Die Gefahr aus dem Netz
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Die Gefahr aus dem Netz
DONNERSTAG, 16.4.15 · NR. 72 STAND 14 UHR Eine Dienstleistung von Titelseite NEWS AM ABEND Deutsche Leasing Edition Die Gefahr aus dem Netz Service SPEZIAL Banken & Sparkassen S. 4 dpa Recht & Finanzen S. 5 Strategie & Investition S. 6 Entscheider & Geld S. 7 Erstellt von Handelsblatt exklusiv für Deutsche Leasing DAX 12230 12 041,00 Pkt. 12130 12030 9:00 13:00 HEUTE „Time“: Merkel gehört zu „100 einflussreichsten Menschen“ Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gehört für „Time“ zu den 100 einflussreichsten Menschen der Welt. Auf der jährlichen Rangliste des New Yorker Nachrichtenmagazins befinden sich der indische Premier Narendra Modi und Notenbankchefin Janet Yellen, aber auch Astronaut Scott Kelly, Schauspielerin Reese Witherspoon und Fernsehsternchen Kim Kardashian. Koalition will Alleinerziehende künftig stärker entlasten Die Fraktionsspitzen von Union und SPD haben sich heute Vormittag auf eine stärkere steuerliche Entlastung von Alleinerziehenden verständigt. Der Entlastungsbetrag solle um 600 Euro auf 1908 Euro erhöht werden, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Koalitionskreisen. Über die Einigung innerhalb der Koalition hatte auch die „Passauer Neue Presse“ berichtet. Handelsblatt | Quelle: Bloomberg Donnerstag, 16.4.2015 Vortag: 12 231,34 Punkte Studie: Digitale Angriffe kosten die Wirtschaft 51 Milliarden Euro pro Jahr – jedes zweite Unternehmen war schon betroffen. dpa/rtr I Berlin Rund jedes zweite Unternehmen in Deutschland ist einer Umfrage zufolge in den vergangenen zwei Jahren Opfer von digitaler Wirtschaftsspionage, Sabotage oder Datendiebstahl geworden. Besonders betroffen seien die Autoindustrie, die Chemie- und die Pharmabranche, teilte der IT-Verband Bitkom heute mit. „Digitale Angriffe sind eine reale Gefahr für Unternehmen“, sagte Bitkom-Präsident Dieter Kempf. Der deutschen Wirtschaft sei dadurch ein jährlicher Schaden von rund 51 Milliarden Euro entstanden. Einbußen hät- ten die Unternehmen durch Plagiate, Patenrechtsverletzungen und den Verlust von Wettbewerbsvorteilen. Zudem müssten Geräte ersetzt und Störungen im Betriebsablauf aufgefangen werden. Der Reputationsverlust könne Unternehmen in ihrer Existenz gefährden. Viele zeigten Datendiebstahl daher nicht an. Vor allem mittelständische Firmen schützten sich nicht ausreichend, erklärte Kempf. Mit dem Einsatz von Verschlüsselungen würde die Zahl an digitalen Angriffen „signifikant kleiner werden“, sagte Kempf. Zudem müssten bereits an Universitäten mehr Kurse für ITSicherheit angeboten werden. Bei mehr als jedem vierten der 1074 befragten Unternehmen seien Computer, Smartphones oder Tablet-Computer gestohlen worden. Bei fast einem Fünftel wurden nach eigenen Angaben Mitar- GDL setzt Bahn Ultimatum bis Freitag rtr I Frankfurt Die Lokführergewerkschaft GDL hat der Deutschen Bahn zum Auftakt einer weiteren Verhandlungsrunde ein Ultimatum gestellt. Wenn es bis Freitag um 15 Uhr keine Ergebnisse gebe, würden weitere Schritte eingeleitet, deutete GDL-Chef Claus Weselsky heute in Frankfurt weitere Streiks an. „Dann ist Schluss mit lustig.“ Die GDL wirft der Bahn eine Hinhaltetaktik in den fast einjährigen Tarifgesprächen vor. Der Konzern setzt auf das Tarifein- heitsgesetz der Bundesregierung, das noch vor Sommer beschlossen werden soll. Es würde die Rechte kleinerer Gewerkschaften wie der GDL einschränken. „Die Bahn will sich durchmogeln und kein Ergebnis erzielen“, sagte Weselsky. Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber bestritt dies und verwies darauf, dass der Konzern parallel auch mit der größeren Eisenbahnund Verkehrsgewerkschaft (EVG) verhandele. beiter manipuliert, um an Informationen zu kommen. 17 Prozent der Unternehmen berichteten vom Diebstahl sensibler elektronischer Dokumente, 16 Prozent von Sabotage ihrer Systeme. Bitkom berechnete aber auch nicht digitale Fälle wie den Diebstahl von physischen Dokumenten ein (14 Prozent). Bei den Tätern handelt es sich der Erhebung zufolge zu 52 Prozent um aktuelle oder ehemalige Mitarbeiter. An zweiter Stelle (39 Prozent) folgt das unternehmerische Umfeld – Wettbewerber, Lieferanten, Dienstleister und Kunden. Hobby-Hacker sind zu 17 Prozent für Cyberangriffe verantwortlich, ausländische Geheimdienste zu drei Prozent. Die Studie ist repräsentativ für die deutsche Wirtschaft. Es wurden Führungskräfte von mehr als 1000 Unternehmen ab zehn Mitarbeitern befragt. Die Vergütung von Vorständen und Aufsichtsräten 2014 › Aktuelle Analysen zur Höhe und Struktur der Bezüge › 300 Prime-Standard-Unternehmen im Vergleich seit 2005 » Jetzt bestellen! Wirtschaft & Politik 2 WIRTSCHAFT & POLITIK Syriens Bürgerkrieg fordert bisher 220 000 Tote In dem seit vier Jahren anhaltenden Bürgerkrieg in Syrien sind mindestens 220 000 Menschen ums Leben gekommen. Zu dieser Einschätzung gelangt die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London. Die Exil-Organisation wertet die Informationen von Aktivisten in ganz Syrien aus. Demnach wurden seit 2011 mindestens 67 000 Zivilisten getötet. Ums Leben kamen weiters 81 500 Angehörige der Streitkräfte und Milizen, die für den Machthaber Baschar al-Assad kämpfen, sowie 68 000 Aufständische und Dschihadisten. Japan klagt über Luftraumverletzungen Japan sieht seinen Luftraum in zunehmendem Maße durch Russland und China bedroht. In den zwölf Monaten bis zum 31. März seien Kampfflugzeuge der japanischen Luftwaffe 943-mal aufgestiegen um sich nähernde Flugzeuge abzufangen, teilte das Militär mit. Dies sei ein Anstieg von 16 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Die Aktivität der japanischen Luftwaffe habe damit das höchste Niveau seit dem Kalten Krieg erreicht. Islamisches Indonesien schränkt Alkoholverkauf ein Indonesien, das Land mit der größten muslimischen Bevölkerung der Welt, schränkt den Alkoholverkauf ein. Zehntausende kleine Geschäfte dürfen seit Donnerstag keinen Alkohol mehr verkaufen. Touristenzentren wie die Insel Bali hatten dagegen scharf protestiert. Das Handelsministerium versprach, dort Ausnahmen zuzulassen. Früherer ukrainischer Politiker tot aufgefunden Ein Mitglied der Regierung des damaligen ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch ist tot aufgefunden worden. Das berichtet der Sender „Radio Liberty“ online. Oleg Kalaschnikow gehörte wie Janukowitsch der Partei der Regionen an. Die moskautreue Regierung von Janukowitsch wurde im Februar 2014 von Protesten aus dem Amt gejagt. NEWS AM ABEND DONNERSTAG, 16. APRIL 2015 EU-Kommission rügt Athen Keine Einigung auf Freigabe der Hilfen in Sicht – Griechenland plant Raketenkauf dpa/rtr I Brüssel Die EU-Kommission hat das pleitebedrohte Griechenland mit deutlichen Worten für sein langsames Arbeiten an dem verlangten Reformpaket kritisiert. „Zum jetzigen Zeitpunkt sind wir mit den bisher gemachten Fortschritten nicht zufrieden“, sagte ein Sprecher der EU-Kommission heute in Brüssel. Beim Treffen der EU-Finanzminister am 24. April im lettischen Riga werde es wohl „eine Bestandsaufnahme“ geben – also keinen Beschluss. Der Sprecher sagte: „Um eine Einigung der Finanzminister am 24. April zu schaffen, brauchen wir mehr Fortschritt als wir aktuell haben.“ Damit würde die Entscheidung über weitere Finanzhilfen für Athen erneut verschoben. Die Geldgeber von Europäischer Zentralbank (EZB), EU-Kommission und Internationalem Währungsfonds IWF haben die Reformliste zur Voraussetzung dafür gemacht, um die bislang blockierten Hilfen von 7,2 Milliarden Euro auszuzahlen. Zu den Reformen gehören der Kampf gegen Steuerflucht und die Privatisierung von Häfen und Flughäfen. Die griechische Regierung steht fast vor der Pleite. Da verärgert sie mit Berichten über den geplanten Kauf von Raketen. dpa Zu Spekulationen über eine mögliche Staatspleite Griechenlands wollte sich der Sprecher nicht äußern. Die Spekulationen um den sogenannten Grexit wurden zudem von Äußerungen des Bundesfinanzministers Wolfgang Schäuble vom Vortag angefacht. Dieser rechnet nicht mit einer schnellen Lösung im Schuldenstreit zwischen Griechenland und seinen Gläubigern. Eine Einigung ist aber die Voraussetzung für neue Hilfskredite. Griechenland sorgte zudem mit Gerüchten über ein Rüstungsgeschäft für Verstimmung. Athen verhandelt einem Medienbericht zufolge mit Russland über den Kauf neuer Raketen für seine Luftabwehrsysteme S-300 und deren Wartung. „Wir beschränken uns auf den Austausch von Raketen (für die Systeme)“, zitierte die russische Nachrichtenagentur den griechischen Verteidigungsminister Panos Kammenos, der sich wegen einer Sicherheitskonferenz in Moskau aufhielt. Weitere Details wurden zunächst nicht bekannt. Russlands Präsident Wladimir Putin und der griechische Regierungschef Alexis Tsipras waren in der vergangenen Woche in Moskau zusammengekommen. Opposition kann auf Wahlsieg in Finnland hoffen rtr I Helsinki Der Sieger der Parlamentswahl am kommenden Sonntag in Finnland scheint festzustehen. Den Umfragen zufolge wird die oppositionelle Zentrumspartei als stärkste aus der Abstimmung hervorgehen und ihr Vorsitzender Juha Sipilä Chef der nächsten Regierung sein. Wie diese jedoch aussieht, steht noch in den Sternen. Sipilä wird Koalitionspartner brauchen, denn eine absolute Mehrheit für die Zentrumspartei ist nicht absehbar. Etwa 23 Prozent werden ihr zugetraut. Die beiden Parteien der aktuellen Regierung, die konservative Nationale Sammlungspartei und die Sozialdemokraten, könnten auf je 17 Prozent kommen und böten sich damit als Partner an. Doch auch auf die euroskeptische Partei Die Finnen könnten 16 Prozent der Stimmen entfallen. 39 Prozent der Wähler sind den Umfragen zufolge noch unentschieden. Die Gespräche zur Regierungsbildung könnten kompliziert werden und lange dauern, sagte Erkka Railo, Politikexperte an der Universität Turku. Streit zwischen Madrid und Caracas Impressum dpa I Madrid Der seit Monaten anhaltende diplomatische Streit zwischen Spanien und Venezuela spitzt sich zu. Nach der jüngsten Kritik des spanischen Parlaments an der Politik von Präsident Nicolás Maduro hat das venezolanische Außenministerium den spanischen Botschafter in Caracas einbestellt. Die Regierung verbitte sich jede Einmischung in innere Angelegenheiten, sagte Chefdiplomatin Delcy Rodríguez heute nach dem Treffen mit Botschafter Antonio Pérez-Hernández. Verlag: Handelsblatt GmbH Geschäftsführung: Gabor Steingart (Vorsitzender), Frank Dopheide, Claudia Michalski, Ingo Rieper Redaktion: Hans-Jürgen Jakobs (verantw.) Peter Pfister (Redaktionsltg.) Sabine Haupt, Karen Wientgen Heide Braasch (Producing) Corporate Editions: Andrea Bartusch Tel.: 0211–887–1097 E-Mail: [email protected] Anschrift: Kasernenstr. 67 40213 Düsseldorf Tel. +49 (0) 211–887–1550 E-Mail: [email protected] www.newsamabend.com Maduro hatte die Forderung des Madrider Parlaments nach einer Haftentlassung der venezolanischen Oppositionsführer Leopoldo López und Antonio Ledezma als „Aggression“ der „korrupten und korrumpierten Eliten Spaniens“ zurückgewiesen. Spaniens Ministerpräsidenten Mariano Rajoy bezeichnete er als „Rassisten“. Maduro fügte an, er sei auf die „Schlacht gegen Madrid“ vorbereitet. Spaniens Außenministerium bestellte daraufhin Venezuelas Botschafter Man habe ihn wissen lassen, dass die „Beleidigungen und Drohungen“ Maduros „unerträglich“ seien, teilte das Ministerium mit. Ärger zwischen Madrid und Caracas hatte es etwa im vergangenen Oktober gegeben, als Rajoy sich mit der Ehefrau von López, Lilian Tintori, traf. Ein solches Verhalten sei respektlos und verstoße gegen das Prinzip der Nichteinmischung, meinte Caracas. López sitzt seit über einem Jahr in Haft. Maduro wirft ihm vor, eine Verschwörung gegen seine Regierung angezettelt zu haben. Handelsblatt News am Abend Unternehmen & Märkte 3 UNTERNEHMEN & MÄRKTE Supermarkt-Kunden kaufen weniger Tiefkühlware Jahrelang haben die Bundesbürger im Supermarkt immer häufiger in die Tiefkühltruhe gegriffen – jetzt geht der Absatz mit Gefrorenem im Einzelhandel leicht zurück. Die Kunden kauften im vergangenen Jahr mit 1,74 Millionen Tonnen 1,1 Prozent weniger Tiefkühlware als im Vorjahr, wie der Branchenverein Deutsches Tiefkühlinstitut heute in Berlin mitteilte. Gemüse, Kartoffeln und Fleisch aus der Tiefkühltruhe verkauften sich schlechter, Fertiggerichte und Pizza legten nur leicht zu. Tom Tailor schafft Umsatzplus Für die Modefirma Tom Tailor zahlen sich die Umstrukturierungen bei der Tochter Bonita aus. Zudem sorgte der Onlinehandel der Marke Tom Tailor für Rückenwind, wie die Hamburger Firma heute mitteilte. Konzernweit stiegen die Erlöse im ersten Quartal in eigenen Geschäften um 2,9 Prozent auf 131,3 Millionen Euro, auf bereinigter Fläche um 1,8 Prozent. Elektro-Räder boomen Mehr als eine halbe Million neue Elektrofahrräder sollen in diesem Jahr verkauft werden. Im Vorjahr waren es noch 480 000, wie der Auto Club Europa (ACE) heute mitteilte. Demnach werden voraussichtlich in diesem Jahr rund 15 Prozent aller Fährräder in Deutschland E-Fahrräder sein. NEWS AM ABEND DONNERSTAG, 16. APRIL 2015 Henkel an Wella interessiert Insider: Konzern arbeitet mit Investmentbanken an Offerte - Das ist bereits der zweite Versuch rtr | New York/Fankfurt Der Konsumgüterhersteller Henkel hat Insidern zufolge ein Auge auf das Haarpflegegeschäft Wella des US-Konzerns Procter & Gamble (P&G) geworfen. Henkel bereite wie auch die US-Konzerne Revlon und Coty ein Gebot für Teile des Kosmetikgeschäfts von P&G vor, sagten mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Die drei Unternehmen arbeiteten mit Investmentbanken zusammen, um eine Offerte zusammenzustellen. Die Frist für die erste Bieterrunde laufe nächste Woche ab. „Spekulationen kommentieren wir nicht“, sagte ein Henkel-Sprecher dazu heute. Henkel ist den Insidern zufolge an P&Gs Haarpflegesparte mit den Marken Wella und Clairol interessiert. Die Sparte dürfte etwa sieben Milliarden Dollar wert sein. Der Hersteller von Pritt und Persil sitzt auf prall gefüllten Kassen und hält nach Übernahmezielen Ausschau. Bis zu 4,5 Milliarden Euro könnten die Düsseldorfer dafür aufbringen, hatte Finanzchef Carsten Knobel ge- Wella stellt Haarpflegeprodukte her – ein Bereich den Henkel ausbauen will. sagt. Damit aber nicht genug: Die Hauptversammlung hatte am Montag beschlossen, dass für Übernahmen bis zu zehn Prozent des Grundkapitals als neue Aktien ausgegeben werden können. „Wir verfügen über große Finanzkraft für weitere Zukäufe“, bilanzierte Henkel-Chef Kasper Rorsted bei dem Aktionärstreffen. Aufsichtsratschefin Simone BagelTrah hatte Anfang des Jahres zudem betont, dass sich Henkel bei den Konsumgütern noch besser aufstellen will. „Im Bereich Haar sind wir beispielsweise mit Pflege, Styling und Colorationen führend. Das ist etwas, das wir weiter ausbauen möchten“, hatte sie in einem Zeitungsinterview gesagt. Nach Wella hatte Henkel bereits in der Vergangenheit die Fühler ausgestreckt. Vor gut zehn Jahren wollten die Düsseldorfer unter Rorsteds Vorgänger Ulrich Lehner den Konkurrenten schlucken, doch schnappte ihnen 2003 der US-Gigant Procter&Gamble das Unternehmen vor der Nase weg. Gea streicht mehr Stellen als gedacht rtr | DüsseldorfDer Anlagenbauer Gea verschärft den Sparkurs und streicht 1450 Jobs. Die Kürzungen seien nötig, um eine erfolgreiche Zukunft des Unternehmens zu sichern, sagte Gea-Chef Jürg Oleas heute auf der Hauptversammlung. Ursprünglich sollten rund 1000 Stellen wegfallen. Aktuell beschäftigt der Anlagenbauer rund 18 000 Mitarbeiter. Die bis Ende 2017 geplante Einsparungen von jährlich mindestens 100 Millionen Euro sollen auf mindestens 125 Millionen Euro steigen, sagte Oleas. Doch zunächst fallen Kosten für den Arbeits- Erholung auf Europas Automarkt dpa | Brüssel Der europäische Automarkt hat im März dank kräftiger Steigerungen in Spanien und Italien einen Gang höher geschaltet. Der Absatz in der Europäischen Union sei um 10,6 Prozent zum Vorjahreszeitraum auf gut 1,6 Millionen Fahrzeuge gestiegen, teilte der Branchenverband Acea heute mit. Damit stieg der Absatz den 19. Monat in Folge. „Die Konjunkturerholung gewinnt dank billigem Öl und schwachem Euro an Fahrt, die Arbeitslosigkeit sinkt, die Kauflaune kehrt zurück“, sagte Peter Fuß, Autoexperte dpa bei der Wirtschaftsberatung Ernst & Young. „Westeuropa hat nun endgültig den Krisenmodus verlassen.“ Nach wie liege Absatz aber in vielen EU-Ländern noch weit unter dem Niveau vor der Finanzkrise. Im bisherigen Jahresverlauf seien EUweit knapp 600 000 Pkw weniger verkauft worden als im Vorkrisenjahr 2007, wie Fuß erklärte. Nur Großbritannien und Deutschland lägen über den Vorkrisenjahren. In allen größeren Märkten wurden zuletzt mehr Autos losgeschlagen. In Spanien sprangen die Neuzulassun- gen um 40,5 Prozent nach oben, Italien verzeichnete ein Plus von 15,1 Prozent. Unterdurchschnittlich fiel das Plus in Frankreich (+9,3%), Deutschland (+9,0%) und Großbritannien (+6,0%) aus. Weniger positiv ist das Bild in den osteuropäischen Ländern. In Polen gingen die Verkäufe um sechs Prozent zurück. Unter den deutschen Herstellern strahlte Daimler am hellsten, der die Verkäufe um 18,9 Prozent steigerte. BMW verkaufte immerhin noch 10,6 Prozent mehr Fahrzeuge. Volkswagen legte um 10,0 Prozent zu. platzabbau an, die nun ebenfalls steigen Ursprünglich hatte Oleas Kosten von rund 100 Millionen Euro für den Konzernumbau vorgesehen, der bis Ende 2016 über die Bühne gehen soll. Der Anlagenbauer, der mit seiner Konzentration auf die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie von Konjunkturschwankungen weitgehend unabhängig ist, startete mit Zuwächsen in das Jahr. Der Umsatz legte im ersten Quartal nach ersten Berechnungen um mehr als fünf Prozent auf rund eine Milliarde Euro zu. Zalando überrascht mit Umsatzsprung rtr | Berlin Der Online-Modehändler Zalando profitiert überdurchschnittlich stark von der zunehmenden Lust der Deutschen, ihre Kleidung im Netz zu kaufen. Im ersten Quartal sei der Umsatz um 27 bis 29 Prozent auf 635 bis 648 Millionen gestiegen, teilte das Berliner Unternehmen in der Nacht mit. Damit schnitt sich Europas Branchenprimus ein großes Stück vom Kuchen des rasant wachsenden Onlinehandels ab. Laut Einzelhandelsverband HDE wird dieser im laufenden Jahr um zwölf Prozent auf 43,6 Milliarden Euro zulegen. Zalando macht gut die Hälfte seines Umsatzes in Deutschland, Österreich und der Schweiz. An der Börse sorgten die Zahlen für Applaus: Die Aktien stiegen im SDax zeitweise um mehr als 13 Prozent auf ein Rekordhoch von 27,65 Euro. Die Papiere des größten Investors, Kinnevik aus Schweden, kletterten um 2,7 Prozent. Zalando hatte im Oktober sein Marktdebüt gefeiert. & Sparkassen 4Banken SPEZIAL BANKEN & SPARKASSEN EAA steht vor neuen Verlusten MÄRKTE HEUTE Donnerstag, 16.4.2015 Eurokurs Vortag: 1,0684 US-Dollar 1,0735 US$ 1,075 1,070 1,065 1,060 13:00 0:00 Tops & Flops Veränderung z. Vortagesschluss HDax Sartorius +3,43 % Airbus +2,27 % Leoni +1,41 % Nemetschek -3,59 % Kuka -3,49 % BASF -3,18 % Indizes & Kennzahlen FTSE 100 Nikkei Aktuell Vortag 7 071,02 Pkt. 7 096,78 19 885,77 Pkt. 19 869,76 E-Stoxx 50 3 754,32 Pkt. 3 803,55 Umlaufrendite 0,06 % Brentöl Gold Handelsblatt 60,56 US$ NEWS AM ABEND DONNERSTAG, 16. APRIL 2015 0,10 60,20 1 208,83 US$ 1 202,59 Quelle: Bloomberg BÖRSE AKTUELL Aus Furcht vor einem baldigen Ausscheiden Griechenlands aus der Euro-Zone („Grexit“) haben Anleger heute Aktien verkauft. Sie griffen stattdessen zu den als sicher geltenden Bundesanleihen. Dies drückte die Rendite der zehnjährigen Titel auf ein Rekordtief von 0,087 Prozent. Bis zum frühen Nachmittag sank der deutsche Leitindex um 1,7 Prozent auf 12 028 Punkte. Als weitere Belastung sah Analyst Andreas Paciorek von CMC Markets, dass EZB-Chef Mario Draghi auf der Pressekonferenz am Vortag die Spekulationen um ein vorzeitiges Auslaufen der geldpolitischen Stützungsmaßnahmen „nicht ganz ausräumen konnte“. Aktienmarkt-Experte Gregor Kuhn vom Brokerhaus IG Markets warnte allerdings davor, die Rücksetzer überzubewerten. Sie seien angesichts der Kursrally der vergangenen Monate überfällig. Der Leitindex hatte im ersten Quartal 22 Prozent zugelegt und damit den stärksten Jahresauftakt seiner Geschichte verbucht. Der Abbau der Altlasten zehrt bei der WestLBBad Bank an den Erträgen. HB I Düsseldorf Der Bad Bank der ehemaligen WestLB drohen nach zuletzt drei Gewinnjahren wieder Verluste. „Es wird so sein, dass wir zwischenzeitlich auch Verluste machen – dafür haben wir aber Kapital mitbekommen“, sagte der Vorstandssprecher der Ersten Abwicklungsanstalt (EAA), Matthias Wargers, heute in Düsseldorf. Grund für mögliche rote Zahlen sei auch der Erfolg bei der Abwicklung der in der Finanzkrise gescheiterten WestLB. Denn mit dem Abbau der WestLB-Milliarden schrumpfen auch die Erträge – und die EAA darf bei einer stabilen Kostenbasis kein Neugeschäft machen. Wargers gab sich aber erneut optimistisch, das Erbe des einstigen Flaggschiffs der Landesbanken ohne neue Belastungen für den Steuerzahler abzuwickeln. Ziel sei weiter eine „schwarze Null“. 2014 hatte die EAA einen Gewinn von 62,5 (Vorjahr: 59) Millionen Euro eingefahren, Bankbuch und Handelsbestand konnten gleichzeitig reduziert werden. Die Bilanz- Bei der Ersten Abwicklungsanstalt (EAA) wurden die Altlasten der WestLB gebündelt. summe belief sich zum Jahresende auf 79,5 Milliarden Euro. Das Eigenkapital blieb konstant bei 600 Millionen – hier haben die RisikoPortfolios aber Spuren hinterlassen. Denn die EAA war mit einem Eigenkapital von rund drei Milliarden Euro an den Start gegangen. Im vergangenen Jahr hatte sich die EAA unter anderem von der Immobilienbank WestImmo getrennt, Käufer war nach langen Verhandlungen die Wiesbadener Aareal. Sie übernahm den kleineren Konkurrenten für rund 350 Millionen Euro. Die Transaktion wird erst im Mai abgeschlossen – und dürfte der EAA damit 2015 Rücken- wind geben. Die EAA war im Dezember 2009 eingerichtet worden, um Giftpapiere der WestLB – der heutigen Portigon – zu verwerten, etwa Risiko-Kredite oder problematische Staatsanleihen. Insgesamt übernahm die EAA Bestände im Volumen von 200 Milliarden Euro. Das Schrumpfen des WestLB-Erbes ist auch für den Abbau der deutschen Staatsschulden von Bedeutung – die Bilanzsumme der EAA fließt in den Schuldenstand der Bundesrepublik mit ein. Mittelbar profitiere die EAA auch vom Öffnen der Geldschleusen durch die EZB und die niedrigen Zinsen beim Verkauf der WestLB-Pa- dpa piere, sagte Wargers. „ Jeder sucht Rendite“, sagte er: „Wenn ich mehr Rendite will, muss ich mehr ins Risiko.“ Risiken für EAA selbst bestehen aber auch durch Klagen von Kommunen gegen Zinsgeschäfte mit der ehemaligen WestLB. Sieben Fälle liegen bereits beim Bundesgerichtshof, insgesamt muss sich die EAA mit fast 70 Verfahren auseinandersetzen. Zudem steht die EAA auch mit einem Volumen von rund 70 Millionen Euro bei der österreichischen Hypo-BadBank Heta im Feuer. Würden die Verbindlichkeiten nicht bedient, werde die EAA voraussichtlich klagen, kündigte Wargers an. Wenn das Bankdarlehen Zinsen abwirft Michael Brächer Handelsblatt Frankfurt So schön können Schulden sein: Wer einen Kredit bei der spanischen Bankinter aufgenommen hat, muss ihn nicht tilgen – sondern erhält dafür Geld gutgeschrieben. Noch können sich darüber nur einige Kunden des spanischen Instituts freuen, und zwar die, die Kredite in Schweizer Franken aufgenommen haben. Doch bald könnte es vielen Kreditnehmern aus Südeuropa ähnlich gehen. Möglich machen das die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank und Gepflogenheiten bei der Kreditvergabe in Ländern wie Spanien, Italien und Portugal. Hier bieten Banken für Hypothekendarlehen meist variable Zinssätze an: Sie richten sich – mit einem kleinen Aufschlag – nach dem Zinssatz, zu dem Banken sich untereinander Geld leihen, dem Euribor. Und der ist im Sinkflug. Inzwischen liegt er bei 0,078 Prozent. Deshalb schrumpfen die Raten. Manche Kunden der Bankinter erhalten sogar Geld zurück: „Ich werde den Auszug einrahmen, auf dem steht, dass die Bank mir Zinsen auf meine Darlehen zahlt“, zitiert das „Wall Street Journal“ („WSJ“) einen Bankkunden aus Madrid. „Das ist ein Stück Finanzgeschichte.“ Der Kunde hatte 2006 einen Darlehensvertrag abgeschlossen, der in Schweizer Franken notiert. Der entsprechende Referenzzinssatz, der FrankenLibor, ist bereits negativ. Deshalb sinken die Schulden des Kreditnehmers, ohne dass dieser dafür zahlen muss – allerdings nur auf dem Papier. Denn weil der Franken seit Januar um rund 14 Prozent zum Euro zugelegt hat, muss der Kunde unterm Strich wohl trotzdem einen höheren Betrag zurückzahlen. Auch in Portugal werden die meisten Immobiliendarlehen variabel verzinst. Dort nahmen sich kürzlich die Notenbanker der Negativzinsen an. Der Tenor: Schummeln gilt nicht. Die Aufseher legten fest, dass die Institute auch negative Zinsen an ihre Kunden weitergeben müssen. Die Banken müssten die Konditionen einhalten, „die sie mit ihren Kunden unterzeichnet haben“, so die Notenbank. Allerdings dürfen die Institute neue Darlehensverträge so auflegen, dass sie Negativzinsen nicht mehr an die Kunden weitergegeben müssen. In Dänemark sicherte sich die Sexualtherapeutin Eva Christiansen einen Platz in den Geschichtsbüchern – als erste Kreditnehmerin, die von ihrer Bank Geld bekommt. Ihr Kredit wird mit –0,0172 Prozent verzinst. Damit erhält sie rund einen Euro pro Monat. & Finanzen 5Recht SPEZIAL RECHT & FINANZEN NEWS AM ABEND DONNERSTAG, 16. APRIL 2015 Streit um die Mitbestimmung Firmen müssen Ratings nicht hinnehmen Die deutschen Vorgaben gelten einem Urteil zufolge auch für UnternehmensMitarbeiter im Ausland Catrin Gesellensetter Handelsblatt München Entscheidend ist die Größe. Zumindest in der Unternehmensmitbestimmung. Wann ein deutsches Unternehmen einen Aufsichtsrat bilden und wie es ihn besetzen muss, definiert das Gesetz sehr klar: Kapitalgesellschaften mit mehr als 500 Arbeitnehmern haben das Gremium zu einem Drittel mit Arbeitnehmervertretern zu besetzen; in Unternehmen mit mehr als 2000 Beschäftigten muss die Hälfte der Aufsichtsräte aus dem Arbeitnehmerlager stammen. Fast ebenso klar war für Juristen bisher, dass die Ermittlung dieser Schwellenwerte nach dem Territorialitätsprinzip erfolgte, also nur in Deutschland beschäftigte Arbeitnehmer zu berücksichtigen waren. Im Ausland angestellte Mitarbeiter hingegen blieben außen vor. Ein Beschluss des Landgerichts Frankfurt (Az. 3–16 01/14) hat diese Gewissheit ins Wanken gebracht. In einem Statusverfahren zwischen der Deutschen Börse und dem Münchener Rechtsprofessor Volker Rieble, zugleich Aktionär des Unternehmens, entschied das Gericht: Ob ein Unternehmen der Mitbestimmung unterliege, bestimme nicht nur die Größe der Belegschaft in Deutschland. Auch im Ausland beschäftigte Mitarbeiter und solche ausländi- D ie öffentliche Verwaltung in Deutschland hat im vergangenen Jahr den Kampf gegen eine Weitergabe von vertraulichen Informationen aus öffentlichen Aufträgen an ausländische Sicherheitsbehörden verschärft. Seither müssen die Bieterunternehmen bei Vergabeverfahren mit Sicherheitsrelevanz weitreichende Erklärungen zum Schutz von Vertragsgeheimnissen abgeben. Technisches Ziel ist es, scher Töchter müssten berücksichtigt werden. Da die Deutsche Börse nur 1624 Arbeitnehmer in Deutschland, aber weitere 1747 in anderen EU-Staaten hat, sei sie verpflichtet, einen paritätisch besetzten Aufsichtsrat zu bilden. Beide Parteien haben gegen den Beschluss inzwischen Beschwerde zum Oberlandesgericht einlegt – wenn auch mit unterschiedlichen Zielsetzungen. Rieble geht die Entscheidung nicht weit genug. Er werde nicht ruhen, „bis die Fahne der Mitbestimmung von jeder Unternehmenszinne wehe.“ Anders die Deutsche Börse. Sie zielt darauf ab, den Status quo wiederherzustellen. Dafür erfährt sie viel Zustimmung aus der Anwaltschaft. Christian Hoefs, Partner bei Hengeler Mueller in Frankfurt hält die Entscheidung des Landgerichts für falsch. „Die Materialien belegen, dass der Gesetzgeber das Mitbestimmungsgesetz gerade nicht auf Arbeitnehmer im Ausland anwenden wollte“, kritisiert der Jurist. Auch das Bundesarbeitsgericht habe – für den Bereich der betrieblichen Mitbestimmung – mehrfach entschieden, dass im Ausland beschäftigte Mitarbeiter bei den Schwellenwerten nicht zu berücksichtigen seien. Über beide Aspekte habe sich das Gericht hinweggesetzt. „Es bleibt zu hoffen, dass die zweite Instanz dies korrigiert“, so Arbeitsrechtler Hoefs. Deutsche Börse in Frankfurt: Der Dax-Konzern wehrt sich gegen ein umstrittenes Urteil des Frankfurter Landgerichts zur Mitbestimmung. Das aber kann dauern. Hoefs rechnet frühestens Ende des Jahres mit einer Entscheidung. Und das Verfahren könnte noch weiter gehen. „Es ist durchaus denkbar, dass am Ende der Bundesgerichtshof – oder gar der EuGH – entscheiden muss“, so der Jurist. Damit könnten noch Jahre vergehen, bis in Sachen Unternehmensmitbestimmung wieder Rechtssicherheit herrscht. Entsprechend groß ist die Verunsicherung bei vielen Unternehmen. „Sollte das Oberlandesgericht die Entscheidung bestätigen, hätte das erhebliche Auswirkungen“, warnt Eckhard Schmid, Partner bei CMS in München. Er hält dieses Szenario zwar für unwahrscheinlich. Im Fall der Fälle wären aber vor allem personalstarke Mittelständler mit Niederlassungen im Ausland betroffen. „Sie laufen dpa dann Gefahr, erstmals einen Aufsichtsrat errichten oder bestehende Gremien neu zusammensetzen zu müssen – unter Umständen mit einer mächtigeren Arbeitnehmerbank.“ Dringenden Handlungsbedarf für potenziell betroffene Unternehmen sieht Schmid derzeit trotzdem nicht. Insbesondere müsse niemand fürchten, dass bereits gefasste Aufsichtsratsbeschlüsse durch eine ungünstige Rechtsprechung rückwirkend unwirksam würden. Einen wichtigen Effekt habe das Verfahren trotzdem schon. Schmid: „Unternehmen erhalten einen guten Grund mehr, ihre Gesellschaftsform zu hinterfragen und nach Wegen zu suchen, über die sie auch die Mitbestimmung verlässlicher gestalten können. Die Möglichkeiten hierzu sind vielfältig.“ HB I Frankfurt Ratingagenturen müssen einem Urteil zufolge sorgfältig und umfassend arbeiten, wenn sie die Bonität einer Firma bewerten. Das Oberlandesgericht (OLG) Frankfurt verbot dem Darmstädter Wirtschaftsinformationsdienst Bisnode (früher D&B Deutschland) in einem Urteil ihr Scoring über eine mittelständische Luftfahrt-Firma aus dem Raum Rhein-Main. Das OLG erklärte, die Bewertung sei „von einer verantwortungslosen Oberflächlichkeit“ geprägt. Die Nutzer der ScoringWerte – etwa Kunden oder Lieferanten – gingen davon aus, dass solche Bewertungen auf der Auswertung von einer Vielzahl von Daten beruhten. In diesem Fall seien die schlechte Note und die Warnung vor einem „hohen Ausfallrisiko“ aber nur auf die Tatsache zurückzuführen, dass die betroffene Firma keine Kapitalgesellschaft sei, sondern ein eingetragener Einzelkaufmann. Das reiche für die Beurteilung nicht aus. Bei dem seit den 1990er Jahren aktiven Unternehmen sei es noch nie zu einer Insolvenz oder Zahlungsausfällen gekommen. Bisnode war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Das Landgericht Darmstadt hatte in erster Instanz noch geurteilt, dass es sich bei der Rating-Bewertung nur um Werturteile handle, die sich nicht exakt nachprüfen ließen. No-Spy-Klauseln sind nutzlos Offenlegungspflichten aus ausländischen Sicherheitsgesetzen, zum Beispiel dem USPatriot-Act, abzuwehren. Davon betroffen sind Microsoft, IBM, Huawei und Co. Im Weigerungsfall bleiben sie in Deutschland von der öffentlichen IT-Auftragsvergabe ausgesperrt. Obwohl das Bundeskartellamt den Maßnahmen katalog schon lange kritisiert und als unzulässig einstuft, wird er mittlerweile fast flä- chendeckend in Bund und Ländern praktiziert und – wenig überraschend – von den ausländischen Unternehmen kritiklos akzeptiert. So hat sich die aufgrund der NSA-Affäre entstandene öffentliche Erregung um die Ausspähung durch ausländische Sicherheitsbehörden mit Mitteln der Informationstechnologie scheinbar gelegt. Das Problem ist dadurch aber keineswegs gelöst. Denn eine Kontrolle, ob die eingegangenen Verpflichtungen tatsächlich eingehalten werden, findet nicht einmal stichprobenartig statt. Dazu sind die Ämter und Behörden überhaupt nicht in der Lage. Überdies fehlt – jedenfalls im Verhältnis zu den USamerikanischen IT-Anbietern – aus Staatsräson auch ein Anreiz für die griffige Überprüfung. Die Bundesregierung kennt den Grundsatz, dass Staaten keine Freunde sind, sondern Interessen haben. Es ist unzweckmäßig, die gemeinsame Sicherheitspolitik mit kleinlichen Maßregelungen bei der öffentlichen Auftragsvergabe zu beschädigen. Der sogenannte „NoSpy-Erlass“ bei öffentlichen Aufträgen ist damit obsolet und gehört abgeschafft. Jan Byok ist geschäftsführender Partner der Kanzlei BirdBird in Düsseldorf & Investition 6Strategie SPEZIAL STRATEGIE & INVESTITION NEWS AM ABEND DONNERSTAG, 16. APRIL 2015 Die Mammut-Windräder kommen Die Industrie zeigt auf der Hannover Messe Anlagen, die auch in windschwachen Regionen funktionieren. Georg Weishaupt Handelsblatt Hannover Schwülstige Musik, imposante Bilder auf einem Großbildschirm. Mit einer aufwendigen virtuellen Show wirbt der Windturbinenhersteller Enercon, die Nummer eins in Deutschland, auf der Hannover Messe für seine neue Windmaschine. Die Riesenmühle hat eine Rotorblattlänge von 126 Metern und einen Turm, der es wegen seiner Höhe fast mit dem Fernsehturm in Düsseldorf aufnehmen kann. Sie kann „Onshore-Standorte bis weit ins Binnenland hinein optimal ausnutzen“, sagt Enercon-Geschäftsführerin Nicole Fritsch-Nehring. Neue Technologien für die Energieerzeugung gehören neben der Digitalisierung zu den beherrschenden Themen der Hannover Messe. Enercon will mit der Vier-Megawatt-Anlage noch stärker als bisher von einem neuen Trend profitieren: Immer mehr Investoren suchen Anlagen für Regionen mit nur mittlerer oder geringer Windstärke. Denn Standorte in den windstarken Küstenregionen werden knapp. Noch vor Langzeitbelichtung von Windrädern: Der Trend geht zu hohen Türmen und langen Rotorblättern. dpa wenigen Jahren waren Windräder in windschwachen Regionen nicht wirtschaftlich zu betreiben. Aber heute haben sie leistungsfähigere Generatoren, bessere Antriebe und vor al- Unternehmen fehlt es an Cyber-Notfallplänen HB I Berlin Nur knapp die Hälfte aller Unternehmen in Deutschland verfügt einer Umfrage zufolge über einen Notfallplan bei Cyberattacken. Von Betrieben mit 500 oder mehr Mitarbeitern besäßen 62 Prozent ein Notfallmanagement, teilte der Branchenverband Bitkom mit. Bei mittelständischen Firmen mit 100 bis 499 Mitarbeitern seien es 54 Prozent und bei kleineren Betrieben mit zehn bis 99 Beschäftigten 46 Prozent. Insgesamt hätten 49 Prozent aller Unternehmen für den Ernstfall Vorsorge getroffen. „Digitale Wirtschaftsspionage, Sabotage oder Datendiebstahl führen zu schweren Schäden und können Unternehmen in ihrer Existenz bedrohen“, sagte BitkomHauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Alle Unternehmen müssten auf solche Situationen vorbereitet sein und einen Notfallplan haben. Der Verband befragte 1074 Unternehmen. Zu einem Notfallmanage- ment gehörten etwa schriftlich geregelte Abläufe und Sofortmaßnahmen, um einen Datenabfluss zu stoppen oder beim Ausfall wichtiger Systeme die Arbeitsfähigkeit des Unternehmens so schnell wie möglich wieder herzustellen, sagte Rohleder. Die präventiven Maßnahmen reichten vom Erstellen einer Kontaktliste mit den wichtigsten Ansprechpartnern bis zu mehrtägigen Übungen, bei denen Szenarien durchgespielt würden. In der vergangenen Woche hatte ein vermutlich von Anhängern der Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) verübter Cyberangriff die französische Fernsehanstalt TV5 Monde stundenlang lahmgelegt. Seit langem warnen Experten, vor schwerwiegenden Folgen für das Gemeinwesen durch Cyberangriffe auf kritische Infrastrukturen wie die Energie- oder Wasserversorgung. Der Bundestag berät derzeit über den Entwurf für ein IT-Sicherheitsgesetz. lem längere Rotorblätter und höhere Türme. So produzieren sie auch Strom, wenn nur ein laues Lüftchen weht. Auch das Hamburger Unternehmen Nordex hat eine neue Turbine für Schwachwind-Regionen entwickelt. „ Je nach Konfiguration kann die Turbine 21 bis 28 Prozent mehr Strom aus Windenergie gewinnen“, sagt Vorstandschef Jürgen Zeschky. Doch die höhere Produktivität alleine reicht nicht. „Am Ende geht es um geringere Kosten für den produzierten Windstrom.“ Die Kosten müssen sinken, damit Strom aus Windenergie künftig ganz ohne staatliche Förderung auskommt. Freilich verteuert der Trend zu Schwachwind-Regionen zunächst die Windräder-Herstellung. Denn gefragt sind besonders lange Rotorblätter und hohe Türme – und dies macht die Produktion aufwändiger. Die Hersteller versuchen nun auf verschiedene Weise, die Produktion zu vereinfachen und die Kosten zu senken. Enercon startet mit der Anlage, die das Familienunternehmen jetzt in Hannover vorstellt, eine neue Plattformstrategie. Diese will der Hersteller nicht nur bei seiner aktuellen Anlage für mittelstarke Winde, sondern auch für Schwachwind- sowie für Starkwindstandorte nutzen. Mehr Gleichteile sollen verwendet werden, die Komponenten standardisiert werden, sagt Fritsch-Nehring. Enercon arbeitet außerdem daran, die Logistik der Riesenteile zu vereinfachen. Ein Beispiel: Bislang waren Transporte mit Überlänge und -breite für die Generatoren der Windräder notwendig. Künftig schickt Enercon diese in zwei Teilen über die Autobahn. Der Hamburger Konkurrent Senvion will auf andere Art seine Kosten senken. Das Unternehmen hat einen Turm entwickelt, der nicht mehr aus Beton- und Stahl, sondern nur noch aus Stahlteilen besteht. „Das senkt die Kosten für den Turm um rund zehn Prozent“, sagte Hendrik Böschen, Deutschland-Geschäftsführer von Senvion, in Hannover. Außerdem soll die Fertigung der Rotorblätter effizienter werden, bislang spielt Handarbeit noch eine große Rolle. Wir aktivieren Potenziale Bauprojekte zuverlässig managen Die Bauabteilung auf Zeit für Ihre Firmenimmobilie. Termintreu. Kosteneffizient. Qualitätssicher. Wir aktivieren Potenziale. Immobilien. Transport. Energie. www.dal.de Entscheider & Geld 7 SPEZIAL ENTSCHEIDER & GELD NEWS AM ABEND DONNERSTAG, 16. APRIL 2015 Warten auf die US-Zinswende Börsianer erwarten, dass die Fed die Geldpolitik im Sommer straffen wird. Doch was passiert, wenn die Notenbank zaudert? HB I Frankfurt Anleger treibt derzeit vor allem eine Frage um: Wann erhöht die US-Notenbank Fed die ultraniedrigen Zinsen? Viele Börsianer rechneten bislang im Sommer mit einem ersten Schritt. Es wäre die erste Zinserhöhung seit fast zehn Jahren. Der zuletzt überraschend schwach ausgefallene US-Arbeitsmarktbericht nährte jedoch Zweifel am Zeitplan. Die Fed macht eine Zinserhöhung vor allem von einer nachhaltigen Erholung der US-Wirtschaft abhängig. Es folgt ein Überblick über die wahrscheinlichen Markt-Reaktionen in Deutschland, sollte die Zinswende in den USA später als erwartet eingeleitet werden. Verschiebt die US-Notenbank die Zinswende, könnte das der Dax-Rally zumindest kurzfristig einen Dämpfer verpassen, prognostiziert Andreas Paciorek, Analyst bei CMC Markets. „Vor allem, wenn die spätere Zinswende mit schlechten US-Konjunkturdaten begründet wird.“ Die Aussicht auf eine schwächelnde amerikanische Wirtschaft könnte die Wall Street und in der Folge auch den deutschen Aktienmarkt belasten. Der Experte hält einen Rutsch des Dax bis auf 11 600 Punkte für denkbar – derzeit pendelt der Leitindex um die Marke von 12 300 Zählern. Grundsätzlich sieht Paciorek den Dax aber durch den schwächeren Euro gut abgesichert. Der deutsche Leitindex gilt als Profiteur der anhaltenden Euro-Schwäche, da ein niedriger Euro-Kurs die Geschäfte der deutschen Exportindustrie an- Fed-Chefin Janet Yellen: Sollte die US-Notenbank die Zinsen später als erwartet erhöhen, dürfte dies dem Dax einen Dämpfer verpassen. ap kurbelt. Seit Jahresbeginn hat der Dax, der zuletzt von einem Rekord zum nächsten eilte, mehr als 20 Prozent gewonnen. Aus Sicht von CommerzbankAnalyst Thorsten Grisse dürfte auch die Aufwertung des Euro im Falle einer späteren US-Zinserhöhung dem Leitindex keine größeren Probleme bereiten. Die Gemeinschaftswährung sei so stark gefallen, dass die Unternehmen selbst bei einem wieder festeren Euro noch immer einen guten Puffer zu den EuroPrognosen hätten, mit denen sie selbst kalkulierten. „Insofern sind die Erwartungen für die Ergebnisse europäischer Konzerne weiter sehr vielversprechend.“ Bei einer späteren Leitzinserhöhung in den USA wird der Dollar erst einmal das Nachsehen haben. Der Euro könnte bis auf 1,13 Dollar zulegen, erklärt Analyst Sebastian Sachs von der Metzler Bank. Derzeit notiert er bei rund 1,06 Dollar. CommerzbankAnalyst Ulrich Leuchtmann hält vor allem Tempo und Ausmaß der USZinswende für die Kursentwicklung beim Dollar entscheidend. „Der Zeitpunkt der Zinserhöhung ist nicht so wichtig, wie die Frage, in welchen Schritten und bis wohin die Fed die Zinsen erhöht.“ Eine hohe Verzinsung macht die US-Währung für Investoren attraktiver. Sollte die Fed vorerst ganz auf die Zinswende verzichten, könnte der Euro Leuchtmann zufolge bis auf 1,20 oder 1,30 Dollar klettern. Aufgrund der ultralockeren Geldpolitik in der Euro-Zone sei es allerdings unwahrscheinlich, dass die Gemeinschaftswährung dann ihr Hoch vom Mai 2014 von knapp 1,40 Dollar erreiche. Die EZB will bis September 2016 monatlich für 60 Milliarden Euro Wertpapiere kaufen. Dagegen hat die Fed die Notenpresse schon im vorigen Jahr gestoppt. Dies hat den Dollar seit Mai 2014 in der Spitze über 20 Prozent in die Höhe katapultiert. Dividenden schlagen Aktienrückkäufe HB I Frankfurt Europäische Aktionäre ziehen Dividenden dem Aktienrückkauf vor. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des US-Börsenbetreibers Nasdaq. Die Aktien der 25 Unternehmen im Stoxx Europe 600 Index mit den höchsten Dividendenzahlungen schnitten demnach 2014 um fast 13 Prozent besser ab als die Titel der Unternehmen mit den höchsten Aktienrückkäufen. So erhöhte der Versicherer Swiss Life seine Dividende im Februar 2014 und erzielte ein Kursplus von 28 Prozent. Der Kurszuwachs ist fast dreimal so hoch wie bei den Unternehmen im Swiss Market Index. Deutsche Bank und Credit Suisse , die 2014 eine der höchsten Rückkauf-Renditen aufwiesen, kamen laut BloombergDaten dagegen auf Kursverluste von mehr als acht Prozent. Dividendenzahlungen ständen für die Zuversicht von Unternehmen, regelmäßig Geld an Aktionäre ausschütten zu können, heißt es in der Nasdaq-Studie. Aktienrückkäufe dagegen „nutzen dem Unternehmen selbst oftmals mehr als seinen Aktionären”. Laut der Studie haben europäische Unternehmen zwischen 2012 und 2014 Aktien im Volumen von 116 Milliarden Dollar zurückgekauft und ihre Ausschüttungen um 125 Milliarden Euro angehoben. BULLE & BÄR Der Nikkei-Index steigt und steigt. Optimisten erwarten weitere Gewinne. A m vergangenen Freitag übersprangen Japans Aktien eine wichtige Hürde. Erstmals seit dem Jahr 2000 überstieg der Nikkei-225-Aktienpreisdurchschnitt die Marke von 20 000 Punkten. Die Wirtschaftszeitung „Nikkei“ setzte prompt den nächsten Meilenstein auf die To-do-Liste der Anleger: 20 434 Punkte, das Hoch der Internet-Aktienblase vor 15 Jahren. „Wenn der Index diesen Punkt passiert, könnte er auf das Hoch vom Juni 1996 von 22 530 Punkten klettern“, orakelte die Zeitung. Der Nikkei ist bereits um 37 Prozent in die Höhe geschnellt, seitdem die Notenbank im Oktober 2014 überraschend ankündigte, noch mehr Geld in die Wirtschaft zu pumpen. Viele Investoren gehen davon aus, dass die Bank von Japan ihre Geldpolitik in den kommenden drei Monaten weiter lockern wird. Kürzlich erhöhte der staatliche Pensionsfonds in Japan den Anteil von Aktien in seinem Portfolio. Mittelfristig könnten auch Japans Unternehmen die Kurse treiben. Kathy Matsui, die Japanstrategin von Goldman Sachs, erwartet, dass die Firmen unter Mithilfe des niedrigen Ölpreises, aktionärsfreundlicher Reformen und der Senkung der Unternehmenssteuer, ihre Gewinne um 22 Prozent erhöhen werden. Diesen Anstieg übersetzt sie in ein zwölfmonatiges Kursziel von 1 770 Punkten für den TopixIndex der Tokioter Börse. Dies entspräche einem weiteren Plus von elf Prozent, also in etwa einem Nikkei von 22 000 Punkten. Neben den klassischen Exporteuren in der Elektronikindustrie, dem Auto- und Maschinenbau, die durch den schwachen Yen profitieren, dürften in diesem Fall auch die Immobilienunternehmen hoch im Kurs stehen. Denn sie profitieren mit als erste von der Geldschwemme. In immer mehr Gegenden Tokios steigen die Bodenpreise und sogar die Mieten wieder. Es könnte noch besser kommen. Nach einer Umfrage der Vereinigung japanischer Lebensversicherer erwarten Investoren, dass Japans Firmen ihre Eigenkapitalrendite langfristig von knapp zehn auf 11,4 Prozent erhöhen könnten. „Sollten die Unternehmen die Erwartungen der Investoren erfüllen, ist ein Nikkei von 25 000 Punkten mittelfristig erreichbar“, meint Nomuras Hisao Matsuura. Martin Kölling 8Auszeit AUSZEIT Zahl der Motorradunfälle steigt wieder Nach Jahren des Rückgangs sind 2014 wieder mehr Moped- oder Motorradfahrer verunglückt. Die Polizei zählte laut vorläufigen Zahlen 45 500 Zweiradunfälle mit Personenschaden. 2103 waren es 41 150 gewesen. 675 Motorradunfälle endeten 2014 tödlich, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Dreijährige wird von Auto überrollt und kommt mit Kratzern davon Ein dreijähriges Mädchen ist in Lennestadt von einem Auto überrollt, aber nur leicht verletzt worden. Das Kind lief unvermittelt zwischen zwei Autos auf die Straße, wie die Polizei Olpe mitteilte. Eine 19-jährige Autofahrerin konnte nicht mehr rechtzeitig anhalten und überrollte das Mädchen vollständig. Weil die Dreijährige aber weder die Reifen noch den Fahrzeugboden berührte, kam sie mit Kratzern davon. 1 Bayerns Abwehrstratege wird vom Anführer zum Risikofaktor – Auch Dante patzt dpa I Porto Xabi Alonso posierte im Bankettsaal noch professionell mit einigen Bayern-Fans für ein Handyfoto, ein Lächeln konnte er sich dabei aber beim besten Willen nicht abringen. Für den 33 Jahre alten Spanier markierte die bittere 1:3-Niederlage des FC Bayern beim FC Porto im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League den nächsten Tiefpunkt bei seinem dramatischen Leistungsabfall in München. Der fatale Ballverlust des letztjährigen Champions-League-Siegers mit Real Madrid gegen Jackson Martinez kurz nach dem Anpfiff leitete den fatalen Münchner Fußball-Abend in Portugal ein. „Wir haben alle gesehen, dass wir nicht unbedingt grandios begonnen haben“, bemerkte Nationalspieler Thomas Müller. Ricardo Quaresma verwandelte den Elfmeter nach Foul von Manuel Neuer an Martinez, der frei auf ihn zugelaufen war, nachdem er Alonso den Ball abgenommen hatte. Offenbar angesteckt von Alonso verschuldete Dante nur kurz darauf das zweite Gegentor von Quaresma, und nach der Pause ermöglichte Jérôme Boa- Frust statt Lust: Bayern-Spieler Xabi Alonso gestern im Spiel gegen Porto. teng mit Patzer Nummer drei das dritte Gegentor zum 1:3 durch Martinez. Solche krassen Fehler habe man in der laufenden Saison kaum gesehen, meinte Weltmeister Neuer und nahm die Schuldigen in Schutz: „Da wird den Spielern kein Vorwurf gemacht. Wir verlieren auch zusammen.“ Alonso hat sich jedoch vom bestaunten Anführer, der das Spiel des FC Bayern nach seiner spektakulären Verpflichtung kurz nach Saisonbeginn auf Anhieb mit seiner Übersicht und Passgenauigkeit aus dem defensiven Mittelfeld heraus steuerte, zu einem Risikofaktor entwickelt. Sein Negativlauf ist alarmierend, bei seinen letzten drei Einsätzen in der Königsklasse ging immer etwas schief: dpa I Mainz Runter vom Gas: Die Polizei will Raser heute in halb Europa mit dem „Blitz-Marathon“ aus dem Verkehr fischen. An mehr als 7000 Stellen kontrollieren rund 13 000 Polizisten allein in Deutschland, ob Auto- und Motorradfahrer zu schnell unterwegs sind oder das Tempolimit einhalten. Erstmals machen 21 weitere europäische Länder bei der Aktion mit, darunter die Nachbarländer Niederlande, Belgien und Luxemburg. Gleich nach dem Start regi strier ten die B eamten Beim 2:3 gegen Manchester City Ende November unterlief ihm an seinem Geburtstag ein Fehlpass, der kurz vor Schluss zum 2:2-Ausgleich führte. In seiner 100. Champions-League-Partie im Achtelfinal-Hinspiel gegen Schachtjor Donezk in Lwiw (0:0) flog er nach wiederholtem Foulspiel vom Platz. Alonso hat seine Souveränität eingebüßt. Wenn er aggressiv unter Druck gesetzt wird, steigt die Fehlerquote. Ihm fehlt Tempo, immer häufiger sieht er unter Druck und in Zweikämpfen alt aus. Nach der Pause wäre ihm fast noch ein weiterer folgenschwerer Ballverlust unterlaufen. In der 74. Minute erlöste ihn Trainer Pep Guardiola mit der Auswechslung. 8 4 1 6 9 4 8 1 5 7 8 4 5 2 7 4 6 6 3 4 5 4 9 9 1 3 6 2 1 9 5 3 8 7 5 7 9 2 schon Temposünder. In Berlin-Marienfelde wurde ein Motorradfahrer mit 83 st att 50 Kilometern pro Stunde geblitz t. In Mecklenburg-Vorpommern berichteten Verkehrsteilnehmer von einem langsameren Berufsverkehr. Die Kon- trollstellen wurden vorab im Internet veröffentlicht, Bürger konnten Vorschläge machen. In Deutschland starben im vergangenen Jahr 3350 Menschen bei Verkehrsunf ällen, mei st we gen zu schnelle Fahrens. JUST A MINUTE Zahlenspiel für Kreuz- und Querdenker 2 ap Blitzmarathon: 13 000 Polizisten im Einsatz Schwer Mittel SUDOKU Alonsos tiefer Fall 5 6 4 7 3 2 6 5 8 1 2 7 8 9 „Staff have been asked to ___ their annual bonus until the economic climate improves.“ 4 6 Anleitung: Füllen Sie die Matrix mit Zahlen von 1 bis 9. Jede Ziffer darf nur einmal in jeder Spalte, Reihe und den 3x3-Feldern vorkommen. Doppelungen sind nicht erlaubt. Die Lösungen zum Sudoku finden Sie in der nächsten Ausgabe des Handelsblatts. Testen Sie Ihr Englisch! 8 4 a) forge b) forgo c) forage Antwort b): forgo sth. – etw. aufgeben Studie: Fast alle Zwölfjährigen sind online Schon ein Viertel der fünfund sechsjährigen Kinder in Deutschland nutzt regelmäßig das Internet. Ab dem zwölften Lebensjahr sind nahezu alle Kinder online. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Deutschen Jugendinstituts. Daraus geht auch hervor, dass sich mehr als die Hälfte der Eltern zusätzliche Informationen über Themen wie Internet-Risiken und Kinderschutz-Software wünscht. NEWS AM ABEND DONNERSTAG, 16. APRIL 2015 Lernen Sie das Englischmagazin für den beruflichen Erfolg jetzt kennen: www.business-spotlight.de/hb © Business Spotlight, Spotlight Verlag