JENOPTIK AG, Jena
Transcription
JENOPTIK AG, Jena
JENOPTIK AG, Jena Gewinn- und -verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2006 nach HGB 1. Umsatzerlöse* 2. Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen 3. Bruttoergebnis vom Umsatz 4. Vertriebskosten 5. allgemeine Verwaltungskosten 6. sonstige betriebliche Erträge 7. sonstige betriebliche Aufwendungen 8. Erträge aus Beteiligungen 9. Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen 10. Aufwendungen aus der Verlustübernahme im Rahmen von Ergebnisabführungsverträgen 11. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen davon aus verbundenen Unternehmen 2006 TEUR 2005 TEUR 4.310 4.938 7.040 8.027 -2.730 -3.089 1.398 1.722 18.853 11.500 9.048 12.497 39.874 18.957 621 80 30.500 28.901 881 79.430 4.018 6.223 239 134 18.592 13.993 12. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 4.996 13.011 13. Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens 10.211 60.610 14. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 21.547 20.425 543 1.372 -32.715 -134.039 davon aus verbundenen Unternehmen davon verbundene Unternehmen 15. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 16. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 17. -87 0 sonstige Steuern 4 3 18. Jahresfehlbetrag -32.632 -134.042 19. Verlustvortrag -338.707 -204.665 20. Entnahme aus anderen Gewinnrücklagen 113.117 0 21. Entnahme aus der Kapitalrücklage 258.221 0 22. Ausschüttung 0 0 23. Entnahme aus Gewinnrücklagen aus der Rücklage für eigene Anteile 1 -1 24. Einstellung in andere Gewinnrücklagen 0 -1 25. Bilanzverlust 0 -338.707 JENOPTIK AG, Jena Aktiva A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände Bilanz zum 31.12.2006 nach HGB in TEUR 31.12.2006 31.12.2005 Passiva 440.841 561.360 3.072 3.416 1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 2. Geschäfts-oder Firmenwert 3. geleistete Anzahlungen II. Sachanlagen 266 249 2.709 3.167 97 0 10.535 13.951 1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte 3.478 3.223 2. Bauten, einschl.Bauten auf fremden Grundstücken 4.210 7.210 3. Technische Anlagen und Maschinen 4. Andere Anlagen, Betriebs-und Geschäftsausstattung 5. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 782 1.501 2.062 2.017 3 0 427.234 543.993 284.933 372.895 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 15.350 2.900 3. Beteiligungen 46.902 73.858 4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht A. Eigenkapital 31.12.2006 31.12.2005 328.228 360.860 I. Gezeichnetes Kapital 135.290 135.290 II. Kapitalrücklage 192.476 450.697 462 113.580 III. Gewinnrücklagen 1. Gesetzliche Rücklagen 2. Rücklagen für eigene Anteile 3. Andere Gewinnrücklagen IV. Bilanzverlust B. Rückstellungen 1. Rückstellungen für Pensionen 2. Steuerrückstellungen 3. Sonstige Rückstellungen C. Verbindlichkeiten 1. Anleihen 2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 70.335 52.193 3. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 5. Wertpapiere des Anlagevermögens 5.373 23.339 4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 6. Sonstige Ausleihungen 4.341 18.808 5. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 415 415 47 48 0 113.117 0 -338.707 44.428 31.202 3.497 3.503 145 145 40.786 27.554 337.856 454.249 224.733 220.833 41.889 28.644 10 0 2.329 870 16.182 140.383 31.939 56.726 6. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, B. Umlaufvermögen I. Vorräte 1. Roh-,Hilfs-und Betriebsstoffe 2. unfertige Erzeugnisse/ unfertige Leistungen 3. Zur Verwertung bestimmte Immobilien 4. geleistete Anzahlungen II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 268.824 283.918 178 847 13 55 0 0 43 91 122 120.118 701 mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 7. Sonstige Verbindlichkeiten davon aus Steuern davon im Rahmen der sozialen Sicherheit D. Rechnungsabgrenzungsposten 20.774 6.793 1.160 4.052 0 85 1.050 1.462 711.562 847.773 281.605 1.755 365 108.317 244.097 3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 6.289 3.968 4. Sonstige Vermögensgegenstände 3.757 33.175 279 312 III. Wertpapiere 1. eigene Anteile 2. sonstige Wertpapiere IV. Schecks, Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten C. Rechnungsabgrenzungsposten Summe Aktiva 47 48 232 264 148.249 1.154 1.897 2.495 711.562 847.773 Summe Passiva JENOPTIK AG, Jena ! & " ! ' ! ( ! ! 5 %! - " 7 : " ! ) ! ; ! ! < +% . 0 ! ! ( $) ! ! & ! ! % % )% . 3 4 38 3 : 3 , .= &% > > &% = = ' . ' 1 6 9 . & , ! ' # < & * ! ) ! ! 0 % ( +% ! ! 2 * ! ' % .) )% $ % ' ( / # ! 9 $' 9 $' ! ! 44 ! = & +% ! +% *' &% 8.8 ? % (% = @% . * ! ! = ! % % +% ! / ' ( % ! +% $' ! = 9 $' ! ! . ! % ! ! , ' % 0% 0 / 0% ( ! * 44 ! ) + = 0% 2 %! < & . ' . +% ' .! & ! ! ( ' / -% $ < ! ! (% % *' ! ! &% @ ?% % $ 0% % ( ' -% ! % & ! /A ! ! 0% 0 $ ! ? 0 + 0 , > + + ! 9 ! 0 & + ! @ + ? % (% + ; $) & ( ! $ +% 8 C B@ * ! +@ ! !* D' + @ E! ! @ ! @ + ( ! ! + 2 % + *' & 8.8 ? % E! ! > ?% + . ! > > @ + & + ( ! + ( ! & ! + @ + + ' ! & ! D + , ! > + 0 $ ! ( ( < +% & E ; F8 ! "* $ & $ ' + & 5 ' > 6 0 , > ) E & ' ! E > = 0 + E ; 88 ! : * ! ! ' *' ! &% $ &% #$< @ 7F7 + % E +% D * ' &% #$< @ F ! ! & . % ' = ( + $ !! &% G! + ! . % " 5#$< @ : 44"6 2 ! & ! % , ! E < ! 1 < #$< @ , E < ! & ! 1 < 8 " ! E < ! & ! ! < 7 1 : 8 F "F , #$< @ 8 F: ! & ! D > $ , < + ! D% *' $)= *' !* . = &% #$< @ " !* H I% ( * $## ( &% $ ! D .9 + $- G ?#2D $- G ?#2D ? % % $)= !* . = #2D # ! ! < & ' ( ' $ , . ( (. ! % 2 @ ( ' $- G ?#2D ? % ! $- G ?#2D # & ' $ . D% D . &% ! + &% " @ + I% ( ( ! 0 & # # ! *' *' $ * &% &% #$< @ (. $- G ? & (. ! ! ! ! % # & $ !* &% #$< @ ! D .9 . ) /$ < $ 2 *' %! & . = $ = ' ' 7 ! . 8 4 & < 9 H= , - $@ * % ( + $ ! !* H I% ( D > D .9 # ! ( 9 . ! &% . * ' &% #$< @ DG @ $- ( ! 77 F 9 & ! ! #$< @ : &% ! &% 4 ? % I% ( *' :FF ( + . . *' * $## ( &% #$< @ 8 J $ . % ) = + ! &% .: $< @ E ; 78 - &% .) = ! + * ! & % & ! . % ! < < = > > & . ' 1 , E & )% < ! & ! < 1 #$< @ " 8 < . ! ! 4 : : :F" E < ! & ! < ! < . 1 " " & )% , 44: ! F: ) @$- # # % / !* < ! . ! E # !* . * ' &% * ' &% #$< @ + !* . ( &% #$< @ 8 G *% *' !* . . !* . *' + &% #$< @ 8 < &% #$< @ 4 " I% ( D . # & ' , 0 /$< #@ ) #$< @ 88 ! & ! . *' 0% ! &% /$ & DG @ $- ( # ) + ! ! = !* J I% D . < 0% / #$< @ " 86 0% &% #$< @ F 5 ( #$< @ 6 ( *' &% & + $- G ?#2D ( !' &% #$< @ 7 "FF % #$< @ " : F % . . % *' ! E # ! ! = ' E > & ' / @ *' &% &% #$< @ F88 5 ( *' 0% . & ! < % & / % / ! 0% . & ! < & @ . . 0% % ( ' 0% , * ' &% #$< @ " G ?#2D 0 = 9 0% + < ! : % % ( >% *' " % 0 < 0% * ' &% #$< @ " F8F ! * ' &% #$< @ 8:4 % , ! + % ! @ % . 8 6 ! 5 ( #$< @ &% 0% * ' &% #$< @ & ' = 0% $0% + @ ! @ >% ! % *' = &% #$< @ 4: *' $ &% #$< @ % 74F ! 2 ! ! % : &% #$< @ " + 9 ! * " - %& >& ! ! F! >& ! * $ $ &% F ?% (% ! . ' $ + > 9 * + + > . 5 ( . ?% >& $ 8 ": 8 F8 ) ) &% 8 ! . + > ! K% 6 + % (% ! < (% 9 % + . 6 F " + 5 ( + + &% #$< @ :F ! E ; % = + % , ! 8 ! ! ?% #$< @ "8 .) + + D > 8 . + F + & . + > + F8 ) +6 ! #$< @ 2 = & ) , 0 . ' 5 E )> ! . + % + . D > ) + > ' $ ! &% < . % ' $ , ?% , ;; > D > ! + ! ! " ! ! + > + + ! ") : + . 7 , ! &% ! ' 5! D > ! D > ' &% G > % % ! = ' 2 ! ? = ": + ! = ! . 2 ! ? > ) ! 2 &% = . ! G> % ! 2 86 )% % ! + . &% G> % = % # . 8.7" ? % 2& + @ + 2 @ " 7 % ; F ! * &% #$< @ 87 ! & & > ! + & , ! " 0 ? = ./ ? .) ! 9 :.7 ? % 8?% *' $- ! % &% #$< @ :F 5 ! + "# $ F8 ) %& % ; 8 ( ' () + + ! + ( ! + ! " + &% 6 E; F E ; F ! % 2 L! D > (% * ' (% + *' % % * ' &% #$< @ F 88: ! #$< @ " 4:F > % ! : #$< @ @ + (% ! ! % ! 0 ) "* #$< @ ) + ! . + >& / G ?#2D &% = ! = . = K% ! ! & > + > * #$< @ " ) + + ! + . :6 )% % + > , ! &% ! 4 ' 5! D > ! D > ' &% G > % % ! = $ ?% ! + > = . = K% + % ! + > ! > @ + #$< @ 4 " 7 * , @ + @ + % ! ? % #$< @ ! *' 8:F &% #$< @ " 8 G @ + ! = % & ( + 9 H= , - $@ * % .) . 5#$< @ 6. % & 9 5#$< @ 7 6. ( 5#$< @ % & ( + " 5#$< @ : 76. ( @ ?% +% 5#$< @ : 76. ? % + 5#$< @ 46. @ 5#$< @ 88 6. % 2 > 5#$< @ 8 "6 & > 5#$< @ : 6 9 & : 8"6. % ( ! + ( ! ! = > + + ! & *' ! - %& ! 8 ( ! + ) M% +. < ) . , &% F.7F8 ? % & 8 - %& ! . "! &% #$< @ : &% @ ! + ( ! + ! . ( ! 8 + ! & ! ! . & ! + < . 0 9 / ) / /$ < $ ( *' ! &% / &% ! &% ? > @ @ = = @ + F &% / &% I% + ! 2 D / G #$< @ F 0% + ! ! ( ! &% #$< @ " / & & #$< @ + ! ! ( ! : 774 2 * ' &% #$< @ : 8 7 . # ! *' ( ! /A *' + &% :8 ? % + ! .F > .47 ? % + . " @ + @ + = = 2 *' : ! &% #$< @ " """ = ! 4 4 ! D >% &% .8 ? % 8 $ %. ! > ! ?% . = + ! " + + $- G ?#2D , % ' &% # "8 ? % = > ! $ + + % ( ! &% &% #$< @ &% ! 8 &% < . ( ! + & ! + . #% $ # ! *' !* J I% ( @ . &% % D . . / &% % 8 F" .) ( ! D + > *' . % " $- G ?#2D ! 8 ( ! D% *' ! $ < &% #$< @ FF: ( + F" > & , &% #$< @ + *' @ ?% . * ' &% #$< @ 9 H= , - $@ * % ! &% ( ' # + ! 1 ( 2 &% %! & + + #$< @ 8 #$< @ "4 :F : "48 )% NNN8 8: NNNN :" ) < ' : 4"7 2 9 9 ! @% . * ! % ? ! / % *' #$< @ " F7 5 ( #$< @ F4"6. * ' &% #$< @ 8 5 ( #$< @ "F6 &% #$< @ " F 5 ( #$< @ F8 6 % ? % &% /' #$< @ :4F 5 ( #$< @ 8 6 #$< @ 8 ": & % ! 5 ( #$< @ 4 5 ( #$< @ #$< @ 8 84 6. % ! #$< @ "7 5 ( #$< @ 446 6. ! + ( +% = ? ? +% *' / 5#$< @ "" 6 2 @ ! > *% % . % *' / )% ! $ ! % ! ! ( +% 5#$< @ 8 7 6. * ' &% #$< @ 4 . % &% #$< @ 8 ! % % ? +% &% #$< @ 77. % ! $ . = ! ' &% @ + &% #$< @ :" % $ &% #$< @ 8 7 ! *% % > ! . ! % $ ( ! *' * ' &% #$< @ 4 :F ! &% *' * ' &% #$< @ 887. > % ! &% 0 $ )% 5#$< @ 7 78"6 @ > #$< @ &% #$< @ 87 = &% #$< @ $ & ' % F7. *' *' ! % &% #$< @ "4 7F: ! = , ( + 9 H= , *% * ' &% #$< @ 4 7 . @ ?% +% * ' &% #$< @ : :7 . ( ! &% 0 * ' &% #$< @ " 4 . , $ ! * ' &% #$< @ " : % , ( + " * ' &% #$< @ 7 , ( + " , 9 & * $## ( !* H I% ( D .9 ! ) * ' &% #$< @ 7 ( ! * $## ( !* H I% ( D .9 .$ ! ) ' @ + 9 . , &% @ + @ + ( + % % > ! ! *' % $ ! $ $ ! ! #$< @ " & *' &% #$< @ " 8 @G G # ( ::". $)= !* . = . *' ) . * ' &% #$< @ * ' &% #$< @ " 8:4. $- G ?#2D & $ )O !* . 9 % . *' &% #$< @ ""4. *% + " 87 . $- G ?#2D ?% O )O % + !* . . ! ! &% #$< @ !* . ( !* * ' &% #$< @ F 7 788 $- G ?#2D / $ = ?% > > = )% , 2 % !* . > > ! . 0 , & *' & ' 5#$< @ " F7F6 ' &% #$< @ $ 5#$< @ " 6 $ , $ & ! . G > +. )O ! & ! < 0 2 = *' ! % $- G ?#2D ( = > > ' ! & < ! $ &% #$< @ : 44 & ' *' &% #$< @ 7 !* . . &% % $ ! ! & L! . *' &% #$< @ 77 !* . . !* . . * ' &% $ $ ! ! $- G ?#2D ( $- G ?#2D 0 #$< @ G> % + !* . ( ( , , ++ & ( ! 5#$< @ % *' &% #$< @ 5#$< @ 7 " & ! < ! < + 6 8:F 6. , = 5#$< @ 8:"6 . , @ , & ! ) % ) ! (% : )% * & - ! $& ! ! & ! < - ( ! + ! ! * ' &% #$< @ " 488 5 ( #$< @ ""4 F86. #$< @ F "F 5 ( #$< @ 8 "4 6 + ! ( + 6 - %& +% 6 8 0 ! F 9 H= , - $@ * % 9 H= , - $@ * % 5 #$< @ "" 5 &% #$< @ 8 ! . . + &% + & = + !* . ) &% #$< @ 7 #$< @ 87 48 > ) . = &% #$< @ " .) #$< @ . )% ! ! *' 9 # % % & &% #$< @ 4 : ? % + &% 9 #$< @ : F8 #$< @ "8 8 &% #$< @ : F8 ! &% 9 ! . ! ! ! G> % & , .) ! )% &% 8 @ & 0 . " 5 ( #$< @ "F 44:6 & " & ! + @ 0 . ) % E ! . 9 H= , ! & & *' &% 2 ! #$< @ :" F 8 5 ( #$< @ "8 :: 6 9 H= , ! + !* . / *' A #$< @ F 7: *' > % % $= $ , #$< @ 4 4446 . + +% D % 8 ?% = + &% #$< @ 8 #$< @ ! *' ! $ &% #$< @ 7 #$< @ " " 5 ( #$< @ " " 5 ( 6 )% ( > ( > 9 *' ./ = &% #$< @ 8: " :. & ! 0 % + % 1 F #$< @6 5 73 #$< @6 5 5 9 & 87 / #$< @6 4 " FF7 & ) , :F : ) 5 #$< @6 " ": F F "7: :8 8 :F: ": 4 ! *' 0 8: 8: " : &% #$< @ : ' & #% $- G ?#2D D% E = !. % * ! = = I @% 9 % ?% % + = = *' $- G ?#2D + &% +% ) + #< ) " 4 , #% ( > " 7 #$< @ 4 F $- G ?#2D &% + ! & , 0 ! D% 9 + ! ! % = <) ( + &% #< ) " % & %> % #I = + $< @. < ) > G ?#2D > > ! % + . &% &% #< ) *' *' I &% #< ) ( + + % -% & & 0 & F .D " $) *' = & 9 = *' 5 , ?% % P 6 &% , & + & , 9 #2D , , / 0 > , / 50 > > , / , > 9 , + , + & & . ! 5& ! 6 < + 0 1 ! 6 #$< @ : F " ! 8. 8 ? % > ! > " + @ +% ! ! 2 ! 4 ! • • • • • • • • • Q & " ! : 8. 8 ? % %! . & , ! & , F #$< @ 3 ! ! , , % & 1 $- G ?#2D % + !* . $)= !* . = $- G ?#2D / . G > +. )O !* . @G G # ( )O !* . 9 % @ *% + !* . ( ) ?% O )O !* . # > G> % + !* . ( ( !* . 0 ( !* . F @ ++ 0 & ! & $- G ?#2D ! ! $- G ? ! #$< @ 8 F 8 - %& ! $G - 2 H :.": ? % > > ! > " ! , + > : " 0 , % $ , > &% F.7F8 ? % 0 ) % 9 + #$< @ 3 F" &% , ! #% 2 < ! 1 8 8 &% I% >% (% $ > ! %& D% $- G ?#2D +% % @ $+ + % % R ! ! + I% >% 2 ) E ; %& $- G ?#2D + D% R ! * +" ! / 0 # , - "#$% &'() 6 8 ) , 10 ! 7 ( . ( !. 12 0 !0 3 45 4 . , - 4 !. 9 :* , 4 ) 4 + . < 7 0 4 4 . < 7 $/#5 4 ?4 . & ' & , #-2(% , - 4 /4 , 4) 4 + , - , - =+ > !. ! ! ! 34 @4 1 !0 . ) "#$% &'() 545 4 . , $ ' , / ; 6 4) 1 !0 < 7 $/#. "#$% &'() 5 4 ?4 . 3 4 A4 B0 54 5C9 '#D -4 , - =+ > "#$% &'() B0 + B 0 $ 1 # 0 E 7 ! ! /4 , 545 4 . $ , . ' 3 4 A4 C? 9 5 9 G?9 G?9 3?9C ?@?9C C93 5?C93 5 9? CGC9? . C@9 1 & '#D - , !0 5 9 C59C 6 01 2 B & 1 < F 0 !0 3545 4 3 9@ GG39 / ' 54 5C9 C59C 3 0 " + 8B /4 0 + 0 # 0 ! 7 D 6 + ! E* 0 B ! B 8 9 0 " 4( ! H & /4 "#$% &'() 4( " 0 4# 0 B $ + 8 0 0 ! & F H ! " 1) 0 ) 0 4 " 0 G 0 ' B 0 G / " !0 "#$% &'() 3 & ! E )B 0 0 ! 0 9 1 4 0 2 1 ? ! 4 0 1 0 +B B 0 ) # 1 16 6 8 9@ ! 0 B 2 ! ? 9 0 0 0 3@?9 B /0 1 * $ 0 '#D - 5C 9 ' !0 3 4 4 / F ' +0 !0 G4 5C4A? / & 0 B # + !0 3 4 A4 0 0 !0 # 5G '#D - !0 B + : B 0 + ! "#$% &'() " ? + 0 ! 2 !B B ! 0 4/ & ! $ 0 4 4 4# 9 0 !0 $ 0 4 + 0 + 1 ' F 0 0J 0 F 01 4 B B + 0 !0 -B + 0 5@ '#D -4 & 4 ! 9 "#$% &'() ? I 9 01 ' " D + + F +1 ! 545 4 4$ /4 " !0 ,/ E 0 2 3545 4 0 % 0 0 " 0 @@ '#D -9 I C '#D - 1 . B B 1 C4 @3 '#D -4 / B 0 7 + % 0 / & 4/ 4 4 4: EF F 4 /49 6 #0 F 9 :* 9 , ! . ' ! K 4 54 2 ( 1 E 9" , 4 ! 2(7#-2 ; 6 4) , 5?45 4 . + , !. "6 / 0 E4 49 & , 4) 4 5 4 ?4 . 0FF ! - / 4/ 6 0 " ( " +0 # K / F 41( 4 B # + #E , + F + , - !. . , - =+ > !. : 4 , 4 ) 4 =+ > 4 34 . # 0 # ) F . 2 E F , . 8) : 8 E , ) L0 2 + , , . ( ( 0 + + , M + + 9 . 0FF 2 / ! ' B 8 ! , !0 4 C4 E0 , - !0 . #- % /4 & +0 " !0 1 2 0 7 ! 0 ) 9# 0 . ) + 54 4 8 + 2 K 0 : 0 0 ( < 7 $/#, !0 5 4 ?4 . ) 9 1 9 . !0 , - . . , . , - . + K / F 41( 4 B # + # + +9 "#$% &'() 0 0 " & 4 / F 41( 4 "I B O( E E " < 7 9E 0 5 4 ?4 . + 9 6 : 0! ; 6 4) , /B , !0 *F # 2 +( !2 + ) , - 4 0 , 1& + , & , 9E 0 , . . , - . !. . !. 4) 4 . *# !0 K ) 12 ! + ' ) FF K & + # +0 "#$% &'() : 9 % F +9 E* 9" ) / # + ) ) I 4) 4 C4 ?4 ) K 2 8 ) 2 ! + 0 ' F +( 8 +0 N ) +N K + #E 9 & 4/ 4/ 4 4 4 0 4" :I & E 1 0 92 / 4) 0 # 0 / 6 * 6 9E 0 / 0 # , ; 6 0 & ' 7 FF 10 12 0 . * , - , , - !. !. !0 C4 ?4 6 0 6 F 9 , 4) 4 . : F! , . ( 9 ( 49 ' , 4) 4 #'-% , . D 1) +0 8 0 , 4) 4 . / ; E , . . . B - J ! K ) "#$% &'() ) ! 9" 1 E / + 12 + / 0 ! I- , 4 ) 4 1 . / 0 ) + , - =+ > . / 0 :0 , . / ; E , - 4 !. + , - 4 !. : +E ! I- , 4 ) 4 =+ > 4 !. :2 ,E .& + 9 7B , 4 ) 4 =+ > !. 2 P0 :2:0 E4 4 :0 0 , 4 ) 4 =+ > !. 1 + , . )2 * )B + + 2 + 4 20 F , - =+ > !. ! 2 * ! / # + : 9 B E +1 K + + E 1 ) 9 1 , 54 4 . 1 0 , D G4 4 ) . & 4 4/ 4( 4& 4 4 4 0 4 / 4 4 4 0 4 / 41( 4 #4 4 1 "B + 4& 0 # 8 0 !0 8I 0 8 0 4 49 B ( ( , !. (L 0 , . E F + F , #4 4 ) $/#-#-1 #-) # , 9 9E . ; 6 4) !. !, - , - . . 70 # 4 5@45GA 0 + 4/ E !0 B0 0 ! 4/ 0 ? ! 0 ! !B 0 0 8 0 2 ! 5 0 1 1 F B0 B 0 '#D - I 0 5 / 0 '#D -4 # B 1 2 0 ! 0 0 B 0 0 & 4/ 4 4 4: EF , ! . #0 5 4C @9 5Q - ' ! , 4 1 ! . #0 A4 G59CGQ 2 / ! #0 ?4G5C9 @Q / 4 8 + 2 #0 C4G5C9 @Q / 4 / 2 #0 54CC 935Q #0 ?4G5C9 @Q & 4 / F 41( 4 "I #0 ?4G5C9 @Q E " #0 ?4G5C9 @Q ) #0 C4G5C9 @Q ' ) FF #0 4G5C9 @Q / ) I #0 C4G5C9 @Q & 4/ 4/ 4 4 4 0 4" :I #0 C4G5C9 @Q / 4 ) 0 #0 ?4@C 935Q B - J #0 4G5C9 @Q E #0 ?4A 933Q & 4 / 4 ( 4 / 4 44 0 4 1"B + #0 C4G5C9 @4 / B0 0 1 B , B ?. 0 ! 4/ / ! !0 0 0 ? 0 1 4 +B !0 - 0 4) 4 ) + + 4 0 ! N1 K " 9 G4 ! G ! ! /4 Anlage zum Anhang JENOPTIK AG Entwicklung des A n l a g e v e r m ö g e n s (Bruttodarstellung in TEUR) A n s c h a f f u n g s - u. H e r s t e l l u n g s k o s t e n Bilanzpositionen 0 Vortrag 01.01.2006 Zugang 1 2 Umbuchung (+/-) Abgang 3 4 Abschreibung Stand 31.12.2006 Vortrag 01.01.2006 Abschreibg. des G J Umbuchg. (+/-) Auflösung Abgang 5 6 7 8 9 Buchwert Buchwert Zuschreibg. Stand 31.12.2006 31.12.2006 31.12.2005 10 11 12 13 11= 6+7+8-9-10 12=5-11 13=1-6 5=1+2+3-4 I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten, Software 3.929 2. Geschäfts- oder Firmenwert 4.082 3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Summe I II. Sachanlagen 1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte 125 0 97 8.011 222 0 4.054 3.680 108 4.082 915 458 97 0 0 8.233 4.595 566 0 0 0 0 3.788 266 249 1.373 2.709 3.167 0 97 0 5.161 3.072 3.416 5.268 1.120 963 5.425 2.045 22 120 1.947 3.478 3.223 2. Bauten, einschl. der Bauten fremden Grundst. 8.616 1.413 4.496 5.533 1.406 340 423 1.323 4.210 7.210 3. Techn. Anlagen u. Maschinen 2.389 131 882 1.638 888 182 214 856 782 1.501 4. And. Anl., Betr-u.Gesch.-ausstattg. 2.878 126 22 2.982 861 81 22 920 2.062 2.017 0 3 3 0 0 3 0 114 23 3 134 114 23 134 0 0 19.265 2.816 6.366 15.715 5.314 648 5.180 10.535 13.951 III. Finanzanlagen 1. Anteile an verb. Unternehmen 432.247 5.202 140.165 297.284 59.352 26 12.351 284.933 372.895 2. Ausleihungen an verb. Untern. 3.667 13.050 600 16.117 767 767 15.350 2.900 135.588 36.282 107.637 64.233 61.730 2.166 17.331 46.902 73.858 53.511 21.924 3.032 72.403 1.318 750 2.068 70.335 52.193 5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 6. Geringwertige Anlagegüter Summe II 3. Beteiligungen 4. Ausleihungen an Untern., mit d. ein Beteil.-verhältnis besteht 5. Wertpapiere d. Anlagevermögens 0 23.339 6.090 24.056 5.373 0 108.280 4.473 12.994 99.759 89.472 8.425 Summe III 756.632 87.021 0 288.484 555.169 212.639 11.367 Gesamt 783.908 90.059 0 294.850 579.117 222.548 12.581 6. Sonstige Ausleihungen 3 0 782 0 47.027 46.565 0 5.373 23.339 854 1.625 95.418 4.341 18.808 0 94.446 1.625 127.935 427.234 543.993 0 95.228 1.625 138.276 440.841 561.360 Lagebericht der JENOPTIK AG und Konzernlagebericht über das Geschäftsjahr 2006 (Januar bis 31. Dezember 2006) Informationen zum Einzelabschluss der JENOPTIK AG nach HGB. Die JENOPTIK AG ist als Holding nur begrenzt operativ tätig. Umsätze und Ergebnisse erzielt die Jenoptik im Wesentlichen aus Ergebnisabführungsverträgen und der Vermietung von Immobilien und Dienstleistungen an ihre Tochtergesellschaften. Ihr Vermögen besteht im Wesentlichen aus Anteilen an und Forderungen gegen verbundene Unternehmen und Beteiligungen, das überwiegend durch Eigenkapital und langfristiges Fremdkapital refinanziert ist. Aus diesem Grund werden die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie die Chancen und Risiken der JENOPTIK AG im Wesentlichen von der Entwicklung des Jenoptik-Konzerns bestimmt. Die Aussagekraft des Einzelabschlusses ist deshalb sehr begrenzt. Im Anschluss dieses Kapitels wird daher der vollständige Lagebericht des Konzerns übernommen. Der Anteil des Anlagevermögens hat sich im Jahr 2006 auf 61,6 Prozent verringert (i.Vj. 66,2 Prozent). Hierzu haben neben planmäßigen Tilgungen von Ausleihungen insbesondere der Verkauf der Jenoptik-Anteile an der M+W ZANDER Holding AG im Mai 2006 an die Beteiligungsgesellschaft Springwater Capital und der Verkauf von Anteilen an der Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteilgungsgesellschaft AG beigetragen. Obwohl das im Jahresabschluss der JENOPTIK AG nach HGB ausgewiesene Eigenkapital im Berichtsjahr von 360,9 Mio Euro auf 328,2 Mio Euro sank, lag die Eigenkapitalquote der JENOPTIK AG zum 31. Dezember 2006 bei 46,1 Prozent (i.Vj. 42,6 Prozent). Die Erhöhung der Eigenkapitalquote ist im Wesentlichen auf den Verkauf der Anteile an der M+W ZANDER Holding AG zurückzuführen. Dem Rückgang des Eigenkapitals aufgrund des Jahresfehlbetrages 2006 in Höhe von 32,6 Mio Euro steht ein Rückgang der Bilanzsumme in Höhe von 132,2 Mio Euro gegenüber. Der Umsatz, der im Wesentlichen aus der Vermietung von Immobilien erzielt wurde, belief sich im Jahr 2006 auf 4,3 Mio Euro (i.Vj. 4,9 Mio Euro). Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr steht im Zusammenhang mit dem Verkauf des Immobilienleasingvertrages mit der HETTA Verwaltungsgesellschaft mbH + Co. Vermietungs KG. Das Ergebnis der JENOPTIK AG vor Steuern und Finanzergebnis (EBIT) lag nach HGB bei minus 53,8 Mio Euro (i.Vj. minus 22,8 Mio Euro). Das Ergebnis wurde im Geschäftsjahr 2006 wesentlich belastet durch Aufwendungen aus dem Verkauf der Anteile an der M+W ZANDER Holding AG in Höhe von 17,8 Mio Euro (davon 8,0 Mio Euro für Rechts- und Beratungskosten), dem Verkauf des Immobilienleasingvertrages mit der HETTA Verwaltungsgesellschaft mbH + Co. Vermietungs KG in Höhe von 12,2 Mio Euro sowie den Aufwendungen aus der Zuführung von Rückstellungen für Rechts- und Prozesskosten. Erträge in Höhe von 30,5 Mio Euro und Verluste in Höhe von 0,9 Mio Euro erzielte die JENOPTIK AG aus der Ergebnisabführung ihrer Tochtergesellschaften im Rahmen von Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträgen. Darüber hinaus wurde auf die Ausleihung an die JENOPTIK Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH, Jena, aus dem Verkauf von Aktien der Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG eine Wertberichtigung in Höhe von 6,3 Mio Euro aufgrund der aktuellen Finanzlage vorgenommen. Das Zinsergebnis von 1,1 Mio Euro resultiert im wesentlichen aus Zinserträgen aus Bankguthaben (5,6 Mio Euro), Zinserträgen im Zusammenhang mit dem Verkauf der Anteile an der M+W ZANDER Holding AG ( 4,4 Mio Euro), Zinserträge aus dem CashManagement (4,4 Mio Euro), Zinserträge aus Ausleihungen (3,8 Mio Euro) sowie aus Zinsaufwendungen für Anleihen und aufgenommenen Bankdarlehen (17,9 Mio Euro). Auf Grund der eingeschränkten operativen Geschäftstätigkeit der JENOPTIK AG wird ihr operativer Cashflow insbesondere durch das bestehende Cash-Management und die Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträge mit den Tochtergesellschaften bestimmt. Daneben ist die Finanzlage der JENOPTIK AG stark durch die Finanzierungsfunktion für den Konzern geprägt. KONZERNLAGEBERICHT : GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN 1 Geschäft und Rahmenbedingungen 1.1 Konzernstruktur und Geschäftstätigkeit Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsprozesse Die Unternehmen des Jenoptik-Konzerns entwickeln, fer- Der Jenoptik-Konzern ist ein Unternehmensverbund, der tigen und vertreiben Komponenten, Systeme und Anlagen sich auf die Kernkompetenzen rund um das Nutzen und entlang der photonischen Kette – vom Erzeugen (Laser) Nutzbarmachen von Licht als industrielles Werkzeug über das Formen (Optik) bis hin zum Erfassen (Sensorik) konzentriert. Die JENOPTIK AG als im TecDax der Deutschen von Licht. Technologisch komplexe Komponenten und Börse notierte Aktiengesellschaft hält Beteiligungen an Systeme der Antriebs- und Stabilisierungstechnik für den vorwiegend mittelständisch geprägten Unternehmen und Verteidigungs- und zivilen Bereich ergänzen das Profil ist als Holdinggesellschaft selbst nicht operativ tätig. (Mechatronik). Mit unseren Produkten und Dienstleistungen adressieren wir folgende wesentliche Schlüsselmärkte: Geschäftsfelder und Organisationsstruktur die Halbleiterindustrie, die Medizintechnik, die Luft- und Der Jenoptik-Konzern gliedert sich in die drei Sparten Laser Raumfahrtindustrie, die Verkehrssicherheitstechnik, den & Optik, Sensorik und Mechatronik. Mit dem Verkauf der Markt für Materialbearbeitung und für industrielle Mess- Jenoptik-Anteile an der M+W ZANDER Holding AG und technik sowie für digitale Bildverarbeitung und für Sicher- damit des gesamten Unternehmensbereiches Clean Systems heits- und Wehrtechnik. 13 an die Beteiligungsgesellschaft Springwater Capital im Mai 2006, dem mehrheitlichen Verkauf der Anteile an der M+W Wir sind überwiegend Lieferant von Investitionsgütern und Zander Gebäudetechnik GmbH (heute caverion) an das ei- damit Partner von Industrieunternehmen. Im Bereich der gene Management sowie der Absenkung der Anteile an der Verkehrssicherheits- und der Wehrtechnik liefern wir zu DEWB AG auf nur noch 11,13 Prozent umfasst das operative einem großen Teil auch an die öffentliche Hand. Konsumen- Geschäft des Jenoptik-Konzerns im Wesentlichen die Aktivi- tenmärkte stehen nicht in unserem Fokus. Viele unserer Sys- täten des ehemaligen Unternehmensbereiches Photonics. teme und Anlagen liefern wir an Kunden, die selbst aus der Technologiebranche kommen. Forschung und Entwicklung Mit der Konzentration des operativen Geschäftes wurden nehmen eine Schlüsselstellung innerhalb unserer Geschäfts- die fortgeführten Geschäftsbereiche bereits Ende 2005 in prozesse ein. Für viele unserer Kunden und Partner fertigen den drei genannten Sparten neu geordnet, denen auch wir im Auftrag, unter anderem auch Kleinserien. die Segmentberichterstattung des Jenoptik-Konzerns entspricht. In den nicht operativen „Sonstigen“ sind die Unser Produktportfolio erstreckt sich von Komponenten Jenoptik-Holding und Immobilien zusammengefasst. (vor allem bei Optik) über Module und Subsysteme (Optik und Lasertechnik sowie Mechatronik) bis hin zu komplexen Die JENOPTIK AG als Holding hält an sieben großen Gesell- Systemen und Anlagen (in der Sensorik und Mechatronik). schaften 100 Prozent der Anteile direkt. Diese Führungs- Umfassende Gesamtlösungen, bestehend aus der Integrati- gesellschaften (siehe auch Leitung & Kontrolle) gehören on von Systemen und Anlagen, entsprechender Vernetzung entsprechend ihrer technologischen Kompetenz und ihres und dem Projektmanagement, der Datenverarbeitung und Produktportfolios zu je einer Sparte des Konzerns. Ihnen Servicedienstleistungen, bieten wir vor allem für Kunden sind die weiteren operativen konsolidierten Unternehmen der Verkehrssicherheitstechnik, der Luft- und Raumfahrt- zugeordnet. Zudem halten sie weitere Tochtergesellschaften industrie sowie der industriellen Messtechnik. und Beteiligungen. 42 JENOPTIK AG 2006 Sparte Laser & Optik: Im Bereich Laser konzentriert sich hinaus haben die Konzerngesellschaften kleinere Standorte Jenoptik vor allem auf neue Wirkprinzipien, zum Beispiel in Deutschland und weltweit in jenen Ländern, die für ihre Scheiben- und Hochleistungsdiodenlaser. Die Einsatzgebiete relevanten Märkte eine Schlüsselposition einnehmen. Zudem der Komponenten, Systeme und Anlagen liegen vorrangig besteht ein weltweites Händler- und Partnernetz. 3 in der Materialbearbeitung und der Medizintechnik. Im Bereich Optik entwickeln, fertigen und vertreiben wir hoch- Wesentliche Absatzmärkte und Wettbewerbspositionen wertige optische Komponenten und funktionelle Schichten Die Einsatzmöglichkeiten von Licht als Werkzeug sind sowohl aus Glas als auch aus Kunststoff sowie optomecha- vielfältig. Jenoptik ist daher nicht allein auf eine oder zwei nische Baugruppen. wesentliche Schlüsselbranchen fokussiert. Die Märkte leiten sich aus den Möglichkeiten ab, Licht in Prozessen oder Pro- In der Sensorik-Sparte sind vorrangig jene Konzerngesell- dukten einzusetzen. Gemeinsam mit den Kunden entwickelt schaften zusammengefasst, die das Know-how rund um Jenoptik neue Produkte und Technologien und erschließt Licht nutzen und in komplexen Systemen und Anlagen sich somit permanent neue Absatzmärkte. In jenen Bran- zusammenführen. Zum Leistungsumfang gehören um- chen, in denen der Einsatz von Licht bereits herkömmliche fassende technologische Lösungen für den Einsatz in der Technologien ersetzt, ist Jenoptik umfassend präsent. 5 Verkehrsüberwachung, der Sicherheitstechnik, in der industriellen Messtechnik, der Materialbearbeitung und der Luft- und Raumfahrtindustrie. Wichtige Absatzregionen sind Europa, Nordamerika und Asien. Eine allgemein gültige Aussage für den Gesamtkonzern zur Wettbewerbsposition – sowohl in den Schlüssel- Die Sparte Mechatronik umfasst das Leistungsspektrum märkten als auch in den wesentlichen Absatzregionen – komplexer technologischer Komponenten und Systeme lässt sich nicht treffen, da Jenoptik nicht als Gesamtkonzern für zivile und militärische Anwendungen. Schwerpunkte im Wettbewerb steht, sondern mit den jeweiligen Produkten sind die Entwicklung und Produktion von Antriebs- und und Technologien in verschiedenen, voneinander zumeist Stabilisierungssystemen. Darüber hinaus werden komplexe unabhängigen Nischen. Aufgrund der hoch spezialisierten Systeme für die Luftfahrtindustrie entwickelt und gefertigt, Produkte sind Aussagen zu Weltmarktanteilen bzw. Wett- so beispielsweise Lifte, Rettungswinden sowie Enteisungs- bewerbspositionen in den drei wichtigen Absatzregionen und Steuerungssysteme. ebenfalls wenig aussagekräftig. Wettbewerb besteht teilweise auch zu konkurrierenden Technologien und Verfahren. Wesentliche Standorte Die Jenoptik-Konzerngesellschaften stehen mit jeweils nur Der Jenoptik-Konzern hat weltweit mehr als 30 Standorte wenigen Unternehmen weltweit im unmittelbaren Wett- (ohne Servicestützpunkte). Sitz der Jenoptik und Produktions- bewerb. In der Regel gibt es in den für die Gesellschaften schwerpunkt ist Deutschland. Neben ihrem Hauptsitz in Jena relevanten Märkten etwa 4 bis 6 Wettbewerbsunternehmen, hat Jenoptik in Deutschland weitere große Produktionsstand- von denen die jeweilige Jenoptik-Gesellschaft heute zumeist orte in Monheim bei Düsseldorf, in Wedel bei Hamburg, in zu den führenden drei gehört. Villingen-Schwenningen, im thüringischen Triptis, im bayerischen Altenstadt und in Essen. Außerhalb Deutschlands ist Wirtschaftliche und rechtliche Einflussfaktoren Jenoptik mit Produktionsstandorten in Frankreich, der Schweiz Aufgrund einer recht breiten Präsenz können wir zyklische und den USA vertreten. Über die Produktionsstandorte Schwankungen, denen Einzelbranchen unterliegen, meistens 43 KONZERNLAGEBERICHT : GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN Jenoptik: Die Standorte 3 Standorte der JENOPTIK AG und ihrer Beteiligungsgesellschaften Deutschland Europa WEDEL GROSSBRITANNIEN COVENTRY -- WEST MIDLANDS BERLIN RUSSLAND GÖTTINGEN RATINGEN MONHEIM ST. PETERSBURG ESSEN JENA TRIPTIS EISENACH TSCHECHIEN FRANKREICH BAYEUX SAINT ANDRÉ DE CORCY ALTENSTADT TEPLICE SCHWEIZ USTER FEUERTHALEN SPANIEN VILLINGEN-SCHWENNINGEN MÜNCHEN USA MEXIKO SATILLO SCOTTSDALE -- ARIZONA WEST PALM BEACH -- FLORIDA PLYMOUTH -- MINNESOTA EASTHAMPTON -- MASSACHUSETTS HUNTSVILLE -- ALABAMA WAKE COUNTY -- NORTH CAROLINA ROCHESTER -- NEW YORK LINTHICUM -- MARYLAND WEST MILFORD -- NEW YERSEY NORTH CAROLINA -- NORTH CAROLINA BRASILIEN JUNDIAI -- SAO PAULO weltweit 44 ALCOBENDAS CHINA SHANGHAI JAPAN TOKIO JENOPTIK AG 2006 sehr gut ausgleichen. Wirtschaftlich sind wir vom allge- Alexander von Witzleben, Vorstandsvorsitzender der meinen Klima für Investitionsgüter abhängig. In Märkten JENOPTIK AG, ist verantwortlich für die Bereiche Finanzen, für Konsumgüter, die starken saisonalen Schwankungen Steuern, Controlling, Konzernrechnungswesen und Immobi- unterliegen, sind wir nicht aktiv. Unsere Produkte und lien, Beteiligungen, Datenverarbeitung, das Risikomanage- Dienstleistungen richten sich vor allem an die Industrie ment, Investor und Public Relations, Corporate Governance und in einzelnen Branchen auch an die öffentliche Hand. sowie als Arbeitsdirektor für den Bereich Personal. Seit 1. Wesentliche rechtliche Einflussfaktoren auf unser direktes Oktober 2006 ist Dr. Michael Mertin Vorstandsmitglied der operatives Geschäft bestehen bis auf Ausfuhrbestimmungen JENOPTIK AG. Er übernahm im Wesentlichen die Aufgaben für den Export von Wehrtechnik nicht, den Jenoptik jedoch von Norbert Thiel, der seit 2002 Mitglied des Jenoptik-Vor- nur in sehr geringem Umfang vornimmt. Einzelne Produkte, standes war. Dr. Michael Mertin führt als Vorstand Techno- die Jenoptik im Bereich der Wehrtechnik an die öffentliche logie/operatives Geschäft (Chief Operating Officer – COO) Hand liefert, unterliegen zudem rechtlichen Einflussfaktoren, das operative Geschäft und ist für Unternehmensentwick- beispielsweise local content-Vorschriften oder Preisklauseln. lung, für Forschung und Entwicklung, Revision, Umwelt-, Compliance- und Qualitätsmanagement, Datenschutz sowie Leitung und Kontrolle das Zentrale Marketing des Jenoptik-Konzerns zuständig. Der Jenoptik-Konzern verfügt über flache Hierarchiestruk- 4 turen mit einem hohen Maß an Eigenverantwortung. Der Der Aufsichtsrat der JENOPTIK AG setzt sich aktuell aus 16 Vorstand der JENOPTIK AG besteht aus zwei Mitgliedern. Mitgliedern zusammen, davon acht Arbeitnehmervertreter. Mitarbeiter Inland an wichtigen Standorten Mitarbeiter Ausland an wichtigen Standorten (konsolidierte Gesellschaften) (konsolidierte Gesellschaften) Beschäftigte Beschäftigte 2006 2005 Gesamt 425 161 USA 177 92 599 Frankreich 127 0 201 233 Schweiz 103 46 Monheim (NRW) 206 196 Sonstige Villingen-Schwenningen (BW) 207 213 18 23 Altenstadt 126 123 97 98 2006 2005 2.767 2.674 1.193 1.093 Wedel bei Hamburg 592 Triptis (Thüringen) Gesamt Jena (Thüringen) Essen Sonstige (Göttingen, Giessen, Eisenach, München, Ratingen, Mülhausen, Hildesheim, weitere) 145 119 (Österreich, Spanien) Mitarbeiterstruktur in Deutschland nach Alter 430 1993 359 unter 30 Jahren 16% zwischen 30 und 55 Jahren 71% über 55 Jahren 13 % 45 KONZERNLAGEBERICHT : GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN Aufsichtsratsvorsitzender ist seit Juni 2003 Prof. Dr. h.c. 1. Januar 2005 in Kraft und gilt noch bis Dezember 2007. Lothar Späth. Infolge der Satzungsänderung durch die Alle Entgeltbestandteile wurden in drei Stufen erhöht – Hauptversammlung 2006 wird der Aufsichtsrat ab der nach 1,6 Prozent zum 1. Januar 2005 stiegen die Brutto- neuen Wahlperiode 2007 aus 12 Mitgliedern bestehen. löhne zu den Jahresanfängen 2006 und 2007 jeweils um 2 Prozent. An die Stelle der zuvor geltenden Zielvereinbarungen trat eine tarifliche Ergebnisbeteiligung in Form gewinn- Zwischen der JENOPTIK AG und den meisten wesentlichen abhängiger Einmalzahlungen. Zudem ist die Arbeitszeit, Konzerngesellschaften bestehen Beherrschungs- und ausgehend von der 38-Stunden-Woche, weiter flexibilisiert Gewinnabführungsverträge. Die Holding unterstützt die worden. Für die gewinnabhängigen Einmalzahlungen Gesellschaften, indem sie vor allem technologische Syner- können bis zu 15 Prozent des Ergebnisses der jeweiligen gien koordiniert und ausbaut, Finanzmittel bereitstellt, kon- Konzerngesell-schaft, die nach dem Jenoptik-Haustarif trolliert, und konzernübergreifende Dienstleistungen und entlohnt, ausgeschüttet werden. Für das Geschäftsjahr Infrastrukturen bereithält. Die Führung der sieben großen 2005 erhielten insgesamt 742 Mitarbeiter des Konzerns Konzerngesellschaften obliegt dem Vier-Augen-Prinzip. Mit eine Ergebnisbeteiligung. Die Auszahlung in 2006 betrug in der Regel einem technischen und einem kaufmännischen insgesamt 1,5 Mio Euro. Darüber hinausgehend können Geschäftsführer schaffen wir Interessenausgleich. individuelle Leistungen besonders honoriert werden. Die Entscheidung hierzu trifft der Vorgesetzte im Rahmen eines 5 Grundzüge des Vergütungssystems jährlichen Mitarbeitergespräches. Mitarbeiter des Jenoptik- Die Mitarbeiter der JENOPTIK AG sowie der konsolidierten Konzerns mit außertariflichen Arbeitsverträgen erhalten Gesellschaften JENOPTIK Laser, Optik, Systeme GmbH, in der Regel ein Festgehalt mit einer zusätzlichen Bonus- JENOPTIK Automatisierungstechnik GmbH, JENOPTIK gewährung in Abhängigkeit ihrer über das Jahr erbrachten Instruments GmbH und JENOPTIK Laserdiode GmbH werden Leistung. Diese wird vom jeweiligen Vorgesetzten beurteilt. nach einem Haustarifvertrag entlohnt. Dieser trat zum Die Ergebnisbeteiligung entfällt für diese Mitarbeiter. Umsätze nach Zielmärkten in Mio EUR und in % 2006 2005 in Mio EUR in % in Mio EUR in % 141,3 29,6% 116,7 29,1% Materialbearbeitung 49,4 10,4% 46,4 11,6% Verkehrssicherheitstechnik 47,1 9,9% 41,5 10,3% Industrielle Messtechnik 75,9 15,9% 58,9 14,7% Halbleiterindustrie 43,5 9,1% 29,6 7,4% Medizintechnik 47,8 10,0% 45,6 11,4% Luftfahrt/Raumfahrt 33,7 7,1% 37,0 9,2% Digitale Bildverarbeitung 38,4 8,0% 25,6 6,4% 477,1 100,0% 401,3 100,0% Sicherheits- und Wehrtechnik Summe 46 JENOPTIK AG 2006 Ergänzende Angaben nach dem Übernahmerichtlinien-Umsetzungsgesetz Zur der nach § 289 Abs. 4 HGB bzw. § 315 Abs. 4 HGB geforderten Berichterstattung geben wir die folgende Übersicht: Vorschrift Thema Angabe bzw. Verweis § 289 (4) 1 Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals Das gezeichnete Kapital beträgt 135.290 TEUR und ist eingeteilt in 52.034.651 auf den Inhaber lautende Stückaktien. Weitere Angaben befinden sich im Konzernanhang unter Punkt 25. § 289 (4) 2 Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen Es bestehen keine Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen. § 289 (4) 3 Direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital Der Freistaat Thüringen hält 14,8 Prozent der Aktien der JENOPTIK AG. Weitere Angaben zur Aktionärsstruktur der JENOPTIK AG befinden sich im Konzernanhang unter Punkt 25. § 289 (4) 4 Inhaber von Aktien mit Sonderrechten Es liegen keine Aktien mit Sonderrechten der JENOPTIK AG vor. § 289 (4) 5 Art der Stimmrechtskontrolle im Falle von Arbeitnehmerbeteiligungen. Es liegen keine Arbeitnehmerbeteiligungen vor und somit auch keine Stimmrechtskontrolle. § 289 (4) 6 Gesetzliche Vorschriften und Satzungsbestimmungen über die Ernennung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern und über Satzungsänderungen Die Ernennung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern sowie Satzungsänderungen erfolgen ausschließlich in Übereinstimmung mit den aktiengesetzlichen Regelungen. In der Satzung der JENOPTIK AG bestehen darüber hinaus keine weiteren Regelungen. § 289 (4) 7 Befugnisse des Vorstandes zur Ausgabe und zum Rückkauf von Aktien Nach den Beschlüssen der ordentlichen Hauptversammlung 2006 ist der Vorstand ermächtigt, bis zum 30.11.2007 einmalig, mehrfach, ganz oder in Teilbeträgen, eigene Stückaktien im rechnerischen Betrag von höchstens zehn Prozent des Grundkapitals zu anderen Zwecken als dem Handel in eigenen Aktien zu bestimmten Konditionen zu erwerben. Auf die erworbenen eigenen Aktien dürfen zusammen mit eigenen Aktien, die die Gesellschaft bereits erworben hat und noch besitzt, nicht mehr als zehn Prozent des Grundkapitals entfallen. Die Konditionen sind in den öffentlich zugänglichen Beschlüssen der Hauptversammlung 2006 beschrieben. § 289 (4) 8 Wesentliche Vereinbarungen, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen So genannte Change-of-Control-Klauseln bestehen bei der festverzinslichen Anleihe und der Wandelanleihe sowie zwei Kreditvereinbarungen. § 289 (4) 9 Entschädigungsvereinbarungen mit dem Vorstand und Arbeitnehmern im Fall eines Übernahmeangebotes Vereinbarungen, die unter die Bedingungen eines Kontrollwechsels fallen und das Kriterium der Wesentlichkeit erfüllen, existieren mit einem Mitglied des Vorstandes, die im Konzernanhang unter Punkt Vorstand sowie im Anhang unter Punkt Vorstand ausführlich erläutert sind. 47 KONZERNLAGEBERICHT : GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN Für jene Mitarbeiter, für die der Flächentarif der Metall- nehmen sowie unser Geschäft in jenen Märkten, in denen und Elektronikindustrie angewendet wird, gelten die Ergeb- wir zu den führenden Anbietern gehören, auszubauen. nisse der Lohn- und Gehaltsrunde vom März 2006. Insgesamt arbeiten etwa 80 Prozent aller 2.767 in Deutschland Strategische Leitlinien beschäftigten Jenoptik-Mitarbeiter in tarifgebundenen Da sich unsere Märkte aus unserer Technologiekompetenz Unternehmen. Mitarbeiter-Optionsprogramme bestehen ableiten, verfolgen wir unser operatives Geschäft und seine derzeit nicht. Beide Optionsprogramme, die 2000 und 2001 Weiterentwicklung klar nach unseren Kernkompetenzen aufgelegt wurden, waren bereits 2005 ausgelaufen. Die und nicht nach Opportunitäten. Wir konzentrieren uns Optionen konnten nicht ausgeübt werden, da der Kurs der auf industrienahe Produkte. Forschungs- und Konsumen- Jenoptik-Aktie deutlich unterhalb der Ausübungshürden lag. tenmärkte liegen nicht in unserem Fokus. Als Anbieter vorwiegend technologieintensiver Investitionsgüter setzen Seit 2001 bietet Jenoptik ein mitarbeiterfinanziertes Alters- wir auf enge Kundenbeziehungen entlang der gesamten sicherungsmodell, das auf mehreren Standbeinen aufbaut: Wertschöpfungskette. Unsere Kunden beziehen wir – wo die Unterstützungskasse, die Metallrenten Pensionskasse es möglich ist – in den Forschungs- und Entwicklungs- sowie private Rentenverträge mit der Allianz. Pensions- prozess ein. Wir streben dabei nach langfristigen Koope- direktzusagen werden außer für Vorstandsmitglieder der rationen mit Lieferanten, Partnern und Kunden, um so JENOPTIK AG nicht mehr erteilt. Rückstellungen für beste- die Bedürfnisse des Marktes in alle von uns entwickelten hende Pensionsverpflichtungen, die mit der ESW GmbH Technologien, Komponenten und Systeme bestmöglich übernommen wurden, belaufen sich auf rund 27 Mio Euro. einfließen zu lassen. Diese sind im Rahmen eines Contractual Trust Arrangements (CTA) zusammengefasst und im Wesentlichen über Beim Ausbau unseres operativen Geschäftes achten wir Immobilien und Wertpapiervermögen und damit unabhän- darauf, dass wir die Erschließung neuer Technologien gig vom operativen Geschäft der Jenoptik abgesichert. sowie neuer Absatzregionen parallel zu unserem Tagesgeschäft stemmen können. Wir recherchieren permanent Die Verträge der Geschäftsführer der Konzerngesellschaften nach Akquisitionsmöglichkeiten, in der Regel kleinere bis werden innerhalb eines einheitlichen Rahmens individuell mittlere Unternehmen, an denen wir, wenn möglich, 100 mit dem Vorstand verhandelt. Neben einem Fixgehalt Prozent der Anteile übernehmen. Schwerpunkt ist dabei bemisst sich der variable Gehaltsbestandteil eines Ge- die Ergänzung unserer technologischen Kompetenzen, schäftsführers in der Regel am erreichten Jahresumsatz, unserer Wertschöpfungsketten sowie die Präsenz in den dem Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit und dem Jahres- strategisch wichtigen Märkten Europa, Asien und Nord- ergebnis der Konzerntochter. Ausführliche Informationen amerika. Wir verstehen die Jenoptik als ein „Unternehmen zur Vergütung des Vorstandes sowie des Aufsichtsrates als Bürger“. An unserem Hauptstandort in Jena sowie allen befinden sich im Anhang. anderen Standorten auch, sind wir uns unserer Verantwortung, die aus unserer unternehmerischen Tätigkeit 1.2 Unternehmenssteuerung, Ziele und Strategie erwächst, bewusst. Wir unterstützen – im Rahmen unserer Möglichkeiten – die Wissenschaft, Kunst und Kultur sowie Als fokussierter Technologiekonzern ist es unser Ziel, eine soziale Projekte. Kinder und Jugendliche stehen dabei oft führende Position in von uns definierten Märkten einzu- im Mittelpunkt unseres Engagements. 48 JENOPTIK AG 2006 Tatsächlicher und prognostizierter Geschäftsverlauf Unser Ziel ist es, die Nettoverschuldung weiter zurückzu- Wir haben uns im Zuge der Neuausrichtung 2005/2006 führen. Dies erreichen wir, wenn wir die 2004 begebene klare Ziele gesetzt, die wir im Geschäftsbericht 2005 Wandelanleihe im Jahr 2009 in Eigenkapital wandeln umfassend beschrieben haben. Bei allen Zielen sind wir können. Weiterhin wollen wir noch bestehende Verbind- gut vorangekommen, einige haben wir schneller erreichen lichkeiten aus dem Finanzierungsleasing für nicht betriebs- können als vor einem Jahr erwartet. Unsere kurzfristigen notwendiges Vermögen reduzieren. Ziele, die wir uns für das Geschäftsjahr 2006 gesteckt haben, sind erfüllt – zum Teil besser als prognostiziert. Wir streben langfristig eine Eigenkapitalquote von rund Da zum 3. Quartal 2006 absehbar war, dass sich der 50 Prozent an. Dieses Ziel hängt im Wesentlichen davon Umsatz durch eine sehr gute Geschäftslage sowie durch ab, inwieweit es uns gelingt, die Verschuldung weiter Erstkonsolidierungen besser entwickelt als im Frühjahr zurückzuführen und wie stark die Bilanzsumme im Zusam- 2006 prognostiziert, wurde das Umsatzziel für 2006 im menhang mit unserem Wachstum ansteigt. Herbst angehoben. 7 Die Mitarbeiterzahl der Jenoptik soll im Rahmen des Unsere langfristigen Ziele Wachstums weiter steigen. Einhergehend mit dem er- Wir wollen den Umsatz langfristig auf 1 Mrd Euro stei- strebten Umsatzwachstum soll sich die Mitarbeiterzahl im gern. Um dies zu erreichen, streben wir ein starkes organi- Zuge von Effizienzeffekten jedoch unterproportional zum sches Wachstum von durchschnittlich 10 Prozent pro Jahr Umsatzplus erhöhen. an. Kleinere Akquisitionen, die unser Technologieportfolio 7 oder unsere internationale Marktpräsenz erweitern, sind Wir richten den Konzern stärker international aus. Dieses Ziel hierin enthalten. Zusätzlicher Schub kann aus größeren ist nicht quantifizierbar. In wichtigen Schlüsselmärkten sind Akquisitionen kommen, ohne dass wir dies jedoch planen wir bereits präsent. Enorme Potenziale sehen wir nach wie vor können. besonders in den USA und in den Hightech-Regionen Asiens. Tatsächlicher und prognostizierter Geschäftsverlauf in Mio Euro Zielgröße Umsatz fortgeführte Geschäftsbereiche Stand zum Jahresende 2006 Stand zum Jahresende 2005 Ausblick im Geschäftsbericht 2005 Erläuterung im Lagebericht 485,1 410,1 1. 420 – 450 / 2. > 450 Seite 55 Umsatz Laser & Optik 199,2 147,6 1. 160 – 170 / 2. 185 – 195 Seite 55 Umsatz Sensorik 153,2 136,1 1. 140 – 150 / 2. 147 – 157 Seite 55 Umsatz Mechatronik 126,9 117,2 120 – 130 Seite 55 44,2 39,1 38 – 44 Seite 55 ff Nettoverschuldung - 203,0 - 375,5 deutliche Reduktion Seite 66 EK-Quote 34,3 % 20,8 % deutlicher Anstieg Seite 71 3.192 2.835 plus 90 – 100 (ohne Akquisitionen) Seite 60 F+E-Aufwendungen 33,8 27,4 rund 30 Seite 58 Investitionen (IVW und SAV) 39,8 33,6 35-45 Seite 67 EBIT vor Holdingkosten Mitarbeiter 49 KONZERNLAGEBERICHT : GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN Wir bauen unsere Markt- und Technologiepräsenz in Raumfahrtindustrie, ist – neben anderen – ein Schwerpunkt einzelnen Marktsegmenten weiter aus. Dafür investieren der Sensorik-Sparte. wir weiter stark in Forschung und Entwicklung sowie in produkt- und kundenseitige Markterschließung. Wir streben Für die Organisation der F+E-Aktivitäten im Konzern wählt an, unser Technologiewissen schnell und unkompliziert Jenoptik verschiedene Formen – je nach Zeithorizont sowie über verschiedene Plattformen der konzernübergreifenden Art und Bedeutung des Forschungsthemas. Große und Zusammenarbeit abrufbar zu machen. langfristige Entwicklungsprojekte werden nach Möglichkeit vom laufenden operativen Geschäft abgegrenzt, um die Wesentliche strategische Leistungsfaktoren Erfolgs- und Kostenkontrolle zu vereinfachen. Zudem arbei- Um unsere Ziele zu erreichen, wurde eine Reihe strate- ten wir bei langfristigen Themen mit Partnern zusammen, gischer Maßnahmen ergriffen, vor allem für wesentliche so zum Beispiel bei der Entwicklung der EUV-Strahlquelle Leistungsfaktoren wie unsere Produkt- und Innovations- in einem Joint-Venture, an dem Jenoptik 50 Prozent der pipeline, unsere Mitarbeiter und unser Management sowie Anteile hält. Für kleinere bis mittelgroße Forschungsprojekte die strategische Finanzierung des Konzerns. werden interdisziplinäre Teams gebildet, auch Bereichs oder Sparten übergreifend. Unsere Kunden und ihre Bedürfnisse in der Zukunft stehen im Mittelpunkt der Forschung und Entwicklung. Für die Wo es möglich ist, beziehen wir Kunden frühzeitig ein, be- Einschätzung langfristiger technologischer Trends steht sonders wenn es um die Verbesserung bestehender Produk- Jenoptik ein Wissenschaftlicher Beirat zur Seite und damit te und Prozesse geht. Hierbei zielen wir auf eine langfristige ein Gremium hochkarätiger Wissenschaftler aus für uns Zusammenarbeit ab, die nach Möglichkeit auch vertraglich wichtigen Themengebieten. fixiert wird. Enge Kooperationen bestehen zudem mit der Wissenschaft. Wesentliche Partner sind unter anderen das Neben neuen Technologien, die herkömmliche Verfahren Institut für angewandte Physik der Friedrich-Schiller-Uni- ersetzen, verbessert Jenoptik permanent vorhandene Pro- versität Jena, das Fraunhofer Institut für Lasertechnik und dukte und Technologien sowie die Qualitäts-, Lieferanten- die Technische Hochschule in Aachen und die Technische und Lieferprozesse. So arbeiten wir daran, für neueste Universität Ilmenau. Lasertechniken industrielle Anwendungen zu initiieren. Neben einem kundenfreundlichen Aufbau der Laser selbst Bei unserer strategischen Personalarbeit ist es unser Ziel, mit hohen Qualitätseigenschaften stehen neue Einsatzge- ein hoch attraktiver Arbeitgeber zu sein. Den demografi- biete im Vordergrund unserer Entwicklungen. In der Optik schen Wandel und die nachlassende Begeisterung junger können Beschichtungen – besonders bei Kunststoff-Optiken Menschen für naturwissenschaftliche Themen haben wir – die Eigenschaften exponenziell verbessern. Schwerpunkt als eine der zentralen Herausforderungen der Zukunft der Entwicklung ist weiterhin kundenspezifische Mikrooptik für uns erkannt. Jenoptik setzt dabei neben finanziellen für Strahlformung, Homogenisierung, Filterung und Mess- Anreizsystemen vor allem auf ein angenehmes Arbeitsum- technik. Intensiv verfolgen wir die Entwicklung der EUV- feld – im Unternehmen und außerhalb. Dazu zählen die Strahlquelle für die Fertigung künftiger Chipgenerationen. Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Unterstützung von Neue Einsatzmöglichkeiten für Lasersensorik, so beispiels- Kindern und Jugendlichen sowie nichtfinanzielle Vergütungs- weise für die Verkehrssicherheitstechnik und die Luft- und komponenten. 50 JENOPTIK AG 2006 Zu den wesentlichen strategischen Finanzierungsmaß- gesellschaften und die fortwährende Kommunikation mit der nahmen gehört die Rückzahlung der festverzinslichen Konzernspitze. Die Unternehmensleitung stützt sich daher Anleihe, die für den Herbst 2007 geplant ist. Dies soll im bei der Entscheidung über Akquisitionen, Investitionen, Wesentlichen mit den Mitteln aus dem Verkauf unserer neue Geschäfte und Entwicklungsprojekte auf die Analyse Anteile an der M+W ZANDER Holding AG erfolgen. Kleinere der Konzerntöchter sowie auf hoch kompetente Spezialisten Akquisitionen mit Kaufpreisen im einstelligen Millionen- aus den Bereichen Mergers & Akquisitions, Controlling Euro-Bereich planen wir, aus laufenden Cashflows zu und Unternehmensstrategie, die über umfangreiche Markt-, bezahlen. Ein konsequentes Working-Capital-Management Konkurrenz- und Branchenkenntnisse verfügen. Heran- wurde im Herbst 2006 eingeführt. Aus den Beschlüssen gezogen wird eine Vielzahl weiterer Bewertungskriterien, der Hauptversammlung 2005 stehen der Jenoptik lang- angepasst an den jeweiligen Einzelfall. fristige Finanzierungsinstrumente zur Verfügung. Unter anderem sind dies die Ermächtigung, neues genehmigtes 1.3 Entwicklung Gesamtwirtschaft und Branchen Kapital in Höhe von bis zu 35 Mio Euro zu schaffen, was der Ausgabe von rund 13,4 Mio Stückaktien entspräche, Entwicklung der Gesamtwirtschaft sowie Options- und Wandelschuldverschreibungen von bis Die Weltwirtschaft ist 2006 robust gewachsen. Weder die zu 150 Mio Euro zu begeben. temporär höheren Energiepreise noch die Krise im Nahen Osten haben den weltweiten Konjunkturmotor – entgegen Steuerungssystem und Steuerungskennzahlen den Erwartungen – zum Stottern gebracht. Laut OECD- Jenoptik beurteilt die Konzerngesellschaften unter anderem Wirtschaftsausblick vom Dezember 2006 haben sich die nach dem Umsatz, dem Ergebnis der operativen Geschäfts- Wachstumsraten in den verschiedenen OECD-Regionen mit tätigkeit sowie nach dem Cashflow aus der operativen durchschnittlich 3,2 Prozent erneut einander angenähert. Geschäftstätigkeit. Der Geschäftsverlauf jeder Konzern- Ausschlaggebend dafür sind nach OECD-Angaben neben gesellschaft wird unterjährig anhand der vorgelegten Um- der US-Konjunktur die anhaltende Expansion in Japan satz-, Ergebnis- und Auftragszahlen sowie der Liquiditäts-, sowie der sich allmählich selbst tragende Aufschwung im Rentabilitäts- und weiterer Kennzahlen im Vergleich zur Euro-Raum. Die Nicht-OECD-Volkswirtschaften, insbeson- Planung und den unterjährigen Prognosen bewertet. dere die aufstrebenden Länder Asiens, blieben 2006 weiter Cashflow und Working-Capital-Quote haben gegenüber ein Expansionsmotor. den Vorjahren in der Berichterstattung und der Steuerung der Gesellschaften an Bedeutung gewonnen. Weiterhin Die US-Wirtschaft wuchs laut OECD 2006 um 3,3 Prozent, haben wir unser internes Berichtswesen zum 1.1.2007 nachdem das BIP 2005 um 3,2 Prozent zugelegt hatte. Ins- um weitere qualitative Komponenten, besonders aus dem gesamt ist dies ein positiver Jahresausklang, da die Wachs- Markt- und Wettbewerbsumfeld, erweitert. tumsrate in den USA im Jahresverlauf 2006 aufgrund des in die Krise geratenen amerikanischen Immobilienmarktes Im Verlauf eines Geschäftsjahres werden drei Prognosen und eines Angebotsüberhangs in der Automobilindustrie erstellt. Für Investitions- und Geschäftsentscheidungen bereits von 5,6 Prozent im ersten Quartal auf nur noch 2,0 in den schnelllebigen Technologiemärkten sind allerdings Prozent im dritten Quartal zurückgegangen war. Niedrige weitaus mehr Kriterien als reine Kennzahlen notwendig. Energiepreise und ein damit in Verbindung stehender hoher Getragen und unterstützt wird dies durch die operative privater Konsum haben die US-Wirtschaft am Jahresende Selbstständigkeit und Verantwortlichkeit der Konzern- angetrieben. 51 KONZERNLAGEBERICHT : GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN Die Euro-Zone expandierte laut OECD in 2006 mit 2,6 Industrien ein Umsatzplus von über 10 Prozent auf rund Prozent (i.Vj. 1,5 Prozent) deutlich stärker als vorhergesagt 43,8 Mrd Euro (i.Vj. 39,6 Mrd Euro). Ausschlaggebend für und befindet sich damit zum ersten Mal seit 2000 wieder die positive Bilanz 2006 sind nicht nur die erwarteten zwei- in einem kräftigen Aufschwung, der sich auf einer breiten stelligen Exportzuwächse, sondern erstmals auch wieder ein Basis vollzog. Verantwortlich für die gute Entwicklung war positiver Trend im Inland. Ihre führende Position erreichen nicht nur ein starker Export, sondern vor allem auch die Be- die deutschen Photonics-Unternehmen vor allem durch ihre lebung der Investitionstätigkeit und des privaten Konsums. Innovationskraft. 12 Der gegenüber dem US-Dollar starke Euro bremste diese Entwicklung nicht. Der Weltmarkt für Laser ist auch in 2006 nur verhalten gewachsen. Nach 5,5 Mrd US-Dollar in 2005 erreicht er laut Die deutsche Wirtschaft entwickelte sich vom Sorgenkind Laser Focus World (LFW) 2006 rund 5,6 Mrd US-Dollar und zur Konjunkturlokomotive und trug maßgeblich zur neuen blieb hinter den Prognosen zurück. Eine ungebremst hohe Dynamik im Euroraum bei. Die ursprüngliche Prognose von Nachfrage bestehe aber bei der Lasermaterialbearbeitung. 1,75 Prozent BIP-Wachstum und die neue von 2,7 Prozent Dort sind die Umsätze im vergangenen Jahr um 11 Prozent liegen weit auseinander. Deutschland ist zum vierten Mal auf 1,7 Mrd US-Dollar gestiegen. Im Zuge erster Erfolge in Folge Exportweltmeister. Die Ausfuhren stiegen nach von Faserlasern stiegen ebenso Umsatz- und Absatzzahlen Aussage des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und von Hochleistungsdiodenlasern, für die Jenoptik zu den Außenhandels (BGA) im Vergleich zu 2005 um 13 Prozent. wichtigsten Herstellern weltweit gehört. Grund hierfür ist Experten zufolge eine höhere Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen, die sie nicht zuletzt Die deutsche Industrie für Messtechnik und Sensorik durch Lohnzurückhaltung erlangten. 2006 sprang der konnte in den ersten elf Monaten 2006 ein deutlich höhe- außenwirtschaftliche Funke erstmals auch auf die Binnen- res Wachstum verzeichnen als im gleichen Vorjahreszeit- wirtschaft über. raum. Nach Spectaris-Angaben stieg der Umsatz um 10,3 Prozent auf 16,7 Mrd Euro, nachdem er im Vorjahr nur Die Expansion der Wirtschaft Asiens wird weiter von China um 3,6 Prozent auf 15,2 Mrd Euro gewachsen war. Der angeführt, dessen Volkswirtschaft 2006 mit voraussichtlich Inlandsumsatz stieg im gleichen Zeitraum um 6,5 Prozent 10,7 Prozent so stark wie seit elf Jahren nicht mehr wach- auf 7,8 Mrd Euro, der Auslandsumsatz legte gar um 13,9 sen soll (i.Vj. 9,4 Prozent). Mit einem BIP von 2,1 Billionen Prozent auf knapp 8,9 Mrd Euro zu. Euro in 2006 hat China inzwischen zu Deutschland aufgeschlossen und dürfte bereits in den kommenden Monaten Der globale Halbleitermarkt wuchs 2006 nach Angaben vorbeiziehen. Die chinesische Konjunktur gilt jedoch weiter der Semiconductor Industry Association (SIA) etwas stärker als überhitzt. als erwartet um 8,9 Prozent auf 247,7 Mrd US-Dollar (i.Vj. 227,5 Mrd US-Dollar). Die bisher charakteristischen Bran- Die Märkte der Jenoptik im Einzelnen chenzyklen mit extremen Hochs und schweren Einbrüchen Der Weltmarkt für optische Technologien wird vom Bran- gehören dabei nach Ansicht vieler Beobachter der Vergan- chenverband Spectaris im Jahr 2006 auf über 150 Mrd genheit an, da die Unternehmen zunehmend Überkapa- Euro beziffert. Für Deutschland erwartet Spectaris 2006 im zitäten vermeiden. Das Geschäft wurde vor allem von der Bereich der optischen, medizinischen und mechatronischen Konsumelektronik getrieben. Auch für die Ausrüster war 52 JENOPTIK AG 2006 2006 ein gutes Jahr. Der Branchenverband SEMI spricht von Die Jenoptik-Tochter ROBOT Visual Systems GmbH konnte einem Wachstum des Halbleiter-Ausrüstungsmarktes um 24 nach eigenen Angaben fast alle signifikanten internationalen Prozent auf 40,6 Mrd US-Dollar (i.Vj. 32,9 Mrd US-Dollar). 11 Großprojekte für sich verbuchen und damit die Position am Weltmarkt weiter ausbauen. Wachstumsstärkste Märkte Die Automatisierungsbranche setzte 2005 nach Angaben waren in 2006 Italien, Marokko und die Niederlande. Der des ZVEI-Fachverbands Automation weltweit rund 214 deutsche Verkehrsüberwachungsmarkt stagniert auch wei- Mrd Euro um. Gegenüber 2004 ist dies ein Anstieg um terhin auf einem hohen Umsatzniveau, ist jedoch internatio- 4 Prozent. Mit 36 Mrd Euro Jahresumsatz bedienten die nal aufgrund strenger Zulassungsvoraussetzungen Vorbild. deutschen Hersteller etwa 13 Prozent des Weltmarkts. Die Das Wachstum des Passagieraufkommens der internationa- Umsätze der deutschen Hersteller legten 2005 um 3,4 Pro- len Fluggesellschaften hat sich laut Internationale Flug- zent zu, im ersten Halbjahr 2006 sogar um gut 9 Prozent. Transport-Vereinigung (IATA) im vergangenen Jahr mit 5,9 Mechatronik werde künftig eines der Schwerpunktthemen. Prozent (i.Vj. plus 7,6 Prozent) auf 4,2 Mrd Passagiere etwas verlangsamt. Nach einem guten Jahr 2005 prägten unter Die deutsche Automobil-Branche war 2006 Exportwelt- anderem Meldungen des europäischen Flugzeugbauers meister. Nach Berechnungen des Branchenverbandes der Airbus die Luftfahrtindustrie 2006. Den Absatzzahlen 2006 Deutschen Automobilindustrie (VDA) steigerte sie ihre Aus- zufolge ist Airbus mit 790 Bestellungen nach vier Jahren fuhren im Vergleich zu 2005 um rund 3 Prozent auf knapp an der Spitze hinter den US-Konkurrenten Boeing (1.044 3,9 Mio Fahrzeuge. Die Automobil-Produktion im Inland Bestellungen) zurückgefallen. Bei den Auslieferungen hinge- erreichte mit 5,4 Mio knapp einen neuen Bestwert (i.Vj. gen hatte Airbus die Nase vorn. 5,35 Mio Fahrzeuge). Der Aufschwung bei Neuzulassungen in Deutschland, vor allem Ende 2006, ist nach Experten- Die deutsche Raumfahrtindustrie blickt wieder optimisti- meinung auf die Mehrwertsteuererhöhung und damit auf scher in die Zukunft. Nach Angaben des BDLI wurde mit vorgezogene Käufe zurückzuführen. Wermutstropfen ist ein einem Umsatzplus von 10,3 Prozent auf 1,36 Mrd Euro und zunehmend schwieriges Umfeld für die Zulieferindustrie. einem Beschäftigungszuwachs von 3,5 Prozent auf 5.350 Während die größten deutschen Autozulieferer sich trotz Beschäftigte im Jahr 2005 die Trendwende in der deutschen wachsendem Preisdruck noch am Markt behaupten kön- Raumfahrtbranche eingeleitet. Die von der Bundesregie- nen, gerieten in den USA Zulieferbetriebe in Schieflage. rung in 2006 initiierte Strategie, die bis 2009 insgesamt 3,65 Mrd Euro für Forschungen und Innovationen in der 11 Der Markt der Verkehrsüberwachung ist im abgelaufenen deutschen Raumfahrt vorsieht, unterstützt diesen Trend. Jahr gegenüber 2005 erneut um rund 5 Prozent gewachsen. Prognosen gehen für 2006 und darüber hinaus von einem Halbleitermarkt – weltweiter Umsatz in Mrd US-Dollar Markt der deutschen optischen, medizinischen und mechatronischen Industrie – Umsatz in Mrd Euro 50 100 150 200 250 2005 Quelle: VLSI und SIA 20 30 40 50 48,2 2007* 268 2007* 2006 10 2006 247,7 2005 227,5 * Prognose Quelle: Spectaris 12 43,8 39,6 *Prognose 53 KONZERNLAGEBERICHT : GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN : ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE weiteren leichten Wachstum aus. Für wichtige ESA- Projek- entsprechend dem Markttrend, vor allem im Ausland große te, unter anderem im Bereich der Erdbeobachtung, erhielt Aufträge gewinnen. In der Raumfahrtindustrie zeigte sich Deutschland die Führungsrolle. die bessere Lage besonders bei neuen Programmen, wie Der Weltmarkt der Medizintechnik wird nach einer Studie heitssystem GMES für künftige Erdbeobachtungsdaten. des DIW Berlin auf rund 200 Mrd Euro geschätzt. Die Die Jena-Optronik GmbH ist mit ihren multispektralen zum Beispiel dem satellitengestützten Umwelt- und Sicher- deutschen Unternehmen der Branche werden laut Spec- Erdbeobachtungsinstrumenten und ihrem Know-how in der taris 2006 einen Umsatzzuwachs von 11 Prozent auf 16,3 Auswertung der Daten gut aufgestellt. Die positive Entwick- Mrd Euro erwirtschaften (i.Vj. 14,8 Mrd Euro). Wegen der lung der Weltwirtschaft und der wichtigen Branchen hat bis Kostendämpfung im deutschen Gesundheitswesen resultiert zur Aufstellung des Lageberichtes angehalten. Die Erhöhung dies allerdings wieder maßgeblich aus dem Auslandsge- der Mehrwertsteuer in Deutschland hat für uns als Investiti- schäft, das voraussichtlich um 16 Prozent auf etwa 10,6 onsgüteranbieter keine direkten nennenswerten Folgen. Mrd Euro stieg. Die Prognose für das Inland liegt infolge Preisdruck und Budgetrestriktionen bei einem schwachen Inklusive der aufgegebenen Geschäftsbereiche, die im Mai Plus von rund 3 Prozent auf 5,7 Mrd Euro. 2006 veräußert wurden, lag der Umsatz 2006 bei 1.002,2 Mio Euro (i. Vj. 1.914,4 Mio Euro). Das Ergebnis der be- Die deutsche Industrie für Sicherheits- und Wehrtechnik trieblichen Tätigkeit erreichte 49,1 Mio Euro (i. Vj. minus hat sich nach einem grundlegenden und langwierigen 9,8 Mio Euro), das Ergebnis nach Steuern 16,5 Mio Euro (i. Strukturwandel, infolge dessen die Anzahl der Beschäftig- Vj. minus 69,4 Mio Euro). Der Cashflow aus der laufenden ten von 400.000 in 1990 auf 80.000 in 2005 gesunken Geschäftstätigkeit lag bei 58,6 Mio Euro (i.Vj. 31,7 Mio ist, wieder gefangen. Die großen Systemhäuser rechnen Euro). In den Bilanzdaten, dem Auftragsbestand und den mit mehr Umsatz aus dem Verteidigungsgeschäft. Die Mitarbeiterzahlen zum 31.12.2006 ist der aufgegebene Europäische Kommission hat 2006 ihre Pläne vorangetrie- Geschäftsbereich bereits nicht mehr enthalten. ben, den über 80 Mrd Euro schweren und bis dato stark zersplitterten europäischen Markt für Verteidigungsgüter Die Zahlen für den Gesamtkonzern, die im Anhang darge- zu öffnen. Grenzübergreifende Ausschreibungen sollen stellt sind, enthalten M+W Zander bis zum Zeitpunkt des die Wettbewerbsfähigkeit der Rüstungsindustrie stärken Verkaufs am 16. Mai 2006. Die Zahlen von M+W Zander und durch ein Mehr an Effizienz die öffentlichen Haushalte und somit auch die Zahlen für den Gesamtkonzern haben entlasten. jedoch weniger Aussagekraft über die wirtschaftliche Lage als die Kennzahlen der fortgeführten Geschäftsbereiche. 1.4 Gesamtaussage zu den Rahmenbedingungen Aus diesem Grund beziehen sich alle nachfolgenden Zahlen, auch die Vergleichszahlen für das Vorjahr – soweit nicht Die Entwicklung der Weltwirtschaft sowie der für Jenoptik anders angegeben – auf die fortgeführten Geschäftsberei- wichtigen Absatzregionen und Branchen war 2006 positiv. che. Im vorliegenden Bericht steht daher auch der Begriff So ging beispielsweise die positive Entwicklung der Halb- Jenoptik allein für die fortgeführten Geschäftsbereiche. leiterausrüster mit einem Anstieg unseres Hochleistungsoptik-Geschäftes einher, das sich besonders an diese Branche richtet. In der Verkehrssicherheitstechnik konnten wir, 54 JENOPTIK AG 2006 2 Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage 2.1 Ertragslage hinaus angedeutet, sodass wir das Umsatzziel von 420 bis 450 Mio Euro bereits unterjährig auf über 450 Mio Euro Umsatz- und Ergebnisentwicklung angehoben hatten. Den Umsatz konnten wir 2006 um 18,3 Prozent auf 485,1 Mio Euro steigern (i.Vj. 410,1 Mio Euro). Die Entwicklung Besonders stark war das Umsatzplus der Sparte Laser & des Umsatzes war von drei wesentlichen Faktoren geprägt. Optik. Die Sensorik-Sparte erzielte einen Umsatzanstieg Von inklusive der in 2006 erstkonsolidierten ETAMIC S.A., auch die Mechatronik-Sparte verzeichnete einen deutlichen – einer guten konjunkturellen Entwicklung unserer Zuwachs. 13 14 Zielbranchen, – Wettbewerbsvorteilen in einzelnen Teilmärkten, Die Sonstigen Bereiche erzielten einen Umsatz von 14,6 – Erstkonsolidierungen von Akquisitionen und kleineren Mio Euro (i.Vj. 13,9 Mio Euro). Dieser umfasst im Wesent- F+E-Projektgesellschaften. lichen die Mietumsätze mit fremden Dritten und nicht konsolidierten Gesellschaften sowie Umsätze der Holding. Das Umsatzplus gegenüber 2005 in Höhe von absolut 75,0 Mio Euro entstammt mit mehr als 50 Prozent bzw. rund 56,8 Prozent bzw. 275,7 Mio Euro des Umsatzes erzielte 43 Mio Euro einem starken organischen Wachstum, beson- Jenoptik im Ausland (i.Vj. 55,9 Prozent bzw. 229,1 Mio ders der Sparte Laser & Optik. In das organische Wachstum Euro). Die wichtigste Exportregion war erneut Europa, wurden die Umsätze und Umsatzzuwächse jener F+E-Pro- gefolgt von den USA und Asien. jektgesellschaften nicht eingerechnet, die aufgrund ihres 13 Wachstums in 2006 erstkonsolidiert wurden und somit Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) der Jenop- zum Umsatzwachstum des Konzerns beitrugen. Bei den tik stieg um 52,2 Prozent auf 38,2 Mio Euro (i.Vj. 25,1 Mio Akquisitionen trug die Erstkonsolidierung des französischen Euro). Dies entspricht einer EBIT-Marge, dem Verhältnis Messtechnik-Spezialisten ETAMIC S.A. ab Oktober 2006 von EBIT zu Umsatz, von 7,9 Prozent (i.Vj. 6,1 Prozent). Das in der Sensorik-Sparte mit 7,6 Mio Euro wesentlich zum Ergebnis vor Steuern, Finanzergebnis und Abschreibungen Umsatzanstieg bei. Bereits zum 3. Quartal 2006 hatte sich (EBITDA) erreichte 69,9 Mio Euro (i.Vj. 57,7 Mio Euro) und der starke Umsatzanstieg über die ursprüngliche Prognose lag damit 21,1 Prozent über dem Vorjahr. Umsatz fortgeführte Geschäftsbereiche in TEUR Umsätze nach Sparten in TEUR 14 2006 2005 Veränderungen gegenüber Vorjahr 2006 2005 Veränderungen gegenüber Vorjahr Fortgeführte GB 485.139 410.117 18,3% Fortgeführte GB 485.139 410.117 18,3% davon Inland 209.439 180.969 15,7% davon Laser & Optik 199.198 149.660 33,1% 275.700 229.148 20,3% Sensorik 153.179 136.049 12,6% Mechatronik 126.976 117.409 8,1% 5.786 6.999 - 17,3% Ausland Sonstige 55 KONZERNLAGEBERICHT : ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE Die EBITDA-Marge betrug 14,4 Prozent (i.Vj. 14,1 Prozent). Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit der Sonstigen Der EBITDA-Anstieg war geringer als der des EBIT, da im betrug minus 5,9 Mio Euro. Die Immobilien flossen hier mit Vorjahr deutlich höhere, einmalige Wertminderungen (so plus 4,9 Mio Euro ein (i.Vj. minus 6,2 Mio Euro), geprägt genannte Impairments) das EBIT verringert hatten. durch einen positiven Einmaleffekt in Höhe von rund 1,2 Mio Euro. Im Vorjahr belasteten Wertberichtigungen in Aus den drei operativen Sparten resultierte ein Ergebnis der Höhe von 6,1 Mio Euro das Immobilienergebnis – auch im betrieblichen Tätigkeit in Höhe von 44,2 Mio Euro (i.Vj. 39,1 Zusammenhang mit dem Verkauf von M+W Zander. Die Mio Euro), das somit im oberen Bereich der Zielspanne von Verwaltungskosten der Holding spiegeln sich mit minus 38 bis 44 Mio Euro lag. Mit 13,0 Prozent Zuwachs blieb 9,7 Mio Euro (i.Vj. minus 10,1 Mio Euro) im Ergebnis der das Wachstum des operativen Ergebnisses etwas hinter Sonstigen wider. dem starken Umsatzanstieg zurück. Dies resultierte aus der Erstkonsolidierung der Etamic, weiteren Akquisitionen und Über den genannten Einmaleffekt hinausgehend haben den F+E-Projektgesellschaften ohne oder mit noch negati- sich 2006 Sondererträge, im Wesentlichen aus der Auflö- vem Ergebnisbeitrag. Aus neu konsolidierten bzw. im Vor- sung des Finanzierungsleasings für eine große Immobilie jahr noch nicht enthaltenen Gesellschaften resultierte 2006 und Sonderaufwendungen, im Wesentlichen Rückstellungen ein negativer EBIT-Beitrag von insgesamt 0,9 Mio Euro, künftiger Anwaltskosten für den Rechtsstreit mit Asyst, sodass der organische Ergebnisanstieg sogar noch etwas weitgehend aufgehoben. Insofern war das Ergebnis der höher ausgefallen ist, als aus den genannten Vergleichs- betrieblichen Tätigkeit des Jahres 2006 nachhaltig. zahlen ersichtlich. Die Erstkonsolidierung der kleineren F+EProjektgesellschaften erfolgte vor allem in der forschungs- Das Zinsergebnis über minus 14,2 Mio Euro (i.Vj. minus intensiven Sparte Laser & Optik. Darüber hinaus haben wir 11,6 Mio Euro) war geprägt von der Differenz der Zins- 2006 den Ausbau des Sensorik-Geschäftes in Nordamerika aufwendungen für die Anleihe und der Zinserträge aus in Erwartung eines Großauftrages massiv vorangetrieben, den Mitteln des Verkaufs von M+W Zander, die für die was zu höheren Vertriebsaufwendungen führte. Diesen Rückzahlung der Anleihe im Geschäftsjahr 2007 hinterlegt Auftrag über mehr als 10 Mio Euro, der in den Folgejahren sind. Die Zinsdifferenz beträgt rund 6 Prozentpunkte. Die zu Umsatz und Ergebnis führen wird, haben wir inzwischen Zinsaufwendungen für die Anleihe betrugen mit rund 12 erhalten. Mio Euro etwa 43 Prozent der gesamten Zinsaufwendun- 15 gen 2006 in Höhe von 28,1 Mio Euro (i.Vj. 18,3 Mio Euro). Die Zinserträge verdoppelten sich auf 13,9 Mio Euro (i.Vj. 15 6,7 Mio Euro). Maßgeblich für diesen Anstieg waren je- Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit in TEUR doch einmalige Zinserlöse, die aus den Transaktionen rund 2006 2005 Veränderungen gegenüber Vorjahr Fortgeführte GB 38.214 25.057 52,5% betrugen die Zinserträge aus dem Verkauf, die im Wesent- davon Laser & Optik 15.263 13.316 14,6% lichen im 1. Halbjahr 2006 anfielen, rund 4,4 Mio Euro. Sensorik 18.108 18.718 - 3,3% Aus der Stellung von Avalen für M+W Zander resultierten Mechatronik 10.790 8.366 29,0% zusätzlich Avalerträge von 1,0 Mio Euro, die das Zinsergeb- Sonstige - 5.947 - 15.343 - 61,2% 56 um den Verkauf von M+W Zander resultierten. Insgesamt nis verbesserten. JENOPTIK AG 2006 Das Beteiligungsergebnis verbesserte sich leicht auf minus mit einem Plus von 33,4 Mio Euro dynamischer als Anfang 5,0 Mio Euro (i.Vj. minus 5,4 Mio Euro). Hier floss vor allem 2006 erwartet. Den Auftragseingang des Jahres 2005 hat- das Ergebnis der forschungsintensiven Gesellschaften ten ein Großauftrag der Mechatronik-Sparte über mehr als JENOPTIK Diode Lab GmbH und XTREME technologies 50 Mio Euro sowie ein 10-Millionen-Auftrag der Sensorik- GmbH ein. Die DEWB AG ist im Gegensatz zum Vorjahr seit Sparte geprägt, die so nicht jedes Jahr wiederholbar sind. dem Halbjahresabschluss 2006 nicht mehr als assoziiertes Diese rund 60 Mio Euro konnte jedoch allein die Sparte Unternehmen sondern als Finanzbeteiligung ausgewiesen, Laser & Optik kompensieren. Mit einer Book-to-Bill-Rate da der JENOPTIK AG nur noch 11,13 Prozent der Anteile von 0,98 (i.Vj. 1,09) waren die Auftragseingänge nahezu zugerechnet werden. gleich hoch wie der Umsatz. 16 Dem Finanzergebnis (Zins- plus Beteiligungsergebnis) in Der Auftragsbestand lag mit 438,4 Mio Euro auf dem Höhe von minus 19,1 Mio Euro entsprechend (i.Vj. minus Niveau des Vorjahres (i.Vj. 438,7 Mio Euro). Hier hielten sich 16,9 Mio Euro) betrug das Ergebnis vor Steuern 19,1 Mio der hohe Auftragseingang, das starke Umsatzwachstum, Euro und hat sich bezogen auf den Vorjahreswert mehr als Währungsumrechnungseffekte und Auftragsbestände neu verdoppelt (i.Vj. 8,1 Mio Euro). hinzugekommener Unternehmen die Waage. Rund die Hälfte des Auftragsbestandes wird im laufenden Geschäfts- Die Steuern vom Einkommen und Ertrag betrugen 1,8 jahr 2007 zu Umsatz führen. 17 Mio Euro (i.Vj. 1,3 Mio Euro) und fielen vor allem bei den 16 ausländischen Tochtergesellschaften an. Für die meisten Entwicklung wesentlicher Positionen der Gewinn- und deutschen Gesellschaften greift der steuerliche Verlust- Verlustrechnung vortrag der JENOPTIK AG. Mit 16,1 Mio Euro hat sich das Die wesentlichen Positionen der Gewinn- und Verlustrech- Ergebnis nach Steuern im Vergleich zum Vorjahr mehr als nung folgten dem Umsatzwachstum der Jenoptik 2006 vervierfacht (i.Vj. 4,0 Mio Euro). weitgehend parallel. Auftragslage der Jenoptik Die Umsatzkosten lagen bei 333,9 Mio Euro (i.Vj. 285,4 Der Auftragseingang legte mit 482,9 Mio Euro (i.Vj. 449,5 Mio Euro), was zu einer gegenüber dem Vorjahr leicht Mio Euro) deutlich um 7,4 Prozent zu und entwickelte sich verbesserten Umsatzkostenquote von 68,8 Prozent führte Auftragseingang in TEUR Auftragsbestand in TEUR 2006 2005 Veränderungen gegenüber Vorjahr Fortgeführte GB 482.916 449.525 7,4% davon Laser & Optik 208.464 143.538 45,2% Sensorik 145.299 139.565 4,1% Mechatronik 123.371 159.698 - 22,7% Mechatronik 5.782 6.724 - 14,0% Sonstige Sonstige Fortgeführte GB davon Laser & Optik Sensorik 17 2006 2005 Veränderungen gegenüber Vorjahr 438.378 438.727 - 0,1% 66.073 56.289 17,4% 68.993 73.517 - 6,2% 303.312 308.921 - 1,8% 0 0 – 57 KONZERNLAGEBERICHT : ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE (i.Vj. 69,6 Prozent). Infolge von Effizienzsteigerungen im Zuge des Wachstums erhöhten sich die Umsatzkosten 2.2 Entwicklung wesentlicher Leistungsfaktoren der Jenoptik unterproportional und konnten damit auch die margenschwächeren neu konsolidierten Gesellschaften überkom- Forschung und Entwicklung pensieren. Dementsprechend stieg auch die Bruttomarge Der Anstieg der F+E-Aufwendungen um 23,4 Prozent (Bruttoergebnis als Differenz von Umsatz und Umsatzkos- auf 33,8 Mio Euro ist neben der Ausweitung unserer ten in Prozent zum Umsatz) von 30,4 auf 31,2 Prozent. Forschungsaktivitäten vor allem auf die Erstkonsolidierung kleinerer F+E-Projektgesellschaften zurückzuführen. Diese Die Vertriebskosten stiegen um 10,3 Mio Euro auf 48,0 sowie weitere große F+E-Themen gehören zur Sparte Laser Mio Euro (i.Vj. 37,7 Mio Euro; plus 27,3 Prozent) und damit & Optik, die mit 52 Prozent aller F+E-Aufwendungen die stärker als der Umsatz. Dementsprechend stieg die Quote forschungsintensivste ist. der Vertriebskosten auf 9,9 Prozent vom Umsatz (i.Vj. 9,2 Prozent). Ursache dafür ist neben der Umsatzausweitung Auch infolge genannter Erstkonsolidierungen erhöhte sich vor allem die Wachstumsstrategie der Jenoptik, die auf die Zahl der Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung. Per eine stärkere Internationalisierung setzt. Mit 5,0 Mio Euro 31.12.2006 waren 641 und damit 20,1 Prozent der Jenoptik- entfielen rund 10 Prozent der Vertriebskosten auf Marke- Mitarbeiter mit F+E beschäftigt (i.Vj. 548 Mitarbeiter). 271 tingaktivitäten – ein leichter Rückgang gegenüber dem und damit 42,3 Prozent aller F+E-Mitarbeiter arbeiten in Vorjahr (i.Vj. 5,3 Mio Euro; 14 Prozent). der Sparte Laser & Optik (i.Vj. 239 Mitarbeiter bzw. 43,6 Prozent). 18 Verwaltungskosten fielen in Höhe von 37,3 Mio Euro an (i.Vj. 33,3 Mio Euro; plus 12,0 Prozent). Sie entwickelten Die F+E-Aufwendungen setzen sich hauptsächlich aus den sich mit 7,7 Prozent vom Umsatz unterproportional zur Personalkosten sowie aus Fremd- und Materialleistungen Geschäftsausweitung (i.Vj. 8,1 Prozent). Der absolute zusammen. Die Sachinvestitionen sind vergleichsweise Anstieg in Höhe von 4,0 Mio Euro ist im Wesentlichen auf gering, da sich diese im Wesentlichen auf Labore und die die neuen Gesellschaften zurückzuführen. Die allgemeinen Ausstattung der Arbeitsplätze beschränken. Verwaltungskosten beinhalten mit 9,7 Mio Euro die Holdingkosten, die sich im Vergleich zum Vorjahr erneut leicht In den F+E-Aufwendungen nicht enthalten sind neben an- reduziert haben (i.Vj. 10,1 Mio Euro). deren die entwicklungsintensiven Aktivitäten der XTREME technologies GmbH sowie der JENOPTIK Diode Lab GmbH. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sum- Zudem werden Entwicklungen im Auftrag unserer Kunden mierten sich 2006 auf 33,8 Mio Euro und lagen damit 23,4 in den Umsatzkosten ausgewiesen und marktnahe Ent- Prozent höher als im Vorjahr (i.Vj. 27,4 Mio Euro). Ursache wicklungen aktiviert. Inklusive der Kundenforschung und für den Anstieg um 6,4 Mio Euro sind vor allem die neu der um die Abschreibungen bereinigten Aktivierungen in konsolidierten forschungsintensiven Projektgesellschaften. Höhe von zusammen 20,7 Mio Euro lag die F+E-Quote der Trotz des deutlichen Umsatzanstiegs übertraf die F+E-Quo- Jenoptik 2006 bei 11,2 Prozent (i.Vj. 12,1 Prozent). 19 te mit 7,0 Prozent den Vorjahreswert von 6,7 Prozent. Die Forschungsleistungen im Auftrag unserer Kunden betrugen 16,0 Mio Euro (i.Vj. 16,4 Mio Euro). Neben anderen 58 JENOPTIK AG 2006 zählen dazu beispielsweise auch EADS/Airbus. Neu hinzu- Geschäftsbericht 2005 angekündigt – die weiter verbes- gekommen ist 2006 die Carl Zeiss Sports Optics GmbH, serten Hochleistungsdiodenlaser sowie die optisch-berüh- mit der im Herbst 2006 ein langfristiges Kooperationsab- rungslosen Wellenmess-Systeme Contour. kommen zur gemeinsamen Entwicklung neuer Produkte unterzeichnet wurde. Jenoptik entwickelt Digitaltechnik Der Anteil der Sparten übergreifenden Forschungsaktivitäten und Opto-Elektronik für ZEISS-Ferngläser und -Jagdoptik hat sich in den vergangenen beiden Jahren ausgeweitet. exklusiv und wird diese auch herstellen. Der nun umfas- Infolge der gezielten Vernetzung der Sparten untereinander senden Vereinbarung ging 2005 ein Entwicklungs- und sind mehrere übergreifende Projekte gestartet, so beispiels- Fertigungsauftrag für ein ZEISS-Zielfernrohr voraus. weise die Entwicklung von Hochleistungsdiodenlasern für Anwendungen unter Weltraumbedingungen sowie der Marktnahe Entwicklungsleistungen, die aktiviert wurden, Einsatz von In-Prozess-Messtechnik bei der Herstellung von hatten 2006 ein Volumen von 7,6 Mio Euro (i.Vj. 7,4 Mio Industrieoptiken. Zu den Produkten, die 2006 zum Erfolg Euro) und resultieren aus großen, 2004 und 2005 begon- beitrugen, gehört unter anderem die in Jena speziell für nenen Entwicklungsprojekten, zum Beispiel der Mittelfor- den Einsatz in der Verkehrssicherheitstechnik entwickelte matkamera Hy6 oder den Luft- bzw. Satellitenbildkameras hochauflösende Digitalkamera. JAS und JSS. Die Abschreibungen aus der Aktivierung 18 marktnaher Entwicklungen betrugen 2006 2,9 Mio Euro Forschungsleistungen und Know-how bezieht Jenoptik (i.Vj. 1,6 Mio Euro). Dieser Anstieg ist auf die gelungene sowohl aus interner Kraft als auch aus der Zusammenarbeit Markteinführung von Entwicklungsprojekten, vor allem aus mit Partnern, wissenschaftlichen Einrichtungen sowie über dem Bereich der Lasertechnik, zurückzuführen, die damit den Zukauf von Forschungsleistungen. Mit 46 wurden 2006 einerseits zu Abschreibungen, andererseits aber auch zu deutlich mehr Patente für technologische Neuerungen Umsatz- und Ergebnisbeiträgen führten. (ohne Geschmacks- und Gebrauchsmuster sowie Marken) Zu F+E-Ergebnissen und -Produkten, die 2006 zum Geschäft angemeldet als 2005 (i.Vj. 31 Patente). Mit 72 Prozent beigetragen haben, zählten neben der Digitalkamera für bzw. 33 Patentanmeldungen entfiel der Großteil auf die die Verkehrssicherheitstechnik zum Beispiel auch – wie im Sparte Laser & Optik. F+E-Mitarbeiter nach Sparten F+E-Leistung* nach Sparten in TEUR 2006 2005 Veränderungen gegenüber Vorjahr Fortgeführter GB 641 548 17,0% davon Laser & Optik 271 239 13,4% Sensorik 207 172 20,3% Mechatronik 163 137 19,0% 0 0 – Sonstige 19 2006 2005 Veränderungen gegenüber Vorjahr Fortgeführter GB 54.552 49.596 10,0% davon Laser & Optik 26.571 23.471 13,2% Sensorik 15.386 14.154 8,7% Mechatronik 15.166 14.061 7,9% 0 0 – Sonstige * (Summe aus F/E-Kosten, aktivierten Entwicklungsleistungen abzüglich AfA und Auftragsentwicklungen) 59 KONZERNLAGEBERICHT : ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE Im Kauf von Forschungsleistungen über insgesamt 11,1 dete europäische Technologieplattform Photonics21, deren Mio Euro (i.Vj. 12,2 Mio Euro) sind extern bezogene F+E- Vorsitz beim Jenoptik-Vorstandschef Alexander von Witzleben Leistungen, fremdvergebene F+E-Leistungen, der Kauf von liegt, hat 2006 im ersten Jahr ihres Bestehens beachtliche Patenten und Lizenzen sowie die Kosten für die Nutzung Erfolge erzielt. So wurden die optischen Technologien im fremder Patente und Lizenzen enthalten. 7. EU-Forschungsrahmenprogramm (FRP) fest verankert und ein neues Referat „Photonics“ bei der EU-Kommission einge- Intensive Kontakte zu wissenschaftlichen Einrichtungen richtet. Zudem wurden die speziell für optische Technologien gibt es bei den meisten Forschungsprojekten. Zu den bereitgestellten Fördermittel der EU signifikant erhöht. aktuellen Projekten, die beispielsweise mit dem Fraunhofer Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik, Jena, vorangetrieben werden, gehören sowohl die Gewinnung Mitarbeiter und Management von Erdbeobachtungsbildern als auch die Entwicklung von Mit 3.192 Mitarbeitern beschäftigte Jenoptik per 31.12. Komponenten für leistungsfähigere Lasersysteme sowie 2006 in seinen fortgeführten Geschäftsbereichen 357 von Prozessen für neue Beschichtungstechnologien in der Mitarbeiter mehr als Ende 2005. Der Zuwachs von ins- Optik. Vor allem aus Wettbewerbsgründen werden weitere gesamt 12,6 Prozent resultiert mit 299 Mitarbeitern zum Projekte nicht genannt. überwiegenden Teil aus Erstkonsolidierungen. Bei den 58 Neueinstellungen infolge eines starken organischen Der Anteil an öffentlichen Fördermitteln (Länder, Bund, EU) Wachstums lag vor allem die Sparte Laser & Optik vorn. für Forschungsprojekte ist mit 3,1 Mio Euro eher gering Kurzfristige Engpässe, vor allem am Jahresende, über- (i.Vj. 2,6 Mio Euro). Ein wesentlicher Teil dieser Fördermittel brückten die Konzerngesellschaften mit Leiharbeitern, von wurde für Verbundprojekte gezahlt, bei denen Jenoptik denen per 31.12.2006 insgesamt 231 beschäftigt wurden Teilaufträge, wie vom Fördermittelgeber vorgeschrieben, (31.12.2005: 107 Leiharbeiter). Ein wesentlicher Teil der an staatliche oder halbstaatliche Forschungseinrichtungen Neueinstellungen 2006 erfolgte aus den Leiharbeitern. weiter vergibt. Im Ausland arbeiteten 13,3 Prozent der Jenoptik-MitarbeiIm Geschäftsjahr 2006 hat Jenoptik auch dazu beigetragen, ter (i.Vj. 5,7 Prozent). Der starke Anstieg um 264 auf nun die Wahrnehmung der optischen Technologien auf politi- insgesamt 425 Mitarbeiter außerhalb Deutschlands (i.Vj. scher Ebene weiter zu schärfen und die Bedingungen für 161) ist neben der im Januar 2006 erworbenen MEMS Unternehmen der optischen Industrie für das Einwerben von Optical Inc., USA, vor allem auf die ETAMIC S.A. zurück- Fördermitteln zu verbessern. Die im Dezember 2005 gegrün- zuführen, die neben ihrem Hauptsitz Bayeux in Frankreich große Standorte in der Schweiz und den USA hat. 21 20 Personalintensität in % der Unternehmensleistung * 10 20 Die Personalkosten betrugen 180,1 Mio Euro (i.Vj. 148,4 Mio Euro). Sie stiegen um 21,4 Prozent und damit etwa 30 2006 37,1 2005 36,2 proportional zur Umsatzausweitung. Dementsprechend blieb die Personalintensität, das Verhältnis der Personalkosten zum Umsatz, mit 37,1 Prozent nahezu konstant (i.Vj. * Fortgeführter GB 60 36,2 Prozent). JENOPTIK AG 2006 In die Qualifizierung und Weiterbildung (ohne Erstausbil- als 2005. Besonders engagieren sich hier die JENOPTIK dung) unserer Mitarbeiter investierten wir 2006 rund 1,2 Laser, Optik, Systeme GmbH und die Jena-Optronik GmbH Mio Euro. Mit 1.472 Mitarbeitern qualifizierten sich 2006 am Standort Jena. Auf beide kamen deutlich mehr als die knapp die Hälfte aller Beschäftigten weiter. Neben Sprach- Hälfte aller Praktikanten und Diplomanden des abgelaufe- kursen und zum Beispiel Vertriebstrainings führt Jenoptik nen Geschäftsjahres. mit einem Nachwuchs- und einem Führungskräftetraining das Management und dessen Nachwuchs an künftige Die Fluktuationsrate, das Verhältnis von Einstellungen zu Aufgaben im Unternehmen heran. Hieran beteiligten sich Austritten nach definierten und allgemein gültigen Krite- 2006 insgesamt 64 aktuelle und künftige Führungskräfte. rien, lag 2006 bei rund 2 und blieb damit im Vergleich zu 2005 nahezu konstant (i.Vj. 1,9). Der Krankenstand sank Eine Berufsausbildung absolvieren per 31.12.2006 insge- von 2,9 Prozent in 2005 auf 2,7 Prozent in 2006. Die samt 117 junge Menschen (31.12.2005: 122). Hierin nicht Altersstruktur ist ausgewogen. 20 erfasst sind die Auszubildenden im Ausland. Der Anteil 21 Auszubildender an allen Beschäftigten im Inland betrug 4,2 Im Management des Jenoptik-Konzerns folgte Dr. Michael Prozent (i.Vj. 4,6 Prozent). Jenoptik bildet in den gewerb- Mertin zum 1. Oktober 2006 als neuer Vorstand operatives lich-technischen Berufen im Wesentlichen Mechatroniker, Geschäft/COO auf Norbert Thiel, der den Jenoptik-Konzern Industriemechaniker und Fachinformatiker aus. Mit knapp nach neun Jahren in führenden Positionen, davon vier Jahre 40 stieg 2006 die Zahl der Neueinstellungen von Auszu- als Vorstand, verließ. Dr. Michael Mertin hatte bei bildenden gegenüber dem Vorjahr um 33,3 Prozent (i.Vj. der Zeiss-Gruppe seit 1996 verschiedene leitende Positionen 30). Am Standort Jena griff 2006 ein Sonderprogramm mit inne. Vor seiner beruflichen Laufbahn bei Zeiss absolvierte vier zusätzlichen Ausbildungsplätzen über dem aktuellen er an der RWTH Aachen ein Studium der Physik und pro- Bedarf, um so den erwarteten Rückgang der Schülerzahlen movierte anschließend auf dem Gebiet der Lasermaterial- und damit der Bewerber um Ausbildungsplätze ab 2009 bearbeitung und Oberflächentechnologie am Fraunhofer abzufedern. Institut für Lasertechnik, Aachen, zum Dr. Ing. Ein Praktikum oder ihre Diplomarbeit absolvierten 2006 Den übergreifenden Bereich Personal der JENOPTIK AG insgesamt 141 junge Menschen bei Jenoptik, zehn mehr übernahm zum 1. Dezember 2006 Markus Olbert. In dieser Mitarbeiter zum 31.12 (incl. Azubis) Gesamt Inland Ausland 2006 2005 2006 2005 2006 2005 Fortgeführter GB 3.192 2.835 2.767 2.674 425 161 davon Laser & Optik 1.254 1.147 1.089 1.024 165 123 1.050 784 803 764 247 20 828 834 815 820 13 14 60 70 60 66 0 4 Sensorik Mechatronik Sonstige 61 KONZERNLAGEBERICHT : ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE neu geschaffenen Stelle verantwortet er das konzernweite vereinfacht. Das Optikdesign, der Spritzguss, modernste Personalmanagement mit dem Fokus auf strategische Beschichtungsanlagen, die Montagetechnologien zur Personalthemen. Änderungen in der Geschäftsführung, der Integration der Optiken in komplette Baugruppen und operativen Leitungsebene des Konzerns, gab es Anfang Systeme sowie die erst im Oktober 2005 hinzugekommene 2006 bei der JENOPTIK Laser, Optik, Systeme GmbH sowie Aufbau- und Verbindungstechnik – also die komplette der JENOPTIK Polymer Systems GmbH. Prozesskette der Fertigung – sind jetzt unter einem Dach angesiedelt. Für den Wettbewerb als attraktiver Arbeitgeber um die Auch für den Bereich Hochleistungsdiodenlaser konnten besten Köpfe hat Jenoptik 2006 konkrete Projekte auf den wir 2006 mit einer neuen Fabrik in Berlin-Adlershof die Weg gebracht. Neben der Ausbildung über Bedarf, die mit Wertschöpfungskette um ein entscheidendes Qualitäts- rund 0,2 Mio Euro in den Personalkosten enthalten ist, glied komplettieren. Mit der neuen Halbleiterfabrik arbeitet startete ebenfalls am Standort Jena der Bau einer Kinder- Jenoptik in unmittelbarer Nähe zum Technologiepartner tagesstätte. Die Betreuung der Kinder ab September 2007, Ferdinand-Braun-Institut für Höchstfrequenztechnik und die inhaltlich und zeitlich das Angebot üblicher Kitas über- entwickelt und fertigt seit Herbst 2006 Laserbarren in steigt, erfolgt durch einen lokalen Partner, mit dem Jenoptik Serie, die Grundlage der in Jena montierten Hochleistungs- bereits seit mehreren Jahren zusammenarbeitet. Durch die diodenlaser sind. neue Einrichtung soll die Vereinbarkeit von Familie und Beruf noch besser gefördert werden. Die Investitionssumme für Zudem passen die Unternehmen die Organisation und die Kita beträgt ohne die Kosten für das von der JENOPTIK den Produktionsablauf permanent neuen Produkten und AG bereitgestellte Grundstück rund 1,9 Mio Euro. Technologien sowie den Marktverhältnissen an. Erheblich erweitert wurde die Fertigung des Joint-Ventures Hillos Über diese Angebote hinausgehend kombiniert Jenoptik GmbH, das Laserdistanz- und Positioniergeräte im Auftrag ihre Sponsoringaktivitäten in der Region Thüringen mit Per- von Hilti fertigt. Auch der Bereich Verkehrssicherheits- sonalarbeit. Interessierte Mitarbeiter erhielten somit auch technik erweiterte und reorganisierte infolge des starken 2006 die Möglichkeit, Kunst und Kultur zu vergünstigten Wachstums die Fertigungskapazitäten. Gleichermaßen Konditionen zu erleben, beispielsweise den ersten Teil der richtete sich die Jena-Optronik mit einer neuen Organisa- von Jenoptik unterstützen Trilogie „Der Ring des Nibelun- tionsstruktur stärker an ihren Kunden- und Marktbedürfnis- gen“ am Deutschen Nationaltheater in Weimar. sen aus. Organisation und Produktionsablauf Beschaffung Der Organisations- und Produktionsablauf hat sich mit Aufgrund des breiten Produkt- und Technologieportfolios der Eröffnung neuer Produktionsstätten im Mai 2006 vor haben die Unternehmen jeweils eine Vielzahl von Lieferan- allem für die Produktion von polymerbasierten optischen ten, die zum Teil selbst hoch spezialisiert sind. Besonders Komponenten und Systemen sowie für Hochleistungs- strengen Anforderungen unterliegen die Lieferanten für diodenlaser wesentlich geändert. Im neuen Gebäude der unsere Herstellung von Gütern der Wehr- und Sicherheits- Jenoptik Polymer Systems wurden vier Standorte unter einem technik sowie der Luft- und Raumfahrtindustrie. Dach zusammengeführt, was die Produktion erheblich 62 JENOPTIK AG 2006 Das Überprüfen der RoHS-Konformität von Lieferanten Vorleistungen an der Unternehmensleistung blieb mit 52,0 war eine der wesentlichen Aufgaben im 2. Halbjahr 2005 Prozent nahezu konstant (i.Vj. 52,4 Prozent). 23 und 1. Halbjahr 2006. Eine 2005 eingerichtete geschäftsübergreifende Datenbank, die momentan erweitert wird, Die Netto-Wertschöpfung stieg vor allem infolge der star- informiert über die wichtigsten Lieferantenkonditionen. ken Umsatzausweitung auf 213,3 Mio Euro (i.Vj. 168,1 Mio Eingesetzt wird sie auch zur Absicherung von so genannten Euro). Mit 26,9 Prozent lag der Zuwachs jedoch deutlich Second Sources, eine für Anbieter technologisch komplexer höher als das Umsatzplus. Die Wertschöpfungsquote Güter wesentliche strategische Herausforderung des Be- (Netto-Wertschöpfung in Prozent der Unternehmensleis- schaffungsmanagements. tung) stieg daher von 39,8 Prozent auf 41,8 Prozent. 24 Preissteigerungen bei Rohstoffen, zum Beispiel bei Metal- Der Anstieg der Wertschöpfungsquote resultiert bei nahe- len und Glas, haben sich aufgrund unserer Spezialanfor- zu konstanter Materialaufwandsquote inklusive bezogener derungen für besonders hochwertige Materialien und vor Leistungen und Vorleistungen im Wesentlichen aus einem allem wegen unserer hohen Wertschöpfung sowie kleiner Rückgang der Abschreibungen. Im Vorjahr hatten Wert- bis mittlerer Serienstückzahlen unserer Produkte kaum oder minderungen (Impairments) das Ergebnis und damit auch gar nicht in Kosten und Preisen niedergeschlagen. Auch die Nettowertschöpfung reduziert. 2006 weiter gestiegene Energiepreise wirkten sich neben einem Anstieg der Gemeinkosten nur geringfügig aus. Da Auf der Verteilungsseite der Wertschöpfung entfiel der die Glasherstellung energieintensiv ist, verteuerte sich der überwiegende Teil mit 180,1 Mio Euro auf die Personalkos- Bezugspreis entsprechend weiter. Langfristige Lieferanten- ten (i.Vj. 148,4 Mio Euro), die im Wesentlichen proportio- verträge und Preisbindungen wirkten dem jedoch teilweise nal zum Umsatz stiegen. Ihr Anteil an der Wertschöpfung entgegen. hat sich jedoch zugunsten des Konzerngewinns von 88,3 Prozent auf 84,4 Prozent reduziert. Nahezu in gleichem Der Aufwand für Material und bezogene Leistungen stieg Maße stieg der Anteil des Unternehmens bzw. der Aktionäre um 22,9 Prozent auf 227,1 Mio Euro (i.Vj. 184,8 Mio Euro), von 2,4 Prozent im Vorjahr auf 7,6 Prozent und verdreifachte was im Wesentlichen auf das Umsatzwachstum zurückzufüh- sich damit. 25 ren ist. Mit 174,7 Mio Euro entfielen 76,9 Prozent auf Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe (i.Vj. 147,6 Mio Euro; 79,9 Prozent), Qualitäts- und Umweltmanagement der Rest entspricht dem Wert bezogener Leistungen. Die Qualitäts- und Umweltmanagementsysteme werden in Materialaufwandsquote inklusive bezogener Leistungen und zahlreichen Jenoptik-Gesellschaften umgesetzt. Nach ISO 9001 lassen neben anderen Konzerngesellschaften die 23 JENOPTIK Laser, Optik, Systeme GmbH (Sparte Laser & Materialintensität in % der Unternehmensleistung * 10 2006 2005 20 30 Optik) und die ESW GmbH (Sparte Mechatronik) ihr Qualitätsmanagementsystem jährlich überprüfen. Die beiden 40 44,5 43,8 größten Jenoptik-Unternehmen können zudem auf die Zertifizierung ihres Umweltmanagementsystems nach ISO 14001 verweisen. Einen Umweltbericht gibt die JENOPTIK * Fortgeführter GB Laser, Optik, Systeme GmbH jährlich heraus. 63 KONZERNLAGEBERICHT : ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE Nach ISO 9100 ist seit dem Jahr 2006 die Jena-Optronik Die JENOPTIK Polymer Systems GmbH (Sparte Laser & GmbH (Sparte Sensorik) zertifiziert. Es handelt sich dabei Optik) ist neben ISO 9001 auch nach ISO 13485 zertifiziert um ein besonderes Qualitätsmanagementsystem für und wird damit der anspruchsvollen lückenlosen Nachvoll- die Luft- und Raumfahrt, das unter anderem lückenlose ziehbarkeit aller Prozesse für die Medizintechnikindustrie Aufzeichnungen über die gesamte Zulieferkette eines gerecht. Produktes verlangt, daneben Erstmusterprüfungen und 24 Risikobewertung. Gefordert sind zudem Konfigurations- Schwerpunkt des Umweltmanagements waren 2006 die Managementprozesse, die für jedes Produkt eine angemes- EU-Richtlinien RoHS 2002/95/EG und WEEE 2002/96/EG, sene Leistungsfähigkeit über den gesamten Lebenszyklus die in Deutschland in das Elektro- und Elektronikgerätege- sicherstellen, sowie Notfallkonzepte für den Fall, dass setz umgesetzt wurden. Die Jenoptik-Gesellschaften haben bereits ausgelieferte Produkte Fehler aufweisen. Beim ihre gesamten Produktlebenszyklen in jeweils eigener Regie Erstaudit hat das Bureau Veritas der Jena-Optronik im gesetzeskonform gestaltet. So hatte die JENOPTIK Laser, September 2006 mit 96 Prozent der möglichen Punkte ein Optik, Systeme GmbH frühzeitig festgelegt, neue Produkte überdurchschnittliches Ergebnis bescheinigt; die wenigen ausnahmslos RoHS-konform zu entwickeln und zu kon- Empfehlungen der Prüfer konnten sofort eingearbeitet und struieren. Für bestehende Produkte wurden Verträge mit bereits umgesetzt werden. Zulieferern entsprechend geändert. Zudem waren Bauele- Entstehung der Wertschöpfung 2006 in Mio Euro in % in Mio Euro in % Unternehmensleistung (Umsatz, Erträge, Beteiligungsergebnis) 510,4 100,0% 422,1 100,0% ./. Vorleistungen (Material) 227,1 44,5% 184,8 43,8% ./. Vorleistungen (Sonstige) 38,3 7,5% 36,5 8,6% ./. Abschreibungen 31,7 6,2% 32,7 7,7% 213,3 41,8% 168,1 39,8% Nettowertschöpfung 25 2005 Verteilung der Wertschöpfung 2006 Mitarbeiter (Personalaufwand) Öffentliche Hand (Steuern) Darlehensgeber (Zinsen) Unternehmen, Aktionäre Nettowertschöpfung 64 2005 in Mio Euro in % in Mio Euro in % 180,1 84,3% 148,4 88,2% 2,9 1,4% 4,2 2,5% 14,2 6,7% 11,6 6,9% 16,1 7,6% 4,0 2,4% 213,3 100,0% 168,1 100,0% JENOPTIK AG 2006 mente oder Materialien zu ersetzen. Vorhandene Lager- enthalten sind die Anleihe mit einem Volumen von 145,5 bestände an nicht RoHS-konformem Material wurden neu Mio Euro (nominal 150 Mio Euro) und einer Restlaufzeit von bewertet oder zeitgerecht abgebaut; das beinhaltete auch, knapp vier Jahren sowie die Wandel-anleihe mit 59,3 Mio die Daten im SAP-Materialstamm zu überarbeiten. Euro (nominal 62,1 Mio Euro) und einer Restlaufzeit von zweieinhalb Jahren. Die Fälligkeit des verbleibenden Finanzie- Bei der Jenoptik Polymer Systems GmbH wurden 2006 rungsleasings in Höhe von 23,7 Mio Euro (31.12.2005: 69,9 mit dem neuen Firmengebäude Umweltaspekte fester als Mio Euro) verteilt sich über einen Zeitraum von rund 20 Jah- zuvor verankert. Das Werk wird über ein eigenes Biomasse- ren. Auch ein großer Teil der langfristigen Bankkredite sind Heizkraftwerk mit Wärme versorgt, was gegenüber der frü- Hypothekendarlehen mit einer Laufzeit von bis zu 20 Jahren, heren Versorgung mit Heizöl den Ausstoß von CO2 um 25 die zu einem großen Teil von einer separaten Immobilien- Prozent und von Schwefeldioxid um 97 Prozent reduziert. kommanditgesellschaft aufgenommen wurden, die der Zudem wurde der Heizbedarf durch die Zusammenlegung JENOPTIK AG hinsichtlich ihres Volumens, nicht aber hinsicht- der vier Standorte in ein Gebäude erheblich gesenkt. lich der Haftung zu 100 Prozent zugerechnet werden. 26 Eine Regenauffanganlage versorgt das gesamte Gebäude zudem mit so genanntem Grauwasser. Die Aufbereitung Der Verschuldungsgrad, das Verhältnis von Fremdkapital beläuft sich auf 2.000 Kubikmeter pro Jahr. zu Eigenkapital, verbesserte sich unter vollständiger Bereinigung aller Effekte aus dem Verkauf von M+W Zander 2.3 Finanzlage leicht von 1,90 auf 1,88. Dies ist unter anderem auf den Rückgang des Finanzierungsleasings zurückzuführen. Ohne Wichtigste Aufgabe des Jenoptik-Finanzmanagements Anpassungen verbesserte sich der Verschuldungsgrad von ist es, eine ausreichende Deckung des Finanzbedarfs der 3,8 im Vorjahr auf 1,92 zum 31.12.2006, im Wesentlichen Tochtergesellschaften für das operative Geschäft sowie durch den Verkauf von M+W Zander. für Investitionen sicherzustellen. Das Finanzmanagement des Jenoptik-Konzerns wird zentral organisiert mit dem Ziel, aus dem größeren Finanzvolumen Synergieeffekte zu nutzen und damit einerseits die Finanzierung zu günstigen Konditionen zu sichern und andererseits sämtliche Finanzierungsmöglichkeiten auszunutzen, die einer börsennotierten Gesellschaft zur Verfügung stehen. 26 Bestandteile verzinsliche Verbindlichkeiten in Mio EUR kurzfristig 2006 2005 78,8 61,6 – Anleihen (CP) 11,4 7,5 – Kreditverbindlichkeiten 65,8 50,5 Finanzierungsanalyse – Wechsel 0,0 3,6 Der Anteil der langfristigen Finanzverbindlichkeiten (Kredite, – Finance Lease - Verbindlichkeiten 1,6 0,0 281,7 324,7 204,8 202,3 Anleihen, Finanzierungsleasing) an der Finanzierung des Jenoptik-Konzerns betrug 78,1 Prozent (31.12.2005: 84,1 langfristig Prozent). Damit bleibt die Finanzierungsstruktur des Jenoptik- – Anleihen Konzerns weiterhin langfristig ausgerichtet. Die langfristigen – Kreditverbindlichkeiten 53,2 52,4 Finanzverbindlichkeiten beliefen sich Ende 2006 auf insge- – Finance Lease - Verbindlichkeiten 23,7 69,9 samt 281,7 Mio Euro (31.12.2005: 324,7 Mio Euro). Darin 65 KONZERNLAGEBERICHT : ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE Die Net Cash-Position lag Ende 2006 bei minus 64,6 Mio Anleihen, Kredite, Wechsel und Verbindlichkeiten aus dem Euro (31.12.2005: minus 50,8 Mio Euro). Nicht hinzu- Finanzierungsleasing abzüglich der Zahlungsmittel und gerechnet wurden die Zahlungsmittel mit Verfügungsbe- Wertpapiere definiert, reduzierte sich wie angekündigt um schränkung per 31.12.2006 in Höhe von 143,2 Mio Euro 45,9 Prozent deutlich auf 203,0 Mio Euro (31.12.2005: (31.12.2005: 0), da diese nicht innerhalb von 90 Tagen zur 375,5 Mio Euro). Der Rückgang der Nettoverschuldung im Tilgung kurzfristiger Schulden verwendet werden können. Vergleich zum Vorjahr ist vor allem auf die Reduzierung der Die Summe der Zahlungsmittel inklusive kurzfristiger Wert- langfristigen Verbindlichkeiten aus dem Finanzierungslea- papiere erhöhte sich leicht auf 14,3 Mio Euro (31.12.2005: sing um absolut 46,2 Mio Euro (abzüglich der dafür aufge- 10,8 Mio Euro). Ihr standen insgesamt 78,8 Mio Euro kurz- wendeten kurzfristigen Finanzmittel) zurückzuführen. Posi- fristige Verbindlichkeiten mit einer Laufzeit kürzer als 12 tiv wirkte weiterhin die Kaufpreiszahlung von Springwater Monate gegenüber (31.12.2005: 61,6 Mio Euro). Hierin nicht Capital für M+W Zander. Nicht in der Finanzverschuldung enthalten sind kurzfristige Verbindlichkeiten, die auf das enthalten ist eine noch bestehende Verbindlichkeit aus der operative Geschäft zurückzuführen sind, so Verbindlichkeiten Auflösung des Vertrages mit den Minderheitsaktionären aus Lieferungen und Leistungen, aus erhaltenen Anzahlun- von M+W Zander, die im November 2007 fällig wird. Die gen und aus PoC (Percent of Completion, dem Ausweis der Nettoverschuldung würde, erweitert um diese Position, bei Umsätze und Erträge bei Großprojekten entsprechend des 218,1 Mio Euro liegen. Sie war bisher nicht in der Berech- Fertigstellungsgrades). Der Anstieg der kurzfristigen Finanz- nung enthalten, da zum 30.09.2006 dieser Position noch verbindlichkeiten resultiert vor allem aus höheren Bankkre- eine Forderung an den Käufer von M+W Zander über den diten, mit denen der Hauptteil der Verbindlichkeiten ge- gleichen Betrag gegenüberstand, die Ende 2006 vorzeitig genüber den Minderheitsgesellschaftern von M+W Zander beglichen wurde. 28 getilgt wurde. Zudem erfolgte bei der bereits genannten Auflösung eines großen Teils des Finanzierungsleasings eine Außerbilanzielle Finanzierungsinstrumente nutzt die Abschlagszahlung. Der Mittelzufluss aus dem Verkauf von Jenoptik vor allem bei neuen Gebäuden, die in der Regel M+W Zander wurde aufgrund der Verfügungsbeschrän- angemietet werden. Partner, mit dem die Jenoptik hier kung der Net-Cash-Position nicht zugerechnet. 27 zusammen arbeitet, ist unter anderen die LEG Landesentwicklungsgesellschaft Nordrhein-Westfalen. Die Summe 27 Die deutlich wichtigere Nettoverschuldung hingegen, die aller zukünftigen Aufwendungen aus zum 31.12.2006 sich aus der Summe der Finanzverbindlichkeiten inklusive bestehenden Mietverträgen, neben Gebäuden auch für Zahlungsmittel in Mio Euro Nettoverschuldung in Mio Euro 5 31.12.2006 31.12.2005 10 10,6* 8,8 Kasse/Bankguthaben 3,7 2,0 2005 3,7 2,0 Zahlungsmittel 153,8 8,8 Langfrist. Finanzverbindlichkeiten 281,7 324,7 Kurzfrist. Finanzverbindlichkeiten 78,8 61,6 - 203,0 - 375,5 Wertpapiere 10,8 Kurzfristige Wertpapiere * ohne Zahlungsmittel mit Verfügungsbeschränkung 66 14,3 28 2006 JENOPTIK AG 2006 Autos, Kopierer und Weiteres, betrug 46,2 Mio Euro (i.Vj. Die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte betrugen 50,0 Mio Euro), verteilt sich aber auf teilweise mehr als 2006 insgesamt 12,5 Mio Euro (i.Vj. 11,5 Mio Euro) und 10 Jahre. Darin enthalten sind im Wesentlichen Gebäude- lagen damit nicht nur insgesamt, sondern auch bei den mieten auf Grundlage mehrjähriger Mietverträge. Weitere Einzelpositionen annähernd auf Vorjahresniveau. Die neu wesentliche außerbilanzielle Finanzierungsinstrumente aktivierten Entwicklungsleistungen beliefen sich auf 7,6 werden derzeit nicht genutzt. Mio Euro (i.Vj. 7,4 Mio Euro). Bei Patenten, Lizenzen und ähnlichen Rechten wurden 3,9 Mio Euro investiert Investitionsanalyse (i.Vj. 3,9 Mio Euro). Deutlich über Vorjahr bewegten sich Der Jenoptik-Konzern investierte in immaterielle Vermö- mit 7,2 Mio Euro erwartungsgemäß die Abschreibungen genswerte und Sachanlagen 2006 insgesamt 39,8 Mio auf immaterielle Vermögenswerte (i.Vj. 5,5 Mio Euro), da Euro und lag damit innerhalb der prognostizierten Spanne neu entwickelte Produkte am Markt eingeführt wurden, von 35 bis 45 Mio Euro. Die vergleichbare Investitionssum- die damit den Abschreibungszyklus starteten, andererseits me des Vorjahres betrug 33,6 Mio Euro. Der Anstieg von aber zu Umsatz und Ertrag führten. 18,5 Prozent war im Wesentlichen auf ein größeres Investitionsvolumen in den Sparten Laser & Optik und Sensorik Die Gesamtinvestitionen in Sachanlagen inklusive der als zurückzuführen. Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien betrugen 27,3 Mio Euro und lagen damit um 23,5 Prozent über dem Den Gesamtinvestitionen standen Abschreibungen in Höhe Niveau des Vorjahres (i.Vj. 22,1 Mio Euro). Wesentliche von 31,7 Mio Euro gegenüber (i.Vj. 32,7 Mio Euro). Positionen der Sachanlageinvestitionen waren mit 9,6 Mio 29 30 31 Euro technische Anlagen und Maschinen (i.Vj. 6,6 Mio Euro; 29 Investitionen, Desinvestitionen und Abschreibungen* in TEUR Investitionen 2006 2005 Veränderungen gegenüber Vorjahr in % 39.828 33.610 18,5% – Immaterielle Vermögenswerte 12.523 11.495 8,9% – Sachanlagen 27.305 22.115 23,5% 26.156 2.756 849,1% Desinvestitionen – Immaterielle Vermögenswerte 752 1.803 - 58,3% 25.404 953 2565,7% Nettoinvestitionen (Investitionen abzüglich Desinvestitionen) 13.672 30.854 55,7% Abschreibungen 31.702 32.688 - 3,0% 7.167 5.535 29,5% 24.535 27.153 - 9,6% – Sachanlagen – Immaterielle Vermögenswerte – Sachanlagen * Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 67 KONZERNLAGEBERICHT : ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE plus 45,5 Prozent), andere Anlagen, Betriebs- und Ge- bungen in Höhe von 24,5 Mio Euro gegenüber (i.Vj. 27,2 schäftsausstattung mit 8,0 Mio Euro (i.Vj. 7,5 Mio Euro; Mio Euro). plus 6,7 Prozent) und geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau mit 4,0 Mio Euro (i.Vj. 4,2 Mio Euro, minus 4,8 Desinvestitionen reduzierten das Finanzanlagevermögen Prozent). (inklusive der Anteile an assoziierten Unternehmen) deutlich von 89,7 Mio Euro per 31.12.2005 auf 56,4 Mio Euro Mit 46,5 Prozent entfiel der größte Anteil der Sachanlage- Ende 2006. Ursache für diesen starken Rückgang um 33,3 investitionen auf die Sparte Laser & Optik. Gestiegen sind Mio Euro bzw. 37,1 Prozent ist die Abgabe der Anteile die Investitionen in technische Anlagen und Maschinen an der Jenaer DEWB AG sowie der Verkauf von zwei Wert- sowie in andere Anlagen und die Betriebs- und Geschäfts- papierfonds im ersten Halbjahr 2006. Die DEWB AG ist im ausstattung. In der Sparte Laser & Optik wurde die neue Gegensatz zum Vorjahr nicht mehr als assoziiertes Unter- Fabrik für Kunststoffoptiken mit zum Teil neuen Maschinen nehmen sondern als Finanzbeteiligung ausgewiesen, da der ausgestattet. Investiert wurde auch stark in den Bereich JENOPTIK AG nur noch 11,13 Prozent der Anteile zugerech- Hochleistungsoptik. Die Produktion von Optiken ist net werden. aufgrund der hohen Wertschöpfung deutlich stärker auf Die Investitionen in das Finanzanlagevermögen überstiegen neueste Maschinen angewiesen als andere Bereiche. mit 14,5 Mio Euro die Vorjahreszugänge deutlich (i.Vj. 9,3 In den Immobilieninvestitionen in Höhe von 4,8 Mio Euro Mio Euro). Bestimmend waren die Investitionen in Auslei- (i.Vj. 3,2 Mio Euro) sind die beiden neuen Fabriken, die hungen an verbundene, nicht konsolidierte Unternehmen, angemietet wurden, (siehe S. XX) nicht enthalten. Der An- wie unter anderem die JENOPTIK Diode Lab GmbH, die zum stieg resultierte unter anderem aus der Erschließung eines 01.01.2007 konsolidiert wurde. Grundstückes. Neben Erweiterungsinvestitionen vor allem in der Sparte Laser & Optik resultierte der größere Teil der Liquiditätsanalyse Investitionen aus Rationalisierungs-, Modernisierungs- und Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 2006 der Ersatzinvestitionen. fortgeführten Geschäftsbereiche betrug 28,8 Mio Euro. Der im Geschäftsbericht 2005 ausgewiesene Vorjahreswert 30 Den Gesamtinvestitionen in Sachanlagen standen Abschrei- in Höhe von 31,7 Mio Euro enthielt noch den aufgegebe- Investitionen nach Sparten* in Mio Euro Abschreibungen nach Sparten* in Mio Euro davon Laser & Optik 2006 2005 Veränderungen gegenüber Vorjahr in % 2006 2005 Veränderungen gegenüber Vorjahr in % 22,5 19,0 18,4% Laser & Optik 16,5 12,8 28,9% Sensorik 7,7 6,6 16,7% Sensorik 4,4 4,1 7,3% Mechatronik 2,6 5,2 - 50,0% Mechatronik 3,5 3,4 2,9% Sonstige 7,1 2,8 153,6% Sonstige 7,3 12,4 - 41,1% * Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 68 31 * Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen JENOPTIK AG 2006 nen Geschäftsbereich und die Auflösung eines verpfän- an der Photonic Sense. Auszahlungen für Investitionen in deten Darlehens mit zusammen minus 4,0 Mio Euro. Mit Sachanlagen über 26,8 Mio Euro standen Einzahlungen aus einem, um diese beiden Effekte bereinigten Vorjahreswert Abgängen von Sachanlagen (Desinvestitionen) mit 25,6 in Höhe von 35,7 Mio Euro, lag der Cashflow aus laufen- Mio Euro in fast gleicher Größenordnung gegenüber. Die der Geschäftstätigkeit 2006 um 6,9 Mio Euro bzw. 19,3 größte Desinvestition war dabei der Verkauf eines Gebäu- Prozent niedriger. des in der Jenaer Innenstadt Ursache für den Rückgang ist vor allem der in 2006 erfolg- Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit betrug minus te Aufbau von betriebsnotwendigem Vermögen (Working 43,9 Mio Euro (i.Vj. 42,4 Mio Euro). Die Auszahlungen Capital) der fortgeführten Geschäftsbereiche. In beiden aus der Tilgung von Anleihen und Krediten (Kreditrück- Vergleichszeiträumen wurde das Working Capital aufge- zahlung) überschritten dabei die Einzahlungen aus der baut, jedoch fiel 2006 infolge der deutlichen Umsatzaus- Begebung von Anleihen und Krediten (Krediterhöhung) um weitung um 18,3 Prozent (i.Vj. 10,0 Prozent) der liquidi- 9,1 Mio Euro. Weiterhin wurden 23,7 Mio Euro als Zinsen tätswirksame Anstieg des Working Capitals mit 32,3 Mio an die Kreditgeber der Jenoptik ausgezahlt. Damit liegen Euro deutlich höher aus (i.Vj. 19,1 Mio Euro). Der Cashflow die Zinsauszahlungen um 4,4 Mio Euro unter den in der aus laufender Geschäftstätigkeit reduzierte sich hierdurch Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Zinsaufwen- um 13,2 Mio Euro gegenüber dem Vorjahr. Teilweise dungen. Dies ist im Wesentlichen auf die liquiditätsneutrale ausgeglichen wurde dies mit dem Ergebnis vor Steuern der Aufzinsung der Hochzinsanleihe und der Wandelanleihe fortgeführten Geschäftsbereiche, das sich auf 19,1 Mio zurückzuführen. -- ANHANG, PUNKT 33 Euro mehr als verdoppelte (i.Vj. 8,1 Mio Euro) sowie mit leicht höheren Abschreibungen und Wertminderungen 2.4 Vermögenslage des Konzerns über insgesamt 36,5 Mio Euro (i.Vj. 34,1 Mio Euro). Die Ertragssteuerzahlungen blieben mit 2,2 Mio Euro nahezu Die Bilanzpositionen vom 31.12. 2005 und 31.12.2006 sind auf Vorjahresniveau (i.Vj. 2,1 Mio Euro). aufgrund der in 2005 vorgenommenen Umgliederungen Der Cashflow aus Investitionstätigkeit betrug 160,0 Mio reiches Clean Systems in die Positionen „zur Veräußerung Euro und war bestimmt durch den Verkauf des aufgege- vorgesehen“ weitgehend miteinander vergleichbar. Auf benen Geschäftsbereiches sowie zweier konsolidierter wesentliche Ausnahmen wird in den folgenden Erläuterun- Wertpapierfonds. Daraus resultierte der wesentliche Teil gen der Positionen hingewiesen. der Vermögenswerte und Schulden des Unternehmensbe- der Einzahlungen aus Abgängen konsolidierter Unternehmen von insgesamt 157,5 Mio Euro. Weiterhin waren Vermögensstrukturanalyse die Einzahlungen aus Abgängen von Finanzanlagen über Wie im Anhang zu den Bilanzierungs- und Bewertungsme- insgesamt 22,2 Mio Euro vom Verkauf der DEWB-Anteile thoden dargestellt, werden bei Unternehmenswerten ent- geprägt. Diesen standen kleinere Finanzanlageinvestitionen sprechend IFRS 3 die Zeitwerte der Vermögenswerte und in Höhe von 9,4 Mio Euro und Auszahlungen aus dem Schulden angesetzt. Immaterielle und materielle Vermö- Erwerb von konsolidierten Unternehmen in Höhe von 9,3 genswerte einschließlich Investment Properties (Immobilien, Mio Euro gegenüber. Letztere beinhalten insbesondere den die überwiegend an Dritte vermietet sind) werden ent- Erwerb der Etamic, der MEMS Optical und der Restanteile sprechend IAS 38 bzw. IAS 40 zu ihren Anschaffungs- und 69 KONZERNLAGEBERICHT : ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE Herstellungskosten ausgewiesen. Finanzinstrumente gemäß Mit 204,7 Mio Euro reduzierten sich die Sachanlagen um IAS 32 und 39, besonders die zur Veräußerung gehaltenen 18,0 Mio Euro (31.12.2005: 222,7 Mio Euro). Mit dem Wertpapiere, werden zu ihren Zeitwerten angesetzt. Ausstieg aus dem Finanzierungsleasing für eine große Immobilie im Zentrum Jenas und deren Verkauf sanken Die Bilanzsumme des Jenoptik-Konzerns reduzierte sich die Investment Properties deutlich um 23,4 Mio Euro auf deutlich auf 873,7 Mio Euro (31.12.2005: 1.508,3 Mio 34,6 Mio Euro (31.12.2005: 58,0 Mio Euro). Die anderen Euro). Der Rückgang um absolut 634,6 Mio Euro bzw. 42,1 Sachanlage-Positionen stiegen um 5,5 Mio Euro bzw. 3,3 Prozent resultiert vor allem aus dem Verkauf von M+W Prozent leicht. Dies ist vor allem auf neu konsolidierte Ge- Zander, deren Bilanzpositionen mit Ausnahme der Minder- sellschaften zurückzuführen, die das Sachanlagevermögen heitsanteile im Vorjahr als „zur Veräußerung gehalten“ aus- um 5,1 Mio Euro erhöhten. Das organische Wachstum in gewiesen wurden und nun bei Null stehen. Forderungen, 2006 ist damit im Wesentlichen ohne den Aufbau weite- Verbindlichkeiten und Rückstellungen, die heute aus dem ren Sachanlagevermögens gelungen. Größte Position der Verkauf noch bestehen, sind in den jeweiligen Bilanzposi- Sachanlagen sind mit 89,0 Mio Euro (i.Vj. 87,5 Mio Euro; tionen enthalten. plus 1,7 Prozent) die Bauten einschließlich Bauten auf fremden Grundstücken, gefolgt von technischen Anlagen Die langfristigen Vermögenswerte reduzierten sich um und Maschinen mit 41,5 Mio Euro (i.Vj. 41,1 Mio Euro; 8,4 Prozent auf 416,9 Mio Euro Ende 2006 (31.12.2005: plus 1,0 Prozent). 454,9 Mio Euro). 32 Das Finanzanlagevermögen ging um 33,3 Mio Euro auf Der Rückgang um 37,9 Mio Euro resultierte aus Desinves- 56,4 Mio Euro zurück (31.12.2005: 89,7 Mio Euro; minus titionen im Sach- und Finanzanlagevermögen. Die imma- 37,1 Prozent), im Wesentlichen infolge der Anteilsreduzie- teriellen Vermögenswerte hingegen stiegen um 12,8 Mio rung an der DEWB AG und dem Verkauf zweier Wertpa- Euro auf 89,5 Mio Euro (31.12.2005: 76,7 Mio Euro; plus pierfonds. 16,7 Prozent). Mit 53,0 Mio Euro waren die Geschäfts- und 32 Firmenwerte die größte Position, die sich infolge der 2006 Die kurzfristigen Vermögenswerte erhöhten sich deutlich getätigten Akquisitionen um 5,4 Mio Euro erhöhten. um 177,1 Mio Euro auf 456,7 Mio Euro (31.12.2005: 279,6 Zusammensetzung der langfristigen Vermögenswerte in Mio Euro 2006 Immaterielles Vermögen Veränderungen gegenüber Vorjahr in % 2005 89,5 21,5% 76,7 16,9% 16,7% 204,7 49,1% 222,7 49,0% - 8,1% Finanzanlagen 56,4 13,5% 89,7 19,7% - 37,1% Sonstige langfristige Vermögenswerte 11,2 2,7% 8,8 1,9% 27,3% 55,1 13,2% 57,0 12,5% - 3,3% Sachanlagen Latente Steuern Gesamt 70 416,9 454,9 - 8,4% JENOPTIK AG 2006 Mio Euro; plus 63,3 Prozent). Zurückzuführen ist dies vor Das Working Capital, definiert als Summe der Forderungen allem auf den Verkauf von M+W Zander, aus dem die aus operativer Geschäftstätigkeit und Vorräte minus der Zahlungsmittel mit Verfügungsbeschränkung über 143,2 Lieferverbindlichkeiten und erhaltenen Anzahlungen, stieg Mio Euro resultieren (31.12.2005: 0 Mio Euro). Ohne diese infolge des organischen Wachstums und der Akquisitionen stiegen die kurzfristigen Vermögenswerte nur um 34,0 Mio um 32,0 Mio Euro auf 198,3 Mio Euro (31.12.2005: 166,3 Euro auf 313,5 Mio Euro, was einer Zunahme von 12,1 Mio Euro; plus 19,2 Prozent). Die Working-Capital-Quote Prozent entspricht. Dies folgte zum einen aus den neu kon- (Working Capital im Verhältnis zum Umsatz) blieb mit 40,9 solidierten Gesellschaften, aber auch aus der wachstums- Prozent nahezu konstant (i.Vj. 40,6 Prozent). bedingten Ausweitung der Vorräte und der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Das Eigenkapital inklusive Minderheiten sank auf 299,4 Die sonstigen Vermögenswerte fielen kräftig um 14,8 Mio fekte auf das Eigenkapital, vor allem der Jahresüberschuss Euro auf 13,9 Mio Euro (31.12.2005: 28,7 Mio Euro; minus 2006 und die erfolgsneutrale Wertsteigerung der PVA 51,6 Prozent). Ursache hierfür war insbesondere der Um- TePla-Aktien, wurden durch den Rückgang der Minder- bau des Jenoptik Pension Trusts im Zuge des Verkaufs von heitsanteile überlagert. Diese sanken im Wesentlichen M+W Zander, der unter anderem zu einer Verschiebung durch das Ausscheiden der M+W Zander-Minderheitsakti- zwischen kurz- und langfristigen Vermögenswerten führte. onäre infolge des Verkaufs von M+W Zander um 20,3 Mio Mio Euro (31.12.2005: 314,3 Mio Euro). Die positiven Ef- Euro auf 22,5 Mio Euro (31.12.2005: 42,9 Mio Euro). Das Die Vermögenswerte aus dem operativen Geschäft Eigenkapital der Jenoptik-Aktionäre erhöhte sich dagegen erhöhten sich weitgehend im Gleichtakt mit der Geschäfts- um 5,4 Mio Euro auf 276,8 Mio Euro (31.12.2005: 271,4 ausweitung. So stiegen die Vorräte um 18,3 Mio Euro Mio Euro). Die Eigenkapitalquote stieg infolge der gerin- auf 161,5 Mio Euro (31.12.2005: 143,2 Mio Euro; plus geren Bilanzsumme auf 34,3 Prozent (31.12.2005: 20,8 12,8 Prozent) und die Forderungen aus der operativen Prozent). 33 Geschäftstätigkeit um 22,8 Mio Euro auf 103,8 Mio Euro (31.12.2005: 81,0 Mio Euro; plus 28,1 Prozent). 88,9 Die langfristigen Schulden sanken auf 333,2 Mio Euro Prozent bzw. 92,3 Mio Euro davon waren Forderungen aus (31.12.2005: 369,2 Mio Euro; minus 9,8 Prozent). Lieferungen und Leistungen (31.12.2005: 77,4 Mio Euro; Der Rückgang um 36,0 Mio Euro resultiert auch hier im plus 19,3 Prozent), der Rest Forderungen PoC (Percent Wesentlichen aus der erfolgreichen Abwicklung des of Completion. Letztere erhöhten sich deutlich auf Finanzierungsleasings einer Jenaer Immobilie. 11,5 Mio Euro (31.12.2005: 3,6 Mio Euro, plus 219,4 Prozent),was im Wesentlichen auf Großprojekte der Luft- Während die Pensionsverpflichtungen mit 6,3 Mio Euro und Raumfahrttechnik zurückzuführen ist. nahezu konstant blieben (31.12.2005: 6,9 Mio Euro) und sich die sonstigen langfristigen Rückstellungen auf 22,3 Der Aufbau der Forderungen und Vorräte ist auch auf die Mio Euro erhöhten (31.12.2005: 15,3 Mio Euro; plus 45,8 neu konsolidierten Gesellschaften zurückzuführen. Infolge Prozent), reduzierten sich die langfristigen Verbindlichkei- der Erstkonsolidierung zum 1.10.2006 ging das Umlaufver- ten deutlich auf 301,6 Mio Euro (31.12.2005: 343,8 Mio mögen der Etamic vollständig in die Bilanz der Jenoptik zum Euro; minus 12,3 Prozent). Ihr Rückgang um insgesamt 31.12.2006 ein, die Umsätze hingegen nur im 4. Quartal. 42,2 Mio Euro ist im Wesentlichen auf den Rückgang der 71 KONZERNLAGEBERICHT : ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE langfristigen Verbindlichkeiten aus dem Finanzierungs- 2008 (ausschließlich) mit dem Faktor 0,9356. Ein Kontroll- leasing zurückzuführen, die von 69,9 Mio Euro um 66,1 wechsel liegt nach den Bedingungen der fest verzinslichen Prozent auf 23,7 Mio Euro sanken. und der Wandelanleihe nach definierten Kriterien vor, die in den öffentlich zugänglichen Anleihebedingungen umfas- Die weiteren Positionen der langfristigen Verbindlichkeiten, send erläutert sind. so die Anleihen mit 204,8 Mio Euro (plus 2,4 Mio Euro gegenüber Vorjahr durch Aufzinsung), die langfristigen Die kurzfristigen Schulden beliefen sich Ende 2006 auf Kredite mit 53,2 Mio Euro (minus 0,8 Mio Euro gegenüber 241,1 Mio Euro (31.12.2005: 192,9 Mio Euro; plus 25,0 Vorjahr durch Tilgung) sowie die sonstigen langfristigen Prozent) und waren damit um 48,2 Mio Euro höher. Dies Verbindlichkeiten mit 20,0 Mio Euro änderten sich nur resultiert neben höheren operativen Verbindlichkeiten im unwesentlich. Zuge der Geschäftsausweitung im Wesentlichen aus der Finanzierung des Ausstiegs der Minderheitsaktionäre von Klauseln, die im Falle eines Kontrollwechsels in der M+W Zander und der Auflösung des genannten Finanzie- Eigentümerstruktur der JENOPTIK AG (Change of Control) rungsleasings. 34 greifen, bestehen für wesentliche Positionen der langfristigen Finanzierung mit einem Nominalvolumen von zusam- Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten stiegen demzufolge men über 230 Mio Euro. Dazu zählen die fest verzinsliche auf 78,8 Mio Euro (31.12.2005: 61,6 Mio Euro), davon Anleihe, die Wandelanleihe sowie zwei Kreditverträge sind 65,8 Mio Euro kurzfristige Bankverbindlichkeiten der JENOPTIK AG. Diese Kreditverträge der JENOPTIK AG, (31.12.2005: 50,5 Mio Euro). Eine weitere Position sind die der Finanzierung des laufenden Betriebsmittelbedarfs die Commercial Paper, die Jenoptik je nach Marktgegeben- dienen und als Kreditlinien in Höhe von 10 Mio Euro und heiten einen kurzfristigen Finanzierungsrahmen von bis zu 12,5 Mio Euro ausgestaltet sind, können durch die entspre- 100 Mio Euro geben. Dieser wurde Ende 2006 mit 11,4 chende Bank im Falle eines Kontrollwechsels in der Eigen- Mio Euro ausgenutzt (31.12.2005: 7,5 Mio Euro, plus 52,0 tümerstruktur der JENOPTIK AG außerordentlich gekündigt Prozent). werden. Die Anleihegläubiger der 2003 begebenen festverzinslichen Anleihe haben im Fall eines Kontrollwechsels das Die Verbindlichkeiten aus der operativen Geschäftstätig- Recht, von der JENOPTIK AG den Rückkauf aller oder eines keit erhöhten sich infolge des Wachstums von 58,0 Mio Teils der von ihnen gehaltenen Papiere zu einem Barkauf- Euro auf 66,9 Mio Euro. Während die Verbindlichkeiten preis von 101 Prozent zuzüglich aufgelaufener und noch nicht gezahlter Zinsen zu verlangen. Bei der Wandelanleihe wird im Fall eines Kontrollwechsels bei jeder Ausübung von Wandlungsrechten oder Lieferung von Aktien der Wandlungspreis (vorbehaltlich einer etwaigen sonst vorgeschrie- 10 benen Anpassung) angepasst, indem er mit den folgenden 2007* Faktoren multipliziert wird: Bei einem Wandlungstag vom 2006 23. Juli 2006 (einschließlich) bis zum 23. Juli 2007 (aus- 2005 schließlich) mit dem Faktor 0,8712 und bei einem Wandlungstag vom 23. Juli 2007 (einschließlich) bis zum 23. Juli 72 33 Eigenkapitalquote in % *Prognose 20 30 40 40,0 34,3 39,6 JENOPTIK AG 2006 aus erhaltenen Anzahlungen leicht auf 26,0 Mio Euro mit Verfügungsbeschränkung infolge der Kaufpreiszahlung sanken (31.12.2005: 30,1 Mio Euro, minus 13,6 Prozent), und der Bankkredite durch Auszahlung der Minderheits- erhöhten sich die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und aktionäre bei gleichzeitiger Reduktion des Eigenkapitals Leistungen inklusive Verbindlichkeiten aus PoC deutlich um um ihren Minderheitsanteil sowie eine Reduzierung der 13,1 Mio Euro auf 40,9 Mio Euro (31.12.2005: 27,8 Mio Risikopositionen. Euro; plus 45,3 Prozent). Um in der Zukunft alle Kraft auf den Ausbau des KernIn den sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten, die auf geschäfts zu konzentrieren, wurden 2006 weitere nicht 42,7 Mio Euro stiegen (31.12.2005: 31,1 Mio Euro, plus strategische Beteiligungen und Immobilien veräußert. In 37,3 Prozent), ist eine Restschuld gegenüber den Minder- diesem Kontext stehen die Abgabe weiterer Anteile an der heitsaktionären von M+W Zander in Höhe von 15,1 Mio DEWB AG und die Auflösung des Finanzierungsleasings für Euro enthalten, die Ende 2007 fällig wird. Die in etwa eine nicht selbst genutzte Immobilie. Das Finanzierungs- korrespondierende Forderung gegenüber dem Käufer leasing spiegelt sich in der Veränderung der langfristigen Springwater wurde vorfristig im Dezember 2006 gezahlt. Vermögenswerte und langfristigen Verbindlichkeiten wider. Die Bilanzposition ‚Anteile an assoziierten Unternehmen’ Erläuterung von Unternehmenskäufen und Verkäufen reduzierte sich infolge der Abgabe der DEWB-Anteile. Mit dem Verkauf von M+W Zander im Mai 2006 hat sich Die Restanteile an der DEWB AG wurden in die Position der Jenoptik-Konzern grundlegend gewandelt. Dieser Beteiligungen umgegliedert, die infolge dessen leicht stieg. Wandel beeinflusste weit über die Kennzahlen der Ge- Die genannten Effekte sind auch in der Vermögensstruktur- winn- und Verlustrechnung sowie der Bilanz hinaus auch analyse erläutert. die Risiko- und Chancensituation. Da mit dem Käufer, der Beteiligungsgesellschaft Springwater Capital, bereits im Das Kerngeschäft des Jenoptik-Konzerns wurde parallel zu November 2005 ein Vertrag geschlossen wurde, verweisen den genannten Verkäufen 2006 mit Akquisitionen gestärkt. wir auf die umfänglichen Erläuterungen zum Verkauf und Größter Erwerb 2006 war das französische Messtechnik- dessen Auswirkungen in unserem Geschäftsbericht 2005. Unternehmen ETAMIC S.A. Die strategische Passfähigkeit Die Auswirkungen des Vertragsvollzugs im Jahr 2006 waren zu unseren vorhandenen Kompetenzen sowie die Effekte im Wesentlichen, wie auf beschrieben, die Verkürzung auf die Kennzahlen 2006 der Sparte Sensorik sind in der der Bilanzsumme, der Anstieg der Zahlungsmittel Segmentberichterstattung ausführlich beschrieben. 34 Finanzverbindlichkeiten nach Fälligkeiten in Mio Euro bis 1 Jahr 1 - 5 Jahre Anleihen 11,4 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 65,8 Verbindlichkeiten aus Finance Lease Gesamt über 5 Jahre 31.12.2006 204,8 0,0 216,2 9,6 43,6 119,0 1,6 4,6 19,1 25,4 78,8 219,0 62,7 360,5 73 KONZERNLAGEBERICHT : ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE In der Bilanz resultieren aus dem Erwerb insgesamt rund Anlass, ihren Namen erheblich zu verkürzen und firmiert 17,3 Mio Euro bei den lang- und kurzfristigen Vermögens- seit Oktober 2006 als ESW GmbH (zuvor ESW-EXTEL Sys- werten. Bei den lang- und kurzfristigen Schulden kamen tems Wedel Gesellschaft für Ausrüstung mbH). Auch Wahl rund 10,4 Mio Euro hinzu. Die weiteren Akquisitionen optoparts firmiert seit 2006 unter dem Namen JENOPTIK hatten deutlich geringere Auswirkungen. Polymer Systems GmbH. Nicht bilanzierte Vermögenswerte und Verbindlichkeiten Die Aufwendungen, die sich 2006 auf 0,7 Mio Euro bei Der Wert der Marke Jenoptik zählt zu den wesentlichen der JENOPTIK AG beliefen, sehen wir als eine Investition in nicht bilanzierten Vermögenswerten der Jenoptik. Berech- die Zukunft, da die Marke eine höhere Präsenz und eine nungen der semion brand broker gmbh zufolge liegt der stärkere Verbindung zu Produkten und Technologien des Markenwert von Jenoptik bei 93 Mio Euro und zählt damit Jenoptik-Konzerns erfährt. ® zu den 50 wichtigsten deutschen Marken. Gegenüber dem Vorjahr ist der Markenwert um 5 Prozent zurückgegangen, Außerbilanzielle Finanzierungsinstrumente wurden im im Ranking der 50 wertvollsten Marken Deutschlands stieg Lageberichtes sowie im Anhang ausführlich darge- Jenoptik jedoch von Platz 45 im Vorjahr auf Platz 42. Die legt. Konzentration auf das Kerngeschäft Photonics wird dabei als langfristige Stärkung der Marke gesehen. Nicht bilanzierte immaterielle Werte Immaterielle Werte entstehen aus unserer Sicht aus Wissen, Um künftig die Aktivitäten noch besser auf die Steigerung Beziehungen und Vertrauen. Eine Beschreibung kann nicht des Markenwertes auszurichten, wurde parallel zum Ver- frei von subjektiven Wahrnehmungen erfolgen. Soweit mög- kauf von M+W Zander ein Prozess der Neupositionierung lich werden im Folgenden Kennzahlen zur Beurteilung unse- gestartet. Der Kern der Marke wurde herausgearbeitet rer immateriellen Werte herangezogen. Eine Wertermittlung und im neuen, nur leicht modifizierten Logo verdichtet. insgesamt sowie der Werte im Einzelnen erfolgte nicht. Das dunklere Blau steht für Wertigkeit, das Jena wurde Unser Erfolg beruht auf dem Erfolg unserer Kunden. Tech- durch Germany ersetzt. Dies ist ein klares Bekenntnis zum nologieintensive Produkte und Systeme, die oftmals erst Standort Deutschland und den damit verbundenen Asso- in Zusammenarbeit mit dem Kunden entstehen können, ziationen hinsichtlich Qualität. Ein neues Corporate Design setzen gegenseitiges Vertrauen voraus. Unser Wissen um gilt seit Mai 2006. Die Konzerngesellschaften wurden und Kundenbedürfnisse sowie die langjährige Zusammenar- werden schrittweise unter dem einheitlichen Markendach beit mit vielen unserer Schlüsselkunden sind für uns der Jenoptik zusammengeführt. wesentliche immaterielle Wert. So haben wir zum Beispiel Aufträge mit einem Volumen von rund 200 Mio Euro, die Für Gesellschaften mit in ihren Märkten bekannten Namen über 2007 hinausgehen. und Markenzeichen wurde eine Doppelmarke gebildet, die die Zugehörigkeit zum Jenoptik-Konzern deutlich zeigt, Das Know-how und die langjährige Erfahrung unserer Mit- ohne auf im Markt bewährte Namen zu verzichten. Dies arbeiter sowie ihre Leistungsbereitschaft und Bindung an gilt zum Beispiel für die Jena-Optronik und die ESW GmbH das Unternehmen zählen wir gleichfalls zu den immateriel- im Markt für Luft- und Raumfahrttechnik sowie Sicherheits- len Werten. Dies zeigt sich zum Beispiel in einer geringen und Wehrtechnik. Die ESW nahm die Umstellung zum Fluktuationsrate von 2 Prozent. 74 JENOPTIK AG 2006 Unser technologieintensives Geschäft basiert wesentlich auf dem Erfolg unserer Produkt- und Technologieentwicklung. Unser langjähriges Wissen um Forschung und Entwicklung sowie um Prozesse und Projekte sehen wir als einen wesentlichen immateriellen Wert, der nicht quantifizierbar ist. Dazu zählen auch unsere zahlreichen formellen und informellen Kontakte zu Universitäten und Forschungseinrichtungen. Dabei hilft uns unser Hauptstandort Jena, der bei Wissenschaftlern aber auch Kunden einen exzellenten Ruf genießt. Wir blicken in Jena auf eine langjährige Tradition in der feinmechanisch-optischen Industrie zurück, die hier als eine Art „kulturelles Gedächtnis“ von Generation zu Generation weitergegeben wird. Wir sind uns dessen bewusst und fördern den Standort in wissenschaftlicher, kultureller und sozialer Hinsicht. Unsere Sponsoringaktivitäten am Standort Jena beliefen sich 2006 auf 0,2 Mio Euro, die wir als Investitionen in unseren Standort und in unsere Mitarbeiter sehen. 2.5 Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage Sowohl die Zahlen der Gewinn- und Verlustrechnung als auch die Bilanzkennzahlen dokumentieren 2006 erstmals die Leistungskraft der neuen Jenoptik. Umsatz und Ergebnis konnten wir unter Berücksichtigung der Eckdaten des ehemaligen Unternehmensbereiches Photonics (heute im Wesentlichen das fortgeführte Geschäft) zum neunten Mal in Folge deutlich steigern. Seit 1998, dem Jahr des Börsengangs, bis zum Jahr 2006 haben wir, bezogen auf den ehemaligen Unternehmensbereich Photonics, damit ein durchschnittliches jährliches Wachstum (CAGR) von 14,8 Prozent beim Umsatz und ein durchschnittliches jährliches Ergebniswachstum von 30,4 Prozent gezeigt. Unsere Prognosen für das Jahr 2006 haben wir eingehalten, teilweise übererfüllt. Wir haben mit der deutlichen Reduzierung der Nettoverschuldung sowie dem Verkauf nicht genutzten Immobilienvermögens die Jenoptik vor allem langfristig gestärkt. 75 KONZERNLAGEBERICHT : SEGMENTBERICHTERSTATTUNG 3 Segmentberichterstattung 3.1 Laser & Optik Der Auftragsbestand der Sparte betrug 66,1 Mio Euro (i.Vj. 56,3 Mio Euro). Die Sparte Laser & Optik war 2006 der Wachstumsmotor der Jenoptik. Der Umsatz stieg um 33,1 Prozent auf 199,2 Die F+E-Aufwendungen, ohne Entwicklungen im Kunden- Mio Euro (i.Vj. 149,7 Mio Euro) und damit stärker als auftrag, sind mit 17,6 Mio Euro nach den Umsatzkosten erwartet. Die Umsatzprognose vom Frühjahr 2006 über die größte Position der Gewinn- und Verlustrechnung der 160 bis 170 Mio Euro wurde im November 2006 auf 185 Sparte (i.Vj. 13,1 Mio Euro). Der starke Anstieg um 4,5 Mio bis 195 Mio Euro angehoben. Auch diese konnte nochmals Euro bzw. um 34,4 Prozent liegt im Wesentlichen an meh- übertroffen werden. Mit 67,6 Prozent hat sich der Umsatz- reren reifen Forschungsthemen und deren Konsolidierung. anteil aus dem Ausland leicht erhöht (i.Vj. 65,9 Prozent). Auf die Erstkonsolidierungen sowie die starke organische Geschäftsausweitung zurückzuführen ist im Wesentlichen Rund 25 Mio Euro der absolut 49,5 Mio Euro Umsatzplus auch der Anstieg der weiteren Positionen, so der Vertriebs- resultieren aus organischem Wachstum. Treiber waren kosten auf 17,2 Mio Euro (i.Vj. 10,9 Mio Euro) und der hierbei Hochleistungsdiodenlaser sowie Hochleistungs- allgemeinen Verwaltungskosten auf 12,1 Mio Euro (i.Vj. und Mikrooptiken für Ausrüster der Halbleiterindustrie. 9,9 Mio Euro). Auch die opto-elektronischen Komponenten und Systeme aus Kunststoff erreichten ein hohes Umsatzniveau – trotz Mit 1.254 Mitarbeitern hat die Sparte Laser & Optik die Umzug des gesamten Unternehmens und des gleichzei- höchste Mitarbeiterzahl aller drei Jenoptik-Sparten und tigen Umstiegs auf neue Produktgenerationen. Zum Plus verzeichnete 2006 mit 107 Mitarbeitern auch den größten beigetragen haben Ende 2005 und Anfang 2006 mehrheit- Zuwachs (31.12.2005: 1.147 Mitarbeiter). Davon etwa die lich übernommene Gesellschaften, die konsolidiert wurden, Hälfte resultierte aus den Erstkonsolidierungen, inklusive so die SINAR AG sowie die MEMS Optical Inc. der 30 Mitarbeiter der Akquisition MEMS Optical Inc. Veränderungen im Management gab es bei der JENOPTIK Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit stieg von 13,3 Laser, Optik, Systeme GmbH. Dort verantwortet Dr. Hans- Mio Euro im Vorjahr auf 15,3 Mio Euro, ein Zuwachs um Jürgen Kahlert seit Januar 2006 die Laser-Aktivitäten als 15,0 Prozent. Infolge ihrer steigenden Bedeutung wurden dritter Geschäftsführer. Bei der JENOPTIK Polymer Systems kleinere F+E-Projektgesellschaften erstkonsolidiert. Da diese GmbH übergab Gabriele Wahl-Multerer die Geschäftsfüh- Gesellschaften ein naturgemäß noch deutlich negatives Er- rung im Januar 2006 an ein neues Führungsteam. gebnis auswiesen, blieb das Ergebniswachstum der Sparte hinter dem Umsatzwachstum zurück. Bei den Investitionen standen unter anderem die neue Fabrik in Triptis im Mittelpunkt. Das Gebäude selbst ist Die gute konjunkturelle Entwicklung sowie die Akzeptanz angemietet, in neue Maschinen und Anlagen und die der Produkte am Markt zeigte sich vor allem beim Auftrags- Betriebs- und Geschäftsausstattung wurden rund 2,0 Mio eingang der Sparte Laser & Optik. Dieser stieg um 45,3 Euro investiert. Dies sind rund 15 Prozent der Sachanlage- Prozent auf 208,5 Mio Euro (i.Vj. 143,5 Mio Euro). investitionen der Sparte Laser & Optik in 2006. Im neuen Getrieben wurde er, parallel zur Branchenentwicklung, Gebäude ist die komplette Prozesskette der Fertigung von der Auslandsnachfrage. Trotz des enormen Umsatz- unter einem Dach vereint und effizient umsetzbar. Hohe zuwachses lag die Book-to-Bill-Rate bei 1,04 (i.Vj. 0,96). Qualitätsansprüche, denen wir mit Reinräumen gerecht 76 JENOPTIK AG 2006 werden, sind Voraussetzung für ein wachsendes Medizin- Die Strategie der starken Partnerschaften und Kooperati- technikgeschäft. Es startete auch die Serienproduktion von onen, die hohe Stückzahlen und bzw. oder Marktzugang kundenspezifischen Modulen für Bildsensoren, die Lichtde- ermöglichen, wurde auch 2006 erfolgreich weitergeführt. tektion sowie Beleuchtungseinheiten. Diese Aufbau- und Für die Laserdisplay-Technologie war 2006 ein erfolgreiches Verbindungstechnik ist für die Wertkette optischer Module Jahr in Sachen Marktzugang. Die Rheinmetall Defence und Subsysteme aus Kunststoff von großer Bedeutung. Electronics GmbH (RDE) und Jenoptik erweiterten im Jenoptik ist nun in der Lage, neben Kunststoff-Optiken in August 2006 ihre seit langem bestehende Zusammenarbeit hohen Stückzahlen auch komplexe optoelektronische Sys- mit einem Kooperationsvertrag zu laserbasierten Flug-Si- teme kundenspezifisch und in hoher Qualität herzustellen. mulationssystemen. RDE vertreibt nun die Laser-Projektionssysteme der Jenoptik als Basis für ihr AVIOR Simulati- Gründe für unser direktes Engagement in Sankt Petersburg onssystem, für das auch der Markt für zivile Flugsimulation waren vor allem der Zugang zu speziellen Laser-Technologien erschlossen werden soll. und Know-how sowie Kostenvorteile. Wir haben 2006 in rund 300-Quadratmeter Fertigungsfläche mit Reinraum- An ganz andere Kunden richtet sich die langfristige Koope- anlagen investiert. 11 Mitarbeiter fertigen Lasermodule, die ration der Jenoptik und des Fraunhofer Instituts für Fabrik- in Jena in Komponenten und Systeme für den zivilen und betrieb und -automatisierung in Magdeburg. Im Oktober militärischen Einsatz integriert werden. 2006 öffnete das Virtual Development and Training Center (VDTC) des Fraunhofer-Instituts. Es bildet industrielle Die Jenaer Gesellschaft unique-mode ag, an der wir 2006 Umgebungen wie virtuelle Modelle komplexer Maschinen 100 Prozent der Anteile erwarben, ergänzt den Bereich der und Anlagen realitätsnah ab, wobei die Lasertechnik einen Hochleistungsdiodenlaser. Die 15 Mitarbeiter des Unter- dreidimensionalen Effekt ermöglicht. nehmens entwickeln, produzieren und vermarkten vor allem Diodenlasersysteme mit mikrooptischer Strahlformung, Neue Produkte und Technologien der Sparte Laser & Optik die in der Medizintechnik, der Drucktechnik, der Messtech- präsentierte Jenoptik 2006 auf den wichtigen Leitmessen nik, der Mikromaterialbearbeitung sowie zum Pumpen von Photonics West in San José (Kalifornien) sowie der Op- Festkörperlasern eingesetzt werden. tatec in Frankfurt/Main. Star der Photokina in Köln, und damit als herausragende Neuvorstellung ausgezeichnet, Der Bereich Mikrooptik wurde 2006 mit dem Erwerb des war die neue Mittelformatkamera Hy6. Mit Leaf, einem US-Unternehmens MEMS Optical Inc. gestärkt. Er verfügt Unternehmen des Kodak-Konzerns, wurde eine langfristige nun über einen um die USA erweiterten Vertrieb und über Vereinbarung zu Mittelformatkameras abgeschlossen. Der Fertigungsstandorte in Deutschland und den USA, die Verkauf der 51 Prozent der von Jenoptik gehaltenen Sinar- auf verschiedene Technologien spezialisiert sind. Damit Aktien an die Leica Camera AG scheiterte. Er war kurzfristig kann das gesamte Produktspektrum an Mikrooptiken zur Photokina Ende September 2006 unter dem Vorbe- angeboten werden. Kunden in Nordamerika haben nun halt vertraglicher Bedingungen vereinbart und verkündet direkten Zugriff auf alle Produkte der Mikrooptik. Von Jena worden. Da die Bedingungen nicht vollständig eintraten, aus werden die Kunden in Europa betreut. Sie profitieren wurde der Verkauf zurückgezogen. Weitere Geschäftsbe- damit von einer verbesserten Erreichbarkeit und verkürzten ziehungen, die Jenoptik zur Leica Camera AG hat, waren Produktionszeiten. davon nicht betroffen. 77 KONZERNLAGEBERICHT : SEGMENTBERICHTERSTATTUNG 3.2 Sensorik Die F+E-Aufwendungen der Sensorik-Sparte (ohne Auftragsentwicklungen) blieben mit 13,0 Mio Euro und In der Sensorik-Sparte stand im abgelaufenen Geschäfts- damit 8,5 Prozent vom Umsatz nahezu konstant (i.Vj. jahr wie angekündigt die weitere Internationalisierung des 12,6 Mio Euro). Zu den wesentlichen Projekten zählten Geschäftes im Mittelpunkt, die Umsatz und Ergebnis der die Beobachtungsplattform NYXUS der Jena-Optronik Sparte beeinflusste. Der Umsatz stieg von 136,0 Mio Euro sowie die Luftbild- und Satellitenkameras. NYXUS wird als im Vorjahr um 12,6 Prozent auf 153,2 Mio Euro in 2006. fortschrittliches Aufklärungsinstrument bei der Bundeswehr Auch hier waren unterjährig die Prognosen von ursprüng- eingeführt und für die modulare Ausstattung des „Infante- lich 140 bis 150 Mio Euro infolge des Erwerbs der ETAMIC risten der Zukunft“ weiterentwickelt. Intensiviert wurde die S.A. um 7 Mio Euro auf 147 bis 157 Mio Euro angehoben Zusammenarbeit mit der Sparte Laser & Optik sowohl im worden. Im Umsatz 2006 ist das zum 1. Oktober 2006 Bereich der Messtechnik als auch bei Entwicklungsprojek- konsolidierte Unternehmen somit auch mit 7,6 Mio Euro ten aus dem Bereich Luft- und Raumfahrttechnik. erstmals zeitanteilig enthalten. Etamic ist neben dem organischen Auslandswachstum der industriellen Messtechnik und der Verkehrssicherheitstechnik eine weitere Ursache für Der Mitarbeiterzuwachs um 266 auf 1.050 (31.12.2005: den etwas höheren Auslandsumsatz der Sensorik-Sparte, 784 Mitarbeiter) resultiert vorrangig aus dem Etamic- der bei 63,3 Prozent lag (i.Vj. 62,5 Prozent). Erwerb. Etamic hat 247 Mitarbeiter, davon 91 Prozent außerhalb Deutschlands. Infolge organischen Wachstums Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit erreichte mit 18,1 hat vor allem die Jena-Optronik am Standort Jena ihren Mio Euro knapp das Vorjahresniveau (i.Vj. 18,7 Mio Euro). Mitarbeiterstamm erweitert. Neben der Etamic mit erwartungsgemäß unterproportionalem Ergebnisbeitrag lag dies auch an Kosten für die Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Ver- Markterschließung in Nordamerika. Hier haben wir 2006 mögensgegenstände beliefen sich 2006 auf 7,7 Mio Euro. in Erwartung eines Großauftrages, der im Januar 2007 Ihnen standen Abschreibungen in Höhe von 4,3 Mio Euro vermeldet werden konnte, erheblich in den Ausbau der gegenüber. Bei den Sachanlageinvestitionen dominierten mit Präsenz vor Ort investiert. 1,8 Mio Euro jene für Laserschneidanlagen. Die JENOPTIK Automatisierungstechnik GmbH präsentierte mit der Der Auftragseingang der Sensorik-Sparte erreichte mit JENOPTIK-VOTANTM C BIM ein neuartiges Konzept einer Laser- 145,3 Mio Euro ebenfalls das Niveau des Vorjahres (i.Vj. schneidanlage, die sich dank eines neuen Strahlführungs- 139,6 Mio Euro). 2005 war der Auftragseingang geprägt konzeptes präzise und schnell um Werkstücke bewegt. von einem Großprojekt im Bereich der Sicherheitstechnik mit einem Volumen von über 10 Mio Euro. Die Book-to- Die industrielle Messtechnik der Jenoptik blickt auf eines Bill-Rate der Sensorik-Sparte lag bei 0,92 (i.Vj. 1,00), vor der ereignisreichsten Jahre zurück. Sie gewann mit dem allem infolge des Projektgeschäftes im Bereich Luft- und Erwerb des französischen Messtechnik-Spezialisten Etamic Raumfahrttechnik. Dies zeigt sich auch bei den 69,0 Mio signifikant an Größe und stieg im Bereich der dimensionel- Euro Auftragsbestand (i.Vj. 73,5 Mio Euro). len Fertigungsmesstechnik zur Nummer zwei weltweit auf. Mit eigenen Tochtergesellschaften bzw. Beteiligungen ist 78 JENOPTIK AG 2006 Hommel-Etamic nun in den wichtigsten Industrieländern Im Bereich der Verkehrssicherheitstechnik setzt sich der weltweit vertreten. Beide ergänzen sich technologisch, Trend hin zu großen Länder- oder Regionenaufträgen fort. produkt- und vertriebsseitig ideal: Während unsere Kern- Zugute kommt der Jenoptik-Tochter ROBOT Visual Systems kompetenzen im Bereich der taktilen und berührungslos- GmbH hier die Digitaltechnik – ein bedeutender Wettbe- optischen Prozess- und Endkontroll-Messsysteme bestehen, werbsvorteil. Entscheiden sich Regionen oder Länder für liegt der Schwerpunkt bei Etamic auf der berührungslos- die neue Technik, so stellen sie oftmals komplett um und pneumatischen Post-Prozess- und der taktilen In-Prozess- kaufen nicht nur neue Geräte zu. Vorteil der Digitaltechnik Messtechnik. Die rund 250 Etamic-Mitarbeiter erzielten ist die problemlose und schnelle Weitergabe der ermittelten 2005 einen Umsatz von knapp 30 Mio Euro. Zu den Kunden Daten bei mittlerweile gleicher Qualität der Aufnahmen im gehören vor allem auch die namhaften französischen Auto- Vergleich zum Nassfilm. Dem Technologiewechsel sowie mobilhersteller. Zusammen deckt der Jenoptik-Konzern nun dem starken Wachstum der vergangenen Jahre wurde alle üblichen Technologien der industriellen Messtechnik Robot mit einer Neustrukturierung und Erweiterung der ab (taktil, optisch und pneumatisch). Zudem ist Jenoptik Fertigung gerecht. Der Hauptsitz in Monheim wurde um in der Lage, für die verschiedensten Produktionsprozesse eine Etage aufgestockt. der Automobil- und Automobilzulieferindustrie die jeweils notwendige Messtechnik anzubieten – vor, innerhalb und Die Märkte des mittleren Ostens und Asiens blieben die nach den Fertigungsprozessen. Der neue Name wird das wichtigsten Exportmärkte außerhalb Europas. In China Zusammengehen ab Frühjahr 2007 unter der Dachmarke gründete Robot 2006 ein Joint-Venture. Für die Erschlie- Jenoptik zeigen. ßung des nordamerikanischen Marktes erhielt Robot mit dem im Januar 2007 vermeldeten Auftrag aus Kanada Die Präsenz der industriellen Messtechnik in Asien wurde einen der wichtigsten Großaufträge. Robot wird digitale 2006 ebenfalls erheblich ausgebaut. Infolge des Wachs- Kamerasysteme zur Verkehrsüberwachung liefern. Der tums der asiatischen Automobilhersteller war der Umsatz Auftrag über deutlich mehr als 10 Mio Euro, der noch teil- aus Asien in den vergangenen Jahren stark gestiegen. weise dem Jahr 2006 zugerechnet wird, läuft über fünf Zusammen mit dem koreanischen Partner gründete die Jahre und enthält eine Option auf Verlängerung um weitere Hommelwerke GmbH im Frühjahr 2006 die Hommel Telstar fünf Jahre. Erstmals hat die Jenoptik-Tochter damit einen Co. Ltd. mit Sitz in Shanghai. Neben einem verbesserten umfassenden Auftrag erhalten, der auch das Betreiben Service und Vertrieb werden vor Ort auch Kleingeräte für der Anlagen inklusive Wartung und Service vorsieht. Der den chinesischen Markt produziert. Die Gesellschaft hat 16 Auftrag kam von mehreren kanadischen Großstädten, die Mitarbeiter und ist mit zwei Vertriebsbüros auch in Peking bereits vor sieben Jahren ein gemeinsames Verkehrsüber- und Chongqing vertreten. Die Telstar Hommel Corporation, wachungsprogramm gestartet hatten und auf Digitaltech- Komplettanbieter von Fertigungs- und Montagemesstech- nik umstellen. nik für den Automobil- und Maschinenbau in Südkorea, hat seit Mai 2006 ihren neuen Firmensitz in einer Sonder- Der allseits bekannte Starenkasten erhielt 2006 ein wirtschaftszone für Hochtechnologie, in der auch wichtige Facelifting. Mit dem neuen TraffiTower bietet Robot eine Kunden angesiedelt sind. Bereits seit 2004 halten wir 33,3 moderne und funktionale Alternative. Gemeinsam mit Prozent an der Gesellschaft. einem Designer wurde ein neues Konzept zur stationären 79 KONZERNLAGEBERICHT : SEGMENTBERICHTERSTATTUNG Verkehrsüberwachung entwickelt, das sich harmonisch in 3.3 Mechatronik moderne Verkehrsräume einfügt. Erste Aufträge kamen 2006 aus dem In- und Ausland. Mit 127,0 Mio Euro hat sich der Umsatz der MechatronikSparte um 8,1 Prozent gesteigert (i.Vj. 117,4 Mio Euro). Im Bereich Luft- und Raumfahrttechnik war das Jahr 2006 Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit stieg auf 10,8 unter anderem durch die Bearbeitung des Großauftrages Mio Euro (i.Vj. 8,4 Mio Euro) was einem Zuwachs um RapidEye bestimmt. Die Entwicklung der satelliten- und knapp 29 Prozent entspricht. Im Wesentlichen ist der Er- luftfahrtgestützten Kamerasysteme JSS (Jena Spaceborne gebnisanstieg auf das Umsatzplus zurückzuführen, das be- Scanner) und JAS (Jena Airborne Scanner) sind komplett sonders bei Produkten mit höheren Margen erzielt wurde. bzw. weitgehend abgeschlossen. Im Bereich der Lageregelungssensoren konnte die Marktposition kontinuierlich Der Auftragseingang der Mechatronik-Sparte, die vor erweitert werden. Der Satellitenhersteller Boeing nomi- allem das Sicherheits- und Wehrtechnik-Geschäft umfasst nierte die Jenaer für die Auszeichnung „Supplier of the und naturgemäß durch den Langzeit- und Projektcharakter Year 2006“. Mit einem weiteren amerikanischen Kunden stark schwankt, erreichte erwartungsgemäß nicht das hohe wurde eine Langzeitvereinbarung für Lagesensoren abge- Vorjahresniveau. 123,4 Mio Euro entsprechen zwar einem schlossen. Darüber hinaus war Jenoptik-Technologie bei Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 22,7 Prozent, das verschiedenen Missionen im All erfolgreich. Beim ersten Verhältnis zum Umsatz (Book-to-Bill-Rate) von 0,97 (i.Vj. von drei MetOp (Meteorological Operational)-Satelliten der 1,36) ist jedoch fast ausgeglichen. Der Auftragseingang Europäischen Weltraumagentur ESA und der europäischen 2005 in Höhe von 159,7 Mio Euro war geprägt vom Groß- Wetterorganisation EUMETSAT kommt Software aus Jena auftrag für das Eurofighter-Radom mit einem Volumen von zum Einsatz. mehr als 50 Mio Euro. Die Jena-Optronik GmbH reorganisierte infolge des starken Der Auftragsbestand in Höhe von 303,3 Mio Euro lag Wachstums der vergangenen Jahre das Unternehmen. Die knapp unterhalb des hohen Vorjahreswertes (i.Vj. 308,9 Unternehmensstruktur gliedert sich nun in die Geschäfts- Mio Euro). Deutlich zeigt sich im Verhältnis zu den beiden bereiche Raumfahrt-Instrumente, Lageregelungssensoren, anderen Sparten, die jeweils nur knapp ein Drittel des Luftbildkameras und Militärische Instrumente und bildet da- Auftragsbestandes der Mechatronik-Sparte ausweisen, mit vor allem beim Entwicklungs- und Fertigungsprozess die der langfristige Charakter des Wehrtechnik-Geschäftes. Wertschöpfungskette ab. Mit der neuen Struktur begegnet Aufträge der Mechatronik-Sparte haben aufgrund der die Jena-Optronik GmbH den Anforderungen der Kunden Plattformen, auf denen sich die ESW mit Systemen der flexibler und spezifischer. Antriebs-, Stabilisierungs- und Energieversorgungstechnik vor allem bewegt, oftmals Laufzeiten von zehn Jahren und mehr. Entsprechend hoch sind die Vorlaufzeiten für neue Projekte und Plattformen. Intensiven Kontakt zur Industrie hält neben anderen der Jenoptik-Vorstand Dr. Michael Mertin, der seit Herbst 2006 Mitglied im Ausschuss Verteidigungswirtschaft des Bundes- 80 JENOPTIK AG 2006 verbands der Deutschen Industrie e.V. (BDI) ist. Der im Jahr drei Unternehmen in ganz Europa, die in der Lage sind, 2000 gegründete Ausschuss bündelt die wehrtechnischen anspruchsvolle Radome für militärische Flugzeuge, z.B. für und rüstungspolitischen Interessen der deutschen Industrie den Eurofighter, herzustellen und zu warten. und vertritt sie auf dem nationalen wie internationalen Parkett geschlossen gegenüber den politischen Entschei- Für den Service der Non-NATO-AWACS-Rotodome weltweit dungsträgern und der Öffentlichkeit. erhielt die ESW im Januar 2006 die offizielle Qualifizierung von Boeing. Nachdem bereits seit mehreren Jahren die Die Mitarbeiterzahl der Mechatronik-Sparte blieb mit 828 Wartung und Instandsetzung von AWACS-Rotodomen der nahezu konstant (31.12.2005: 834 Mitarbeiter). der NATO unterstellten Aufklärungsflugzeuge unter Vertrag ist, wurde damit die Voraussetzung geschaffen, dass alle AWACS-Flotten der Welt den Service in Wedel in Anspruch Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Ver- nehmen können, darunter auch jene von Nicht-NATO- mögenswerte der Sparte betrugen 2006 2,6 Mio Euro. Ländern. ESW ist neben einem zur Boeing Corp. gehören- Ihnen standen Abschreibungen in Höhe von 3,5 Mio Euro den Unternehmen in Oklahoma, USA, weltweit die einzige gegenüber. Firma, die für die Reparatur- und Neulackierung zertifiziert wurde. Die Verzögerungen beim Großraumflieger A380 treffen die Mechatronik-Sparte, jedoch nicht empfindlich. Die Bei den militärischen Landfahrzeugen liegt das Augen- ESW GmbH macht rund 70 Prozent ihres Umsatzes mit merk von ESW auf der elektrischen Systemfähigkeit. Ihr militärischen Kunden, 10 Prozent vom Gesamtumsatz Paket umfasst Stromerzeugung/Motorik (Kernstück ist entfallen auf die zivile Luftfahrt, bei der Airbus jedoch dabei ein Starter/Generator), Bordnetzsysteme, Fahrzeug- wichtigster Kunde ist. Für den A380 liefert die ESW, neben teilsysteme wie elektrische Lüfter und Klimamotoren verschiedenen weiteren Komponenten, den Trolley-Lift für ebenso wie das umfassende Waffenstabilisierungssystem. das Catering an Bord. Entwicklungsvorleistungen aus dem Eine führende Position hat ESW zudem bei Hilfsstromaggre- A380-Projekt fließen nun später als geplant zurück. Der gaten (Auxiliary Power Units, APU’s). So konnte sie sich verschobene Umsatz konnte 2006 mit anderen Projekten mit hervorragenden Leistungsmerkmalen beim Auftrag des kompensiert werden. Im Rahmen der vorhandenen Pro- britischen Verteidigungsministeriums für APU’s gegen fünf duktpalette beteiligt sich ESW am Ausschreibungsprozess britische Mitbewerber durchsetzen. Ab Mitte 2007 werden für das neue A350-Programm. 466 Systeme zuzüglich einer Umlaufreserve ausgeliefert. Einen Exklusivvertrag von Eurocopter erhielt die ESW Für den PUMA-Schützenpanzer, der sich derzeit mit fünf GmbH Anfang Dezember 2006. Dieser sieht die feste Be- Prototypen in der Erprobungs- und Qualifikationsphase stellung von weiteren 170 Radomen für den NH90 Trans- befindet, liefert ESW Systeme von der Energieversorgung porthubschrauber vor, inklusive einer langfristigen Verein- bis zur Stabilisierung. Für den Schweizer Kampfpanzer 87 barung für eine nach oben offene Anzahl von Radomen. gewann ESW den Auftrag, den Turm-/Waffenantrieb serien- Der bisherige Vertrag bezog sich auf die Lieferung von reif zu machen. Zudem läuft die Fertigung des Leopard- über 180 Radomen und wurde mit dem nun abgeschlos- Kampfpanzers für Griechenland und für Spanien, ebenso senen erheblich erweitert. Die ESW GmbH ist eines von der Panzerhaubitze PzH 2000 für Italien. 81 KONZERNLAGEBERICHT : SEGMENTBERICHTERSTATTUNG : NACHTRAGSBERICHT 4 Nachtragsbericht Die Neigetechnik für Bahnsysteme der ESW, die auf Personelle Veränderungen im Vorstand der JENOPTIK AG elektromechanischer und nicht auf hydraulischer Basis wird es zum 1. Juli 2007 geben. Der Aufsichtsrat hat in sei- arbeitet, ist seit Jahren erfolgreich auf europäischen Schie- ner außerordentlichen Sitzung am 23.02.2007 einstimmig nen im Einsatz. Nun ist der Schritt nach Korea gelungen: sein Einverständnis zur Aufhebung des Vorstandsvertrages Das südkoreanische Research-Institut KRRI hat 2006 nach von Herrn Alexander von Witzleben getroffen und den Vor- sechsjähriger Entwicklungszeit den ersten Prototyp des stand personell neu besetzt. Alexander von Witzleben, der Zuges TTX vorgestellt, mit ESW-Neigetechnik an Bord. Er seit 19.6.2003 Vorstandsvorsitzender der JENOPTIK AG ist, soll etwa ab April 2007 Testfahrten auf dem normalen wird das Unternehmen im Sommer 2007 verlassen. Sein Streckennetz in Korea machen. In die Entwicklung des Zug- Vertrag, der bis zum 31.12.2009 lief, wird zum 30.6.2007 systems, die 2000 startete, brachte die ESW von Anfang vorzeitig aufgehoben. Der Aufsichtsrat hat Herrn Dr. Michael an ihre Expertise als das weltweit führende Unternehmen Mertin mit Wirkung zum 1.7.2007 zum Vorsitzenden des in der Neigetechnik ein. Bereits existierende Neigetechnik- Vorstandes der JENOPTIK AG ernannt und zum Arbeits- züge mit ESW-Technik treten inzwischen in erste Wartungs- direktor bestellt. Der erfahrene ehemalige Zeiss-Manager zyklen ein, z.B. Züge der britischen Firma Virgin Train. Der ist seit Oktober 2006 Mitglied des Vorstandes/COO Wartungsauftrag für die ESW umfasst 53 Züge. Bis März der JENOPTIK AG Zum Finanzvorstand/CFO 2012 sind zwei weitere Wartungszyklen vorgesehen; (Chief Financial Officer) wurde ebenfalls mit Wirkung zum ähnliche Aufträge laufen zudem mit der Deutschen Bahn 1.7.2007 Frank Einhellinger bestellt. Als Leiter Finanzen/ AG an. Controlling der JENOPTIK AG verantwortet er aktuell die Bereiche Finanzen/Treasury, Steuern, Controlling und das 3.4 Gesamtaussage zur Entwicklung der Segmente Rechnungswesen. Die Vertragsanpassungen von Dr. Michael Mertin, dessen ursprünglicher Vertrag bis zum 30.9.2011 Alle drei Sparten haben sich 2006 positiv entwickelt. läuft, sowie der Vertrag mit Frank Einhellinger werden Wachstumsmotor war die Sparte Laser & Optik mit derzeit verhandelt und lagen zum Redaktionsschluss des zweistelligen Wachstumsraten bei Umsatz und Ergebnis. Geschäftsberichtes noch nicht vor. Weitere Vorgänge von Mit neuen Aufträgen und Kooperationen konnte sie sich wesentlicher Bedeutung nach Ende des Geschäftsjahres auch 2006 als einer der führenden Anbieter von Optik- 2006 gab es nicht. und Lasersystemen positionieren. Entsprechend intensiv sind hier die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. In der Sensorik-Sparte stand 2006 die internationale Markterschließung für unsere Systeme und Anlagen im Vordergrund. Dies zeigte sich mit höherem Umsatz, beim Ergebnis zeigten sich die Kosten der Markterschließung. Die Sparte blieb aber mit knapp 12 Prozent EBIT-Marge die profitabelste der drei. In der Mechatronik-Sparte kam Umsatzplus vor allem aus margenstarken Aktivitäten, sodass hier das Ergebnis deutlich stärker stieg als der Umsatz. 82 JENOPTIK AG 2006 5 Chancen- und Risikobericht Unserer Meinung nach haben sich die Chancen des Jenoptik- operative Geschäft des ehemaligen Unternehmensberei- Konzerns mit der Neuausrichtung und der Konzentration ches Photonics. Zudem wurde bei der Überarbeitung auch auf Technologien und Produkte rund um Licht als Werk- beachtet, dass im Bericht langfristige, strategische Aspekte zeug erhöht. Die Risiken haben sich verringert. Eine Dar- noch mehr als in den Vorjahren berücksichtigt werden. stellung geben wir im folgenden Chancen- und Risikobericht. Die Angaben, sowohl zu den Chancen und Risiken Die Sparten berichten periodisch über alle Risiken und als auch im Prognosebericht zur künftigen Entwicklung der Chancen, die über 1 Mio Euro liegen; auf Gesellschafts- Jenoptik erfolgen auf Basis der im Frühjahr 2007 gültigen ebene liegt die Wertschwelle für die Berichterstattung zum Annahmen zur Konjunktur- und Branchenentwicklung Teil tiefer, Risiken auf Ebene des Gesamtkonzerns bzw. sowie der Planungen nach dem zu diesem Zeitpunkt vor- der JENOPTIK AG werden ebenfalls ab 1 Mio Euro erfasst. liegenden Kenntnisstand. Tritt ein neues Risiko bzw. eine neue Chance zwischen den Berichtsperioden ein oder ändert sich eine Aussage im 5.1 Chancen-Risiko-Managementsystem Bericht fundamental (hierzu liegen die Wertschwellen 50 Prozent über den Wertschwellen der periodischen Bericht- Jenoptik ist bestrebt, Chancen wahrzunehmen und Risiken erstattung), ist ein Ad-hoc-Risikobericht aufzustellen und zu begrenzen. Beides ist jedoch eng mit unternehmerischem dem Risikobeauftragten sowie dem Vorstand des Konzerns Handeln verbunden. Sowohl für das Erkennen und das zur Kenntnis zu geben. Dies gewährleistet ein schnelles Nutzen von Chancen als auch für das Erkennen und Re- Reagieren und einen jederzeit vollständigen und aktuellen duzieren von Risiken bestehen bei Jenoptik umfangreiche Überblick über wesentliche Chancen und Risiken. Mit den Managementsysteme und -instrumente. relativ niedrigen Wertschwellen werden viele Einzelthemen erfasst, die in ihrer Summe zu einer spürbaren Belastung Die laufende Berichterstattung zu Chancen und Risiken ist, oder positiven Entwicklung für den Konzern führen könn- neben dem konzernübergreifenden Risikoausschuss, dem ten. Ein Risikohandbuch, das konzernweit Gültigkeit hat, Netz von Risiko-Beauftragten in den Tochtergesellschaften schreibt den Umgang mit den in der Berichterstattung sowie der internen Revision mit dem wichtigen Instrument erfassten Themen fest. Jenaudit, wesentlicher Bestandteil des Frühwarnsystems. Das Erkennen von Chancen und Risiken unterstützen Es hat sich gezeigt, dass mit Einführung geringerer Wert- zudem regelmäßige Managementmeetings, flache Hierar- schwellen im Bericht auch kleine Themen konsequenter chien sowie ein unkomplizierter, vertrauensvoller Kommu- verfolgt werden. Erfasst werden auch Angaben zur Ein- nikationsstil. trittswahrscheinlichkeit sowie zur maximalen und realistischen Höhe, zu begleitenden Maßnahmen sowie zu jenem Chancen-Risiko-Bericht Mitarbeiter, der die Entwicklung des jeweiligen Themas, sei Der Chancen-Risiko-Bericht wurde 2006 vollständig überar- es Risiko oder Chance, verfolgt. Die Einzelberichte werden beitet und inhaltlich ausgebaut. Chancen und Risiken sind zu einem Chancen-Risiko-Bericht des Konzerns zusammen- neu gewichtet, die Darlegung optimiert. Der Bericht trägt gefasst und dem Vorstand und Aufsichtsrat vorgelegt. Mit damit nicht nur der Verkleinerung des Konzerns Rechnung, separaten Berichten werden die Chancen und Risiken aus sondern auch der nun erfolgten Fokussierung auf das Währungs- und Zinsänderungen erfasst. 83 KONZERNLAGEBERICHT : CHANCEN- UND RISIKOBERICHT Revision, Ausschüsse und Meetings Währungs- und Zinsrisikomanagementsystem Die Revision wird von einem externen Revisor geleitet Zahlungsströme in Fremdwährung werden generell als und hat zumeist die Form so genannter Jenaudits. Ein Chancen-Risikoposition erfasst und gehen in einen monat- Jenaudit-Team ist interdisziplinär und mit mindestens einem lichen Bericht an das Konzerncontrolling ein. Sowohl die externen Revisor und mit Mitarbeitern anderer Jenoptik- Positionen aus dem Seriengeschäft (Preise in Fremdwäh- Gesellschaften besetzt und prüft je eine Konzerntochter. rung stehen aufgrund von Preislisten für einen bestimmten Dabei werden nicht nur Mängel oder Fehler festgestellt, Zeitraum fest) als auch die Chancen und Risiken aus dem sondern aus den Erfahrungen der Teammitglieder heraus Projektgeschäft (Preise in Fremdwährung werden erst in auch Chancen an die jeweilige Geschäftsführung adres- der Angebots- oder Verhandlungsphase auf aktueller Kurs- siert, die inzwischen eine hohe Akzeptanz erfahren. Um die basis fixiert) berichten die Gesellschaften als Bruttowäh- aufgezeigten Mängel und Verbesserungen nicht nur festzu- rungsexposure bzw. Nettowährungsexposure an den stellen, sondern auch die Umsetzung zu forcieren, gibt es Konzern. Die Absicherung der Fremdwährungsgeschäfte seit 2003 so genannte follow ups. Hier wird der Grad der erfolgt grundsätzlich über die Treasury-Abteilung der Umsetzung geprüft und an die jeweilige Geschäftsführung JENOPTIK AG. Abweichungen hiervon sind in der Fremd- und den Jenoptik-Vorstand berichtet. 2006 wurden 4 Toch- währungsrichtlinie des Konzerns geregelt. Für extern tergesellschaften mit einem Jenaudit geprüft, bei 3 Gesell- geschlossene Sicherungsgeschäfte besteht eine monatliche schaften folgte ein follow-up-Bericht zur Umsetzung der Meldepflicht an das Konzerncontrolling. Damit ist sicher- Empfehlungen aus dem Jenaudit. gestellt, dass auf Konzernebene alle aktuellen Fremdwährungspositionen und damit das potenzielle Fremdwährungs- Ein Investitionsausschuss Beteiligungen unterstützt kon- risiko laufend überwacht werden. zernübergreifend größere Investitions- und Desinvestitionsvorhaben der Jenoptik. So wird – neben einem regelmäßi- Für die Festlegung einer jährlichen Währungssicherungs- gen Informationsfluss an den Vorstand – die größtmögliche Strategie und die Risikobegutachtung analysiert die im Unternehmen vorhandene Expertise bei geplanten Treasury-Leitung die Nettorisikoposition pro Währung auf Investitionen oder Desinvestitionen zusammengeführt. Die der Basis von bekannten Szenarien wie most likely (erwar- Mitglieder der Ausschüsse, die im Bedarfsfall zusammen- tete Währungsentwicklung), Risikopotenzial (doppelte kommen, sind neben ständigen Mitgliedern der Jenoptik- Volatilität pro Währung) und Schock (größte Schwan- Holding die Geschäftsführer jener Konzerngesellschaft, die kung der vergangenen fünf Jahre) und leitet daraus die eine Investition oder Desinvestition plant. Instrumente, das maximal zulässige Verlustlimit sowie das Positionslimit für die Währungssicherung des kommenden Zu den regelmäßigen Meetings gehören neben der mo- Jahres ab (Value-at-Risk-Abschätzung). In einem jeweils natlichen Vorstandssitzung, an der die Geschäftsführer der zum Quartalsende erstellten Risikobericht wird die Einhal- großen Jenoptik-Gesellschaften im erweiterten Kreis alle tung dieser Limits gemessen. drei Monate teilnahmen, die monatliche Besprechung der Fachressorts sowie die Management-Meetings, bei denen Das Zinsrisiko-Managementsystem umfasst alle zinstra- sich alle Führungskräfte des Konzerns ein- bis zweimal genden und zinsreagiblen Aktiv- und Passivposten der im Jahr mehrere Tage außerhalb des Tagesgeschäftes zu JENOPTIK AG sowie der Konzerngesellschaften. Auch hier strategischen Themen treffen. melden die Gesellschaften monatlich ihre Positionen an das 84 JENOPTIK AG 2006 Konzerncontrolling. Ein Liquiditätsplan, der den Finanzie- Gesamtwirtschaftliche und Branchenrisiken rungs- und Anlagebedarf für das laufende Geschäftsjahr Die Umsätze der Jenoptik werden im Wesentlichen mit zeigt, sowie eine rollierende Ein-Monatsvorschau bilden Investitionsgütern erzielt. Konjunkturelle Schwankungen den Neufinanzierungs- bzw. Neuanlagebedarf ab. Über der Gesamtwirtschaft wirken daher zeitlich versetzt. Die eine Analyse des Marktrisikos werden die potenziellen Jenoptik schätzt ein, dass bei einem um 0,5 Prozentpunkte Marktwerte und Ergebnisschwankungen des kommenden geringeren Wachstum der Weltwirtschaft als prognostiziert, Jahres prognostiziert. Maßgeblich sind dabei historische die EBIT-Marge des Konzerns – ohne Gegenmaßnahmen – Schwankungen. Auf Basis dieser Analyse, die quartalsweise um etwa 0,7 bis 1,2 Prozentpunkte geringer ausfallen könnte. vorgenommen wird, leiten sich konkrete Strategievorschläge zur Gestaltung bzw. Anpassung des Finanzportfolios an Das Jenoptik-Geschäft ist breit aufgestellt. Eine wesentli- den Vorstand ab. So würde zum Beispiel für variable Zins- che Abhängigkeit von einer bestimmten Branche besteht positionen der Abschluss entsprechender Zinssicherungs- nicht. geschäfte vorgeschlagen, wenn die erwartete Verände- zwar mit einer Vielzahl von Branchenrisiken einher, die rung des Zinsergebnisses wesentlich zur Veränderung jedoch in ihrer Einzelwirkung bei jeweils niedrigen ein- des Jahresergebnisses beitragen könnte. Zinssicherungs- stelligen Millionenbeträgen auf das Ergebnis blieben. Auf geschäfte sowohl für die Aktivposten als auch für Passiv- die drei größten, weitgehend voneinander unabhängigen posten werden im Wesentlichen nur bei der JENOPTIK AG Branchen (Wehrtechnik, industrielle Messtechnik und abgeschlossen. Ausnahmen bedürfen der ausdrücklichen Materialbearbeitung) entfielen 2006 rund 55 Prozent des Genehmigung. Gesamtumsatzes. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese drei 5 Aus diesem Grund geht das Jenoptik-Geschäft oder alle von der Jenoptik adressierten Branchen ohne 5.2 Einzelrisiken ursächliche, von uns nicht beeinflussbare Ereignisse wie etwa Kriege, Naturkatastrophen und Pandemien, gleichzei- Grundsätzlich hat sich mit dem Verkauf von M+W Zander tig zusammenbrechen bzw. einen starken konjunkturellen das Risikoprofil des Konzerns verbessert. Vor allem entfiel Abschwung erfahren, schätzen wir als gering ein. die starke Abhängigkeit von der zyklischen Halbleiterindustrie, deren Anteil am Gesamtumsatz auf nur noch rund Schwankungen innerhalb einzelner Branchen können die 9 Prozent im Jahr 2006 sank. Zudem reduzierten sich die Zahlungsfähigkeit der Kunden beeinflussen. Diesem Risiko Risiken aus Langzeitverträgen mit hohem Volumen und begegnet Jenoptik bei größeren Projekten durch Anzahlun- hohem Anteil an Subunternehmerleistungen sowie die Kal- gen und durch Zahlungsvereinbarungen, die dem Projekt- kulations- und Erfüllungsrisiken. Aufgrund des erfolgreich fortschritt und den Kosten entsprechen. abgeschlossenen Verkaufs des Unternehmensbereiches Clean Systems und der damit verbundenen Verbesserung Rund 40,0 Prozent des Umsatzes 2006 kamen von der des Finanz- und Risikoprofils stufte Standard&Poor’s das öffentlichen Hand. In den vergangenen Jahren hat sich der Rating von B auf B+ (outlook stable) herauf. Die folgenden Trend verstärkt, dass die öffentliche Hand aufgrund von Darlegungen zu den Einzelrisiken beziehen sich – soweit Geldknappheit und permanenten Budgetkürzungen die nicht ausdrücklich angegeben – auf die fortgeführten Zahlungsziele deutlich verlängert bzw. die Anzahlungsquo- Geschäftsbereiche des Konzerns. ten permanent verringert. Dadurch werden liquide Mittel verstärkt im Umlaufvermögen gebunden. 85 KONZERNLAGEBERICHT : CHANCEN- UND RISIKOBERICHT Risiken aus sehr langfristigen Aufträgen im Bereich der definiert. Dies soll sowohl über Akquisitionen im Ausland Sicherheits- und Wehrtechnik infolge einer möglichen als auch über den Markteintritt und den Ausbau der inter- Inflation werden durch Preisgleitklauseln vermindert. nationalen Präsenz der Konzerngesellschaften erfolgen. Zu den bereits beschriebenen Akquisitionsrisiken kommen Unternehmensstrategische Risiken bei einem Engagement im Ausland Risiken aus Kultur- und Unternehmensstrategische Risiken resultieren vor allem aus Sprachbarrieren hinzu. Dem begegnet Jenoptik, indem der dem starken Wachstum, das Jenoptik für die Folgejahre Einstieg in einen Markt – soweit es möglich ist – zunächst plant. Das Wachstum soll sowohl organisch, vor allem über Beteiligungen und Joint-Ventures erfolgt. Wenn mög- infolge intensiver Forschung und Entwicklung, sowie über lich, obliegt die Auslandsführung einem lokalen Manage- Akquisitionen, Kooperationen und die weitere Internatio- ment. Das Mitarbeiter-Führungsprogramm wurde bereits nalisierung erfolgen. Wachstum erfordert neues und vor im Jahr 2005 um ein internationales Modul erweitert. allem hoch qualifiziertes Personal. Als wesentliche unternehmensstrategische Risiken wurden daher die folgenden Risiken aus Forschung und Entwicklung. Wir bewegen uns Risiken identifiziert: in Märkten, die einem rasanten technologischen Wandel unterliegen. Dem Risiko, Produkte zu entwickeln, die der – Risiken aus Akquisitionen und Beteiligungserwerb, Markt nicht aufnimmt, stehen Chancen aus Produkten mit – Risiken aus der Internationalisierung, technologischem Vorsprung und Alleinstellungsmerkmalen – Risiken aus Forschung und Entwicklung, gegenüber. Um diese auszuschöpfen und Risiken von Fehl- – Risiken durch Konkurrenten, entwicklungen zu minimieren, erfolgt die Entwicklung nach – Personalrisiken Möglichkeit in enger Abstimmung mit den Kunden. Für – und Risiken aus der Organisationsentwicklung. jedes F+E-Projekt besteht ein Projektplan, der von einem Stab hoch qualifizierter Mitarbeiter betreut wird. Mit dem Dem Risiko aus Akquisitionen und Beteiligungserwerb be- Wissenschaftlichen Beirat steht ein hochkarätiges Gremium gegnet Jenoptik mit einer ausführlichen Due Diligence, die bei der Beobachtung und Einschätzung langfristiger Tech- in der Vergangenheit häufiger zum Nichtkauf als zu einer nologietrends zur Seite. Das Risiko von Fehlentwicklungen, Kaufentscheidung geführt hat. So prüfte Jenoptik 2006 ins- die zum Ausfall geplanter Umsätze und Abschreibungen gesamt etwa 20 Unternehmen hinsichtlich einer möglichen aktivierter Entwicklungskosten führen können, lässt sich Akquisition oder Beteiligung, von denen nur wenige positiv aufgrund der hohen technologischen Anforderungen und entschieden wurden. Das Prüfverfahren innerhalb des Kon- des Geschäftes in sich ständig verändernden Märkten zwar zerns ist stufenweise aufgebaut. Der Beurteilung durch jene durch die beschriebenen Maßnahmen verringern, jedoch Konzerngesellschaft, die ein Unternehmen oder eine Beteili- weder eliminieren noch aussagekräftig beziffern. gung erwerben will, folgt eine intensive Prüfung durch den 2004 eingerichteten Investitionsausschuss. Infolge der Pflicht zur Aktivierung eigener Entwicklungsleis- Ein zentrales Mergers & Akquisitions-Management wurde tungen bei Erreichen fest vorgegebener Kriterien gemäß Ende 2006 auf Ebene des Gesamtkonzerns eingerichtet. IAS 38, haben sich die Risiken bilanzieller Effekte möglicher Fehlentwicklungen deutlich erhöht. Infolge von Fehlent- Die Ausweitung des internationalen Geschäftes haben wicklung drohen somit nicht nur Umsatz- und Ergebnis- wir als einen wesentlichen Wachstumspfad für die Zukunft effekte, sondern es besteht auch ein Abwertungsrisiko auf 86 JENOPTIK AG 2006 die aktivierten Entwicklungsleistungen. Der vollständige den neuen Bundesländern die Anzahl der Schulabgänger Abbruch eines einzelnen großen Forschungs- und Entwick- bereits ab dem Jahr 2008 drastisch sinken wird, besteht lungsthemas, zumeist in einer eigenständigen Gesellschaft künftig ein Risiko, freie Stellen und Ausbildungsplätze organisatorisch abgetrennt, kann dann zur Liquidation der nicht mit geeigneten Bewerbern besetzen zu können. Dem Gesellschaft und einem Verlust im einstelligen Millionen- begegnet Jenoptik mit verschiedenen Maßnahmen, um Euro-Bereich führen. die Attraktivität als potenzieller Arbeitgeber nachhaltig zu Risiken und Chancen gleichermaßen resultieren zudem aus gig vom unmittelbaren Bedarf der Konzerngesellschaften eigenen und fremden Patentanmeldungen. Die Folge kön- zusätzliche Ausbildungsplätze. verbessern. Zudem schafft Jenoptik seit 2006 unabhän- nen ungeplante Aufwendungen aber auch Einnahmen aus Lizenzkäufen und -verkäufen sein sowie ungeplante Um- Risiken aus der Organisationsentwicklung resultieren aus satzverschiebungen im positiven wie im negativen Sinne dem starken Wachstum der vergangenen Jahre und daraus und Rechtsstreitigkeiten infolge von Patentverletzungen. folgenden Anpassungen der Strukturen, um dieses aktive Wachstum zu steuern. Mit der Neuausrichtung haben wir Das Risiko aus einer sich verschärfenden Konkurrenz- die Chance für die Jenoptik eröffnet, alle Ressourcen auf situation, die die Markt- und Kundenposition erheblich das Wachstum der fortgeführten Unternehmensbereiche zu schwächen würde, schätzt Jenoptik als gering ein. Wett- konzentrieren. Daraus eventuell folgende Anpassungen der bewerber, die direkt mit dem Profil des Jenoptik-Konzerns Organisation und Steuerungsinstrumente bergen neben den vergleichbar sind, gibt es kaum. Bei den jeweiligen Kern- Chancen für zukünftiges weiteres Wachstum jedoch auch kompetenzen konkurriert Jenoptik jeweils mit einer Hand Risiken in der Übergangsphase, denen wir durch umfangrei- voll Unternehmen weltweit. Das Risiko, dass alle Konkur- che Planungen und Kommunikationsprozesse begegnen. renten gleichzeitig mit neuen Produkten und Technologien auf den Markt kommen, schätzt die Jenoptik – ähnlich der Finanzwirtschaftliche Risiken Branchenrisiken – als gering ein. Finanzwirtschaftliche Risiken resultieren im Wesentlichen aus Aufträgen in Fremdwährungen, aus der Finanzierungs- Personalrisiken. Die Jenoptik ist auf hoch qualifizierte tätigkeit des Konzerns sowie aus Optionen für den Erwerb Mitarbeiter angewiesen. Dabei konkurriert sie mit weiteren von Unternehmensteilen. Großunternehmen sowie mit zahlreichen mittleren, kleinen und Start-up-Unternehmen um die besten Arbeitskräfte. Fast alle Aufträge in Fremdwährung sichert Jenoptik über Das organische Wachstum 2006 sowie das angestrebte Wechselkursabsicherungsinstrumente ab, vornehmlich Wachstum der Folgejahre führen zu einem größeren Bedarf Devisentermingeschäfte und Devisenoptionen. Der abgesi- an Neueinstellungen. Zudem besteht die Notwendigkeit, cherte Betrag ausstehender Devisentermingeschäfte lag bei über Neueinstellungen die Fluktuationsrate auszugleichen, 59,6 Mio Euro (i.Vj. 43,7 Mio Euro). die 2006 bei rund 2 Prozent lag. Unter Berücksichtigung des angestrebten organischen Wachstums, der Fluktuation Der Kurs des US-Dollars hat sich gegenüber dem Euro von sowie der altersbedingten Austritte wird der Personal- 1,1797 US-$/€ am 31.12.2005 auf 1,3170 US-$/€ am bedarf in den kommenden Jahren deutlich über dem 31.12.2006 abgeschwächt. Aufträge des Jahres 2006 und der Vorjahre liegen. Da jedoch gleichzeitig vor allem in künftige Auftragseingänge auf Basis des nun schwächeren 87 KONZERNLAGEBERICHT : CHANCEN- UND RISIKOBERICHT US-Dollars haben damit geringere Margen in Euro, sofern anteils zum Zeitpunkt der Ausübung der Option negativ die Dollarabschwächung nicht vollständig in Preiser- oder positiv von der Optionsvereinbarung abweicht. Die höhungen umgesetzt wird. Eine weitere gleichmäßige Put-Option für den 27,11-prozentigen Anteil der Familien- Abschwächung des US-Dollarkurses auf 1,40 US-$/€ bis aktionäre an der M+W ZANDER Holding AG konnte parallel zum 31.12.2007 würde das Ergebnis der Jenoptik um 2 bis zum Verkauf des Unternehmens in 2006 abgelöst werden. 3 Mio Euro belasten, eine Stärkung auf 1,20 US-$/€ stellt Weitere Put-Optionen auf operative Unternehmensteile eine Chance in etwa gleicher Höhe dar. bestehen nur in geringem Umfang. Im Immobilienbereich bestehen Put-Optionen stiller, steuerlich motivierter An- Das Risiko aus kurzfristigen Zinsänderungen hat sich leger, die jedoch frühestens ab 2011 und später gezogen mit der Begebung einer siebenjährigen Anleihe im Herbst werden können. 2003 und der Begebung einer fünfjährigen Wandelanleihe im Sommer 2004 zu jeweils festen Zinssätzen deutlich Risiken aus dem Verkauf von Unternehmensteilen verringert. Weiterhin werden Zinssicherungsinstrumente wie und rechtliche Risiken Zinscaps und Zinsswaps eingesetzt. Bei den von Jenoptik Die Risiken aus dem Verkauf von Unternehmensteilen, eingesetzten Zinsswaps wird ein definierter variabler speziell aus dem Verkauf von M+W Zander, haben sich Zinssatz auf einen bestimmten Kapitalbetrag bezahlt. Im 2007 erheblich reduziert. Chancen und auch Risiken aus Gegenzug erhält Jenoptik einen bestimmten Festzins auf dem Verkauf des Unternehmensbereiches Clean Systems den selben Kapitalbetrag. Durch einen Zinsswap wurde entstanden aus dem Verbleib einzelner Themen und 2006 das Zinsänderungsrisiko der Geldanlage der Zah- Projekte bei Jenoptik, aus üblichen Garantien im Zuge lungsmittel mit Verfügungsbeschränkung begrenzt. Ein des Verkaufs, aus Vereinbarungen zur Bereitstellung von Zinscap sichert Jenoptik mit einem Volumen von 6,0 Mio Bürgschaften sowie aus der Zahlung der letzten Kauf- Euro bis 2008 gegen deutliche Zinssteigerungen. Schwan- preisrate zum 31.10.2007 in Höhe von rund 15 Mio Euro kungen der Zinssätze von einem Prozentpunkt würden zuzüglich Zinsen. Zudem hat Jenoptik die bei Verkäufen kurzfristig das Zinsergebnis des Konzerns um rund 1 Mio großer Unternehmensteile üblichen Garantien gegeben, Euro positiv (Zinssenkung) oder negativ (Zinssteigerung) beispielsweise für die Richtigkeit der aufgestellten Bilanzen, beeinflussen. Langfristig, nach Auslaufen aller gegenwärti- der abgegebenen Steuererklärungen oder das Vorliegen er- gen langfristigen Kredite und Zinssicherungen, hätte eine forderlicher Genehmigungen für den Betrieb des Geschäf- Zinssatzänderung in genannter Höhe einen Effekt von rund tes. Grundsätzlich können aus diesen Garantiezusagen in 0,8 Mio Euro. Zukunft Ansprüche des Käufers gegenüber der JENOPTIK AG entstehen. Put-Optionen, die Jenoptik im Wesentlichen für den Erwerb der Unternehmensanteile von Minderheitsgesellschaftern Die Schwankungsbreite der Chancen und Risiken aus bei eingeräumt hat, könnten Barmittel oder Finanzierungs- Jenoptik verbliebenen Projekten auf das Ergebnis beläuft quellen schmälern. Ein unmittelbares Ergebnisrisiko besteht sich heute, knapp ein Jahr nach dem Closing des Vertrages, jedoch zumeist nicht, da in der Regel neue Unternehmens- auf einen mittleren einstelligen Millionen-Euro-Betrag. Das anteile erworben werden. Bei bereits heute festgelegten Risiko aus der Bezahlung der letzten Kaufpreisrate in Höhe Konditionen bestehen jedoch sowohl ein Risiko als auch von 15 Mio Euro wurde durch vorzeitige Zahlung des Käu- die Chance, dass der zukünftige Wert des Unternehmens- fers im Dezember 2006 aufgehoben. Hierfür akzeptierte 88 JENOPTIK AG 2006 Jenoptik einen Abschlag von rund 1,5 Mio Euro. Gleich- Auch das an gleicher Stelle beschriebene Risiko aus dem zeitig wurde der ursprünglich zugesagte Avalrahmen in Rechtsstreit der JENOPTIK MedProjekt GmbH mit dem Höhe von 150 Mio Euro aufgehoben und die ursprüngliche Freistaat Thüringen ist mit der Zahlung von über 10 Mio Vereinbarung, den Avalrahmen über einen Zeitraum von Euro durch den Freistaat Thüringen Anfang Februar 2007 fünf Jahren schrittweise abzubauen, durch einen neuen vollständig entfallen. Vertrag ersetzt. Der revolvierende Avalrahmen wurde komplett aufgelöst, sodass seit 15.02.2007 nur noch Altavale Der seit mehr als zehn Jahren andauernde Patentstreit mit in Höhe von insgesamt 9,5 Mio Euro bestehen, die gemäß dem US-amerikanischen Unternehmen Asyst Technologies, der entsprechenden Projektfortschritte und Gewährleis- Inc. vor dem United States District Court in San José ging tungsperioden auslaufen. Vom Vertrag ausgenommen ist mit einer Jury-Empfehlung zu Ungunsten von Jenoptik An- ein von Jenoptik als risikoarm eingestuftes AMD-Projekt fang Februar 2007 in eine neue Phase. Für Jenoptik nach mit einer Avalhöhe von 46,8 Mio Euro. Das Risiko aus den dem bisherigen Verfahrensstand völlig unerwartet empfahl Bürgschaften für M+W Zander ist unter der Beachtung die Jury dem Richter, im Patentstreit zu Gunsten von Asyst historischer Erfahrungswerte gering. So lag in den Jahren zu entscheiden sowie Asyst Schadensersatz in Höhe von 1999 bis 2005 das „gezogene“ Bürgschaftsvolumen im rund 57,6 Mio Euro zuzusprechen. Die die erste Instanz Durchschnitt bei rund 0,2 Prozent. Außerdem ist M+W abschließende Entscheidung des Richters wird frühestens Zander zur Rückzahlung an Jenoptik verpflichtet, falls ein im 2. Quartal 2007 erwartet und nicht rechtskräftig sein. Aval gezogen wird. Sollte der Richter der Empfehlung der Jury ganz oder überwiegend folgen, wird Jenoptik Berufung bei dem Court of Für die M+W Zander Gebäudetechnik GmbH, die bereits Appeals for the Federal Circuit in Washington einlegen. Ende 2004 mehrheitlich an das Management veräußert Das Berufungsverfahren kann mehrere Jahre dauern. wurde, stellt Jenoptik einen Avalrahmen in Höhe von 180 Nach Ansicht von Jenoptik und deren US-amerikanischen Mio Euro (ursprünglich 250 Mio Euro), der jedoch zum Prozessanwälten sind die Ansprüche von Asyst sowohl 31.12.2006 nur mit 143,7 Mio Euro ausgenutzt war. Das dem Grunde als auch der Höhe nach unbegründet, da das Risiko von Vertragserfüllungsbürgschaften ist im Regel- Patent von Asyst unwirksam sei und nicht hätte erteilt wer- fall gering, da als Bürgschaftsvolumen üblicherweise der den dürfen. In dem Patentstreit wurde bereits mehrmals gesamte Auftragswert ausgewiesen wird, auch wenn das zugunsten Jenoptik entschieden. Bezüglich des jetzt noch Projekt bereits weit fortgeschritten ist und bei größeren gegenständlichen zweiten Patents wurde der Rechtsstreit Projekten oftmals auch Garantien der Subunternehmer Anfang 2005 erneut an die Ausgangsinstanz zurückver- bestehen. Die Bedarfsliquiditätslinie wurde auf 30,1 Mio wiesen. Das Verfahren befindet sich damit zum dritten Mal Euro abgesenkt und soll in 2007 weiter deutlich reduziert in der ersten Instanz. Hinsichtlich eines ähnlichen Patents werden. Zum Stichtag 31.12.2006 war diese Linie mit 7,7 hatte die Berufungsinstanz im gleichen Rechtsstreit Anfang Mio Euro in Anspruch genommen. 2005 die Rechtsauffassung der Jenoptik bestätigt und die von Asyst geltend gemachte Patentverletzung zurückge- Rechtliche Risiken. Mit dem Sieg vor dem Bundesgerichts- wiesen. Die streitgegenständliche Technologie betrifft ein hof im Mai 2006 ist das Risiko aus der Klage eines DEWB- durch Jenoptik 1999 aufgegebenes Geschäftsfeld. Die er- Aktionärs auf Abfindungszahlung, das im Geschäftsbericht warteten Kosten für das Verfahren wurden zurückgestellt. 2005 ausführlich beschrieben wurde, vollständig entfallen. 89 KONZERNLAGEBERICHT : CHANCEN- UND RISIKOBERICHT Weitere rechtliche Risiken, die einen wesentlichen Einfluss Standort Jena in ein neues Chemikalienlager sowie in zu- auf die Vermögens- und Ertragslage des Konzerns haben sätzliche Gefahrstoffschränke in den Fertigungsabteilungen könnten, sind nicht bekannt. investiert. Alle verwendeten Stoffe und Materialien werden gelistet und bewertet. Weitere Risiken Immobilienvermögen unterliegt den Schwankungen des 5.3 Chancen Mietmarktes, woraus sich das Risiko von Wertminderungen (Impairments) ergibt. Nennenswerte Teile der Jenoptik- Wesentliche Chancen des Jenoptik-Konzerns sind untrenn- Immobilien sind an konzernfremde Gesellschaften zum Teil bar mit bereits genannten Risiken verbunden. Sie stehen langfristig vermietet. Mietpreise und Vermietungsstand aus unserer Sicht darüber hinaus im Zusammenhang mit können die Ertragslage der Jenoptik vor allem mittelfristig den im Finanzbericht genannten immateriellen Werten. beeinflussen. Mögliche Impairments lassen sich nur schwer Chancen für den Jenoptik-Konzern, die über allgemein prognostizieren, werden jedoch nicht erwartet. gültige Chancen unternehmerischer Tätigkeit hinausgehen, ergeben sich für uns im Wesentlichen aus Ein einheitliches konzernübergreifendes IT-System besteht nicht, mit Ausnahme eines konzernweiten Intranets, in welches das interne Rechnungswesen und die Vertriebssysteme nicht eingebunden sind. Ein kompletter Ausfall – der weiteren Internationalisierung, die aufgrund ihrer noch geringen Ausprägung ein überproportionales Wachstum erlauben könnte, eines IT-Systems würde damit lediglich Teile des Konzerns – unserer Organisations- und Managementstruktur, die auf beeinträchtigen. Da Jenoptik ausschließlich Investitionsgüter die schnelllebigen Technologiemärkte ausgerichtet ist, verkauft, wäre der Vertrieb, anders als bei Unternehmen, – unserem Standort, unserer langen Tradition und unserer die einen wesentlichen Teil ihrer Produkte über das Internet Marke, die Zutrauen für anspruchsvolle Projekte unter- vertreiben, nur indirekt von einem kompletten Systemaus- stützt und fall betroffen. Die Betreiber von SAP R/3 garantieren eine – unseren frühzeitig eingeleiteten Maßnahmen, um Verfügbarkeit von mehr als 98 Prozent. 2006 wurde eine strategischen Herausforderungen der Zukunft zu begeg- Verfügbarkeit von 99,6 Prozent erreicht. Die Datenleitun- nen, die wir zum Teil bereits zu einem sehr frühen Zeit gen sind redundant ausgelegt, die Energieversorgung wird punkt ergriffen haben. durch unterbrechungsfreie Stromversorgungen für Stromschwankungen und ein Notstromaggregat gesichert. Die Chancen bestehen jedoch vor allem aus unserer intensiven Wahrscheinlichkeit und das Ausmaß von Schäden durch Forschung und Entwicklung. Mit der EUV-Strahlquelle Viren und Hacker lassen sich nicht abschätzen. Jenoptik sowie der Bearbeitung von Siliziumstrukturen im Herstel- schützt sich unter anderem durch moderne Firewalls und lungsprozess von Flachbildschirmen, verfolgen wir bereits strenge Sicherheitsvorschriften. seit mehreren Jahren zwei große Entwicklungsthemen, die bei Erfolg im Markt und dem heute prognostizierten Tech- Umweltrisiken bestehen teilweise aus dem für Produk- nologiewechsel des Produktionsprozesses ein erhebliches tionsprozesse notwendigen Umgang mit gesundheits- Umsatz- und Ergebnispotenzial haben. Aus Wettbewerbs- und umweltschädlichen Materialien und Stoffen. Hier hat gründen möchten wir zum Potenzial dieser Technologien die JENOPTIK Laser, Optik, Systeme GmbH seit 2002 am keine konkreteren Angaben machen. Darüber hinaus 90 JENOPTIK AG 2006 verfolgen wir wesentliche, aus unserer heutigen Einschät- ihr Rating im Jahr 2003. Anlass dafür war die Begebung zung heraus, zukunftsträchtige Produkt- und Technologie- der Anleihe. Nach dem abgeschlossenen Verkauf von entwicklungen. M+W Zander stufte Standard & Poor’s das Rating von B auf B+ (outlook stable) herauf. Verbesserungspotenzial wird in 5.4 Gesamtaussage zu Chancen-Risikosituation und Rating einer weiteren Reduzierung der Verschuldung und einem verbesserten Cashflow gesehen. Fitch bewertete Jenoptik erneut mit B, hob aber den Ausblick von „stable“ auf Insgesamt betrachtet, bewerten wir unser Chancen- und „positive“ an. Die Rating-Agentur erwartet, dass Jenoptik Risikoverhältnis unserem Unternehmen entsprechend die Verschuldung weiter reduziert, damit das Finanzprofil als angemessen. Wir haben aus unserer Sicht ein diesem weiter verbessert wird und der Konzern weiter wächst. Po- Verhältnis sowie unserer Unternehmensgröße und Organi- sitive Ratingfaktoren sind laut Fitch zudem eine Steigerung sation entsprechendes Chancen- und Risikomanagement- der Profitabilität und die Stärkung der Positionen in den system installiert, dass uns eine maximale Wahrnehmung Schlüsselmärkten. Moody’s bewertete Jenoptik bereits im unserer Chancen bei gleichzeitiger Minimierung der Januar 2006 und ließ die Einstufung unverändert. Der zu genannten Risiken gewährleistet. Zentrale und langfristige diesem Zeitpunkt geplante Verkauf von M+W Zander und Herausforderungen haben wir erkannt und bereits früh- das relativ stabile Wachstum der verbleibenden Geschäfte zeitig entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet. Mit und ihre Profitabilität wurden positiv bewertet. 35 Ausnahme der rechtlichen Risiken und der Risiken aus dem Verkauf von M+W Zander bewegen wir uns in einem für Neben den finanziellen Kenngrößen und strategischen unser Unternehmen typischen Chancen-Risikoprofil, das Aspekten der Unternehmensentwicklung spiegeln sich in mit unternehmerischem Handeln untrennbar verbunden ist. der Einschätzung der Rating-Agenturen auch Faktoren wie Wir meinen zudem, dass wir auch unser Rating verbessern die Unternehmensgröße und Branchenkennzahlen wider. können, sobald die Zahlungsmittel mit Verfügungsbeschrän- Da Jenoptik im internationalen Maßstab zu den kleinen kung zur Schuldentilgung eingesetzt werden können. bzw. mittleren Unternehmen mit Rating zählt, erhalten Die Rating-Agenturen Standard & Poor’s, Fitch und Moody’s nen einen Abschlag. Zudem wurden die Zahlungsmittel bewerteten auch im Geschäftsjahr 2006 die Jenoptik und mit Verfügungsbeschränkungen nicht oder nur teilweise die von ihr begebene Anleihe. Alle drei Agenturen starteten berücksichtigt. wir bei vergleichbaren Strukturen gegenüber Großkonzer- 35 Rating Bond Rating Corporate Rating 31.12.06 31.12.05 31.12.04 31.12.03 31.12.06 31.12.05 31.12.04 31.12.03 Standard & Poor‘s B+ B B+ BB- B+ B B+ BB- Fitch B B B+ BB B+ B B+ BB Moody’s B1 B1 B1 Ba3 B1 B1 B1 Ba3 91 KONZERNLAGEBERICHT : CHANCEN- UND RISIKOBERICHT : PROGNOSEBERICHT 6 Prognosebericht 6.1 Künftige Entwicklung des Jenoptik-Konzerns Synergien aus der hervorragenden Passfähigkeit der Partner und neue Kunden über Technologie-, Kosten-, Produktions- Ausrichtung des Unternehmens und Präsenzvorteile zu gewinnen. Im Fokus stehen dabei in den kommenden zwei Geschäftsjahren sowohl die Integration entlang der Wertschöpfungskette Nachdem 2005 und 2006 der Schwerpunkt auf der grund- als auch der unterstützenden Funktionen. Zudem wurde sätzlichen Neuausrichtung des Jenoptik-Konzerns sowie im Bereich der industriellen Messtechnik im Herbst 2006 dem Verkauf nicht betriebsnotwendiger Vermögenswerte „Quattro S“ gestartet, ein Programm, das den Rahmen lag, soll nun die konsequente Weiterentwicklung des für eine schlankere und effizientere Zusammenarbeit von Unternehmens erfolgen. Im Zentrum wird die Ausrichtung Entwicklung, Fertigung und Vertrieb schaffen soll. Auch im der Organisation und der Prozesse an Kunden und Märk- Bereich der Verkehrssicherheitstechnik wird 2007 und 2008 ten stehen und damit den Marktauftritt verbessern. Die die Optimierung aller Prozesse, besonders der Fertigung strategische und operative Kompetenz des Unternehmens und der Qualitätssicherung weitergeführt. wollen wir weiter steigern, das aktive Portfolio-Management zum Ausbau der Kernmärkte sowie die Fokussierung Neue Produkte und Technologien sollen auch in den kom- auf wachstums- und ertragsstarke Geschäftsfelder voran- menden zwei Jahren zu Umsatz und Ergebnis beitragen. treiben. Im Rahmen dieses Prozesses werden wir auch Die folgenden Beispiele stehen exemplarisch für weitaus künftig Aktivitäten und Vermögenswerte zurückführen, die mehr Produkte und Technologien. Aufgrund der problema- nicht mehr im strategischen Fokus stehen bzw. nicht zum tischen Abgrenzung von neuen zu lediglich verbesserten betriebsnotwendigen Vermögen gehören. Produkten, wollen wir zum Umsatz- und Ergebnisbeitrag neuer Produkte jedoch keine Quantifizierungen vornehmen. Künftige Absatzmärkte wollen wir uns vor allem im Ausland erschließen. Neben weiteren passenden Akquisitio- Die Qualität des Halbleitermaterials, Grundlage der Hoch- nen, Beteiligungen oder Kooperationen soll dies auch über leistungsdiodenlaser, wurde weiter optimiert. Dies führte in organisches Wachstum erfolgen. Dazu zählen auch neue Verbindung mit einer neuen Montagetechnologie erneut Vertriebskonzepte für unsere Systeme und Anlagen, wie zu höheren Ausgangsleistungen. Die Jenoptik-eigene Pro- dies zum Beispiel Anfang 2007 erstmals im Bereich der Ver- duktion des Grundmaterials für Diodenlaser, entscheidend kehrssicherheitstechnik auf dem nordamerikanischen Markt für unseren Qualitätsanspruch, lief im Herbst 2006 in der erfolgte, der über diesen Auftrag hinausgehend für neuen Fabrik in Berlin-Adlershof an. die Sensorik-Sparte weiter erschlossen werden soll. Die Sparte Laser & Optik hat vor allem neue Märkte im Nahen Die innovative Produktfamilie der luftgekühlten Scheiben- Osten sowie in Asien im Visier. laser wurde ebenfalls weiter entwickelt. Auf der Photonics West im Januar 2007 wurde erstmals der Scheibenlaser Ohne künftige Akquisitionen ausschließen zu wollen, wird JenLas® epidot mit einer Wellenlänge von 532 Nanometern 2007 und auch 2008 die weitere Integration der bereits (grünes Laserlicht) vorgestellt. Er ermöglicht feinere Struk- getätigten Akquisitionen und Beteiligungen im Vorder- turen beim Abtragen und Beschriften neuer Materialien grund stehen. Größtes Vorhaben hierbei ist die Verschmel- und erschließt somit neue Kundenkreise, zum Beispiel aus zung der Hommelwerke und der Etamic weltweit, um der Halbleiter-, Solar- und Kunststoffindustrie. 92 JENOPTIK AG 2006 Um die Position als führender Anbieter von Lasersystemen Das von Jenoptik 2005 und 2006 entwickelte Laser-Ceilo- für die Augenheilkunde auszubauen, wird unseren Kunden meter misst atmosphärische Parameter wie Wolkenhöhe, seit Anfang 2007 ein neuer Kurzpulslaser vorgestellt. Der Sichtweite und Höhe der planetarischen Grenzschicht Ultra-Kurzpulslaser ermöglicht es, Systeme für das so ge- sowie erstmals auch hohe Wolkenschichten und Zirruswol- nannte LASIK-Verfahren mit der derzeit höchsten Repeti- ken. Die Messung erfolgt mit einem opto-elektronischen tionsrate von 200 kHz am Markt zu platzieren. Die Laser Laser-Sensor nach dem LIDAR-Verfahren und kombiniert werden zur Messe LASER 2007 in München am Markt neueste Technologien aus den Bereichen Lasertechnik, Optik eingeführt. Bei der Korrektur von Fehlsichtigkeiten des und Sensorik. Vom Deutschen Wetterdienst in Potsdam Auges durch die Bearbeitung der Linse war in den bisheri- bereits Ende 2006 zu Testzwecken eingesetzt wurden nun gen Verfahren die Verwendung des mechanischen Micro 60 weitere Geräte geordert, die 2007 ausgeliefert werden. Keratoms (Hornhauthobel) die Quelle der meisten Komplikationen durch Entzündungen an den Schnittflächen Am Markt ist seit Anfang 2007 auch die neue Generation der Hornhaut. Die neuen Femto-Sekunden-Laser-Pulse der Thermografiekamera VarioCAM®. Mit 768 x 576 bzw. schneiden mit nie gekannter Genauigkeit und das Gewebe 1.280 x 960 Infrarotpixeln hat sie eine bisher unerreichte wird nicht thermisch belastet. Durch die hohe Repetitions- Auflösung. Ausgesuchte Detektoren und lichtstarke rate des Jenoptik-Lasers kann die Behandlungszeit zudem Präzisionsoptiken ermöglichen gestochen scharfe Thermo- verkürzt werden. grafie-Bilddaten. Einsatzgebiete sind die vorbeugende Instandhaltung, Bauwerksdiagnostik, Medizin, thermische Eine hohe Stabilität und Lebensdauer der Kurzpulslaser Optimierung von Baugruppen und Komponenten, zerstö- ermöglichen neuartige Mikrooptiken. Mit der Marktein- rungsfreie Werkstoffprüfung, Prozessüberwachung und führung von Transmissionsgittern aus Quarzglas und -automatisierung sowie Qualitätssicherung. Reflexionsgittern aus dielektrischen Schichtsystemen für die Kompression von Laserpulsen wurde die Produktpalette Im Bereich der digitalen Kameratechnik für Profifotografen der Mikrooptiken aus Jena erweitert. Im Vergleich zu den wird die neue Mittelformatkamera Hy6 ab dem 2. Quartal Standardgittern mit Metallbeschichtung zeichnen sich die 2007 in Serie gehen. Bereits Anfang 2007 lagen umfang- neuen Gitter durch höhere Beugungseffizienz und Zerstör- reiche Bestellungen vor. schwellen aus. In der Verkehrssicherheitstechnik hat die Robot Visual Im Bereich der Kunststoff-Systeme wurde Anfang 2007 ein Systems 2006 neben dem TraffiTower ein System zur radar- neues polymerbasiertes Kameramodul präsentiert. Unter basierten Geschwindigkeitsanzeige in seine Produktpalette anderem ist es geeignet für den Einsatz in der Medizintech- aufgenommen. TraffiDisplay erfasst die Geschwindigkeit nik und der industriellen Sensorik. Das Modul zeichnet sich und zeigt sie sofort auf einem LED-Display an – ein schnel- durch eine äußerst kompakte Bauweise aus und vereint auf ler Einstieg für die Kunden zu mehr Verkehrssicherheit. engstem Raum Bildsensorik und eine neuartige, LED-basierte Beleuchtungseinheit. Gelungen ist die Neuentwicklung In der Mechatronik-Sparte folgen Neuentwicklungen dem dank langjähriger Optikkompetenz, die mit den Aktivitäten Trend zu mittleren und kleineren Fahrzeugen für die Wehr- des relativ jungen Bereiches Aufbau- und Verbindungstech- technik, so das geschützte Fahrzeug-System Gefas, das nik vernetzt wurde. Zukunftsprojekt einer neuartigen, modular aufgebauten 93 KONZERNLAGEBERICHT : PROGNOSEBERICHT elektrisch angetriebenen Fahrzeugfamilie. An diesem in Deutschland, Italien und Portugal könnten den Konsum Projekt arbeitet ESW gemeinsam mit dem Systemhaus – zumindest kurzfristig – schwächen und damit den Auf- Rheinmetall, MTU und anderen Partnern. schwung in Bedrängnis bringen. Künftige wirtschaftliche Rahmenbedingungen der Deutschland ist im Euroraum derzeit Hauptantriebskraft. Gesamtwirtschaft und der Branchen der Jenoptik Infolge der Mehrwertsteuererhöhung von 16 auf 19 Der Weltkonjunktur steht nach Ansicht von Ökonomen Prozent soll es 2007 nach Prognosen der OECD zwar nach vier Jahren Rekordwachstum für 2007 eine leichte eine vorübergehende Verlangsamung erleben, dann aber Abkühlung bevor. Mit einem prognostizierten Wachstum schnell wieder zum Wachstumspfad zurückfinden. Obwohl von 4,3 Prozent soll sie aber weich landen. Bereits ab 2008 2007 insgesamt nicht ganz so schwungvoll sein werde werde die Weltwirtschaft aber wieder Fahrt aufnehmen, wie 2006, prognostizieren Volkswirte und Institute derzeit prognostizieren z.B. Experten der Deutschen Bank. Risiken ein Wachstum von 0,9 bis 2,1 Prozent, angekurbelt von sehen die Experten neben der unsicheren Entwicklung der dynamischen Ausrüstungsinvestitionen und einer kräftigen US-Konjunktur im schwer kalkulierbaren Ölpreis, der aber Auslandsnachfrage und unterstützt von einem voraussicht- 2007 aufgrund des milden Winters in Europa und den USA lich stabilen Konsumklima. stagnieren könnte. Zudem beschäftigt die Experten der Devisenmarkt, hier vor allem der Dollar, der bereits 2006 Für Asien prognostiziert die Mehrzahl der Analysten wei- gegenüber den Währungen der wichtigsten Handelspart- terhin starke Wachstumsraten und eine starke Zunahme ner knapp sieben Prozent an Wert verloren hat. Risiken des globalen Gewichtes der asiatischen Schwellenländer. werden von der OECD auch im fortdauernden globalen Bis 2015 werde jedes dritte Exportprodukt aus dieser Re- Ungleichgewicht der Leistungsbilanzen verschiedener gion stammen. Derzeit sind es rund 28 Prozent. Die OECD Regionen und der Gefahr zunehmender protektionistischer geht davon aus, dass Chinas Wirtschaft in den kommen- Tendenzen gesehen. den zwei Jahren weiterhin mit Jahresraten von über 10 Prozent wächst. Der Börsencrash vom 27.02.2007 trübte Auch die künftige US-Konjunktur gilt als Unsicherheits- die Stimmung, jedoch nur kurzweilig. Einige Experten faktor. Die Prognosen gingen selten so auseinander. Ent- sehen in der chinesischen Volkswirtschaft nach wie vor scheidend wird nach Meinung amerikanischer Volkswirte einen Risikofaktor. Indien ist der zweite Wachstumsmotor die Entwicklung des Ölpreises und des Immobiliensektors der Region. Die gegenwärtige Aufschwungphase der ja- sein. Für 2007 und 2008 rechnet die OECD mit einem panischen Wirtschaft ist in eine selbst tragende Expansion Wachstum des US-BIP von 2,4 bzw. 2,7 Prozent (2006: eingemündet, deren wichtigste Antriebskräfte die private 3,3 Prozent). Binnennachfrage und die Unternehmensinvestitionen sind. Die OECD prognostiziert für 2007 und 2008 jeweils ein Für die Euro-Zone rechnen die Experten der OECD für Wachstum des BIP um 2,0 Prozent. 2007 mit einem robusten Wachstum des BIP um 2,2 Prozent, für 2008 um 2,3 Prozent. Da sich Europa im Die deutschen Hersteller optischer Technologien erwarten vergangenen Jahr etwas von den USA entkoppeln konnte, nach Angaben des Branchenverbands Spectaris nach ei- bestehen gute Chancen, die Wachstumsführerschaft zu nem zweistelligen Wachstum in 2006 für die kommenden übernehmen – wäre da nicht der Fiskus. Steuererhöhungen fünf Jahre ein jährliches Umsatzplus von etwa 10 Prozent. 94 JENOPTIK AG 2006 Die Wichtigkeit der photonischen Industrie zeigt sich an für 2007 weltweit ein Plus von 10 Prozent auf knapp 274 den Auswirkungen, die sie auf andere Branchen wie die Mrd US-Dollar wohingegen VLSI Research von 5,2 Pro- Automobilindustrie, die Medizintechnik oder den Infor- zent Zuwachs ausgeht. Für die Equipment-Hersteller wird mations- und Kommunikationssektor hat. Während nach eine „Atempause“ mit Umsätzen nur knapp über jenen Angaben der Technologieplattform Photonics21 in Europa von 2006 prognostiziert. Gut gefüllte Auftragsbücher der rund 200.000 Jobs direkt in den photonischen Technolo- großen Ausrüster wie ASML widersprechen dem aber. Der gien verankert sind, hängen noch einmal 2 Mio Beschäfti- weltweite Equipment-Verband SEMI sieht ein Wachstums- gungsverhältnisse in der verarbeitenden Industrie von den potenzial von 4,0 Prozent auf dann 42,1 Mrd US-Dollar bei Forschungsergebnissen und praktischen Anwendungen der den Ausrüstungen und für 2008 dann wieder ein zweistel- Branche ab. liges Wachstum. Für 2009 wird das Durchbrechen der 50 Mrd US-Dollar-Marke vorhergesagt. Der Markt für Lasertechnologien erwartet nach einer Konsolidierungsphase nach Schätzungen von Laser Focus Der Weltmarkt der Automatisierungstechnik soll nach World für 2007 ein weltweites Umsatzwachstum von 8 Schätzungen des ZVEI-Fachverbands Automation langfristig Prozent, womit er erstmals die 6 Mrd US-Dollar-Grenze rund 6 bis 8 Prozent pro Jahr wachsen. In den etablierten überschreiten würde. Bis zum Jahr 2010 erwartet Optech Märkten werden sich die Zuwachsraten jedoch tendenziell Consulting für den Weltmarkt für industrielle Lasersys- dem der Abnehmerindustrien angleichen. Gleichzeitig ver- teme ein mittleres jährliches Wachstum von 13 Prozent. schieben sich die Weltmarktanteile. So werde das Wachs- Der Bereich der Lasermakrobearbeitung soll um knapp 10 tum in Osteuropa, Indien und China deutlich über dem in Prozent pro Jahr zulegen, der Markt für Lasersysteme für Westeuropa liegen. Neben traditionellen Anwendungen, die Mikrobearbeitung, die vor allem im Elektronik- und wie dem Maschinen- und Anlagenbau oder der Fahrzeug- Halbleiterbereich zum Einsatz kommen, sogar um gut 20 technik, werden Automatisierungslösungen zunehmend Prozent jährlich. auch für endkundennahe Bereiche deutlich günstiger. Der Branche für Messtechnik und Sensorik wird mittel- Der deutschen Automobil-Branche bestätigen erste Januar- fristig ein weltweites jährliches Wachstum von 5 bis 10 zahlen eine befürchtete Absatzdelle auf dem Heimatmarkt Prozent zugesprochen. Für Deutschland prognostiziert im Frühjahr 2007 nach vorgezogenen Käufen Ende 2006. der Fachverband für Sensorik AMA circa 8 bis 12 Prozent Der Export als wichtigster Pfeiler der deutschen Autoin- Wachstum. Motor und Technologietreiber soll wieder die dustrie soll aber Zugpferd bleiben. Ziel sei laut VDA die Automobilbranche mit ihren Zulieferern sein, die durch Wiederholung der 2006er Zahlen. Die Ausfuhren waren eine Fülle neuer Abgas-Normen zu Innovationen getrieben um 2,5 Prozent auf knapp 3,9 Mio Fahrzeuge gestiegen. wird. Für die deutsche Sensorikbranche sieht der AMA in Für die amerikanischen Hersteller stellt sich die Herausfor- einer Exportstudie in Märkten wie Japan und China erhebli- derung, schnell dem Kundenwunsch nach kleineren Fahr- ches Potenzial, das bisher noch nicht genutzt werde. zeugen im Zuge der gestiegenen Energiepreise nachzukommen. Gewinner, so die Meinung von Topmanagern der Für den weltweiten Halbleitermarkt sind die Wachstums- Branche, seien chinesische, indische und andere asiatische aussichten differenziert: Nach 9 Prozent Umsatzplus in Marken. 2006 erwartet der amerikanische Branchenverband SIA 95 KONZERNLAGEBERICHT : PROGNOSEBERICHT Auf dem Weltmarkt für Verkehrsüberwachung sieht die Generation von Wettersatelliten, für die grundsätzliche Jenoptik-Tochter ROBOT Visual Systems GmbH für die Entscheidungen im Jahr 2007 anstehen, bieten die Mög- kommenden Jahre weiteres Wachstumspotenzial durch die lichkeit zum Ausbau der Jenoptik-Marktpositionen. digitale Kameratechnik. Die gemeinsam mit der Jenoptik entwickelte 11-Mio-Pixel-Kamera ist ein Meilenstein für Die Medizintechnik ist wichtiger Teil des weltweiten Wachs- den zukünftigen Vorsprung am Markt. tumsmarktes Gesundheitswirtschaft, der in Deutschland aber durch bislang unzureichende Weichenstellungen in In der Luftfahrtindustrie sind sich Airbus und Boeing bei der Gesundheitspolitik behindert wird. Der Branchenver- der Prognose für die kommenden 20 Jahre einig: Beide er- band Spectaris beziffert den Investitionsstau in deutschen warten einen Bedarf an neuen Maschinen mit mehr als 100 Krankenhäusern und Arztpraxen inzwischen auf bis zu 30 Sitzen im Wert von 2,6 Billionen Dollar. Die Amerikaner Mrd Euro. Auch das Bundesministerium für Bildung und rechnen dabei mit der Auslieferung von weltweit 27.200 Forschung prognostiziert in einem Ausblick bis 2010 ein neuen Flugzeugen, die Europäer mit rund 22.600 weltweit. weiter unterdurchschnittliches Wachstum der deutschen Gründe für den anstehenden Boom sind die zunehmende Medizintechnik von 4,1 Prozent jährlich. Die prognostizier- Vernetzung der Volkswirtschaften, die Aufholjagd der ten jährlichen Zuwachsraten des weltgrößten Medizin- Schwellenländer sowie der Nachholbedarf amerikanischer technik-Marktes USA liegen hingegen den Angaben des Fluggesellschaften. Der weltweite Flugverkehr soll nach Bundesverbands Medizintechnologie zufolge bei 6,6 Pro- Schätzungen des Bundesverbands der Deutschen Luft- und zent. Insgesamt ist die Medizintechnologie aber eine hoch Raumfahrtindustrie in den nächsten Jahren um rund 5 Pro- innovative Branche, in der mehr als die Hälfte des Umsat- zent jährlich steigen. Ein rasantes Wachstum verzeichnen zes mit Produkten nicht älter als drei Jahre erzielt wird. laut Airbus besonders die so genannten BRIC-Staaten. Rund 7 Prozent des Umsatzes werden in Forschung und Entwicklung reinvestiert. Die zahlreichen erfolgreich abgeschlossenen Missionen der internationalen Raumfahrtindustrie in 2006 machen Der Wehrtechnikmarkt steht unter starkem Einfluss der diese für das Jahr 2007 optimistisch. Während die US- politischen Großwetterlage. Die Branche ist besonders Administration das für die ISS geplante große Forschungs- durch die amerikanische Strategie beeinflusst, dem mit programm zusammengestrichen hat, gibt es international Abstand größten Rüstungsmarkt der Welt. Seitdem die große Anstrengungen, die Situation zu stabilisieren. Damit Demokraten den amerikanischen Kongress dominieren, eröffnen sich für europäische und japanische Technologien sagen Fachleute jedoch Sparrunden voraus, von denen vor Chancen. Die Forcierung der US-Weltraumpolitik auf be- allem langfristige Rüstungsvorhaben betroffen sein könn- mannte Vorstöße zu Mond und später auch Mars eröffnet ten. Europäische Anbieter streben jedoch weiterhin nach der Jenoptik-Technologie ebenfalls Chancen. Die Mars Ex- einem Ausbau des Nordamerikageschäftes. press Sonde der ESA liefert auch dank Spitzentechnologie aus Jena weiterhin spektakuläre Bilder der Marsoberfläche. Produktseitig geht der Trend bei den für die ESW GmbH Für 2007 ist die Verabschiedung einer European Space wichtigen militärischen Landfahrzeugen insgesamt weg Policy (ESP) unter deutscher EU-Ratspräsidentschaft ge- vom schweren Gerät. In Zukunft sind hier kaum Neuent- plant, von der weitere Impulse für die Branche kommen wicklungen geplant. Absehbar sind jedoch Upgrades der sollen. Vor allem auch das GMES-Programm und eine neue bestehenden Fahrzeuge, die auch die Waffenstabilisierung 96 JENOPTIK AG 2006 betreffen können. Die Tendenz geht hin zu mittleren und dieser Sparte 2007 mit 180 bis 190 Mio Euro am stärksten kleineren Fahrzeugen, die lufttransportfähig und flexibel sein. Für 2008 wird der Umsatz in Abhängigkeit von der einsetzbar sind. konjunkturellen Situation weiter steigen, der zum Teil akquisitionsbedingte Umsatzsprung in 2006/2007 wird 6.2 Künftige Entwicklung der Geschäftslage sich auf Basis eines rein organischen Wachstums in 2008 jedoch nicht in gleicher Weise wiederholen lassen. Ziel ist Voraussichtliche Entwicklung wesentlicher Kennzahlen es, dann die 200-Millionen-Euro-Marke zu überschreiten. Der Umsatz soll mit durchschnittlich rund 10 Prozent Die Mechatronik-Sparte kann durch langfristige Aufträge pro Jahr, inklusive kleinerer Akquisitionen, wachsen. Im künftige Umsätze besser prognostizieren als die beiden an- abgelaufenen Geschäftsjahr 2006 haben wir 18,3 Prozent deren Sparten. Hier sollen die Umsatzerlöse 2007 zwischen Wachstum geschafft und damit auch aufgrund der guten 120 und 130 Mio Euro liegen. Für 2008 wird ein Umsatz konjunkturellen Grundstimmung das Soll weit übertroffen. jenseits der 130 Mio Euro angepeilt. 36 Für 2007 streben wir Umsatzerlöse zwischen 510 und 535 Mio Euro an, für das Jahr 2008 soll der Umsatz über der Beim Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit streben wir für Marke von 550 Mio Euro liegen. Zum Umsatzwachstum den Gesamtkonzern eine EBIT-Marge von 7,5 bis 8 Prozent sollen alle drei Sparten des Konzerns beitragen. an. Neben den grob 30 Mio Euro Umsatz der ehemaligen ETAMIC S.A. bei einem voraussichtlich geringen Ergebnis- 36 Die Sparte Laser & Optik plant nach dem Umsatzsprung beitrag sowie Integrationskosten ist diese Zielmarge auch von 33,1 Prozent in 2006 für 2007 eine Konsolidierung auf auf den Anlauf kleinerer F+E-Projektgesellschaften zurück- hohem Niveau und damit Umsätze zwischen 200 und 210 zuführen. Zudem reduzieren sich die EBIT-Beiträge der Mio Euro. Im Jahr 2008 soll das Wachstum anziehen und Immobilien im Zuge des erfolgten und weiteren Abverkaufs. die Umsätze bei über 220 Mio Euro liegen. In der Sensorik- Mittelfristig soll die EBIT-Marge auf 9 bis 10 Prozent Sparte zeigt sich 2007 deutlich der erstmals voll enthal- steigen. Ob wir dies jedoch schon im Jahr 2008 erreichen tene Umsatz der Etamic. Demzufolge soll das Wachstum werden, möchten wir zum heutigen Zeitpunkt noch nicht Ziele 2007 und 2008 in Mio Euro Ist 2006 Ziel 2007 Ziel 2008 Umsatz Konzern 485 510 – 535 > 550 Umsatz Laser & Optik 199 200 – 210 > 220 Umsatz Sensorik 153 180 – 190 > 200 Umsatz Mechatronik 127 120 – 130 > 130 EBIT-Marge Konzern 7,9 % 7,5 bis 8 % > 8% ca. 40% ca. 40% rund 3.300 rund 3.400 EK-Quote Mitarbeiter 34% 3.192 F+E-Aufwendungen 34 37 38 Investitionen 40 36 – 44 ähnlich 97 KONZERNLAGEBERICHT : PROGNOSEBERICHT prognostizieren. Für eine qualitative Ergebnisverbesserung, hinaus klar definiert. Ein neuer Innovations-Manager soll so aus Massen- und Lerneffekten, einer aktiven Portfolio- auf Ebene des Gesamtkonzerns die Forschungsaktivitäten steuerung, der erfolgreichen Integration von Akquisitionen, künftig koordinieren, vorhandene Ressourcen effizient der Markteinführung neuer Produkte und der weiteren verteilen und noch nicht genutzte Ressourcen, zum Beispiel Internationalisierung, sehen wir in Zukunft Potenziale. Fördermittel, erschließen. Beim Zinsergebnis erwarten wir 2007 infolge der letzt- Die Mitarbeiterzahl soll sich 2007 und 2008 weiter erhöhen. maligen Zinsaufwendungen für die Anleihe und deren Ohne Akquisitionen rechnen wir mit einem organischen Zu- Rückkauf deutlich negative Effekte auf das Jahresergeb- wachs um 150 bis 200 Mitarbeiter auf rund 3.400. Über die nis. Während für 2007 ein negativer Zinssaldo zwischen strategischen Herausforderungen dabei und unsere aktiven, Zinsaufwendungen für die Anleihe und Zinserträgen für die langfristigen Maßnahmen, haben wir ausführlich auf einem separaten Konto hinterlegten Zahlungsmittel mit berichtet. Die Kindertagesstätte im Jenaer Gewerbegebiet Verfügungsbeschränkung von 6 Prozentpunkten anfallen Göschwitz soll im Sommer 2007 fertiggestellt sein. Im Sep- wird, wird sich die Zinssituation nach Rückzahlung der tember 2007 sollen hier die ersten Kinder einziehen. Anleihe in 2008 deutlich entspannen. Das Umwelt- und Qualitätsmanagement wird auch in den Bei der Auftragslage wollen wir von der anhaltend guten kommenden Jahren eine zentrale Herausforderung des Konjunktur, vor allem im europäischen Raum profi- Jenoptik-Konzerns bleiben. So will die Jena-Optronik GmbH tieren. Großaufträge aus der Sicherheits- und Wehr- ab 2008 am Projekt Ökoprofit teilnehmen. Bei dem Projekt technik sowie der Luft- und Raumfahrtindustrie sind – wie arbeiten mehrere Unternehmen einer Region gemeinsam in den vergangenen Jahren – auch in den kommenden mit regionalen Kooperationspartnern am schonenden Jahren möglich. Da diese ein Einzelvolumen im zweistelli- Einsatz von Ressourcen wie Energie oder Betriebsmitteln. gen Millionen-Euro-Bereich haben können, sind Prognosen In der Folge soll 2009 ein Umweltmanagementsystem für Auftragseingänge und Auftragsbestände nicht seriös etabliert werden. Ziel ist es, dieses dann nach ISO 14001 möglich. Wir glauben jedoch, dass wir mit einer in Zukunft überprüfen zu lassen. Auch die JENOPTIK Polymer Systems ganz klar an Kunden und Märkten ausgerichteten Jenoptik GmbH plant, sich 2007 nach Umweltkriterien zertifizieren Auftragseingänge erreichen können, die deutlich über zu lassen. Qualitätsprozesse und ihre weitere Verbesserung denen des Jahres 2006 liegen. stehen im Mittelpunkt der Fertigungs- und Prozessentwicklungen in den Bereichen industrielle Messtechnik und Forschung- und Entwicklung ist weiter unser Grundstein Verkehrssicherheitstechnik. für Erfolge am Markt und bei Kunden. Die F+E-Aufwendungen, ohne Auftragsentwicklungen und Aktivierungen, Erwartete Finanzlage sollen in den kommenden beiden Jahren inklusive zum Für die Finanzierung stehen neben den Kassen- und Bank- 1.1.2007 neu konsolidierter Gesellschaften leicht auf 36 guthaben in Höhe von 10,6 Mio Euro zum 31.12.2006 auch bis 38 Mio Euro steigen. Mit neuen großen F+E-Projekten, Wertpapiere des Umlaufvermögens in Höhe 3,6 Mio Euro die wir aus Wettbewerbsgründen nicht nennen wollen, – im Wesentlichen Geldmarktfonds – sowie nicht ausge- sowie Weiterentwicklungen bestehender Produkte, haben nutzte Kreditlinien in Höhe von 47,0 Mio Euro zur Verfügung. wir unsere F+E-Roadmap für die Jahre 2007 und darüber Das Commercial-Paper-Programm ist per 20.02.2007 mit 98 JENOPTIK AG 2006 nur 13,5 Mio Euro ausgenutzt und könnte im Bedarfsfall je Wie angekündigt planen wir, diese frei werdenden Mittel nach Marktgegebenheiten auf die maximale Summe von zur vorzeitigen Rückzahlung der Hochzinsanleihe, die im 100 Mio Euro ausgeweitet werden. Dies ist jedoch nicht Herbst 2010 endfällig ist, einzusetzen. Hierfür besteht im vorgesehen. Die Liquiditätsreserven im Anlagevermögen, November 2007 eine Call-Option zum Kurs von knapp 104, die ohne größere Kosten und ohne signifikant in das was einem Rückzahlungsvolumen von knapp 156 Mio Euro laufende operative Geschäft einzugreifen, innerhalb eines entspricht. Bei Rückzahlung in genannter Form wird sich Jahres in liquide Mittel umgewandelt werden könnten, die Nettoverschuldung aufgrund der Vorfälligkeitsentschä- belaufen sich auf rund 20 bis 25 Mio Euro. digung zunächst leicht erhöhen. Die Bruttoverschuldung (Nettoverschuldung ohne Berücksichtigung der liquiden Zur Finanzierung von Akquisitionen wird Jenoptik auf das Mittel) hingegen wird sich deutlich verringern, die Bilanz jeweils mögliche und passende Finanzierungsinstrument wird sich weiter um rund 140 bis 150 Mio Euro verkürzen, zurückgreifen: Kleinere Akquisitionen sollen aus laufenden einhergehend mit einer weiteren Steigerung der Eigenkapi- Cashflows und den vorhandenen Liquiditätsquellen erwor- talquote auf knapp 40 Prozent. ben werden. Für größere Akquisitionen stehen zum einen die als Kasse/Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung Im November 2007 wird eine Verbindlichkeit der Jenoptik ausgewiesenen Mittel aus dem Verkauf von M+W Zander gegenüber den Minderheitsaktionären von M+W Zander in Höhe von 143,2 Mio Euro zur Verfügung, die jedoch in Höhe von 15 Mio Euro fällig. Ein Kaufpreisanspruch in primär für die Rückzahlung der Anleihe genutzt werden gleicher Höhe, ursprünglich zum gleichen Termin fällig, sollen. Zum anderen kann die Jenoptik auf die Finanzie- wurde Ende 2006 frühzeitig beglichen und reduzierte die rungsinstrumente aus den Beschlüssen der Hauptversamm- Verschuldung. In unseren Finanzplanungen für das Jahr lung 2005 zurückgreifen. 2007 ist die fällige Auszahlung berücksichtigt. Im Mai 2007 ist die Jenoptik verpflichtet, den Gläubigern der Der Liquiditätsbedarf für die vollständige Tilgung der Hochzinsanleihe in Höhe der bis zu diesem Zeitpunkt noch Hochzinsanleihe (abzüglich der heute bereits vorhandenen nicht reinvestierten Gelder aus dem Verkauf des aufgegebe- 143,2 Mio Euro) und die Restzahlung an die Minderheits- nen Geschäftsbereiches ein Rückkaufangebot zum Kurs von aktionäre des aufgegebenen Geschäftsbereiches stellen 100 zu machen. Aufgrund des hohen Nominalzinssatzes der wir durch Nutzung des operativen Cashflows und der Anleihe und einem stetigen Kurs der Hochzinsanleihe 2006 Kreditlinien dar. Aufgrund des immer noch günstigen über 100, gehen wir davon aus, dass die Gläubiger unser Zinsniveaus prüfen wir aktuell neue Finanzinstrumente, Pflichtangebot nicht annehmen werden. Sollte dies doch der um unsere Verschuldung auch nach Tilgung der Hochzins- Fall sein, würde sich unter Ausnutzung der Guthaben mit anleihe langfristig aufzustellen. Die Wahl passender Verfügungsbeschränkung eine deutliche Zinsverbesserung Finanzierungsinstrumente machen wir von den jeweiligen durch die Einsparung der Zinsdifferenz zwischen Soll- und Marktgegebenheiten abhängig. Für 2008 sind keine größe- Habenzinsen ergeben. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass un- ren Finanzumschichtungen geplant, da weder mittel- noch ser Angebot abgelehnt wird und damit unsere Pflicht entfällt, langfristige Finanzverbindlichkeiten in 2008 fällig werden. das Geld auf einem Treuhandkonto zu separieren. Tritt dies Der geplante positive Cashflow aus laufender Geschäfts- ein, wird sich der Liquiditätsspielraum der Jenoptik ab Juni tätigkeit soll zur Finanzierung des weiteren Wachstums 2007 kurzfristig erheblich ausweiten. und zur Tilgung kurzfristiger Schulden genutzt werden. 99 KONZERNLAGEBERICHT : PROGNOSEBERICHT Mit einem aktiven Working-Capital-Management sollen in Wachstumswert, die Eigenkapitalquote weiter in Richtung den kommenden beiden Jahren die Working-Capital-Quote internationaler Vergleichs- und Wettbewerbsunternehmen sinken und die operativen Cashflows dementsprechend zu erhöhen. steigen. In den vergangenen Jahren war das Working Capital parallel zum Umsatzwachstum gestiegen und minderte 6.3 Gesamtaussage zur künftigen Entwicklung damit den Cashflow wesentlich. Beide Kenngrößen sind seit 2006 neue und zentrale Bestandteile der Berichterstat- Chancen für unsere künftige Entwicklung resultieren aus tung innerhalb des Konzerns. einer anhaltend positiven Entwicklung des konjunkturellen Umfeldes und unserer Branchen Eine wesentliche Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Ver- Abschwächung der Wachstumsdynamik sehen wir zum mögenswerte sollen 2007 (ohne Zugänge aus Erstkonsoli- momentanen Zeitpunkt nicht, lediglich für die Halblei- dierungen) zwischen 36 und 44 Mio Euro liegen und damit terindustrie gehen die Prognosen für 2007 auseinander. etwa auf dem Niveau des abgelaufenen Geschäftsjahres. Die breite Diversifikation unseres Produkt-, Kunden- und Diese Angabe beinhaltet auch den Ausbau des Service- Marktportfolios erhöht die Wahrscheinlichkeit in einem Providing-Geschäftes der Verkehrssicherheitstechnik im konjunkturell positiven Gesamtklima nachhaltig zu wach- Zuge des erhaltenen Großauftrages in Nordamerika. Die sen. Zusätzliche Wachstumschancen ergeben sich auch Verkehrsüberwachungsanlagen werden vertragsgemäß aus der gut gefüllten Technologie-Pipeline, die uns in den über einen Zeitraum von 5 Jahren von einer (konsolidier- nächsten Jahren die Einführung einer Reihe von neuen ten) Jenoptik-Betreibergesellschaft betrieben werden und Produkten ermöglichen wird. Mittelfrisitig ergeben sich daher im Sachanlagevermögen aktiviert. Die weiteren weitere Impulse für profitables Wachstum aus der konse- Investitionen beinhalten vor allem Rationalisierungs- und quenten Ausnutzung unserer vielfältigen Internationalisie- Ersatzinvestitionen in die entwicklungs- und anlageninten- rungsansätze in Europa, USA, Asien und auch Nordafrika. sive Sparte Laser & Optik. Weiterhin sind kleinere Erweite- Um potenziellen unternehmenstrategischen Risiken entge- rungsinvestitionen in der Mechatronik-Sparte geplant, die gen zu wirken, haben wir konkrete Maßnahmen ergriffen, zusätzliche zukünftige Serviceumsätze absichern. Für 2008 die auf erläutert sind. Setzen wir diese erfolgreich soll das Investitionsvolumen ähnlich ausfallen, wobei Ver- und nachhaltig um, sehen wir langfristig eine Steigerung änderungen vor allem von der weiteren Marktentwicklung unserer leistungswirtschaftlichen Chancen. Unser überge- und neu erhaltenen Aufträgen abhängig sein werden. ordnetes Ziel ist es, unsere technologische Leistungskraft verstärkt in konkreten Kundennutzen umzusetzen. Vor Die zukünftige Dividendenpolitik soll der Positionierung diesem Hintergrund werden wir die konsequente Ausrich- des Konzerns als Hochtechnologieunternehmen folgen. tung des Unternehmens an unseren Kunden und Märkten Gewinne sollen in den Ausbau des Technologie- und in den Mittelpunkt stellen. Hier werden wir unser Profil in Produktportfolios reinvestiert werden. Wir planen als den kommenden Jahren nachhaltig schärfen. JENA, 7. MÄRZ 2007 ALEXANDER VON WITZLEBEN 100 DR. MICHAEL MERTIN KPMG Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Wir haben den Jahresabschluss --bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang-- unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der JENOPTIK Aktiengesellschaft, Jena, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2006 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben. Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. 4509-1194365 1 KPMG Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der JENOPTIK Aktiengesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Berlin, den 13. März 2007 KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Dr. Schindler Wirtschaftsprüfer 2 Dr. Kronner Wirtschaftsprüfer 4509-1194365