Jahresheft 2013 - Gymnasium Adolfinum
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Jahresheft 2013 - Gymnasium Adolfinum
Adolfinum Gymnasium ! Moers ! Jahresheft 2013 Inhalt Mathematikwettbewerb Pangea 48 Puppentheateraufführung der Kunst-AG 49 JuniorScienceOlympiade 50 Grußwort des Schulleiters 4 Luftfahrt bei der MINT-EC-School 52 Jahresbericht des Fördervereins 6 Matheolympiade 2013 53 Engagement des Elternvereins 53 Aus dem Unterricht Geschichts-Videoaustausch mit San Francisco 8 Auszeichnung für „Chemie entdecken“ 54 Urban Mining – Recycling-Aktion der 9a 9 MINT-Fortbildung am Adolfinum 55 Projekttage 2013 – Ein Rundgang 10 Rückblick auf 3 Jahre MINT-EC 56 Biologie-Olympiade | Informatik-Wettbewerb 13 Deutscher Schulpreis 58 Davon fährt der Schulbus 10 Monate lang 14 Schwierigstes Abiturfach: Erstes Sportabitur 14 „Ninive heute“: Was ist heute Gottes Wille? 15 Die Moerser lieben ihren Weihnachtsmarkt, Abitur 2012 Erfahrung mit dem Doppeljahrgang 60 Vorwort für die Abiturzeitung 61 Reden der Beratungslehrer 62 Begegnungsnachmittag | Big Challenge 64 oder? 16 Chemie-Unterricht der 7c 17 Sonnnentau und Venusfliegenfalle 18 Zeichen setzen für Kinder in Moers 20 Aus dem Kollegium Wie geht es der Niers? 21 Abschied Herr Schneiderwind 66 Projektkurs Pharmazie 22 Neue Kollegen stellen sich vor 67 Physik – was ist das? 23 Die Schulmitarbeiter im Interview 69 Autorenlesung von Gerd Ruebenstrunk 24 Vorlesemarathon | Abschied Herr Harms 70 Projektarbeit in Französisch 25 Geschichten aus Kapstadts Townships 26 Don Juan – ein Musical begeistert 27 Fahrt der Klasse 5b nach Hellenthal 72 Zeus-Preis für Fußball-Artikel 29 Klasse 6 im Freilichtmuseum „Orientalis“ 74 Der Alltag eines Schiedsrichters 30 Paristrip des Französisch-Kurses 75 Gruselabend | Känguru-Wettbewerb 31 Geschichte-Gk‘s: Besuch des Ruhrmuseums 76 Krimiabend | Vorleseaktion an Grundschule 32 Auschwitzfahrt 77 Adolfinum unterwegs Unsere neuen 5er Neben dem Unterricht Klasse 5a 80 Leichtathletik Bundesfinale 34 Klasse 5b 81 Landesfinale Beachvolleyball 35 Klasse 5c 82 Fußball-Kreismeisterschaft 37 Klasse 5d 83 Musikleben am Adolfinum 38 Klasse 5e 84 Adolfiner als Klaviervirtuose 39 Klasse 5f 85 Erfahrungen bei „Jugend und Parlament“ 40 Impressum 86 Besinnung – Frühschicht am Adolfinum 41 Chronik des Schulgartens 42 Bilanz des Erweiterungsprojekts 2013 43 Rückblick auf Robotik am Adolfinum 44 Gedenken an Bücherverbrennung 46 9er Projekttage: Bericht über Streitschlichtung 47 Jahresheft Adolfinum ! September 2013 3 Grußwort Bewährtes erhalten, offen für sinnvolle Veränderungen Grußwort des Schulleiters Hans van Stephoudt Liebe Leserinnen, liebe Leser, wir als Gymnasium Adolfinum legen großen Wert darauf, Bewährtes zu erhalten, verschließen uns aber niemals sinnvollen Veränderungen. So freue ich mich sehr darüber, dass wir auch in diesem Jahr wiederum unsere schulische Arbeit in einem so schön gestalteten Jahresheft dokumentieren können. Da wir im letzten Jahr aber erfahren mussten, dass die Herbstferien durch anstehende Korrekturen von Klassen- und Kursarbeiten keinen Raum mehr für eine Erholungsphase für die Redaktion des Jahresheftes – allen voran Frau Redeker und Herrn Kozianka – lassen, haben wir uns in diesem Jahr dazu entschlossen, direkt nach den Sommerferien mit den Fotos der neuen 5er-Klassen unseren Rückblick abzuschließen und das Heft vor den Herbstferien drucken zu lassen. Trotz des verkürzten Dokumentationszeitraumes halten wir heute ein stattliches Heft in den Händen, das von vielen fleißigen Schülerinnen und Schülern sowie Kolleginnen und Kollegen und anderen Mitgliedern unserer Schulgemeinde gefüllt wurde. Dankbar sind wir Herrn Heisig dafür, dass er sich zur Mitarbeit im Redaktionsteam bereiterklärt hat. Das letzte Schuljahr war, wie sollte es auch anders sein, deutlich vom Doppeljahrgang geprägt. Wir können heute mit großer Genugtuung festhalten, dass es uns aufgrund weitsichtiger Planung gelungen ist, alle organisatorischen Probleme bis hin zur Gestaltung einer Abiturfeier und eines Abiturballes für alle 194 Abiturientinnen und Abiturienten zu lösen. Apropos Abiturball: Es ist bewundernswert, dass das zuständige Komitee der Jahrgangsstufe als verantwortlicher Veranstalter diese große Feier sowohl selbstständig und eigenverantwortlich hervorragend organisiert als auch die finanzielle Sicherung übernommen hat. Sehr 4 erfreulich waren auch wieder die in der Qualifikationsphase und bei den Abiturprüfungen gezeigten Leistungen (z. B. elfmal die Traumnote 1,0 beim Abiturdurchschnitt), wobei es keine signifikanten Unterschiede zwischen den G8- und G9-Schülern gab. Besonders hervorheben möchte ich an dieser Stelle aber die herausragenden außerunterrichtlichen Leistungen der Schülerinnen und Schüler, die vielfältig und nachhaltig unsere Schule mitgestaltet haben. Chor, SV, Wettbewerbe, Schulmitwirkung und vieles mehr sind ohne dieses Engagement nicht in dieser von uns als Schulleitung so geschätzten Art und Weise zu gestalten. Unser Dank gilt – neben den Schülerinnen und Schülern – deren Eltern und den Kolleginnen und Kollegen, ganz besonders den Jahrgangsstufenleitungen, Frau Reiss und Herrn Roentgen sowie Frau Fiedler und Herrn Lind und dem Oberstufenleiter Herrn Klag, die die Mammutaufgabe brillant gelöst haben. Dass wir zu Beginn des neuen Schuljahres mit sechs Klassen (soviel ich weiß, zum ersten Mal in der Geschichte des Adolfinums) starten, ist erfreulich – aber eher eine einmalige Angelegenheit. Weil wir in den letz- ten Jahren gezielt daraufhin gearbeitet haben, durch stabile Zugänge den Weggang des Doppeljahrganges abzufedern, sind und bleiben wir hinsichtlich der Raumauslastung an der Obergrenze. Trotz Abgang des Doppeljahrganges wird die Schülerzahl nur geringfügig (zirka 30) sinken. Auch wenn man es kaum glauben mag: An der Renovierung der kleinen Turnhalle wird gearbeitet und wir sind optimistisch, dass wir in der Halle noch im ersten Halbjahr des laufenden Schuljahres wieder Sport unterrichten werden. Hoffnung gibt es auch hinsichtlich der Renovierung der Aula. Nachdem der Rat der Stadt Sondermittel bereitgestellt hat, sind die Planungen für die Erneuerung des Brandschutzes sowie eines barrierefreien Zugangs mit Wiedereröffnung der Empore neu aufgenommen worden. Von Seiten der Stadt und des zentralen Gebäudemanagements (ZGM) wurde uns in Aussicht gestellt, dass eventuell noch in diesem Kalenderjahr mit den Baumaßnahmen begonnen werden soll. Ich mich darüber ganz besonders freuen, da mir die Instandsetzung der Aula sehr am Herzen liegen. Dem hoch engagierten und beherzten Einsatz von Frau Tenbusch und die sehr konstruktive Zusammenarbeit der beteiligten Vertreterinnen und Vertreter von Schülern und Eltern ist es zu verdanken, dass der Arbeitskreis „Letzte Schulwoche“ sich auf die Durchführung einer Projektwoche am Ende des Schuljahres einigte und allen widrigen Umständen zum Trotz ein Organisationskonzept erstellte und dieses konsequent umsetzte. Das war insgesamt eine herausragende Leistung, deren Erfolg auch ohne die noch ausstehende Evaluation deutlich wurde. Ich spreche allen Beteiligten meine hohe Anerkennung und meinen Dank aus. Der Erfolg ist zum größten Teil darauf zurückzuführen, Jahresheft Adolfinum ! September 2013 Grußwort dass die beteiligten Gruppen am Adolfinum (wie schon so oft) gemeinsam an einem Strang gezogen haben. So hat zum Beispiel der Elternverein mit breiter Unterstützung des Lehrerkollegiums die Weiterbeschäftigung der Schulhelfer ermöglicht. Die Arbeit des Elternvereins tritt eher selten in den Vordergrund, ist aber für unsere Schule von großer Bedeutung. Besonderes danken möchte ich Frau Pauly, die als stellvertretende Vorsitzende zusammen mit der Vorsitzenden, Frau Mehlan sich bei zahllosen Aktivitäten engagierte und das Bild des Vereins geprägt hat. Nach vielen Jahren intensiver Arbeit für ihren Verein und das Adolfinum übernahm nun Frau Ines Bürgel das Amt von Frau Pauly. Ich danke Frau Bürgel für ihre Bereitschaft und wünsche ihr viel Erfolg. Der Zusammenhalt der Schulgemeinde zeigte sich ganz besonders deutlich, als die seit Jahren unter der Regie von Frau VollendorfLöcher und Herrn Dr. Remy geplante und von zahllosen Kleingruppen mit ihren Teamern intensiv vorbereitete Fahrt der Einführungsphase nach Auschwitz wegen des unangekündigten Rückzugs aus der Finanzierung der Stiftung „Erinnern ermöglichen“ drohte, ins Wasser zu fallen. Nachdem die Bemühungen der Schulleitung gescheitert waren und wir letztlich die Eltern in die Problemsituation einweihen mussten, war es wirklich ein wahres Glücksgefühl, dass nicht nur die Eltern sich bereiterklärt haben, die Fahrt in jedem Fall durch weitergehende Finanzierung zu retten, sondern dass auch durch die Moerser Öffentlichkeit eine wirklich beeindruckende Welle der Hilfsbereitschaft ging. Es gelang mit organisatorischer Hilfe von Frau Manzke, der Vorsitzenden der Gesellschaft der Freunde und Förderer sowie vielen Klein- und einigen Großspendern in kürzester Zeit den gesamten Fehlbetrag auszugleichen, zumal das Ehepaar Bethe mit Hilfe ihrer privaten Stiftung die eingegangen Spenden bis zur Höhe von 7500 Euro verdoppelt haben. Allen, die das ermöglicht und allen, die uns ideell den Rücken gestärkt haben, sei an dieser Stelle bereits herzlich gedankt. Weitere Details sowie eine Auflistung der Spender, die einer öffentlichen Nennung zugestimmt haben, finden Sie im Beitrag zur Fahrt im diesem Heft. Ob wir die Probleme rund um diese Fahrt im jetzt laufenden Schuljahr gelöst bekommen, steht noch in den Sternen. Die Sorge um die zukünftige Durchführungen von Klassen- und Kursfahrten aufgrund der Diskussion um die Erstattung der Reisekosten für die Lehrkräfte wurde uns kurz vor Schuljahresende erfreulicherweise weitgehend dadurch genommen, dass die von der Landesregierung in Aussicht gestellten Mittel deutlich höher ausfallen sollen als erwartet. Es ist mehr als erfreulich, dass die Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer zumindest an einer Stelle mehr Wertschätzung erfährt. Dem in allen Bereichen hohen Engagement des Lehrerkollegiums ist es zu verdanken, dass wir auch im letzten Schuljahr keinen nennenswerten Unterrichtsausfall trotz Unterbesetzung hatten und dass das Vertrauen der Eltern in uns als Schule weiterhin gefestigt werden konnte. Dafür möchte ich mich bei allen herzlich bedanken. Jedenfalls berechtigen die Erfahrungen des letzten Schuljahres zu der Hoffnung, dass wir auch das nächste mit Gelassenheit und Zuversicht angehen können. Hans van Stephoudt Grußwort der Redaktion des Jahresheftes Liebe Leserinnen, liebe Leser, Sie blättern gerade in der vierten Ausgabe des Jahresheftes, die wir als Redaktionsteam betreut haben. 2010 haben wir die Redaktion von der ehemaligen Schülermutter Frau Melzer übernommen und damit eine interessante Aufgabe geerbt: Jedes Jahr erfahren wir viele spannende Dinge über die Arbeit und das Schulleben am Adolfinum aus erster Hand. Und wir hoffen, dass es uns gelingt, die vielen Eindrücke und Geschichten angemessen zu dokumentieren. Natürlich ist die Zusammenstellung des Heftes mit einer Menge Arbeit verbunden, doch den Löwenanteil haben zahlreiche Kolleginnen und Kollegen, viele Schülerinnen und Schüler und auch Eltern beigetragen. Sie haben Texte geschrieben und Fotos gemacht – das ganze Schuljahr über, aber vor allem auch in der für alle äußerst stressigen Phase am Schuljahresende. Dafür möchten wir uns an dieser Stelle ganz herzlich bedanken! Besonders freut uns, dass das Kapitel „Aus dem Unterricht“ noch umfangreicher ausgefallen ist, als in den Ausgaben zuvor. Schließlich macht der Unterricht einen Großteil des Schullebens und des Miteinan- Jahresheft Adolfinum ! September 2013 ders von Schülern und Lehrern an unserer Schule aus. Gleichzeitig ist es der Teil des Schullebens, von dem mehr an die Öffentlichkeit dringen darf. Wir würden uns freuen, auch in den kommenden Ausgaben noch mehr aus dem Unterricht zu erfahren. Vielleicht haben Sie Lust, uns eine Rückmeldung zum Jahresheft zu geben? Gibt es Dinge, die Sie sich anders wünschen würden? Haben Sie Anregungen und Verbesserungsvorschläge? Daniel Heisig, Thomas Kozianka, Eva Redeker 5 Wir sind aktiv für ihre Kinder! Jahresbericht des Fördervereins des Adolfinums Dank für langjährige und konstruktive Mitarbeit von Schulleiter Hans van Stephoudt (Mitte): Georg Laus (links) war als Beisitzer des Vereins aktiv, Michael Heitmann (rechts) als Kassenwart. Im Mai 2013 hat die Mitgliederversammlung des Fördervereins des Gymnasium Adolfinum einen neuen Vorstand gewählt: Heike Manzke (1. Vorsitzende), Michael Haub (2. Vorsitzender), Manuela Steffens und Dr. Helmut Schönemann (beide Beisitzer) wurden in Ihren Ämtern bestätigt. Sascha Oliver Maas übernimmt das Amt von Michael Heitmann als Kassenwart und Dana Minhorst übernimmt das Amt von Georg Laus als Beisitzerin. Wir möchten uns ganz besonders bei Herrn Heitmann und Herrn Laus für ihre langjährige und konstruktive Mitarbeit bedanken! Es werden aktuell unter anderem folgende Projekte unterstützt: die Schülerbücherei, die Multimediaausstattung der Schule, Studien- und Klassenfahrten, die Projekttage Der neue Vorstand (von links nach rechts): Dr. Helmut Schönemann, Heike Manzke, Michael Haub, Manuela Steffens, Dana Minhorst und Sascha Oliver Maas. 2013, verschiedene Arbeitsgemeinschaften, die Streicher-AG „Die Streichhölzer“, die Freiarbeit, Anträge aus den Fachschaften, und die Trikots für die Fußballmannschaft (siehe Seite 35). Als wir über die Probleme der diesjährigen Auschwitzfahrt informiert wurden, war es für uns eine Selbstverständlichkeit neben der finanziellen Unterstützung, die wir schon geleistet hatten, die Stufenfahrt aktiv durch unsere Mithilfe zu unterstützen. Uns lag es sehr am Herzen, dass diese gesellschaftlich wichtige Fahrt nach Auschwitz/Krakau mit ihrem einzigartigen Konzept stattfinden konnte. Nach einem großen Spendenaufruf waren wir sehr erfreut über die vielen Spender, die dieses Projekt nicht scheitern ließen. Auch im Rahmen der Padder-Marx-Stiftung konnte Hilfe geleistet werden. Der Förderverein bezieht seine finanziellen Mittel überwiegend aus Beiträgen der Mitglieder, Spenden und Einzelzuwendungen. Im Schuljahr 2012/2013 konnten wir 46 neue Mitglieder gewinnen, sodass der Förderverein derzeit aus rund 500 Mitgliedern besteht. Wichtige Information für alle Mitglieder mit Einzugsermächtigung: Die von Ihnen erteilte Einzugsermächtigung wird für die Beiträge im Jahr 2014 als SEPALastschriftmandat weitergenutzt werden. Sie erkennen unsere Abbuchungen an folgender GläubigerIdentifikationsnummer: DE68ZZZ00000296147. Heike Manzke, 1. Vorsitzende, Dana Minhorst, Beisitzerin Um in Zukunft weiter so gut wie bisher arbeiten zu können und unseren Kindern die bestmöglichen Lernbedingungen am Gymnasium Adolfinum zu ermöglichen, ist der Förderverein auf jede einzelne Mitgliedschaft und Spende angewiesen. Im Namen der Schule sowie der Schülerinnen und Schüler möchten wir uns bei allen, die den Förderverein finanziell unterstützen, bedanken. Für alle, die noch nicht Mitglied im Förderverein sind, möchten wir Ihnen ans Herz legen: Werden Sie aktiv für Ihre Kinder! Werden Sie Mitglied im Förderverein! Weitere Informationen unter www.adolfinum.de - Vereine & Traditionen – Förderverein. Eine Beitrittserklärung sowie die Satzung können dort herunter geladen werden. 6 Jahresheft Adolfinum ! September 2013 Aus dem Unterricht Aus dem Unterricht Die erste Rubrik des Jahresheftes 2013: Vorgestellt werden interessante Unterrichtsergebnisse, Projekte, die aus dem Unterricht hervorgegangen sind, die mit einem Fach in Verbindung stehen oder Exkursionen, die den Unterricht außerhalb des Klassenraums bereichern und noch anschaulicher machen. Aus dem Unterricht Transatlantische Geschichtsstunde Historiker des Adolfinums im Austausch mit San Francisco Geschichtsunterricht multimedial und international: Der Videoaustausch zwischen der American International School und dem Adolfinum in San Francisco aus beiderlei Sicht. Der Grundkurs Geschichte in der Qualifikationsphase 2 von Geschichtslehrer Daniel Heisig hatte sich am Freitag, 18. Januar 2013, außerhalb der Unterrichtszeit getroffen, um sich per Skype-Videochat mit einer Geschichtsklasse aus San Francisco auszutauschen. Durch die Abiturientin Maya Klemens konnte der Kontakt zu Scott Paiton, Geschichtslehrer an der French American International School in San Francisco, hergestellt werden. Themen der transatlantischen Diskussion zwischen den deutschen und amerikanischen Schülerinnen und Schülern waren einerseits die Zeit des Nationalsozialismus und der Zweite Weltkrieg, aber auch aktuelle Fragen. Beispielsweise die Einstellung der amerikanischen Altersgenossen zum Waffenbesitz brannte den Adolfinern angesichts des damals kurz zurückliegenden Amoklaufes an der Sandy Hook Grundschule in Newtown / Connecticut unter den Nägeln. Sowohl die aktuellen als auch die historischen Fragen verdeutlichten auf eindrucksvolle Weise, dass Geschichte als Gesellschaftswissenschaft ein Fach ist, für das die Wahrnehmung unterschiedlicher Perspektiven von ganz besonderer Bedeutung ist. Aus dieser ursprünglichen Erkenntnis heraus lag es nahe, vor allem den Nationalsozialismus und den Zweiten Weltkrieg, welche zent- 8 rale Themen im Geschichtsunterricht in beiden Ländern sind, im Austausch zu beleuchten. Die Schüler sprachen dabei sowohl über historische Abläufe, wie beispielsweise die „Machtergreifung“, als auch über Fragen von Schuld und Verantwortung für den Holocaust und den Zweiten Weltkrieg von Zeitgenossen und Nachkommen. Nachdem kleine technische Probleme schnell gelöst werden konnten, traten die Schülerinnen und Schüler in den direkten Austausch. Pro Klassenraum sorgten jeweils eine Webcam und ein Beamer für die digitale Umsetzung. Schülerinnen und Schüler, die eine Frage an die Gegenseite stellen oder einen Diskussionsbeitrag leisten wollten, setzten sich mittig vor die Kamera – wobei sich dann die Jugendlichen in einem munteren Reigen abwechselten. „Ganz besonders ist zu erwähnen, dass fast der gesamte Kurs trotz der neunstündigen Zeitverschiebung zur amerikanischen Westküste sich an einem Freitagnachmittag gegen 16.30 Uhr zusammengefunden hat, um die ausnahmsweise in aller Frühe (07.30 Uhr) eintreffenden amerikanischen High-School-Schüler zu begrüßen und mit ihnen reden zu können“, freut sich Daniel Heisig über das Engagement seiner Schülerinnen und Schüler – eine tolle Erfahrung, auch für den zukünftigen Einsatz im Unterricht: „Dieser Versuch zeigt wie sinnvoll moderne Technik zum Unterricht beitragen und wie einfach unsere große Welt im Kleinen zusammenkommen kann. Hoffentlich schaffen wir ähnliche Aktionen auch im kommenden Schuljahr, um so die gesellschaftliche Rolle von Geschichte den Schülerinnen und Schülern auf persönliche und spannende Weise weiterhin näher bringen zu können.“ Ein Einblick aus der US-Sicht bietet das von den Medientechnikern der French American International School erstellte Kurzvideo, zu sehen bei YouTube: http://tinyurl.com/ sanfrancisco2013 Das Video kann aber auch über eine QR-Reader-App für Smartphones mit der unteren Abbildung direkt aufgerufen werden: Jahresheft Adolfinum ! September 2013 Aus dem Unterricht Urban Mining – Moers als Rohstoffquelle Die Klasse 9a recycelt Elektromüll im Erdkundeunterricht Kein Schrott, sondern wertvoller Rohstoff: erfolgreiches Urban Mining am Königlichen Hof. Deutschland im Jahr 2100: als Wettbewerbsbeitrag Keine Handys, keine beim Bundeswettbewerb Flachbildschirme, …? Ein „vernetzte-er.de“ eingeunvorstellbares Szenario? reicht. Aufgrund des wachsenden Um mit gutem Beispiel Wohlstands und des gestievoranzugehen, entschlossen genen Konsums insbesonsich die Schülerinnen und dere in den SchwellenlänSchüler zusätzlich auch dern werden zahlreiche noch zu einer konkreten Rohstoffe in den nächsten Aktion in Form einer ElektJahrzehnten Mangel werroschrottsammlung in der den, 14 wirtschaftlich wichMoerser Innenstadt. Zu tige mineralische Rohstoffe diesem Zweck verfassten sie wurden von der EU als zunächst einen Zeitungsarkritisch hinsichtlich der Aufklärung: Merle Wagner informiert Passanten über das Projekt. tikel in den Moerser NachVersorgung eingestuft. Was richten zum Thema Urban kann gegen die drohende Mining, in dem sie auch ihre Coltan. Das Bundesumweltamt Ressourcenknappheit unternommen Sammelaktion ankündigten. Die schätzt, dass in deutschen Schublawerden? Aktion fand dann am 15. März 2013 den alleine 60 Millionen ungenutzte Dieser Frage ging die 9a in einem statt. Bürger der Stadt brachten Handys herumliegen. Neben dem Projekt im Rahmen des ErdkundeElektroschrott in einem Umfang von Lesen von Sachtexten und der Interunterrichts nach und stieß bei ihrer mehr als 35 Kilogramm, die dem netrecherche wurden auch ExpertenRecherche auf das Konzept des UrKreislaufwirtschaftshof ENNI überinterviews zum Beispiel mit Vertreban Mining. Urban Mining bedeutet, geben werden konnten. Das Projekt tern der Kreislaufwirtschaft Moers, die eigene Stadt als Rohstoffmine war damit ein voller Erfolg. Nicht der Stadt Moers oder eines großen aufzufassen. Ob beim Abriss von nur, weil viele Rohstoffe aus der Elektronikmarktes geführt. Dabei Häusern, dem Rückbau von Indust„Moerser Mine“ gewonnen werden war der Anspruch der Schülerinnen rieanlagen oder der Entsorgung von konnten, sondern auch, weil die und Schüler nicht nur die eigene Elektroschrott in den PrivathaushalSchülerinnen und Schüler sehr konRecherche, sondern auch die Aufkläten, überall können wichtige Rohkret erfahren konnten, wie globale rung der Moerser Öffentlichkeit. Zu stoffe rückgewonnen werden. Prozesse von ihnen auf lokaler Ebene diesem Zweck wurde nach aufwendiZu Beginn des Projekts stand zumitgestaltet werden können. ger Vorbereitung (Verfassen eines nächst die inhaltliche Recherche des Skriptes, Einholung von DrehgeMartina Mehren Themas. So enthält zum Beispiel ein nehmigungen, Besuch von OriginalHandy zirka 60 verschiedene Rohschauplätzen etc.) ein Dokumentarstoffe wie Kupfer, Zinn, Kobalt oder film gedreht. Der Film wurde auch Jahresheft Adolfinum ! September 2013 9 Aus dem Unterricht Eine besondere letzte Schulwoche Die Projekttage 2013 – ein Rundgang So vielfältig wie das Schulleben – das Angebot der Projektwoche 2013: Daniel Ürüm programmiert ein eigenes Computerspiel, Ayse Yardim näht an einer Tasche und Christian von der Warth trainiert Adolfiner in Dao Wing Chun. Wenn man einen Artikel zu den Projekttagen 2013 verfassen möchte, braucht man lediglich eine Kamera und Neugier. Neugier auf die vielen tollen Ideen, die begeisterten Teilnehmer und ihre großartigen Ergebnisse. Ayse Yardim aus der Qualifikationsphase 1 näht gerade an zwei Taschen, als ich den Raum von „SelfMade“ betrete, einem Angebot der Kolleginnen Miriam Schneider, Denise Monreal und Regine Meyering. „Mir gefällt es, etwas selbst zu machen“, sagt sie und vertieft sich wieder in ihre Arbeit. Dass gerade Pause ist, bemerkt sie kaum. Nur eine Tür weiter sind 21 Jungen der Klassen 7 und 9 im Projekt „Spiele selbst programmieren“ ebenso konzentriert bei der Sache. Lehrer Per Neubauer war sich sicher, mit diesem Projekt ein Angebot zu schaffen, dass die Interessen vieler Jugendlicher trifft. Und er behielt recht damit, wie mir Daniel Ürüm aus der 7a bestätigt. „Ich beschäftige mich auch in meiner Freizeit mit dem Programmieren von Spielen und finde es gut, dass ich das nun auch in der Schule machen kann.“ Er freut sich schon darauf, dass die Besucher am Präsentationstag sein Spiel ausprobieren können. Auf dem Gang treffe ich Paula Thieme, Ella Jansen und Lisa Werland, alle aus der 9e. Sie kommen gerade vom Geocaching, einem Projekt der Kollegen Daniel Heisig und Florian Schwalbe. Ziel des Projekts ist es, sich mit Koordinaten und Rätseln zum Ziel führen zu lassen. Dort ist meist ein kleiner „Schatz“ versteckt, den es zu finden gilt. Die drei Schülerinnen finden das Projekt Die Projekttage fanden dieses Jahr zum ersten Mal in der letzten Schulwoche vor den Sommerferien statt. In den nächsten Wochen werden die Projekttage evaluiert und gemeinsam überlegt, ob und wie sie in den nächsten Jahren weitergeführt werden. Am letzten Tag der Projektwoche wurde die Schule für Besucher geöffnet, die sich die vielfältigen Ergebnisse auf dem Schulgelände anschauen konnten. Wie die Bilder zeigen, war das Interesse an den Projekttagen sehr groß. 10 Jahresheft Adolfinum ! September 2013 Aus dem Unterricht Diese Ergebnisse können sich sehen lassen: oben links selbstgemachte Schlüsselanhänger der Projektgruppe „Self-Made“, oben rechts eines der aufwändigen Architekturmodelle und unten links die selbstbedruckte Tasche von Hannah Küster. gut, weil man in Moers rumkommt und ganz nebenbei historische Erkenntnisse über die eigene Stadt gewinnt. Raum I27 ist eigentlich kein Computerraum, aber am heutigen Tag kommt er mir stark so vor. Die Tische sind zusammengerückt und viele Laptops stehen darauf. „Videoclips selbst machen“ lautet der Titel des Projekts, das die Kollegen Jörg Krauskopf und Martin Rücker betreuen. Nils Rupprecht und Niklas Richter aus der 9d arbeiten gerade an ihrem Video zu Tim Benzkos Song „Am seidenen Faden“. Dafür suchen sie ausdrucksstarke Bilder im Netz, die sie mit viel Gefühl für das Tempo und die Botschaft des Titels zu einem Film zusammensetzen. Dafür galt es sich im Vorfeld darüber zu verständigen, wie sie den Titel deuten, welche Aussage das Lied für sie persönlich hat. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen, bestätigen mir auch die Projektleiter. Während ich einige Fotos vom Schulgarten mache (siehe eigener Artikel Seite 40-41), der auch in der Projektwoche weiter gestaltet wurde, höre ich Schreie. Dao Wing Chun, so lasse ich mich von Marco Großmann aus der 9d aufklären, wird hier trainiert. Schlagkissen sorgen dafür, dass die Attacken keine Schmerzen beim Trainingspartner hinterlassen. Marco initiierte bereits vor zwei Jahren, dass Dao Wing Chun – sein Hobby – Eingang in die Projekttage findet. Und er konnte professionelle Unterstützung gewinnen: Christian von der Warth, Marcos Trainer, hat sich extra Urlaub genommen, um Mädchen und Jungen aller Altersklassen an den Sport heranzuführen. Und sportlich geht es weiter, denn in einem Teil der Dreifachhalle probt gerade eine Gruppe Schülerinnen und Schüler eine selbst entwickelte Choreographie unter der Aufsicht von Alexandra Dietz und Lena Rechmann zu lauter Popmusik. Gymnastik/Tanz, Choreographie, Akrobatik – und das in allen Hallenteilen der großen Sporthalle mit Schülerinnen und Schülern aller Altersklassen zeigt das große Interesse auch an sportlichen Angeboten bei den Projekttagen 2013 (siehe auch Bilder Seite 12). Jahresheft Adolfinum ! September 2013 Zurück im Schulgebäude besuche ich das Projekt „Architekturmodelle“ von Dr. Kai Dinkelmann. Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 9-Qualifikationsphase 1 bauen aus Schaumkarton Modelle von Häusern. Die Betrachtung von Bildern förderte die dominierenden Prinzipien von Offenheit und Geschlossenheit zutage, die die Schülerinnen und Schüler bei der Entwicklung ihrer Modelle begleiteten. Staunend bleibe ich im nächsten Raum vor den Ergebnissen von „Space Invader & Banksy“ stehen, dem Projekt von Christina Evers und Sven Neumann. Mit Hilfe von Schablonen haben Schülerinnen und Schüler ab Klasse 7 Stoffbeutel bedruckt, nachdem sie die Motive dafür vorher selbst entwickelt haben. Und das waren nur ein paar der Projekte der besonderen letzten Schulwoche 2013. Am Präsentationstag waren viele Besucher sicherlich ebenso beeindruckt von der Vielfältigkeit und den tollen Ergebnissen, die diese Projekttage hervorgebracht haben. Eva Redeker 11 Aus dem Unterricht Vorhang auf für die Showbühne Adolfinum! Die sportlichen Höhepunkte der Projettage 12 Jahresheft Adolfinum ! September 2013 Kurz notiert Biologie-Olympiade | Informatik-Wettbewerb „Echt Ku(h)l!“: Lebensmittel – zu gut für die Tonne „Echt Ku(h)l!: Lebensmittel – zu gut für die Tonne“, so lautete der Titel des Biologie-Wettbewerbs, an dem sich deutschlandweit ca. 4 000 Schülerinnen und Schüler beteiligten, darunter auch 12 Adolfinerinnen und Adolfiner der Olympinum-AG. Der Wettbewerb beschäftigt sich grundsätzlich mit dem Thema Ökolandbau und Fragestellungen rund um eine nachhaltige Landwirtschaft und Ernährung. Der Wettbewerb stellt dabei jedes Jahr ein anderes Thema heraus. In diesem Jahr waren Kinder und Jugendliche aufgefordert, sich mit den Themen Le- bensmittelverschwendung, Wertschätzung von Lebensmitteln und verantwortungsbewusstem Umgang mit Nahrungsmitteln auseinanderzusetzen. Der Wettbewerb unterstützt damit auch die Infokampagne „Zu gut für die Tonne“ des Bundesverbraucherministeriums. Angeführt von Celine Willemsen aus der Klasse 7e entschieden sich die Nachwuchsbiologen der Olympinum-AG der Lebensmittelverschwendung auf den Grund zu gehen. Die Ergebnisse aus Schülerbefragungen, Interviews mit Bäckereien, Metzgern oder caritativen Einrichtungen sowie der Besuch der Obstplantage Bloemersheim in Neukirchen-Vluyn wurden im Rahmen einer selbst erstellten Homepage erfasst und veröffentlicht (www.matschbanane.de.tl). Auch wenn es für einen der drei vorderen Plätze sowie einer Auszeichnung in Berlin nicht gereicht hat, konnten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei ihren Nachforschungen viele Erfahrungen sammeln und hatten viel Spaß beim gemeinsamen Forschen! Patrick Schubert, Tim Herrmann Der Lebensmittelverschwendung auf der Spur: die Mitglieder der Olympinum-AG des Adolfinums. „Informatik-Biber“: Adolfiner mit zwölf Preisen erfolgreich Es wurde wieder „gebibert“: Insgesamt 186 Adolfinerinnen und Adolfiner traten beim „Informatik-Biber“ gegen bundesweit etwa 186 000 Konkurrenten an und konnten dabei ihre Fähigkeiten beim Lösen alltagsrelevanter Problemstellungen aus der Informatik auf die Probe stellen. Insgesamt zwölf zweite Preise sprechen hier für sich. Aber auch erste Preise wurden an Schülerinnen und Schüler des Adolfinums verliehen, unter anderem durch Benjamin Valdez (Qualifikationsphase 2), der einen der begehrten Sachpreise mit nach Hause nehmen konnte. Konzepten dieses Faches zu wecken. Jugendliche werden angeregt, aktiver und bewusster mit Informationstechnik umzugehen. Sie erfahren, wie die Informatik alle Bereiche des Alltags durchdringt und wie vielseitig ihre Anwendungsmöglichkeiten sind. Damit will der InformatikBiber dazu beitragen, die Attraktivität des Fachs Informatik sowie seinen Anteil im Schulunterricht zu steigern. Patrick Schubert, Tim Herrmann Ziel des Wettbewerbs ist es, das Interesse an Informatik durch eine erste attraktive Begegnung mit den Jahresheft Adolfinum ! September 2013 13 Aus dem Unterricht Davon fährt der Schulbus zehn Monate lang Projekttage 2013: Gruppe erwirtschaftet 485 Euro für indische Slumkinder Einen interessanten Versuch haben die 25 Teilnehmerinnen und ein Teilnehmer der diesjährigen Projekttage gewagt: mit den Referendarinnen Ann-Christine Staacks und Janine Koep gestalteten sie aus allem, was an Resten und Verwertbarem zu finden war, Kunstwerke mit indischen Motiven. Farben, Pinsel, Papier, vorsorglich im Sonderangebot eingepackte und nie benutzte Leinwände, überschüssige Frühstücksbrettchen, alte Stühle aus dem Schul- und anderen Kellern, und sogar Spiegel und Klavierhocker standen im Überfluss zur Verfügung und wurden von den Besuchern der Projektpräsentation gerne gekauft. Dazu trugen sicher auch die liebevoll gestalteten Räume des Indienprojekts bei, wo sich die Besucher mit Mango-Lassie und GingerLemon-Honey erfrischen und dazu Pakoras, Daal-Mus und Raita-Soße kosten konnten und beim Duft von Versuch geglückt: Kunst aus „Resten“. Räucherstäbchen und sanftem Kerzenlicht Bollywood-Filme anschauen oder sich auf bereit gestellten Kissen ausruhen konnten. Der Erlös der Zeichen- und Kochkünste ist bereits in Indien ange- kommen. Mit den erwirtschafteten 485 Euro werden die etwa 50 Kinder aus dem Slum auf dem Gelände der Jawaharlal-Nehru-Universität (kurz JNU) in Delhi vier Monate lang zur Schule gebracht werden können. Das Projekt UNNOTICED, getragen von Studenten und Ehemaligen der JNU hat den entscheidenden Vorteil, dass dafür keine Verwaltungs- und Werbungskosten anfallen, weil es ausschließlich von ehrenamtlichen Mitarbeitern betrieben wird. Bereits zum zweiten Mal konnten die Adolfiner im Rahmen ihrer Projekttage nennenswerte Unterstützung für UNNOTICED erwirtschaften. Es ist zu hoffen, dass das so weiter geht! Vielen Dank aber zunächst an die ungemein kreativen und fleißigen Projektteilnehmer. Die Vorstellung des Projekts findet man auch im Internet unter: http://unnoticedjnu.wordpress.com Claudia Landes Schwierigstes Abifach: erstes Sportabitur seit 15 Jahren Eine Schülerin und fünf Schüler: erfolgreiche Prüfung im vierten Fach Milena Patzke, Lars Assmem, Yannic Jost, Paul Leon Steuten, Görkem Killic und Michael Karahan – sie haben auf ihrem Weg zum Abitur einen echten Prüfungsmarathon hinter sich gebracht – und den in nur einem Fach: eine Ausdauerprüfung, eine Sportartenprüfung und eine mündliche Prüfung. Doch am Ende dieses besonderen Marathons standen die ersten Sportabiturienten am Adolfinum seit 1998. Mit dem Schuljahr 1999/2000 war die Möglichkeit der SportAbiturprüfung im vierten Fach abgeschafft worden. Lediglich an Schulen, die einen Leistungskurs in Sport anboten, war noch eine 14 Abiturpüfung möglich. Gleichzeitig startete jedoch auf Initiative sportlicher Interessensgruppen ein Erprobungsungsprojekt zur Reform von Sport als viertem Abiturfach. Als dieses 2008 abgeschlossen wurde, konnten sich Schulen darum bewerben, wieder Sport als viertes Abiturfach anzubieten. Die Bewerbung des Adolfinums war erfolgreich und so ist das Adolfinum bis heute die einzige Moerser Schule, die Sport als viertes Abiturfach anbietet. „Dass wir mit unserer Bewerbung erfolgreich waren, belegt die Qualität unseres Unterrichts“, so der Fachschaftsvorsitzende Martin Schattenberg. „Gleichzeitig ist es dieses besondere Angebot eine Herausforderung für die Schülerinnen und Schüler und die unterrichtenden Kolleginnen und Kollegen.“ So mussten sich die Schülerinnen und Schüler an Klausuren im Sportunterricht genauso gewöhnen wie an die gezielte und langfristige Vorbereitung der Ausdauerüberprüfung. „Die für gute Noten geforderten Zeiten im Schwimmen und Laufen waren nur durch langfristiges Training zu erreichen“, sagt Schattenberg. Neben der Ausdauerüberprüfung mussten die Schülerinnen und Schüler noch eine Sportartenprüfung sowie die mündliche Prüfung bewältigen – Martin Schattenberg: „Und damit Jahresheft Adolfinum ! September 2013 Aus dem Unterricht Die ersten Sportabiturienten seit 1998 (von links nach rechts): Lars Assem, Milena Patzke , Yannic Jost, Paul Leon Steuten, Görkem Killic, Michael Karahan. zwei Prüfungen mehr als jeder andere Abiturient im vierten Fach“. Und auch die Sportlehrer betraten Neuland: Martin Schattenberg und Sven Tenhaven unterrichteten und betreuten die Sport-Abiturienten – für beide eine Herausforderung: So galt es die notwendigen Theorieinhalte für die Klausuren und die mündliche Abiturprüfung im Rahmen des „normalen“ Sportunterrichts unterzubringen. Eine nicht immer ganz einfache Aufgabe, so Martin Schattenberg: „Wir waren in unserer Arbeit doppelt gefordert: Zum einen mussten wir Theorie und Praxis in der Sporthalle verknüpfen, ohne dass es auf Kosten der Bewegungszeit geht. Zum anderen haben wir alle Unterrichtsmaterialien und Klausuren eigenständig erstellt, ein Schulbuch Sport gibt es noch nicht“. Ein wenig leichter wird die Arbeit mit dem Satz Sportbücher, die die Fachschaft Sport nun abgeschafft hat. Nichts desto trotz waren sich Prüflinge und Prüfer am Ende einig: Sport als viertes Fach der Abiturprüfung ist das herausforderndste, dafür aber auch vielseitigste Fach. Thomas Kozianka „Ninive heute“: Was ist heute Gottes Wille? Projektarbeit im evangelischen Religionsunterricht der Klassen 6 Projektarbeit in Fünfer-Gruppen: gemeinsame Themensuche und Vorbereitung der Plakate. Wir als Klasse 6c und 6d haben uns im Evangelischen Religionsunterricht bei Herrn Syben mit dem Buch des Propheten Jona beschäftigt und dazu das Thema „Ninive heute“ bearbeitet. Dazu haben wir in Fünfer-Gruppen überlegt, welches Verhalten von Menschen unserer Meinung nach Gottes Willen nicht entspricht und dann ein Plakat dazu erstellt. Dazu haben wir aus alten Zeitschriften oder Zeitungen Bilder, kleine Artikel oder Überschriften ausgeschnitten. Wir überlegten gemeinsam, schrieben auch eigene Texte und wählten in der Gruppe die Bilder aus, die uns besonders passend erschienen. Auf den Plakaten kamen dann viele verschiedene Themen vor, wie zum Beispiel Kinderarbeit, Krieg, Terror und Umweltverschmutzung. Vor den Jahresheft Adolfinum ! September 2013 Präsentationen bekamen wir einen Zettel, auf dem wir selber Bewertungen vornehmen konnten: Wir mussten darauf achten, dass die Vortragenden laut, langsam und klar gesprochen haben und ob das Plakat mit vielen Informationen und schön gestaltet war. Die Präsentationen haben gut geklappt. Außerdem hat dieses Projekt Spaß gemacht! Lina Bastian, Klasse 7d 15 Aus dem Unterricht Die Moerser lieben ihren Weihnachtsmarkt, oder...? Erdkundeunterricht: Klasse 9c befragt Weihnachtsmarktbesucher Die Moerser lieben ihren Weihnachtsmarkt – oder etwa nicht? Im Rahmen des Erdkundeunterrichts ging die 9c der Frage nach der Zufriedenheit mit dem örtlichen Weihnachtsmarkt mit Hilfe einer Befragung nach. Dazu setzten sich die Schülerinnen und Schüler zunächst mit den Kriterien der Gestaltung eines Fragebogens auseinander und diskutierten den Aufbau und verschiedene Frageund Antworttypen. Mit dem ausgetüftelten Fragebogen ging es dann nach Schulschluss in Kleingruppen auf den Weihnachtsmarkt. Viele Besucher stellten sich bereitwillig den Fragen der 9c, so dass insgesamt die Angaben von 130 Personen erfasst wurden. Nach Eingabe der Daten in das Statistikprogramm Grafstat, Umfrage: Noemi Kriznik und Aisha Müllers als Interviewer. Die Ausgaben der Besucher bieten noch Spielraum nach oben: Knapp 1/4 hatte gar nichts auf dem Weihnachtsmarkt gekauft und nur 14% gaben mehr als 30 € aus. Dabei zeigte sich die positive Rückkopplung mit dem Einzelhandel in der Stadt: 56% der Befragten kauften neben dem Weihnachtsmarkt in der Innenstadt ein, z.B. Kleidung. So zieht der Weihnachtsmarkt neben den Moersern (63%) auch Auswärtige an. Die weiteren Einzugsgebiete bildeten Neukirchen-Vluyn (16%), Duisburg (9%), Rheinberg (3%) sowie 9% aus anderen Städten. Insgesamt zeigten sich die Besucher zufrieden mit dem Weihnachtsmarkt: Knapp über die Hälfte plante, den Weihnachtsmarkt in diesem lernten die Schüler die Ergebnisse graphisch umzusetzen und zu interpretieren und fanden dadurch interessante Erkenntnisse: Als Hauptgrund für den Besuch des Moerser Weihnachtsmarktes gaben rund 58% der Befragten die Atmosphäre an, jeweils 38 % das gastronomische Angebot sowie sie seien eher zufällig vorbei gekommen (Mehrfachnennungen möglich). Entsprechend fiel auch das Ergebnis bei der Frage aus, was den Besuchern besonders am Weihnachtsmarkt gefallen habe: der Großteil bewertete insbesondere die Atmosphäre und das Essen als sehr positiv, gefolgt vom Aussehen und dem Angebot der Stände. Jahr noch ein weiteres Mal zu besuchen. So fiel auch die Gesamtbewertung des Weihnachtsmarktes mit einem Wert von 2,7 (auf einer Fünferskala) zumindest zufriedenstellend aus. Bezüglich Verbesserungsmöglichkeiten war der häufigste Wunsch eine Vergrößerung des Weihnachtsmarktes, gefolgt von niedrigeren Preisen und dem Wunsch nach weniger Essständen. Die Besucher hoffen vor allem auf ein vielseitigeres Angebot (zum Beispiel durch mehr Handwerkskunst, Riesenrad, Musikprogramm). Dies dürfte allerdings schwierig umzusetzen sein, analysierte die 9c. Eine breiter gefächerte, qualitativ hochwertige Auswahl koste auch 16 Präsentation: Michael Birr, Esra Inalkac, Florian Brühning und Daniel Lenzen. Jahresheft Adolfinum ! September 2013 Aus dem Unterricht mehr als Essen und Glühwein, die Besucher wollten Handwerkskunst aber vor allem für die weihnachtliche Atmosphäre und weniger zum Erwerb. Interessant ist dabei auch die Altersstruktur der Besucher. Die 40-50 Jährigen sind mit 30% am stärksten vertreten, gefolgt von der ältesten Gruppe ab 65 (22%) und den 51-60Jährigen (18%) sowie Schülern bis 18 Jahren (18%). Junge Erwachsene von 19-29 (3%) und die Alterskohorte 30-39 (9%) sind unterrepräsentiert. Dies könnte ein Hinweis auf die fehlenden Angebote für diese Altersgruppe sein. „Die Befragung ist richtig professionell gemacht“, zeigten sich Michael Birr und Diane Schmitz, Leiter von Moers Marketing begeistert, denen die Ergebnisse im Rahmen einer Präsentation durch die 9c vorgestellt wurden. „Bis jetzt hat noch niemand die Besucher des Moerser Weihnachtsmarktes befragt und wir hatten uns schon viele Gedanken zur Zufriedenheit gemacht.“ Als Dankeschön überreichte Michael Birr der 9c 150 € für die Klassenkasse und kündigte an, die Empfehlungen der 9c bei der Planung für 2013 zu berücksichtigen. Martina Mehren Chemieunterricht der 7c: alles andere als langweilig! Ein Zwischenstopp aus dem Chemieunterricht mit Frau Dr. Kleine Am Anfang haben alle gemault. „Warum sollen wir denn da mitmachen??“, so bekam Frau Dr. Kleine zu hören. Doch dann war die Vorbereitung auf den „bio-logisch!“ Schülerwettbewerb mit dem Leitthema „Alles fließt – Fließgewässer“ überraschend spannend. Es gab da zum einen den Ausflug zum Moersbach. Die ganze Klasse ging, in wetterfeste Kleidung gehüllt, von der Schule zu einer nahegelegenen Stelle des Baches, sammelte Erlenblätter und hielt einen Schlauch in die Strömung, um Wasserproben zu nehmen. Zum Beweis wurden Fotos gemacht, und die Proben später in der Schule fachmännisch auf Nitrat und Sulfat untersucht. Der eigentliche Höhepunkt war aber der Besuch in der Kläranlage Moers-Gerdt. Nach einer Vorbereitung im Unterricht saßen die 7c und die 7d gemeinsam im Bus. Die Schülerinnen und Schüler sahen dem Besuch eher mit gemischten Gefühlen entgegen. Was würde sie dort wohl erwarten? Dass der Ausflug eklig sein würde dachten alle. Und die Fantasie über Fäkalien und Gestank kämpfte mit dem Interesse an praktischer Chemie. So war dann auch bei der Auffahrt auf das Gelände der Kläranlage der Geruch, na ja, sagen wir … ‚überwältigend‘. Für die Mitarbeiter des Klärwerks sei der Geruch allerdings völlig normal, so erklärt uns später Peter Schuck von der LINEG, die Nase würde sich an den Geruch gewöhnen und quasi „abschalten“. Das merkten dann nach einiger Zeit auch die Schüler – erste Bewährungsprobe bestanden! Als nächstes führte uns Herr Schuck in die Arbeitsweise der Anlage ein. Hier ein Schnelldurchlauf: nachdem das Abwasser über die Kanalisation in der Anlage angelangt ist, kommt es mit der Schneckenpumpe in das Hebewerk, und dann in den Rechen und den Sandfang. Der Sand und das Rechengut, das sich auf dem Boden abgesetzt hat, werden abgeleitet und wegtransportiert. Das Abwasser durchläuft dann die Vorklärung, zum Entfernen von Schlamm, und daraufhin das Belüftungsbecken, wo ein großer sogenannter Quirl Sauerstoff eingerührt. Zum Schluss fließt das Wasser ins Nachklärbecken, wo sich weitere Biomasse absetzt und abgeleitet wird. Das nun saubere Wasser wird in Gewässer abgeführt und der abgeleitete Schlamm kommt, nachdem er im Faulturm war, als Dünger auf die Felder. All diese Vorgänge bekamen wir dann von Herrn Schuck auch in der Anlage gezeigt. So starrten zum Beispiel viele Schüler in die braune Masse im Faulturm, und erinnerten sich an ihre Gedanken bei der Anfahrt. Beim Belüftungsbecken bekamen wir die Warnung „Da sind schon viele Handys reingefallen!“. Und da wir einsahen, dass, wer oder was einmal da drin ist, nicht mehr so Jahresheft Adolfinum ! September 2013 schnell wieder raus kommt, waren wir alle entsprechend vorsichtig. Beim Nachklärbecken schließlich roch niemand mehr einen unangenehmen Geruch. „Am Ende ist das Wasser sauber“, davon konnten sich Auge und Nase überzeugen. Unser Führer erzählte, er sei Chemielaborant und „eigentlich nur aus purem Zufall an diese Arbeit gekommen“. Trotzdem wäre er mit seinem Beruf, den er schon lange ausübt, sehr zufrieden, denn er hätte viel Abwechslung und längst nicht nur etwas mit dem Reinigen von Abwässern zu tun. Zur Sicherheit sind aber dennoch die vielen Mitarbeiter in der Kläranlage alle gegen Hepatitis A und B geimpft, denn die ganzen Fäkalien könnten ja Überträger von Krankheiten sein. Zurück im Chemieunterricht der Klasse 7c: Im Chemielabor wurde dann noch viel experimentiert, mit Nitrat, Sulfat und vielen anderen Dingen, die mit Wasser zu tun haben, und wir haben unsere Wasserproben untersucht. Der eine oder die andere hat sich dann auch an die Teilnahme am Schülerwettbewerb „bio-logisch!“ gewagt – die Ergebnisse stehen noch aus. Über unsere Ausflüge konnten wir nur ein rundherum positives Fazit ziehen! Loana Kohl, Klasse 8c 17 Aus dem Unterricht Sonnentau und Venusfliegenfalle Fleischfressende Pflanzen begeistern Bio/Chemie-Kurs der Klassen 8 Fleischfressende Pflanzen sind sicher ein spannendes, aber auch sehr ungewöhnliches Thema für den normalen Unterricht. Ausgehend von der Unterrichtsreihe „Moor“ nahmen wir als Hauptthema fleischfressende Pflanzen durch. Die Idee kam von unserer Lehrerin Fr. Dr. Kleine. Sie wusste, dass ich mich schon seit längerer Zeit mit fleischfressenden Pflanzen beschäftige und nahm dies zum Anlass dieser Unterrichtsreihe. In den ersten Stunden lernten wir auf theoretischem Weg die Pflanzen kennen, bevor wir uns dann in den nächsten Stunden ausführlich mit „echten“ Pflanzen auseinander setzten. So lernten wir zum Beispiel die einzelnen Fangmechanismen der Arten Venusfliegenfalle, Sonnentau, Fettkraut und Kannenpflanze kennen. Wir lernten, dass in der Falle der Venusfliegenfalle kleine Härchen sitzen, die bei mehrmaligem Kontakt die Falle zuschnappen lassen. Anschließend dichtet sich die Falle komplett ab und ein Verdauungssaft wird eingeleitet. Sonnentau funktioniert im Gegensatz zur Venus Fliegenfalle ganz anders. Hier wird ein klebriges Sekret über die Enden von kleinen Härchen, die wie Borsten von den Blättern abstehen, ausgeschieden, an dem das Insekt kleben bleibt. Das Blatt kann sich dann komplett einrollen und das Insekt so besser festhalten, damit es anschließend verdaut werden kann. Bei der Kannenpflanze kommt, wie bei der Venus Fliegenfalle, wieder Magensaft ins Spiel. An den Blättern der Pflanze bilden sich Kannen aus. Aus diesen Kannen strömt ein Nektarduft, von dem die Insekten angelockt werden: Beim Versuch diesen zu erreichen, rutschen die Insekten ab und fallen in die Kannen, die mit Magensaft gefüllt sind. Das Gerücht, dass man, wenn man seinen Finger in die Flüssigkeit steckt, dieser verdaut wird, hält sich zwar hartnäckig, stimmt aber nicht, da die Magenflüssigkeit gerade mal einen pH-Wert von 5 bis 6 aufweist. Zum Vergleich: Würde ich meinen Finger 24 Stunden lang in die Flüssigkeit stecken, würde so gut wie nichts passieren. Anders als etwa bei Cola: Würde ich meinen Finger für denselben Zeitraum in Cola stecken, wäre dieser schon sehr angelöst. Dies ist auch der Grund dafür, dass ein Insekt bis zu zwei Wochen lang verdaut werden muss. Nach dieser theoretischen Einführung bekamen wir die Pflanzen. Das Gartencenter „1000 schön“, bei dem ich öfters Pflanzen gekauft hatte, erklärte sich bereit, etwa 25 Pflanzen zu sponsern. Im Unterricht waren sie ein wichtiger Bestandteil. So auch, als die Aufgabe war, die einzelnen Fallen zu zeichnen. Nachdem die Pflanzen nicht mehr gebraucht wurden, wurden sie in insgesamt drei Aquarien gepflanzt. Eine Überraschung war es dennoch für mich, dass das Thema selbst in unserer nächsten Klausur abgefragt wurde. Nach dem Thema standen die Pflanzen in dem Vorbereitungsraum der Biologie, wo sie sich auch zur Winterruhe setzen. Der Plan war, die Pflanzen später im Frühjahr auszupflanzen. Dafür wurde, als wir mit dem ganzen Kurs im Schulgarten arbeiteten, extra ein Speisfass, welches zuvor als Teich gedient hatte, ausgebuddelt und anschließend mit Torf befüllt. Wir mussten dann jedoch noch warten, bis die Pflanzen nach draußen ausgepflanzt werden konnten, denn die Temperaturen fielen immer wieder sehr tief und häufig auch noch unter null Grad Celsius. Genau diese niedrigen Temperaturen können unsere Pflanzen jedoch nicht überstehen und deshalb mussten wir mit dem Einpflanzen noch warten. Doch schließlich hatte das Warten ein Ende. Endlich waren die Temperaturen so hoch und stabil, dass Fr. Dr. Kleine mir erlaubte, mit Venusfliegenfalle, Sonnentau und Fettkraut: „gefährliche“ Pflanzen im Speisfass – das eigene Moor für den Garten. 18 Jahresheft Adolfinum ! September 2013 Aus dem Unterricht Neu im Schulgarten: Yannick Jakubowski pflegt die grünen Fleischfresser, der Nachwuchs sprießt bereits. einem weiteren Helfer, den ich mir aussuchen sollte, die Pflanzen nach draußen in das Moor zu bringen. Eigens hierfür hatte ich zehn Liter Regenwasser von zu Hause mitgebracht. Mit meinem Helfer, Julian Kramer, trugen wir die drei Aquarien, zwei 5-Liter Kanister mit Regenwasser, eine Plastikbox mit zwei weiteren Pflanzen von mir zu Hause sowie Harken und Schippen aus der Biologie nach unten zum Speisfass, welches jetzt nahe dem Schulgarten steht. Das Einpflanzen beanspruchte nicht viel Zeit und wir waren pünktlich vor Unterrichtsende wieder oben in der Klasse. Nun wird sich zeigen, von welchem Erfolg diese Aktion gekrönt sein wird. Um dies zu überprüfen, fuhr ich am darauf folgenden Diens- tag zur Schule und begutachtete „unser“ Moor. Und die Pflanzen waren sogar weiter gewachsen und eine weitere Sonnentau Pflanze hatte gekeimt. Bei den Pflanzen handelte es sich um ganz einfache, die man für wenig Geld auch im Baumarkt bekommt, falls doch mal etwas mit den Pflanzen nicht in Ordnung sein sollte, ist es also kein großer Verlust, da es keine speziellen und seltenen Pflanzen sind. Anders bei mir zu Hause, denn dort habe ich mittlerweile 50 Pflanzen allein in meinem Zimmer stehen. Ein anderer Teil, etwa 20 Stück, steht in einem Gewächshaus auf der Terrasse. Unter den 70 Pflanzen habe ich etwa 10 besondere, die man nur im Fachhandel bekommt, darunter eine Rarität, Jahresheft Adolfinum ! September 2013 die alleine 35 Euro kostete (nepenthes Jacqueline). Wenn sich das Moor hinter dem Schulgarten bewährt, werden wir dies vielleicht noch mit weiteren Pflanzen ergänzen. Die gesamte Unterrichtsreihe von der Einführung ins Thema bis hin zum Einpflanzen der Pflanzen ins Moor wurde von den Schülern aus dem Kurs von Fr. Dr. Kleine sehr gut aufgenommen und mit Interesse verfolgt. Wir danken dem Gartencenter „1000 schön“ in Krefeld für die Bereitstellung der Pflanzen. Ein besonderer Dank ist an dieser Stelle auch an Fr. Dr. Kleine zu richten, da erst durch sie dieses Projekt realisiert werden konnte. Danke. Yannick Jakubowski, Klasse 9a 19 Aus dem Unterricht Zeichen setzen für Kinder in Moers Evangelischer Religionskurs 7a/d spendet Kuchen für Moerser Kindertafel „Es riecht nach Essen!“, so oder ähnlich waren die ersten Eindrücke, als 19 motivierte Schülerinnen und Schülern ausgerüstet mit Kuchen verschiedenster Art den orangenen Schulbus in der Nähe des Moerser Bahnhofs betraten. Den Essensgeruch hatten wir erwartet, denn die mobile Moerser Kindertafel steuert wöchentlich zwei Punkte an, um Kinder und Jugendliche mit einer warmen Mahlzeit zu versorgen. Dennoch gab es hinter den verdunkelten Scheiben des Busses über das Essen hinaus noch überraschende und nachdenkliche Impulse. Zunächst beeindruckt von der Innenausstattung des Busses („Alles drin!“) nahmen die Schülerinnen und Schüler noch etwas schüchtern an den Tischgruppen Platz und hörten sich an, wie der ehemalige Schulbus technisch in eine „Tafel“ umgerüstet wurde. Spannend war vor allem, etwas über die Kinder und Jugendlichen zu erfahren, die regelmäßig herkommen. Für viele ist dieser Bus etwas ganz Besonderes, es geht um mehr als eine warme Mahlzeit: Er ist Treffpunkt zum Beisammensein, Spielen, Reden, Hausaufgaben erledigen usw. Dass es für manche sogar wie ein zweites Zuhause ist, mag vor allem an den ehrenamtlichen Helfern liegen, die durch ihre herzliche Art auch bei uns ein Gefühl des Willkommenseins verbreiteten. Was es mit den verdunkelten Scheiben auf sich hatte, fanden die Schülerinnen und Schüler mit der Zeit selber heraus: Einmal innen befand man sich in einem geschützten Raum und konnte nicht gesehen bzw. erkannt werden. Dass mit der Wahrnehmung sozialer Angebote häufig ein Gefühl von Scham und Minderwertigkeit verbunden ist, konnte so besprochen werden. Um diese Gefühle ernst zu nehmen, wurden die Kuchenspenden auch nicht von den Schülerinnen und Schülern selbst ausgeteilt, sondern an die 20 Moerser Kindertafel: Die „Mobile Moerser Kindertafel“ ist eine Initiative des Vereins „Klartext für Kinder - Aktiv gegen Kinderarmut!” (www. www.klartext-fuer-kinder.de). Versorgt werden Kinder und Jugendliche, die in Kindergärten und Schulen beim Mittagessen zugucken, oder sich über die Reste hermachen müssen. Viele Alleinerziehende mit ihren Kleinen kommen gern, so der Verein auf seiner Homepage. Im Frühjahr 2010 machte sich die erste Mobile Moerser Kindertafel in einem umgebauten Bus der NIAG auf den Weg. Seit November 2010 steuert der Tafel-Bus ebenso Kamp-Lintfort und nun auch Neukirchen-Vluyn an. dankbaren Helfer übergeben, die hiermit den Kindern in unserem Namen eine Freude machen konnten. Die Aktion hat darüber hinaus auch bei den Schülerinnen und Schülern etwas in Gang gesetzt, nämlich ein Bewusstsein dafür geschaffen, dass nicht alle Kinder und Jugendlichen die gleichen guten Voraussetzungen mitbringen. Auch in der eigenen Stadt gibt es Gleichaltrige, die aus vielfältigen Gründen Unterstützung brauchen. Gerade der Reli- gionsunterricht hat die Aufgabe, hierfür zu sensibilisieren, Hemmschwellen und Vorurteile abzubauen und Verantwortung für seine Mitmenschen zu übernehmen. Nicht verlegen wegschauen, sondern Zeichen setzen, das sollte die Botschaft unserer Unterrichtsreihe zu „Modernen Propheten“ sein. Janine Koep Jahresheft Adolfinum ! September 2013 Aus dem Unterricht Wie geht es der Niers? 147 Nachwuchsforscher auf naturwissenschaftlicher Exkursion Mit Auge, Nase und Sensoren: Die Schülerinnen und Schüler arbeiten mit allen Sinnen und den entsprechenden Gerätschaften. Statt wie üblich neun Stunden in der Schule zu sitzen, ging es für die 147 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 11 des Gymnasium Adolfinum Mitte November an die Niers, wo sie umweltanalytische Verfahren kennen- und anwenden lernten. An vier Stationen – Geographie, Biologie, Physik und Chemie – wurde die Gewässer- und Bodengüte der Niers anhand verschiedener Parameter bestimmt. Die Teilnehmer konnten zum Beispiel die Wassertemperatur, die Sichttiefe, die Strömungsgeschwindigkeit und die Wasserfarbe mit digitalen Messgeräten physikalisch oder die Sauerstoffsättigung des Gewässers chemisch ermitteln. „Die Wassertiere an der Biostation zu fangen war am lustigsten!“, so die Meinung einer Schülerin. Als die Busse bei winterlichen 7 Grad Celsius in Richtung Niers abfuhren, hielt sich die Vorfreude bei den meisten Teilnehmern noch in Grenzen. Einmal angekommen, schafften es die Lehrerinnen und Lehrer jedoch sehr schnell, die Jugendlichen für die aufgebauten Experimentierstationen zu begeistern – Biologie und Chemielehrer Dr. André Remy: „Ein so schöner Lernort und ein wenig Abwechslung im Schulalltag tun uns allen gut“. In acht Gruppen aufgeteilt starteten die Teilnehmer ihre Untersuchungen. Ernst Kisters, der Lehrer, der die Geographie-Station betreute, räumte direkt zu Beginn mit einigen Vorurteilen auf, als er beherzt eine Portion Erde in die Hand nahm und verkündete: „Das ist Boden, kein Dreck!" Und diesen untersuchten die Schülerinnen und Schüler auf seinen Humusgehalt, die Bodenfeuchte, den pH-Wert, den Kalkgehalt und nach Kleinlebewesen. Mehr oder weniger trocken im Bus sitzend stimmte deshalb die ganze Stufe dem Biologielehrer Patrick Schubert zu, der abschließend feststellte: „Die Niersexkursion hat am Adolfinum eine schöne Tradition. Daher sollten wir dieses Projekt in den nächsten Jahren auch den nachfolgenden Schülerinnen und Schülern ermöglichen!" Da freut sich auch die Niers, deren Wasserqualität sich in den letzten Jahren stetig verbesserte. Miriam Dalege, Inja Vetter und Eva Wollny, Qualifikationsstufe 2 Inja Vetter und ihre Mitschülerinnen untersuchen die Niers – auch bei kalter Witterung und vielbeinigen Assistenten. Jahresheft Adolfinum ! September 2013 21 Aus dem Unterricht Von der Ersatzdroge Methadon über die Chemotherapie zu Zahnersatzstoffen Projektkurs „Pharmazie – das Einmaleins der Arzneimittelkunde“ Projektkurse sind freiwillige, zweistündige und halbjahresübergreifende Kurse in der Qualifikationsphase der Oberstufe, die an ein oder zwei Referenzfächer gekoppelt sein müssen. Sie sind nicht an die inhaltlichen Vorgaben des Lehrplans gebunden, sondern anwendungsorientiert und klar abgegrenzt von der Obligatorik dieser Fächer. Nachdem im Schuljahr 2011/2012 der erste naturwissenschaftliche Projektkurs „Analytische Verfahren in der belebten und unbelebten Natur“ unter der Leitung von Andreas Lind und Dr. André Remy am Adolfinum erfolgreich abgeschlossen wurde, entschlossen sich die naturwissenschaftlichen Fachschaften zu einem alternativen Angebot im darauf folgenden Schuljahr. Da viele Schülerinnen und Schüler des Adolfinums den Studienwunsch „Medizin“ besitzen, war hier ein Projektkurs mit medizinischem Hintergrund naheliegend. Die Pharmazie ist die Wissenschaft, die sich mit der Beschaffenheit, Wirkung, Entwicklung, Prüfung und Herstellung von Arzneimitteln befasst. Sie vereint dabei Aspekte aus verschiedenen Naturwissenschaften, vor allem aus der Biologie, Chemie und der Medizin. Der Projektkurs „Pharmazie“, geleitet durch Patrick Schubert und Sven Tenhaven, sollte einen anwendungsorientierten Überblick über die einzelnen Fachrichtungen der Pharmazie geben. Der Schwerpunkt lag dabei auf den Bereichen „pharmazeutische Chemie" (chemische Struktur, Eigenschaften, Isolierung, Synthese und Wirkung von Wirkstoffen), „pharmazeutische Biologie“ (Arzneipflanzen, Drogen und ihre Wirkung, gentechnische Herstellung von Arzneimitteln) und „Pharmakologie/Toxikologie“ (Physiologie und Pathophysiologie sowie Wirkung von 22 „Pharmazie praktisch“: Yvonne Fromme bei der Laborarbeit. Arzneistoffen und Giften im menschlichen Körper). Im ersten Teil des Projektkurses lernten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wesentliche Methoden und Arbeitstechniken praktisch kennen, die im pharmazeutischen Labor Verwendung finden. Ziel war es, grundlegende Zusammenhänge zwischen den Bereichen Forschung und Technik kennen zu lernen, sowie deren Anwendung, zum Beispiel im Rahmen des Themas „Vom Wirkstoff zum anwendbaren Fertigarzneimittel". Das selbstständige Experimentieren stand dabei im Vordergrund, wobei die dabei verwendeten Stoffe, zum Beispiel Acetylsalicylsäure (ASS), aus der Erfahrungswelt der Schülerinnen und Schüler stammten. Verknüpft wurde die praktische Arbeit der Schülerinnen und Schüler mit grundlegenden theoretischen Aspekten wie zum Beispiel dem Verständnis über StrukturEigenschafts-Beziehungen, die Verarbeitung eines Wirkstoffes im menschlichen Körper (Aufnahme, Resorption, Biotransformation, Ausscheidung) oder die Spezifität von Wirkstoffen (Schlüssel-SchlossPrinzip). Aufgrund der hervorragenden technischen Ausstattung der Naturwissenschaften war es möglich, nahezu die gesamte Breite der Verfahren praktisch in der Schule zu erlernen. Im zweiten Teil des Projektkurses sollten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf der Basis der im ersten Teil erworbenen Kompetenzen ein Projektthema selbstständig auswählen und erarbeiten. Dazu wurde eine insgesamt 30-seitige Projektarbeit erstellt und die Inhalte der Arbeit in 30-minütigen Fachvorträgen Jahresheft Adolfinum ! September 2013 Aus dem Unterricht den Mitschülerinnen und Mitschülern sowie einem interessierten Publikum präsentiert. Ziel war es, neben der Anwendung und Vertiefung der praktischen Fertigkeiten und theoretischen Grundlagen ein eigenes Projekt selbstständig zu planen und durchzuführen. Dazu zählt neben der Planung geeigneter Experimente sowie deren Durchführung auch die Recherche nach geeigneter (englischsprachiger) Fachliteratur sowie die fachlich angemessene Kommunikati- on über Projektfortschritte in regelmäßigen Kolloquien. Die ausgewählten Themen umfassten verschiedene Bereiche der Pharmazie und Medizin: Wie kann man mithilfe von Methadon heroinsüchtigen Patienten helfen? Warum wird Marihuana bei Tourette-Patienten eingesetzt? Welche Hautcremes eignen sich zur Vorbeugung von Hautalterungen? Kann man Arzneimittel gentechnisch herstellen? Kann man Bronchitis mit bestimmten Phytopharmaka behandeln? All diese Fragen verdeutlichen die Vielfältigkeit der behandelten Themen und Problemstellungen und bereicherten den Projektunterricht der 18 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die am Ende des Schuljahres zusätzlich zur Note, die in die Abiturnote mit eingeht, für ihre tollen Leistungen ein Teilnahmezertifikat erhielten. Patrick Schubert Physik – was ist das? Mein erstes Jahr Physik – Schülerinnen und Schüler berichten Mit der Klasse 6 beginnt für die Schülerinnen und Schüler des Adolfinums der Physikunterricht – ein weiteres neues Fach. Alina, Annika, Nina und Christina berichten hier über ihre Erfahrungen mit der neuen Wissenschaft: Die Physik ist eine Naturwissenschaft. Der Name „Physik“ kommt von dem griechischen Wort „physis“, was „Natur“ bedeutet. Die Physik ermöglicht Erklärungen und Vorhersagen von Naturphänomenen. Sie untersucht diese Naturphänomene durch typische Arbeitsweisen wie zum Beispiel dem Beobachten, Beschreiben und Messen. Außerdem wird in der Physik viel experimentiert. Physik – welche Themen? Unser erstes Thema war Magnetismus, danach haben wir Wärme, Elektrizität und dann Optik behandelt. Im ersten Halbjahr haben wir beim Thema Magnetismus erkannt, welche Materialien magnetisch sind. Außerdem haben wir etwas über das Magnetfeld der Erde, wie ein Kompass funktioniert und vieles mehr gelernt. Beim Thema Wärme haben wir einen Experimentierzirkel gemacht. Dazu haben wir Gruppen gebildet und dann die Stationen wie zum Beispiel „Erwärmen von Wasser“, „Kochendes Wasser“ und „Kochlöffel aus Stahl und Holz“ bearbeitet. Bei dem Experiment „Kochlöffel aus Stahl und Holz“ beispielsweise haben wir gelernt, welche Materialien Wärme leiten und welche nicht. Wir haben auch herausgefunden wie eine Rettungsdecke und wie eine Heizung funktioniert. Unser erstes Thema im zweiten Halbjahr war Elektrizität. Hier haben wir als erstes wichtige Regeln für den Umgang mit elektrischem Strom gelernt, damit wir sicher und verantwortungsvoll experimentieren konnten. Danach haben wir die Schaltsymbole gelernt. So konnten wir unseren eigenen Stromkreis bauen und zeichnen. Danach haben wir verschiedene Schaltungen behandelt, wie die UND- oder ODERSchaltung. Wir wissen jetzt wie diese Schaltungen funktionieren und wo sie verwendet werden. Im Themenbereich Optik geht es darum wie Schatten entstehen, wie schnell Licht ist und was ein Lichtjahr ist. Außerdem haben wir untersucht, was passiert, wenn Licht auf verschiedene Materialien trifft. Licht kann absorbiert, reflektiert, gestreut und gebrochen werden. Physik – ein Fazit: Unsere Lehrerin Frau Liedtke lässt uns viel experimentieren oder Gruppenarbeit machen. Wir bekommen oft Arbeitsblätter. Am Ende von jedem Thema schreiben wir einen kleinen Test als Hausaufgabenüberprüfung. Insgesamt gefällt uns Physik gut. Alina Monster und Annika Schmidt, Klasse 7a Zuerst wurden wir mit dem Fach bekannt gemacht. Was ist Physik überhaupt!? Dann haben wir mit dem Thema Magnetismus begonnen. Dazu haben wir viele Experimente mit den dazugehörigen Materialien durchgeführt. Zum Beispiel untersuchten wir die Pole der Erde und testeten, was passiert, wenn man Magnete aneinanderhält. Welche Gegenstände zieht der Magnet überhaupt an? Diese und noch weitere Fragen klärten wir im Unterricht. Danach hatten wir das Thema Wärme. Hier erforschten wir, wann Wasser zu Eis erstarrt und wann es nicht mehr heißer werden kann und verdampft. Wir lernten Protokolle zu schreiben und einen logischen Weg zur Untersuchung physikalischer Fragestellungen zu entwickeln. Auch mathematisch nicht so begabten Schü- Jahresheft Adolfinum ! September 2013 lern fallen die einen oder anderen Sachen leicht. Denn man muss sich nicht wie in der Mathematik das Thema auf Blättern vorstellen können, sondern kann sich mit den Experimenten ein Bild von den Vorgängen machen. Auch wenn Physik einem zuerst sehr befremdlich vorkommt, wird man schnell mit dem Fach vertraut. In den extra angebauten Räumen für Physik kommt man sich nicht mehr 23 Aus dem Unterricht als ein Schüler, sondern plötzlich wie ein Wissenschaftler vor. Diese Räume kennt man zum Teil schon aus dem Biologieunterricht. In den Schränken stecken Geräte, von denen man noch nie gehört oder die man vorher noch nie gesehen hatte. Es macht Spaß mit ihnen die Welt der Wissenschaft zu erkunden. Im Zweiten Halbjahr haben wir das Thema Elektrizität behandelt. Wir lernten den Umgang mit elektri- schem Strom, wie elektrische Geräte im Haushalt vernetzt sind und führten interessante Experimente durch. Die Glühlampe nahmen wir genau unter die Lupe und lernten, wie ein Stromkreis entsteht und wie er funktioniert. Am Ende des Schuljahres befassten wir uns schließlich mit dem Thema Optik. Wir führten Schattenexperimente durch und stellen fest, dass das Licht auf einen Gegenstand trifft und erst dann in unser Auge. Ohne Licht kann der Mensch nämlich nicht sehen. Die Welt der Physik ist kein langweiliges Fach, sondern eine neue Dimension, die einem noch verborgen blieb. Man darf sich also durchaus freuen, wenn man die Klasse 6 erreicht hat. Nina Eschenbacher und Christina Oriwol, Klasse 7a Eine tolle Lesung mit Gerd Ruebenstrunk in der 6d „Arthur und die vergessenen Bücher“ Im Juli 2013 besuchte der Autor Gerd Ruebenstrunk die Klasse 6d des Adolfinums. Die Schüler hatten zuvor im Unterricht eines seiner Werke – „Arthur und die vergessenen Bücher“ – gelesen und wussten deshalb schon, um was es in diesem Abenteuerroman geht. Gerd Ruebenstrunk hielt eine doppelstündige Le- Begeistert: die Klasse 6d mit Autor Gerd Ruebenstrunk. sung über alle drei Bände Annika meldete sich und fragte: seiner Arthur-Trilogie und die Kin„Warum ist Ihnen denn der Name der lauschten gebannt seinem VorArthur für den Jungen eingefallen?“ trag. Er erzählte ihnen, wie er auf Gerd Ruebenstrunk antwortete: die Idee gekommen war, überhaupt „Früher kaufte ich meine Bücher bei so ein Buch zu schreiben und verriet einem Buchhändler namens Arthur ihnen außerdem, dass viele Ideen Jackmann. Da ich seinen Namen seiner Bücher auf der Realität basehr schön fand, heißen die beiden sierten. Helden jetzt fast genau wie er: „Jeder Autor nimmt etwas aus Arthur wurde der Vorname der einen seinem eigenen Leben in seine GeHauptfigur, und Larissa wurde mit schichten auf“, verriet Gerd fast demselben Nachnamen (LackRuebenstrunk den Schülern. mann) nach ihm benannt.“ „Ich zum Beispiel habe mich, als Die Schüler stellten noch jede ich das Buch geschrieben habe, an Menge weitere Fragen und der Autor meine Kindheit zurückerinnert, an beantwortete sie bereitwillig. Er eine Situation, in der ich mit meinem zeigte uns außerdem noch einen Vater zusammen zum ersten Mal kleinen Film über alle Städte, die in Paternoster gefahren bin. Dabei seinen Büchern vorkommen, weil er hatte ich sehr viel Angst. Deswegen für seinen Abenteuerroman extra habe ich mir für mein Buch überlegt, dort hingereist ist, um den Rätseln wie es wäre, wenn ich einem Jungen der vergessenen Bücher näher auf diese Angst überschreiben würde. die Spur zu kommen. Das war die Ausgangsidee für die „Die Städte habe ich so ausgeFigur des Arthur.“ wählt, dass in dem ersten Band zu- 24 erst eine Stadt mit A und B vorkommt, in den weiteren Bänden dann Städte mit C , D und E. Und daher habe ich bei der Recherche dann Amsterdam, Bologna, Cordoba, Dubrovnik und Edinburgh besucht. Da ich ursprünglich 13 Bände schreiben wollte, wäre jeder Buchstabe im Alphabet einer Stadt zugeteilt worden“, erklärte uns Herr Ruebenstrunk. „Bis jetzt habe ich nur drei Bände geschrieben, aber ich hätte da schon eine Idee für einen vierten“, sagte er schmunzelnd. Gerd Ruebenstrunk las den Schülern ausgewählte Abschnitte aus seinen Arthur-Romanen vor und begutachtete ausführlich die zuvor von der Klasse erstellten Plakate. Besonders ein Schuhkarton, in dem eine Gruppe die große arabische Wüste Rub‘ al-Khali – einem der zentralen Handlungsorte der Romane – mit tollen Ideen veranschaulicht hatte, hatte es ihm angetan. Nach seiner spannenden und informativen Lesung signierte er abschließend die Exemplare der Schüler von dem ersten Band seiner Arthur-Geschichten. Alina Matta, Klasse 7d Jahresheft Adolfinum ! September 2013 Aus dem Unterricht Projektarbeit statt Grammatik pauken Französischunterricht mal anders Vokabeln lernen, Arbeitsblätter ausfüllen, Grammatik pauken etc. Total langweilig! Die 21 Schülerinnen und Schüler des Französischkurses 9d/e hatten keine Lust auf den „normalen“ Französischunterricht. Eine abwechslungsreiche Lernidee war nun gefragt. In Zusammenarbeit mit der Kurslehrerin Frau Staacks beschlossen sie im Rahmen eines einmonatigen Projekts die weltweite Bedeutung der französischen Sprache näher zu untersuchen und Präsentationen zu frankophonen Ländern, das heißt Ländern in denen Französisch gesprochen wird, zu halten. Les pays francophones sollte also das Thema der nächsten Stunden werden. Eine Präsentation auf Französisch? Eine ganz schöne Herausforderung dachte sich der Kurs. Doch die Vorurteile wurden ganz schnell begraben als sich die Französischlerner in der Fremdsprache sicherer fühlten und die Präsentationen immer flüssiger wurden. Während der Internetrecherchen zeigten die Kursteilnehmer viel Fleiß und Ehrgeiz, da sie ihre 20-minütige Präsentation in Partnerarbeit für ihre Mitschüler so interessant und informativ wie möglich gestalten sollten. Alle Schülerinnen und Schüler waren vor ihrer ersten großen Präsentation in der Fremdsprache sehr nervös, da die Reihenfolge der Präsentationstermine ausgelost wurde. Neben den bekannten französischsprachigen europäischen Ländern Frankreich, Belgien, Luxemburg und die Schweiz wurden auch „exotische“ Länder wie z. B. Senegal, Mali, Tunesien, Haiti und die Elfenbeinküste vorgestellt. Aus allen Präsentationen wurde ersichtlich, dass sich die französische Sprache durch Präsentationen auf Französisch: der Kurs 9d/e mit den Ergebnissen. die Kolonialpolitik des letzten Jahrhunderts zur Weltsprache etabliert hat und in den besagten Ländern offizielle Amtssprache ist. Darüber hinaus erfuhr man, wie unterschiedlich die Lebensweisen in einzelnen Ländern sein können, wie die Bildungssysteme dort funktionieren oder was für traditionelle Gerichte aus dem jeweiligen Land stammen. Bei der Präsentation waren alle Medien erlaubt. Während ein Großteil des Französischkurses PowerPoint nutzte um Landkarten, Grafiken, Fotos etc. sowie Nationalhymnen und landestypische Musik und/oder Videos zu zeigen, haben zwei Schüler einen Kurzfilm über Kanada mit Fokus auf die französischsprachige Provinz Québec gedreht. Nach der Präsentationsphase Jahresheft Adolfinum ! September 2013 erstellten die Französischlernenden ein eigenes Dossier, das elf Ländersteckbriefe mit den vorgetragenen Informationen ihrer Mitschüler umfasste. Durch das Projekt hat der Französischkurs 9d/e auf sehr interessante und interaktive Art und Weise landeskundliche Aspekte ausgewählter frankophoner Länder näher kennengelernt und sich ein Bild davon machen können, wie verbreitet die französische Sprache weltweit ist. Die Kursteilnehmer gehen mit sehr positiven Erfahrungen aus diesem Projekt und würden allen Französischlernenden der 9. Klasse in Zukunft wünschen, dass sich dieses Projekt erneut durchführen lässt. Ann-Christine Staacks 25 Aus dem Unterricht Geschichten aus Kapstadts Townships Lutz van Dijk am Adolfinum: Autor aus Südafrika stellt seine Romane vor Mucksmäuschenstill: Lutz van Dijk fesselt die 8. Klassen mit Geschichten aus seinem etwas anderen Alltag in Südafrika. Es ist mucksmäuschenstill im Raum I 27 des Adolfinums, als Lutz van Dijk die Lebensgeschichte des jungen Sabatha erzählt, dem Vorbild für die Hauptfigur seines Romans „Themba“. Fasziniert lauschen die Schüler der Jahrgangsstufe 8, auf welch abenteuerlichem Weg der Junge sich aufmacht, seine kleinen Geschwister ausfindig zu machen, die nach dem AIDS-Tod der Mutter alleine im Township Masiphumelele bei Kapstadt zurückgeblieben sind. Er findet sie schließlich im HOKISA, dem HOme for KIds in SouthAfrica, einem Heim für AIDS-Waisen, das der Autor mit Freunden in Südafrika gegründet hat, um diesen Kindern eine Lebens- und Überlebensperspektive bieten zu können. „Jeden Tag sterben in Südafrika 1000 Menschen an AIDS, 500 davon sind Kinder!“, so entrüstet sich der engagierte Autor, der seit 11 Jahren im HOKISA lebt und die 21 Kinder und 10 Mitarbeiter dort als seine Großfamilie betrachtet. Sehr anschaulich schildert van Dijk, wie das von Friedensnobelpreisträger Erzbischof Desmond Tutu 2002 eingeweihte HOKISA als erstes Haus dieser Art auch diesen mittellosen Kindern mit Hilfe von Spenden aus NRW kostenfrei AIDSMedikamente zur Verfügung stellen 26 konnte – und das zu einer Zeit, als dies öffentlichen Einrichtungen in Südafrika offiziell von der Regierung verboten war. „Uns war klar, wenn wir diese Gesetze nicht umgehen, dann würden die Kinder sterben!“. Die Jahrgangsstufe 8 hat sich auf den Besuch des Autors gut vorbereitet, hat seine spannenden Romane „Themba“ und „Romeo und Jabulile“ behandelt, sich unter dem Thema „Anders Leben“ mit Südafrika beschäftigt und den Leseraum mit aussagekräftigen Themenplakaten bunt gestaltet. So entwickelt sich schnell ein intensives Gespräch mit dem Autor über die Hintergründe seiner Romane, über die Lebensumstände in Südafrika, sein HOKISAProjekt und über die Menschen, die mit ihrem Schicksal hinter den fiktiven Romanfiguren stehen – und natürlich sind die Schüler auch am ungewöhnlichen Leben des weitgereisten deutsch-holländischen Autors selbst interessiert. Warum, so wird er beispielsweise gefragt, habe er sein Leben in Deutschland aufgegeben? „Ich wollte etwas gegen die Ungerechtigkeit in dieser Welt unternehmen. Es ärgert mich, wenn Menschen, die sehr viel Geld haben, es nicht dafür nutzen, dass es ihren Mitmenschen besser geht, etwa indem sie Schulen bauen. Ich kann nicht glücklich sein, wenn mein Nachbar im Unglück lebt!“ Lutz van Dijk stellt jedoch nicht nur seine eigenen Romane vor, sondern auch „Niemand wird mich töten“ von Mbu Maloni, einem Jugendlichen aus dem HOKISA, der seine eigene dramatische Lebensgeschichte als Straßenkind in den Townships authentisch in diesem autobiographischen Jugendbuch vermittelt. Denn der Antrieb dieses jungen Schriftstellers deckt sich wohl mit dem van Dijks: „Ich möchte junge Menschen ermutigen, niemals aufzugeben!“ Und so schildern die vorgestellten Bücher nicht nur das harte, oft anrührende und vor allem „andere Leben“ der Kinder aus den Townships, sondern es sind auch Geschichten über Mut und Hoffnung in einer manchmal hoffnungslos erscheinenden Welt. Zum Abschluss der Veranstaltung bekommen die Schüler noch einen Kurzkurs in Xhosa, eine der 11 Amtssprachen Südafrikas. Alle versuchen, die ungewöhnlichen ZungenKlicklaute dieser fremdartigen Sprache nachzuahmen – und so endet die spannende und informative Präsentation des charismatischen Autors in einer lustigen Kakophonie. Harald Michler Jahresheft Adolfinum ! September 2013 Aus dem Unterricht Alle lieben Don Juan! „Ganz viel Liebe und große Gefühle“: Literaturkurs begeistert mit Musical Nachdem die SchüNora Heckhoff, lerinnen und SchüTorben Knobler des Literaturloch, Simon kurses 2012/13 am Lemmer, Nahal Freitag den 13. Sedighi, Inja September ihren Vetter, Eva Don Juan zum Wollny). letzen (sechsten) Zusammen Mal gespielt haben, gehalten wurde blicken sie gemeindie Text-, Musam mit ihren sik- und TanzLehrer- und Leitecollage vor alrinnen wehmütig lem durch die auf zwei Schuljahbeiden Diener re intensivster, Don Juans (Helvertrauensvoller, ge Gebel und lustiger und vor Carla Wyrsch), allem effizienter die nicht nur Zusammenarbeit durch ihre großzurück. artige spieleriRund 800 Mensche Qualität schen haben sie Umringt von Damen in Rot: Don Juan – von seinen Ex-Geliebten zur Rede gestellt. auffielen, sonerreicht, gutes dern auch – wie tanzen, war es unproblematisch, die Geld in die Kasse der Literaturkurse es sich für Diener gehört – immer begehrtesten Rollen mehrfach zu gewirtschaftet und mehr als verwieder die Bühnenelemente neu besetzen und im Team zu erarbeiten. dient, dass der Erlös der letzten ordnen, am Schluss allerdings von Nur am Schluss hätten die CharlotAufführung in die Abiturkasse fließt. der Bühne werfen durften, als sie tes (Miriam Bogusch, Gianna KasGleich zu Beginn der Einfühihren Herrn endlich los waren. Ein tenholz, Elena Neumann) und rungsphase fiel die Experimentiergroßes Lob geht auch an Marc Leske, Mathurines (Mandy Lohmann und freude, die Zuverlässigkeit und Vielunseren Weltmeister im Achter (ruJil Torkler), die Annas (Miriam Daseitigkeit der Gruppe auf. So konndern), der trotz starker Trainingsbelege, Inja Vetter und Eva Wollny), ten die Schülerinnen und Schüler lastung ungemein konstruktiv und deren Mütter (Yara Kehrmann und bereits zu Ostern des Schuljahres kreativ an der Entwicklung des StüAmelie Wagner) und die Carmens 2011/12 eine Show mit expressionisckes mitgearbeitet hat. Leider konn(Hannah Dierkes, Julia Eggert und tischen Gedichten bieten, live begleite er seine Rolle als Pfarrer dann Nahal Sedighi) ihren großen Auftritt tet und gesungen, choreografiert und nicht spielen (Jil Torkler hat ihn gerne häufiger wiederholt. Den Don vertanzt nach eigenen Ideen. würdig vertreten) und ging uns nach Juan hingegen spielte Simon LemAuf diese Fähigkeiten konnten der Premiere ans Trainingscamp mer alleine, musste bei jeder Probe sich die Landes-Damen Claudia und verloren. Wir freuen uns alle, dass dabei sein und sowohl textlich als Charis (fürs Musikalische) und die dieser Verzicht zu einem Weltmeisauch körperlich bei der Abwehr seiüber Kultur und Schule finanzierte tertitel beigetragen hat, und auch, ner Widersacher ein MammutproTänzerin und Choreografin Anna dass er bei den letzten beiden Aufgramm stemmen, was er ohne MurStädler verlassen, als sie für die führungen dabei sein konnte/kann. ren souverän bewältigte. Qualifikationsphase 1 ein Stück mit Wenn Thilo Londong am Anfang Und immer wieder Proben an ganz viel Liebe und großen Gefühlen mutig in Designer-Unterhosen zum Wochenende und freien Nachmittafinden sollten. Krafttraining antrat, wusste gleich gen, damit auch die Soli im Gesang Die Wahl fiel auf Don Juan, den jeder, dass gelacht werden durfte, als saßen (Miriam Bogusch, Annika Freigeist und Verführer, der außer die Mädchen ihm ihre nicht immer Cornelius, Julia Eggert, Mandy Molière im 17., Mozart im 18., Max jugendfreien Wünsche an den Lohmann, Gianna Kastenholz, ThorFrisch im 20. jetzt uns im 21. JahrTraummann auf Körper und Gesicht ben Knobloch, Elena Neumann, Jil hundert reizte. Weil klar war, dass klebten (inszeniert von Barbara Torkler, Eva Wollny) und die Livealle Schülerinnen und Schüler geBowe, die dem Kurs im zweiten musik dazu passte (Helge Gebel, meinsam singen, musizieren und Schulhalbjahr helfend zur Seite Jahresheft Adolfinum ! September 2013 27 Aus dem Unterricht stand). Und dennoch zog er gegen Don Juan den Kürzeren, genau wie die Diener der Donna Elvira (Annika Cornelius und Harpreet Int-Veen) und Inez (Maureen Salamon), die Freundin der Braut Anna. So weinte niemand, als Don Juan für seine Untreue gegenüber Donna Elvira von deren Freundin Carmen ins Jenseits befördert wurde. Mit schwarzen Flügeln am Flügel „Happy Ending“ begleitend musste er gerechter Weise dabei zuschauen, wie seine geschundenen Diener sein Schloss entsorgen und am Ende ein Liebespaar werden. Mit Lukas Glaser, Matthias Fechner und Philipp Richter konnten sich die Schauspieler auf drei engagierte und kompetente Bühnentechniker stützen, die wie selbstverständlich in ihrer Freizeit die Endproben und Aufführungen mit Licht und Ton ausstatteten. Lukas hat dabei gleichzeitig in Windeseile Matthias und Philipp in die sachgerechte Bedienung der Licht- und Tonanlage der Aula eingewiesen. Hut ab und vielen Dank! Mit dem Stück hat der Kurs auch an der Endrunde des Wettbewerbs "Kinder zum Olymp" teilgenommen. Dafür ist drei Monate vor der Aufführung ein Video-Trailer entstanden, der einen Eindruck vom Stück gibt und den man unter http://tinyurl.com/ donjuan2013 sehen kann. Ein großes Lob und herzlicher Dank gilt allen Beteiligten. Trotz großer Anstrengung wird diese Inszenierung als ein Mordsspaß in Erinnerung bleiben! Claudia Landes Begeistertes Pressecho: Gabie Gies in der Neuen Rhein Zeitung (NRZ), erschienen am 4. Juli 2013. 28 Jahresheft Adolfinum ! September 2013 Aus dem Unterricht Fußball aus einer nicht üblichen Perspektive Christopher Rauen gewinnt Sonderpreis beim Zeitungswettbewerb ZEUS Strahlend konnte Christopher Rauen aus der 8e beim diesjährigen ZeusAward 2013 den Sonderpreis "Zeus auf Schalke" entgegennehmen. „Den ZeusAward hat sich Christoph Rauen verdient, weil er in Sachen Sportberichterstattung den Fußball in sehr gelungener Weise aus einer nicht üblichen Perspektive in Augenschein nimmt“, lobte die Jury. Er habe anschaulich die Bedrohungen und Beschimpfungen mit denen sich ein FußballSchiedsrichter auseinandersetzen muss, beschrieben – vom tragischen Selbstmordversuch des ExBundesliga-Schiedsrichters Babak Rafati bis hin zu persönlichen Erlebnisberichten von Moerser Schiedsrichtern, die Christopher für die Recherche seiner Reportage befragt hat. Christopher ist selber FußballSchiedsrichter, bislang sei bei ihm aber alles gut gelaufen, versicherte er bei der Preisverleihung auf der Bühne. Durch seine eigenen Erfahrungen beim Fußball und das Gespür fürs Schreiben (Christophers Mutter ist Schriftstellerin) konnte er sich Strahlender Sieger: Christoph Rauen bei der Preisverleihung des „ZeusAwards“. gegen zahlreiche andere Texte durchsetzen: Rund 100 000 Schüler nahmen in diesem Jahr am ZeusProjekt teil, so dass über 1000 Zeitungsseiten mit Schülertexten entstanden, von denen 86 für den ZeusAward nominiert wurden. Eine tolle Leistung, befand die Jury. Als Preis erhielt Christopher eine Urkunde und wird über ein Wochenende von Gazprom Germania und dem FC Schalke 04 für ein Erlebnisprogramm nach Berlin eingeladen. Martina Mehren Bedrohungen und Beschimpfungen Christoph Rauens Reportage über den nicht immer einfachen Job der Fußball-Schiedsrichter „Ey Schiri, das kann ja meine Oma besser“, pöbelt der Trainer der Heimmannschaft. „Das war doch niemals Abseits!“ Jakob, Schiedsrichter in der C-Jugend, wird des Öfteren von Trainern, Spielern, deren Eltern oder Zuschauern angeschrien, verhöhnt und beleidigt. Egal was er macht, allen kann er es nie Recht machen. Teilweise hat er große Angst davor, die Spiele, die er pfeifen soll, zu pfeifen. Er hat Angst, bedroht zu werden. Er ist sich nicht sicher, ob er überhaupt weiter machen soll. Viele Schiedsrichter geben auf Es macht ihm keinen Spaß mehr. Und zu viel Zeit hat er auch nicht, denn nächstes Jahr kommt er in die Oberstufe und die Stundenzahl wird mehr. Jakob hat schon mehrmals mit dem Gedanken gespielt, die Pfeife an den Nagel zu hängen, aber er hat sich immer wieder dazu aufgerafft, Jahresheft Adolfinum ! September 2013 weiter zu machen. Diesmal könnte es so weit sein. Jedes Jahr beenden ungefähr 7 000 Schiedsrichter ihre Tätigkeit. Bei einem Teil von ihnen sind die Pöbeleien und sonstige Vorfälle bei Spielen der Grund. Im Fußballkreis Köln sinkt die Zahl der Unparteiischen laut Schiedsrichter Tobias Altehenger ebenso, wie in vielen anderen Kreisen: „Vor zehn Jahren waren wir im Fußballkreis Köln 29 Aus dem Unterricht 1 000 Schiedsrichter, heute sind wir nur noch rund 600.“ Ein grausamer Anblick 2006 waren 79 341 Schiedsrichter bundesweit verzeichnet, doch diese Zahl sank stark. So waren es im letzten Jahr nur noch 73 291. In den letzten sechs Jahren verlor der DFB also über 9 Prozent seiner Spielleiter. Auch die Zahl der Schiedsrichterinnen nahm ab, allerdings nicht so drastisch wie bei den Männern. Babak Rafati war sechs Jahre Schiedsrichter in der Ersten Bundesliga. 80 Liga-Spiele hat er gepfiffen. Doch dann, am 19. November 2011, stand das Spiel FC Köln gegen FSV Mainz auf dem Plan. Babak Rafati war als Schiedsrichter für dieses Spiel angesetzt. Alles wartete vor Spielbeginn auf ihn, aber er kam nicht. Etwa zum selben Zeitpunkt haben seine Assistenten ihn im Bad seines Zimmers in einem Kölner Hotel aufgespürt. Er soll in seiner Badewanne bewusstlos gelegen haben, nachdem er versucht hatte, sich die Pulsschlagader mit einem Messer aufzuschneiden. Stimmen der drei Assistenten Holger Henschel, Frank Willenborg und Patrick Ittrich zu dem Fall sind leider nicht mehr zu finden. Allerdings sagten sie laut Medienberichten es sei ein grausamer Anblick gewesen. Lukas ist erst vor zwei Monaten Schiedsrichter geworden. Er hatte erst drei Spielleitungen. Bisher verlief alles gut. Er erzählt: „Ich bin sehr froh, dass bei meinen ersten Spielen alles ruhig verlaufen ist. Ich hatte natürlich vorher große Angst, dass es zur Eskalation kommt, aber zum Glück war alles ruhig. Ich hatte aber auch den großen Vorteil, dass ich den Trainer der Heimmannschaft bereits kannte.“ Danach erläutert er, wie er sich das Schiedsrichterwesen in Zukunft vorstellt: „Ich kann mir durchaus vorstellen, über viele Jahre zu pfeifen. Ich fühle mich hier im Kreis sehr gut aufgehoben und habe auch keine Angst vor Trainern, weil zu- 30 mindest in den ersten Spielen immer ein Beobachter dabei ist, der einen im Notfall unterstützt. Man darf sich nur nicht auf die Meckereien und Sticheleien, die es natürlich immer gibt, einlassen, dann passiert in der Regel auch nichts.“ Doch viele denken pessimistischer als er. Es gibt unterschiedliche Einstellungen Auf die Frage, was Lukas machen würde, wenn ein Spieler auf ihn losgehen würde, oder die Lage anderweitig aus der Ruder laufen würde, antwortete er gelassen: „Dann renne ich so schnell ich kann und bete, dass ich mich irgendwie retten kann. Und wenn nicht, wird mich schon keiner umbringen. Außerdem hätte der Spieler oder Trainer dann erstmal eine kleine Zwangspause.“ Doch warum nehmen Schiedsrichter die Problematik so unterschiedlich wahr? Das könnte man nur sagen, wenn man in die Köpfe der Leute hineingucken könnte. Vermutlich spielt der Umgang mit den Schiris eine sehr große Rolle – und der kann ganz unterschiedlich sein. Während im einen Kreis die Schiedsrichter von den Trainern und Beobachtern gelobt werden und man sie unterstützt, werden sie im nächsten Kreis angemeckert und teilweise verbal oder sogar körperlich attackiert. Man sollte außerdem einen erfahrenen, älteren Schiedsrichter an seiner Seite haben, der einem Tipps geben kann und einen motiviert. Aber im Endeffekt liegt es auch an der Grundeinstellung der Unparteiischen. Von Schiedsrichtern, die schon vor dem Spiel keine Lust mehr haben, ist nicht zu erwarten, dass sie engagiert an die Sache heran gehen. Nur ein geringer Anteil der über 70 000 Schiedsrichter schafft es in die Profi-Ligen: Vor dieser Saison waren es 22 deutsche Schiedsrichter, die den Weg in die Ersten Bundesliga schafften. 42 Referees haben für diese Saison die Qualifizierung, in der Zweiten Bundesliga Spiele zu leiten. Für die letzte deutsche Profiliga, die Dritte Liga, sind insgesamt 63 Unparteiische zum Einsatz gekommen. Entsetzen und Ratlosigkeit Ein Bundesligaschiedsrichter erhält in der Ersten Liga pro Spiel 3 800 Euro Aufwandsentschädigung, in der Zweiten Bundesliga 2 000 Euro. Zu dieser Summe kommt der Fahrtkostenersatz von 0,30 Euro pro Kilometer, der für Hin- und Rückweg angerechnet wird. Ab fünf Euro erhält ein Schiedsrichter, der bei einem Schülerturnier pfeift. Bei Meisterschaftsspielen fängt es, zumindest im Fußballverband Niederrhein, bei acht Euro für ein D-Jugend Spiel an. In den Niederlanden ereignete sich Grausames: Nach einem Spiel floh der ehrenamtliche Linienrichter vom SC Buitenboys, Richard Nieuwenhuizen vor den Jugendlichen – allerdings vergeblich. Sie verfolgten ihn, schlugen ihn zu Boden, traten gegen seinen Kopf und flohen. Der 41-jährige Familienvater erlitt schwerste Hirnverletzungen und starb. Wie konnte es so weit kommen? Allgemeines Entsetzen und Ratlosigkeit sind die Folgen. Vielleicht sind solche Meldungen in Verbindung mit dem privaten Stress und dem teilweise schlechten Umgang auf dem Platz der Grund, weswegen viele Schiedsrichter unglücklich sind. Jakob hat dem Verantwortlichen seines Kreises einen Brief zukommen lassen, indem er ihm erklärt, dass und warum er mit dem Schiedsrichtersein aufhört. Er hielt dem Druck nicht mehr Stand. Für den Sport bleibt abschließend nur noch zu hoffen, dass nicht zu viele Patricks Beispiel folgen, denn ohne Schiedsrichter ist der uns bekannte Spielbetrieb nicht möglich. Christopher Rauen, Klasse 9e Jahresheft Adolfinum ! November 2012 Kurz notiert Gruselabend ! Mathe-Känguru-Wettbewerb In der Schule das Fürchten lernen… Es ist dunkel und der Mond scheint über dem Adolfinum, aber was ist das? Welche Gestalten erbitten Einlass in die Schule und das um diese Zeit? Gespenster, Vampire und gruselige Hexen? Genau, denn es ist der 9. November 2013 und damit Gruselabend am Adolfinum und die über 30 kleinen Gäste der Klassen 5 a bis e haben sich fast alle in Kostüme zum Thema geworfen, so- Schaurig schön: die tollsten Kostüme wurden prämiert. dass die Stimmung sofort „unheimlich“ gut war. verschiedenen Angebote: eine GruNach der Begrüßung in der Schüselgeschichte von Lehrer Niklas lerbücherei konnten sich die Gäste Balzer vorgelesen bekommen? Black zunächst am Buffet stärken, wobei Stories auf die Schliche kommen mit am liebsten zu den „Glupschaugen“ Gianna Kastenholz und anderen gegriffen wurde, aber auch die RohSchülerinnen der Qualifikationsphakostfans zum Zuge kamen. Danach se 1? Dem Werwolf im „Werwolf“verteilten sich die Gäste auf die Spiel mit Sandra Hennemann be- gegnen? Oder Schülerin Danny Liu und ihren Assistentinnen sich in Gruselfiguren verwandeln? Das Angebot nutzten auch die Kolleginnen Elisabeth Willems und Verena Richter – mit tollen Ergebnissen. Zu späterer Stunde gingen alle Kinder auf eine Gruselschnitzeljagd und begegneten auch dort vielen unheimlichen Zeitgenossen. Am Ende wurden noch die tollsten Kostüme prämiert und die Gewinnerin war die kleine Hexe. Wir, das Organisations-Team des Gruselabends, danken besonders den Oberstufenschülerinnen und -schülern für ihre tolle Unterstützung. Eva Redeker Wieder große mathematische Sprünge am Adolfinum Am Donnerstag, 11. April, nahmen nun schon zum 13. Mal zahlreiche Schülerinnen und Schüler unserer Schule am internationalen KänguruMathematik-Wettbewerb teil: 584 Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen bearbeiteten in zwei Schichten die kniffligen Aufgaben. Es war wie auch in den vergangenen Jahren wieder einmal bemerkenswert, dass so viele unserer Schülerinnen und Schüler Freude am Lösen mathematischer Problemstellungen haben, die über den Unterricht hinausgehen. In diesem Jahr konnten wir zudem 37 besonders erfolgreiche Preisträger ehren, diePräsente zum Knobeln erhielten. Neun von ihnen erzielten einen ersten Preis: Judith Wiegelmann (5b), David Leonhards (5b), Jan Mattis Lipka (5e), Alexander Cousin (7a), Yannick Cousin (7a), Berit Weichert (8d), Benedikt Silberborth (8c), Jonathan Thölke (8d), Benjamin Valdez (Q.2). Einen zweiten Preis erknobelten sich Jennifer Buckesfeld (5a),Henrik Dawel (5b), Franziska Milbrandt (5e), Dominik Bux (6b), Helen Schäfer (6a), Kathrin Retz (6c), Tom-Erik Brinkmann (6a), Simon Schreinermacher (7c), Ben Stolzenfels (7b), Simon Stark (Q2). Einen dritten Preis errangen Ayleen Kohlmann (5d), Philipp Erbslöh (5c), Felix Kirsten (5a), Hannah Kambartel (5d), Samet Terporten (5a), Leonie Wallusch (5b), Joshua Bellgardt (6b), Alina Matta (6d), Berit Warkall (6e), Thore Müller (6e), Annika Schmidt, (6a), Paul Sager (6e), Laura Beul (6a), Eric van den Bosch (8a), Anna Lena Lipka (8a), Martin Helmrich (9b), Hannah Jahresheft Adolfinum ! November 2012 Oppenberg (9b), Lisa Schlossarek (9b). Den weitesten Känguru-Sprung, das heißt die größte Anzahl von aufeinander folgenden richtigen Antworten, erzielte Judith Wiegelmann aus der 5b. Sie erhielt als besondere Anerkennung das begehrte KänguruT-Shirt. Wir hoffen, dass sich die Tradition weiter fortsetzt und auch im nächsten Jahr zahlreiche Schülerinnen und Schüler den KänguruWettbewerb bestreiten. Durch die interessanten Aufgaben möchten wir sehr gerne das Engagement und die Freude an der Beschäftigung mit Mathematik weiter fördern und festigen. Mathematische KänguruSprünge kann man auch im Internet machen www.mathe-kaenguru.de. Katharina Nehb 31 Kurz notiert Krimiabend ! Vorleseaktion Mörderjagd in der Schülerbücherei Am Ende konnte dann doch der Mörder bzw. die Mörderin festgenommen werden. Kara „Herbie“ Montague hat ihren Geliebten Tom Speed aus Eifersucht getötet. Doch zunächst war alles anders geplant... Überführt werden konnte sie durch die gewieften Ermittler der Klassen 5 und 6 unserer Schule. Der erste Krimiabend am 22. Februar 2013 begann heiter und glamourös mit einer Oscarver- Ungewöhnlich: lachende Gesichter bei der Festnahme. leihung, bei der dann jedoch mentrugen - unter anderem auf Noder Mord an Schauspieler Tom tizzetteln, dem Zeitungsblog Speed bekannt gegeben wurde. Keiviewpoint@GAM oder im „Büro des ner der Anwesenden durfte das GeAutomobilclubs Monte Carlo“ - entbäude verlassen offenbar befand sich schlüsselten und so die Tatverdächder Täter unter den unter den gelatige nach sicherer Beweislage dem denen Gästen befand. Haftrichter zuführen konnten. Schnell hatten sich vier Teams Nach der kräftezehrenden Jagd zusammengefunden, die mit kluger und der gelungenen Festnahme Kombinationsgabe Indizien zusam- schmeckten die Hotdogs, Nachos und Bowle beim blutigen Buffet besonders gut. Bevor sich die „Ermittler“ selbst noch einen spannenden Krimi anschauen durften, gab es die Gelegenheit für die jungen Kriminalisten ihren nächsten Einsatz durch Geschicklichkeitsspiele und gekonnte „Stunts“ zu perfektionieren. Hier waren Annika Haesters, mit Hannah Homberg und Johanna Böskens (8e) aktive Trainer. Den spannenden Abend ermöglichte das Büchereiteam mit Frau Kerstan, Frau Lünenstraß, Frau Paffendorf, Frau Kohl, Frau Sanchez-Notario, Frau Mehren und Frau Reiss. Martina Mehren Gebrüder Grimm Schüler hängen an den Lippen der Adolfiner Lesen und Vorlesen macht Spaß: Der beste Beweis sind die Schülerinnen und Schüler des Leseclubs am Adolfinum mit ihrer Aktion zum Vorlesetag 2012. Der Vorlesetag findet 2013 bereits zum zehnten Mal statt. An diesem Tag kann jeder jedem an allen denkbaren Orten vorlesen. Bundesweit lesen dabei rund 48 000 Vorleserinnen und Vorleser vor, darunter auch zahlreiche Prominente und Politiker: www.vorlesetag.de. Der Leseclub des Adolfinums war zu Gast in der Gebrüder-Grimm-Schule. Auch in diesem Jahr erfreuten wieder Adolfinerinnen und Adolfiner Grundschüler mit einer Vorleseaktion zum deutschlandweiten „Vorlesetag“. Gebannt und amüsiert lauschten die Schülerinnen und Schüler der 32 dritten Klassen dem Vortrag der Mitglieder des Leseclubs aus den Klassen 7a und 8e. Begleitet von Delia Rahrbach-Sander waren sie zu Gast in der Partnerschule, um aus dem witzigen Roman „Vorsicht, die Herdmanns schon wieder“ vorzutragen. Am Ende bedankte sich Frau Wendt als Schulleiterin im Namen der Kinder mit einem Geschenk für jeden Vorleser. Delia Rahrbach-Sander Jahresheft Adolfinum ! November 2012 Neben dem Unterricht Neben dem Unterricht Wettbewerbe, Praktika im Ausland, freiwillige Ferienakademien, ein Universitätsstudium parallel zum Unterricht oder die Arbeit der Schülervertretung – auch neben dem Unterricht findet am Adolfinum „Schule“ statt. Und das mit beachtens- und lesenswerten Ergebnissen. Neben dem Unterricht Riesenerfolg: Leichtathletik-Team im Bundesfinale Adolfiner mit 1. Platz beim Landesfinale in der WK III Mädchen in Dortmund Berechtigter Jubel: Die Leichtathletinnen des Adolfinums stehen zum ersten Mal im Bundesfinale in Berlin. Kurz vor den Sommerferien haben sich die Leichtathletinnen vom Adolfinum im Rahmen der Aktion „Jugend trainiert für Olympia“ als NRW-Meister für das Finalturnier in Berlin qualifiziert. Dies ist eine absolute Premiere. Zwar hatten schon zuvor Leichtathletikteams am Landesfinale (2004 und 2006) teil genommen, aber noch nie hat eine Mannschaft auf dem Treppchen gestanden, geschweige denn den Titel errungen. Von insgesamt 132 gestarteten Teams in dieser Altersklasse war das Adolfinum nicht zu schlagen. Die gute Leistung aus dem Vorkampf mit 7006 Punkten konnte noch einmal um gut 300 Punkte gesteigert werden. Im September (22. bis 26. September) reist das Adolfinum-Team per Bahn unter der Leitung von Katharina Nehb und Martin Schattenberg in die Bundeshauptstadt, um dort mit den Besten der Besten um die „Deutsche“ der Schulen zu kämpfen. Doch bis dahin war es am 16.07.2013 ein nicht nur wegen der prallen Sonne anstrengender Wettkampf, bei dem vor allem das Abtei- Gymnasium Brauweiler sowie das Landrat-Lucas-Gymnasium Leverkusen als härteste Konkurrenten eingeschätzt wurden. Leichtathletik ist ein Mannschaftswettkampf in sieben Disziplinen, bei dem pro Disziplin drei Schülerinnen starten können, von denen zwei in die Wertung kommen. Als Wettkampfabschluss gibt es noch einen Staffellauf über 4 x 75 Meter, für den zwei Staffeln gemeldet werden können. Der Wettkampf begann optimal für das Adolfinum, denn im Weitsprung konnten Katrin Beutel mit Höher, schneller und stärker – egal, ob beim Wurfball oder im Sprint: die Adolfinerinnen hatten in Dortmund die Nase vorn. 34 Jahresheft Adolfinum ! September 2013 Neben dem Unterricht 5,12 Metern und Paulina Friedmann (4,94 Meter) den ersten und zweiten Platz erringen. Dieses gelang auch im Ballwurf, wo Paulina (57 Meter) und Lena Weick (52 Meter) nicht zu schlagen waren. Lena konnte zudem im Hochsprung mit 1,52 Meter einen guten 3. Platz erreichen. Erste Plätze gab es auch für Katrin Beutel (75 Meter-Sprint in 9,7 Sekunden) und Paulina Friedmann im Kugelstoßen (12,19 Meter). Der Wettkampf bestätigte die eingangs gestellte Prognose, das Abtei-Gymnasium kam zwischenzeitlich bis auf 30 Punkt heran. Auch die Verbundschule Hille erwies sich vor allem im 800-Meter-Lauf als hartnäckiger Konkurrent. Vor dem letzten Wettkampf, der 4 x 75 Meter-Staffel, lag das Adolfinum vorne. Aber das letzte Jahr hatte gezeigt, das sich hier noch etwas ändern kann: Das AbteiGymnasium Brauweiler hatte 2012 lange geführt, um dann doch noch vom Landrat-Lucas-Gymnasium mit eben diesem Staffelwettbewerb abgefangen zu werden. In diesem Jahr wollte man dann den Spieß umdrehen. Doch Anna Schumann (4. Platz im Hochsprung und 75 Meter-Lauf), Annika Haesters, Maxi Schürmann und Marie Sprenger hielten dem Druck stand. Trotz eines kleinen Tricks – im eigentlich langsameren ersten Lauf starteten die Konkurrenten aus Brauweiler und Leverkusen mit ihren schnellen Staffeln – behielten die vier Mädel aus Moers im Lauf gegen die Uhr die Ruhe. Zwar war man ungefähr zwei Sekunden langsamer als die Konkurrenz, aber es reichte. Mit einem deutlichen Vorsprung von über 200 Punkten war das Adolfinum im Endklassement der erste Platz mit 7334 Punkten nicht zu nehmen. Nach den Sommerferien werden die Schülerinnen dann noch einmal in das Vorbereitungstraining einsteigen, um auch in Berlin eine ähnlich gute Figur wie beim Landesfinale abzugeben. Mit dieser Punktzahl hätten sie im vergangenen Jahr einen 7. Platz erreicht. Doch in einigen Disziplinen (Staffel, 800 Meter) ist noch Luft nach oben. Für das Adolfinum erfolgreich waren: Katrin Beutel, Paulina Friedmann, Lena Weick, Anna Schumann, Annika Haesters, Maxi Schürmann, Marie Sprenger, Anna Schaefer, Anna Kössl, Ann-Sophie Schattenberg, Tori Wiederhöft und Clara Dudeck. Martin Schattenberg Vizemeister NRW – Berlin adé Adolfiner verpassen in diesem Jahr knapp das Bundesfinale in Berlin Im Beachvolleyball konnte sich das Adolfinum dieses Schuljahr zum wiederholten Mal in die Siegerliste des Kreises Wesel eintragen. Gegen das Gymnasium Rheinkamp gab es am 2. Mai 2013 ein doppeltes stadtinternes Duell um den Titel. In zwei Dreiergruppen nach dem Modus „Jeder gegen Jeden“ gab es auf der Anlage des VFL Repelen dann im Halbfinale ein schulinternes Duell zwischen erster und zweiter Adolfinum-Mannschaft, welches Team 1 deutlich mit 3:0 gewinnen konnte. Auch im anschließenden Finale gegen das Gymnasium Rheinkamp konnten die Adolfiner mit 3:0 gewinnen und sich damit für das Regierungsbezirks-Finale qualifizieren. Die zweite Mannschaft des Adolfinums kam auf einen guten dritten Platz. Kader: Chiara Kotte, Chiara Hoenhorst, Jana Vukovic, Rebecca Kuliga, Pascal Peters, Henning Hogenacker, Niklas Kotte (Adolfinum 1); Nick Kastenholz, Jan Vetter, Arndt Bils, Carla Wyrsch, AnnSophie Schattenberg, Clara Dudeck (Adolfinum 2) Auf Regierungsbezirksebene trat das Adolfinum unter der Regie von Martin Schattenberg am 17. Juni 2013 in Kleve an. Die Mannschaft (Henning Hogenacker, Nick Kastenholz, Niklas Kotte, Pascal Peters, Jana Vukovic, Carla Wyrsch, AnnSophie Schattenberg und Chiara Hoenhorst) absolvierte souverän die Erst im Finale geschlagen: die Beachvolleyballer des Adolfinums bei den Meisterschaften des Regierungsbezirks Düsseldorf. Jahresheft Adolfinum ! September 2013 35 Neben dem Unterricht Vorrunde Im Viertelfinale traf man dann erneut auf das Gymnasium Rheinkamp: Auch die Rheinkamper konnten die klare 0:3 Niederlage nicht vermeiden. Im Halbfinale kam es aufgrund der Setzliste zu dem vorweg genommenen Finale zwischen den beiden langjährigen Kontrahenten Carl-HumannGymnasium Essen und dem Adolfinum. In allen drei Spielen (ein Satz bis 21 Punkte) unterlag das Adolfinum mit der Winzigkeit von zwei Punkten Unterschied. Mit dem anschließenden 3:0 Sieg im Spiel um Platz 3 gegen das Lise-MeitnerGymnasium Geldern wurde die Qualifikation für das Landesfinale in Marl am 11. Juli 2013 geschafft. Hier wartete in der Gruppenphase mit dem Freiherr-vom-SteinGymnasium Leverkusen wie im vergangen Jahr ein echter Hockaräter auf die Adolfiner. Die ErichKlausener-Realschule startete für den veranstaltenden Kreis Recklinghausen und sollte im Verlauf des Turniers doch ein wenig Lehrgeld zahlen müssen. Das Adolfinum dominierte diese Gruppe deutlich: Beide Gegner konnten jeweils mit 3:0 geschlagen werden. Im Mädchenteam waren Chiara Kotte und Jana Vukovic gesetzt, Chiara Hoenhorst übernahm den weiblichen Part im Mixed-Team und wurde durchgängig von Niklas Kotte unterstützt. Bei den Jungen bildeten Pascal Peters und Henning Hogenacker das Jungenteam. Nick Kastenholz, AnnSophie Schattenberg und Carla Wyrsch waren als Ersatzspieler dabei. Als Gruppenerster traf man im Viertelfinale dann auf das Besselgymnasium Minden. Auch hier konnte ein lockerer 3:0 Sieg heraus gespielt werden. Im Halbfinale wartete dann das Cornelius-BurgGymnasium Erkelenz. Doch die Adolfiner ließen ihnen keine Chance In allen drei Spielen konnten die Erkelenzer in keinem Satz mehr als zehn Punkte erreichen. Im Finale war dann Revanche angesagt für die knappe Niederlage bei den Regierungsbezirksmeisterschaften: ein Wiedersehen mit dem Carl-Humann-Gymnasium Essen. Und nach dem ersten Satz sah es auf allen drei Feldern gut aus für die Moerser. Sichere Satzgewinne bedeuteten die zwischenzeitliche Führung, Berlin war zum Greifen nah. Doch das Drama begann. . . Während die Mädchen souverän ihr Spiel mit 2:0 gewinnen konnten und damit das Adolfinum in Führung brachten, gerieten die beiden anderen Teams mächtig unter Druck. Im Mixed konnten die Moerser dem Druck nicht Stand halten. Konsequenz: das Humann-Gymnasium kann zum 1:1 ausgleichen. Damit hing alles am Jungendoppel. Und dies war nichts für schwache Nerven. Henning Hogenacker und Pascal Peters liefen im zweiten Satz ständig einer knappen Essener Führung hinterher, aber bei 12 war der Ausgleich geschafft. Doch zwei leichtfertig vergebene Punktballchancen brachten Essen zurück ins Spiel und auch wieder in Führung, ein verschlagener Ball von Pascal Peters besiegelte den Satzausgleich. Im Entscheidungssatz lagen Pascal und Henning schnell zurück. Zu hoch war der Essener Aufschlagdruck, zu gut die Verteidigung der Humänner, so dass in diesem Jahr wieder das Carl-HumannGymnasium das Land NRW in Berlin vertritt. Die Enttäuschung war dann auch auf Moerser Seite groß, die gezeigten guten Leistungen trösteten (noch) nicht über die verpasste Qualifikation hinweg. Aber schon auf der Rückfahrt blickte man ein wenig optimistischer in die Zukunft: die Hälfte der Mannschaft ist auch im nächsten Jahr noch spielberechtigt und so will man einen erneuten Anlauf nach Berlin nehmen. Martin Schattenberg Als zweiter Sieger leider nicht nach Berlin (von links nach rechts): Pascal Peters, Ann-Sophie Schattenberg, Henning Hogenacker, Chiara Kotte, Chiara Hoenhorst, Carla Wyrsch, Jana Vukovic, Nick Kastenholz, Niklas Kotte. 36 Jahresheft Adolfinum ! November 2012 Neben dem Unterricht Sportlicher Erfolg auf neuem Gebiet Fußballer der Wettkampfklasse II: beim Debut Weseler Kreismeister Die Volleyballer und Leichtbeiden Elfmeter verschosathleten haben es bereits sen wurden. Trotzdem vorgemacht: Schon mehrfach waren vor allem die Traihaben sie sich für Landesfiner tierisch stolz auf die nale oder sogar das BundesTruppe: "Wir haben sofinale in Berlin qualifiziert. wohl bei den Kreis- als Ein solches Ziel haben langauch bei den Bezirksmeisfristig auch Patrick Schubert terschaften von dieser und Daniel Koop, die in dieTruppe tollen Fußball sem Jahr dafür sorgten, dass gesehen, was wir so nicht sich das Adolfinum auch in erwartet hätten. Die SpieDeutschlands Volkssportart ler haben unsere Schule Nummer 1, dem Fußball, mit und auch den Kreis Wesel anderen Schulen des Landes wunderbar präsentiert. messen durfte. Da sich an der Die Mannschaft kann Schule bislang nur die Jüngs- Der Meister in Rot – dank des Fördervereins: Der Verein des stolz auf sich sein, sie ten (Jahrgangsstufen 5 bis 6) Adolfinums hat die Fußballer mit neuen Trikots ausgestattet. haben die Endrunde sehr im Rahmen der Fußball-AG unglücklich verpasst“, so sowie einem Kantersieg gegen die im sportlichen Wettkampf messen Patrick Schubert. Dies soll sich aber Europaschule Rheinberg (7:0) noch konnten, mussten beide Trainer im nächsten Jahr definitiv ändern, viel Lehrgeld zahlte, konnte das zunächst in einem Probetraining denn das Projekt "Fußball" am AdolTeam der Wettkampfklasse II sofort geeignete Talente für die Mannfinum wird weitergeführt und soll überzeugen. Nach Siegen gegen den schaften der Wettkampfklasse III sich auf Dauer neben den anderen letztjährigen Kreismeister Geschwis(Jahrgangsstufe 7 und 8) und Wetterfolgreichen Sportarten etablieren. ter-Scholl-Gesamtschule Moers (2:0) kampfklasse II (Jahrgangsstufen 8 Die Spieler im Überblick: und das Gymnasium Kamp-Lintfort bis 10) sichten. Wettkampfklasse III: (4:0) sowie einem Unentschieden Es zeigte sich jedoch schnell, dass Tor: Jens Von den Driesch (8c) gegen das Stiftsgymnasium Xanten viel fußballerisches Potenzial bei Abwehr: Alexander Cousin (7a), (0:0) zog man souverän in das Endeinigen Adolfinern vorhanden war: Yannick Cousin (7a), Philipp Maczspiel der Kreismeisterschaften ein. Mit Mats Röhrken von Fortuna Düskowski (7b), Steven Schön (7b), Hier wurde in einer hochklassigen seldorf oder Jan An der Heiden von Vadim Schmidt (7b) Mittelfeld: Max Partie das Team der Ernst-BarlachSchalke 04 befanden sich darunter Dickel (7b), Philip Holstein (7d), Gesamtschule Dinslaken verdient z.B. zwei junge Spieler, die regelmäLukas Reichert (7b), Leon Skorwider mit 1:0 niedergekämpft. Das Adolfißig in der jeweils höchsten deut(8d), Michel Toscki (7d) Sturm: Maunum konnte somit bereits im ersten schen Jugend-Spielklasse zum Einrice Filipiak (7a), Tristan Hitter (8a), Jahr den Kreismeistertitel feiern, satz kommen. Dazu gesellten sich Laurenz Hohendorff (7d) der zur Teilnahme an den Bezirksviele junge Talente mit Erfahrung in Wettkampfklasse II: meisterschaften berechtigte. Auch in der Junioren-Niederrheinliga oder Tor: Leon Müntjes (8e) Abwehr: der ersten Bezirksrunde präsentierte diversen Leistungsklassen, wie z.B. Jan An der Heiden (8c), Mats Röhrsich das Adolfinum klasse und zeigte Spielgestalter Jonas Haub oder die ken (Eph), Ugur Özmen (8c), Denis sowohl gegen den Oberhausener Allrounder Ugur Özmen, Noel TorreKoffler (Eph), Florian Bühing (9c), Stadtmeister Freiherr-vom-Stein jon-Carrion, Lars Egler, Deniz KoffLars Egler (9c) Mittelfeld: Simon Gymnasium (2:2) als auch gegen den ler, Janosch Severith oder Simon Kömpel (Eph), Leon Skorwider (8d), Duisburger Stadtmeister und letztKömpel. Janosch Severith (Eph), Manuel jährigen Landesfinalisten GesamtIm Rahmen der Vorrundenspiele Schreiter (Eph), Jonas Haub (Eph), schule Walsum (1:1) die bessere der Kreismeisterschaften im Kreis Willi Nadein (9e), Jesko Dezelak Spielanlage. Das Weiterkommen im Wesel konnten die Jungs dann gleich (8e), Karim Razouki (8d), Lukas Elfmeterschießen musste nun gegen zeigen, was sie drauf haben. WähDorok (Eph), Till Maes (9e) Sturm: die Oberhausener entschieden werrend das Team der Wettkampklasse Noel Carrion-Torrejon (8c), Mikail den musste. Hier erfolgte dann die III nach Niederlagen gegen das Kilic (8a), Cedric Schröder (Eph). Ernüchterung, da trotz zwischenzeitGymnasium In den Filder Benden Patrick Schubert licher Führung nach toller Parade Moers (0:1) und die Geschwistervon Keeper Leon Müntjes die letzten Scholl-Gesamtschule Moers (1:2) Jahresheft Adolfinum ! September 2013 37 Neben dem Unterricht Stimmen, anstimmen, einstimmen Aus dem Musikleben am Gymnasium Adolfinum Im Adolfinum ist Musik drin: Vom Unterstufenchor bis zur teuflisch guten Schulband. Der Soundcheck der Schulband hat den ganzen Nachmittag gedauert. Jetzt verlassen die Bandmusiker vorübergehend die Aula, die beiden Moderatorinnen betreten die Bühne zur Mikrofonprobe. Kurze Zeit später erscheinen erste Mitglieder des Mittel- und Oberstufenchores zur Generalprobe mit Klavier, während sich der Chor der Jahrgangsstufen 5 bis 7 in den Musikräumen einsingt. Die Streicher-AG versammelt sich währenddessen zum Stimmen und Einspielen im ersten Stock des Altbaus. Einer der beiden Leitenden, Herr Gmiat, nimmt dazu ein „a“ vom Aulaflügel ab und stimmt eines der Celli. Die Aulatür zum Lehrerparkplatz öffnet sich und erste Mitglieder der Bläsergruppe mit ihren Instrumentenkästen treten ein. Noch eine Stunde bis zum Konzertbeginn, erste Konzertbesucher haben schon Platz genommen. Jedes Halbjahr, wenn ein weiteres Konzert am Adolfinum auf dem Programm steht, sind die Ferien nicht mehr weit. Die Konzerte stimmen ein auf Weihnachten und die große Sommerpause. Mittlerweile sind sie ein Event, das sich so großer Beliebtheit erfreut, dass die Aula aus allen Nähten platzt. Neben der wöchentlichen Probenarbeit hat der Chor der Unterstufe zum Zeitpunkt des Sommerkonzerts zwei intensive Probentage im Eichenkreuzheim in Rheurdt hinter sich, der Mittel- und Oberstufenchor wird noch den Abiturgottesdienst und die Abiturfeier mitgestalten und damit wieder ein paar Sängerinnen und Sänger verlie- ren, die die Chorarbeit mit Begeisterung mitgetragen haben. (Danke!) Die Streicher-AG macht sich nach ihrem Mut machenden Ruf „Instrument gestimmt, Bogen gespannt!“ auf den Weg zum Auftritt. In der Aula gehen jetzt die Lichter aus und die Scheinwerfer an. Es ist kurz nach 19 Uhr. Die Moderatorinnen Eva Wollny und Lena Kleine Büning begrüßen das Publikum und der Unterstufenchor eröffnet mit „Hello, Goodbye“ von den Beatles. Es werden erste Fotos geschossen, am Adolfinum fotografiert die Schulleitung selbst (Herr van Stephoudt und Frau Klein) und das mit Leidenschaft. Der mehrstimmige, glanzvolle Klang der starken jungen Stimmen beeindruckt: Here comes the sun! „The Beatles, Ahnen und Erben“ Die Fachschaft Musik sagt Danke: den Musikern, aber auch allen anderen Beteiligten, zum Beispiel Technik und Moderation. 38 Jahresheft Adolfinum ! September 2013 Neben dem Unterricht lautete der Titel des Sommerkonzerts am 26. Juni 2013, bei dem der Unterstufenchor u.a. „Here comes the sun“ und „Let it be“, die Schulband „I saw her standing there“, das Orchester Adolfonium „Hey Jude“, der Mittel- und Oberstufenchor „She loves you“ und „Eight days a week“ sowie die Bläsergruppe „When I’m sixty-four“ als „Tribute“ beigesteuert haben. Ein Bläserquintett (Isabel und Niklas Balbon, Christian Arra, Julian Kramer und Benedict Angerhausen) hatte sich im Vorfeld gemeldet, um die Veranstaltung mit einem humorvoll arrangierten BeatlesMedley zu ergänzen; Tobias Tilch, Teilnehmer am Erweiterungsprojekt, hatte sich als „Experte“ bereiterklärt, mit einem Kurzvortrag in das Schaffen der Beatles einzuführen. Die Schulband wartete zum letzten Mal mit ihrem Sänger Danian Offer auf; Herr Meschendörfer erschien – passend zu den härteren, anstachelnden Klängen der in rotes Scheinwerferlicht getauchten Band – in der Gestalt des Teufels. Die Mit- spieler des bunten Orchesters Adolfonium ließen den Funken auf ihre Art überspringen; die Gesichter der jungen Geiger, Cellisten, Flötisten, Gitarristen, Keyboarder, Pianisten usw. verrieten, wie viel Freude Ensemblespiel bereiten kann. Das abendfüllende Programm forderte das Publikum, das dennoch am Schluss, nach dem gemeinsamen „Lady Madonna“, schwungvoll begleitet von der Bläsergruppe, allen Mitwirkenden großen Beifall zollte. Auch ein Rückblick auf das Weihnachtskonzert, das am 19. Dezmeber 2012 stattfand, lohnt sich: Neben den Spirituals „Come and go“, „This little light of mine“ und „Glorious kingdom“ setzte auch die sogenannte Alte Musik mit „Cantate Domino“ und „In dulci jubilo“ Akzente. Ein Streichquartett (Fabienne Blondin, Moritz und Anna Bender, Jan Frederik Thomsen) verlieh den Darbietungen besonderen Glanz. Am Ende stimmten alle Ensembles gemeinsam mit dem Publikum in das altenglische Weihnachtslied „Deck the Hall“ ein. Ein „Ereignis außer der Reihe“ im Schuljahr war die Aufführung der Vivaldi-Motette „Nulla in mundo pax sincera“ für Sopran, Streicher und Basso Continuo im Rahmen der besonderen Lernleistung von Anna Bender im März. Schülerinnen und Schüler der Oberstufe konnten während des Gesprächskonzertes „im kleinen Kreis“ ein hervorragendes Ensemble erleben (Gesang: Henrike Legner, Violinen: Fabienne Blondin und Jacqueline Salde, Viola: Anna Bender, Cembalo: Lisa Rosendahl, Violoncello: Jan Frederik Thomsen), das es in die Spitze von „Jugend musiziert“ auf Bundesebene geschafft hat. Die Fachschaft Musik sagt noch einmal ganz herzlich Danke: allen Beteiligten, insbesondere auch der Licht- und Tontechnik (Lukas Glaser und Simon Lemmer) unter der fachkundigen Leitung von Herrn Röntgen. Martin Rücker Schon ein großer Solist A Hitchhiker’s Guide to the Orchestra Unter dem Titel „Keine Panik – A Hitchhiker's Guide to the Orchestra” im Dezember 2012 im Theater Duisburg vom Klangkraftorchester Duisburg unter der Leitung von Tobias Füller ein großes Erlebniskonzert gestaltet. Einer der Höhepunkte des Abends: Der Auftritt von Jacob Sommer, einem Schüler aus der 8. Klasse des Adolfinum. Der Jungstudent der Kölner Musikhochschule Auf großer Bühne: Jakob Sommer am Flügel. spielte den dritten Satz aus technisch versierten Pianisten nicht dem Klavierkonzert von Edvard so häufig anzutreffen ist. Die zweifelGrieg, was dem Solisten in technilos hohe Anspannung, in einem solch scher und musikalischer Hinsicht großen Rahmen mit Orchester auf vieles abverlangt. Diese Herausforeiner Bühne zu stehen, ließ er sich derung meisterte der 14-jährige äußerlich kaum anmerken, und so Jacob mit Bravour, und vor allem gelangen auch die vielen kniffeligen mit einer hochsensiblen Musikalität, Übergänge zwischen Solopart und die im Jugendalter auch unter vielen Jahresheft Adolfinum ! September 2013 der ebenfalls großartig aufspielenden Orchester souverän. Der große Auftritt gelang und wurde begeistert vom gut gefüllten Saal des Theaters bejubelt. Danach hatte Jacob noch die Nerven, am szenischen Schabernack, der traditionell die Übergänge zwischen den Stücken der Klangkraft-Konzerte krönt, teilzunehmen, und sich zum „intergalaktischen Interview“ zu treffen. Mit weiteren Stücken von Beethoven und Britten, sowie weiteren kosmischen Geschichten, Filmmusik und Fantasien wurde dieses Konzert wieder ein außergewöhnliches Event! Jörg Meschendörfer 39 Neben dem Unterricht Diskutieren, debattieren, streiten Planspiel „Jugend und Parlament“: Bundestagsabgeordneter für vier Tage Wie funktioniert parlamentarische Demokratie? Wie sieht der Alltag eines Bundestagsabgeordneten aus? Wie plant man einen Gesetzentwurf? Diese Fragen durfte ich beantworten und auch selbst nachgehen, als ich vom 1. bis 4. Juni 2014 für das Planspiel "Jugend und Parlament", welches jährlich vom Deutschen Bundestag an den Originalschauplätzen der Regierung in Berlin ausgerichtet wird. Zusammen mit zirka 300 anderen Jugendlichen zwischen 16 und 20 Jahren aus ganz Deutschland, die von ihren Abgeordneten eingeladen worden waren, spielten wir Regierung: Wie wurden in Fraktionen eingeteilt, die den realen Fraktionen statistisch entsprachen, bildeten Parteiflügel, stimmten über Gesetzesentwürfe ab, die wir durchzubringen suchten. Ich wusste, wie auch viele der Teilnehmer und wohl auch meine Mitschüler, nichts von diesem Planspiel und wurde auch erst von Frau Vollendorf-Löcher, meiner ehemaligen Geschichtslehrerin, darauf angesprochen. Sie fragte mich, ob ich Lust hätte, an einem Planspiel der Bundesregierung teilzunehmen und als „Bundestagsabgeordneter“ an den Originalschauplätzen der tatsächlichen Regierung „Gesetzgebung zu spielen“. Da ich, wenn auch kein Mitglied irgendeiner Partei, politisch interessiert bin und die Aussicht auf vier Tage in Berlin auch nicht gerade unschön erschien, bejahte ich und erhielt so die Einladung meines Abgeordneten Siegmund „Siggi“ Ehrmann, der als Bundestagsabgeordneter der SPD für Moers im Bundestag sitzt. Am ersten Tag wurden wir nach unserer Ankunft in Berlin erst einmal im Paul-Löbe-Haus, welches zum Regierungsviertel an der Spree gehört, begrüßt, unter dem Namen unseres fiktiven Bundestagsabgeordneten den entsprechenden Parteien zugelost und durften an das erste Mal im Plenarsaal des Bundestages im Reichstagsgebäude sitzen. Danach trafen wir uns in den Landesgruppen unserer Parteien und bekamen eine Hausführung. Aus mir, Louis Kittelmann, 16 Jahre alt, Schüler, wurde der Juraprofessor Karl Engels, 62 Jahre alt, welcher für die Liberale Reformpartei (LRP = FDP) seit nunmehr vielen Jahren im Bundestag sitzt. In solchen Rollen spielten wir das große Planspiel, was unter anderem auch dazu führen konnte, dass ein eigentlich links eingestellter Mensch urplötzlich in der CVP (= CDU) sitzen und deren Auffassungen und Werte vertreten musste, jedoch empfanden mit mir die meisten Teilneh- mer diesen Perspektivenwechsel als sehr bereichernd, zumal es ja abends immer noch Zeit gab, sich als normale Menschen kennenzulernen. Schon am nächsten Tag sollten wir eine Parteispitze wählen, wobei schon durchschimmerte, was Demokratie ausmacht, nämlich die Suche nach Mehrheiten; schließlich fanden wir aber eine Fraktionsspitze recht schnell, mit der ein Großteil der "Parteimitglieder" zufrieden war. Danach bildeten wir die Ausschüsse etc. Ebenfalls fand eine fiktive „Berliner Runde“ mit den Parteispitzen statt, welche durch einen vermeintlichen Presseskandal gekennzeichnet sein sollte: Die Fraktion der PSG (= Die LINKE) verließ geschlossen die Runde, da man die Doppelspitze nicht anerkennen wollte; dafür ernteten sie auch teilweise Beifall aus den Reihen der Regierungskoalition, insbesondere der LRP, meiner Partei, die sich allzu häufig von der CVP unterdrückt fühlen musste, sich jedoch erfolgreich wehren konnte. Wir waren angekommen in der Politik mit ihren Skandalen, ihren Intrigen, ihren Zwängen, ihren Nöten – die Presse, der fiktive "Adlerkurier", der sich als rechtskonservatives Zeitungsblatt herausstellte, dokumentierte dies nicht ganz ohne eine gewisse Subjektivität, aber so mussten auch wir den schwierigen Louis Kittelmann alias Karl Engels: der Bundestag aus der Perspektive eines Abgeordneten. 40 Jahresheft Adolfinum ! September 2013 Neben dem Unterricht Umgang mit der Presse als Politiker erlernen. Wir arbeiteten genauso wie Bundestagsabgeordnete: Wir saßen in Arbeitsgruppen zusammen und berieten die Gesetzesvorschläge, stimmten in Fraktionssitzungen darüber ab, meisterten inner- und außerparteiliche Kämpfe. Am Montag, dem 3. Juni, fand dann die erste richtige Plenarsitzung statt, die jedoch nur der Eröffnung der Debatte diente, wonach wir schließlich innerhalb der Ausschusssitzungen die Gesetzesentwürfe bestimmten, nach denen später abgestimmt werden sollte. Ich saß dabei in einem sogenannten beratenden Ausschuss, der, wie es der Name schon sagt, nicht bestimmend sondern nur beratend den federführenden Ausschüssen zur Seite steht. Jugend und Parlament: Louis Kittelmann mit dem echten „MdB“ Siegmund Ehrmann aus Moers. An diesem Tag hatte ich auch die Chance meinen Abgeordneten persönlich zu treffen und mich mit ihm zu unterhalten. Zuallerletzt gab es dann große Plenardebatten mit der abschließenden Abstimmung, die wir als Regierungskoalition, auch wenn ich häufig gegen meine eigenen Überzeugungen abstimmen musste, gewinnen konnten. Dabei musste ich auch mit dem Reglement des Bundestages eine leicht unangenehme Erfahrung ma- chen: Bundestagsvizepräsident WolfWolfgang Thierse wies mich zurecht, da ich nicht wusste, dass ich mir die Antwort eines Redners nach meiner Nachfrage im Stehen anhören musste. Abschließend kann ich sagen, dass ich diese Entscheidung, an „Jugend und Parlament“ teilzunehmen nicht bereue, da es eine unglaubliche Bereicherung für die eigene Sicht auf Politik und Politiker sein kann, und das unabhängig davon, ob man unpolitisch oder politisch ist; deshalb möchte ich nicht nur auf dieses einzigartige Planspiel hinweisen, sondern auch andere ermutigen, daran teilzunehmen. Louis Kittelmann Fotos: Florian Gehm Frühschicht am Adolfinum Inspiration für den Schultag Früh aufstehen und dann noch gleich zur Schule? – Warum nicht? Motivation gab es allemal, denn zum ersten Mal startete in diesem Jahr die „Frühschicht“ für Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 8 bis zur Qualifikationsphase 2 und für die Lehrerinnen und Lehrer am Adolfinum. An den letzten drei Montagen der Fastenzeit trafen sich das Vorbereitungsteam wie auch die Teilnehmer um 7 Uhr in der Schule, um über das Thema „Carpe Diem – Nutze den Tag“ nachzudenken, sich damit tiefgreifender auseinanderzusetzen und ein wenig für den Schulalltag inspirieren zu lassen. Texte und Geschichten, wie zum Beispiel von Beppo, dem Straßenkehrer, sollten auf den Tag einstimmen und dazu anregen, den Montag und die Wo- che(n) vor Ostern etwas bewusster und ruhiger anzugehen. Vorbereitet wurde die erste Frühschicht von den Religionslehrerinnen Frau Willems und Frau Milde. Komplettiert wurde das Vorberei- Jahresheft Adolfinum ! September 2013 tungsteam durch interessierte Schülerinnen und Schüler, welche die nächsten Treffen mitgestalteten und auch durchführten. Musikalisch wurde die Frühschicht von unserem ehemaligen Kollegen Herrn Gerstenberger begleitet. Im Anschluss gab es stets ein gemütliches Frühstück in der Schule, bevor die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrer in den schulischen Alltag starteten. Diese neue Idee fand in jedem Fall Anklang sowohl bei den Schülerinnen und Schülern, als auch bei den Lehrerinnen und Lehrer Innen am Adolfinum. Wir freuen uns bereits auf die nächste Frühschicht in der Adventszeit! Miriam Milde, Elisabeth Willems 41 Neben dem Unterricht Den Schülern Bock zum Gärtnern machen Eine Chronik des Schulgartens Von vielen noch unentdeckt: der Schulgarten des Adolfinums. Seit den Projekttagen 2011 hat eine altersgemischte Schülergruppe unter der Leitung von Dr. Evelyn Kleine und Dr. André Remy einen Teil des Schulhofes „besetzt“ und einen Schulgarten angelegt. Der Garten umfasst einen Bauern-, Stein-, und Gemüsegarten. Für dieses Engagement und die Guerilla Gardening Aktionen in der Stadt Moers erhielt diese Schülergruppe den Klimaschutzpreis der Stadt Moers. Darüber hinaus baute eine weitere Schülergruppe während der Projekttage unter der Leitung von Christel Lietzow ein Insektenhotel und mehrere verschiedene Nistkästen u.a. für Fledermäuse, die nun ebenfalls im Schulgarten beheimatet sind. Der Schulgarten wurde dann von ständig wechselnden Schülergruppen weitergeführt, denn die Fachschaft Biologie hat sich bewusst gegen eine Schulgarten AG entschieden, um allen Schülern den aktiven Zugang in Form von säen, pflegen, ernten und verzehren zu ermöglichen, da vielen Schülern diese Erfahrungen im häuslichen Bereich fehlen. Insbesondere die Erfahrung, wann welche Obst- und Gemüsesorten überhaupt frisch zu ernten sind fehlt den Schülern als Grundlage zur umweltbewussten gesunden Ernährung. Im Winter 2011 brachte der Leistungskurs Biologie unter der Leitung von Frau Dr. Kleine Rindenmulch auf die Flächen auf, um einer Verunkrautung entgegenzuwirken und die Pflege im Bauern- und Steingarten zu erleichtern. Im Frühjahr 2012 baute eine Klasse 7 unter der Leitung von Jennifer Hofer und mit der Unterstützung einer Nabu Gruppe Flechtzäune zur Begrenzung der Nutzflächen. Verschiedene weitere Schülergruppen säten mit Hilfe einer sehr wohlwollenden Spende Kräuter oder pflanzten zahlreiche Kohlsorten auf dem gesamten Schulgelände. Im Herbst 2012 pflanzten Claudia Landes und Frau Dr. Kleine mit unterschiedlichen Schülergruppen rund 1000 Frühblüherzwiebeln, wovon einige den harten Winter leider nicht überlebten. Frau Landes übernahm darüber hinaus mit einer Klasse die regelmäßige Pflege eines Hochbeetes. Desweiteren wurden Gartengeräte für ca. 30 Schüler angeschafft, so dass nun viele Menschen im Garten Die Blütenpracht lädt zum Gartenbesuch ein: nicht nur Schüler und Lehrer, sondern auch Bienen und Co. ins „Insektenhotel“. 42 Jahresheft Adolfinum ! September 2013 Neben dem Unterricht und auf den Flächen des Schulhofes aktiv werden können. Im Frühjahr 2013 erhielt der Differenzierungskurs Bio/Chemie eine große Spende an fleischfressenden Pflanzen, die im Mai nun als exemplarisches Moor in einem großen Fass den Schulgarten bereichert. Ebenso wurden zwei Apfel-, ein Kirsch und ein Pflaumenbaum gepflanzt. Da die Flächen Bestandteil des Schulhofes sind, ist der Schulgarten für jeden Schüler zugänglich und einsehbar, so dass ihm ein Stück Natur näher gebracht wird. Auch Verantwortung für die eigene Lebensumgebung Schulhof sollen den Schülern mit diesen Aktionen vermittelt werden, neben den naturwissenschaftlichen Grundlagen des Gärtners und die Nutzung der ein- zelnen Teilbereiche im regulären Biologie sowie Chemie Unterrichtes, wobei z.B. der Einsatz von Düngemitteln direkt ausprobiert werden kann. Die Projektwoche 2013 bringt nun eine neue Guerilla Gardening Generation hervor mit vielen spannenden Aktionen. Dr. Evelyn Kleine Von der Wissenschaft über Literatur zur Musik Eine Bilanz des Erweiterungsprojekts 2013 Gestalteten ein lehrreiches und abendfüllendes Programm: die Teilnehmer des Erweiterungsprojekts mit Lehrer Ernst Kisters. Der 18. April 2013 war der Zeitpunkt, auf den alle Teilnehmer des diesjährigen Erweiterungsprojekts mit Vorfreude auf ihre Präsentation gewartet haben. Nach einem halben Jahr Recherche- und Vorbereitungszeit konnten die Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse endlich einem breiten Publikum vorstellen. Die Präsentierenden, welche schon einige Zeit vor ihrer Präsentation die Räume im Altbau des Adolfinums hergerichtet hatten, wurden meist mit positiver Kritik aus dem Publikum belohnt. Dies war auch keines- wegs verwunderlich, da die Präsentationen ausgesprochen gut strukturiert und vorbereitet worden waren. Dies bestätigte auch Schulleiter Hans van Stephoudt. Das lehrreiche, abendfüllende Programm erstreckte sich von 17 bis 19 Uhr mit einer Pause, die Gelegenheit für einen Snack und den Austausch mit den anderen Gästen gab. Zu Anfang des Abends begrüßte Herr van Stephoudt das zahlreich erschienene Publikum, sprach sich erfreut über die Veranstaltung aus und wünschte allen Präsentierenden Jahresheft Adolfinum ! September 2013 ein gutes Gelingen. Mit einer Menge Adrenalin im Blut machten sich alle Schülerinnen und Schüler an die technischen Hilfsmedien und übten ein letztes Mal die Präsentation. Nach der eigenen, geglückten Präsentation war vielen die Erleichterung ins Gesicht geschrieben. Nun konnten sie entspannt den Anderen ihre Aufmerksamkeit schenken. Abschließend kann man von einem gelungenem Präsentationstag mit ausgezeichneten Ergebnissen reden. Loana Kohl, Jan Pütter, 8c 43 Neben dem Unterricht Wir sind die Roboter! Erfolgreiches Robotik-Jahr am Adolfinum Die Begeisterung, die das Thema Robotik bei Schülerinnen und Schülern entfachen kann, wird am Adolfinum seit mittlerweile über neun Jahren genutzt, um die naturwissenschaftliche Arbeit zu stärken. In den Anfangsjahren fand die Arbeit mit den Roboterbaukästen LEGO mindstorms ausschließlich im Fach Physik + X statt. In den letzten beiden Jahren konnte die Robotik – auch durch die Anschaffung aktueller Bausätze – verstärkt im außerunterrichtlichen Bereich eingebunden werden. In der Jahrgangsstufe 5 sammeln Schülerinnen und Schüler im Rahmen der Olympinum-AG, betreut durch Dennis Jankowski, erste Erfahrungen mit dem Bau und der grafisch unterstützten Programmierung von Robotern. In den Jahrgangsstufen 6 und 7 ermöglichen die EMR-Robot-Workshops, angeboten von Tim Herrmann, interessierten Adolfinern einen Einblick in die Arbeit mit den neuen Roboterbausätzen und die textbasierte Program- miersprache Not eXactly C. In den folgenden Jahrgangsstufen wird die Robotik im WPII-Fach Physik + X nach wie vor ausführlich behandelt. Zusätzlich können interessierte Schülerinnen und Schüler die vorhandenen Bausätze für besondere Projekte oder Wettbewerbsteilnahmen nutzen (wenn nicht schon alle in Verwendung sind … einfach Herrn Herrmann oder euren Physiklehrer ansprechen, wenn ihr eine gute Idee habt). Beispiele für solche besonderen Projekte sind etwa eine Arbeit zum Thema „Rasenmäherroboter“ im Erweiterungsprojekt oder ein Projekt im EMR-Team, in dem sich Oberstu- fenschüler an der Konstruktion und Programmierung eines komplexen Getriebes zur Steuerung eines Roboters versuchten und dies auch erfolgreich umsetzen konnten. Auch die Mädchenförderung spielt im Bereich Robotik eine große Rolle. Die Zahlen sprechen für sich, denn in den Wettbewerbsteams waren die Mädchen deutlich stärker vertreten – insgesamt 17 Mädchen und 9 Jungen investierten in diesem Schuljahr viel Zeit und Mühe (und das zum größten Teil außerhalb der Unterrichtszeit) in die Vorbereitung der unterschiedlichen Wettbewerbe. First LEGO League 2012 Zu Beginn des Schuljahres konnten die Schülerinnen und Schüler der Teams „The NeXT Generation“ und „RoboFinum“ bei der First LEGO League beachtliche Erfolge erzielen. Die First LEGO League ist ein Wettbewerb, der seit 1999 weltweit ausgetragen wird, 2012 haben sich mehr 44 als 20 000 Teams aus 70 Ländern beteiligt. Auf mehreren Ebenen können sich die teilnehmenden Teams zunächst für das Finale des jeweiligen Landes qualifizieren, nach einer weiteren Qualifikationsrunde auf europäischer, amerikanischer bzw. asiatischer Ebene winkt am Ende schließlich die Teilnahme am FLL World Festival. Auf dem Regionalwettbewerb in Aachen mussten sich die Adolfiner in insgesamt 4 Challenges gegen 13 weitere Teams aus ganz NRW behaupten. Damit endete die seit der Veröffentlichung der Aufgabenstellungen zum Thema „Senior Solutions“ am Ende der Sommerferien laufende Vorbereitungsphase, in der die Teams kreative Lösungen für die einzelnen Aufgaben des Wettbewerbs vorbereiten konnten. In der ersten Phase des Wettbewerbs präsentierten die einzelnen Teams ihre Roboter und wurden von der Jury aus Informatikstudenten der RWTH Aachen zu ihren Programmcodes befragt. Zusätzlich wurden in einer Teamaufgabe, die den Schülerinnen und Schülern vorher nicht bekannt war, die Kommunikation im Team und die Problemlösefähigkeiten der Gruppen auf die Probe gestellt. Für die Forschungspräsentation hatten die Teams gemeinsam mit ihren SeniorPartnern, zumeist den Großeltern eines Teammitgliedes, eine Problemstellung gesucht, mit der ältere Menschen in ihrem Alltag zurechtkom- Jahresheft Adolfinum ! September 2013 Neben dem Unterricht Roboter auf dem Spielfeld: Die Teams „The NeXt Generation“ und „RoboFinum“. men müssen. Aufgabe war es dann, eine roboterbasierte Lösung dieses konkreten Problems zu entwickeln und diese in einer Präsentation der Jury vorzustellen. Dem staunenden Publikum wurden dabei eine vollautomatische Aufhebhilfe für heruntergefallene Gegenstände sowie ein Roboter zum Verstauen von Gepäckstücken in Zugabteilen vorgestellt. Im zweiten Teil des Wettbewerbstages trafen im Robot-Game immer zwei Teams an einem zweigeteilten Spielfeld aufeinander, mit dem Ziel in zweieinhalb Minuten so viele Punkte wie möglich zu sammeln. Da nicht alle Aufgaben in der knappen Zeit erledigt werden konnten und zusätzlich die Wertigkeit und der Schwierigkeitsgrad der Probleme gegeneinander abgewogen werden musste, war für ein gutes Abschneiden dabei unter anderem die Auswahl der Aufgaben, die der Roboter auf dem Spielfeld erledigen sollte, entscheidend. Für diesen Teil des Wettbewerbs musste im Vorfeld ein Roboter gebaut werden, der speziell auf die gewählten Aufgaben zugeschnitten sein musste. Auch die Programme für die einzelnen Aufgaben wurden von den Teams an vielen langen Nachmittagen vorbereitet, mussten allerdings am Wettbewerbstag noch auf die Gegebenheiten des Wettbewerbsspielfeldes angepasst werden. Das Team „RoboFinum“ beendete den Wettbewerb bei seiner ersten Teilnahme auf dem zehnten Platz, „The NeXT Generation“ erreichte insgesamt sogar den vierten Rang. Neben diesem insgesamt beachtenswerten Ergebnis in der Gesamtwertung konnten beide Teams Preise in einzelnen Kategorien abräumen. „The NeXT Generation“ erhielt für ihre Forschungspräsentation den dritten Preis, das Team „RoboFinum“ erreichte in der Wertung für das beste Teamwork sogar den ersten Platz. Am Ende eines anstrengenden Wettbewerbstages konnten alle Teilnehmer zufrieden mit ihrer Leistung wieder nach Hause fahren. Die Teamcoaches Andrea Klein und Tim Herrmann lobten noch einmal das herausragende Engagement der Schülerinnen und Schüler, die viel Freizeit – auch in den Herbstferien – in die Vorbereitung des Wettbewerbs investiert hatten. Beide Coaches betonten auch noch einmal den ausgesprochen wichtigen Beitrag der Eltern, die bei der Anreise zum Wettbewerb und der Begleitung der Kinder über den gesamten Tag nicht wegzudenken waren. zdi-Roboterwettbewerb 2013 Im Mai und Juni 2013 fanden die Regionalausscheidungen des zweiten großen Roboterwettbewerbes statt. An den insgesamt 14 Ausscheidungen in Nordrhein-Westfalen nahmen in diesem Jahr 170 Teams und damit etwa 1 000 Schülerinnen und Schüler teil. Der Wettbewerb wird europaweit ausgetragen, die Bestplatzierten der Regionalwettbewerbe können sich für das Finale des jeweiligen Landes qualifizieren. In der ersten Wettbewerbskategorie, die ausschließlich den Mädchen vorbehalten ist, entwickeln die Teilnehmerinnen eine eigene Choreographie zu einer spannenden, selbst ausgedachten Geschichte, sie gestalten eine eigene Bühne und programmieren ihre Roboter für eine Tanz-Performance. Im Robot-Game, der zweiten Kategorie, die auch für Jungenteams oder gemischte Teams offen ist, gilt es einen festgelegten Parcours zu Jahresheft Adolfinum ! September 2013 bewältigen. Hier werden in der Regel das Spielfeld und die Aufgaben der letzten Runde der First LEGO League verwendet, wobei eine Teilnahme an beiden Wettbewerben durch das Regelwerk ausgeschlossen ist. Diesen Herausforderungen stellten sich in diesem Jahr insgesamt vier Teams. Die Teams „The Ravers“, „Move“ und „YACK“ der Jahrgangsstufe 8 nahmen an den Ausscheidungen in Mülheim und KampLintfort teil. Sie zeigten ausgesprochen großes Engagement und konnten gegen die zum Teil deutlich er- 45 Neben dem Unterricht fahreneren Teams der anderen Schulen immerhin den einen oder anderen Achtungserfolg erzielen. Die anfängliche Zurückhaltung (zunächst wurde das Ziel ausgegeben „nicht letzter zu werden“) wurde im Wettbewerb schnell vergessen, als Begeisterung und Ehrgeiz aufkamen. Die mühevolle Vorbereitung und die bis zur letzten Minute perfektionier- ten Roboter, Programme und Spielfeldaufbauten zahlten sich aus: mit einem fünften, sechsten und achten Platz landeten die Adolfiner alle auf Platzierungen im Mittelfeld, womit wirklich jeder zufrieden war! Die Oberstufenschülerinnen Elisa Bader, Paula Funcke und Verena Menzel nahmen bereits zum dritten Mal am Wettbewerb teil, dieses Mal unter dem Motto „Robo-Casino“ an der Ausscheidung in Dortmund. Trotz ihrer Erfahrung merkte man ihnen die Nervosität deutlich an. Am Ende konnte man glückliche Gesichter sehen, hochzufrieden mit dem dritten Platz, konnten die Schülerinnen einen der begehrten Pokale mit nach Hause nehmen. Tim Herrmann, Dennis Jankowski Das Team „RoboCasino“: Elisa Bader, Paula Funcke und Verena Menzel beim Aufbau mit Lehrer Tim Herrmann. Gedenkaktion: „Bibliothek der verbrannten Bücher“ Adolfiner erinnern an Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten Mucksmäuschenstill war es am 13. Mai 2013 in den Klassenräumen des Neubaus am Gymnasium Adolfinum. Die Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 und 6 lauschen gespannt den Vorträgen ihrer Mitschüler aus den Klassen 9a und 9b, die über die Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten vor 80 Jahren informierten. Im fächerverbindenden Deutsch- und Geschichtsunterricht hatten die Schülerinnen und Schüler der Klassen 9a und 9b gemeinsam mit ihren Lehrerinnen Frau Mehren und Frau Achtermeier die geschichtlichen Hintergründe der Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten erarbeitet und zu den verbrannten Werken und ihren Autoren recherchiert. Der informierende Vortrag für die 5er und 6er wurde durch die Vorstellung von Erich Kästner als einem entrechteten Autor abgerundet, aus dessen bekanntem Kinder- 46 buch „Das fliegende Klassenzimmer“ die Schülerinnen und Schüler einen Auszug vorlasen. Im Rahmen der Gedenkaktion erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler außerdem Biographien der verfemten Schriftsteller, welche auf dem Schulhof ausgestellt worden sind. Diese Aktion wurde im Rahmen der MUT-Gruppe mit den Lehrern Christina Evers und Sven Neumann schon im vergangenen Jahr durchgeführt. Ferner wurden in einem Regal vor der Schülerbücherei Bücher verbrannter Autoren in der Schule gesammelt. Durch die zahlreichen Bücherspenden von Schülern, Eltern und Lehrern konnte das Regal gefüllt werden, so dass eine kleine „Bibliothek der verbrannten Bücher“ entstand. Die Bücher werden der Schülerbibliothek übergeben, so dass die Schüler auch in Zukunft der verbrannten Autoren gedenken werden. Dina Achtermeier Jahresheft Adolfinum ! September 2013 Neben dem Unterricht „Benzinkanister“ und „Feuerlöscher“ eines Streits 9er-Projekttage: Workshop „Streiten und miteinander klarkommen“ Auch in diesem Jahr fanden wieder die Projekttage der Jahrgangsstufe 9 statt. Dabei standen folgende Themen zur Auswahl: Suchtvorbeugung, Stress, Liebe und Partnerschaft, Mobbing und unser Thema: „Streiten und miteinander klarkommen“. Den Auftakt machte am ersten Tag ein Energizer zum Wachwerden und Motivieren. Was ich mir erst als langweiliges Thema vorgestellt hatte, entwickelte sich dann schnell in diversen Streitrollenspielen in ein auch lustiges und nicht gerade leises Rollenspiel, in dem wir Streitsituationen aus dem Alltag nachstellten. Dann begannen wir mit einer Streitanalyse, die uns zeigte, wie vielfältig, vielschichtig und weitaus tiefgründiger ein Streit ist. So entwickelten wir durch eine von Herr Dinkelmann kreativ gestaltete Wand „Benzinkanister“ und „Feuerlöscher“ eines Streits. Anschließend schauten wir noch einen kurzen Filmausschnitt, in dem ein Streit vorkam, und analysierten, wie Streit entsteht und wie er sich äußert. Des Weiteren trainierten wir Gefühle zu erkennen und auf diese richtig zu reagieren um Streit und Missverständnisse zu vermeiden. So erhielten wir Tipps, wie man einem Gesprächspartner richtig zuhören kann. Doch das Ganze war kein sturer Unterricht, sondern eher locker und von vielen volleyballintensiven Pausen geprägt. Nach vielen positiven Eindrücken folgte der zweite Tag der Projekttage. Motiviert vom vorangegangen Tag ging es dann direkt weiter. Dabei spielte Partnerarbeit eine wichtige Rolle. So musste man sich am Anfang einen Partner suchen, den man nicht sehr gut kannte. Dann sollte man drei positive Aspekte an der jeweils anderen Person vermuten und diese schließlich dem Anderen vorlesen. Weiter ging es mit einem Eisberg, der in verschiedene Schichten aufgeteilt wurde. Herr Dinkelmann und Herr Syben teilten anschließend diesen Eisberg auf einem Durchdachte Schritte sind bei einer Streitschlichtung unverzichtbar. Blatt aus und jeder konnte aufschreiben, welche Schichten zu einem Streit dazugehören. Danach ging es mit der nächsten Übung weiter, bei der Herr Syben und Herr Dinkelmann uns erklärten, dass es wichtig sei, einer anderen Person zuzuhören. Hinweise darauf sind ein ständiger Augenkontakt und ein zustimmendes Nicken. Dann sollten wir ausprobieren, bei unserem Gesprächspartner einmal alles zu vernachlässigen, sodass man eine Streitsituation provozierte. Doch damit nicht genug: Nun wurde uns eine Situation von den beiden Projektlehrern vorgeführt, indem ein Mann einer Frau sagt, dass die Ampel grün sei. Auf diesen Hinweis richtete sich dann die Antwort der Frau. Anfangs startete es normal, danach jedoch wurde die Situation immer angespannter, sodass es am Ende eine brenzlige Situation war. Dieses Beispiel sollte uns verdeutlichen, dass man seinem Gegenüber respektvoll gegenübertreten soll. Anschließend wurde uns gezeigt, wie man einen Streit eindämmt. Davor gab es allerdings eine Pause Jahresheft Adolfinum ! September 2013 und eine weitere Aufgabe: Dabei sollte man sich einen anderem Partner suchen und diesen auf unterschiedliche Weisen den Satz „Das kann ich nicht glauben“ vortragen. Der jeweils Zuhörende sollte dann versuchen, die Gefühle des Anderen zu erkennen. Nach all diesen Aufgaben gab es am Ende noch ein Highlight. Denn einige Streitschlichter aus der SV führten ein Schlichtungsgespräch vor der Gruppe vor und erklärten dann die einzelnen Methoden eines Streitschlichtungsgespräches. Alles in allem waren die Projekttage für alle Beteiligten ein voller Erfolg. Philip Richter, Einführungsphase 47 Neben dem Unterricht Berlin, wir sind schon wieder da! Durch Pangea sind Adolfiner wieder zu Gast in der Bundeshauptstadt Stolze Teilnehmer: Am Ende der Preisverleihung präsentierten sich die Schülerinnen und Schüler mit ihren Urkunden. 11²) durften in diesem Jahr am Mathematikwettbewerb Pangea teilnehmen. Bei diesem dreigliedrigen Wettbewerb sind in der Vorrunde 25 Aufgaben innerhalb von 60 Minuten zu lösen. Dabei sind die Aufgaben nach Schwierigkeitsgrad sortiert. Je nach Niveau sind ein bis fünf Punkte erreichbar. Für jede falsche Antwort wird ein Viertel der erreichbaren Punkte abgezogen. Bei der zweiten Teilnahme unserer Schule an diesem Wettbewerb waren der Einsatz und die Bereitschaft unserer Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgangsstufen 5 bis 10 (höhere Klassen sind bei diesem Wettbewerb nicht zugelassen) wieder sehr groß, so dass am Freitag, den 22. Februar 2013 alle mit großen Ambitionen im Konferenzraum eintrafen. Waren es im Wettbewerbsjahr 2012 bundesweit knapp 30 000 Schülerinnen und Schüler, so haben in diesem Jahr fast 70 000 Jugendliche an diesem Wettbewerb teilgenommen, der erstmals in allen 16 Bundesländern angeboten wurde. Trotz dieses enormen Teilnehmeranstiegs überraschten uns unsere Schülerinnen und Schüler mal wieder und von den 121 in der ersten Runde gestarteten Teilnehmern kamen 56 Schülerinnen und Schüler in die Zwischenrunde. Das heißt 56 Schülerinnen und Schüler waren in ihren Jahrgangsstufen unter den besten 400 Schülern bundesweit. Während die Vorrunde an jeder teilnehmenden Schule stattfindet, wird die Zwischenrunde an einzelnen Standorten in Deutschland ausge- tragen. So trafen sich die Besten aus allen Bundesländern am Samstag, dem 16. März 2013 an unterschiedlichen Standorten Deutschlands, um sich für das Finale in Berlin zu qualifizieren. Für unsere Vertreter war die Anreise zur Zwischenrunde mit dem Standort Duisburg noch gut machbar (Dank an dieser Stelle noch einmal an die vielen Chauffeure, meist Eltern der Teilnehmer). Während die Schülerinnen und Schülern in der Klausur saßen, bei der zehn Aufgaben der Schwierigkeitsstufe „4 und 5 Punkte" innerhalb von 60 Minuten gelöst werden mussten, gab es von dem Veranstalter für die betreuenden Eltern und Lehrer ein wunderbares Buffet. Immer wieder beeindruckend ist es für uns Lehrerinnen und Lehrer Unsere Teilnehmer am Bundesfinale in Berlin: Alexander Cousin (7a) und Martin Helmrich (9b) erreichten tolle Platzierungen. 48 Jahresheft Adolfinum ! September 2013 Neben dem Unterricht (als auch für die Eltern), wie die Schüler nach 60 Minuten intensiven Nachdenkens und Rechnens aus ihren Klausurräumen kommen, um dann in gestenreichen Gesprächen mit Mitstreitern des gleichen Jahrgangs über die Aufgaben zu diskutieren und die Ergebnisse zu vergleichen. So war es auch an diesem Samstag, an dem die Schülerinnen und Schüler – noch mit einem kleinen Geschenk versehen – nach dem Wettbewerb ins Wochenende gingen. In diesem Jahr wurde für alle Teilnehmer der Zwischenrunde an den verschiedenen Standorten eine eigene Siegerehrung durchgeführt. Da die meisten Teilnehmer aus der Umgebung Duisburgs von unserer Schule waren, fand die Veranstaltung am Adolfinum statt. Nach einem kleinen Programm und der Überreichung von Urkunden und Geschenken gab es für alle Anwesenden noch ein tolles türkisches Buffet. Im Rahmen einer Reportage des türkischen Fernsehens durften einige Teilnehmer ihre ersten Interviews vor laufender Kamera geben. Insbesondere zwei Schüler durften sich an diesem Abend über ihre Platzierungen freuen. Alexander Cousin (7a) und Martin Helmrich (9b) hatten sich für das Finale qualifiziert und bekamen eine Einladung nach Berlin. Hervorzuheben sind aber auch weitere Schülerinnen und Schüler, die sehr gute Ergebnisse erzielten beziehungsweise knapp das Finale verpassten (in diesem Jahr wurden die besten sieben Plätze eingeladen). Hier sind zu nennen: Judith Wiegelmann (5b; 17. Platz), Yannick Cousin (7a; 8. Platz), Benedikt Silberborth (8c; 9. Platz), Jonathan Thölke (8d; 19. Platz), Daniel Strenger (Eph; 10. Platz) und Matthias Fechner (Eph, 12. Platz). Das Finale fand vom 14. bis zum 16. Mai 2013 (diesmal bei herrlichem Sonnenschein) in Berlin statt. Während die Schülerinnen und Schüler am 15. Mai zunächst den Wettbewerb absolvierten (zuerst für alle Teilnehmer eine schriftliche Prüfung und im zweiten Teil eine mündliche Prüfung auf der Bühne), konnten sie anschließend und am folgenden Tag das angebotene Rahmenprogramm genießen. Am Abend des 16. Mai fand dann im Rahmen einer großen Bühnenshow die Preisverleihung im Saal des ehemaligen Kinos KOSMOS statt, das zu einem hochmodernen Medienhaus umgebaut wurde. Hier erreichte Martin Helmrich einen neunten Platz und damit eine Bronzemedaille. Alexander Cousin bekam für seinen fünften Platz sogar eine Silbermedaille. Alle beteiligten Personen, ob Teilnehmer oder Begleiter, fanden, dass in diesem Jahr „Berlin“ eine Reise wert war und würden gerne auch im nächsten Jahr wieder in die Hauptstadt fahren. Andrea Klein Wir können auch den Kasper raushängen lassen… Kunst-AG entwickelt eigenes Puppenspiel für Kindergartenaufführung Premiere: Der Elisabeth-Kindergarten in der Innenstadt diente als Theaterbühne. Im letzten Halbjahr hat sich eine Unterstufen Kunst-AG zusammengefunden. Nach der Herstellung kleiner Papiertheater stand der Wunsch im Raum, etwas Größeres auf die Beine zu stellen. Entstanden sind zunächst individuelle kleine Theater- „Queens Geburtstag“, welche dann mit selbstgemalten Hintergründen umgesetzt wurde. Aufgrund des engen Zeitplans ging es bereits nach kurzen Proben auf zum Elisabeth-Kindergarten. Dort konnten wir das Theater und die Figuren einem kleinen Publikum präsentieren und die Schülerinnen konnten ihr Talent als Puppenspieler unter Beweis stellen. So war die Kunst-AG in diesem Halbjahr fächerübergreifend unterwegs und konnte durch die offene Projektform die verschiedenen Stärken der Teilnehmer sinnvoll einbinden. Janine Koep figuren mit handgenähter Kleidung. Aus Schweinchen, Prinzessin, Opa und diversen anderen Charakteren wurde dann eine witzige Geschichte von den Schülerinnen selber erdacht und szenisch aufgeschrieben. Fehlte nur noch die passende Kulisse für Jahresheft Adolfinum ! September 2013 49 Neben dem Unterricht Wissenschaft statt Ferien? Keine Frage für Maike Bundesfinale der JuniorScienceOlympiade: Maike Manderfeld in Merseburg Während nahezu alle Schülerinnen und Schüler während der Herbstferien 2012 ihre Freizeit genossen, versuchte Maike Manderfeld aus der Klasse 8e im einwöchigen Bundesfinale der neunten internationalen JuniorScienceOlympiade (ISJO) Mitglied im Team der deutschen Nationalmannschaft zu werden. Als eine der besten Nachwuchsforscherinnen in Deutschland hatte sich die Adolfinerin in zwei harten Wettbewerbsrunden den Platz in der Finalrunde redlich verdient. Hier berichtet Maike von ihren Eindrücken und der spannenden Zeit in Merseburg: Als ich vor den Osterferien 2012 die Klausur der zweiten Runde für die IJSO (Internationale JuniorScienceOlympiade), einem Wettbewerb für Biologie, Chemie und Physik schrieb, rechnete ich eigentlich nicht damit, dass ich in die nächste Runde kommen würde. Von den circa 500 Schülern aus ganz Deutschland, die es überhaupt bis hier geschafft hatten, konnten sich schließlich nur 45 für die dritte Runde in Merseburg qualifizieren. Umso überraschter war ich natürlich, als mir Herr Schubert die Nachricht überbrachte, dass ich es tatsächlich die dritte Runde erreicht hatte. Im ersten Moment habe ich mich natürlich richtig gefreut. Nicht so toll fand ich dann aber, dass die nächste Runde in den Herbstferien stattfinden sollte. Sollte ich wirklich meine erste Ferienwoche und damit auch meinen wohl verdienten Spanien-Urlaub aufgeben? Dazu fragte ich mich auch, was für andere Jugendliche dort hinfahren würden? Alles nur Streber, die nichts anderes machen, als zu lernen? Schließlich habe ich mich dann doch entschieden und fuhr am 7.Oktober alleine mit dem Zug nach Merseburg in der Nähe von Halle. Leider lief die Fahrt nicht so reibungslos wie geplant, weil ich meinen Anschlusszug in Hannover verpasste und somit eine Stunde warten musste. In Halle angekommen war der Bus, der mich zum Hotel bringen sollte, auch schon weg und so musste ich mit dem Taxi fahren. Doch wie das immer so ist, kommt ein Unglück selten allein und so verfuhr sich auch noch der Taxifahrer und nachdem wir lange nach dem richtigen Weg gesucht hatten, erreichte ich dann viel zu spät das Hotel. Dort angekommen war ich allerdings sehr positiv überrascht: Meine Zimmernachbarin war super freundlich und ich lernte schnell sehr nette Leute kennen, die gar nicht die ganze Zeit über Physik oder Chemie redeten, wie ich es erwartet hatte. Doch nach dem Essen im indischen Restaurant hieß es dann erst einmal Erfolgreiche Olympionikin: Maike Manderfeld (zweite von rechts) und die anderen Teilnehmer des Wettbewerbs. 50 Jahresheft Adolfinum ! September 2013 Neben dem Unterricht schlafen gehen, denn am nächsten Morgen stand schon die erste theoretische Klausur an. Dazu fuhren wir zur Hochschule Merseburg (HoMe) und mussten dann jeweils mehrere Fragen zu den Themen Biologie, Chemie und Physik schriftlich beantworten. Anfangs war ich etwas aufgeregt, weil ich noch nie eine so lange Klausur geschrieben hatte. Ich konnte, wie die meisten anderen auch, nicht alle Fragen beantworten, aber im Großen und Ganzen war ich zufrieden. Danach folgte der Teil, der mir mehr Spaß machte, in dem wir für die experimentelle Klausur, die am darauffolgenden Tag stattfinden sollte, üben konnten. Wir wurden in Dreier-Gruppen eingeteilt und untersuchten zum Beispiel in Physik die Schwingungen von Körpern Am nächsten Tag fanden dann die experimentellen Klausuren statt. Eine in Bio-Chemie, in der wir unter anderem Früchte analysierten. Auch mussten wir eine Titration und eine Dünnschichtchromatographie (damit untersuchten wir Farbstoffe von Lachsen und Blüten) durchführen. Danach folgte eine Physik-Klausur, in der es hauptsächlich um Elektrizität ging. Nachdem wir diese Klausuren geschrieben hatten, waren wir alle froh, da nun der anstrengende Teil der Woche vorbei war. Den Rest der Woche hatten wir viel Freizeit, um shoppen zu gehen oder andere Dinge zu unternehmen. Außerdem nahmen wir an einer Rallye durch Merseburg teil, bei der wir so manche spannenden Dinge über die Stadt erfuhren. Am Abend gingen wir dann noch bowlen, was ich besonders toll fand, obwohl ich kein Bowlingtalent bin. Wir fuhren auch noch in das Umweltforschungszentrum in Leipzig. Am letzten Tag fand dann die Siegerehrung statt. Hierbei wurden die sechs besten Teilnehmerinnen und Teilnehmer besonders geehrt, denn sie werden nun Deutschland international vertreten. Obwohl ich nicht zu den Besten gehörte, bekam auch ich eine besondere Ehrung, denn ich war die jüngste Teilnehmerin des Bundesfinales. Nach der Siegerehrung hieß es dann aber leider für mich Abschied nehmen. Das fiel mir gar nicht so leicht, denn die anfangs gedachten „Streber“ waren zu echten Freunden geworden, zu denen ich jetzt immer noch viel Kontakt habe. Der Wettbewerb „IJSO“ findet jährlich ab Januar statt und richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 7 bis 9. Wer wie ich Interesse hat, sich der großen Herausforderung zu stellen und ein Platz im Team der deutschen Olympia-Mannschaft ergattern will, kann sich unter www.ijso.info oder bei Herrn Schubert Informationen einholen, der sich schon auf die nächste Runde und die neue Chance!freut. Maike Manderfeld, Klasse 9e Thema „Luftfahrt“ begeistert Mädchen Yvonne Fromme bei der MINT-EC-Summer School 2013 in Hamburg Die Mitgliedschaft im Verein MINTEC ermöglicht unseren Schülerinnen und Schülern viele Vorteile, so zum Beispiel den Besuch von nationalen und internationalen MINT-Camps. Yvonne Fromme, Schülerin der Qualifikationsphase I, nutze in der Vergangenheit häufig dieses exklusive Angebot und vertrat das Adolfinum auch beim MINT-Girls Camp 2013 in Hamburg, das zum Thema "Luftfahrt" ein attraktives Programm bot. In der Folge beschreibt Yvonne ihre Eindrücke in dieser spannenden Zeit: "Am 17. Juni begann für uns 22 Mädchen das MINT- Camp zum Thema „Luftfahrt“ in Hamburg, 20 von uns kamen aus ganz Deutschland und zwei aus Istanbul. Für die meisten hatte der Tag bereits um 05:00 Uhr begonnen, um pünktlich in Hamburg anzukommen. Zunächst mussten wir in die HAW (Hochschule für angewandte Wissenschaften) und wurden von Herrn Prof. Dr. Flower, dem Dekan der HAW, Frau Dr. Sarantidou, der Geschäftsführerin des MINT-EC, und der MINT-EC Koordinatorin des Friedrich-EbertGymnasiums in Hamburg begrüßt. Direkt im Anschluss hat uns Herr Prof. Dr. Gleine in das Thema „Luftfahrt“ eingeführt. Die ganze Woche hat uns Herr Gleine begleitet und uns sehr viele Dinge ermöglicht, wie zum Beispiel einen Segelflug. Der restliche Montag bestand aus weiteren Vorträgen zum Thema „Luftfahrt“ zum Beispiel zu der SandwichBauweise und zu den verschiedenen Materialien, die in Flugzeugen verbaut werden. Um 22:00 Uhr kamen wir im Hostel am Hamburger Hauptbahnhof an und sind nur noch in unsere Betten gefallen, denn am Dienstag hieß es bereits um 7.30 Uhr Aufbruch zur HAW. An der Hochschule für angewandte Wissenschaften haben wir uns einen Vortrag zum Thema „Aerodynamik“ angehört und konnten unser neu erlerntes Wissen im Windkanal bei 100 km/h anwenden. Nach einer kurzen Mittagspause ging es dann zu Airbus, dort haben wir viel über CFK (kohlefaserverstärkten Kunststoff), Glasfaser und Aluminium zu hören bekommen, da dies die drei Hauptmaterialen sind, aus denen der Rumpf eines Flugzeuges besteht. CFK wiegt gerade einmal ein Drittel so viel wie Aluminium und etwa halb so viel wie Glasfaser. Der neue Airbus A350 ist das erste Flugzeug, dessen gesamter Rumpf aus CFK besteht. Dieses Flugzeug hatte auch erst vor kurzem seinen Erstflug und wir waren am Donnerstag, den 20. Juni die ersten Nicht-Airbus-Mitarbeiter, die in einem A350 waren. Dies wurde uns durch Herrn Gleine ermöglicht, da er über 20 Jahre bei Airbus gearbeitet hatte. Fotos durften wir jedoch leider 48 Jahresheft Adolfinum ! September 2013 51 Neben dem Unterricht Gingen in die Luft: Die Teilnehmerinnen der Summer School hatten viel Spaß in Hamburg. nicht machen, da der A350 immer noch erprobt und verbessert wird. Am Dienstagabend gab es ein kleines Kennenlernen im Hostel. Dazu haben wir einige amüsante Spiele gemacht, wie zum Beispiel die Reise nach Jerusalem, bei der jedoch niemand herausfliegen konnte und wir uns am Ende alle gemeinsam auf einen Stuhl setzen mussten. Zudem haben sich uns die MINT-EC-Alumni an diesem Abend vorgestellt. Mittwoch war der bei weitem beste Tag der ganzen Veranstaltung: Wir durften Segelfliegen! Die Segelflugzeuge durften wir sogar selbst steuern und Kurven fliegen. Ein Segelflug steht in keinem Vergleich zu einem Flug mit einem Personenflugzeug! Man spürt das Fliegen am ganzen Körper, besonders der Start ist im wahrsten Sinne des Wortes „atemberaubend“. Mit einem 10 kg schweren Fallschirm sitzt man in einer winzigen Kabine, hat vollkommenen Panoramablick um sich herum und plötzlich macht das Flugzeug einen Ruck nach vorne und schießt in die Luft. Wir konnten leider nicht länger als fünf Minuten fliegen, da es absolut keinen Auftrieb gab und wir stetig gesunken sind. Es war jedoch trotzdem ein wunderschöner Flug, da man einen fantastischen Blick auf Stade und seine Umgebung hatte. Nach dem Segelflug waren wir im Airbus-Werk in 52 Stade und durften in den größten Autoklaven Europas. Einen Autoklaven muss man sich etwa wie einen Schnellkochtopf vorstellen: Unter extrem hohem Druck und Hitze werden Flugzeugteile hergestellt. Zum Abschluss des Tages haben wir auf dem Segelflugplatz in Stade gegrillt und uns mit begeisterten Segelfliegern austauschen können. Es war ein sehr schöner, aber auch ein sehr anstrengender Tag! Am Donnerstag haben wir uns zunächst Vorträge zu Kabinensystemen (zum Beispiel Klimaanlage, Toilette und Küche), sowie zu Strömungsmechanismen im HCAT (Hamburg Centre of Aviation Training) angehört und sind am Nachmittag zur Lufthansa Technik gefahren, wo wir dann in den A350 durften! Wir waren sehr aufgeregt, da man endlich mal alles angucken konnte in einem Flugzeug: das Cockpit, die Schlafräume der Crew, welche über der Gepäckablage sind, die Küche und vieles mehr. Außerdem waren wir schließlich die ersten "Zivilisten", die das alles gesehen haben! Der Donnerstagabend war unser einziger „freier“ Abend, da die Veranstaltung bereits um 18:00 Uhr endete. So schnell wie nur möglich sind wir in die Hamburger City gefahren, um von der Stadt etwas mehr zu sehen als nur Flugzeuge, Unis und Flugzeugwerke. Eine Aus- gangssperre gab es auch in diesem Camp nicht, man war wie immer für sich selbst verantwortlich und sollte nur am nächsten Tag wieder fit sein. Wann wir jedoch im Hostel ankamen, spielte keine Rolle. Freitagnachmittag waren wir erneut bei Airbus in Finkenwerder und haben dort noch eine Werksführung gemacht und uns die diversen Werkstätten angeschaut. Um 15:00 Uhr endete die Veranstaltung auf der Fähre zurück nach Hamburg. Wir haben die Woche noch einmal besprochen und einen Fragebogen zum Camp ausgefüllt. Danach war eine aufregende Woche, in der man viel erlebt und tolle Menschen kennen gelernt hat, leider zu Ende." Wer ähnlich wie Yvonne ein MINT-Camp besuchen möchte, kann die aktuellen Termine im Bereich „Veranstaltungen“ unter www.mintec.de einsehen. Wendet Euch für weitere Informationen an die MINTEC-Beauftragten der Schule, Patrick Schubert oder Tim Herrmann. Patrick Schubert Jahresheft Adolfinum ! September 2013 Neben dem Unterricht In großer Anzahl ganz weit vorne 52. Mathematikolympiade Nach der schulinternen Ausstarken Konkurrenz einen scheidung am Adolfinum – vierten Platz erringen neben der obligatorischen konnte. Hausarbeit galt es auch eine Diese Preisträger wurKlausur zu bewältigen –, den Ende Januar 2013 in durften sich 26 Adolfiner am einer Feierstunde durch Freitag, den 16. November den Regionalkoordinator 2012 auf den Weg nach Ulf Baumgarten geehrt. Rheinberg machen. Hier Er stellte auch die Preistrafen sie im Forum des träger mit den besten Amplonius-Gymnasiums auf Arbeiten vor, die den weitere mathematikbegeisKreis Wesel bei der Lanterte Schülerinnen und Schüdesrunde vertreten durfler aus dem ganzen Kreis Ausgezeichnete Mathematiker: die Teilnehmer des Adolfinums ten. Von unserer Schule Wesel und rechneten und beim Wettbewerb in Rheinberg. durften gleich fünf Schüknobelten mit beziehungsler teilnehmen und am weise gegen sie um PlatzieSamstag, den 23. Februar nick Cousin (7a) zu einem dritten rungen und den Einzug in die nächsnach Köln fahren. Auch hier schluPlatz reichte. In der Jahrgangsstufe te Runde. gen sich die Adolfiner wieder sehr 8 kamen die drei Teilnehmer des Neben etlichen guten Platzierungut und konnten neben zwei AnerAdolfinums unter die sechs Besten gen konnten sich in diesem Jahr kennungen (Alina Matta und Maike des Jahrgangs, wobei Maike Manderacht (!) Schülerinnen und Schüler Manderfeld) auch am Samstag, den feld (8e) einen ersten Platz und Maüber einen Podiumsplatz freuen: In 16. März 2013 in Bonn bei der Sierie Weiser einen dritten Platz erder Jahrgangsstufe 5 belegte Judith gerehrung eine Urkunde für einen reichten. Robert Sager errang einen Wiegelmann (5b) einen ersten Platz, zweiten (Judith Wiegelmann) und dritten Platz in der in der Jahrgangsstufe 6 konnten sich einen dritten Platz (Benjamin Va9. Jahrgangsstufe. In der Oberstufe Alina Matta (6d) einen ersten und ldez) entgegenzunehmen. erreichte Benjamin Valdez einen Dominik Bux (6b) einen zweiten Andrea Klein zweiten Preis. Hier ist auch Nils Platz sichern, während es für YanGemerzki zu nennen, der bei dieser Nicht wegzudenken: der Elternverein am Adolfinum Mütter und Väter engagieren sich in zahlreichen Bereichen Den Elternverein des Adolfinums gibt es offiziell seit vier Jahren, doch begonnen hat er seine Arbeit schon vor fast zwanzig Jahren: mit den „Frühstücksmüttern“ und dem Cafeteria-Verein. Und seitdem sind die zahlreichen Aktivitäten des Vereins ein Segen für das Adolfinum – viel mehr als Catering: „Im Frühjahr 2013 haben wir ein Schülerwochenende für die Klassen 5/6 und 7/8 „Das Lernen lernen“ von Mind Unlimited angeboten. Im Jahr 2012 gab es den Elterninformationsabend zu dem Thema positives Lernen. In der zweiten Schulwoche starten wieder die Tastaturkurse für die Jahrgangs- stufe 6 in Zusammenarbeit mit der VHS. Des Weiteren bieten wir alle zwei Jahre für die Oberstufe ein Bewerbungstraining an. Im Oktober wird die Fahrschule Platen in Zusammenarbeit mit dem ADAC die neuen 5er-Klassen im Rahmen der Aktion „Achtung Auto“ auf die Gefahren im Straßenverkehr hinweisen“, berichtet Angelika Mehlan über die aktuellen Aktivitäten des Elternvereins; sie ist Vorsitzende des Vereins. Ihr zur Seite stehen ihre Stellvertreterin Ines Bürgel, die Kasse wird von Renate Baglikov verwaltet. Die Arbeit des Vereins stützt sich auf die Einnahmen aus der Bewir- Jahresheft Adolfinum ! September 2013 tung von Veranstaltungen, Spenden und Mitgliedsbeiträgen – und über mehr Mitglieder freut sich der Verein jederzeit – Angelika Mehlan: „Natürlich brauchen wir weiterhin viel Unterstützung, sowohl finanziell als auch in Form von tatkräftiger Mithilfe. Eltern, die uns helfen möchten, sind jederzeit herzlich willkommen. Kontakt können Sie zu uns über das Sekretariat der Schule aufnehmen. Wir werden uns umgehend bei Ihnen melden und freuen uns auf Ihre Mitarbeit“. Thomas Kozianka 53 Neben dem Unterricht „Oh du dickes Ei!“ Bildungsministerin ehrt Adolfiner für Spitzenleistungen bei „Chemie entdecken“ – Adolfinum eine der zehn besten Wettbewerbsschulen in NRW Lena Fojt (7e) wird als Doppelpreisträgerin von Sylvia Löhrmann besonders geehrt – Patrick Schubert für das Adolfinum. Der Experimentalwettbewerb „Chemie entdecken“ für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I in Nordrhein-Westfalen blickt im Schuljahr 2012/2013 wieder auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück: 9 300 Jugendliche nahmen an den beiden Wettbewerbsrunden teil. Ausgerichtet und gestaltet wird dieser Wettbewerb vom Arbeitskreis „Chemie entdecken“ an der Universität zu Köln. Hierzu gehört auch eine jedes Jahr stattfindende Feier für die Preisträger, welche in diesem Jahr am Donnerstag, den 18. Juli 2013, im Kurt-Alder-Hörsaal des Departments für Chemie stattfand. Sylvia Löhrmann, Ministerin für Schule und Weiterbildung NRW und Schirmherrin dieses Wettbewerbs, nahm zusammen mit dem Arbeitskreis die Ehrungen der 360 Preisträgerinnen und Preisträger vor, darunter auch zehn Schülerinnen und Schüler des Gymnasium Adolfinum. Sie hatten sich zusammen mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern der Jahrgangsstufe 8 im Rahmen der WPII-Kurse Bio-Chemie unter der Leitung von Dr. Evelyn Kleine und Patrick Schubert sowie Nachwuchsforschern der von Herrn Schubert betreuten Olympinum-AG an die Experimentalaufgaben mit den 54 Themen „O(h) zwei“ und „Oh du dickes Ei!“ gemacht. Dabei wurde den Schülerinnen und Schülern deutlich, welchen Einfluss Oxi-Reiniger auf Tintenlösungen haben, wie Grasflecken mittels verschiedener Waschmittel entfernt werden können, wie sich ein Hühnerei im Wasserbad verhält oder welchen pH-Wert dieses in Abhängigkeit von seinem Alter besitzt. Im Beisein der Medien sowie von Vertretern der Universität zu Köln, der Schulbehörden, der Verbände, und der Firmen, die den Wettbewerb unterstützen, erhielten Celine Willemsen (7e), Julian Kramer (8a), Jens von den Driesch, Merlit Vetter (beide 8c), Anna Schumann, Till Zöllner (beide 8d), Nele Janßen, Vanessa Gabrys und Lara Klimas (alle 8e) einen Preis für ihre tollen und ausführlichen Wettbewerbsbeiträge. Eine besondere Ehre wurde Lenja Fojt (7e) zuteil. Sie zählte in beiden Wettbewerbsrunden zu den besten Absolventen des ChemieWettbewerbs in NordrheinWestfalen und damit zu den von Frau Löhrmann persönlich geehrten Doppelpreisträgern. Als besonderes Bonbon darf Lenja dank des Verbands der Chemischen Industrie NRW (VCI) im kommenden Schuljahr an einem naturwissenschaftli- chen Workshop am Deutschen Museum in Bonn teilnehmen! Auf Grund der hohen Anzahl an geehrten Schülerinnen und Schülern gehörte das Adolfinum zu den zehn beim Wettbewerb engagiertesten Schulen des Landes. Patrick Schubert, MINT-Beauftragter der Schule und Vertreter des Fachbereichs Chemie, erhielt von Ministerin Löhrmann eine Urkunde des Ministeriums. Einen der Höhepunkte stellte wieder der von allen Gästen mit Spannung erwartete Experimentalvortrag „Fliegen mit Chemie!“ dar, den Professor Gerd Meyer speziell für die Preisträger zusammengestellt hatte. Hierbei spannte Meyer einen großen Entwicklungsbogen von den ersten Heißluftballons 1783 bis zu den heutigen Raketen für Weltraumflüge. Hermann Krings demonstrierte mit lautem Knall und großartigen Feuererscheinungen die einzelnen Entwicklungsstationen, wobei auch Tennisbälle, Hubschrauber, Flaschen und Raketen quer durch den Hörsaal schossen. Die Gäste waren total begeistert und dankten den Referenten mit kräftigem Beifall. Patrick Schubert Jahresheft Adolfinum ! September 2013 Neben dem Unterricht Anregende Projekte für andere Schulen Lehrerinnen und Lehrer der MINT-EC-Schulen zu Gast am Adolfinum Nach dem positiven Feedback 2012 fand auch 2013 am Gymnasium Adolfinum eine zweitägige Lehrerfortbildung für Kolleginnen und Kollegen des bundesweiten MINT-EC-Netzwerks begleitend zum Grundschulprojekt „Die Großen mit den Kleinen“ statt. Ende Januar waren elf Lehrkräfte der deutschlandweit gut 160 MINT-EC-Schulen am Adolfinum zu Gast und nahmen dafür sogar Anfahrten aus Chemnitz, Kiel oder Bremen in Kauf. Nach einer Begrüßung durch Schulleiter Hans van Stephoudt und Beate Gathen, die den Verein MINTEC in Nordrhein-Westfalen vertritt, erwartete die Teilnehmer eine Präsentation zum genannten Projekt, moderiert von Oberstufenkoordinator Thorsten Klag. Anschließend stellten Schülerinnen und Schüler der Einführungsphase, die im Rahmen ihres Betriebspraktikums am Adolfinum Grundschülerinnen und Grundschüler der umliegenden Grundschulen in den Fächern Biologie, Chemie, Physik und Latein unterrichten, Teilnehmern der Fortbildung in den Fachräumen die einzel- nen Unterrichtssequenzen sowie das dazu benötigte Material vor. Das Projekt „Die Großen mit den Kleinen“ sowie weitere schulrelevante Themen wurden am Abend ausgiebig diskutiert, nachdem man zu einem gemeinsamen Abendessen zusammengekommen war. Das Team des Adolfinums wurde dabei durch die MINT-Beauftragten Tim Herrmann und Patrick Schubert, die sich für die Organisation der Fortbildung verantwortlich zeigten, als auch durch Andreas Lind und Arne Gerhardy, der die Fachschaft „Alte Sprachen“ vertrat, komplettiert. Am zweiten Fortbildungstag folgte ein umfangreicher Einblick in das laufende Projekt, indem die Teilnehmer jeweils 45 Minuten im Unterricht der Praktikanten hospitierten. Während der Pausen ergaben sich zudem Möglichkeiten zum Austausch mit den Praktikanten, den Lehrkräften des Adolfinums sowie den begleitenden Grundschullehrerinnen. Zum Abschluss der Fortbildung kamen die Fortbildungsteilnehmer zu einer Reflexionsrunde zusammen, um ihre Eindrücke und Erfahrungen aus den zurückliegenden Tagen auszutauschen. In der Reflexion wurde deutlich, dass nicht nur das Projekt „Die Großen mit den Kleinen“, sondern auch die Fortbildung ein Gewinn für das Adolfinum darstellen. Vor allem der fachliche Austausch mit Kolleginnen und Kollegen der Netzwerk-Schulen aus ganz Deutschland hat viele Anreize für zukünftige Projekte gegeben. An dieser Stelle möchte ich im Namen des Teams allen Beteiligten für die große Unterstützung danken, vor allem natürlich dem Verein MINT-EC sowie dem Bildungswerk der nordrhein-westfälischen Wirtschaft für ihren finanziellen Beitrag. Wir freuen uns schon jetzt auf eine gute Zusammenarbeit bei zukünftigen MINT-Projekten! Patrick Schubert „Die Großen mit den Kleinen“ als Fortbildungsveranstaltung: Schulvertreter aus ganz Deutschland zu Gast am Adolfinum. Jahresheft Adolfinum ! September 2013 55 Neben dem Unterricht MINT-Camps, Fortbildungen, Workshops, Tagungen, Wettbewerbe... Adolfiner blicken auf drei erfolgreiche Jahre als MINT-EC-Schule zurück Drei Jahre ist es nun bereits her, seit eine Delegation des Gymnasium Adolfinum mit Schulleiter Hans van Stephoudt von Wolfgang Gollub, dem Vorstandsvorsitzenden des Vereins für mathematisch-naturwissenschaftliche Excellence-Center an Schulen, die Zertifizierungsplakette für die erfolgreiche Aufnahme in das MINT-EC-Netzwerk erhalten hat. Der Verein MINT-EC ist eine Initiative der Wirtschaft zur Förderung mathematisch-naturwissenschaftlicher an Schulen mit Sekundarstufe II und zur Qualifizierung von naturwissenschaftlichen Nachwuchskräften in Deutschland. Dazu wird den 165 bundesweiten Netzwerkschulen ein breites Angebot für Schülerinnen und Schüler, für Lehrkräfte und für die Schulleitungen geboten, von dem das Adolfinum in den letzten Jahren bereits sehr profitiert hat. Mehrtägige MINT-Camps wurden von Adolfinern regelmäßig besucht (siehe weitere Artikel in diesem Heft). Diese werden häufig von Netzwerkschulen in Kooperation mit attraktiven außerschulischen Partnern wie dem Hasso-Plattner Institut für IT-Systems Engeneering, Siemens, Airbus, Lufthansa, Bayer oder Roche sowie vielen weiteren Forschungsinstituten und Universitäten organisiert und angeboten. Woraus besteht kosmische Strahlung und wie wird sie erzeugt? Was sind kosmische Teilchenbeschleuniger? Aus welchem Material werden moderne Verkehrsflugzeuge gebaut? Was passiert bei Messungen in einem Windkanal? Wie werden Farbstoffe synthetisiert und wofür kann man sie verwenden? All diesen Fragen begegneten die Nachwuchsforscher des Adolfinums bei ihren Treffen mit anderen Schülerinnen und Schülern der deutschlandweiten MINT-EC-Schulen, um gemeinsam im Team zu experimentieren und zu 56 Konstruktiver Austausch zwischen Fachkolleginnen und -kollegen: Schulleiter Hans van Stephoudt bei der MINT-Veranstaltung „Science On Stage“. forschen. Wiedersehen konnte man neu gewonnene Freunde zum Beispiel auf der MINT400 in Berlin. Dabei lädt der Verein MINT-EC alle zwei Jahre 400 Schülerinnen und Schüler sowie 100 Lehrkräfte zu einem großen Hauptstadtforum ein. Zahlreiche, thematisch sehr unterschiedliche Workshops aus vielen Bereichen der MINT-Fächer warten auf die Teilnehmer, für die alle durch den Verein organisierten Veranstaltungen kostenlos sind. Zur kommenden MINT400 im Spätherbst 2013 darf sich erneut eine Delegation des Adolfinums um die MINT-ECBeauftragten Patrick Schubert und Tim Herrmann auf spannende und informative Angebote in Berlin freuen. Begabten Mathematikern unserer Schule bot und bietet sich wieder die einmalige Gelegenheit, Mitglied der Fraunhofer MINT-EC-Talents zu werden. Neun Schülerinnen und Schüler der Einführungsphase (Klasse 10) wurden von Mathematiklehrerin Stephanie Liedtke für das einzigartige Programm nominiert, das den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit gibt, auf Studienniveau am renommierten Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik (ITWM) mitzuwirken. Chemisch begabte Schülerinnen und Schüler unserer Schule stellten sich bereits zum dritten Mal den umfangreichen Aufgaben des „Australian National Chemistry Quiz“ (ANCQ), das vom Verein in Kooperation mit der Bergischen Universität Wuppertal und unter der Leitung des Royal Australian Chemical Institutes (RACI) veranstaltet wird. Das Adolfinum stellte in den vergangenen Jahren hier eine der größten Teilnehmerzahlen aller deutschen MINT-EC-Schulen und trug dazu bei, dass Deutschland im Vergleich mit 25 Ländern weltweit regelmäßig einen der oberen Plätze einnahm. 2012 konnte sogar der zweite Platz hinter Hongkong erreicht werden. Einen Austausch erfahren auch die Lehrkräfte und die Schulleitung des Adolfinums im Rahmen von Netzwerktreffen. Hier ist vor allem die jährlich stattfindende Schulleitertagung zu nennen, die in Form von zahlreichen Workshops und Vorträgen eine kommunikative Verbindung zwischen den Netzwerkschulen und ihren Leitungen garantiert und einen Ausblick auf zukünf- Jahresheft Adolfinum ! September 2013 Neben dem Unterricht tige Aktivitäten des Vereins und seiner Mitglieder und Partner gibt. Die Lehrerinnen und Lehrer des Adolfinums beteiligen sich zudem aktiv an der Netzwerkarbeit und schaffen damit weitere Möglichkeiten und Angebote für die Schülerinnen und Schüler der Schule. Hier ist zum Beispiel der Auftritt des Adolfinums auf dem Ideenpark der Messe Essen 2012 zu nennen. Dabei wurden in Kooperation mit dem MINTEC in NRW, vertreten durch das Bildungswerk der nordrheinwestfälischen Wirtschaft, an zwei Messetagen Auszüge und Ergebnisse der schulischen Arbeit auf einem Messestand präsentiert. Im Vordergrund standen vor allem Experimente zum Mitmachen und Staunen, die das Publikum jeder Altersklasse einbezogen. Im September dieses Jahres findet dann ein vom Gymnasium Adolfinum organsiertes MINT-EC-Camp zum Thema „Water Science – Die Ökologie der Niers“ statt. Gemeinsam mit seinen Partnern, MINT-EC, Niersverband, Planungs- und Ingenieurbüro Lange, Hochschule RheinWaal und NABU Kreis Viersen sowie unterstützt durch die SchülerInnenvertretung (SV) der Schule, besuchen 20 Schülerinnen und Schüler bundesweiter MINT-EC-Schulen den Niederrhein, um mit zehn Nachwuchsforschern des Adolfinums, die auf Grund ihres großen Engagements sowie toller Wettbewerbsleistungen im Bereich der Naturwissenschaften zum MINT-Camp eingeladen wurden, ein umfangreiches, dreitägiges Programm zu absolvieren. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten hautnah Einblicke in die Arbeit der an Renaturierungsmaßnahmen beteiligten Personen. Neben der Vorstellung fertiggestellter und aktueller Renaturierungsprojekte sowie der positiven Folgen für die Flora und Fauna der Niers werden in verschiedenen Workshops Methoden aus den Bereichen der biologischen, chemischen und physikalischen Gewässeranalyse vorgestellt. Zudem präsentiert die Hochschule Rhein-Waal neben Studiengängen und aktuellen Forschungsschwerpunkten aus dem Bereich Kommunikation und Umwelt ein Projekt zum Einsatz eines Quadrocopters zur Messwerterfassung. Die Nierslandschaft bietet zudem als tolles Naherholungsgebiet vielfältige Freizeitmöglichkeiten, so dass der Spaß bei Paddeltour, Klettern und gemeinsamen Grillen an den Ufern des Flusses nicht zu kurz kommt. Freuen dürfen sich auch zehn Schülerinnen und Schüler des Adolfinums, die an einem exklusiven Programm zur MINTLehrernachwuchsförderung teilnehmen dürfen. Gemeinsam mit dem MINT-EC, der Goethe-Universität Frankfurt und unterstützt durch die Heraeus-Stiftung bietet das Adolfinum im Rahmen einer „scienceteaching AG“ den Teilnehmern der Jahrgangsstufe 10 die Möglichkeit, in den Alltag eines MINT-Lehrers hineinzuschauen und im Rahmen einer „Mini-Schüler-Uni“ kleinere Unterrichtsvorhaben selbst zu planen und durchzuführen. Dies erfolgt unter anderem an der GebrüderGrimm-Grundschule in Moers, die nicht nur im MINT-Bereich als Kooperationspartner zur Verfügung steht. Zusätzlich zu diesem Angebot nehmen die Praktikantinnen und Praktikanten an universitären Workshops an der Universität in Frankfurt, Workshops an außerschulischen Lernorten wie Schülerlaboren sowie einem einwöchigen Schüleraustausch mit einer MINT-ECPartnerschule teil. Ziel des Programms ist es, einen Beitrag zur Förderung des naturwissenschaftlichen Lehrernachwuchses zu leisten, da gerade in diesem Bereich ein großer Fachkräftemangel in Jahresheft Adolfinum ! September 2013 Deutschland herrscht. Das Adolfinum konnte hier bereits durch das Projekt „Die Großen mit den Kleinen“, das jährlich im Rahmen des Schüler-Betriebspraktikums stattfindet und den Schülerinnen und Schülern der Einführungsphase einen zweiwöchigen Einblick in den naturwissenschaftlichen Unterricht samt Lehrerfahrung ermöglicht, als „best practice“- Beispiel dienen. Das Projekt, das 2012 für den Deutschen Lehrerpreis in der Kategorie „Unterricht innovativ“ nominiert wurde, wurde 2012 und 2013 im Zuge einer zweitägigen Lehrerfortbildung am Adolfinum anderen MINT-ECNetzwerkschulen vorgestellt. Es dient zudem als Basis für das Programm zur MINT-Lehrernachwuchsförderung und wird somit auch im kommenden Jahr eine Bereicherung für die MINT-Arbeit am Adolfinum sein. Ebenfalls engagiert hat sich das Adolfinum bei der Entwicklung eines MINT-Zertifikats, das zusammen mit dem Erlangen der allgemeinen Hochschulreife am Adolfinum erworben werden kann. Im Zuge eines Arbeitskreises, in dem nordrheinwestfälische MINT-EC-Schulen zusammenkamen, wurde dazu ein umfangreiches Konzept erarbeitet, welches besondere Leistungen von Schülerinnen und Schülern in der Schullaufbahn dokumentiert. Dabei ist es in seiner Dreiteilung für die engagierten und begabten Schülerinnen und Schüler gut erreichbar, fordert aber auch die besonders fähigen Schülerinnen und Schüler zur Erlangung der höchsten Zertifikatsstufe mit Auszeichnung heraus. Das Konzept wird nun sowohl den anderen MINT-EC-Schulen im gesamten Bundesgebiet sowie den Bezirks-und Landesregierungen vorgestellt, auch um eine landesweit einheitliche und verbindliche Regelung und Anerkennung zu vereinbaren. Patrick Schubert 57 Neben dem Unterricht Auf einem guten Weg Im Jahr 2012 unter den Top 50: Adolfinum beim Deutschen Schulpreis Unsere positiven Ergebnisse bei zahlreichen Wettbewerben, die Auszeichnungen unterschiedlicher Institutionen für unsere Schule während der letzten Jahre und die innere Zufriedenheit an unserer Schule haben uns im Herbst 2012 zu einer Bewerbung um den Deutschen Schulpreis 2013 der Robert Bosch Stiftung motiviert. Die Kriterien für diesen Preis waren „Leistung“, „Unterrichtsqualität“, „Verantwortung“, „Schulklima und „außerschulische Partner“ sowie „Schule als lernende Institution“. Es ging also um Aspekte, die uns in unserer Schulentwicklungsarbeit schon seit Jahren begleiten. Das Urteil der Jury auf der Basis einer Bewerbung, die durch Marita Fiedler, Thomas Frings, Thorsten Klag, Claudia Landes, Eva Redeker und Dr. Andre Remy verfasst wurde, fiel durchaus positiv aus. Das Gymnasium Adolfinum kam mit dieser ersten Bewerbung bereits unter die Top 50 aller Bewerberschulen im Bundesgebiet. Dieses Resultat ermöglichte ein ausführliches Beratungsgespräch mit einem ehemaligen Jurymitglied zur Begründung der Bewertung. Weiterhin können im Oktober zwei Kollegen unserer Schule am Exzellenzforum 2013 der Robert Bosch Stiftung in Berlin teilnehmen. Durch die Bewerbung wurde uns objektiv bestätigt, dass wir auf einem guten Weg sind. Das Exzellenzforum wird für uns ein weiterer Blick über den Tellerrand. Im Austausch mit anderen Preisträgerschulen im 58 Rahmen zahlreicher Workshops erhoffen wir uns wertvolle Anregungen für unsere Weiterarbeit. Der Deutsche Schulpreis – getragen von der Robert Bosch Stiftung und der Heidehof Stiftung – will Schulen für ihre Leistungen würdigen und ihnen öffentlich Anerken- Euro ausgezeichnet. Vier weitere Schulen erhalten Preise von jeweils 25 000 Euro. Außerdem wird der „Preis der Jury“ vergeben, der ebenfalls mit 25 000 Euro dotiert ist. Alle weiteren nominierten Schulen erhalten Anerkennungspreise in Höhe von je 2 000 Euro. nung verschaffen, um beispielhafte Innovationen allen Schulen in Deutschland zugutekommen zu lassen. Dazu möchte der Deutsche Schulpreis Schulen auf ihrem individuellen Weg der Schulentwicklung begleiten. Aus diesem Grund wurde die Akademie des Deutschen Schulpreises gegründet. Unter ihrem Dach können sich Preisträger, Bewerber und interessierte Schulen vernetzen, Erfahrungen austauschen und im Rahmen unterschiedlicher Angebote an Fragen der Schulpraxis arbeiten und sich gemeinsam weiterentwickeln. Dabei können sechs Schulen jedes Jahr Preise gewinnen: Die beste Schule des Jahres wird mit dem Hauptpreis in Höhe von 100 000 Die jährliche Ausschreibung richtet sich an alle allgemeinbildenden und beruflichen Schulen in öffentlicher oder privater Trägerschaft in Deutschland. Schulen, die sich bereits in der Vergangenheit um den Deutschen Schulpreis beworben haben, mit Ausnahme der bisherigen Preisträger, dürfen erneut eine Bewerbung einreichen. Eine Fachjury, unterstützt durch weitere pädagogische Experten, wählt unter den Bewerbern bis zu 20 Schulen aus, die von Jurymitgliedern für zwei Tage besucht werden. Danach nominiert die Jury 15 Schulen für den Deutschen Schulpreis, die an der Preisverleihung in Berlin teilnehmen. Dort werden die sechs Preisträger ausgezeichnet Thorsten Klag Jahresheft Adolfinum ! September 2013 Abitur 2013 www.fotofabritz.de Abitur 2013 „Ich wart seit Wochen, auf diesen Tag und tanz vor Freude, über den Asphalt... An Tagen wie diesen wünscht man sich Unendlichkeit. An Tagen wie diesen haben wir noch ewig Zeit, wünsch ich mir Unendlichkeit.“ Die Toten Hosen „An Tagen wie diesen“ Abitur 2013 Im Doppelpack durchs Ziel Der Doppeljahrgang des Adolfinums erreicht das Abitur Feierlich: Alle 194 Abiturienten und Abiturientinnen des Doppeljahrganges vor Beginn des Abiturballes. Vor drei Jahren starteten vier 10. Klassen und drei 9. Klassen gemeinsam als Doppeljahrgang in der gymnasialen Oberstufe. Sie wurden von zwei Beratungslehrerteams (Marita Fiedler und Andreas Lind für die G8er sowie Barbara Reiss und Rolf Roentgen für die G9er) begleitet. Durch die Zuordnung der Schülerinnen und Schüler zu den Beratungslehrern blieb nach außen bis zum Ende erkennbar, welche Abiturientin und welcher Abiturient als G8er und welche als G9er zum Abiturjahrgang 2013 gehörten. Nach innen gerichtet erfuhren die Adolfinerinnen und Adolfiner der damaligen Qualifikationsphase I den Unterschied durch die verschiedenen Vorgaben ihrer Bildungsgänge (APO-GOSt/B und APO-GOSt/C), der sich in erster Linie durch die unterschiedlichen Pflichtstundenzahlen äußerte. 60 Wir entschieden uns von Anfang an bewusst dafür, alle Kursstrukturen zu vermischen, also gegen eine Trennung der einzelnen Jahrgänge. Diese Entscheidung haben wir nie bereut, weil anfänglich erkennbare Unterschiede zwischen G8 und G9 immer kleiner wurden. Die Stufen wuchsen zu einer Einheit zusammen. Die Abiturergebnisse bestätigen dieses Bild deutlich. Nach diesen drei Jahren gemeinsamen Unterrichts kann auch statistisch nachgewiesen werden, dass sich viel Freud’ und wenig Leid in etwa gleich auf die beiden Jahrgänge verteilen. Es ist sehr schön, dass wir auch in diesem Jahr hervorragende Abiturergebnisse erreicht haben: Elf (fünfmal G8 und sechsmal G9) Abiturientinnen und Abiturienten erreichten die Traumnote 1,0 und 70 von den 194 Absolventen hatten eine 1 vor dem Komma. Wir gratulieren allen Absolventen und wünschen Ihnen viel Erfolg auf Ihrem weiteren Weg! Thorsten Klag Foto: Foto Fabritz Jahresheft Adolfinum ! September 2013 Abitur 2013 Bis zur Unendlichkeit und weiter… Das Vorwort der Beratungslehrer für die Abiturzeitung 2013 „Ich wart‘ seit Wochen auf diesen Tag und tanz‘ vor Freude über den Asphalt“ (aus: Tage wie diese, Die Toten Hosen) Liebe Abiturientinnen und Abiturienten, genau genommen wartet ihr nicht seit Wochen, sondern seit Jahren auf diesen Tag, auf diese Zeit. Endlich ist es geschafft und es ist gut innezuhalten, denn: „An Tagen wie diesen wünscht man sich Unendlichkeit An Tagen wie diesen haben wir noch ewig Zeit Wünsch ich mir Unendlichkeit“ Dies ist euer Tag, eure Zeit, die Zeit, auf die ihr 12 oder 13 Jahre – mancher auch 14 (weil’s so schön war) – hingearbeitet habt. Nun ist es soweit – ihr dürft eure Reife in schriftlicher Form mit nach Hause nehmen: euer Reifezeugnis, euer Abiturzeugnis. Abitur – Das ist ein Wort, das nun in aller Munde ist. Wörtlich übersetzt bedeutet es: es wird abgegangen, man geht ab (lat. Abire – abgehen). Diese kleine etymologische Herleitung sei erlaubt, gewissermaßen als klassisches Gegenstück zu den Toten Hosen, schließlich sind wir eine alte Lateinschule! Also: Man geht ab – aber wer? und wohin? Und vor allem: was kommt dann? Ihr habt euch das Abimotto „Westminster Abi – der Adel geht“ gewählt. Damit scheint das „Wer“ schon mal klar: der Adel. Aber ein wenig Nachdenken sei erlaubt – was adelt euch? Erst einmal klingt das doch ein wenig übertrieben, oder? Verfolgt man hier aber den Wortur- sprung, stellt sich heraus: adel bedeutet edel. Edel sein, das kann man in vielen Bereichen des Lebens. Wir alle kennen das Sprichwort, das ursprünglich aus dem Gedicht „Das Göttliche“ von Johann Wolfgang von Goethe stammt: „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut“, das heißt edel zu sein, kann zum Lebensmotto und zur Aufgabe werden. Also nichts, worauf man sich ausruht, sondern etwas, das es zu erfüllen gilt, wie auch das französische Sprichwort es ausdrückt: Noblesse oblige – Adel verpflichtet. In diesem Sinne: Der Adel geht, macht sich auf. Das bringt uns zu den nächsten Fragen: Wohin geht der Adel? Was kommt dann? Als Doppeljahrgang müsst ihr versuchen, zwischen all den verschiedenen Möglichkeiten den richtigen Studien– oder Ausbildungsplatz zu finden und euch auf dem vollen Arbeitsmarkt durchzusetzen. Die Anforderungen sind heute sehr komplex. Statt starrem Berufsbild werden Menschen mit ausgezeichneten Fähigkeiten gebraucht. Deswegen braucht ihr Zuversicht; Zuversicht in die eigene Persönlichkeit, Zuversicht in Individualität. Es gibt keinen Beruf, der zwangsläufig zum Erfolg führt, und auch keinen, der es nicht tut. Lernen und Weiterbildung und letztlich die ganze Entwicklung geschieht nicht eindimensional. Als eure Beratungslehrer haben wir euch dabei drei Jahre begleitet. Wir wünschen euch nun, dass ihr Wege findet, die eigenen Fähigkeiten einzusetzen. „Kein Ende in Sicht“ Jahresheft Adolfinum ! September 2013 Sicher gab es auch etliche Tage, an denen ihr euch das Tagesende herbeigesehnt und gedacht habt (wir übrigens auch!): „Heute bloß keine Unendlichkeit, möge dieser Tag vorbeigehen“, zum Beispiel wenn Prüfungen anstanden, Klausuren, unangenehme Gespräche, wenn den Eltern nicht ganz so gute Noten schonend beigebracht werden mussten und so weiter… Aber in schönen wie in unangenehmen Situationen ist es so: die Zeit vergeht – objektiv betrachtet – immer gleich schnell. Subjektiv jedoch ist es vollkommen anders: Unangenehmes scheint sich endlos hinzuziehen und Angenehmes lässt die Zeit wie im Flug vergehen. Darum sehnt man sich manchmal das Ende herbei und wünscht man sich ein anderes Mal, dass kein Ende in Sicht sei. An diesem Punkt, an dem ihr euch Unendlichkeit wünscht, seid ihr nun und ihr könnt stolz darauf sein. Die Vergangenheit mit allem Stress des Lernens und der Prüfungen ist vorbei, von euch abgefallen, ohne dass die Zukunft schon begonnen hätte. Die Zeit hält für einen kurzen Moment den Atem an, wie sie es vielleicht nie wieder tun wird. Genießt es „an Tagen wie diesen“ und dann macht euch auf zu neuen Ufern! Wir gratulieren unserer Abiturientia 2013 sehr herzlich zum bestandenen Abitur und wünschen euch für die Zukunft alles Gute! Rolf Roentgen, Andreas Lind, Barbara Reiss, Marita Fiedler 61 Abitur 2013 Lyrik und Lernen, Leben und Lachen Die Reden der Beratungslehrerinnen zur Vergabe der Abiturzeugnisse Die Reden der Beratungslehrer während der Feier zur Vergabe der Abiturzeugnisse der Abiturientia 2013 hielten Barbara Reiss und Marita Fiedler: „Verehrte Gäste, sehr geehrte Eltern, liebe Abiturientinnen und Abiturienten, auch im Namen meiner Kolleginnen und Kollegen freue ich mich sehr heute hier sprechen zu dürfen. Natürlich bin ich ein bisschen aufgeregt, aber vor allen Dingen gerührt, weil viele der sehr schönen jungen Damen und eindrucksvollen jungen Herren vor neun Jahren hier auf das Adolfinum kamen in die Klasse 5b, die ich gemeinsam mit Herrn Roentgen als Klassenleitung übernahm. Damals war ich etwa für ein Jahr noch größer als die meisten aus dieser Klasse und es ist schon Wahnsinn, wie aus diesen Küken junge Männer und Frauen, ja fast Erwachsene geworden sind. Und ich bin auch traurig, weil wir von allen Abiturientinnen und Abiturienten, die wir in den letzten drei Jahren kennengelernt und begleitet haben, Abschied nehmen müssen, denn sie haben Spuren hinterlassen, hier an der Schule und in unseren Herzen. Nun gut, so ist der Lauf der Dinge und bildet gleichzeitig die Überleitung zu den weiteren Überlegungen. Im Mai dieses Jahres starb eine der bedeutendsten Lyrikerinnen der deutschen Gegenwartsliteratur – Sarah Kirsch – im Alter von 78 Jahren. Marcel Reich Ranicki lobte Sarah Kirschs Werk mit den Worten: „sie entwickelt Bilder von hoher Plastizität und Suggestivität. Sie vergegenwärtigt Seelenzustände, sie macht Empfindungen und Stimmungen bewusst.“ Mit einem ihrer Gedichte wurden einige der heute hier anwesenden Abiturienten zu Beginn der Oberstufen in meinem Grundkurs Deutsch konfrontiert: Das Thema der Unterrichtsreihe lautete: „Identität – Brechung und Spiegelung – Auf der Reise zu sich selbst“. 62 Mehr fachliche Details möchte ich Ihnen und euch an dieser Stelle ersparen, lese das Gedicht jedoch kurz vor, es sind ja nur vier Zeilen (Trennung, 1979): Wenn ich in einem Haus bin, das keine Tür hat, Geh ich aus dem Fenster. Mauern, Mauern und nicht als Gardinen Wo bin ich denn, daß Sarah Kirsch offenes Gedicht endet mit der Konjunktion „daß“. Füllen Sie die Leerstelle! So lautete die Aufgabe an die Schülerinnen und Schüler in dieser Stunde. Ja, ein schwieriger Text, eine anspruchsvolle Aufgabe. Zunächst Ruhe im Klassenraum – Raten und Ratlosigkeit – Nachdenken und Nachdenklichkeit; man spürte das Bemühen und Ringen der Schülerinnen und Schüler nach sinnvollen und passenden Ergänzungen. Dann die ersten Wortmeldungen, Ideen, Möglichkeiten, Vorstellungen und Vorschläge – gesammelt an der Tafel gaben sie schon ein durchaus ansehnliches Bild. Plötzlich, ganz unvermittelt die Frage eines Schülers (der sitzt jetzt natürlich auch hier und vielleicht erinnert er sich an das Gedicht oder an diese Unterrichtssituation): „Frau Reiss: wie sieht das aus – kann man davon leben?“ Diese Frage meinte: verdient man mit diesen sehr eigenwilligen Worten, mit diesen extrem subjektiven Gedankenwelten Geld, Geld zum Leben für Brot, Haus, Kleidung und all die vielen Dinge mehr, die man nach unserem Verständnis zum Leben braucht. Jetzt war sie zunächst bei mir, die Ratlosigkeit und Sprachlosigkeit nach dieser sehr unvermittelten, aber durchaus berechtigten, pragmatischen Frage. Ich wollte natürlich eine Antwort geben, die richtig, nachvollziehbar war. Hier sei mir jetzt eine Verkürzung der realen Recherchezeit erlaubt. (Ich könnte ja jetzt auch noch einmal nachfragen, was bei den entspre- chenden Schülerinnen und Schülern zur Biografie noch hängen geblieben ist, doch das soll uns allen erspart bleiben). Hier nur einige interessante Eckdaten bezüglich des beruflichen Lebens von Sarah Kirsch, welche vor allem die Vielschichtigkeit und Pluralität von möglichen Lebenswegen, vielleicht auch von einigen der hier Anwesenden verdeutlicht. In Nordthüringen geboren, beginnt sie eine Forstarbeiterlehre, bricht diese ab, studiert Biologie, Abschluss Diplom; ihre literarische Karriere beginnt etwa 1960 mit der Veröffentlichung erster lyrischer Texte und ebenso arbeitet sie als Journalistin, Hörfunkmitarbeiterin, Übersetzerin, ist Professorin an der Uni Kassel und Gastdozentin an verschiedenen Universitäten in Deutschland. Sie hat zahlreiche bedeutende Preise erzielt, darunter auch der Georg Büchner Preis. Ich bitte um Verzeihung für diesen literaturbiographischen Exkurs, hier wie damals im Unterricht sollte nur verdeutlicht werden, wie vielschichtig, differenziert und manchmal auch kompliziert ein Lebensund Berufsweg gestaltet sein kann, aber vor allem auch wie wichtig es ist seine Gedanken, Einstellungen, Sichtweisen zu äußern, zu erhalten zu leben und sich selbst treu zu bleiben. Sahra Kirsch ist es gelungen von und mit ihrer radikalen Subjektivität zu leben und ein kleines bisschen davon wünsche ich jedem von euch. Und nun? Welche Wege werdet ihr gehen? An welchen Entwicklungen werdet ihr teilhaben? Werdet ihr individuelle Spuren hinterlassen und: Hat die Schule dazu beigetragen?“ Barbara Reiss Jahresheft Adolfinum ! September 2013 Abitur 2013 „Mancher unter euch mag nun denken: nun gut, wir geben es zwar nur ungern zu, aber: unsere Lehrer haben uns doch eine ganze Menge beigebracht, wir haben durchaus einiges am Adolfinum gelernt. Aber wofür das Ganze? Und vielleicht auch: was bringt mir das? Oder: reicht das für die heutige Zeit? Als Philologin möchte ich zurückgreifen auf die Römer – wir sind ja eine alte Lateinschule –. Es handelt sich um ein in Schulbüchern oder über Schulportalen gerne verwendetes Zitat, das den Zusammenhang zwischen Lernen und Leben zum Ausdruck bringt: non scholae sed vitae discimus – für die wenigen, die unter uns des Lateinischen nicht so mächtig sind – es soll wohl den einen oder anderen geben: “Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir.“ Damit sollten Schülergenerationen motiviert werden, Dinge zu lernen, die eventuell aus sich heraus und auf den ersten Blick nicht sonderlich lernenswert schienen. Für manche war da sicher der Nutzen der Differentialrechnung ein großes Geheimnis – und ist es eventuell bis heute –, für andere sind vielleicht Nietzsches Visionen vom Übermenschen in der Sinnlosigkeit vollkommen sinnfrei, für wieder andere ein Gedicht von Sarah Kirsch. Und mal ganz ehrlich: hat euch die Aussicht, für das spätere Leben und eben nicht für die Schule zu lernen, je geholfen, für Klausuren oder Prüfungen zu pauken? Vielen mag also dieses Zitat doch außerordentlich fragwürdig erschienen sein und sie mögen da möglicherweise eher gedacht haben – in leichter Abwandlung des oben genannten lateinischen Zitats: Non schola sed vita discimus – Falls eventuell doch jemand den Ablativ nicht vom Dativ unterscheiden kann, hier noch einmal die Übersetzung: „Nicht durch die Schule, sondern durch das Leben lernen wir.“ So weiß heute jedes Kind, was O2 ist, möglicherweise auch H2O, aber dass H3O plus und H2 O2 existieren, wer will’s ernsthaft wissen? Wahrscheinlich werdet ihr, liebe Abiturientinnen und Abiturienten, nun lächelnd zustimmen und beifällig schmunzeln in der Vorfreude auf das, was ihr im Leben, das ja noch fast ganz vor euch liegt, lernen und erfahren werdet. Und es ist ja auch ganz viel Wahres dran, auch wir Lehrer wissen das: wir alle lernen ganz gewiss auch durch das Leben mit all seinen Höhen und Tiefen. So möchte ich einen Kompromiss vorschlagen, der, so denke ich, beiden Ideen gerecht wird: Et schola et vita discimus – sowohl durch die Schule als auch durch das Leben lernen wir. Der eine auf einem geraden Weg, der andere auf Umwegen, jeder Weg ist euer ganz persönlicher. Ihr dürft dabei auf euch selbst, auf eure Persönlichkeit und eure Offenheit vertrauen und braucht nicht die Wege anderer zu kopieren, nur weil sie für andere zum Erfolg führen. Daher wünschen euch eure vier Beratungslehrer, Frau Reiss, Herr Roentgen, Herr Lind und ich und mit uns alle Kolleginnen und Kollegen, dass wenigstens ein Teil dessen, was ihr hier an Wissen und an Menschlichkeit erfahren habt, euch demnächst nützlich sein wird. Wenn ihr also nun in euer neues Leben aufbrecht, dann lebt auf der in der Schule und natürlich auch in der Familie gelegten Basis euer Leben, genießt die vielen spannenden Dinge, die das Leben für euch bereit hält, und seid stark und mutig, wenn es mal weniger Angenehmes zu verarbeiten gilt. Für diejenigen unter euch/ Ihnen, die nun denken: Warum redet Frau Fiedler eigentlich so viel Latein, sie ist doch Französischlehrerin, füge ich als Ausgleich noch ein Zitat des französischen Moralisten Chamfort aus dem 18. Jahrhundert an: “La plus perdue de toutes les journées est celle où on n’a pas ri.” Und für diejenigen, die doch besser Latein als Französisch können, oder die irgendetwas von Paris verstanden haben, möchte ich es übersetzen (natürlich nicht ins Lateinische!): „Der verlorenste aller Tage ist der, an dem man nicht gelacht hat.“ Dieser Wunsch nach Freude und Lachen gilt auch heute wie eh und je. Jahresheft Adolfinum ! September 2013 So singt die französische Sängerin Zaz im Jahr 2010 – mit Gruß an meinen Französisch-LK: je veux de l’amour, de la joie, de la bonne humeur – „ich will Liebe, Freude, gute Laune“. Wenn ich euch durch meine Worte ein wenig zum Schmunzeln gebracht habe, dann ist dieser Tag also schon kein verlorener mehr, und wer bis jetzt noch nichts zu lachen hatte, der wird gewiss später bei der Vergabe der Abiturzeugnisse in die Kamera lächeln. Ihr habt allen Grund dazu – an Tagen wie diesen. In diesem Sinne: macht euch auf, alles Gute auf eurem ganz persönlichen Weg, und lasst euch mal wieder in eurer guten alten Schule blicken. Dann fällt das Abschied nehmen nicht ganz so schwer. Danke! Marita Fiedler 63 Kurz notiert Begegnungsnachmittag | Big Challenge Zeit für Gespräche und Spiele Am 30. Oktober war es wieder soweit: die Pausenhalle war herbstlich geschmückt und lange Tafeln erwarteten den Besuch der Eltern und Kinder der 5. Klassen und ihrer Grundschullehrerinnen – Begegnungsnachmittag am Adolfinum. Im Vorfeld hatten die Schülerinnen und Schüler der 5. Klassen in Briefen an ihre ehemaligen Grundschullehrerinnen diese eingeladen. Gratulation zum Turniersieg: Klassensprecher der 5e, Ines MarFreundlich wurden alle von ten und Mats Lammert, mit Schulleiter Hans van Stephoudt. Hans van Stephoudt und Maria Vollendorf-Löcher hatten für Kuchen gesorgt, sodass willkommen geheißen. Viele Eltern einem gemütlichen Nachmittag mit Gesprächen nichts im Wege stand. Und auch für die Kinder gab es ein Programm: in der großen Sporthalle spielten sie ein Fußballturnier aus, während im Vorraum der Halle ein Quiz zum Thema „Fußballbücher und Fußballwissen“ angeboten wurde. Und der Sieger des Turniers? Knapp, aber verdient die Klasse 5e von Dina Achtermeier und Ernst Kisters. Eva Redeker Erfolge beim europäischen Englischwettbewerb Im Mai findet alljährlich ein europaweiter Englischwettbewerb für Schülerinnen und Schüler statt, die Englisch als Fremdsprache lernen. In den letzten Jahren hat sich die Teilnehmerzahl stetig erhöht, so auch am Adolfinum. Seit 2009 haben viele Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 8 (seit 2012 nehmen auch die Jahrgangsstufe 9 teil) des Adolfinums an diesem Wettbewerb teilgenommen. Dieses Jahr konnten wir unsere Teilnehmerzahl auf 599 erhöhen! Europaweit nahmen mehr als 293000 Schüler teil. Die Fragen des Wettbewerbs decken die Bereiche Sprache (Grammatik, Wortschatz, ...) und Landeskunde ab. Jeder Teilnehmer erhält eine Urkunde und eine englische Zeitschrift. Dazu gibt es jedes Jahr tolle Preise zu gewinnen, z.B. Lektüren, Wörterbücher, Comics, Filme und vieles mehr. In diesem Jahr haben wir wieder die Jahrgansstufenbesten in einer kleinen Feierstunde zusammen mit den Gewinnern des KänguruWettbewerbs (Mathematik) geehrt. 64 Am besten haben dieses Jahr bei Big Challenge folgende Schülerinnen und Schüler abgeschnitten: Lea Milechen (5c), Marco Sell, (6a), Jessica Schulz (7b), Charlotte Schuhmacher (8a), Carlos Kliem (9c). Besonders hervorzuheben sind hierbei Carlos Kliem und Jessica Schulz, die auch NRW- und bundesweit hervorragend abgeschnitten haben. Für mehr Informationen, Trainingsmöglichkeiten und Einsicht der Fragebögen der letzten Jahre: www.thebigchallenge.com/de Carina Collmann Die Besten 2013: (von links nach rechts): Carlos Kliem, Jessica Schulz (obere Reihe), Lea Milchen, Charlotte Schuhmacher und Marco Sell mit Carina Collmann und Thomas Frings. Jahresheft Adolfinum ! September 2013 Aus dem Kollegium Aus dem Kollegium Jedes Schuljahr bringt personelle Veränderungen mit sich. Das Kollegium verjüngt sich, neue Gesichter im Lehrerzimmer. Gleichzeitig werden langjährige, erfahrene und geschätzte Kolleginnen und Kollegen verabschiedet. Aus dem Kollegium Au revoir, Monsieur Schneiderwind! Nach 38 Jahren in den verdienten Ruhestand Leidenschaftlicher Französisch-Lehrer: Winfried Schneiderwind. Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren sind im Schuljahr 2012/2013 keine Kolleginnen und Kollegen in die Freistellungsphase der Altersteilzeit eingetreten. Verabschieden mussten wir uns aber von Herrn Schneiderwind, der am 31. Januar 2013 nach Erreichen der Altersgrenze pensioniert wurde. Damit haben wir unseren dienstältesten Kollegen verloren. Herr Schneiderwind war unglaubliche 38 Jahre als Lehrer am Adolfinum tätig. Bewundernswert ist, wie er in der ganzen Zeit und bis zuletzt mit hoher Konsequenz, Kontinuität und herausragender Eloquenz die vielfältigen Ansprüche, die heutzutage an einen Lehrer gestellt werden, meisterte. Seine Leidenschaft galt sicherlich „seinem“ Fach Französisch. Er hat sich aber auch in hohem Maße um das Lateinische am Adolfinum verdient gemacht. Seine exzellente Sprachkompetenz wurde von den Schülerinnen und Schülern ebenso wie von den Kolleginnen und Kollegen wie auch von den Lehrerinnen und Lehrern der Austauschschulen 66 Leidenschaftlicher Musiker und engagierter Englisch-Kollege: Niclaas Balzer am Schlagzeug bei seiner lautstarken Verabschiedung am Kollegiumsabend. in Frankreich, hoch geschätzt. Stets hat er die Zusammenkünfte mit Bapaume organisiert, oft die Schülergruppen selbst begleitet. „Sein“ Raum im Adolfinum war die Lehrerbibliothek, um die er sich viele Jahre liebevoll und mit viel Hingabe und großem Arbeitseifer kümmerte. So manche Ferienwoche verbrachte er dort, besonders nach dem Wiedereinzug in den Altbau und nachdem die neue Regalwand eingebaut worden war. Herr Heße, der ihm dabei schon oft zur Hand ging, hat dankenswerterweise Herrn Schneiderwinds Erbe angetreten. Im Namen der gesamten Schulgemeinde danke ich Herrn Schneiderwind für die über all die Jahre geleistete Arbeit und wünsche ihm alles Gute, Zufriedenheit und vor allem Gesundheit als Pensionär. Aufgrund der geänderten Bedingungen für die Einstellung von Vertretungskräften konnten wir Frau Wehner, Herrn Balzer und Herrn Heining keine Weiterbeschäftigung anbieten. Alle drei haben uns mehrere Jahre sehr erfolgreich unterstützt. Auch Ihnen danken wir von ganzem Herzen und wünschen alles Gute für die Zukunft. Unvergesslich für das Kollegium bleibt sicherlich das musikalische Abschiedsgeschenk von Herrn Balzer und seiner Band am Kollegiumsabend. Das wir bei einer Verabschiedung vier neue Lehrkräfte am Adolfinum im Laufe des letzten Schuljahres bzw. zu Beginn des neuen Schuljahres begrüßen durften, hängt mit der geringeren Stundenzahl der „zurückgekehrten Mütter“, den erhöhten Stundendeputaten der Fachleiter, der bisherigen Unterbesetzung und der trotz Abgang des Doppeljahrgangs kaum zurückgehenden Schülerzahl (sechs neue Fünferklassen) am Adolfinum zusammen. Im Februar konnten wir die Referendarinnen Frau Barnas (Mathematik/Biologie) und Frau Milde (Englisch/kath. Religion/Geschichte) übernehmen. Seit Beginn des neuen Schuljahres verstärken Frau Fießer (Französisch/Deutsch) und Herr Niemeier (Mathematik/Erdkunde) unser Kollegium. Hans van Stephoudt Jahresheft Adolfinum ! September 2013 Aus dem Kollegium Neue Gesichter im Lehrerzimmer Die neuen Kollegen stellen sich vor nämlich auch noch sehr gerne, wobei mich der Westen der USA bisher am meisten fasziniert hat! Ich bin gespannt und ein bisschen aufgeregt, was mich in Moers am Adolfinum erwartet und wo ich mein Plätzchen an der Schule finde! Aber was ich bis jetzt so mitbekommen habe, wird das wohl eine tolle Zeit! Alexander Niemeier Hallo! Mein Name ist Alexander Niemeier. Ich bin 29 Jahre alt und ab diesem Schuljahr Teil des Kollegiums am Gymnasium Adolfinum. Einige von euch werden mich wahrscheinlich in einem Klassenzimmer treffen und dann steht entweder Mathematik oder Erdkunde auf dem Stundenplan. Ursprünglich stamme ich aus Baden-Württemberg und kam dann zum Studium nach NRW, wo ich mein erstes Staatsexamen an der Uni im wunderschönen Münster abgelegt habe. Auf die Uni folgte das Referendariat in Korschenbroich und seitdem wohne ich in Neuss im fast noch schöneren Rheinland. Hier gefällt’s mir sehr gut! Eigentlich interessiere ich mich für ziemlich viele Dinge und bin am liebsten kreativ! In meiner Freizeit singe ich gerne, spiele Klavier und komponiere meine eigene Musik. Außerdem bin ich ein „BrettspielMensch“ und entwerfe – wenn es die Zeit zulässt – eigene Spiele samt Spielmaterial und Figuren. Zu guter Letzt treibe ich auch noch gerne Sport, wobei ich am liebsten auf dem Tennisplatz stehe. Wenn ich mal nicht zu Hause bin, kann es gut sein, dass ich verreist bin! Das mache ich Adolfinum ahoi! Mein Name ist Miriam Milde und ich bin bereits seit Februar 2011 am Adolfinum in Moers. Zu diesem Zeitpunkt kam ich als Referendarin an die Schule, die für zwei Jahre meine Ausbildung prägen und mir ein Mittelpunkt werden sollte. Durch die interessante, aber auch herausfordernde Zeit des Referendariats habe ich mich neben neun weiteren Referendarinnen und Referendaren durch den schulischen Alltag gearbeitet, der jeden Tag spannende Überraschungen für uns bereit hielt. Nach meiner praktischen Ausbildung bekam ich die Möglichkeit, mich erfolgreich auf eine offene Stelle am Adolfinum zu bewerben und … Jahresheft Adolfinum ! September 2013 seitdem unterrichte ich nun die Fächer Englisch, katholische Religion und Geschichte in Moers. Aber was verschlägt mich an die Schule? Ehrlich gesagt wollte ich bereits als Grundschülerin Lehrerin werden, denn – Kompliment an meine Grundschullehrerin – ich war hin und weg von dem Beruf. Zunächst legte ich im Teenager-Alter den Schwerpunkt auf Grundschullehramt. Aber siehe da … mir eröffnete sich noch eine weitere Perspektive: Königin von England. Das wär‘s doch. Lächeln und winken. Das bekomme ich auch hin – dachte ich mir. Alsbald kam ich dann doch wieder aufgrund interessanter Menschen an meiner eigenen Schule dazu, mein Hauptaugenmerk und mein Interesse auf das Lehramt zu konzentrieren. Diesmal aber mit dem Schwerpunkt Gymnasium und Gesamtschule. Wie sich nun herausstellt, war es die bessere Alternative. Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Örtchen in der Eifel, wo es mich auch heute immer mal wieder hin zurückzieht. Nach meinem Abitur bin ich nach Paderborn gezogen, um dort mein Lehramtsstudium aufzunehmen. Dort habe ich dann auch einige Jahre als studentische Hilfskraft in der Katholischen Theologie gearbeitet. Nach meinem Studium zog ich für drei Monate nach Schottland, wo ich bei „Independent Living Services“ vorwiegend mit älteren und behinderten Menschen arbeitete. Die Benachrichtigung der Bezirksregierung holte mich zurück nach Deutschland und schickte mich genauer gesagt nach Moers ins Referendariat. Und so schließt sich der Kreis. Nun fahre ich seit zwei Jahren mit meinem grünen königlichen Schlachtschiff auf den Lehrerparkplatz der Schule, an der ich mich von Anfang an sehr wohl und aufgenommen gefühlt habe. Die kollegiale Arbeitsatmosphäre, die fröhliche und 67 Aus dem Kollegium auch engagierte Schülerschaft und der nie langweilig werdende Alltag motivieren mich jeden Morgen erneut. Vielen Dank an alle für die herzliche Aufnahme und die allseits tolle Unterstützung. Miriam Milde Hallo, ich bin die Neue: Mein Name ist Lina Fießer und ich werde mit Beginn des Schuljahres 2013/14 am Gymnasium Adolfinum die Fächer Französisch und Deutsch unterrichten. Ich bin in Düsseldorf geboren und habe dort auch mein Abitur gemacht. Anschließend habe ich in Köln meinen Magisterabschluss in den Fächern Deutsch, Französisch und Geschichte abgelegt. Während dieses Studiums habe ich längere Zeit in Frankreich gearbeitet: erst als Fremdsprachenassistentin und dann als DAF-Lehrerin am GoetheInstitut in Paris. Angeregt durch diese Ausflüge in die Welt des Lehrens habe ich das Erste Staatsexamen nachgeholt und schließlich mein Referendariat Anfang dieses Jahres in Mönchengladbach am Gymnasium Am Geroweiher abgeschlossen. Ich verbringe meine Ferien immer noch am liebsten in Frankreich – allein schon wegen der ausgezeichneten Küche! Und wenn die Zeit für Urlaube zu knapp ist, ist mein coq au vin auch nicht zu verachten. Neben der Leidenschaft für das Kochen gehe ich in meiner Freizeit meiner Liebe für skandinavische Krimis 68 nach und power mich abends gern bei Zumba oder Tae-Bo aus. Nach meiner langen Ausbildung freue ich mich, dass das wirkliche Schulleben endlich losgeht! Die netten Kolleginnen und Kollegen und Schülerinnen und Schüler, die ich bereits kennengelernt habe, machen mir Mut, mich schnell am Gymnasium Adolfinum einzugewöhnen. Trotzdem bin ich etwas aufgeregt, aber das gehört eben zu einem Neuanfang dazu! Lina Fießer Essen Mathematik und Biologie auf Lehramt studiert. Wenn ich gerade nicht arbeite, verbringe ich jede freie Minute mit unseren beiden Boxern Emmi und Cooper. Mit ihnen unternehme ich lange Wanderungen durch die Natur, gerne auch in Begleitung anderer hundeverrückter Personen. Sind die beiden K.O., spiele ich Gitarre oder singe auch gerne. Ich bin sehr gespannt auf die nächsten Jahre am Gymnasium Adolfinum. Bisher gefällt es mir hier richtig gut! Jennifer Barnas Hallo! Ich heiße Jennifer Barnas und bin bereits seit Februar 2011 am Gymnasium Adolfinum. Die meisten von euch kennen mich wohl eher unter dem Namen Frau Hofer, doch in den Sommerferien habe ich endlich geheiratet. Mit allem Drum und Dran! Nach meinem zweijährigen Referendariat hatte ich das große Glück, hier übernommen zu werden. Das erste Halbjahr als „fertige Lehrerin“ habe ich nun hinter mich gebracht und ich freue mich jetzt schon auf meine neuen Lerngruppen sowie die vielen neuen Aufgaben, die mich im neuen Schuljahr erwarten. Ich komme aus Rheinberg und habe dort auch 2006 mein Abitur gemacht. Nach einer kurzen Karriere als Kellnerin habe ich dann in Jahresheft Adolfinum ! September 2013 Aus dem Kollegium Kurz vorgestellt: die „guten Geister“ Neu im Sekretariat: Daniel Plettau Name: Daniel Plettau Meine Aufgabe am Adolfinum ist... Schulsekretär. Wenn ich das Adolfinum betrete... erwartet mich ein neuer, abwechslungsreicher Tag mit neuen Herausforderungen. Die Schüler/Lehrer/Eltern am Adolfinum sind... aufgrund ihrer Individualität dafür zuständig, dass es nie langweilig wird. Wenn ich an meine eigene Schulzeit denke... Die habe ich unweit von hier verbracht. Die Klassen 5 und 6 habe ich in guter Erinnerung, die Oberstufe auch. Aber die Zeit dazwischen… Wenn ich noch einmal Schüler sein könnte... würde ich andere Leistungskurse wählen und ein besseres Abitur machen. Moers ist für mich... meine Wahlheimat. In meiner Freizeit... besuche ich gerne historische Museen, weil ich mich besonders für die Frühgeschichte, die Antike und das Mittelalter interessiere. Außerdem lese ich gerne historische Romane. In den Sommerferien... drei Wochen in der Schule gearbeitet, um das neue Schuljahr vorzubereiten. Daniel Plettau Der Mann für Vieles: Rainer Czepluch Name: Rainer Czepluch Meine Aufgabe am Adolfinum ist... Kopien erstellen, mehrseitige Klassenarbeiten zusammentragen und heften, das Selbstlernzentrum beaufsichtigen, Kopierer warten, Kollegen durcheinander bringen. Wenn ich das Adolfinum betrete... freue ich mich auf meine Arbeit, die mir sehr viel Freude bereitet. Die Schüler/Lehrer/Eltern am Adolfinum sind... Die Schüler sind sehr nett zu mir, mit den Eltern habe ich so gut wie keinen Kontakt. Ich habe viele verschiedene Tätigkeiten ausgeübt, hatte aber noch nicht so nette und freundliche Arbeitskollegen wie am Adolfinum. Wenn ich an meine eigene Schulzeit denke... Da gab es Tele- Jahresheft Adolfinum ! September 2013 fone mit Wählscheibe und Taschenrechner waren verboten. Wenn ich noch einmal Schüler sein könnte... würde ich genau so viel Unsinn machen, wie ich gemacht habe. Moers ist für mich... die Glücksstadt. Ich habe in Moers meine liebe Frau gefunden und den besten Arbeitsplatz, den ich mir vorstellen kann. In meiner Freizeit... koche ich sehr gerne und fahre Fahrrad In den Sommerferien... waren meine Frau und ich mit unserem Wohnwagen vier Wochen in Schottland. Rainer Czepluch 69 Kurz notiert Vorlesemarathon ! Abschied von Werner Harms Ein Lada, ein Gral und der Zweite Weltkrieg Auch beim Marathonlauf auf der Straße muss man sich erst einmal warm laufen. Diesen Part übernahm beim diesjährigen Vorlesemarathon zum Welttag des Buches 2013 Schulleiter Hans van Stephoudt mit seiner Lesung aus „Tschick“ von Wolfgang Herrndorf. Drastisch wird hier die Geschichte von zwei völlig unterschiedlichen Jungen erzählt, die mit einem geknackten Lada eine Reise voller Umwege erleben. Da es noch früh ist, hören die Schüler aus der Klasse 7e zwar gespannt, aber auch noch ein wenig müde der Geschichte zu. 8.35 Uhr, Patrick Schubert, SVVerbindungslehrer, liest aus: „Ein Schatten wie ein Leopard“ von Myron Levoy. Vor allem seine eigenen Leseerfahrungen, die er anschaulich berichtet, beeindrucken die Jungen der Klasse 7c. 9.05 Uhr – 9.35 Uhr: Jetzt wird’s richtig lustig. Sebastian Mecklenburg, der junge, dynamische Sport- lehrer, präsentiert Auszüge aus: „Chill‘ mal Frau Freitag“ von Frau Freitag. Authentische Geschichten aus dem Schulalltag, engagiert vorgetragen, freuten die Schüler aus der Klasse 7a. Jetzt kommen die Jungen der Klasse 7b zur Lesung in die Schülerbücherei. Erst ein wenig Unruhe, dann kommt Spannung auf. Man spürt, hier wird etwas vorgelesen, das genau die Interessen der Anwesenden trifft. „Die Templer. Die Hüter des Grals“, von Michale P. Spardin. Gekonnt dargeboten von Thomas Frings, Mittelstufenkoordinator am Adolfinum. Frank Wickermann, Schauspieler des Schlosstheaters Moers, liest anschließend aus „Der beste Tag meines Lebens“ von Ashley Miller. Eine tragisch-komische Erzählung des Schülers Collin mit AsbergerSyndrom. Es ist nun 10.40 Uhr – Halbzeit beim diesjährigen Lesemarathon. Schon 65 Jungen aus allen Klassen 7 haben den verschiedenen Geschichten gelauscht und im Anschluss daran mit Moderator Leon Fried über das entsprechende Buch, ihre Eindrücke zum Thema und ihre eigenen Leseerfahrungen diskutiert und Werbesprüche zum Thema Lesen entwickelt. Es folgen nun bis 13:15 Uhr alle Jungen der Klassen 8, die von Martin und Lukas Schattenberg, Lars Heining, Sven Neumann und Thomas Kozianka in vielfältige Romanwelten: von Tibet im Jahre 1928 bis zum zerstörten Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg („Die roten Matrosen oder ein vergessener Winter“ von Klaus Kordon) mitgenommen werden. Gut gefallen haben den meisten Jungen die Geschichten, und die Vorleser ermuntern zum Weiterlesen. Barbara Reiss Der gute Geist der Schülerbücherei geht: Abschied von Werner Harms Wenn man in den letzten Jahren die Schülerbücherei des Adolfinums besucht hat, war die Tür stets offen – und das auch außerhalb der Öffnungszeiten. Werner Harms, der 2008 als Schulhelfer an unsere Schule kam, organisierte bis zu diesem Schuljahr die Ausleihe und gestaltete die Veranstaltungen der Bücherei maßgeblich mit. Neben den vielen Aufgaben in der Schülerbücherei übernahm er auch die Betreuung der Schülerinnen und Schüler, die vom Religionsunterricht abgemeldet waren. Sein Ruhestand wird jedoch sicherlich nicht so, wie der Name andeutet, denn seine Kinder und Enkelkinder freuen sich über den aktiven Großvater. Auch wenn er sich einen leisen Abschied gewünscht hat, konnten 70 wir diesem Wunsch nicht ganz nachkommen, da die Büchereimütter, die Schulleitung und die Kolleginnen und Kollegen, die mit ihm näher zusammen-gearbeitet haben, sich angemessen von ihm verabschieden wollten – mit einem Sektfrühstück in der Schülerbücherei, die an diesem Tag ausnahmsweise geschlossen war. Die Ausleihzeiten der Schülerbücherei sind nun derzeit leider beschränkt auf die zweite große Pause. Daher suchen Lehrerin Barbara Reiss, verantwortlich für die Leseförderung, und Rosemarie Kerstan, leitende „Büchereimutter“, Helfer, die Lust und Zeit haben, sie bei ihrer Idee der stets offenen Bücherei in Sinne der Leseförderung und der Förderung der Schulgemeinschaft zu unterstützen. Bei Interesse kontaktieren Sie bitte die beiden bitte über das Sekretariat. Eva Redeker Jahresheft Adolfinum ! September 2013 Adolfinum unterwegs Adolfinum unterwegs Polen, Paris, das „Heilige Land“ oder Hellenthal – wie in jedem Schuljahr waren viele Adolfiner unterwegs. Die Klassen- und Kursfahrten, die Exkursionen und Unterrichtsgänge sind fester Bestandteil des Schullebens. Adolfinum unterwegs Der Geist von Hellenthal Die Klasse 5b erkundet die Eifel Hallo, mein Name ist Amelie. Seit nun schon 100 Jahren lebe ich in der Jugendherberge Hellenthal. Das kommt euch sicher sehr lang vor, aber für einen Herbergsgeist, wie ich einer bin, ist das noch nicht so lang. Am 18.03.2013 kam eine neue Klasse in Hellenthal an. Es war die 5b vom Adolfinum Moers. Und damit fing meine Geschichte an… Gleich am ersten Tag fing ihr Programm an. Die Trainerin war Leah, eine gute Bekannte von mir. Die Klasse und Leah hatten einen Fünf-Finger-Vertrag abgeschlossen: Der Daumen stand für 1A-Mitarbeit, der Zeigefinger für Vorsicht, leise sein und keinen Streit. Den Mittelfinger wollten sie gar nicht erst sehen, der Ringfinger stand für Vertrauen, Rücksicht und Zusammenhalt. Und der kleine Finger stand dafür, dass man seine „Ego“ zurückhalten sollte. „Action!“, rief Leah immer wieder und sofort rannte die Klasse zu ihr, stellte sich in einen Kreis auf und hielt (meistens zumindest) die Klappe. Nachdem alle leise waren, erklärte Leah das neu anstehende Spiel. Beim ersten Mal war es ein Kennenlernspiel: Alle stellten sich in einem Kreis auf und ein Ball wurde hin und Gut „eingemützt“: die Klasse 5b im kühlen Hellenthal her geworfen. Man musste immer den Namen nennen, zu dem man warf, bis alle einmal dran gewesen waren. Jeder machte gut mit. Um 18 Uhr gab es Abendessen und alle waren hungrig. Naja, mir schmeckt so was ja nicht, denn ich esse lieber nichts mehr, seit dem ich ein Geist bin. Nach dem Essen kündigten Frau Klein und Herr Heisig einen Spieleabend an. Alle gingen auf ihr Zimmer, hörten CD (z.B. CRO o.ä.), bereiteten sich auf den Abend vor und quatschten mit ihren Hoch soll er leben: Geburtstagskind Tim wird auf Händen getragen. 72 Zimmergenossen. Um 19 Uhr gingen sie zum Spieleabend. Die meisten spielten „Werwolf“ (das find ich ja cool, dass die Menschen meinen Verwandten dritten Grades in ihre Spiele einbeziehen). Um 21.30 Uhr durfte man aufs Zimmer, denn um 22 Uhr war Nachtruhe (find ich ja`n bisschen früh). Als dann endlich Ruhe eingekehrt war, konnte der Tag für mich erst so richtig beginnen! Ich beobachtete die Schüler: Manche schnarchten laut, andere leise, manche schliefen mit offenem Mund und einige redeten dummes Zeug… Ich muss sagen, es war schon wirklich komisch und interessant. Langsam brach ein neuer Tag an und das heißt, das Leben in einer Jugendherberge regte sich. Das Küchenpersonal bereitete das Frühstück vor. Um 8 Uhr saßen die Schüler und begannen zu essen. Nach dem Essen gingen alle auf ihre Zimmer und bereiteten sich für das Programm vor. Heute waren Vertrauensspiele dran. Es wurden Partnergruppen gebildet, immer Junge und Mädchen zusammen, außer einem Team, das waren nur Mädchen. Danach gab es Mittagessen und im Anschluss noch einmal Vertrauensspiele. Am Ende Jahresheft Adolfinum ! September 2013 Adolfinum unterwegs Echte Abenteuer im Hellenthal: gemeinsames Klettern und Stockbrotbacken am Lagerfeuer. wurde Zombieball gespielt. Nach dem Abendessen stand ein weiterer Spieleabend an und davor eine Stunde Freizeit. Beim Spieleabend wurde wieder Werwolf =) gespielt. Diesmal gingen die meisten Mädchen früher hoch, um oben noch zu duschen, zu quatschen oder um Musik zu hören… Später hingen auch alle anderen hoch ins Bett. Am dritten Tag ging die ganze Klasse in einen Greifvogelpark in der Nähe der Jugendherberge. Dort hatten die meisten Angst, dass sie ein großer Adler angreifen würde, denn er flog wirklich manchmal zentimeternah an der Menschenmenge vorbei. Das kann ich bezeugen, denn ich war selbst dabei. Da mich keiner sah, war es sehr leicht einfach nebenher zu fliegen. Nach der Flugschau konnte die Klasse in kleinen Gruppen über das Gelände des Parks gehen. Manche kauften ein Souvenir für die Familie oder etwas Süßes. Eine Stunde später ging es dann zurück. Später stand dann eine Nachtwanderung an. Kurz nach dem Abendessen versammelten sich alle im Gemeinschaftsraum. Leah war schon da. Nach kurzer Besprechung ging es endlich in den Wald. Da ging man zu zweit. An einer Stelle blieben wir stehen und es wurde der Sololauf erklärt. Nach kurzem Zögern ging jeder los und kam unbeschadet am Ziel an. Als sich alle am Ziel befanden, gingen sie zurück zur Herberge. Leah redete noch mit der gesamten Klasse und daraufhin durften sie auf ihre Zimmer gehen. An diesem Abend ging jeder seiner Lieblingsbeschäftigung nach oder tat das, wonach ihm gerader der Sinn stand. Der vierte Tag begann und es stand Klettern auf dem Programm. Zu Beginn wurden zwei Gruppen gebildet. Die eine ging zuerst klettern und die andere baute zuerst zwei riesige Murmelbahnen. Ich muss sagen, dass die Bäume, auf die sie geklettert sind, ziemlich hoch waren! Und ich muss auch sagen, wenn ich ein Normalsterblicher gewesen wäre und ich nicht schweben könnte, hätte ich mich nicht bis ganz nach oben getraut! Aber ich glaube, dass es den Mädchen und den Jungen sehr viel Spaß gemacht hat. Nachdem die erste Gruppe mit Klettern und die zweite mit Murmelbahnbauen fertig waren, tauschten sie. Als auch die zweite Gruppe das Klettern beendet hatte, wurde die Murmelbahnen allen präsentiert und benutzt. Ich fand die Murmelbahnen, die sie gebaut haben, klasse! Als sie alle schon durchgefroren waren, ging es rein und alle tauten langsam auf. Dann gab es das letzte Abendessen in der Jugendherberge. Um 20 Uhr machten sie dann draußen ein Lagerfeuer, buken Stockbrote und sangen Lieder. Der Gesang der Klasse hörte sich etwas schief an und Stockbrot kokelte etwas oder sogar ganz an. Nach dem Lagerfeuer rochen alle wie geräucherter Fisch. Der letzte Abend ging zu Ende und der Tag der Abreise begann. Die Koffer wurden gepackt und die Vorfreude auf zu Hause wuchs. Jahresheft Adolfinum ! September 2013 Nach einem guten Frühstück spielten sie noch ein Spiel. Jeder bekam eine Pappe, die er oder sie sich auf den Rücken klebte. So konnte jeder anderen einen Kommentar auf die Pappe schreiben, zum Beispiel: „Du warst mutig!“ oder „Du bist nett“ oder anderes. Am Ende durfte jeder seine Karte anschauen. Dann kam der Bus und alle stiegen ein. Als der Bus um die Ecke bog, war er nicht mehr zu sehen. Tja, das war die Geschichte der 5b aus Moers. Ich hoffe, sie hat euch gefallen!! Euer Geist Amelie Isis Rittinghaus und Mona Hamid, Klasse 6b 73 Adolfinum unterwegs Jahrgangsstufe 6 im Heiligen Land... Exkursion im Religionsunterricht Auszug ins „Heilige Land“: Religionslehrer Thomas Nolte führt die Schülerinnen und Schüler ins Museum Orientalis. ..., aber natürlich nicht im Nahen Osten, sondern im Freilichtmuseum Orientalis kurz hinter der holländischen Grenze bei Nimwegen. Dank der großzügigen Unterstützung durch die Heiming-Stiftung konnte auch in diesem Jahr die alljährliche Exkursion der Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen mit ihren Religionslehrern durchgeführt werden. Mit Hilfe eines Suchspiels konnten die 150 Kinder – zu denen auch einige gehörten, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen – das Museum eigenständig erkunden und so deutlich realer erleben, wovon sie schon im katholischen oder evangelischen Religionsunterricht in Unterrichtsreihen zur Zeit und Umwelt Jesu oder den abrahamitischen Religionen (Judentum, Christentum, Islam) gehört und gesehen haben. Der Nachbau eines judäischen Dorfes mit Synagoge, eine orientalische Herberge, ein arabisches Dorf mit kleinen Ausstellungen, eine Stadtstraße mit ägyptischen, griechischen und römischen Häusern, eine Zeltlager der Nomaden oder die große Ausstellung zu den Heiligen Schriften der monotheistischen Weltreligionen machten viele Entdeckungen möglich. Da das Wetter auch mit- spielte, waren alle bester Laune, so dass der Spaß auch nicht zu kurz kam, wie die Bilder zeigen. Doch genug der Lehrerworte, es sollen einige Kinder zu Wort kommen. Jörg Krauskopf Ich fand die Fahrt eigentlich recht cool. Sie war auch sehr interessant. Aber das Beste war die Busfahrt. Das Beantworten der Fragen auf dem Fragebogen war stressig, aber auch irgendwie lustig. Ich fand es cool, dass man nicht wie in normalen Museen nur dumm rumstehen musste, sondern die Orte sozusagen erkunden musste. Ana Isselhorst, Klasse 6e Leben wie im Nahen Osten zu biblischer Zeit: Besuch im Nomadenlager und eine Teestunde in einem arabischen Dorf. 74 Jahresheft Adolfinum ! September 2013 Adolfinum unterwegs Ich fand den Ausflug schön, weil man mal in real-life sehen konnte, wie die Leute und Tiere früher lebten und nicht nur von Zeichnungen, Fotos oder Filmen. (Und ich mochte die Baby-Frösche in dem Rinnsal :-)! Berit Warkall, Klasse 7e erzählt. Wir haben beschlossen, dass wir noch mal als Familie dahin fahren wollen. Magnus Arens, Klasse 6d Meiner Meinung nach war der Ausflug sehr gelungen und informativ. Es war spannend den Alltag von damals kennen zu lernen. Zudem machte es Spaß in kleinen Gruppen einigermaßen frei herumlaufen zu können. Man dachte wirklich, man hätte eine Zeitreise gemacht, die Bauten waren sehr authentisch. Mein Lob und meine Empfehlung hat der Park auf jeden Fall gewonnen. Niklas Quedenbaum, Klasse 7c Ich fand den Ausflug sehr schön. Die Dörfer waren sehr gut nachgebaut und man konnte sehr gut sehen, wie die Menschen früher gelebt haben. Schriftrollen faszinieren: Schülerinnen beim Thora-Studium. Ich fand auch sehr gut, nachgemacht haben. Als ich wieder dass sich dort Leute hingestellt hazu Hause ankam, habe ich davon ben und die früheren Aktivitäten Paris ist immer wieder eine Reise wert Französisch-Kurs des Abiturjahrgangs 2013 auf Blitzbesuch Auf nach Paris hieß es zum zweiten Mal für die Französischschülerinnen und –schüler des Abiturjahrgangs Mitte März diesmal bei recht winterlichen Temperaturen. Dennoch waren sich alle einig, dass Aufwand und Kosten der Mühe wert waren: angefangen vom für die Schüler kostenlosen Besuch des Louvre über diverse Stadtführungen in Kleingruppen mit der Organisation „parisien d’un jour“ (ebenfalls kostenlos), einer Fahrradtour mit den Velibs zum Flohmarkt an der Porte de la Chapelle bis hin zur unvermeidlichen Eiffelturmtour steckten Begleiter und Teilnehmer viel Aktivität in wenig Zeit. Da Romain Chable, leider nur zeitweiliger Vertretungslehrer, als „Ureinwohner“ die Fahrt begleiten konnte, erhielt die Gruppe viele Insider-Tipps, Ein-, An- und Aussichten, zum Beispiel durchdrangen einige Unentwegte den Ramsch-Gürtel um den echten Flohmarkt, wo sich neben zahllosen hochwertigen echten Antiquitäten auch ausgestopfte Tiger fanden, die wir leider nicht fotografieren durften… Ebenso interessant, wenngleich weniger erfreulich, war der Besuch Verliebt in der Stadt der Liebe? Die Französisch-Schülerinnen und Schüler des Abiturjahrgangs 2013 in Paris eines Jugendzentrums im sozialen Brennpunkt. Und in der Umgebung der Jugendherberge am Boulevard Kellermann entdeckten wir mit Hilfe einer ortskundigen Führerin das unterirdisch geführte Flüsschen Bièvre, das noch im 19. Jahrhundert als Abfluss für Textilmanufakturen und Färbereien genutzt und schließlich aus hygienischen Gründen zubetoniert werden musste, uralte Häu- Jahresheft Adolfinum ! September 2013 ser in verwinkelten Gassen, einen öffentlichen Trinkwasserbrunnen und nicht zuletzt die Spuren der Pariser Commune an der Butte aux Cailles. Danke an die engagierten Begleiter Ann-Christine Staacks, Romain Chable und Noel Telizin! Claudia Landes 75 Adolfinum unterwegs Neunzig Adolfiner im Museum auf Zollverein Die Geschichte-Gks erleben die Industrialisierung und ihre Folgen Am Montag, den 29. Mai 2013 brachen die Geschichts-Grundkurse von Dina Achtermeier, Sebastian Mecklenburg und Daniel Heisig gemeinsam am Moerser Bahnhof Richtung Essen auf, um dort die ehemalige Zeche Zollverein und das nun darin befindliche neu gebaute Ruhrmuseum zu besuchen. Nach der zirca einstündigen Zugfahrt samt Um- Weltkulturerbe: das Ruhrmuseum in der Kohlenwäsche. steigen und Erwerb der Tickets erreichten die rund den einzelnen Museumsführern neunzig Schülerinnen und Schüler gewisse Unterschiede bestanden: des Adolfinums pünktlich die beEiner führte straffer durch die Ausrühmten orangenen Rolltreppen (90 stellung, ein anderer mit größerem Sekunden braucht man, um mit Engagement, wieder ein anderer Deutschlands höchster freistehender beeindruckte durch sein umfangreiFahrttreppe auf die 23 Meter der ches Fachwissen. Museumshöhe zu gelangen), so dass Der Besuch des Museums ist indie Führungen um 10.30 Uhr beginhaltlich der Erarbeitung des Thenen konnten. Aufgeteilt in sechs mengebietes „Industrialisierung und Gruppen wurden nun jeweils um die Sozialer Wandel im 19. Jahrhundert“ 15 Adolfiner durch die verschiedenen zuzuordnen. Vor Ort können die Ebenen des Museums geleitet. Im Schülerinnen und Schüler erfahren, Rückblick bemerkten die jugendliwie aus den kleinen Handwerkbechen Besucher dann, dass zwischen trieben der frühen Neuzeit industrielle Großkomplexe wurden, die zum Beispiel von der in Essen geförderten Kohlevorkommen angetrieben wurden. Insbesondere beeindruckten die auf dem Zollverein-Gebiet erhaltenen Industrieanlagen, welche einen lebhaften Einblick in die mühevolle Arbeit der Kumpel geben. Somit diente der Besuch der Ausstellung den Schülern auf zweierlei Art, nämlich beim Betrachten der Exponate und beim Wahrnehmen der Kulisse der ehemaligen Kohlewäsche, in der sich die Museumsstücke befinden. Die Ebenen des Museums unterteilen die Geschichte in die Begriffe „Gegenwart“, „Geschichte“ und „Gedächtnis“. Interessiert betrachteten die Adolfiner die unterschiedlichen kulturellen und sozialen Formen des Lebens, die sich im Ruhrgebiet durch Das Wahrzeichen: Der rote Förderturm. die sich aus der Industrialisierung 76 ergebenden Zuwanderung gebildet haben. Diese werden auf großformatigen Bilderreihen dem Besucher geboten und vermitteln Typisches und Atypisches über die Pottbewohner heute. Die Auswirkungen geschichtlicher Prozesse auf unsere heutigen Lebensformen nahmen die Moerser Schülerinnen und Schüler hierbei ganz unbewusst auf. Besonders interessant war die Etage „Geschichte“, weil sie direkt an Unterrichtsinhalte anknüpft. Nach einer kurzen Einführung in die geologischen Voraussetzungen für die Bildung der Kohleflöze wird im Museum die Erschließung der Erzvorkommen von deren Anfängen, über die wichtige Durchteufung der wasserführenden Mergeldecke bis hin zur Hochindustrialisierung dargestellt. Gerade dieser Bereich mitsamt seiner Konsequenzen für die Wirtschaft, Politik und Gesellschaft wurde im Unterricht intensiv durchgenommen: Das Exponat einer von Staub zerstörten Lunge verdeutlicht die harten Arbeitsbedingungen; eingerissene, rote Fahnen heben die Auseinandersetzungen zwischen Proletariern und Fabrikbesitzern hervor; tiefe Suppenteller, die speziell für schief stehende Häuser geschaffen sind, zeigen die Auswirkungen des Bergbaus auf Grund und Boden an. Nach der 90-minütigen Führung ging es mit der gesamten Truppe auf das Dach der Kohlewäscherei, von dem aus man einen tollen Blick über das Ruhrgebiet rund um Essen hatte. Auch hier wurde einem noch einmal die Konzentration der Industrie in und um den Pott deutlich. Insgesamt war die Exkursion eine abwechslungsreiche Anknüpfung an wichtige Unterrichtsinhalte. Daniel Heisig Jahresheft Adolfinum ! September 2013 Adolfinum unterwegs „Die Polenfahrt hat meine Sicht auf das Leben verändert.“ Fahrt der Einführungsphase nach Krakau und Auschwitz Vom 12. bis 18. Juli 2013 haben wir uns mit 140 Schülern und Schülerinnen der Einführungsphase, die von fünfzig Teamerinnen und Teamern aus der Qualifika-tionsphase 1 und 2 begleitet und betreut wurden, auf den Weg nach Polen gemacht, um drei Tage in Auschwitz und zwei Tage in Krakau zu verbringen. Wie auch in den Jahren zuvor waren die Teilnehmenden seit März in zahlreichen Kleingruppensitzungen durch die Teamer und Teamerinnen umfassend auf die Fahrt vorbereitet worden. Dazu hatten die Teamer und Teamerinnen über zwanzig Module selbständig entwickelt, darunter u. a. „Zugänge über Karikaturen“, „Jüdische Kultur“, „Filmanalysen“ und die „Vernichtung durch Zyklon B“. Schwerpunkte des Aufenthaltes in Auschwitz waren die Besuche im Stammlager und in Auschwitz-Birkenau. In den jeweils fast vierstündigen Führungen erhielten die Schüler und Schülerinnen viele Informationen über die Führung durch die Stadt an der Wawel: die Schülerinnen und Vorgänge in dem Vernich- Schüler der Einführungsphase in Krakau. tungslager. Durch die Begegnung mit dem authentischen Ort und den ausgestellten Objekten wurden sie aber vor allem auch mit den Ereignissen der Judenvernichtung in einer Weise konfrontiert, die eine Vielzahl unterschiedlicher Emotionen bei ihnen hervorrief. Für viele waren diese Eindrücke sehr belastend, da war es gut, dass in zahlreichen Gesprächen in den Kleingruppen das individuell Erlebte intensiv ins Gespräch gebracht werden konnte – auch dank des in der gemeinsamen Vorbereitung gewachsenen Vertrauens. Die durch die Teamer und Teamerinnen vorbereitete Führung durch den Ort Oswiecim vermittelte einen Eindruck davon, dass Oswiecim auch eine polnische Stadt ist, die bis 1939 auch ein reiches jüdisches Leben besaß. In individuellen Erkundungen in den Nationenausstellungen im Stammlager konnten die Teilnehmenden ihre Eindrücke vertiefen, insbesondere die erst vor wenigen Wochen eröffnete israelische Ausstellung hat viele von uns tief bewegt. Der Aufenthalt in Krakau begann mit einer ausführlichen Stadtführung vom Wawel durch die Alt- Jahresheft Adolfinum ! September 2013 stadt bis zur Marienkirche. An den Besuch des Museums zur Geschichte Krakaus während des 2. Weltkrieges in der Fabrik von Oscar Schindler schloss sich eine – erneut von den Teamern und Teamerinnen vorbereitete – Führung durch den alten jüdischen Stadtteil Kazimierz an. In Krakau hatten wir ferner das Glück, einen der wenigen noch lebenden Zeitzeugen zu treffen. Die Schülerinnen und Schüler lauschten dem Bericht von Tadeusz Smreczynski über seine Erfahrungen während der deutschen Besatzung in Polen und über seinen Aufenthalt in Auschwitz und in anderen Lagern über fast zwei Stunden atemlos. Viele hatten danach das Bedürfnis, noch Fragen zu stellen und sich ganz am Schluss persönlich bei ihm zu bedanken und sich zu verabschieden. Diese Fahrt fand 2013 in der Form zum vierten Mal statt. Alles schon eingespielt und durchorganisiert? Leider nein! In diesem Jahr hatten wir unerwarteter Weise mit großen finanziellen Problemen zu kämpfen. Erst im Mai stellte sich heraus, dass unser Förderantrag von der Stiftung, die uns in den letzten drei Jahren sehr großzügig unterstützt hatte, abgelehnt war. Daraus ergab sich eine sehr beträchtliche Finanzierungslücke, die wir mit Hilfe von vielen, vielen Menschen schließen konnten. Diese Fahrt war nur möglich, weil uns sehr viele Menschen aus der Schule, aus Moers 77 Adolfinum unterwegs Auschwitz-Birkenau: Begegnung mit dem Ort der Judenvernichtung und darüber hinaus unterstützt haben. Bei allen möchten wir uns für die moralische und finanzielle Unterstützung bedanken (siehe S. 87). Es bleibt zu sagen, dass sich unser Aufwand und ihr Einsatz gelohnt haben: Die Rückmeldung aller Teilnehmer und Teilnehmerinnen war, so zeigte eine kurze Nachbesprechung am Anfang dieses Schuljahres, sehr positiv. Ein eigenes Bild von der Fahrt können Sie sich machen, wenn Sie sich den Film ansehen, den der Teamer Oleg Bartl gedreht hat. Sie finden ihn unter dem folgenden Link: http://tinyurl.com/adolfinum2013. Abschließend zitieren wir die Aussagen einiger Schülerinnen und Schüler aus der Nachbesprechung: „Das, was in der Vergangenheit passiert ist, bleibt zwar noch immer schwer vorstellbar, ist aber dennoch realistischer geworden und wird uns in unterschiedlicher Weise prägen.“ (Camille, 16 Jahre) „Jedes Mal, wenn ich Stacheldraht sehe, erinnert es mich daran. Das wird mich vermutlich für immer begleiten.“ (Verena, 15 Jahre) „Ich finde, dass die Polenfahrt sehr lehrreich war, aber ich finde es auch gut, dass Emotionen ebenfalls mit einbezogen wurden.“ (Cenk, 16 Jahre) „Die Fahrt hat mir noch mal deutlich gezeigt, wozu Menschen fähig sind und dass aus der Geschichte gelernt werden muss.“ (Jasmin, 16 Jahre) „Es war eine bewegende Fahrt mit schockierenden und lehrreichen Eindrücken. Wir sind froh, dass wir die Möglichkeit hatten, daran teilzunehmen.“ (Mareen und Eva, 16 Jahre) „Ich hatte den Eindruck, dass wir alle ein großes Stück gereift sind.“ (Louis, 16 Jahre) „Die Polenfahrt hat meine Sicht auf das Leben verändert.“ (Anna, 15 Jahre) Maria Vollendorf-Löcher, Dr. André Remy, Fotos: Lukas Glaser Erlebte Geschichte: Tadeusz Smreczynski, einer der wenigen noch lebenden Zeitzeugen, erzählte den Adolfinern über seinen Aufenthalt in Auschwitz und anderen Lagern. 78 Jahresheft Adolfinum ! September 2013 Unsere neuen 5er Unsere neuen 5er Sechs neue Klassen sind am Adolfinum ins Schuljahr 2013/14 gestartet: zwei Klassen mit dem Profil „Latein plus“, zwei Klassen mit dem Profil „Freiarbeit“ und zwei Klassen mit dem Profil „Englisch“. Der ökumenische Gottesdienst – gestaltet durch die SchuGo-Gruppe – bildet traditionell den Auftakt der Einschulungsfeier. Herzlich Willkommen! Unsere neuen 5er Klasse 5a (Latein Plus) Leitung: Christina Evers und Sven Neumann Von vorne nach hinten und von links nach rechts: 1. Reihe: Sean McCormick-Silex, Lana Peric, Maya Lück, Lavinia Schmitz, Simon Stavroulakis, Philip Heckhoff, Mina Ercan, Katarina Truschkin, Joline Hackstein 2. Reihe: Sven Neumann, Victor Schroers, Benjamin Vogt, Michael Strenger, Laura Rüttershoff, Leonie Kramer, Gerrit Schulz, Justin Kauschke, Ben Maas, Valeria Legler, Christina Evers 3. Reihe: Tim Müller, Nils Steiner, Simon Hormes, Charlotte Schirmer, Clemens Spoo, Jan Pinto Strohhäusl, Laura Kurreck, Simon Berger, Nicolas Cunha, Matthias Karl 80 Jahresheft Adolfinum ! September 2013 Unsere neuen 5er Klasse 5b (Latein Plus) Leitung: Katharina Nehb und Jens Heße Von vorne nach hinten und von links nach rechts: 1. Reihe: Jakob Schrapers, Zeynep Efe, Amelie David, Elena Schindelmann, Leo Dickel, Lewan Krifa 2. Reihe: Jens Heße, Mery Stern, Malin Kalnins, Melinda Hirschelmann, Dilan Öztürk, Viktor Kock Sánchez, Nouel Verberkt, Luca Monster, Philipp Nothers, Malo Soulier, Katharina Nehb 3. Reihe: Lars Hogardt, Jennifer Lengard, Taycan Arslan, Luca van den Boom, Judith Oppenberg, Leon Viktora, Nikita Lauff 4. Reihe: Leon Borgerding, Lukas Boy, Kamil Kowalczyk, Lukas Corell, Amal Ramirez Morano, Julia Müller, Cedric Damerow Jahresheft Adolfinum ! September 2013 81 Unsere neuen 5er Klasse 5c (Englisch) Leitung: Miriam Schneider und Martin Rücker von vorne nach hinten und von links nach rechts: 1. Reihe: Jan Niklas Schelberg, Sören Heinze, Elias Horst, Christian Beutel, Lara Henschel, Carlotta Tückmantel, Isabelle Schneider, Dusanka Djukanovic 2. Reihe: Martin Rücker, Nico Scholzen, Burak Kulac, Eray Arici, Alexander Koffler, Niklas Gröger, Godwin Tsisse, Luca Müller, Hamza Hasoumi, Paula May, Miriam Schneider 3. Reihe: Mara Blanke, Evelyn Hofmann, Manon Schroff, Pia Anthes, Dominik Kwitowski, Aaron Glos, Aysegül Gülten, Lea-Marie Wolf, Marie Pütter, Julia Lener, Mathieu Müller 82 Jahresheft Adolfinum ! September 2013 Unsere neuen 5er Klasse 5d (Englisch) Leitung: Nicole Schüttauf und Maria Vollendorf-Löcher Von vorne nach hinten und von links nach rechts: 1. Reihe: Sophie Osterloh, Alexander Neumann, Robin Heldt, Simon Bussmann, Alessio Padovano, Luis Erpenbach, Oliver Palinsky, Clemens Palinsky 2. Reihe: Maria Vollendorf-Löcher, Lea Gerritzen, Lilly Schmidtke, Chrissa Abreu de Barros, Meret Faß, Anna Feldmann, Loreen Anders, Karolina Hein, Hendrik Pierlo, Elia Kranig, Trung Vo, Nicole Schüttauf 3. Reihe: Annika Koch, Alina Fünderich, Anna Wilmschen, Joline Gilles, Lisa-Marie Pittgens, Alexander Schwab, Mara Spicker, Timo Kohlmann, Alexander Kupillas, Alexander Pinske, Justin Todtenhöfer Jahresheft Adolfinum ! September 2013 83 Unsere neuen 5er Klasse 5e (Freiarbeit) Leitung: Eva Redeker und Thomas Kozianka Von vorne nach hinten und von links nach rechts: 1. Reihe: Jumana Shuker, Elisa Bahl, Lisa Baumeister, Luca Ofiera, Julian Sievers, Louis Logaric, Yarkin Kulaksiz, Laurin Severith 2. Reihe: Eva Redeker, Johanna Böckmann, Svenja Fischer, Yara Müser, Lena Göhlich, Noemi Malaponti, Chiara Welter, Amelie Laake, Gabriel Schacht, Maximilian Sommer, Laura König, Thomas Kozianka 3. Reihe: Timo Otto, Tim Zentzis, Pia Kleinwegen, Katharina Schmitz, Paula Haub, Melina Kascha, Kira Winzen, Daria Horstmann, Linnea Paulukuhn, Delia Schmitz, Anna Siewert, Paul Nowack 84 Jahresheft Adolfinum ! September 2013 Unsere neuen 5er Klasse 5f (Freiarbeit) Leitung: Miriam Milde und Dr. Kai Dinkelmann Vorne nach hinten und von links nach rechts: 1. Reihe: Paul Schmidt, Jan Hövel, Moritz Weihnacht, Nico Hahn, Milo Lehnen, Lewis Lehner, Julius Preußer 2. Reihe: Dr. Kai Dinkelmann, Luise Lu, Patrick Preuß, Justus Bösken, Tim Krichel, Nico Lipinski, Can Patir, Bahar Köksal, Malin Rogosch, Marie Scheidung, Lena Schlayer, Miriam Milde 3. Reihe: Maike Nawarotzky, Maya Springstein, Luzi Weichert, Lilly Ventzke, Antonia Eigemann, Emma Sprenger, Finia Brinkmann, Rabea Peters, Anesa Cavcic, Annalena Meincke, Nele Brosch, Leony Wittmann Jahresheft Adolfinum ! September 2013 85 Impressum Herausgeber: Redaktion: Beiträge von: Schulleitung des Gymnasium Adolfinum, Wilhelm-Schroeder-Straße 4, 47441 Moers Telefon: 02841/90 80 430; Fax: 02841/90 80 444 Internet: www.adolfinum.de, E-Mail: [email protected] Daniel Heisig, Andrea Klein, Thomas Kozianka, Eva Redeker, Hans van Stephoudt Dina Achtermeier, Jennifer Barnas, Marita Fiedler, Lina Fießer, Daniel Heisig, Tim Herrmann, Dennis Jankowski, Thorsten Klag, Andrea Klein, Dr. Evelyn Kleine, Janine Koep, Thomas Kozianka, Jörg Krauskopf, Claudia Landes, Andreas Lind, Martina Mehren, Jörg Meschendörfer, Harald Michler, Miriam Milde, Katharina Nehb, Alexander Niemeier, Delia Rahrbach-Sander, Eva Redeker, Barbara Reiss, Rolf Roentgen, Martin Rücker, Martin Schattenberg, Patrick Schubert, Ann-Christine Staacks, Hans van Stephoudt, Elisabeth Willems Lina Bastian (7d), Miriam Dalege (Q2), Nina Eschenbacher (7a), Mona Hamid (6b), Ana Isselhorst (7e), Yannick Jakubowski (9a), Louis Kittelmann (Qualifikationsstufe 2), Loana Kohl (8c),Maike Manderfeld (9e), Alina Matta (7d), Alina Monster (7a), Christina Oriwol (7a), Jan Pütter (8c), Christopher Rauen (9e), Philip Richter (Einführungsphase), Isis Rittinghaus (6b), Annika Schmidt (7a), Inja Vetter (Q2), Eva Wollny (Q2) Rainer Czepluch, Florian Gehm, Heike Manzke, Dana Minhorst, Daniel Plettau Die in den Beiträgen angegebenen Klassen und Jahrgangsstufen der einzelnen Schülerinnen und Schüler beziehen sich auf das aktuelle Schuljahr 2013/14. 86 Layout: Daniel Heisig, Thomas Kozianka, Eva Redeker Druck: JVA Druck + Medien, Möhlendyck 50, 47608 Geldern Jahresheft Adolfinum ! September 2013 Die diesjährige Polen-Fahrt der Einführungsphase hätte ohne die großzügige Unterstützung zahlreicher Sponsoren nicht stattfinden können. Wir bedanken uns auch ganz herzlich bei allen Spendern und Spenderinnen, die die Fahrt unterstützt haben – auch bei denen, die nicht namentlich genannt werden wollen. Lions Hilfswerk Moers Grafschafter Lions Club Moers Volksbank Niederrhein Sparkasse Moers Verein Erinnern für die Zukunft Verein ehemaliger Adolfiner ENNI Energie und Umwelt GmbH Evangelischen Kirchenkreis Moers Katholischen Zentralrendantur im Dekanat Moers Ortsverband Die Grünen Moers Portigon AG AIP Wohnen GmbH Buber-Rosenzweig-Stiftung Bethe-Stiftung Im Namen des Gymnasium Adolfinum vielen Dank!