1 Begrüßung und Kennenlernen

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1 Begrüßung und Kennenlernen
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Begrüßung und Kennenlernen
Die meisten Kinder sehen dem neuen Fach mit großer Vorfreude entgegen. Daher ist es von enormer Bedeutung, dass die erste Begegnung mit der fremden
Sprache positiv verläuft, die vorhandene Motivation erhalten bleibt und weiter
ausgebaut werden kann. Ziel ist es, bei den Kindern die innere Haltung anzubahnen, dass das Lernen einer fremden Sprache Spaß macht. Um dieses Ziel
erreichen zu können, ist es wichtig, eine angstfreie und entspannte Atmosphäre
zu schaffen.
1.1 Methodische Hinweise zur
Einführung
Zum Aufbau dieser stressfreien, positiven Atmosphäre kann u. a. der Einsatz
von Kuscheltieren und Handpuppen aller Art wesentlich beitragen. Auch das
Eintauchen der Kinder in eine neue Rolle durch einen englischen Vornamen
enthemmt. Untersuchungen haben ergeben, dass manche Kinder beim Artikulieren der fremden Laute unbefangener sind, wenn sie sich als eine andere Person
fühlen.
Die Handpuppe
Nicht erst seit den Muppets und Ernie aus der Sesamstraße sind sprechende
Puppen große Sympathieträger für Kinder. Auch der Leselehrgang in der ersten
Klasse wird durch eine Motivationsfigur, die die Fibel begleitet, bereichert.
Eine solche Figur gestaltet auch im Sprachunterricht die Einführung und die
ständige Wiederholung der Sprache nicht eintönig und langweilig, sondern
lustig und unterhaltsam.
Puppen stellen für das kindgemäße Lernen ein geeignetes Medium dar und
haben dabei viele Aufgaben:
– Mit dem Einsatz der Handpuppe kann der Beginn der Englischphase und der
ausschließlichen Verwendung der englischen Sprache signalisiert werden.
– Die Puppe kann interessante Geschichten erzählen oder auch dumme Fragen
stellen.
– Es können kleine Dialoge mit ihr geführt oder Fragen an sie gerichtet
werden.
– Sie kann ein Lied vorsingen oder den Kindern Sätze oder Wörter einflüstern.
➞ Handpuppe
Durch die emotionale Verbundenheit der Kinder mit ihrer English puppet, die
natürlich auch einen englischen Namen hat, wird diese zu einem wichtigen
Vermittler von sprachlichen Äußerungen. Die Kinder fühlen sich persönlich angesprochen, weil sie am Schicksal der Puppe teilnehmen. Immer wieder kommt
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Begrüßung und Kennenlernen
es vor, dass Kinder ihre anfängliche Scheu vor dem Sprechen überwinden, nur
weil Puppen oder Kuscheltiere mit ihnen sprechen.
Sie bieten daher eine ideale Möglichkeit, in der Grundschule Sprache einzuführen, zu üben und anzuwenden. Zur Begrüßung und zum gegenseitigen
Kennenlernen kann eine Handpuppe ebenfalls gute Dienste leisten.
Aus der Tatsache, dass die Handpuppe kein Wort Deutsch sprechen kann und
sich weigert, es zu verstehen, erwächst die Notwendigkeit der englischen
Kommunikation.
In der ersten Stunde begrüßt die Puppe die Kinder mehrfach mit Hello oder
Good morning. Dabei ermuntert sie sie durch Handzeichen diese Begrüßung zu
wiederholen. Um Möglichkeiten zum individuellen Sprechen zu schaffen,
spricht sie nicht nur mit der ganzen Klasse, sondern wendet sich auch an einzelne Kinder.
In der nächsten Phase stellt sich die Puppe vor: My name is … oder I’m …
Anschließend befragt sie wieder einzelne Kinder: What’s your name?
Anfangs muss natürlich die Lehrkraft durch Einflüstern der richtigen Antwort
helfen: My name is … oder My name’s …
Englische Namen
Es hat sich bewährt, dass die Kinder im Englischunterricht einen englischen
Namen bekommen. Sie lieben es, in eine fremde Rolle zu schlüpfen und mit den
neuen Namen zu spielen.
Natürlich darf, wer möchte, den eigenen Namen behalten. Die Kinder freuen
sich, wenn ihr Vorname in der englischen Aussprache verwendet wird, wie zum
Beispiel bei Peter, Robert, Julia oder Angela.
Sie sind immer sehr begeistert, wenn sie auch die Lehrkraft mit einem englischen Namen ansprechen dürfen. Außerdem macht das die englische Atmosphäre perfekt.
Wer als Englisch-Fachlehrkraft in verschiedenen Klassen unterrichtet, wird es
zum Behalten der vielen Namen als hilfreich empfinden, wenn der englische
Name des Kindes mit dem gleichen Buchstaben wie sein deutscher Vorname
beginnt.
➞ Material MA 1
➞ Material MA 1
➞ Material MA 2
➞ Locher
➞ Schnur
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Im Materialteil ist eine Auswahl englischer Mädchen- und Jungennamen aufgelistet. Sicher haben manche Kinder, angeregt durch Fernsehsendungen oder
Popmusik, eigene Ideen, die sie gerne einbringen.
Wenn alle Kinder einen englischen Vornamen bekommen haben, hängt die
Lehrkraft die vergrößerten Bildkarten boy /girl an die Tafel. Gemeinsam werden
die Namen zugeordnet: Patrick is a boy. Diana is a girl …
Dabei wird die richtige Aussprache der fremden Namen geübt und gesichert.
Bald sind die ersten Kinder in der Lage selbstständig zuzuordnen und die entsprechenden Sätze zu sprechen.
Anschließend werden Namensschilder gebastelt und mit einer Schnur versehen,
damit die Schüler(innen) sie umhängen können. Der Vorteil dieser Umhängeschilder besteht darin, dass sie auch bei Spielen, bei denen die Kinder sich frei
im Klassenzimmer bewegen, immer präsent sind.
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Alternativ werden aufstellbare Namensschilder angefertigt, die auf der Bank
oder bei Kreisspielen auf dem Boden stehen können. Die Vorlage MA 3 wird
dazu auf etwas festeres Papier kopiert und in der Mitte gefaltet.
➞ Material MA 3
Portfolio
Im Materialteil wird als MA 4 ein Deckblatt für die Englischmappe oder das
Englischheft angeboten. Es stellt zeichnerisch viele Elemente aus dem englischsprachigen Raum dar und soll die Kinder durch das Englischjahr begleiten. Natürlich erhält der gerade erworbene englische Vorname auf dem Deckblatt
seinen Platz. Durch die farbige Gestaltung und das Einkleben eines Fotos oder
das Malen eines Selbstporträts können die Kinder ihrem Ordner eine persönliche Note geben.
➞ Material MA 4
Gemeinsam wird in der ersten Stunde besprochen, welche Bilder die Kinder
schon kennen. Hier wäre ein guter Zeitpunkt, den Schüler(innen) Gelegenheit
zu geben, ihr weiteres Vorwissen einzubringen. Durch viele Bereiche ihres täglichen Erlebens (Sport, Computer, Musik, Werbung) haben sie einen aktiven
und passiven Wortschatz von sogenannten Anglizismen aufgebaut, der erheblich ist. Kaum ein Kind wird noch überlegen müssen, was ein snowboard, ein
gameboy oder ein hot dog ist.
1.2 Spiele, Lieder und Reime
Die folgenden Spiele und Lieder zur Übung der neuen Namen sind von unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad und als Auswahlangebot zu sehen. Je nach
Klassensituation können sie abgewandelt, kombiniert und ergänzt werden. Es ist
nicht daran gedacht, ein Spiel nach dem anderen zu spielen, sondern eher in
verschiedenen Stunden immer wieder eine kurze Spielphase einzusetzen.
Einige der Spiele sind auch dazu geeignet – in späteren Stunden – weiteren
grundlegenden Wortschatz zu üben und zu sichern, wie zum Beispiel parts of
the body, vehicles, clothes, animals …
So könnten beispielsweise Vokabeln für Tiere oder Obstsorten spielerisch dadurch gefestigt werden, dass jedes Kind einen Tier- oder Obstnamen erhält.
Natürlich müssen dazu manche Spiele leicht abgewandelt werden, können aber
in ihrer Grundstruktur, die dann den Kindern schon bekannt ist, wieder verwendet werden.
Cocktail Party (Spiel)
Die Schüler(innen) gehen im Zimmer umher und begrüßen sich gegenseitig mit
den Worten: Hello / Good morning. What’s your name? Der / die Angesprochene
antwortet: My name’s … What’s your name?
Die folgenden Spiele werden am besten im Kreis – stehend oder sitzend –
gespielt, da sich die Kinder dabei alle gut sehen können.
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Change Seats (Spiel)
Die Klasse sitzt im Kreis – möglicherweise haben die Kinder ihre Namensschilder umgehängt – und die Lehrkraft oder ein Kind ruft zwei Namen auf. Diese
beiden Kinder müssen daraufhin ihre Plätze wechseln. Spannend wird das Spiel
dadurch, dass ein Kind ohne Stuhl in der Mitte steht und versuchen muss, einen
der beiden freien Plätze zu ergattern.
One child stands in the middle and has to look for a free seat. He /She
calls out the names of two children. All three have to change seats. This
is difficult, because there are only two seats for three children. One
child will not be able to get a seat and will have to wait for the next
chance to get a free seat.
Moving Circles (Spiel)
➞ CD-Player oder Kassetten-
rekorder
➞ lebhafte Musik
Die Klasse wird in zwei Gruppen geteilt. Jede Gruppe bildet einen Kreis, wobei
der eine Kreis im anderen steht. Letzterer ist der Innenkreis, der andere ist der
Außenkreis (double circle formation). Die Kinder schauen einen Partner an, der
ihnen im anderen Kreis gegenüber steht. Wenn die Musik beginnt, laufen sie im
Innenkreis im Uhrzeigersinn, während der Außenkreis sich in die Gegenrichtung bewegt. Sobald die Musik stoppt, bleiben beide Kreise stehen. Auf
diese Weise hat jedes Kind immer wieder einen neuen Partner. Sie begrüßen
sich mit: Hello, my name is … Danach beginnt die Musik von Neuem.
Let’s form two circles. One of the circles is inside the other. This is the
inner circle. The other circle is the outer circle. When the music starts,
the inner circle moves clockwise, the outer circle moves anticlockwise.
When the music stops, everybody stands still. Then you face a partner
and greet the new partner: “Hello, my name is …”. The partner answers: “Hello, my name is …”. Then the music will start again.
Eine Tafelskizze und die Demonstration anhand von zwei kleinen Kreisen hilft
den Kindern zum Verständnis der englischen Anweisung.
Sit Next to Me (Spiel)
Der rechte Platz neben der Lehrkraft ist frei und sie sagt:
One, two, three, Monica, sit next to me!
Das gewünschte Kind setzt sich auf den freien Platz. Das Kind, neben dem nun
der rechte Platz frei ist, setzt die Reihe fort.
Round and Round (Spiel)
Vor dem eigentlichen Spiel wird folgender Vers eingeübt und gesprochen:
Round and round and round is a game.
Round and round – what’s your name?
Anfangs steht die Lehrkraft in der Mitte des Kreises und dreht sich beim gemeinsamen Sprechen des Verses um die eigene Achse. Beim letzten Wort zeigt
sie auf ein Kind. Bald werden einige Schüler(innen) gerne die Position in der
Kreismitte einnehmen.
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