Personal 2015 Süd Die neuen Regeln für HR
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Personal 2015 Süd Die neuen Regeln für HR
Personal 2015 Süd Die neuen Regeln für HR Im Mai blickt die HR-Zunft wieder nach Hamburg und Stuttgart. Nachdem wir uns in der Aprilausgabe mit dem Programm der „Personal Nord“ befasst haben, schauen wir nun darauf, was die „Personal Süd“ am 19. und 20. Mai für das Personalmanagement von morgen zu bieten hat. © PERSONAL2014/Fotostudio Franz Pfluegl TREFFPUNKT Stets Publikumsmagneten: die Fachvorträge auf der „Personal Süd“. uf der diesjährigen „Personal Süd“ geht es mehr denn je um die Zukunft der Arbeitswelt. Ein Begriff, der in diesem Zusammenhang immer wieder fällt, lautet „New Work“. Das Stichwort prägt auch die Keynotes in Stuttgart. Was überhaupt mit der „neuen Arbeit“ gemeint ist, verdeutlicht Professor Dr. Benedikt Hackl, der in seinem Ausblick auf „HR 2020“ das Unternehmen der Zukunft skizziert: Die Organisationsgrenzen haben sich aufgelöst, offene Netzwerke bestimmen die Strukturen. Flexibilität, Marktorientierung und Schnelligkeit sind die Leitbilder innovativer Betriebe. Arbeitsverhältnisse sind projektbezogen, Teams finden sich zusammen und gehen anschließend wieder auseinander. Hierarchien sind kaum mehr vorhanden, die Mitarbeiter bestimmen selbst über Arbeitszeit, Arbeitsort und ihre Vorgehensweise. A Die Demokratisierungs-Debatte wird fortgeführt Ein Aspekt von „New Work“ ist die Partizipation der Mitarbeiter im Betrieb. Viele Menschen wünschen sich, dass in den Unternehmen nicht in starren Hierarchien 12 05 | 2015 www.personalwirtschaft.de von oben durchregiert wird, sondern dass die Beschäftigten ein stärkeres Mitspracherecht erhalten und kooperative Formen von Führung entstehen. Die „Personal Süd“ beschäftigt sich daher intensiv mit der Demokratisierung der Arbeitswelt und setzt die Debatte fort, die bereits rege auf der „Zukunft Personal“ geführt wurde. Ganz vorne dabei ist bei diesem Thema Dieter Scholz, Geschäftsführer Personal bei IBM. In seiner Keynote zur „Demokratisierung der Arbeit“ befasst sich der Personalmanager mit den lauter werdenden Forderungen der Mitarbeiter nach mehr Partizipation und neuen Führungsstilen. Längst ist es nicht mehr nur die Generation Y, die den Wunsch nach mehr Mitbestimmung und Flexibilität bei der Gestaltung der Arbeit äußert. Wie Führungskräfte und Unternehmen damit umgehen sollten und welche Mittel wirklich hilfreich und zielführend sind, erläutert Scholz am ersten Messetag. Am Tag darauf beleuchtet Axel Liebetrau die neue Welt, in der sich Führungskräfte künftig bewegen werden. Um als Gesprächspartner auf Augenhöhe akzeptiert zu werden, müssen sie innovative Vorden- ker und vorausschauende Mannschaftsspieler sein. Der Innovationsexperte ist überzeugt: „Die Fähigkeit, die neuen Spielregeln des Business frühzeitig zu identifizieren und schnell umzusetzen, wird das Erkennungszeichen erfolgreicher Unternehmen und Menschen von morgen sein.“ Dass er HR in Sachen Zukunft einiges zutraut, zeigt der Titel seiner Keynote: „New Work, neue Spielregeln und Führungskulturen – Innovation geht auch in HR“. Neue Formen der Zusammenarbeit Auch die Personalwirtschaft bleibt beim Thema neue Arbeitswelten am Ball. In einer Podiumsdiskussion geht sie mit Experten aus Theorie und Praxis der Frage nach, wie Demokratie in Unternehmen aussehen kann (siehe Info). Wo und wie Partizipation und Selbstbestimmung von Mitarbeitern bereits gelebt werden, zeigt der Film „Augenhöhe“. Das Projektteam stellt sich und seinen Film auf der „Personal Süd“ vor und möchte anschließend über die Möglichkeiten von Demokratisierung diskutieren. Mitinitiator Sven Franke betont die Aktualität des Films: „Offenbar wohnt in den Menschen eine stark verbreitete Sehnsucht nach neuen Formen der Zusammenarbeit, der sie sich mitunter gar nicht mehr bewusst waren.“ Einen Plan, den man in jedem Unternehmen ausrollen könne, gebe es aber nicht (siehe Ausgabe 04/2015 der Personalwirtschaft). Podiumsdiskussion Bottom-up liegt im Trend Moderation: Alexander Kolberg, Redakteur Personalwirtschaft Ein wesentlicher Treiber für neue Formen der Zusammenarbeit ist die Digitalisierung. Zum HR-Rüstzeug zählen daher heute wie morgen Softwarelösungen und mobile IT-Anwendungen. Die „Personal Süd“ setzt seit Jahren sowohl im Messeprogramm als auch bei den Ausstellern einen Schwerpunkt auf Personalsoftware. Neben der Vortragsreihe „HR & IT“ bietet der Veranstalter Spring Messe Management wie bereits auf der „Zukunft Personal 2014“ den „HR Solution Check“ an. Bei diesem Format haben jeweils vier Aussteller die Info Demokratie im Unternehmen – Nur eine Utopie oder bald Normalität? Mitarbeiter wählen ihren Chef, stellen selbst neue Kollegen ein und legen ihr Gehalt basisdemokratisch fest – was für die meisten Beschäftigten nach Schlaraffenland klingt, ist in einigen Pionierunternehmen gelebte Realität. Was braucht es, damit solche Modelle auf Dauer funktionieren? Und wie weit sind sie überhaupt auf große Unternehmen übertragbar? Diese und weitere Fragen diskutiert die Personalwirtschaft mit Experten aus der Arbeitswelt. Zeit: Mittwoch, 20. Mai 2015, 14:45 bis 15:30 Uhr Ort: Messe Stuttgart, Halle 6/Praxisforum 2 Zum Thema siehe auch Ausgabe 04/2015 der Personalwirtschaft mit dem Titel „Demokratisierungs-Debatte: Das Unternehmen sind wir“. Möglichkeit, ein aktuelles Produkt zu einem bestimmten Thema in einer zehnminütigen Präsentation darzustellen. Besuchern wird dadurch der Vergleich der verfügbaren Angebote erleichtert. Die IT-Aussteller und die Redner der Reihe „HR & IT“ schauen vor allem darauf, wie Unternehmen mit den passenden Tools effizienter werden und Kosten sparen. Einen Trend stellt der Bottom-up-Ansatz in der Personalarbeit dar: Self Services und mitarbeiterorientierte Lösungen werden als adäquate Werkzeuge für eine dynamische Arbeitswelt gesehen. Mit geeigneten TREFFPUNKT Personal 2015 Süd Abbildung Quelle: Personalwirtschaft Spot an für Innovation Die Personalwirtschaft entwickelt sich ständig weiter. Wir lassen den Retrolook, in dem wir uns im vergangenen Jahr zum 40-jährigen Jubiläum der Zeitschrift präsentiert haben, hinter uns. Auch online geht die Personalwirtschaft neue Wege. Lassen Sie sich am Messestand in Halle 6/J.23 zeigen, welche Innovationen Sie erwarten. Nutzen Sie unsere besonderen Messeangebote und die Gelegenheit, sich direkt mit unserer Redaktion auszutauschen. Programmen können Mitarbeiter ihre Daten selbst eingeben, was für Transparenz und einen geringen Verwaltungsaufwand sorgt. Auch im Talent Management gibt es bereits Lösungen, mit denen Mitarbeiter die eigene Entwicklung aktiv mitbestimmen und sich mit Vorgesetzten und der Personalabteilung abstimmen können. Die negativen Seiten von „New Work“ Mit den Folgen der Digitalisierung beschäftigt sich auch New-Media-Trainer Tim Cole. Der Keynoter ist in Hamburg und in Stuttgart mit seinem Vortrag „Arbeit 2.0 – Feierabend war gestern“ vertreten. Cole wird dabei die Schattenseiten von „New Work“ beleuchten: das Verschwimmen der Grenze zwischen Arbeit und Freizeit, die immense Beschleunigung aufgrund der digitalen Vernetzung und der Druck auf den „Homo digitalis“, ständig erreichbar zu sein und immer flexibler zu handeln. Dass schon jetzt viele Menschen mit dem Tempo des Arbeitslebens nicht mehr Schritt halten können, verdeutlichen aktuelle Krankenkassen-Reports und andere Studien. Steigende Zielvorgaben fördern 14 05 | 2015 www.personalwirtschaft.de bei vielen Arbeitnehmern ein selbstgefährdendes Verhalten, berichtet die Bertelsmann Stiftung. Die Mitarbeiter gehen zum Beispiel krank zur Arbeit und machen keine Pausen. Etwa drei Millionen Beschäftigte haben zudem schon einmal zu verschreibungspflichtigen Medikamenten gegriffen, um ihre Leistung zu steigern oder Stress abzubauen, so die DAK. Stressund Suchtprävention am Arbeitsplatz sind deshalb in Stuttgart zwei Hauptthemen der Parallelveranstaltung „Corporate Health Convention“. Was es heißt, wenn Menschen den Leistungsdruck durch ein Suchtverhalten kompensieren, weiß Ulrich „Uli“ Borowka nur zu gut. Der ehemalige Fußballprofi von Werder Bremen schaffte es bis in die Nationalmannschaft. Doch so erfolgreich der knallharte Abwehrspieler (Spitzname: „die Axt“) auf dem Spielfeld das eigene Tor verteidigte, so wenig konnte er sich nach Abpfiff gegen den Alkohol wehren. Auf der „Corporate Health Convention“ berichtet Borowka als Special Guest von seinem „Doppelleben als Fußballprofi und Alkoholiker“. Im Gespräch mit Jutta Pestel-Fuss, Leiterin Personal- und Organisationsbe- ratung der BAD Gesundheitsvorsorge und Sicherheitstechnik, erzählt er, wie er seine Sucht jahrelang vor Fans und Öffentlichkeit verheimlichte und wie er sie schließlich überwand. Die „Corporate Health Convention“ zählt zu den Wachstumsbereichen der „Personal Süd“. Die Veranstalter rechnen mit mehr Ausstellern als im letzten Jahr (139), deren Angebote vom Betrieblichen Gesundheitsmanagement und Ergonomie über Stress- und Suchtprävention bis zur gesunden Mitarbeiterverpflegung reichen. Die Fachmesse befasst sich zudem mit dem gesellschaftlichen Wandel, der sich aus der Bevölkerungsentwicklung ergibt. Als Keynote-Speaker präsentiert unter anderem Rudolf Kast, Vorstandsvorsitzender des Demographie Netzwerks (ddn) e.V., das Konzept des lebensphasenorientierten Demografiemanagements. Kast wird zeigen, wie es HR und den Unternehmen gelingt, die betrieblichen Zielsetzungen mit den Anforderungen und Erwartungen der Beschäftigten in Einklang zu bringen. E-Learning & Co. wachsen weiter Zu den Wachstumsbranchen im HRBereich zählt gleichfalls die Weiterbildung. Sie profitiert vom digitalen Wandel und der Beschleunigung von Veränderungsprozessen. Um up to date zu bleiben, müssen Mitarbeiter ihre Kompetenzen ständig an neue Anforderungen anpassen. Die Veranstalter der „Personal Süd“ setzen daher wie bereits im letzten Jahr auf einen eigenen Bereich für „Corporate Learning & Working“. Der Schwerpunkt der zugehörigen Vortragsreihe lautet in diesem Jahr Gamification. Bestandteil der Messe ist auch wieder die „Aktionsfläche Training“, auf der Trainer Bausteine aus ihren Seminaren und Workshops vorführen. Hier lernen die Besucher unter anderem „Lesen für Fortgeschrittene“, „Charisma“ und wie der „Flirt mit dem Kunden“ gelingt. Zum Weiterbildungsbedarf von HRlern gehört nicht zuletzt das Arbeitsrecht. Fester Bestandteil der „Personal Süd“ ist daher ebenfalls der Bereich „HR & Law“. Die „Per- Personal 2015 Nord und Süd Info Personal Nord: Die „Personal Nord“ präsentiert sich erstmals in den Hamburger Messehallen. Themenschwerpunkte sind unter anderem Big Data in HR, Mobile Recruiting und Betriebliches Gesundheitsmanagement. Zeit: 6. und 7. Mai 2015 Ort: Hamburg Messe und Congress Infos und Anmeldung: www.personal-nord.com Personal Süd: Die Stuttgarter Messe bietet Besuchern rund 160 Beiträge in fünf Praxisforen. Im Ausstellerbereich sind Softwareanbieter besonders stark vertreten. Weitere Bereiche sind unter anderem „Corporate Learning & Working“ und „Personal & Verwaltung“ für HR im öffentlichen Sektor. Informationen zu den Themen BGM und Demografie bietet die parallel stattfindende Fachmesse „Corporate Health Convention“ in Halle 8. rung, etwa bei der Beschäftigung von Praktikanten und Minijobbern. In Stuttgart können Personaler sich Klarheit über die arbeitsrechtlichen Neuerungen verschaffen. Weitere Themen sind die Fallstricke bei Social-Media- und Internetnutzung am Arbeitsplatz, die Besonderheiten des kollektiven Arbeitsrechts im Ausland und die Herausforderungen im Bereich Compliance. Zu den beiden letzten Themen finden in Stuttgart Podiumsdiskussionen mit Rechtsexperten statt. Zeit: 19. und 20. Mai 2015 Die Chance für HR Ort: Messe Stuttgart Wohin genau die Reise für HR geht, wird auch die „Personal Süd“ nicht beantworten können. Dafür verändern sich die Geschäftsmodelle und Unternehmensstrukturen zu stark. Doch die Messe ermutigt die Fachbesucher dazu, die neuen Spielregeln der Arbeit aktiv mitzubestimmen, und will die passenden Mittel dazu liefern. In „New Work“ liegt für HR die Chance, sich einerseits innerhalb der Organisationsstruktur zu emanzipieren und andererseits stärker zu vernetzen. KeynoteSpeaker Cole gibt die Richtung vor: „Es gibt nicht mehr den da oben, der alles weiß – so werden Unternehmen auf Dauer keinen Erfolg haben.“ Christoph Bertram Infos und Anmeldung: www.personal-sued.com und www.corporate-health-convention.de Stand der Personalwirtschaft: Halle 6/J.23 Veranstalter: Spring Messe Management GmbH sonal Nord“ und „Personal Süd“ verstärken das arbeitsrechtliche Programm in diesem Jahr mit einem neuen Format: In den „Experts’ Corner HR & Law“ können Messebesucher sich mit Rechtsanwälten, die sich auf Arbeitsrecht oder Datenschutz spezialisiert haben, austauschen. In den jeweils zweistündigen Sessions besteht genügend Zeit, um Rat vom Experten ein- zuholen und gezielt Fragen zu stellen. Die Themen reichen von Mitbestimmung des Betriebsrats in Personalfragen über Nettoentgeltoptimierung als Recruiting-Instrument bis zur Ausgliederung und zum Zusammenschluss von Betrieben. Man nehme nur das Beispiel Mindestlohn: Das seit Jahresanfang geltende Gesetz führt in vielen Unternehmen zu Verunsiche-