Leseprobe - Academy of Sports
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Leseprobe - Academy of Sports
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Ursachen für Sportverletzungen/Sportschäden im Fitnesstraining Typische Sportverletzungen/Sportschäden 5.2.1 Indikationen und Kontraindikationen 5.2.2 Distorsion 5.2.3 Kontusion 5.2.4 Luxation Le se p 5.2.5 Fraktur 5.3 Differenzierung Sportverletzungen und Sportschäden mit Beispieltrainingsplänen 5.3.1 Sportverletzungen 5.3.2 Sportschäden Seite 56 von 179 Lehrskript Lernorientierung Sie werden nach Bearbeitung dieses Kapitels: e Definition, Arten und Bereiche der Präventionen kennen, Gefahrenquellen und Ursachen für Verletzungen erlernen, Le se p rob Typische Sportverletzungen und -schäden sowie der Planung von Rehabilitationsplänen beherrschen. Seite 57 von 179 Lehrskript 5.1 Gefahrenquellen und Ursachen für Sportverletzungen/Sportschäden im Fitnesstraining e 5.1.1 Gefahrenquellen für Sportverletzungen/Sportschäden im Fitnesstraining rob Eine große Gefahrenquelle für Verletzungen oder Schädigungen des aktiven oder passiven Bewegungsapparates stellt ein falsches Training dar. Vor allem Einsteiger, aber auch Fortgeschrittene, führen Übungen falsch oder ohne fachliche Beratung durch und nehmen somit bleibende Verletzungen der Knochen, Sehnen, Gelenke (Arthrose) in Kauf. Fehlbelastungen addieren sich in ihrer Wirkung und rufen somit Schädigungen des Bewegungsapparates hervor. Eine fehlerhafte Ausführung birgt hohe Gefahren für das Nerv-MuskelSystem, wobei neben Muskel- und Bänderverletzungen auch Bandscheibendeformitäten und Wirbelsäulenschäden entstehen können. Le se p Ein Warm-up… - bereitet psychisch vor, - erhöht die Körpertemperatur, - fördert die Durchblutung, - forciert Stoffwechselvorgänge, - steigert muskuläre Funktionsabläufe, - beschleunigt die Nervenerregbarkeit, dies hat eine Steigerung der Muskulaturerregbarkeit zur Folge, - erhöht die Herzfrequenz, - beeinflusst positiv die Muskelviskosität, - verbessert die Gelenkbeweglichkeit und Ernährungsbedingungen in den Gelenkknorpeln, - erhöht den Erregungsgrad, - baut Druck ab und - verhindert Verkrampfungen. All diese Faktoren sind unumgänglich, um Verletzungen vorzubeugen, und ein Nichtbeachten kann schnell zu Verletzungen führen. Nach absolviertem Training versetzt ein lockeres Auslaufen (Cooldown) den Körper in den normalen Betriebsmodus. Durch das Training haben sich Abfallprodukte gebildet, die vom gesteigerten Stoffwechsel besser abtransportiert werden können. Bei der Pressatmung werden über Wirbelsäulen- und Thoraxstabilisation feste Ansätze für die Muskeln geschaffen und die willkürliche Muskelkontraktion erleichtert. Bei der Überwindung des Trainingsgewichtes steigt der Innendruck im Brust- und Bauchraum so stark an, dass der Rückfluss des Blutes aus dem Kopf-, Arm- und Beinbereich zum Herzen nicht mehr realisiert werden kann. Die Folge ist eine Reduzierung der Herzdurchblutung und eine daraus resultierende Sauerstoffunterversorgung des Gehirns. Für Hypertoniker, ältere Seite 58 von 179 Lehrskript Menschen oder Personen mit degenerativen Herz-Kreislauf-Veränderungen ist eine Pressatmung grundsätzlich zu vermeiden. rob e Ebenfalls steigt durch Kraftanstrengungen der Blutdruck durch die Kompression der Muskelgefäße bei einem erhöhten peripheren Widerstand deutlich an. Blutdruckspitzen von bis zu 350/280 mm/Hg sind keine Seltenheit. Aufsummiert werden diese durch Pressatmung, Belastungsintensität, Belastungsdauer und der beanspruchten Muskelmasse. Dies ist ein nicht zu unterschätzender Risikofaktor vor allem für ältere Menschen, Hypertoniker oder Personen mit KHK. Herzrhythmusstörungen oder im schlimmsten Falle ein Herzinfarkt können auftreten, hervorgerufen durch die Diskrepanz von Sauerstoffbedarf (= Produkt aus systolischem Blutdruck und HF) und Sauerstoffversorgung. Für gesunde Sportler stellt dies keine Gefahr da, kann aber für Herz-Kreislauf-gefährdete Personen sehr bedenklich sein. Durch eine sportliche Beanspruchung haben sich die Muskeln zusammengezogen und verkürzt, der Tonus in der Muskulatur hat sich erheblich erhöht. Da aber ein Muskel mit erhöhtem Tonus schneller zu Verletzungen neigt, ist ein regelmäßig durchgeführtes sanftes Dehnprogramm unumgänglich. Le se p Das Dehnen… - fördert die Beweglichkeit der Gelenke, - sorgt für eine gute Durchblutung, - steigert den Abtransport von Abfallprodukten , - löst chronische Verkrampfungen, Verspannungen und Verkürzungen, - die Muskulatur entspannt sich, - der Muskeltonus sinkt und - der Körper kann sich besser regenerieren. Übermäßiges Training kann sogar süchtig machen. Der AdonisKomplex (Muskelsucht) kommt bei Männern vor, die an einem verzerrten Körperbild leiden. Sie empfinden sich als klein und schmächtig, obwohl sie einen muskulösen Körper besitzen, und kämpfen weiter um ihren Muskelaufbau. Der nächste Schritt ist die Einnahme von Nahrungsergänzungen oder Dopingpräparaten. Nicht selten stellen sich Essstörungen oder gesellschaftliche Isolation durch das übermäßige Training im Studio ein. Seite 59 von 179 Lehrskript 5.1.2 Ursachen für Sportverletzungen/Sportschäden im Fitnesstraining rob e Eine häufig auftretende Ursache und Problem für etliche Verletzungen oder degenerative Schäden ist das Übertraining. Hierbei überfordern Sportler ihren Organismus, geben ihm nicht genügend Zeit zur Regeneration und gehen weit über ihre individuelle Grenze der Belastbarkeit hinaus. Es entsteht ein Missverhältnis zwischen Belastung und Belastbarkeit. Das Ergebnis sind nicht selten schwere Verletzungen, die lange Pausen oder sogar das Einstellen des Trainings nach sich ziehen. Der passive Bewegungsapparat passt sich im Gegensatz zum aktiven wesentlich langsamer an Belastungen an. Deshalb kann es bei einer gesteigerten Trainingsintensität sehr schnell zu Verletzungen bei der Übertragung der Muskelkräfte über die gelenkigen Verbindungen kommen. Sehnen-, Band- und Meniskusverletzungen haben recht häufig ihre Ursache in einer hohen Beanspruchung der relativ schwachen Gelenke. Le se p Werden im Krafttraining ständig zu hohe Gewichte gewählt, können verstärkt Schädigungen an schwachen Stellen im Organismus auftreten. Da stets das schwächste Glied in der Kette zu Verletzungen neigt, ist meist der passive Bewegungsapparat davon betroffen (Schultereckgelenk, Ellenbogengelenk, Kniegelenk und Handgelenk) – zusätzlich bedingt durch die langsamere Regeneration als in der Muskulatur. So führen ständige Überlastungen dieser Strukturen zu einem entzündungsähnlichen Umbau (Insertionstendopathien, Gelenkarthrosen, Sehnenscheidenentzündungen, Knochenhautreizungen oder Knorpeldefekte), was wiederum zu Qualitätsminderung führt. 5.2 Typische Sportverletzungen/Sportschäden Eine Sportverletzung und ein Sportschaden sind zwei ungleiche Ereignisse. Aus sportmedizinischer Sicht ist eine Sportverletzung jene Verletzung, die sich beim Sport oder auf dem Sportgelände ereignet und meist zur vollständigen Ausheilung gelangt. Es handelt sich um eine einmalige, plötzliche und unerwartete äußere Gewalteinwirkung, die unmittelbar mit der sportlichen Tätigkeit im Zusammenhang steht und zur abrupten Unterbrechung eines dynamischen Bewegungsablaufes führt. Neben einer akuten Verletzung fürchtet der Sportler vor allem den chronischen Sportschaden, also den Verschleiß des Gewebes und der Gelenke. Entstanden durch rezidivierende Mikroläsionen an Knochen oder Weichteilgewebe oder durch fortgesetzte Fehl- bzw. Überlastung, ist die vollkommene Ausheilung nur noch in wenigen Fällen möglich. Seite 60 von 179 Lehrskript 5.2.1 Indikationen und Kontraindikationen e Als Kontraindikation wird der Umstand bezeichnet, der gegen die Durchführung einer bestimmten Maßnahme spricht, da infolgedessen eine Schädigung des Systems erwartet wird. Im Folgenden werden entsprechende Beschwerde- bzw. Krankheitsbilder aufgezählt, die gegen ein rehabilitatives Training im Fitnessund Gesundheitsstudio sprechen. akute Verletzungen starke Schmerzen Bandscheibenvorfall (bis 3 Monate postoperativ) frische Frakturen (bis 4 Monate) Zustand nach Bauchoperationen (bis 4 Monate) Zustand nach gynäkologischen Operationen (bis 4 Monate) Narbenbrüche schwere Gefäßerkrankung (z. B. Lungenembolie, Thrombose großer Venen) schwere Herz- und Kreislauferkrankungen (Herzinsuffizienz, Angina pectoris) akuter Bandscheibenvorfall mit Beinbeschwerden ansteckende Krankheiten laufende Chemotherapie frische Operationswunden Le se p rob absolute Kontraindikation = verbietet die Anwendung vollständig relative Kontraindikation spricht gegen die Anwendung, lässt sie aber zu, wenn die Relation von erwartetem Nutzen zu befürchtetem Nachteil günstig erscheint. Bandscheibenvorfall mit Wurzelreizsymptomatik kürzlich angebrachte Metallstifte, Bolzen, Platten Schrauben Hüft- und Knieimplantate Herz-Kreislauf-Erkrankungen Herzschrittmacher Tumore Immunschwäche Diabetes Epilepsie Spondylolyse (Wirbelgleiten) Migräne Schwangerschaft Ergüsse oder Synovitis psychische Erkrankung Marasmus (Protein- und Energiemangel) Drogen- und/oder Alkoholabhängigkeit oder Seite 61 von 179 Lehrskript e Osteoporose (ohne Fraktur) Diabetes mellitus koronare Herzerkrankung mit eingeschränkter Belastungsfähigkeit Osteoporose bis 80 % Knochendichte des Altersdurchschnitts subjektive Missempfindungen (z. B. Ermüdung, Unwohlsein) rob Als Indikation (Heilanzeige) bezeichnet man in der Medizin den Grund für den Einsatz einer therapeutischen Maßnahme. Bei einer relativen Indikation besteht zwar ein Grund, eine bestimmte Behandlung durchzuführen, er ist aber nicht zwingend. Bei einer absoluten Indikation besteht ein zwingender medizinischer Grund, eine bestimmte Behandlung durchzuführen. Indikationen für ein rehabilitatives Fitness- und Gesundheitstraining: Le se p Sportverletzungen Zustand nach (Z. n.) Meniskusriss Z. n. Achillessehnenriss (Achillessehnenruptur, ASR) Z. n. Kreuzbandriss Z. n. Rotatorenmanschettenriss Z. n. Sehnen- und Bandverletzungen des Sprunggelenks Z. n. Muskelzerrung und Muskelfaserriss Z. n Schulterverrenkung (Luxation) Z. n. Schlüsselbeinbruch(Clavicularfraktur) Z. n. Oberarmbruch (Humerusfraktur) Z. n. Handgelenksfraktur Z. n. Knöchelbruch (Malleolarfraktur) Z. n. Leistenbeschwerden Z. n. Kapselversetzungen am Finger Sportschaden Knorpelschaden/Arthrose Schleimbeutelentzündung (Bursitis) Engpass-Syndrom (Impingement) Tennisellenbogen (Epicondylitis radialis humeri) Golferellenbogen (Epicondylitis ulnaris humeri) Läuferknie (Ilio-tibiales Bandsyndrom, Tractussyndrom, ITBS) Ermüdungsbruch (Stressfraktur) Fersensporn Muskelkater Knochenhautreizung Das entsprechende Fitness- und Gesundheitstraining zur vollständigen Wiederherstellung der Belastbarkeit bei den aufgelisteten Sportverletzungen und -schäden wird ausführlich in Kapitel 5.5 dieses Lehrskriptes behandelt. Seite 62 von 179 Lehrskript 5.2.2 Distorsion rob e Eine Verstauchung, auch Distorsion genannt, ist eine Verletzung des Bandapparats oder der Gelenkkapsel. Sie entsteht, wenn Gelenkstrukturen gegeneinander verschoben werden, z. B. durch Umknicken, unphysiologische Drehbewegungen oder durch exogene (durch äußere Ursachen entstandene) Gewalteinwirkungen, und die Gelenkflächen dabei über das normale Maß hinaus voneinander getrennt werden. Durch diese kurzzeitige und vorübergehende Trennung und Verschiebung werden die Kollagenfasern dieser Strukturen stark überdehnt, was eine schmerzhafte Veränderung der Tertiärstruktur nach sich zieht. Symptome - Schmerzen - Gelenkschwellung - Bluterguss - anormale Gelenkstellung - Einschränkung der Gelenkbeweglichkeit Solche Distorsionen treten häufig beim Fußball (Kniegelenk), Basketball (Schultergelenk), in Lauf- und Sprungdisziplinen und im Volleyball (Fingergelenke) auf. Le se p Sofortmaßnahmen nach der PECH-Regel (Pause, Kühlung, Kompressionsverband und Ruhigstellung) sind unumgänglich, können einen größeren Bluterguss verhindern und die Genesungszeit verkürzen. Eine Röntgenaufnahme kann Aufschluss darüber geben, welche Gelenkanteile betroffen sind. Bei leichten Verstauchungen reichen meistens die Sofortmaßnahmen aus. Sind Bänder oder die Kapsel verletzt, erfolgt eine mindestens 6-wöchige Ruhigstellung oder eine operative Rekonstruktion. Abbildung 5 – Distorsion am Fußgelenk nach zwei Tagen (http://de.academic.ru) Seite 63 von 179 Lehrskript 5.2.3 Kontusion rob e Eine Kontusion wird auch als Prellung bezeichnet und ist eine Schädigung von Organen oder Körperteilen durch direkte, stumpfe Krafteinwirkung von außen. Sichtbare Verletzungen der Haut liegen allerdings nicht vor, die Haut bleibt intakt. Je nachdem, wo die Prellung liegt, wird weiches Gewebe direkt gegen harte Gewebestrukturen (Knochen oder Kapseln) gedrückt und zusammengequetscht. Aber auch seitwärts wirkende Scherkräfte können zu Verschiebungen des weichen Gewebes gegenüber Knochen führen und eine Kontusion hervorrufen. Hierbei werden Blut- und Lymphgefäße zerquetscht und dies führt zu einem Blutaustritt aus den Kapillaren in das umliegende Gewebe – ein Hämatom entsteht. Das betroffene Körperteil schwillt durch die Einlagerung von Flüssigkeit aus dem Gefäßsystem an und es bildet sich zusätzlich ein Ödem (Schwellung des Gewebes aufgrund einer Einlagerung von Flüssigkeit aus dem Gefäßsystem). 5.2.3.1 Kontusionsarten Le se p Hautprellung in der Unterhaut bilden sich klar umschriebene Blutergüsse Haut wird blau und schwillt an Muskelprellung Bluterguss zwischen den einzelnen Muskelfasern Schmerz setzt sofort ein Einschränkung der Beweglichkeit Muskelverhärtung Gelenkprellung Erguss im Gelenk drückt die Gelenkkapsel auseinander Knie-, Sprung- und Schultergelenk oft betroffen direkt über dem Gelenk liegende Unterhautfettgewebe mit betroffen Funktionseinschränkung Knochenprellung meist an Knochen mit dünner Hautschicht Zerreißungen von Knochenhautgefäßen Bluterguss zwischen Knochen und Knochenhaut Haut ist sehr schmerzempfindlich (Knochenprellungen deutlich spürbar) kurzzeitiger Schmerz Seite 64 von 179 Lehrskript e e Nervenprellung Nerven kurzzeitig eingeklemmt selten im Sport Stellen, an denen Nerven über Gelenken verläuft (Musikantenknochen) elektrisierender, heftiger Schmerz nur kurzzeitig Le se p rob Prellung innerer Organe sehr selten ernste Verletzungen treten vor allem bei Mannschaftssportarten mit Körperkontakt oder Stürzen auf Nieren, Leber, Milz oder Darm häufig betroffen nicht sofort Symptome feststellbar Austreten von Blut und Lymphe in das umliegende Gewebe verhindern (PECH) Abbildung 6 – Kontusion am Fuß (http://de.academic.ru) 5.2.4 Luxation Eine Luxation oder Verrenkung wird als Kontaktverlust der gelenkbildenden Knochenenden in Folge eines übermäßigen, passiven, unkontrollierten Gewalteinflusses definiert. Bei der direkten oder indirekten Gewalteinwirkung auf das Gelenk werden die Knochen gegeneinander verschoben und bleiben in dieser Stellung stehen. Die Luxation geht meist mit Knorpelschäden, Gelenkkapsel- und Bänderrissen einher. Eine unvollständige Luxation wird als Subluxation bezeichnet, bei der ein Teil der Gelenkflächen in Kontakt bleibt. Seite 65 von 179 Lehrskript Unterscheidung - Traumatische Luxation Ursache ist meist ein Trauma Habituelle Luxation durch traumatische Erstluxation verbliebene Instabilität, die bei leichter Gewalteinwirkung zu weiteren Luxationen führt - Angeborene Luxation liegt bereits bei Geburt vor oder entwickelt sich aus einer angeborenen Gelenkdysplasie - Chronische Luxation bedingt durch chronische Erkrankungen oder Fehlstellungen - Linsenluxation Verlagerung der Augenlinse in die vordere Augenkammer oder in den Glaskörperraum - Zahnluxation traumatisch bedingte abnorme Stellungsänderung eines Zahnes rob e - Le se p Im weiteren Sinne wird eine Luxation noch unterschieden in: - Direkte Luxation: die einwirkende Kraft trifft direkt das Gelenk und führt zu einem Bänder- und Kapselriss. Der Gelenkkopf tritt aus der Gelenkpfanne heraus. - Indirekte Luxation: lange Hebelarme der Knochen können die natürlichen Gelenkhemmungen gewaltsam überwinden und der Gelenkkopf wird aus der Gelenkpfanne herausgehebelt. Schmerzen, stockende Bewegungen, Fehlstellungen, eine tastbare leere Gelenkspfanne deuten auf eine Luxation hin. Eine Röntgenaufnahme kann dies sichtbar machen. Erste-Hilfe-Maßnahmen bei einer Luxation sind auf Kühlung und eine schmerzfreie Ruhigstellung des betroffenen Gelenks beschränkt. Nach der Reposition folgt eine Ruhigstellung mittels Schienen oder Gipsverband. Danach erfolgt die Mobilisierungsphase, um erneute Verletzungen zu vermeiden. Seite 66 von 179 Lehrskript Beispiele einer Luxation Le se p rob e Schultergelenksluxation - em % aller Luxationen betreffen das Schultergelenk - häufig durch direkte Gewalteinwirkung (Sturz, Zusammenstoß etc.) - Dreh-Zug-Belastung des Armes bei fixiertem Körper - Handball: hebelnde Gewalt auf den Wurfarm - Judo/Ringen/Rad: Sturz auf den ausgestreckten Arm Abbildung 7 – Röntgenaufnahme einer Schultergelenksluxation (http://de.academic.ru) Ellenbogenluxation - 25 % aller Luxationen betreffen das Ellenbogengelenk - Judo/Ringen: gewaltsames Drehen, Ziehen oder Hebeln des Unterarms bei fixiertem Oberarm Fingergelenkluxation - Basketball/Volleyball: technische Fehler bei der Ballannahme - Stürze auf ausgestreckte oder abgespreizte Finger Seite 67 von 179 rob e Lehrskript Abbildung 8 – Fingergelenkluxation (http://de.academic.ru) Le se p Kniegelenksubluxation - seitliches Austreten der Kniescheibe oder des Femur bzw. der Tibia - häufige Folge von Absprüngen oder beim Landen bei Sprungübungen Abbildung 9 – Kniegelenksubluxation (http://de.academic.ru) Seite 68 von 179 Herzlichen Glückwunsch! Sie haben es geschafft. Wir freuen uns auf Ihr Feedback k o n t a k t Academy of Sports GmbH Firmensitz: Lange Äcker 2, 71522 Backnang Telefon: Telefon: Telefax: 0800 5891254 (gebührenfrei) +49 7191 90714-30 (aus dem Ausland) +49 7191 90714-50 E-Mail: Internet: [email protected] www.academyofsports.de Social Media Facebook Twitter Xing YouTube Google+