossen. Seltsamer
Haushalt, die beiden gehen doch auch nicht in den Garten !
Jeden Tag in meinen zukünftigen Revieren treffen wir viele verschiedene
Hundelis. Die werden doch wohl nicht alle zur Familie gehören ??
Egal, mit jedem will ich spielen – nur komisch dass Tante Alice meistens
die interessanten Jungrambos und manche Mädchen nicht zu mir
herlassen will. Mein Frauchen sagt dann immer, dass Alice gut auf mich
aufpasst.
Ganz überrascht ist sie aber, weil ich nicht immer nur hinter ihr her laufe,
sondern überall hin sause, wo es was interessantes Neues für mich gibt.
Ha ! da meint sie doch tatsächlich wenn sie dann weg geht und mich ruft,
dass ich ihr nachlaufe ! Wo käme ich denn da hin wenn ich gleich auf
solche Sachen hereinfallen würde ?
Jedenfalls hat sie schnell kapiert, dass sie mich immer schön abholen
muß. Manchmal schickt sie aber auch Alice, mit der gehe ich schon eher
mit !
Eines Tages kommt sie mit einem langen, festen Band das sie Leine
nennt und macht es an meinem Halsband fest. Na egal, dann ziehe ich
das Ding eben mit. Als sie mich aber daran festhält werde ich sauer !
So was lasse ich mir nicht bieten !! Ihr Leckerli kann sie selber fressen
und locken lasse ich mich erst recht nicht !! Unglaublich ! Seit zwei
Tagen geht das jetzt schon so, schließlich läuft sie halt an dieser Leine
mit mir mit.
Plötzlich besteht sie aber darauf, dass ich an dieser Leine mit ihr mitlaufe
! Es ist mir egal und wenn sie mir ein Hühnchen vor die Nase hält ! Ich
will das nicht !! Ich werde sauer, richtig wütend. Aber ihr ist das egal, sie
macht die Leine an ihrem Gürtel fest und geht einfach weiter !
Nach zwei Tagen gebe ich, der Klügere eben nach und laufe halt mit ihr
mit.
Auch nicht schlecht, denn ab da gehen wir jeden Tag in die Stadt, auf
den Markt und........
in die Jugendfarm. Da gibt es Hühner und Hasen, Schafe und Ziegen, ja
und Schweine ! Auch Pferde, Gänse und viele Kinder. Toll, alle darf ich
beschnuppern und auch mal stupsen und ablecken, nur mit allen spielen
und hinterher rennen darf ich nicht.
Alle Kinder wollen mich streicheln, eigentlich nichts für mich. Immer
wollen mich alle anfassen, wo ich doch gerne selbst entscheide wem ich
meine Zuneigung schenke und wem nicht.
Aber wenn die Kinder schön lieb sind, dann schmuse ich auch richtig mit
ihnen. Wenn sie mir Blumen oder Stöckchen schenken ( ja, manche
machen das ) dann trage ich die sogar herum.
Eigentlich kein schlechter Tausch bisher ( wenn ich mal die komischen
Übungen in der Welpenspielstunde außer acht lasse ). Meine
Geschwister gegen all die neuen Abenteuer - Oder ?
Noch mehr Abenteuer ?
.....von mir und meinen Freunden ?
Erst mal von meinen ersten
Erlebnissen ausruhen !! ......relaxen !!
......wer weiß was da noch alles kommt ?
Mehr Meer ! - lebendiges Wasser !!
Gerade eben habe ich mich so richtig bei meiner neuen Familie
eingewöhnt, da merke ich wie sie und auch er so unruhig und hektisch
alles zusammenpacken ! Ob wir unser Lager woanders hin verlegen ??
Haben wir vielleicht einen Winter- und einen Sommerwohnsitz ? Sogar
mein Futter wird genau abgemessen und eingepackt, mit meiner
Futterschüssel !!
So ne´ Hektik habe ich noch nie erlebt, da muß ich mich doch gleich quer
ins Treppenhaus, mitten in den Weg legen, damit sie mich auch nicht
vergessen ! So kopflos wie die sind!! Schon öfter haben wir
„Nomadentouren“ unternommen, in Freilichtmuseen mit alten Häusern,
Kühen, Pferden, Schafen auch sogar Ziegen und allen möglichen
Federzeugs das ich ja sowieso nie mit meiner Nase stupsen darf, und ins
Gebirge – da sollte ich dann mit ihnen mit wandern gehen - meistens
haben wir uns dann irgendwo, wo es mir gefallen hat niedergelassen und
die Umgebung kontrolliert. Nee, so eine ungewöhnliche Stimmung hab
ich bei beiden noch nie erlebt.
Am nächsten Morgen sind sie gaanz früh aufgestanden als die ersten
Vögel gerade mal das Singen übten !
Ich hab es doch gleich gewusst dass die nicht mehr normal sind !! Und
ich soll da mitgehen ?? Na ja, bevor die mich vergessen gehe ich doch
mit.
Nach vielen Stunden sind wir endlich angekommen. Ich war schon ganz
steif vom vielen Liegen im Auto, gut zwischendurch sind wir mal
spazieren gegangen in einer Gegend die ich überhaupt nicht kannte. Das
alles erinnerte mich an den Tag als ich von ihr abgeholt wurde um in
Zukunft auf sie aufzupassen. - Die werden doch wohl nicht ??
Wir gingen in ein Haus mit all den Koffern und meinem Futter. Alles roch
ganz anders. Und es war immer windig, alles aber auch wirklich alles hat
sich bewegt !!
Erst mal hinsetzen, anschauen und nachdenken !! Daheim war`s
schöner. Wozu denn das ??
Sie hat mir das Dorf – mein neues Revier gezeigt und anschließend
haben wir alle erst mal ne` Runde geschlafen.
Huch? Schon wieder ins Auto? Na ja, das ging ja schnell, nach ein paar
Minuten durfte ich schon wieder aussteigen. Und dann ??
Dann war ES da ! Zuerst der Geruch ganz stark, der hier überall in der
Luft lag. Und ein ganz seltsames Rauschen ! Ich, ja ich hab es zuerst
gesehen.
- Wasser !! Gaanz viel Wasser !! so weit ich schauen
kann, überall. Da musste ich sofort hinsausen, diesmal durfte ich auch
sausen und sie haben nicht mal „bleiib“ oder „hiier“ oder auch „Maxxx
!!!“ gerufen.
Erst mal anschauen. Es lebt!! Immer wenn ich es stupsen oder
beschnuppern will geht es weg. Huch, es kommt auf mich zu. Ich springe
in die Luft, schließlich will ich ja nicht naß werden und seitlich auf den
Boden zurück, aber auch da kommt Wasser.
Sie sagt zu mir: „Schau mal das ist fein ! Meer, Meer, Meer“, und geht ins
Wasser hinein.
( An ihrem Verstand habe ich schon öfter gezweifelt ). Ein Stückchen
gehe ich mit. Wasser ist zum Trinken da, und Durst habe ich auch.
Wenigstens muß ich hier nicht verdursten.
Aber immer wenn ich es trinken will geht es weg. Das gibt´s doch nicht
jetzt muß ich wohl noch zum trinken ins Wasser gehen??
Ich gebe mir viel Mühe und trinke ganz schnell, weil das Meer gerade da
ist. Igitt !!! Was ist denn das?? Das ist ja ekelhaft, es ist salzig und
Viecher sind auch drin !
Die muß ich gleich mal untersuchen. Wusch - Kommt das Wasser
wieder. Ich springe auf die Seite, in die Luft und dann sehe ich es:
Der Boden bewegt sich unter mir !! Als das Wasser weggeht, nimmt es
Sand, Steine, ja alles mit. Sofort ausweichen und in die Luft springen ist
bei mir eins.
Und dann lachen die beiden auch noch !!
Das ist zuviel, die spinnen wohl ?? Jetzt bin ich aber beleidigt und setze
mich genau an dem Rand hin, den sie Dünung nennt. Da muß ich erst
mal drüber nachdenken und das komische Wasser erst ganz genau
beobachten.
Was soll ich denn hier ??? Urlaub am Meer, so eine Unverschämtheit, mit
mir – wo ich doch so gerne klettere und Abhänge runtersause. Und
Schnee gibt’s hier auch keinen – nur Wind und Wasser, und weil ich
schon so gern schwimmen gehe!!!
Ich soll wohl - derweil die zwei im Wasser sind - auf ihre Sachen
aufpassen, so was Langweiliges.
Und schon höre ich wie er zu ihr sagt: „ ich habs dir ja gleich gesagt mit
so `nem Wasserscheuen ans Meer, der gewöhnt sich da nie dran“
Jawoll !! da hat er Recht, hab ich mir gedacht.
Er ist aber auch nie ins Wasser gegangen. Ihm war das im September zu
kalt. Aber sie musste unbedingt immer im Wasser rumlaufen Na wenn
die das kann, kann ich das auch !
Also bin ich immer mit ihr am Wasser, im Meer entlanggelaufen. Da gab
es viele Muscheln und Steine, Quallen und Krebse. Ganz lustig so einen
Krebs muß ich doch unbedingt mal stupsen und in den Quallen, wenn sie
im Sand sind kann man sich wälzen.
Igitt ! rufen die beiden dann. Alles was Spaß macht ist „Pfuii“ bei den
beiden. Auch die kostbaren Häufchen von den Deichschafen !! Die
haben ja null Ahnung !
Toll ist der Sand, gaanz viel Sand zum wälzen und buddeln, und wenn sie
dann da gemütlich liegt buddle ich immer genau unter ihr, dann sinkt sie
ein und muß sich einen neuen Platz suchen - und ich nehme ihren ein.
Einen Freund habe ich auch gefunden, ein Bullmastiff sagt sie. Mir egal,
jedenfalls ist mir der genau recht und wir sausen über die Steinburgen
und Dünen. Wenn´s ihm zuviel wird und ich ihn zu sehr bedränge geht er
vor lauter Verzweiflung immer in das komische Wasser, das sie ja Meer
nennt, das man nicht mal trinken kann. DAZU ist das also nutze !!
Ich will aber weiter mit ihm spielen. Er glaubt wohl dass er sich vor mir in
dem Meer verstecken kann? Also zeige ich ihm, dass es auch nichts hilft
wenn er ins Wasser geht: Ich düse mit ihm hinein und gleich danach
sausen wir über den Strand und wälzen uns im Sand. Ein tolles Spiel !!
Sie steht am Deich und sagt zu Bullmastiff`s Frauchen: „ich traue
meinen Augen nicht, Maxe bis zum Hals im Meer, und keine Kamera
dabei, wahrscheinlich sehe ich das nie wieder“
Die haben wohl geglaubt , dass ich Angst vor dem lebendigen Wasser
habe ??
Gar nicht schlecht so ein Meer, viel mehr los als früher bei meinen
Geschwistern zu Hause – Oder?
Da staunt ihr - was?
dem Bad entstiegen und gar nicht nass
!!
Erziehung - zum echt tibetischen Hausgenossen
Natürlich musste sie mir - kaum dass ich bei den beiden eingezogen war
– beweisen was für ein tolles Alpha-Frauchen sie für mich ist.
Schon im Welpenkindergarten wollte sie , dass ich so komische Übungen
mache. Über Wippen und Holzbohlen laufen, durch `nen Tunnel kriechen
und in eine Kiste mit Bällen hupfen. Durch Tücher und Leute hindurch
kommen wenn sie mich ruft !!
So ein Kinderkram ! Klar hab ich sie dann immer so angeschaut als ob
ich das nie kapieren würde und schon hat sie mir alles vorgemacht.
Wie lustig, gleich hab ich ihr gezeigt dass ich das sowieso besser kann !!
Nur die Übung mit dem kommen wenn sie mich ruft konnte sie mir einfach
nie so richtig vormachen, deshalb muß ich auch immer drüber
nachdenken, ob ich ihr das zeigen soll – wie gut ich das kann.
Und dann – die Übung mit dem „bei Fuß“ gehen!! Und das mitten unter
meinen Hundefreunden.
Und deshalb sollte ich am Sonntag immer soo früh aufstehen ?? Nicht
mal Frühstück habe ich bekommen !
Am Anfang bin ich ja noch auf die Schmackofatzis reingefallen, die sie mir
immer vor die Nase gehalten hat und hab mir ganz doll viel Mühe
gegeben. Und sie hat sich riesig gefreut.
Solange bis ich gemerkt habe, daß sie mit mir immer den Alphas meiner
Freunde zeigte wie man es machen soll. Sie hat den Erziehungskurs
geleitet und das mit mir !!
Nee ! - Einmal mach ich ja mit aber gleich dreimal ???
Mit mir nicht !! ihr Schmackofatzi kann sie den anderen geben, und
meinen Ball kann sie auch behalten!!
Hei, jetzt saust ja Mia meinem Ball hinterher ! Ein tolles Spiel – mein Ball
rennt mit Mia !!
Was sollte ich gleich noch machen ?? Platz und bleiben ?? Eigentlich
meine liebste Übung (ich liege gern und beobachte alles) - Auf - wie der
Blitz und hinterher !
Warum sie dann immer so sauer ist kann ich aber gar nicht verstehen.
Endlich hat sie´s doch mal kapiert was mir Spaß macht: gaanz kurz was
lernen und: viel, viel Spiel mit all den anderen. Und zwischendurch
nehm ich ja auch schon mal ein Schmackofatzi.
Als ich gerade 14 Wochen war hat sie doch glatt gemeint ich muß was
ganz tolles von ihr Lernen. Und schon sind wir zwei losgezogen in die
Natur – ich sollte das Fährtensuchen lernen. SIE wollte MIR lernen wie
man mit der Nase arbeitet ! Lachhaft – wo sie doch gar keine richtige Nase
hat!
Trotz, dass ich ein Fährtengeschirr anziehen musste hat mir das aber viel
Spaß gemacht und wenn sie Suuch gesagt hat dann hab ich mich mächtig
reingehängt in diese Arbeit.
Und Spaß hat mir das gemacht – hat SIE mir doch gezeigt wie ich alles,
was mich interessiert finden kann !!
Hei, da war ein Pferd, das muß ich sehn ! Ganz doll hab ich diese Fährte
ausgearbeitet, nie aufgegeben – bis ich es halt am Pferdestall gefunden
hatte.
Warum sie mich da nicht gelobt hat ? Sonst hat sie sich doch auch immer
riesig gefreut !
Schade dass wir jetzt keine Fährten mehr suchen gehen.
Und wie schlimm hat sie sich angestellt bei der Übung „ Eile mit Weile“ –
schließlich muß ich ja immer erst schauen, ob da was interessantes
kommt – wenn sie mich ruft. Warum sonst soll ich wohl zu ihr kommen ??
Genau – da bellt ein Hund. Da muß
ich hin - Ganz unbedingt !!
Und ich soll jetzt ein Brustgeschirr anziehen ?? wie seh ich denn damit
aus ? Wie ein Chinese, der Chow Chow – ganz gelassen hab ich das ja
noch akzeptiert und sogar vergessen.
Mein Fehler ! auf einmal hält mich eine Riesenhand an meinem Brustkorb
fest, gerade als ich meine Freunde auf der Spielwiese bellen höre !!
Noch mal probieren – nichts, dasselbe wieder. Sie wird doch nicht ?
Nein ganz unbeteiligt steht sie da. So `ne leichte Übung: unbeteiligt
dastehen kann ich auch !!
Nach langer Zeit gibt sie es auf und ruft mich „Komm“
Na also hat sie`s jetzt kapiert – ich sause zu ihr hin, meine Freiheit geht
mir über alles – und schon darf ich auf die Wiese rennen.
Dumm nur dass meine Freunde alle schon nach Hause mussten !!
Nanu, was hörte ich ihn da eines Tages zu ihr sagen?
„ Vergiß es, mit einem wie dem ist der Kurs doch rausgeworfenes Geld“ auf die Weise hab ich es erfahren dass sie sich mit mir zu einem Lind ArtKurs angemeldet hat.
Da wollte sie endlich lernen wie sie mich motivieren kann, das zu tun was
sie will !!
Mal sehen, was das nun soll – und schon durfte ich dabei zusehen wie sie
in Trockenübungen die Spielaufforderung lernen sollte.
Toll sieht das aus ! Und so soll ich nun mit ihr spielen ?? Wo es doch hier
so viele neue, interessante Leute gibt. Erst muß ich die mal inspizieren,
was das für welche sind !!
Derweil hat sie wieder Trockenübungen für Spielaufforderungen gemacht
und dann gequietscht mit einer Maus und gerasselt und geklappert und
am Schluß haben alle gelacht, weil ich inzwischen erst mal mein neues
Territorium markiert habe.
Drei Wochen hat es gebraucht bis sie total demotiviert war ! Der Kurs muß
ganz schön teuer gewesen sein, und ich habe gehört wie die Kursleiterin
zu ihr sagte „ich glaube du hast da mit deinem ein Dominanzproblem“ !!
Ich glaub das war zuviel für sie, jetzt endlich hat sie aufgegeben. Sie hat
kapiert dass ich schon komme wenn sie es will - doch erst wenn ich alles
erledigt hab, was ich wollte !
Manchmal wird sie aber auch richtig sauer, das spüre ich immer ganz
genau und dann – dann komme ich ja sofort, oder bleibe stehen oder tue
sonst was sie so will.
Kürzlich hat sie zu ihm gesagt „ich glaube ich muß lernen dass meine
Reizschwelle sinkt bei ihm, dann hört er ja“
Und schon hat sie was gelernt von mir: Geduld und Verständnis und
leider auch Konsequenz, so richtig stur ist sie geworden, aber hektisch ist
sie nicht mehr.
Endlich noch ein tibetisches Wesen in der Familie, das mich versteht !
Ganz schön erfolgreich meine Erziehungsversuche, Finde ich !
Beauty - ne` dominante Tante
Trotz, daß meine Tante Alice nur so kurz mit mir zusammen war, hab ich sie für
immer in Erinnerung. Mit ihr zusammen über Stock und Stein, Löcher buddeln.
Alice hat mir viel gezeigt, auch was für ein tolles Spielzeug Grasbüschel sind.
Warum nur meine Chefin immer so sauer ist wenn ich dann ein paar Büschel im
Garten rupfe kann ich aber gar nicht verstehen !
Also war ich dann lange allein mit der Chefin und dem Mann im Haus. Eines Tages
konnte ich sie mal belauschen als sie mit meiner Züchterin am Telefon über mich
geredet hat: „für ihn wäre es schon besser, wenn die Kleine etwas älter wäre“
Huch ? Was soll denn das ? ich soll wohl wieder eine neue Freundin kriegen ?
Und schon sind wir losgefahren und haben meine frühere Familie besucht. So `ne
Gemeinheit, musste ich doch tatsächlich nach einem kurzen Spaziergang dort im
Auto sitzen bleiben !
Dann kam sie, und hatte meine neue Freundin dabei. Ganz aufgeregt war ich da !
Mal schaun wie die wohl ist ?
Das ist doch wohl nicht ihr Ernst ! Ausgerechnet die ? DIE Tibet-Spaniel-Tante ??
Das darf doch wohl nicht wahr sein, DIE dominante Tante welche mir als ich noch
klein war immer die Ohren lang gezogen hat um mir zu zeigen was ich darf und
was nicht.
Was soll ich denn mit dem Zwerg ! Die glauben wohl dass sie Verstärkung
brauchen ?
Gleich am ersten Abend wollte Tante Beauty mir doch glatt mein Futter verspeisen
und überhaupt meine ganzen Schmackofatzis !! Mit viel Interesse hab ich das alles
ganz ruhig beobachtet.
Klar, dass ich beschlossen hab, dass diese Tante erst mal richtig erzogen werden
muß !
Gar nicht so leicht weil Beauty doch fast drei Jahre älter ist als ich. Und ich soll
der Tante nun beibringen wie sich ein richtig tibetisches Wesen zu benehmen hat ?
Genau da – hat es voll gehapert bei der !
Kommt die doch glatt angesaust wie der Blitz wenn meine
Chefin ruft, nur um ein Schmackofatzi abzuholen. Überhaupt
macht die Tante für Futter so ziemlich alles !
Aber vielleicht kann ich ja ganz richtig doll mit der Kleinen spielen ? Gedacht –
Getan ! Schon hab ich meine schönsten Halsverrenkungen gemacht und die Tante
von hinten ganz, ganz sachte mit der Pfote betupft.
Hei da ging aber die Post ab – so garstig war die Tante da !! Wollte mich doch glatt
in die Schranken weisen, von wegen Individualdistanz und so !
Ich hab aber trotzdem nicht aufgegeben. KLASSEWEIB – so richtig giftig ! Da hat
die mich doch glatt ignoriert, ganz schön beleidigt war ich da, wenn hier einer
jemanden ignoriert dann doch wohl ich – Oder ?
Schon hab ich mir vorgenommen die Erziehungsprobleme der Reihe nach
anzugehen.
Erst musste ich mich um die Essmanieren der Tante kümmern, schließlich will ich
ja weiterhin in Ruhe drüber nachdenken ob ich jetzt gerade aufstehen und was zu
mir nehmen soll, oder nicht. Bestimmt flitze ich nicht wie Beauty zu meiner
Futterschüssel ! Und Männchen machen neben der Chefin wenn die das Futter
mixt. Nee, nicht mit mir !!
Also hab ich mich hinter Beauty geschlichen als die gerade mit ihrem Futter
beschäftigt war und dort mal meine Stretching-Übungen gemacht.
Hö – da wurde die aber böse !! Tscha. Streiten will ich ja gar nicht mit der, also
hab ich mich hinter Beauty und ihren Napf gelegt und beide so richtig dominant
fixiert. Schon traute die Tante sich nicht mehr weiter zu fressen und hat mir
immer einen Zahn gezeigt und schließlich ist die zu meinem Futter gegangen !!
Die hat wohl gedacht der Klügere gibt nach, da drüben ist eh mehr zum Spachteln
drin ! – Pech gehabt, sofort hab ich der Tante ihr Futter stehen lassen und das
Gleiche bei Beauty und meinem Futternapf ausprobiert. Prompt hat das
funktioniert !
Toll wie schnell die Kleine lernt, inzwischen reicht es aus wenn ich die Tante
streng anschaue und schon macht die einen weiten Bogen um mein Futter und ich
kann derweil im Wohnzimmer noch relaxen.
Ganz tibetisch schreitet die Tante jetzt zu ihrem Napf oder liegt derweil in Zimmer
neben mir und denkt drüber nach ob man jetzt aufstehen soll um eine Kleinigkeit
zu essen.
Nicht schlecht so ne Erziehung, finde ich.
Klasse das Weib, wenn die nicht immer bloß sofort zur Chefin wegen einem
Gutsterli hinflitzen würde ! also hab ich mich immer in den Weg gestellt. Das hat
die Tante aber gar nicht gejuckt und die ist einfach um mich rumgeflitzt !
Schon hab ich genau dann begonnen mit der dominanten Tante zu spielen, bin den
Attacken der Kleinen elegant ausgewichen und gleich war der Ruf der Chefin
vergessen !
Wo kommen wir denn da hin, wenn man sofort auf solche Rufe reagieren würde ?
Inzwischen ruft unsre Chefin wieder zweimal oder dreimal, bis Beauty gemütlich
neben mir zur Chefin schlendert.
Und neulich konnte ich doch glatt hören wie sie am Telefon
meiner Züchterin erzählte „ich glaub vom Wesen her ist die
Kleine ein „Mini - Do Khyi“. Toll was ? Ganz schön fruchtbar
meine Erziehungsversuche !
Ja und spielen und schmusen tut die dominante Tante inzwischen auch mit mir.
Ich hechte dann immer hinter ihr her und werfe mich über die drüber und dabei
gleich mal auf den Rücken.
Warum alle, die dabei zusehen immer die Luft anhalten kann ich
aber gar nicht verstehen ! Alles nur Tarnung - schon hängt die
Kleine an meinen Lefzen und knurrt vergnügt dabei. Nicht
schlecht so `ne kleine Freundin !
mein Freund Gom-tu, 12 Monate alt ein richtiger
Verwandter von Beauty - was der da wohl
sucht?
Zahnstein??
ein toller Flitzer !! der Kleine muß sogar noch an der
Schleppleine rumdüsen. Schließlich muß er noch das
"Bleib" und "Hiiier" üben !!
Aktuell – zur Berichterstattung in ZDF & MDR
Nachdem bei der derzeitigen „Information“ der Öffentlichkeit durch die Medien die Meinung adäquater
Hundehalter und Züchter, sowie derer der Ethologen und Kynologen keinerlei Wert mehr beigemessen
wird, zitiere ich nun zur Klärung der Feststellungen (Behauptungen) der Nachrichtendienste ZDF &
MDR die Ausführungen von Dr. Hans Räber, einem der letzten großen Kynologen unserer Zeit zur
„Tibetdogge“
Quelle: Hans Räber „ Enzyklopädie der Rassehunde „ Band 1
1.
) Dichtung und Wahrheit
Es dürfte wohl kaum eine zweite Hunderasse geben die dermaßen von Geheimnissen umwittert, vom
Mythos umgeben ist wie der Do Khyi. Tibet war von je her ein abgeschlossenes Land und ist es noch
heute. Nur selten wurde Europäern ein Blick hinter die Ketten des Himalaya gestattet, und wenn, dann
nur für kurze Zeit.
Wo genaue Kenntnisse fehlen, blühen die Legenden, das ist nur allzu menschlich. Wirklich fundierte
Kenntnisse über die Tibet Dogge besitzen wir seit etwa 80 Jahren, geschrieben wurde über diese Rasse
schon bedeutend früher. Es ist daher nicht einfach Dichtung und Wahrheit auseinander zu halten.
Nach Strebel (1905) erscheint das Bild einer Tibet Dogge auf einem babylonischen Grenzstein aus dem
Jahre 1000 v.Chr. Die Skulptur zeigt einen offensichtlich großen, stockhaarigen Hund mit Ringelrute
und Stehohren (Die Ohren könnten sogar kupiert sein) Der Hund hat unverkennbare, wenn auch nicht
sehr ausgeprägte Doggenmerkmale. Von einer Halskrause, wie sie vom Tibethund immer wieder
beschrieben wird, ist auf dem Bilde nichts sichtbar, klare Schlüsse können jedenfalls aus der Abbildung
nicht gezogen werden.
- Die Vorstellung der Europäer über Tibet, nach den Schilderungen Marco Polo´s -
2. ) Beziehung zu den westlichen Doggen
Eine altehrwürdige Legende besagt, dass der Do Khyi der Urahn aller Doggenrassen sei. Die Argumente
für und wider diese These wurden von den großen Kynologen und Haustierforschern der
Jahrhundertwende (1900) zusammengetragen und heftig diskutiert. Neues ist seither kaum mehr
dazugekommen.
Namhafte Autoren wie Megnin (1891), Beckmann (1895), Siber (1897) aber auch die Haustierforscher
Krämer und Keller vertreten diese Abstammungstheorie der Doggenartigen und versuchen sie zum Teil
anhand von antiken Texten und Hundedarstellungen auf assyrischen Basreliefs abzustützen.
Als wichtiger Beweis werden auch immer wieder die schwarze Farbe und die Afterkrallen herangezogen
(Anm.: Afterkrallen sind im Standart FCI 230 nicht erwähnt und tauchen auch m.E. nicht auf). Das sind
jedoch völlig untaugliche Beweise. Die black- und tan- Farbe ist eine der urtümlichsten Färbungen des
Hundes; König ( siehe Hovawart) betrachtet sie sogar als wichtigstes Indiz dafür, dass aus einer
Hunderasse ohne Degenerationserscheinungen noch weitere Rassen entwickelt werden können; und
Wolfskrallen (Afterkrallen an den Hinterläufen) treten selbst bei Zwerghunden auf.
Nach Westeuropa sollen diese Doggen durch die Griechen und Römer gekommen sein. Den schlüssigen
Beweis für die Richtigkeit ihrer Theorie sind uns deren Verfechter jedenfalls bis heute schuldig
geblieben.
Strebel (1905) hat die Schwachstellen dieser Abstammungslehre überzeugend aufgezeigt. Mit Recht weist
er darauf hin, dass weder aus dem griechischen noch aus dem römischen Kulturkreis uns Abbildungen
von doggenartigen Hunden überliefert worden sind. Hätte tatsächlich ein Import solcher Hunde aus
Asien in einem Ausmaße stattgefunden, dass diese Hunde die ansässigen Formen hätten maßgeblich
beeinflussen können, dann müssten fast zwangsläufig Abbildungen überliefert worden sein.
Der von den Römern immer wieder erwähnte „Molosser“, der von den Verfechtern der oben erwähnten
Abstammungstheorie als das Zwischenglied zwischen assyrischen Doggen und heutigen Doggenrassen
zitiert wird, weist nach vorhandenen Abbildungen und Skulpturen keine Doggenmerkmale auf. Er war
ein Hirtenhund, wie er heute noch durch die Hirtenhunde des Balkan repräsentiert wird, und es ist nicht
einzusehen, warum man heute alle schweren Doggen als „molossoide“ Hunde bezeichnet.
Die Wirklichkeit mag anders und vor allem einfacher gewesen sein. In Gebieten, deren
Umweltbedingungen sich sehr ähnlich sind, konnten sich unabhängig voneinander ähnliche Hunderassen
entwickelt haben. Zu nennen wären die schweizerischen Berghunde aus denen der St. Bernhardshund
und die Sennenhunde entstanden sind, und der Pyrenäen-Berghund.
Um die Ähnlichkeit der Hunderassen in weit auseinander liegenden Gebieten unserer Erde zu erklären,
müssen keinesfalls Völkerwanderungen oder Handelsbeziehungen antiker Völker zitiert werden.
Nun nochmals eine Anmerkung von mir zum Berichterstattung in ZDF & MDR:
Vor 2700 Jahren hat, wie oben ersichtlich (siehe auch Strebel, Stephanitz 1905-1918) kein Mensch
Hunderassen gezielt gezüchtet –sie sind entstanden- eine Zuchtauslese auf Eigenschaft wie Mut, Härte
oder Raubzeugschärfe.... findet nachweislich erst seit dem Beginn der Rassehundezucht (Jagdhunde ca.
ab 1700, andere Rassen ab ca. 1850) statt.
Hunde wurden als Kriegshunde eingesetzt (auch im 1. und 2. Weltkrieg), aus Tibet oder auch China gibt
es keine Überlieferungen oder Abbildungen über den Einsatz von Kriegshunden.
Tibet ist seit ca. 680 n Chr. unverändert eine lamaistisch- buddistische, antike Hochkultur (bis zur
Annektion 1950), welche über diesen langen Zeitraum keinerlei aggressive, kriegsführende Kultur
darstellt. Also ist eine Nennung der Tibet Dogge als Kriegshund nicht einmal als eine Theorie zu
bezeichnen.
Dies also die kurze Antwort auf die Frage wie wertvoll Informationen über die Medien heute sind.
AKTUELL: Infos und Links zu Hundeverordnungen
Offener Brief zum Thema von G.Bloch
Die eurasischen Berghunde
– und eine Abklärung der Legenden über den „ großen Tibethund“
Die eurasische Hochgebirgslandschaft vom Atlantik bis zum Südchinesischen
Meer entstand – wie die amerikanischen Kordillen – vor 130 Millionen bis 500
000 Jahren während der sog. Alpiden Faltung. Diese Gebirge sind also die
jüngsten Gebirge der Welt, noch nicht abgeschliffen von Wind und Wetter der
Weltgeschichte, hoch und schroff, mit Gipfeln, die weit über die Baumgrenze
hinein ins ewige Eis ragen.
Die Alpide Faltungskette in Eurasien erstreckt sich von Westeuropa bis nach
Ostasien. Sie zieht von den Pyrenäen über die Alpen und im nördlichen Bogen
über die Karpaten, den Kaukasus und das Elbus Gebirge zum Hindukusch. Der
südliche Bogen führt über die Alpen über den Balkan, das Pontische Gebirge und
die Taurus-Berge zum Zagros-Gebirge und über Pamir und das Hochland von
Afghanistan ebenfalls bis zum Hindukusch. Von dort aus ziehen drei
Gebirgsketten weiter nach Osten. Die beeindruckendste ist die südliche Kette des
Himalaya, die sich über Hinterindien bis in die südostasiatische Inselwelt hinzieht.
Die nördliche Kette, das Tien-schan-Gebirge, stellt die Verbindung zu den uralten
Gebirgslandschaften Südsibiriens her, zum Altai, zum Kentei-Gebirge. Die
mittlere Kette umfaßt das gesamte Hochland von Tibet.
Kailasch, aus der Hochebene gesehen
Im Windschatten der Gebirge, da, wo die Wolken nicht mehr abregnen, haben sich
weite Trockengebiete entwickelt: die Grassteppen in Kasachstan, in der Ukraine,
in Anatolien und die Trockensavannen des Mittelmeergebietes. Und es sind riesige,
lebensfeindliche Halb- und Sandwüsten entstanden: die Kara Kum und Kisil Kum
in Südrussland, die Große Salzwüste und die Wüste Wu Lut im Iran, das TarimBecken und die Wüste Gobi in China und der Mongolei.
Die gesamte eurasiatische Hochgebirgslandschaft ist eine Landschaft der
krassesten Gegensätze: Es gibt Wüsten und feuchte Nebelwälder,
Hochgebirgsweiden und subtropische Hartlaubgehölze. Es gibt Gegenden mit
ewigen Frühling, ewigen Hochsommer, ewigem Winter. Es gibt Gegenden, da ist es
mal Hoch-Sommer, mal Eis-Winter. Und die Tagestemperaturen schwanken
häufig zwischen +30 °C über Mittag und 0 °C in der Nacht.
Kein Wunder also, dass die Hochgebirgslandschaft immer nur dünn besiedelt war.
Das Hochgebirge mit seinen eingelagerten Wüsten und Steppen ist keine
Paradieslandschaft, in der Menschen gerne siedeln. Es wurde deshalb häufig nur
als Zufluchtsort bedrängter Völker genutzt, die dort – in großen, natürlichen
Festungen – die Zeitläufe und die Kriege um das wertvollere Siedlungsland
überlebten. Kein Wunder also auch, dass die Bevölkerung dieses langgestreckten
Hochgebirgsstreifens genauso zusammengewürfelt ist wie in ganz Eurasien: An
den Nordhängen und in den angrenzenden winterkalten Trockensteppen finden
wir die verschiedensten sog. Turkvölker, die in den großen
Völkerwanderungszeiten aus Vermischungen europider und mongolider Stämme
entstanden sind: die Ungarn, Türken, Tataren, Kirgisen, Kasachen, Usbeken,
Turkmenen, Uiguren. Im Westen und Südwesten siedeln die „weißen“
Europoiden: die Europäer, Kurden, Iraner, Afghanen, Tadschiken, Pakistani,
Inder. Und im Osten bis zum Hindukusch leben die „gelben „Mongoloiden“: die
Tibeter, die Mongolen, Burjägen, Chinesen und die Khmer.
Im gesamten Gebiet des eurasischen Hochgebirgsstreifens finden wir heute also ein
buntes Gemisch der verschiedensten Völker. Jedes Volk hat seine eigene
Geschichte, Sprache und Kultur, seine eigenen tradierten Überlebensstrategien.
Viehzüchter und Hirten sind sie aber zum Großteil geblieben. Sie leben, je nach
Klima und Höhenlage, von der Zucht von Schafen, Ziegen, Pferden, Kamelen oder
Yaks. Der Ackerbau spielt im Gebirge und in den Trockensteppen bis heute nur
eine Nebenrolle.
Tibetische Nomaden beim Melken der
Schafe
So verschieden die Menschen und Kulturen im Hochland und im Gebirge auch
sind, Hundehalter sind sie alle. Und ihre Hunde sind untereinander – von den
Pyrenäen bis ins Tibetische Hochland – alle ziemlich ähnlich:
Es sind mittelgroße bis sehr große Hunde, schwerknochig und bedächtig. Aber sie
sind geländegängig wie Gemsen und auch so anspruchslos in Haltung und Pflege.
Sie sind alle mehr oder weniger zotthaarig, mit einem natürlichen Fellpanzer
versehen. Sie haben kurze dreieckige Hängeohren und sehr mitteilsame buschige
Schwänze, die sie in Erregung hoch über den Rücken rollen. Sie sind schwarz oder
weiß, rotbraun, grau oder golden oder alles zusammen. Von Charakter her sind sie
lebhaft, selbständig und verträglich, aber mit einem erheblichen Dickkopf und
einer gewissen Naturschärfe versehen. Alle zeigen noch viel urtümliches Verhalten
und keinerlei Angst vor mächtigen Gegnern, vor Großkatzen, Wölfen, Bären.
Diese Eigenschaften waren es wohl auch, auf denen sich ihre Beziehung zu
Menschen aufbaute. Überall von den Pyrenäen bis nach Tibet treffen wir sie als
Schutz- und Wachhunde der ansässigen Hirten und Viehzüchter. Und es ist sicher
nicht übertrieben anzunehmen, dass das Überleben der Menschen in diesen
„wilden“ Gegenden erst mit Hilfe dieser kräftigen, eigenwilligen Hunde auf Dauer
möglich war.
Blue & tan - farbener Do Khyi - ein Nomadenund Berghund
Bildquelle, Kynos Atlas, Kynos Verlag
Eine gezielt Zucht betrieben die Hirten nie. Bis heute hat jede Gegend ihre
„Regionalrasse“, die sich von anderen Gegenden unterscheidet: Je kälter das
Klima, je größer die natürlichen Fressfeinde, desto langhaariger, größer sind die
Hunde. Auch die alteingesessenen Hunde aus dem Hochgebirgsgürtel unterlagen
der „natürlichen Auslese“ und mussten mit dem Klima und ihren MitKonkurrenten auskommen.
Woher nun diese „urtümlichen“ Hunde kamen und welche modernen Rassen zu
ihnen zählen, darüber streitet man sich, seit es Kynologen (=Hundeforscher) gibt.
Waren die ersten „Berghunde“ – wie wir sie hier einmal ganz vorsichtig und allen
Streit vermeidend nennen wollen – eigens zur Wolfsabwehr gezüchtete
„Schäferhunde“? Oder waren sie Schlittenhunde, welche die Menschen von
Norden her mitbrachten und die im Gebirge alle Schlittenhundeigenschaften
verloren? War der erste Berghund der albanische „weiße“ Molosser? Oder
stammen sie alle von der schwarzen Tibet Dogge (=Do Khyi) ab?
Aus den bis heute als Hunde anerkannten früh- und vorhistorischen
Knochenfunden lässt sich keine Antwort ableiten. Als die ältesten Funde einer
„großen wolfsähnlichen (!) Hunde-Rasse der Vorzeit“ gelten die, welche man in
römischen Soldatenlagern fand. Man fand diese Hunde immer am hinteren
Ausfalltor, der porta decimana Und so gab ihr Entdecker diesen Hunden den
Namen „Lagerhund“. Große Hunde „Berghunde“, die älter sind als die römischen
Lagerhunde sind bis heute offiziell nicht bekannt geworden. Wenn man den
Ausgräbern und ihren zoologischen Beratern trauen darf, gab es bis zur Römerzeit
(ca. 300 v.u.Z. – 300 n. u. Z.) weltweit nur kleine Hunde und große Wölfe.
Doch solche Aussagen darf man getrost bezweifeln:
Niniveh Lehmfigur 650 v Chr.
Im ca. 8500 Jahre alten Jarmo im Irak fand man kleine Lehmfigürchen: zottige
Hunde mit kurze, breiter Schnauze, mit Schlappohren und hoch geringeltem
Schwanz, in denen man unschwer kleine, primitive Abbilder langhaariger
Berghunde erkennen kann. Und im 8000 Jahre alten südtürkischen Catal Hüyük
grub man die Statuette einer Muttergottheit aus: Sie sitzt auf einem Thron und
neben ihr, rechts und links, sitzen – in typischer Wächterpose – zwei riesige, bärige
Hunde – keine Wölfe. Die Sumerer (2800 – 2360 v.u.Z.) bezeichneten in ihrer
Keilschrift den Löwen mit dem Wort „ Großer Hund“ (Anmerkung R.R. denken
wir einmal an den Tibetischen Begriff „Löwenhunde“). Und das ist ein Hinweis
darauf, „dass der zur Vergleichung verfügbare Hund ein Tier von annähernd
ähnlicher Größe“ – oder imposanter Kraft – „gewesen sein muß“, wie Strebel
(1904/05) meint.
In Ninive (704 – 612 v.u.Z.) und Babylon (1700-539 v.u.Z.) zwischen Euphrat und
Tigris fand man kleine Tonbilder, auf denen kräftige, zottige Berghunde
dargestellt sind. Sie gehörten zu kultischen Krankheits-Austreibungen. Die
dargestellten Hunde sind weit feiner stilisiert als die Hunde von Jarmo (s.o.), aber
sie sind ihnen genauso ähnlich wie modernen Hirtenhunden.
Assyrisches Wandrelief Palast v. Ashurbanipul
700 v.Chr. - schwere Jagd-/ Hatzrüden
In Ninive und in Babylon finden wir dann allerdings auch neben den alten,
zottigen zum ersten Mal kurzhaarige Berghunde, die man wohl als Jagd- Kampfoder Kriegshunde züchtete und aus denen sicherlich die Vorfahren unserer
modernen Doggen, Boxer, Mastiffs, Rottweiler entstanden sind.
Assyrisches Relief 640 v.Chr.
kurzhaariger Kriegs- oder Jagdhund
Der erste schriftliche Hinweis auf einen großen Berghund stammt aber aus China:
Im Jahre 1121 v.u.Z. soll das Volk der Liu dem „großen Protektor des
Königreiches“ einen Hund geschenkt haben, der war 4 Fuß hoch (=ca. 1,20 m.).
Route von Marco Polo 1273 bis 1290,
das Hochplateau von Tibet und den
Transhimalaya hat er umgangen, Tibet
selbst nie gesehen .....
Ob seine Schilderung der Tibetdogge vom
"Hörensagen" aus Erzählungen der
Mongolen und Chinesen stammt ?
gar manche seiner Schilderungen werden
heute von Wissenschaftlern als Wiedergabe
von Legenden der Einheim- ischen
gesehen.
Bildquelle:National Geographic 6/2001
Marco Polo, Weltreisender aus Venedig (1254-1324), berichtet darüber und sagt
selbst: „Das Volk der Tibeter ist eine schlecht beschaffene Rasse, sie halten
Doggen, so groß wie Esel, die vorzüglich zur Jagd wilder Tiere sind, namentlich
der wilden Ochsen (Yaks). Marco Polo hat sicher übertrieben. Mit ca. 65 cm
Schulterhöhe ist die Tibetdogge (Do Khyi) kein Riese unter den Berghunden, auch
wenn ihre ca. 50 kg (Anmerkung: Rüde) schon Eindruck machen. Er kolportiert
hier einfach nur das erste Gerücht, das sich um die Berghunde rankt und das sagt:
die Berghunde sind furchtbare, gefährliche Riesen
Das zweite Gerücht sagt:
Der Berghund ist ein „Greif“
ein Greif ? oder die Entmystifizierte Zeichnung eines
Greifes - eine der wohl besten bildlichen Darstellungen
des 18. Jahrhundert
Ktesias, griechischer Historiker und Arzt am persischen Hof schrieb 405 v.u.Z.
eine uralte vorderasiatische Sage als gesichertes Wissen um und sagte: In den
hohen Bergen wohnen die sog. „Greife“. Sie sind geflügelte Hunde, groß wie Wölfe
(Anmerkung: Grauwolf Risthöhe 70 – 80 cm.), mit Klauen wie Löwen, und am
ganzen Körper mit schwarzen Federn bedeckt, welche nur an der Brust rotgelb
gefärbt sind ( Anmerkung: vermutlich black & tan Farbe im Zotthaar). Infolge
der Wachsamkeit dieser Tiere fällt es schwer, diese Berge zu besteigen. Aus den
grimmigen Berg-Wächter-Riesen wurden also mit der Zeit magische Adler-Löwen.
Und damit war der Grund zum dritten Gerücht schon gelegt, das besagte:
Der Berghund ist ein Tigermischling
Dieses Gerücht stammt von Aristoteles (384-322 v.u.Z.), der die Hunde nur vom
Hörensagen kannte. Aelian (170-235 v.u.Z.) schrieb dann von ihm folgendes ab:
Canis Indica,Canis pastoralis, Indische Hunde nach
Johann Honstonus, 1672
Die sog. „indischen Hunde“, die Tibeter, werden von ihren Herren an Bäume
gebunden und allein gelassen. „Stoßen nun Tiger auf diese Hunde und sind sie
gerade hungrig, dann zerreißen sie die Hunde. Kommen sie hingegen gesättigt
herzu, so lassen sie sich mit den Hunden ein.........
Die nächste Brut aber von diesem Tiger und einem Hund folgt der Mutter... und
wird ein Hund. Solche Hunde nun, die sich der Abkunft von einem Tiger rühmen
dürfen, verschmähen es den Hirsch zu jagen oder mit einem Schwein anzubinden.
Den Löwen hingegen fallen sie an und geben dadurch ihre frühere Abkunft zu
erkennen“ Und dann folgt die altbekannte, sadistische, blutrünstige Geschichte
von einem Hund der einen Löwen „würgte“ und auch nicht losließ als man ihm
nacheinander Schwanz, alle vier Beine und schließlich den Kopf abhackte.
Das vierte Gerücht ist weniger blutrünstig, es meldet:
Die Berghunde sind Drachen.
Columnella (ca. 50 n.u.Z.), römischer Agrarier der Kaiserzeit, schreibt: “Als Hüter
des Hofes muß man einen großen, mächtigen Hund wählen, der eine laute und tiefe
Stimme hat, damit er schon durch sein Gebell und seinen Anblick die Übeltäter in
die Flucht schlägt. Er soll einfarbig sein und zwar weiß, wenn er bei der Herde,
schwarz, wenn er im Hof verwandt wird... Der Kopf ist so mächtig, dass er als der
größte Teil des Körpers erscheint, die Ohren sind heruntergeklappt und hängen
vorn über, die Augen sind schwarz oder grauschillernd und stechend; die Brust ist
breit und zottig, die Vorderhand kräftig... solche nennen die Griechen Dragoi,
Drachen“. Über Zucht und Haltung dieser „Drachen“ wird nichts gesagt. Es heißt
nur, man soll sie beim Hirten kaufen, und man soll ihnen 14 Tage nach der Geburt
den Schwanz kupieren.
Feld- oder Hatzrüde
Germanischer Bärenhund
Über Zucht und Haltung steht dann aber etwas in der altpersischen Avesta, den
Heiligen Büchern der Parsen, die zwar erst vor 1500 Jahren schriftlich
niedergelegt wurden, denen aber mit Sicherheit eine ebenso lange, wenn nicht
längere, mündliche Überlieferung vorausgeht: „Den Hund, „ sagt der Schöpfer zu
seinem Propheten Zarathustra, „ließ ich sein eigen natürlich Gewand und sein
eigenes Schuhwerk haben; ich machte ihn zu einem eifrig wachenden,
scharfbeißenden, der seine Nahrung von den Männern abbekommt, damit er auf
die Anwesen acht gebe“ Wolf-Hund Mischlinge aber, so heißt es weiter, müssen
getötet werden. „Auf der einen Seite werden Hunde geworfen: tödlich gleichsam
für Haus und Hof; und die nun werden schädlicher und verderblicher und für
Haus und Hof gefährlicher als sonst der Hund es ist, auf der anderen Seite werden
Wölfe geworfen: tödlich für Haus und Hof, und die werden schädlicher und
verderblicher und für Haus und Hof gefährlicher als sonst Wölfe es sind.“ Man
sieht, die Menschen haben offensichtlich schon sehr früh negative Erfahrungen mit
Wolfseinkreuzungen gemacht und haben solche „Blendlinge“ lieber getötet. Das
fünfte Gerücht, das besagt:
Alle Berghunde, Hirtenhunde, sind „wolfsblütige Schäferhunde“
Das darf man getrost ins Reich der Fabeln verweisen – genauso wie alle anderen
oben genannten Gerüchte auch.
Was sind die Berghunde nun aber wirklich und wie lebten und leben sie?
Darüber gibt es, wenn auch spärliche Berichte: In alten germanischen
„Weistümern“ werden diese Hunde „Schafhunde“, „Schafrüden“, „Feldrüden“,
„Indische Hunde“ oder „Hirtenhunde“ genannt. „Schafhunde“ (russisch
Owtscharka) sind aber keine Schäferhunde. Sie hüten nicht auf Anordnung und
Geheiß des Schäfers. Sie wachen nur, selbständig und ohne Anweisungen. Sie
bringen Schafe, Kühe, Yaks nirgends hin, sie bleiben in ihrer Nähe „wandeln“ mit
und passen auf. Sie sind die Hunde, „die den Wolf beißen, ihm das Vieh aus dem
Maul nehmen und auf das Geschrei, das von den Landleuten beim Erscheinen des
Wolfes erhoben wird, sofort auf weite Entfernung hin zu Hilfe eilen.
Hierzulande gehörten diese Hunde zur Standardausrüstung des wandernden
Hirten und des sesshaften Bauern auf dem einsamen Hof. Mit dem Verschwinden
der Wölfe und Bären, mit dem Niedergang der freien Hirten und der Bauern, mit
der Durchsetzung des fürstlichen Machtmonopols im Absolutismus, verschwanden
diese Wächter persönlicher Freiheiten mehr und mehr. Ihre Rolle bei den Herden
übernahmen die leichteren, führigeren Schäferhunde und auf den Höfen die
kleineren „Mistbeller“ und „Rattler“.
Tibetanischer Hund, Zeichnung nach William Youatt,
im Jahr 1850.
Doch in anderen Ländern blieben sie und ihre Funktionen erhalten. Der englische
Weltreisende Youatt berichtet 1845: „Der Hund wird auf dem Tafelland des Tibet
begrenzenden Himalayagebirges gezüchtet. „Die Männer kommen zu
verschiedenen Jahreszeiten in die Niederungen herab, um Borax, Moschus u.
dergl. zu verkaufen. Die Weiber bleiben daheim, und sie und ihre Herden müssen
unter Umständen energisch durch diese Hunde verteidigt werden. Sie sind die
Beschützer fast jeder größeren ländlichen Besitzung.“
Samuel Turner beschreibt um 1800 seine Erlebnisse mit den tibetanischen
Hunden: Er „traf auf einen Haufen tatarischer Hirten, die immer in Zelten leben
und nichts tun, als ihr Vieh zu weiden... In einem der elenden Dörfer strich ich aus
Neugier zwischen den Häusern herum, und da ich alles ruhig fand, ging ich in eine
steinerne Einfassung... So wie ich eintrat, sprang zu meinem Erstaunen ein großer
Hund auf, der wenn sein Mut seiner Größe gleich kam, stark genug war, mit einem
Löwen zu fechten. Er hielt mich mit seinem tobenden Bellen an dem Gatter
zurück, und ich war anfangs sehr erschrocken, da ich mich aber an die Feigheit (!)
der Hunde erinnerte und wusste, dass sie nur dann mutig sind, wenn sie bemerken,
dass man sich vor ihnen fürchtet, stand ich still....
Ähnliche Erfahrungen machte der ungarische Graf Bela Szechenyi in Tibet:
„Auf einer Exkursion in einem Tale erblickte ich gegen Abend ein Licht und hörte
Hundegebell....kaum war ich einige hundert Schritt vorwärts gegangen, da
umringten mich plötzlich fünf tibetanische Hunde. Ich glaubte meinen letzten
Augenblick gekommen...
Man sieht wie die Gerüchte über die riesigen, tigergleichen Drachen-Greife mit
Wolfsblut wohl entstanden sind. Graf Szechenyi ließ sich trotzdem nicht
entmutigen. Er kaufte drei dieser „Bestien“ und wollte sie nach Europa einführen.
Er hatte allerdings keinen großen Erfolg damit.
Und wie seinen Hunden, so erging es auch allen anderen importierten TibetDoggen: Sie starben immer wieder früh – an falscher Haltung und zuviel
nasskaltem Wetter. Oder sie landeten hinter Gitterstäben in Zoologischen Gärten.
Die Europäer hatten offensichtlich den Umgang mit diesen selbständigen,
wehrhaften Hunden verlernt.
Daß aber diese Hunde keine „Drachen“ sind und dass man mit ihnen auch als
Fremder zurecht kommen kann, das beschreiben andere Weltenbummler.
Schlatter z.B. berichtet von den nogaischen Hunden am Asowschen Meer, einer
nur mittelgroßen, aber doch recht durchsetzungsfähigen Lokalrasse. Er empfiehlt
folgendes:
- Man nimmt sich einen Tartaren in der Landestracht als Begleiter mit.
Der kommt mit den Hunden zurecht und die mit ihm.
- Man geht als Fremder, langsam und hält einen langen Stock hinter sich.
Die Hunde packen gewöhnlich von hinten und beißen dann in den Stock.
- Man tut wohl, wenn man ihnen etwas Speise zuwirft, womit sie sich
beschäftigen, bis man ein Haus erreicht hat.
- Man darf sie nie schlagen, sonst kommen auf das Geheul des getroffenen
Hundes alle Hunde des Dorfes zusammen, und die Sache wird ernster als
zuvor.
- Man setzt sich einfach hin. Der sitzende Mensch... erregte nur ihre
Neugier. Sie bildeten einen Kreis um ihn, beäugten ihn verwundert und
liefen dann ohne Erregung auseinander.
Wir sehen: die „Drachen“ sind ganz sanft, wenn man sie sanft behandelt. Sie
antworten nur – auf Aggression mit Aggression, auf Gleichgültigkeit mit
Gleichgültigkeit, auf Freundschaft mit ruhiger Duldung. Solche „sanften
Drachen“, die nur ihr Anwesen bewachen, kann man heute als Urlauber im
eurasischen Hochgebirgsstreifen noch überall antreffen.
Wir selbst trafen so einen in den Pyrenäen: Er hatte sicher keine international
anerkannte Ahnentafel, und jeder Züchter hätte ihn als „Fehlfarbe“ aussortiert.
Aber er war ein Pyrenäenberghund, so wie es sie sicher schon seit Jahrtausenden
gibt. Er bewachte den Campingplatz, das Hotel und seine „patronne“ mit
gelassener Aufmerksamkeit. Er bändelte mit niemandem an, duldete sogar fremde
Hunde und war den ganzen Tag kilometerweit unterwegs, von Aussichtsplatz zu
Aussichtsplatz, um sein Reich zu kontrollieren. Seine patronne verlor er dabei
allerdings nie aus den Augen. Hatte man etwas mit ihr zu bereden, so war er – wie
aus dem Boden gewachsen – plötzlich da, ganz ruhig, ganz sanft. Aber
unmissverständlich. Die großen Schweizer Sennenhunde sollen eine Regel
aufgestellt haben, die sagt: „Es ist verboten mit der Sennerin zu tanzen.“ Der
Berghund in den Pyrenäen schien ähnliches im Kopf zu haben.
In dieser Funktion – als selbständige Wächter und Beschützer – finden wir die
Berghunde heute noch in den Pyrenäen, in den Alpen, in der Tatra, im Kaukasus,
in Anatolien, Kurdistan und Tibet. Überall werden sie als Wach- und Schutzhunde
gehalten. Und damit sie diesen Job auch gut erfüllen, werden sie ordentlich
versorgt. Schon in der altpersischen Avesta wird eine Pflegeanleitung aufgestellt:
„Hervorgeholt werde Milch und Fett samt Fleisch, man es dem Hunde als Speise
bringe, so ist seine gehörige Mahlzeit.“ Und eine „nicht wieder gut machbare Tat“
ist es, diesen Hunden „nicht verkleinerte Knochen oder zu heiße Speisen“ zu
geben. Denn „wenn die Knochen ihm zwischen den Zähnen stecken bleiben oder
sich im Hals festsetzen, oder wenn ihm die zu heißen Speisen Maul oder Zunge
verbrennen, so werden die Täter dadurch verwirkten Leibes.“
Der römische Dichter Vergil schreibt in seinen Hirtengedichten:
„Über allem vergesse mir nicht die Pflege der Rüden.
Füttre mit Molken und Brot. Wenn die deine Ställe bewachen,
Fürchtest du weder den Wolf noch nächtlich schweifende Diebe,
Noch den verwegenen Überfall iberischer Räuber.“
Tibetische Nomaden bei der "Schur" das heißt
dem Auskämmen der Schafwolle.
Und auch die Hunde der eher armen Hirten in Tibet werden Berichten zufolge gut
genährt – mit Fladenbrot, Maismehl und Ziegen- oder Schafsmilch.
Thanka Darstellung Heldenkönig Gesar von Ling
"Die Könige von Tibet"
Fußteil Darstellung Vieh der Nomaden und
Raubtiere unter dem Schutz des Do Khyi
Waren bei den Dingos, Parias die gut gehaltenen, gut ernährten Hunde die
Ausnahme, so scheint es bei den Berghunden genau umgekehrt zu sein: Fast
überall werden die Berghunde wohl versorgt und gepflegt. Diese Tatsache und die
geachtete Wächter-Position der Hunde, die im deutlichen Gegensatz zur sonst
üblichen Rolle der vierbeinigen namenlosen „Müllabfuhr“ steht, erscheint auf den
ersten Blick als nicht gerade „primitve“, Beziehung zwischen Menschen und
Hunden. Hier scheint so etwas wie ein Vertrag vorzuliegen mit dem Inhalt: Du
passt auf meine Sachen auf und verteidigst sie, und ich gebe dir dafür dein Fressen
und mein Vertrauen. Aber so neumodisch wie dieser Vertrag auch aussieht, vom
Hund aus gesehen muß er nicht so unbedingt neumodisch sein. Man kann Hunde
nicht prägen wie Graugänse, sie lernen und verlernen ihr Leben lang, wie alle
modernen Säugetiere. Aber junge Berghunde (und ihre modernen Nachkommen,
die Hirten-, Sennen-. Treibhunde und Doggenartigen) lernen üblicherweise in den
ersten vier Lebensmonaten „ihr“ Rudel ganz persönlich kennen. Und sie
unterscheiden dann „ihr“ Rudel von allen anderen: Sie lieben „ihre“ Katze und
jagen die anderen, sie lieben „ihre“ Leute und sind Fremden gegenüber
misstrauisch bis abweisend. Dieser Charakterzug – „gutmütig gegen seine
Hausgenossen“, aber „gegen Fremde abweisend“ das ist bis heute allen noch
unverzüchteten Berghunden eigen. Diesen Charakterzug sagen ihnen die
Menschen nach, seit sie Berghunde kennen, und diesen Charakterzug haben die
Menschen an ihren Berghunden immer geschätzt.
Entnommen aus: „Vom aufrechten Menschen zum Hundehalter
„ 500.00 Jahre Ko-Evolution und Kulturgeschichte von Mensch und Hund
Autoren: Gudrun Beckmann & Susanne Beckmann“, mit freundlicher Genehmigung von Frau Gudrun Beckmann
und dem TG-Verlag Ulrike Beuing GmbH, 35392 Gießen.
ISBN 3-929301-02-4
Ruth Reheuser 05/2001
Blau und Grau ist nicht
dasselbe
Das Gen für Farbverdünnung (Blauverdünnung), Wirkung und
Nebenwirkung
Dieses Gen für Farbverdünnung ist keineswegs eine Erfindung oder Mutation der
„Neuzeit“ in der Rassehundezucht, es existiert nachweislich bereits seit dem 17.
Jahrhundert in Europa, bei nahezu allen Hunderassen, in manchen wird es gar
als „Standardfarbe“ interpretiert, sprich es erfolgte also eine Reinzucht auf diese,
zugegeben aparte Farbe, welche im Standard als blau (Dt.Dogge/Whippet)
silbergrau (Pudel/Weimaraner), blue-& tan/grey-& tan (Do Khyi/
Dobermann/Pinscher), blue/grey (Do Khyi/Whippet), reh-mausgrau
(Weimaraner) oder auch isabellfarben (Setter/Dobermann) bezeichnet wird.
"Blauer" Greyhound mit gelbem Auge
"Isabellfarbener" Whippet, gelbes Auge
Bei anderen Rassen wiederum (insbesondere kurzhaarigen) wird die Farbe als
Blauverdünnung ausgeschlossen (inzwischen auch Dobermann/ Pinscher).
Die Farbe kommt durch die Wirkung des „Dilution-Gen“ für Blauverdünnung
zustande, das von Little und Jones (1919) das Buchstabensymbol „d“ erhalten hat.
Sein Allel das Gen „D“ bewirkt eine intensive, „d“ dagegen eine abgeschwächte
Pigmentierung. Die beiden Gene bewirken an sich keine Farbe, sie beeinflussen
nur die Intensität der Farbe, die durch andere Genloci gebildet wird ( z.B. BB =
schwarz, bb = braun) .
Gegenüber „D“ verhält sich „d“ einfach rezessiv, das heißt ein Hund mit der
Formel „BBdd“, welcher schwarzes Pigment bildet, erscheint jetzt unter der
Wirkung von „dd“ „blau“, zum Beispiel blaue Doggen, blaue Whippets,
Silberpudel, auch der Do Khyi...usw. Bildet der Hund aber braunes Pigment, so
bewirkt „dd“ die charakteristische z.B. Weimaranerfarbe, die Little 1957 als
„Silberrehfarbe“ bezeichnet hat oder aber auch als „isabellfarben“ bezeichnet
wird.
"Silbermausgrau" Weimaraner
"Silberrehfarben" Weimaraner
Die Farben verdünnende Wirkung von „dd“ wirkt sich nicht nur im Haar,
sondern auch in der Pigmentierung der Nase und der Augen aus. Hunde mit der
Formel „dd“ haben deshalb eine „schiefergraue“ Nasenkuppe und gelbbraune
Augen; hier allerdings auch keine Regel ohne Ausnahme, beim Collie werden
Hunde der Formel „dd“ mit einer schwarzen Nase geboren. Die aufhellende
Wirkung erstreckt sich, wie oben gesagt auf die durch andere Genloci gebildete
Farbe, so zum Beispiel auch auf Black und Tan.
Im Jahre 1631 malte van Dyck ein Bild, welches Rupert v. d. Pfalz mit einem
silbergrauen Hund darstellt. Das Bild zeigt, dass die silbergraue Farbe schon im
17. Jahrhundert bei Vorstehhunden vorkam und dass es keineswegs einer
Kreuzung von Rassen bedurfte um diese zu erzeugen. Weil sich der
Aufhellungsfaktor, wie oben dargestellt, gegenüber dem Intensivierungsfaktor
rezessiv verhält, konnte die Farbe nur auf dem Weg einer geschickten Inzucht als
Standardfarbe gefestigt werden, wobei zu beachten war, dass der
Aufhellungsfaktor bei fortgesetzter Inzucht zu einer schlechten Fellbildung und
Anfälligkeit für Hautkrankheiten führt, wie dies schon Strebel (1904) bemerkt
hat.
Kerry "blue" Terrier, genetischer Vergrauungsfaktor - ohne Mitwirkung des "d" Dilution Gen für
Blauverdünnung
stehend vorne - einfach heterozygot
aufgerichtet - Vergrauungsfaktor fehlt = schwarz
Genotypisch anders als die „blauen“ sind die „grauen“ Hunde. Ihre Farbe wird
durch einen Vergrauungsfaktor hervorgerufen. Hunde mit diesem Faktor werden
immer schwarz geboren und haben stets eine schwarze Nase. Sie vergrauen im
ersten oder zweiten Lebensjahr mehr oder weniger stark. Modifizierende
Faktoren können eine ganz unterschiedliche Vergrauung hervorrufen, sie reicht
vom dunklen Aschgrau bis zu einem hellen Silbergrau (z.B. Kerry Blue Terrier).
Weil der Faktor für die Vergrauung sich dominant vererbt, können genetisch drei
Typen vorkommen: 1. Hunde, die den Faktor doppelt, also homozygot haben; 2.
Hunde, bei denen er nur einfach, also heterozygot angelegt ist und 3. Hunde, bei
denen der Vergrauungsfaktor fehlt. Im 1. und 2 Fall bekommen die Hunde ein
mehr oder weniger stark vergrautes Fell (Mantel) im 3. Fall bleibt das Fell
schwarz.
"wildfarben Grau" Wolfspitz
"dunkelgrau gewolkt" Tschechischer Wolfhund
Eine ganz andere Haarfarbe ist das „dunkelgrau gewolkt“ oder auch „wildfarben
Grau“ bei verschiedenen Hunderassen (z.B. Dt. Schäferhund). Hier ist das
einzelne Haar der „Wolfsfärbung“ an der Wurzel fahl-graugelb, fast weißlich;
diesem fahlgelb folgt ein Übergang über rotgelb und rot zu schwarz. Das Schwarz
wird durch vermehrte, rot durch verminderte Einlagerung des Farbstoffes
Melanin erzeugt, das Fahlgelb wird für die natürliche Farbe der Haarzellen
gehalten (Räber, Strebel, Stephanitz), bei weiterer Durchzüchtung erscheint die
Farbe Black und Tan, welche eine Übersteigerung der natürlichen
Wildfärbungsabzeichen darstellt. Der Erbgang für „wolfsfarben Grau“ ist
homozygot rezessiv.
Welche Genetik bei der grauen (blauen) Fellfarbe des Do Khyi zum Tragen
kommt, darüber schreibt bereits Siber (1897) in der Zusammenfassung des
Werkes „Der Tibethund“. Hier erwähnt er, aufgrund Beschreibungen Reisender:
„ auch „Blau“ mit Roth (schiefergrau) dürfte hie und da vorkommen“ und zeigt
damit auf, dass das Farbverdünnungs-Gen bereits im Tibet des 18.Jahrhunderts,
wenn auch selten so aber doch bei einzelnen Do Khyi beobachtet werden konnte.
Ebenfalls findet die Isabellfarbe sowie hellgelbe Augenfarbe in seinem Werk
Erwähnung.
Den genaueren Werdegang des Dilution-Genes „d“ in der Zucht des Do Khyi im
heutigen Europa und Amerika beschreibt Ann Rohrer: „eine weitere Hündin aus
dem zweiten Wurf Kalu x Kipu, Langtang Su Chen Chung wurde zu dem TMEigentümer Manfred Boese in Deutschland exportiert. Aus der Verpaarung mit
seinem Rüden, dem blue- und tan farbenen Deutschen Champion Tü Bo brachte Su
Chen die prachtvolle Yidam Aksu zur Welt. Im Jahr 1982 wurde Aksu mit ihrem
Vater Tü Bo verpaart, welcher aus dem Saipal Zwinger von Mr. Jay Singh in
Kathmandu, Nepal nach Deutschland importiert wurde. Aus diesem Wurf wurden
drei Welpen nach Amerika importiert; Yidam Sindar Dokyi Dragonsquest und
Yidam Dakas Kashmir wurden die Eltern weiterer Champions in den USA“.
Yidam Dakas Kashmir * 1982
(Tü Bo x Yidam Aksu)
Über diese Nachkommen schreibt Cathy Flamholtz in ihrem Buch: „Sibers
Erinnerung an die blaue Farbe ist sehr interessant. Für Jahre war diese Farbe bei
den amerikanischen Züchtern unbekannt, dann erschien die Farbe in einem Wurf
eines importierten Elternteiles. Ein solch „blauer“ Hund fiel in Karen und Rob
Pickels Zucht mit dem deutschen Import Yidam Dakas Kashmir x Langtang Shay
Ri´s Sugarfoot. Sehr interessant, dass Siber uns an diese Farbe bis ins Jahr 1897
zurückerinnert“.
In der Europäischen Zucht des Do Khyi sind die Nachkommen aus dem oben
erwähnten Wurf, Yidam Amban und Yidam Akbar sowie Aksu, aber auch Grey
King (Desääl) in nahezu allen Ahnentafeln zurück zu verfolgen und somit dürfte
das rezessive Dilution-Gen „d“ beim Genloci sehr vieler Rassevertreter präsent
sein. Es ist also kein Zufall, wenn zwei offensichtlich black- und/oder black und
tan farbige Elterntiere plötzlich graue (blaue) Welpen im Wurf haben; Beide sind
in diesem Fall Träger des Dilution-Genes „d“, selbst die Anzahl der grauen
(blauen) Welpen im Wurf sagt nichts über die Vererbungskraft für dieses Gen bei
einem der beiden Elterntiere aus. Es kann durchaus vorkommen, dass zufällig
keine grauen (blauen) Welpen in einem solchen Wurf liegen. Die errechneten
prozentualen Anteile bei bestimmten Kombinationen des Genloci der Eltern sind
lediglich statistische Werte.
"blue & tan farbener" Do Khyi
( auch als "grey & tan" bezeichnet
Nebenwirkungen des Dilution-Gen „d“ oder Farbmutanten-Alopezie
Die Auswirkungen des Dilution Gen „d“ beschreibt bereits Strebel in seinem Buch
(Die Deutschen Hunde 1904), ebenso dessen rezessives Verhalten: „Gerade wie
beim Albinismus gibt es auch beim Melanismus einen krankhaften Zustand
(Mutation) und das ist das Braun- oder Grau (blau) werden; das erstere tritt mit
hellen Augen und fleischfarbener Nase auf, und zwar ohne Übergang ganz
unvermittelt. Bei Bernhardinern habe ich plötzlich die Maske blau werden sehen,
wie bei Holländer Kühen plötzlich blau-weiße Schecken auftreten. Beide Arten also
blaue wie braune sind durch die Zucht ständig zu machen, nur ist mir aufgefallen,
dass die blaue Haarfarbe bei starker Inzucht des öfteren zur Nacktheit führt“.
Strebel beschreibt hier bereits sehr früh die Folgen einer Inzucht mit den DilutionGen-Trägern „dd“, welche heute als „Farbmutanten-Alopezie“ bezeichnet wird.
Durchaus gibt es vielfältige Ursachen für Alopezie (=Haarlosigkeit), welche
genetisch aber auch erworben sein können. In einem französischem Buch über
den Do Khyi wird die Farbmutantenalopezie als ganz seltene Erkrankung der
grauen (blauen) Do Khyi beschrieben, wobei nach neueren Erkenntnissen diese
auch bei normal gefärbten Tieren nach jahrelanger Inzucht auf Genotypen des
„dd“ mit Rückkreuzung auf Normalfarben auftreten kann (s. Standard
Dobermann).
Die Unterscheidung von anderen kongenitalen oder erworbenen Ursachen der
Alopezie ergibt das klinische Bild sowie eine Biopsie im Sinne der Ausscheidung
anderer Ursachen.
Bislang sind in der Deutschen Zucht derartige Alopezien oder auch andere
Hauterkrankungen (über Immunabwehrdefekte - klammert man Demodex canis
einmal aus), also derartige kongenitale oder tardierte Erkrankungen aufgrund
der blauen Farbe noch nicht aufgetreten (soweit bekannt), dennoch sollte den
Beobachtungen der Kynologen Aufmerksamkeit gewidmet werden und eine
Inzucht auf das Dilution-Gen „d“ mittels Einsatz zweier „dd“ Träger, also
phänotypisch grauer (blauer) Elterntiere vermieden werden.
Quellen: Räber, Enzyklopädie der Rassehunde; Vom Wolf zum Hund, Brevier neuzeitlicher Hundezucht
Strebel, die Deutschen Hunde
Stephanitz, der Deutsche Schäferhund in Wort und Bild
*Vanderlip, Hundezucht, Therapie Genetik
Dr.Gerhard Schüler, das große Dobermannbuch
Ruth Reheuser 05/2001
Chensi lebt!
- Farbmutantenalopezie/ Follikeldysthropie ?
Protokoll einer Fehldiagnose
4.12.98 - der Tag an dem ich meinen „kleinen Grauen“ Chang po das erste Mal
sah und sofort wusste, dass es soweit ist, endlich den langgehegten Wunsch nach
einem Do Khyi zu erfüllen. Chang po wäre mein Rüde aus diesem Wurf gewesen.
Sein Schicksal sollte mich viel länger beschäftigen als ich dachte !
Was war passiert ? Diagnose, bzw. Verdacht auf Farbmutanten-Alopezie bei
allen drei grauen Welpen in diesem Wurf. Was ist das überhaupt ? Die
Auswirkungen hatte ich ja bereits gesehen, kannte das Bild vom Dobermann,
aber bei so jungen Welpen hatte ich es noch nie gesehen !
Farbmutanten – Alopezie:
Betroffen sind die genetisch „blauen“ (grauen) Hunde die das Dilutiongen doppelt
angelegt haben, hier sind jedoch nicht alle in einem Wurf betroffen, sondern die
Erkrankung kommt nur sehr selten vor. Das in seiner Farbe verblasste Fell weist
im Haarschaft große Pigmentkörner auf, diese verursachen Haarverlust durch
Brüche der Haarrinde. Meist sind kurzhaarige Rassen prädisponiert.
Die Dystrophie tritt in den verblassten Fellarealen ab dem 1.Lebensjahr auf,
meist jedoch beginnend mit dem 2.Lebensjahr. Die Haut-/ Haarveränderungen
beginnen ditorsal an den Flanken und breiten sich im Verlauf mehrerer Jahre
über den gesamten Körper aus. Die Talgdrüsen arbeiten weiter, wodurch
seborrhöische Entzündungen entstehen. In den entzündlichen Hautpartien bilden
sich Melaninklumpen und peribulbäre Melanophagen. Die Behandlung besteht in
antiseborrhöischen Waschungen mit anschließendem Rückfetten der betroffenen
Partien, sowie der Behandlung mit Hautantibiotika um Entzündungen
einzudämmen. Meist müssen die betroffenen Tiere nach Ausweitung der
Follikelentzündungen mit großflächig offenen, eitrigen Partien euthanasiert
werden.
Die betroffenen Hunde sind sonst lebensfähig und munter, der Haarverlust ist
irreparabel.
- es konnte wohl nach dem klinischen Bild keine Follikeldystrophie der
Farbmutanten bei den drei betroffenen Welpen Chang po, Candra und Chensi
gewesen sein.
Follikeldystrophie bei schwarzem Fell (black hair
follicular dystrophy):
Nur Hunde mit schwarzem/dunklen Fell sind betroffen. Das gestörte
Haarwachstum wird mit gestörter Pigmentübertragung in Verbindung gebracht.
Ab der vierten Woche beginnt eine fortschreitende Alopezie von schwarzem Haar
unter Bildung von Haarstoppeln. Bis zum 9. Monat sind die Hunde meist haarlos.
Nicht immer sind alle schwarzhaarigen Regionen betroffen. Bei der Hautbiopsie
zeigen sich Melaninklumpen und Makromelanosomen. Die Behandlung erfolgt
durch eine symptomatische Behandlung der sekundären Schuppung der Haut,
der Haarverlust ist wie bei allen erblichen Vorgängen irreparabel.
- nachdem Chang po, Candra und Chensi grau (blau) waren (sind) und die
Veränderungen binnen kurzer Zeit eintraten, konnte auch diese Diagnose trotz
des frühzeitigen Beginns nicht treffend sein. Bei nahezu allen Formen von
Alopezien bilden sich in der Epidermis Veränderungen der melanintragenden
Zellen – auch bei endokriner (z.B. Schilddrüsenunterfunktion) oder erworbener
Alopezie.
Erworbene Alopezie:
Der Haarverlust entsteht durch Veränderungen des Follikels, weiterhin sind die
Ursachen oft unbekannt. Dennoch kommt es zum Stillstand des Haarzyklus mit
nachfolgender Alopezie. Zu diesem Erscheinungsbild gehören Alopezien als
Reaktion auf Sexualhormone, Wachstumshormone, bzw der in der Nebenniere
gebildeten Geschlechtshormone, durch endokrine Erkrankungen wie
Hyperkortisolismus oder Hypothyreose. Ursache kann auch eine antimitotische
Therapie (z.B. Chemotherapie, Bestrahlungen) oder eine infektiöse
Viruserkrankung sein.
Die anagene (Hautstoffwechsel) Wachstumsphase des Haares ist unterbrochen,
woraus die Bildung von anormalem Haar resultiert, nachdem die dystrophischen
Veränderungen nicht mit normalem Haarwuchs vereinbar sind kommt es
fallweise innerhalb von Tagen zum Haarverlust. Die Diagnose kann nur gestellt
werden unter Feststellung der vorangegangenen Störungen, der klinischen
Symptome. Eine Hautbiopsie ist nur von diagnostischem Wert wenn sie
vorgenommen wird bevor sich totaler Haarverlust einstellt.
Nach Behandlung oder Ausheilung der ursächlichen Erkrankung ist der
Haarverlust in den meisten Fällen reparabel, die Haare wachsen wieder nach.
Weshalb also kam es zu dem Verdacht auf eine Farbmutanten-Alopezie nach dem
Haarverlust bei diesen drei Welpen im Wurf, welche die Alopezie teils total, teils
stellenweise innerhalb von wenigen Tagen aufwiesen, beginnend ab der vierten
Woche. Nur aufgrund der Haar- und Hautfarbe?
Das klinische Bild schien in andere Richtungen zu deuten, nach all meinen
Nachfragen über zwei Jahre bei der betroffenen Züchterin bekam ich plötzlich
die Auskunft, dass nur zwei der drei betroffenen Welpen eingeschläfert wurden.
Chensi, die Dritte lebt – hat volles Haar, gesunde Haut. Was war passiert ? Die
Befunde oder Diagnosen konnten nicht stimmen !
Chensi ein vollkommen
gesunder, lebenslustiger & vitaler
Do Khyi
Protokoll einer Fehldiagnose !
Inzwischen hatte ich die Möglichkeit all die Biopsieberichte, Laborwerte des
Blutes und Diagnosen zu sichten. Das Resultat war erheiternd, wenn es nicht doch
so traurig wäre. Zwei unabhängig voneinander arbeitende Labore kamen zu zwei
unterschiedlichen Diagnosen. In einem Fall sogar ein Labor mit zwei
unterschiedlichen Befunden an zwei Welpen des so stark betroffenen Wurfes.
Die klinischen Beobachtungen, das Auftreten der Alopezie in der vierten Woche
schienen auf eine „black hair dilution alopezie“ zu deuten. Die graue Haut, die
Schädigung der Haarfollikel auf eine „color dilution alopezie „ Die
Veränderungen in der Epidermis wurden sogar in einem Bericht als „follikular
dysplasie“ bezeichnet – ein dehnbarer Begriff !
Die Blutuntersuchungen auf Hypothyreose und Leberwerte ergaben keinen
Befund. Leukozyten wurden erst gar nicht ausgezählt, ebenso wenig der
Hormonspiegel bestimmt.
Die mir vorliegenden Laborergebnisse zeigten für alle Welpen aus dem Wurf
(black & tan waren alle ohne Befund), insbesondere für die damals betroffenen
„Grauen“, immer wiederkehrende Biopsie- und Blutnahmen mit dem Resultat,
dass von vorneherein nur in eine, aufgrund der Hautfarbe vermutete Richtung
gesucht wurde. Die tatsächliche medizinische Klärung und Behandlung
unterblieb.
In der Nachbetrachtung der Wurfgeschichte fällt auf, dass drei Welpen aus
diesem Wurf im Alter zwischen 11 und 12 Wochen schwer erkrankten, alle im
gleichen Alter, die gleichen Symptome, die gleiche Lethargie und alle drei hatten
an weit auseinander liegenden Orten die gleiche, sehr seltene Viruserkrankung,
welche mittels Behandlung mit spezieller Antibiotika (bei allen dreien griff die
zuerst gegebene Antibiotika nicht) ausgeheilt werden konnte.
Dies konnten sie nur von der Zuchtstätte mitgebracht haben. Weshalb zeigten nur
die drei Grauen Haarveränderungen ? Von Forschungsseite wird vermutet , dass
genetisch „blaue“ (graue) Phänotypen anfälliger in der Immunabwehr sind. In
diesem vorliegenden Fall wurde der Hautstoffwechsel stark durch den Infekt
durcheinandergebracht, so konnte es zu diesen Haarverlusten, übermäßigem
Hautwachstum und gleich daneben dem Abbau von Hautzellen kommen.
Auffallend bei diesem Fall aber war, dass eines der pathologischen Institute sehr
großes Interesse an diesen neuen, nicht zuzuordnenden Alopeziefällen zwecks
weiterer Forschung bekundete.
In einem klärendem telefonischen Gespräch, konfrontiert mit der Tatsache dass
eines der betroffenen, genetischen „blauen“ Tiere aus dem Wurf heute noch lebt,
ohne klinische Befunde und vollkommen aus einer vermuteten, irreparabel
genetischen Diagnose gesundet ist, erklärte mir der Leiter des Labors in
München, dass er als Pathologe ja nur stoffliche Biopsieproben und nicht das
klinische Begleitbild sieht. Für die Biopsien waren aber leider nur entzündete
Follikel entnommen worden.
Nur aufgrund der „grauen“ Fellfarbe wurde hier der Verdacht einer vielleicht
„hereditären“ Erkrankung von Farbmutanten an den nicht mehr vorhandenen
Haaren herbeigezogen !
Eine wahre Klärung der Ursache fand nie statt, in diese Richtung hatte man nicht
gesucht ! Zwei Welpen wurden eingeschläfert, eine Zuchthündin kastriert; die
Zucht aufgegeben. Zum Glück hat sich auf Betreiben der Tierärztin ein
begeisterter Halter gefunden, der trotz der düsteren Prognose eine graue Hündin
aufgenommen hat.
Chensi lebt ! Alle Haare waren innerhalb 3 Wochen wieder nachgewachsen. Sie
ist ein mit Haut und Haar gesundes, hübsches Do Khyi Mädchen geworden,
welches den Veterinär nur zu den Impfterminen, zur Ausheilung der
Viruserkrankung in der 12. Lebenswoche und zur Kastration gesehen hat. Chensi
ist der lebendige Beweis einer Fehldiagnose; eines Fehlurteils über das so kurze
Leben von Chang po und Candra.
Ein "Rückschlag" auf alte
holländische Blutlinien weiße Ohrränder
Quellen: Vanderlip, Hundezucht Therapie Genetik für Therapie Genetik
Stefanie Peters, Haut und Haarkleid beim Hund
Sue Paterson, Hauterkrankungen des Hundes und der Katze
Ton Willemse, Klinische Dermatologie
Dr. vet. Bergler, Parasitologe, Dermatologe
Autor
Ruth Reheuser
Chensi ein "grey & tan"
Do Khyi - Mädchen.....
wer sie nicht von Geburt an
gesehen hat würde es nicht
glauben !
Der Traum
Im Jahr 1966 war der König von Nepal unbewusst dafür verantwortlich, dass der
Do Khyi vor der Ausrottung bewahrt wurde.
Sein Flugzeug war gechartert worden um vier amerikanische Trekker bei Lukla,
am Fuß des Mount Everest aufzunehmen. Durch die Weigerung sein Flugzeug zu
benutzen, zwang er die Trekker an der 12 000 Fuß hoch gelegenen Startbahn
über Nacht zu kampieren. Einer der vier Amerikaner war ich.
Ebenso gestrandet an diesem Abend war ein weiterer Amerikaner, Donald
Messerschmidt, ein ehemaliger Friedenskorps-Freiwilliger in Nepal, Don
unterrichtete an der amerikanischen Schule in Kathmandu. Diese Nacht auf dem
Berg redeten wir, Don und ich, über den Do Khyi und die Gründe für seine
bedrohte Zukunft in Nepal und Tibet.
Diese Hunde waren bereits selten – so selten, dass man sie ausschließlich in
abgelegenen Dörfern auf entfernten Bergen finden konnte. Wir wussten um die
Gefahren welchen die wenigen überlebenden Hunde gegenüber standen.
Nach der chinesischen Übernahme Tibets 1959 wurden die Grenzen zwischen
Tibet und der übrigen Welt geschlossen, kein einziger Hund konnte mehr aus
Tibet direkt erhalten werden.
Wir hatten Gerüchte gehört, dass die Chinesen vorsätzlich alle tibetischen Hunde
vernichtet hatten. Zusätzlich wechselten viele Hirten des Gebirges von der
Viehhaltung zum Reisanbau im Tiefland und benötigten die großen Hunde nicht
mehr. Schließlich erschlossen neue Straßen, früher entlegenste Bereiche Nepals.
Händler und Touristen würden andere Hunde hereinbringen, welche sich mit den
wenigen, restlichen Do Khyi vermischen würden.
Wir waren erstaunt was, wie viel getan werden müsste um dieses legendäre und
sehr spezielle Tier vor der Auslöschung zu bewahren. Wir wussten dass, falls wir
jetzt keine positiven Schritte unternehmen sollten, in ein paar Jahren keine reinen
Do Khyi mehr existieren würden.
Tonja, Do Khyi Hündin in England * 02/1933
das Bild auch heute noch Zeugnis für den Typ
des originalen Do Khyi aus dem Stammland
Tibet
durch den Weltkrieg gingen alle Spuren
dieser Hunde, sowie der damaligen Zucht verloren
Viele Jahre zuvor, bevor ich 1966 nach Nepal ging hatte ich eine Fotografie von
Tonja gesehen. Es war die klassische Fotografie von einem Do Khyi, abgebildet in
den meisten Hundebüchern. Ich hatte mich in den Hund auf der Abbildung
verliebt und träumte davon eines Tages einen Do Khyi in Wirklichkeit zu sehen.
Dies zu verwirklichen, einen zu sehen schien ein unmöglicher Traum zu sein,
nachdem Tonja´s Vater und Mutter in den späten 1920-er Jahren aus Tibet nach
England gebracht wurden. Ich erwartete nicht, dass irgendwelche davon noch
existierten.
Später in Nepal, sagten mir tibetische Freunde, dass Tonja scheinbar in ihrem
Typ den Do Khyi in ihrer Heimat am nächsten kam, soweit sie sich erinnerten. Sie
wurde mein Ideal für den echten Do Khyi.
Wie beginnt man die Suche um sich einen Traum zu erfüllen, geboren in der
Nacht auf einem einsamen, hohen Berg im Himalaya ? Ich schrieb an jeden von
dem ich meinte er könnte in der Lage sein mir zu helfen. Ich spürte jede leitende
Person auf und schrieb große Mengen an Briefen. Ich folgte jedem der mich zu
meinem Traum führen könnte.
Es brauchte mehr als zwei Jahrzehnte von der Geburt meines Wunsches um den
legendären Do Khyi zu retten.
Vor zwanzig Jahren fühlte ich, dass ich ein heiliges Versprechen, den Do Khyi für
das Volk Tibets zu erhalten gegeben hatte. Ich wollte garantieren dass die
Menschen Tibets wenn sie einst ihre Unabhängigkeit von China zurückgewinnen,
ihre historischen Wachhunde wiederfinden würden, um beide zusammen zu
führen, wenn sie schließlich in ihre Heimat zurückkehren.
Jumla´s Kalu of Jumla, "Kalu"
Eigentümer: Ann Rohrer
Gründer und Stammvater der "Langtang" Linie
welcher auch heute über Yidam Akbar & Amban
in nahezu jeder Ahnentafel in Europa zu finden
ist, ebenso in jedem Pedigree in Amerika !
Ich habe mich häufig gefragt ob ich mein starkes Interesse und meine Hingabe
für den Do Khyi beibehalten hätte, hätte ich von den Schwierigkeiten gewusst auf
die ich bei der Einführung einer neuen Rasse in den Vereinigten Staaten stoßen
würde. Ich habe jedoch keine Zweifel wenn ich diese schönen Tiere betrachte.
Es war mein Glück als einer der Ersten ihre intelligente und einzigartige
Persönlichkeit zu kennen. Ich denke an all die wunderbaren Leute die ich wegen
dieser Hunde getroffen habe. Es gibt viele Freunde die meinen Traum teilten,
deren uneingeschränkte Unterstützung während der langen, mageren Jahre als es
schien wir wären die einzigen, im Interesse diese ausgezeichneten Berghunde des
Himalaya zu sichern.
Unser Leben wurde bereichert durch die Do Khyi die wir getroffen und gekannt
haben. Mein Ziel war es ein Interesse an dieser legendären Rasse zu wecken. Nun
gibt es engagierte Züchter in den Vereinigten Staaten und Europa, die gesunde
Hunde von gutem Typ und Temperament züchten. Es ist die ganzen Bemühungen
wert gewesen.
Die von uns, glücklich genug diesen bezaubernden Hund sein eigen zu nennen
oder zu züchten, haben ein Geschenk vom Volk Tibets erhalten. Für
Jahrhunderte ernährten und schätzten sie ihren Do Khyi. Es ist nun an uns dieses
Vermächtnis zu bewahren.
Ann Rohrer, aus „The legendary Guardian of Himalaya, the Tibet Mastiff” 1989
Von der Domestikation bis heute.......
- vom Urhund zum Hütehund und Herdenschutzhund
Der Do Khyi als Urahn aller Herdenschutzhunde ?
Die Theorie, der Pyrenäen-Berghund – wie alle übrigen Herdenschutzhunde –
stamme vom tibetischen Herdenschutzhund (fälschlich Tibet-Mastiff genannt) ab,
ist immer noch ab und an zu lesen. Sie war am Ende des 19. Jahrhunderts
verbreitet, und sie ist voll entfaltet in Oskar Albrechts Werk „Zur ältesten
Geschichte des Hundes. Studien zur Geschichte seiner Zähmung, Verbreitung
und Rassengliederung“ (München. 1903), wobei Albrecht bereits sehr genau
differenziert zwischen dem tibetischen Herdenschutzhund und den Bewohnern
Tibets:
Damit, dass Tibet als Ausgangsland unseres Hundes feststeht, ist nicht zugleich
erwiesen, dass die von uns so benannten Tibeter (oder Tibetaner) seine
Domestikatoren seien (...); wenn wir vom Westen ausgehend linguistisch die Spur
des Tibethundes bei den am West und Südrand Tibets sitzenden drawidischen
Völkern aufhören sehen, kämen doch wohl auch diese Völker für seine
Domestikation mit in Frage.
Heute macht man sich nicht mehr die Mühe dieser klugen Differenzierung und
identifiziert den Tibethund und den Ort seiner Entstehung mit dem Ort seines
jetzigen Aufenthalts.
Yak - am Fuße des Chomolungma
(Mount Everest-Massiv von Tibetischer
Seite)
Mit dieser reduzierten Theorie würde man sich aber abhängig machen vom
Zeitpunkt der Domestikation des Yaks, eines zentralasiatischen Wildrinds, das in
der Eiszeit in Nordsibirien vorkam, während es im Neolithikum noch aus dem
afghanischen Teil des Pamirgebirges nachgewiesen ist durch eine Felszeichnung,
die eine Jagdszene mit einem Yak darstellt. Der dunkelbraune bis schwarze Yak
ist optimal angepasst an das Leben in 4.000 bis 6.000 m Höhe. Bemerkenswert ist
die Körpergröße dieses Wildrindes: Yakbullen erreichen eine Widerristhöhe von
170 bis 210 cm und eine Körpermasse von 550 bis 1000 kg, während die Kühe
eine Höhe von 145 bis 160 cm und nur 300 bis 350 kg schwer werden. Die
Yakkühe mit ihren Kälbern leben in der Regel zusammen in großen Herden, die
Bullen sind eher Einzelgänger oder schließen sich in kleinen Gruppen zusammen.
Während einige Forscher den Hausyak für ebenso alt halten wie das Hausrind,
vermuten andere, dass erst das Bekannt werden von Hausrindern in Innerasien
den Anstoß zur Yakdomestikation gegeben hat. Bislang älteste Belege wurden in
den Orchon-Höhlen in der Mongolei gefunden und auf das 2.Jahrtausend v.u.Z.
datiert. Zeitansatz und Bestimmung dieser Funde sind allerdings zweifelhaft.
Yaks, Schafe, Pferde bedroht durch Bär, Tiger, Schneeleopard beschützt - Mitte rechts durch Do Khyi`s
Wandbehang aus einem Gönkhang, Tibet
mittig - Löwenhunde - stilisiert
Man stellt sich Domestikation so vor, dass Jungyaks, deren Muttertiere bei der
Jagd erlegt wurden, eingefangen und in die Rinderherde eingegliedert wurden.
Eine Zähmung von Wildyaks kann man natürlich nicht ganz ausschließen, aber
die stierkampfähnlichen Szenen auf Wandgemälden ain Catal Hüyük lassen
schon das Einfangen und Zähmen von Wildrindern als eine nicht ganz
ungefährliche Angelegenheit erscheinen, wie Cauvin genüsslich ausmalt: Um wie
viel schwieriger muss da das Einfangen und Zähmen von erwachsenen Yakkühen
sein, von den riesigen Bullen gar nicht zu reden. So kann man davon ausgehen,
dass der Yak vermutlich erst ab dem 2.Jahrtausend v.u.Z. domestiziert ist, und
zwar auf der südlichen Seite des Himalaya, weil hier die natürlichen
Salzvorkommen sehr gering sind und dadurch die Abhängigkeit des in
Gefangenschaft gehaltenen Jung-Yak vom Menschen noch schneller zu erreichen
war.
Hier nun der zweite "Irrtum" über die
Ahnenschaft des großen Tibethundes:
Die "Abstammungstheorie" nach Studer,
demnach sollte der Do Khyi Stammvater
aller Molossiden - und Doggenähnlichen
Hunderassen sein.
Nach modernen Kynologischen
Gesichtspunkten sind diese Theorien nicht
haltbar, ja bereits um 1870 bis 1935
waren diese schon heftig umstritten.
Dennoch halten sich "Legenden" hartnäckig
und werden wieder und wieder
abgeschrieben !
Sollten nun vom tibetischen Herdenschutzhund alle anderen Herdenschutzhunde
abstammen, dann hätten die Hirten gute 6.000 Jahre lang ihre Schaf-, Ziegenund Rinder-Herden allein und erfolgreich gegen Beutegreifer verteidigen können.
Wenn ihnen dies über diesen langen Zeitraum gelungen wäre, wozu hätten sie
dann noch eines Herdenschutzhundes bedurft?
Nun wäre es unfair, die Existenz des tibetischen Herdenschutzhundes nur vom
Yak abhängig zu machen, er hat schon gut bewollte Ziegen behütet, bevor er für
den Yak in der größeren Variante gezüchtet wurde, aber es ist erwiesen, dass
Ziegen zuerst im Dreieck Nordiran-Nordirak-Anatolien-Syrien domestiziert
worden und vermutlich erst –4000 über den Iran ins Indus-Tal und nach Nepal
gekommen sind. Dann dürfte der (etwas kleinere) Proto-Typ des tibetischen
Herdenschutzhundes wohl mit den domestizierten Ziegen nach Nepal und ins
Himalaya-Massiv im weiteren Sinn gekommen sein. Diese Überlegung wird
gestützt von Albrechts linguistischem Hinweis, dass die baskische Bezeichnung
für Hund txakurra (sprich tchakurra) keinerlei Entsprechung in
indogermanischen Sprachen hat, wohl aber im Drawidischen: In den Sprachen
jener geringen, zerstreuten drawidischen Volksreste, die in schwer zugänglichen
Gebirgen und auf klimatisch nur ihnen zusagenden Hochebenen bis heute ihr
Dasein fristen, begegnet uns das baskische chakurra wieder. Wir treffen es im
Tamil, Malayalam, Kanaresischen u. and. Als kukurra, in nepalisch-bengalischen
Idiomen wie Darhi, Denwar, Kocch und im südindischen Chensu als kukur, im
Telugu als kukka, wobei zu bemerken ist, dass dies in den meisten der angeführten
Sprachen zugleich die einzige, für den Hund überhaupt vorkommende Bezeichnung
ist. Deshalb ist auch (...) das in der ältesten arischen (d.h. indogermanischen; Anm.:
J.M.) Sprache Indiens, im Sanscrit, neben svan und bhasaka noch vorkommende
kukurra als Entlehnung aus dem Vorderindischen zu betrachten. Wir erhalten also
zu dem urindogermanischen svan aufgrund liguistischer Dokumente einen durch
die Inder aus der drawidischen Primitivkultur in den asiatischen Zweig des
indogermanischen Kulturkreises herübergenommenen Hund kukkura.
Überblickt man das Verbreitungsgebiet der Hundebenennung kukkura, so stellt sich
heraus, dass sie zusammenfällt mit dem geographischen Verbreitungsbezirk eines
Hundes, den die moderne Kynologie als den Tibethund anspricht (Albrecht, 17-18).
Das Tibetische Hochland mit Transhimalaya
und Himalayamassiv...
der helle Teil ist die heutige autonome Region
Tibet, rechts oben die
Hochebenen von Amdo & Cham
Die drawidischen Völker gehen in der Tat den sie verdrängenden
indoeuropäischen Völkern voraus, und dies räumlich wie zeitlich, also im
wörtlichen Sinn, denn sie sind wie die Basken auch nach den serologischen
Ergebnissen und Auswertungen von Cavalli-Sforza u.a. Urbewohner ihrer
Region, sie sind wie die Basken aus den um – 100.000 aus Afrika nach Arabien
einwandernden Cro-Magnon-Stämmen entstanden und haben sich aus der auf
der Sinai-Anatolien-Achse wandernden Gesamtgruppe von Anatolien oder dem
Nordirak nach Osten verabschiedet in Richtung Iran und Indien, während die
Proto-Basken den südlichen Rand Europas besetzten.
Die indogermanischen Völker, welche die Drawiden in unwirtliche Randgebiete
zurückdrängen sind ein Teil des gesamten indoeuropäischen Spektrums. Sie
werden von Albrecht svan-Gruppe genannt gemäß der Grundbezeichnung für
Hund. Diese Gruppe umfasst die südöstlichen Indogermanen, Inder, Iranier, greift
aber bis zur littauischen Gruppe über, ist im Littauischen und in der Sprache des
von allen europäischen den Urgermanen am nächsten stehenden Volkes, der Letten,
sowie im Altpreussischen erhalten, während bei den (...) die Urheimat später
verlassenden Slaven Fortbildungen von svan nicht mehr vorkommen, sondern dafür
ein anderes Wort eintritt (Albrecht, 14).
An der Tibet-Theorie stimmt mit Sicherheit nur, dass der weiße
Herdenschutzhund prinzipiell aus einem fauven oder schwarzen oder wie auch
immer gefärbten Hund entstanden sein muß, durch Ausdehnung der weißen
Abzeichen. Denn die „Farbe“ Weiß ist, wie ich in 6.2.2.1.6 darlege, auf die
Wirksamkeit der hypostatischen Allele des S-Genorts zurückzuführen: Es
handelt sich in Wirklichkeit um einen dunkelfarbigen, meist schwarzen Hund,
der von Weiß überschwemmt wird. Dass diese Ausdehnung von Weiß über die
gesuchten dachsfarbenen oder gelben Markierungen hinaus bis hin zu reinem
Weiß reichen kann, weiß jeder Berghund-Züchter spätestens aus seinem ersten
Wurf. Aus den ehemals weißen Abzeichen wurde im Verlauf der
phylogenetischen Entwicklung eine Grund“farbe“ während die ehemalige
Grundfarbe (Fauve oder Schwarz bzw.Grau) auf wenige Abzeichen reduziert
wurde.
Auch wegen dieser genetischen Faktoren kann der tibetische Herdenschutzhund
nicht als Ahnherr aller anderen Herdenschutzhunde in Frage kommen: Er ist
meistens Schwarz mit lohfarbenen Abzeichen, womit er homozygot für das
rezessivste Allel der A-Serie und an die Yak-Farbe bestens angepasst ist. Nur
durch Einkreuzung könnten dann noch andere Farben entstehen.
Entnommen aus:
PyrenäenSchäferhunde, Band 1 Autoren: Josef Müller, Udo Kopernik, Claudia Müller,
mit freundlicher Genehmigung von Herrn Kopernik, Club Berger des Pyrenees (CBP) e.V.
Nachlese:
Sicherlich ist die These der Do Khyi wäre der Urahn aller Herdenschutzhunde
sowie der heute als molossoiden Rassen bezeichneten schweren doggenartigen
Hunderassen ebenso durch Dr. Hans Räber widerlegt, dennoch hält sich diese
Theorie welche im 19. Jahrhundert bereits heftig umstritten war auch heute noch
hartnäckig, wird wieder und wieder abgeschrieben und nachgedruckt. Wir sollten
den Do Khyi endlich entmystifizieren und seine wahren „Schätze“ entdecken.
Wir sollten hinterfragen und entdecken, dass der Do Khyi in seinem
„Rückzugsgebiet“, dem Tibetischen Hochland, den entlegenen, unerreichbaren
Tälern, mangels weiterer Bedürfnisse der „Fortentwicklung“ in einem
hochspezialisiertem, unwirtlichem Lebensraum für Mensch und Tier nicht
bedurfte. Es blieb uns mit dem Do Khyi ein sehr ursprünglicher Hundeschlag
erhalten, welcher wahrscheinlich bereits seit dem Beginn seiner „Ausbreitung“
und „Nutzung“ ziemlich unverändert in Wesen, Verhalten und äußerem
Erscheinungsbild uns ein Zeugnis ablegt über das Zusammenleben in lange
vergangenen Zeiten, zwischen Mensch und Hund.
Ruth Reheuser 03/2001
Der Do Khyi – ein für Erziehungsbemühungen unzugänglicher
Hund ?
Das Wesen des Do Khyi wird oft umschrieben, wie „hat seinen eigenen Kopf“,
„Starrsinnigkeit“ oder „Stur wie ein Esel“ oder noch unbestimmter: „Ist
nicht geeignet zu irgendetwas abgerichtet zu werden“. Es entsteht so der
Eindruck, als ob dieser Hund keinen Erziehungsbemühungen zugänglich
wäre. Noch schlimmer, mancher nicht erzogene Do Khyi wird damit
entschuldigt, dass diese Hunde eben völlig unerziehbar seien.
Im Zusammenleben mit dem Menschen als Rudelgenossen sollte aber nur
einer das Verhalten bestimmen und das ist der Mensch, dieses gilt
insbesondere auch beim Do Khyi, er ist wie jeder andere Hund ein Mitglied
aus der Familie „Canis familaris“. Sicher mit Hirtenhund-, noch treffender
aber mit Eigenschaften aus der „Urhundfamilie“ beschrieben und das lässt
die Sache für den einen oder anderen so schwierig erscheinen.
Kenntnisse über das Wesen und Verhalten von Wildcaniden oder
Urhundtypen vereinfachen den Weg der richtigen Verständigung und sollten
zum Grundwissen eines Do Khyi-Halters gehören, ausgezeichnete Literatur
hierüber ist in jeder gut sortierten Buchhandlung zu finden.
Wie bei jedem anderen Hund, erwartet ein Do Khyi Welpe, welcher
vertrauensvoll in unser Haus kommt, dass ihm nun in seiner „Lehrzeit“ von
seinem Rudelchef viele überlebensnotwendige Fertigkeiten vermittelt werden.
Er ist offen dafür die Regeln in der Familie und draußen in der Umwelt zu
lernen. Es ist die Zeit in der es eine Verpflichtung ist die Grundlagen für das
Lernen und den Meutetrieb zu legen. Wer dies versäumt wird weiterhin einen
schwierigen weil uninteressierten, ja stupiden Hund haben. Die
Grundkenntnisse für das „Sitz“ und „Platz“, ebenfalls das „Steh“ und ganz
wichtig das „Bleib“ sowie das „Komm“ lassen sich in diesem Alter ganz
einfach, spielerisch und unkompliziert, wie bei allen anderen Rassen, auch
dem Do Khyi - Jüngsten vermitteln. Aber darüber hinaus möchte, ja will ein
Do Khyi - Welpe und Junghund etwas von uns lernen. Das muss nun nicht
eine komplette Agility - Ausbildung oder dergleichen sein, wer einen
Sporthund möchte sollte sich eine dafür geeignete Hunderasse suchen. Aber
das perfekte Beherrschen des eigenen Bewegungsapparates beim Klettern,
Balancieren oder hindurch Kriechen sind Übungen die jeden Do Khyi Jüngsten begeistern, unserer Phantasie sind dabei keinerlei Grenzen gesetzt.
Machen wir ihm das vor so wird er es uns wesentlich perfekter nachahmen.
Er erwartet von uns zu lernen was „Mein“ und was „Dein“ ist. Ein Rudel
ohne feste Grenzen, welche öfter einmal vom Do Khyi hinterfragt werden, ist
keines. So zeigen Do Khyi welche sich monatelang an unseren Sachen
vergreifen oder gar die Wohnungseinrichtung auf die „Hundetauglichkeit“
untersuchen - sprich zerstören -, lediglich ein fortwährendes Austesten
unserer Qualitäten als Rudelchef. Desgleichen diese Do Khyi welche es lange
Zeit und über Wochen und Monate mit der Stubenreinheit nicht so genau
nehmen oder gar nur das traute Heim für gewisse „Geschäftchen“ aufsuchen,
es wurde in allen Fällen versäumt bei der Frage die unvermeidlich immer
wieder gestellt werden wird: „Gilt das heute auch noch was gestern gegolten
hat?“ mit Aufmerksamkeit und Konsequenz zu agieren. Der Grundstock
eines „austestenden“ Problemverhaltens kann hiermit gelegt worden sein.
„Gelegentliche Spaziergänge reichen aus“ eine Formulierung die den Weg
ebnet einen Do Khyi fast ausschließlich nach der Kapitulation der eigenen
Erziehungsbemühungen sicher und mit gutem Gewissen auf dem eigenen
Grundstück zu verwahren. Ein Do Khyi fühlt sich als vollwertiges Mitglied
der Familie und testet seine Stellung innerhalb dieser immer wieder einmal,
oft unbemerkt aus. Er hat ein starkes Bedürfnis bei „seinem Rudel“ zu sein,
hier in seiner Familie entwickelt er sich oft zu einem ausgesprochenen
Schmuser. Er ist also kein Hund welchen man im Garten seinen
Wächterdienst für sich alleine verrichten lässt, um sich lediglich während der
Fütterung einmal kurz am Tage mit ihm abzugeben. Ein so gehaltener Do
Khyi wird auf kurz oder lang Probleme machen. Im Gegenteil, hinaus in die
Stadt, auf den Wochenmarkt, in den Wald und auf das Feld muss jeden Tag
die gestellte Aufgabe sein, unter Leute, Kinder und andere Tiere, dies von
klein auf. Alles was ein Do Khyi in seiner gelehrigen Jugendphase mit uns
zusammen kennen lernt wird er auch als Erwachsener gerne akzeptieren.
Was hindert uns dem Do Khyi - Welpen seine ihm eigene „Spielzeugkiste“
zuzugestehen? Alles was er unterwegs interessant findet und in unseren
Augen als Spiel- und Knabberzeug für ihn ungefährlich ist darf dort seinen
Platz finden, hier kann er sich gerne und immer wieder selbst bedienen.
Dagegen ist auch unser Kaminholz für ihn, ebenso wie die Holzgriffe am
Schrank „Mein“ und damit für den Do Khyi - Youngster eben tabu.
Uneingeschränkte Erziehungs-Aufmerksamkeit in den ersten Wochen und
Monaten, gepaart mit unnachgiebiger, eindeutiger Konsequenz. Keine
Aufgabe für nebenbei, aber eine lohnende Beschäftigung mit uns und
unserem Do Khyi. Dies ist der eiserne Grundsatz in allen weiteren
Erziehungsfragen, sei es das Kommen, das Absitzen oder Ablegen. Ruhige
klare Anweisungen in aller Ruhe mit viel Spaß, Freude und Konsequenz in
der Stimme, leise und freundliche öfter einmal abvariierte Anweisungen,
unterstützt von eindeutigen und klaren, Hilfe gebenden Sichtzeichen. Nicht,
dass der Do Khyi taub wäre aber die Handzeichen erleichtern unsere
Anweisungen ganz eindeutig und machen die Sache für unseren Do Khyi
interessanter. Das Loben bereits in dem Moment in dem sich unser Youngster
bereits in der richtigen Weise in Bewegung setzt, lockert die ganze Sache für
ihn auf und zeigt ihm bereits im Ansatz, dass er seine Sache richtig macht.
Vor diesem Hintergrund reicht in vielen Fällen eine laute und böse klingende
Stimme um ihn im einen oder anderen Fall von unerlaubten Aktionen
fernzuhalten. Niemals Übungen die er bereits richtig und zu unserer
Zufriedenheit ausgeführt hat wegen kleiner Unkorrektheiten wiederholen,
damit verleitet man innerhalb kürzester Zeit dem Do Khyi die Freude und
den Spaß am Lernen und Ausführen. Testet er indes unsere Konsequenz
deutlich erkennbar heraus, zum Beispiel wenn er gerade mit spitzen Zähnen
am Stromkabel zieht, so ist es durchaus richtig ihm mit einem konsequenten
Nackengriff oder überlegtem Leinenruck im Zusammenhang mit unserer
lauten, tadelnden Stimme klar zu machen, dass wir durchaus nicht gewillt
sind das hinzunehmen. Ein Do Khyi, gut eingebunden in unser Familienrudel
braucht keine „harte Hand“ oder unangemessene Härte, er braucht aber
allemal klare Linien und Vorgaben sowie ebenfalls kleine, erlaubte Freiheiten
- den eisernen Griff im Samthandschuh also. Der Do Khyi hat wie alle
tibetischen Hunde seine Eigenständigkeit bewahrt, man kann mit ihm
zusammenleben aber man kann ihn nicht beherrschen. Hündisch im
abschätzenden Sinne des Wortes ist er nicht und einen blitzschnellen
„Kadavergehorsam“ wird er niemals zeigen, seine Erziehung und seinen
Gehorsam erzielen wir nur über den „Kopf“ er muss uns eben in jeder
Hinsicht als umsichtiges und gerechtes Rudeloberhaupt akzeptieren. Unsere
Reaktionen und unser Verhalten wird er im Zweifelsfall wieder und wieder
testen und studieren.
Der Do Khyi entwickelt sich langsam, sowohl körperlich als auch
wesensmäßig. Das Zweite hat die unbequeme Nebenerscheinung, dass man in
der Erziehung eben sehr lange konsequent und überlegt sein muss, bis eine
erwünschte Verhaltensweise wirklich „drin“ ist.
Unerziehbar ist er jedenfalls nicht und falls es uns gefällt und wir die nötige
viele Zeit mitbringen, können wir unserem Do Khyi so ziemlich alles
beibringen was wir möchten, die Fähigkeiten dazu bringt er mit – nur wir
müssen ebenfalls die Fähigkeit als Rudelführer mit unendlich Geduld und
Zeit und viel Köpfchen mitbringen. Ob damit beide als Hund/HundeführerTeam auf einen jeden Hundeplatz und zu jedem Ausbilder passen, sei
dahingestellt.
Falls wir diesen Ehrgeiz mit einem Hund gesucht haben, so dürfen wir sicher
sein die falsche Hunderasse gewählt zu haben. „Just for fun“ ist für einen Do
Khyi samt Halter die richtige Ausbildungsdevise. Es sei an dieser Stelle der
auch heutzutage in keinem Punkt unaktuelle Kommentar von Stefan Dähler
zitiert:
„Der Do Khyi hat also Charaktereigenschaften, welche der zukünftige
Besitzer kennen und in seine eigenen Lebensgewohnheiten integrieren
können muss. Falls er dazu nicht bereit ist oder diese nicht akzeptieren kann,
eignet er sich nicht für diese Rasse.
So schön der Hund auch ist, die Schönheit allein ist kein
Grund sich einen
Do Khyi zu kaufen!“
Ruth Reheuser 03/2003
Datum: Sun, 22 Jul 2001 13:57:19 +0200
Von: Gerald Bock)
An: [email protected]
Liebe Frau Reheuser,
Zu Ihrer Frage bezüglich unseres ersten Kontakts mit Do Khyi: Wir waren 1990 in einem Kloster in Nepal und dort hatten die Mönche 2
Do Khyi, einen braunen und einen schwarzen. Sehr imposante Gesellen, doch erschienen Sie uns nicht kompliziert nur Ehrfurcht
gebietend. So wie es im Westen beschrieben wird, dem Hund müsste man die fremden Besucher erst vorstellen usw. habe ich diese
Hunde nicht erlebt. Kein Mensch hat uns vorgestellt, wir waren ca. 27 Studenten aus aller Welt, gingen 10 Tage lang auf dem
Klostergelände umher, liefen mehrmals täglich an den Hunden die kleine Treppe zur Klosterbibliothek vorbei. Nie hat einer Anzeichen
von Fremdenfeindlichkeit gezeigt.
Weiterhin glaube ich, dass die meistens Besitzer vielleicht zu wenig über die Eßgewohnheiten der Tibeter wissen. Die Tatsache, dass
Fleisch nur sehr, sehr selten zu finden ist, bedeutet wohl auch für die Hunde eine Mahlzeit basierend auf Gerstenmehl zu bekommen.
Oder vielleicht Grütze von der selben. Dann steht ja noch Butter zur Verfügung. Haben Sie schon mal Tsampa, das tibetische
Hauptgericht gegessen. Es schmeckt
lecker, erscheint uns halt fremd aber geröstetes Gerstenmehl mit Buttertee und auch mal ein paar getrocknete Früchte und saisonal
Gemüse sind Haupt-nahrungsmittel der Tibeter. Wobei im Hochland das Leben natürlich kärger ist und in den tiefer gelegenen
Regionen Vielfalt an Obst und Gemüse dazu kommen kann. Doch mit Mehl und Butter zieht die Karawane.
Richtige Fütterung - die halbe Gesundheit ?
.... der Do Khyi und seine Ernährung
um als Europäer die einfachen Regeln der richtigen Fütterung des Do Khyi zu
verstehen, sollte man Kenntnisse über die Nahrungsmittel in Tibet haben.
Es ist so einfach !
Gerste
Hauptsächlich wird in Tibet als Getreide die schnell reifende Gerste angebaut (120
Tage), hier eine spezielle Hochlandgerste welche bis in Höhen von 3700 m (!) noch
gedeiht, in sehr günstigen Lagen auch Reis, Erbsen und verschiedene Hülsenfrüchte.
Dennoch deckt die Gerste 40 % der Kohlehydratversorgung in der Bevölkerung.
Die Gerste wird mittels rösten in heißem Sand, keimunfähig gemacht und lässt sich
so
sehr lange haltbar machen. Das geröstete Endprodukt wird als Tsampa bezeichnet
und besteht aus dem ganzen Korn samt der umgebenden Hülle. Europäern empfiehlt
sich der Genuss von Tsampa nicht, nachdem trotz dem Aussieben des Sandes
dennoch grobe Sandteile und Steinchen darin verbleiben, es sei denn man möchte
eine komplette Gebisssanierung riskieren.
Die Hochlandgerste ist die proteinärmste Getreidesorte, enthält keinen Kleber und
lässt sich somit nicht zu Brot verarbeiten, ist aber sehr Mineralstoff- und
Vitaminreich.
Das Tsampa, von dem jeder Tibeter ein Säckchen voll mit sich führt wird gemahlen
und in Suppen, Yoghurt meist aber in Buttertee eingerührt in einem Klumpen
gegessen. Dies geschieht überwiegend mit den Fingern (rühren und essen).
Milch und Milchprodukte
Ein Großteil des Tibetischen Hochlandes ist raues, unfruchtbares Grasland,
Grassteppe. Hier z.B. im Changtang oder auch Amdo leben die Menschen nomadisch
und ziehen mit ihrem Vieh, den Tibetischen Ziegen, Schafen und über 3000 m., den
Yaks über das Grasland. Der Do Khyi ist der Hund der Nomaden.
In erster Linie leben die Menschen von Milchprodukten wie Yoghurt, Käse und dem
wichtigsten Bestandteil der Milch, der Butter.
Eine Yakkuh gibt am Tag gerade 2 Ltr. Milch, welche aber in ihrer Beschaffenheit
der Kuhmilch in unseren Breitengraden wenig ähnlich ist. Die Milch des Yak ist
extrem fetthaltig (bis zu 65% Fett). Dem ähnlich verhält sich auch der Fettgehalt von
Schaf- und Ziegenmilch, die Milchleistung ist ebenso gering aber sehr fetthaltig. Der
Proteingehalt (Milcheiweiß) ist niedriger.
Die Butter der Yakmilch wird zum Brennen der Butterlampen, zur Hautpflege und
für den Buttertee der Tibeter verwandt.
Ohne den hohen Fettgehalt in der Ernährung wäre ein Überleben in diesem rauen
Klima nicht möglich.
Buttertee
Der Tibeter bevorzugt den Ziegeltee aus China, zieht diesen aufgrund seines
kräftigen Geschmackes dem Indischen vor. Dieser fermentierte Tee beinhaltet sehr
viele Mineralstoffe und auch Vitamine, wird mit den Teeblättern lange Zeit gekocht
und mit der fettigen Yakbutter versetzt. Generell ist in jedem Zelt oder Haus ein
Kessel voll Buttertee zu finden, dieser wird gesalzen. Der Geschmack erinnert an
Rahmsuppe (wenn die Yakbutter nicht ranzig ist). Buttertee enthält alle für die
menschliche Ernährung wesentlichen Mineralstoffe und Vitamine, zusammen mit
Tsampa ist er ein Hauptnahrungsmittel.
Fleisch
Trotz der nomadischen Lebensweise ist Fleisch kein Hauptteil in der Ernährung. Der
gläubige Tibeter wird kein Tier schlachten, dazu benötigt er umherziehende
Mohammedaner. Meist wird nur ein Mal im Jahr zu einem hohen Feiertag
geschlachtet.
Das Fleisch wird überwiegend in Streifen geschnitten getrocknet aufbewahrt und bei
Bedarf gemahlen.
Die Ernährung der Do Khyi und Hunde
Aufgrund der oben beschriebenen Ernährung der Menschen wird klar ersichtlich,
dass der Hund bei den Tibetern generell sehr proteinarm ernährt wird – wie eben der
Mensch auch (Hans Först spricht zu Recht bei der menschlichen Ernährung von
einer `Diät`).
Der Hund wird gerade bei den Nomaden gut genährt und erhält Tsampa mit Schafoder Ziegenmilch.
Dies bedeutet wenig Protein, guter Fett- und Mineralstoffgehalt, sowie alle
notwendigen Vitamine. Dies bedeutet aber gleichzeitig einen hohen Ballaststoffgehalt
durch die Beimengung von Getreideschalen und Sand.
Fleisch ist in der Ernährung der Hunde eine Nebensache, sofern diese sich solches
nicht durch den Fang von Insekten oder Mäusen selbst ergattern können. Die
einmaligen Fleischabfallgaben bei Schlachttagen im Jahr spielen eine Nebenrolle.
Tibetische Ernährung der Hunde umsetzen auf Europa
Traditionell wurden unsere Hunde im Westen bis vor ca. 100 Jahren ebenso mit
wenig Fleisch, dafür aber um so mehr aus „Küchenabfällen“ ernährt. Der Europäer
hat sich aber immer schon proteinreicher ernährt als ein Tibeter.
Der Proteinanteil in unserer Ernährung ist in der heutigen Zeit extrem gestiegen, der
bei unserer Hundeernährung auch !
Ein Do Khyi wird diese Ernährung mit bis zu 65% Rohprotein (Feuchtfutter) auf
Dauer nicht vertragen, sein gesamter Stoffwechsel ist an die Ernährung mit wenig
Protein aber hohen Vitamingehalt und Mineralstoffgehalt, bei sehr hohem Anteil von
Ballaststoffen angepasst.
Auf diese Weise kann sich ein durchaus ansehnlicher Hund trotz solch „ karger Diät
„ entwickeln.
Es gilt also hohe Proteingehalte bei Fertigfutter wie auch selbst zubereitetem zu
vermeiden. Dies bereits beim Welpen und heranwachsenden Hund. Milchprodukte
sind nur in der „saueren“ Zubereitung als Joghurt, ggf. Käse oder Quark zu
empfehlen, dies aber dennoch maßvoll, nachdem der Milcheiweißgehalt der
Kuhmilch erheblich höher ist.
Ein gutes Fertig-Trockenfutter mit maximal 23% Rohprotein, sowie einem hohen
Anteil an essentiellen Fettsäuren und Ballaststoffen ist zu empfehlen, dies bereits bei
der Welpenaufzucht. Do Khyi lieben Abwechslung und freuen sich durchaus über
selbst zubereitetes Futter im speziellen aus Gerstenschrot und Buchweizen mit
geringen Anteilen an Fleisch. Distel- oder Olivenöl sollte hierbei nicht fehlen. Zu
empfehlen wäre hierzu noch die Gabe von Hafer- oder Weizenkleie.
Folgen von Fehlernährung
Insbesondere die zu proteinhaltige Ernährung aus „Welpen-/Junghundfertigfutter
Large Breed“ in Verbindung mit hohen Vitamin E und Kalziumgehalt sorgt für ein
zu rasch wachsendes Skelett, bei welchen der junge Do Khyi Gelenkprobleme und
somit Schmerzen beim Laufen bekommt.
Ebenso kann das Verdauungssystem die Eiweißstoffe nicht richtig abbauen und es
bilden sich „Gärungsrückstände“ im Darm, welche auf Dauer das gesamte
Verdauungssystem irreparabel schädigen, ebenso leidet der Stoffwechsel,
insbesondere die am Verdauungssystem beteiligten Organe wie Leber und Niere,
sowie die Haut darunter.
Der Do Khyi wird damit also krank und sicherlich nicht sonderlich alt ! Es ist
ziemlich einfach einen Do Khyi richtig zu ernähren. Nachdem er ein sehr guter
Futterverwerter ist dürfte also die Gabe eines speziell auf ihn zugeschnittenen
Futters, welches der Züchter empfiehlt auf Dauer sicher auch nicht zu teuer sein.
Ruth Reheuser 07/2001
Bilderquelle: Mustang Das geheimnisvolle Königreich, Mira Verlag
Gyamdruk, der Do Khyi
-aus " Tomu from Tibet and other dog stories-
Sein Name war `Gyamdruk` und er war ein herrliches Exemplar von einem Do Khyi. Seine Farbe
war schwarz mit tan, und über den Augen waren zwei tan-farbene Punkte, welche in Tibet als die
Augen bekannt sind, die nie schlafen. Sein Fell war so weich, wie starker Samt und er hatte
übergroße Beine. Sein Kopf war groß und adlig und nahezu dem eines Neufundländers ähnlich.
Ich schreibe in der Vergangenheit über ihn, er starb vor einiger Zeit in Edinburgh, aber die
Abenteuer welche er durchmachte bevor er England erreichen würde, scheinen es wert zu sein
aufgeschrieben zu werden.
Vor einigen Jahren gingen meine Frau und ich auf eine Reise nach Leh, der Hauptstadt von
Ladakh oder Klein - Tibet, siebzehn-Tagesmärsche von Srinagar, Kaschmir. Wir waren bereits an
Do Khyi´s interessiert, nachdem wir zu dieser Zeit einen besassen, der in England war und wir
hofften wir wären fähig uns einen weiteren dieser Hunde zu verschaffen, als wir in Ladakh
ankamen. Ich sollte es lassen eine Beschreibung unseres Marsches nach Leh abzugeben, nachdem
diese Route schon so häufig von Verfassern beschrieben worden ist, welche fähiger sind als ich
einen Füllfederhalter zu führen. Es muß genügen zu sagen dass Ladakh ein Land ist in welchem
Regen ein ungewöhnlicher Fall ist und die Sonne für einen großen Teil des Jahres scheint, und es
ist nicht zu heiß im Sommer; wo die Menschen fast unveränderlich freundlich sind und Scherze
ein Teil des Humores, und beide Männer wie Frauen sind einfach und attraktiv und schauen auf
sich; wo lachen und Scherzen eine Gewohnheit ist, treten Streitigkeiten selten auf, wo es kaum jede
mögliche Krankheit gibt und die Landschaft ausgezeichnet ist.. Es klingt zu gut, um wahr zu sein,
ist es nicht so? Aber falls du je die Gelegenheit erhalten solltest dort hin zu gehen, würde ich raten
zu gehen um es selbst zu sehen. Bei unserer Ankunft in Leh waren wir enttäuscht obgleich Hunde
aller Arten und Formen im Überfluss zu finden waren, dass kein richtiger Do Khyi zu sehen war.
Es gab viele Hunde dort, allgemein bezeichnet als `Tibetische Bhotia` -, große, wilde Tiere, welche
ohne Zweifel einen großen Teil ihrer Abstammung vom Do Khyi in sich tragen. Diese Tiere sind
meist im Besitz der Tibetischen Nomaden, welche mit ihren Herden für einen großen Teil des
Jahres über eine unermesslich weite, desolate Region wandern, die als `Chon Ton`bekannt ist.
Jedoch, zwei Tage vor dem Start unserer Rückreise wurde ich zu dem Haus eines reichen
tibetischen Händlers mitgenommen. Im Verlauf unseres Gespräches fragte ich ihn ob es irgend
eine Chance gäbe einen echten Do Khyi zu bekommen. `Ich habe einen guten Hund hinter meinem
Gebäude`, informierte er mich, `aber er ist nicht zu verkaufen`, der Händler brachte mich nach
draußen, und angebunden mit einem langen Seil an einem Ring in der Wand, lag ein großer
schwarz- brauner Hund, der, bei unserer Annäherung auf seine Füsse sprang und anfing zu bellen,
der Klang seines Bellen war tief und gedämpft. Er wirkte mehr wie eine Vogelscheuche, mit
ausgemergeltem Körper und einem abstarrendem Fell, aber er war stattlich und mit einem
flüchtigen Blick erkannte ich, dass er ein richtiges Exemplar der Rasse war und ich war fest
entschlossen sein Besitzer zu werden, wenn möglich. Er trug eine rote Krause um seinen Hals, wie
die von einem Punch-and-Judy-Schauhundes, und ich wurde informiert, dass alle wertvollen
Hunde in Tibet diese Krausen als Schutz für die Kehle im Falle eines Kampfes trugen. Er war in
solch schlechter Form, dass es aussah, als ob seine Beine kaum stark genug wären, seinen Körper
zu tragen.
`Nein, es tut mir leid ich kann es nicht in Betracht ziehen mich von ihm zu trennen`, antwortete
der Tibeter auf meinen Antrag hin. " Dieser Hund kam aus dem Dorf von Pempo, zwei
Tagesmärsche im Norden von Lhasa, und er war über drei Monate auf der Reise hierher
unterwegs. Außerdem kostete er mich eine Menge Geld."
Auf weiteres Nachfragen entdeckte ich, dass der Hund an diese Wand gebunden war, seitdem er
von Lhasa angekommen ist. Über zwei Jahre hatte der arme Kerl dort liegend dem beißenden
Wind und der Kälte des Winters, und der Hitze und dem grellen Glanz des Sommers von Ladakh
standgehalten. Es schien unglaublich. Nicht einmal wurde er freigelassen um sich zu bewegen, oder
herumzuspringen um zu spielen wie Hunde es tun.
`Aber hat er kein Wasser?`, fragte ich. `Oh, er hat nie Wasser, `, wurde ich informiert. `Er
bekommt Suttu dreimal am Tag`. Und mir wurde erklärt, dass Suttu eine Mischung aus Mehl und
Wasser ist in der Konsistenz eines Breies. Wie er dort lag, blickte ich in seine Augen, und in ihnen
las ich, dass ihn die Freude am Leben verlassen hatte. Ich sah nichts dort, nur einen Blick der
stumpfen, hoffnungslosen Verzweiflung. Ich plädierte und argumentierte für den Besitz von ihm,
aber ohne jeden Zweck. Der Händler war nicht umzustimmen.
`Nein, ich kann ihn nicht verkaufen. Ich muß Rücksicht auf meinen Namen nehmen. Was würden
die Leute von mir denken, wenn ich ihn verkaufte, nachdem ich die ganze Mühe hatte mit ihm um
ihn zu erhalten?` Mit einem traurigen Herzen, kehrte ich zurück zu unserem Lager auf dem
reizenden Gelände der Residenz und berichtete meiner Frau von dem Treffen mit diesem armen
Hund.
Der Ausgang unseres Gespräches war, daß sie und ich am folgenden Morgen auf einem Besuch
zum Händler gingen, um irgendwie festzustellen was zu tun sei um die Besitzer des Do Khyi zu
werden.
Er führte uns zum rückseitigen Gelände, und der Hund sprang auf seine Füße; bei dieser
Gelegenheit bellte er nicht nur, sondern gleichzeitig wedelte er wie wild mit seinem Schwanz, als ob
er eine Intuition hätte, dass Verhandlungen über seine Freigabe versucht wurden. Ich blickte
flüchtig hinüber auf meine Frau und sah diesen Blick der Entschlossenheit auf ihrem Gesicht,
welcher bei ihr, normalerweise Erfolg voraussagte. Ich fühlte fast Mitleid für den Händler, denn
ich wußte dann, daß er sich von seinem Hund trennen sollte. Irgendwie glaube ich, daß der Mann
das selbe fühlte, weil er fast sofort übergab. `In Ordnung`, sagte er `du kannst den Hund kaufen,
aber ich habe eine Menge Geld für ihn bezahlt.`
Wir nannten eine Summe, vermutlich beträchtlich mehr als das Tier gekostet hatte bei welcher der
Eigentümer einwilligte, und der Hund war unserer.
`Er wird " Gyamdruk" genannt,` informierte uns der Händler. So wurde das Seil vom Ring in der
Wand losgebunden, eher sacht und ängstlich, so führten wir Gyamdruk weg, denn wir waren
hinsichtlich wie er sich benehmen würde unsicher. Ein wenig verwirrt schauend, folgte er uns
sanftmütig und ohne irgendeine Störung zu unserem Lager. Hier wurde die Angelegenheit etwas
schwieriger. Wir besassen zwei große Hunde, welche uns auf der Reise begleitet hatten und wir
waren sicher, dass sie das Eindringen eines Fremden in den Familienkreis zurückweisen würden,
also entschieden wir, dass Gyamdruk bei den Bediensteten während der Nacht vor unserer
Abfahrt leben sollte.
Wir bereiteten eine geschmackvolle Mahlzeit aus Fleisch und Chupatti und niemals vorher habe
ich einen Hund sein Abendessen mehr genießen sehen. Er saß gerade dort,seine Lippen danach
leckend und wiederkäute glücklich über die merkwürdige Verwandlung des Schicksales welche zu
ihm gekommen war. Später am Tag zeigten wir ihn den anderen Hunden, aber, obgleich er mit
seinem Schwanz wedelte und sich als eine Erscheinung der Freundlichkeit zeigte, wurde dies nicht
durch das Paar erwidert, welches ihm mit einem ominösen Knurren antwortete.
Am folgenden Morgen bauten wir unser Lager ab und traten die Rückreise an. Wir hatten die
Vorbereitungen für die Trennung Gyamdruks von den anderen Hunden während des Marsches
durchgesprochen. Dies war notwendig, aufgrund seiner erzwungenen zwei Jahre Untätigkeit, war
er jämmerlich schwach und die anderen hätten ihn leicht töten können. Wir ritten voran, gefolgt
von einem Bediensteten, der Gyamdruk führte; dann kam unser Gepäck auf Ponies und
zuallerletzt die beiden anderen Hunde, geführt durch einen der Ponymänner.
Es gab zwei Schwierigkeiten, die überwunden werden mussten und diese verursachten uns etliche
Befürchtungen. Gyamdruk´s Muskeln waren so schlaff und weich, dass wir uns fragten ob er die
notwendigerweise langen Tagesmärsche durchhalten könnte. Wenn er ging schienen seine armen
Beine immer einander im Weg zu sein. Ebenso war er noch nie unter 3400 m. unter dem
Meeresspiegel gewesen, nachdem er immer dort gelebt hatte wo die Luft dünn und trocken ist. So
blieb uns nur übrig zu sehen wie er mit der dickeren Luft weiter unten zurecht kommen würde.
Tag für Tag schleppte er sich dahin. Am Anfang eines jedem Marsches benahm er sich wie ein
Welpe, aber als der Tag länger wurde wurde er ruhiger, bis er in eine schwermütige Ruhe
zurückfiel und gerade noch lief. Trotz allem stand er es mannhaft durch und schien jeden Tag
immer kräftiger und in bessere Verfassung zu kommen.
Alles ging gut bis wir bei Sonamarg in der Talsenke ankamen. Es war unsere Absicht einige Tage
dort zu bleiben um Gyamdruk zu erlauben sich zu akklimatisieren. Aber bei unserer Ankunft
wurde mir ein Telegramm übergeben, das mich informierte, dass mein Bataillon auf Außendienst
war, infolge von Unruhen unter den Grenz-Stämmen und ich wurde angewiesen sofort
zurückzukehren. Schlechtes Glück - Gyamdruk !
Vier Tagesmärsche blieben es weiterhin, bevor wir Srinagar erreichen sollten, aber
Zwangsmärsche tuend kamen wir dort an, heiß und müde zwei Tage später und blieben über
Nacht oben im Hotel Nedous. Hier sah Gyamdruk Autos und viele andere aufregende Sachen die
er noch nie vorher gesehen hatte. Aber die Hitze war so groß und die Luft so dick/ feucht, dass er
wenig Notiz von allem nahm.
Früh am folgenden Morgen, mit Gyamdruk auf dem rückseitigen Sitz unseres Autos und unsere
Bediensteten, die mit den anderen Hunden in einem zweiten Auto folgten, nahmen wir die Straße
nach Abbottabad, in Britisch Indien. Dies war solch eine ungewöhnliche Erfahrung für
Gyamdruk, dass wir große Schwierigkeiten hatten ihn ruhig zu halten. Er erbrach sofort etwas
von seinem Frühstück und den Rest wurde er später los, aber dennoch beruhigte ihn dies nicht.
Die Konsequenz war, dass wir in Abbottabad an diesem Abend mit einem Gyamdruk in einem
Zustand des Zusammenbruches ankamen.
Er lag auf dem Bett und keuchte, mit einem schlimmen Herzschlag in einer enormen Rate. Meine
Frau zwang etwas Whisky durch seine Kehle hinunter, und dies schien ihn gewissermaßen wieder
zu beleben. Am folgenden Morgen reiste ich ab um mein Bataillon zu treffen, überließ Gyamdruk,
welcher in keiner zu guten Verfassung war, der Obhut meiner Frau. Für drei Monate blieb er in
Abbottabad, verbesserte seine Kondition jeden Tag und reifte in einer bemerkenswerten Weise
aus.
Es war schwierig, ihn als den gleichen Hund zu erkennen, den wir im August bei Leh übernommen
hatten.
Und nun begann das nächste Stadium seiner Existenz, denn wir hatten entschieden ihn nach
England zu schicken, dort war es dringend erforderlich, frisches Blut in die Rasse dort zu tragen.
Wir arrangierten seine Überfahrt auf einem Page- und Order Cargo-Schiff, SS Bangalore, geleitet
von Kapitan Collings, welchem wir für immer zu Dankbarkeit verpflichtet sind. Der Hund reiste
nach Bombay mit einem Bediensteten, wurde im Zoologischen Garten vorgestellt und
übernommen. Hier blieb er für drei Tage bis ein Transportbehälter bereit war ihn zu übernehmen.
Ich hörte von Kapitän Collings sagen, dass er alle Umsicht auf Gyamdruk anwendete und falls er
meinte es wäre zu warm, wurde er in den kältesten Teil des Schiffes gebracht. Es kamen Briefe aus
Aden und Port Said, welche mich informierten, dass der Hund die Überfahrt gut überstanden hat
und er sich gegenüber allen reizend benommen hat. Die große Reise war praktisch vorbei..
Er erreichte England sicher und wurde während der Quarantäneperiode in den Hackbridge
Kennels untergebracht. Noch während wir in Indien waren, schickten wir ihn nach seiner Freigabe
von Hackbridge nach Whipsnade, wo er wie ein Haustier gehalten wurde und sich Mr. Bates, der
Hauptwächter gut um ihn kümmerte, welcher ebenso einen dieser Hunde besaß. Ich verstand, dass
er die Leitung sehr für sich einnahm, dort vor den vielen Besuchern des Zoos, welche auf ihn
durch die Stäbe seines Auslaufes blickten, und nach dem Wedeln seines Schwanzes zu urteilen,
schien er die Notiz zu schätzen, welche von ihm genommen wurde. Während er in Whipsnade war
wurde er einmal mit einer Do Khyi Hündin verpaart, und ich glaube es korrekt zu sagen, dass all
die Do Khyi heute in England (ungefähr dreißig inzwischen), entweder seine Kinder, Enkelkinder
oder Großenkel sind.
Er wurde später nach Edinburgh geschickt, aber zu unserem großen Leid, starb er an den Folgen
einer Operation an einem Abzess. Er war ein meistens fügsames, liebevolles und liebenswertes
Geschöpf, welches niemals je einen Streit mit jedem möglichen anderen Hund oder Mann suchte,
das völlig den Ruf der Wildheit, mit welchem manche das Auftreten dieser Hunde bezeichnet
hatten, Lügen strafte.
Der Do Khyi ähnelt dem Neufundländer in Gebäude und Form, aber, ist etwas kleiner und sehr
viel aktiver. Er trägt ein sehr dichtes Fell und ist entweder schwarz mit tan oder rot in der Farbe.
Er hat einen buschigen Schwanz, welchen er gerollt über seinem Rücken und den enormen
Knochen trägt. Einige von ihnen haben die Eigenheit von gut geformten, doppelten Afterklauen an
den Hinterbeinen, welches vielleicht ein Überbleibsel der Natur aus vergangenen Zeiten ist um
ihnen über Eis und Schnee zu helfen. Es ist eine sehr alte Rasse und es kann möglich sein, fast
wahrscheinlich, dass alle großen, schweren Hunde der heutigen Tage, wie der Neufundländer, der
Bernhardiner, etc. aus dem Do Khyi entstanden sind.
Die Tibeter, welche richtig gezüchtete Do Khyi besitzen, tun sich nicht leicht sie mit uns zu teilen,
es sei denn man dringt in Tibet ein, eine Angelegenheit mit großen Schwierigkeiten, es ist fast
unmöglich richtige, vorzügliche Exemplare der Rasse im Osten zu erhalten. Es ist eine kuriose
Tatsache, dass die Tibeter im Ganzen ruhige, freundliche Leute und große Hundeliebhaber sind.
Sie scheinen es nicht zu sehen, dass das mehr oder weniger dauerhafte Anketten ihrer Wachhunde
an den Mauern grausam ist. Die meisten großen Anwesen oder Klöster dort haben einen oder zwei
Do Khyi, welche nahe dem Eingang angekettet und niemals frei gelassen werden. Wenn sich ein
Fremder nähert bellen sie wild und reißen mit ihrer ganzen Macht an ihren Ketten in ihrer
Bemühung was sie denken müssen; es ist ein Eindringling. Es ist, wie ich sage eine kuriose
Tatsache, da die Tibeter keine grausamen Leute sind. Sie scheinen auf einen angeketteten Hund
wie auf ein Stück ihrer Haushaltsmöbel zu sehen und denken nicht an die grausame Seite dessen.
Sie scheinen nicht festzustellen, dass der Hund gut ausgebildet und unangekettet seine Arbeit
ebenso gut, vielleicht sogar besser ausüben könnte.
Wie es ist, ist der Do Khyi, ununterbrochen angebunden, von Welpenzeit an, absichtlich
ausgebildet um wild zu sein. Tatsächlich wird der Wert des Hundes dort gemessen am Grad seiner
Wildheit.
Der Do Khyi ist kein in sich erblich wilder Hund, dieses Verhalten, wie ich denke wird geboren
durch die Eigentümer von Do Khyi in diesem Land. Ich glaube dass ich korrekt bin, wenn ich
angebe dass alle, oder nahezu alle diese Do Khyi, entweder gebracht oder hier in unserem Land
gezüchtet, völlig zuverlässig waren, ganz besonders liebevoll und von einer bezaubernden
Mentalität. Außer der großen Schönheit und Intelligenz welche sie besitzen..
Es gibt jetzt nur einige wenige dieser Hunde in England und sie werden ziemlich eng in gezüchtet,
also ist zu hoffen, dass irgendein Arrangement getroffen werden kann aus Tibet weitere Do Khyi
zu holen, um zu helfen diese vortreffliche (noble) und alte Rasse hier zu stabilisieren.
Anmerkung: Um 1875 wurde der erste Do Khyi nach England eingeführt. Um 1928 existierte eine
Zucht bei Irma Bailey im Zoo von Whipsnade, welche ab ca. 1932 von Phillip Bates weiter geführt
wurde. Gyamdruk war einer der Ersten von ihnen. Nach 1945 verliert sich die Spur der
Whipsnade-Do Khyi. Es ist schade dass dieser Stamm ausgestorben ist, nachdem es sich um die
einzige westliche, auf echten Tibet-Importen aufgebaute Zucht gehandelt hat. Der erste
nachweisbare Wurf in Europa fiel am 12. Februar 1898 bei Dr. Heck im Berliner Zoo mit neun
Welpen, auch dieser Stamm ist in den Wirren vor dem 1.Weltkrieg ausgestorben.
Autor: Sir Ronald Cardew Duncan, aus: Tomu from Tibet and other dog stories
Methuen & Co.LTD.London, printed 1950
Übersetzung ins Deutsche ohne Gewähr: Ruth Reheuser 08/2001
Do Khyi – Himalaya – Schau in 3000 m. Höhe
Autor: Hedy Nouc`, UR 1980
Sie war schon `eine Reise wert`, meine kleine Expedition in den Himalaya im Mai
dieses Jahres: Der Jumbo-Jet brachte uns in ein New Delhi, wo die Quecksilbersäule
zwischen 44-48 Grad schwankte. Dann ging´s mit einer kleineren Maschine nach
Amritsar, der Stadt des `Goldenen Tempels`. Auch hier die gleichen, hohen
Temperaturen. Von Amritsar mit dem PKW ca. 250 km bis Palampur. Die
indischen Straßenverkehrsverhältnisse sind so, dass diese Strecke unter 6-7,5
Stunden nicht zu meistern ist. Allein zwei Reifenpannen mussten überstanden
werden und das ist auch nicht verwunderlich, da die Straßen u.a. mit Hufnägeln
bestreut sind. In Indien ist Linksverkehr – aber nur in kritischen Situationen -,
ansonsten geht und fährt alles in der Mitte der Straße. Das geht also so vor sich, dass
z.B. zwei PKW sich frontal entgegenkommen, um dann in letzter Sekunde
haarscharf auszuweichen. Die Fußgänger verhalten sich den Autos und Bussen
gegenüber nicht anders. Ein nervtötendes Schauspiel aus europäischer Sicht.
Bei der Ankunft in Palampur empfindet man zuerst aufatmend die gemäßigten
Temperaturen. Der Himalaya rückt sichtbar näher und die bewaldete Region wirkt
wohltuend. Am Fuße des Himalaya das Dorf `Bir`. Hier ist am Berghang eine
Siedlung tibetischer Flüchtlinge. Es sind die `kriegerischen´ Khampas, die den
Geleitschutz bildeten, als der Dalai Lama aus Lhasa flüchtete. Für indische
Verhältnisse finden sich hier relativ gute Haus- und Wohnverhältnisse. Ein Tempel
mit beachtlichem Inventar, eine Klosterschule mit zahlreichen Zöglingen, eine
Teppichknüpferei und die ersten Lhasa Apsos. Der freundliche Abt gestattete das
Fotografieren innerhalb des Tempels. In der Teppichknüpferei wurden indische
Mädchen unterrichtet, der Lohn für den ganzen Tag in der Teppichherstellung sind
4 Rupees = 1,00 DM. Die Qualität der Lhasa Apsos war keinesfalls gut. Ganz
abgesehen davon, dass das Haarkleid dürftig war, waren schwarze Nasenschwämme
und dunkle Augen eine Seltenheit.
Ich habe während meiner gesamten Indienreise nur einen wirklich guten Lhasa
Apso gesehen und zwar in der Residenz des Dalai Lama in Dharamsala. Ganz helle
Apsos mit starkem Pigmentmangel und andere mit Braunkomplex waren
vorherrschend. In Bir waren weder Tibet Terrier noch Tibet Spaniel noch Do Khyi
anzutreffen. Die tibetischen Flüchtlinge, die sich recht gut in Indien integriert haben,
sind freundliche und fleißige Menschen und haben auch mehr Sinn für Sauberkeit
und eine gewisse Ordnung z.B. Gemeinschaftsküche für die Alten.
Die Schau der Do Khyi im Himalaya in 3000 m. Höhe, das erste Ereignis dieser Art,
fand einige Tage später statt. Die indische Tierschutzbehörde hatte nicht nur ihre
Genehmigung dazu gegeben, sondern auch für den Besitzer des besten Rüden und
der besten Hündin je einen lebenden Merino – Widder gestiftet. Ein kostbares
Geschenk für Hirten, die dann mit diesem Widder die Qualität ihrer Herde
verbessern können, einer Herde, die fast immer von einem oder mehreren Do Khyi
begleitet wird. Die Do Khyi haben dort nicht die gleiche Funktion, die hier ein
Schäferhund hat, sondern sie sind mehr Schutzhunde gegen die dort vorhandenen
Bären und Leoparden.
Um einen großen Teil der Herden bei ihrem Auftrieb durch das Gebirgstal zu
lenken, in dem unsere Pfosten – Schau geplant war, mussten schon attraktive
Ehrenpreise geboten werden. Plakate in `Hindi` , der indischen Landessprache,
wurden an entsprechenden Stellen angebracht und über Zeitung und Funk auf
dieses Ereignis hingewiesen. Die Idee hierzu stammte von einem in Indien lebenden
Deutschen, der seit 2 Jahren Besitzer einer Do Khyi Hündin ist. Wir waren nun sehr
gespannt, wie viele Do Khyi sich einfinden würden, denn unser bekanntes System
der vorherigen Anmeldung kann im Himalaya nicht praktiziert werden.
Bildquelle: Tibetische Hunde, Autor Winfried Nouc`
Von Palampur ging es dann mit drei Jeeps in die Berge: Vertreter der indischen
Tierschutzbehörde, deutsche Ingenieure, indische Fahrer, indische Lastenträger und
unser indischer Diener der zugleich auch unser Koch war. Nach 1,5 Stunden
vergrößerte sich unser Team; es kamen noch Lastentiere hinzu. Dann schraubten
wir uns weiter bergauf. Über ca. 25 km Serpentinen benötigten wir weitere 2
Stunden Fahrt. Für uns kaum vorstellbar, aber wir fuhren die ganze Zeit durch
Wälder, die überwiegend aus Rhododendrenbäumen bestanden. Hohe Bäume, die
während der Blütezeit übersät mit kirschroten Dolden, dieser Landschaft einen
überwältigenden Anblick verleihen. Dann kam die letzte Möglichkeit des Wendens
für unsere Jeeps und unser 7stündiger Fußmarsch begann. Wir mussten während
dieser Zeit noch ca. 1200 m. Höhenunterschied bewältigen. In der Mitte der Strecke
lag der Kartoffel-Saatgut-Anbau (kleine Farm), deren Leiter und Verwalter sehr
viel zur Organisation der Schau beigetragen hatte. Hier machten wir eine 1stündige
Pause und wurden bewirtet mit gut schmeckendem indischen Tee, Gemüse aus
großen braunen Bohnen und gewürztem Pfannkuchen. Dann ging´s weiter nach
Palachik, unserem Endziel. Palachik besteht aus 5 Steinhütten. 3 davon sind offen
und werden von durchziehenden Hirten für die Nacht benutzt. Die beiden anderen
sind verschlossen. Sie gehören der indischen Forstverwaltung und sind zur
Übernachtung für Forstbeamte bestimmt. Die Forstverwaltung hatte uns die
Erlaubnis zur Benutzung erteilt. Um unseren Aufenthalt angenehm zu machen,
waren diese Steinhütten vorher renoviert worden; Feldbetten waren aufgestellt. Im
separaten Küchenhäuschen bereitete Jagdish, unser Diener und Koch, das Essen:
Indische Würstchen, Pellkartoffeln und Gurken. Tagsüber hatten wir ca. 30°C im
Schatten, nachts fiel das Thermometer auf fast 0°C. Trotz der Schlafsäcke und der
dicken Wollkleidung froren wir jämmerlich. Die nächste Nacht machten wir dann
ein ordentliches Kaminfeuer und zogen uns noch wärmer an und dann war es zu
ertragen.
Umso besser schmeckte nach solcher Nacht das Frühstück: Brot und Toastbrot,
Marmelade, Frühstücksfleisch und der gute Tee, der direkt mit Milch und Zucker
zubereitet wird.
Schafherde Annapurnagebiet,
Quelle Mustang Mira Verlag
Und dann kamen die ersten Herden und es quoll nur so aus allen Ecken. Diesen
Anblick werde ich nie vergessen können. Schafsherden gemischt mit indischen und
vor allem tibetischen Ziegen. Die Hirten mit ihrer malerischen Kopfbedeckung und
bei jeder Herde 1 bis 3 Do Khyi. Es dauerte Stunden, bis alle da waren, da auf den
engen Trampelpfaden ein Vorwärtskommen für die Herden nur langsam möglich
war. Zum Schluss hatten wir 42 Do Khyi beisammen; ein stolzes Ergebnis ! Die
meisten schwarz respektive Black- und tan und einige goldfarben, kein einziger in
Fehlfarbe.
Viele schwarze Do Khyi verkörperten den so genannten `Bara-Benghali-Typ`. Der
überwiegende Teil der Black- und Tan´s den `Bharmouri-Typ` und die goldfarbenen
den `Lahauli-Typ`. Diese 42 Hunde jeden Alters wurden nun in gebührendem Abstand
an kurze Pfosten gebunden mit Seilen, die die indischen Frauen in Handarbeit
herstellen. Für die Hirten war es ein freudiges Wiedersehen, oft eine Begegnung
nach vielen Jahren. Einige hatten ihre Frauen bei sich. Dann kamen 2 tibetische
Familien, die ein Zelt aufschlugen, in dem sie Getreidesäcke, die die Lastentiere
(Esel und Maulesel) anbrachten, aufstapelten. Diese Getreidesäcke kauften die
vorbeiziehenden Hirten, um hoch oben in den Bergen ihr Shapatti – das ist ein
Pfannkuchenbrot – zu bereiten. Diese Mensche leben monatelang von diesem Brot
und Ziegenmilch und sind schlank, gesund und zäh; ich sah kaum einen Hirten mit
einer Zahnlücke. Einige trugen Ohrringe, damit sie bei ihrer Wiedergeburt wieder
männlichen Geschlechtes sind.
Auch die Do Khyi werden mit dem Brot, dem hoch in den Bergen Maismehl
beigemengt wird und Ziegen- oder Schafsmilch ernährt. Keiner der Hunde machte
einen schwächlichen Eindruck oder hatte Hautprobleme. Kräftige Scherengebisse bei
den meisten, bei einigen Aufbiss aber kein Vorbiss ! Dass bei 42 Exemplaren nicht alle
von vorzüglichem Typ sein konnten, war klar. Aber alle verfügten über ein federndes
Gangwerk und feste gerade Rücken. In diesen Regionen wäre jeder Hund, der mit
Beeinträchtigungen an der Wirbelsäule, der Hüfte oder der Hinterhand behaftet wäre,
ein Todeskandidat.
Do Khyi aus Tibetische Hunde,
Autor: Winfried Nouc´
Die Hirten mit ihren Hunden müssen sich hier bewegen können wie bei uns die Tänzer
auf dem Drahtseil. Wir haben dann zuerst einmal die Hirten versammelt, um ihnen
zu erklären, worauf sie bei der Weiterzucht zu achten haben. Gute Dolmetscher, die
alles auf Hindi übersetzten , standen uns ja zur Verfügung. Eines der größten
Probleme bei der Zucht ist, dass fast alle der besten Rüden Kastraten sind. Die
Hirten sind in den meisten Fällen gezwungen ihre Do Khyi – Rüden zu kastrieren,
um sie bei der Herde zu halten. Das sah dann bei der Schau so aus, dass von den 13
besten Rüden 10 kastriert waren.
Bei der Aufstellung unseres Bewertungssystems nach Punkten, das wir uns aufgrund
des FCI-Standards erarbeitet hatten, honorierten wir die Größe mit einer besonders
hohen Punktezahl, eingedenk dessen, dass hiesige Kynologen immer wieder darauf
hinweisen, der Do Khyi müsse, so wie etwa Marco Polo ihn beschrieb „groß wie ein
Esel“ sein. Um so enttäuschter war ich, hier nur eine mittlere Größe von ca. 66 cm
Schulterhöhe vorzufinden. Dabei muss ich allerdings einschränkend sagen, dass die
vorgeführten Kastraten in der Regel eine Handbreite höher und insgesamt mächtiger
waren. Sollte hierin der „Riesenwuchs“ jener Do Khyi begründet sein, von denen
Asienreisende berichteten und in uns Kindheitsträume erweckten ? Die Kastration wird
von den Hirten selbst vorgenommen, und zwar in einem sehr jungen Alter, noch vor
der Geschlechtsreife. Die Wissenschaft spricht hier von dem „eunuchiden
Hochwuchs“, der dadurch entsteht, dass durch die Kastration eine Verzögerung des
Epiphysenfugenschlusses eintritt und damit besonders die Röhrenknochen der
Extremitäten länger werden können. – Mit großem Erstaunen musste ich feststellen,
dass fast alle Hunde einen sehr gelassenen Eindruck machten, obwohl sie stundenlang
angepflockt und ohne Anwesenheit ihrer Besitzer waren, die sich zu einem
Schwätzchen abgesetzt hatten. Selbst bei der Vorführung, soweit man überhaupt davon
sprechen kann, da weder Herr noch Hund eine Ahnung von „Ringtraining“ hatten,
zeigten sie sich nicht aggressiv und ließen sich bereitwillig zur Gebisskontrolle ins
Maul schauen. Lediglich wenn man sich „ihrer“ Herde näherte, musste man vor ihnen
auf der Hut sein. Ich habe festgestellt, dass scheinbar alle Tiere in Indien –selbst die
Wespen- frei sind von Angriffslust und eigentlich mehr zutraulich.
Doch zurück zur Ausstellung: Um den begehrenswerten Preis –einen Merinowidderzu gewinnen, gaben sich die Hirten alle Mühe, ihre Hunde in bester Verfassung zu
präsentieren. Einigen Do Khyi sah man noch an, dass ihnen kurz vorher unter einer
eisigen Felsquelle der Staub aus dem Fell gewaschen worden war. Anderen hatte
man, um die Pflege zu vereinfachen, das Haar kürzer geschoren. Nun begann die
Beurteilung und dann die Addition der errungenen Punkte. Für die Erringung des
1. Preises war Vorbedingung, dass der Hund nicht kastriert sein durfte. Dadurch fiel
der Merino-Widder an einen schwarzen Rüden, der im Vergleich zu den kastrierten
eher mittelmäßig aussah. Der Besitzer des schönsten Kastraten reagierte auf diese
Entscheidung in wohl international bekannter, typisch männlicher Art, denn er
betrank sich so, dass er am anderen Morgen nicht aufstehen konnte und seinen
Enkel mit der Herde vorgehen lassen musste.
Hirten der Do Khyi Schau im Himalaya,
Hedy Nouc´, 1979
Quelle: Kynos Verlag
Der Besitzer der schönsten Hündin erhielt den zweiten Merino-Widder. Die beiden
2. Preise waren Stabtaschenlampen und die 3. Preise Lederhalsbänder mit Leinen;
alles Luxusgegenstände für indische Hirten. Stolz präsentierten sich dann die
Gewinner mit ihren Siegerhunden, Merino-Widdern, Stablampen und
Ledergeschirren unseren Kameras. Dann wurden die Tiere versorgt und
Vorbereitungen für ein Abschiedsfest getroffen. In einer der Steinhütten wurde
Schnaps gebrannt und die Hirten begannen ein Gelage mit pausenlosen Gesängen;
eine ganze lange Nacht. – Am nächsten Morgen begann der Abmarsch und
gleichzeitig der Auftrieb in noch höhere Regionen.
Maultierkarawane Mustang
Quelle: Mustang, Mira Verlag
Die Lastentiere wurden gepackt, ihren Fohlen Glöckchen umgebunden und rote
Schleifchen an die Ohren gesteckt. Und wieder dieses packende Schauspiel, die
abziehenden Herden mit ihren indischen Schafen, den schlanken, kurzhaarigen
indischen Ziegen mit ihren langen Ohren und den sehr stolz gereckten Hälsen und
den tibetischen Ziegen, die ich besonders erwähnen möchte. Tibetische Ziegen sind
wohl mit die schönsten ihrer Gattung, durch ihre herrlichen, langen Haare in allen
Farben (die meisten sind allerdings weiß) und ihren Stirnlocken. Diese Tiere
vollbringen wahre Balanceakte, die hier Zirkusreif wären. Sie klettern über Äste,
von denen sie noch gerade getragen werden können, und müssen völlig schwindelfrei
sein. Leider kann man sie zur Zeit noch nicht bei uns einführen.
Tibetische Ziegen im Annapurna - Gebiet
Quelle: Mustang, Mira Verlag
– In diesem Zusammenhang möchte ich auf eine, mir bis dahin unbekannte
Hunderasse hinweisen, die mir außergewöhnlich gut gefallen hat. Es waren
Hirtenhunde aus dem Kinnaur - Gebiet. (KyiApso)
Diese Hirtenhunde haben mir so gut gefallen, dass ich mir ein Zuchtpaar herüber
holen werde. Auf den ersten Blick sehen sie aus wie ein sehr großer Tibet Terrier mit
etwas kürzeren Haaren. Die Widerristhöhe liegt zwischen 50 und 60 cm. Ebenso alle
Farbvarietäten des Tibet-Terriers und viel Wesensähnlichkeit. Diese „KinnauriKutta´s“ (Kutta = Hund und Kutti = Hündin) erfüllen die gleichen Aufgaben wie die
Do Khyi; mir erschienen sie sogar noch umgänglicher. Da wir nun mit den Erscheinen
dieser Rasse nicht gerechnet hatten, war auch kein Ehrenpreis dafür ausgesetzt
worden. Es hatten sich 12 Kinnauri–Kutta´s eingefunden, die erstaunlich gleichmäßig
im Typ waren und ansprechende Farbvarietäten boten. Von Hellgold über Anthrazit
bis Black- und Tan; man wusste nicht, was schöner war. Spontan stiftete ich einen
Geldpreis und sucht das schönste Paar aus. – Auch ein Tibet Spaniel –aber in
Übergröße- befand sich bei einer Herde. Den zweiten Tibet Spaniel – leider auch
sehr schlecht im Typ – erlebte ich, als ich einen indischen General besuchte.
Bildquelle: Judy Steffel, KyiApso Züchter Alaska
Der Rückmarsch von Palachik begann am nächsten Morgen. Bis zum Halteplatz, wo
unsere Jeeps auf uns warteten, benötigten wir wiederum 7 Stunden. Wir begegneten
noch einzelnen Herden und konnten erleben, wie an einem Steilhang ein Inder ein
verirrtes Lämmchen rettete und es seiner entfernten Herde wieder zuführte. Die
indischen Hirten verfügen über eine besondere Fähigkeit schrille Pfiffe auszustoßen.
Jeder Hirte hat seinen „eigenen“ Pfiff, so dass sich Herde und Hunde mit
unglaublicher Sicherheit daran orientieren; ebenso die Hirten untereinander, wenn
sie in entsprechender Entfernung mit ihren Herden weiden. Nachmittags gegen 17
Uhr erreichten wir unser Domizil in Palampur; die halsbrecherische
Serpentinenabfahrt war zu Ende. Rückblickend wundere ich mich, dass nicht wir,
sondern die Jeeps diese Abenteuer überstanden, denn bei uns stehen solche
Fahrzeuge nur auf der Schrotthalde.
..............anschließend Aufenthalt in Dharamsala/ Nordindien, dem Exilsitz des Dalai
Lama.
Nun lässt sich im Himalaya an der Grenze kein eiserner Vorhang installieren und
wer will, kann „schwarz“ hinüber. Es gibt genügend Leute –auch Mönche-, die
ständig hin und her „klettern“. So brachte uns auch ein Mönch von Tibet ein
Pärchen Do Khyi mit, die vor zwei Monaten in Frankfurt landeten und sich
überraschend gut hier einlebten. Der Rüde „Sindu“ ist von einer Naturschärfe, die
einem das Herz höher schlagen lässt; die Hündin „Chechi“ ist ruhiger, aber ebenso
nervenstark und vor nichts bange zu machen. Sindu hat es sich –obwohl erst 7
Monate alt- zur Aufgabe gemacht, unsere Deutschen Doggen zu erziehen, was ihm
ohne besondere Anstrengung gelingt.
Do Khyi, aus Tibetische Hunde
Autor: Winfried Nouc´
In diesem Zusammenhang möchte ich aus einem Aufsatz zitieren, den 1977 der
bereits über 90 Jahre alte bekannte indische Kynologe Mukandi Lal veröffentlichte:
„Der heutige Schäferhund des Himalayagebietes (Nordindien) wird gewöhnlich in
diesen Regionen „Bhotia“ genannt, weil er ursprünglich aus „Bhot“ (Tibet) stammt
und immer noch weiterhin aus Tibet (Bhot) mit tibetischen Schafen und Ziegen nach
Indien gebracht wird von leuten, die nahe der tibetischen Grenze leben und die man
„Bhotia“ nennt. Diese Bhotias (Menschen)aus dem Garhwai-Gebiet, die während
der Sommermonate in den etwa 100 Dörfern am Mana u. Nito und anderen Bergen
in der Nähe der tibetischen Grenze leben, kommen in den Wintermonaten herunter,
um an verschiedenen Orten um Channoli herum zu wohnen, das ungefähr 60 Meilen
von der tibetischen Grenze und den Pässen des Mana und Niti entfernt ist. Die Pfade
nach Tibet vom Mana und Niti (Dörfer der Bhotias) sind so schmal, dass nur Schafe
und Ziegen von den Bhotias als Packtiere gebraucht werden können. Sie tragen
Taschen auf ihrem Rücken, die mit Getreide, Zucker, Salz und Borax gefüllt sind.
Diese Bhotia-Händler bringen aus Tibet jeden Sommer einige wenige langhaarige
und wild aussehende tibetische Hunde mit sich um ihre Schafe und Lager zu
bewachen. Wir, die wir in Garhwai leben, nennen diese Hunde „Bhotias“. Diese
tibetischen Do Khyi oder Bhotiahunde werden in Indien ansässig und in dem wir sie
mit Hunden kreuzen, die schon früher aus Tibet hierher gebracht wurden, und
solchen, die im Himalaya gezüchtet wurden, produzieren wir einen anderen Typ der
Bhotiahunde. Diese Hunde werden nun in den indischen Himalaya-Regionen zum
Bewachen der Schafherden eingesetzt. Was aber die Ahnentafeln betrifft, hat man
mir gesagt, dass keiner der Hunde in Tibet eine solche hat, obwohl Versuche
gemacht wurden, Hunde gleicher Art zu paaren. Wenn jedoch eine Hündin von
einem Rüden gedeckt wird, den sie sich selbst erwählt hat, der aber nicht von ihrer
Kaste (Rasse) ist, wird das nicht beanstandet. Für diese Leute ist ein Hund ein
Hund, egal von welcher Rasse oder Varietät er auch sein mag. Das ist genau das
gleiche, das auch in unserem Lande (Indien) passiert, wo auch keine Anstrengungen
unternommen werden (außer von Hundeliebhabern), um Mesalliancen zu
verhindern. Deshalb hat Indien auch keine besondere Rasse, die einen eigenen
Namen wert ist, außer den Bhotias, die jetzt aber auch „Himalayan Shepdogs“
genannt werden. Es ist Zeit, dass wir in Indien die einheimischen oder
bodenständigen Rassen standardisieren, wie u.a. die „Rampur Hounds“, „Tripuri
Terriers“, „Naga Hounds“, „Sindhi Mastiffs“, „Gaddi Banjora´s“ und „Kombal
Dogs“. Die Himalayan Shepdogs findet man an der ganzen Himalayagrenze im
Osten von Nepal bis nach Ladakh und Kaschmir. Ihre Höhe beträgt 20 bis 25 inches
(51 bis 64 cm) und sie wiegen etwa 50 bis 60 (engl.) Pfund (23 bis 28 kg). Sie haben
ein harsches, dickes Fell und ihre normalen Farben sind schwarz, Black und tan,
goldfarben und creme/weiß“.
Hüftgelenksdysplasie (HD) beim Do Khyi
Ziemlich sicher hat es die Hüftgelenksdysplasie beim Hund immer schon gegeben,
selbst beim Urahn der Hunde, dem Wolf hat sich HD feststellen lassen, wenn auch
in seltenen Fällen.
Auch heute noch wird viel darüber diskutiert ob HD nun erworben oder vererbt
sein kann.
Der Erbgang ist immer noch unklar, dennoch kann man davon ausgehen dass es
sich um einen komplexen, polygenen Erbgang handelt, und damit ist diese
Erkrankung in der Ausbildung der Hüftgelenkspfanne züchterisch nur schwer in
den Griff zu bekommen.
Wie bei allen Hunderassen kommt auch beim Do Khyi Hüftgelenksdysplasie vor.
Inzwischen wird jedes Zuchttier auf diese Erkrankung untersucht und es wird nur
eine Zuchtzulassung gewährt bei HD A (frei), HD B (fast normal) und HD C
(leichte HD).
Auch beim Vorliegen einer mittleren HD wird ein Do Khyi, anders als andere
Hunderassen lange ohne Beschwerden laufen können, aufgrund seines geraden
Rückens, seiner gut unterstellten Winkelung und einer guten Bemuskelung.
Selbst beim Vorliegen einer erblichen Belastung kann die Ausprägung einer HD Erkrankung durchaus auch durch die Aufzucht und Haltungsbedingungen
beeinflusst werden.
Bei raschwüchsigen, schweren Hunderassen wie dem Do Khyi ist ein großes
Augenmerk insbesondere auf die bewusste Aufzucht im Bezug auf Ernährung und
Bewegung zu legen. Nachdem der Do Khyi bis zu 4 Jahre braucht um insbesondere
seine Knochenkraft und den Skelettaufbau zu vollenden ist gerade hier größte
Aufmerksamkeit notwendig.
Tipps zur Aufzucht
Wichtig ist hier immer, dass der Do Khyi Welpe und Junghund in seinem Gewicht
nicht überstrapaziert wird. Nicht mollig, sondern muskulös soll ein Do Khyi sein.
Schließlich betreiben wir ja keine Hundemast ! Vor diesem Hintergrund ist eine
gezielte, natürliche Bewegung, angemessen an das Alter auf natürlichem
Untergrund sehr wichtig. Der Welpe sollte nicht auf rutschigen Untergrund
(Fliesen, Parkett) permanent gehalten werden. Im Zweifelsfall empfiehlt sich das
Auslegen von Teppichläufern im Wohnraum. Do Khyi Welpen sind
Temperamentsbündel und zeigen keine Müdigkeit. Aus diesem Grund ist auf
geregelte Spielzeiten zu achten und darauf, dass der Hund sich nicht überfordert
oder überfordert wird. Alle Ermüdungserscheinungen zeigen sich in weichen
Bändern und deuten auf eine große Verletzungsgefahr hin.
Der Do Khyi, auch im Alter von 12 Monaten ist kein Hund der sich für Fahrradoder Joggingtouren eignet. Wandertouren auf durchaus anspruchsvollem Gelände
sind seiner Skelettgesundheit in diesem Alter aber keinesfalls abträglich. Klettern
mit Auf- und Absteigen ebenso wenig. Exzessives Sprungtraining sollten wir mit
ihm dennoch vermeiden.
Zu viel Schonung allerdings ist seinem Ausreifen als gesunder Hund ebenfalls
abträglich, vor allem nachdem festzustehen scheint, dass die Schweregrade von HD
oft in einem Missverhältnis von Muskelausbildung zur Skelettausbildung liegen
können.
Ein verantwortungsvoller Züchter der Rasse ist bemüht die erbliche Komponente
zur HD bei seiner Zuchtplanung möglichst einzugrenzen. Dies kann er aber nur
wenn möglichst viele aussagekräftige HD-Auswertungen über die Elterntiere und
deren Geschwister zur Einsichtnahme vorliegen.
Es kann durchaus vorkommen dass die Zuchthündin zwar gesunde Hüftgelenke
hat, deren Geschwister, Eltern oder deren Geschwister aber alle eine Disposition
zur HD aufweisen. Diese erbliche Komponente muss bekannt sein um sie zu
berücksichtigen. Aus diesem Grund ist es schade, dass viele Halter von Hunden
„die ja sowieso nie zur Zucht eingesetzt oder gar ausgestellt werden“, ihre Hunde
nie röntgen oder aber die Auswertung bei einem guten oder schlechten Bild der
Hüfte niemals an eine auswertende Stelle weiterreichen. Durch dieses Versäumnis
wird es dem Züchter oft sehr schwer gemacht seine Zuchtauswahl im Bezug auf
eine Zucht zu gesunden Hüften klarer einzugrenzen.
Ruth Reheuser 07/2001
Kastration als Lösung?
Thema zum Nachdenken ! - aus dem Buch PyrenäenSchäferhunde
Ein anderer Gipfel ist erklommen, wenn sich ewige Besserwisser mit einem natur
belassenen Hund schmücken wollen, ohne der Aufgabe auch nur im geringsten
gewachsen zu sein: In der Herdenschutzhundszene, die heutzutage leider von
einer kleinen Minderheit lauthals beherrscht wird, die von Zucht keine Ahnung
hat, über Züchter im allgemeinen und VDH Züchter und VDH im besonderen
prinzipiell schlecht redet und die vor allem einen unverbildeten
Herdenschutzhund aus Asien an der Leine halten muss, am Besten noch einen
Mix aus verschiedenen asiatischen Herdenschutzhund-Rassen, in dieser Szene gilt
als das Mittel der Wahl, wenn der Hund zur Qual wird, die Kastration. Auch in
seriösen Publikationen wie Sims/Dawydiak und auch Strang (es scheint eine
amerikanische Manie zu sein) wird die Kastration bzw. Sterilisierung
grundsätzlich empfohlen, unter anderem auch mit dem Argument, es könne dann
nicht zur Bildung von Tumoren in diesem Bereich kommen. Abgesehen davon,
dass das Gegenteil nach der Sterilisierung nicht mehr zu beweisen ist und der
Prophet also immer recht hat, ist die Dämpfung eines dominaten Hundes durch
Sterilisation nicht immer garantiert. Garantiert ist lediglich ein lukratives Zubrot
für den kastrierenden Tierarzt, auf das er angesichts dieses
Konsumentenverhaltens nicht verzichten wird.
Ich halte von der Lösung des Problems überhaupt nichts. Wer sich einen
naturnahen Hund halten will, der soll die Natur des Hundes vollständig
respektieren. Wer seinen Hund nur im „Griff“ hat (konsequente Hand im
Samthandschuh), wenn der Hund sterilisiert ist, der liefert das Eingeständnis
seiner erzieherischen Unfähigkeit und einer falschen Rassenwahl.
Nun ist es in der Tat so, dass z.B. die asiatischen Herdenschutzhund-Rassen, wie
auch die Tabellen 1 und 2 zeigen, aber auch der Castro Laboreiro z.B. eine
deutlich niedrigere Reizschwelle haben als der Pyrenäenberghund (Anm: ebenso
als der Do Khyi ). Es ist dann zu fragen, ob z.B. diese Hunde nicht besser da
blieben, wo sie in ihrem Biotop ihre Aufgaben exzellent erledigen können, anstatt
sie in unsere Zivilisation zu bringen, in der sie prinzipiell unausgelastet sind und
Probleme verursachen, die dann den Hundehaltern allgemein angelastet werden.
Treffen mit dem KyiApso - von Dr. Daniel Taylor-Ide (USA)
Tibetische Hunde – eine Reise in die kynologische Vergangenheit?
Wie kommt man dazu, außer über die eigenen Hunde sich darüber hinaus insgesamt mit all den
verschiedenen Hundeschlägen Tibets zu beschäftigen?
Ein mail aus Kanada über unsere Homepage, veranlasste mich belustigt zu antworten. Hatte mir
doch ein KyiApso Besitzer ein paar Bilder seines Rüden geschickt. Ha - das ist doch nie ein
KyiApso, das ist ein Do Khyi war meine eher lustige Antwort. Und schon hatte ich die Züchterin
des Hundes auf der e-mail-liste. Tatsächlich, sie hat es bewiesen! Ein reiner KyiApso, der ähnlich
wie ein kurzhaariger Lhasa oder Perhapso in schönem stockhaarigem black & tan Haarkleid
geblieben ist. Meine Vermutung, es könnte sich insgesamt bei dieser Rasse um eine Kreuzung
zwischen Tibet Terrier und Do Khyi handeln, hatte sie zwar nicht widerlegt, aber manches
Argument gab zum Nachdenken Anlass. Und schon war die Neugier geweckt und der
Forscherdrang kam zum Vorschein.
Gar vieles über viele Hundeschläge in Tibet habe ich dabei gefunden, selbst Forstmeister Max
Siber erwähnt in seinem Werk „ Der Tibethund“, 1897 ziemlich sicher diese tibetische Rasse:
„Henderson und Hume trafen auf ihrer Reise von Lahore nach Yarkand, sowohl in Ladak, als auch
unterwegs auf dem Marsch, bei nomadisierenden, tibetanischen Hirten eine ganz ausgezeichnete und
große Hunderasse, mit langem, zottigem Haar. Die Hunde waren nicht unähnlich schottischen
Schäferhunden mit dem Unterschied, dass sie viel größer waren. Sie sind sehr wild und werden nur
gehalten zum Schutz der Herden vor wilden Thieren. Die enormen Schafherden dieser Leute werden
stets von einigen dieser Hunde begleitet“. Es scheint auch bereits vor der Zeit der Einführung der
ersten KyiApso nach Amerika, Interesse an diesen Hunden bestanden zu haben. Dies zeigt die
weitere Passage aus Sibers Werk; „ Sie sind schwer erhältlich, ja für ein gutes Exemplar verlangen
sie bis 10 Pfund Sterling. In den Ebenen Indiens verlieren sie bald das schöne lange Haar und sterben
meist schon in der zweiten heißen Saison. In England traf Henderson mehrere vorzügliche Exemplare
der Rasse, die ausgezeichnete Dienste als Schutz- und Wachhunde leisteten“.
Ebenso interessant, die Ausführungen Richard Strebels (1907) über verschiedene Typen beim Do
Khyi mit dem Hinweis auf ebensolche Entwicklung bei den Deutschen Doggen, mit der Vermutung
es könnte ein Bestreben der Natur sein, zur Urform zurück zu kehren. Möglich, dass in manchen
Regionen Tibets die Hunde enger und in anderen Regionen weniger eng durchgezüchtet waren. In
diesem Zusammenhang ist der nachfolgende Artikel von Dr. Daniel Taylor-Ide interessant, gibt er
uns doch neuere Einblicke in die Gepflogenheiten der Hundezucht im „alten“ Tibet. Ebenso
bestätigt werden die Ausführungen in einem Aufsatz 1977, des 90 Jahre alten, bekannten indischen
Kynologen Mukandi Lal; „Der heutige Schäferhund des Himalayagebietes (Nordindien) wird
gewöhnlich in diesen Regionen Bhotia`` genannt, weil er ursprünglich aus `Bhot` (Tibet) stammt und
immer noch weiterhin aus Tibet (Bhot) mit den Tibetischen Schafen und Ziegen nach Indien gebracht
wird von Leuten, die nahe der tibetischen Grenze leben und die man `Bhotia` nennt“…….. „Was aber
die Ahnentafeln betrifft, hat man mir gesagt, dass keiner der Hunde in Tibet eine solche hat, obwohl
Versuche gemacht wurden, Hunde gleicher Art zu paaren. Wenn jedoch eine Hündin von einem
Rüden gedeckt wird, den sie sich selbst erwählt hat, der aber nicht von ihrer Kaste (Rasse) ist, wird
das nicht beanstandet. Für diese Leute ist ein Hund ein Hund, egal von welcher Rasse oder Varietät
er auch sein mag. Das ist genau das gleiche, das auch in unserem Lande (Indien) passiert, wo auch
keine Anstrengungen unternommen werden (außer von Hundeliebhabern), um Mesalliancen zu
verhindern. Deshalb hat Indien auch keine besondere Rasse, die einen eigenen Namen wert ist, außer
den Bhotias, die jetzt aber auch „Himalayan Shepdogs“ genannt werden“. Es deutet also vieles
darauf hin, dass die Hunderassen Tibets aufgrund von „Arbeitsbedingungen“ entstanden sind, gar
manche „lustige Mutation“ scheint auf das Zusammentreffen alter Gene zu beruhen und damit das
Bestreben zur „Urform“ zurückzukehren, wie Strebel anmerkte.
Treffen mit dem KyiApso - von Dr. Daniel Taylor-Ide (USA)
Eine unbekannte und faszinierende Tibetische Rasse wurde auf einer Hundeschau für seltene
Rassen vor kurzem vorgestellt, und es wurden Fragen über seinen Ursprung und Stellung
innerhalb der anderen Tibetischen Hunde gestellt. Ist er ein rauhaariger Do Khyi ? Ein großer
Tibet Terrier? Die Antwort ist Nein; Forschungsergebnisse zeigen an, dass der Tibetische KyiApso
eine eindeutige und unterschiedliche Rasse ist.
Der Tibetische KyiApso ist ein gemäßigt großer und zotthaariger Hund mit extrem engagiertem,
zurückhaltendem Temperament. Gerade das Betrachten der Rasse im Ausstellungsring macht
Spaß, da sie ein ungewöhnlich federndes Gangwerk hat. KyiApso-Besitzer halten ihre Hunde mehr
als Freunde, denn als Haustiere. Ein ausgereifter KyiApso-Rüde kann mehr oder weniger
ungefähr um 41 kg wiegen, steht im Schultermaß um die 71 cm; eine Hündin wiegt ungefähr 34 kg
und misst 68,5 cm. Der KyiApso ist ein Arbeitshund, traditionsgemäß genutzt für das Beschützen
entweder der Schafherden oder der Tibetischen Häuser und der Nomadenlager. In der Tibetischen
Sprache bedeutet " Kyi " der Hund und "Apso" bedeutet bärtig oder haarig. So wird der KyiApso
auch der Tibetische Barthund genannt.
Der KyiApso hat ein doppelschichtiges Fell. Die Unterwolle ist dick und weich, welche mit den
längsten Haaren ungefähr 15 cm lang ist. Es ist zwar das bärtige Gesicht, nicht das gesamte Fell,
welches das Erscheinungsbild der Rasse ausmacht. Das Haar fällt nicht über die Augen, aber in
der Art von Rauhaar über das gesamte Gesicht.
Sara-Louise Anderson und ihr Ehemann Judd, die seriös ein halbes Dutzend Rassen hielten und
ausgestellt haben, hatten zwei KyiApsos während der letzten 10 Jahre, kennen die Rasse ebenso
gut wie andere KyiApso-Kenner hier im Westen und beschreiben den KyiApso auf diese Art
"....diese Hunde kommen nicht, um in deinem Haus zu leben, sie dringen ein in dein Herz..., Sie
sind in allen ihren Aktivitäten überlegt, ob spielend, ob Haus und Familie schützend. Sie sind
darum besorgt zu gefallen..., Ich habe nie einen Hund mit menschlicheren Qualitäten gehabt.", In
der Vergangenheit haben Experten angedeutet, dass der Tibetische KyiApso eine Variation des
bereits bekannten Do Khyi ist (Bailey, Pure-Bred Dogs/American Kennel Gazette 1937; und Dr.
Donald Messerschmidt, DOG WORLD 1988 All Breed Standards/Buyers Guide, and the
November and December 1988 issues). Gleichwohl bezeichnen beide gemeinsam, der Tibetische
KyiApso Club und die American Tibetan Mastiff Association diese Kennzeichnung als inkorrekt.
Es gibt Unterschiede zwischen den Rassen, die wesentlich mehr als das Haarkleid mit einbeziehen.
Der KyiApso und der Do Khyi sind unterschiedliche Rassen. Die Standards der beiden Rassen
beschreiben eine Anzahl von diesen Unterschieden. Zwei ganz einfache Beispiele sind: Die Rute des
KyiApso muss mindestens einen kompletten Ringel haben; Do Khyi brauchen keinen vollen Ringel
– und eine doppelt geringelte Rute ist ein Fehler. Ebenso sind die Ohren des KyiApso auch länger
als die Ohren des Do Khyi. Im Ausstellungsring liegt ein anderer Unterschied ebenso auf der
Hand: KyiApsos sind im Aussehen mehr konform als Do Khyi´s. Dies überrascht nicht, da
KyiApsos aus nur einer Region von Tibet kommen; Do Khyi´s haben eine viel weitere Verbreitung
und somit auch verschiedene Variationen. Als man die Rasse Do Khyi im Westen einführte wurde die
Priorität nicht auf die Einschränkung dieser traditionellen Variabilität gelegt.
In den letzten Jahren haben wir mehr Informationen über diese Hunde in Tibet gewonnen, da
diese einst geschlossene Region sich geöffnet hat, um sie in den letzten Jahren zu bereisen und
ebenfalls betrieben dort westliche Gelehrte rigorose Forschung. Die Gelegenheit für Forschung ist
wichtig. Viele der gegenwärtigen erschienenen Informationen über Tibetische Hunde basiert auf den
Erinnerungen der Flüchtlinge (Anekdoten, die häufig romantisierend sind), und solche Erzählungen
benötigen eine Bestätigung, die auf Unterlagen- und Feldbeobachtung der Tibetischen Hunde in
ihrem Ursprungsland basiert.
Die Geschichte des KyiApso ist eine Erzählung über das Evolutionsverständnis. Das erste westliche
Wissen der Rasse kam von der ehrenwerten Mrs Eric Bailey 1937. Bailey beschrieb einen
KyiApso, welcher beim 13. SH Dalai Lama gehalten wurde, dem geistigen Oberhaupt von Tibet.
Im März 1937, stellte sie eine drastische Fotographie des Hundes zur Verfügung. Bailey und ihr
Ehemann waren Angehörige der britischen diplomatischen Mission in Lhasa. Dort betrieben sie
seriöse Studien an allen Tibetischen Hunden. Dennoch waren die Baileys unklar hinsichtlich,
welcher Gruppe von Tibetischen Hunden der KyiApso zuzurechnen wäre, aber schlugen vor, dass
es ein Do Khyi sein kann. Sie hatten, schließlich nur ein KyiApso Exemplar gesehen.
Der nächste Mensch aus dem Westen der seine Aufmerksamkeit dem KyiApso widmete war Prof.
Melvyn Goldstein, der den Hund beim Leiten von umfangreichen praktischen Arbeiten im
nordwestlichen Nepal während der frühen 1970 Jahre kennen lernte. Händler, Hirten und Pilger
brachten diese Hunde über die Grenze von irgendwo innerhalb Tibets. Goldstein wurde fasziniert
von diesen Hunden und erwarb ein vorzügliches Paar 1973. Er begann den Rückweg mit ihnen aus
dem entlegenen Limi Tal und marschierte über zwei Wochen, bis er zum entlegenen BuschFlugstreifen von Jumla kam. Dort wurde den Hunden das Verladen auf der kleinen Fläche
verweigert und er musste sie zurücklassen.
Im darauf folgenden Jahr ging Goldstein nach Nepal zurück um mehr Feldforschung zu betreiben
und erwarb einen anderen KyiApso, eine Hündin. Nachdem seine Feldarbeit durchgeführt war,
ging er über drei Wochen zu einem Startstreifen, auf dem ein größeres Flugzeug landete. Der
Hund wurde dieses Mal an Bord gelassen.
1976 leiteten Goldstein und ich medizinische Forschung im gleichen, entlegenen Bereich im
nordwestlichen Nepal. Wir teilten ein Zelt zusammen und stimmten überein, dass wir weiterhin
einen starken Ansporn in diese Aufgabe setzen sollten, um irgendeinen KyiApso zu erhalten.
Irgendeinen zu uns über die Grenze zu holen. Goldstein übernahm die Initiative und gab eine
Belohnung für den Händler bekannt, in Form eines Paares meiner Hosen und zwei von meinen
besten Hemden (ohne meine Zustimmung), der nach Tibet gehen und auf dem Rückweg einen
männlichen Hund schmuggeln würde. Zwei Wochen später traf ein schwarzer Rüde, Thumdru
ein. Thumdru lebte für einige Jahre mit unserer Familie in West - Virginia, dann 1980 zog er um
in das Anderson Haus in Colorado. 1988 veröffentlichte Messerschmidt einen dreiteiligen Artikel
über den KyiApso im DOG WORLD Magazin. Mit der kompletten Erzählung wuchs das Interesse
an der Rasse unter Nicht–Himalaya-Experten. 1989 veröffentlichten Ann Rohrer und Cathy
Flamholtz ihr Buch " The Tibetan Mastiff ". In ihm bezeichneten sie den KyiApso als "der
seltenste der Tibetischen Hunde“, und waren die ersten Autoren die vortrugen, dass der KyiApso
eindeutig getrennt vom Do Khyi zu sehen ist.
1990 drängte ich die Suche nach dem Ursprung der Rasse vorwärts. Bis dahin war ich beträchtlich
rund um Tibet, im Zusammenhang mit meiner professionellen Arbeit in der Wildnis und in der
kulturellen Erhaltung gereist. Trotz dieser Spielräume hatte ich nur schlechte KyiApso Exemplare gefunden. (gute Exemplare oder auch Do Khyi waren gleichmäßig schwer zu finden)
Alle Beweise schienen darauf hinzudeuten, dass der KyiApso vom Mount Kailash, der angeblichen
Mitte des Universums für Hindus und Buddhisten kam.
Ich stellte eine Expedition für die 2.000 Kilometer Reise von Lhasa, der Hauptstadt der
autonomen Tibetischen Region von China, zum Mount Kailash zusammen. (Der größte Teil der
Reise geht durch die staubigen, Hochlandlagen der Tibetischen Hochebene.), Zwei Fahrzeuge
waren in der Karawane – ein Allradbetriebener Land Cruiser und ein Allradbetriebener Pickup
Lastwagen, der mit Versorgungsmaterialien und 500 Gallonen Benzin beladen war. Es machte
Sinn für diesen, dem seltensten der Tibetischen Hunde, vom Mount Kailash zu kommen. Mount
Kailash wird verehrt durch drei fromme Gruppen - Hindus, Buddhisten und Bhönpos - welche
einem Viertel der Völker in der Masse entsprechen. Kailash ist ein entlegener Berg, der aus der
Tibetischen Hochebene herausragt. Der Fuß des Berges liegt so hoch, dass die Luft nur beinahe die
Hälfte von normalem atmosphärischen Druck ist. Auf den südlichen Flanken des Berges
entspringt der große Tsangpo- /Brahmaputrafluss, auf seiner westlichen Seite der heilige Ganges,
und auf seiner Nordsteigung entspringt der mächtige Fluss Indus. Könnte er auch das Zentrum
des Ursprunges für diese eine, sehr seltene Rasse des Hundes sein?
Die Expedition reiste über fünf Tage durch die Tibetische Hochebene. Wir sahen viele Do Khyi,
aber keinen KyiApso. Vielen Nomaden war jedoch dieser Hund bekannt. Schließlich, im Kloster
am Fuß des Mount Kailash, fanden die Expeditionsmitglieder ein vorzügliches Exemplar. Ein
halbes Dutzend Welpen wurde schließlich unten aufgespürt von denen die besten drei (zwei
Hündinnen und ein Rüde) zurück in die Vereinigten Staaten geholt wurden.
Fortentwicklung der Rasse
Mit diesem Grundstock ist die Entwicklung der Rasse auf dem Weg. Der Tibetische KyiApso Club
Ltd. ist in zunehmendem Maße gemeinsam aktiv. Mit dem ersten Wurf, geworfen im Januar 1991.
Neue Hunde werden hinzugefügt. Der FCI erteilte der Rasse im Frühjahr 1991 die Anerkennung.
Mit dieser Akzeptanz als seltene Rasse, werden die Hunde quer durch Nordamerika vorgestellt.
Gegen Ende 1991 wurde eine andere KyiApso - Hündin, diesmal nach Kanada importiert.
Obgleich nur neun KyiApsos in Nordamerika leben (Anmerk. Nur sieben wurden für die Zucht
genutzt), wächst die Anerkennung für die Rasse und sie gewinnt Freunde. Nachdem der KyiApso
sozusagen aufblüht, ist es wichtig, den Hintergrund zu verstehen, aus dem Tibetische Hunde
kommen. Im Westen kennen wir jetzt fünf eindeutige Rassen der Tibetischen Hunde; der KyiApso,
Lhasa Apso, Do Khyi, Tibet Spaniel und der Tibet Terrier. Zusätzlich wird der Tibetische
Jagdhund, Sha Kyi, durch einige als eine andere Tibetische Rasse erkannt, obgleich noch keine
von Tibet exportiert worden sind.
Da wir nun mehr über Tibetische Hunde erlernen, verstehen wir, dass die Menschen Tibets ihre
Hunde traditionell nicht so sehen wie wir unsere Hunde hier in der westlichen Welt. Es gibt dort nicht
das Hauptaugenmerk auf Linienreinheit; das traditionelle Hauptgewicht wird auf das Verhalten
gelegt. Im rauen Lebensumfeld welches Tibet ist, sind das Verhalten auf der Jagd und das Schützen
historisch die einzigen Funktionen gewesen welche Bemühungen und Sorgfalt bei der Hundezucht
rechtfertigten. Weiterhin, aufgrund der enormen Änderungen welche Tibet und seine Bevölkerung
in den letzten 40 Jahren durchgemacht haben, wurde praktisch die gezielte Zucht von allen
Haustieren, Yaks, Schafen und Ziegen gestört. Hunde wurden dabei noch mehr vernachlässigt.
Jedoch innerhalb der letzten Jahre, hat sich unter einer kleinen Gruppe von Hundeliebhabern in
Lhasa innerhalb der Oberklasse ein Hauptinteresse an den Tibetischen Hunden entwickelt, die an
einer Rehabilitationsplanung für alle Tibetischen Hunderassen teilnehmen. Weiterhin aufgrund
von drastischen Verbesserungen in den letzten Jahren bei den Tibetischen Nomaden (wegen der
phantasiereichen und unterstützenden neuen Regierungspolitik), entwickeln die ausgewählten
Gruppen der Hundeliebhaber auch ein bestimmtes Interesse an den Schutz- und Jagdfunktionen
des KyiApso, des Do Khyi und des Sha Kyi.
Das Interesse an Hunden wächst schnell. Nachdem der Bürgermeister der Stadt von Lhasa mir im
April 1992 erklärte, " Tibet hat drei große Exportartikel in der internationalen Welt; die Religion,
die Teppiche und die Hunde. Religion und Teppiche sind gut. Jetzt müssen wir Maßnahmen für
unsere Hunde ergreifen.",
Obgleich einige Tibetische Familien mit ihren Hunden im zunehmenden Maße beteiligt sind, etwas
zu entwickeln was den Anschein von einem Maßstab hat, was wir im Westen für einen
Hundestandard halten, durch welchen Hunde von einer Art durchweg beurteilt werden. Dieser
Standard entwickelt sich zwar wahrscheinlich bald, nachdem das oben erwähnte Interesse in der
kleinen Gruppe von Hundeliebhabern in Lhasa sie motiviert Maßnahmen zu ergreifen. Vermutlich
ist ihr erster Schwerpunkt ein systematisches Programm für den Do Khyi, ein Hund welcher, obgleich
überall vorhanden in Tibet, ein zunehmendes Risiko zeigt unangemessen gezüchtet zu werden.
Glücklicherweise wurde früh in 1992 eine gute Population von Do Khyi in Osttibet lokalisiert. Wie
erwähnt war in Tibet traditionsgemäß das Hauptaugenmerk auf Verhalten und Einsatzzweck und
nicht auf Bau und Gestalt gerichtet gewesen. Erfüllt der Hund seine ihm bestimmte Funktion? Einige
Hunde wurden für die Jagd geschätzt, diese werden ShaKyi genannt. Andere Hunde werden für den
Schutz außerhalb des Hauses geschätzt, in diesem Fall werden sie Do Khyi oder angekettete Hunde
genannt. Die Do Khyi sind, was wir als Tibet Mastiffs bezeichnet haben. In Tibet ist eine
Haupteigenschaft für einen Do Khyi ein tiefes und sonores Bellen. Andere Schutzhunde werden
innerhalb des Hauses benutzt und verringern die Notwendigkeit von Verriegelungen an den Türen.
Diese Hunde, die wir als Lhasa Apsos und Tibet Spaniels kennen, sind wachsam, treu zu ihren
Familien und mit Kindern verspielt. Einige Tibetische Familien haben mir auch angedeutet, dass
diese kleineren Rassen auch Schädlinge in ihren Häusern klein halten.
Straßenhunde - und es gibt hunderttausende von Straßenhunden in Tibet - führen zwei
Funktionen durch. Da diese Hunde frei laufen, werden sie " Yun Kyi " genannt. Frei laufende
Hunde in den Städten halten die Straßen sauber als Straßenkehrer für den Abfall, der aus
Häusern und Klöstern heraus geworfen wird. Tibetische Städte sind voll von solchen Hunden.
Nachts füllt ihr Bellen die Luft; während des Tages kauern sie sich an die Wände unter sich selbst
ausrangierend. Sie patrouillieren die Straßen, ihre Körper umhüllt von Krusten, ihr Haar
ausfallend und ihren Rippenkorb darstellend. Diese Hunde sind wichtig für das System der Städte sie halten die Straßen sauber.
Nomaden bewerten diese frei umherstreifenden Hunde sogar in hohem Grade, weil sie die
lebenswichtigen Funktionen des Schützens der Schaf- und der Ziegenherden vor den plündernden
Wölfen und vor den Schnee- Leoparden durchführen. Die Nomaden füttern ihnen Schlachtabfälle
und Teile geschlachteter Tiere, aber die Yun Kyi jagen auch Meerschweinchen, wie den Himalaya
Pica (??) oder die Tibetischen Hasen, um ihre Diät zu ergänzen. Das Leben eines Hundes in Tibet ist
so rau, wie das Wetter unwirtlich ist. Mit weniger Nahrung für die Menschen, gibt es sogar noch
weniger für die Hunde. Nichtsdestotrotz bleibt die Tibetische Region von China ein Haus von vielen
Hunden. Obgleich Hunde nicht so geliebt werden wie wir es hier im Westen tun, achten Tibetische
Menschen ihre Hunde. In ganz Asien gibt es vermutlich kein Land mit einer größeren
Mannigfaltigkeit an Hunden - und sehr wahrscheinlich kein Land mit einem höheren Pro – Kopf Verhältnis der Hunde zur Bevölkerung. Unter den Regionen der Welt, trotz des schroffsten der
Klimas, hat Tibet zweifellos seinen Anteil getan, um interessante Hunde zu ernähren und
hervorzubringen.
Dieser Artikel ist in T.B.I.M. mit der Erlaubnis des Autors veröffentlicht worden. Er wurde zuerst " in der
Hundewelt " veröffentlicht (eine Maclean Jäger publikation).
HerausgeberAnmerkung: Der Baileyartikel, auf dem Dr.Taylor-Ide verweist, wurde zuerst in der (Englisch)
Kennel Gazette 1934 veröffentlicht. Der Autor macht darauf aufmerksam und der ursprüngliche Artikel ist auf
Seite 37 dieser Ausgabe enthalten. Es ist auch relevant zu erwähnen, dass gerade ein ShaKyi nach Großbritannien
importiert wurde. J.C.
Übersetzung ins Deutsche ohne Gewähr, Ruth Reheuser 11/2001 aus:
Tibetan Breeds International Magazine, Ausgabe 5, 1.Halbjahr 1994
Tibetische Hunde in Tibet
Was geht tatsächlich vor?
von Daniel Taylor-Ide, Gründer des Tibetan KyiApso-Klub
Kürzlich wurde ich durch zwei Gruppen von Leuten kontaktiert. Eine ist
aktiv mit Tibet Spaniels und die andere mit dem Do Khyi. Beide wünschten
Informationen über den Status ihrer Rassen in Tibet; sie bemühten sich, die
Standards und die Entwicklungsgeschichten dieser Rassen an das
anzupassen, was wir nun über ihre Hunde in Tibet wissen. Vor zehn Jahren,
als wir gerade den Tibetan KyiApso-Klub in Gang brachten, gab es auch
viele solcher Fragen über Tibetische Rassen, aber diese Menge an Fragen
wiederholte sich aufgrund einer kurzen Erwähnung des KyiApso im National
Geographic Artikel meines Sohnes, im September 2000. Gestellt wurden
wiederum die allgemeinen Fragen: können immer noch Spaniels (oder Do
Khyis) in Tibet gefunden werden? Wo und in welcher Anzahl werden gute
Qualitätshunde gefunden, wie unterscheiden sich die Hunde in Tibet von
jenen in der USA? Und, natürlich, was ist ein Tibetischer KyiApso?
Ich kann mich nun mit größeren Kenntnissen äußern als vor zehn Jahren.
Seither wurden mir von der Tibetischen Regierung alle Tibet Reise-Visa
stattgegeben, und meine Reisen belaufen sich auf jetzt vierundzwanzig im
Verlauf von siebzehn Jahren. Berichte über die Hunde vor den 1980-ern
kamen meistens von Tibetern, die der Verfolgung entkommen waren, und sie
hatten andere Dinge im Sinn als den Status der Hunde zu überwachen. Es
gibt jetzt eine wachsende Anzahl von Beobachtern von Tibetischen Hunden
in Tibet, die bedeutungsvollste Gruppe sind Leute aus Taiwan, aber unter
den Amerikanern setzt es der angesehene Tibet-Gelehrte Professor Melvyn
Goldstein fort, sich für das Thema zu interessieren.
Die erste Feststellung die über Tibetische Hunde zu machen ist, daß diese
Rassen gleichermaßen in ihrem Heimatland nach dem Gebrauchszweck
definiert werden, als danach wie sie aussehen. (wie ich pflegte mehr über die
Tibeter zu verbreiten, die ihre Hunde entsprechend nach dem Gebrauch zu
definieren, bis mich jemand darauf hinwies, dass auch wir unsere Hunde als
Apportierhunde, Schafshunde, Jagdhunde und dergleichen definieren und
diese einen klaren Standard haben, hinsichtlich wie ein jeder aussehen sollte).
In Tibet habe ich für Hunde die Bezeichnungen gehört, „Hauswache“,
„freilaufende Hunde“, „festgebundene Wachhunde“, „Jagdhunde“ und
solcherart Beschreibungen von dem für was diese eingesetzt werden.
Ich habe von Hunden erfahren in Wohnungen als Begleiter, in welchen sie
territorial sind und als bellende Klingeln funktionieren und dem
Hauseigentümer die Annäherung eines Fremden melden, auf den Straßen als
Müllsammler, welche sich während der Tage gegen Mauern ducken und die
Nacht hindurch bellen, angebunden in der Nähe von Nomadenzelten draußen
auf dem Plateau, um die Zelte zu schützen, von Zigeunerhunden, die für die
Jagd als Jagdhunde benutzt werden, und Hüter, welche mit den Herden
laufen, um die Schafe und die Ziegen vor Raubtieren wie Wölfen und
Schneeleoparden zu schützen. Diese Rollen kommen unseren
Rassencharakterisierungen Tibetischer Hunde in folgender Weise ungefähr
gleich: (bellende Klingeln) Lhasa Apsos, Tibet Spaniels
(Familienbegleithunde), Tibet Doggen (angebundene und freilaufende
Wachhunde), Tibetische KyiApsos (nomadische Wachhunde, entweder bei
den Zelten oder frei mit den Herden) und Tibet Terrier (der Straßenhund
von Shigatse und anderen zentralen Tibetischen Städten, aber nicht Lhasa).
Außerdem, lassen Sie mich beeilen zu bemerken, daß überall in Tibet
gewöhnlich meist ein Promenadenmischlingshund zu finden ist, der eine
Mischung aus den oben erwähnten ist. Und einer der sorgfältig gezüchteten
Hunde im Hinblick auf Tibetische Rassen ist ein im Westen nicht zu
findender Typ, ein Jagdhund, üblicherweise weiß in der Farbe
Ein weiteres Merkmal, das mich überrascht hat, sind die konsequenten
Unterschiede der Hunderassen überall in Tibet. Während meiner intensiven
beruflichen Reisetätigkeit auch in anderen Teilen von Asien, (Indien,
Afghanistan, Nepal, und so weiter) habe ich bemerkt, daß hier die Hunde
regional einheitlich erscheinen. Zum Beispiel der lohfarbene und sanfte
indische Pie-hund, der ungefähr 18 kg wiegt; der dunkelbraune, lang und
niedrig gebaute Nepali-Berg-Hund welcher ungefähr 11 kg wiegt; der
drahthaarige, schwarz-weiße Berghund der nordöstlichen Grenze und so
weiter. Aber in Tibet gibt es hauptsächlich fünf Typen von Hunden.
Wir nennen diese Unterschiede bei Tibetischen Hunden Rassen, aber nie
habe ich in Tibet von jemand gehört, dass diese absichtlich ihre Hunde
züchten um Hundetyp zu entwickeln oder beizubehalten. Ich habe die Leute
oft gefragt wie denn der Zuchtprozess arbeitet. Die Antwort ist, dass eine
Hündin Welpen hat; wenn deren Besitzer (oder ein Freund) einen jungen
Hund mag wird er ihn vielleicht behalten und ihm besonderes Futter und
Aufmerksamkeit geben – und die Wurfgeschwister sterben vielleicht an
Vernachlässigung. Wenn Fragen im Hinblick auf die Vaterschaft gestellt
werden, scheint die Antwort zu sein, sich nach einem Hund umzusehen
welcher wie der junge Hund aussieht. Zucht scheint noch unglaublich
ungezwungen – gleichwohl der unterschiedlichen Hundetypen dort. Irgendein
Verfahren schafft die ähnlichen Typen.
Ich biete eine Hypothese dafür an wie über Jahrhunderte vielleicht die
Zuchtauswahl passiert ist. Wie erwähnt, die einzige absichtliche Handlung
welche ich gesehen habe ist es einen bestimmten Welpen auszuwählen und
diesem spezielle Aufmerksamkeit zu schenken. Wenn die Sterblichkeitsziffer
so hoch ist wie ich vermute (vielleicht 2/3 der Welpen sterben), würde dies in
Richtung einer ansonsten zufälligen Zucht deuten. Eine zweite Form von
genetischer Lenkung könnte durch ungesehene geographische Hindernisse
kommen – es gibt unsichtbare Mauern um Hunde auseinander zu halten. So
wie Spaniels tendieren innerhalb zu sein, als Haushunde - wenn eine Hündin
in die Hitze kommt dann wird ein ihr ähnlicher Typ ihr eher nahe sein, als
ein Straßenhund. Ähnliches gilt für die Hündinnen angebunden in der Nähe
vom Zelt, und ähnliches für jene die frei laufen. Deshalb, obwohl es vielleicht
mehrere Hundearten in einem Gebiet (Stadt oder Zeltlager) gibt, haben
deren "Heimauswahlen“ relativ wenig Überschneidungen. Derartige
geographische Lagen, verbunden mit einer Auswahl von
Fürsorgebegünstigung für bestimmte Welpen könnten die Ursache für eine
Unterscheidung in Rassen sein.
Mit diesem Hintergrund, lassen Sie uns dazu zurückkehren, worin sich die
Hunde in Amerika und Tibet unterscheiden. Wir züchten unsere Hunde mit
Absicht. Im Verlauf von zwei Generationen ist es möglich, das zu verändern,
was als ein "guter" Vertreter einer einzelnen Rasse hervorgehoben wird.
Nachdem es so leicht ist, die Rasse zu verändern (zum Beispiel extra lange
Haare bei einem Lhasa Apso, weil wir denken es wird sich besser im
Ausstellungsring machen) sollten wir uns ins Gedächtnis rufen, dass wir nun
vom traditionellen Typ weg züchten – zum Beispiel, ein Apso in Tibet mit
sehr langen Haaren wird als bellende Türklingel dadurch behindert werden.
Es mag vielleicht gute Gründe geben eine Rasse zu ändern, in einer Welt die
sich selbst so schnell verändert, aber laßt uns nicht vorgeben, dass wir dann
weiterhin den wahren Tibetischen Hund haben.
Der Fall des nun „verwestlichten“ Tibet Spaniels ist ein weiteres Beispiel. Die
Rasse welche wir heute haben, stammt von vier Importen ab. Selektive Zucht
hat einen anderen Hund geschaffen als den welchen ich in Tibet gesehen
habe. Ein Spaniel in Tibet wird, im Vergleich zu einem westlichen Exemplar,
einen längeren Kopf, kürzere Ohren und einen längeren Körper haben – um
nur drei Merkmale davon auszuwählen welche sofort einem
Ausstellungsrichter auffallen würden.. Die Tatsache könnte einfach als
Typdifferenzen betrachtet werden - außer es ist jetzt unannehmbar, nachdem
sich der Tibetische und westliche Typ so auseinanderentwickelt haben, den
genetischen Pool der Spaniels durch das Hereinbringen eines neuen
Grundstockes aus Tibet, nach zwei Drittel eines Jahrhunderts der Inzucht zu
verstärken. Der Spaniel ist der Verlierer. Die Zucht weg vom wahren
Tibetischen Typ, hat die Rasse gefährdet.
Ein weiteres Beispiel ist der Fall des Do Khyi. Die Rasse gewann einige
Popularität, vor einem Jahrhundert - um dann zu verschwinden Daraus
verblieb Wissen über den Hund. Obwohl, als Westler begannen vor einem
halben Jahrhundert am Saum des Tibetischen Randgebietes zu leben,
wurden Bemühungen unternommen um den Do Khyi wieder zu erhalten
(einschließlich, zum Beispiel, einem Paar welches aus Indien herausgebracht
und an Präsident Eisenhower gegeben wurde). Mangels Zugang zu den
besten Tibet Doggen in Tibet (welche immer aus Lokha, nahe dem Tal der
Tibetischen Könige und neben dem Plateau im südlichen Tibet gelegen,
gekommen sind) begannen diese Hundeliebhaber mit einem, welch auch
immer Do Khyi-ähnlichen Grundstock, welchen sie bekommen konnten zu
arbeiten. Hunde wurden in Nepal, Indien, der USA und Deutschland
gezüchtet, die manchmal zu weniger als fünfzig Prozent reine Do Khyi waren.
Was hier geschah, war so willkürlich wie die Geschichte des Hundes in
seinem Herkunftsland.
Während der Siebziger Jahre (1970) als ich im Zuge meiner Beschäftigung im
nationalen Familienplanungsprogramm in Nepal stationiert wurde, war es
mein Privileg in den Export zweier dieser Do Khyi mit höherer Qualität in
die USA und nach Europa mit einbezogen zu sein - aber gerade wenn wir
Hunde an der Grenze von Tibet zu Nepal bekamen, entsprach keiner den
guten Exemplaren die aus Tibet im frühen Teil des Jahrhunderts kamen, als
die ersten britischen Forscher Hunde mit zurückbrachten. Sicherlich hoffte
ich irgendwann, irgendwo würde ich gute Qualitätshunde in Tibet finden.
Heute kommt es zu einer Standardisierung beim Do Khyi – im Bezug weil
Hundezüchter aus Taiwan nach Tibet zurückgingen und einen besseren
Grundstock und besseres Wissen erhielten, und weil andere Rasseliebhaber
begonnen haben die harten Entscheidungen zu treffen, welche die
Standardisierung einer Rasse nach sich zieht. Aber heute kommt auch dort in
Tibet die absichtliche Zucht von insbesondere dem Do Khyi und dem Spaniel
vor (und wie oben erwähnt dem jagendem Hund, dem ShaKyi).
Der Fall des Tibetischen KyiApso ist nicht so klar. Wie beim Do Khyi hat der
Westen über Jahrzehnte von der Rasse gewußt (erste Bilder vom KyiApso
wurden in den 1930ern in England veröffentlicht, als der Hund ein Favorit
beim dreizehnten Dalai Lama. war). Als zu Beginn ein adäquater Grundstock
aus Tibet zum Zuchteinsatz kam (neun Hunde waren herausgekommen,
sechs wurden eingesetzt) schrieb der Tibetan KyiApso-Klub in seine Statuten,
dass die Rasse so geschlossen wie möglich an seinen Tibetischen Wurzeln
gelassen werden sollte (Ein Symbol dieser Wertschätzung der Traditionen ist,
dass der Kyi Apso im Ausstellungsring immer mit seinem traditionellen,
rotem Wollhalsband gezeigt wird). Der Grund war mehr als sentimental,
oder auch, ästhetisch (es geht eine einmalige Magie von einem Hund aus, der
vom Heiligsten „Nabel des Universums“ kommt, dem Mount Kailash). Die
Priorität den Kyi Apso so dicht wie möglich an seinem originalen Typ zu
halten basierte darauf die Rasse genetisch dicht bei ihren Tibetischen
Wurzeln zu halten und erlaubte damit fortgehende genetische Erneuerung.
Als Würfe bei den KyiApsos vorkamen waren viele der Hunde nicht von
reinem Typ. Eine besonders auffallende Abweichung war bei ihrem
Haarkleid. Dieses Problem wurde in der Tat von Beginn an gesehen. Es
wurde erkannt, dass keiner der in die USA gebrachten Hunde völlig
reinrassig war. Aufgrund der Zuchtumstände in Tibet machte der Kyi Apso
Club-Standard klare Angaben wie zu Größe, Fell, Kopf, und so weiter und er
gab an, falls abweichende Merkmale in einem Wurf vorkamen, dass die
abweichenden Welpen als „Haustierqualität“ bezeichnet werden sollten, was
meinte, dass diese nicht Kyi Apsos genannt werden, um damit eine Festigung
in der genetischen Linie der Rasse fortzusetzen. Zur Erklärung, zum Beispiel
kann es keine solche Sache wie einen kurzhaarigen Kyi Apso geben in einer
Rasse deren genauer Tibetischer Name „bärtig“ oder „lang behaart“
bedeutet.
Diese genetische Variation des KyiApso kommt daher, dass sich bei unserem
Hund die Heimatareale bedeutend mit jenen der Tibet Dogge überlappen.
Darum werden wir einige Kyi Apsos sehen, welche wie Do Khyi aussehen.
Wenn das vorkommt, dann mögen sie vielleicht schöne, individuelle Hunde
sein aber sie sind nicht rein im Bezug zur Form des Tibetischen Kyi Apso, wie
durch den Standard konzentriert um den Mount Kailash definiert wird. Die
Pflicht verantwortlicher Zucht ist es aber klare und keine gemischten Signale
zu geben.
Es wurden Argumente dafür hervorgebracht, dass sogar diese Variationen
im Typ genutzt werden sollten, um genetische Vielfalt zu bewahren. Dies ist
unnötig. Es ist besser, die Rasse rein zu züchten, als das zu züchten was kein
Kyi Apso ist. Dies wäre nicht der Fall wenn die aktuelle Zuchtbasis alles wäre
mit dem wir züchten müßten. Gleichwohl ist Tibet jedes Jahr ein offenerer
Platz. Es ist jedes Jahr leichter neue Importe als Zuchtstamm zu bekommen.
Und zur gleichen Zeit lernen wir jedes Jahr wo die besten Hunde in Tibet
gefunden werden können (davon zeugt was die Taiwanesen mit dem Do Khyi
tun – sie gehen zurück nach Tibet um einen regelmäßig, guten Grundstock zu
bekommen).
Die Entwicklung des Kyi Apso beobachtend und im Verlauf von zwei
Jahrzehnten daran teilnehmend bin ich überzeugt, dass es nicht die wirkliche
Herausforderung ist gute Hunde zu züchten. Wir haben gute Hunde – und
können mehr bekommen. Die Herausforderung ist es als ein Klub
zusammenzuarbeiten. Wir müssen bessere Verfechter unserer Rasse sein.
Wir sollten mehr Stärke aus unserer Anzahl und unterschiedlichen
Meinungen erhalten. Wir müssen ebenso ein klareres Einverständnis unter
uns darüber ausarbeiten, wofür wir wünschen zu züchten.
Gleichwohl der Erkenntnis, dass ich die Person war welche zuerst vertreten
hatte an den Traditionen festzuhalten, habe ich meine Position geändert und
erkannt, dass wir nicht zu starr darin sein dürfen am Traditionellen
festzuhalten. Wir leben in einer Welt welche sich verändert und erfolgreiche
Formen des Lebens müssen sich ebenso mit dieser Welt verändern;
Adaptation ist ein Teil des Lebens. Merkmale welche in Tibet arbeiteten
müssen keine Merkmale für die USA sein. Eigenschaften welche notwendig
waren um in Tibet zu überleben sind vielleicht Eigenschaften, welche die
Überlebenswahrscheinlichkeit in der USA gefährden. Hauptsächlich spreche
ich von der Aggression des Kyi Apso. Der Hund musste in Tibet territorial
sein, aber in der USA ist es nicht erlaubt für Hunde anzugreifen auch nicht
wenn sie provoziert werden.
Die Ursache der KyiApso-Aggression ist kompliziert. Aber dies auszulesen
ist nicht so leicht wie die Frage wie lang das Fell ist. Mancher Hund wird
aggressiv wenn er durch eine bestimmte Person gehandhabt wird und nicht
aggressiv bei einer anderen Person. Hunde werden in manchen physischen
Einfriedungen aggressiv sein und nicht in anderen. Das Niveau der
Aggression unterscheidet sich auch gemäß mit dem Alter des Hundes. Lasst
es mich persönlich aussprechen, unser Zwinger hat 20 Welpen gezüchtet. Von
diesen zwanzig würde ich sechs bis acht als aggressiv beschreiben wie sich im
Verlauf ihrer Lebensgeschichte gezeigt hat. Ich bin zum Entschluß
gekommen, dass diese aggressiven Welpen hätten ausselektiert werden sollen
oder aber wenigstens von sehr früh an kastriert, dies hätte vielleicht die
Sachlage kontrolliert (anders als die Frage der Haarlänge ist das Wesen des
Hundes schwerer bei einem Welpen zu klären). Um mit der Rasse Erfolg in
den USA zu haben müssen wir diese Charakteristik der Aggression so wie sie
in Tibet ist verändern – Gleichzeitig sagen wir die Rasse sollte bestrebt sein so
dicht wie möglich bei ihrem Tibetischem Typ zu bleiben. Einige
Charakterzüge müssen beibehalten, andere müssen verändert werden.
Diese Diskussion über Tibetische Hunde unterscheidet sich nicht von dem
was die Tibetischen Leute ihrerseits im Begriff sind mit ihrer Kultur zu tun.
Die traditionellen Tibetischen Werte des Hochlandes, die LebensWeltanschauung, der Dalai Lama verließ 1959 Tibet, haben massive
Veränderungen durchgemacht. Der Dalai Lama pflegte eine Privatarmee zu
haben,; er arbeitete mit dem CIA gegen die Chinesen zusammen. Heute
spricht er von strikter Gewaltlosigkeit und hat sogar den Friedensnobelpreis
für diese Bemühungen gewonnen. Die Tibetische Sicht der Welt, gesehen als
eine Weltanschauung, war bewohnt von Geistern und Dämonen. Heutzutage
ist das meiste dieses Animismus gegangen, und der Anteil gelassener
Geistigkeit ist gestiegen. Es pflegte dort ein riesiges Durcheinander in der
Lehre, von Region zu Region und im Inneren von einem halben Dutzend
bedeutender Sekten zu sein. Heute gibt es Einsichten in die Lehrsätze und es
ist möglich was jede Tradition im Tibetischen Buddhismus darstellt
eindeutiger anzugeben.
Meine e-mail ist: [email protected]. Meine Postadresse: Daniel Taylor-Ide, PO Box 10, Franklin,
WV 26807, (wenn Sie etwas über unsere Tätigkeit in Tibet und an anderen Plätzen lernen möchten,
besuchen Sie unsere webside: www.future.org Ich freue mich von Ihnen zu hören.
Übersetzung (ohne Gewähr) und Veröffentlichung in Deutscher Sprache mit der freundlichen Erlaubnis
von Daniel Taylor-Ide, Januar 2003, Ruth Reheuser
Anmerkung des Übersetzers; Taiwanesische Rasseliebhaber haben CIDN-Träger aus der Ausables
Zucht (nachzulesen bei Ann Rohrer) in Amerika aufgekauft, ebenfalls haben manche Do Khyi aus
Holländischer Zucht (Ni A Soechavati) auf diese Weise den Weg nach Taiwan gefunden, es bleibt
also nur der Weg sich selbst nach Tibet aufzumachen um einen regelmäßigen, guten genetischen
Grundstock für die eigenen, nachvollziehbaren Zuchtprogramme des Do Khyi aufzubauen.
Ruth Reheuser/ 02 - 2003