alina kabaeva

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alina kabaeva
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Newsletter
Zeitschrift des Allgemeinen Sportverbandes Österreichs Ausgabe 5.2007
Editorial
Reformen auf
höchsten Ebenen
Auf recht unspektakuläre Weise ist derzeit
einiges im Sport auf internationaler und nationaler Ebene in Bewegung gekommen. So hat die
jüngst erfolgte Einigung der europäischen Regierungschefs auf einen neuen EU-Reformvertrag
durchaus positive Auswirkungen auf den Sport.
In Artikel 149 wird neben Bildung und Jugend
auch auf den Sport Bezug genommen, was in
den bisherigen Verträgen nicht der Fall war. Der
Sport war dadurch gegenüber anderen gesellschaftlichen Bereichen benachteiligt, vor allem
bei der Förderpolitik der Europäischen Union.
Zwar fördert sie keine Sportveranstaltungen im
engeren Sinn, doch die soziale und kulturelle
Dimension des Sports sollte in Zukunft leichter
in Förderprogrammen Aufnahme finden.
Grand-Prix-Finale der Rhythmischen Gymnastik in Innsbruck
Eleganz und Präzision
Zweimal war Innsbruck Olympiastadt, zweimal Austragungsort des Grand-Prix-Finales der
Rhythmischen Gymnastik. Vom
16. bis 18. November werden
die weltbesten Gymnastinnen
wieder in der Tiroler Hauptstadt ihr überragendes Können
zeigen. Mit dabei im Kreis der
aktuellen WM- und EM-Medaillengewinnerinnen die Sensation
von Patras, Caroline Weber, die
mit Rang 14 bei der WM das Nationenticket für die Olympischen
Spiele 2008 gesichert hat. Unter
den 25 Teilnehmerinnen am
Grand-Prix-Finale wird vermutlich auch die Olympiasiegerin
von Peking sein ...
Zuletzt fand ein Grand-Prix-Finale in Österreich
2003 statt. Die überragenden Gymnastinnen in
Innsbruck damals: Anna Bessonova (UKR) und
Vera Sessina (RUS). Auch „Caro“ Weber stand da
schon an der Schwelle zur Weltklasse. Heute ist
die Dornbirner Sportsoldatin mitten drin. Mit 21 in
einem Alter, in dem ihre Vorgängerinnen längst als
Trainerin (Birgit Schielin, 1998 mit 19 die jüngste
Nationaltrainerin) oder Kampfrichterin (Ursula
Zigler) tätig waren bzw. die Berufslaufbahn (Hanna Oberhofer) eingeschlagen haben. Sessina ist
der selbe Jahrgang (86) wie Weber, die frischgebackene Weltmeisterin Bessonova (84) und Alina
Kabaeva (83) etwas älter. Die Russin, bereits 2001
Objekt für das „Sportfoto des Jahres“ kann als erste
Gymnastin überhaupt in Peking ihren Olympiasieg
wiederholen und ist in der Grand-Prix-Wertung
mit den Keulen nach wie vor top.
Von Teens zu Twens, die Gymnastik ist also erwachsen geworden. Die Anhebung der Altersgrenze für
Juniorinnen auf 16 Jahre geht dieser erfreulichen
Entwicklung voran. „Früher wurde oft abfällig vom
Kindbewerb gesprochen. Gymnastinnen über 20
Jahre waren die Ausnahme, das ist nun vorbei“, begrüßt Europas Gymnastikpräsidentin Heide Bruneder die Reform, an der sie maßgeblich mitgewirkt
z Hochleitungssport seit
Kindesalter versteckt sich
hinter Grazie und Eleganz.
Foto: Bernd Thierolf
z Das Maß aller Dinge: Weltmeisterin Anna Bessonova.
Foto: Bernd Thierolf
hat. Die Attribute ausdrucksstark, elegant, graziös
oder harmonisch werden noch mehr betont, die
RG der Titulierung „fraulichste Sportart“ mehr als
gerecht.
Für die Gymnastik war das ein ebenso bedeutender
Schritt wie die Einführung der Grand-Prix-Serie
1994. Von Österreich ging auch die Initiative dafür
aus, welche für Gymnastinnen erstmals Preisgeld
bereithält. 18.000 EUR bei jedem der 10 GP-Turniere, zusätzlich eine 14.000-EUR-Gesamtprämie,
den so genannten „Winners Prize“, für die drei
besten jeder der vier Disziplinen, die an allen Bewerben teilgenommen haben. Ein Garant dafür,
dass alle Top-Platzierten nach Tirol kommen und
(weiter Seite 2)
In der Bundes-Sportorganisation stehen demnächst Neuwahlen an. Präsident Löschnak wird
die Führungsrolle der BSO übergeben, die er
über ein Jahrzehnt mit Durchsetzungskraft und
Augenmaß ausgeübt hat. Gleichzeitig wurde
von Bundeskanzler und Staatssekretär eine Reformdiskussion ausgerufen, an deren Ende eine
neu geordnete Sportförderung stehen soll. Dass
dieser Prozess einige Zeit in Anspruch nehmen
wird, ist absehbar. Der ASVÖ wird auf jeden Fall
sein ganzes fachliches Know-How in die Diskussionen einbringen.
Im ASVÖ selbst haben sich in letzter Zeit personelle Veränderungen in den Landesverbänden
ergeben. In der Steiermark wurde DI Christian
Purrer mit seinem bewährten Team bei der Generalversammlung im Oktober bestätigt, während
Präsident Johann Führer die Leitung des ASVÖ
Kärnten an Vizepräsident Kurt Steiner übergeben hat. ASVÖ-Präsident Kons. Robatscher hat
schließlich die Führung des Landesverbandes
Oberösterreich in andere Hände gelegt, um sich
in Zukunft noch stärker seinen Bundesaufgaben
widmen zu können. Mit Primar Dr. Christian
Angleitner folgt auch ihm ein bisheriger Vizepräsident im Landesverband nach.
Dass die Arbeit des ASVÖ auf Landes- und Bundesebene überaus erfolgreich ist, beweist der
verstärkte Zulauf von Vereinen in den letzten
Jahren. Derzeit vertritt der ASVÖ die Interessen
von über 5.200 Sportvereinen und ist damit für
konstruktive Reformvorhaben ein wichtiger Ansprechpartner. 8
Mag. Paul Nittnaus
Generalsekretär
t Caroline Weber schaffte den Sprung direkt in die Weltklasse.
u Nachwuchshoffnung Nicole Ruprecht vom VRG Wörgl. Fotos: Bernd Thierolf
und 40 Jahre Rhythmische Gymnastik“ ist die Neue
USI-Sporthalle in Innsbruck heuer zum dritten Mal
Austragungsort des GP-Finales. „Wir wollen so gut
zu sein wie 2003, dieser Event wurde als beste
GP-Veranstaltung aller Zeiten gelobt“, beschreibt
Organisationsleiterin Mag. Petra Gabrielli das ehrgeiziges Ziel des ASVÖ-Landesverbandes Tirol und
der Gesellschaft zur Förderung der Rhythmischen
Gymnastik. „Wir erwarten die besten Gymnastinnen der Saison, Welt- und Europameisterinnen,
dazu haben wir mit Caroline Weber und Nicol Ruprecht zwei Lokalmatadorinnen. Die Gala der Weltbesten am Samstagabend im Congress Innsbruck
wird in noch größerem Rahmen stattfinden. Wir
bieten alles, was einen großen Event ausmacht.
Das wird auch vom Publikum honoriert.“
In der Rotation der fünf Handgeräte bilden heuer
Seil, Reifen, Band und Keulen das begehrte Quartett.
Drei Österreicherinnen dürfen in die Qualifikation,
die beste ist im Finale dabei. Die 23fache (Rekord-)
Staatsmeisterin Caro Weber ist die klare Favoritin.
Innsbruck den bestbesetzten Wettkampf des Jahres nach WM und EM zu sehen bekommt ...
Bis 1997 wurde der Grand Prix als Mehrkampf ausgetragen, der seither als Qualifikation für die vier
Gerätefinali herangezogen wird. Den ersten GP in
Wien 1994 sicherte sich die Ukrainerin Ekaterina Serebrianskaja, die sich zwei Jahre später zur
Olympiasiegerin krönte. Vier Jahre nach der glanzvolle Jubiläumsveranstaltung „10 Jahre Grand Prix
Die Organisatoren betätigen sich erneut als Trendsetter. Die Schulaktion (2003 kamen rund 1500 SchülerInnen aus ganz Tirol) am „Tag der offenen Tür“ beim
Training der Weltbesten am Freitag wird um eine
Attraktion reicher. Erstmals wird im Rahmen des GPFinales ein Junioren-Wettkampf ausgetragen. Hier
ist mit der 16-jährigen Nicol Ruprecht eine Lokalmatadorin am Start. Die Juniorenmeisterin gilt als legitime Weber-Nachfolgerin. Beide sind ASVÖ-Sportlerinnen wie die meisten ihrer Vorgängerinnen.
Wieso Schach Sport ist ...
Caroline Weber wird als vierte Österreicherin nach
Elisabeth Bergmann (1988), Birgit Schielin und
Nina Taborsky (1996) im nächsten Jahr zu Olympiaehren kommen. Die Leistungsbestätigung ist bei
der Klasse der Vorarlbergerin wohl nur Formsache.
Sie alle profitierten oder tun es noch, vom 1982 im
Vorfeld der Wiener EM ins Leben gerufenen Olympiamodell. Das langjähriger ASVÖ-Aushängeschild
Birgit Schielin qualifizierte sich 1995 bei der WM
in der Wiener Stadthalle für Atlanta, wo sie als 24.
die bisher beste rotweißrote Gymnastin ist. Die
Wienerin führte als Nationaltrainerin später ihre
Nachfolgerin Ursula Zigler zum 20. EM-Rang. Alle
Bestmarken hat Caro Weber heuer förmlich pulverisiert: 14. bei EM und WM, Platz 8 (7. im Keulenfinale) bei der Universiade. Weber könnte auch bei
war bei der Olympiade 2000 in Sydney
bereits im Rahmenprogramm zu finden.
6 In Österreich gibt es den Österreichischen
Schachbund (ÖSB) der die 9 Landesverbände
und über 20.000 gemeldete aktive Spieler als
übergeordneter Verband vorsteht.
6 Natürlich gibt es Bundes- Jugend- und Nachwuchstrainer.
Foto: iStock
2
Die Fakten, Schach als Sport anzuerkennen sind:
erfüllt alle Kriterien, die Sport ausmachen: Spielcharakter, Leistungsprinzip, Regelgebundenheit, Wettkampfform, körperliche
Betätigung, Zweckfreiheit, Organisation, Internationalität und Zugänglichkeit.
6 der jeweilige nationale Schachverband ist in
beinahe 100 Staaten Mitglied des Nationalen
Olympischen Komitees.
6 Schach ist dadurch einer der größten Sportverbände – nach Fußball der verbreiteste Sport auf
dieser Welt.
6 Schach
Franz Srnka
Das Programm
Freitag, 16. November:
8 – 12 Uhr: Training der Weltbesten bei freiem
Eintritt, Schulprojekt; 13.30 – 18.30 Uhr:
Internationaler Junioren-Wettkampf
Samstag, 17. November: 12.15 – 17 Uhr:
Qualifikations-Wettkämpfe; 20 Uhr: Gala der
Weltbesten im Saal Tirol des Congress Innsbruck
Sonntag, 18. November:
13.45 – 15.15 Uhr: Final-Wettkämpfe Juniorinnen; 15.45 – 17.15 Uhr: Final-Wettkämpfe
Grand Prix
von BFW Claus Schwarz
6 Schach
Im November 2004 wurde
Schach von der BSO offiziell als
Sport anerkannt. Im ASVÖ war
dies eigentlich nie ein Problem.
Deshalb ist auch die Anzahl
der ASVÖ-Schach-Vereine
bundesweit sehr beachtlich.
Olympia 2008 in neue (österreichische) Dimensionen vorstoßen. 8
Ein wichtiges Ereignis wird vom 30. November 2007
bis 2. Dezember 2007 vom ASVÖ Schachverein SK
Invest Baden organisiert. Die ersten drei Runden
der 1. Schachbundesliga werden im Schloss Hotel
Weikersdorf in Baden abgehalten. In der 1. Schachbundesliga werden alle Spielpaarungen an einem
Ort abgehalten. Aufstellungen und Termine unter:
http://www.chess-results.com
Für das breite Schachpublikum werden alle Partien
weltweit im Internet live übertragen. Eine derartige öffentliche Verbreitung ist wohl einzigartig.
Die teilnehmenden Mannschaften sind:
Mayerhofen Zillertal (T), UNION Ansfelden (OÖ),
Holz Dohr Frohleiten (St), Styria Graz (St), OMV
Pamhagen (B - ASVÖ), SK Absam (T - ASVÖ), ASVÖ
Wulkaprodersdof (B), Sk Invest Baden NÖ - ASVÖ),
SK Marial Saal (K), SK Hohenems (Vb - ASVÖ), Die
Klagenfurter (K), RbEJ Volksbank Gleisdorf (St ASVÖ).
Man sieht also, ASVÖ ist zu 50 % in der höchsten
Spielklasse vertreten. Die Chancen sind unterschiedlich. Nachdem die Ausländerbeschränkung
ASVÖ Newsletter 5.2007
gänzlich gefallen ist, scheinen in vielen Kaderlisten der Bundesligavereine sehr viele Topspieler aus anderen Staaten auf. Man darf gespannt
sein, wer dann wirklich zum Einsatz kommt. Der
Vorjahrsmeister Ansfelden und Vizemeister ASVÖ
Wulkaprodersdorf (hat nominell die besten Einzelspieler), sowie SK (ASVÖ) Hohenems zählen
zu den Topfavoriten! Die ASVÖ-Vereine Pamhagen und Absam haben ebenfalls Topspieler in
den Aufstellungen, aber s.o. Den österreichischen
Weg wird Gleisdorf gehen. Der Aufsteiger setzt auf
viele junge österreichische Spieler und ist dadurch
sicherlich krasser Aussenseiter.
Vom ASVÖ wird auch jährlich ein Schachcamp für
Jugendliche organisiert. Dieses findet in der Bundessport- und Freizeitzentrum Maria Alm unter
besten Bedingungen statt. Hervorragend geleitet
wird es in den letzten zwei Jahren vom LFW Reinhard Kömetter (Kärnten). Die geprüften Trainer Tamas Horvath (ehem. Nationaltrainer von Ungarn)
und Hermann Wilfling haben in den letzten Jahren
mit viel Einfühlungsvermögen Kinder und Jugendliche aus vielen ASVÖ-Vereinen unterrichtet. Die
Teilnahmezahl ist mit 18 begrenzt, dadurch ist
auch ein entsprechendes Spielniveau zu erwarten.
Über die Entsendung entscheidet der jeweilige
Landesfachwart. 8
Claus Schwarz
8200 Gleisdorf, Fritz-Huber-Gasse 8,
E-Mail: [email protected], Telefon: 0664 53 86 749.
sportjugend
TAG Des sports
5. BSO Jugendsportforum
Tag des Sports 2007
Die 5. Veranstaltung dieser Art wurde am Samstag, den 22. September 2007 im Bundessport- und Freizeitzentrum Südstadt, abgehalten. In diesem Rahmen wurde auch der
BSO-Jugendausschuss für die Periode 2007-2010 gewählt.
z Mag. Helmut Baudis be-
z Wahl des BSO-Jugend-
z Der neue Jugendaus-
grüßt die TeilnehmerInnen
ausschusses 2007-2010
schuss 2007-2010
Über 100 Teilnehmer/innen aus den drei Dachverbänden (ASKÖ, ASVÖ, Sportunion) und aus gut
30 Fachverbänden waren gekommen, um zu Beginn einen Tätigkeitsbericht der BSO-Sportjugend
(= BSO-Jugendausschuss) zu hören. Mag. Helmut Baudis und Mag. Barbara Lang berichteten
von zahlreichen nationalen und internationalen
Aktivitäten. Besonders hervorzuheben ist die Vorreiterrolle beim Projekt „ARCTOS - Gemeinsam
zum Erfolg“, welches von Österreich aus nun in alle
anderen europäischen Länder exportiert wird. Erstmals wurde auch das neue Ernährungshandbuch
für Jugendliche mit dem Titel „Sporternährung
- leicht gemacht“ vorgestellt, welches in den letzten Monaten mit den beiden Diätologinnen Helga
Klein und Birgit Lötsch erarbeitet wurde.
Sportjugend-buchtipp
z Referent Mag.
Alexander Dubisar.
Wahl des neuen BSO-Jugendausschusses
Im Anschluss an diesen sehr ausführlichen und
multimedial gestalteten Report wurde die Adaptierung der BSO-Jugendordnung beschlossen und
der neue BSO-Jugendausschuss für die Periode
2007-2010 gewählt.
„Koordinative Fähigkeiten als Schlüssel
zum Erfolg“
Unter diesem Motto stand der zweite Teil des 5.
Österreichischen Jugendsportforums. Als Referent
für diese Fortbildung konnte Mag. Alexander Dubisar gewonnen werden, der Trainer im LZ Südstadt
und ein Experte im Bereich Koordinationstraining
ist. Sein Vortrag und der anschließende, praktische Teil, wo die Teilnehmer/innen viele Übungen
selbst ausprobieren konnten, war eine tolle Bereicherung dieser Veranstaltung. 8
Die Veranstaltung
wurde gefördert von
350.000 Menschen sind am 29. September bei strahlendem Sonnenschein zum „Tag des
Sports“ auf den Wiener Heldenplatz gekommen. Sportarten und Sportler zum Anfassen
ließen das Herz vieler Fans höher schlagen.
Diesen Besucherrekord machte einerseits das Kaiserwetter, andererseits das abwechslungsreiche
Rahmenprogramm möglich. Österreichische Sportstars aller Sportarten waren zum „Anfassen“ nah.
Ein kurzer Plausch mit Schwimm-As Markus Rogan oder ein Autogramm von Benni Raich, alles
kein Problem.
Für vielfältige Möglichkeiten zur persönliche Ertüchtigung wurde natürlich auch gesorgt: knapp
100 „Mach Mit“-Stationen animierten Jung und
Alt, mal etwas Neues, Interessantes oder einfach
nur Lustiges auszuprobieren. In der ASVÖ Pagode
konnten sich Besucher beispielsweise beim Rope
Skipping und bei einem Kraftfünfkampf von ihrer
Fitness überzeugen, die Selbstverteidigungsinitiative „Fit und sicher“ des ASVÖ Wien informierte
junge Frauen über Möglichkeiten des sicheren und
selbstbewussten Auftretens.
Fotos: ASVÖ
Neben all der Action war der ASVÖ auch Treffpunkt der Prominenz. ÖOC-Präsident Wallner,
ASVÖ Präsident Robatscher, ASVÖ-Tirol Präsident
Mader, der zukünftige BSO-Präsident Wittmann
oder Ex-Vizekanzlerin Riess-Passer oder ASVÖ Generalsekretär Nittnaus waren nur einige der Gäste,
welche die angenehme Atmosphäre für Gespräche
nutzten.
Im kommenden Jahr findet der Tag des Sports am
27. September statt. Bitte vormerken! 8
Boxen
ASVÖ-Boxfestival 2007:
100 Fäuste für ein Halleluja
Sporternährung - leicht gemacht!
von Dr. Helmuth Ocenasek und Andy Sillaber
Ende September präsentierte der BSO-Jugendausschuss das neue Ernährungshandbuch für jugendliche Sportlerinnen und Sportler. Die Präsentation
des Handbuchs erfolgte im Rahmen des 5. Österreichischen Jugendsportforums.
Mit diesem Werk wurde eine Lücke geschlossen,
denn bis dato gab es kein vergleichbares Handbuch,
welches speziell für jugendliche Sportlerinnen und
Sportler gestaltet war. Der BSO-Jugendausschuss
war für die Idee und das Konzept verantwortlich.
Die Bewegungs- und Ernährungsexpertinnen Helga Klein und Birgit Lötsch brachten neueste wissenschaftlich Erkenntnisse in das 52-seitige Werk
ein. Spezielle Fragestellungen aus dem Sport
(z. B. Was soll ich 3 Std., 1 Std. oder während dem
Wettkampf essen bzw. trinken?) werden u. a. dabei behandelt.
Um € 3,- pro Stück (Mindestabnahme 10 Stück)
kann das Handbuch in der BSO-Geschäftsstelle erworben werden.
Weitere Infos & Bestellung:
Österreichische Bundes-Sportorganisation,
Tel. 01/ 504 44 55-0; E-Mail: [email protected]
Herrliches Wetter, 50 Boxer aus 8 Nationen – 25 spannende Boxkämpfe und
über 800 Zuschauer machten das 6. ASVÖOpen-Air Boxfestival 2007 am Hauptplatz
in Kirchberg zu einem tollen Boxnachmittag. In einem 5-stündigen Boxmarathon
schenkten sich die Athleten wahrlich nichts
und kämpften mit letztem Einsatz um die
Medaillen. Der Boxclub Unterberger und
der Tourismusverband Brixental organisierten einen perfekten Boxevent, nach dem
Boxländerkampf gegen Holland in Westendorf bereits der zweite in der Region.
„Das Brixental ist ein guter Boden für den Boxsport – die Leute hier sind große Boxfans!“, so
Bundesfachwart Dr. Rainer Salzburger – und den
Zuschauern gefiel es auch diesmal wieder.
Bereits in der Jugendklasse bis 14 Jahre lieferten
sich die jungen Boxer aus ganz Österreich gute
Kämpfe. Das setzte sich fort bis in die Masterclass,
wo Teilnehmer wie die Staatsmeister Oliver Obradovic und Tahiri Gzim ihr Können zeigten. Eines
der ASVÖ-Aushängeschilder in Sachen Boxen,
der „Boxclub Unterberger Tirol“, nützte die Gelegenheit, seine jungen und noch unerfahrenen
Boxer einzusetzen. Diese zeigten ihr großes Talent, wenngleich sie noch nicht alle ihre Kämpfe
gewannen. Gut in Szene setzten sich Nikki Rinnergschwentner, Mustafa Tuncer und Musli Aslani
mit Siegen, knappe Niederlagen mussten dagegen Marcel Fill, Daniel Ladurner und Christopher
Haaser hinnehmen. Sehr gut schlugen sich auch
die Boxer der übrigen ASVÖ-Vereine Braunau, BC
Salzburg, ASVÖ Oberndorf, BC Innsbruck und Spital.
ASVÖ Newsletter 5.2007
z Der Boxring am Hauptplatz von Kirchberg. Foto: BC Unterberger
Die Durchführung der Veranstaltung wird für das
nächstes Jahr bereits geplant, das Event soll sich
weiter etablieren. 8
3
Entspannung und Gesunderhaltung
Saunabaden – Erlebnis für die Seele
Durch die großen technischen
Historische Entwicklung der Sauna –
Fortschritte des 21. Jahrhunderts Ein kurzer Abriss
Das Steinschwitzbad in dem mittels erhitzter
ist unser Leben in mancher
Steine geschwitzt wird, ist ein uraltes Kulturgut
der Menschheit. Es reicht bis in die Steinzeit zuHinsicht leichter geworden.
rück. Man nimmt an, dass es sich mit den Völkern
In vielen Berufen sind die
Ostasiens, wo erste Funde anzutreffen sind, über
die Beringstraße nach Nord- und von dort nach
geistigen Anforderungen
Mittel- und Südamerika ausgebreitet hat. Denn
erheblich gestiegen, während
man trifft diese Art des Bades sowohl bei den Esdie körperliche Kraftanstrengung kimos in Alaska als auch bei den Indianern Nord-,
auf ein Minimum gesunken ist. Mittel- und Südamerikas. Bei slawischen Volksstämmen ist dieses Schwitzbad ebenfalls früh
Erlebnis Sauna und Bewegung
anzutreffen. Sicher ist es von ihnen auch bis in die
mitteleuropäischen Länder verbreitet worden: Die
dienen zur Entspannung und
ältesten Zeugnisse der Badstube, die nach alten
Gesunderhaltung auch für die
Holzschnitten und Stichen der heutigen Sauna mit
ihrer Holzauskleidung und den aufsteigenden BänSeele.
im Gesundheitswesen in Existenznöte gerieten.
Obwohl es zu Beginn der 90er Jahre noch einen
Saunagründungsboom durch die jetzt zahlreich
eröffneten Freizeitbäder gab, sank die Zahl der
öffentlichen Saunabäder durch altersbedingte
Geschäftsaufgaben und durch den sich verschärfenden Wettbewerb.
Hinzu kommen die Saunaräume, die in Privathäuser eingebaut wurden. Finnland beispielsweise
hat 5 Millionen Einwohner und mehr als 1,6 Mio.
Saunas. Auch in Österreich steigt die Zahl der Eigenheime mit Sauna rasant an.
Das Klima in der Sauna
ken sowie dem Ofen gleicht, sind aus der Zeit der
Merowinger (5. - 8. Jahrhundert) überliefert.
Aus den meisten früheren und späteren mittelalterlichen Überlieferungen klingt die große Beliebtheit
der saunaähnlichen Körper- und Gesundheitspflegestätte heraus, die im gesamten Volke, allen
Ständen und Schichten, bestanden hat. Innerhalb
einiger Jahrzehnte im 18. Jahrhundert starb dieser
Kulturbestandteil beinahe aus. Das Abgleiten der
Bademoral beim gemeinschaftlichen Baden und
die Übertragung ansteckender Krankheiten (Syphilis) werden allgemein als Gründe für den Untergang
des Badewesens angegeben. Andererseits sind
auch kirchliche Einflüsse nicht zu unterschätzen, da
man aufgrund des Sittenverfalls in den Bädern das
Nicht-Baden zum gottgefälligen Leben rechnete.
4
Von Mag. Dr.
Martin Arnold
Lediglich auf einigen Bauernhöfen haben sich Badehäuser nach Art der alten Badstuben noch länger erhalten, in denen dann aber auch nicht mehr
gebadet wurde. Sie wurden lediglich als„Röst- und
Dörrstuben“ für Malz (Bierbrauerei), Flachs (Brechelbäder) und Früchte benutzt.
Einführung der Sauna in die Öffentlichkeit
Bereits vor dem Jahr 1948 („Währungsreform“),
nach der sich die Saunabetriebe entwickelten, hat
es eine Reihe von einzelnen Sauna-Anlagen gegeben. Viele öffentliche Saunabäder waren nämlich Bestandteil von selbstständigen Kuranstalten
und Kurbädern, die aufgrund der Umstellungen
ASVÖ Newsletter 5.2007
Typisch für die Sauna ist das Klima im Saunaraum.
Dadurch unterscheidet sie sich von anderen
Schwitzbädern. Die Temperatur beträgt an der
Raumdecke etwa 100 °C und fällt zum Boden hin
(kühlere Luft ist schwerer) auf etwa 40 °C ab. In der
Hauptbadezone (obere – mittlere Bank) im oberen
Teil des Saunaraumes, die der Badende über die
Stufenbänke erreicht, herrschen Lufttemperaturen
von etwa 60 – 90 °C.
Aber nicht nur die Luft ist oben heiß, sondern die
Holzflächen von Wänden und Decke sind es auch.
Die Saunadecke strahlt z.B. mit etwa 100 °C Wärme in die Haut der Badenden ein (= Infrarotstrahlung). Eine hohe Wärmestrahlung geht ebenfalls
von den heißen Oberflächen des Ofens aus. Insgesamt werden zwei Drittel der vom Badenden in der
Sauna aufgenommenen Wärmemenge über die
Wärmestrahlung übertragen. Die anderen Wege
der Wärmeübertragung (Wärmeleitung, Wärmemitführung, Niederschlag) haben im Saunaraum
u Gehen Sie nach dem Saunabad nicht sofort unter die
Dusche oder ins Tauchbecken. Kühlen Sie sich erst an der
frischen Luft ab, der Körper benötigt Sauerstoff.
Fotos: iStock
dagegen geringere Bedeutung. Der Wasserdampf
der Luft in der Sauna (Luftfeuchte) muss so gering
sein, dass Wasser aus der (schwitzenden) Haut verdunsten kann, was eine Kühlung der Haut bewirkt.
Man spricht deshalb bei der Sauna auch vom trockenen Heißluftbad.
Dabei ist es beim Saunabaden üblich, dass durch
einen Wasseraufguss auf die heißen Ofensteine die
Feuchte schlagartig erhöht wird. Als Folge schlägt
sich Wasser auf der Haut der Badenden nieder und
erzeugt einen zusätzlichen Hitzereiz. Die Luftfeuchte geht danach in wenigen Minuten auf den
ursprünglichen Wert zurück, da das Holz etwas
Wasserdampf aufnimmt und vor allen Dingen die
feuchte Luft über die Abluftöffnung entfernt wird.
Zum Erreichen der vollständigen gesundheitlichen
Wirkungen eines Saunabades ist ein Aufguss allerdings nicht notwendig.
Die Wirkungen der Sauna
Die Wirkungen sind für den ganzen Körper einschließlich der Psyche sehr umfassend. Sie betreffen den Wärme- und den Wasserhaushalt, den
Herz- und Blutkreislauf, die Haut und die Nieren
und nicht zuletzt das Nervensystem und die hormonellen Steuereinrichtungen des Körpers.
Für eine gute Verträglichkeit des Saunabades sorgt
Die Bedeutung der Sauna
Die Bedeutung des Saunabades liegt in seinen
Wirkungen für die Entspannung von Muskulatur
und Psyche, für Erholung und Erlebnis, für ein
gutes Aussehen (Hautzellenerneuerung) und für
die Verbesserung der Abwehrlage gegenüber banalen Infekten sowie in der Übung wichtiger Körperfunktionen. Bei vielen Erkrankungen wird dem
Saunabaden eine Therapie unterstützende Wirkung
(Adjuvans) zugeschrieben.
Saunabaden
Das Saunabad kann bei körperlichen Beschwerden
hilfreich sein, jedoch gibt es einige Erkrankungen,
bei denen es nicht empfohlen werden kann oder
sogar untersagt werden muss. Anfänger mit gesundheitlichen Problemen sollten deshalb vor dem
ersten Saunabad einen Arzt aufsuchen und sich
beraten lassen.
halb auf der mittleren oder oberen Bank. 7 bis 12
Minuten reichen dabei völlig. Verlassen Sie sich
vor allem auf Ihr Gefühl. Die letzten zwei Minuten sollten Sie sich aufsetzen, um den Kreislauf
an die aufrechte Haltung zu gewöhnen. In Finnland regt man seinen Kreislauf noch zusätzlich
mit einer „Wichta“ (getrocknetes Birkenreisig)
an. Außerdem soll auch die Haut dadurch besser
durchblutet werden. Diese Anwendung ist aber
nur für „eingefleischte“ Saunafans zu empfehlen!
6 Gehen Sie nicht sofort unter die Dusche oder ins
Tauchbecken. Kühlen Sie sich erst an der frischen
Luft ab, der Körper benötigt jetzt Sauerstoff. Erst
danach mit einem Wasserschlauch abgießen
oder unter der Schwallbrause abkühlen. Wählen
sie eine ihnen angenehme Temperatur, nie zu
kalt. Falls Sie das Tauchbecken benutzen, denken
Sie vorher daran, dass der Schweiß abgespült
sein soll.
Die echt finnische Anwendung
6 Der
Saunagänger soll sich in erster Linie wohlfühlen. So können regelmäßige Saunagänger
z.B. länger als empfohlen in der Kabine bleiben.
Neulinge werden vielleicht bereits eher die Kabine verlassen wollen. Achten Sie beim Saunabaden auf Ihr persönliches Wohlbefinden.
Nochmalige Kaltwasseranwendungen trainieren
besonders intensiv die Blutgefäße und erhöhen
die Widerstandsfähigkeit Ihres Körpers.
6 Im
Anschluss daran empfiehlt sich eine kleine
Ruhepause zur Förderung der Regeneration.
6 Während
des Saunabades sollten Sie besser
nichts trinken, da sonst der Effekt des Entschlackens weitgehend unterbleibt. Die Nutzung
eines Solariums stört dagegen nicht die Wirkung
der Sauna. Da das Saunabaden mit den vielen
Wasseranwendungen zu einer Verminderung
der Hornschicht führt und dadurch die Lichtempfindlichkeit insbesondere bei hellhäutigen
Menschen erhöht ist, sollte das Solarium am
besten vor den Saunagängen genutzt werden.
6 Weitere
Saunagänge führen Sie wie den ersten
durch, wobei drei Saunagänge hintereinander
zum Erreichen der gewünschten gesundheitlichen Ziele ausreichen. Eine größere Zahl an
Wiederholungen führt zu keiner Steigerung der
Saunawirkungen.
6 Ein
der Umstand, dass die Wärmeeinwirkung nur nach
Minuten (8 bis max. 15 min) bemessen wird, um
alle positiven Effekte zu erzielen. Für eine Belastung
des Organismus ist immer der Zeitfaktor entscheidend, weniger die Reizstärke.
Bevor es richtig mit dem Saunabad losgeht, ist neben der organisatorischen Seite
(zwei Handtücher, Badeschuhe, Bademantel,
Pflegeprodukte etc.) die seelische Einstimmung
ebenso wichtig. Dabei spielt Zeit eine maßgebliche Rolle. Auf keinen Fall sollte man die Sauna
aufsuchen, wenn man unter Termindruck steht.
6 Bringen
Sie ausreichend Zeit mit. Ein vollständiges Saunabad dauert etwa zwei bis drei Stunden. Es soll entspannen, die Anwendungen werden ihren Körper eher belasten als entspannen.
Auch sollten Sie nicht hungrig oder mit vollen
Magen in die Sauna gehen.
6 Reinigen Sie sich zunächst unter der Dusche und
trocknen Sie sich danach ab, denn trockene Haut
schwitzt schneller.
6 In
der Sauna legen Sie Ihr Liegetuch unter den
ganzen Körper. Der Aufenthalt sollte kurz, die
Wirkung aber intensiv sein. Schwitzen Sie des-
buchtipp
Saunabad dient besonders der körperlichen
Erholung und psychischen Entspannung. Um
die Wirkung der Sauna beizubehalten und um
ungünstige Kreislaufreaktionen zu vermeiden,
sollte deshalb nach der Sauna auf sportliche
Betätigungen verzichtet werden. Eine Massage
dagegen kann zwischen den Saunagängen oder
im Anschluss an die Sauna die entspannende
Wirkung noch verstärken. 8
Quellen - Fachliteratur:
1. „Alles über Saunabaden“ von Dr. med. I. Fritsche, überarbeitete Auflage 1997, Sauna-Matti Verlag (Verlag des
Deutschen Saunabundes),
2. „Wie neugeboren durch Sauna“ von Dr. med. Karl M. Kirch,
überarbeitete Ausgabe 1991, GU-Verlag,
3. „Die finnische Sauna“ von Pekka Tommila, mit Unterstützung von Wolfgang Schreiber sen., deutsche Erstauflage
1988, Bauverlag.
ASVÖ Newsletter 5.2007
Die Eroberung des Sinnlosen –
Die wilden Jahre der Formel 1.
Von Helmut Zwickl
F1 im Wandel: vom „Rittertum“ zum Wirtschaftskrimi. Die von früher gibt es nicht mehr.
Sie sind alle tot oder haben den Autorennsport
aufgegeben. Man hat sie immer wieder mit Rittern und ihren Sport mit Ritterspielen verglichen.
Der Akzent lag immer noch auf Spiel. Über GrandPrix-Rennen schwebte der olympische Gedanke
des „Sich-messen-wollens“. Autor Helmut Zwickl
erlebt den Wandel seit 1963 als Berichterstatter
in 560 Grand Prix hautnah mit, schrieb 20 Bücher
über den Motorsport. Die Formel 1 hat sich in den
letzten drei Jahrzehnten mehr verändert, als zwischen dem ersten Grand Prix im Jahre 1906 und
den Siebzigern. Die Geldmaschine kreierte ein
System geprägt von Gnadenlosigkeit und Feindbildern. Und die Rennfahrer wurden die Ausgeburten
dieses Systems. Rennfahrer werden gezüchtet „wie
Austern“, hat Willi Weber einmal gesagt. Die Jungs,
die heute hochkommen, haben keine Schulbildung, keine Erziehung. Plötzlich befinden sie sich
in der Hand eines Managers und damit im „System“, das auf Leistung, Geld, Konkurrenzdenken
und Maulkorberlässe aufgebaut ist. Das System
vereinnahmt sie. Wer oben in diesen Fleischwolf
naturbelassen hineingepresst wird, kommt unten
systemgeschädigt raus.Heute wird nicht mehr über
Racing geschrieben, über diesen herrlichen Sport
im Grenzbereich, sondern nur noch über Politik
und Wirtschaft. Die Formel 1 ist ein WirtschaftsKrimi geworden, das Spiegelbild einer globalisierten Welt: die Machtgeilheit steuert die Politik zur
Erhaltung der Macht, die Formel 1 ist das Spielfeld
für Risikokapital geworden, auf dem Spieltisch
liegen heute Milliarden. Früher waren es Peanuts.
Doch kein Skandal konnte die Formel 1 nachhaltig
beschädigen. Sie ist eine hervorragende MarketingPlattform geworden, auf der jedoch nicht für alle
Mitspieler die Kosten-Nutzen Rechnung aufgeht.
Übrigens, nebenbei werden Rennen gefahren.
Die Eroberung des Sinnlosen - Die wilden Jahre
der Formel 1; von Helmut Zwickl; mit einem Vorwort von Sir Stirling Moss. Format 17 x 24 cm,
Hardcover, 224 S., reich illustriert, € 24,90.
ISBN 978-3-902480-48-4
5
Österreichische SPORTHILFE
Start in die Wintersaison für Förderinitiative von Wüstenrot und Sporthilfe:
„For winners with future“
Sportler & Fan Millionenshow
Nach dem Start im Mai mit 10 Sommersportlern geht die Aktion nun in ihre erste Wintersaison. Das Besondere an „For winners with future“: Die jungen Sportler werden nicht nur
in ihrer aktiven Karriere gefördert, sondern haben auch die Möglichkeit, gemeinsam mit
der Bausparkasse Wüstenrot AG für ihre private Zukunft besser vorzusorgen.
Eine ganz besondere Spezialausgabe der Millionenshow wurde am 29. September ausgestrahlt: Die Sportler & Fan – Millionenshow. Fünf Sportstars nahmen mit je einem Fan auf
dem „heißen Stuhl“ bei Armin Assinger Platz. Gemeinsam sie 150.000 Euro für die Sporthilfe!
Foto: GEPA
Seit Jahrzehnten sind der österreichische Spitzensport und die Bausparkasse Wüstenrot AG eng
miteinander verbunden. Dr. Susanne Riess-Passer,
Generaldirektorin der Bausparkasse Wüstenrot AG:
„Mit der Initiative „For winners with future“ sehen
wir einen weiteren Meilenstein zur Förderung im
Jugendsport.“
Unterstützt werden pro Jahr 20 Athleten im Alter
bis 25 Jahren. Die Aufnahme der Wintersportler erfolgt im Juni, die Sommersportler werden im Dezember selektiert. Die Auswahl der Athleten erfolgt
über die Sporthilfe, Wüstenrot und über Empfeh-
lungen eines mit hochkarätigen Persönlichkeiten
besetzten Beirats. Berücksichtigt werden erbrachte
Leistungen und die sportliche Perspektive. Anton Schutti, Geschäftsführer der Österreichischen
Sporthilfe: „Die Österreichische Sporthilfe fungiert
seit 35 Jahren als verlässliche Förderinstitution unserer erfolgreichen Spitzensportler. Wüstenrot gibt
uns nun mit der Initiative „For winners with future“ die Möglichkeit, unsere vielversprechendsten
Nachwuchstalente noch besser zu fördern.“
Förderung mit Perspektive
„For winners with future“ bietet Österreichs TopAthleten aber nicht nur finanzielle Unterstützung
auf dem Weg zur Weltspitze, sondern auch Perspektiven für das Leben nach der Karriere als Spitzensportler. Wüstenrot offeriert den geförderten
Sportlern die Möglichkeit einer spitzensportgerechten Ausbildung zum Finanzdienstleistungsberater. Dr. Riess-Passer: „Es ist uns wichtig, den
Athleten die Möglichkeit zu bieten, in Form einer
individuellen Ausbildung bei Wüstenrot schon jetzt
für die Karriere nach dem Sport vorzusorgen.“
Foto: GEPA
Das Besondere an der Sportler & Fan Millionenshow: Michael Konsel, Toni Innauer, Mirna Jukic,
Heidi Krings und Markus Brier hatten Verstärkung:
Die Fans feuerten ihre Stars dieses mal nicht von
den Rängen an, sondern bildeten mit ihnen ein
Team! Die Stars stellten sich in den Dienst der guten Sache und bescherten ihren Fans noch dazu ein
unvergessliches Erlebnis.
Coca-Cola, Obertauern, Wüstenrot, Fleurop und
das Land Niederösterreich unterstützten die Sportler & Fan Millionenshow. Letztlich freute sich Anton Schutti über 150.000 Euro. „Die Österreichische
Sporthilfe erhält keine öffentlichen Gelder und
bringt dennoch jährlich mehr als zwei Millionen Euro für mehr Erfolg in Österreichs Sport auf.
Die Sportler & Fan Millionenshow ist ein großartiger Beitrag dazu“, meinte der Geschäftsführer der
Österreichischen Sporthilfe. 8
der neue ASVÖ Partner
All inklusive Mobilität nach Maß
Die Supersport Sponsoring GmbH fördert
Österreichs Sportler durch ein ganzheitliches Mobilitätskonzept. An erster Stelle steht der Sportler
mit dem Bedürfnis nach einem flexiblen und auf
seine Bedürfnisse abgestimmten Angebot.
SUPERSPORT bietet dem österreichischen
Sport ein kostengünstiges, variables System
im Bereich Autovermietung. Top ausgestattete
Neuwagen werden mit einem all inklusive Paket
(Steuer, Versicherung, Garantie, Service) vermietet. Die Mietzeit beträgt 24 oder 36 Monate, je
nach Kundenwunsch.
Leistungsspektrum
SUPERSPORT Komplettpaket: Versicherung (Vollkasko) SBH € 500,– / Glasbruch € 300,– /
Anmeldung NOVA / KFZ Steuer / Motorbezogene
Steuer / Garantie über die Gesamte Laufzeit /
Servicepaket (Ölwechsel, Bremsen, ...).
Nähere Infos auf unserer Homepage:
www.supersport.info
HOL DIR DEN
CHEVROLET MATIZ
AB € 199,-
6
ASVÖ Newsletter 5.2007
SUPERSPORT Vorsprung durch:
6 Kalkulierbare KFZ Ausgaben
6 Gleichbleibende Raten über die gesamte
Laufzeit
6 All inclusive Paket über die gesamte Laufzeit
6 Keine Anmeldekosten
6 Keine Vertragsgebühr
6 Bis zu 3 Jahres Wartungspaket
(Service, Garantie)
6 Variable Mietzeit (1-3 Jahre)
6 1 Rückgabetermin nach 2-3 Jahren
6 Vignette muss nicht 2x im Jahr gekauft
werden
6 Selbstversichern möglich
6 Geringer Kaufpreis bei möglichem Erwerb
nach Ablauf der Mietzeit
ASVÖ-Vereins-versicherungen
Turn-Staatsmeisterschaften in Salzburg-Rif:
In Zusammenarbeit zwischen dem ASVÖ, der ASVÖ-Versicherungsberatung Held & Held und vielen österreichischen SportFachverbänden und Vereinen wurden die drei wichtigsten
Vereinsversicherungen – bedarfsgerecht – mit umfangreichem
Versicherungsschutz – bei sehr geringer Jahresprämie – geschaffen. Jedes dieser Produkte ist einzeln abschließbar.
Die Jugend ist am Zug
Die Vereins-Rechtsschutzversicherung
Sportunfälle sind leider oft nicht zu verhindern, aber
unerfreuliche negative finanzielle Folgen einer Verletzung können sehr wohl geglättet werden, und
das zu einer für alle Vereine leistbaren Jahresprämie!
Es erfolgt keine Namensnennung der einzelnen
Sportler, sondern es wird nur die Personenanzahl
der Kader durch die Verbände und Vereine gemeldet. Sogar der Berufssport, der Spitzensport und das
Flugsportrisiko sind mitversichert. Die Jahresprämie
beträgt pro Person € 6,60 und für Jugendliche bis
zur Vollendung des 15. Lebensjahres € 3,30.
Die Notwendigkeit einer Haftpflichtversicherung ist
wohl unbestritten! Welche finanzielle Belastungen
kommen jedoch auf den Verein, Funktionär, Trainer
oder Sportler zu, wenn wegen Körperverletzung
ein Strafverfahren eingeleitet wird (Anwaltskosten,
etc.) oder wenn es um die Durchsetzung von eigenen Forderungen geht (Prozesskosten, Sachverständigenkosten, Anwalts- und Gerichtskosten,
etc.). Hiefür bietet die neue Vereins-Rechtsschutzversicherung umfassende Sicherheit für den Verein
sowie für die Funktionäre, Trainer und Sportler.
Bestandteile des neuen Vereins-Rechtsschutzes
sind Strafrechtsschutz, Schadensersatzrechtsschutz, Arbeitsgerichtsrechtsschutz, Sozialversicherungsrechtsschutz und Beratungsrechtsschutz.
Dieser seit langem gewünschte Vereins-Rechtsschutz ist speziell auf die bewährte Vereins-Haftpflichtversicherung abgestimmt und ist mit solch
einem großem Deckungsumfang und so niedriger
Prämie in dieser Form einmalig. Die Mindestjahresprämie beträgt pro Verein (bis zu 125 Mitglieder)
nur € 40,-. 8
Auch wenn die einzelnen Funktionäre, Trainer, Betreuer oder Sportler möglichst große Vorsicht und
Sorgfalt an den Tag legen, so kann nicht jede Verletzung bzw. jede Beschädigung fremden Eigentums
von vornherein ausgeschlossen werden. Der Großteil der Vereinsmitglieder, Funktionäre und Trainer
betätigt sich ehrenamtlich, jedoch können auch
diese bei Schadensersatzforderungen zur Verantwortung herangezogen werden. Unter Bedachtnahme auf Schadenereignisse, die auch tatsächlich
im täglichen Vereinsleben eintreten, wird entgegen
bisher angebotenen Vereins-Haftpflichtversicherungen ein extrem umfangreicher Versicherungsschutz geboten. Die Mindestjahresprämie beträgt
pro Verein (bis zu 125 Mitglieder) nur € 40,-
für Österreich erfolgreich. Foto: GEPA
Die Gymnastinnen mit der hohen Favoritin Caroline Weber absolvierten ihre Titelkämpfe vom 26. bis 28. Oktober in Bregenz. Die Turner(innen) sind vom 2. bis 4. November in
Salzburg-Rif mit ihren Staatsmeisterschaften an der Reihe.
Die Kollektiv-Sportunfallversicherung
Die Vereins-Haftpflichtversicherung
i Fabian Leimlehner ist seit 2006
Weitere Informationen unter www.asvoe.at
(Service/Versicherungen) oder bei:
ASVÖ-Versicherungsberatung Held & Held,
Telefon 02236/53086-0, Fax 02236/53086-4,
[email protected], www.diehelden.at
Auch hier mit einem klaren Favoriten im Mehrkampf: Fabian Leimlehner. Als Weltcupzweiter in
Ostrau am Reck unterstrich der 20-Jährige zuletzt
seine ausgezeichnete Form. Entgegen kommt dem
Oberösterreicher, der 2006 vor dem Wiener Mario
Rauscher (TV Gersthof) gewann, dass der 24-fache
Staatsmeister Marco Baldauf (TS Dornbirn) nur an
Einzelgeräten antreten wird.
Erster Titelanwärter bei den Junioren ist Gabriel
Rossi (ATV Graz), der als 17-Jähriger heuer bereits WM- und EM-Erfahrung gesammelt hat. Der
Steirer, zweifacher Staatsmeister (Boden, Pferd)
des Vorjahres, hat wie seine ASVÖ-Kollegen Lukas
Wüstner (TS Wolfurt), Sebastian Bösch (TS Dorn-
birn), Lukas Kranzlmüller (TG Jahn Linz Lustenau),
Rauscher und natürlich Baldauf große Chancen in
den Gerätefinali.
Staatsmeisterin Carina Hasenöhrl zurückgetreten,
„Vize“ Sandra Mayer und die 20-fache Staatsmeisterin Tanja Gratt (TSV Ottensheim) mit Verletzungen außer Gefecht – wer nützt die Gunst der
Stunde bei den Frauen? Einem jungen ASVÖ-Quartett werden die größten Chancen eingeräumt. Den
WM-Teilnehmerinnen Dinah Nagel (TS Höchst),
Kathrin Nussbacher (Klagenfurter TV) und Anna
Rührlinger (Welser TV) sowie Hanna Grosch (15,
Innsbrucker TV), alle knapp 16 Jahre jung. 8
Franz Srnka
TOKO macht die
Piste schneller.
TOKO T12
TOKO’s
Der Wax-Heißmacher
für einen perfekten Belag
neue Heißwaxlinie
Zum eigenen 90-jährigen Firmenjubiläum
lanciert der weltweit führende Waxspezialist TOKO eine neue Heißwaxlinie. Neue
Rohstoffe und überarbeitete Rezepturen
machen die bewährten TOKO-Heißwaxe
noch schneller, anwenderfreundlicher und
übersichtlicher.
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Aufbau
Die neue Heißwaxlinie deckt die Ansprüche von Skifahrern,
Langläufern, Snowboardern und Skitourenfahrern
gleichermaßen ab. TOKO unterscheidet nicht mehr zwischen nordischen und alpinen Disziplinen, sondern setzt
auf eine qualitativ hochwertige, übersichtliche und universell
einsetzbare Heißwaxlinie. „Top-Performance und einfach
im Handling“ lautet hier das Kredo.
HF – High Fluoro Dibloc Hot Wax
Diese hoch fluorierte Heißwax-Linie steht für Performance
pur. Hochfluorierte Dibloc-Verbindungen garantieren ein
Höchstmaß an Beschleunigung, Geschwindigkeit und
Abriebfestigkeit bei optimaler Verarbeitung. Diese Produkte
werden von namhaften Nationalmannschaften in WeltcupRennen, Weltmeisterschaften und olympischen Spielen
eingesetzt.
Das Waxbügeleisen T12 macht eine professionelle Ski-und Snowboardpräparation
ganz einfach möglich. Das leistungsstarke
Profigerät mit stufenloser Temperaturregelung und kontrollierter Temperaturschwankung liegt ergonomisch in der Hand und
ermöglicht ein Waxen in alle Richtungen.
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Das T12 ist mit 1200 Watt ein sehr leistungsstarkes
Profibügeleisen. Ein Microprozessor steuert und kontrolliert
die Temperatur und hält unerwünschte Schwankungen
auf einem Minimum. Die extra starke Alu-Druckguss Platte
hat eine sehr gute Wärmespeicherung und ihre gekurvte
Rautenstruktur verteilt das Wax optimal zur Mitte hin und
sorgt so für eine perfekte Komprimierung. Auch die
Präparierung breiter Bretter von Freeridern und Snowboardern ist dank der ergonomischen Form, die das
Waxen in alle Richtungen erlaubt, sehr einfach und präzise.
Details: Leistung 1200 Watt, stufenlose Temperaturregelung 100 °C bis 160 °C, digitale Temperaturanzeige,
extra starke Alu-Druckguss Platte für eine optimale Wärmespeicherung, Mikroprozessor kontrollierte Temperaturschwankungen, Dimension Heizplatte 100 x 157 mm,
2 m Kabel, flexibel am Gehäuse, inkl. Reiseverpackung.
IMPRESSUM: Medieninhaber und Herausgeber Allgemeiner Sportverband Österreichs, Dommayergasse 8, 1130 Wien, Tel (01) 877 38 20, E-Mail [email protected], Internet www.asvoe.at. Unternehmensgegenstand Sportdachverband.
Vereinsvorstand Präsident Konsulent Dir. Siegfried Robatscher, Vizepräsident Josef Kopal, Vizepräsident Ing. Hans Ludescher, Finanzreferent Horst Kullnigg, Generalsekretär Mag. Paul Nittnaus. Redaktion Mag. Paul Nittnaus, Mag. Ulrike Gruber, Franz Srnka, Daniel Drobil.
Blattlinie Informationen für Funktionäre, Mitarbeiter und Freunde des ASVÖ. Layout DIE BESORGER, Neubaustraße 15, 4400 Steyr. Druck Gutenberg Linz. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Autors/der Autorin wieder.
ASVÖ Newsletter 5.2007
7
ASVÖ Stars einst und heute
Gerhard Hartmann
Sein Rekord hält
seit 20 Jahren
Gerhard Hartmann ist heute 52 Jahre alt und war
jahrelang Österreichs Aushängeschild auf den
langen Laufstrecken. Er ist auch heute noch nicht
nur in seiner näheren Heimat ein Begriff, sondern
in ganz Österreich eine Ikone der Leichtathletik.
Nicht nur, weil er jahrelang die 5.000 m und
10.000 m Strecken beherrschte, sondern, weil sein 1986 aufgestellter Rekord auf der Marathonstrecke bis heute, also seit über
20 Jahren ungebrochen ist.
Foto: Privat
Foto: GEPA
Gerhard Hartmann war im Außerfern, das von
Innsbruck aus über den Fernpass in rund 2 Stunden zu erreichen ist, in guter leichtathletischer
Gesellschaft. Johann Siegele (20 km und 50 km
Gehen) Michael Koch und Josef Storf sind nur einige bekannte Namen aus der dortigen erfolgreichen
„Leichtathletikfamilie“. Doch seine sportlichen Erfolge überstrahlten alle und sie trugen auch wesentlich zum Aufschwung in der Region bei.
Bis vor 6 Jahren wohnte Hartmann in Vils, heute
lebt er in Reutte, dort wo er jahrelang für den heimischen Sportverein startete. Wie er zum Laufen
kam, war eigentlich ganz einfach.
»In der Schule lief ich allen davon
und beim Militär war ich auch
immer der schnellste«
So trat er mit 19 Jahren der Sektion Leichtathletik
des SV Reutte bei und kam unter die Fittiche von
Norbert Zürow, einem erfolgreichen deutschen
Trainer. Dieser erkannte bald die Fähigkeiten des
jungen Vilsers und führte ihn im Lauf der Jahre geschickt an die Weltspitze heran. Mit ihm verbindet
Hartmann bis jetzt noch eine enge Freundschaft,
was in heutiger Zeit nicht alltäglich ist.
Zwar hatte Hartmann im Außerfern und im übrigen Tirol kaum ernstzunehmende Gegner, doch
im nahen Deutschland gab es deren genug. Die
gebirgige Landschaft um seinen Heimatort bot
dem jungen Sportler idealer Voraussetzungen für
Geländeläufe, sodass Crossläufe anfangs seine
Stärke waren. Doch immer öfter ging er auf die
Aschenbahn und verbesserte konsequent seine
Rundenzeiten. Waren es anfangs die 1.500 m und
3.000 m Distanz, zog es ihn im Laufe der Jahre immer mehr zu den Ausdauerstrecken hin.
Zwar verbinden noch heute die meisten den Namen Gerhard Hartmann mit Marathon, doch er
selbst sieht es anders:“ Ich fühlte mich nie als Ma-
rathonläufer, diese Distanz war für mich eigentlich
nur Mittel zum Zweck!“ Denn der Marathonlauf
bot für ihn eine hervorragende Trainingsmöglichkeit, seine Zeiten über 5.000 und 10.000 m zu verbessern. Denn über diese Distanzen gehörte er zur
Weltklasse, was sein 8. Platz bei der Europameisterschaft 1986 in Stuttgart bewies.
Seinen legendären Marathon-Rekord bot er am
13. April 1986 in Wien. Bei 0,3 Grad Aussentemperatur und teilweisem Schneefall fiel der Startschuss am Rathausplatz. Doch selbst die widrigen
Umstände konnten den Tiroler nicht aufhalten und
er gewann in einem Sololauf und einer seither
unerreichten Zeit von 2:12:22 Stunden. Gerhard
Hartmann beschreibt seinen heroischen Kampf
selbst: „Es war mein einziger Marathon, bei dem
ich keinen Schluck Flüssigkeit zu mir genommen
habe. Auf den ersten 15 Kilometern hatte ich keinen Durst, dann aber waren meine Finger derart
klamm , dass ich keine Flasche mehr halten konnte. Ab Kilometer 30 hatte ich auch noch mit einem
Muskelfaserriss zu kämpfen.“ Mittlerweile wundert
Foto: GEPA
er sich, daß noch keiner seine Zeit unterbot. Den
Ende September von Haile Gebrselassie in Berlin
aufgestellten Weltrekord von 2:04:26 kommentiert
er als phänomenale Zeit.
Seine Erfolge kamen aber nicht von ungefähr,
denn Hartmann plante sein Training akribisch,
trainierte verbissen und schenkte sich nichts. „Ich
konnte trainieren wie ein Profi, bis zu 10 Trainingseinheiten wöchentlich mit mindestens 200 Laufkilometern. Im Sportverein Reutte wurden gute
Trainingsmöglichkeiten geschaffen, noch bessere
später beim LAC Innsbruck, die Sporthilfe gab etwas finanzielle Unterstützung. Sein Dank gilt aber
noch heute seinem Betrieb, dem Metallwerk in
Vils. Als 14jähriger begann er dort eine Lehre als
Werkzeugmacher. Die Firma hatte viel Verständnis
für das Ausnahmetalent und förderte ihn, so gut
es möglich war. Hartmann dankte es mit großen
sportlichen Erfolgen und einer langjährigen Treue
zu seinem Betrieb. So stellt er auch heute noch als
Werkzeugmacher seit 35 Jahren seinen Mann – so
verlässlich, wie er jahrelang sein großes Trainingspensum herunterspulte.
Der Laufsport hat Gerhards Leben nachhaltig geprägt. Nicht nur, dass er täglich seine Laufschuhe
auspackt um Runden um seinen Heimatort zu drehen, sondern er ist auch sein zweites berufliches
Standbein geworden. Als Lauf- und SeminarTrainer gibt er seinen langjährigen sportlichen
Erfahrungsschatz an Interessierte weiter, widmet
sich dem Wellness-Training und hält Referate über
gesunde Ernährung. Seit Jahren führt er die Läuferwochen beim berühmten Stanglwirt in Going
durch und erfreut sich Jahr für Jahr an einer wachsenden Teilnehmerzahl. Am 13. April 2006, also
exakt 20 Jahre nach seinem denkwürdigen Lauf in
Wien, wurde für ihn beim Stanglwirt eine MarmorEhrentafel enthüllt.
Seine Kinder, übriges ein Zwillingspärchen, sind
bereits 23 Jahre alt. Beide auch sehr sportlich, aber
Foto: Dr. Rainer Salzburger
in die Fußstapfen ihres Vaters werden sie wahrscheinlich nicht steigen. „Die Jugend will sich nicht
mehr so plagen“ stellt Gerhard nüchtern fest.
Schade, dass der Außerferner durch sein berufliches Engagement keine Zeit hat, sich mehr dem
Leichtathletik-Nachwuchs zu widmen, schließlich
ist seine Vorbildwirkung nach wie vor ungebrochen. Die Entwicklung der Leichtathletik sieht er
aber nicht so rosig: „Die klassische Leichtathletik
geht leider unter“ bedauert er, „denn es gibt kaum
mehr Veranstaltungen und für die Jugend wird zu
wenig getan. Volksläufe nehmen uns immer mehr
Athleten fort, denn dort kommt man schneller
zum Erfolg“.
An seine aktive Zeit hat Gerhard Hartmann eigentlich nur schöne Erinnerungen.
»Man vergisst das Negative schnell –
der Sport hat mir immer geholfen!«
Er hat die Welt kennengelernt und nahm an
Europa- und Weltmeisterschaften teil, startete bei
Olympischen Spielen, holte sich nicht weniger als
58 österreichische Meistertitel und gewann dreimal den Wien-Marathon, öfter als jeder andere.
„Die tägliche Erfahrung mit dem eigenen Körper
hat mich geprägt - sie gibt mir Kraft und Selbstvertrauen.“ Mit einer Größe von 1,80 m wiegt er heute
immer noch 66 kg, also nur zwei Kilo mehr als in
seiner Wettkampfzeit und fühlt sich topfit. Als Tempoläufer bei den verschiedensten Marathonläufen
stellt er seine Fitness immer wieder unter Beweis
und ist überall ein gern gesehener Gast. 8
Dr. Rainer Salzburger
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ASVÖ Newsletter 5.2007