2014 Jahresbericht

Transcription

2014 Jahresbericht
Jahresbericht
2014
Wer nach Bethlehem fliegen will in den Stall
und wer meint, dort ist auf jeden Fall der Frieden billig zu kriegen,
der sollte woanders hin fliegen.
Wer nach Bethlehem reisen will zu dem Sohn
und wer glaubt, dort ist die Endstation mit Vollpension für die Seelen,
der sollte was anderes wählen.
Wer nach Bethlehem gehen will zu dem KIND
und wer weiß dass dort der Weg beginnt, ein JEDES KIND NUR ZU LIEBEN,
der könnte es heute schon üben.
„Leben“ - © Rose Tautmann, Köln
donum vitae
staatlich anerkannte
Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle
Wilhelm-Mangels-Straße 22
56410 Montabaur
Telefon(0 26 02) 99 91-900
Telefax(0 26 02) 99 91-901
Bürozeiten:
Mo, Di, Fr 9.00 bis 12.00 Uhr
Mi
13.30 bis 16.30 Uhr
Do
9.00 bis 16.30 Uhr
und Termine nach Vereinbarung
Beraterinnen:
Heike Hartkorn
Brigitte Kazmarek-Lang
Dipl.-Sozialpädagoginnen
mit Zusatzausbildung
E-Mail:
[email protected]
Internet:
www.montabaur.donumvitae.org
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde und Mitstreiter von donum vitae !
Sehr herzlich bedanke ich mich im Namen aller,
die bei donum vitae mitarbeiten und Verantwortung tragen, für ihre Unterstützung jeglicher Art.
Mein besonderer Dank gilt unseren beiden Beraterinnen Frau Heike Hartkorn und Frau Brigitte
Kazmarek Lang, die die schwierige und verantwortungsvolle Arbeit in der Beratungsstelle geleistet haben und leisten, die zusätzlich immer
bereit sind, sich neuen Aufgabenbereichen – wie
„vertrauliche Geburt“ und „Kinderwunschberatung“ – zu stellen und sich für diese neuen Fragestellungen fortgebildet haben.
Lassen Sie uns auch weiterhin voller Optimismus
und Gottvertrauen die uns gestellten Aufgaben
anpacken und bewältigen.
Mit den besten Grüßen und Wünschen,
für den Vorstand
Brigitte Burth, Ehrenvorsitzende Bei der Mitgliederversammlung der Beratungsstelle donum vitae, Montabaur, im Februar 2015 wurde die Gründungsvorsitzende
Brigitte Burth, die nicht mehr für den Vorsitz
kandidierte, für ihre langjährigen großartigen
Verdienste einstimmig zur Ehrenvorsitzenden
dieser staatlich anerkannten Beratungsstelle
für Schwangere gewählt. Uneigennützig hat
sich Brigitte Burth für diese Beratungsstelle
gerade auch in schwierigen Zeiten eingesetzt
und trotz gesundheitlicher Beschwerlichkeiten
diese Verantwortung unermüdlich getragen.
Nicht immer ist die innerkirchliche Akzeptanz dieser Beratungsstelle für Schwangere in
Problemsituationen gegeben gewesen, aber
Brigitte Burth hat durch ihr ehrenamtliches
Engagement mitgeholfen, Kindern das Leben
zu ermöglichen und Paare in oft schwieriger
Situation zu unterstützen. Diese Lehrerin im
Ruhestand half und hilft mit, Kindern zum Leben zu kommen und ihnen, ihren Müttern und
deren Partnern, Zukunftschancen zu schaffen
und zu erhalten, das ist großartig. Wir sind ihr
sehr dankbar und wünschen ihr alles Gute, vor
allem Gesundheit.
Für den Vorstand
Josef Zolk, Vorsitzender
Bundesweite Online-Beratung
Die bundesweite donum vitae Online-Beratung hat sich als ein erfolgreiches Beratungsinstrument neben der Face-to-Face Beratung in den
Beratungsstellen vor Ort etabliert.
Die Zahl der Ratsuchenden ist stabil geblieben im Vergleich zu 2013,
die Beratungszahlen sind rückläufig. Allerdings wurde im Austausch
mit anderen Online-Beratungsstellen u.a. beim Fachforum Online­
Beratung deutlich, dass die Zahlen bei allen Online-Beratungen unabhängig vom Thema zurückgehen.
Im Jahre 2014 fanden 1088 Beratungen (Email+Chat) statt, in 2013
waren es 1646. 2013 gab es aber mehrere sehr intensive Beratungsprozesse, die es in 2014 in diesem Ausmaße nicht gab.
Die Online-Beratung wurde in 2014 von 566 weiblichen und 69 männlichen Ratsuchenden wahrgenommen, von 23 Ratsuchenden haben
wir keine Angaben. Beim überwiegenden Teil handelt es sich um Personen im Alter zwischen 15-30 Jahren (446 Personen).
Die Altersspanne reichte aber von Menschen unter 15 Jahren bis 60
Jahre. Die Anfragen erreichen uns aus dem gesamten Bundesgebiet,
die meisten Anfragen kamen aus Bayern und Nordrhein-Westfalen.
Nur aus Mecklenburg-Vorpommern kam keine Anfrage.
Die benannten Problembereiche waren vielfältig. Bei vielen Anfragen
wurden drei oder mehr Problembereiche genannt. Hier ging es um
komplexe Problem- und Lebenssituationen, wobei ein Teil dieser KlientInnen unter extremer psychischer Belastung leidet, z.B. nach Trennung/Scheidung, Schwangerschaftskonflikt, Schulden, Totgeburt/
Fehlgeburt, Sexualität, oder ungewollter Kinderlosigkeit.
Da die Online-Beratung als Modellberatungsstelle in das Inklusionsprojekt „Ich will auch heiraten!“ einbezogen ist, gab es beim Workshop im April 2014 eine Einführung
in die Regeln der Leichten Sprache. Der Auftrag für die Entwicklung eines eigenen Tools ging an
„diemedialen“, dem Anbieter auch
der Online-Beratung. In 2015 soll
das Angebot der Online-Beratung
in Leichter Sprache starten.
Die Zahlen der Beratungsstelle donum vitae Westerwald/Rhein-Lahn
e.V. sind auf Seite 3 dargestellt.
Qualitätssicherung und Vernetzung
Wie in den vergangenen Jahren, wurden von Seiten der Beraterinnen, wieder Gruppensupervisionen, sowohl in der Face-to-face Beratungstätigkeit, als auch in der Online-Beratung in Anspruch genommen. Ebenso trafen sich auch in diesem Jahr die Beraterinnen aus ganz
Rheinland Pfalz in regelmäßigem vierteljährlichem Abstand um im
gegenseitigen Austausch die Angebote der einzelnen Beratungs­
stellen zu verbessern.
Zur weiteren Vernetzung mit dem Bundesverband nimmt Frau Hartkorn weiterhin an den „Konferenzen Geschäftsführende Aufgaben“
teil, die dazu dienen, die Sitzungen des Bundesverbandes mit den
entsprechenden Themen vorzubereiten.
Die Teilnahme der Beraterinnen an den Vorstandssitzungen hat sich
mittlerweile etabliert und bewährt. So können die Belange der Geschäftsstelle, unter Einbeziehung aller Beteiligten, direkt besprochen
und weitere Aktivitäten geplant werden. Außerdem ist dadurch der
Vorstand sehr gut über die Arbeit der Beraterinnen informiert. Die
Beraterinnen wiederum sind direkt in die weitere Planung einbezogen
2 | Jahresbericht 2014
und können so in vielen Dingen dem Vorstand hilfreich zur Seite stehen. Schließlich ist es auf beiden Seiten das erklärte Ziel, die Arbeit
für die Klienten und Klientinnen so optimal wie möglich zu gestalten.
Die Wichtigkeit von Vernetzungen vor Ort kann nicht hoch genug eingeschätzt werden um eine möglichst effektive Hilfe zu gewährleisten.
Deswegen ist eine Teilnahme an Arbeitskreisen und Gremien unerlässlich. Diese sind im Folgenden zu benennen: Das Psychosoziale Netzwerk Westerwald, der Arbeitskreis der Schwangerenberatungsstellen
im Westerwald, die Teilnahme an konfessionellen und überkonfessionellen Arbeitskreisen, sowie dem „Bündnis gegen Depression“. Außerdem fanden auch in diesem Jahr zwei Arbeitstreffen mit den Mitarbeitern des Jobcenters statt, da sie sich auf beiden Seiten als sehr
hilfreich für die jeweilige Arbeit erwiesen haben.
Als sehr hilfreich im Westerwaldkreis erwies sich die gute Kooperation
und Vernetzung mit den tätigen Familienhebammen vor Ort. Dies gilt
im Besonderen für den Bereich „Frühe Hilfen“, in dem es auch gemeinsame Fortbildungsangebote gibt und eine Menge Berührungspunkte.
Ergebnisse aus der Beratungstätigkeit von 2008 bis 2014:
Im Vergleich zum Vorjahr sind die Beratungszahlen leicht angestiegen,
d.h. von insgesamt 199 auf 216 Fälle. Zusammen mit den Folgekontakten ergeben sich 799 Beratungskontakte. Hinzu kommen immer auch
weitere Telefonate, Briefe und Emails mit den Betroffenen oder mit anderen Institutionen, Ärzten oder Familienangehörigen.
Das folgende Schaubild (Gesamtberatungsfälle) vermittelt einen Gesamteindruck unserer Arbeit von dem Jahr 2008 bis zum Jahr 2014
einschließlich und zeigt die Aufteilung der einzelnen Arbeitsbereiche.
Dazu zählen:
Die gesetzlich vorgeschriebene Schwangerschaftskonfliktberatung
mit dem Angebot an Hilfen und der Ausstellung des Beratungsnachweises; die Allgemeine Schwangerenberatung bei der es in erster Linie
um Informationen zu rechtlichen Fragen, Anspruchsvoraussetzungen bei gesetzlichen Leistungen, die Vermittlung finanzieller Hilfen,
Ehe-und Partnerprobleme, Familienplanung und Verhütung geht; die
Weitergeführten, damit sind die Frauen und Familien gemeint, die im
vergangenen Jahr als Erstberatung unsere Beratungsstelle aufsuchten
und die sich entweder nach einer Schwangerschaftskonfliktberatung
für das Kind entschieden haben, oder diejenigen aus dem Vorjahr, die
zur Allgemeinen Schwangerenberatung kamen; die Sonstigen, womit
Frauen und Paare gemeint sind, bei denen es vorrangig um Verhütung
und Familienplanung geht sowie Klientinnen denen die Beratungsstelle bekannt ist und die Probleme mit bereits geborenen älteren Kinder
haben, oder auch Frauen die nach Tod- oder Fehlgeburt zu uns kommen; die Onlineberatung ist ein zusätzliches Angebot von donum vitae
bundesweit und versucht damit niederschwellig auch Betroffene über
das Internet zu erreichen. Eine gesetzlich vorgeschriebene Schwangerschaftskonfliktberatung in einer Beratungsstelle kann dadurch jedoch
nicht ersetzt werden. Eine Erweiterung des Beratungsangebotes zum
Thema „Kinderwunschberatung“ ist geplant, da Frau Heike Hartkorn
seit 2014 an einer diesbezüglichen Fortbildung teilnimmt, die 2015 abgeschlossen sein wird.
120
Gesamtberatungsfälle von 2008 bis 2014
2008
2009
2010
2011
100
2012
2013
80
Zur Konfliktberatung kamen im Jahre 2014 insgesamt 83 Klientinnen allein oder in Begleitung von Partnern, Familienangehörigen
oder Freunden; 38 Frauen und deren Familien nahmen die allgemeine
Schwangerenberatung wahr, 26 Personen informierten sich intensiv
über Familienplanungsberatung und Sterilisation oder hatten erhebliche Probleme mit bereits geborenen Kindern unterschiedlichsten
Alters. Weiterbetreut wurden 22 Frauen bzw. Familien von uns. In der
Onlineberatung kam es bei 47 Personen zu Beratungen.
Die Altersstruktur der Ratsuchenden zeigt die nächste Grafik. Dabei
sind die Fälle der Onlineberatung nicht dabei, da es dazu bundesweit
eine eigene Statistik gibt, welche den Ausführungen im Kapitel zur
Onlineberatung teilweise zu entnehmen ist.
25
Altersstruktur der Ratsuchenden 2014
Konflikt
allg. Schwangerenberatungen
20
Sonstige
Weiterbetreuung aus Vorjahren
15
10
5
0
unter 15 Jahren 15-17 Jahre
18-20 Jahre
21-24 Jahre
25-29 Jahre
30-34 Jahre
35-39 Jahre 40 Jahre u. älter
So zahlreich wie die Lebensgeschichten sind, die wir in der Beratung
hören, so vielfältig sind auch die Probleme. Vor allem kristallisieren
sich aber immer wieder vier Dinge heraus, mit denen wir es zu tun
haben. Dazu gehört die Situation, wenn Frauen in der Ausbildung
schwanger werden, Frauen gerade wieder eine neue Arbeit begonnen haben, befristete Arbeitsverträge und die große Zahl derer,
die bei Zeitarbeitsfirmen beschäftigt sind und das erwirtschaftete
Gehalt nicht für den Lebensunterhalt reicht und deswegen zusätzlich
Leistungen vom jeweiligen Jobcenter beantragt werden müssen.
2014
Der Überblick zu den Hauptgründen für die Erwägung eines Schwangerschaftsabbruchs im Jahr 2014 entnehmen Sie bitte dem Schaubild
auf Seite 6.
60
40
20
0
Konflikt
allg. Schwangerenberatung
Weitergeführte
Sonstige
Onlineberatung
Jahresbericht 2014 | 3
Statistische Angaben der Beratungsstellen gemäß Schwangerschaftskonfliktgesetz (SchKG) 2014
Konflikt
allgemeine
Schwangeren­
beratungen
Sonstige
Weiterbetreuung
aus Vorjahren
Klienten/Klientinnen
83382622
Art der Beratung
Alleine
mit Partner
mit Angehörigen
Freunde
telefonische
Sonstige
4822 15 13
19798
6611
102 1 ----1--
Herkunft
Deutschland
andere Länder
6233 25 19
15513
Religionszugehörigkeit
katholische
evangelische
moslemische
sonstige
keine
nicht bekannt
26 914 8
9578
7421
1- -1
5531
3515 - 3
Familienstand
ledig
getrennt lebend
geschieden
verwitwet
verheiratet
nicht ehel. Lebensgemeinschaft
3119 1012
5-1 11242
---3012 11 8
65-571822 21
keine Kinder
26
2041
Alter der Klienten/ Klientinnen
unter 15 Jahren
15-17 Jahre
18-20 Jahre
21-24 Jahre
25-29 Jahre
30-34 Jahre
35-39 Jahre
40 Jahre und älter
---22 1 6414
13914
22 511 7
22
1153
12544
62 3 -
Westerwaldkreis
Rhein-Lahn-Kreis
Kreis Mayen-Koblenz
Kreis Neuwied
Kreis Limburg
Sonstige
7636 24 19
2112
---11 - 1
-------
Kinder
4 | Jahresbericht 2014
Statistische Angaben der Beratungsstellen gemäß Schwangerschaftskonfliktgesetz (SchKG) 2014
Konflikt
Vermittelnde Stellen
Frauenärztinnen/Frauenärzte/Hebammen
Klinik/Behörde/Amt
andere Beratungsstellen
Mundpropaganda
Schule
Presse/Funk/Fernsehen/Internet
keine Vermittlung
Beratungsstelle war bekannt
sonstige Stellen
allgemeine
Schwangeren­
beratungen
Sonstige
Weiterbetreuung
aus Vorjahren
681214 1
2--11-1
410 1 ---1 11 ---7 141021
----
Beratungsinhalte
Physische Überforderung
31 1013 8
Psychische Überforderung
71281714
Medizinische Gründe
26785
Partnerprobleme
4015 4 9
Familienprobleme
3910 6 8
Erziehungsprobleme
9746
Wohnungsprobleme
3412 312
Wirtschaftliche Gründe
62351322
ungesicherte Versorgung des Kindes
361810 17
Vergewaltigung
---Probleme mit Ausbildung, Schule, Beruf 5234 616
Arbeitslosigkeit
1914 210
Pränataldiagnostik
16332
Familienplanungsberatung
71 2625 18
ausländerrechtliche Probleme
7236
Informationen zu Schwangerschaft
und Geburt
50351015
sonstige Gründe
6219 3 7
Angebotene Hilfen
Suche nach Betreuungsmöglichkeit für Kind
7236 919
finanzielle Hilfen (Bundes- Landesstiftung)
7236 315
sonstige Hilfefonds
1813 217
Wohnungssuche
219-7
Besorgung von Babykleidung bzw.
Einrichtungsgegenstände
3426 519
Geltendmachen von Ansprüchen
78361320
Hilfsmöglichkeit in Fällen v. Überschuldung
53-5
Hilfe bei Ausbildung/Schule
18455
Hilfe bei Problemen am Arbeitsplatz
2017 313
Gespräche im familiären/sozialen Umfeld
5628 818
Hilfe bei Adoptionsvermittlung
121-3
Nachbetreuung/Möglichkeit
813524 17
Familienplanungsberatung
75212618
Vermittlung an andere Fachdienste
59 3325 19
Sonstige Hilfsangebote
5523 8 7
Vermittelte finanzielle Hilfen
Bundesstiftung
Landesstiftung
andere Stiftungen
Spenden
Sachspenden
Anzahl bewilligter Anträge
Betrag in €
2325.750,
-
-
-
--
Jahresbericht 2014 | 5
Hauptgründe für die Erwägung eines Schwangerschaftsabbruches in 2014
Hauptgründe für die Erwägung eines Schwangerschaftabbruches
in 2014 (Mehrfachnennungen möglich)
Die Statistik 2014 zeigt, dass die
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Hauptgründe für die Erwägung eines
Physische Überforderung
Schwangerschaftsabbruchs „Psychische
Psychische Überforderung
Überforderung, wirtschaftliche Gründe
Medizinische Gründe
gefolgt von Problemen mit Ausbildung,
Partnerprobleme
Familienprobleme
Schule und Beruf“ waren. Dazu zählt
Erziehungsprobleme
ganz stark das Thema „FamilienplaWohnungsprobleme
nung“, was für viele Frauen auch immer
Wirtschaftliche Gründe
wieder deswegen schwierig wird, da
ungesicherte Versorgung des Kindes
kaum Geld übrig bleibt um eine sicheVergewaltigung
Probleme mit Ausbildung, Schule, Beruf
re Verhütung zu finanzieren. Diesem
Arbeitslosigkeit
Thema hatte sich donum vitae WesterPränataldiagnostik
wald/Rhein-Lahn e.V. bereits seit der
Familienplanungsberatung
Einführung von den sog. „Hartz IV –Geausländerrechtliche Probleme
setzen“ angenommen. Wir werden auch Informationen zu Schwangerschaft u. Geburt
sonstige Gründe
weiterhin in der Öffentlichkeit darauf
aufmerksam machen, dass Frauen diesbezüglich finanzieller Unterstützung
bedürfen, insbesondere, wenn sie von Arbeitslosengeld II abhängig sind. Wirtschaftliche Aspekte und das Gefühl „arm zu sein“ sind für viele Familien sehr belastend. Daher verzichten viele lieber auf ein weiteres Kind als sich noch mehr in wirtschaftliche Abhängigkeit zu begeben. Sie möchten
mithalten können mit dem Rest der Gesellschaft und haben große Ängste es mit einer erneuten Schwangerschaft und Kind nicht mehr zu schaffen.
Übersicht der angebotenen Hilfen in 2014 bei Schwangerschaftskonfliktberatung
Übersicht der angebotenen Hilfen in 2014
bei Schwangerschaftskonfliktberatung
Im Überblick der angebotenen Hilfen (siehe Grafik)
bei einer Schwangerschaftskonfliktberatung steht ganz
deutlich das Angebot an
Nachbetreuung an erster
Stelle, gefolgt von Familienplanungsberatung, das
Gelt­endmachen von Ansprüchen, finanzielle Hilfen von
Bundes- und Landesstiftung
sowie die Betreuungsmöglichkeiten für das Kind.
Suche nach Betreuungsmöglichkeit für Kind
finanz. Hilfen (Bundes-Landesstiftung)
sonstige Hilfefonds
Wohnungssuche
Besorgung von Babykleidung bzw. Einrichtungsgegenständen
Geltendmachen von Ansprüchen
Hilfsmöglichkeiten in Fällen von Überschuldung
Hilfe bei Ausbildung/Schule
Hilfe bei Problemen am Arbeitsplatz
Gespräche im familiären/sozialen Umfeld
Hilfe bei Adoptionsvermittlung
Nachbetreuung/Möglichkeit
Familienplanungsberatung
Vermittlung an andere Fachdienste
Sonstige Hilfsangebote
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Prävention in Schulklassen, Inklusion und Projektarbeit
Mit unserer Präventionsarbeit außerhalb der Beratungsgespräche,
sowohl in Schulklassen als auch im außerschulischen Bereich wie beispielsweise einem Jugendzentrum, erreichten wir insgesamt 254 Teilnehmer/Innen. Es handelte sich dabei um 17 Einzelveranstaltungen.
Dazu zählten Schulveranstaltungen in einer Förderschule im Rahmen
von Inklusion in Kooperation mit dem Präventionsbüro „Ronja“ in
Westerburg sowie geplante Einheiten in Gymnasien, Realschulen und
Grundschulen des Westerwaldkreises.
Im Vordergrund stand vor allem die Vorstellung unserer Arbeit und
die Themen Verhütung, Schwangerschaftskonflikt, Freundschaft und
erste Liebe. Begleitet wurden die Veranstaltungen u.a. durch sehr
gute Materialien der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
und durch Filme wie „Liebe und so Sachen“ oder „Wo komme ich
eigentlich her?“ Allein das Projekt „Was Kindern schmeckt und Talente
weckt“, was zwischenzeitlich auch personell vom „Haus der Jugend“
in Montabaur betreut wird, aber unser volles Engagement in Planung,
Finanzierung und Kooperation hat, erreichte mit 8 Veranstaltungen
110 Teilnehmer/Innen.
Sehr erfreulich im Jahre 2014 war es für uns, dass wir einige Materialien wie z.B. die erwähnten Filme, aber auch zu Demonstrationszwecken weibliche und männliche Geschlechtsteile aus Stoff (sog.
Paomi-Modelle) erwerben konnten für die Arbeit in Schulklassen. Die
Auswahl ist natürlich immer altersabhängig und musste jeweils entsprechend angepasst werden.
Vertrauliche Geburt
Am 1. Mai 2014 trat das Gesetz zum Ausbau der Hilfen für Schwangere
und zur Regelung der vertraulichen Geburt in Kraft. Durch die gesetzliche Regelung wurde die notwendige Rechts- und Handlungssicherheit, welche bei der anonymen Geburt nicht letztendlich geregelt ist,
hergestellt. Das Verfahren ist bei den Schwangerenberatungsstellen
angesiedelt und stellt für die Beraterinnen insofern auch eine neue
Herausforderung dar.
Frauenärzte, sowie an Jugendämter, Standesämter und Familiengerichte. Ziel war es, durch gute Absprachen einen möglichst reibungslosen Ablauf im Falle einer vertraulichen Geburt zu sichern.
Deswegen kann dies auch ausschließlich nur von entsprechend qualifizierten Beraterinnen durchgeführt werden. Der Bundesverband bietet
nun, nach den Schulungen durch das Bundes- und das Landesministerium, entsprechende Qualifizierungen für alle Beraterinnen an. Beide
Beraterinnen von donum vitae Westerwald/ Rhein-Lahn e.V. haben
diese Fortbildung inzwischen absolviert und sind insofern berechtigt,
vertrauliche Geburten durchzuführen.
Derzeit wird von Seiten des Landesministeriums eine Handlungsemp­
fehlung für alle Beteiligten entwickelt, in der noch offene Fragen
geklärt werden sollen. Diese wird voraussichtlich 2015 allen zur Verfügung stehen. Eine Beraterin von donum vitae (Brigitte Kazmarek­
Lang) ist an der Erarbeitung innerhalb der Arbeitsgruppe beteiligt.
Es wurde vereinbart, dass es im Jahr 2015 nochmal ein Treffen zwischen den Geburtskliniken und den Schwangerenberatungsstellen
zur besseren Kooperation geben soll.
Die vertrauliche Geburt unterscheidet sich von der anonymen Geburt
vor allem dadurch, dass ein Herkunftsnachweis erstellt wird, in dem
die Mutter ihre Personalien angibt. Dieser kann vom Kind in seinem 16.
Lebensjahr eingesehen werden, und es kann so erfahren, wer seine Mutter ist. Dies ist für die Identitätsentwicklung dieser Kinder sehr wichtig
und der Gesetzgeber bietet mit dem neuen Gesetz nun diese Möglichkeit. Außerdem ist durch das Gesetz die Kostenfrage geklärt, da alle
Kosten, die mit der Geburt einhergehen, vom Bund übernommen werden.
So haben die Frauen die Möglichkeit neben der medizinischen Betreuung während der Geburt, sowohl Hebammenhilfe, als auch alle notwendigen Vor- und Nachsorgeuntersuchungen wahrzunehmen.
Um die Regelungen zur Vertraulichen Geburt im Westerwald- und
Rhein-Lahn-Kreis bekannt zu machen, haben donum vitae und die
Jugendämter in Montabaur und Rhein-Lahn gemeinsam eine Veranstaltung durchgeführt, zu der alle Beteiligten eingeladen waren.
Diese Einladungen gingen an die Geburtskliniken, die Hebammen, die
Jahresbericht 2014 | 7
Öffentlichkeitsarbeit
Der Vorstand:
Brigitte Burth
aus Montabaur
(Ehrenvorsitzende)
Der Schwerpunkt in der Öffentlichkeitsarbeit
lag in diesem Jahr beim Thema „Vertrauliche
Geburt“. Als die neue Gesetzgebung am 1.Mai
2015 in Kraft trat, war das Interesse der Medien groß. Daß Frau Brigitte Kazmarek-Lang
eine der ersten, und in Rheinland-Pfalz die
einzige in diesem Bereich geschulten Beraterinnen war, nahm die Westerwälder Zeitung
zum Anlass für eine große Berichterstattung,
die später auch in allen überregionalen Ausgaben der Rhein-Zeitung erschien. Anlässlich
des Jahresberichts 2013 erschien ein Artikel
über die Arbeit von donum vitae, bei dem die
beiden Beraterinnen, Heike Hartkorn und
Brigitte Kazmarek-Lang besonders die sozialen Probleme in Form von Existenzsorgen
hervorhoben, die oftmals ein „JA“ zum Kind
erschweren. Bei dieser Gelegenheit wurde
auch noch einmal auf das online-Angebot von
donum vitae hingewiesen. Besonders hervorgehoben wurde hier, dass es sich gerade bei
unangenehmen, schambesetzten Themen gezeigt hat, dass die online Beratung durch ihre
Anonymität ein wertvolles Angebot darstellt.
Josef Zolk
aus Güllesheim
(Vorsitzender)
Paula-Maria Maaß
aus Rennerod
(stv. Vorsitzende)
Rufen Sie uns an, schreiben oder mailen Sie uns!
Besuchen sie auch unsere Homepage
unter
www.montabaur.donumvitae.org
Barbara Sartor
aus Neuhäusel
(stv. Vorsitzende)
Unsere Beratungsstelle wird zu 80% aus Haushaltsmitteln des Ministeriums für Arbeit,
Soziales, Gesundheit Familie und Frauen des
Landes Rheinland-Pfalz sowie der Kreisverwaltung des Westerwaldkreises gefördert. Die
restlichen Mittel müssen aus Mitgliederbeiträgen und Spenden finanziert werden, auf die
wir dringend angewiesen sind.
Detlef Dillmann
aus Montabaur
(Schatzmeister)
Elke Sittig
aus Staudt
(Beisitzerin)
Petra Kaiser
aus Niedererbach
(kooptiertes Mitglied)
Wir brauchen Sie!
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donum vitae
Kreissparkasse Westerwald
Konto-Nr.:520 395
BLZ:570 510 01
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DE86 5705 1001 0000 5203 95
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