PD 25-16 Weber G-Szlezak-a - Pressestelle der Universität Augsburg

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 UniPressedienst Verantwortlich: Pressestelle der Universität Augsburg Klaus P. Prem, Michael Hallermayer 86135 Augsburg Telefon 0821/598‐2096 [email protected]‐augsburg.de [email protected]‐augsburg.de www.presse.uni‐augsburg.de 25/16 – 15. Februar 2016 Am 17. Februar im Annahof: Was Europa den alten Griechen verdankt Der Tübinger Gräzist und Philosoph Thomas A. Szlezák über die Grundlagen unserer Kultur Augsburg/KPP – Das heutige Griechenland erscheint vielen als Gefährder Europas. Man spricht zwar noch von der „Wiege Europas“ – aber was heißt das eigentlich? Wirkt das Erbe der alten Grie‐
chen tatsächlich noch bei uns nach? Prof. Dr. Thomas A. Szlezák ist emeritierter Ordinarius für Grä‐
zistik und Philosophie an der Universität Tübingen. Wie in seinem viel beachteten Buch, das er zu diesem Thema geschrieben hat, verfolgt er in einem Vortrag am 17. Februar 2016 im Evangeli‐
schen Forum Annahof die Spur der griechischen Antike, die in unser „selbstverständliches Ver‐
ständnis“ von Literatur und Philosophie, Geschichte und Politik, Demokratie und Freiheit hinein‐
führt. Der Vortrag beginnt um 19.30 Uhr, der Eintritt beträgt 5,‐ bzw. (ermäßigt) 3,‐ Euro. Über Szlezáks 2010 erschienenes Buch „Was Europa den Griechen verdankt“ schrieb Jürgen Schwindt in der FAZ: „In einer Zeit, in der Einführungen in alles und jedes die Konjunkturen des Buchmarktes bestimmen, waren wir auf eine solche Einführung gleichwohl nicht gefasst. Hier tritt die Leitdisziplin der vorletzten Jahrhundertwende, die Klassische Philologie, noch einmal im Gewand eines 'Studium Generale' auf, das uns in der Auseinandersetzung mit der griechischen Antike Aufklärung über uns selbst verspricht. Während allerorten griechisch‐ und lateinfreie Europa‐Studiengänge wie Pilze aus dem Boden schießen, erzählt Szlezák noch einmal die große Geschichte von den griechischen Wurzeln 'unserer Kultur'." Werttraditionen, Schattenseiten und Brüche Thomas Szlezák ist überzeugt, dass wir die Grundlagen unserer Kultur den Griechen verdanken und dass die zentralen europäischen Werte hier wurzeln. Es geht ihm um Kontinuitäten und Werttraditionen, er thematisiert aber auch die Schattenseiten und schrecklichen Ereignisse des letzten Jahrhunderts; ebenso verdeutlicht Szlezák Brüche und Sprünge in der Entwicklung Eu‐
ropas und er ordnet andere kulturelle Einflüsse in Europa ‐ so etwa das Christentum oder das Römische Recht ‐ ein. UPD 25/16, Seite 1 von 3
Szlezák geht von der "Ilias" Homers aus und konkretisiert deren Einschätzung als das für das europäische Literaturverständnis maßgebliche Werk am zweiten großen griechischen Epos, der Odyssee. Weiter wird an Pindar, Herodot, Euripides und Aristoteles jeweils der Beitrag zur kul‐
turellen Identität Europas nachvollzogen. Dies zwar immer unter dem Vorbehalt, dass es sich hier nur um einen Teil dessen handelt, was wir heute als Werte sehen, dass es aber darauf an‐
kommt, sich zum einen diesen Teil selbst und zum anderen den Unterschied zwischen dem anti‐
ken und dem heutigen Verständnis bewusst zu machen – jenseits jenes von den Deutschen seit der Goethezeit erfundenen klassischen Griechenlands, das es als Reich der Freiheit und immer währender Festspiele nie gegeben habe, schon gar nicht als bewussten Gegenentwurf zum Ori‐
ent. Profilierter Vertreter der Tübinger Platonschule Thomas Alexander Szlezák wurde 1940 in Budapest geboren. Er studierte Klassische Philologie, Philosophie und Geschichte in Erlangen, München und Tübingen. 1972 wurde er an der TU Ber‐
lin promoviert, 1975 war er Fellow am Center for Hellenic Studies der Harvard University, bis er sich dann 1976 in Zürich habilitierte. 1983 wurde er auf den Lehrstuhl für Klassische Philologie in Würzburg berufen. Seit 1990 lehrte er dann bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2006 in Tü‐
bingen in der Fakultät für Kulturwissenschaften, wo er den Lehrstuhl für Griechische Philologie II innehatte und gleichzeitig als Direktor des Tübinger Platon‐Archivs fungierte. Über vier Jahrzehnte hinweg hat Szlezák sich ausführlich mit den antiken Philosophen und ih‐
rem Wirken befasst. Im Zentrum seines Forschens steht Platon, über den er neun Bücher und unzählige Aufsätze veröffentlicht hat. Neben Hans‐Joachim Krämer, Konrad Gaiser und Vittorio Hösle ist Szlezák einer der profiliertesten Vertreter der Tübinger Platonschule. Mit seinen Schriften versucht Szlezák immer wieder, auch eine breitere Öffentlichkeit anzuspre‐
chen. Sein Buch „Platon Lesen“, das er 1991 auf Italienisch veröffentlichte, wurde bislang in 17 Sprachen veröffentlicht, darunter in Koreanisch, Bulgarisch, Lettisch und Portugiesisch. Es ist ihm wichtig, dass diejenigen, die über antike Philosophie nachdenken, auch die literarische Form der Texte verstehen, um auf diese Weise tiefer in die Materie zu dringen. Auch mit seinem Buch „Was Europa den Griechen verdankt“ richtet Thomas Szlezák sich, wie er sagt, „an alle, denen die Kultur der Griechen als Bestandteil unserer eigenen Identität nicht gleichgültig ist." __________________________________ Termin und Ort: Was Europa den alten Griechen verdankt. Von den Grundlagen unserer Kultur Ein Vortrag von Prof. em. Dr. Thomas A. Szlezák (Tübingen) mit anschließender Diskussion Mittwoch, 17. Februar 2016, 19.30 Uhr Annahof, Ausstellungsraum im Hollbau, Im Annahof 4, 86150 Augsburg Eintritt: 5,‐ / ermäßigt 3,‐ Euro; Karten an der Abendkasse UPD 25/16, Seite 2 von 3
Es laden ein: Das Evangelische Forum Annahof und der Lehrstuhl für Alte Geschichte der Uni‐
versität Augsburg __________________________________ Kontakt an der Universität Augsburg Prof. Dr. Gregor Weber Lehrstuhl für Alte Geschichte Telefon 0821/598‐5642 [email protected]‐augsburg.de UPD 25/16, Seite 3 von 3