Marktsegmentierung unter besonderer Berücksichtigung
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Marktsegmentierung unter besonderer Berücksichtigung
Marktsegmentierung unter besonderer Berücksichtigung kundenwertorientierter Ansätze Probevorlesung an der Hochschule Bremen - 23. Juni 2003 – Dr. André Küster Simic Vorlesung ist im Internet hinterlegt unter http://www.rrz.uni-hamburg.de/ Kapitalmaerkte/index.htm („Durchklicken“) Marktsegmentierung unter besonderer Berücksichtigung kundenwertorientierter Ansätze Inhaltsübersicht Inhaltsübersicht A. Einführung B. Unternehmenswert, Kundenwert und Marktsegmentierung C. D. 3 1. Unternehmensziel Unternehmenswertmaximierung 4 2. Unternehmenswert und Kundenwert 5 3. Marktsegmentierung und Kundenwert 9 Praxisfall: Retail-Banking 1. Marktsegmentierung 12 2. Geschäftsmodell „Aldi“-Segment 14 3. Geschäftsmodell „Aral“-Segment 16 4. Geschäftsmodell „Delikatessen“-Segment 18 5. Geschäftsmodell Nischensegment 20 6. Status Quo 22 Summary 23 Anhang – Literaturempfehlungen 25 2 Dr. André Küster Simic Marktsegmentierung unter besonderer Berücksichtigung kundenwertorientierter Ansätze A. A. Einführung Einführung Börsen-Zeitung Nr. 111 vom 12.6.2003, S. 17 „Der wertorientierten Steuerung der Banken werde zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt, heißt es in einer Bankenstudie, die die Unternehmensberatung (Booz Allen Hamilton, Anm.d.Verf.) gestern vorstellte. Folge sei der massive Verlust von Wertschöpfung (...). So wies der deutsche Bankensektor (...) im Jahr 2001 aggregiert über alle Institute einen negativen Wertbeitrag von 20 Mrd. Euro aus. Unter Berücksichtigung des ökonomischen Mehrwerts (EVA) (...) klaffte im internationalen Vergleich eine Lücke von 55 Mrd. Euro. (...) Das Privatkundengeschäft sieht Booz derzeit nur bei einzelnen Anbietern und in Nischensegmenten wie dem Private Banking als rentabel an. Professionell betriebenes Privatkundengeschäft könne aber auch unter deutschen Marktbedingungen profitabel sein, wie die Beispiele Postbank, Citibank, einzelne Sparkassen und Genossenschaftsinstitute zeigten. (...) Auch müssen bei sämtlichen Bankaktivitäten das Mehrwertpotenzial sowie die Breite des Produktangebots überprüft werden. Um die Vertriebseffektivität zu erhöhen, sollten die Institute den Vertriebserfolg hart am erzielten EVA der einzelnen Kundenverbindung messen.“ 3 Dr. André Küster Simic Marktsegmentierung unter besonderer Berücksichtigung kundenwertorientierter Ansätze B. B. Unternehmenswert, Unternehmenswert, Kundenwert Kundenwert und und Marktsegmentierung Marktsegmentierung 1. Unternehmensziel 1. Unternehmensziel Unternehmenswertmaximierung Unternehmenswertmaximierung Definition Unternehmenswert Der Unternehmenswert ergibt sich als Barwert aller zukünftigen Zahlungen (Ausschüttungen, Zinsen,...) eines Unternehmens an seine Kapitalgeber (Eigen- und Fremdkapitalgeber). (H. Schmidt, Anteilsmärkte und Kreditmärkte, 1986, S. 356) A. Zahlungen eines Unternehmens 0 1 -50 (=0-50) [ZÜ0 (=E 0-A0)] 2 100 (=200-100) [ZÜ1 (= E1-A1)] ... B. Unternehmenswert UW = -50 = 41 + 100 (1 + 0,1)1 4 ... Dr. André Küster Simic Marktsegmentierung unter besonderer Berücksichtigung kundenwertorientierter Ansätze B. B. Unternehmenswert, Unternehmenswert, Kundenwert Kundenwert und und Marktsegmentierung Marktsegmentierung 2. Unternehmenswert 2. Unternehmenswert und und Kundenwert Kundenwert –– Zusammenhang Zusammenhang (1) (1) 0 1 2 ... ZÜ 1 (= E1-A1) ... ... ... 100 (=200-100) Zurechnung auf Kunden / Kundengruppen E1 A1 ZÜ1 Ø Teilzurechnung 200 100 100 Ø Volle Zurechnung Kunde A 150 50 100 Kunde B 50 10 40 40 -40 Unternehmen Nicht zurechenbar 5 _ Kundenwert/ Kundenwertbeitrag Dr. André Küster Simic Marktsegmentierung unter besonderer Berücksichtigung kundenwertorientierter Ansätze B. B. Unternehmenswert, Unternehmenswert, Kundenwert Kundenwert und und Marktsegmentierung Marktsegmentierung 2. Unternehmenswert 2. Unternehmenswert und und Kundenwert Kundenwert –– Zusammenhang Zusammenhang (2) (2) Zahlungen 0 1 E0 A0 ZÜ0 E1 A1 ZÜ1 Unternehmen 0 50 -50 200 100 100 Kunde A Kunde B Nicht zurechenbar 0 0 0 20 10 20 -20 -10 -20 150 50 50 10 40 100 40 -40 2 „ Lebenszeitwert“ Wertbeiträge (WB) Unternehmen Kunde A Kunde B Nicht zurechenbar BW0 BW1 -50 91 -20 -10 -20 91 36 -36 6 UW/WB = 41 = = = 71 26 -56 UW = Summe WB Kunden + sonstige WB Dr. André Küster Simic Marktsegmentierung unter besonderer Berücksichtigung kundenwertorientierter Ansätze B. B. Unternehmenswert, Unternehmenswert, Kundenwert Kundenwert und und Marktsegmentierung Marktsegmentierung 2. Unternehmenswert 2. Unternehmenswert und und Kundenwert Kundenwert –– Steuerung Steuerung Ø Kunden/Kundengruppen mit positiven Wertbeitrag dienen dem Unternehmensziel Unternehmenswertmaximierung § Bestandsanalyse – Überprüfung der bestehenden Kunden § Gewinnung von Neukunden Ø Determinante des Kundenwertes § Zahlungsüberschüsse § Differenz zwischen Ein- und Auszahlungen § [Diskontierungssatz] 7 Dr. André Küster Simic Marktsegmentierung unter besonderer Berücksichtigung kundenwertorientierter Ansätze B. B. Unternehmenswert, Unternehmenswert, Kundenwert Kundenwert und und Marktsegmentierung Marktsegmentierung 2. Unternehmenswert 2. Unternehmenswert und und Kundenwert Kundenwert –– Operationalisierung Operationalisierung Schätzung von Kundenwerten - Abschätzen der zukünftigen mit Kunden verbundenen Zahlungen Ø Eingehende Analyse der Kunden § Bedürfnisse § Kaufverhalten § Bindung/Wechselverhalten § Prestige § Weiterempfehlungsverhalten § ... Ø Eingehende Analyse des Marktumfelds § Wettbewerb/Kundendurchdringung § Marktwachstum § ... Ø Eingehende Analyse des Unternehmens § Kostenstrukturen § ... Faktoren Scoringmodelle ABCAnalyse Portfoliomethode Kundenkategorie Umsatz-/ Ergebnis beitrag A Müller Schulze B Meier C Schmidt Meyer Score, Rang, Lage als Stellvertreter für den Kundenwert Aggregation - Verfahren 8 Dr. André Küster Simic Marktsegmentierung unter besonderer Berücksichtigung kundenwertorientierter Ansätze B. B. Unternehmenswert, Unternehmenswert, Kundenwert Kundenwert und und Marktsegmentierung Marktsegmentierung 3. 3. Marktsegmentierung Marktsegmentierung und und Kundenwert Kundenwert -- Definition Definition Definition Marktsegmentierung Aufteilung von Gesamtmärkten in Teilmärkte mittels bestimmter Merkmale der tatsächlichen bzw. potentiellen Kunden (Segmentierungsmerkmale). Ziel ist es, aus Märkten mit Kunden heterogener Merkmalsauspr ägungen Marktsegmente mit Kunden zu bilden, die homogene Merkmalsausprägungen aufweisen. (H. Freter, Marktsegmentierung, 1993, Sp. 2803.) Kundenbedürfnisorientierte Segmentbildung Bedürfnisanalyse und -identifikation Segmentbildung und -charakterisierung Marktsegmentierung als aktiver Prozess 9 Dr. André Küster Simic Marktsegmentierung unter besonderer Berücksichtigung kundenwertorientierter Ansätze B. B. Unternehmenswert, Unternehmenswert, Kundenwert Kundenwert und und Marktsegmentierung Marktsegmentierung 3. 3. Marktsegmentierung Marktsegmentierung und und Kundenwert Kundenwert –– Anforderungen Anforderungen Ausgewählte Anforderungen an bedürfnisorientierte Marktsegmentierung Ø Homogenität und Trennschärfe Bedürfnisse innerhalb einer Zielgruppe möglichst gleich, zwischen den Zielgruppen aber deutlich unterschiedlich Ø Vorhersehbarkeit Vorhersehbare Entwicklung von Bedürfnissen und Nachfrageverhalten der Kundenzielgruppe (z.B. stabiles Verhalten) Ø Mindestgröße 10 Dr. André Küster Simic Marktsegmentierung unter besonderer Berücksichtigung kundenwertorientierter Ansätze B. B. Unternehmenswert, Unternehmenswert, Kundenwert Kundenwert und und Marktsegmentierung Marktsegmentierung 3. 3. Marktsegmentierung Marktsegmentierung und und Kundenwert Kundenwert -- Zusammenhang Zusammenhang Aktive Marktsegmentierung Kundenwert Orientierung an Kundenbedürfnissen Einzahlungen Zielgenaue Befriedigung von Kundenbedürfnissen in einem Segment Vermeidung von Substitutionseffekten (Marktdurchdringung/kaum Wettbewerb/Befriedigung spezifischer Bedürfnisse, Kundenbindung, …) Gezielter Einsatz von Marketinginstrumenten, optimale Allokation von Marketingbudgets „Ausbalancierung von Höhe und Unsicherheit der Ein- und Auszahlungen“ (Hohe), sichere Einzahlungen Ausbalancieren Ein- und Auszahlungen ... ... Marktsegmentierung [und adäquate Ausrichtung des Leistungsprozesses] als Instrumente zur Generierung und Steuerung von Kundenwert und zur Maximierung des Unternehmenswertes 11 Dr. André Küster Simic Marktsegmentierung unter besonderer Berücksichtigung kundenwertorientierter Ansätze C. C. Praxisfall: Praxisfall: Retail-Banking Retail-Banking 1. Marktsegmentierung 1. Marktsegmentierung –– Bankkunden Bankkunden und und Leistungsproze Leistungsprozeßß Leistungsprozeß Kundensegmente (bedürfnisorientiert) Firmenkunden Privatkunden Produktentwicklung Schnittstelle zum Kunden1) Infrastruktur2) Firmenkundengeschäft Investmentbanking Retail-Banking Private Banking 1) Kundenmanagement, Verkauf, Marketing, Branding 2) Transaktionsdienstleistungen, Administration, Risikomanagement, IT etc. 12 Geschäftsbanken [derzeit vorherrschendes Geschäftsmodell] Dr. André Küster Simic Marktsegmentierung unter besonderer Berücksichtigung kundenwertorientierter Ansätze C. C. Praxisfall: Praxisfall: Retail-Banking Retail-Banking 1. Marktsegmentierung 1. Marktsegmentierung –– Bedürfnisse Bedürfnisse der der Retailkunden Retailkunden Kundenbedürfnisse Produktangebot Erläuterung Skala „Grad der Individualität“ Standardisiert- Individuell „Breite“ Gering - Hoch „-“ Hoch – Niedrig Qualität „Güte“ Niedrig - Hoch Beratung „-“ Keine-Individuell „Komfort, Erreichbarkeit....“ Gering-Hoch Auswahl Preise Service 13 Dr. André Küster Simic Marktsegmentierung unter besonderer Berücksichtigung kundenwertorientierter Ansätze C. C. Praxisfall: Praxisfall: Retail-Banking Retail-Banking 2. 2. Geschäftsmodell Geschäftsmodell „Aldi“-Segment „Aldi“-Segment (1) (1) Zielkundengruppe: Preisbewußte Kunden Kundenbedürfnis Segmentierungskriterium Angebot / Dienstleistung Produktangebot Standardisiert Auswahl Gering Preise Hoch Qualität Niedrig Beratung Keine Service Gering Individuell Hoch Niedrig Hoch Individuell Hoch 14 Dr. André Küster Simic Marktsegmentierung unter besonderer Berücksichtigung kundenwertorientierter Ansätze C. C. Praxisfall: Praxisfall: Retail-Banking Retail-Banking 2. 2. Geschäftsmodell Geschäftsmodell „Aldi“-Segment „Aldi“-Segment (2) (2) Leistungsangebot Leistungsprozeß Standardisierte Produkte Geringe Auswahl Produktentwicklung Niedriger Preis Kundenschnittstelle Infrastruktur Geringer Service / keine Beratung ... • Geringe Einzahlungen pro Kunde • Hohe Kundenzahl • Geringes Personal/geringe Infrastruktur (pro Kunde), keine Produktentwicklung Durch Ausrichtung von Leistungsangebot und -prozeß auf die Kundenbedürfnisse entsteht in speziellen Marktsegmenten positiver Kunden- und Unternehmenswert 15 Dr. André Küster Simic Marktsegmentierung unter besonderer Berücksichtigung kundenwertorientierter Ansätze C. C. Praxisfall: Praxisfall: Retail-Banking Retail-Banking 3. Geschäftsmodell 3. Geschäftsmodell „Aral“-Segment „Aral“-Segment (1) (1) Zielkundengruppe: Bequeme Kunden, die Bankgeschäfte im Zuge ihres Tages- oder Wochenrhythmus erledigen möchten Kundenbedürfnis Segmentierungskriterium Angebot / Dienstleistung Produktangebot Standardisiert Auswahl Gering Preise Hoch Qualität Niedrig Beratung Keine Service Gering Individuell Hoch Niedrig Hoch Individuell Hoch 16 Dr. André Küster Simic Marktsegmentierung unter besonderer Berücksichtigung kundenwertorientierter Ansätze C. C. Praxisfall: Praxisfall: Retail-Banking Retail-Banking 3. Geschäftsmodell 3. Geschäftsmodell „Aral“-Segment „Aral“-Segment (2) (2) Leistungsangebot Leistungsprozeß Standardisierte Produkte Begrenzte Auswahl Produktentwicklung Hoher, aber nicht höchster Preis Kundenschnittstelle Infrastruktur Standardisierter Service und Beratung ... • Durchschnittliche Einzahlungen pro Kunde • Überdurchschnittliche Kundenzahl • Geringes Personal/geringe Infrastruktur pro Kunde, keine Produktentwicklung Durch Ausrichtung von Leistungsangebot und -prozeß auf die Kundenbedürfnisse entsteht in speziellen Marktsegmenten positiver Kunden- und Unternehmenswert 17 Dr. André Küster Simic Marktsegmentierung unter besonderer Berücksichtigung kundenwertorientierter Ansätze C. C. Praxisfall: Praxisfall: Retail-Banking Retail-Banking 4. Geschäftsmodell 4. Geschäftsmodell „Delikatessen“-Segment „Delikatessen“-Segment (1) (1) Zielkundengruppe: Kunden auf der Schwelle zum Private Banking Kundenbedürfnis Segmentierungskriterium 1) Angebot / Dienstleistung Produktangebot Standardisiert1) Auswahl Gering Preise Hoch Qualität Niedrig Beratung Keine Service Gering Individuell Hoch Niedrig Hoch Individuell Hoch Standardprodukte und –dienstleistungen für den täglichen Bedarf (Giro -, Sparkonto, Kreditkarte, Zahlungsverkehr etc.),umfangreiches Produktangebot mit individuellen Lösungen für anspruchsvolles Geschäft (Vermögensanlage, Baufinanzierung etc.) 18 Dr. André Küster Simic Marktsegmentierung unter besonderer Berücksichtigung kundenwertorientierter Ansätze C. C. Praxisfall: Praxisfall: Retail-Banking Retail-Banking 4. Geschäftsmodell 4. Geschäftsmodell „Delikatessen“-Segment „Delikatessen“-Segment (2) (2) Leistungsangebot Leistungsprozeß Individuelle Produkte Vielfältige Auswahl Produktentwicklung Hoher Preis Kundenschnittstelle Infrastruktur Individueller Service und Beratung ... • Hohe Einzahlungen pro Kunde • Kleiner, ausgewählter Kundenkreis • Sehr personalintensiv (pro Kunde), eigene Marke, individuelles Geschäft kann auch Produktentwicklung erfordern Durch Ausrichtung von Leistungsangebot und -prozeß auf die Kundenbedürfnisse entsteht in speziellen Marktsegmenten positiver Kunden- und Unternehmenswert 19 Dr. André Küster Simic Marktsegmentierung unter besonderer Berücksichtigung kundenwertorientierter Ansätze C. C. Praxisfall: Praxisfall: Retail-Banking Retail-Banking 5. Geschäftsmodell 5. Geschäftsmodell Nischensegment Nischensegment (1) (1) Zielkundengruppe: verschieden (z.B. umweltbewußte Menschen, Studierende ...)1) Kundenbedürfnis Segmentierungskriterium Angebot / Dienstleistung Produktangebot Standardisiert Auswahl Gering Preise Hoch Qualität Niedrig Beratung Keine Service Gering 2) Individuell Hoch Niedrig Hoch Individuell Hoch 1) Die Zielgruppe muß so klein sein, daß es sich für andere Anbieter nicht lohnt, sie auch anzusprechen. Sie darf aber eine Mindestgröße nicht unterschreiten, damit es profitabel ist, sie zu bedienen. Die Bank muß sich bewußt eng auf die Zielgruppe konzentrieren – auch wenn dadurch Randgeschäft verloren gehen könnte. 2) Standardprodukte und –dienstleistungen für den täglichen Bedarf (Giro -, Sparkonto, Kreditkarte, Zahlungsverkehr etc.), umfangreiches Produktangebot mit individuellen Lösungen für anspruchsvolles Geschäft (Vermögensanlage, Baufinanzierung etc.) 20 Dr. André Küster Simic Marktsegmentierung unter besonderer Berücksichtigung kundenwertorientierter Ansätze C. C. Praxisfall: Praxisfall: Retail-Banking Retail-Banking 5. Geschäftsmodell 5. Geschäftsmodell Nischensegment Nischensegment (2) (2) Leistungsangebot Leistungsprozeß Inhalt und Umfang der Produktpalette speziell auf Zielgruppe abgestimmt Produktentwicklung Moderater Preis Intensiver Service und Beratung Kundenschnittstelle Infrastruktur ... • Überdurchschnittliche Einzahlungen pro Kunde • Unterdurchschnittliche Kundenzahl • Personalintensiv (pro Kunde), geringe Infrastruktur, Produktentwicklung dort, wo spezielle Produkte Alleinstellungsmerkmal sind Durch Ausrichtung von Leistungsangebot und -prozeß auf die Kundenbedürfnisse entsteht in speziellen Marktsegmenten positiver Kunden- und Unternehmenswert 21 Dr. André Küster Simic Marktsegmentierung unter besonderer Berücksichtigung kundenwertorientierter Ansätze C. C. Praxisfall: Praxisfall: Retail-Banking Retail-Banking 6. Geschäftsmodelle 6. Geschäftsmodelle –– Status Status Quo Quo Geschäftsmodell dem „Idealtyp“ am nächsten kommend z.B. „Aldi“-Segment ING-Direct „Aral“-Segment in de Fo r V lie Noris-Bank or wi les rd un ni g p cht Tesco Personal Finance (UK, rä sen joint venture zwischen The Royal Bank tie rt Scotland plc und Tesco plc), Postbank „Delikatessen“-Segment Haspa Individualkundencenter Nischensegment Umweltbank, MLP 22 Dr. André Küster Simic Marktsegmentierung unter besonderer Berücksichtigung kundenwertorientierter Ansätze D. D. Summary Summary Ø Value of corporation and customer value § Management aims at maximising value of its corporation § Market value is calculated by summing up discounted future cash flows § Future cash flows can - at least partly - be attributed to the firm´s customers § Discounted future cash flows attributable to customers add up to customer lifetime value Ø Management of customer value § It is important for a firm´s management to know customer lifetime value § In order to estimate customer lifetime value, management has to analyse customers, competitors and the corporation itself § Tools for calculating customer lifetime value are: ABC-analysis, scoring-models, portfolio-analysis 23 Dr. André Küster Simic Marktsegmentierung unter besonderer Berücksichtigung kundenwertorientierter Ansätze D. D. Summary Summary Ø Market segmentation and management of costumer value § In order to address customers precisely, management has to segment the overall market into sub-markets § Market segmentation has to follow customer needs § Active market segmentation in conjunction with alignment of the production process generates customer value Ø Example Retail-Banking § In order to create value, a Retail-Bank has to consider customer needs (active market segmentation) and alignment of production process § Different business models exist in Retail-Banking at the customer interface § Focussing on customer needs and designing the production process accordingly generates customer value and thus enhances value of corporation in each market segment 24 Dr. André Küster Simic Marktsegmentierung unter besonderer Berücksichtigung kundenwertorientierter Ansätze Anhang Anhang –– Presseauszüge Presseauszüge (1) (1) Börsen-Zeitung vom 6.2.2003, S. 1 „Der niederländische Allfinanzkonzern ING übernimmt die Nürnberger Direktbank Entrium und zahlt dafür 300 Mill. Euro an deren italienischen Mutterkonzern Capitalia.“ Börsen-Zeitung vom 7.2.2003, S. 1 „Dass man es auch falsch machen kann, zeigt das aktuelle Gegenbeispiel Advance Bank, die nie richtig in die Puschen kam und nun vom Markt verschwindet.“ 25 Dr. André Küster Simic Marktsegmentierung unter besonderer Berücksichtigung kundenwertorientierter Ansätze Anhang Anhang –– Presseauszüge Presseauszüge (2) (2) Börsen-Zeitung vom 8.1.2003, S. 1 „...und auf der Ertragsseite bestünde enormes Potenzial durch die Ergänzung der Produktpaletten und entsprechende Cross-Selling-Chancen. Die Diba hat Girokonten zu bieten und ist relativ stark im Kreditgeschäft, während das Brokerage bei ihr traditionell eine untergeordnete Rolle spielt. Umgekehrt brächte Entrium, die anders als die Diba keine reinrassige Vollbank ist und nur über ein unterentwickeltes Kreditgeschäft verfügt, eine ansehnliche Position im Discount-Broking und im Fondsgeschäft, aber immerhin auch 8 Mrd. Euro Kundengelder ein.“ 26 Dr. André Küster Simic Marktsegmentierung unter besonderer Berücksichtigung kundenwertorientierter Ansätze Anhang Anhang -- Symbolverzeichnis Symbolverzeichnis Symbol At BWt Et Erläuterung Auszahlungen in der Periode t Barwert aller Zahlungen zum Zeitpunkt t Einzahlungen in der Periode t UW Unternehmenswert WB Wertbeitrag Züt Zahlungsüberschuß in der Periode t 27 Dr. André Küster Simic Marktsegmentierung unter besonderer Berücksichtigung kundenwertorientierter Ansätze Anhang Anhang -- Literaturempfehlungen Literaturempfehlungen Ø Marktsegmentierung Dombret, Andreas R., und Holger J. Kern (2003) European retail banks – An endangered species? Survival strategies for the future. Weinheim 2003. Eichelmann, Thomas, Jürgen Bufka und Marcus Lehmann (2001) Verbesserte Kundenzufriedenheit durch bedarfsorientierte Segmentierung. In: Bank, o.Jg. (2001), Nr. 11, S. 778-781. Freter, Hermann (1993) Marktsegmentierung. In: Waldemar Wittmann et al. 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Myers (2003) Principles of corporate finance. 7. Auflage, Boston, Mass. u.a. 2003. Copeland, Thomas E., und J. Fred Weston (1988) Financial theory and corporate policy. 3. Auflage, Reading, Mass. u.a. 1988. Krafft, Manfred, und Sieghard Marzian (1997) Dem Kundenwert auf der Spur. In: Absatzwirtschaft, 40. Jg. (1997), Nr. 6, S. 104-107. Schmidt, Hartmut (1986) Anteilsmärkte und Kreditmärkte. In: Carls Brinkmann und Harald Jürgensen (Hrsg.), Jahrbuch der Sozialwissenschaft: Zeitschrift für Wirtschaftswissenschaften, 37. Jg. (1986), S. 354-367. Treacy, Michael, und Fred D. Wiersema (1995) The discipline of market leaders: choose your customers, narrow your focus, dominate your market. Reading, Mass. u.a. 1995. Wobbe, Dirk (2002) Ressourcenorientiertes Kundenbindungsmanagement. Die Entwicklung eines analytischsynoptischen Phasenmodells zur Identifikation, Entwicklung und Nutzung von Kundenbeziehungen. Hamburg 2002, S. 178-201. 29 Dr. André Küster Simic