Jahresbericht - donum vitae Westerwald/Rhein-Lahn

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Jahresbericht - donum vitae Westerwald/Rhein-Lahn
April 2012 | 1. Ausgabe
Jahresbericht
2011
10 Jahre donum vitae
im Westerwaldkreis
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde von donum vitae,
donum vitae
staatlich anerkannte
Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle
Wilhelm-Mangels-Straße 22
56410 Montabaur
Telefon (0 26 02) 99 91-900
Telefax (0 26 02) 99 91-901
Bürozeiten:
Mo, Di, Fr 19.00 bis 12.00 Uhr
Mi
13.30 bis 16.30 Uhr
Do
19.00 bis 16.30 Uhr
und Termine nach Vereinbarung
Beraterinnen:
Heike Hartkorn
Brigitte Kazmarek-Lang
Dipl.-Sozialpädagoginnen
mit Zusatzausbildung
E-Mail:
[email protected]
Internet:
www.donumvitae.org
am Ende eines sehr ereignisreichen Jahres
und an der Schwelle zu 2012 gilt es wieder,
Rückblick und Ausschau zu halten. Wir– Vorstand und Mitarbeiterinnen– legen hiermit
den Jahresbericht 2011 vor, den 10. Bericht
seit Bestehen von donum vitae Westerwald/
Rhein-Lahn. Wir tun dies mit besonderer
Freude und Dankbarkeit, dürfen wir doch im
Sommer 2012 auf eine 10-jährige Arbeit in
der Beratungsstelle zurückblicken. Wir freuen uns schon jetzt und hoffen gemeinsam
mit Ihnen, dieses Jubiläum am 5. September
2012 feiern zu können. Auch im vergangenen
Jahr ist es uns gelungen die Erfolgsgeschichte von donum vitae weiter fortzuschreiben
und Menschen in unserer Region in schwierigen Situationen beizustehen. Dabei waren die hohe fachliche Kompetenz unserer
beiden erfahrenen Beraterinnen sowie die
Einbindung in das große soziale Netzwerk
im Westerwaldkreis gleichermaßen wichtig.
Die fachliche Anerkennung wird auch darin
deutlich, dass beide Mitarbeiterinnen gebeten wurden, an der Fachhochschule Koblenz
regelmäßig über ihre Arbeit zu berichten.
Die gesellschaftliche Anerkennung unserer
Arbeit wird sichtbar in der materiellen und
ideellen Unterstützung durch viele Einzelpersonen und Institutionen, ohne deren
Hilfe wir nicht helfen könnten. Wir bedanken
uns an dieser Stelle für die Unterstützung
durch alle, denen die Tätigkeit von donum
vitae am Herzen liegt. Jede Spende bedeutet
letztendlich Zeit für Zuwendung, Gespräche
und Hilfen für Kinder und Eltern, damit deren
Zukunft gelingt.
Für den Vorstand
Brigitte Burth, Vorsitzende
„Leben“ - © Rose Tautmann, Köln
Beratungstätigkeit
Mit unserer Beratung erreichten wir eine machen, während die anderen Beratungsgroße Zahl von Frauen, ihre Partner, formen nahezu gleich geblieben sind.
Familienmitglieder und Kinder. Durch un- Auch in diesem Jahr hat sich wieder bestäser Angebot an Beratung und Unterstüt- tigt, dass wir nicht nur – wie allgemein anzung entwickelte sich in vielen Fällen eine genommen – junge ledige Mütter beraten.
längerfristige Begleitung der Klienten. Da Der Anteil der verheirateten Frauen ist fast
sich die Frauen bei uns gut aufgehoben fühl- genauso hoch, wie dem Schaubild über den
ten, wurden wir durch sie auch an Freunde Familienstand zu entnehmen ist. Zu den
und Bekannte weiter empfohlen. Nicht zu- häufigsten Themen in der Beratung zählletzt sind es aber
ten psychische
zum größten Teil
Überforderung,
Wir beraten:
die behandelnwirtschaf tliche
Schwangere Frauen, Partner und Familien in
den Frauenärzte,
Gründe, Probleder Schwangerschaft, nach der Geburt, nach
die uns die Fraume mit AusbilTot– oder Fehlgeburt, unabhängig von Natioen weiter vermitdung,
Schule
nalität und Konfession
teln. Auch bei
und Beruf sowie
ihnen möchten
die Familienplawir uns an dieser
nungsberatung.
Das Gespräch kann kurzfristig stattfinden,
Stelle recht herzWeiterhin spielte
ist für sie kostenfrei, ist absolut vertraulich,
lich für die gute
die Suche nach
findet auf Wunsch anonym statt und wird in
Kooperation beBetreuungseiner einfühlsamen Atmosphäre geführt.
danken.
möglichkeiten
Wir unterliegen der Schweigepflicht.
Im Jahre 2011
für die Kinder,
hatten wir insfinanzielle Hilgesamt 175 Frauen und/ oder Paare in un- fen der Bundes- und Landesstiftung, das
serer Beratungsstelle. Davon kamen allein Geltendmachen von gesetzlichen Ansprüchen
zur Schwangerschaftskonfliktberatung 84, und die Möglichkeit der Nachbetreuung eine
zur allgemeinen Schwangerenberatung 26. Rolle. Häufig wurde uns von Klienten mitWeiter betreut wurden 20 Personen, Sons- geteilt, dass sie froh waren, diese Beratungstige und Familienplanungsberatung nah- stelle vor Ort zu haben. Dabei war es für viele
men 28 in Anspruch. Die Zahl der Online- auch wichtig, dass die Beratung in ihrer
beratungen belief sich auf 16, hinzu kam finanziell prekären Lage kostenfrei und umeine Chatberatung. Wir können damit auf fassend ist, und sie nicht dauernd zwischen
einen leichten Rückgang bei den Schwan- Beratungs- und Hilfeeinrichtungen hin und
gerschaftskonfliktberatungen aufmerksam her geschickt wurden.
Familienstand insgesamt 2011
40
ledig
30
getrennt lebend
20
10
0
2 | Jahresbericht 2011
geschieden
verwitwet
verheiratet
nicht ehel. Lebensgem.
Von der Gründung bis heute
Der Ortsverein donum vitae Westerwald/Rhein-Lahn e.V. wurde am
18.06.2002 in Montabaur gegründet. Da das Bistum Limburg als
letztes aus der gesetzlichen Schwangerschaftskonfliktberatung aussteigen musste und der Weihbischof vom Papst beauftragt wurde, den
Ausstieg vorzubereiten, hatte die Gründung des Vereins donum vitae
in Montabaur eine besondere Brisanz.
Am 01.07.2002 standen wir sozusagen auf dem Boden der Realität.
Die Büroräume, welche wir angemietet hatten, mussten eingerichtet
werden. Dank großer Mithilfe von Seiten der Mitglieder des Vorstandes, des Landesverbandes Rheinland-Pfalz, der Kreisverwaltung des
Westerwaldkreises, Geld und Sachspenden von vielen Privatpersonen,
Behörden und Banken füllte sich die Beratungsstelle nach und nach
mit Büromöbeln, Telefon und Computern. Die nötige Fachkompetenz
brachten die beiden Beraterinnen mit.
Auch wenn wir heute sagen können, dass die Beratungsstelle inzwischen im Westerwald bekannt geworden ist, ist jeder Tag eine neue
Herausforderung die geforderte Qualität zu gewährleisten.
Ohne den enormen Einsatz des ehrenamtlichen Vorstandes, die
staatliche finanzielle Unterstützung und das persönliche Engagement
der Mitarbeiterinnen wäre dies nicht möglich. Ein Überblick unserer
Arbeit dokumentiert das folgende Schaubild (beginnend ab 2003).
Nach einem halben Jahr unserer Arbeit im Jahre 2002 schrieben wir
einmal: „Wir haben jetzt krabbeln gelernt!“
Nach nunmehr 10 Jahren getaner Arbeit können wir sagen: „Wir sind
angehende Teenies und gespannt auf das Leben und das, was es noch
bringt!“
Und: „Wir werden nicht aufhören Frauen und Familien in Notsituationen zur Seite zu stehen.“
Übersicht von 2003 bis 2011
140
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
120
100
80
60
40
20
0
Konflikt
Allgemeine
Weiterbetreute
Sonstige
Online- und Chatberatung
Die bundesweite donum vitae Online-Beratung hat sich in den
Jahren der Projektphase von 2008 bis 2011 als ein erfolgreiches
Beratungsinstrument neben der Face-to-Face-Beratung in den
Beratungsstellen vor Ort etabliert.
Die donum vitae Online-Beratung wird sowohl von weiblichen als
auch von männlichen Ratsuchenden wahrgenommen (Durchschnittswert ca. 89 % Frauen, 9 % Männer, wobei der Anteil der Männer in jedem Jahr angestiegen ist; in 2011 lag er bei 12 %). Beim überwiegenden Teil der Ratsuchenden handelt es sich um Frauen und Mädchen
im Alter zwischen 15 bis 30 Jahren. Dabei reicht die Altersspanne von
unter 15 Jahren bis hin zu 50 Jahren; vereinzelte Anfragen kommen
auch von Ratsuchenden über 50 Jahren.
Die benannten Probleme sind vielfältig. Bei ca. 20% der Fallbeschreibungen sind drei oder mehr Problembereiche genannt.
Hier geht es um komplexe Problem- und Lebenssituationen, wobei ein
Teil dieser Klientinnen
unter extremer psychischer Belastung leidet,
z.B. nach Trennung/
Scheidung, Schwangerschaftskonflikt, Schulden, Totgeburt/ Fehlgeburt, Sexualität, oder ungewollter Kinderlosigkeit.
Insgesamt zeigt sich, dass die Online-Beratung gerade bei Themen,
die sehr schambesetzt sind, durch ihre Niedrigschwelligkeit ein wertvolles Beratungsinstrument und eine ideale Möglichkeit für den Erstkontakt bietet. Zu den wichtigen Elementen unserer Online-Beratung
gehört u. a. die Intervision der Beraterinnen untereinander. Sie hat
sich als ein Instrument erwiesen, das die Qualität der Online-Beratung kontinuierlich steigert. Die zweimal jährlich stattfindenden
Workshops und die Supervisionen sind dabei ebenso wichtige Instrumente zur Reflexion und Verbesserung der Beratungsqualität wie zur
qualitativen Weiterentwicklung des Online-Beratungsangebotes.
Jahresbericht 2011 | 3
Statistische Angaben der Beratungsstellen gemäß Schwangerschaftskonfliktgesetz (SchKG) 2011
Weiterbetreuung
aus Vorjahren
Konflikt
allgem.
Schwangerenberatungen
Sonstige
Klienten/Klientinnen
84
26
28
20
Art der Beratung
Alleine
mit Partner
mit Angehörigen
Freunde
telefonische
Sonstige
46
16
14
7
1
-
16
4
6
-
15
4
7
2
-
9
9
2
-
Herkunft
Deutschland
andere Länder
70
14
23
3
21
7
18
2
Religionszugehörigkeit
katholische
evangelische
moslemische
sonstige
keine
nicht bekannt
31
11
10
1
3
28
6
7
1
1
11
14
4
6
1
1
2
7
5
1
1
5
Familienstand
ledig
getrennt lebend
geschieden
verwitwet
verheiratet
nicht ehel. Lebensgemeinschaft
38
3
5
1
32
5
16
8
2
10
1
2
15
-
10
2
8
-
Kinder
52
6
16
17
keine Kinder
32
20
12
3
Alter der Klienten/ Klientinnen
unter 15 Jahren
15-17 Jahre
18-20 Jahre
21-24 Jahre
25-29 Jahre
30-34 Jahre
35-39 Jahre
40 Jahre und älter
2
12
13
13
17
16
11
2
4
6
6
4
4
-
1
3
3
2
6
6
7
1
2
4
7
4
2
-
Westerwaldkreis
Rhein-Lahn-Kreis
Kreis Neuwied
Kreis Limburg
Sonstige
83
1
26
-
28
-
20
-
4 | Jahresbericht 2011
Statistische Angaben der Beratungsstellen gemäß Schwangerschaftskonfliktgesetz (SchKG) 2011
Vermittelnde Stellen
Frauenärztinnen/Frauenärzte/Hebammen
andere Beratungstellen
Mundpropaganda
Schule
Presse/Funk/Fernsehen/Internet
keine Vermittlung
Beratungstelle war bekannt
sonstige Stellen
Beratungsinhalte
Physische Überforderung
Psychische Überforderung
Medizinische Gründe
Partnerprobleme
Familienprobleme
Erziehungsprobleme
Wohnungsprobleme
Wirtschaftliche Gründe
ungesicherte Versorgung des Kindes
Vergewaltigung
Probleme mit Ausbildung, Schule, Beruf
Arbeitslosigkeit
Pränataldiagnostik
Familienplanungsberatung
ausländerrechtliche Probleme
Informationen zu Schwangerschaft
und Geburt
sonstige Gründe
Angebotene Hilfen
Suche nach Betreuungsmöglichkeit für Kind
finanzielle Hilfen (Bundes- Landesstiftung)
sonstige Hilfefonds
Wohnungssuche
Besorgung von Babykleidung bzw.
Einrichtungsgegenstände
Geltend machen von Ansprüchen
Hilfsmöglichkeit in Fällen v. Überschuldung
Hilfe bei Ausbildung/Schule
Hilfe bei Problemen am Arbeitsplatz
Gespräche im familiären/sozialen Umfeld
Hilfe bei Adoptionsvermittlung
Nachbetreuung/Möglichkeit
Familienplanungsberatung
Vermittlung an andere Fachdienste
Sonstige Hilfsangebote
Vermittelte finanzielle Hilfen
Anzahl bewilligter Anträge
Bundesstiftung
Spenden
Konflikt
allgem.
Schwangerenberatungen
Sonstige
67
1
2
14
-
6
5
1
14
-
10
1
3
14
-
1
19
-
36
73
33
41
22
16
27
70
51
2
60
18
16
79
11
5
14
5
11
7
5
11
22
12
1
16
11
4
14
2
14
15
4
3
1
1
4
14
1
3
26
2
10
15
9
12
6
5
8
18
17
17
12
2
16
4
55
59
22
14
3
1
12
6
71
71
26
17
43
16
23
12
7
18
3
1
-
18
19
17
6
18
78
7
23
25
71
14
79
82
63
49
23
2
7
11
16
1
24
18
20
13
8
1
5
6
3
3
27
26
22
-
20
11
5
16
12
1
19
18
17
5
Weiterbetreuung
aus Vorjahren
20
27.173,10 €
545,00 €
Jahresbericht 2011 | 5
Präventionsarbeit
Zu den Themen „Schwangerschaftskonflikt und Hilfen“ sowie Verhütung in Schulklassen nahmen wir Termine an verschiedenen Schulen im Westerwaldkreis wahr. Dazu zählten im Laufe
der Zeit sowohl ehemalige Hauptschulen, Realschulen, Realschulen plus, Gymnasien, Berufsschulen und Grundschulen. Aber auch die Familienplanungsberatung, die wir mit unseren
Klientinnen und deren Partnern besprechen und für die wir unser „Verhütungsherz“ mit allen
möglichen Verhütungsmitteln zur Verfügung haben, ist Präventionsarbeit, die aufklären soll,
um ungewollte Schwangerschaften zu vermeiden.
Schon zu Beginn dieser Arbeit bemühten wir uns darum als
Träger der freien Jugendhilfe anerkannt zu werden. Aber solche
Dinge brauchen ihre Zeit und somit sind wir immer noch dabei, die
offizielle Anerkennung zu erlangen, zumal wir auch auf die
nötige finanzielle Unterstützung angewiesen sind. Manche
Schulen verfügten über eigene Förderkreise und unterstützten mit
deren Hilfe unsere Arbeit in Form von Spenden.
Kochprojekt: „Was Kindern schmeckt“
Das Projekt „Was Kindern schmeckt“ soll das Bewusstsein und die Eigenverantwortlichkeit
für gesunde Ernährung fördern. Ferner möchten wir damit Eltern und Kinder zum gemeinsamen Gespräch anregen, und auf diese Weise Probleme- im wahrsten Sinne des Wortes- „am
Tisch verhandeln“ - eine Fähigkeit, die oft im Alltag verloren geht, da es nicht mehr so viele
gemeinsame Mahlzeiten in Familien gibt. In der Schwangerenberatung können wir immer
wieder die Auswirkungen sinkender Einkommen auf das Familienleben feststellen.
Das Kochprojekt startete im Mai 2010 dank der finanziellen Unterstützung der Volksbank
Montabaur-Höhr-Grenzhausen und wurde auch im Jahr 2011 sehr großzügig unterstützt.
Darüber hinaus erfährt es immer wieder großen Rückhalt durch die Eigeninitiative der
Teilnehmerinnen.
Inzwischen haben donum vitae und das Haus der Jugend, eine Einrichtung von Stadt und
Verbandsgemeinde Montabaur, beschlossen, dieses Projekt aufgrund seines Erfolges gemeinsam zu gestalten. Damit wird es von zwei
Trägern organisiert und seine Weiterführung kann auch in Zukunft besser
gewährleistet werden.
Das Projekt wurde und wird gut angenommen und durchschnittlich nehmen 13
Mütter und deren Kindern daran teil.
6 | Jahresbericht 2011
Qualitätssicherung und Vernetzung
Dazu gehören im Westerwaldkreis und innerhalb unseres Verbandes:
• Regionaltreffen der Beraterinnen von donum vitae Rheinland-Pfalz
• Gruppen-Supervision mit Kolleginnen aus der Region
• Fortbildungen in Onlineberatung, Qualifizierung zur Praxisanleitung von Praktikanten, Psychosoziale Beratung im Zusammenhang mit
Pränataldiagnostik
• Teilnahme an der Steuerungsgruppe „Frühe Hilfen“ unter Leitung des Jugendamts des Westerwaldkreises und in Kooperation mit Hebammen,
Fachkliniken, Ärzten und Jobcentern, Lokales Bündnis für Familien
• Austausch und Diskussion mit Frauengruppen im Westerwaldkreis
• Teilnahme an konfessionellen und überkonfessionellen Arbeitskreisen, z.B. beim Arbeitskreis „Depression“ Fachtagungen zur
Schwangerschaftsberatung, zum Thema “Borderline-Störungen“, über seelische Erkrankungen rund um die Geburt, zur Präimplantationsdiagnostik und zur Online- und Chatberatung
Kooperation mit der Fachhochschule Koblenz
Ein besonderes Anliegen ist uns die gute Vernetzung mit der Fachhochschule in Koblenz. Da wir in unserer Beratungsstelle schon seit
längerem Praktikantinnen ausbilden, um so jungen, zukünftigen
Beraterinnen den Weg ins Berufsleben zu ermöglichen, ist uns sehr
an dieser Zusammenarbeit gelegen. Deswegen haben die Mitarbeiterinnen bisher mehrere Seminare für den Fachbereich Soziale Arbeit
besucht und dort ihre Arbeit vorgestellt. Sie stehen diesbezüglich in
häufigem Kontakt mit den jeweiligen Professoren und Professorinnen
und es ist geplant, den Ausbildungsplan für unsere Praktikantinnen
in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule den jeweilig geforderten Lehrinhalten noch effektiver anzugleichen. Beide Beraterinnen
haben zur Qualitätssicherung in diesem Jahr eine Ausbildung im
Bereich Praktikumsanleitung absolviert.
Den Weg zur eigenen Professionalität muss jeder letztlich selbst
finden: wir können den Weg dorthin nur aktiv begleiten und die Geschichte unseres Vereins „„donum vitae“ weitergeben.
Hinzu kommt ferner der Aspekt, dass durch den Kontakt zu Studierenden und zur Wissenschaft die eigene Arbeit immer wieder auf den
„Prüfstand gestellt wird“ und durch wechselseitige Reflexion eine
Fortentwicklung erfährt.
Die Zukunft hat viele Namen.
Für die Schwachen ist sie das Unerreichbare.
Für die Furchtsamen ist sie das Unbekannte.
Für die Tapferen ist sie die Chance.
(Victor Hugo)
Die Arbeit in der Schwangerschaftskonfliktberatung hat für uns größte Priorität, aber es ist auch wichtig bereits jetzt an die Zukunft zu
denken und junge Menschen anzuleiten.
Öffentlichkeitsarbeit
Wie in den Jahren zuvor, haben wir auch im Jahr 2011 ein wichtiges Thema unserer Öffentlichkeitsarbeit nicht aufgegeben:
die Kostenerstattung von Verhütungsmitteln für Menschen, die Hartz IV erhalten.
Mit dem Inkrafttreten der Hartz IV- Gesetze werden für ALG II- Empfängerinnen nicht mehr die Kosten für
Verhütungsmittel übernommen. Vorher bestand für Sozialhilfeempfängerinnen eine Kostenübernahme
durch eine Hilfe zur Familienplanung nach dem Bundessozialhilfegesetz.
Diese Änderung führt in der Beratung vermehrt dazu, dass Frauen beklagen, sich die erforderlichen
Verhütungsmittel nicht leisten zu können, und häufig entstehen ungewollte Schwangerschaften.
So wiesen wir auch u. a. auf das Thema hin, als die neue Sozialministerin, Frau Alt, zum Gespräch zu
donum vitae nach Boppard kam.
Jahresbericht 2011 | 7
Der Verein
donum vitae - „Geschenk des Lebens“
Ministerpräsident Kurt Beck beim Besuch unseres
Informationsstandes beim Rheinland-Pfalz Tag 2010
donum vitae ein Verein bürgerlichen Rechts. In christlicher und staatsbürgerlicher Verantwortung
treten wir ein für die Würde jedes menschlichen Lebens.
Der Vorstand:
Burth, Brigitte
aus Montabaur
(Vorsitzende)
Maaß, Paula-Maria
aus Rennerod
(stv. Vorsitzende)
Sartor, Barbara
aus Neuhäusel
(stv. Vorsitzende)
Voelz, Petra
aus Nentershausen
(Schatzmeisterin)
donum vitae eine staatlich anerkannte Beratungsstelle für Schwangerschaftskonfliktberatung,
allgemeine Schwangerenberatung, Familienplanung und Präventionsarbeit.
Unsere Beratungsstelle wird zu 80% aus Haushaltsmitteln des Ministeriums für Arbeit,
Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen des Landes Rheinland-Pfalz sowie von der Kreisverwaltung des Westerwaldkreises gefördert. Die restlichen Mittel sollen aus Mitgliederbeiträgen und Spenden finanziert werden, auf die wir dringend angewiesen sind. Wir möchten
Schwangere und ihre Familien individuell unterstützen, deshalb brauchen wir Sie: als donum
vitae- Mitglied, als Spenderin, Spender oder als ehrenamtlich Mitarbeitende. Rufen Sie uns
an, schreiben oder mailen Sie uns! Wir freuen uns über jede Unterstützung.
Ich halte es für unsere Pflicht, zu versuchen,
das Richtige zu tun, auch wenn wir wissen,
dass wir nicht durchs Leben gehen können,
ohne Fehler zu machen.
(Vicent van Gogh)
Dick, Christa
aus Montabaur
(Beisitzerin)
Sittig, Hans-Konrad
aus Staudt
(Beisitzer)
Zolk, Josef
aus Flammersfeld
(Beisitzer)
staatlich anerkannte
Schwangerenberatungsstelle
Wilhelm-Mangels-Straße 22
56410 Montabaur
Telefon (02602)9991-900
Telefax (02602)9991-901
[email protected]
Beraterinnen:
Heike Hartkorn, Brigitte Kazmarek-Lang
Dipl.-Sozialpädagoginnen mit Zusatzausbildung
Öffnungszeiten:
Mo.,Di.,Fr. 19.00 bis 12.00 Uhr
Mi.
13.30 bis 16.30 Uhr
Do.
19.00 bis 16.30 Uhr
und Termine nach Vereinbarung
Unsere Bankverbindung :
donum vitae
Konto-Nr.: 520 395
(BLZ 570 510 01)
Kreissparkasse Westerwald
Ein herzlicher Dank geht an dieser Stelle an alle Menschen, die uns im Jahre 2011
mit Spenden oder/ und ihr ehrenamtliches Engagement unterstützt haben.
8 | Jahresbericht 2011