Leseprobe - Academy of Sports

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Leseprobe - Academy of Sports
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Lehrskript
Kapitel 5 – Rehabilitatives Training
Gefahrenquellen und Ursachen für Sportverletzungen/Sportschäden im Fitnesstraining
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5.1
5.1.1 Gefahrenquellen für Sportverletzungen/Sportschäden im
Fitnesstraining
5.2
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5.1.2. Ursachen für Sportverletzungen/Sportschäden im
Fitnesstraining
Typische Sportverletzungen/Sportschäden
5.2.1 Indikationen und Kontraindikationen
5.2.2 Distorsion
5.2.3 Kontusion
5.2.4 Luxation
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5.2.5 Fraktur
5.3
Differenzierung Sportverletzungen und Sportschäden mit
Beispieltrainingsplänen
5.3.1 Sportverletzungen
5.3.2 Sportschäden
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Lernorientierung
Sie werden nach Bearbeitung dieses Kapitels:
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 Definition, Arten und Bereiche der Präventionen kennen,
 Gefahrenquellen und Ursachen für Verletzungen erlernen,
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 Typische Sportverletzungen und -schäden sowie der Planung von Rehabilitationsplänen beherrschen.
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5.1 Gefahrenquellen und Ursachen für Sportverletzungen/Sportschäden im Fitnesstraining
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5.1.1 Gefahrenquellen für Sportverletzungen/Sportschäden
im Fitnesstraining
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Eine große Gefahrenquelle für Verletzungen oder Schädigungen des
aktiven oder passiven Bewegungsapparates stellt ein falsches Training dar. Vor allem Einsteiger, aber auch Fortgeschrittene, führen
Übungen falsch oder ohne fachliche Beratung durch und nehmen
somit bleibende Verletzungen der Knochen, Sehnen, Gelenke (Arthrose) in Kauf. Fehlbelastungen addieren sich in ihrer Wirkung und
rufen somit Schädigungen des Bewegungsapparates hervor. Eine
fehlerhafte Ausführung birgt hohe Gefahren für das Nerv-MuskelSystem, wobei neben Muskel- und Bänderverletzungen auch Bandscheibendeformitäten und Wirbelsäulenschäden entstehen können.
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Ein Warm-up…
- bereitet psychisch vor,
- erhöht die Körpertemperatur,
- fördert die Durchblutung,
- forciert Stoffwechselvorgänge,
- steigert muskuläre Funktionsabläufe,
- beschleunigt die Nervenerregbarkeit, dies hat eine Steigerung
der Muskulaturerregbarkeit zur Folge,
- erhöht die Herzfrequenz,
- beeinflusst positiv die Muskelviskosität,
- verbessert die Gelenkbeweglichkeit und Ernährungsbedingungen in den Gelenkknorpeln,
- erhöht den Erregungsgrad,
- baut Druck ab und
- verhindert Verkrampfungen.
All diese Faktoren sind unumgänglich, um Verletzungen vorzubeugen, und ein Nichtbeachten kann schnell zu Verletzungen führen.
Nach absolviertem Training versetzt ein lockeres Auslaufen (Cooldown) den Körper in den normalen Betriebsmodus. Durch das Training haben sich Abfallprodukte gebildet, die vom gesteigerten Stoffwechsel besser abtransportiert werden können.
Bei der Pressatmung werden über Wirbelsäulen- und Thoraxstabilisation feste Ansätze für die Muskeln geschaffen und die willkürliche
Muskelkontraktion erleichtert. Bei der Überwindung des Trainingsgewichtes steigt der Innendruck im Brust- und Bauchraum so stark
an, dass der Rückfluss des Blutes aus dem Kopf-, Arm- und Beinbereich zum Herzen nicht mehr realisiert werden kann. Die Folge ist
eine Reduzierung der Herzdurchblutung und eine daraus resultierende Sauerstoffunterversorgung des Gehirns. Für Hypertoniker, ältere
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Menschen oder Personen mit degenerativen Herz-Kreislauf-Veränderungen ist eine Pressatmung grundsätzlich zu vermeiden.
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Ebenfalls steigt durch Kraftanstrengungen der Blutdruck durch die
Kompression der Muskelgefäße bei einem erhöhten peripheren Widerstand deutlich an. Blutdruckspitzen von bis zu 350/280 mm/Hg
sind keine Seltenheit. Aufsummiert werden diese durch Pressatmung, Belastungsintensität, Belastungsdauer und der beanspruchten
Muskelmasse. Dies ist ein nicht zu unterschätzender Risikofaktor vor
allem für ältere Menschen, Hypertoniker oder Personen mit KHK.
Herzrhythmusstörungen oder im schlimmsten Falle ein Herzinfarkt
können auftreten, hervorgerufen durch die Diskrepanz von Sauerstoffbedarf (= Produkt aus systolischem Blutdruck und HF) und
Sauerstoffversorgung. Für gesunde Sportler stellt dies keine Gefahr
da, kann aber für Herz-Kreislauf-gefährdete Personen sehr bedenklich sein.
Durch eine sportliche Beanspruchung haben sich die Muskeln zusammengezogen und verkürzt, der Tonus in der Muskulatur hat sich
erheblich erhöht. Da aber ein Muskel mit erhöhtem Tonus schneller
zu Verletzungen neigt, ist ein regelmäßig durchgeführtes sanftes
Dehnprogramm unumgänglich.
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Das Dehnen…
- fördert die Beweglichkeit der Gelenke,
- sorgt für eine gute Durchblutung,
- steigert den Abtransport von Abfallprodukten ,
- löst chronische Verkrampfungen, Verspannungen und Verkürzungen,
- die Muskulatur entspannt sich,
- der Muskeltonus sinkt und
- der Körper kann sich besser regenerieren.
Übermäßiges Training kann sogar süchtig machen. Der AdonisKomplex (Muskelsucht) kommt bei Männern vor, die an einem verzerrten Körperbild leiden. Sie empfinden sich als klein und schmächtig, obwohl sie einen muskulösen Körper besitzen, und kämpfen weiter um ihren Muskelaufbau. Der nächste Schritt ist die Einnahme von
Nahrungsergänzungen oder Dopingpräparaten. Nicht selten stellen
sich Essstörungen oder gesellschaftliche Isolation durch das übermäßige Training im Studio ein.
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5.1.2 Ursachen für Sportverletzungen/Sportschäden im
Fitnesstraining
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Eine häufig auftretende Ursache und Problem für etliche Verletzungen oder degenerative Schäden ist das Übertraining. Hierbei überfordern Sportler ihren Organismus, geben ihm nicht genügend Zeit
zur Regeneration und gehen weit über ihre individuelle Grenze der
Belastbarkeit hinaus. Es entsteht ein Missverhältnis zwischen Belastung und Belastbarkeit. Das Ergebnis sind nicht selten schwere Verletzungen, die lange Pausen oder sogar das Einstellen des Trainings
nach sich ziehen.
Der passive Bewegungsapparat passt sich im Gegensatz zum aktiven wesentlich langsamer an Belastungen an. Deshalb kann es bei
einer gesteigerten Trainingsintensität sehr schnell zu Verletzungen
bei der Übertragung der Muskelkräfte über die gelenkigen Verbindungen kommen. Sehnen-, Band- und Meniskusverletzungen haben
recht häufig ihre Ursache in einer hohen Beanspruchung der relativ
schwachen Gelenke.
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Werden im Krafttraining ständig zu hohe Gewichte gewählt, können
verstärkt Schädigungen an schwachen Stellen im Organismus auftreten. Da stets das schwächste Glied in der Kette zu Verletzungen
neigt, ist meist der passive Bewegungsapparat davon betroffen
(Schultereckgelenk, Ellenbogengelenk, Kniegelenk und Handgelenk)
– zusätzlich bedingt durch die langsamere Regeneration als in der
Muskulatur. So führen ständige Überlastungen dieser Strukturen zu
einem entzündungsähnlichen Umbau (Insertionstendopathien, Gelenkarthrosen, Sehnenscheidenentzündungen, Knochenhautreizungen oder Knorpeldefekte), was wiederum zu Qualitätsminderung
führt.
5.2 Typische Sportverletzungen/Sportschäden
Eine Sportverletzung und ein Sportschaden sind zwei ungleiche Ereignisse. Aus sportmedizinischer Sicht ist eine Sportverletzung jene
Verletzung, die sich beim Sport oder auf dem Sportgelände ereignet
und meist zur vollständigen Ausheilung gelangt. Es handelt sich um
eine einmalige, plötzliche und unerwartete äußere Gewalteinwirkung,
die unmittelbar mit der sportlichen Tätigkeit im Zusammenhang steht
und zur abrupten Unterbrechung eines dynamischen Bewegungsablaufes führt. Neben einer akuten Verletzung fürchtet der Sportler vor
allem den chronischen Sportschaden, also den Verschleiß des Gewebes und der Gelenke. Entstanden durch rezidivierende Mikroläsionen an Knochen oder Weichteilgewebe oder durch fortgesetzte
Fehl- bzw. Überlastung, ist die vollkommene Ausheilung nur noch in
wenigen Fällen möglich.
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5.2.1 Indikationen und Kontraindikationen
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Als Kontraindikation wird der Umstand bezeichnet, der gegen die
Durchführung einer bestimmten Maßnahme spricht, da infolgedessen
eine Schädigung des Systems erwartet wird.
Im Folgenden werden entsprechende Beschwerde- bzw. Krankheitsbilder aufgezählt, die gegen ein rehabilitatives Training im Fitnessund Gesundheitsstudio sprechen.
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akute Verletzungen
starke Schmerzen
Bandscheibenvorfall (bis 3 Monate postoperativ)
frische Frakturen (bis 4 Monate)
Zustand nach Bauchoperationen (bis 4 Monate)
Zustand nach gynäkologischen Operationen (bis 4 Monate)
Narbenbrüche
schwere Gefäßerkrankung (z. B. Lungenembolie, Thrombose
großer Venen)
schwere Herz- und Kreislauferkrankungen (Herzinsuffizienz,
Angina pectoris)
akuter Bandscheibenvorfall mit Beinbeschwerden
ansteckende Krankheiten
laufende Chemotherapie
frische Operationswunden
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
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absolute Kontraindikation = verbietet die Anwendung vollständig
relative Kontraindikation spricht gegen die Anwendung, lässt sie aber
zu, wenn die Relation von erwartetem Nutzen zu befürchtetem Nachteil günstig erscheint.
 Bandscheibenvorfall mit Wurzelreizsymptomatik
 kürzlich angebrachte Metallstifte, Bolzen, Platten
Schrauben
 Hüft- und Knieimplantate
 Herz-Kreislauf-Erkrankungen
 Herzschrittmacher
 Tumore
 Immunschwäche
 Diabetes
 Epilepsie
 Spondylolyse (Wirbelgleiten)
 Migräne
 Schwangerschaft
 Ergüsse oder Synovitis
 psychische Erkrankung
 Marasmus (Protein- und Energiemangel)
 Drogen- und/oder Alkoholabhängigkeit
oder
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 Osteoporose (ohne Fraktur)
 Diabetes mellitus
 koronare Herzerkrankung mit eingeschränkter Belastungsfähigkeit
 Osteoporose bis 80 % Knochendichte des Altersdurchschnitts
 subjektive Missempfindungen (z. B. Ermüdung, Unwohlsein)
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Als Indikation (Heilanzeige) bezeichnet man in der Medizin den
Grund für den Einsatz einer therapeutischen Maßnahme. Bei einer
relativen Indikation besteht zwar ein Grund, eine bestimmte Behandlung durchzuführen, er ist aber nicht zwingend. Bei einer absoluten
Indikation besteht ein zwingender medizinischer Grund, eine bestimmte Behandlung durchzuführen.
Indikationen für ein rehabilitatives Fitness- und Gesundheitstraining:
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Sportverletzungen
 Zustand nach (Z. n.) Meniskusriss
 Z. n. Achillessehnenriss (Achillessehnenruptur, ASR)
 Z. n. Kreuzbandriss
 Z. n. Rotatorenmanschettenriss
 Z. n. Sehnen- und Bandverletzungen des Sprunggelenks
 Z. n. Muskelzerrung und Muskelfaserriss
 Z. n Schulterverrenkung (Luxation)
 Z. n. Schlüsselbeinbruch(Clavicularfraktur)
 Z. n. Oberarmbruch (Humerusfraktur)
 Z. n. Handgelenksfraktur
 Z. n. Knöchelbruch (Malleolarfraktur)
 Z. n. Leistenbeschwerden
 Z. n. Kapselversetzungen am Finger
Sportschaden
 Knorpelschaden/Arthrose
 Schleimbeutelentzündung (Bursitis)
 Engpass-Syndrom (Impingement)
 Tennisellenbogen (Epicondylitis radialis humeri)
 Golferellenbogen (Epicondylitis ulnaris humeri)
 Läuferknie (Ilio-tibiales Bandsyndrom, Tractussyndrom, ITBS)
 Ermüdungsbruch (Stressfraktur)
 Fersensporn
 Muskelkater
 Knochenhautreizung
Das entsprechende Fitness- und Gesundheitstraining zur vollständigen Wiederherstellung der Belastbarkeit bei den aufgelisteten
Sportverletzungen und -schäden wird ausführlich in Kapitel 5.5 dieses Lehrskriptes behandelt.
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5.2.2 Distorsion
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Eine Verstauchung, auch Distorsion genannt, ist eine Verletzung des
Bandapparats oder der Gelenkkapsel. Sie entsteht, wenn Gelenkstrukturen gegeneinander verschoben werden, z. B. durch Umknicken, unphysiologische Drehbewegungen oder durch exogene
(durch äußere Ursachen entstandene) Gewalteinwirkungen, und die
Gelenkflächen dabei über das normale Maß hinaus voneinander getrennt werden. Durch diese kurzzeitige und vorübergehende Trennung und Verschiebung werden die Kollagenfasern dieser Strukturen
stark überdehnt, was eine schmerzhafte Veränderung der Tertiärstruktur nach sich zieht.
Symptome
- Schmerzen
- Gelenkschwellung
- Bluterguss
- anormale Gelenkstellung
- Einschränkung der Gelenkbeweglichkeit
Solche Distorsionen treten häufig beim Fußball (Kniegelenk), Basketball (Schultergelenk), in Lauf- und Sprungdisziplinen und im Volleyball (Fingergelenke) auf.
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Sofortmaßnahmen nach der PECH-Regel (Pause, Kühlung, Kompressionsverband und Ruhigstellung) sind unumgänglich, können
einen größeren Bluterguss verhindern und die Genesungszeit verkürzen. Eine Röntgenaufnahme kann Aufschluss darüber geben,
welche Gelenkanteile betroffen sind. Bei leichten Verstauchungen
reichen meistens die Sofortmaßnahmen aus. Sind Bänder oder die
Kapsel verletzt, erfolgt eine mindestens 6-wöchige Ruhigstellung
oder eine operative Rekonstruktion.
Abbildung 5 – Distorsion am Fußgelenk nach zwei Tagen
(http://de.academic.ru)
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5.2.3 Kontusion
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Eine Kontusion wird auch als Prellung bezeichnet und ist eine Schädigung von Organen oder Körperteilen durch direkte, stumpfe
Krafteinwirkung von außen. Sichtbare Verletzungen der Haut liegen
allerdings nicht vor, die Haut bleibt intakt. Je nachdem, wo die Prellung liegt, wird weiches Gewebe direkt gegen harte Gewebestrukturen (Knochen oder Kapseln) gedrückt und zusammengequetscht.
Aber auch seitwärts wirkende Scherkräfte können zu Verschiebungen des weichen Gewebes gegenüber Knochen führen und eine
Kontusion hervorrufen. Hierbei werden Blut- und Lymphgefäße zerquetscht und dies führt zu einem Blutaustritt aus den Kapillaren in
das umliegende Gewebe – ein Hämatom entsteht. Das betroffene
Körperteil schwillt durch die Einlagerung von Flüssigkeit aus dem
Gefäßsystem an und es bildet sich zusätzlich ein Ödem (Schwellung
des Gewebes aufgrund einer Einlagerung von Flüssigkeit aus dem
Gefäßsystem).
5.2.3.1 Kontusionsarten
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Hautprellung
 in der Unterhaut bilden sich klar umschriebene Blutergüsse
 Haut wird blau und schwillt an
Muskelprellung
 Bluterguss zwischen den einzelnen Muskelfasern
 Schmerz setzt sofort ein
 Einschränkung der Beweglichkeit
 Muskelverhärtung
Gelenkprellung
 Erguss im Gelenk drückt die Gelenkkapsel auseinander
 Knie-, Sprung- und Schultergelenk oft betroffen
 direkt über dem Gelenk liegende Unterhautfettgewebe mit betroffen
 Funktionseinschränkung
Knochenprellung
 meist an Knochen mit dünner Hautschicht
 Zerreißungen von Knochenhautgefäßen
 Bluterguss zwischen Knochen und Knochenhaut
 Haut ist sehr schmerzempfindlich (Knochenprellungen deutlich
spürbar)
 kurzzeitiger Schmerz
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Nervenprellung
 Nerven kurzzeitig eingeklemmt
 selten im Sport
 Stellen, an denen Nerven über Gelenken verläuft (Musikantenknochen)
 elektrisierender, heftiger Schmerz
 nur kurzzeitig
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Prellung innerer Organe
 sehr selten
 ernste Verletzungen
 treten vor allem bei Mannschaftssportarten mit Körperkontakt
oder Stürzen auf
 Nieren, Leber, Milz oder Darm häufig betroffen
 nicht sofort Symptome feststellbar
 Austreten von Blut und Lymphe in das umliegende Gewebe
verhindern (PECH)
Abbildung 6 – Kontusion am Fuß
(http://de.academic.ru)
5.2.4 Luxation
Eine Luxation oder Verrenkung wird als Kontaktverlust der gelenkbildenden Knochenenden in Folge eines übermäßigen, passiven, unkontrollierten Gewalteinflusses definiert. Bei der direkten oder indirekten Gewalteinwirkung auf das Gelenk werden die Knochen gegeneinander verschoben und bleiben in dieser Stellung stehen. Die
Luxation geht meist mit Knorpelschäden, Gelenkkapsel- und Bänderrissen einher. Eine unvollständige Luxation wird als Subluxation bezeichnet, bei der ein Teil der Gelenkflächen in Kontakt bleibt.
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Unterscheidung
- Traumatische Luxation
Ursache ist meist ein Trauma
Habituelle Luxation
durch traumatische Erstluxation verbliebene Instabilität, die
bei leichter Gewalteinwirkung zu weiteren Luxationen führt
-
Angeborene Luxation
liegt bereits bei Geburt vor oder entwickelt sich aus einer angeborenen Gelenkdysplasie
-
Chronische Luxation
bedingt durch chronische Erkrankungen oder Fehlstellungen
-
Linsenluxation
Verlagerung der Augenlinse in die vordere Augenkammer
oder in den Glaskörperraum
-
Zahnluxation
traumatisch bedingte abnorme Stellungsänderung eines Zahnes
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Im weiteren Sinne wird eine Luxation noch unterschieden in:
-
Direkte Luxation:
die einwirkende Kraft trifft direkt das Gelenk und führt zu einem Bänder- und Kapselriss. Der Gelenkkopf tritt aus der Gelenkpfanne heraus.
-
Indirekte Luxation:
lange Hebelarme der Knochen können die natürlichen Gelenkhemmungen gewaltsam überwinden und der Gelenkkopf
wird aus der Gelenkpfanne herausgehebelt.
Schmerzen, stockende Bewegungen, Fehlstellungen, eine tastbare
leere Gelenkspfanne deuten auf eine Luxation hin. Eine Röntgenaufnahme kann dies sichtbar machen.
Erste-Hilfe-Maßnahmen bei einer Luxation sind auf Kühlung und eine
schmerzfreie Ruhigstellung des betroffenen Gelenks beschränkt.
Nach der Reposition folgt eine Ruhigstellung mittels Schienen oder
Gipsverband. Danach erfolgt die Mobilisierungsphase, um erneute
Verletzungen zu vermeiden.
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Beispiele einer Luxation
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Schultergelenksluxation
- em % aller Luxationen betreffen das Schultergelenk
- häufig durch direkte Gewalteinwirkung (Sturz, Zusammenstoß etc.)
- Dreh-Zug-Belastung des Armes bei fixiertem Körper
- Handball: hebelnde Gewalt auf den Wurfarm
- Judo/Ringen/Rad: Sturz auf den ausgestreckten Arm
Abbildung 7 – Röntgenaufnahme einer Schultergelenksluxation
(http://de.academic.ru)
Ellenbogenluxation
- 25 % aller Luxationen betreffen das Ellenbogengelenk
- Judo/Ringen: gewaltsames Drehen, Ziehen oder Hebeln
des Unterarms bei fixiertem Oberarm
Fingergelenkluxation
- Basketball/Volleyball: technische Fehler bei der Ballannahme
- Stürze auf ausgestreckte oder abgespreizte Finger
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Abbildung 8 – Fingergelenkluxation
(http://de.academic.ru)
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Kniegelenksubluxation
- seitliches Austreten der Kniescheibe oder des Femur bzw.
der Tibia
- häufige Folge von Absprüngen oder beim Landen bei
Sprungübungen
Abbildung 9 – Kniegelenksubluxation
(http://de.academic.ru)
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