Customer Self-Services
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Studie Customer Self-Services Effizienz und Kundenbindung im Zeitalter der Digitalen Transformation Februar 2014 We make ICT strategies work Customer Self-Services Effizienz und Kundenbindung im Zeitalter der digitalen Transformation Februar 2014 Wir danken dem Bereich Internet Vertrieb & Service der Telekom Deutschland GmbH für die freundliche U nterstützung. Kein Teil dieser Veröffentlichung darf ohne schriftliche Genehmigung der Detecon International GmbH reproduziert oder vervielfältigt werden. Veröffentlicht durch Detecon International GmbH, Sternengasse 14 - 16, D-50676 Köln www.detecon.com Customer Self-Services – Effizienz und Kundenbindung im Zeitalter der digitalen Transformation Studie < Inhaltsverzeichnis 1Vorwort 5 2 Executive Summary 6 3 Customer Self-Services – mehr als nur ein Trend 9 3.1 Kundenanforderungen und unternehmerische Herausforderungen 9 3.2 Self-Services im Zeitalter der digitalen Transformation 10 4 „The Best Service is Self-Service“ 13 Nie mehr Warteschleife 13 4.1.1 Self-Services und ihr schlechter Ruf – nur ein Mythos! 13 4.1.2 Was Kunden wirklich wollen 14 Effizienz und Kundenbindung ist kein Widerspruch 17 4.2.1 Wie Unternehmen Self-Services heute umsetzen 17 4.2.2 Self-Services als Bestandteil der Kontaktstrategie 20 4.1 4.2 5 Service-Company der Zukunft – Kunden digital begeistern 22 6 IT als unternehmensinterner Enabler 24 7 Customer Self-Services 2020 28 8 Die Autoren 31 9 Das Unternehmen 32 © Detecon International GmbH 3 > Studie Customer Self-Services – Effizienz und Kundenbindung im Zeitalter der digitalen Transformation Abbildungsverzeichnis 4 Abbildung 1: Unternehmen im Spannungsfeld 10 Abbildung 2: Self-Services entlang der Customer Journey 11 Abbildung 3: Etablierte Self-Services 11 Abbildung 4: Wahrnehmung von Self-Services 13 Abbildung 5: Self-Services als Entscheidungsfaktor 13 Abbildung 6: Bedeutung des persönlichen Kundenservices 14 Abbildung 7: Basisanforderungen an Self-Services 14 Abbildung 8: Bisherige Umsetzung von Self-Service-Basisanforderungen 15 Abbildung 9: Kundenerlebnisse mit Self-Services 15 Abbildung 10: Unternehmensziele bei der Implementierung von Self-Services 19 Abbildung 11: Vergleich: Self-Services aus Kunden- und Unternehmenssicht 19 Abbildung 12: Kosteneinsparungspotenziale bei Self-Services 20 Abbildung 13: Umsatzsteigerungspotenziale bei Self-Services 20 Abbildung 14: Detecon „Kontaktmanagement-Funnel“ 22 Abbildung 15: Komponenten einer Self-Services-Architektur – Idealtypus 25 Abbildung 16: Prosumenten & User Interfaces 25 Abbildung 17: Bereitstellung & Verteilung / Administration & Management 26 Abbildung 18: Datenintegration 26 Abbildung 19: Core-Services 27 Abbildung 20: Smartphone Check-Out @ Casino France 28 Abbildung 21: e-KurzInfoApp von Audi 28 Abbildung 22: Überall-POS von Homeplus 29 Abbildung 23: Social Media-Commerce bei ASOS 29 Abbildung 24: Virtuelles Mannequin am Flughafen Boston 30 Abbildung 25: Self-Services 2020 – Innovationen für die Zukunft 30 © Detecon International GmbH Customer Self-Services – Effizienz und Kundenbindung im Zeitalter der digitalen Transformation Studie < 1.Vorwort Bereits im Jahre 1976 stellte der Wirtschaftswissenschaftler Theodore Levitt in seinem im Harvard Business Review erschienenen Aufsatz über die Industrialisierung von Dienstleistungen die These auf, dass sich durch den Einsatz von Technologien bei Dienstleistungen unter bestimmten Bedingungen (z.B. Arbeitsteilung, hoher K apitaleinsatz) eine höhere Effizienz, geringere Kosten und eine bessere Kundenzufriedenheit erreichen lassen. Drei Dekaden später ist aus den theoretischen Überlegungen längst Realität geworden. Die dynamische Verbreitung der n euen Informations- und Kommunikationstechnologien hat zu einem Boom des Web 2.0 geführt. Damit verbunden ist auch das Angebot von „industrialisierten“ Dienstleistungen in Form von digitalen Self-Services. Bei d iesen digitalen Self-Services gilt es, eine möglichst automatisierte und dadurch kostengünstige Leistungserstellung sowie eine durch einen hohen Grad an Kundenbeteiligung individuelle Erstellung von Services zu realisieren. Den Chancen des Einsatzes von digitalen Self-Services stehen auch Risiken gegenüber, wie zum Beispiel der Verlust des persönlichen Kontaktes zwischen Kunde und Mitarbeiter, eine fehlende Flexibilität durch die Automatisierung. Digitale Self-Services stellen deshalb kein Allheilmittel dar; nur wenn es gelingt, die kunden- und anbieterseitigen Bedingungen an digitale Self-Services zu erfüllen, kann sich der Erfolg einstellen. Mit diesen Erfolgsbedingungen von digitalen Self-Services befasst sich die vorliegende Studie der Managementberatung Detecon zum Thema „Customer Self-Services – Effizienz und Kundenbindung im Zeitalter der digitalen Transformation“. In einer umfassenden Befragung von Kunden und Managern in fünf Branchen wurden Meinungen, Anforderungen und Erfahrungen zu digitalen Self-Services erhoben und gegenübergestellt. Die Ergebnisse geben zum einen Aufschluss darüber, wie digitale Self-Services wahrgenommen werden und wie wichtig sie für Kaufentscheidungen sind. Auch die Erwartungshaltungen an digitale Self-Services werden untersucht. Die Studie zeigt zum anderen auf, welche ökonomischen Ziele mit digitalen Self-Services verfolgt werden. Aus den Untersuchungsergebnissen werden konkrete Handlungsempfehlungen für eine erfolgreiche Umsetzung von Self-Services abgeleitet. Sowohl Ergebnisse als auch Handlungsempfehlungen sind durch Beispiele und Expertenmeinungen gestützt. Mit der vorliegenden Studie ist es Detecon gelungen, ein wichtiges Kompendium zur Unterstützung von Entscheidungen über die Entwicklung und Einführung von digitalen Self-Services zu schaffen. Prof. Dr. Karsten Hadwich Lehrstuhl für Dienstleistungsmanagement Universität Hohenheim © Detecon International GmbH 5 > Studie Customer Self-Services – Effizienz und Kundenbindung im Zeitalter der digitalen Transformation 2. Executive Summary Unternehmen im Spannungsfeld zwischen Kundenerwartungen und Kostendruck Die Rahmenbedingungen in großen Dienstleistungsbranchen haben sich in den vergangen Jahren dramatisch verschärft: wenn in den gesättigten Märkten allein durch Produkte und Preise im harten Wettbewerb nur noch geringfügig gepunktet werden kann, sind andere Hebel zur Positionierung und Alleinstellung erforderlich. Im Kampf um Neu- und Bestandskunden müssen Unternehmen neue, kreative Wege im Kundenkontaktmanagement gehen. Der Konsument selbst ist durch das Internet und die steigende Nutzung mobiler Endgeräte mit vielfältigen technischen Möglichkeiten eigenständiger, flexibler und nicht zuletzt anspruchsvoller geworden. Er kann bei Kaufvorhaben oder Serviceanliegen zunehmend unabhängig entscheiden, ob, wann und wie er mit einem Unternehmen in Kontakt tritt. Service in Echtzeit wird selbstverständlich vorausgesetzt, dazu ortsunabhängig und über alle Endgeräte und Kanäle. Einer weltweiten Studie nach zu urteilen, bevorzugen bereits heute branchenübergreifend rund 67 Prozent der Kunden eher einen digitalen anstatt eines persönlichen Kontaktkanals.1 Self-Services als strategische Brücke Ein wesentliches strategisches Instrument für die erfolgreiche Zusammenführung der komplexen Herausforderungen von Wettbewerbs- und Kundenseite sind digitale Customer Self-Services. Als Kern einer übergreifenden Kontaktstrategie ermöglichen sie es, das fundamental gewordene Kundenbedürfnis nach „Schnelligkeit, Mobilität, Flexibilität und Individualität“2 im Service zu bedienen. Mehr noch: Kunden w erden als aktiv Handelnde in die eigentliche Leistungserbringung sowie in die Marketing-, Sales- und Serviceprozesse direkt involviert. Kunden wird es somit ermöglicht, Sales- und Serviceanliegen ohne die Bereitstellung von Unternehmensressourcen eigenständig auszuführen. Im Rahmen seiner erweiterten Rolle als „Co-Produzent“ wird der Kunde darüber hinaus befähigt, durch entsprechende automatisierte Prozesse aktiv zu einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess durch Feedback zu Produkten sowie Services beizutragen.3 Für die Unternehmen liegt der Wert von Customer Self-Services zunächst in einem Kostenvorteil durch die Einsparung von Serviceressourcen. Gleichzeitig können durch den Kunden-Feedback-Prozess auch noch wertvolle Informationen zur Produkt- und Serviceoptimierung gewonnen werden. Es ist außerdem nachgewiesen, dass ein hoher Grad an Serviceautomatisierung sogar kundenbindende Wirkung entfalten kann – sofern wesentliche Kundenanforderungen gedeckt sind.4 Mit der vorliegenden empirischen Marktstudie möchte Detecon aufzeigen, wie genau Self-Services heute und zukünftig gestaltet werden müssen, um unternehmens- und kundenseitg Wertschöpfungspotenziale a usschöpfen zu können. Eine Bestandsaufnahme zeigt zudem, was aktuelle Benchmarks sind und welchen Reifegrad die Umsetzung bisher erreicht hat. Befragt hierzu wurden insgesamt 442 Konsumenten im Alter von 18 bis 60 Jahren. 88 Unternehmen aus den Branchen Telekommunikation, Energie, e-Commerce, Banken sowie Public Transport werden die Ergebnisse der Kundensicht gegenübergestellt. 1 Nuance (2013): Achieving Maximum Impact through Self-Service. (http://community.nuance.com/blogs/expertsblog/ archive/2012/05/30/achieving-maximum-impact-through-self-service.aspx) 2 Simmet, H. (2013): Digitale Transformation im Kundenservice. (http://hsimmet.com/2013/11/02/digitale-transformation- im-kundenservice) Penkert, A. (2013): Customer Self-Services bedingen fundiertes Kundenverständnis, in: DMR 1/2013 „Leading Digital!“ Corporate Executive Board (2010): Shifting the Loyalty Curve. Mitigating Disloyalty by Reducing Customer Effort. 3 4 6 © Detecon International GmbH Customer Self-Services – Effizienz und Kundenbindung im Zeitalter der digitalen Transformation Studie < Self-Services als Instrument zur Kundenbindung Mittlerweile existiert altersunabhängig eine signifikante Zielgruppe, die nur noch einen stark eingeschränkten persönlichen Kontakt mit den Unternehmen wünscht. Die Ergebnisse der Befragung zeigen: Self-Services werden branchenübergreifend von einem überwiegenden Teil der Kunden positiv gesehen und stellen auch im Entscheidungsprozess für oder gegen einen Anbieter mittlerweile eine bedeutende Komponente dar. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass hinsichtlich der Frage, für welche Anliegen Kunden Self-Services nutzen wollen, Unternehmen den Kundenerwartungen bereits zu einem großen Teil nachkommen. Für eine kundenfokussierte Gestaltung der digitalen Transformation ist es jedoch evident, dass Unternehmen die Kundenanforderungen – insbesondere bei den qualitativen Aspekten – noch konsequenter umsetzen. Self-Services sollten aus Kundensicht möglichst einfach und übersichtlich sowie sicher sein. In der Realität bewertet über die Hälfte der Kunden die angesprochene Einfachheit und Sicherheit von Self-Services im derzeitigen Reifegrad maximal mit der Schulnote 3 oder schlechter, obwohl die Unternehmen – ebenso wie Kunden – die Wichtigkeit dieser Kriterien erkannt haben. Die Sicherheit der eigenen Daten ist für die Kunden die zweitwichtigste Basisanforderung, wird aber branchenübergreifend nur von einem Drittel der Unternehmen ebenso bedeutend gesehen. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Smartphone- und Tablet-Nutzung erhält der Datenschutz damit einen deutlich stärkeren Fokus. Die Ergebnisse zeigen auch, dass bei steigender Nutzung von Self-Services der Wunsch nach mobilen Lösungen wächst. Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Nutzungserlebnis der Kunden: Branchenübergreifend bestätigen deutlich weniger Kunden ein positives Erlebnis mit Self-Services, als von den Unternehmen prognostiziert wurde. Starke Diskrepanzen zwischen Unternehmens- und Kundenwahrnehmung wurden besonders bei den Energieversorgern sowie in der Telekommunikationsbranche identifiziert. Self-Services als Instrument zur Effizienzsteigerung Neben der Möglichkeit der Kundenbindung bieten Self-Services signifikante ökonomische Potenziale für Unternehmen. Branchenübergreifend werden in den nächsten ein bis zwei Jahren Einsparungen zwischen 10 und 15 Prozent bei den Sales- und Servicekosten kalkuliert. Weiterhin wird eine Verlagerung bestehender K undenkontakte von bis zu 15 Prozent in den Self-Service-Kanal erwartet. Die Umsatzzuwächse schätzen die Unternehmen im gleichen Zeitraum zwischen 5 und 10 Prozent ein. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Chance für Unternehmen, mit Self-Services sowohl den Kundenwunsch als auch unternehmerische Effizienzziele zu bedienen. Handlungsfelder für die Praxis: Übergreifendes Kontaktmanagement Entscheidend ist es für Unternehmen, Self-Services in eine ganzheitliche Multikanal-Kontaktstrategie einzubetten. Als Konzept hierfür hat Detecon einen Kundenkontaktmanagement-Ansatz entwickelt, der sich in vier verschiedene Phasen unterteilt. Jede Phase beinhaltet konkrete Handlungsempfehlungen, die Unternehmen befähigen, Kundenkontakte zu analysieren, strukturieren und werthaltig zu steuern. © Detecon International GmbH 7 > Studie Customer Self-Services – Effizienz und Kundenbindung im Zeitalter der digitalen Transformation Phase 1: Analyse und Kategorisierung aller Kundenkontakte Ziel der ersten Phase ist die Analyse aller bestehenden Kontakte sowie die Entwicklung einer Kontaktmanagementstrategie. Basierend darauf ist eine Kategorisierung der Kundenkontakte vorzunehmen, um künftig festzulegen, welche Kontakte beispielsweise ganz vermieden werden oder essenziell vereinfacht werden sollen, welche weiterhin im persönlichen Kontakt betreut oder auch in den Self-Service-Kanal verschoben werden. Phase 2: Eliminierung nicht-werthaltiger Kontakte Hierbei geht es um die Vermeidung von Kontakten, die weder für Unternehmen noch für Kunden einen Wert beinhalten. Durch die Identifikation der Gründe, warum prozessual oder produktspezifisch ein solcher Kontakt zustande kommt, lassen sich durch Einzelmaßnahmen, teilweise sogar ohne IT-Anpassungen, erste Optimierungen umsetzen. Phase 3: Kontaktverlagerung in den Self-Service-Kanal Die dritte Phase beschäftigt sich speziell mit der Kundenkontaktverlagerung in die Self-Service-Kanäle. Hierin liegt ein wesentliches Potenzial, weil davon auszugehen ist, dass ein großer Teil des Kundenkontaktvolumens dieser Kategorie zuzurechnen ist. Zudem gilt es anschließend, die Verlagerung durch Vertrauens- und Feedbackmanagement zu stabilisieren. Phase 4: Erhöhung des Kontaktvolumens im e-Channel In der vierten Phase gilt es, die Kundeninteraktion auf dem digitalen Weg durch die Entwicklung und Verstärkung positiver Kundenerlebnisse zu erhöhen. Konkret bedeutet dies, dass Usability und User Experience genauso im Vordergrund stehen wie individuelle Ansprache und Angebote, um die Attraktivität des Self-Service-Kanals hervorzuheben. 8 © Detecon International GmbH Customer Self-Services – Effizienz und Kundenbindung im Zeitalter der digitalen Transformation Studie < 3 Customer Self-Services – mehr als nur ein Trend Die Dienstleistungsindustrie erlebt in den letzten Jahren einen tiefgreifenden Wandel – der Wettbewerb hat sich in Form gesättigter Märkte, stagnierender Umsätze und komplexer werdender Kundenanforderungen d ramatisch verschärft. Die steigende Vereinheitlichung von Produkten und Dienstleistungen, das heißt die zunehmende Standardisierung von Beschaffenheit und Funktionalitäten, verlangt nach neuen Hebeln zur Positionierung und Differenzierung im Markt.5 In den Unternehmen wächst der Kostendruck, nicht zuletzt, um dem schwindenden Profit durch zusätzlichen Umsatzrückgang entgegen zu wirken. Innovationsdruck sowie erhöhte Aufwände für Kundenbindungs- und WinBack-Maßnahmen im Kampf um Neu- und Bestandskunden sind wesentliche Kostentreiber. Die Telekommunikationsindustrie ist ein repräsentatives Beispiel dieser Entwicklung.6 Als einen zentralen Hebel zum erfolgreichen Bestehen im Spannungsfeld zwischen Kostendruck und Kundenerwartungen hat Detecon Customer Self-Services identifiziert. Auch wenn die meisten Unternehmen im Zeitalter der digitalen Transformation angekommen sind – die vorliegende Untersuchung zeigt Entwicklungs- und Ausbaupotenziale im digitalen Kundenkontakt! 3.1 Kundenanforderungen und unternehmerische Herausforderungen Die aktuellen Entwicklungen werden im Wesentlichen durch die Digitalisierung des Arbeits- und Lebensalltags geprägt: das Internet hat alle Teile der Gesellschaft erreicht und Verhaltensmuster sowie Lebensgewohnheiten dauerhaft verändert. Auch vor den großen Dienstleistungsbranchen wie dem T elekommunikationsoder Bankensektor, bei denen ein enger persönlicher Kundenkontakt kennzeichnend war, macht die Digitalisierung keinen Halt. Laut einer Studie von Nuance wollen bereits 67 Prozent aller Kunden im Bedarfsfall vornehmlich über digitale Kanäle Kontakt mit einem Unternehmen aufnehmen.7 Sowohl die „Digital Natives“ als auch die „Digital Immigrants“ nutzen Endgeräte wie Smartphones oder Tablets mit einer immer größer werdenden Selbstverständlichkeit. Kunden vergleichen Produkteigenschaften sowie Preise über das Internet, Freunde beraten einander über soziale Netzwerke in Echtzeit und bewerten Leistungen und Angebote online.8 Mit diesen vielseitigen digitalen Optionen kann der Kunde sich Als Digital Natives (dt.: digitale Eingeletztendlich stärker individualisiert und aufgrund der verbesborene) werden Personen bezeichnet, serten Informationsdichte eher faktenbasiert für oder gegen einen die mit digitalen Technologien wie Combestimmten Anbieter entscheiden. In der Konsequenz kann das putern, Internet, Smartphones oder seine Wechselfreudigkeit erhöhen und Loyalität zu einzelnen Tablets seit Kindesalter vertraut sind. Marken abschwächen. Auch erhöht sich damit seine Erwartung an eine individualisierte Ansprache bei Marketingkampagnen Als Antonym existiert der Begriff des und im Service, denn er weiß um die Möglichkeiten, die die Digital Immigrant (dt.: digitaler Eindigitale Transformation den Unternehmen in dieser Hinsicht wanderer) für jemanden, der diese Techbietet. Im Zuge dessen erhöhen sich darüber hinaus die verbraunologien und das notwendige Knowcherseitigen Ansprüche. Wenn es um Kaufvorhaben oder Servicehow zur Nutzung erst im höheren Alter anliegen geht, wollen Kunden heute lieber unabhängig entscheikennengelernt und erlernt hat. den, ob und über welchen Kanal sie mit Unternehmen in Kontakt Quelle: Prensky (2001), treten. Mehrheitlich wird ein zeit- und ortsunabhängig verfügDigital Natives, Digital Immigrants barer Service vorausgesetzt – mit möglichst individualisierten und qualitativ überzeugenden Leistungen sowie einer persönlichen Beratung im Bedarfsfall – über den Zeitpunkt entscheidet der Kunde. Einer größtmöglichen Sicherheit persönlicher Daten sowie Transparenz durch die Unternehmen wird dabei eine hohe Bedeutung beigemessen. 7 8 5 6 Penkert, A./Funk, J./Lichter, R./Schlereth, J. (2010): Kundenservice der Zukunft. Bonn, Detecon Marktstudie OVUM Analyst (2011): The Incumbent Telco in 2015. Defining the role of the incumbent telco in maturing markets. Nuance (2013): Achieving Maximum Impact Through Self-Service BITKOM (2013): Soziale Netzwerke. Eine repräsentative Untersuchung zur Nutzung sozialer Netzwerke im Internet. 2. Aufl., Berlin © Detecon International GmbH 9 > Studie Customer Self-Services – Effizienz und Kundenbindung im Zeitalter der digitalen Transformation $EELOGXQJ+HUDXVIRUGHUXQJHQLP.XQGHQVHUYLFH In Anbetracht dieser Herausforderungen stellen sich für Unternehmen die folgenden Fragestellungen: 'LJLWDOHU.XQGHQVHUYLFHLVWHLQVWUDWHJLVFKHV,QVWUXPHQWIU8QWHUQHKPHQXPLP • Wie ist ein sowohl digitales als auch kanalübergreifendes Kontaktmanagement heute und zukünftig abzubilden? 6SDQQXQJVIHOG]ZLVFKHQ.XQGHQHUZDUWXQJXQG.RVWHQGUXFNHUIROJUHLFK]XEHVWHKHQ • Wie können Kunden unter erhöhtem Effizienzdruck trotzdem begeistert und erfolgreich gebunden werden? .XQGHQEHGUIQLVVHLP:DQGHO +HUDXVIRUGHUXQJHQGHU8QWHUQHKPHQ Ä0HLQ8QWHUQHKPHQ³VROOIU PLFKHUUHLFKEDUVHLQ .RQWDNWPDQDJHPHQWJHSUlJW GXUFKVWHLJHQGH.RVWHQXQG VLQNHQGH8PVlW]H .RQWUROOHEHUHLJHQH'DWHQ XQG'DWHQVLFKHUKHLW 7UHQG]XP([SHULHQFH .RQVXP]XU(UK|KXQJYRQ .XQGHQOR\DOLWlW .XQGHQVHUYLFH LP5DKPHQGHU GLJLWDOHQ7UDQVIRUPDWLRQ +RKHV,QQRYDWLRQVWHPSRXQG WHFKQRORJLVFKH.RPSOH[LWlW 'HWHFRQ ,QGLYLGXDOLVLHUWH$QJHERWH VWDWW0DVVHQZHUEXQJ Abbildung 1: Unternehmen im Spannungsfeld ±± Eine digitale Multikanal-Strategie für das Kundenkontaktmanagement ist die unternehmerische Herausforderung der Stunde. Darin liegt die Chance, im Spannungsfeld zwischen dynamischen Erwartungen der Kunden und Druck des Wettbewerbs erfolgreicher zu performen. 3.2 Self-Services im Zeitalter der digitalen Transformation ennzeichnend für Self-Services ist, dass nicht die Interaktion K zwischen Kunde und Mitarbeiter, sondern zwischen Kunde und Prosumer sind Personen, die gleichUnternehmen mit Hilfe von Technologien als Enabler im Vorderzeitig Konsument und Produzent vergrund steht. In der Rolle als „Prosumer“ sind Kunden nicht mehr körpern. Entweder erstellen sie eigene bloß Empfänger, sondern aktiv Handelnde, die in die eigentliche Produkte durch die Individualisierung Leistungserbringung in Marketing-, Sales- und Serviceprozesse vorhandener Produkte oder durch die direkt involviert werden möchten.9 Intelligente Self-Servicefreiwillige Preisgabe ihrer Präferenzen. Lösungen ermöglichen es dem Kunden, Kauf- und Serviceanliegen Der Prosumer nimmt so Einfluss auf die eigenständig auszuführen, bringen aber auch die Möglichkeit, Produkteigenschaften und wird in die einen kontinuierlichen V erbesserungsprozess durch Feedback Produktionstätigkeit des Produzenten (z.B. durch Chats, Blogs, Bewertungen) auf Produkte sowie mit einbezogen. Services in Echtzeit zu sichern und aktiv Verbesserungen beiQuelle: Springer Gabler (2013), zusteuern. Unternehmen erhalten hierbei in einem bisher Wirtschaftslexikon nie dagewesenen Maße zusätzlich wertvolle I nformationen zur Produktentwicklung und Serviceoptimierung. In Zeiten der digitalen Transformation bilden Self-Services die „strategische Brücke“, um die wirtschaftlichen Herausforderungen des Marktes mit den anspruchsvollen Kundenanforderungen an einfachen und schnellen Services miteinander zu verbinden. Die Inhalte von Self-Services Blättel-Mink, B. / Hellmann, K.-U. (Hrsg.) (2010): Prosumer Revisited. Zur Aktualität einer Debatte, Wiesbaden 9 10 © Detecon International GmbH Customer Self-Services – Effizienz und Kundenbindung im Zeitalter der digitalen Transformation Studie < variieren stark. Die nachfolgende Abbildung beschreibt die Einsatzpotenziale von Self-Services. Sie sind als Instrumente in allen Phasen entlang der Customer Journey – von Pre-Sales über den Kauf bis hin zu Service und Retention oder Recovery Management – praktikabel. Ebenso sind die einzelnen Erscheinungsformen von Self-Services verschieden: So können Unternehmen Self-Services sowohl über telefonische Endgeräte in Verbindung mit automatisierten Sprachsystemen (z.B. IVR10), Terminals (der klassische Bank- oder Check-in-Automat am Flughafen), oder über feste Desktops sowie mobile Endgeräte wie Laptops, Smartphones oder Tablets anbieten. Inbetriebnahme Informieren & auswählen Ändern Kaufen Aufmerksamkeit erregen Vorkauf Nutzen / Betreiben Revitalisierung Erneuern / Kündigen Sales & Service Lead Management Abstinenz Rückgewinnung Verkauf / Neukundenmanagement Kundenservice (Beratung & Information) Beschwerdemanagement After Sales (Nachsorge) Cross- & Upselling Churn Prevention & Retention Recovery Management Abbildung 2: Self-Services entlang der Customer Journey Die in der Abbildung 3 aufgeführten Self-Service-Varianten wie Terminals in Flughäfen, Online- oder Mobile-Banking sowie Internetshops sind heute bereits Standard. Auch soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter und Online-Communities sind in der Kanallandschaft der Unternehmen zunehmend etabliert. Pilotprojekte, beispielsweise von Tesco in Seoul/Südkorea, gehen noch einen Schritt weiter. Hier wird es Kunden ermöglicht, an Haltestellen von U-Bahn- oder Bus-Stationen im „Vorbeigehen“ die gewünschten Artikel aus virtuellen Einkaufsregal-Plakaten mit Hilfe von Smartphones oder Tablets einzuscannen. Die Bestellung kann dann durch eine App u mgehend per Knopfdruck abgeschickt werden, sodass die Ware noch innerhalb von 24 Stunden nach Hause geliefert wird. Dieses Beispiel verdeutlicht, dass den Einsatzpotenzialen von Self-Services je nach Bedarfs- und Marktlage noch längst keine Grenzen gesetzt sind. Technologie Telefonische Self-Services Absicht Service Vertrieb Stationäre Self-Services Fluginformationen Bestellstatus Telefon-Shopping Hotelreservierung Online und Mobile Self-Services Kontoauszugsdrucker Produktinformationskiosk Self-Scanner-Kasse Check-In/Out-Automat Administration im Kundenportal Verfügbarkeitscheck E- und M-Shopping E- und M-Banking Abbildung 3: Etablierte Self-Services Detecon stellt Kunden und Unternehmen die Frage, wie Self-Services heute und zukünftig gestaltet werden müssen, was aktuelle Benchmarks und Reifegrade sowie Verbesserungspotenziale in der Umsetzung von Self-Services sind. Hierzu wurden die Branchen Telekommunikation, e-Commerce, Energieversorgung, Public Transport und Banken befragt und die Ergebnisse der Kunden- und Unternehmenssicht gegenübergestellt. Interactive Voice Response 10 © Detecon International GmbH 11 > Studie Customer Self-Services – Effizienz und Kundenbindung im Zeitalter der digitalen Transformation Henk Kroezen Gründer von WUA! Web Performance (Amsterdam/NL) Was sind die wichtigsten Eigenschaften von guten Self-Services? Es gibt sehr viele verschiedene Eigenschaften, die die Performance von Self-Services beeinflussen. Unabdingbar sind nach dem WUA! Web Performance Score eine gute Bedienbarkeit und Stabilität der Self-ServiceAnwendungen. Das Problem ist, dass Kunden grundsätzlich gar keine Service-Anliegen wünschen. Aber für den Fall, dass sie dennoch welche haben, braucht man eine möglichst direkte und simple Lösung. Im besten Fall sollte ein Anliegen in einem Schritt lösbar sein. Jedoch ist dieses Szenario in der Praxis für Unternehmen kaum realisierbar. D eswegen sollten die Self-Service-Prozesse so transparent und nutzerfreundlich wie möglich gestaltet werden. Die Erfahrungen aus dem WUA! Weblab zeigen, dass ein Self-Service-Prozess idealerweise in maximal drei bis fünf Schritten abgeschlossen sein sollte – ab Landing Page bis zur B estätigung des Auftrags. Andere wesentliche Eigenschaften sind gute Auffindbarkeit, Wertigkeit der Information und Design. Was sind die wesentlichen Voraussetzungen, die Unternehmen berücksichtigen sollten, wenn sie ihre SelfServices mit der entsprechenden Usability und Stabilität implementieren möchten? Abgesehen von einer ausgezeichneten Lesbarkeit, sollten Unternehmen Filter und Vergleichsfunktionen einbauen, um die allgemeine Komplexität und die Anzahl der Prozessschritte zu reduzieren. Der Kunde wird somit durch jeden Schritt begleitet. Dabei helfen insbesondere die Funktionen, die Kunden mit individualisierten Daten oder Content adressieren. Dadurch legen die Unternehmen einen wichtigen Grundstein für h ervorragende Kundenerlebnisse während der Nutzung von Self-Services. Was ist noch erforderlich, um exzellente Kundenerlebnisse bei der Nutzung von Self-Services zu erzielen? Self-Services sollen es den Kunden ermöglichen, proaktiv und vollautomatisiert ihre Anliegen selbst zu lösen. Das bedeutet, es geht nicht nur darum, die richtige Information zur Verfügung zu stellen, sondern auch die benötigten Informationen, zum Beispiel Vorschläge, Empfehlungen und Hinweise, am richtigen Ort, zur richtigen Zeit und ohne zu viel extra Suchaufwand dem Kunden bereitzustellen. Was sind die größten Herausforderungen bei der Kreation von überdurchschnittlichen Kundenerlebnissen? Aus der Sicht von WUA! geht es hier vor allem um die Erforschung der zentralen Kundenanliegen und um das Verständnis, was sich dabei in den Köpfen der Kunden abspielt. Das müssen die Unternehmen begreifen – noch bevor konkrete Fragen ihren Kunden selbst bewusst werden. In diesem Zusammenhang ist es unbedingt notwendig, die eigene Zielgruppe, deren Bedürfnisse und Wünsche detailliert zu kennen. Was sind die typischen Fehler, die Kundenerlebnisse negativ beeinflussen? Abgesehen von den technischen Problemen wie langsame oder instabile Applikationen liefern die Self-Services oft nicht alle Antworten auf alle wesentlichen Fragen innerhalb der genannten drei bis fünf Prozessschritte, wie eigentlich von Unternehmen vorgesehen. Oft sind die Informationen irgendwo auf den Webseiten vorhanden, aber es ist zu umständlich für den Kunden, sie zu finden. Wenn Unternehmen überprüfen möchten, ob die von ihnen vorkonfigurierten Prozesse hervorragende Kundenerlebnisse auslösen, müssen sie folgende zwei Fragen beantworten: • Welche wesentlichen Fragen müssen aus Kundenperspektive selbsterklärend beantwortet werden? • Werden diese Fragen innerhalb des vorkonfigurierten Self-Service-Prozesses proaktiv beantwortet? Ein anderes Problem ist, dass Self-Services manchmal zu komplex sind oder zu viel Information beinhalten, die nicht unbedingt notwendig ist. Häufig werden bewegte Bilder oder Pop-Ups auch dort eingesetzt, wo sie nicht wirklich zur Lösung eines konkreten Anliegens beitragen. Alles in allem belegt die WUA! Untersuchung, dass alle genannten Probleme zu negativen Kundenerlebnissen führen und somit die Wahrscheinlichkeit von Abbrüchen und Verlust potenzieller Kunden an Wettbewerber erhöhen. 12 © Detecon International GmbH Customer Self-Services – Effizienz und Kundenbindung im Zeitalter der digitalen Transformation Studie < 4 „The Best Service is Self-Service“ 4.1 Nie mehr Warteschleife 4.1.1 Self-Services und ihr schlechter Ruf – nur ein Mythos! Obwohl Kunden unternehmerische Ziele wie zum Beispiel Kostenreduktion als ausschlaggebende Treiber ansehen, werden Self-Services altersunabhängig von 78 Prozent als positiv wahrgenommen. Unterschiede zeigen sich jedoch in den einzelnen Branchen: Während Self-Services im Alle Branchen 78% Public Transport oder bei Banken von über 80 Prozent als e-Commerce 89% positiv angesehen werden, stehen die Kunden der EnergieverPublic Transport 87% 78% nehmen Self-Services sorger dem „Mitmachprinzip“ positiv wahr. verhaltener gegenüber. Dies ist Banken 80% vor allem den unterschiedlichen Reifegraden von Self-ServiceTelekommunikation 76% Angeboten geschuldet. In der Energieversorgung haben über Energie 59% 40 Prozent Self-Services noch Abbildung 4: Wahrnehmung von Self-Services nie genutzt, im Bankensektor hingegen ein Großteil sogar mehrfach die Woche. Self-Services werden, wenn auch unterschiedlich stark, generationsübergreifend genutzt und stellen im Entscheidungsprozess für oder gegen Unternehmen eine wichtige Komponente dar. Mehr als die Hälfte der Kunden (60 Prozent) wählt einen Anbieter neben dem Preis und den P rodukteigenschaften Alle Branchen 60% auch nach dem Angebot an Self-Services aus – im Public e-Commerce 76% Transport und e-Commerce sogar über 75 Prozent. Kunden Public Transport 75% Für 60% sind erkennen folglich die VorSelf-Services ein wichtiger teile automatisierter VerkaufsBanken 59% Entscheidungsfaktor und Serviceprozesse, beispielsTelekommunikation weise eine orts- und zeit53% für oder gegen einen Anbieter. unabhängigen Verfügbarkeit, Energie 39% und n utzen diese b ereitwillig. Diese Entwicklungen spiegeln Abbildung 5: Self-Services als Entscheidungsfaktor jedoch nur eine Perspektive wider. Es stellt sich die Frage, ob die fortschreitende Automatisierung gleichzeitig das Ende des persönlichen Kundenservice e inläutet. Trotz der kundenseitigen Forderung nach intelligenten Self-Service-Lösungen wird ein persönlicher Kundenservice zukünftig seinen Platz in der Multikanal-Landschaft behalten. Für 66 Prozent ist ein optionaler persönlicher Kundenservice bei komplexeren 2nd- oder 3rd-LevelAnliegen ein „must have“. Auch die „Digital Natives“ möchten letzten Endes auf diese Möglichkeit nicht verzichten. © Detecon International GmbH 13 > Studie Customer Self-Services – Effizienz und Kundenbindung im Zeitalter der digitalen Transformation Während in weniger beratungsintensiven Branchen wie dem Public Transport weniger als die Hälfte (45 Prozent) einen persönlichen Kundenservice fordert, ist dieser in b eratungsintensiven Branchen (z.B. Telekommunikation 76 Prozent, Banken 91 P rozent) nach wie vor erwünscht. Alle Branchen 61% Neben den Bindungsverpflichtungen und Risiken liegen weiBanken 91% tere Gründe, allerdings weniger in der persönlichen Beziehung Telekommunikation 76% oder Interaktion mit Mitarbeitern, sondern sind vielmehr Energie 50% Für 61% ist ein optionaler rationalen Ursprungs: Kunden ist es wichtig, bei Problemen persönlicher Kundenservice Public Transport 45% oder komplexen Anliegen richbei komplexeren Anliegen wichtig. tig verstanden zu werden und e-Commerce 45% ohne größeren Eigenaufwand Abbildung 6: Bedeutung des persönlichen Kundenservices schnell Lösungen zu erhalten. Unternehmen müssen im Rahmen eines konsistenten Multikanal-Managements folglich die Schnittstellen digitaler und persönlicher Kontaktkanäle integrieren. Best Practices dafür, aus dem Self-Service „heraus“ nahtlos einen persönlichen Kontakt durch „Click-To-Call-Back“ oder „Co-Browsing“ zum Service herzustellen, finden sich bereits branchenübergreifend. 4.1.2 Was Kunden wirklich wollen Sich nur über Self-Service-Angebote im Wettbewerb wirksam differenzieren zu können, wäre deutlich zu einfach gefasst. Self-Services gehören zum Standard und werden vorausgesetzt. Entscheidend ist deshalb die Ausgestaltung. In Anlehnung an die Erkenntnis von Bill Price („The Best Service is No S ervice“)11, wünschen Kunden zunächst gar keinen Service, sondern erwarten Produkte und Prozesse, die einen Servicefall ausschließen. Funktional Sicherheit Besteht dennoch ein Grund, Einfachheit & Übersichtlichkeit 85% das Unternehmen zu kontaktieren, ist die Verfügbarkeit von Datenschutz 69% Neben einer hohen einfachen und übersichtlichen (85 Prozent) und sicheren (69 sollten Transparenz 46% Prozent) Self-Services gefordert. Self-Services und Eher emotionale Aspekte wie Schnelligkeit sein! 46% zum Beispiel Attraktivität und Design (2 Prozent) der Anwendung oder Funktionsvielfalt (3 Prozent) werden hingegen Abbildung 7: Basisanforderungen an Self-Services eher nachrangig angesehen.12 Unabhängig von Alter und Nutzungshäufigkeit werden jedoch Funktionen wie Filter- und Vergleichsoptionen, Kundenkonten oder Apps gefordert, die die Sicherstellung eines einfachen, übersichtlichen und flexiblen Self-Service-Prozesses unterstützen. Funktionalität einfach sicher Bill Price/David Jaffe (2008): The Best Service Is No Service Die niedrige Bewertung des Aspektes Design/Attraktivität lässt sich mitunter durch eine statistische Korrelation zwischen dem top-bewerteten Item Einfachheit sowie übersichtliche Bedienung und dem Thema Design erklären, welche mutmaßlich in direkte Verbindung gebracht werden. 11 12 14 © Detecon International GmbH Customer Self-Services – Effizienz und Kundenbindung im Zeitalter der digitalen Transformation Studie < Obwohl emotionale Aspekte (vgl. Abb.7) bei Self-Services keinen unmittelbaren Erfolgsfaktor darstellen, ist davon auszugehen, dass sie durch die Sicherstellung einer hohen Funktionalität und Sicherheit indirekt mit beeinflusst werden. Self-Services stellen für Kunden einen Zweck dar und müssen durchgängig funktionieren. Die Realität zeigt jedoch, dass bei der unternehmerischen Umsetzung nach wie vor Verbesserungspotenziale bestehen. Kunden sehen die Bedienung von Self-Services lediglich als bedingt einfach (Note = 2,73) und komfortabel (Note = 2,74) an, den Datenschutz (Note = 3,47) sowie die Transparenz und Kontrolle (Note = 3,17) sogar nur als knapp ausreichend.13 bewerten* die bisherige Umsetzung der Basisanforderungen von SelfServices nur durchschnittlich! 3,91 Funktional Emotional 3,64 Customization Interaktive Beteiligung 3,58 Anzahl Funktionen 3,47 Datenschutz 3,02 3,17 Transparenz Schnelligkeit Sicherheit 2,74 Attraktivität/ Design 2,74 Stabilität 2,73 Einfachheit Kunden *Evaluation nach Schulnotensystem von 1 bis 5 Abbildung 8: Bisherige Umsetzung von Self-Service-Basisanforderungen Dies wirkt sich ebenfalls auf die Kundenerlebnisse aus: Etwa 60 Prozent der Nutzer empfinden branchenübergreifend positive Erlebnisse im Zusammenhang mit Self-Services. Auch wenn Kunden mit hoher Nutzungshäufigkeit positivere Erlebnisse empfinden, stellen Self-Services für die breite Masse (noch) Alle Branchen 60% nicht immer die erwünschte e-Commerce 83% Unterstützung dar. Auffällig sind Unterschiede zwischen Public Transport 75% In der Telekommunikation und der den einzelnen Branchen, wie Energieversorgung sind die sie auch schon bei der WahrBanken 72% Kundenerlebnisse nehmung von Self-Services noch ausbaufähig! zu erkennen waren. Während Telekommunikation 42% in der Energieversorgung 78 Prozent und in der TelekommuEnergie 28% nikationsbranche 58 Prozent keine positiven Erlebnisse Abbildung 9: Kundenerlebnisse mit Self-Services haben, e mpfinden über 70 Prozent der Kunden bei Banken oder im Public Transport die Erlebnisse mit Self-Services als positiv. Die bestehenden Self-Services noch konsequenter auf die Kundenbedürfnisse auszurichten, ist die zentrale Herausforderung. Bewertung nach Schulnotensystem von 1 (sehr gut) bis 5 (mangelhaft). 13 © Detecon International GmbH 15 > Studie Customer Self-Services – Effizienz und Kundenbindung im Zeitalter der digitalen Transformation Prof. Dr. Ralf Schengber Gründer von Dr. Schengber & Friends GmbH (DSaF- Service2.0 Provider) & Marketingprofessor an der FH Münster Wie verändert sich das Kaufverhalten der Kunden im Kontext der digitalen Transformation? Kunden wechseln in den verschiedenen Phasen des Kaufprozesses zwischen den Kanälen Online und Offline je nach Gefallen. Zudem informieren sich die „Kunden von heute“ selbstständig im Internet, kaufen dann online oder offline die ausgewählten Produkte und tauschen sich dazu in sozialen Netzwerken und Blogs aus. Sie sprechen über ihre Erfahrungen offen und manchmal auch schonungslos. Das wiederum beeinflusst potenzielle Kunden bei ihrer Kaufentscheidung. Was bedeutet dies für die Unternehmen? Moderne Services sollten sich am gesamten Kaufprozess orientieren und den Kunden stets dort abholen, wo er sich gerade befindet. Jeder Kaufprozess unterteilt sich in die Phasen „vor“, „während“ und „nach“ dem Kauf. Diese drei Phasen laufen bei unterschiedlichen Kunden im Internet immer gleichzeitig ab – während ein Interessent nach Informationen sucht, tätigt ein anderer gerade einen Kauf und ein weiterer schreibt über seine Erfahrungen und bewertet die Leistung und Qualität. Dabei gilt es zu beachten: Aus Interessierten werden Kunden – und aus Erstkunden Stammkunden. Über die Vernetzung beeinflussen Kunden das Kaufverhalten untereinander nachhaltig und ständig. Die Vorkaufphase ist geprägt durch die Suche nach Informationen, die direkte Kaufphase durch die Suche nach dem besten konkreten Angebot und die Nachkaufphase zeichnet sich durch Nutzungserfahrungen und Beschwerden aus. Diese beeinflussen wiederum das Verhalten von neuen Kunden in der Vorkauf- und Kaufphase. Welche Rolle nimmt Social Media hierbei ein? Social Media liefert eine neue Dimension der Öffentlichkeit. Der einzelne Kunde bekommt eine vernehmbare und manchmal auch laute Stimme. Dies sollten Unternehmen nicht ignorieren sondern für die Vermarktung nutzen. Welche Möglichkeiten haben Unternehmen bei der Gestaltung von Services über Social Media? Social Media Services können externe Plattformen wie Facebook, YouTube und Twitter einbeziehen und deren Reichweite nutzen oder auch eigene dialogorientierte Services bieten. Bei aller Euphorie über die Nutzerzahlen großer Social Networks ist es für Unternehmen häufig sinnvoller, eigene Anlaufstellen im Netz zu bieten. Damit schlägt man mehrere Fliegen mit einer Klappe: Erstens sind alle Internetnutzer erreichbar. Zweitens verbessert sich die eigene Präsenz bei Suchmaschinen signifikant. Drittens ist das Service-Spektrum unbegrenzt und viertens ist es kostengünstig. Die hohe Schule der Social Media-Services ist zudem die Nutzung sämtlicher Kanäle in einer integrierten Gesamtsicht aus externen und eigenen Angeboten. Die Kombination aus öffentlicher FacebookReichweite und eigener Inhaltstiefe über Foren, Chats und Selbsthilfeplattformen ist ebenso nutzerfreundlich wie effizient. Was müssen Unternehmen bei Social Media Services besonders beachten? Bei Social Media Services geht es neben der effizienten Bearbeitung von Anfragen insbesondere um den Kundendialog. Dieser ist menschlicher und weniger technisch, eher emotional und nur bedingt rational. Durch den offenen Dialog, der souverän geführt werden sollte, erhöht sich die Kundenzufriedenheit signifikant. Die zusätzliche Einbindung des Kunden in Problemlösungen und Diskussionen ist dabei eine spannende Entwicklung im Service. Welche Chancen und Herausforderungen birgt der Service 2.0? Die besonderen Chancen und Herausforderungen ergeben sich aus der weitergehenden Konvergenz der Online- und Offline-Welt. Die Kunden wechseln zwischen den Welten je nach Bedarf flexibel hin und her. Aus dem Kaufprozess der Konsumenten wird ein Kaufwürfel für Unternehmen, der acht Handlungsfelder im Service aufzeigt. Die Multichannel-Ansätze des Vertriebs zeigen die Zukunft im Service. Intelligente Verknüpfungen der Services bieten effiziente Lösungen an allen Kundenkontaktpunkten. 16 © Detecon International GmbH Customer Self-Services – Effizienz und Kundenbindung im Zeitalter der digitalen Transformation Studie < Benchmarks wie der MVNO14 giffgaff, bei dem Kunden Aufgaben im Service, Vertrieb und der Produktentwicklung verbunden mit einem Incentivierungskonzept zu nahezu 100 Prozent selbst übernehmen, zeigen, dass die digitale Transformation Möglichkeiten schafft, die weit über die Selbstadministration hinaus gehen. Kunden sind grundsätzlich dazu bereit, ihre wesentlichen Anliegen entlang der Customer Journey via Self-Services auszuführen. Neben dem Verfügbarkeitscheck (84 Prozent), der Bestellung und Aktivierung (72 Prozent) oder der Zahlung (72 Prozent) zählt hierzu ebenso die Einbindung in komplexere Prozesse wie R eklamationen (57 Prozent) oder Beschwerden (46 Prozent). häufiger Je Self-Services genutzt werden, höher ist desto der Wunsch nach mobilen Lösungen! Wichtig für die Nutzung dieser Potenziale ist, über welche Endgeräte Kunden auf Self-Services zugreifen können. Hinter dem PC (96 Prozent) rangieren Smartphones (88 Prozent) und dann T ablets (50 Prozent) als präferierte Endgeräte. Insbesondere bei häufiger Nutzung von Self-Services nimmt die Bereitschaft zur Verwendung mobiler Lösungen weiter zu. Problematisch ist, dass lediglich 15 Prozent mobilen Endgeräten volles Vertrauen schenken und die persönlichen Daten in Apps angeben.15 Insbesondere bei Transaktionen mit sensiblen Daten, zum Beispiel bei der Bezahlung, suggerieren stationäre Endgeräte eine höhere Sicherheit. So bevorzugen Kunden bei Self-Services von Banken den PC oder Laptop als Endgerät, im e -Commerce oder in der Telekommunikation hingegen Smartphones oder Tablets. Self-Services über das klassische Telefon, beispielsweise IVR-Routing, erscheinen in Anbetracht des Bedarfs an Mobilität und Vernetzung nicht mehr zeitgemäß. 4.2 Effizienz und Kundenbindung ist kein Widerspruch 4.2.1 Wie Unternehmen Self-Services heute umsetzen Während der zunehmende Wunsch nach Self-Services sowie deren Relevanz auf der Kundenseite nicht überraschen mögen, zeigen auch die Antworten der Unternehmen, dass der Bedarf an Self-Services dort als Treiber gesehen wird. Unternehmen haben die Wichtigkeit von Self-Services erkannt und fassen diese ebenso als einen wachsenden Trend auf. Während beispielsweise in der Energieversorgung und im Public Transport 86 beziehungsweise 75 Prozent der befragten Unternehmen dieser These zustimmen, stimmen Unternehmen aus dem e-Commerce mit 40 Prozent sowie Banken mit 44 Prozent dieser Ansicht eher verhalten zu, was vor allem an dem fortgeschrittenen Reifegrad von nutzbaren Self-Services in den zwei zuletzt genannten Branchen liegen dürfte. Mobile Network Virtual Operator Juniper Research (2012): Trusted-Mobility-Index 14 15 © Detecon International GmbH 17 > Studie Customer Self-Services – Effizienz und Kundenbindung im Zeitalter der digitalen Transformation Gunter Fritsche, Senior Vice President Internet Vertrieb und Service Telekom Deutschland GmbH Jonathan Schreyer, Leiter eService Privatkunden Telekom Deutschland GmbH Welche Wege geht die Telekom Deutschland mittel- und langfristig, um Self-Service-Angebote auszubauen und deren Nutzung zu erhöhen? Mittel und langfristig werden alle Services in zwei neue Portale überführt und harmonisiert. Anfang 2015 streben wir eine eService Suite an, die über alle Touchpoints Kunde-Maschine, Kunde-Berater und KundeKunde ein übergreifendes und vor allem vernetztes Kundenerlebnis bieten wird. Ein Jahr später planen wir darüber hinaus ein übergreifendes Kundencenterportal, in dem unsere Kunden ihre gebuchten Produkte und Dienste selbst administrieren, verwalten und gegebenenfalls entstören können. Was bewegt Telekom-Kunden, von den klassischen Kanälen auf Self-Services zu wechseln, und wie bewegt die Telekom ihre Kunden, Self-Services zu nutzen? Wir können unsere Kunden nur dann zur Nutzung der Self-Services bewegen, wenn sie dort einen e chten Mehrwert erfahren und Ihr Anliegen schnell und einfach lösen können. Zum Beispiel können unsere K unden eine Bankverbindung im Self-Service sofort und unmittelbar wirksam in unseren Systemen ändern. Für viele Kunden ist das ein gutes Gefühl, denn hier haben sie sofort die Bestätigung, dass alle Angaben korrekt und sofort angepasst wurden. Gleiches gilt bei einer Entstörung. Das ist für den Kunden immer unangenehm, lästig und vor allem e inschränkend, wenn einmal etwas nicht funktioniert. Mittels eines Self-Service-Angebotes bieten wir dem Kunden perspektivisch vollständige Transparenz. Unsere Kunden können also zu jeder Zeit nachvollziehen, was gerade passiert oder wann ein Problem gelöst wird. Ist das einmal vom Kunden gelernt, wird er weitere Services von sich aus nutzen wollen, wie zum Beispiel das Selbstaufgeben von Gepäck bei der Lufthansa, nach dem der Kunde bereits vorab online eingecheckt hat. Was sind die spannendsten Self-Service-Features, auf die sich Telekom-Kunden in näherer Zukunft freuen können? Eines unserer großen Themen ist unsere Feedback Community. Diese – abgeleitet aus unseren Aktivitäten „Telekom hilft“ bei Twitter und Facebook – bietet unseren Kunden die Möglichkeit, ein Problem zu adressieren, direkt verfügbare Antworten oder Ergänzungen von anderen Kunden zu bekommen und /oder auf Wunsch mittels eines Kundenberaters über das gewählte Medium zu kommunizieren. Erste Erfahrungen haben wir bereits gesammelt. Gibt es Geschäftsvorfälle, die Sie perspektivisch ausschließlich im Self-Service sehen? Mit Sicherheit. Wie bereits erwähnt bieten wir Bedienungsanleitungen und Treiber ausschließlich online an. Weitere Services werden folgen. Welches ist aus Ihrer Sicht der wichtigste KPI im Self-Service-Kanal? Kundenzufriedenheit, Kundenzufriedenheit und Kundenzufriedenheit. Unsere Kunden müssen das Angebot annehmen. Dafür muss es schnell und einfach sein und eben – wie beschrieben – auch einen Nutzen bieten. Wenn unsere Kunden damit nicht zufrieden sind, dann werden wir auch nichts erreichen. Wenn aber Kunden zufrieden sind – und wir messen die Kundenzufriedenheit nach jeder Transaktion zum Beispiel in Form einer Lösungsquote und einer Bewertung – werden sie es weiter nutzen und auch weiter empfehlen. Das muss unser Ziel sein. Welche revolutionären Entwicklungen und Innovationen sind im Kundenservice in den nächsten fünf bis zehn Jahren aus Ihrer Sicht noch zu erwarten? Das Verschmelzen von Online-Self-Services sowie persönlicher Kundenberatung. Unsere Kunden w erden perspektivisch in jedem Self-Service-Prozess auch die Möglichkeit haben, einen Kundenberater h inzuzuziehen. Das vorzugsweise mittels Videochat. Hierbei ist der Berater für den Kunden nicht nur sichtbar, er kann auch durch das Einfügen interaktiver Elemente die Kommunikation mit dem Kunden intensivieren. Welche Rolle nimmt Social Media aus Ihrer Sicht als Sales- und Service-Kanal in der Zukunft ein? Social Media spielt bereits eine wichtige Rolle. Unsere Kanäle von „Telekom hilft“ werden bereits heute sehr intensiv von unseren Kunden angenommen und wachsen überproportional stark. Wir gehen davon aus, dass Social Media ein Kanal wird, wie die Hotline selber. Wir müssen da sein, wo unsere Kunden sind. 18 © Detecon International GmbH Customer Self-Services – Effizienz und Kundenbindung im Zeitalter der digitalen Transformation Studie < Grundsätzlich schätzen Unternehmen die Gründe richtig ein, Kundenorientierte Ziele Unternehmerische Ziele für welche Anliegen Kunden Kundenzufriedenheit 81% Self-Services nutzen würden, und bieten die von den Kosteneinsparungen 78% Kunden als essentiell angese henen Self-Service-Funktionen Servicequalität 70% weitestgehend an. Den Grund Die häufigsten für Self-Service-Aktivitäten bei der Implementierung von Self-Services: sehen Unternehmen sowohl kundenbedingt als auch aus Unternehmenssicht. So ist die Erhöhung der KundenAbbildung 10: Unternehmensziele bei der Implementierung von Self-Services zufriedenheit (81 Prozent Zustimmung) dicht g efolgt von der Reduzierung von Kosten (78 Prozent Zustimmung) das häufigste Ziel eines Self-Service-Investments. Obwohl die Kundenorientierung also einen wesentlichen Implementierungstreiber darstellt, ist nicht von der Hand zu weisen, dass mit Hilfe von Self-Services Kundenanfragen in digitale Touchpoints kostengünstiger verlagert werden können und zudem eine schnellere Lösung ermöglichen. Ziele Kundenzufriedenheit, Kosteneinsparungen Kunden und Unternehmen stimmen überein, dass Servicekomponenten wie Funktionsvielfalt oder interaktive Beteiligungen eine eher nachgeordnete Rolle spielen und die Lösung des Anliegens oberste Priorität genießt. Auch hinsichtlich der hohen Bedeutung funktionaler Servicekomponenten ist man sich einig – beide Seiten sehen die Einfachheit und Übersichtlichkeit als die wichtigste Basisanforderung an. Unterschiede sind jedoch hinsichtlich der Relevanz sicherheitsbezogener Servicekomponenten, zum Beispiel Datenschutz, zu erkennen. Während der Datenschutz für Kunden gleich die zweitwichtigste Basisanforderung (rund 70 Prozent Zustimmung – vgl. Abbildung 7) ist, sehen das branchenübergreifend nur 33 Prozent der UnterKundensicht Unternehmenssicht nehmen genauso. Erstaunlich 60% 86% Alle Branchen ist, dass Händler im e-Com83% merce mit nur 10 Prozent Zue-Commerce 86% stimmung deutlich unter dem Unternehmen schätzen die 75% Durchschnitt liegen. Ein ähnPublic Transport 76% empfundenen Erlebnisse liches Bild ist hinsichtlich der 72% ihrer Kunden zu positiv ein! Transparenz zu erkennen. WähBanken 85% rend 46 Prozent der Kunden 42% Telekommunikation 82% die Transparenz, zum Beispiel 28% der Fortschritt im BeschwerdeEnergie 86% oder Bestellprozess, von SelfAbbildung 11: Vergleich: Self-Services aus Kunden- und Unternehmenssicht Services als bedeutend ansehen, stimmen auf Seiten der Unternehmen hier nur 30 Prozent zu. Auch wenn sicherheitsbezogene Servicekomponenten eher im Hintergrund agierende Faktoren darstellen, nehmen sie in Zeiten von Datenschutzskandalen eine umso bedeutendere Rolle ein. Demnach ist es für Unternehmen wichtig, neben einfach sowie logisch aufgebauten Self-Services ebenso durchgängig sichere Prozesse zu gewährleisten und dies aktiv zu kommunizieren. Aufgrund dieser Erkenntnisse liegt es nahe, dass auch die Ansichten von Kunden und Unternehmen deutliche Unterschiede bezüglich der Einschätzung über tatsächlich empfundene Erlebnisse aufweisen. © Detecon International GmbH 19 > Studie Customer Self-Services – Effizienz und Kundenbindung im Zeitalter der digitalen Transformation Während rund 60 Prozent der Kunden ein positives Erlebnis bei Self-Services bestätigten, sind es auf Seiten der Unternehmen über 80 Prozent Zustimmung. Bei Energieversorgern (Kunde 28 Prozent, Unternehmen 86 Prozent) und Telekommunikationsunternehmen (Kunde 42 Prozent, Unternehmen 82 Prozent) ist die Divergenz zwischen Eigen- und Kundenwahrnehmung sogar noch deutlicher. 4.2.2 Self-Services als Bestandteil der Kontaktstrategie Dass die optimale Ausgestaltung von Self-Services im Idealfall zu einer positiven Kundenbindung beiträgt, ist die eine Seite der Medaille – doch mit welchen Auswirkungen können Unternehmen aus ökonomischer Perspektive kalkulieren? Die M öglichkeit der Entlastung traditioneller Touchpoints wird von Unternehmen grundsätzlich attraktiver bewertet als die erhöhte Verfügbarkeit durch zusätzliche digitale KontaktAlle Branchen 10 bis 15% punkte. Branchenübergreifend Telekommunikation werden in den nächsten ein 15 bis 20% bis zwei Jahren Einsparungen e-Commerce 10 bis 15% zwischen 10 und 15 Prozent der Sales- und Servicekosten Telko-Unternehmen schätzen die Public Transport Bis zu 10% sowie Verlagerungspotenziale Einsparungspotenziale mit bestehender Kundenkontakte Energie Bis zu 10% 15 bis 20% am höchsten ein. in Self-Services von bis zu 15 Prozent erwartet. In der Banken Bis zu 10% Telekommunikationsbranche und im e-Commerce (bis Abbildung 12: Kosteneinsparungspotenziale bei Self-Services zu 20 Prozent) werden die Einsparungspotenziale im Vergleich zu der Energieversorgung oder dem Public Transport (bis zu 10 Prozent) höher eingeschätzt. Dies ist vor allem auf die vergleichsweise geringe Frequenz persönlicher Interaktionen in diesen Branchen zurückzuführen und spiegelt sich gleichermaßen in den erwarteten Verlagerungspotenzialen der Kundenkontakte wider. Telekommunikationsunternehmen rechnen durchschnittlich mit einer Verlagerung von bis zu 20 Prozent der Kundenkontakte, Unternehmen im Public Transport mit einem Shift zwischen 10 und 15 Prozent. Alle Branchen 5 bis 10% Banken 10 bis 15% Telekommunikation Bis zu 10% Energie 5 bis 10% Public Transport Bis zu 5% Banken schätzen die Umsatzzuwächse mit 10 bis15% am höchsten ein. e-Commerce Bis zu 5% Abbildung 13: Umsatzsteigerungspotenziale bei Self-Services 20 An Umsatzzuwächsen erwarten die Unternehmen in den nächsten ein bis zwei Jahren branchenübergreifend zwischen 5 und 10 Prozent. Unter Berücksichtigung der Wettbewerbssituationen erweisen sich diese Einschätzungen jedoch als verständlich, da beispielsweise Branchen wie die Telekommunikation mittlerweile nicht nur einen hohen Sättigungsgrad erreicht haben, sondern auch durch den intensiven Wettbewerb mit beispielsweise Kabelnetz- © Detecon International GmbH Customer Self-Services – Effizienz und Kundenbindung im Zeitalter der digitalen Transformation Studie < betreibern eher auf Stabilisierung aktueller Umsätze konzentriert sind. Unabhängig vom Wettbewerb sind bei der Verschiebung der Kontakte in den digitalen Kanal vorübergehende Kannibalisierungseffekte zu berücksichtigen, da sich durch die Kontaktverlagerung Sales-Potenziale aus persönlichen Interaktionen im Inbound zunächst verringern. Entsprechende Maßnahmen, um dem entgegenzuwirken, sind zu berücksichtigen. Anders als bei Kostensenkungs- und Kontaktverlagerungspotenzialen existieren bei einer branchenspezifischen Betrachtung jedoch keine nennenswerten Unterschiede. Als strategisches Self-Service-Gesamtziel von Unternehmen kann die Erreichung konstanter Umsätze bei einer Steigerung der Kundenzufriedenheit und die gleichzeitige Reduzierung der Kosten durch die Automatisierung der Kundenprozesse als oberste Prämisse formuliert werden. © Detecon International GmbH 67% ...der Unternehmen erwarten Umsatzzuwächse von bis zu 10%. 21 > Studie Customer Self-Services – Effizienz und Kundenbindung im Zeitalter der digitalen Transformation 5 Service-Company der Zukunft – Kunden digital begeistern Die Studie zeigt, dass mittlerweile generationsübergreifend eine Zielgruppe existiert, die Self-Services p räferieren und nur noch einen eingeschränkten persönlichen Kontakt mit Unternehmen wünschen. Die quantitative und qualitative Ausgestaltung von Self-Services nimmt daher eine bedeutende Rolle im Entscheidungsprozess der K unden für oder gegen einen Anbieter ein. Hinsichtlich der Frage, was bei Self-Services angeboten wird, zum Beispiel vom K unden bevorzugte Self-Service-Funktionen, erfüllen Unternehmen bereits weitestgehend die Erwartungen der Kunden. Auch wenn dadurch eine gute Basis geschaffen ist, zeigt die Studie, dass Unternehmen beim Q ualitätscheck, wie Self-Services angeboten werden, die Anforderungen der Kunden noch nicht erfüllen. Self-Services sollten in erster Linie funktionieren und eine einfache sowie sichere Nutzung erlauben. Die Ergebnisse zeigen jedoch, dass die unternehmerische Ausgestaltung in Form der Einfachheit, des Datenschutzes sowie der Transparenz und Kontrolle als noch nicht zufriedenstellend empfunden wird. Die Umsetzung der nachgefragten Kauf- und Servicefeatures, das verbesserte Nutzererlebnis oder auch die Kombination von Self-Services und persönlichem Kundenservice sind einige Schwerpunkte, die in Zukunft noch besser auf den Kunden zugeschnitten werden müssen. Die erforderliche intensivere Betrachtung auf ein kundenorientiertes und wirkungsvolles Self-Service-Portfolio ist kein losgelöster Baustein, der als isolierte strategische oder technische Maßnahme betrachtet werden kann. Kunden kommunizieren am liebsten einfach und schnell, aber auch variabel im Zugang, das heißt es geht grundsätzlich um eine ganzheitliche Multikanal-Perspektive. Unterschiedlich komplexe Kundenkontakte treten an den verschiedensten Touchpoints auf. Erfolgreiches Kundenerlebnismanagement und Steigerung der Kundenbindung bei ausbalancierter Effizienz sind wesentliche Anforderungen an ein Multikanal-Kundenkontaktmanagement unter heutigen Wettbewerbsbedingungen. Um das Spannungsfeld zwischen zufriedenen, loyalen Kunden einerseits und ambitionierten Profitzielen andererseits teilweise aufzulösen, empfiehlt es sich, das Kundenkontaktmanagement wertbasiert anzulegen.16 Die Geschäftsvorfälle des Kunden sind sehr vielfältig und individuell – und von unterschiedlichem Wert für das Unternehmen und den Kunden selbst. Besonders wichtig dabei ist, dass die wertorientierte Betrachtung ausdrücklich beide Perspektiven einbezieht. Phase 1: Analyse Phase 2: Reduktion Phase 3: Automatisierung Analyse und Kategorisierung aller Kundenkontakte Eliminierung nicht-werthaltiger Kontakte Kontaktverlagerung in den Self-Service Kanal Phase 4: Erweiterung Erhöhung des Kontaktvolumens im e-Channel Abbildung 14: Detecon „Kontaktmanagement-Funnel“ Schell, A. (2011) Exzellenter Service ist, wenn ein gutes Gefühl bleibt, Europäisches Institut für angewandtes Kundenmanage- ment, München 16 22 © Detecon International GmbH Customer Self-Services – Effizienz und Kundenbindung im Zeitalter der digitalen Transformation Studie < Phase 1: Analyse und Kategorisierung aller Kundenkontakte Zentraler Bestandteil einer wertorientierten Ausrichtung des Kundenservices ist eine differenzierende Analyse und Einordnung werthaltiger oder wertloser Kundenkontakte. Werthaltig ist aus Kundenperspektive sowie Unternehmenssicht zu unterscheiden. Für jede Kategorie empfiehlt sich ein spezifischer strategischer Umgang mit den betreffenden Geschäftsvorfällen. Die wesentlichen Zieldimensionen im Kontakthandling sind Kundenerlebnis, Kundenzufriedenheit und Kosteneffizienz. Beide Faktoren im Einklang zu halten, ist die übergeordnete Prämisse des wertorientierten Kontaktmanagements. Phase 2: Eliminierung nicht-werthaltiger Kontakte Ziel dieser Phase ist die Implementierung einer Analytik, um nicht-werthaltige Kontakte zu identifizieren und zu eliminieren oder deutlich zu reduzieren. Sind die wesentlichen nicht-werthaltigen Kontaktarten identifiziert, setzt eine Eliminierung zunächst kurzfristig bei der Erstlösungskompetenz und -quote im Kundenservice an: Was sind die Gründe und Ursachen, dass bestimmte Anliegen nicht im Erstkontakt gelöst werden können und Folgekontakte produzieren? Im zweiten Schritt werden Ursachen auf Ebene der dahinterliegenden K ernleistungsprozesse und -funktionen beseitigt. Eine langfristig erfolgreiche Reduktion nicht-werthaltiger K undenkontakte verlangt oft Prozessoptimierungen grundlegender Art, manchmal aber auch nur kleine Änderungen wie die Anpassung einer missverständlichen Benennung von Rechnungsposten. Phase 3: Kontaktverlagerung in den Self-Service Kanal Die dritte Phase beschäftigt sich mit der Kundenkontaktverlagerung in die Self-Service-Kanäle. Zudem gilt es anschließend, die Verlagerung durch Vertrauens- und Feedbackmanagement zu stabilisieren: 1. 2. 3. 4. 5. 6. Definieren von Ablaufszenarien für potenzielle Kundenkontaktverlagerungen, zum Beispiel SMS-Messaging oder IVR, die auf Self-Services hinweisen Entwickeln eines Migrationsplans unter Berücksichtigung wichtiger Fragen, wie 2.1 Welche Kampagnen müssen geschaltet werden? 2.2 Wie müssen Kunden für den Transfer incentiviert werden? 2.3 Welche Lösungen sind anzubieten? Kompensieren möglicher Verluste von Inbound-Umsätzen durch Cross- und Up-Selling, zum Beispiel durch einen temporär verstärkten Einsatz von Outbound-Kampagnen in der Verlagerungsphase Nutzen von Zertifikaten für Datensicherheit und Transparenz Entwickeln eines intelligenten und verknüpften Kundendatenmanagements Integrieren von Kunden in die Geschäftsprozesse und aktives Nutzen von Feedback für die Verbesserung und Entwicklung der Produkte Phase 4: Erhöhung des Kontaktvolumens im e-Channel In der vierten Phase gilt es, die Kundeninteraktion in der digitalen Welt durch die Entwicklung und V erstärkung positiver Kundenerlebnisse zu erhöhen. Konkret bedeutet dies, dass Usability und User Experience genauso im Vordergrund stehen wie individuelle Ansprache und Angebote, um die Attraktivität des Self-Service-Kanals hervorzuheben: 1. 2. 3. 4. 5. Identifizieren und analysieren von Bedürfnissen und Wünschen der Zielgruppe Individualisieren der Produkte, Services und Informationen Unterstützen der Anwendungen durch Filter- oder Vergleichsfunktionen Erhöhen der Usability durch eine intuitive und selbsterklärende Navigation Einsetzen von Peer-to-Peer Communities und dazu passende Incentive-Pläne, um die Kundenintegration zu fördern Der von Detecon auf Basis des Werthaltigkeitsprinzips entwickelte Kundenkontaktmanagement-Ansatz unterteilt sich in vier Umsetzungsphasen und versteht die digitale Transformation als wichtige Leitplanke innerhalb des Konzepts. Die Detecon-Studie zeigt, dass Kunden von Self-Services eine einfache und übersichtliche Bedienung, klare Erfüllung von Datenschutz- und Sicherheitsvorgaben sowie Schnelligkeit erwarten. Zusätzlich müssen für verschiedene Kundensegmente gleichzeitig mehrere Kanäle verfügbar sein. Eine übergreifende Sicht kann dabei nur durch eine einheitliche Informationshaltung und transparente IT-gestützte Prozesse im Hintergrund sichergestellt werden. Sie sind letztendlich der Enabler des Self-Service-Erlebnisse beim Kunden. Das folgende Kapitel behandelt diesen wichtigen Aspekt ausführlicher. © Detecon International GmbH 23 > Studie Customer Self-Services – Effizienz und Kundenbindung im Zeitalter der digitalen Transformation 6 IT als unternehmensinterner Enabler17 Integrierte und konsistente Self-Services in allen digitalen Kanälen sowie deren Bereitstellung für Unternehmenseinheiten wie stationären Handel, Direktvertrieb, Call Center oder technischer Service sind verbunden mit Anpassungen in der klassischen IT-Architektur. Die zukünftige Ziel-Architektur definiert sich über die sogenannte „Zero-Touch“-Kundeninteraktion, durch die es dem Kunden ermöglicht wird, ohne einen persönlichen Kontakt in verschiedenen Kanälen Anfragen zu platzieren oder Käufe zu tätigen. High Level Anforderungen an nahtlose Self-Services „Zero-Touch“-Kundeninteraktion muss selbsterklärend, ohne Medienbrüche und ohne Barrieren implementiert sein. Die Self-Services müssen auf identischen Prozessen und Systemen aufsetzen, welche die Mitarbeiter in der Kundeninteraktion verwenden, um kohärent Kundenwünsche zu bedienen. Kunden erwarten eine konsistente Betreuung und Bearbeitung ihrer Anliegen über jeden Touchpoint hinweg und nutzen für eine Transaktion den Kanal, der ihnen zur Erreichung des Ziels am effizientesten erscheint. Die vorliegende Studie hat gezeigt, dass Kunden von Self-Services eine einfache und übersichtliche Bedienung, klare Erfüllung von Datenschutz- und Sicherheitsvorgaben sowie Schnelligkeit erwarten. Zusätzlich müssen für verschiedene Kundensegmente gleichzeitig mehrere Kanäle verfügbar sein. Eine übergreifende Sicht kann nur durch eine einheitliche Informationshaltung und transparente Prozesse im Hintergrund sichergestellt werden. Die individuelle Nutzung für den Kunden ist einfach, aber vor allem auch sicher zu gestalten, um die User Experience erwartungskonform zum gewählten Self-Service und Endgerät zu kreieren. Zu berücksichtigen ist, dass Kunden während der digitalen Interaktion möglicherweise sogenanntes Channel-Hopping betreiben. Durch übergreifendes Session-Handling und User Management können Anwendungen dies kanalübergreifend ermöglichen. Jegliche Anwendungen haben dabei die Basisanforderung, äußerst fehlerresistent und robust zu sein. Treten zudem Unsicherheiten im Bearbeitungsprozess auf, sollte sichergestellt sein, dass Kunden zu jeder Zeit persönliche Hilfe, zum Beispiel durch Click-to-Chat oder Callback-Option, in Anspruch nehmen können. Dem Kundenberater muss es technisch ermöglicht werden, auf den gleichen Datensatz und Prozessschritt sowie die gleiche Anwendung wie der Kunde zugreifen zu können. Über die individuellen Anwendungen hinaus sind Social Media Features wie Twitter und Facebook für zusätzliche Nachfragen zur Verfügung zu stellen. Der technisch wenig komplexe Einstieg bei Social Networks zahlt zusätzlich darauf ein, dass hohe Volumina von Kundeninteraktionen bereits zu einem frühen Zeitpunkt des Kundenanliegens beantwortet werden können. Status Quo Customer Self-Services sind aktuell hauptsächlich als klassische Webanwendungen (Desktop) sowie als optimierte Version für mobile Endgeräte implementiert. Die Nachfrage nach mehr mobilen Nutzungsmöglichkeiten wurde bereits in den vorherigen Kapiteln thematisiert. Eine erweiterte Nutzung der Möglichkeiten von Smartphones und Tablets als native Apps finden deshalb nach und nach immer häufiger ihren Einsatz. Callrouting via IVR als eine schon eher etablierte Maßnahme, wird ebenfalls häufig verwendet. Meist jedoch sind die Kundeninteraktionskanäle jeweils getrennt voneinander betrieben und eingesetzt sowie oft nur bestimmten Produkten oder Kundensegmenten zugeordnet. Self-Services sollten jedoch immer produktübergreifend konsistent und integriert für alle Kanäle aufbereitet sein. Die Integration der unterschiedlichen Hardware-Varianten versteht sich dabei von selbst. Empfehlungen, Gestaltungsparameter einer Self-Service-Architektur Customer Self-Services müssen grundsätzlich als eine Infrastrukturkomponente im Rahmen der Applikationslandschaft begriffen und entwickelt werden. Die einzelnen Architekturkomponenten sind in der zentralen Anwendungsarchitektur zu pflegen. Zusätzlich bedarf es hoher Flexibilität bei der Entwicklung neuer Applikationen und Customer Touchpoints. Auszug aus der laufenden Detecon-Studie “Customer Self-Services - Architecture” von Steffen Roos, verfügbar ab Juli 2014 17 24 © Detecon International GmbH Customer Self-Services – Effizienz und Kundenbindung im Zeitalter der digitalen Transformation Studie < Customer Self-Service Zielarchitektur version 1.1 Interface & touchpoint Service Community Mgmt. apps Text TV Kiosk Konf iguratoren Microsites Sevice apps Vertriebsinf os Kundenservice Smart X etc. Prosumenten Fat client Mobile Browser Interactive TV SMS Web services Browser Native Mobile App IVR USSD etc. Partner Sites/ Apps Social Networks Shopping Zahlung Kunden Services Nutzergenerierter Inhalt Kundenmanagement Bestellung Inventar Analyse & Reporting Integration (Aggregation, Zugriff, Transfer, Integration) Daten Master data Vertriebsdaten Unstrukturierte Daten Benutzer / Prof ile Metadaten Produktdaten Analysedaten Workf lows Suche Services Prozessorchestrierung Katalog Konnektivität & Interoperabilität Content Management Informationssicherheit & -privacy Administration & Management Benutzermanagement & Personalisierung Bereitstellung & Verteilung (Koordinieren, instrumentieren, anwenden, verteilen, erstellen) Abbildung 15: Komponenten einer Self-Services-Architektur – Idealtypus Eine zukunftsfähige Self-Services-Architektur muss als Service-basierte Multi-Layer Architektur aufgesetzt werden, in deren einzelnen Schichten jeweils spezifische Fähigkeiten ausgeprägt sind: Prosumenten & User Interfaces Fachliche User Interfaces (intern/extern) müssen auf unterschiedliche „technische Prosumenten“18 abgebildet und aus einer einheitlichen Infrastruktur gespeist werden. Eine erfolgreiche Self-Service-Architektur muss eine große Flexibilität des Presentation Layers auf Basis eines relativ stabilen und statischen Cores ermöglichen. Der P resentation Layer muss in der Lage sein, aktuelle UIs umzusetzen (Joy of Use). Neben dem Webkanal müssen diverse mobile Kanäle bedient werden, aber auch weitere Multikanal-Szenarien wie Print-to-PDF, RSS-/Atom-Feeds sowie Datentransportformate wie XML. Interface & touchpoint Service Community Mgmt. apps Text TV Kiosk Konf iguratoren Microsites Sevice apps Vertriebsinf os Kundenservice Smart X etc. Prosumenten Fat client Mobile Browser Interactive TV SMS Web services Browser Native Mobile App IVR USSD etc. Partner Sites/ Apps Social Networks Abbildung 16: Prosumenten & User Interfaces Technische Prosumenten sind Devices/Interfaces, die sowohl Daten lesend konsumieren als auch schreibend verändern können. 18 © Detecon International GmbH 25 > Studie Customer Self-Services – Effizienz und Kundenbindung im Zeitalter der digitalen Transformation Bereitstellung & Verteilung Wichtig für die Investitionssicherheit der Self-Service-Architektur ist die Beantwortung der Frage, wie flexibel und schnell neue Customer Self-Services auf unterschiedliche Kanäle ausgerollt werden können, ohne tiefgreifende Entwicklungen und Eingriffe in die existierende Infrastruktur zu benötigen. Die Bereitstellung und Verteilung der Self-Services in die Kanäle muss deshalb über eine eigene Schicht abstrahiert werden, die sowohl Webformate, als auch das native Entwickeln von mobilen Apps ermöglicht. Diese Schicht muss die kanalunspezifischen Inhalte liefernden technischen Services der Backends sehr spezifisch auf die verschiedenen abnehmenden Kanäle mit ihren technischen Spezialanforderungen, zum Beispiel Formatangaben, verteilen. Bereitstellung & Verteilung (Koordinieren, instrumentieren, anwenden, verteilen, erstellen) Administration & Management Content Management Katalog Shopping Zahlung Kunden Services Nutzergenerierter Inhalt Kundenmanagement Bestellung Inventar Analyse & Reporting Abbildung 17: Bereitstellung & Verteilung / Administration & Management Administration & Management Self-Services sollten in einer Managementschicht erstellt, konfiguriert und organisiert werden, welche die SelfService-Architektur „mit Leben“, das heißt mit Content und Services füllt. Zur Unterstützung verschiedener Anwendergruppen wie zum Beispiel spezieller Autoren aus der Produkt- und Shop-Redaktion sind Cockpits gefordert. Eine grundsätzliche Herausforderung für diese Cockpits ist, Inhalte und Applikationen verschiedenster Liefersysteme zusammenzufügen und den entsprechenden Kanälen zuzuordnen. Integration Der Zugriff auf die Daten von sowohl generischen Systemen wie dem CRM-System als auch spezifischen SelfService-Systemen wie Web Content muss über eine einheitliche Integrationsschicht organisiert werden. Eine der wichtigsten Prämissen für die Entwicklung der Self-Service-Architektur ist, dass möglichst keine Business-Logik im Self-Service nachgebaut oder parallel implementiert werden sollte, sondern dass stets ein Weg zur möglichst abstrahierten und einheitlichen Integration von logikführenden Backend- und Legacysystemen gewählt wird. Daten Übergreifendes, konsistentes und kohärentes Datenmanagement ist zwingende Voraussetzung für das F unktionieren einer übergreifenden Self-Service-Architektur. Die Architektur ist hierfür modular aus wiederverwertbaren Services mit offenen Interfaces aufzubauen und Data Federation Technologien sind zu supporten. Idealerweise kann die SelfService-Architektur bereits auf eine einheitliche, service-basierte Integrationslandschaft aufsetzen. Integration (Aggregation, Zugriff, Transfer, Integration) Daten Master data Vertriebsdaten Unstrukturierte Daten Benutzer / Prof ile Metadaten Produktdaten Analysedaten Workf lows Suche Services Abbildung 18: Datenintegration 26 © Detecon International GmbH Customer Self-Services – Effizienz und Kundenbindung im Zeitalter der digitalen Transformation Studie < Core Services Ein ganzheitlicher Ansatz in der Entwicklung der Anwendungsarchitektur für eine Customer Self-Services-Infrastruktur bedarf einer klaren Definition der Aufgaben der eigentlichen Frontendapplikationen sowie der Abgrenzung zu spezialisierten Support- und Backendsystemen. Definierte Regeln für die Weiterentwicklung auf unterschiedlichen Ebenen sind im Zuge dessen bereits vorab festzulegen. Prozessorchestrierung Konnektivität & Interoperabilität Informationssicherheit & -privacy Benutzermanagement & Personalisierung Spezifische Querschnittfunktionen, die Orchestrierung der Prozesse, das Sicherheitshandling oder die Personalisierung sind als eigene Services auszulagern, welche als Core Services alle zentral genutzten Services und Anforderungen an die Self-Service-Infrastruktur zusammenfassen. Das zentrale Benutzermanagement ist als Voraussetzung der Personalisierung zu sehen. Wie bereits beschrieben sind Kunden im Besonderen an der Sicherheit und dem Datenschutz von Self-Services interessiert, weshalb die Erfüllung dieser Anforderung prominent und übergreifend bedient werden muss. Grundsätzliche Regeln zu Konnektivität und Interoperabilität müssen zentral koordiniert werden, damit das Gesamtsystem aus Einzelservices aufeinander abgestimmt bleibt. Ohne eine übergeordnete Prozessorchestrierung kann eine übergreifende Transaktionssicherheit nicht gewährleistet werden. Abbildung 19: Core-Services Die einer Self-Services-Architektur zugrundeliegenden Module sind als wiederverwertbare Services abzubilden und technisch auszuprägen. Die Services dienen als zentrale und erweiterbare Bibliothek an Funktionen innerhalb der ITLandschaft und fungieren als Baukasten für Implementierungsprojekte, um beispielsweise Time-to-Market-Zyklen zu verkürzen oder auch Synergien durch die Wiederverwendung von bereits genutzten Anwendungen zu e rmöglichen und zuvor getätigte Investitionen zu berücksichtigen. © Detecon International GmbH 27 > Studie Customer Self-Services – Effizienz und Kundenbindung im Zeitalter der digitalen Transformation 7 Customer Self-Services 2020 Schnelligkeit, Erreichbarkeit und eine hervorragende Lösungskompetenz – diese Serviceanforderungen werden auch in Zukunft das Kundenerlebnis weiterhin maßgeblich beeinflussen. Fakt ist jedoch, dass eine digitale Transformation nicht nur die Erwartungen der Kunden beeinflusst – sie offenbart auch für Unternehmen neue Möglichkeiten bei der Gestaltung des Kontaktmanagements. Detecon hat in diesem Zusammenhang fünf relevante SelfService-Trends mit hohem Umsetzungspotenzial identifiziert. Trend # 1: Smartphone-Check-Out Smartphones entwickeln sich zu Alleskönnern und lassen sich durch Apps immer vielseitiger nutzen. Für einen Großteil der Menschen stel len sie daher einen unverzichtbaren Begleiter dar. Wie Unternehmen sich diesen Trend vor allem bei S elf-Services zunutze machen können, zeigt die französische Supermarktkette Casino: Kunden können im stationären Handel Lebensmittel mit Hilfe der mCasino-App per QR-Code selbst scannen und via mobile Wallet digital Abbildung 20: Smartphone Check-Out @ Casino France, bezahlen. Dies wird mit zusätzlichen Quelle: blick.ch (hobt://www.blick.ch/news/wirtschaft/coop-setzt-auf-iphone- kundenid2141968.html) Produktinformationen auf dem Display sowie personalisierten ContentAngeboten, beispielsweise Coupons und Loyalitätsprogramme, die an die individuellen Einkaufsgewohnheiten ausgerichtet sind, kombiniert. Neben den Vorteilen auf Kundenseite, zum Beispiel die Vermeidung von Warteschlangen und individuelle Angebote, bietet der Smartphone Check-Out als Substitut der Selbstbedienungskassen auch für Unternehmen einen zählbaren Nutzen. Trend # 2: Augmented Reality Unternehmen stehen vor der Herausforderung, Kundenkontakte ohne bemerkbaren Verlust der S ervicequalität zu automatisieren. In diesem Zusammenhang fällt mit steigender Häufigkeit der Begriff „Augmented Reality“: die Erweiterung realer Umgebungen oder Gegenstände durch Zusatzinformationen, virtuelle Bilder oder V ideos. Augmented Reality dient als Werkzeug, um die virtuelle mit der physischen Realität Abbildung 21: e-KurzInfoApp von Audi, zu verschmelzen. Kunden von Audi Quelle: invidis.de (http://invidis.de/2013/08/metaio-audi/) können beispielsweise mit Hilfe ihres Smartphones über eine App verschiedene Fahrzeugelemente scannen und Hinweise zur Funktionsweise erhalten. Unternehmen erhalten somit die Möglichkeit, weniger werthaltige Interaktionen zu reduzieren und die gewonnenen Ressourcen anderweitig einsetzen. 28 © Detecon International GmbH Customer Self-Services – Effizienz und Kundenbindung im Zeitalter der digitalen Transformation Studie < Trend # 3: „Überall“-POS durch virtuelle QR-Stores Die zunehmende Mobilität und Vernetzung von Arbeitswelt und Privatleben steigern den Bedarf an automatisierten Self-ServiceLösungen. Das bereits im Eingang beschriebene Beispiel des virtuellen Supermarkts in den U-Bahn-Stationen Seouls skizziert, wie Unternehmen diesem Trend nachkommen können. Die Homeplus-App ermöglicht es Kunden, mit Hilfe ihrer Smartphones und einem entsprechenden „QRAbbildung 22: Überall-POS von Homeplus, Quelle: http://www.ancheng.tw/wp/?p=612 Code-Regal“ Produkte zu kaufen. Geliefert wird die erworbene Ware im Anschluss wahlweise direkt zum Kunden nach Hause, zum Arbeitsplatz oder in den nächstgelegenen Supermarkt. Bei Betrachtung der Wettbewerbssituation in Südkorea wird die dahinterliegende Zielsetzung von Homeplus sofort deutlich: einerseits den durch extrem lange Arbeitszeiten geplagten Kunden den Alltag erleichtern und andererseits in einem höchst kompetitiven Umfeld die Marktpenetration verbessern, ohne risikoreiche Investitionen in das Netz des stationären Handels. Trend # 4: Social Media Commerce Im Rahmen des Kundenservice haben soziale Netzwerke in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. Auffällig ist jedoch, dass die Sales-Komponente bisher weitestgehend ungeachtet blieb. Beim Online-Händler ASOS können Kunden klassische Produktseiten mit Bildergalerien nutzen, Produkte vormerken, erwerben und bezahlen oder Freunde in den Shop einladen. Den Kunden wird eine „One-For-All“-Lösung Abbildung 23: Social Media-Commerce bei ASOS, Quelle: Asos.com geboten, mit der sie zentral über einen Account auf verschiedene Services von Unternehmen zugreifen können. Unternehmen können von den signifikanten Multiplikatoreffekten und einer im Verhältnis kostengünstigen Vertriebsplattform profitieren. © Detecon International GmbH 29 > Studie Customer Self-Services – Effizienz und Kundenbindung im Zeitalter der digitalen Transformation Trend # 5: Virtuelles Mannequin als Kundenberater für den stationären POS Während Avatare oder Servicevideos im e-Commerce keine Neuheit mehr darstellen, steckt die Ü bertragung dieses Konzepts auf den stationären Handel in den Anfängen. Dass die Verwendung virtueller Mannequins funktionieren kann, zeigt das Beispiel der digitalen A ssistentin „Carla“ am Flughafen Logan in Boston/ Amerika, die sich einer immer g rößer werdenden Beliebtheit erfreut. Interessant für Unternehmen ist, Abbildung 24: Virtuelles Mannequin am Flughafen Boston, dass virtuelle Mannequins in den Quelle: bbc.com (http://www.bbc.com/travel/blog/20120924-airportverschiedensten Branchen, von der avatars-offer-travel-advice) Bankfiliale über den Supermarkt bis hin zum Telefon-Shop, einsetzbar sind. Ziel ist es, Kunden vor allem zu einer ersten Orientierung zu verhelfen und mit den notwendigsten Informationen zu versorgen. Auf Basis der identifizierten Self-Service-Trends wurden die Experten auf Unternehmensseite nach der Relevanz dieser Trends befragt. Branchenübergreifend sehen Unternehmen die Nutzung von Smartphone Check-Outs und die Ausweitung des Social-Media-Kanals auf Sales-Aktivitäten als relevanteste Innovationen an. 61% Smartphone Check-Out Social Media-Commerce 41% Smartphone Check-Out und Social MediaCommerce als richtungsweisende Self- Unternehmen sehen 40% Augmented Reality Überall-POS 32% Service Innovationen an. 11% Virtual Mannequin Abbildung 25: Self-Services 2020 – Innovative Zukunftsideen Während Telekommunikationsanbieter diese Trends bestätigen, sehen e-Commerce-Händler den Handel mit virtuellen QR-Regalen als zukünftig richtungsweisend an. Energieversorger hingegen schätzen Augmented Reality als meist bedeutendste Innovation ein. 30 © Detecon International GmbH Customer Self-Services – Effizienz und Kundenbindung im Zeitalter der digitalen Transformation Studie < 8 Die Autoren Andreas Penkert arbeitet seit 2008 als Managing Consultant in der Knowledge Community CRM Sales & Service von Detecon International. Er ist Autor der 2010 erschienenen Detecon-Studie “Kundenservice der Zukunft”. Der Schwerpunkt seiner Beratungsexpertise liegt auf den Themen Customer Service Management, digitale Services, Konsolidierungsstrategien sowie Social CRM. Kontakt: +49 221 9161 1061 oder [email protected] Patrick Eberwein ist seit 2007 bei Detecon International in der Knowledge Community CRM Sales & Service als Senior Consultant tätig. Als Autor begleitete er bereits die 2010 erschienene Customer Experience Management Studie. Seine Schwerpunkte liegen in den Themenbereichen Kanal- & Kundenkontaktmanagement, werthaltige Cross-& Up-Selling Strategien sowie digitale Services. Kontakt: +49 221 9161 2563 oder [email protected] Viktoria Salma arbeitet seit Anfang 2011 als Consultant in der Knowledge Community CRM Sales & Service bei Detecon International. Ihre Schwerpunkte liegen in den Bereichen Sales-Optimierung, Multikanal Management und digitale Services. Kontakt: +49 221 9161 2572 oder [email protected] Sascha Krpanic arbeitet seit 2013 als Business Analyst in der Knowledge Community CRM Sales & Service bei Detecon International und verfasste seine Master-Thesis zum Thema Customer Self-Services. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Multikanal Management, digitale Services und Unternehmensstrategien. Kontakt: +49 221 9161 1695 oder [email protected] © Detecon International GmbH 31 > Studie Customer Self-Services – Effizienz und Kundenbindung im Zeitalter der digitalen Transformation 9 Das Unternehmen Detecon International GmbH Die Detecon International GmbH ist ein Beratungsunternehmen, das klassische Managementberatung mit einem hohen Technologieverständnis vereint. Unsere Unternehmensgeschichte beweist dies: Die Detecon International GmbH ging aus der Fusion der 1954 gegründeten Management- und IT-Beratung Diebold und der 1977 gegründeten Telekommunikationsberatung Detecon hervor. Unser Leistungsschwerpunkt besteht demnach in Beratungs- und Umsetzungslösungen, die sich aus dem Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien, engl. Information and Communications Technology (ICT), ergeben. Weltweit profitieren Kunden aus nahezu allen Branchen von unserem ganzheitlichen Know-how in Fragen der Strategie und Organisationsgestaltung sowie beim Einsatz modernster Technologien. We make ICT strategies work Das Know-how der Detecon International GmbH bündelt das Wissen aus erfolgreich abgeschlossenen Management- und ICT-Beratungsprojekten in über 160 Ländern. Wir sind global durch Tochter- und Beteiligungsgesellschaften sowie Projektbüros vertreten. Die Detecon International GmbH ist ein Tochterunternehmen der T-Systems International, der Geschäftskundenmarke der Deutschen Telekom. Als Berater profitieren wir daher von der weltumspannenden Infrastruktur eines Global Players. 32 © Detecon International GmbH © 01/2014 [email protected] www.detecon.com