Heimatblatt Groß Wartenberg 6/1959
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Heimatblatt Groß Wartenberg 6/1959
GROSS WARTENBERGER hzatibZa MITTEILUNGSBLATT VERÖFFENTLICHUNGSBLATT Verlagsort: Schwäbisch Gmünd DER VERTRIEBENEN AUS DEM KREISGEBfEt DES HEIMAfKREISVERTRAUENSMANiES Juni 1959 Jahrgang 2 / Nr. 6 Auf Wiedersehen in Köln! Es sind nur noch wenige Tage, die uns von unserem Deutschlandtreffen in Köln, 26.-28. Juni 1959, trennen. Das Deutschlandtreffen steht unter dem ebenso einfachen wie notwendigen Wort ,,Freiheit für Schlesien“. Wir müssen als die unmittelbar von der Vertreibung und dem Unrecht Betroffenen, als der schlesische Stamm des deutschen Volkes, einmütig und unmildverständlich vor allen Gutgesinnten und auch den Böswilligen Zeugnis dafür ablegen, daß Schlesien Teil des deutschen Vaterlandes ist, und daß sich das deutsche Volk niemals mit den gegen.wärtigen Verhältnissen in Schlesien abzufinden bereit ist. Niemand unter uns Schlesiern sollte es darum versäumen, den Entschluß zu einer Fahrt nach Köln zu fassen. Das Deutschlandtreffen muß den Charakter einer Abstimmung aller Schlesier und damit zugleich auch ganz Deutschlands für die Unveräußerlichkeit des Rechtsanspruches auf Schlesien erhalten. Das Deutschlandtreffen in Köln soll und wird selbstverständlich auch der Wiederbegegnung und der Erinnerung dienen und das ist gut so. Vor allem aber muß das Deutschlandtreffen zum politischen Bekenntnis ganz Schlesie s für Schlesien werden! Wir sind erst dann auf dem re & ten Wege, wenn an diesem Treffen in Köln u n sere Jugend in einem bisher noch nicht erlebten Ausmaße teilnimmt. Sie wird bekunden können, daß die Landsmannschaft Schlesien nicht etwa, wie b6swillige Zungen behaupten, lediglich der Zusammenschluß alter Leute sei, sondern daß Schlesien lebt und strebt und wacher denn je ist. Die Landsmannschaft Schlesien repräsentiert ganz Schlesien und ist der politische Sprecher aller Schlesier. Das ,Deutschlandtreffen in Köln wird den Beweis für diese Behauptung zu erbringen haben. Der Ruf ,,Freiheit für Schlesien” muß unüberhörbar und klar in Köln zum Ausdruck kommen. Wir aber sagen von heute ab zueinander, und darin soll auch eine Verpflichtung liegen: ,,Auf Wiedersehen in Köln!“ Dr. Herbert Hup ka stellv. Bundesvorsitzender Die Abgeordneten der Schlesischen Landesversammlung appellieren an die Welt Anläßlich des Deutschlandtreffens der Schlesier, das die Landsmannschaft Schlesien als 7. Bundestreffen vom 26. bis 28. Juni d. Jhrs. in Köln veranstaltet, wird das Präsidium der Schlesischen Landesversammlung im Rathaussaal der Stadt Köln zusammentreten, um sich mit der augenblicklichen politischen Situation zu beschäftigen und zu Fragen Stellung zu nehmen, die die Interessen Schlesiens berühren. Die Schlesische Landesversammlung wurde aus etwa 100 Vertretern verschiedener Landes-, Heimat- und Berufsgruppen gewählt und trat anläßlich des 6. Schlesiertreffens in Stuttgart, am 4. 10. 1957 erstmalig zusammen. Die Schlesische Landesversammlung ist der politische Repräsentant Schlesiens und seiner Bewohner. Sie vertritt gleichzeitig alle Schlesier, die noch in der Heimat verblieben sind, sowie die in der sowjetischen Besatzungszone oder im Ausland lebenden Schlesier, ferner diejenigen Deutschen, die sich aus freier Neigung mit dem Schlesiertum v’erbunsden fühlen. Ihre Aufgaben sind, sich mit allen Kräften, insbesondere denjenigen der Politik, für die Wiedergewinnung Schlesiens in einem freien ungeteilten deutschen Vaterland einzusetzen und in Zusammenarbeit mit der Landsmannschaft Schlesien (Nieder- und Oberschlesien) alle Bestrebungen, die diesem Ziele dienen, zu unterstützen. Die Abgeordneten der Schlesischen Landesversammlung werden am 27. 6. 1959 im Sitzungssaal des Rathauses von Köln, der altehrwürdigen Metropole des Rheinlandes, erneut vor der Welt die Heimat und das Selbstbestimmungsrecht in Freiheit fordern, die die Grundlagen und Vorbedingungen jeden echten Friedens zwischen den Völkern sind. So erhält die auf altem kulturhistorischen Boden erhobene Forderung FREIHEIT FUR SCHLESIEN, die auch der Leitspruch des Deutschlandtreffens ist, eine besondere Bedeutung. Bundeskanzler Dr. Adenauer und Ministerpräsident sprechen zum Schlesier-Deutschlandtreffen in Köln Kopf Der Bundeskanzler Dr. Adenauer sowie der niedersächsische Ministerpräsident Hinrich Wilhelm Kopf, der das ratenland vertritt, werden auf der Großkundgebung anläßlich des Deutschlandtreffens der Schlesier am 28. Juni in Köln sprechen. Die Stadt hat größtmögliche Unterstützung gewährt, damit dieses 7. Deutschlandtreffen der Landsmannschaft Schlesien, das unter dem Motto ,,Freiheit für Schlesien“ steht, zu einer gewaltigen Kundgebung auf Schlesien und Ostdeutschland werden kann. Groß Seite 2 Wartenberger Heimatblatt Nr. 6/ 1959 »Freiheit für Schlesien!« Deutschlandtreffen Der Kreis der Schlesier Groß Wartenberg vom 26. bis 28. 6.1959 beim Deutschlandtreffen Die Vorbereitungen für das Deutschlandtreffen der Schlesier ,,Freiheit für &hlesien”, das vom 26. bis 28. Juni d.J. in Köln stattfindet. sind in vollem Gange. Man erwartet 300 000 heimatvertriebene Schlesier aÜs allen Teilen Deutschlands, aus dem Auslande und von Vbersee. Im Rahmen des umfangreichen Programms des 7. Bundestreffens der Landsmannschaft Schlesien finden zahlreiche kirchliche Veranstaltungen statt. Die Katholische Kirche wird u.a. eine Tagung der Heimatvertriebenen-Gemeinschaft schlesischer Katholiken abhalten. Für Freitagabend ist eine Gedenkstunde für Kardinal Bertram - den letzten Erzbischof der Erzdiözese Breslau - im Kölner Gürzenich vorgesehen und für Sonnabendvormittag ein Gottesdienst in St. Heribert mit dem letzten Abt des schlesischen Klosters Grüssau Dr. Albert Schmitt. Das Pontifikalamt mit Weihbischof Ferche (aus Breslau) findet am Sonntagvormittag auf dem Messegelände Deutz-Tief statt. Die Festansprache an die kath. Schlesier hält SE Kardinal Frings. Zur gleichen Stunde wird auch di.e Evangelische Kirche in 5 Gotteshäusern der Synode Köln Festgottesdienste mit schlesischen Pastoren abhalten. Vor Beginn des Deutschlandtreffens werden sich schon die evangelischen Schlesier zu einem Kirchentag in Köln zusammenfinden, der von der Arbeitsgemeinschaft evangelischer Schlesier getragen wird. Schlesische Jugend bekennt sich zur Heimat! Auf dem Deutschlandtreffen der Schlesier vom 24. bis 28. 6. 1959 in Köln wird die schlesische Jugend einBekenntnis für Freiheit, Heimat- und Menschenrecht ablegen und so wirksam für alle Welt kundtun, daß auch die junge Generation Schlesien als freies deutsches Land fordert. Eine Reihe von Jugendveranstaltungen im Rahmen des 7. Deutschlandtreffens der Landsmannschaft Schlesien unterstreicht diese Forderung. So wird die Jugend einen eigenen Volkstumsabend gestalten, aber auch an den großen Heimatabenden der Landsmannschaft Schlesien sowie an der Großkundgebung sich beteiligen. Mit einem Marsch durch das Kölner Messegelände und einer Abschlußfeier wollen die jungen Schlesier dann nochmals auf dieser bedeutsamen heimatpolitischen Kundgebung in Köln tragend in Erscheinung treten. Schlesisches Kulturund Volksleben beim SchlesierDeutschlandtreffen Die Kultur- und Volkstumsveranstaltungen nehmen auf dem 7. Bundestreffen der Landsmannschaft Schlesien, das vom 26.-28. 6. 1959 in Köln abgehalten wird, einen breiten Raum ein. Im Hof des Wallraf-Richartz-Museums gelangt am 26. 6. das Schau- und Scherzspiel ,,Die Wunder treuer Liebe“ d’es schlesischen Dichters Andreas Gryphius (161664) zur Aufführung. Die Barockdichtung - 1660 erstaufgeführt wird von der Studio-Bühne des Theaterwissenschaftlichen Instituts der Universität Köln und der Laienspielgruppe der Landsmannschaft Schlesien, Kreisgruppe Köln e. V., dargestellt, unter Mitwirkung des Collegium musicum instrumentale der Universität Köln, der Kölner Werkschulen (Klasse Bühnenkostüm) und der Städtischen Bühnen Köln (Dekorationen). Am Sonnabend nachmittag wird ein großes Konzert ostdeutscher Chöre im Messe-Auensaal veranstaltet. Etwa 500 Sänger werden an diesem Chorkonzert teilnehmen und ostdeutsches Liedgut zu Gehör bringen. Außerdem findet eine schlesische Schulwoche statt. Im Mittelpunkt des kulturellen Veranstaltungsprogramms werden jedoch die drei Heimat- und Voliistumsabende stehen, die für Sonnabend vorgesehen sind: ein großer schlesischer Heimatabend, ein Oberschlesischer sowie ein Grafschaft Glatzer Heimatabend. Zahlreiche schlesische Künstler und Laienkräfte, Trachten- und Jugendgruppen sowie mehrere Musikkapellen werden mitwirken und Volkstum, Kultur, Sitte und Eigenart Schlesiens in Wort und Musik zum Ausdruck bringen. in Köln der Schlesier Unser Heimatkreisvertrauensmann, Herr Wäscher. Hagen-Haspe, bittet alle Heimatfreunde; recht zahlreich’ nach Köln zu kommen. Dieses Treffen wird und muß eine Kundgebung werden, wie sie in dieser Art noch nicht dagewesen ist. Die politischen Verhandlungen erfordern von jedem Einzelnen an dieser Stelle alles für unsere gerechte Sache zu tun. Gerade unser Kreis sollte in dieser Hinsicht Vorbild sein, galt doch schon früher in der Heimat für unseren Kreis das schöne Wort: ,,Arm aber treu!“. Wer der geistige Vater dieses Wortes gewesen ist, kann schwer festgestellt werden. Hat es aber nicht heute für uns Heimatvertriebene eine doppelte Bedeutung? Sind wir nicht gegenüber vielen Das jedem Deutschen bekannte Wahrzeichen von Köln, der Hohe Dom, von der Deutzer Rheinseite aus g&ehen. Deutschen arm, denn wir haben keine Heimat, kein Elternhaus mehr. Viele haben zwar eine neue Heimat gefunden sie mußten sich notgedrungen eine solche schaffen -. wieviele sind aber heute noch X- nach 14 Jahren - entwurzelt, heimatlos, und gerade sie sind die Treuesten. Sollten wir anderen, die wir-heute bereits wieder im Satten, im Vollen, leben. uns von diesen Treuen beschämen lassen?! Wir haben die Gelegenheit, unsere Treue zur Heimat kundzutun - öffentlich kundzutun - durch unsere Teilnahme an diesem Treffen. Wer von uns Heimatvertriebenen, von uns Schlesier, möchte sie nicht wieder haben, die ,,Freiheit für Schlesien?“ Deshalb ist es selbstverständlich, daW alle, die es irgend ermöglichen können, an dem Bundestreffen der Schlesier in Köln teilnehmen, das vom 26. bis 28. Juni dort stattfindet, um durch ihre Teilnahme dem Wunsch nach ,,Freiheit für Schlesien“ besonderen Nachdruck zu verleihen. Diese Treffen haben eine gewaltige politische Bedeutung und werden im Ausland und nicht zuletzt auch in Polen sehr beachtet. Sie sind gewissermaßen das Barometer der Heimattreue der Vertriebenen. Jeder einzelne Teilnehmer mehr - oder auch weniger - wird von den jetzigen ,,Verwaltern“ unserer Heimat Schlesien genauestens registriert. Wir wollen doch durch unsere Teilnahme an diesem Treffen unseren polnischen ,,Verwaltern“ aufs neue klar werden lassen, daß sie unser Schlesien nur zu verwalten haben und daß wir sehr genau darauf aufpassen, ob sie gute Verwalter sind oder schlecht mit dem anvertrauten Gut umgehen. Ist nicht auch das damit gemeint, wenn wir vom Recht auf unsere Heimat - Schlesien - sprechen? Nun. die verantwortlichen Männer der Heimatkreisorganisation Groß Wartenberg würden sich freuen, wenn recht viele Groß Wartenberger Heimatfreunde. diese Dinge richtig erkannt haben, und sich in großer Zahl in Köln-einfinden würden. Die Anreise ist doch so bequem gemacht. Die Bundesbahn fährt von vielen größeren Orten des Bundesgebietes Sonderzüge. Es sind fast dreißig Züge. Diese Züge tragen diesmal die Namen schlesischer Städte. Von München fährt beispielsweise der Zug ,,Breslau“, von Gronau der Zug ,,Militsch“ und unsere Heimatfreunde aus Siegen und Um- Nr. 6/ 1959 Groß Wartenberger gebung haben Gelegenheit mit dem Zug ,,Groß Wartenberg“ zu fahren. Wichtig ist nur, daß so bald als möglich die Sonderzugkarten bestellt werden. Auskünfte erteilen die Bahnhöfe der Bundesbahn und die Ortsgruppen der Landsmannschaft Schlesien in der Bundesrepublik und Berlin. Im heutigen Heimatblatt finden Sie auch die Halleneinteilung. Hier machen wir besonders darauf aufmerksam, daß die Ortsgruppen der Landsmannschaft zuerst einen Plan erhielten, der nicht stimmte. Wer sich diesen Plan ansieht, wird den Kreis Groß Wartenberg darauf nicht finden. Der Organisationsleitung ist hier ein Fehler unterlaufen. Auf unseren Hinweis darauf, und die Bitte, diesen Fehler zu berichtigen, kam umgehend ein Telegramm: ,,Kreis Groß Wartenberg in Halle1 und Hälfte Halle2 oben,dafür Stadtkreis Waldenburg nach Halle 3 = Organisationsleitung.“ In einem nachgesandten Brief wird uns bestätigt, daß der Kreis Groß Wartenberg den notwendigen Raum in der laut Telegramm bezeichneten Halle zur Verfügung gestellt bekommt. Die Organisationsleitung dankt für den Hinweis ganz besonders herzlich. In unserer heut veröffentlichten ,,Halleneinteilung“ ist die Änderung schon berücksichtigt. Wer Übernachtungsmöglichkeiten haben muß, gebe schnellstens seine Anmeldung zur Post. Für die Massenquartiere war die Anmeldung bis 10. Juni vorgesehen. Wer zu spät kommt, muß dann selbst sehen, wo er übernachtet. Es werden aber sicher noch einige Reserven vorhanden sein, denn Nachzügler aus irgendeinem Grunde gibt es immer. Wir hoffen also, wieder recht viele Heimatfreunde in Köln beim Deutschlandtreffen der Schlesier wiederzusehen. Bis dahin recht herzliche Grüße und ,,Auf Wiedersehn in Köln!“ KH. Eisert Halleneinteilung Halle 1 und die Hälfte der Halle 11 - Erdgeschoß Stadtkreis Breslau Halle 1 und die Hälfte der Halle 11 - Obergeschoß Landkreis Breslau Landkreis Namslau Stadtkreis Brieg Landkreis Militsch Landkreis Brieg Landkreis Guhrau Landkreis Ohlau Landkreis Trebnitz Landkreis Neumarkt Landkreis Wohlau Landkreis Strehlen Landkreis Landkreis Oels Groß Wartenberg Halle 111 und die Hälfte der Halle 11 - Obergeschoß Stadtkreis Waldenburg Landkreis Glatz Stadtkreis Schweidnitz Landkreis Habelschwert Landkreis Schweidnitz Landkreis Fraustadt Landkreis Reichenbach Landkreis Freystadt Landkreis Frankenstein Landkreis Hoyerswerda Halle 111 und die Hälfte der Halle 11 - Erdgeschoß Landkreis Sprottau Landkreis Hirschberg Landkreis Rothenburg Landkreis Goldberg Landkreis Lüben Landkreis Löwenberg Landkreis Grünberg Landkreis Lauban Landkreis Glogau Nachbarkreise Stadtkreis Glogau Zittau Stadtkreis Hirschberg Sorau Heimatblatt Seite 3 Halle VIII - Erdgeschoß Landkreis Jauer Landkreis Bunzlau Landkreis Görlitz Stadtkreis Liegnitz Landkreis Liegnitz Stadtkreis Görlitz Halle V und VI - Erdgeschoß -, Halle VE -, Halle IX und Halle IXE, sind für die oberschlesischen und ostoberschlesischen Stadte und Landkreise bestimmt. Achtung Postbezieher! Um den 25. Juni kassiert der Briefträger das Zeitungsgeld für das dritte Vierteljahr. Achten Sie darauf, daß der Bezugspreis immer regelmäßig entrichtet wird. Bei Unregelmäßigkeiten in der Zustellung reklamieren Sie bitte zuerst beim Briefträger. Werben Sie bitte für das Heimatblatt! Jeder ehemalige Groß Wartenberger Kreisangehörige soll sein Heimatblatt lesen! Tag der deutschen Einheit Im Kalender steht der 17. Juni als Feiertag und heißt ,,Tag der deutschen Einheit“! Er soll aber nicht als Ausflugstag dienen, sondern ernster Besinnung und einem Bekenntnis zu dieser Einheit, das die ganze Welt hören muß. Die Stimme des deutschen Volkes darf nicht überhört werden, das sich gegen die unmenschliche und rechtswidrige Zerreißung zur Wehr setzt. Wenn auch die Brüder und Schwestern jenseits des ,,Eisernen Vorhangs” in der sowjetisch besetzten Zone und unter polnischer Herrschaft zum Schweigen verurteilt sind, so werden doch die Worte, die hier gesprochen werden, drüben wirksam sein. Jeder Deutsche tue am 17. Juni seine Pflicht und nehme teil an den örtlichen Feiern zum ,,Tag der deutschen Einheit!“ Spenden für das Konto ,,Heimathilfe” Kowalski, Emma, Duisburg Riepe, Gustav, Oetinghausen Linde, Lotte, Darmstadt gingen ein: Kontostand: 226,92 DM 3,60 DM 8,00 DM 1,80 DM 240,32 DM Gesucht werden Frau Maria Baum, Wtwe., geb. Scholz, zuletzt wohnhaft in Groß Wartenberg, Bahnhofstraße 138. Nachricht erbittet Martin Hoffman, (22a) Düsseldorf (Rhld.), Münsterstraße 149. Die jetzige Anschrift eines Dachdeckermeisters Beninda (Bininda) aus Eichgrund(?) Kreis Groß Wartenberg oder Träger gleichen Namens. Mitteilung an die Schriftleitung dringend erbeten. Frau Martha Kunze geb. Hiller aus Heidelberg-Wieblingen, Edinger Straße 20, lebte bis 1957 in Schweidnitz, sie bittet die Groß-Wartenberger um Mitteilung über das Schicksal ihrer Schwägerin und ihres Bruders. Der Bruder Artur Hiller, geb. am 25. 8. 1903 in SchweidnitzSchles., von Beruf Lehrer, war während des KriegesUffz., Feldpost-Nr. 15201A. Er wurde bei Telmachow in Rußland am 28. 1. 1944 vermißt. Er wurde am 23. 3. 1940 in Breslau kriegsgetraut mit der Lehrerin Gertrud Hiller, geb. Herzog (oder Hazog). Sie lebte vor der Vertreibung in Groß Wartenberg, Wilhelmstraße 70. Wer kann sich an die Lehrerin Herzog erinnern? Wir bitten, der Frau Martha Kunze direkt Nachricht zu geben und das Schicksal der beiden Gesuchten aufzuklären helfen, Gesucht wurden Der Dachdecker Rudolf Krall, Groß Wartenberg, Breslauer Straße. Er wohnt jetzt in (22a) Hilden/Rhld, Gerresh,eimer Straße 234. Er war seit 1946 als Dachdecker in Hilden beschäftigt. Seit 4 Jahren ist er Invalide. Er hat durch seine Krankheit fast das Augenlicht verloren. Die Anschrift der Familie oder Angehörigen des Zollbeamten Großmann, früher Neumittelwalde, Granower Zollhäuser. Die Tochter Gerda Großmann wohnt jetzt in Bad Hersfeld, Obere Frauenstraße und betreibt eine Leihbücherei. Seite 4 Groß Wartenberger Goldenes Priesterjubiläum Geistlicher Rat, Pfarrer Anton Kopka, früher Erzpriester für das Dekanat Groß Wartenberg, feiert am 1’7. Juni 1959 sein goldenes Priesterjubiläum. Der Jubilar wurde in Schmograu, Kreis Namslau geboren. Nach dem Theologie-Studium in Breslau wurde er am 17. Juni 1909 zum Priester geweiht. Bis zum Jahre 1912 war er Kaplan im Kreise Gleiwitz OS., danach Kaplan in Bolko, Kreis Oppeln. Im Jahre 1916 kam er als Kaplan nach Groß Wartenberg. Im September 1919 übernahm er die Pfarrei Schollendorf und hatte dort seinen Amts- und Wohnsitz bis er am 20. Januar 1945 Schollendorf zusammen mit seiner Gemeinde verließ. Die Pfarrei Schollendorf war wohl die räumlich ausgedehnteste in unserem Kreis Groß Wartenberg. Zu ihr gehörten die Gotteshäuser in Görnsdorf, Stradam und Werden (Ostrowine). Damit reichte die Pfarrei bis in den Nachbarkreis Oels hinein. Ab 1938 war Pfarrer Kopka Erzpriester für das Dekanat Groß Wartenberg, zu dem die Pfar- Heimatblatt Nr. 6 / 1959 80. Geburtstag Am 23. Juni feiert Frau Erna Methner, Ehefrau des verstorbenen Uhrmachermeisters Richard Methner aus Groß Wartenberg, ihren 80. Geburtstag. Sie ist geistig noch sehr rege, nur die Körperkräfte lassen nach und sie liegt seit einiger Zeit im Bett. Wir wünschen Frau Methner recht gute Besserung und gratulieren zu ihrem 80. Geburtstag recht herzlich auch im Namen aller Heimatfreunde. 74. Geburtstag Am 4. 5. konnte Kantor und Lehrer Karl Waetzmann seinen 74. Geburtstag feiern. Den Tag verlebte er bei sei,ner Tochter Inge Wörner in Nieheim/Westf., Kreis Höxter, Marktstraße 33, 11. Es hatten sich an diesem Tag viel Gäste eingestellt u.a. auch frühere Kollegen aus Groß Wartenberg. Wir gratulieren noch nachträglich herzlich. 50. Geburtstag Am 15. Juni begeht Frl. Helene Mantel, früher Groß Wartenberg, jetzt Brückenau-Stadt/Rhön, Haus Sehramm, ihren 50. Geburtstag im Kreise ihrer Lieben. Unter den Gratulanten ist auch ihr Bruder Lothar Mantel nebst seiner Frau Maria, den Kindern Anneliese1 und Christian und alle Verwandten und Bekannten. Alle wünschen dem Geburtstagskind weiterhin Gesundheit und Gottes reichsten Segen. Das Heimatblatt schließt sich diesen Wünschen an. Lothar Mantel ist seit dem 1. 3. bei ,der Deutschen Bmundesbank ins Beamtenverhältnis übernommen worden. Silberhochzeit Am 19. Juni begeht Schuhmachermeister Leo Mory und Frau Luzia, geb. Jendrike, das Fest der silbernen Hochzeit. Sie wohnten in Groß Wartenberg, Adolf-Hitler-Straße 167, jetzt in (13b) Egg/Gunz. Kreis Memmingen. Die drei Töchter werden den-Tag bei ihren Eltern verbringen und ihnen den Tag verschönen. Wir gratulieren herzlich und wünschen weiterhin alles Gute. Zum 1. Juni d. Js. bezog die Familie Alois Walczybok ihr neuerbautes Eigenheim. Mit viel Eigenarbeit ist es erstellt worden. So wurde die ganze Schreinerarbeit selbst ausgeführt. Es ist herrlich auf der Höhe am Waldesrand gelegen. Die sieben Kinder freuen sich schon darauf, dort einzuziehen und mit Gottes Hilfe soll es ihnen zur Heimat werden. Mit ins Haus zieht die Mutter sowie die Schwiegermutter Frau Troska. Die neue Anschrift ist (21b) Kaan-Marienborn, Kreis Siegen, Lärchenweg. Die Familie Walczybok wohnte früher in Groß Wartenberg, Kammerauer Straße 164. reien Groß Wartenberg, Schollendorf, Kunzendorf, Rudelsdorf und Neumittelwalde gehörten. Festenberg, Goschiitz und Grenzhammer (Tscheschenhammer) gehörten zum Dekanat Militsch. Während seiner Amtszeit ließ Geistl. Rat Kopka die alte Holzkirche in Schollendorf sowie die Kirche in Görnsdorf renovieren und die Kirche in Ober-Stradam erweitern. Gern werden sich in Dankbarkeit seine Pfarrangehörigen an seinem Jubeltage an ,ihn erinnern. Die ehemalige Schuljugend von Stradam wird dabei vielleicht auch an die Fahrten zur Kirche nach Görnsdorf, im vollgepfropften Wagen, denken. Im Jahre 1954 wurde Pfarrer Kopka zum Geistlichen Rat ernannt. Seit 1945 ist er Seelsorger in ,der großen Diaspora des Spreewaldes. Mit einem Moped von 98 ccm unternahm er weite Fahrten in seiner großen Gemeinde, bis ihn ein leichter Schlaganfall am 1. Februar 1959 zwang, bis Ostern seinen anstrengenden Dienst nicht auszuüben und neue Kräfte zu sammeln. Nun will er am 1. Juli 1959 in den wohlverdienten Ruhestand treten. Was Geistlicher Rat Anton Kopka in der Stille Gutes getan hat, das wissen nur wenige und Gott allein. Welchen Rückhalt die Gemeinde während der Flucht an ihm hatte, dafür gibt es schon viele Zeugen, die es erfahren haben. Möge Gott dem Jubilar noch viele schöne Jahre im Ruhestand schenken, den er in (2) Golßen, N.L., Mühlenstraße 19, A. W. zu verleben gedenkt. In der letzten Nummer ist der Tod von Gustav Steuer bereits unter der Rubrik ,,Fern der Heimat . . .“ erwähnt worden. Dabei ist ein Fehler unterlaufen. Die Familie Steuer wohnte früher nicht in Himmelthal. sondern in Klein Kose& wie es aus der heutigen Anzeige richtig zu ersehen ist. Die Witwe des bereits in Groß Wartenberg verstorbenen Kupferschmiedemeisters und Kreisbrandmeisters Hartebrodt Frau Mimi Hartebrodt ist am 30. 4. 1959 plötzlich und unerwartet im Alter von 85 Jahren gestorben. Sie lebte zuletzt in (21a) Gütersloh/Westfalen, An der Insel 4. Besonders die älteren Groß Wartenberger werden sich noch gut an die Verstorbene erinnern können und auch der Ehemann der Verstorbenen war im ganzen Kreis gut bekannt gewesen. Ostfelde Der Sohn, Gotthard, des prinzl. Revierförsters Julius, Nelke, der zuletzt im Forsthaus in Ostfelde (Rippin-Ellguth) wohnhaft gewesen war, ist am 27. April 1959 plötzlich verstorben. Gotthard Nelke war Bankbevollmächtigter gewesen und wohnte vor der Vertreibun,g im Erholungsheim der Schlesischen Landesbank in Hain im Riesengebirge. Seine Ehefrau Margarete Paatsch stammt aus Schmiedeberg im Riesengebirge. Der Vater von Gotthard Nelke ist bereits im Jahre 1949 in Roda über RiesaiSachsen verstorben. Während die Mutter noch dort lebt. Auch der Bruder Hubertus ist in Roda ansässig. Die Schwester Erika Trunzer wohnt jetzt in Bad Godesberg, Friedrich-Ebert-Straße 69. Groß Nr. 6 / 1959 Wartenberger Dr. med. Paul Bornemann, Chefarzt des Kreiskrankenhauses Groß Wartenberg 70 Jahre alt In Münzenberg, Oberhessen, Steinweg 4, hat er nach dem Kriege wieder ein neues Feld der Tätigkeit gefunden und dort auch seinen 70. Geburtstag feiern können. Viele Briefe, die er im Laufe der Zeit erhalten hat, zeugten von der Anhänglichkeit und Dankbarkeit für die Hilfe, die viele in der Zeit der Not unter russischer und polnischer Herrschaft durch ihn erfahren durften. Erst kürzlich sandte ein Bürgermeister einer Nachbargemeinde von Groß Wartenberg einen netten Brief und eine Anweisung(! ! !) über 50,DM, die er Dr. Bornemann aus der guten alten Zeit noch für die Behandlung seiner Frau schuldete. Oft sind auch alte Freunde und Bekannte bei ihm in Münzenberg zu Besuch. für Stunden oder auch länger, und es ist jedesmal für ihn eine große Freude. Dr. Bornemann wurde am 22. Mai 1889 in Obbornhofen/ Hessen geboren, besuchte das Ernst-Ludwig-Gymnasium zu Gießen/Lahn. wo er 1907 das Abitur bestand. Er studierte anschließend Medizin in Gießen, Jena und Kiel, promovierte 1912 zum Dr. der Medizin und wurde Assistenzarzt in Schwetz/Weichsel und Allenstein, Ostpreußen. Er diente 1913 in Allenstein beim Inf. Reg. 147 und rückte 1914 zum 1. Weltkrieg bei Drag. Reg. 11 Lyck, Ostpreußen aus, den er an Ost- und Westfront und zuletzt bei den Baltikumkämpfen mitmachte und wurde zweimal verwundet (EK 11 und 1, hess. San.-Verdienstkreuz und hess. Kriegsehrenzeichen, Verwundetenabzeichen). Im Januar 1919 ging er nach seiner Entlassung als Oberarzt ans Knappschaftslazarett Laurahütte und 1922 ließ er sich in Schwientochlowitz nieder (beides seit 1922 polnisch OS.). Im Jahre 1929 wurden ihm die Kassen gekündigt, mit der Begründung: ,,Weil er deutscher Reichsangehöriger sei und zudem die Landessprache nicht genügend beherrsche“. Bis Ende 1933 versuchte er, seine Familie dort zu erhalten, mußte aber den drakonischen Maßnahmen der polnischen Finanzbehörden weichen, ohne sein Recht - das ihm laut Genfer Konvention die Ausübung der Praxis unangefochten bis 1937 zusicherte - beim Obersten Schiedsgericht erhalten zu haben. Erst nach Jahren wurde ihm dies in Groß Wartenberg ,,als ideelles Recht“ zuerkannt. Im Dezember 1933 übernahm er in Groß Wartenberg die Praxis von Herrn Dr. Rothweiler und als leitender Arzt das Kreiskrankenhaus. Dieses wurde nach seinen Angaben mit eroßzüeiaer Unterstützung von Landrat v. Reinersdorff und Öber&p>ktor Wäscher ausgebaut und moderne Operationsmöglichkeiten geschaffen. Seine dortige Tätigkeit hat er immer als sein eigentliches Lebenswerk betrachtet und mit ganzem Herzen daran gehangen. Am 21. 1. 1945 verließ er mit den Letzten unsere Heimatstadt und kam im Mai ohne Hab und Gut nach dem zerstörten Groß Wartenberg zurück. Dort versorgte er bis Sentember 1945 die zurückgekehrten Groß Wartenberger, aber auch Polen und Russen. Ab September 1946 ist er-als ‘Landarzt in Münzenberg, Kreis Friedberg/Hessen, tätig. Dort hat er im Jahre 1947 seine silberne Hochzeit und am 22. 5. 1959 nun seinen 70. Geburtstag feiern können. Sein Sohn Kurt ist in LudwigshafenlRhein als Internist tätig, und verheiratet. Seine kleine, 7 Monate alte Tochter ist der ganze Stolz des Opas. Die 1938 geborene Tochter Holde, geht zur Zeit auf eine Dolmetscherschule und die 1944 geborene Tochter Anke besucht noch als Obertertianerin die Schule in Butzbach. Noch nachträglich gratulieren wir Dr. Bornemann recht herzlich und wünschen ihm weiterhin alles Gute und einen schönen Lebensabend im Kreise seiner Familie! Heimatblatt Seite 5 79 Jahre alt wird am 20. Juni Frau Auguste Deutschmann, geb. Kittner. früher Klein Schönwald. Sie wohnt jetzt in Rulle bei Osnabrück, Kettlerstraße 8, und grüßt alle Bekannten und Freunde herzlich. Zum Geburtstag gratulieren wir herzlich. 70. Geburtstag Der Tischler Fritz Wuttke, früher Festenberg, BismarckStraße 18, begeht am 2. Juli 1959 seinen 70. Geburtstag. Er erfreut sich noch bester Gesundheit und wohnt jetzt mit seiner Frau Ottilie in Harkebrügge in Oldenburg bei seiner Tochter Ursula Schulte. Seinen Geburtstag wirder dort im Kreise seiner Kinder und Enkelkinder verleben. Die Familie Fritz Wuttke sendet allen Bekannten herzliche Grüße. Dem Geburtstagskind recht herzliche Glückwünsche und weiterhin gute Gesundheit. Silberhochzeit Am 30. Juni seine Ehefrau Hochzeit. Sie becker Straße lieren herzlich. 1959 Martl, leben 154, feiert Schneidermeister A. Bauch und geb. Schröder, das Fest der silbernen jetzt in Bremen-Aumund, Hammersfrüher FestenbergSchles.. Wir gratu- Das Ehepaar Zuschke in Kroppenstedt, Bergstraße 38, Kreis Staßfurt, hat die goldene Hochzeit im Kreise seiner Kinder und deren Familien erleben können. Auch einige Heimatfreunde, die in der Nähe wohnten, hatten an der Feier teilgenommen. Es sind so viel Heimaterinnerungen dabei ausgetauscht worden und die Jugend hatte viel zu lachen beim Erzählen von allerhand Jugendstreichen. Frau Zuschke schreibt: ,,Es war der schönste Tag, den wir in unserer 50jährigen Ehe verlebt hatten“. Ihr Dank gilt allen, die an sie gedacht haben. Bäckermeister Georg Hoffmann und Frau Elsbeth sind ab 1. Juni von Mittenwald nach Nienburg/Weser, Mindener Straße 87, verzogen. Im Hause ihres ältesten Sohnes Herbert haben sie sich eine Wohnung ausgebaut mit 2 Zimmern, Küche und Bad. In Mittenwald hatten sie die ganzen 14 Jahre hindurch nur ein möbliertes Zimmer zur Verfünuna und freuen sich natürlich jetzt sehr. daß sie nun eine freundliche Wohnung ihr eigen nennen: Sonst hat es ihnen die ganzen 14 Jahre über in Mittenwald gut gefallen, denn sie waren stets bemüht, mit der einheimischen Bevölkerung in gutem Einvernehmen zu sein. Die Schlesische Landsmannschaft Mittenwald hatte unserem Landsmann Georg Hoffmann, als ihrem Ehrenmitglied, einen Abschiedsabend veranstaltet. Der Vorsitzende der Ogr. Mittenwald, Ldsm. Ronge, richtete warme, herzliche Abschiedsworte an Ldsm. Hoffmann, dessen Ausscheiden er bedauerte. denn er war stets ein treues Mitglied gewesen. Als Erinnerung an die schöne Zeit in Mittenwald überreichte er dem scheidenden Ehrenmitglied ein gerahmtes Bild von Mittenwald und ein Buch, mit Widmung, Bildaufnahmen von Mittenwald. . B ‘B - 0 0’ Goldene Hochzeit Leider verspätet erreicht uns die Nachricht, daß die Eheleute Karl Bunk aus Neumittelwalde, Kraschener Straße, im März die goldene Hochzeit feiern konnten. Sie wohnen jetzt bei der Tochter Martha, die 1945 geheiratet hatte, in Niederwünsch, Post Schäfstädt, Kreis Merseburg. Unter den Gratulanten war auch Max Kammer und der Händler J. Dubielzig, früher Neumittelwalde. Noch nachträglich gratulieren wir herzlich. In der letzten Zeit hatten wir wieder einige Besuche hier in Schwäbisch Gmünd begrüßen können. Die Reisezeit ist wieder da und so ist es natürlich und schön, wenn die Heimatfreunde uns einen Besuch machen. Es ist aber besser, wenn sie sich anmelden, denn sonst kann es vorkommen, Seite 6 Groß Wartenberger daß sie vor verschlossenen Türen stehen. So ging es auch unserem Landsmann Carl Buhr und seiner Frau, die unverrichteter Dinge wieder weiterfahren mußten. Nun, es kam dann doch noch zu einem Zusammentreffen. Wir sahen uns dann in Welzheim bei unserer Oma wieder. Landsmann Buhr ist mit seinen über 70 Jahren von Berlin aus auf die Reise gegangen und hat unterwegs viele Bekannte besucht. Er hatte sich einen BMW 600 zÜgelegt und fährt damit seine Kinder besuchen. Die Tochter Gretl ist ja in Kornwestheim, nahe bei Stuttgart ansässig geworden. Die erste Station machte Landsmann Buhr bei der ältesten Neumittelwalderin Eugenie Schmitt., die im Altersheim in Essern über Uchte, Kreis Nienburg a.d. Weser wohnt. Er war beeindruckt von ihrer guten Haltung und Verfassung, allerdings hat es eine ganze Viertelstunde gedauert. bis die 94jährige sich zurechtfand und wußte, wer ihr gegenüberstand. Dann war aber das Gedächtñis geweckt. Die nächste Station war bei Gerhard Dubiel in RodenbergiDeister, der dort ein sehr schönes Geschäft aufgebaut hat. Dann hat Landsmann Buhr auch unseren früheren Bürgermeister Jeschke besucht. Er wohnt jetzt in Langen b. Frankfurt/ Main, Langestraße 3. Dort betreibt er eine Firma Lastfuhrbetrieb und Baustoffe. Mehrere große Lastzüge und einige Müllabfuhrwagen, die zur Müllabfuhr für die Amerikaner eingesetzt sind, sowie etliche Personenwagen und eine Menge Angestellter hat Bürgermeister Jeschke jetzt, einzusetzen und zu beschäftigen. Im August will Landsmann Buhr wieder nach Stuttgart-Kornwestheim kommen. Geschütz Liebe Heimatfreunde! Am 29. 4. 1959 ist in Halle, in der Zone, der allen Heimatfreunden gut bekannte Poststellenleiter, Ldsm. Adolf Pluntke, gestorben. Lange Jahre hat der Verstorbene die Poststelle in Geschütz verwaltet, stets freundlich und hilfsbereit gegen jedermann. Weiter erhalte ich von unserem Landsmann Kurt Ponert aus Coburg die Nachricht, daß seine liebe Mutter, Frau Luise Ponert geb. Feige, im Alter von 72 Jahren, am 9. Mai d. Js. in Köselitz, Kreis Roßlau, gestorben ist. Alle noch lebenden Kinder der Verstorbenen konnten an der Beerdigung teilnehmen. Sie wurde neben ihrem am 4. 8. 1956 verstorbenen Ehemann Robert Ponert zur letzten Ruhe gebettet. Durch Fleiß und Sparsamkeit hatten sich die Eheleute das neben der alten Oberförsterei gelegene frühere Pinkny-Häuschen mit einigen Morgen Land erworben und lebten dort still und zufrieden, sich der sorgsamen Erziehung ihrer Kinder aufopfernd widmend. Ein ehrendes, stilles Gedenken unseren getreuen Verstorbenen aus unserer Heimat. Unser Ldsm. August Ohla - Egestorf über HamburgHarburg - übersendet mir einen Bericht über seine goldene Hochzeit. Diese Feier ist ja nur einmalig gewesen und man muß staunen, was den beiden lieben Alten von ihren Verwandten und auch ihrem Freundeskreis geboten worden ist. Herzliche Grüße ,der Familie Ohla und allen denen, die unseren Heimatfreunden das 5Ojährige Ehejubiläum verschönen halfen. Allen Heimatfreunden herzliche Grüße und auf Wiedersehen in Köln beim Deutschlandtreffen vom 26.-28. Juni 1959. Euer E. Siegert Geschütz-Neudorf Am 31. Mai konntekder Rentner Franz Dobras seinen 70. Geburtstag feiern. Er betrieb vor der Austreibung eine Landwirtschaft in Geschütz-Neudorf. Im Jahre 1945 kam er zu seiner Frau und Tochter, die nach Bayern verschlagen worden waren. Er holte von dort seine Familie nach Mesmerode 4a, Kreis Neustadt am Rüben’berge, wo fauch seine anderen Kinder wohnen. Seine Ehefrau Auguste geb. Krisdock ist am 19. 5. 1952 gestorben. Ldsm. Dobras betreibt in seinem jetzigen Wohnort einen Kohlenhandel Sein Gesundheitszustand ist auch nicht mehr so gut. Wir wünschen ihm noch nachträglich alles Gute und gratulieren herzlich. Amalienthal Frau Berta Konschak geb. Langner mit ihren Kindern Walter, Rudi, Erich und Hildegard, lebt jetzt in Hirsehau, Kreis Amberg, Hirschengasse 10. Der Ehemann Paul Konschak ist seit 1945 in Rußland vermißt. Der älteste Sohn Walter ist verheiratet und wohnt ebenfalls in Hirsehau, Hauptstraße 42. Die Familie grüßt alle Bekannten herzlich. Heimatblatt Nr. 6/1959 Besuch in Groß Wartenberg 1958 Links Amtsgericht, Turm der kath. Kirche, in der Mitte das Gebäude der Winnigschen Druckerei. Ober-Stradam Der S.tellmachermeister Hermann Späte und seine Ehefrau Anna. geb. Steuer. früher Ober-Stradam Nr. 77 wohnhaft, konnte am 9. Juni d. J. sein vierzigjähriges Ehejubiläum feiern. Er wohnt jetzt in Hasloch. Ffr.. Kreis Marktheidenfeld. Wir gratulieren noch nachträglich recht herzlich. Ottendorf Am Tage ihres 40jährigen Ehejubiläums ist die Ehefrau des Gastwirts Otto Czwing, Frau Marta Czwing verw. Nowak, geb. Weinert, plötzlich durch Gehirnschlag verstorben. Sie war bei vielen Heimatfreunden bekannt und beliebt gewesen. Das Ehepaar lebte nach der Vertreibung zuerst in Niederbayern, dann in München und seit 1956 bei seinem Sohn Herbert Nowak in Köln, Deutscher Ring 52. Hans Rößler, der schlesische Heimatschriftsteller. 70 Jahre! Am 7. Juni d.J. wurde der ,,Rößler-Hans“ siebzig Jahre alt. Er ist in Naselwitz, Kreis Nimptsch, nahe am Zobtenberge, geboren. Sein Vater war Gutsbesitzer, und sein Onkel war der Gymnasialdirektor Dr. Robert Rößler, der den alten Schlesiern durch sein unsterbliches Gedicht ,,Der obgehackte Nuußboomkrause“ bekannt ist. Robert Rößler hatte in Zobten ein Denkmal, eine Straße in Breslau-Pohlanowitz hieß die Robert-Rößler-Straße, und das RealGymnasium in Striegau hieß die Robert-Rößler-Schule. Hans Rößler wohnt heute in Banfe. Kreis Wittgenstein. Er hat - durch eigne Mühe, ohne ein Landesdarlehen zu erhalten, ein eigenes, schönes Blockhaus, ,,unten ein schöner Vorgarten, oben eine schöne Hypothek“ wie er uns schreibt. Wir können ihm keine schönere Geburtstagsfreude machen. als wenn wir uns eins seiner Bücher kaufen, - sie sind wirklich billig. die lustigen Hans Rößler-Bücher! Das soeben erschienene hochd&tsche Buch ,,Laßt uns lachen! Glossen über meine Frau, über mich und andre leicht komische Leute!“, 64 Seiten, kartoniert, mit dem Bilde des Verfassers und seiner Frau, der ,,Heldin“ vieler seiner Kurzgeschichten, Ladenpreis 1,50 Mark (bei ihm selbst bestellt enthält es sogar seinen Namenszug, - wichtig für Autogramm-Sammler!), ferner das mundartliche Buch ,,Heemte, guldne Heernte!“ mit vielen lustigen, zum Vortrag bei Heimatabenden geeigneten Gedichten, Ladenpreis 1,50 Mark. ,,Das lustige Hans Rößler-Buch“, hochdeutsch, Ladenpreis 1,50 Mark. Die Bücher sind entweder bei Hans Rößler (21b) Banfe über Laasphe, Westf., zu bestellen, oder bei uns zu erhalten. Im Gräfe und Unzer Verlag München erschien ,,Is Schläsisch ihs mer oageboarn“, Gedichte und Geschichten in schlesischer Mundart. Dieser Band enthält seine erfolgreichen Glanzstücke und dazu noch manches Unbekannte. Hans Rößler ist einer der ganz wenigen, die noch aus einer lebendigen Verbindung zum Volksgut und aus einem echten schlesischen Herzen heraus schreiben. Wir wünschen dem Jubilar noch viele Jahre bester Gesundheit und Schaffenskraft. Anschriften-Xnderungen Frau Cläre Weise, Frau Luzia Lebek, Alois Walczybok, Hermann Scholz, Georg Hoffmann, (22~) Aachen. Eupener Straße 247 (22a) Luthe iib. Wunstorf 431, bei Hannover (21b) Kaan-Marienborn, Kreis Siegen. Lärchenweg Hardheim (Odenwald), Adelbert-Stifter-Weg 18 (20a) NienburglWeser, Mindener Straße 81 Groß Nr. 6/ 1959 Gexhihte der Vareine und Verbünde Von den Innungen und oh Die Kirdwn und die kirdtlichen Einridtungen Wartenberger Gewerben Kriegerkameradschaft Goschiitz Zusammengestellt~omaetztenVorsitzen’deniß.Bilstry,früher Geschütz, Militscher Straße, Nieadergeschrieben von E. Sieg’ert (1. Fortsetzung) Nun kam das Jahr 1913; der Verein begann mit den Vorbereitungen der Feiern zur 100jährigen Wiederkehr der Befreiungskriege und der Feier des 40jährigen Bestehens des Kriegervereins. Diese fanden im Oktober 1913 mit Kirchgang, Festreden, Fackelzug und Tanz statt. Zur Erinnerung für die kommende Generation wurde auf dem Marktplatz (Ring) eine Jungeiche gepflanzt. Dort sollte eine Marmortafel aufgestellt werden, mit der Inschrift: ,,Jahrhunderteiche 1813-14-1913-14“. Die Tafel ist nie aufgestellt worden. 1914 brach der erste Weltkrieg aus und es traten andere Sorgen in den Vordergrund. Mit dieser Eiche hatte es noch eine besondere Bewandtnis. Während des Krieges 1914-18 rastete durchziehende Kavallerie auf dem Marktplatz. Da unmittelbar an der Eiche die Gemeindepumpe stand, wurden die Pferde an der Pumpe gefüttert, getränkt und am Geländer angebunden. Die Eiche wurde dabei derart beschädigt, daß sie langsam einging. An einem Sonntagmorgen im Herbst oder im Frühjahr war über Nacht eine schöne junge ,,Jahrhunderteiche“ wieder gewachsen. Wer dieses schöne Werk vollbracht hat, war öffentliches Geheimnis. Es wäre interessant, wenn ein Leser des Heimatblattes, der damals an der ,,Freveltat“ mitgewirkt hat, die Begebenheit schildern würde. Bis zur Übernahme des Vorsitzes im Kriegerverein durch Leutnant Heinrich im Jahre 1922 hat sich nichts Wesentli- Kriegerdenkmal in Goschiitz ches ereignet. Im ersten Weltkrieg verlor der Verein viele seiner Mitglieder. Viele waren Invaliden geworden. Die Armeen kehrten zwar unbesiegt aus dem Felde zurück, doch der Krieg war verloren. Das ldeuteche Vol,k stand vor den Trümmern seiner Herrlichkeit. Die Inflation machte auch die Vereinskassen leer. Es mußte neu angefangen werden. Große Mutlosigkeit war in den Reihen der Mitglieder vorhanden. Bei Leutnant Werner Heinrich zeigte sich diese jedoch nicht. Er regte die Errichtung eines Kriegerdenkmals an, berief eine Ausschußsitzung ein, in der er seinen Plan bekanntgab, und in einer einberufenen Generalversammlung wurde er mit Mehrheit genehmigt. Es wurde der Denkmalsausschuß gewählt, der sich aus folgenden Kameraden zusammensetzte: Georg Schipke, Otto Scholz, Paul Marsetz, Erdmann Siegei-t, Bruno Bistry, Heinrich Emner, Theodor Geritzen, Karl Fleischer, Hugo Brunz und Karl Becker. Die Firma Robert Schillheim legte einen Entwurf vor und knüpfte daran die Bedingung, daß der zu zahlende Erstellungsbetrag in Getreide abgegolten würde. Der Vertrag wurde abgeschlossen. Die Getreidesammlung ergab ein sehr erfreuliches Ergebnis. So konnte mit dem Bau des Denkmals sofort begonnen werden. Es wurde auch termingemäß fertiggestellt. Zum Fundament hatte die Herrschaft Goschütz den Zement geliefert. Der erforderliche Kies wurde im Wege der Gemeindearbeit angefahren. Das Fundament selbst wurde in freiwilliger Arbeit von Vereinskameraden (Fortsetzung folgt.) hergestellt. Heimatblatt Seite 7 Fern der Heimat sind verstorben: Gotthard Nelke, Bankbevollmächtigter, am 27. April 1959 in Düsseldorf, Neptunstraße 2011, früher wohnhaft in HainiRsgbg., Erholungsheim der Schlesischen Landesbank. (Siehe auch Anzeige.) Frau Marta Czwing, verw. Nowak, geb. Weinert, im Alter von 67 Jahren am 1. Mai 1959 in Köln, Deutscher Ring 52, früher Ottendorf. (Siehe auch Anzeige.) Frau Luise Ponert, geb. Feige, im Alter von 72 Jahren, am 8. Mai 1959, früher Geschütz, Mühlengrund. Letzter Wohnort Köselitz 47, Kreis Roßlau, Anhalt, (Siehe auch Anzeige.) Adolf Pluntke, Poststellenleiter, früher Geschütz, am 29. 4. 1959, in HalleSaale, Beesenstraße 219. Frau Mimi Hartebrodt, am 30. 4. 1959 im Alter von 85 Jahren in Gütersloh/Westfalen, An der Insel 4, früher Groß Wartenberg. Soziale Beratung Von Dipl.-Komm. Herbert Pietzonka, RietberglWestf. Frage des Herrn P. D. in M: Meiner Frau ist kürzlich Rente wegen Berufsunfähigkeit bewilligt worden. Die Rente ist erschreckend niedrig, weil sie nach neuem Recht berechnet wurde. Angeblich hat meine Frau die Anwartschaft aus den bis 1919 entrichteten Beiträgen nicht aufrecht erhalten. da in der Zeit von 1924 bis 30. 11. 1948 kein Beitrag entrichtet worden ist. Welche Auffassung vertreten Sie dazu? Antwort: Seit dem 1. 1. 1957 werden die Renten nicht mehr nach Grund- und Steigerungsbeträgen, sondern nach der Bemessungsgrundlage des Versicherten und nach seinen Versicherungsjahren berechnet (Leistungsprinzip!). Voraussetzung des Leistungsanspruches ist, daß die für den jeweiligen Versicherungsfall vorgeschriebene Wartezeit erfüllt ist, während es auf die Anwartschaft nicht mehr ankommt. Deshalb kann der einmal erworbene Anspruch auf künftige Leistungen vorbehaltlich einiger Besonderheiten nicht mehr verloren gehen. Bei Versicherungsfällen, die in der Zeit vom 1. 1. 1957 bis 31. 12. 1961 eintr’eLen, 1s~uie Rente jedoch nach altem Recht aus den bis zum 31. 12. 1956 zurückgelegten Versicherungszeiten zu berechnen, wenn dies für den Versicherten günstiger ist. Wer sich diese Möglichkeit aus der übergangsweise zugestandenen Vergünstigung erhalten will, muß folgende zusätzliche Voraussetzungen erfüllen: a) Die Anwartschaft aus den bis zum 31. 12. 1956 zurückgelegten Versicherungszeiten muß nach den bisherigen Vorschriften bis zu diesem Zeitpunkt erhalten gewesen sein. b) Für die Zeit vom 1. 1. 1957 an müssen für jedes Kalenderjahr vor dem Kalenderjahr des Versicherungsfalles mindestens 9 Monatsbeiträge entrichtet sein. Nach Ihrer Mitteilung hat Ihre Frau Beiträge zur Angestellten-Rentenversicherung in den Jahren 1912 bis 1919 und erneut von Januar 1949 bis 1957 entrichtet. Dies wird auch vom Rententräger bestätigt. Er bezieht sich aber in seiner Begründung darauf, daß die Anwartschaft aus den bis 1919 entrichteten Beiträgen nicht aufrechterhalten worden ist, weil in der Zeit vom 1. 1. 1924 bis 30. 11. 1948 kein Beit,rag entrichtet wurde. Leider sind sich alle Rententräger einig darin, die Rente nach altem Recht nur dann zu berechnen,-wenn die Anwartschaft aus a 11en Beiträgen zum 1. 1. 1957 erhalten ist, obgleich dies der Fall ist bei den nach dem 31. 12. 1948 entrichteten Beiträgen. Zweifellos ist in der Versicherungszeit Ihrer Frau eine Unterbrechung eingetreten. Ich bin jedoch der Auffassung, daß die Rententräger mit dieser Forderung nicht durchkommen werden; denn in den Ubergangsvorschriften der RentenNeuregelungsgesetze steht nichts darüber, daß die Anwartschaft für a 11e zurückgelegten Versicherungszeiten aufrecht erhalten sein muß. Meines Erachtens werden die Rententräger eines Tages diese zu Unrest berechneten Renten umstellen müssen, und zwar dann, wenn vom höchsten Sachgericht, dem Bundessozialgericht, ein entsprechendes Urteil gefällt wird. Ich glaube, daß wir darauf nicht mehr lange warten brauchen. Die LVA Westfalen teilt z.B. in gleichgelagerten Fällen folgendes im Rentenbescheid mit: ,,Sofern in den zur Klärung dieser Rechtsfrage bereits beiden Sozialgerichten an- Seite 8 Groß f Heimatblatt Wartenberger Nach einem arbeitsreichen, mit Sorgen um ihre Lieben erfülltem Leben, entschlief heute plötzlich und unerwartet meine liebe Frau, unsere herzensgute Mutter, Schwiegermutter und Oma, unsere gute Schwester, Schwägerin und Tante Nr. 6/ 1959 Anläplich der am 30. Juni 1959 stattfindenden Silberhochzeit grüfien alle früheren Geschäftsfreunde, Verwandten und Bekannten herzliehst August Bauch und Frau Martl, geb. Schröder ’ Bremen-Aumund, Hammersbecker Straße 154 Frau Marta Czwing verw. Nowak, geb. Welnert im Alter von 67 Jahren. Nach kurzer, schwerer Krankheit starb am 8. Mai 1959 an den Folgen einer Operation unsere liebe Mutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante In tiefer Trauer: Otto Czwing Herbert Nowak und Frau Elfriede geb. Micklis Wally Czwing Clara Weinert Familie Fritz Weinert Familie Max Weinert Enkelkinder Helga und Gerhard Köln, Deutscher Ring 52, den 1. Mai 1959 (früher Ottendorf, Kr. Gr. Wartenberg) Gotthard Frau Luise Ponert geb. Feige im Alter von 72 Jahren. Sie folgte unserem vor 3 Jahren verstorb,enen Vater in die Ewigkeit nach. In tiefer Trauer: Fritz Feige, Düsseldorf, Ratingen, Am kleinen a Rahm 6 Rudolf Ponert, Leipzig W43, Emil-Teich-Straße 3 Kurt Ponert, Coburg, Schlachthofstraße 6 Walter Ponert, Hesepe/Bramsche, Ostlandstr. 43 a, Osnabrück Schwester Gertrud Ponert, Menziken, Kanton Aargau, Schweiz Else Ponert, Köselitz 47, bei Coswig, Anhalt Hertha Kotzerke, geb. Ponert, München, Waldperlach Ullrich-v.-Hutten-Straße 23 Nelke Bankbevollmächtigter L I geb. 22. Mein lieber Bruder und unerwartet August 1903 gest. 27. April 1959 Mann und herzensguter Vati, unser guter Schwiegersohn, Schwager und Onkel, ist heimgegangen. Im Namen der Trauernden: Margarete Nelke und Tochter Bärbel, Düsseldorf, Neptunstraße 20,II Hubertus Nelke und Familie, Roda über RiesaiSachsen Erika Trunzer, geb. Nelke, Bad Godesberg, Friedr. Ebert-Straße 69 hängigen Verfahren unsere Auffassung nicht bestätigtwerden sollte, werden wir Ihnen die nach altem Recht berechnete Rente seit Rentenbeginn nachzahlen, ohne daß es einer Klage gegen diesen Bescheid oder eines besonderen Antrages bedarf. Ober das Ergebnis des Verfahrens vor dem Bundessozialgericht erhalten Sie in jedem Falle von uns Mitteilung.“ Falls der Rentenbescheid Ihrer Frau eine derartige verbindliche Mitteilung nicht enthält, empfehle ich Ihnen die Klage einzureichen, und zwar innerhalb eines Monats nach Zustellung des Bescheids. Unkosten entstehen beim Sozialgericht nicht. Dies ist für die Rechtsuchenden aus dem sozialschwachen Bevölkerungskreis sehr wichtig. Wehrpflichtige haben Ansprüche Frage der Frau A. M. in 0.: Mein Sohn wurde kürzlich zum Grundwehrdienst eingezogen. Da ich nur eine geringe Rente (90 DM) beziehe, hat er mich vor der Einberufung unterstützt (kein Kostgeld). Das war ihm durchaus möglich, weil er ein durchschnittliches Netto-Einkommen von 370 DM mtl. hatte. Jetzt fehlt mir diese Hilfe. Habe ich irgendwelche Ansprüche? Antwort: Ja! Nach dem Gesetz über die Sicherung des Unterhalts für Angehörige der zum Wehrdienst einberufenen Wehrpflichtigen steht Ihnen eine Einzelleistung zu, da Ihr Einkommen die Grenze von 200 DM (Ehepaar 400 DM) monatlich nicht überschreitet. Sie müssen jedoch nachweisen können, daß Sie von Ihrem Sohn regelmäßig unterstützt wurden (Postabschnitte, evtl. eidesstattl. Erklärung). Nach dem Tabellensatz hätten Sie Anspruch auf eine Unterstützung von 130 DM mtl. Da die Einzelleistung aber nicht den Betrag übersteigen darf, den der Wehrpflichtige seinen Familienangehörigen vor seiner Einberufung tatsächlich gewährt hat, können Sie nur 100 DM erhalten. - Nach einem arbeitsreichen Leben entschlief am 2. 4. 1959 unser lieber Bruder, Schwager und Onkel, der Bauer Gustav Steuer im 80. Lebensjahr. Er folgte seinem jüngsten Bruder Willi (Lehrer) und dessen Ehefrau 8 Monate später in die Ewigkeit. In stiller Trauer: Klara Steuer Ernst Steuer Etzleben a./d. Unstrut früher Klein Kose1 Der vordruckmäßige Antrag ist bei der für Ihren Wohnsitz oder Stadtverwaltung einzureizuständigen Landkreischen. Dem Antrag ist auch ein Nachweis über das Arbeitseinkommen in den letzten 12 Monaten vor der Einberufung des Wehrpflichtigen beizufügen. Außerdem ist der Rentenbescheid zur Einsicht vorzulegen. An weitere interessierte Landsleute: Der Wehrpflichtige selbst und die Familienangehörigen (Ehefrau, Kinder) haben ferner Anspruch auf folgende Sonderleistungen: Krankenhilfe, Beiträge zur privaten Krankenversicherung, evtl. Mietbeihilfe, Ersatz für Aufwendungen an Verpflichtungen aus Lebensversicherungsverträgen, Bauspar- und steuerbegünstigten Kapitalansammlungsverträgen oder aus dem Bau von Eigenheimen, wenn diese Verpflichtung bereits 12 Monate vor der Einberufung bestanden und 15O/o des Nettoeinkommens nicht übersteigen. Die Ehefrau eines Wehrpflichtigen hat z.B. immer einen Rechtsanspruch auf Bewilligung einer allgemeinen Leistung entsprechend dem Tabellensatz. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie selbst über ein eigenes Einkommen aus irgendeiner beruflichen Tätigkeit oder aus der Verwertung eines Vermögens verfügt. Das ,,Groß Wartenberger Heimatblatt“ erscheint einmal im Monat. Bezugsgebühr durch die Post: 1,80 DM im Vierteljahr zuztiglich 9 Pf. Zustellgebühr (Bestellungen bei jedem Postamt möglich); durch den Verlag: 1,80 DM zuzüglich 20 Pf. Porto. - Verlag: KarlHeinz Eisert, Buch- und Zeitschriftenverlag, Schwäbisch Gmünd, Vord. Schmiedgasse 62, Tel. 4285. Postscheckkonto: Stuttgart 59251, Girokonto: Kreissparkasse Schwäbisch Gmtind 3720. Schriftleitung und Anzeigen: KH. Eisert, Schwäbisch Gmtind, Sommerrain 9, Mitglied des Verbandes heimatvertriebener Verleger e. V. und der Arbeitsgemeinschaft schlesischer Herausgeber und Verleger von Heimatzeitungen. Anregungen, Wtinsche und standige Mitarbeit aller Heimatfreunde erbeten. - Ftir Beitrage mit Namenszeichen zeichnet der Verfasser verantwortlich. - Es gilt für Veroffentlichungen im Anzeigenteil die Preisliste Nr. 1, einspaltige mm-Zeile 20 Pf. - Druck: Remsdruckerei Sigg, Härte1 u. Co, Schwäb. Gmünd.