bulletin Juni/Juli 2015
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bulletin Juni/Juli 2015
P. b. b.; 05Z036024M; Österreich Werbung, Vordere Zollamtsstraße 13, A-1030 Wien 06//15-07//15 Geistreiche Auszeit Die Erfolgsfaktoren im Kulturtourismus //plus// Markt China Sommertrends auf den Märkten * Source: Universum Survey & CHE W HY NOT STUDY A T TH E TO P ? International studieren an der Unternehmerischen Hochschule ® BACHELORSTUDIUM EXECUTIVE MASTERSTUDIUM Betriebswirtschaft NEU General Management Executive MBA Biotechnologie Innovation & Intellectual Property Rights MSc Business & Management Lebensmittel- & Rohstofftechnologie International Business MBA NEU Management, Communication & IT Internationales Wirtschafts- & Steuerrecht LL.M. Management & Recht Management & Leadership MSc Mechatronik ZERTIFIKATS-LEHRGÄNGE Nonprofit-, Sozial- & Gesundheitsmgmt. Modular kombinierbar zum Executive MBA und Executive MSc Soziale Arbeit Controlling & Unternehmenssteuerung Tourismus- & Freizeitwirtschaft Management | Innovations-, Produkt- & Prozess- Umwelt-, Verfahrens- & Energietechnik management | International Management Program© Wirtschaft & Management Management, Psychologie & Leadership | Marketing | Wirtschaftsingenieurwesen Patent- & Lizenzmanagement | Personalmanagement | Sales Management Führung MASTERSTUDIUM | | | General | Tourismusmanagement & Tourismusmarketing & Innovation | Unternehmenskommunikation Biotechnologie Entrepreneurship & Tourismus International Business & Management* NEU International Business & Law International Health & Social Mgmt. Management, Communication & IT Mechatronik & Smart Technologies* NEU MANAGEMENT-SEMINARE Impulse für Management, Führung, Kommunikation & Recht FIRMENTRAININGS Innovative Programme für Unternehmen, Nonprofit-Organisationen und Universitäten Lebensmittel- & Rohstoffwirtschaft Soziale Arbeit, Sozialpolitik & -mgmt. Umwelt-, Verfahrens- & Energietechnik Wirtschaftsingenieurwesen w w w. m c i . e d u = in englischer Sprache, = in deutscher Sprache, = in deutscher und englischer Sprache; = Vollzeit, = berufsbegleitend; = in englischer Sprache in Vorbereitung; = Vollzeit in Vorbereitung; = berufsbegleitend (Start 2016), = Online in Vorbereitung; *Änderung vorbehaltlich Akkreditierung; © Stubaier Gletscher 3 Inhalt 06//15-07//15 Sommertrends auf den Märkten .... 04 Saisonstart mit Rückenwind Markt China .......................................................................... 06 Neue Zielgruppen im Aufbruch Pro & Kontra ....................................................................... 18 ............................................................................ 26 Kunst in der Natur EXPO 2015 Luft zum Durchatmen Geistreiche Auszeit ................................................. Porträt w w w. fa c e b o o k . c o m / o e s te r re i c h w e r bu n g w w w. yo u t u b e. c o m / a u s t r i a to u r i s m 28 Elisabeth Gürtler, Geschäftsführerin der Spanischen Hofreitschule und Hotelière 14 Österreichs imperiales Erbe und seine lebendige zeitgenössische Kulturszene bergen großes touristisches Potenzial. Innovation und Authentizität gehören zu den Erfolgsfaktoren, die ein gelungenes Kulturangebot ausmachen. w w w. a u s t r i a to u r i s m . c o m bl o g. a u s t r i a to u r i s m . c o m ................................................................................................ Kongressstandort Österreich . ........................................................ 10 Neue Familien-Cruises auf der Donau .................................... 11 Positive Impulse aus Asien .............................................................. 11 Suchmaschinenmarketing ............................................................... 12 Travel-Trends ............................................................................................. 13 Kurz notiert ................................................................................................. 19 Kulinarik für Allergiker ......................................................................... 20 Neues aus dem ÖW-Netzwerk ..................................................... 21 Veranstaltung „Tourismus und Medien“ .................................. 22 Soziale Netzwerke . ............................................................................... 23 Erlebnisse inszenieren . ...................................................................... 24 6 Top-Tipps für Ihren persönlichen Gewinn ......................... 30 IMPRESSUM Herausgeber und Medieninhaber: Österreich Werbung, Vordere Zollamtsstraße 13, A-1030 Wien, Tel.: 01/588 66-391, Fax: 01/588 66-266, Internet: www.austriatourism.com/bulletin Chefredaktion: Mag. 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DEUTSCHLAND Die deutsche Wirtschaft florierte 2014 wie seit Jahren nicht mehr. Gute Perspektiven ergeben sich daraus für den Tourismus. Familien buchen zum Teil sehr früh den Sommerurlaub, sie schätzen Angebote mit Mehrwert etwa durch Sommercards. Überdurchschnittlich wichtig sind den Österreich-Urlaubern die leichte sportliche Betätigung, das aktive Erleben der Natur und Bildung. Auch das Interesse an gesundheitsorientierten Urlaubsreisen ist für die nächsten Jahre sehr hoch. Das Fernbus-Segment ist in Bewegung und erfreut sich wachsenden Zuspruchs. SCHWEIZ Die hohe Kaufkraft und Reiseintensität machen die Schweizer zu einer wertvollen Zielgruppe für Urlaub in Österreich. Zwar waren die Auswirkungen der Aufhebung der Frankenbu//etin 06//15-07//15 stütze durch die Schweizerische Nationalbank zu Jahresbeginn auf den Tourismus noch unklar, dennoch können die Euroländer in der Sommersaison mit Zuwächsen rechnen. Neben der Bewegung in der Natur schätzt der Schweizer Gast den kulinarischen Genuss und lässt sich gerne verwöhnen. ITALIEN Bei den Ankünften aus Italien ist für 2015 mit Erholung zu rechnen. Dieses Jahr gewinnen Familienurlaub, Urlaub am Bauernhof und Wochenendtrips in europäische Hauptstädte bei den Italienern an Beliebtheit. Zuwächse zeigen sich auch bei den Anfragen zu Radurlaub und Motorradreisen. Auch Rundreisen in Österreich sind gefragt. GROSSBRITANNIEN 2015 wollen die Briten 20 Prozent mehr für ihren Urlaub ausgeben. Das kommt auch den österreichischen Touristikern zugute. Einzelne Reiseveranstalter berichten von 20 Prozent Plus bei den Buchungen gegenüber dem Vorjahr. Städtereisen liegen im Ranking der beliebtesten Urlaubsarten noch vor dem Badeurlaub. Wachsenden Zuspruchs erfreuen sich Poshtels wie „Generator Hostels“ und „Theposhpacker“: Die Häuser bieten zeitgenössisches Design mit Bars und Internet-Hotspots und gelten als sparsame Alternativen zum Aufenthalt im Hotel. Der neueste Trend ist „Peer-topeer Dining“: www.eatwith.com bietet kulinarische Erlebnisse bei unbekannten Menschen – darunter professionelle Michelin-Sterneköche ebenso wie leidenschaftliche Hobbyköche. FRANKREICH Die Reiselust unter den Franzosen war seit Jahren nicht mehr so hoch wie 2015: 63 Prozent der Franzosen planen heuer eine Urlaubsreise. Die Themen „Kultur in Stadt und Land“ und „Aktiv in den Bergen“ treffen die Urlaubsbedürfnisse der Gäste. Reiseveranstalter melden eine erhöhte Nachfrage bei Kurzurlauben und Städtereisen, allen voran nach Wien. Geschichte, Kultur und Landsleute kennenlernen, Neues entdecken und Genusserlebnisse machen einen gelungenen Urlaub aus. Für moderne Hotels mit gutem Service und hoher Qualität sind die französischen Gäste auch gerne bereit, mehr auszugeben. SPANIEN Die Wirtschaftslage in Spa- nien hat sich stabilisiert, die Krise scheint überwunden zu sein. Die Spanier reisen daher wieder verstärkt ins Ausland. Die ÖW Spanien erwartet ein Übernachtungsplus in der Sommersaison zwischen fünf und acht Prozent. Die Zielgruppe für Urlaub in Österreich ist sehr kulturaffin – aber auch das Bedürfnis, die Naturlandschaften Österreichs zu entdecken, gewinnt zunehmend an Bedeutung. NIEDERLANDE Der niederländische Ur- lauber möchte in die Alltagskultur des Gastgeberlandes eintauchen, mit den Foto: ÖW/Burgstaller er Tourismus entwickelt sich weltweit sehr gut. Die internationalen Ankünfte sind 2014 laut UNWTO (World Tourism Organization) um 4,7 Prozent angestiegen, das sind 51 Millionen mehr als noch 2013. Auch für 2015 sagen die Analysten ein weltweites Wachstum von drei bis vier Prozent voraus. Das größte Potenzial bergen Amerika und Asien, die ein Plus von mindestens vier Prozent im Reiseaufkommen erwarten lassen. In Europa soll das Wachstum bei drei bis vier Prozent liegen. 05 Einheimischen Zeit verbringen und landestypische Spezialitäten ausprobieren. Die junge Generation schätzt WLAN-Hotspots, um ihre Reiseerlebnisse zu teilen. Die Nachfrage nach Urlaub in Österreich soll im Sommer zunehmen. TUI gibt an, dass die Nachfrage nach Urlaub in Österreich im Vergleich zum Vorjahr stark gestiegen ist. Die restlichen Reiseveranstalter erwarten, dass die Buchungen sehr wahrscheinlich das Niveau von 2014 erreichen werden. RUSSLAND Die wirtschaftliche Lage in Russland ist nach wie vor angespannt. Der Wechselkurs des russischen Rubels hat sich zwar in den letzten Monaten verbessert bzw. stabilisiert. Sein Wert gegenüber dem Euro liegt dennoch um rund 35 Prozent unter jenem vom Beginn 2014, die Buchungen sind entsprechend verhalten. Auch Österreichs Konkurrenten auf dem russischen Markt, u. a. die Schweiz, müssen sich diesen Sommer auf ein weiterhin geringeres Reiseaufkommen als im Vorjahr einstellen. AUSTRALIEN Österreich profitiert vom großen Medienecho durch das 50-jährige Jubiläum des Filmklassikers „The Sound of Music“ und durch den Eurovision Song Contest in Wien, an dem Australien 2015 einmalig teilgenommen hat. Die Lust auf Urlaub in Österreich bleibt groß: Salzburg und Innsbruck etwa konnten im Januar gegenüber dem Vorjahr ein Plus von knapp 20 Prozent bei den australischen Nächtigungen verzeichnen. ARABISCHE LÄNDER Reisen nach Europa boomen in den arabischen Ländern und Österreich liegt bei den Wachstumsraten klar an der Spitze. Als Gegenwelt zur kargen und heißen Heimat genießen die Urlauber in der österreichischen Natur das angenehme Klima und den Reichtum an Wasser, Wiesen und Bergen. In den Städten suchen die Araber das historische Ambiente mit guten Shoppingmöglichkeiten. editorial Neues entdecken Der Eurovision Song Contest (ESC) ist vorbei und auch wenn die Musiknation Österreich beim Wettbewerb selbst diesmal kein triumphales Abschneiden verbuchen konnte, darf der heimische Tourismus eine mehr als positive Bilanz ziehen. Österreich hat sich vor einem internationalen Millionenpublikum als professionelles, sympathisches und innovatives Gastgeberland präsentiert. Davon kann der gesamte Tourismus-Standort über den Song Contest hinaus profitieren. Neben der unmittelbar erzielten Wertschöpfung durch die Tausenden Besucher vor Ort wurden mit der TV-Übertragung über 200 Millionen Zuseher in Europa, Australien und heuer auch erstmals in China erreicht. Als „Official Partner“ des ORF und mit der langjährigen Expertise als nationale Tourismusorganisation lieferte die ÖW Impulse für eine spannende und zeitgemäße Darstellung des Urlaubslandes Österreich. Besonders die sogenannten „Postcards“ zur Vorstellung der Teilnehmer zeigten inspirierende Bilder von ganz Österreich und werden auch nach dem Song Contest von der ÖW zur Bewerbung des Urlaubslandes eingesetzt, konkret bereits für eine YouTube-Kampagne in unseren wichtigsten Herkunftsmärkten sowie im Social-Media-Bereich. Der Song Contest „passierte“ Österreich mehr oder weniger unerwartet und bedeutete ein Jahr intensivster Arbeit aller Beteiligten. Deutlich länger geplant läuft die Auseinandersetzung mit dem Kompetenzthema der Österreich Werbung für die Jahre 2016 und 2017 ab: „Nature Reloaded“ – erstmals beim Tourismustag Ende Mai der Branche vorgestellt und in der nächsten Ausgabe des bu//etin ausführlicher behandelt – zeigt das enorme Potenzial naturbegegnenden Reisens auf. Österreichs intakte, leicht zugängliche Kulturlandschaften und kreative Erlebnisangebote mit achtsamen und individuell begleitenden Gastgebern sind ideale Voraussetzungen für inspirierende und belebende Erfahrungen, die lange nachwirken. Naturbegegnendes Reisen bedeutet, die Natur bewusst, im eigenen Tempo und als Quelle für Entfaltung zu erleben – sich einzulassen auf die natürliche Umgebung, die landesspezifischen Besonderheiten, auf Neues. Österreich ist dank der weltweiten medialen Berichterstattung im Rahmen des ESC nun in den Köpfen vieler Menschen. Und wenn diese im nächsten oder übernächsten Jahr ihre Reiseentscheidungen treffen, dann erinnern sie sich – und sagen: „Da sollte ich wieder mal hinfahren.“ Und sie werden ein Land entdecken, in dem naturbegegnendes Reisen erlebbar gemacht wird und damit tiefe Sehnsüchte der Gäste von morgen erfüllt werden. Dr. Petra Stolba Geschäftsführerin der Österreich Werbung 06//15-07//15 bu//etin 06 Markt China Neue Zielgruppen im Aufbruch er wirtschaftliche Aufschwung, Erleichterungen bei der Ausreise und der soziale Wandel lassen die Auslandsreisen der Chinesen rasant wachsen. Insgesamt reisten im Vorjahr 109 Mio. Chinesen außer Landes. Die Zahlen sind allerdings mit Vorsicht zu betrachten, da rund 72 Prozent dieser Reisen ins benachbarte Hongkong und Macau gingen. Für den Der chinesische Zeitraum bis 2020 gehen Experten von Gast im Profil einem weiteren Wachstum des chinesischen Outbound-Tourismus von jährlich Saisonverteilung: Sommer 68 %, rund 17 Prozent aus. Winter 32 % Hauptreisezeit: rund um das Zukünftig werden Chinesen das Bild an chinesische Neujahr Europas touristischen Hotspots wie dem Unterkünfte: 4- u. 5-Sterne-Hotels Eiffelturm, Schloss Neuschwanstein oder 54 %, 3-Sterne-Hotels 28 %, dem Stephansdom noch stärker prägen 1- und 2-Sterne-Hotels 14 % als heute. Die Welttourismusorganisation Reisegemeinschaft: Paare oder (WTO) erwartet, dass 2020 ein Viertel in der Gruppe Einkommen: 1.422 Euro netto aller Europatouristen aus Asien, insbeHaushaltseinkommen pro Person sondere aus China, kommen wird. Folgt Bildung: 58 % Hochschulabschluss man der Prognose der School of Oriental Alter: 37,8 Jahre im Durchschnitt and African Studies an der University of Quellen: TourMIS, T-MONA London werden 2020 mehr als 8,5 Mio. Chinesen zwischen der Algarve und dem Ural Urlaub machen. Andere Reiseziele wie die Vereinigten Staaten, Südkorea, Japan oder Malaysia haben in den vergangenen Jahren jedoch überdurchschnittlich stark aufgeholt. EUROPAREISE BRINGT PRESTIGE Gäste aus China schätzen Europa vor allem für seine Landschaft, Kultur und Geschichte. Neben kulturellen Motiven stellt aber vor allem das hohe Ansehen, das eine Europareise in der Heimat bringt, für viele Chinesen den Hauptgrund. Um bu//etin 06//15-07//15 das Prestige im sozialen Heimatumfeld darüber hinaus zu steigern, werden auf der Europareise viele hochwertige Geschenke und Souvenirs für Daheimgebliebene gekauft. So hat sich nicht nur die Zahl der chinesischen Reisenden, sondern auch ihre Ausgabebereitschaft in den letzten Jahren enorm erhöht. Mittlerweile gehören die Reisenden aus dem „Land der Mitte“ neben den US-Bürgern und den Deutschen zu den ausgabefreudigsten Touristen weltweit. Auch Österreich profitiert von der Reiselust der Chinesen: 2014 besuchten knapp 500.000 Chinesen Österreich, die für knapp 700.000 Nächtigungen sorgten. Im Vergleich zu 2010 erhöhte sich damit die Zahl der Nächtigungen in nur fünf Jahren um 173 Prozent und jene der Ankünfte um 155 Prozent. Die aktuell bevorzugte Art zu reisen ist das organisierte Pauschalangebot, bei dem die Gruppe mit Reiseleiter oftmals acht Länder in zehn Tagen besichtigen. Neben dem von Chinesen geschätzten guten Preis-Leistungs-Verhältnis erleichtert diese Reiseform auch die Visumsbeschaffung und bietet während des Trips höhere Sicherheit und Orientierung. Ohne Unterstützung durch einen Reiseleiter fühlen sich viele Chinesen aufgrund bestehender Sprachbarrieren und fehlender mehrsprachiger Foto: Zhudifeng, dreamstime.com Am boomenden chinesischen Auslandsreisemarkt stehen die Zeichen auf Veränderung: Zukünftig werden auch die chinesischen Gäste mehr Wert auf individuelle Erlebnisse legen. Mehr über die aktuellen und künftigen Wünsche der Europareisenden aus China lesen Sie hier. 07 Beschilderungen in den Reiseländern oftmals unwohl. Zusammen mit Sicherheitsbelangen, etwa der Angst vor Terroranschlägen, stellen diese Hindernisse die gravierendsten Sorgen chinesischer Touristen im Ausland dar. INTERNETFANS China ist im digitalen Zeitalter angekommen und schickt sich an, zur Onlinenation Nummer eins zu werden. Im Juni 2014 zählte das „China Internet Network Information Center“ (CNNIC) 632 Mio. Internetanschlüsse, während die Anzahl der User von 2000 bis 2011 gar um das Fünfzehnfache stieg. Inzwischen verfügen 65 Prozent der chinesischen Haushalte über einen eigenen Internetzugang – Tendenz weiter steigend. Liebstes Spielzeug aus der digitalen Sandkiste sind mobile Geräte wie Smartphones und Tablets. Extrem begehrt! Universitätslehrgang Tourismus- & Eventmanagement Berufsbegleitend studieren am neuen Campus WU 18 Monate kompakte und praxisbezogene Weiterbildung Parallel zur beruflichen Karriere d Infoaben 8 Uh r 015, 1 2 i n Ju . 23 Start: Oktober 2015 Jetzt anmelden: Frühbucherbonus von Euro 100,– bis 30.6.2015 Kontakt: [email protected], +43-1-313 36-4690 www.tourismuslehrgang.at bulletin_2015-3_Inserat_WU-Tourismuslehrgang.indd 1 01.06.15bu//etin 14:10 06//15-07//15 08 Markt China kommentar DIETER SCHARF Markt-Manager China Chancenreich Der chinesische Auslandsreisemarkt gerät in Bewegung. Eine neue, jüngere Generation macht sich auf, Europa (und den Rest der Welt) zu entdecken. Diese „neuen“ Touristen wollen ihre Trips individueller gestalten, reisen in kleineren Gruppen, bleiben länger an einem Ort, möchten sich in der (sauberen) Natur mit Seen und Bergen moderat bewegen, Kultur intensiv erleben, shoppen u. v. m. Österreich kann auch diese Bedürfnisse hervorragend befriedigen. Unsere intakte Natur, unsere sauberen Städte und die Fülle an Sehenswürdigkeiten und Shoppingmöglichkeiten sind auch für chinesische Gäste der neuen Generation ein Magnet. Für unsere Gastgeber heißt das, in noch größerem Maß als bisher auf ihre chinesischen Gäste einzugehen und auch das Personal mit den Sitten dieser Besucher aus Fernost vertraut zu machen. Sie legen ihre Eigenarten wie Rülpsen, Spucken u. Ä. auch auf Reisen nicht ab, erwarten jedoch Toleranz. Sie verlangen ein hohes Maß an Dienstleistungsqualität, wie sie es von zu Hause gewohnt sind. Also heißt es, den Chinesen die Wünsche von den Augen abzulesen und dann möglichst schnell zu erfüllen. Ein herausfordernder Markt vielleicht, aber mit enormen Wachstumschancen, wie bereits die vergangenen Jahre bewiesen haben. Beim Einstieg in diesen zukunftsträchtigen Markt, der sehr schnell expandiert, ist die ÖW in Peking sehr gerne behilflich. Das rasche Wirtschaftswachstum und die zunehmende (digitale) Vernetzung Chinas mit dem Ausland bewirken eine Vielzahl gesellschaftlicher Veränderungen, besonders unter den jüngeren Chinesen. Diese Veränderungen könnten als Vorboten einer zunehmenden Individualisierung gewertet werden, die eine baldige Annäherung an westliche Verhältnisse vermuten lasse, heißt es in der Studie „Neue chinesische Touristen in Europa 2017+“. Gemeinsam mit dem Kölner Beratungsunternehmen „Z_punkt The Foresight Company“ wagt der „TUI Think Tank“ einen Blick in die Zukunft. Immer mehr der 1,3 Mrd. Chinesen erfreuen sich einer finanziellen Unabhängigkeit, die noch vor wenigen Jahren dem „obersten Prozent“ der bu//etin 06//15-07//15 Gesellschaft vorbehalten war. Die Zahl der sich im Umlauf befindlichen Kreditkarten belegt dies eindrucksvoll. Von ihnen werden bis 2020 mehr als 300 Mio. ausgegeben sein, ein Zuwachs von mehr als 70 Prozent in nur sechs Jahren. Dennoch ist nicht anzunehmen, dass Europa in Zukunft Millionen von individuell reisenden Chinesen begrüßen darf. Für die meisten chinesischen Touristen wird das „Aufgehobensein“ in einer Gruppe auch über 2017 hinaus wichtig bleiben. Die typische Großgruppenreise erhält aber in Zukunft Konkurrenz durch individueller gestaltete Kleingruppenreisen, zum Beispiel von Familien- oder Freundesverbänden. Darüber hinaus werden mehr und mehr Chinesen wünschen, sich stärker in die Reiseplanung einzubringen, um ihre Reise nach Europa eigenständiger als bisher gestalten zu können. Aufgrund der zunehmenden Vielfalt an Bedürfnissen entstehen immer mehr Mikromärkte für spezielle Gruppenreisen. Diese sind zwar volumenmäßig kleiner als der Massenmarkt, zeichnen sich aber meist durch hohe Kaufkraft und hochgradig individualisierte Anforderungen aus. KLEINE KAISER Gepaart mit dem ökonomischen Aufschwung hat die „EinKind-Politik“ zu einer Generation von „kleinen Kaisern“ geführt, die es gewohnt sind, dass ihre Wünsche augenblicklich befriedigt werden. Diese Generation kommt nach und nach in das Alter für Europareisen und wird daher auch hier ihre Ansprüche auf perfekten und sofortigen Service vermehrt erheben. Diese Ansprüche sind in China nicht vorrangig von Bequemlichkeit getrieben. Vielmehr wird anhand der Schnelligkeit und Zuvorkommenheit, die einem Gast entgegengebracht wird, in China auch dessen persönliches Prestige und gesellschaftliche Stellung demonstriert. Das soziale Netzwerk hatte in China auch schon vor den Zeiten von Computern und Internet eine zentrale Bedeutung bei der Organisation des Alltags. Auf die Nutzung von SocialMedia-Anwendungen wie „WeChat“ (das „chinesische Facebook“) oder Weibo (ähnlich Twitter) wollen die Chinesen auch im Urlaub nicht verzichten. Das Gleiche gilt für die Nutzung von webbasierten Services auch im Ausland. Das Bedürfnis nach unkompliziertem und mobilem Internetzugang zu vertretbaren Preisen sowie anderen digitalen Services, beispielsweise der Visabeantragung online oder einer digitalen Beschilderung in Flughäfen oder Museen, wird dabei für viele chinesische Reisende schon in naher Zukunft eine Selbstverständlichkeit sein. Zudem werden immer mehr Gäste ihren Aufenthalt online und mittels sozialer Netzwerke auswählen und buchen wollen. Für komplexere und individuali- 09 sierte Angebote bevorzugen sie jedoch auch in Zukunft ein Reisebüro. Aufgrund der fortschreitenden Urbanisierung – allein in Peking leben mittlerweile 21 Mio. Menschen –, der Industrialisierung und der Motorisierung hat die Luftverschmutzung vor allem in den Ballungszentren stark zugenommen. Daher suchen die dort lebenden Menschen nach Ausgleich. In ihrer Freizeit zieht es sie hinaus in die Natur – in Verbindung mit sanften Outdooraktivitäten wie gemächlichem Wandern, Radfahren usw. Hersteller von Outdoorbekleidung und -ausrüstung erleben seit einiger Zeit einen Boom. Der österreichische Hersteller „Northland Professional“ hat in China an die 500 eigene Stores und gehört zu den Top Five dieser Branche in China. WENIGER STADT, MEHR LAND Österreich, das bereits zu den fünf meistbesuchten europäischen Ländern zählt, punktet bei chinesischen Gästen mit Musik und Kultur, seiner imperialen Geschichte, bekannten Städten wie Wien, Innsbruck oder Salzburg und dem Shoppingangebot an Luxusmarken, das sich teils in historischem Ambiente wie beispielsweise dem Goldenen Quartier in Wien präsentiert. Aber zunehmend begeistert Österreich auch mit seinen Bergen und Seen – und nicht zu vergessen Hallstatt, das in China „nachgebaut“ wurde. Die neue Generation an Reisenden vor allem im Bereich der FIT-Gäste (Free Individual Travellers) – ist jünger und reiseerfahrener. Diese Gäste zieht es in neue Regionen, sie wollen dort länger bleiben, Land, Leute und Traditionen kennenlernen, sind weltoffen und internetaffin. Nicht acht Länder in zehn Tagen bereisen, sondern drei Länder bei längeren Aufenthalten erleben, heißt nun die Devise. Dabei wollen sie mehr in die Tiefe gehen und eventuell Hobbys ausleben, für die sie zu Hause keine Zeit oder Gelegenheit haben. Auch das eröffnet, vor allem für kleinere Städte und Destinationen in der Nähe der bekannten Städte, neue Chancen am Markt China. Mit der Vielfalt an Angebotssegmenten (Natur, Kultur, sanften Outdooraktivitäten etc.) auf – im Verhältnis – geografisch engem Raum hat Österreich sehr gute Chancen, noch mehr chinesische Touristen vor allem aus der Zielgruppe der Individualreisenden anzusprechen. Die Österreich Werbung (ÖW) bearbeitet den chinesischen Markt von ihrem Büro in Peking aus. Das Urlaubsland Österreich hat sich als Destination positioniert, in der sich klassische Musik, Kultur und imperiale Geschichte erleben lassen. Außerdem hat die ÖW Österreichs Image um die Faktoren Natur, Landschaft, intakte Umwelt und saubere Luft erweitert. Ziel der ÖW-Marketingoffensive ist es, Österreich als das ideale Urlaubsland für prestigeträchtigen, aktiven Natururlaub mit authentischen Erlebnissen in Verbindung mit Kultur und Städten zu positionieren. Außerdem soll Österreich als ideale Destination für Luxusurlaub in Städten mit unvergleichlichem Shoppingerlebnis in authentischer bzw. imperialer Atmosphäre, gepaart mit erstklassigen Kulturerlebnissen, in Szene gesetzt werden. Dos und Don‘ts »» Geduld und Toleranz: Chinesen können und werden manche ihrer Angewohnheiten (z. B. Rülpsen, Spucken, lautes Benehmen, Drängeln etc.) nicht „auf Knopfdruck“ abschalten. Höfliche Bestimmtheit ist Trumpf. »» Erst die jüngere Generation spricht passables Englisch. Gehen Sie davon aus, dass 50 Prozent von dem, was Sie sagen, nicht verstanden wird. »» Wasserkocher, Hausschuhe, Toiletteartikel im Zimmer u nd Gratis-WLAN sind ein großes Plus. »» Chinesen sind an fremden, ursprünglichen Traditionen interessiert (z. B. Trachten, Volksmusik, Tanzen, Hüttengaudi). »» Beim Essen wird zwar die eigene Küche präferiert, auf Reisen sind Chinesen aber zunehmend offener für die lokale Küche. »» Keinen Anlass zu Gesichtsverlust geben. Bei einer Diskussion nie laut werden, auch wenn die Chinesen es selbst sind. Kontakt: Dieter Scharf, Markt-Manager China, Tel.: +86 10 8527 5045, E-Mail: [email protected] 06//15-07//15 bu//etin 10 Kongressstandort Österreich Auf der Erfolgsschiene Österreich hat sich 2014 einmal mehr als Kongressstandort internationalen Rangs bestätigt. Details dazu weist die soeben veröffentlichte MIRA-Studie der Österreich Werbung und des Austrian Convention Bureau aus. ie Meetingbranche hat im Vorjahr kräftig zugelegt. Zu wächse konnten in allen drei Segmenten (Kongresse, Fir mentagungen und Seminare) verzeich net werden. Gemeinsam generierten diese wie 2013 rund 2,8 Mio. Nächti gungen. Damit wies die Tagungs branche wie 2013 einen Anteil von 2,1 Prozent an den gesamten Touris musnächtigungen auf. Das Gesamtauf kommen lag 2014 bei 17.028 Veranstal tungen mit 1,46 Mio. Teilnehmern. Das bedeutet einen Zuwachs von 9,7 Pro zent an Veranstaltungen und ein Plus von 2,1 Prozent an Teilnehmern im Ver gleich zum Vorjahr. Obwohl Kongresse mit einer Anzahl von 3.842 nur ein Fünftel aller Veran staltungen in Österreich ausmachen, generieren sie die Hälfte aller Teilneh bu//etin 06//15-07//15 mer und drei Viertel aller Nächtigun gen. Besondere Bedeutung kommt dabei den internationalen Veranstal tungen zu. „Internationale Kongresse sind die Nächtigungsbringer des öster reichischen Tagungssegmentes mit einem hohen Wertschöpfungsfaktor. Aufgrund höherer Teilnehmerzahl und längerer Dauer generieren diese im Vergleich zu nationalen Kongressen mit rund 1,7 Millionen das vierfache Nächti gungsaufkommen“, erklärte Petra Stol ba, Geschäftsführerin der Österreich Werbung (ÖW), bei der kürzlich stattge fundenen Präsentation der Studie. Aus diesem Grund konzentrieren sich die gemeinsamen Vermarktungsaktivitäten der Österreich Werbung und der Con vention Bureaus der Bundesländer auf internationale Plattformen wie die IBTM in Barcelona oder die IMEX in Frankfurt. laufend eine adäquate Qualitätsstei gerung bieten zu können, sind Öster reichs Betriebe auch bereit, zu investie ren“, erläutert Christian Mutschlechner. Laut einer Umfrage des Austrian Con vention Bureau bei seinen Mitgliedern steckte die Kongresswirtschaft in den vergangenen drei Jahren 105 Mio. Euro in die Betriebe. Bis zum Jahr 2017 sind weitere 33 Mio. Euro vorgesehen. Das Spitzenthema der Kongresse und Meetings war wie im Jahr davor die Rubrik Wirtschaft und Politik mit einem Anteil von 28,2 Prozent. Auf Platz zwei und drei folgten die Humanmedizin (23,7 %) und die Geisteswissenschaf ten (11,8 %). Die Top-3-Locations sind Kongress- & Konferenzhotels (32 %) und – erstmalig – andere außerge wöhnliche Locations gleichauf mit Bil dungseinrichtungen (je 21 %). Palais und Museen haben bei den Locations mit einem Plus von rund 13 Prozent die höchste Zuwachsrate. 2014 wurden in Österreich insgesamt 7.088 Firmentagungen abgehalten, das entspricht einem leichten Zuwachs von 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Einen starken Einbruch verzeichnete im Gegensatz zu den internationalen Teilnehmerzahlen die Teilnehmerzahl bei nationalen Firmenveranstaltun gen (-18 %). Die Dauer der nationalen Firmentagungen liegt in den letzten Jahren bei konstant zwei Tagen, inter nationale Firmentagungen hingegen kommen auf 2,5 Tage. Mit einem Plus von 16,9 Prozent stieg die Anzahl von Seminaren im Jahr 2014 auf 6.098. Wien als Flaggschiff der österreichi schen Tagungsbranche hielt wie 2013 im Bundesländervergleich die größten Anteile im Meetingsegment und um fasste mit einem Anteil von 46,2 Prozent einen beachtlichen Teil des Gesamtvo lumens der Branche. Im Bereich der Kongresse und Firmentagungen beleg ten Salzburg (16,1 %) und Tirol (6,8 %) die Plätze zwei und drei. 2014 war das Jahr, in dem das Burgenland die Sta tistik im Bereich Firmentagungen und Seminare komplettierte. Kongresse konnten hier die höchste Steigerung (+68,8 %) verzeichnen. Foto: ÖW/Staudinger, ÖW/Jezierzanski INVESTIEREN IN DIE ZUKUNFT „Um 11 Neues aus den Märkten Neue Familien-Cruises auf der Donau ie Donaukreuzfahrt zählt zu den Klassikern der Flussreisen und sprach bisher vor allem eine zah lungskräftige ältere Zielgruppe an. Nun engagiert sich der Disney-Konzern, der sich mit seinen familienfreundlichen Angeboten einen Namen gemacht hat, in diesem Bereich. Ab Juli 2016 bieten Disney und sein Part ner AmaWaterways achttägige Fahrten zwischen Vilshofen in Deutschland und Budapest an. In Österreich macht das Kreuzfahrtschiff in Linz, Melk und Wien halt. Beim Programm setzt Disney auf Abenteuer für Groß und Klein. So werden in Österreich etwa eine Greifvogel-Show, Burgen, Ruinen, Stifte und Schlösser besucht, zudem stehen Wachau-Radtouren und Strudel-Backkurse zur Wahl. Und während die Eltern abends dinieren, unterhalten sich die Kinder mit Disney-Games, Kinofilmen und Karaoke-Shows. Nächstes Jahr wird „Adventures by Disney“ insgesamt vier Kreuzfahrten für Familien auf der Donau anbieten, drei in den Sommermonaten und eine im Winter. Das Schiff, die AmaViola, bietet Platz für 170 Passagiere und wird speziell für Familien adaptiert. Außerdem begleiten jede Kreuzfahrt acht Disney-Animateure. Insgesamt cruisen jährlich rund 1 Mio. Passagiere auf dem österreichischen Abschnitt der Donau. Das zeigen die Daten der viadonau, die für die Erhaltung und Entwicklung der Wasserstraße Donau verantwortlich ist. Wenn auch der Auf enthalt dieser Gäste in Österreich statistisch nicht erfasst wird, so tragen sie dennoch mit ihren Landgängen erheblich zur Wertschöpfung in der Region bei. Positive Impulse aus Asien leich vier Fluglinien aus den Wachstumsmärkten in Asien – Kuwait Airways, Qatar Airways, China Air lines und Korean Air – haben zuletzt eine Erweite rung bzw. Aufnahme von Direktverbindungen nach Wien bekannt gegeben. Der WienTourismus betreibt verstärkt Airline-Marketing, um diesen positiven Trend zu unterstützen. „Denn Fluglinien übernehmen immer stärker die Funktion als Gatekeeper im touristischen Vertrieb“, so Tourismusdirektor Norbert Kettner. Diese Entwicklungen und der Anfang Mai ver lautbarte Wegfall der Visaplicht für Gäste aus den Vereinigten Arabischen Emiraten werden den Touristen-Boom aus diesen Regionen verstärken. „Die Anzahl arabischer Gäste in Öster reich hat sich in den letzten 5 Jahren verdreifacht, 2014 waren es allein aus VAE rund 85.000 Ankünfte. Für diese Gäste wird es künftig noch leichter, nach Österreich zu kommen“, so Klaus Ehrenbrandtner, ÖW-Marktmanager in Dubai und ver antwortlich für die gesamte Region Asien. Die Gästezahlen aus Asien haben sich in den letzten fünf Jahren (2009–2014) in Österreich um fast 150 Prozent er höht. In absoluten Zahlen waren das 2014 bereits rund 1,6 Mio. Ankünfte und 3,1 Mio. Nächtigungen. Bis 2020 dürften sich die Gästezahlen aus Asien verdoppeln. Touristen aus Asien und dem arabischen Raum sind eine wertvolle Gästegruppe für Österreich: Sie nächtigen gerne in exklusiven Häusern und geben auch mehr aus als der durchschnittliche Österreich-Reisende. Neben dem Städte tourismus suchen die Besucher aus Asien immer öfter das Naturerlebnis in Österreich, sei es eine Wanderung zu einem Bergsee oder eine Rundreise durch die Alpen. Während für Gäste aus Asien das kulturelle Angebot in Österreich eine wichtige Rolle spielt, zählt für jene aus dem arabischen Raum das Shoppingerlebnis zu den wichtigen Aspekten auf dem Ferienprogramm. 06//15-07//15 bu//etin 12 Suchmaschinenmarketing Prominent im Ranking Von potenziellen Gästen über Suchmaschinen gefunden zu werden ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für Touristiker. Um im Ranking nach oben zu klettern, gibt es verschiedene Wege. T E X T // S A B I N A K Ö N I G NATÜRLICH SICHTBAR Suchmaschinenoptimierung trägt dazu bei, bei den organischen Suchtreffern eine möglichst gute Position zu erlangen und so von den Nutzern früher gesehen zu werden. Hier lassen sich drei große bu//etin 06//15-07//15 Aufgaben unterscheiden, die sowohl die eigene Website als auch andere Seiten betreffen: »» Die Website muss technisch und strukturell sauber aufgebaut sein, um von der Suchmaschine gut erfassbar zu sein. »» Die Homepage muss optimierten Content mit den zentralen Schlagworten aufweisen, der von Suchmaschinen als thematisch relevant und hochwertig wahrgenommen wird. Immer wichtiger wird die Resonanz der User, die Google in Form von Klick- oder Absprungraten misst. »» Die „Off-Page-Optimierung“ findet außerhalb der eigenen Website statt. Referenzen wie Links von anderen Sites oder von Social-Media-Plattformen wertet Google als Empfehlungen. »» Für einen guten Platz in der Ergebnisliste braucht es Know-how, Arbeitszeit und Geduld, bis die Maßnahmen greifen. SEO ist ein mittel- bis langfristiger Prozess. PRÄSENT MIT WERBUNG Dies ist bei der bezahlten Werbung, den Google AdWords, anders: Sobald die Webseitenbetreiber zahlen, wird ihr Angebot gelistet. Die AdWords-Anzeigen erscheinen in der rechten Spalte, aber auch ober- oder unterhalb der organischen Suchergebnisse. Kosten fallen erst an, wenn ein Nutzer den Beitrag anklickt und damit auf die beworbene Website gelangt. Je besser eine An- zeige von Google durch die oben beschriebenen organischen Merkmale bewertet wird, desto weniger muss der Werbende pro Klick zahlen. Dabei sind insbesondere folgende Faktoren entscheidend: »» Die Klickrate gibt das Verhältnis von Anzeigenschaltungen und Klicks an. Eine hohe Klickrate wertet Google als Indiz für eine hohe Relevanz. »» Der Anzeigentext muss zur Such anfrage passen. »» Auch die Inhalte auf der Zielseite müssen mit der Anzeige stimmig sein und möglichst genau auf die ursprüngliche Suchabfrage eingehen. NUTZERVERHALTEN BEOBACHTEN Um den Erfolg von Optimierungs- und Werbemaßnahmen zu bewerten, empfiehlt Beck, die Buchungszahlen über die beworbene Website, aber auch Kontaktanfragen, PDF-Downloads oder Pros pektanforderungen im Auge zu behalten. Auch Daten wie Absprungraten, Seitenaufrufe pro User oder Verweildauer liefern wertvolle Erkenntnisse darüber, wie die Website bei den Gästen ankommt. Für den Einstieg ins Thema hält Google einen Starter-Guide zum Down load bereit: http://support.google.com Mehr Informationen zum Suchmaschinen marketing finden Sie in der ÖW-Broschüre „Marketing der Zukunft – Wie digitale Medien den Tourismus verändern“. Download unter www.austriatourism.com Foto: Prykhodov/dreamstime.com cht von zehn Buchungen werden online recherchiert, wie eine Studie von TUI Deutschland zusammen mit Google und dem Marktforschungsinstitut GfK unter deutschen Reisenden zeigte. Für potenzielle Gäste im Internet gut auffindbar zu sein wird zunehmend zur Basis für touristischen Erfolg. Stellt ein Nutzer auf Google eine Anfrage, so liefert die Suchmaschine zwei Arten von Treffern: kostenpflichtige Anzeigen und nicht bezahlte Ergebnisse – auch als „organische Treffer“ bezeichnet. Prominente Positionen sind im Tourismus bei beiden Disziplinen begehrt. Immer mehr Unternehmen investieren daher in Suchmaschinenmarketing, also Suchmaschinenwerbung (Search Engine Advertising, SEA) und Suchmaschinenoptimierung (Search Engine Optimization, SEO). „Suchmaschinenwerbung und Suchmaschinenoptimierung sind Disziplinen, die ständig in Bewegung sind“, so Alexander Beck, Geschäftsführer der Online-Performance-Agentur „traffic3“. Neuerungen, Erweiterungen und Neugewichtungen bekannter Bewertungskriterien machen es notwendig, laufend am Ball zu bleiben. 13 Travel-Trends Welt-Ideen dung oder die originelle Beleuchtung einer Hotellobby und anderer Räume genutzt werden. Das „Lightpaper“ soll noch heuer auf den Markt kommen. Wie die Reisenden selbst ist auch die Tourismusbranche ständig in Bewegung. Das bu//etin präsentiert unter dem Motto „Welt-Ideen“ interessante und originelle Trends aus dem globalen Reise- und Marketinggeschehen in Serie. Zentimetern zu einem Preis von 20 US-Dollar entwickelt und dem Nutzer innerhalb einer Woche zugestellt. SMARTPHONE ALS EINWEGKAMARA Die von der Londoner Digitalagentur Mint Digital lancierte App „White Album“ macht das Smartphone zur Einwegkamera, indem aufgenommene Bilder automatisch entwickelt und anschließend zum Nutzer nach Hause geschickt werden. Über die Benutzeroberfläche können runde und quadratische Bilder aufgenommen werden, der Blitz lässt sich ein- und ausschalten. Zudem hilft ein Raster, die richtige Komposition zu finden. Die Aufnahmen können nachträglich allerdings nicht bearbeitet werden. Nach 24 Aufnahmen werden die Bilder im Format von zehn mal 12,5 www.mintdigital.com ORIGINELLE LICHTKONZEPTE Das USamerikanische Unternehmen Rohinni hat ein selbstleuchtendes Papier hergestellt. Dabei ist es den Entwicklern gelungen, die kleinsten leuchtenden Teile von LEDs mit Tinte zu verbinden. Diese Kombination wird auf eine leitfähige elektrische Schicht gedruckt und versiegelt. Das „Lightpaper“ hat eine Haltbarkeit von etwa 20 Jahren und kann als Ersatz für Displays, Klei- www.rohinni.com SPORT FÜR PASSANTEN Das Olympische Komitee Russlands möchte die Bevölkerung mit der integrierten Sportkampagne „Share Your Warmth“ zum Sport anregen und es den Menschen ermöglichen, gemeinsam dem kalten russischen Winter zu trotzen. Im Zuge dessen wurden in zehn russischen Städten zehn Automaten aufgestellt, an denen die Passanten sportliche Übungen machen können, um selbst warm zu bleiben und die produzierte Energie zusammen mit einem Fotogruß an einen Automaten in einer anderen Stadt zu senden. Die sportliche Energie wird an den Automaten in der jeweiligen Stadt über eine Infrarotheizung in Form von angenehmer Wärme ausgegeben. www.olympic.ru Quelle: Executive Trendreport und Future Travel Trendreport by TrendONE https://www.google.at/search?q=Marketing+der+Zukunft Marketing der Zukunft Web Maps Bilder News Videos Mehr Suchoptionen Genau 1 Ergebnis (0,01 Sekunden) http://www.elements.at/ Kreative Kampagnen-Ideen Mit Herz und Hirn entstehen kreative Online Kampagnen – ob Mobile oder Social Media-Marketing. Webanalyse Ihre Spezialisten, wenn es um Webanalyse und Conversion Rate Optimierung geht. Suchmaschinenoptimierung In den organischen Suchergebnissen ganz vorne sein? Wir helfen Ihnen dabei. AdWords zertifiziert Das AdWords zertifizierte Team ist am neuesten Stand wenn es um Performance Marketing geht. Google Partner Elements ist Google zertifizierter Partner. elements.at New Media Solutions GmbH Unternehmen elements.at mit Sitz in Salzburg ist eine Full Service Internet Agentur. elements ist Marktführer bei der Umsetzung von Online-Portallösungen im alpinen Tourismus und Spezialist für deren innovative Online- Vermarktung. Gegründet: 2002 Mitarbeiter: 70 Angestellte Partnerschaften: Skidata, Feratel, Zend, pimcore, Plusserver, Google Bewertungen 5,0 News-Themen 3½-facher Erfolg für elements beim T.A.I. WERBE GRAND PRIX 2014/2015 765 Bewertungen Bilder zu elements.at http://www.werbegrandprix.at/ - vor 10 Tagen Zweimal Gold und einmal Bronze für die Full Service Agentur aus Salzburg Kontakt aufnehmen elements_Anz_Bulletin_Marketing-der_Zukunft.indd 1 01.06.2015 15:04:04 06//15-07//15 bu//etin Bezahlte Anzeige elements.at – Digital Experience 14 Kulturtourismus Geistreiche Auszeit Österreichs imperiales Erbe und seine lebendige zeitgenössische Kulturszene bergen großes touristisches Potenzial. Innovation und Authentizität gehören zu den Erfolgsfaktoren, die ein gelungenes Kulturangebot ausmachen. T E X T // S A B I N A K Ö N I G en Spuren der Vergangenheit beim Besuch historischer Sehenswürdigkeiten nachgehen oder bei Musik- und Kunsterlebnissen die Sinne verwöhnen: Die Kultur fremder Länder zu entdecken zählt zu den wesentlichen Aspekten, die den Reiz am Reisen ausmachen. Der Kulturtourismus von heute knüpft an die historische Institution der „Grand Tour“ als Bildungsreise an, bei der die wohlhabenden Bürger im 18. Jahrhundert ihren Horizont erweiterten. Österreich hat dem kultur affinen Publikum von heute viel zu bieten: Durch seine Lage im Herzen Europas war das Land in der Geschichte immer Ort der Begegnung für unterschiedliche Kulturen. Doch nicht nur die Spuren des imperialen Österreichs in den urbanen Zentren faszinieren den Gast. Auch die Lebenskultur der Menschen in ländlichen Regionen und das junge, zeitgenössische Kulturschaffen ziehen Touristen aus aller Welt in ihren Bann. ATTRAKTIVES REISESEGMENT Der Anteil der Gäste in Österreich, die ihren Sommerurlaub als Kultururlaub bezeichnen, liegt je nach Herkunftsmarkt bu//etin 06//15-07//15 zwischen sechs (Belgien) und 60 Prozent (USA). Bei einer Analyse der Österreich Werbung, die Ergebnisse verschiedener Studien mit Fokus auf den kulturinteressierten Gast zusammenfasste, zeigt sich das Publikum als kaufkräftig und überdurchschnittlich gut gebildet. Kulturtourismus ist mehr denn je gefragt: Das Segment profitiert vom Trend zu Kurz- und Städtereisen, trotzt Krisen und ist saisonunabhängig. Auch für Gäste, die sich nicht als reine Kultururlauber bezeichnen würden, spiele das kulturelle Angebot eine wichtige Rolle beim Reiseerlebnis, so der übereinstimmende Tenor der Studien. INTERESSEN VARIIEREN Als besonders kulturaffin gelten die italienischen, britischen und französischen Urlauber sowie Gäste aus den Fernmärkten wie den USA oder Japan. Die Herkunft gibt auch Hinweise auf das konkrete Kulturinteresse: Authentizität, Regionalität und Kontakt mit Land und Leuten gewinnen beim deutschen Gast an Bedeutung. Kulturelle Veranstaltungen am Land und Sehenswürdigkeiten im alpinen Naturraum sind für den naturlieben Niederländer besonders attraktiv. Der italienische Gast schätzt das 15 klassische Kulturangebot und setzt sich auch mit der Historie und den Hintergründen auseinander. WienTourismus beobachtet, dass das Interesse des Publikums aus Fernmärkten stark auf die klassischen Sehenswürdigkeiten ausgerichtet ist. Japaner und Chinesen haben eine Vorliebe für Musik, während sich der französische Gast speziell mit dem Leben und Wirken von Kaiserin Elisabeth beschäftigen möchte. Besuchern aus den ehemaligen Kronländern und aus Nordamerika hat es Österreichs imperiales Erbe angetan. IN DER KULTURMETROPOLE „Die Straßen Wiens sind mit Kultur gepflastert, die Straßen anderer Städte mit Asphalt“, meinte der österreichische Schriftsteller, Satiriker und Lyriker Karl Kraus einst. Das kulturelle Angebot bildet die stärksten Attraktivitätsfaktoren der Stadt Wien, die den Ruf als eine der größten Kulturmetropolen Europas genießt: Im Rahmen des Tourismus Monitors Austria (T-MONA) 2011–2014 gaben mehr als die Hälfte der befragten Wien-Besucher an, sich aufgrund des Kunst- und Kulturangebots für Wien als Reiseziel entschieden zu haben. Für 45 Prozent spielten Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele eine wichtige Rolle, auf das Stadtbild und die Architektur legten 42 Prozent der Befragten Wert. Foto: ÖW/Peter Burgstaller INTERESSEN IM WANDEL „Das kulturelle Interes- se der Besucher hat sich parallel mit dem gesellschaftlich akzeptierten Kulturbegriff verändert, der heute viel breiter gefasst ist als früher“, meint WienTourismus-Pressesprecherin Vera Schweder. Als Beispiele nennt sie Rockmusik und Graffiti-Kunst, die mittlerweile als Kulturformen vollständig anerkannt sind. Dominierten in früheren Jahrzehnten noch Angebote, die sich unter „Hochkultur“ und „Klassik“ zusammenfassen lassen, so herrscht heute eine breite Vielfalt, die von Sub- und Alltagskultur bis zu Avantgarde und Experimentellem reicht. Das Reisepublikum habe heute bedingt durch das Internet mehr Vorwissen über die Kultur einer Destination denn je, meint Schweder. Eine attraktive Darstellung der Angebote im Internet verlockt dazu, beim Aufenthalt Angebote abseits ausgetretener Pfade zu nutzen. Inspiriert durch die Informationen im Internet machen sich Wien-Besucher beispielsweise auf zu den geschichtsträchtigen Stiegen der Stadt oder gehen der Erfolgsgeschichte der „Enzis“ nach, der modernen Outdoor-Loungemöbel im MuseumsQuartier. 06//15-07//15 bu//etin 16 Kulturtourismus MEHR ALS ALTSTADT Kultur zählt auch zu den wesentlichen Kernkompetenzen der Stadt Salzburg. Als Leuchttürme mit internationaler Strahlkraft gelten das Musikgenie Wolfgang Amadeus Mozart und die Salzburger Festspiele. Beliebteste Sehenswürdigkeit in Salzburg war 2014 die Festung Hohensalzburg mit 1.078.200 Besuchern, gefolgt vom Festungsmuseum mit 657.000 und von Mozarts Geburts- und Wohnstätte mit rund 457.500 Besuchern. Tourismus Salzburg versucht verstärkt, auch die modernen Kreativangebote der Stadt zu kommunizieren und die Landeshauptstadt an der Schnittstelle zwischen Tradition und Moderne zu positionieren. In Imagevideos der Stadt zeigen etwa international erfolgreiche Vertreter der Breakdance-Szene vor der imposanten Kulisse der Stadt ihr Können und rücken die Identität der Destination in ein neues, zeitgemäßes Licht. „Reiseveranstalter sind heute auf der Suche nach außergewöhnlichen, einzigartigen Kulturangeboten“, meint Herbert Brugger, Geschäftsführer von Tourismus Salzburg. Diesem Anspruch soll etwa mit Angeboten rund um das Weihnachtslied „Stille Nacht, heilige Nacht“ entsprochen werden, mit dem Salzburg sein Adventangebot bereichert. ZUGPFERD AM SEEUFER Kulturelles Zugpferd am Bodensee sind die Bregenzer Festspiele. Der Erfolg ist beeindruckend: Die Mozartoper „Die Zauberflöte“ war 2014 mit insgesamt rund 264.000 Besuchern die bestbesuchte Oper seit der Festivalgründung 1946. Erlebten die Bregenzer Festspiele im Jahr 1979 noch eine Krise, begann mit dem Entschluss, auf der Seebühne populäre Opern spektakulär zu inszenieren, ein Höhenflug, der bis heute andauert. Die indirekte Wertschöpfung durch den Event beträgt 170 Millionen Euro pro Jahr. Heute sei das Festival identitätsstiftender Imageträger einer gesamten Region, meint Pressesprecher Axel Renner. ENTWICKLUNG FÖRDERN Nicht nur der Städtereisende, auch der Urlauber am bu//etin 06//15-07//15 Land schätzt das rege kulturelle Angebot, das in den letzten Jahren auch abseits der Städte floriert. Davon können die Einwohner ganzer Regionen profitieren, wie die Analyse der Österreich Werbung (ÖW) zeigte: Lokale Festspiele, Veranstaltungen und historische Sehenswürdigkeiten avancieren oft zu Entwicklungsmotoren für die Regionen. GROSSE NAMEN IM WALDVIERTEL Zu einem kulturellen Selbstläufer hat sich das Literaturfestival „Literatur im Nebel“ entwickelt, das heuer bereits zum zehnten Mal in Heidenreichstein im Waldviertel über die Bühne geht. Im Fokus des Festivals steht jedes Jahr ein international bekannter Autor, der seine Werk vorstellt. 2014 konnte der britische Literaturstar Ian McEwan für die Veranstaltung gewonnen werden, zuvor waren etwa der somalische Schriftsteller Nuruddin Farah und die Kanadierin Margaret Atwood in Heidenreichstein zu Gast. Die großen Namen ziehen Besucher aus ganz Österreich, besonders aus Wien, in die Region. Das literaturaffine Publikum schätzt die Möglichkeit, ihre Lieblingsautoren auch abseits der Theaterbühne etwa beim Wandern oder beim Einkaufsbummel am Markt anzutreffen. Die hohe Zahl an Stammgästen trägt dazu bei, dass die Veranstaltungen, aber auch die Nächtigungsbetriebe in der Region oft lange im Voraus ausgebucht sind. Die Hoteliers freuen sich über eine bessere Planbarkeit und können ihre Häuser mithilfe des Festivals in der Nebensaison füllen. Darüber hinaus liefert das Festival wichtige Impulse für andere Veranstaltungen in der Region. So erlebt etwa die Wasserburg in Heidenreichstein mit Musik, Tanz und Poesie beim „Pfinxt’n“-Festival eine kulturelle Renaissance. KLINGENDE LANDPARTIE Von Horitschon im Burgenland bis Hopfgarten im Brixental: Die international renommierte Mezzosopranistin Angelika Kirchschlager tourte 2012 und 2014 durch kleine österreichische Orte abseits der kulturellen Metropolen, um Menschen zu erreichen, die sonst schlechten Zugang zum Kulturangebot haben. Die Konzertkarten erfreuten sich reißender Nachfrage. In Mariahof und im Stift St. Lambrecht zeichnete Bernhard Stejskal für die Organisation der Konzerte verantwortlich, der als Geschäftsführer der Steirischen Naturparke und ausgebildeter Sänger frischen Wind ins steirische Kulturleben bringt. „Auf dem Land hat Kultur andere Formate als in der Stadt: Die Regionen können nicht mit Konzerthäusern, dafür aber mit viel Persönlichkeit, einer eindrucksvollen natürlichen Umgebung und mit Schauplätzen punkten, die eine Geschichte zu erzählen haben“, so Stejskal. So lasse sich beispielsweise ein alter Bauernhof als stimmungsvoller Konzertsaal inszenieren. Um langfristig erfolgreich zu sein, müssten immer wieder Brücken zu neuen Zielgruppen gebaut werden. Denn die Herausforderung für Veranstalter bestehe darin, nach dem anfänglichen Überraschungseffekt das Interesse des Publikums hochzuhalten. Dabei setzt Stejskal auch auf die Einbindung der lokalen Bevölkerung. GEISTREICHE SOMMERFRISCHE Kultur sei ein wichtiger Teil der Markenidentität der Wiener Alpen, verrät Gerda Walli, Presseverantwortliche bei Wiener Alpen in Niederösterreich. In die Weltkulturerbe-Region, die die Orte entlang der Semmeringbahn verbindet, reisen viele Touristen explizit wegen des reichen Kulturangebots – darunter die Festspiele Reichenau oder der Literatursalon Wartholz. Parallel zu den Veranstaltungen macht die Region ihre kulturhistorischen Besonderheiten in Museen und bei Ausstellungen erfassbar, die in den kommenden Jahren verstärkt in die Auslage gestellt werden sollen. Gäste atmen in den Orten am Semmering noch heute den Geist der Sommerfrische – eine emotionale Qualität, die den Charme der Region mit ausmacht. Die Kulisse bilden Orte mit besonderem Charakter, oft auch am Berg gelegen. Schauplatz für die Veranstaltungen „Schäggsbia in ana dua“ und „a haydn-oawad“ ist etwa ein ehemaliges Gasthaus nahe einer still- Ins. Bulletin Sport DUK 05.15_: 29.05.15 09:15 Seite 1 gelegten Steinkohlemine, das auch ein Bergbaumuseum beherbergt. ZUSAMMENARBEIT FÖRDERN Herausforderungen stellen sich immer wieder in der Zusammenarbeit zwischen Kulturschaffenden und Touristikern. Viele Kulturschaffende sind im Ehrenamt tätig und stoßen in der Vermarktung immer wieder an die Grenzen ihrer Möglichkeiten. Touristiker seien auf organisatorische und qualitative Standards angewiesen, um ein Kulturangebot professionell vermarkten zu können, meint Walli. Demnächst wird ein Kultur-Coach im Rahmen eines Pilotprojekts Kulturveranstaltern und kulturellen Einrichtungen beim Entwickeln und Vermarkten ihrer Produkte zur Seite stehen. GEHEIMTIPPS GEFRAGT Die klassischen Ausflugsziele alleine reichten heute nicht mehr aus, um die Gäste zu begeistern, ist Austria Guide Ernst Bauer überzeugt. Die Wünsche der Gäste seien spezieller geworden, darauf müsse das Angebot mit außergewöhnlichen Geheimtipps reagieren. Neben den zugkräftigen Kulturschätzen wie dem Dom zu Gurk und der Burg Hochosterwitz bringt Bauer seine Besucher zu wenig bekannten Juwelen wie die Burgruine von Schloss Lichtgraben im Lavanttal. Der Besitzer des Anwesens züchtet in den Wassergräben Forellen und Saiblinge, welche die Teilnehmer der Touren auch gleich verkosten. Die kulinarischen Erlebnisse sind nicht nur notwendige Bestandteile einer jeden Führung, sondern bieten auch Abwechslung und Zeit zum Ausspannen zwischen den Programmpunkten. Das Thema Kultur birgt gerade für Kärnten noch großes Potenzial, da gerade für den Badegast das Schlechtwetterangebot eine wichtige Rolle bei der Urlaubsentscheidung spielt. Berufsbegleitende Fernstudien der Donau-Universität Krems Wer im Wellness- und Eventmanagement erfolgreich agieren will, muss ausgezeichnete Qualität bieten. Zukunftsmärkte wie Gesundheitstourismus und Sportmanagement brauchen hoch qualifiziertes Personal mit Fachkenntnissen der Branche. Um diesen Anforderungen entsprechen zu können, hat die Donau-Universität Krems betriebswirtschaftlich orientierte MBA Programme entwickelt, die auf Bedürfnisse dieser expandierenden Dienstleistungsbranche zugeschnitten sind. MBA Tourismus, Wellnessund Veranstaltungsmanagement MBA Sport- und Eventmanagement Starttermin: 20. November 2015 Zulassungsvoraussetzung: Ein international anerkannter akademischer Studienabschluss einer Hochschule oder bei Hochschulreife ein Mindestalter von 24 Jahren, eine mindestens vierjährige einschlägige Berufserfahrung oder weitere berufliche Qualifikationen, wenn damit eine gleich zu haltende Eignung erreicht wird. Zielgruppe: Tätige in der Freizeitbranche und Tourismuswirtschaft sowie des Eventmanagements und Veranstaltungsbereichs. Fach- und Führungskräfte bei Eventagenturen und Marketing-Agenturen, Reiseveranstaltern und Verkehrsbetrieben, der Hotellerie und Gastronomie, den Freizeitparks, aber auch im Heilbäder-, Kongress-, Tagungs-, Messe- und Ausstellungsbereich. IDENTIFIKATION ALS BASIS Mit hochwertigen Events in ländlicher Umgebung hat sich das Liszt Festival im burgenländischen Raiding einen Namen unter Musiklieb habern gemacht. Die Gäste kommen aus der Region selbst, aber auch aus den Ballungsräumen um Graz, Linz und Wien bis nach Süddeutschland. „Die ländliche Atmosphäre und das Ambiente im historischen Geburtshaus scheinen das Publikum anzuziehen und bei ihm so etwas wie ein Heimatgefühl auszulösen“, meint Intendant Johannes Kutrowatz. Die bescheidene ländliche Infra struktur hat zu viel organisatorischer Kreativität des Publikums geführt. Das heißt, die Besucher recherchieren Quartiere und Restaurants im Internet, vor Ort entstehen viele private Kontakte und die umliegenden Pensionsbetreiber gewinnen immer mehr Stammgäste. Aber auch die Identifikation der einheimischen Bevölkerung mit dem Thema des Events bilde die Basis für den Erfolg, so Kutrowatz: Es sei dem Liszt Festival Raiding gelungen, identitätsstiftend für die Region zu wirken. Ohne dem Zuspruch der Menschen vor Ort würde eine wichtige Basis für den Erfolg des Festivals fehlen. Infoabend Donau-Universität Krems Tel. +43 (0)2732 893-2643 [email protected] www.donau-uni.ac.at/zgf er Wien Hotel Sach g Anmeldun ! n te erbe 18 Pro & Kontra Kunst in der Natur Zu diesem Thema fällt mir sofort das Gut Gasteil in Prigglitz, Niederösterreich, ein. Dort habe ich das erste Mal Kunst in der Landschaft gesehen, das heißt, beim Wandern ist irgendwann ein Objekt aufgetaucht. Es hat sich dann als Teil einer Ausstellung herausgestellt. So unvermutet auf ein Kunstwerk zu stoßen ist überraschend. In der Natur wirkt ein Kunstwerk anders als in einer Galerie oder in einem Museum. Ich habe es als viel unmittelbarer empfunden. Und alle Kunstobjekte, die ich bisher in der Natur gesehen habe, waren außerordentlich. Nicht nur aufgrund ihrer Größe. Kunst ist Geschmackssache und manchen wird es gefallen, davon auch in der Natur etwas zu sehen, anderen nicht. Man kann anhalten, sich darauf einlassen, vielleicht etwas über das Werk, den Künstler oder seine Botschaft erfahren. Oder beobachten, was das Kunstwerk innerlich auslöst. Es schenkt Empfindungen, wie immer diese sein mögen, es berührt und offeriert Interaktion. Bei freier Wahl, darauf einzusteigen oder nicht. B K Wenn man Urlauber aus aller Welt nach Assoziationen zu Österreich fragt, dann zählt die schöne Landschaft immer zu den Top-2-Nennungen. Sie ist der Garant dafür, dass Jahr für Jahr Millionen von Gästen nach Österreich kommen. Ich kann dies aus tiefstem Herzen nachempfinden: ob das nun die hohen Berge Tirols oder Vorarlbergs sind, die weitläufigen Berge- Seen-Landschaften Oberösterreichs und Salzburgs, das mediterrane Flair der Kärntner Seenregionen, das pittoreske Salzkammergut, die wunderschöne Wachau, der romantische Wienerwald oder die pannonisch angehauchte Landschaft des Burgenlands. Jede Region hat ihr Flair und ihre Besonderheit. Und bei so manchem Ausblick denkt man: „Das ist so unglaublich schön, dass es schon fast kitschig wirkt.“ Wäre dies von Menschenhand geschaffen, würde man dem Künstler wohl etwas zu viel Fantasie attestierten. Für mich braucht Österreichs Landschaft daher keine Kunstobjekte. Sie ist perfekt, überraschend, spannend und wohltuend, so, wie sie ist. Jede Kunstinstallation lenkt von ihrer eigentlichen Schönheit nur ab und wirkt auf mich, gerade in jenen Fällen, wo sie zu viel Raum einnimmt, sogar verstörend. M M Die Österreich Werbung stellt einmal im Monat unter www.austriatourism.com kontroverse Themen aus dem Tourismus zur Diskussion. Das bu//etin greift in der Rubrik „Pro & Kontra“ diese Themen auf und lädt auch seine Leserinnen und Leser ein, mitzudiskutieren. Welche Meinung haben Sie zum Thema? Abstimmungs- und Kommentarmöglichkeit unter www.austriatourism.com/puk bu//etin 06//15-07//15 Foto: ÖW/Hiepler-Brunier Kunstwerke in der Natur: Überraschen sie positiv oder stören sie den Landschaftsgenuss? Sagen auch Sie uns Ihre Meinung auf www.austriatourism.com/puk. 19 Kurz notiert WASSER IN SZENE SETZEN ereits zum dritten Mal wird der ÖsterB reichische Innovationspreis Tourismus (ÖIT) von Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhold Mitterlehner ausgelobt. Der von Bund und Bundesländern gemeinsam getragene Preis soll innovativen touristischen Angeboten eine Bühne geben. 2016 sind Projekte gefragt, die innovative Inszenierungen der Ressource Wasser zum Gegenstand haben. Erstmals wird der Preis in zwei Kategorien vergeben: In der ersten können Einzelbetriebe der österreichischen Tourismus- und Freizeitwirtschaft ihre Projekte einreichen. Eine zweite Kategorie bilden überbetriebliche Kooperationen von Unternehmen der österreichischen Tourismus- und Freizeitwirtschaft bzw. Kooperationen mit klarer touristischer Ausrichtung. Dazu zählen beispielsweise gemeinsame Projekte mit anderen Tourismusbetrieben, Tourismusverbänden, Landestourismusorganisationen, tourismusnahen Dienstleistern sowie An- gebotsgruppen. Einreichungen sind bis zum 30. November 2015 beim jeweiligen Bundesland möglich. Auf die Sieger je Kategorie wartet ein Preisgeld in der Höhe von 10.000 Euro. www.bmwfw.gv.at/Tourismus/ Tourismusservice AUSGEZEICHNET REGIONAL Zum siebten Mal zeichnete die Europäische Kommission heuer „European Destinations of ExcelleNce“ (EDEN) aus. Eine Expertenjury wählte aus den 27 eingereichten Projekten zum Thema „Tourismus und regionale Kulinarik“ das Mostviertel in Niederösterreich als österreichische Gewinnerregion aus. Ende Mai fand in Krems die feierliche Preisverleihung statt. Als Finalisten durften sich auch der Bregenzerwald in Vorarlberg und das niederösterreichische Waldviertel über eine Ehrung freuen. Das Siegerprojekt konnte in den Bereichen regionale Kulinarik, Nachhaltigkeit, Produkt/Marketing/Vertrieb und Projektmanagement überzeugen. Sowohl der Markenauftritt des Mostviertels unter dem Motto „Alles Birne“ als auch die branchenübergreifende Kooperation von Gastronomie, Landwirtschaft und Lebensmittelproduzenten zeichnen das Projekt aus. Erlebnisstätten wie das MostBirnHaus oder die Mostelleria schaffen messbare Wertschöpfung in der Region. Die Birne dient dabei als Orientierung für Gäste und Besucher: als Kunstobjekt, als Markenzeichen oder als umfassende Infotafel. Auch das Schul-Lernprogramm „Bartl die Birne“ und eine „mobile Mostpresse“, die Schulen oder Gemeinden mieten können, brachten der Initiative Pluspunkte bei der Jury ein. Das Mostviertel erhält von der ÖW attraktive Leistungen aus ihrem Marketingportfolio und wird in Folge auch mit internationalen Kommunikationsleistungen auf die touristische Bühne Europas begleitet. www.austriatourism.com/eden/ eden-award-2015 Ausbildung zum/zur Eventmanager/-in Details und Anmeldung auf www.wifiwien.at/961955 Kostenlose Info-Veranstaltung: Mi, 9.9.2015, 18.00 Uhr Lehrgangsdauer: 23.9.2015 – 14.6.2016 (320 Lehreinheiten) Ausbildung zum/zur Tourismus-Marketingmanager/-in Details und Anmeldung auf www.wifiwien.at/961355 Kostenlose Info-Veranstaltung: Mi, 23.9.2015, 18.00 Uhr Lehrgangsdauer: 19.11.2015 – 12.3.2016 (120 Lehreinheiten) WIFI. Wissen Ist Für Immer. www.wifiwien.at/kontakt, T 01 476 77-5555, Währinger Gürtel 97, 1180 Wien www.facebook.com/WIFI-Oesterreich www.wifiwien.at 06//15-07//15 bu//etin 20 Kulinarik für Allergiker Reizfrei zu Tisch Durch den wachsenden Gesundheitstrend setzen sich die Gäste heute intensiver mit ihrem Körper auseinander und achten auch im Urlaub auf ihre Ernährung. Touristiker berichten über ihre Erfahrungen. T E X T // A N N - M A R I E S T A R K , S A B I N A K Ö N I G GENUSS OHNE TIER Der Trend zur fleischlosen Ernährung ist schon lange keine Randerscheinung mehr. Vegetarier und neuerdings auch Veganer bu//etin 06//15-07//15 dürfen sich in den heimischen Gastronomiebetrieben mittlerweile über entsprechend vielfältige Optionen freuen. Traditionelle Gerichte, mit veganen Produkten neu interpretiert, haben heute fast in allen Gasthäusern und Hotels den obligatorischen Gemüseteller abgelöst. Viele Betriebe werben für ihre vegetarische Küche und heben sich damit von der Konkurrenz ab. Eine Reihe von Häusern der Gruppe „Naturidyll Hotels“ beispielsweise hat sich auf „Veggies“ spezialisiert und bereitet raffinierte Speisen aus regionalen Zutaten zu, die ganz ohne tierische Bestandteile auskommen. VERTRÄGLICHE FERIEN Ob Gluten, His- tamin, Laktose oder Fruktose – Menschen, die an Unverträglichkeiten oder Allergien leiden, sind auch im Urlaub auf eine entsprechende Kost angewiesen. Bei Missachtung der persön- UNSICHERHEIT NIMMT ZU Viele Gas tronomen beklagen sich darüber, dass Gäste durch die neue Verordnung verunsichert seien. Denn die meisten Restaurantbesucher hätten keine Vorstellung davon, welche Lebensmittel hinter den unbekannten Namen stehen, und würden manchen Bestandteil als Folge der Verordnung sicherheitshalber aus dem Weg gehen, so Hauben- und Sternekoch Heinz Reitbauer. So sei der Begriff der „Lupin-Eiweiße“ beispielsweise kaum einem Besucher bekannt und verursacht Unsicherheit, obwohl diese etwa in herkömmlichen Erdnüssen enthalten seien. Mit ungewöhnlichen Maßnahmen wirkt der Spitzengastronom dieser Entwicklung entgegen: Zur Bewusstseinsbildung lässt er seine Gäste Nahrungsmittel Foto: ÖW/Peter Rigaud ährend die Angebote für Menschen mit besonderen Bedürfnissen im Bereich der Sinneswahrnehmung und der Mobilität immer vielfältiger und auch selbstverständlich werden, gibt es einen Bereich, in dem besondere Ansprüche bis vor Kurzem noch kein großes Thema waren: die Kulinarik. Dabei haben sich in den letzten Jahren immer mehr Betriebe auf Menschen mit speziellen Ernährungsbedürfnissen spezialisiert und damit eine zukunftsträchtige Nische besetzt. Mehr denn je gilt es heute, nicht nur die geschmacklichen Nerven der Gäste zu treffen, sondern auch für spezielle Anforderungen gewappnet zu sein. lichen Verträglichkeit können zum Teil unangenehme körperliche Reaktionen auftreten, die dem Gast sein Restaurant- oder Hotelerlebnis verderben. Spätestens die Einführung einer Informationspflicht über allergene Zutaten in Speisen von Gastgewerbebetrieben und Hotelrestaurants Ende 2014 machte Unverträglichkeiten in der Gastronomie zum Thema. Gastwirte sind aufgrund einer EU-weiten Regelung nun dazu verpflichtet, Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten auslösende Lebensmittel zu kennzeichnen. 14 Hauptallergene sind es, die es auszuweisen gilt. Diese Information kann schriftlich oder mündlich durch die Mitarbeiter erfolgen. Das Personal muss eigens geschult werden, um dem Gast jederzeit Auskunft geben zu können. Doch die neuen Richtlinien in der Gastronomie und Hotellerie stoßen nicht überall auf große Zustimmung. 21 ÖW-Netzwerk verkosten, die jene 14 kennzeichnungspflichtigen Allergene enthalten. Parallel zur Verkostung klärt das Personal über die Substanzen und über deren Geschmack auf. Auf die betroffenen Lebensmittel zu verzichten, würde das Genuss erlebnis unnötig einschränken: „Wir wollen unseren Gästen nichts wegnehmen, sondern neue Geschmackswelten eröffnen“, so der Gastronom. Kaum ein Gast schlage das Angebot aus, so Reitbauer. Und jenen Gästen, die tatsächlich an Unverträglichkeiten und Allergien leiden, komme man ohnehin mit entsprechender Kost entgegen. NACHFRAGE STEIGEND Bereits vor der Verordnung haben zahlreiche Gastronomiebetriebe und Hotels ihr Angebot angepasst und offerieren nach Wunsch gluten-, laktosefreie oder histaminarme Kost. Und zwar mit dem gleichen kulinarischen Anspruch. Das Biohotel Ramsauhof in der Steiermark etwa hat sich Biolebensmitteln verschrieben und bietet spezielle Speisen für Menschen mit Laktoseund Histaminunverträglichkeit sowie Zöliakie und diversen Allergien an. Geschäftsführerin Christina Simonlehner und ihr Team befassen sich schon mehrere Jahre mit besonderen Ernährungsbedürfnissen. Die Zahl der Menschen mit Allergien oder Unverträglichkeiten sei in den letzten zwei Jahren spürbar angestiegen, so die Hotelière. Sie verzeichnet in ihrem Betrieb immer mehr Anfragen nach einem allergenarmen bzw. an Unverträglichkeiten angepassten Kulinarikangebot. In der neuen Informationspflicht sieht sie dennoch einen unnötigen Mehraufwand – genau wie manche ihrer Gäste. „Diese Kennzeichnung vermittelt den Gästen den Eindruck, als wäre alles ungesund. Wir hatten auch schon Gäste, die die Infotafeln selbst weggeräumt haben.“ Sie hätte die Erfahrung gemacht, dass Gäste mit Allergien oder Unverträglichkeit im Voraus auf ihre besonderen Bedürfnisse hinweisen. UNBESCHWERT GENIESSEN Andere Anbieter informieren proaktiv über ihr „reizfreies“ Ernährungsangebot. Auf der Website weist etwa der Reiseveranstalter TUI Hotels mit glutenfreier oder laktosefreier Küche explizit aus, um Allergikern die Orientierung zu erleichtern. Und auch die Falkensteiner Hotels haben mehr als 20 Häuser in Österreich und Südtirol im Portfolio, die glutenfreie Küche anbieten. Sie erscheinen auf der Website und in Katalogen als eigene Urlaubskategorie und erleichtern Gästen mit Unverträglichkeit die Sondierung passender Hotels. So wird auch für Gäste mit einer Glutensensitivität die Urlaubszeit zu einem unbeschwerten Erlebnis. HILFREICHE VORLAGEN Um Gastronomen und Hoteliers die Umsetzung der Regelungen zu erleichtern, bietet der Fachverband Gastronomie der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) auf seiner Website umfassende Hilfestellungen an. Da stehen etwa Informationsbroschüren über die Allergene, Musterspeisekarten in verschiedenen Sprachen und eine Leitlinie zur Personalschulung zum Download bereit. Wechsel an der Spitze Amsterdam, London, Paris und Tokio: Gleich vier Marktbüros der Österreich Werbung stehen ab diesem Sommer unter neuer Leitung. Der derzeitige Markt-Manager der Österreich Werbung (ÖW) für Großbritannien, Herwig Kolzer, wechselt im Sommer 2015 von London nach Amsterdam. Der 47-jährige Oberösterreicher, seit 1998 bei der ÖW tätig, war nach Stationen bei der ÖW in Wien und Paris seit 2009 Leiter des Büros in London. Dort war er auch als Region Manager für den skandinavischen Markt verantwortlich. In seiner neuen Funktion wird der studierte Betriebswirt als Region Manager neben den Niederlanden auch die Aktivitäten auf den Märkten Belgien, Großbritannien und Skandinavien verantworten. Kolzer löst damit in Amsterdam Fredy Cossmann ab, der sich nach dreißig Jahren bei der ÖW neuen Aufgaben widmen wird. Kolzers Position als ÖW-Markt-Manager in London wird Anfang Juli mit einem externen Marketingexperten nachbesetzt. Die Leitung des ÖW-Büros in Frankreich übernimmt ab Juni der gebürtige Franzose Jean Paul Héron, seit 2004 im Partnermanagement und im Marketing bei der ÖW Paris im Einsatz. Héron folgt als MarktManager Frankreich Sabine Holzmann nach, die nach fünf Jahren wieder ins Wiener Büro zurückkehrt und als Teamleiterin den Bereich „Internationales Marketing“ unterstützen wird. Der 39-jährige Tourismusexperte Héron stellte sein Können nach dem Betriebswirtschaftsstudium unter anderem als Projektmanager für die Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft unter Beweis. Michael Tauschmann, zuletzt ÖW-Markt-Manager Schweden, leitet künftig das ÖW-Büro in Tokio. Als Markt-Manager Japan betreut er nun auch die Zukunftsmärkte Südkorea und Taiwan und übernimmt auch die Leitung des Vienna Representative Office. Der 37-jährige Steirer ist seit elf Jahren für die ÖW tätig – zu Beginn als Mitarbeiter in Berlin, wo er für den Messe- und Eventbereich inklusive der Organisation des österreichischen ITB-Auftritts verantwortlich war. Der 40-jährige Norbert Lerch wechselt Anfang Juni als Markt-Manager ins Büro der ÖW nach Kopenhagen und verantwortet von dort aus die Märkte Dänemark und Schweden. Der bekennende Skandinavien-Liebhaber Lerch studierte Publizistik und Journalismus und ist seit zehn Jahren bei der ÖW tätig. Er folgt in Dänemark Bo Schou Lauridsen nach, der nach 17 Jahren bei der ÖW zur Deutschen Zentrale für Tourismus wechselt. 06//15-07//15 bu//etin 22 Tourismus und Medien Beziehung im Wandel Im Rahmen einer Fachveranstaltung diskutierten Branchenvertreter über die Herausforderungen und Chancen der Zusammenarbeit zwischen Tourismus und Medien. Hier ein Rückblick auf einen spannenden Veranstaltungstag. T E X T // Y V O N N E - N O E L L E O R O U Von links nach rechts: Ulrike Rauch-Keschmann, Unternehmenssprecherin Österreich Werbung, Stefan Bracher, Unternehmenssprecher Eurotours, Ulrike Reisner, Moderation, Sascha Aumüller, Reiseressort „Der Standard“, Rainer Nowak, Chef redakteur „Die Presse“ bu//etin 06//15-07//15 er Wunsch von Medien und Touristikern besteht darin, die Sehnsucht nach Urlaub zu wecken und Urlaubsstimmung zu erzeugen. Während die Hoteliers und Destinationsmanager danach streben, die eigenen Angebote zu verkaufen, erschweren Reizüberflutung und die nahezu unbegrenzte Angebotsvielfalt die Orientierung für Kunden. Am Ende stehen überforderte Konsumenten, die dem Großteil der Botschaften reserviert gegenüberstehen. Jedoch können Tourismus und Medien voneinander profitieren. Während der Tourismus Stoff für viele interessante Geschichten bietet, verfügen Medien über die Mittel und Möglichkeiten, diese aufzubereiten und gezielt zu verbreiten. Die ineinandergreifende Beziehung zwischen Tourismus und Medien wird somit zur Gretchenfrage der Tourismuskommunikation. „Tourismus.Medien.Fokus“, eine Fachveranstaltung des Instituts für Journalismus und Medienmanagement der FHWien der Wirtschaftskammer Wien (WKW) und der Österreichischen Gesellschaft für Angewandte Forschung in der DIE KRUX MIT DER COMPLIANCE Unter dem Titel „Compliance – Sind Pressereisen Schnee von gestern?“ diskutierten etwa Experten wie die Unternehmenssprecher von Eurotours und der Österreich Werbung (ÖW), Sascha Aumüller vom Reiseressort „Der Standard“ und Rainer Nowak, Chefredakteur „Die Presse“, über die Herausforderungen der Compliance. Die Vortragenden waren sich einig, dass Berichterstattung gegen Geld ein großes Problem darstellt. „Noch nie war es heutzutage einfacher, sich gute Berichterstattung zu erkaufen – und die Unternehmen machen es so“, meinte Stefan Bracher von Eurotours. Ulrike Rauch-Keschmann von der ÖW konnte dies bestätigen, auch ihr seien schon häufiger redaktionelle Geschichten als Gegenleistung für eine Anzeige angeboten worden. Während die größeren Medien Compliance-Richtlinien befolgen, können oder wollen kleinere Zeitungen dies oft nicht. Sowohl Medien- als auch Branchenvertreter sprachen sich im Sinne der Transparenz für die Kennzeichnung bezahlter Berichte aus. In diesem Zusammenhang betonte Aumüller, dass die Redaktion bei jeder Einladung zunächst überlege, ob sich daraus eine interessante Geschichte ergeben könnte. Gerade bei der Reisepresse sei außerdem eine kritische und vor allem authentische Berichterstattung essenziell. Auch Demut spiele im Reisejournalismus eine wichtige Rolle. „Den zynischen Fünf-Sterne-Reisejournalisten brauchen wir nicht“, fügt Nowak hinzu. TRANSPARENZ GEFRAGT Pressereisen bleiben trotz Personalknappheit in vielen Redaktionen ein wichtiges Instrument im Tourismusmarketing, auch wenn sich die Gruppen im Laufe der Zeit verkleinert haben bzw. verstärkt Ein- Foto: FHWien der WKW/Michaela Bruckberger, Oneinchpunch/dreamstime.com Tourismus- und Freizeitwirtschaft (ÖGAF), setzte sich kürzlich im Rahmen verschiedener Impulsreferate, Präsentationen und Podiumsdiskussionen mit der spannenden Beziehung zwischen Tourismus und Medien auseinander. 23 Soziale Netzwerke zelrecherchen durchgeführt werden. Der Gruppe der freien Journalisten und Blogger kommt dabei steigende Bedeutung zu – wobei auch für diese eine gute Geschichte Grundvoraussetzung ist, um sich überhaupt Zeit für eine Reise zu nehmen. Im Hinblick auf die Berichterstattung der Blogger äußern Unternehmen zunehmend den Wunsch nach mehr Transparenz hinsichtlich Reichweitenstatistiken und Zielgruppenanalysen. Umgekehrt fordern Blogger und freie Journalisten eine Definition der Erwartungen, die an sie gestellt werden, und einheitliche Richtlinien bezüglich der Kennzeichnung ihrer Berichte. Compliance umfasst demnach ein Regelwerk, das beide Seiten gleichermaßen betrifft. DIE MACHT DER BILDER Geschichten und Emotionen lassen sich besser durch Bilder transportieren, am besten durch bewegte Bilder. „Bewegtbilder schaffen es, Geschichten zu erzählen, wie es sonst nicht möglich wäre“, so Karin Thiller von der APA-OTS Tourismuspresse. Trotz des großen Potenzials wird Video-Content in der Tourismusbranche jedoch eher stiefmütterlich behandelt. Fehlendes Know-how und eine fehlende Infrastruktur seien häufig Gründe für den spärlichen Einsatz. „Tourismusvideo“ verbreitet und platziert touristische Videos im deutschsprachigen Raum und stellt Portalen und Redaktionen qualitativen Video-Content zu Verfügung. Mit dem Portal www. tourismusvideo.at bietet die APA-OTS Tourismuspresse seit einem halben Jahr Touristikern die Möglichkeit, besser von der Macht der Bilder zu profitieren. IMMER ONLINE Weitere Experten wie FH-Professorin Uta Ruß- mann, Tourismusdesign-Geschäftsführer Martin Schobert und Daniela Putz von Google Austria verdeutlichten die Bedeutung des Internets und dessen wachsenden Einfluss in der Tourismuskommunikation. „93 Prozent treffen ihre Entscheidung für ein Hotel oder eine Destination anhand von Onlinebewertungen“, so Putz, die von einer digitalen Revolution im Reisemarkt sprach. Trotz der stetig wachsenden Bedeutung von Social Media ist die Anzahl der Unternehmen, die soziale Medien aktiv in ihre Kommunikation einbinden, überschaubar. GUTE GESCHICHTEN ZÄHLEN Eine abschließende Diskussions- runde mit Experten, darunter Rainer Ribing, Geschäftsführer der Bundesparte Tourismus und Freizeitwirtschaft der WKO, und Markus Gratzer, Generalsekretär der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), widmete sich der Frage, was im Tourismus abseits der Reisepresse eine Schlagzeile wert sei. Sowohl Journalisten als auch Branchenvertreter sahen einen Verbesserungsbedarf in der Medienberichterstattung über Tourismusthemen. Sehr oft kratze diese nur an der Oberfläche und gehe zu wenig in die Tiefe. Die Anzahl der negativen Schlagzeilen überwiege jedenfalls – so das Fazit der Experten. Einigkeit herrschte zum Schluss, dass Veranstaltungen wie diese einen wichtigen Beitrag leisten, die Sensibilität der Bereiche Tourismus und Medien füreinander zu erhöhen und die Zusammenarbeit nachhaltig zu verbessern. Dem Weg der Gäste folgen Eine aktuelle Studie zeigt, wie sich anhand der Urlaubsfotos auf der Onlinebildplattform Flickr die Urlauberströme in Österreichs Destinationen messen lassen. Über Nächtigungen und Besucherzahlen kostenpflichtiger Sehenswürdigkeiten sind Touristiker meist gut informiert. In welchen Parks sich die Gäste ausruhen oder welche Gassen sie entlangschlendern, darüber liegen hingegen meist keine Daten vor. Zu diesen Fragestellungen können die sozialen Medien wertvolles Wissen liefern, wie eine aktuelle Untersuchung der Modul University Vienna und der Wirtschaftsuniversität (WU) Wien zeigt. Anhand von mehr als einer Million Fotos von Österreich-Urlaubern auf der Fotosharing-Plattform Flickr analysierten die Forscher, wo sich die Gäste bei ihrem Urlaub in Österreich bevorzugt aufhalten. Die Studie zeigt auf, wie Touristiker mit dieser Methode einfach und schnell Daten über ihre Gäste gewinnen können. Das Onlinebildportal Flickr erlaubt seinen Nutzern, Bilder und kurze Videos mit Kommentaren und Notizen auf die Website zu laden und mit anderen Usern zu teilen. 4,5 Millionen neue Fotos kommen derzeit täglich dazu. Aus der Auswertung der „Geotags“, die Längen- und Breitengrade des Aufnahmeorts angeben, und der Bildbeschreibungen lassen sich wertvolle Informationen ableiten. Die Ergebnisse weisen die beliebten Aufenthaltsorte und Routen der Gäste aus und lassen Rückschlüsse auf die Besucherzahlen touristischer Stätten zu, die sich anderen Messungen entziehen. Die meisten Urlauber, die Fotos mit dem Hinweis „Österreich“ auf ihr Flickr-Profil geladen haben, haben Wien besucht, gefolgt von Salzburg und Innsbruck. Im Wissen um die beliebtesten Aufenthaltsorte der Gäste können Touristiker rascher auf die Bedürfnisse der Besucher reagieren und Urlauber beispielsweise gezielt auf sehens werte, aber weniger frequentierte Orte aufmerksam machen. 06//15-07//15 bu//etin 24 Erlebnisse inszenieren Mit Dramaturgie begeistern Um bei den Gästen bleibende Eindrücke zu hinter lassen, setzen Touristiker auf authentische Insze nierungen in der Natur. Aber welche Faktoren ent scheiden über das Gelingen einer Inszenierung? om Themenwanderweg bis zur Aussichtsplattform: Inszenierte Erlebnisse bringen Spannung ins Urlaubserlebnis und ermöglichen es dem Gast, bleibende Erinnerungen zu sammeln. Ansprechend aufbereitete Erlebnisräume bieten den zentralen Markenwerten eine Bühne und machen den Charakter einer Destination hautnah erlebbar. Nicht bunte Abenteuerparks aus Plastik, sondern behutsame, authentische Inszenierungen, die zur Destination passen, wecken die Emotionen des Publikums in Österreich. Worauf es bei Inszenierungen heute ankommt, beschreibt Entertainmentexperte und Autor Christian Mikunda in seinem neuen Werk „Marketing spüren“ auf folgende Weise: „Die erfolgreichen Erlebniskonzepte der Gegenwart verbinden die Sehnsucht nach dem Entertainment mit ehrlichen, großen Gefühlen, mit echten Materialien und hochwertigem Design, mit Lebenshilfe im Alltag, mit der Seelenmassage zwischendurch für den gestressten Kunden.“ Naturräumen mit behutsamen Inszenierungen zu nutzen, diese Idee setzte sich in den letzten Jahrzehnten international durch. Den Anstoß gaben die Bergbahnen, die mit entsprechenden Maßnahmen den Sommertourismus in den Bergen belebten. Mittlerweile komme ein Großteil der Anfragen aus Destinationen, stellt Hannes Triebnik, Projektleiter bei input Projektentwicklung, fest. Während im Sommer Erlebniswege und Spielareale den Aufenthalt in den Bergen bereichern, können Inszenierungen im Winter etwa dazu beitragen, das Angebot abseits der Piste auszubauen. Aktivitäten wie Tubing, bei dem Gäste in einem Reifen über bu//etin 06//15-07//15 BEI KINDERN PUNKTEN Besonders für Familien sind Erlebnisse in der Natur im Urlaub wichtig: Die Eltern legen immer mehr Wert darauf, im Urlaub etwas für die Gesundheit zu tun. Auch die Kinder sollen den Computer beiseitestellen und sich in der Natur bewegen. Gerade beim Wandern wird Kindern aber schnell langweilig – hier können spannende Stationen, die zum Forschen und Entdecken einladen, gegensteuern. Und da die Kinder bei der Urlaubsentscheidung den Ton angeben, sei es für Touristiker wichtig, mit dem Angebot den Geschmack der Kleinen Foto: pronatour DEN BERG BELEBEN Das Erlebnispotenzial von den Schnee gleiten, sind schnell und einfach zu erlernen und bieten gefragte Alternativen für Nicht-Skifahrer. 25 rer der TAO-Beratung & Management GmbH. Das Erlebnis beginnt schon vor der Anreise und geht über die Erfahrungen am Urlaubsort hinaus. Denn nicht nur der Wanderführer und die Gastgeber erzählen diese Geschichte, sondern schon die Website und das Werbematerial führen den Besucher ins Erlebnis ein. Der Gast soll im Erlebnisraum Plätze der Freude und der Überraschung vorfinden, bevor er seine Eindrücke auf einer geistigen Ebene verinnerlicht. Zum Gelingen des letzten Schritts tragen etwa „Logenplätze“ in der Landschaft bei, die dazu einladen, die Umgebung und das Erlebte auf sich wirken zu lassen. IDENTITÄT SPÜRBAR MACHEN Die He- zu treffen, meint Triebnik. Für Kinder spiele auch die sinnliche Wahrnehmung eine wichtige Rolle: Sie würden interaktiv erleben und ihre Umgebung spielerisch entdecken wollen, weiß Stephan Grausam, Projektleiter beim Kreativunternehmen pronatour, das Erlebnisprojekte plant und umsetzt. DRAMATURGIE AUFBAUEN „Einen Erleb- nisraum zu gestalten ist, wie eine gute Geschichte zu erzählen. Es gilt, durch eine spannende Produktgeschichte die Aufmerksamkeit des Besuchers zu gewinnen und Emotionen zu wecken“, verrät Sieghard Preis, Geschäftsfüh- rausforderung bei Erlebnisrauminszenierungen bestehe darin, jene Merkmale zu identifizieren, die den Kern der Marke ausmachen und die Destination von der Konkurrenz unterscheidbar machen, meint Grausam. So setze pronatour etwa auf dem „Six Senses“Weg in Serfaus-Fiss-Ladis in Tirol die Natur für alle Sinne in Szene: Die Route lädt Groß und Klein auf einer Strecke von knapp sechs Kilometern an insgesamt 22 Sinnesstationen zum Experimentieren mit optischen Täuschungen, Duftwelten und Klangerlebnissen ein. Während des Wanderns genießen die Gäste das grandiose Panorama über Serfaus auf der Aussichtsplattform „Adlerhorst“ und ruhen sich zum Beispiel auf den überdimensionalen „Sitzlöffeln“ aus Eichenholz aus, die am Wegrand bereitstehen. VON HÜTTE ZU HÜTTE Unter dem Na- men „Almzeit“ bietet Sölden Familien seit 2014 einen Themenwanderweg, der die Vielfältigkeit der Hütten und Almen spürbar macht. Und da auf der Alm nicht die Stunden und Minuten, sondern die schönen Augenblicke zählen, widmen sich die Hütten unterschiedlichen Schwerpunkten. Da wartet etwa die „Jausenzeit“ mit Produkten von der Alm, die „Tierzeit“ mit Streichelzoo und überdimensionalem „Schaukelfisch“ oder die „Gipfelzeit“ mit Weitblick über die Berge. Mittlerweile beteiligen sich zwölf Almen an dem Projekt. Diesen Sommer feiert die „Gletscherzeit“ Eröffnung, die den alpinen Erlebnisbereich bis aufs ewige Eis ausweitet. GESCHICHTE ERFAHREN Wer auf dem Marchfeldradweg durch Niederösterreich unterwegs ist, verbessert nicht nur seine Kondition, sondern erweitert auch sein Wissen: Die 62 Kilometer lange Route führt durch geschichtsträchtiges Terrain und erweckt die Vergangenheit für den Gast zu neuem Leben. Die fünf Abschnitte der Route widmen sich unterschiedlichen Themen – etwa den großen Schlachten Napoleons oder den barocken Marchfeldschlössern. Da schlüpfen Besucher beispielsweise anhand einer lebensgroßen Napoleonfigur in die Rolle des Feldherren. Ein Landschaftsfenster in Form eines goldenen Barockrahmens gibt dem pittoresken Schloss Niederweiden eine stilvolle Fassung. Und in der Heimat von Marchfelder Spargel, Karotte und Co. lädt eine Quiztafel Pedalritter dazu ein, ihr Wissen rund um Gemüse unter Beweis zu stellen. MAGISCHE GILTZERWELT Die Swarovski Kristallwelten, die mit bisher über zwölf Mio. Besuchern zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Österreichs zählen, haben sich zum 120. Jubiläum einen frischen Anstrich verpasst. Die Erlebniswelt, die an der Schnittstelle von Kunst und Kultur, Entertainment und Shopping angesiedelt ist, setzt den Kristall in all seinen Facetten in Szene und ist seit Kurzem um einige Attraktionen reicher. Die neuen Inszenierungen sollen Emotionen wecken und den Swarovski Kristallwelten neue Möglichkeiten als Ganzjahresdestination eröffnen. Das Herzstück des neuen Gartens bildet die „Kristallwolke“ aus circa 600.000 handgesetzten Kristallen. Die glitzernde Installation schwebt über dem schwarzen Spiegelwasser und lädt die Besucher ein, für einen Moment innezuhalten und sich von dem Anblick inspirieren zu lassen. 06//15-07//15 bu//etin 26 EXPO 2015 Luft zum Durchatmen Noch bis 31. Oktober präsentiert sich Österreich unter dem Motto „breathe.austria“ auf der EXPO in Mailand und lässt die Besucher an der Wiederaufforstung von Wald im Nationalpark Hohe Tauern teilhaben eeding the Planet. Energy for Life.“: So lautet das Leitthema der diesjährigen Weltausstellung, die seit Mai in Mailand über die Bühne geht. Die Weltausstellung (EXPO) ist eine internationale Schau, die sich in der Zeit der Industrialisierung als technische und wirtschaftliche Leistungsschau etablieren konnte. Weltausstellungen zeichnen sich oft durch interessante Architektur aus, die versucht, das Charakteristische des jeweiligen Landes auszudrücken. Das weltweite Interesse ist groß: Rund 1 Mio. Tickets wurden insgesamt in China verkauft, 700.000 bis 1 Mio. in den USA und ca. 300.000 in Argentinien. bu//etin 06//15-07//15 sen, werden ihre Aufenthalte mit Rundreisen in Europa verbinden, dabei auch Österreich besuchen und Wertschöpfung generieren. INNOVATIVER PAVILLON Der Pavillon bildet, so die Projektleitung, einen Rahmen um einen großzügigen Vegetationskörper und fungiert als Gefäß für die Performanz der innen liegenden Landschaft. Mit technischer Unterstützung (aber ohne Klimageräte) erzeugt die gerahmte Form aktiv das Mikroklima eines österreichischen Waldes. Dort, wo innerhalb des gebauten Rahmens Licht einfällt, findet Wachstum und ökologischer Metabolismus statt. Die Vegetation des Waldstücks besitzt eine gesamte Blattoberfläche bzw. Verdunstungsoberfläche von ca. 43.200 m² und erzeugt dabei 62,5 kg frischen Sauerstoff pro Stunde – den Bedarf für 1.800 Personen –, ein „Fotosynthesekollektor“ also, der zur weltweiten Sauerstoffproduktion beiträgt. Dieser Effekt wird im Pavillon Foto: Expo Austria NACHHALTIGE WERBEEFFEKTE 2012 hat die Bundesregierung eine Teilnahme Österreichs an der EXPO 2015 beschlossen. Realisiert durch Mittel des Wirtschaftsministeriums sowie der Wirtschaftskammer Österreich, präsentiert sich das „alpine Österreich“ unter dem Motto „breathe. austria“ und inszeniert die Themen Luft und Atem. „Die reine Luft und die Wälder sind zwei ganz besondere Qualitäten unseres Landes, die auch Österreichs Urlaubsgäste schätzen“, ist Petra Stolba, Geschäftsführerin der Österreich Werbung, auch aus Sicht des Tourismus vom Konzept überzeugt. Gerade im Urlaub wollen die Menschen saubere Luft im Freien genießen und in der Natur Abstand vom Alltag gewinnen. Mit der Präsenz in Mailand entspricht Österreich diesem gesellschaftlichen Trend, der auch die italienische Lebenskultur zu prägen beginnt. Die Darstellung der Kernkompetenzen soll sich durch ihre nachhaltige Werbewirkung positiv auf den Tourismus in Österreich auswirken. Aber auch die Weltausstellung selbst kommt Österreich zugute: Viele Gäste, die nach Mailand rei- 27 pflanzt, im Sinne der Artenvielfalt aber auch andere Baumarten wie etwa die für alpine Regionen typische Zirbe. Christian Wörister, Geschäftsführer der Ferienregion Nationalpark Hohe Tauern, freut sich über die Gelegenheit, die Nationalparkregion einem internationalen Millionenpublikum zu präsentieren. Ziel ist es, die Vorzüge des alpinen Österreichs wie Natur und Kulinarik in Kombination mit der weltweit einzigartigen Hochkultur aus Österreich in die Auslage zu stellen. INTERAKTIVE AUFFORSTUNG Für die Animation zeichnet Bühnenbildner und Ausstellungsarchitekt Hans Kudlich verantwortlich, der sich 2014 den Nestroy-Preis für Museumsgestaltung sichern konnte. Er macht den Österreich-Pavillon zu einem interaktiven Schauplatz der Wiederaufforstung. „Alle Besucher des EXPO-Pavillons können in einer Eingabemaske auch ihre Adresse bzw. E-Mail angeben und werden unmittelbar nach dem Spiel informiert, wenn sie die Pflanzung eines Baumes gewonnen haben“, erklärt Kudlich das Spiel. So können die Besucher verfolgen, wenn ihr Baum gepflanzt wird, und sich über einen persönlichen Beitrag zum Erhalt des Ökosystems Wald freuen. durch Verdunstungskühlung technisch unterstützt. So kann das gefühlte Klima eines dichten Waldes aus Österreich mit vergleichsweise natürlichen Maßnahmen nachgestellt werden, das auf dem kühlenden Effekt der Evapo-Transpiration der Pflanzen beruht. Das erzielte Ergebnis unterscheidet sich auf unterschiedlichen Sinnesebenen deutlich von der Luft und dem Klima in Mailand und wird dadurch wahrnehmbar. BÄUME PFLANZEN Im Rahmen des EXPO-Auftritts führen die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) ein Wiederaufforstungsprojekt im Nationalpark Hohe Tauern, dem größten Schutzgebiet der Alpen, durch. Mit dem Projekt „breathing.memory by HOHE TAUERN“ macht die ARGE Hohe Tauern gemeinsam mit der Großglockner Hochalpenstraße Luft als wichtigstes Lebensmittel der Menschheit zum Thema. Die Großglockner Hochalpenstraße ist nach Paris und Brüssel heuer bereits zum dritten Mal Teil einer Weltausstellung. Besucher des Österreich-Pavillons in Mailand sollen anhand eines Memory-Spiels im Eingangsbereich mit den Bildern der Hohen Tauern angesprochen werden. Durch eine computerunterstützte Animation und Auflösung können sie dazu beitragen, virtuell Bäume für das Wiederaufforstungsprojekt in der Nationalparkregion Hohe Tauern zu gewinnen. Die Österreichischen Bundesforste als Exklusivpartner der EXPO-Präsentation „ Alpines Österreich“ stellen im Rahmen dieses Projektes 50.000 Bäume zur Verfügung. Neben Fichten wurden vor allem sturmresistente Lärchen ge- ALPINSINFONIE IM BIWAK Die hohe Aufmerksamkeit rund um die Expo nutzte die ARGE auch für ein weiteres Projekt: Im Ravizza-Park im Zentrum Mailands stand bis 8. Juni ein multimedialer Biwak (5 x 5 x 5 m), der den Besuchern die Welt der Hohen Tauern und des „alpinen Österreichs“ näherbrachte. Dort ließen sich die Gäste von dem außerordentlichen Klang- und Bildererlebnis der „Alpensinfonie“ begleiten. Zu dem vor 100 Jahren von Richard Strauss komponierten Musikstück unternahmen die Besucher eine virtuelle Wanderung von den voralpinen Tälern, über Wiesen, Wälder und Gletscher ins Hochgebirge bis zum Gipfel des Großglockners (3.798 m) in der Welt der Hohen Tauern. www.expo2015.org 06//15-07//15 bu//etin 28 Porträt Ein Herz für Pferde Die Spanische Hofreitschule feiert heuer ihr 450-jähriges Jubiläum. Im Interview mit der Geschäftsführerin der Spanischen Hofreitschule und Hotelière Elisabeth Gürtler sprach das bu//etin über ihre weiteren Pläne für diese Wiener Kulturinstitution. bu//etin: Gemeinsam mit Erwin Klissenbauer, der von den Bundesforsten kam, übernahmen Sie 2007 die Leitung der Spanischen Hofreitschule. War das eine Aufgabe, die Sie als ehemalige Dressurreiterin gerne angenommen haben? Gürtler: Das hat mich sehr interessiert und nachdem meine Tochter und mein Schwiegersohn mir zuredeten, habe ich Ja gesagt. levante Kontakte zu Destinationen und Locations mit z. B. passenden und attraktiven Hallen verfügen, um entsprechend Tickets zu verkaufen. Außerdem muss der Veranstalter eine Route vorbereiten, die sich rechnet und möglichst pferdeschonend ist. Überseedestinationen sind kostenintensiv: Allein der Flugzeugtransport der Lipizzaner in die USA schlägt mit etwa 350.000 Euro je Tournee zu Buche. Wenn Sie auf die vergangenen acht Jahre als Geschäftsführerin der Hofreitschule zurückblicken, was würden Sie als Ihren größten Erfolg bezeichnen? Wir haben die finanzielle Seite halbwegs in Ordnung gebracht und die großen Verluste auf ein Minimum reduziert. Außerdem hat sich die Spanische Hofreitschule geöffnet, sie ist jetzt viel präsenter in der Öffentlichkeit. Wir laden zum Beispiel Wiener und ausländische Gäste zu Veranstaltungen ein. Und wir haben unsere Basis auf wesentlich mehr Pferde verbreitert. Auch die Zahl der jährlichen Vorführungen haben wir von 35 auf 80 erhöht. Der 450-jährige Bestand der Hofreitschule will ja auch gefeiert werden. Was steht aus diesem Anlass auf dem Programm? Absoluter Höhepunkt wird eine Gala am Heldenplatz vor der Präsidentschaftskanzlei sein, die am 26. Juni 2015 um 19:00 Uhr stattfinden und anschließend von der 6. Fête Impériale gekrönt wird. Für diese Jubiläumsvorführung und eine weitere Gala vorstellung am 27. Juni (plus einer Vorpremiere am 25. Juni) wird die Königlich-Andalusische Reitschule aus Jerez mit ihren Pferden nach Wien kommen, um gemeinsam mit der Spanischen Hofreitschule eine ganz besondere Präsentation der klassischen Reitkunst zu geben. Die Hengste aus Andalusien sind übrigens die Stammväter des Lipizzaner-Geschlechts. bu//etin 06//15-07//15 Darüber hinaus: Gibt es weitere Ideen zur Vermarktung der Spanischen Hofreitschule? Wir wollen natürlich einen noch höheren weltweiten Bekanntheitsgrad erreichen und neue Produkte einführen. In Anlehnung an unser „Tribute to Vienna“, bei dem die beiden Wiener Kulturinstitutionen, die Wiener Sängerknaben und die Spanische Hofreitschule, gemeinsame Vorführungen geben, denke ich zum Beispiel daran, auch die Wiener Philharmoniker zu uns einzuladen. Elisabeth Gürtler Elisabeth Gürtler, geboren 1950 in Wien, studierte Handelswissenschaften an der Hochschule für Welthandel in Wien. 1990 übernahm sie die Geschäftsführung der Hotels Sacher in Wien und Salzburg. Seit 2007 leitet sie auch die Geschäfte des Hotels Astoria in Seefeld in Tirol. Im gleichen Jahr übernahm sie die Generaldirektion der Spanischen Hofreitschule. Gürtler ist Trägerin zahlreicher Auszeichnungen wie des Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um das Land Wien und des Großen Tiroler Adlerordens. Zuletzt verlieh ihr das New Yorker Hotels Magazine den Award „Independent Hotelier of the World 2014“. Fotos: Michael Rzepa Die Spanische Hofreitschule, die heuer ihr 450-jähriges Jubiläum feiert, hatte jahrelang rote Zahlen geschrieben. Heute weist diese Kulturinstitution zumindest im operativen Bereich Gewinne aus. Was haben Sie verändert? Ob wir Gewinne schreiben, hängt nicht nur von uns ab, sondern zu einem Gutteil von den Tourneen, die für uns von Veranstaltern organisiert werden können. Und einen passenden Veranstalter zu finden, ist gar nicht so einfach. Er muss über genügend und vor allem re- Wie vermarkten Sie die Spanische Hofreitschule bzw. welche Akzente setzen Sie dabei? Wir setzen auf aktive Pressearbeit im In- und Ausland, auf neue Events wie den jährlichen Ball und natürlich bringen unsere Tourneen eine starke werbliche Präsenz im Ausland. Wir sehen uns als Botschafter Wiens. Daher nimmt uns WienTourismus bei seiner Auslandswerbung mit. Heuer sind wir mit unseren Pferden in Göteborg und besuchen möglicherweise Salzburg im Herbst. 2014 fanden Tourneen nach London, Sheffield, Brüssel und Amsterdam statt. Und 2016 steht wahrscheinlich Zürich auf dem Programm. 29 DIE SPANISCHE HOFREITSCHULE AUF EINEN BLICK Gründung: 1565 durch Kaiser Ferdinand, Bruder von Karl V. Er brachte die Pferde von Spanien an den Hof in Wien und ließ vor der Burg einen sogenannten „Tumblplatz“ zur Ertüchtigung der Pferde errichten. Umsatz: 11 bis 12 Mio. jährlich Mitarbeiter: ca. 150, je nach Saison Angebot: »» Vorführungen »» Morgenarbeit »» geführte Rundgänge »» „Piber meets Vienna“ »» „A Tribute to Vienna“ »» Architektur-Führung Sommerfrische und Zucht: Gestüt Piber in der Steiermark Trainingszentrum: Heldenberg in Niederösterreich www.srs.at Optimierung in Richtung noch besser geeigneter Pferde und in die Ausbildung hervorragender Reiter. Nachdem Sie als Dressurreiterin aktiv waren, haben Sie selbst schon einen der weißen Hengste geritten? Ich habe u. a. auf einem Lipizzanerhengst das Dressurreiten gelernt. Allerdings ist das ein zeitlich sehr aufwendiger Sport, das heißt tägliches Training, viele Wochenenden für Turniere etc. – aus Zeitmangel musste ich die aktive Reiterei dann aufgeben. Gäste welcher Nation sind denn die größten Fans der „weißen Pferde“? Österreicher, Deutsche und US-Amerikaner sind bei den Vorführungen am häufigsten vertretenen. Und zu den pferdeaffinen Nationen würde ich England, Schweden und die Niederlande zählen. Welche Ziele haben Sie sich für die Zukunft der Spanischen Hofreitschule gesetzt? Wir wollen noch besser auszubildende Pferde für die Spanische Hofreitschule züchten, um die Qualität nicht nur aufrechtzuerhalten, sondern zu steigern. Aufzucht und Pflege spielen dabei eine wesentliche Rolle. Die jungen Pferde wachsen im Gestüt Piber in der Steiermark heran und haben dort jede Zeit der Welt, sich an ihr neues Leben als Mitglied der Spanischen Hofreitschule zu gewöhnen. Unser Kernthema aber ist und bleibt die Reitkunst, daher geht die Was wünschen Sie sich von der Politik? Schließlich ist die Spanische Hofreitschule dem Landwirtschaftsministerium unterstellt. Bis zur Gründung der Ersten Republik waren die Vorführungen der weißen Hengste ein kaiserliches Pläsier und dem Hof vorbehalten. Nun sind sie Teil unseres kulturellen Auftrags, unserer klassischen Wiener Kultur und zählen zum österreichischen Weltkulturerbe. Die Spanische Hofreitschule soll aber auch ein Wirtschaftsfaktor sein, der sich selbst trägt. Wir erhalten keine finanziellen Zuwendungen, sieht man von einer Zuchtförderung von knapp 500.000 Euro für 250 Pferde in Piber ab. Und obwohl wir sparsam wirtschaften und die Umsatzpotenziale weitgehend ausgeschöpft haben, fehlt uns jährlich Geld für notwendige Investitionen. Derzeit führen wir gute Gespräche mit dem Landwirtschaftsministerium und hoffen auf einen substanziellen Zuschuss für 2016. 06//15-07//15 bu//etin ÖW-Topangebote Erfolg im Osten Inländer begeistern Investieren Sie in die Marktbearbeitung der ostdeutschen Bundesländer: Die Ankünfte aus diesem Raum nahmen in den letzten fünf Jahren um rund zehn Prozent zu. Und die Reiseausgaben haben sich an jene des westdeutschen Gastes angeglichen. Österreich gilt bei ca. 2 Mio. Skifahrern in Spanien als die Wiege des alpinen Skilaufs. Als Teilnehmer bei der „Semana Blanca“ bewerben Sie Ihr Wintersportangebot im Rahmen einer crossmedialen Kampagne. IHRE VORTEILE IHRE VORTEILE IHRE VORTEILE »» Aufmerksamkeitsstarker CrossMarketing-Mix mit E-Marketing, Radio-, Print- und Direkt-Marketing »» Portofreier Versand Ihrer Prospekte durch das ÖW-Urlaubsservice »» Sie profitieren vom natürlichen Traffic auf www.austria.info/de und dem Potenzial von ca. 50.000 deutschen Newsletter-Abonnenten »» Pressegespräch mit den wichtigsten Skimedien »» Bewerbung über reichweitenstarke On- und Offlinemedien sowie über soziale Netzwerke »» Mailing an alle wintersportaffinen Reiseveranstalter »» Eigene Landingpage auf austria.info für ein Quartal »» Newsletter-Beitrag »» Bewerbung Ihres Angebots auf austria.info Buchbar: bis 3. August 2015 ÖW Berlin, Karoline Scheiber Tel.: +49/30/219148-22 [email protected] Teilnahme ab € bu//etin Semana Blanca 06//15-07//15 4.700,– Buchbar: bis 31. Juli 2015 ÖW Barcelona, Blanka Trauttmansdorff Tel.: +34/93/20503-75 [email protected] Teilnahme ab € 2.050,– Mit einer eigenen Landingpage auf austria.info und externer Bewerbung Ihres Angebots steigern Sie Ihre Sichtbarkeit im Internet. Nützen Sie die Gelegenheit, inländischen Interessenten Ihr Angebot zu präsentieren. Buchbar: bis 20. Juni ÖW Wien, Florian Bogdan Tel.: +43/1/588 66-271 [email protected] Teilnahme ab € 2.049,– Fotos: Joyfull/dreamstime.com, ÖW/Peter Burgstaller (2), Enika/dreamstime.com, ÖW/Mallaun 30 31 Sie brauchen eine maßgeschneiderte Marketingstrategie für Ihre Region? Eine umfassende PR-Betreuung? Oder Sie interessieren sich für ein Direct Mail an eine ausgewählte Zielgruppe? Greifen Sie zu und maximieren Sie Ihren Erfolg mit den Produkten der Österreich Werbung. Hier einige Topangebote, auf www.austriatourism.com finden Sie weitere Top-Tipps. Winter-Package Quelle des Wissens Hiver de Charme Machen Sie den Italienern den Winter abseits der Pisten schmackhaft. Das Marktpaket „Winter“ steht außerdem ganz im Zeichen des sanften Winters und der österreichischen Traditionen, die die ÖW Mailand aufleben lässt. Tauchen Sie ein in das gesammelte Wissen der Tourismusforschung der Österreich Werbung. Der ÖW-Wissens pool (WiPool) verfügt über eine Vielzahl an Studien und Statistiken zu Märkten, Themen, Zielgruppen und Trends. Wintersport in den österreichischen Alpen genießt in Frankreich ein sehr gutes Image. Die Franzosen haben im Winter insgesamt sechs Wochen Schulferien. Das ÖW-Marktpaket „Winter“ fokussiert auf diese Marktgegebenheiten. Nutzen Sie diese Gelegenheit, um Ihr Winterangebot zu bewerben. IHRE VORTEILE IHRE VORTEILE IHRE VORTEILE »» Zwei kreative Events in kleinem Rahmen, die im Zeichen der Vorweihnachtszeit stehen »» Medienkooperation mit einem ausgewählten Verlag »» Kampagnenchannel auf austria.info/it, B2C-Newsletter, Facebook-Postings und Pressearbeit »» Zugang zu allen Kurz- und Lang fassungen unserer Studien »» Exklusivzugang zu Berichten, die nicht im freien Verkauf erhältlich sind »» Texte und Linklisten in der Rubrik „Trends“ »» Monatliche Aktualisierung der Studienliste »» Ansprache eines winterurlaubs affinen Publikums »» Attraktive Kampagnen-Website als exklusive Plattform für Ihre Angebote »» Gezielte Onlinewerbung »» Gesamtkoordination Ihres Marktauftritts Buchbar: bis 30. Juni ÖW Mailand, Denise Mielniczek Tel.: +39/02/467519-04 [email protected] Teilnahme ab € 4.990,– Buchbar: laufend ÖW Wien, Holger Sicking Tel.: +43/1/588 66-330 [email protected] Teilnahme ab € 790,– Buchbar: bis 20. Juni 2015 ÖW Paris, Jean-Paul Héron Tel.: +33/1/538395-34 [email protected] Teilnahme ab € 8.000,– 06//15-07//15 bu//etin