Neuer Trend: Aktives Management im Zertifikat DWS GO Vietnam
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Neuer Trend: Aktives Management im Zertifikat DWS GO Vietnam
D_Zertifikatefonds_NEUXXX.qxd 18.03.2007 19:57 Seite 64 markt & strategie I zertifikatefonds Neuer Trend: Aktives Management im Zertifikat Die DWS zeigt mit ihrem Ansatz des aktiven Managements, wohin die Reise beim Thema Fonds, kombiniert mit Zertifikat, geht. Mit ihrem Anfang Dezember aufgelegten „DWS GO Vietnam TR Index Zertifikat“ macht die Deutsche-Bank-Tochter vor, wie sich aktives Fondsmanagement in einem Zertifikatemantel umsetzen lässt. Das Vietnam-Produkt basiert auf dem aktiv gemanagten Vietnam Total Return Index. Dessen Zusammensetzung wird kontinuierlich überprüft, ein Investmentkomitee entscheidet halbjährlich über Gewichtung und Zusammensetzung des Index, was eine stetige Anpassung an das jeweils aktuelle Marktumfeld gewährleisten soll. Bei Bedarf kann auch zwischendurch eingegriffen werden. Der Wert der Indizes wird von Standard & Poor’s börsentäglich berechnet. Die Indizes notieren in US-Dollar und werden zum Mittelkurs in Euro umgerechnet. Die Nettodividenden der im Index enthaltenen Einzeltitel werden in den Index reinvestiert. Mittlerweile bietet die DWS bereits sechs solche Asien-Zertifikate auf einzelne Länder an. Anfang März kam ein weiteres mit dem Namen „Next 11 Trend“ auf den Markt. Der zugrunde liegende Index wird wiederum aktiv gemanagt und beinhaltet vornehmlich Schwellenländer, die im Jahr 2050 unter den Top-20Wirtschaftsregionen rangieren sollen. Zu Beginn fehlen allerdings mit Bangladesch, Iran und Nigeria drei Länder im Index, so dass sich die momentane Gewichtung auf Mexiko, Südkorea, Indonesien, Ägypten, Pakistan, Türkei, Philippinen und Vietnam bezieht. Unternehmen des Telekommunikations-, Industrie- und Finanzsektors stehen im Vordergrund. „DWS GO hat als Anbieter von Zertifikatefonds bisher den höchsten Aufmerksamkeitsgrad erreicht“, erklärt dazu DDI-Chef Dieter Lendle. Anfang April soll dann bereits das nächste DWS GO Zertifikat auf den Markt kommen. Unter dem Namen „Emerging Markets 3rd Wave“ soll das Produkt neben Regionen Lateinamerikas weite Teile Südosteuropas abdecken und zusätzlich auch ausgewählte, bis dato nicht zugängliche Staaten Asiens wie zum Beispiel Sri Lanka umfassen. Insgesamt investiert das neue Zertifikat in 21 Länder rund um den Erdball. Im Mittelpunkt steht die Konzentration auf Märkte, zu denen Fonds bisher keinen Zugang hatten. Heiko Weyand seitens der Produktanbieter, auch Dieter Lendle vom DDI stimmt dem zu. „Das Know-how über derivative Wertpapiere muss verbessert werden, wenn der Markt in der Breite Vertriebserfolge erzielen will“, erklärt der Verbandschef. Das deckt sich auch mit den Ergebnissen einer Online-Leserumfrage von FONDS professionell vom Oktober 2006. Demnach haben sich bisher lediglich 21 Prozent der Berater mit Zertifikaten auseinander gesetzt, rund zwei Drittel der Teilnehmer haben sich DWS GO Vietnam Rund 70 Millionen Euro sammelte die DWS innerhalb kürzester Zeit mit ihrem DWS GO Zertifikat auf den Vietnam Total Return Index ein. mit dem Thema noch gar nicht beschäftigt. Ob Zertifikatefonds auch nachhaltig Mehrwert bringen, bleibt abzuwarten. Die aktuelle Entwicklung zeigt aber nach oben, zumal die Papiere gerade in unsicheren Zeiten eine Alternative zur Anlage in reine Aktien- oder Rentenfonds darstellen. Zudem wird das Emittentenrisiko von einzelnen Zertifikaten weit gehend ausgeschaltet. Marktbeobachter bestätigen den Produkten daher positive Aussichten. „Wir werden in Zukunft deutlich mehr Zertifikatefonds sehen“, glaubt Dieter Lendle. Auch Allianz Global Investors – mit einem verwalteten Vermögen von rund 3,5 Milliarden Euro in drei für Privatkunden aufgelegten Zertifikatefonds – möchte seine Marktführerschaft weiter ausbauen. Wettbewerber HSBC Trinkaus & Burkhardt sieht seine Stärken als einer der führenden Zertifikate-Emittenten, gepaart mit der gleichzeitigen Fondsexpertise. Das verfolgte Konzept des „Pure Play“ ist nach Meinung des HSBCZertifikatespezialisten Heiko Weyand aber auch für institutionelle Investoren interessant. Andere Fondsgesellschaften positionieren sich derzeit noch abwartend und bieten keine eigenen Zertifikatefonds an. So erklärt beispielsweise Sinan Temelli, Sprecher von Fidelity: „Zurzeit beobachten wir die Entwicklung am Markt genau, und es ist zumindest eine denkbare Option, in absehbarer Zeit in Kooperation mit größeren Emittenten Fidelity-Fonds in Zertifikatefonds anzubieten.“ FP HVB-Zertifikat kauft „nachträglich“ zum günstigsten Preis, DWS kontert mit ähnlichem Fondskonzept Es sind Produktideen wie das „Best In“-Express-Zertifikat der HypoVereinsbank, die von immer mehr Anlegern einem konventionellen Fonds vorgezogen werden. Der Startwert dieses Derivats auf den EuroStoxx 50 Aktienindex entscheidet sich innerhalb der ersten drei Laufzeitmonate – vom 9. März bis zum 8. Juni 2007. Der niedrigste festgestellte Indexstand wird als optimiertes Startniveau des Zertifikats festgehalten. Anschließend wird einmal jährlich an einem Stichtag der Stand des EuroStoxx 50 überprüft. Steht der Index an diesem Tag gleich oder höher als beim Start, erhält der Anleger sein Kapital plus einer Verzinsung zurück. Nach dem ersten Jahr werden so 108 Euro aus den ursprünglich eingesetzten 100 Euro, was abzüglich der Kosten etwas mehr als 6,3 Prozent Rendite entspricht. Notiert der Index am Stichtag tiefer, läuft das Zertifikat weiter und bietet die Chance, am zweiten Stichtag (2009) mit 116 Euro getilgt zu werden. Insgesamt gibt es fünf Stichtage – erholt sich der Index bis zum Laufzeitende im Juni 2012, erhält der Anleger 140 Euro, passiert dies nicht, bekommt er seinen Einsatz dann zurück, wenn der EuroStoxx 50 zumindest nicht mehr als 30 Prozent unter dem „Best-In-Level“ 64 notiert. Laut Back-Test hätte man mit einem solchen Zertifikat seit 1985 in drei Viertel aller Fälle nach einem Jahr sein Geld plus „Zinsen“ zurückbekommen, zudem wäre man in jedem Jahr mithilfe des Best-inMechanismus zu einem günstigeren Preis eingestiegen als ohne – im Schnitt um mehr als fünf Prozent. Wer würde nicht gern zum „Tiefstkurs“ einsteigen? Das HVB Best-in-Zertifikat verspricht über ein bis fünf Jahre zwischen acht und 40 Prozent Bruttoertrag bei vollem Kapitalschutz, sofern der EuroStoxx 50 Index am Ende nicht tiefer notiert. www.fondsprofessionell.de FONDS professionell Ein ähnliches Angebot, das ebenfalls eine nachträgliche Portfoliooptimierung verspricht, hat auch die DWS – allerdings in Fondsform – im Januar zur Zeichnung angeboten. Der „DWS Funds Stars Select“ (WKN A0H0S1) bietet Anlegern einen Korb, bestehend aus zwölf DWS-Fonds. Die Bandbreite reicht vom neuen „DWS Invest US Equities“ bis zu Flaggschiffen wie dem „Vermögensbildungsfonds I“ oder dem „Top 50 Asien“, enthalten sind aber auch Renten- und ein Geldmarktfonds. Daraus werden durch unterschiedliche Gewichtung aller Fonds drei Portfolios (konservativ, ausgewogen, dynamisch) gebildet. Die tatsächlich für die Auszahlung relevante Gewichtung dieser drei Portfolios wird mithilfe einer so genannten Regenbogen-Option erst mit Ende der Laufzeit am 3. Februar 2012 entschieden. Waren es fünf gute Aktienjahre, werden die Aktienportfolios nachträglich übergewichtet, womit der Anleger 95 Prozent der erzielten Renditen bekommt. Performen die Aktienmärkte schlecht, kann das Portfolio – rükkwirkend – aus bis zu 50 Prozent Geldmarktfonds bestehen. Selbst im Extremfall erhalten die Käufer des Fonds zumindest den Erstausgabepreis zurück.