Fabelhaft: Eine Reise durch Indien

Transcription

Fabelhaft: Eine Reise durch Indien
11/2011
lufthansa.com
Perspektive
2050: Die
Flugzeuge
der Zukunft
Bold visions
for air travel
in 2050
Ulrich Tukur:
Aus dem
Leben eines
Tausendsassas
Interview
with multitalent
Ulrich Tukur
Fabelhaft:
Eine Reise
durch Indien
On the road in India:
a marvelous adventure
Unterhaltungsprogramm ab Seite 103
Entertainment program starting on page 103
The new feminine fragrance
Emma Watson
Your Golden Angel
A true story:
“One day a raging fire destroyed everything I possessed,
including my beloved jewellery.
Only one piece survived the inferno practically
undamaged: my Wellendorff necklace adorned with a
golden angel.
After this fire, jewellery has a completely different meaning for me;
because it proves that miracles do happen.”
Letter from Inga Lasmane of Riga, Latvia.
This letter is the inspiration for our new collection.
It came as a welcome reminder of the true value of jewellery:
To offer joy and protection.
No one else can see it, but you know the secret of your Wellendorff ring –
a little golden angel is hidden inside.
Read the whole story which inspired us to create this new collection at:
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BERLIN
KaDeWe, tel. +49 - 30 – 21 01 65 80
Hotel Adlon, tel. +49 - 30 – 20 45 52 88
HONG KONG
ifc, tel. +852 - 2540 1028
SAN FRANCISCO
Shreve & Co., tel. +1 – 415 860 4010
BEIJING: China World Mall • DÜSSELDORF: Königsallee • VIENNA: Heldwein • ZURICH: Beyer
LONDON: Boodles • TOKYO: Mikimoto • Wellendorff, tel. +49 - 7231 - 28 40 133, www.wellendorff.com
Wien feiert 2012 den 150. Geburtstag von Gustav Klimt.
Zahlreiche Museen würdigen den Ausnahmemaler mit Sonderausstellungen.
Klimt Year 2012 in Vienna – A kiss changes the world
In 2012 Vienna celebrates the 150th birthday of Gustav Klimt.
Numerous museums are holding special exhibitions in honor of this exceptional painter.
links: Gustav Klimt:
Beethovenfries,
(Detail), 1901/02
Poesie und die
schwebenden Genien,
Langwand rechts
© Belvedere, Wien
I
In Wien ist der Kuss etwas ziemlich Großes: 1,8 Meter
mal 1,8 Meter misst er. Und ist im Oberen Belvedere zu
finden. Die Rede ist von Gustav Klimts (1862–1918) bedeutendstem Gemälde, das zu den berühmtesten Kunstwerken
der Welt zählt. Gustav Klimt, der das Wien um 1900 maßgeblich mitgestaltete, würde 2012 seinen 150. Geburtstag
feiern. Wien nimmt dieses Jubiläum zum Anlass und stellt
das ganze Jahr unter das Motto „Gustav Klimt und die
Geburt der Moderne in Wien“. Zahlreiche Sonderausstellungen widmen sich 2012 dem herausragenden Schaffen
dieses Künstlers (Infos im Kasten).
© Belvedere, Wien (Leihgabe in der Secession Wien)
In Wien sind Klimt und seine Zeit nach wie vor allgegenwärtig. Zum Beispiel in der Secession. Das Gebäude in
unmittelbarer Nähe zum Naschmarkt ist nicht nur einer
der interessantesten Jugendstilbauten, sondern beherbergt
auch eines der Hauptwerke Klimts, den weltberühmten
Beethovenfries. Oder auch im Burgtheater, wo Klimt einige
Deckengemälde gestaltete. Nicht zu vergessen natürlich
das MAK – Österreichisches Museum für angewandte
Kunst/Gegenwartskunst, das mit Klimts Entwürfen für
den Fries im Brüsseler Palais Stoclet und mit dem Nachlass
der Wiener Werkstätte, der berühmten Produktionsgemeinschaft bildender Künstler, aufwartet.
An die Aufbruchsstimmung, die in Wien um 1900 in allen
Bereichen herrschte, erinnern auch die zahlreichen Jugendstilbauwerke und modernen Gebäude, die noch heute das
Stadtbild prägen. Die Bauten von Otto Wagner, Adolf Loos
und Josef Hoffmann sind Höhepunkt jeder Stadtführung.
rechts: Gustav Klimt:
Der Kuss (Liebespaar),
1907-1908
I
Stadt des Jugendstils
In Vienna, the art of kissing is quite prominent – measuring 1.8 meters by 1.8 meters. And this can be seen in
the Upper Belvedere. We are of course referring to Gustav
Klimt’s most important painting, “The Kiss”, which is one
of the most famous works of art in the world. Gustav Klimt
(1862–1918), who played a leading role in the shaping of
Vienna around 1900, would have celebrated his 150th
birthday in 2012. Vienna is marking this special anniversary
year with a series of events held under the banner of
“Gustav Klimt and the birth of Modernism in Vienna”.
Numerous special exhibitions in 2012 are dedicated to the
outstanding work of this artist (see info in box).
Klimt verbrachte die meiste Zeit seines Lebens in Wien. Hier
schuf er Werke von Weltrang. 2012 werden so viele wie
noch nie zuvor in Wien zu sehen sein. „Der Kuss“ natürlich
auch.
www.klimt2012.info
Sonderausstellungen im Klimt-Jahr 2012
// Special Exhibitions 2012:
Gustav Klimt/Josef Hoffmann. Pioniere der Moderne
// Pioneers of Modernism
25.10.2011 – 4.3.2012, Unteres Belvedere // Lower Belvedere
Gustav Klimt im Kunsthistorischen Museum
// Gustav Klimt at the Kunsthistorisches Museum
14.2 – 6.5.2012
Gustav Klimt. Eine (Zeit)Reise // A Journey Through Time
24.2 – 11.6.2012, Leopold Museum
© WienTourismus / Claudio Alessandri
Klimt-Jahr 2012 in Wien – Ein Kuss verändert die Welt
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Secession
Art Nouveau City
In Vienna, Klimt and the influences of his era are omnipresent to this day. Take the Secession for example.
Located on the Naschmarkt, this is not only one of the
most interesting Art Nouveau buildings, but it is also
home to one of Klimt’s main works, the world-famous
Beethoven Frieze. Or consider the Burgtheater, which
contains several ceiling paintings that were designed
by Klimt. Not to be forgotten is the MAK – Austrian
Museum of Applied Arts/Contemporary Art, which has
displays of Klimt‘s preparatory sketches for the frieze in
the Palais Stoclet in Brussels, and where the legacy of
the Wiener Werkstätte, the famous artists’ association,
can be admired.
The numerous Art Nouveau and Modernist buildings by
Otto Wagner, Adolf Loos and Josef Hoffmann are a reminder of the progressive mood that was so prevalent in
all aspects of Viennese life around 1900.
Klimt spent most of his life in Vienna. This is where he
created his most famous works of art. In 2012, more of
these than ever before will be on display in Vienna, including, of course, “The Kiss”.
www.klimt2012.info
Klimt – Zeichnungen // Drawings
14.3. – 10.6.2012, Albertina
Gegen Klimt. Die „Nuda Veritas“ und ihr Verteidiger Hermann Bahr
// Against Klimt. ”Nuda Veritas“ and her defender Hermann Bahr
10.5. – 29.10.2012, Österr. Theatermuseum // Austrian Theater Museum
Klimt. Die Samml. des Wien Museums // The Wien Museum Collection
16.5. – 16.9.2012, Wien Museum
Gustav Klimt und das Künstlerhaus // G. Klimt and the Künstlerhaus
6.7. – 2.9.2012, Künstlerhaus
Objekte im Fokus: Die Textilmustersammlung Emilie Flöge
// The Emilie Flöge Fabric Sample Collection
25.5. – 14.10.2012, Museum für Volkskunde // Folklore Museum
Damit Sie wissen, was Sie
in Wien alles erwartet:
To help you find out about everything
Vienna has to offer:
WienTourismus, 1020 Wien, Österreich
Vienna Tourist Board, 1020 Vienna, Austria
Tel. + 43 - (0) - 1- 24 555
Täglich 9 -19 Uhr (auch an Feiertagen)
Daily 9 a.m.-7 p.m. (including public holidays)
Fax: +43-(0)-1-24 555-666
E-Mail: [email protected], www.wien.info
www.facebook.com/WienTourismus
www.facebook.com/ViennaTouristBoard
welcome aboard
Liebe Gäste, Dear Guests!
Titel: Martin Morrell/ Gallerystock.com
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© Getty Images
Autumn in Germany. Wonderfully
affordable! Germany can be especia
lly welcoming in the autumn.
People gather in taverns and inns to
enjoy the cosy atmosphere and a glas
s of wine from the latest harvest.
Theatres, museums and galleries hav
e excelled themselves yet again with
a host of cultural attractions.
And the whole country is looking forw
ard to welcoming its visitors. If it wer
en’t for the golden hues of the
trees you might even think it were
spring.
Foto: Jürgen Mai
Warm hospitality as the days grow cool
er
Wie oft haben Sie sich schon gefragt, ob Sie lieber mit der Bahn,
mit dem Auto oder vielleicht doch mit dem Flugzeug reisen
sollten? Die Antwort ist eigentlich einfach: Sowohl als auch oder
je nachdem. Bei Reisen unter 300 Kilometer kommen eigentlich
nur Bahn oder Auto in Betracht. Für Strecken ab 500 Kilometer
ist das Flugzeug das wirtschaftlichste und umweltfreundlichste
Verkehrsmittel. Das belegen auch unabhängige Studien. Auf
nationaler Ebene geht es also nicht darum, den einen
Verkehrsträger gegen einen anderen auszutauschen. Es geht
vielmehr um eine intelligente Vernetzung von Straße, Schiene
und Luftverkehr, um eine effiziente und nachhaltige Mobilität zu
gewährleisten. Wenn Sie etwa von Heidelberg nach New York
reisen möchten, dann werden Sie per Auto oder Bahn nach
Frankfurt fahren und mit dem Flugzeug weiterfliegen. Auf
Interkontinentalstrecken ist der Geschwindigkeits- bzw. der
Zeitvorteil so erheblich, dass der Luftverkehr hier ohnehin
konkurrenzlos ist.
Der Bedarf an Mobilität wird weiter wachsen. Vorsichtige
Schätzungen gehen allein im Luftverkehrssektor von einem
Wachstum von fünf Prozent pro Jahr über die nächsten zehn
Jahre hinweg aus. Wenn wir daran teilhaben wollen, muss nicht
nur die Infrastruktur mitwachsen, es muss innerdeutsch und
innereuropäisch auch die sinnvolle Verknüpfung aller Verkehrsträger weiter vorangetrieben werden. Dafür setzen wir bei
Lufthansa uns im Rahmen diverser Initiativen und über unsere
Verbände ein. Warum? Weil alle Seiten profitieren. Besonders
Sie als Reisende, denn Sie können sich jederzeit für den bequemsten, effizientesten und preisgünstigsten Verkehrsträger
entscheiden, gleichzeitig Staus vermeiden und umweltfreundlich längere Distanzen zurücklegen.
In diesem Sinne wünsche ich nahtloses Reisen mit allen
Verkehrsträgern und, bis zum nächsten Mal an dieser Stelle,
eine gute Zeit!
Christoph Franz,
Vorsitzender des Vorstandes
Deutsche Lufthansa AG
Chairman of the Executive
Board and CEO,
Deutsche Lufthansa AG
How often have you asked yourself whether you should go
somewhere by car or take a train, or whether it wouldn’t perhaps
be better to travel by air? The answer is either “Do both” or “It depends.” It’s as simple as that. Rail or road is actually the best option for journeys under 300 kilometers. For journeys of 500 kilometers and more, air travel is the most economical and ecologically
compatible form of transportation. Independent studies have
proved this. So within Germany, say, it’s not about changing from
one form of transportation to another. It’s more about aiming at intelligent networking of road, rail and air travel facilities and getting
the right mix of efficient mobility. But let’s say you are planning to
travel from Heidelberg to New York. You travel by road or rail to
Frankfurt and then hop aboard a plane. When you are talking intercontinental mobility, the speed/time-saving benefits of air travel
are so enormous that nothing else can even begin to compete.
The need for mobility is growing and will continue to do so.
Even cautious estimates are predicting a five percent annual
growth rate in air travel alone over the next ten years. If we want to
be part of this, we will obviously have to make sure that our infrastructure keeps pace with that sort of growth rate. But equally important is that we press ahead with closer networking of all means
of transportation in both Germany and Europe as a whole. That is
why Lufthansa is pressing for action in this respect, both directly
and through the associations of which it is a member. Why? Because everyone will benefit. And especially you as travelers. Because it will mean that you will always be able to opt for the most
convenient, efficient and economical form of transportation, while
at the same time avoiding traffic congestion and being free to
choose the most ecologically sound solution over longer distances.
May I leave you with this thought and wish you quick, effortless travel whichever form of transportation you choose. Hoping to
welcome you again on board one of our services. Have a good day!
9
contents
Lufthansa Magazin 11/2011
24 Indien India
PERFORMANCE
AT YOUR FINGERTIPS
50 Sky Talk: Ulrich Tukur
travel
14
Blick von oben
38
Die Schlange in der Wüste: Wenn sich 4000 Kamele in
Äthiopien gleichzeitig auf den Weg machen
Caravan through the desert: A bird’s eye view of 4000
camels wending their way toward the Ethiopian horizon
16
18
Sport, Kunst, Architektur: Ein Emirat erndet sich neu.
Doch bei aller glänzenden Zukunft soll das arabische
Erbe dabei nicht vergessen werden
Motor sports, art and architecture Abu Dhabi is forging its
future while preserving its Arab heritage
Gepäckkontrolle
Die Schauspielerin Bettina Zimmermann packt aus
Baggage check Actress Bettina Zimmermann reveals all
Abu Dhabi
80
Souvenir
Philipp Lahm und das Meeresbild im Wohnzimmer
Ocean waves adorn the living-room wall in German
national soccer player Philipp Lahm’s apartment
Wissen
Aus aller Welt: Gute Gesten und kluge Tipps
Good to know Selected tips for global travelers
20
Accessoires
Haben oder nicht haben: Smarte Begleiter für unterwegs
To have or not to have Accessories for on the go
Hotels
TACTILE TECHNOLOGY
Herrliche Herbergen mit ganz großen Aussichten:
Auf Sylt, in Hongkong und am Gardasee
Hostelries with a view in Hong Kong, on Lake Garda
and on the North Sea island of Sylt
24
Wer von Delhi nach Rajasthan fährt, begibt sich auf
eine Reise der Sinne: Er trifft Arm und Reich, Tradition
und Moderne – ein Roadmovie mit Überraschungen
From Delhi to Rajasthan A ve-day trip through modern
India with many a traditional twist
10
Sky Talk
Indien
50
Ulrich Tukur …
… über sein großes Talent, sich stets ins rechte Licht zu
rücken: als Schauspieler, Musiker und Schriftsteller
German actor Ulrich Tukur talks about his talent for
catching the limelight as an actor, musician and writer
Lufthansa Magazin 11/2011
Fotos: Linke/laif; E. Hirsch
22
Touch the screen to get the ultimate multisports
watch experience with 11 functions including compass,
tide, chronograph split and lap.
IN TOUCH WITH YOUR TIME
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contents
Lufthansa Magazin 11/2011
62 Fliegen der Zukunft The future of air travel
84 Flughäfen: Minsk Airports: Minsk
aviation
9
Welcome aboard
Christoph Franz, Vorsitzender des Vorstandes Deutsche
Lufthansa AG, über nachhaltige Mobilität
Lufthansa Chairman of the Executive Board and CEO
Christoph Franz talks about sustainable travel
56
Boeing 747-8
Frisch gestrichen: Neuer Jumbo im neuen Gewand
Lufthansa livery A new jumbo gets a fresh paint job
58
News
Service & Infos aus der Welt der Kranich-Linie
Service updates from the world of Lufthansa
62
Fliegen der Zukunft
service
22
82
84
Impressum
Miles & More
Flughäfen von oben: Minsk
86
Star Alliance Partner: Fluggastinformationen
88
89
90
Unsere Flotte Our eet
Zeitzonen Time zones
Karten: Unser Streckennetz
Airports from above Minsk
Star Alliance Partners – what you need to know on board
94
96
Maps Our route network
Entfernungen Distances
Flughäfen Frankfurt, München und Zürich
Airports Frankfurt, Munich and Zurich
98
USA Einreisebestimmungen
Entry requirements for the United States
Forschung: Viel Fantasie für die Flugzeuge von morgen
Visionary projects The future of aircraft and air travel
Boeing
Beim größten amerikanischen Flugzeughersteller
arbeiten Menschen, die an ihre Visionen glauben:
Ein Besuch bei Boeing in Seattle
The many faces of Boeing We visit the production plant
near Seattle and meet the people who work for the
biggest aircraft maker in the USA
12
Lufthansa Magazin
iPad-App
Glänzender Auftritt: Die
747-8 wird gestrichen
und strahlt im prächtigen Kleid. In der
iPad-App präsentieren
wir Filme und Fotos
zur Lackierung des neuen Jumbos. Lufthansa Magazin
iPad app A shining example: The new 747-8 jumbo jet
emerges resplendent after its paint job. We show you the
entire process in photographs and on lm.
Lufthansa Magazin 11/2011
Fotos: Airbus; Flughafen Minsk
70
travel
Blick von oben
Danakil-Depression,
Äthiopien
14
Der renommierte Fotograf Michael Poliza erzählt jeden Monat von einem
Bild der Erde, das er aus der Luft aufgenommen hat.
Salzwüste, Schwefelquellen, brennende Hitze: In der Danakil-Depression hat
es das Leben in jeglicher Form schwer. Trotzdem tauchte plötzlich aus dem
Nichts eine rund zehn Kilometer lange Kamelkarawane auf, als wir über das
karge Land ogen. Der Treck mit etwa 4000 Tieren reichte bis zum Horizont.
Lufthansa Magazin 11/2011
Every month, renowned photographer Michael Poliza tells the story of a
picture he has taken from the air, somewhere on the planet.
Salt ats, sulfurous springs, scorching heat – every form of life has its
problems in the Danakil Depression. But, as we ew across this barren landscape, we suddenly spotted a caravan ten kilometers long stretching away
to the horizon. There must have been at least 4000 camels down there!
Verbindungen: Lufthansa iegt von Frankfurt nonstop nach Addis Abeba (ADD)
in Äthiopien sowie über Jeddah nach Asmara (ASM) in Eritrea.
Flights: Lufthansa ies nonstop from Frankfurt to Addis Ababa (ADD), the
capital of Ethiopia, and via Jeddah to Asmara (ASM), the capital of Eritrea.
lufthansa.com
15
travel
Gepäckkontrolle
Was steckt in Ihrer Tasche,
Bettina Zimmermann?
Die 36-jährige Schauspielerin hat als Model gearbeitet,
Schmuck designt und eine Boutique betrieben. Heute
arbeitet sie als Synchronsprecherin und steht vor allem für
Fernsehfilme vor der Kamera. Am Flughafen Berlin-Tegel
warf das Lufthansa Magazin einen Blick in ihre Tasche
What’s in your bag, Bettina? After modeling, designing
jewelry and running a boutique, these days the 36-year-old
works as a voiceover artist and in TV drama. Lufthansa
Magazin peeked into her bag at Berlin-Tegel Airport
1 Parfum
Mein bester Freund schenkt mir
jedes Jahr Poivre Samarcande von
Hermès zum Geburtstag: vier kleine
Fläschchen im Set, das immer genau
ein Jahr hält. Das Mini Fake It Kit
von Benet daneben ist ideal für
gestresste Leute mit müden Augen.
Scent My best friend always
gives me Poivre Samarcande by
Hermès for my birthday – a set of
four mini-bottles that last exactly a
year. The Mini Fake-it Kit by Benet
is great for giving tired eyes new
sparkle.
2 Süßigkeiten
Ich habe Energie für 20, deshalb
brauche ich öfter mal etwas Süßes.
Candy I’m a very energetic person
so I often need a sugar boost.
3 Sonnenbrille
Dieses Sondermodell von Prada
trägt am Rand meine Initialen.
Das macht es unverwechselbar
und ist sehr praktisch – wenn ich
Freunde besuche, liegen oft drei,
vier ähnliche Sonnenbrillen auf
dem Tisch.
Designer shades My Prada
sunglasses have my initials on the
frame. That’s useful when I visit
friends and there are three or four
similar pairs lying on the table.
4 Schmuck
Das weiße Kreuz hat der Münchner Schmuckdesigner Patrik Muff
entworfen. An anderen Tagen trage
ich auch Ringe von ihm.
Pendant This white cross is by
Munich jewelry designer Patrik Muff.
I sometimes wear rings by him, too.
[4]
5 DVD
Ich bin die Synchronstimme von
Sally, dem blauen Porsche aus
„Cars“. Mit Tricklmen kann ich
sogar bei meinem Sohn landen.
Movie I do the German voiceover
for Sally, the blue Porsche in Cars.
My little boy loves animated lms.
[5]
[3]
[2]
16
[6]
Unterwegs lese ich ja meistens
Skripte, aber ich habe immer auch
ein Buch dabei. „Die Vermessung
der Welt“ von Daniel Kehlmann liegt
mir sehr am Herzen.
Book I usually read scripts when
I’m traveling but always take a book
along. Measuring the World by Daniel
Kehlmann is one of my favorites.
Lufthansa Magazin 11/2011
Foto: Steffen Jänicke
6 Lektüre
[1]
Photo S.B.
travel
Wissen
So oder so
Importgut Hut
Spanier brachten den SombreroVorläufer nach Mexiko, britische
Eisenbahningenieure wahrscheinlich
den Bowler nach Bolivien – ein Hut
mit Botschaft: Sitzt er gerade, ist
seine Trägerin schon vergeben.
The Mexican sombrero originated
in Spain. The bowler hat – for which
Bolivia can probably thank British
railroad engineers – is interesting:
Placed straight on a woman’s head it
means she’s taken.
Mexico City
Sombrero
18
Schlagfertig
Gesten können in verschiedenen
Ländern unterschiedliche Bedeutungen haben. In ihrem Buch
„Versteh mich nicht falsch!“ (Bierke
Verlag, auch als iPhone-App
erhältlich) erklären die Journalistinnen Julia Grosse und Judith
Reker, was man mit Gesten sagt – ob
gewollt oder ungewollt. Wenn die
Handinnenäche auf die geballte
Faust schlägt, bedeutet das:
Jetzt habe ich wirklich ein Problem.
(Brasilien)
Schluss jetzt, genug diskutiert!
(Argentinien)
Es ist voll. (Kuba, Südafrika)
Communicating without words
Using your hands to express yourself can sometimes be risky because
a single gesture can mean quite
different things in different cultures.
German journalists Julia Grosse and
Judith Reker explain in their book
Don’t get me wrong! what it means to
make a st with one hand and slap it
with the palm of the other:
Now I’m in for it! (in Brazil)
Save your breath, you know I’m
right! (in Argentina)
It’s full, no more room! (in Cuba
and South Africa)
La Paz
Bowler
Unterwegs in Europa
Kleinkunst für alle
Der Concierge hilft …
Wo nde ich den
größten Flohmarkt
Londons?
Stefano Trovo, Concierge im The
Halkin in London: „Jeden Freitag
und Samstag werden auf dem
größten Flohmarkt der Stadt, dem
Camden Lock am Regent’s Canal,
Antiquitäten, Klamotten, WohnAccessoires, Möbelstücke und
vieles mehr verkauft, das Angebot
ist riesig. Wer geschickt verhandelt,
hat gute Chancen, ein originelles
Schnäppchen zu ergattern.“
Where will I nd the largest ea
market in London? Stefano Trovo,
concierge at The Halkin in London:
“Camden Lock is a eld of discovery. Set beside the Regent’s Canal,
it is very well known for antiques,
clothes, accessories and household
furnishing. This all-day affair on Fridays and Saturdays is the place to
brush up on your bargaining skills,
and it will keep your head spinning
with its variety.”
Wenn Ben Wilson arbeitet, bleibt
sein Blick am Boden kleben, genauer an Kaugummis, gedankenlos
ausgespuckt, aus Versehen platt
getreten. Vor 13 Jahren begann der
britische Künstler, diese Flecken
anzumalen, seit 2004 widmet er sich
ganz dieser Kunst. Seine Technik:
Wilson erhitzt die Kaugummimasse
mit einer Lötlampe, glättet sie, trägt
weißen Lack auf und beginnt, mit
Acrylfarben kleine Bilder zu schaffen. Bis zu zehn Stunden braucht
der Straßenkünstler für ein Gemälde,
mehr als 8000 dieser Werke schuf er
bislang – zu sehen auf Gehwegen in
ganz Europa.
Stuck on art When he’s working,
UK street artist Ben Wilson keeps
his gaze rmly xed on the ground
- on the lookout for chewing gum
people have carelessly discarded.
Thirteen years ago, he hit on the
idea of painting the squashed blobs
of gum and developed the technique
of heating it with a soldering iron
and smoothing it, before applying a
coat of white paint and nally using
acrylic paints to create a small,
round picture. It takes Wilson up to
10 hours to complete one of these
paintings, and so far he has created
8000 on sidewalks around Europe.
camdenlock.net
Lufthansa Magazin 11/2011
www.thebridge.it
Wie ein britischer Maler
Kaugummis in Kunstwerke verwandelt, wo Sie in
London den größten
Flohmarkt finden, was
Gesten sagen – und wer
die Hüte nach Mexiko
und Bolivien einführte
Good to know
How a British painter
turns chewing gum into
art, where to find London’s largest flea market,
what gestures mean –
and the truth about
Mexican and Bolivian hats
Völkerverständigung
Fotos: Alamy/mauritius
Besser,
Sie
kennen
sich aus
Your own story
travel
Accessoires
Dabeihaben
ist
alles!
[2]b
[7]b
[6]b
Finden Sie es auch ein bisschen
grau da draußen? Dann wird es Zeit,
den November fröhlich einzufärben!
[1]b Pinselstriche Mit den MACPinseln aus der Serie Cine-Matics
machen Sie sich selbst zum Kunstwerk. maccosmetics.com
[2]b Mitdenker Eine Kamera mit
gutem Gedächtnis: Die Powershot
SX230 HS speichert zu jedem Foto
per GPS den Ort der Aufnahme.
So kann man im Nachhinein mit
Google Maps die Reiseroute
nachvollziehen, ohne sich ständig
fragen zu müssen: Äh, wo war das
noch gleich? canon.de
[3]b Schmackhaft Weil das Auge
ja angeblich immer mitisst, sind die
kleinen Drops von Hint Mint in schicken Designer-Dosen verpackt.
dolphin-innovations.de
20
[1]b
[3]b
[5]b
[4] Klassiker Der Herbst kann
Ihnen nichts anhaben! Mit den
Moonboots von Jimmy Choo
stapfen sie wagemutig gen Winter.
apropos-store.com
[5] Duftnote In Color heißt das
neue Frauenparfum von Narciso
Rodriguez, es riecht nach Moschus, Rose, Pfirsich und Vanille.
narcisorodriguez.com
[6] Kinderleicht Der Callisto von
Cybex ist besonders leicht und
reisetauglich und kann mit nur
wenigen Handgriffen vom Kinderwagen zum Buggy umfunktioniert
werden. cybex-online.com
[7] Erfrischung Das Skin Power
Face Spritz von Terra Maxima ist
ein hervorragender Begleiter für
alle Vielflieger. Es spendet Feuchtigkeit und versorgt die Haut mit
Wirkstoffen. terramaxima.com
[4]b
There’s nothing like a splash of
sparkling color to brighten up a gray
November day.
[1]b Fancy brushwork Turn your
face into a work of art with this set
of multicolored MAC brushes from
the Cine-Matics series.
maccosmetics.com
[2]b Perfect memory The PowerShot SX230 HS has an integrated
GPS to keep track of where and
when each photo is taken. This
way, you can use Google Maps to
reconstruct your route without having to ask yourself repeatedly: Now,
where was that again? canon.de
[3]b Eye candy These Hint Mint
drops are packaged so delightfully
you won’t be able to resist them –
or the adorable designer box.
dolphin-innovations.de
[4] Chic and warm These classic
moon boots by Jimmy Choo will
chase away the autumn blues and
prove excellent companions all
winter long. apropos-store.com
[5] Heaven scent The new
Narciso Rodriguez fragrance for
women is called In Color and is
deliciously redolent of musk, rose,
peach and vanilla.
narcisorodriguez.com
[6] Baby convertible The Cybex
Callisto baby carriage is ultralight
and easy to travel with and quickly
converts into a stroller.
cybex-online.com
[7] Handy hydrator The Skin
Power Face Spritz is an ideal takealong for frequent flyers – small but
packed with soothing moisture, vitamins and antioxidants to combat
jet skin effect. terramaxima.com
Lufthansa Magazin 11/2011
Foto: www.apropos-store.com
Man könnte zur Not auch
ohne sie leben – aber
das muss man ja zum
Glück nicht: Lieblingsteile
für die Reise
To have or not to have
No question, you could
easily live without any of
these items. But perhaps
you’d prefer not to?
travel
Hotels
Herbergen in Höchstform
Drei Hotels in China, Italien und Deutschland vereinen die
Nähe zum Wasser mit Luxus und großartigen Aussichten
High-class hostelries
Three hotels in China, Italy and Germany – all close to
water, luxurious and with stunning views
Der Winterreifen der nächsten Generation.
Herausgeber/Publisher
Deutsche Lufthansa AG, Von-Gablenz-Str. 2–6, D-50679
Köln; Objektverantwortung/ Responsible for publication:
Benita Struve; Koordination/Coordination: Jens Polkowski;
das Lufthansa Magazin er scheint monatlich bei der
G+J Corporate Editors GmbH, Stubbenhuk 10,
20459 Hamburg. Geschäfts führung/Managing Directors:
Soheil Dastyari, Peter Haenchen, Julia Jäkel;
Publishing Manager: Melanie Jonas;
Tel. 040/37 03-5014, Fax: 040/37 03-5010,
www.corporate-editors.com
Redaktion/Editorial staff
Lufthansa Magazin, Stubbenhuk 10, D-20459 Hamburg,
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& Copy Editor: Helge Hopp; Chef vom Dienst/Duty Editor:
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(stellv.); Grafik/Layout: Astrid Thienhaus, Dirk Kleinschmidt;
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Druck/Printing: MOHN Media, Mohndruck GmbH,
Gütersloh, München, Stuttgart
Papier: LEIPA Ultra Mag plus. Hergestellt aus 100 %
Altpapier mit mind. 80 % post consumer fiber. Zertifiziert
mit dem „Blauen Engel“; zu 100 % FSC Recycled Paper.
111 Jahre nach der Eröffnung wurde
das Fünf-Sterne-Hotel Lido Palace
in Riva del Garda edel renoviert und
um einen modernen Anbau ergänzt.
Overlooking Lake Garda First
opened 111 years ago, the 5-star
Lido Palace Hotel has been renovated and has a modern extension.
Gipfel-Treffen in Hongkong
Allein schon seine Höhe lässt das Ritz Carlton in Hongkong alle
anderen Hotels überragen: Es verteilt sich auf die oberen 17
Etagen des 490 Meter hohen International Commerce Centre, damit
ist es das zurzeit höchste Hotel der Welt. Begrüßt werden die
Gäste in der Lobby im neunten Stock, von dort geht es weiter zur
eigentlichen Rezeption in der 103. Etage. Die 312 Gästezimmer
und Suiten sind zwischen 50 und 365 Quadratmeter groß. Wer hier
wohnt, hat einen fantastischen Blick über Hongkong – besonders
schön ist die Aussicht auf die asiatische Hafenstadt von der OpenAir-Terrasse der Bar Ozone im 118. Stock, 16 Etagen darunter benden sich das chinesische Restaurant Tin Lung Heen, das Tosca
mit süditalienischer Küche und The Lounge & Bar (Foto).
Summit meeting in Hong Kong Its height alone makes the Ritz
Carlton tower over all other hotels in Hong Kong. It occupies the
top 17 oors of the 490-meter International Commerce Centre
building, which makes it the highest hotel in the world. Guests are
rst welcomed in the lobby on the ninth oor before continuing up
to the actual reception desk on the 103rd oor. The Ritz Carlton’s
312 bedrooms and suites are between 50 and 365 square meters
in area and have fantastic views over the glittering city. One of the
most beautiful views is the one over the harbor from the terrace of
the Ozone bar on the 118th oor. Sixteen oors down are the Chinese restaurant Tin Lung Heen, the Tosca serving southern Italian
cuisine, and The Lounge & Bar (photo).
ritzcarlton.com
22
lido-palace.it
Wohnen mit Weitsicht
Ob Bibliothek oder Vinothek, Spa,
Golf oder Meerblick: Budersand hat
alles, was man für erholsame Tage
im Süden von Sylt braucht.
North Sea retreat Looking for a spa,
a good golf course, excellent wines
and a place to curl up with a book?
Then go to Budersand in the south
of the German island of Sylt.
Abonnenten-Service/Subscriptions
G+J Corporate Editors GmbH, Vertrieb, Lufthansa Magazin,
Feldstr. 23, 23858 Reinfeld, Tel. 04533/20 77 12, Fax:
04533/20 77 21. Preis für ein Jahres abonnement: 54 Euro
inkl. Porto- und Abwicklungsgebühren (Auslandspreise auf
Anfrage). Termin- und Preis änderungen vorbehalten. // Dates
and prices subject to change. Printed in Germany.
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Nr. 18, gültig ab 1. Januar 2011; Gesamtan zeigenleiter:
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Maud Gobron, Tel. 1/73 05 65 32; Großbritannien, Irland
(London): Rob Walker, Tel. 20/74 37 43 77; Italien (Mailand):
Stefanie Meierfrankenfeld, Tel. 2/20 52 67 20; Japan (Tokio):
Hiroshi Iwai, Tel. 3/32 22 78 12; Österreich und Südtirol
(Wien): Erwin W. Luthwig, Tel. 1/51 25 64 70;Portugal
(Lissabon): Paulo Andrade, Tel. 213/85 35 45;Spanien
(Madrid): Gema Arcas, Tel. 91/586 36 31;Dänemark und
Skandinavien:Mark Hjortkilde, Tel. 45/46 91 00; Schweiz
(Zürich): Hans H. Otto, Tel. 44/269 70 70; Türkei (Istanbul):
Dr. RehaBilge, Tel. 90-212/275 51 52;
USA Ostküste: Dustin K.Guzowski, Tel.
212/268 33 44; USA Westküste:
RalphLockwood, Tel. 409/879 66 66;
Indien (Mumbai): Marzban Patel, Tel.
22/22 04 88 90
budersand.de
Fotos: Chris Cypert; Stefano Scata; Jana Ebert
Haus am Gardasee
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrück licher
Genehmigung der Lufthansa. Für unverlangt einge sandte
Manuskripte und Bilder übernimmt die Redak tion keine
Haf tung. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die
Meinung der Autoren wider. Die se muss nicht mit der
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ex press permis sion of Lufthansa. The editor as sumes no
re sponsibility for the return of unsolicited manuscripts or
pictures. The opinions ex pressed in this maga zine are
those of the authors and not necessarily those of the editor.
Wintrac Nextreme SUV.
Ultra-High-Performance-SUV-Winterreifen,
entworfen von Giugiaro. Herausragende Leistungen unter allen winterlichen
Fahrbedingungen. Geschwindigkeitsindex Y (bis zu 300 km/h). Erfüllt schon jetzt
die ab 2012 geltenden europäischen Vorschriften in Bezug auf Nässehaftung,
Geräusch und Rollwiderstand.
Lufthansa Magazin 11/2011
w w w.v r e d e s t e i n . d e
travel
Indien
[1]
[3]
Indisch für Anfänger
Hunderte Farben, Tausende Klänge, unzählige
magische Momente: Eine
Reise von Delhi nach
Rajasthan ist eine Herausforderung für sämtliche Sinne. Nicht selten
prallen die Gegensätze
zwischen Arm und Reich,
Tradition und Moderne
hart aufeinander – ein
Roadmovie über Elefantenpolo, zustimmendes
Kopfschütteln, gewagte
Überholmanöver, Hochzeiten mitten auf der Straße und einen Tee bei
einer indischen Königin
[2]
Ode to India Hundreds of colors, thousands of sounds
and countless magical encounters: Traveling from Delhi to
Rajasthan challenges the senses in multifarious ways in a
country where wealth and poverty, traditional and modern
lifestyles often clash. Join us on a road trip complete with
elephant polo, affirmative head-shaking, daredevil driving,
weddings on the street – and tea with an Indian queen
[1] Ein Minarett der Moschee Jama
Masjid wirft seinen Schatten auf die
Straßen im Zentrum von Delhi. Fast
13 Millionen Menschen leben in der
Stadt, die stetig weiterwächst
One of the minarets of the Jama
Masjid mosque casts its shadow
across a street in Old Delhi. Almost
a million people live in this city, and
their number is growing
Delhi
Jaipur
Jodhpur
Agra
[2] In fünf Tagen reiste Autor Andreas Hilmer rund 1400 Kilometer
von Delhi nach Rajasthan und
wieder zurück. Hilmer war bereits
ein gutes Dutzend Mal in Indien
From Delhi to Rajasthan and back:
Contributing author Andreas Hilmer
(who has been to India at least a
dozen times) traveled about 1400
kilometers in ve days
[3] Schönheit im Abendrot: Im
17. Jahrhundert ließ Großmogul
Shah Jahan seiner verstorbenen
Lieblingsfrau Mumtaz Mahal ein
Mausoleum erbauen – das Taj Mahal
Splendid at sunset The 17th century
mogul emperor Shah Jahan built a
mausoleum in honor of his favorite
wife, Mumtaz Mahal – the famous
Taj Mahal
Fotos: Biskup/gettyimages; Hänel/laif; Hilmer
Text Andreas Hilmer
Lufthansa Magazin 11/2011
24
25
travel
Indien
12 miles
Playlist
„Goldberg-Variationen“, Johann Sebastian Bach
Mit dieser von Glenn Gould eingespielten Aufnahme des Klavierklassikers
entwickeln lange Fahrten ihre eigenen Landschaften von Klang und Bildern.
Glenn Gould’s recording of the piano classic helps to transform long journeys into a true experience amid landscapes of sound and images.
„Water down the Ganges“, Prem Joshua & Manish Vyas
Eine Musik, die Indien stimmungsvoll erklärt, auch wenn man gerade nicht
am berühmten Gangesuss ist.
You don’t have to stand on the banks of the Ganges to enjoy this magical
music. It conjures up India no matter where you are.
„Bombay Bhangra Club“, verschiedene Künstler
Viele schnelle Tanztitel aus berühmten Bollywood-Filmen.
Lively Bollywood dance tunes performed by a variety of artists.
Tag 1
[1]
[1] Zäh ießt der Verkehr auf den
Straßen von Delhi, zur Rushhour
schieben sich klapprige Fahrradrikschas neben Motorrollern, Tuk-Tuks
und Ochsenkarren durch die Altstadt
Trafc is slow-moving on the streets
of Delhi. Cycle rickshaws, scooters,
tuk-tuks and ox carts ll the old town
at rush hour
[2]
[2] Ein neuer Freund: In Delhi lernt
Autor Andreas Hilmer Ali kennen.
Mehr als eine Milliarde Menschen
leben in Indien, wer durchs Land
reist, bleibt nicht lange allein
A friend for the day Contributing author Andreas Hilmer met Ali in Delhi.
India has more than a billion people,
so you’re never alone for long
[3]
Fotos: Foellmi, Favre/REA/laif (2); Kidrowski/dpa/Picture-Alliance; Hilmer
[d ]
26
Jama Masjid
Die Moschee, eine der größten
Asiens, liegt mitten in Old Delhi.
Wer die Stufen ins Minarett
hochsteigt, erhält zur Belohnung
einen perfekten Panoramablick.
One of Asia’s largest mosques,
Jama Masjid is in the middle of
Old Delhi. Climb the steps to the
top of the minaret and you will
be rewarded with a magnicent
view of the city.
Pind Balluchi Restaurant
2105 D. B. Gupta Road, Delhi,
Tel. +91-11/45 07 77 77,
pindballuchi.com
Typisches Restaurant für alle
Schichten, stilvoll und lecker, im
Einkaufsviertel Karol Bagh.
Stylish and typical all-class restaurant serving delicious fare in
the Karol Bagh shopping area.
Lufthansa Tipp
Lufthansa iegt täglich nonstop
von Frankfurt und München
nach Delhi (DEL).
Lufthansa ies daily nonstop
from Frankfurt and Munich to
Delhi (DEL).
lufthansa.com
Day 1
Ankunft in Delhi J Old City: Kulturschock mit Milchreis
Indien, das ist halb Sage, halb Gerücht. In fünf Tagen werde
ich von Delhi mit dem Auto und dem Nachtzug ins farbenfrohe
Rajasthan reisen. Aber schon der Flughafen in Delhi wird zum
kulturellen Transitbereich: sanftes Tabla-Getrommel aus den Lautsprechern bei der Einreise, man wechselt Scheine, die Gandhis
Bild zeigen, und überall ist ein sympathisches Singsang-Englisch
zu hören, das anfangs kaum ein Fremder versteht. Vor der Tür
dann der Frontalangriff auf alle Sinne: Man schmeckt, riecht und
spürt Indien. Bedingungslos. Rund 1,2 Milliarden Menschen, ab
jetzt ist man nie mehr allein. Es ist heiß, stickig, laut, bunt. Und:
Alles ist anders. Ade, du mein bekanntes Wissen! Im Gespräch
schüttelt und wiegt der Inder zum Beispiel sanft seinen Kopf – er
meint damit aber nicht „Nein“, sondern „Ja, gern, Sir!“
„Da, iss das“, scheint mir unter dem Minarett der größten
Moschee Indiens, der Jama Masjid in Old Delhi, mein Sitznachbar zu sagen. Er mag wohl 50 Jahre alt sein, stellt sich als Ali vor
und reicht mir ein duftendes Schälchen. Ich verstehe nichts, wiege aber, lernfähig, meinen Kopf hin und her: „Ja, gern, Sir!“ Mein
angehender Freund (unrasiert, Unterhemd, gütiges Gesicht) und
ich (unsicher, müde, schwitzend) sitzen auf den sonnenwarmen
Steinstufen. Oben am Tor warten geduldig die Bettler auf Almosen, unten radeln klingelnd Fahrradtaxis vorbei. Und nach dem
ersten Löffel weiß ich: Es ist der Milchreis meines Lebens. Zart
geschlagen, warm wie Apfelstrudel und mit 1000 betörenden
Kräutern ohne Namen. Stumm löffeln wir also Milchreis. Der süße Tee dazu kommt im Einmalschälchen aus Ton. Und bevor ich
etwas sagen kann, ruft über uns der Muezzin zum Gebet. Mein
Milchreisfreund Ali muss gehen, und ich muss mit. Wie selbstverständlich hakt Ali seinen kleinen Finger in meinen: ein sanfter
Kulturschock. Hand in Hand schlendern wir durch das jahrhundertealte Rote Tor der großen Moschee.
The Hans
15 Barakhamba Road, Delhi,
Tel. +91-11/66 15 00 00,
hanshotels.com
Ein Großstadthotel zum Ankommen und Eingewöhnen. Mitten
am Connaught Place gelegen,
dem Herzen der Stadt.
Check in and feel at home at
this metropolitan hotel, located
in Connaught Place and right in
the heart of the city.
Arrival in Delhi J Old City: Rice pudding and culture shock
[3] Auch abends zieht es die Menschen in Delhis Altstadt-Viertel mit
seinen unzähligen kleinen Gassen;
Besucher können sich von Fahrradtaxis zu den Läden fahren lassen
Crowds ock to the maze of narrow
streets in Old Delhi even in the
evening. Cycle taxis are on hand to
drive visitors to the shops
[4] Drei Toranlagen, 40 Meter hohe
Minarette: Die Jama Masjid ist das
größte islamische Gotteshaus Indiens, errichtet wurde es aus rotem
Sandstein und weißem Marmor
Jama Masjid is the largest mosque
in India. It is built of red sandstone
and white marble and has three portals. Its minarets are 40 meters high
[4]
Lufthansa Magazin 11/2011
[e] Half legend, half rumor – that’s India. I am about to travel by car and night train from Delhi to colorful Rajasthan. Delhi Airport is itself a cultural transit zone where tabla drums provide a gentle backdrop to the friendly, sing-song English voices
all around, which foreigners like myself at first find hard to understand. I exchange my euros for bills and coins displaying the image of Gandhi, and step outside. My senses are bombarded by
the unmistakable taste, smell and feel of India. Around 1.2 billion
people live in this hot, humid, loud, colorful country, and you are
never alone. Everything is different, too. When an Indian shakes
his head in a gentle kind of waggle, he does not mean “No,”; he
means, “Yes, with pleasure, Sir!” And that’s just the beginning.
“Here, eat this,” the man beside me beneath the minaret of
India’s largest mosque, Jama Masjid in Old Delhi, appears to be
saying. He looks about 50 and introduces himself as Ali as he offers me a small bowl of something that smells delicious. I understand nothing, but waggle my head in an eager attempt to fit in:
“Yes, with pleasure, Sir!” My new friend in the making (unshaven,
kindly, wearing an undershirt) and I (self-conscious, weary, perspiring) sit together on sun-warmed steps. Up by the gate, beggars wait patiently for alms; below me, bicycle rickshaws trundle
past, their bells ringing gaily. I taste the first spoonful from the
proffered dish: this is the best rice pudding I have ever eaten!
Lightly whipped, warm as apple strudel and laced with a thousand delightful spices. The sweet tea that accompanies it comes
in disposable clay bowls. Before I can say anything, the muezzin
calls us to prayer. Ali has to go, and I have to go with him. We
stroll through the centuries-old Red Gate of the great mosque,
Ali hooking his little finger through mine as though it were the
most natural thing in the world – a gentle culture shock.
27
travel
Indien
133 miles
The Grand Imperial
M.G. Road, Agra, Uttar Pradesh,
Tel. +91-562/225 11 90,
hotelgrandimperial.com
Das schöne Hotel aus der Kolonialzeit hat 30 Zimmer. Kurzer
Weg zum Taj Mahal, das man
so mehrmals besuchen kann.
Besonders malerisch ist es dort
am Abend.
A beautiful hotel with 30 rooms,
dating from the colonial era.
Located close to the Taj Mahal,
it gives guests the chance to
visit the mausoleum any number
of times.
Literatur
„Der Weltensammler“, Ilija Trojanow
Aus dem Leben eines britischen Ofziers, der im 19. Jahrhundert durch
Indien reiste. Das Buch schildert sehr anschaulich die Welt von damals.
The Collector of Worlds: a British ofcer’s travels in 19th century India.
„Shiva Moon“, Helge Timmerberg
Anekdoten in drastischer Sprache für Indien-Fans und Neugierige.
India fans and inquisitive readers will enjoy the bold anecdotes in this book.
Taj Ganj
Rund um diese Straße in Agra
ndet sich ein schönes Restaurant neben dem anderen, fast
jedes serviert abends auf den
beleuchteten Dächern indische
Gerichte wie Tandoori Chicken.
„Freedom at Midnight”, Larry Collins / Dominique Lapierre
Das spannendste Geschichtsbuch über Indiens Weg in die Unabhängigkeit:
eine Wahrheit, ein Krimi, ein Klassiker!
This exciting, non-ction account of India’s path to independence is a history book, a detective story and a real classic rolled into one.
Good restaurants abound on
and around Taj Ganj street in
Agra. Most serve Indian specialties, such as tandoori chicken,
on their illuminated rooftops.
Rikscha-Fahrt
Sehenswürdigkeiten wie das Taj
Mahal oder das Rote Fort kann
man gut per Rikscha ansteuern,
die meisten Fahrer sprechen
Englisch und bieten sich als
Reiseführer an. Tipp: Vor der
Fahrt den Preis für eine Stunde
aushandeln und nie im Voraus
zahlen – dann wartet der Fahrer
auch, wenn man mal aussteigt.
Most rickshaw drivers speak
English, double as guides, and
will take visitors to sights like
the Taj Mahal and the Red Fort.
Always arrange an hourly price
but don’t pay up front or your
driver may not wait for you.
Day 2
Delhi J Agra J Taj Mahal: Liebe in Marmor
Delhi J Agra J Taj Mahal: Love in the shape of marble
[d ] Ich wische mir den Schlaf des Morgenzugs aus den Augen
und lasse mir Socken aus Plastik über die Schuhe stülpen – um
keinen Preis darf der Marmor des Taj Mahal leiden! Er wurde
weiß und jungfräulich und aus reiner Liebe verbaut, als im 17.
Jahrhundert der Mogulherrscher das Prunkmausoleum für seine
verstorbene Lieblingsfrau erschuf. Ich streichle über kunstvolle
Blumenornamente aus blitzenden Halbedelsteinen, auf Reliefs
ertaste ich magische Bilder. Wer so früh da ist, kann erleben,
wie sich aus dem Nebel die schneeweißen Türme erheben, wie
Tau die Kuppeln weiß zu waschen scheint. Später dann das ewige Schauspiel: Menschenmengen in bunten Gewändern fluten
die Plätze. Sie staunen und sie fotografieren, in stetem Wechsel.
Am Abend begegnen mir in den engen Gassen Kamele,
heilige Kühe und kurz darauf wieder die Liebe: Bunte Lichter und
schrille Blasinstrumente vor einem Lehmhaus künden von einer
Hochzeit. Der Bräutigam wird durch die Gasse geführt: stolz,
etwas steif und schnurrbärtig, thronend auf einem weißen Pferd.
Die Braut kommt aus dem Dunkeln, wird von korpulenten Frauen
herangeführt. Ihr Gesicht bleibt unsichtbar hinter Schleiern, nur
die Hände voller Henna-Malereien darf sie zeigen. „In Agra geschieht alles aus Liebe“, beteuert Anup, der Bräutigam. Dennoch
waren es seine Eltern, die dem 24-Jährigen eine Frau ausgesucht haben. Wir diskutieren. „Bei uns kommt erst die Hochzeit,
und dann wird daraus Liebe“, ruft er mir zu. Bald tanzen alle verzückt, einige Gäste lassen kleine Geldscheine regnen. Am Ende,
nach ungezählten zuckersüßen Speisen, steht die Braut da und
weint. Sie nimmt Abschied, man muss es ihr ansehen. Später
wird hinter den Tränen die Liebe hervorkommen – so sei das,
sagen sie, in Indien. Anders. Man möchte es glauben.
[e ]
28
[1]
[1] Doppelt so schön: Das Taj Mahal
spiegelt sich im Fluss Yamuna. Rund
2,4 Millionen Besucher sehen jedes
Jahr das Mausoleum in Agra, an dem
einst 20 000 Handwerker bauten
The Taj Mahal in Agra reected in
the Yamuna River. Built by 20 000
craftsmen, it is admired by 2.4 million visitors every year
[2] Am Straßenrand zwischen Agra
und Jaipur ziehen Kamele Karren mit
Brennholz. Auch weil sie sich gut an
Hitze anpassen, werden Kamele in
Indien als Lasttiere genutzt
Camels pull a load of rewood on
the road between Agra and Jaipur.
Camels are used as work animals
because they adapt well to the heat
[2]
Fotos: Harscher, Jonkmanns, Büssemeier/laif (3); gettyimages
Tag 2
[3] Kunstvolle Bilder: Zur Hochzeit
werden die Hände der Braut mit
Henna bemalt. Die Ornamente,
„Mehndi“ oder „Mehendi“ genannt,
haben ihren Ursprung in Persien
Intricate artwork Henna paintingstraditionally adorn the hands of an
Indian bride. The decorative patterns
originated in Persia
[3]
Lufthansa Magazin 11/2011
[4] Ein Paar heiratet in traditioneller
Kleidung: Auch wer wenig besitzt,
putzt sich festlich heraus. Bei der
Zeremonie segnet die Familie der
Braut den zukünftigen Ehemann
Traditional event Even those with
little money don sumptuous clothes
for a wedding. During the ceremony,
the bride’s family blesses the groom
[4]
I had dozed off on the train and am still half-asleep when
someone slips plastic socks over my shoes before allowing me
into the Taj Mahal. The marble must be protected at all costs!
The magnificent, 17th century mausoleum was built in white, virginal marble to express the pure love of a Mogul ruler for his favorite wife. I caress the exquisite floral ornaments made from glittering semi-precious stones, run my hand over the magical
images depicted in reliefs. Early-morning visitors are treated to
the sight of gleaming, snow-white towers rising out of the mist as
if freshly washed. Later visitors get to see surging crowds of people in brightly colored robes moving in endless waves across the
surrounding gardens. They come, they gaze, they take pictures
and move on, making way for the next wave.
Wandering the narrow streets at dusk we encounter camels,
holy cows and shortly afterwards, true love – outside a clay
house, where colored lights and wind instruments announce a
wedding taking place. Sitting proudly, if stiffly, enthroned upon a
white horse, the mustachioed bridegroom is led up the street. His
bride emerges from the shadows, nearly invisible behind her
veils. She is only allowed to reveal her henna-patterned hands.
“Love is behind everything in Agra,” claims Anup, the 24-year-old
bridegroom, although his parents chose his wife. We discuss the
matter briefly. “We celebrate the wedding first and then find love,”
he explains. Then they all dance and some guests shower the
newlyweds with small money bills. In the end, after consuming
numerous sweet dishes, the tearful bride stands up amid the
throng to bid farewell to her family. It is important that this is seen.
Later, love will emerge from behind her tears. That’s how it is in
India, they say. Different. One would like to believe it.
29
travel
Indien
Tag 3
Agra J Jaipur: Schlangen kennen keine Regeln
„Bitte hupen und nachts Scheinwerfer aufblenden!“ Kein
Lastwagen würde ohne diesen handgemalten Befehl am Heck
eine indische Straße befahren. Wie sollte man sonst vernünftig
überholen? Amir, mein Fahrer, ist 39 Jahre alt. Er erklärt mir den
Straßenverkehr: Tiere und Fußgänger ganz links im Staub, Fahrräder daneben, solange Platz ist, und Autos immer schön stur
auf dem Asphalt. So schaukeln wir – mal gemütlich, meist gefährlich – durch Wüsten-Rajasthan, das Land der Turbankrieger.
Anhalten wird Amir nur, wenn ich „Toilet“ rufe, wenn er Hunger
hat, oder bei Kühen, denn die könnten eine Wiedergeburt sein.
Bei allen anderen hat er Vorfahrt, die nimmt er sich mit abenteuerlicher Geschwindigkeit und nimmermüdem Hupen.
Niemals sollte man in Indien selbst Auto fahren, Leihwagen
gibt es meist nur auf dem Papier. Inder fahren nicht schlecht Auto, sie fahren einfach ... anders. Ihr Motto: Alles ist erlaubt, denn
ich habe die Götter auf meiner Seite! Und das sind zumindest bei
Hindus sehr, sehr viele. Hier ist das Land der Transport-Improvisationen. Ein Trecker mit Dutzenden Hochzeitsgästen auf dem
Anhänger, fußlahme Pilger mit Affen an der Leine, Kamelkarren
vom Markt oder bemalte Arbeitselefanten: Sie alle treffen aufeinander, nur gelten eben keine Regeln. „Wofür sollen die gut
sein?“, fragt Amir und lacht. Auch die Schlange, die wir gerade
rasant umkurven, steht auf keinem Verkehrsschild. Manchmal
hält Amir irgendwo an, um kurz, aber entschlossen einem von
Tausenden hinduistischer Götter mit einer schnellen Andacht am
Steuer zu huldigen. Aber sonst, sagt er grinsend, sei es sein
Job, mich nach Jaipur zu bringen. „Und die Landschaft erkennt
man eh nur, wenn man fährt, und nicht, wenn man immer anhält“, so seine Philosophie. Ich schüttle meinen Kopf zum indischen „Ja, stimmt“, Amir schüttelt zurück. Wir verstehen uns.
Keine Diskussion mehr bis Jaipur, der Stadt der rosa Wände.
Stunden später rollen wir hupend durch ein historisches
Stadttor. Affenfamilien zeigen uns schmatzend ihre roten Hintern.
Mauern aus rosa Sandstein, wohin man blickt. Dann stehe ich
vor dem Palast der Winde mit winzigen Erkern, aus denen die
vielen Frauen des Herrschers früher heimlich das Straßenleben
beobachten durften. Heute gibt es in Rajasthan zwar noch immer Maharadschas, aber ihre Frauen fahren Auto. Und aus den
[d ]
30
[2]
[4]
143 miles
Bhanwar Vilas Palace
Karauli, Rajasthan, Tel. +917464/25 14 69, karauli.com
Zwischen Agra und Jaipur wohnen Reisende bei einer echten
Fürstenfamilie, die ihre historischen Paläste zu Hotels umgewandelt hat. Sehr traditionelle
Architektur und sehr freundliche, familiäre Atmosphäre.
Travelers can spend the night
here with a genuine royal family
in the friendly and intimate atmosphere of historical palaces,
which have been converted into
hotels.
Amber Fort
Von Jaipur aus sollte man unbedingt das sehenswerte Amber
Fort etwa elf Kilometer vor der
Stadt besuchen. Man erreicht
es von der Straße aus auf einem
geschmückten Elefanten, der
einen bis nach oben bringt.
Visit the Amber Fort – on the
back of a decorated elephant.
It’s well worth the trip and only
about 11 kilometers from Jaipur.
[3]
Elefantenpolo
Eco Adventures, Delhi,
Tel. +91-11/26 11 55 04,
magical-india.com
Am Telefon informiert Mr.Singh
von Eco Adventure in Delhi,
wann das nächste Spiel in
Jaipur zu sehen ist. Auch mit
Tierbeobachtungen und Touren
kennt er sich gut aus.
Call up Mr. Singh of Eco Adventure in Delhi to nd out when
the next game of elephant polo
is on in Jaipur. Animal watching and animal tours are his
specialty, too.
[1] Mit Hupe, Aufblendlicht und
der Hilfe der Götter: Amir fährt den
furchtlosen Autor durch Rajasthan
Amir relies on his horn, headlights
and Hindu gods to get our intrepid
author through Rajasthan
[2] Auf den Straßen von Jaipur treffen Fahrräder auf Autos und Busse,
fast alles scheint erlaubt
Anything goes on Jaipur’s streets
[3] Make-up für Dickhäuter: Zum
Elefanten-Festival in Jaipur werden
die Tiere bunt angemalt
Pretty pachyderms all made up for
the elephant festival in Jaipur
[4] Große Sportler: Manchmal wird
auch nachts Elefantenpolo gespielt,
wenn die Hitze langsam nachlässt
XL athletes: Elephant polo is played
at night, when the heat lets up a little
Day 3
Agra J Jaipur: Snakes aren’t interested in rules
Erkerfenstern schauen zahlende Touristen. Ich aber will zum Polo.
Mit Elefanten! Doch erst nach Sonnenuntergang, wenn es mit 35
Grad Celsius etwas kühler ist, beginnt das Spektakel: Stolze Männer klettern im Mondschein auf mächtige Dickhäuter, schultern elegant meterlange Stöcke und treiben ihre Rüsseltiere hinter einem
Ball her. Ich darf sogar mitspielen, nehme hinter Rajiv, dem etwa
30-jährigen Teamchef, vorsichtig Platz. „Das Tier ist meine Sache“,
sagt er, „du schwingst den Stock, der Ball muss ins Tor.“
So weit, so klar. Aber wo immer Rajiv uns auch schaukelnd
hinlenkt: Bis ich den Schläger am Boden habe, ist der Ball längst
weg. Nur einmal – Rajiv, der Elefant und ich dringen aus der Tiefe
des Raumes in den Strafraum ein – habe ich Glück: ein Blick, ein
Schlag: Tooooooor! Amir am Auto lächelt gnädig. Er interessiert sich
eher für Motoren als für Elefanten, auch in dieser Nacht. Dann geht
es weiter: kurz hupen, lange aufblenden und im Windschatten vorbeiziehen, trotz Kurve. Ich schließe lieber die Augen.
Lufthansa Magazin 11/2011
“Horn please, used dipper at night!” – No truck driver would
venture onto the road in India without these instructions painted
on the back of his vehicle. How else should they overtake each
other safely? Amir, my driver, is 39. He explains how traffic works
in India: Animals and pedestrians keep to the far right, in the
dust, bicycles are ridden next to them provided there’s enough
room, and cars like ours stick to the asphalt. And so we bump
along – sometimes quite sedately, usually at great peril – through
the deserts of Rajasthan, the land of the turbaned warriors. Amir
will only stop if I shout “toilet,” if he’s hungry, or for cows because they might be a reincarnated relative. With all other obstacles, he has right of way and exercises it with breathtaking speed
and tireless beeping of his horn.
Visitors to India should never attempt to drive themselves.
And anyway, rental cars only really exist on paper. It’s not that Indians are bad drivers, though; they just drive… differently. Their
[e ]
Fotos: Hilmer (2); Roemers/laif; Photosindia/Corbis
[1]
motto: Everything is allowed because the gods are on my side!
And if you’re a Hindu, that’s an awful lot of gods. This is the land of
improvised transportation. A tractor pulls a trailer loaded with dozens of wedding guests, footsore pilgrims lead a monkey on a
leash, camels draw market carts and painted elephants are used
for work. Anything goes here and is allowed on the road, except
there aren’t any rules. “What’s the point?” Amir asks with what
looks suspiciously like a mocking smile. There’s no sign saying
“snake crossing,” either, although we just swerved around one in
the road. Sometimes Amir stops the car in what appears to be the
middle of nowhere to say a short prayer to a Hindu god, one of
thousands. But otherwise, as he explains with a broad grin, it’s up
to him to get me to Jaipur. “And you can only really appreciate the
scenery when the car is in motion; not when you keep stopping,” is
his driving philosophy. I shake my head in an approximation of the
Indian “Yes, you’re right,” and Amir waggles back. We understand
each other. No more talking now until Jaipur, the city of pink walls.
Hours later, we roll honking through a historical city gate. Families of monkeys smack their lips and display their red rear ends.
There are walls of pink sandstone wherever you look. Suddenly I
find myself in front of the Palace of Winds with its tiny oriel windows
from which the ruler’s many wives must once have secretly observed life on the streets below. There are still maharajas living in
Rajasthan today, but their wives drive cars. And tourists now peer
out of the oriel windows. I’m more interested in polo, though. On elephants! But the show doesn’t begin until after sundown, when the
temperature cools down – to about 35 degrees Celsius. Then,
proud men climb onto the backs of mighty pachyderms in the
moonlight, shouldering sticks three meters long, and urge their
mounts to go after a ball. I’m even allowed to join in, carefully take a
seat behind Rajiv, the thirtyish team captain. “I’ll guide the elephant,” he says, “you swing the stick, the ball has to go into the
back of the net.” So far, so good. But no matter where Rajiv maneuvers us, the ball is long gone by the time I get the stick to the
ground. Just once – Rajiv, the elephant and I manage to penetrate
the penalty area elegantly from the left – is it my lucky day? Take
aim, strike and.... goal! Amir smiles indulgently from the car – he’s
more interested in cars than elephants, even tonight. Then we’re
back on the road again: honking briefly, flashing our headlights
and zipping past the car in front even though we’re on the outside
of the bend. I close my eyes.
31
travel
Indien
Souvenirs
Mini-Taj Mahal aus Marmor
An fast jedem Monument laufen einem Händler mit diesem Mitbringsel
hinterher. Irgendwann kauft man es, man kann nicht anders.
Model Taj Mahal Peddlers sell these marble miniatures everywhere.
.
Stoffe
Ob als Decke oder Wandschmuck: Ohne Tücher kommt niemand nach
Hause, zu haben auf dem Rajasthan-Markt in der Janpath Lane in Delhi.
Decorative wall or ceiling cloth for sale at Rajasthan Market in Delhi.
Räucherstäbchen
Hiermit kann man einen der vielen Gerüche Indiens in die Heimat retten.
Joss sticks are ideal for creating an Indian atmosphere at home.
[1]
[4]
[2]
[5]
[3]
[1] Bevor Prinz Albert von England
1853 Jaipur besuchte, wurde die Altstadt rosarot gestrichen. Die Farbe
steht in Rajasthan für Gastlichkeit
The old town of Jaipur was painted
pink in readiness for Prince Albert
of England’s visit in 1853. The color
denotes hospitality in Rajasthan
[2] Ein Rajputenfürst ließ 1799 den
Palast der Winde in Jaipur für seine
Haremsdamen bauen, er besteht aus
rotem und rosa Sandstein
A Rajput prince built the Palace of
Winds in Jaipur for the women of his
harem. Its walls are made entirely of
red and pink sandstone
[3] Die Fassade des Palasts der
Winde enthält 953 kleine Fenster,
durch die die Luft zirkuliert – daher
der Name des Gebäudes
The Palace of Winds has 953 small
windows in its facade designed to
allow air to circulate – hence the
building’s name
[4] Bunte Gewürze und Gewürzmischungen sind auf den Märkten von
Jaipur allgegenwärtig – und in der
indischen Küche unentbehrlich
Colorful spices and blends abound
on the markets of Jaipur – and
Indian food wouldn’t be Indian food
without them
Fotos: Hilmer (3); Tobgya/REA/laif; Vallecillos/Prisma; gettyimages; Istockphotos (2)
[5] Die Frauen in Jaipur tragen
Tücher in allen Farben und Formen.
An der Kleidung kann man die
Herkunft der Trägerin erkennen
The women of Jaipur wear fabrics
of all different colors and kinds.
You can tell (if you’re Indian) where a
woman comes from by her clothes
Lufthansa Magazin 11/2011
32
33
travel
Indien
208 miles
Rohet Garh
PWD Road, Jodhpur, Tel. +91-291
/243 11 61, rohetgarh.com
Wohnen im alten Palast mitten in einem
malerischen Dorf nahe Jodhpur.
Live like a king at this ancient palace in
a picturesque village near Jodhpur.
[1] Blaue Häuser in Jodhpur: Die
Farbe zeigt an, dass die Bewohner
zur Kaste der Brahmanen gehören
Jodhpur, the blue city The color of
the houses indicates that residents
belong to the priestly Brahmin caste
[2]
[2] Jameswa ist Dorfchef bei den
Bishnoi; der Stamm setzt sich dafür
ein, Tiere und Bäume zu schützen
Bishnoi chief Jameswa: His people
have always been environmentalists
[3]
[3] Immer auf dem Sprung:
Languren gelten in Indien als
heilig, auch in Jodhpur gehören die Affen zum Stadtbild
und laufen frei herum
Leaping langurs are a common sight in Jodhpur, and can
be spotted all over the city.
Wild monkeys are considered
sacred in India
Pushkar Fest
pushkarfair.com
Im November treffen sich Tausende
Besucher bei Vollmond im Städtchen
Pushkar zu einem heiligen Tiermarkt.
At full moon in November, thousands attend a sacred animal market in Pushkar.
Tag 4
Day 4
Jaipur J Jodhpur J Rohet Garh: Königlicher Tee und heilige Bäume
Jaipur J Jodhpur J Rohet Garh: Tea with a queen and ancient trees
[d ]
Die Wüstenstadt Jodhpur badet in Blau, eine Insel aus Marmor in einem Meer aus Sand. Mitglieder der Priesterkaste leben
traditionell in tiefblauen Häusern. Hoch über den Gassen erhebt
sich die Burg, unten liegen sonnige Dachterrassen mit Rucksacktouristen beim Yogitee. Später steht eine echte Maharani vor mir:
Rashmi Singh ist eine indische Königin mittleren Alters, in Seide
und, wie sie beiläufig erzählt, in siebter Generation. Die Maharadschas in Rajasthan haben heute keine Macht mehr, viele ihrer
Paläste werden als Hotels genutzt. Auch ihr historischer Palast
im Dorf Rohet ist halb Familiensitz, halb Hotel. Man quartiert
mich in fein restaurierte Schlafgemächer ein, ich ruhe in Bergen
von Kissen. Draußen baden Schmetterlinge im hellblauen Pool,
Diener servieren allerlei Kleinigkeiten auf Silbergeschirr, im Garten stolzieren bunte Pfauen durch die Beete.
Nach dem Tee wartet wahlweise eine Kamelsafari in die
Dünen, ein Jeepausflug in die malerischen Stammesdörfer oder
einfach ein Gin Tonic unter dem Familienwappen. Ich möchte
die Bishnoi besuchen, einen Stamm, der seit Jahrhunderten Natur, Tiere und Pflanzen schützt. Unser Jeep holpert querfeldein
über staubige Pisten und bremst vor einer blitzsauberen Hütte:
Man stellt mir den Dorfchef Jameswa vor. Um ihn herum springen Antilopen, dahinter grasen handzahme Ziegen. Alltag bei
Tierschützern: „Sie alle gehören mit zu unserer Familie“, erklärt
Jameswa die Philosophie der Bishnoi, „für diese heiligen Tiere,
aber auch um uralte Bäume zu schützen, würden wir unser Leben opfern.“ Dann setzt er würdevoll seine John-Lennon-Brille
auf, Frauen servieren fleischloses Essen. Man schützt, man gibt,
und man selbst braucht beeindruckend wenig.
[e] The desert city of Jodhpur is bathed in blue – a marble island in an ocean of sand. Members of the priest caste traditionally live in houses painted blue. A fort towers high above the narrow streets; below it, backpackers lounge on sunny roof
terraces, sipping yogi tea. Later, I meet a genuine maharani,
Rashmi Singh. She is a middle-aged woman dressed in silk and,
as she mentions in passing, the seventh generation of her family.
The maharajas in Rajasthan no longer exercise any power, and
many of their palaces have been converted into hotels. These
days Rashmi Singh’s historical palace in the village of Rohet is
half hotel, half family seat. I relax on a mountain of pillows in my
superbly restored sleeping quarters. Outside, butterflies bathe in
the pale-blue pool, servants bring me dainties on silver tableware, and in the garden, peacocks strut across the flowerbeds.
After tea, I have the choice of a camel safari into the dunes,
a jeep outing to the picturesque tribal villages or simply sipping a
gin and tonic beneath the family’s coat of arms. I opt to visit the
Bishnoi, a tribe that has been protecting nature, animals and
plants for centuries. Our jeep bumps across fields and dusty
tracks and stops outside a spotlessly clean hut, where I am introduced to Jameswa, the village chief. Antelope leap playfully
around him, while tame goats graze peacefully in the background. “They’re all part of our family,” says Jameswa, as he explains the philosophy of the Bishnoi. “We would give our lives to
protect these sacred animals and even ancient trees.” He replaces his John Lennon glasses with the utmost dignity and the
women serve us a meatless meal. They give, they protect, but
they need remarkably little for themselves.
34
Lufthansa Magazin 11/2011
Fotos: Morandi/Gruppe 28; Gerber/laif; Hilmer
[1]
Reggie’s Camel Camp
High Court Colony, Jodhpur, Tel. +91291/243 70 23, indiasafariclub.com
Das riesige Luxuscamp am Rande der
Wüste bietet große Zelte und Lehmhäuser, einen Pool und eine Bar.
Huge, luxury camp on the edge of the
desert featuring large tents, clay houses,
a pool and a bar.
travel
Indien
368 miles
[2]
[1] Bei der Ankunft des Nachtzugs
in Delhi empfangen Freunde, Angehörige und Kofferträger die Reisenden
Friends, relatives and porters meet
travelers off the night train in Delhi
[2] Der selbst ernannte Zughelfer
Parthiban besorgt für die Passagiere
Essen und Getränke
Parthiban, self-appointed train
assistant, fetches food and drink for
the passengers on the train
Kunzum Travel Café
T-49, GF, Hauz Khas Village,
Delhi, Tel. +91-11/26 51 39 49,
kunzum.com
Im Café vor den Toren von Delhi
treffen sich Traveller aus aller
Welt, tauschen Erfahrungen aus
und besprechen neue Reisepläne. Der sympathische Chef Ajay
Jain kennt die besten Tipps.
Travelers from all over the world
gather at this café just outside the
gates of Delhi, where they often
end up trading stories and discussing travel plans. The Kunzum’s
friendly cook, Ajay Jain, knows all
the best places to go.
Hauz Khas Village
Delhi, Tel. +91-11/26 85 14 54,
hauzkhasvillage.in
Ein modernes Künstler- und
Shopping-Dorf am grünen Rand
der Millionenstadt. Am Abend werden in den Bars häug sehr gute
Jazzkonzerte gegeben.
A modern, commercial artisan’s
village in the leafy outskirts of
Delhi. The bars in Hauz Khas
Village often host excellent jazz
concerts in the evenings.
Tag 5
Day 5
Jodhpur J Delhi: Im Nachtexpress
Jodhpur J Delhi: The overnight express
[d ] „AHilmerAC/A4/Sleeper“ – so steht es auf meinem Bahnticket zurück nach Delhi. Und genau diesen Vermerk sucht man
dann außen am Zug, wenn der Nachtexpress kreischend einrollt.
Mitternacht in Jodhpur. Niemand schläft, die ganze Stadt, so
scheint es, ist an Gleis 5 versammelt. Reisende, Begleiter und
Hunderte von Verabschiedern: Jemand reist in die Hauptstadt,
der ganze Familienclan nimmt Anteil. Händler laufen am Zug entlang, preisen fettiges Gebäck an, Bettler schleppen sich brabbelnd durch die Abteile, Blinde singen ungefragt Bollywood-Hits
und die Schaffner verteidigen ihre Eingänge: Nur wer wirklich auf
dem Aushang steht, darf ins Abteil. Ich komme ohne Probleme
in den Zug, aber mein Bett ist oben, direkt neben der grellen
Lampe und dem eiskalten Lüfter.
Doch dann kommt Parthiban, der kleine, etwa 14-jährige
Zughelfer. Er kennt alle Tricks, Kniffe und Knöpfe. Wann immer
man ein Problem hat oder etwas braucht, er erledigt es. Er kennt
auch alle Zwischenstopps. Flink bezieht Parthiban mein Bett und
besorgt eine Tasse Tee. Beim ersten Stopp balanciert er Hähnchen mit Reis ins Abteil, er kauft mir Wasserflaschen, salzt die
Chips, serviert im Dunkeln süßes Gebäck. Angestellt ist Parthiban nicht, Geld bekommt er trotzdem – von den Leuten, die er
bedient. Nur bei der Ankunft in Delhi, da ist er rasch verschwunden. Hünenhafte Kofferkulis in roten Jacken übernehmen. Als sie
mich fragen, ob sie mein Gepäck tragen sollen, da schüttle ich
den Kopf. „Ja, gerne“, verstehen sie – und schon wandert mein
Koffer im Eiltempo über den Bahnsteig. Unsere europäische
Geste für „nein“ heißt in Indien eben oft „ja“. Ich habe mich doch
schnell daran gewöhnt.
[e] “AHilmerAC/A4/Sleeper” – that’s what it says on my ticket to
Delhi. And those are the words I look for on the cars of the night
express as it rolls screaming into the station. Midnight in Jodhpur. No one is sleeping, the entire city, or so it seems, has gathered on platform 5: travelers, their companions and masses of
other people who have come along to wave goodbye. When a
person travels to the capital, the whole clan sends them off. Vendors run the length of the train, selling greasy pastries, muttering
beggars drag themselves from one compartment to the next,
blind singers give unsolicited renditions of Bollywood hits and
the conductors guard the compartment doors because only
those whose names are on the list are allowed in. I am allowed
through and in, but my bed is right on top, next to the harsh light
and the ice-cold fan.
Luckily for me, along comes the train assistant, Parthiban.
Small, roughly 14 – bringing a little sunshine with him. He knows
all the tricks of the trade and takes care of any special wants or
needs. He also knows all the stops along the way. Parthiban
makes up my bed and fetches me a cup of tea. At our first stop,
he comes into my compartment balancing chicken and rice,
buys me bottles of water, salts the chips, serves sweet pastries
in the dark. Parthiban is not exactly employed by the railroad. He
earns his money in tips from the passengers he serves. When
we arrive in Delhi, he quickly disappears, and strapping porters
in red jackets take over. They offer to carry my bags. I shake my
head – and before I know it, my suitcase is on its way down the
platform. That’s one thing I got used to pretty quickly – “no”
means “yes” in India.
36
Lufthansa Magazin 11/2011
Fotos: Hilmer
[1]
The Taj Mahal Hotel
Number One Mansingh Road,
Delhi, Tel. +91-11/23 02 61 62,
tajhotels.com
Das Fünf-Sterne-Hotel in der
Nähe des Regierungssitzes
zählt zu den besten Adressen,
hier übernachten Staatsgäste,
Filmstars und Industrielle.
This fancy ve-star hotel is
located not far from India’s seat
of government. It welcomes state
visitors, lm stars and industrialists alike.
travel
Abu Dhabi
Aufstrebende
Neubauten
Ein Emirat erfindet sich neu: Abu Dhabi will
Dubai bald überholen – mit Formel-1-Rennen,
spektakulärer Museumsarchitektur und dem
größten Indoor-Freizeitpark der Welt. Reiner
Fortschrittsglaube soll dabei nicht herrschen,
der Wüstenstaat versucht, das arabische Erbe
mit der Moderne zu verbinden
Classy development site
An emirate reinvents itself: With Formula One
racing, spectacular architecture and the
world’s largest indoor amusement park, Abu
Dhabi is striving to overtake Dubai. But as it
pins its faith firmly on the future, the emirate is
cultivating its past and trying to reconcile its
Arab heritage with modern influences
Text Helge Sobik
38
Foto: Jürgen Stumpe/Look
Form, vollendet: Das Yas Hotel wurde
von den New Yorker Architekten Hani
Rashid und Lise Anne Couture entworfen. Es überspannt die Formel-1Rennstrecke, auf der im November
zum dritten Mal der Große Preis von
Abu Dhabi ausgetragen wird
The shape of things to come The
Yas Hotel designed by New York architects Hani Rashid and Lisa Anne
Couture. It straddles the Formula
One racetrack where the Abu Dhabi
Grand Prix is taking place this month
Lufthansa Magazin 11/2011
39
travel
Abu Dhabi
Kulturviertel: Auf der Insel Saadiyat
werden in den kommenden Jahren
ein Guggenheim-Museum (links),
das Center of Performing Arts
(rechts) und eine Louvre-Filiale
(links daneben) eröffnen
Isle of culture The Guggenheim Abu
Dhabi (left), the Center of Performing
Arts (right) and a branch of the Paris
Louvre (adjacent) will open on Saadyiat island in the next few years
Fotos: Zayed National Museum (2); © Ateliers Jean Nouvel
Natürliche Scheinwerfer: Das Dach
der Louvre-Filiale in Abu Dhabi wird
von Öffnungen durchsetzt sein,
durch die Tageslicht einfällt
Natural spotlights Daylight will be
channeled to the exhibition rooms
of the Abu Dhabi Louvre through
apertures in the roof
Große Namen für große Bauten: Der
britische Architekt Sir Norman Foster
hat das Nationalmuseum (hier eine
Illustration) entworfen, das Scheich
Zayed gewidmet ist
Big names, big buildings British
architect Sir Norman Foster has
designed a national museum in Abu
Dhabi (here an illustration) dedicated
to Sheik Zayed
40
Lufthansa Magazin 11/2011
41
travel
Abu Dhabi
HUAWEI TelePresence
Ihr globales Büro
A
b
Pent-up power Sports cars parked
outside the entrance to the Yas
Hotel. The ofcial speed limit in Abu
Dhabi is 120 kilometers per hour
ls die Piloten das letzte Mal in irrwitzigem Tempo durch
die Haarnadelkurven in der Wüste rasten, auf der Zielgerade zu riskanten Überholmanövern ansetzten, mit
800 PS unter der Brücke hindurchdonnerten, die beide Hälften
des Yas Hotel verbindet – da war nicht viel los im Spa, dieser
schneeweißen Luxusherberge direkt über der neuen Formel-1Rennstrecke von Abu Dhabi. Nur eine Dame mittleren Alters ließ
sich in einem abgedunkelten Raum bei Sphärenklängen und
Kerzenschein massieren, von dem Lärm da draußen wollte sie
buchstäblich nichts hören. „Es war die Mutter von einem der
Rennfahrer“, erzählt Aoibheanna Bonner, die das Hotel-Spa leitet, „sie hatte Angst um ihren Sohn.“ Ob sie sich noch an dessen
Namen erinnere? „Natürlich“, sagt sie – und schweigt lächelnd.
Diskretion ist wichtig in den Luxushotels am Golf, die allenthalben aus dem Wüstensand wachsen. Auch in Abu Dhabi sind
sie Teil des Masterplans für die Zukunft: weg vom Öl, hin zur
Dienstleistungsgesellschaft, zum Tourismus. Ein wichtiger Baustein ist dabei der Rennsport – weil er die Massen bewegt und
für Tempo, Dynamik, Siegeswillen und Markenbewusstsein
steht. Genau die Werte, die auch die Emiratis so lieben.
Doch wo bis vor wenigen Jahren kaum etwas anderes als
Sand war, müssen jene Attraktionen erst entstehen, die Besucher aus aller Welt anlocken sollen. Sie wachsen in atemberaubender Geschwindigkeit. Es scheint, als hätte Abu Dhabi, Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate und zugleich das mit
Abstand reichste dieser Scheichtümer, über Nacht eine neue
Skyline bekommen – eine aus Glas, Stahl und Beton,
Kamelmarkt in Abu Dhabi: Mancherorts sieht es sogar im reichsten aller
Emirate so aus, als wäre die Zeit
stehen geblieben
Camels, anyone? Time has stood
still in the camel market of Abu
Dhabi, the richest of all the Arab
emirates
The drivers competing on Abu Dhabi’s desert racetrack push
their vehicles to the limit, hurtling around hairpins, overtaking
each other in death-defying maneuvers on the home stretch and
thundering under the bridge straddled by the luxury Yas Hotel,
the 800 horses under their engine hoods straining at the bit. But
the last time they were out there dicing with death there was only
one guest in the spa of that beautiful snow-white hotel overlooking the racetrack. A middle-aged woman enjoying a massage in
a darkened room lit only with candles and filled with meditative
music. She had literally come here to seek refuge from the race.
“She was the mother of one of the drivers,” explains Aoibheanna
Bonner, the spa manager, “and she was worried about him.” Did
the manager remember the driver’s name? “Of course,” she replied with a smile. But she doesn’t reveal it.
Discretion is writ large in the luxury hotels that are springing
up out of the desert sand all along the Gulf coast. These hotels
are a key part of the master plan for the future of Abu Dhabi,
which is trying to reduce its dependence on oil by moving into
service industries and tourism. Auto racing is an important element of the plan because it’s dynamic and exciting; it’s all about
speed and winning and brand consciousness. In short, all of the
values so beloved of Emiratis.
There’s still a lot of sand around the place. Many of the attractions that are going to bring the world to Abu Dhabi are not
yet operational or even completed, but they are springing up with
breathtaking speed. Abu Dhabi, the capital of the United Arab
Emirates and by far the richest of the emirates, is acquiring
Jederzeit und überall vor Ort
Profitieren Sie von einem zeitgemäßen und hocheffizienten
Kommunikationssystem, das Ihre Art zu arbeiten und zu leben nachhaltig
verändern wird
Fotos: D. Byrne/Prisma; Hub/laif
Gezähmte Kraft: Sportwagen parken
vor dem Yas Hotel. Ofziell dürfen
sie nirgendwo im Emirat schneller
als 120 Stundenkilometer fahren
Sie reden immer von Angesicht zu Angesicht miteinander, unabhängig
von der Entfernung
Wir erfüllen die Systemvoraussetzungen aller großen Anbieter und
gewährleisten damit volle Kompatibilität
Die Installation des maßgeschneiderten, komplett gestesteten Systems
erfolgt in einem für diesen Zweck umgestalteten Konferenzraum
Wir liefern umfassenden technischen Support
To enrich life through communication
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i i
d
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Lufthansa Magazin 11/2011
travel
Abu Dhabi
gestaltet von internationalen Star-Architekten. Besagtes Yas
Hotel mit seiner futuristischen Wabenstruktur und den ausgeklügelten Beleuchtungseffekten für die Fassade gehört zu den
jüngsten baulichen Ausrufezeichen des Wüstenstaates. Und im
Moment sind die prominentesten Architekten der Welt dabei, die
Vision des neuen Abu Dhabi in die Wirklichkeit zu überführen.
So gestaltet der Franzose Jean Nouvel gerade eine Filiale
des Louvre auf der Museumsinsel Saadiyat. Das Kuppeldach
soll von verzierten Öffnungen durchsetzt sein, sodass man in
den Ausstellungsräumen zu jeder Tageszeit auf künstliche Beleuchtung verzichten kann. Den Namen des Originals in Paris
darf das Museum gegen eine stolze Lizenzgebühr nutzen – und
zudem Leihgaben aus dessen Beständen auswählen.
Frank Gehry lässt eine gigantische Zweigstelle des Guggenheim-Museums errichten, deren verschachtelter Stil sich an die
Optik des weitaus kleineren Vorbilds in Bilbao anlehnt. „Es entsteht hier etwas, was die Scheichs bereits lieben und worauf ich
stolz bin“, sagt der kanadisch-amerikanische Architekt. Zaha
Hadid aus London arbeitet unterdessen an einem riesigen Bühnenkomplex, dem Center of Performing Arts, während Sir Norman Foster das Nationalmuseum entworfen hat, das Scheich
Zayed, dem Begründer des modernen Abu Dhabi, gewidmet
sein wird. Schon 2013 soll das erste dieser Museen eröffnen.
Die treibende Kraft hinter den meisten dieser ehrgeizigen
Projekte ist Kronprinz Mohammed bin Zayed al-Nahyan. Sein
Ziel: Anders als Dubai soll Abu Dhabi nicht zur Stätte ungezügelter Bauwut werden. Eine „Verwestlichung“ möge
Richly decorated The Sheik Zayed
Mosque has space for 40 000 worshippers. The main dome over the
prayer hall is 70 meters high
[d ]
[e] almost overnight a new skyline of glass, steel and concrete
designed by renowned international architects. The Yas Hotel
with its futuristic honeycomb design and ingeniously lit facade is
one of the emirate’s most recent and most striking architectural
achievements. Others are in the works, as the world’s bestknown architects strive to help Abu Dhabi fulfill its vision for the
future.
French architect Jean Nouvel is working on a branch of the
Paris Louvre planned for the island of Saadiyat. Its dome will be
studded with decorative openings to let in daylight and make it
possible to dispense with the need for artificial lighting in the exhibition rooms below. The new museum will have to pay a a hefty
licensing fee for the right to bear the famous name, but this will
allow it to choose items from the Paris museum for exhibition in
Abu Dhabi. Frank Gehry is busy designing a gigantic branch of
New York’s Guggenheim Museum using the convoluted architectural style of his Guggenheim branch in Bilbao, Spain. “I’m
building something that the sheiks already love and that I’m very
proud of,” says the Canadian-American architect. Other talent
working there includes architect Zaha Hadid, who is building an
enormous stage complex called the Center for Performing Arts,
and Sir Norman Foster, who has completed design of a national
museum dedicated to Abu Dhabi’s founder, Sheik Zayed. The
first of these museums is scheduled to open in 2013.
Crown Prince Mohammed bin Zayed al-Nahyan is the driving force behind most of these mammoth projects. He wants to
avoid “westernization” of Abu Dhabi and the sort of fre-
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Lufthansa Magazin 11/2011
Fotos: Alamy/mauritius; G. Hellier/Prisma
Reich verziert: In der ScheichZayed-Moschee nden 40 000 Menschen Platz, die Hauptkuppel über
dem Gebetssaal ist 70 Meter hoch
travel
Abu Dhabi
vermieden werden, das Ziel ist ein eigener Weg, der sämtliche Annehmlichkeiten der Moderne mit dem arabischen Erbe
kombiniert. Mohammeds 2004 verstorbener Vater Zayed hatte
die Marschrichtung vorgegeben: „Ein Land bemisst man nicht
anhand der Größe auf der Weltkarte. Tatsächlich bemisst man
es nach seinem Erbe und seiner Kultur. Und ein Land ohne Vergangenheit ist eines ohne Gegenwart und Zukunft.“ Zu den hehren Worten passt, dass die UNESCO die Oasenstadt Al Ain im
Hinterland gerade zur Welterbestätte ernannt hat.
Das Projekt, Abu Dhabi auf die touristische Weltkarte zu heben, begann mit dem Bau eines spektakulären Hotels mit blattgoldfurnierten Säulen, 1002 Kronleuchtern, mehr als 100 massiv
goldenen Waschbecken und einem Goldbarren-Automaten in
der Lobby – so wie seinerzeit Dubais Erfolgsgeschichte mit dem
Burj al-Arab ihren Anfang nahm. Als das Emirates Palace Hotel
im Jahr 2005 eröffnet wurde, sorgte es sofort für die erwünschten Schlagzeilen und entwickelte sich mit seinem überbordenden Luxus rasch zur Sehenswürdigkeit. Möglich ist so etwas nur
in einem Land, in dem Geld keine Rolle spielt – es ist genug davon da. So war es in der Staatskasse kaum zu spüren, dass
auch der Bau der neuen Scheich-Zayed-Moschee über 500 Millionen Dollar gekostet hat. Entstanden ist das drittgrößte islamische Gotteshaus der Welt, ein gewaltiger Komplex aus 82 Kuppeln mit Platz für 40 000 Gläubige. Auch Nicht-Muslime dürfen
dieses erst 2008 vollendete Gebäude betreten und besichtigen.
Großzügig konzipierten die Scheichs auch Ferrari World.
Der größte Indoor-Freizeitpark der Welt wurde vor
Vision in red The Ferrari World
amusement park is dedicated to
motor sports in general and the
high-end Italian brand in particular
[d ]
[e] netic building craze that engulfed Dubai. His plan is to pursue a more conservative strategy that will bring the emirate all
modern amenities while preserving its Arab heritage. He is acting in accordance with the wishes of his father, Zayed, who died
in 2004. “A country is not measured by its size on the map but
by its heritage and culture. A nation without a past is a nation
without a present and a future.” UNESCO recently emphasized
its agreement with that opinion by declaring the oasis of Al Ain in
the emirate’s interior a world heritage site.
The initiative to put Abu Dhabi on the international tourist
map began with the construction of a spectacular hotel featuring
columns decorated in gold leaf, 1002 chandeliers, more than
100 solid gold wash basins and a vending machine for gold bullion in the lobby – all very reminiscent of Dubai’s success story
that began with the Burj al-Arab. The outrageously extravagant
Emirates Palace began making headlines as soon as it opened
in 2005. This sort of project is only possible in a country where
money is no object. Like Abu Dhabi. Although the new Sheik
Zayed Mosque, completed in 2008, cost Abu Dhabi over 500
million dollars, but hardly made a dent in the state coffers. Now
the world’s third-largest Muslim place of worship, it is an enormous complex topped by 82 domes with space for 40 000 worshippers. Non-Muslims are allowed to enter and admire it.
Nor did the sheiks stint at the opening of Ferrari World, the
world’s largest indoor amusement park. The roof alone measures 200 000 square meters. The park’s central theme is motor
sports, and it has the world’s fastest roller coaster,
46
Lufthansa Magazin 11/2011
Fotos: Wenn.com; M. Gabriela/Sipa/ullstein
Ein Traum in Rot: Im weltgrößten
Indoor-Freizeitpark Ferrari World
dreht sich alles um Motorsport und
die italienische Edelmarke
travel
Abu Dhabi
The Yas Hotel
Yas Island, Tel. +971-26 56 00 00,
theyashotel.com
Von den Brüstungen des luxuriösen
Designhotels aus Glas und Stahl können Gäste das Formel-1-Rennen auf
dem Yas Marina Circuit verfolgen.
Guests can sit on the balconies of
this luxurious glass and steel hotel
to watch Formula One car racing on
the Yas Marina circuit below.
Emirates Palace Hotel
West End Corniche, Tel. +97126 90 90 00, emiratespalace.com
Abu Dhabis Wandel zum Tourismusziel begann 2005, als dieses FünfSterne-Hotel eröffnete. Einst war es
als Regierungs-Gästehaus geplant.
Abu Dhabi’s transformation started
with the opening of this 5-star hotel.
It was originally planned as a government guesthouse.
Qasr al-Sarab Desert Resort
Qasr al-Sarab Road 1, Tel. +97128 86 20 88, qasralsarab.anantara.com
Das Luxushotel, in der Rub-al-KhaliWüste gelegen, wurde einer alten
Lehmfestung nachempfunden und
mitten in den Dünen errichtet.
This luxury hotel, standing among
the dunes of the Rub al-Khali Desert,
is designed in the style of an old
adobe fort.
Manarat al Saadiyat
Saadiyat Island, Tel. +97126 43 57 81, saadiyat.ae
In einem großen Showroom führen
Architektenmodelle und animierte
Schautafeln vor Augen, wie der Kulturbezirk künftig aussehen soll.
In an enormous showroom architects’ models and animated displays
show how the “Isle of Culture” will
look when it’s nished.
[e] which hurtles around the complex at speeds of up to 240 kieinem Jahr eröffnet – allein das Dach ist 200 000 Quadratmeter groß. Drinnen dreht sich alles um das Thema Motorsport,
lometers per hour. Asked how the public has reacted to the park,
ganz nebenbei rast dort die weltweit schnellste Achterbahn mit
the attendant at the entrance beams: “Sheik Mohammed loves
Tempo 240 durch die Anlage. Wie all das beim Publikum anFerrari World.” That’s what matters to this man, the public’s opinkommt? Der Kassierer an der Pforte strahlt: „Scheich Mohamion is much less important. And the park is one of the places in
med liebt Ferrari World.“ Das ist ihm noch wichtiger als die
Abu Dhabi where few Arab traditions are visible, but that is not
Meinung der Besucher. Und dass arabische Traditionen sich hier
apparently regarded as a violation of official policy in this case.
wohl kaum wiederfinden, gilt ausnahmsweise nicht als Verstoß
The next Formula One Grand Prix will start on November 11.
gegen die staatliche Ordnung.
The entrance to the racetrack is right across from the Ferrari
Gleich gegenüber gastiert ab dem 11. November wieder die
World park. Many of the teams will stay at the Yas Hotel, and the
Formel 1. Auch dieses Mal werden viele Teams im Yas Hotel
motor sports-addicted crown prince will once again entertain his
wohnen, wieder wird der motorsportbeguests in a fancy suite overgeisterte Kronprinz dort in einer Suite mit
looking the track. If the mothBlick auf die Rennstrecke Hof halten und
er of that nameless driver deLufthansa Tipp
Ehrengäste empfangen. Und ganz sicher
cides to repeat her visit, she
wird die Mutter eines Fahrers wieder
will no doubt seek out the
Lufthansa iegt täglich nonstop mit einem Airbus A330-300
von Frankfurt nach Abu Dhabi (AUH), die Reisezeit beträgt
nicht hingucken können und die Zeit des
gentle ministrations of Aoibetwa 6,5 Stunden. Wie viele Meilen Ihnen für einen Hin- und
Rennens lieber im Spa verbringen, allein
heanna Bonner. But no matRückug gutgeschrieben werden, können Sie leicht im Internet
mit Aoibheanna Bonner. Wahrscheinlich
ter how high the soothing
unter meilenrechner.de ermitteln.
werden sie die Entspannungsmusik etmusic is turned up, it won’t
Lufthansa ies daily nonstop from Frankfurt to Abu Dhabi (AUH)
in an Airbus A330-300. Flight time is approximately six-and-a-half
was lauter drehen, um ja nichts von drauentirely drown out the roars of
hours. Visit meilenrechner.de online to calculate how many miles you
ßen mitzubekommen. Die Schreie der
the crowd and the shouts of
can earn for a return ight.
Zuschauer bei gewagten Manövern nicht
jubilation when the winners
– und auch nicht den Jubel im Ziel.
cross the finish line.
lufthansa.com
[d ]
48
Lufthansa Magazin 11/2011
Fotos: Copson/JAI/Corbis; Linke/laif; Tack/imago; Zayed National Museum; Oliosi/Polaris/Studio X; ddp; Dufour/AFP/gettyimages
Tipps | Schlafen, schauen, shoppen Tips | Shopping, sightseeing and hotels
Ferrari World
Yas Island, Tel. +971-24 96 80 01,
ferrariworldabudhabi.com
Der weltgrößte Indoor-Freizeitpark
beherbergt mehr als 20 Fahrgeschäfte und Attraktionen, darunter
einen begehbaren Riesenmotor.
The world’s biggest indoor amusement park has more than 20 rides
and attractions, among them a giant
walk-in engine.
Formel-1-Rennen
Yas Island, Tel. +971-26 59 99 99,
yasmarinacircuit.com
Seit 2009 wird der Große Preis von
Abu Dhabi auf dem neuen Yas Marina Circuit ausgetragen, dieses Jahr
vom 11. bis zum 13. November.
The rst Abu Dhabi Grand Prix on
the new Yas Marina circuit was held
in 2009. This year’s event will take
place November 11 to 13.
Marina Mall
West End Corniche, Tel. +97126 81 83 00, marinamall.ae
Als derzeit vielseitigstes Einkaufszentrum in Abu Dhabi gilt diese
Shopping Mall zwischen Emirates
Palace und Jachthafen.
The Marina Mall situated between
the Emirates Palace and the yacht
marina is Abu Dhabi’s most diversied shopping center.
Atayeb
Yas Island, Tel. +971-26 56 06 00,
theyashotel.com
Die Küchenchefs des Restaurants im
Yas Hotel setzen auf arabisch-mediterrane Küche, libanesische Meze
und nordafrikanisches Couscous.
The chefs of the Yas Hotel’s restaurant specialize in Arab and Mediterranean cuisine, e.g. Lebanese meze
and North African couscous.
49
sky talk
Ulrich Tukur:
„Es hält mich nicht immer
in der Wirklichkeit“
Er spielt, er singt, er schreibt. Ulrich Tukur ist ein ewig Getriebener seiner
vielseitigen Kunst. Auf Flug LH 2061 von Hamburg nach München spricht er
über Peter Zadek, alte Tanten, Schellackplatten und glückliche Schildkröten
“I don’t always feel constrained by reality” He’s an actor, a singer and a
writer. Ulrich Tukur’s many arts never let him come to rest. On flight LH 2061
from Hamburg to Munich he talks about Peter Zadek, old maids, shellac
records and lucky turtles
Interview Michael Schophaus Fotos Enver Hirsch
Lufthansa Magazin: Herr Tukur, schwimmen Sie gern?
Ulrich Tukur: Wie bitte?
Als Sie in jungen Jahren einen von hübschen Damen angehimmelten Darsteller aus der „Dreigroschenoper“ auf der Wiese
eines Freibades sahen, riefen Sie: „Das will ich auch!“
Na ja, ganz so war es nicht. Bei dem Adonis handelte es sich um
Dominique Horwitz, den ich am Abend zuvor auf der Bühne erlebt
hatte. Ich studierte damals in Tübingen und ging erstmals bewusst
und freiwillig in ein Theater. Die waren alle großartig, spielten und
sangen, dass einem schwindelig wurde. Am nächsten Tag erblickte ich ihn dann auf der sattgrünen Wiese des städtischen Freibades mit zwei jungen Damen, die ihm offensichtlich sehr wohl
gesinnt waren, und ich dachte: Was für ein interessanter Beruf.
Bleiben wir doch beim Schwimmen. Sie wären bei Dreharbeiten fast mal ertrunken …
Ja, in einem Filmstudio für Wasseraufnahmen auf Malta. Wir
drehten „Ein fliehendes Pferd“ nach der Novelle von Martin
Walser, ich schaukelte auf einem Segelboot in einem riesigen Becken. Dabei wurde ich mit Wasserkanonen und großen Ventilatoren bearbeitet und sollte in diesem künstlich entfesselten Sturm
über Bord gehen. Ging ich dann auch, schluckte aber wahnsinnig
viel Wasser, und die schweren Kleider drohten mich hinunterzuziehen. Ich schrie und winkte, niemand sah und hörte mich. Mit letzter Kraft schaffte ich es zurück zum Boot. Ich dachte mir, Gevatter
Hein kommt manchmal schneller, als einem lieb ist.
Schauspiel, Singen, Schreiben, heute können Sie einfach alles.
Waren Sie wenigstens ein schlechter Schüler?
Mittelmäßig bis katastrophal, ich schlug mich ganz gut in Geschichte und Deutsch. In den Naturwissenschaften war ich eher
fehl am Platz. Ich habe es aber immer geschafft durchzukommen,
das Abitur bestand ich, weil ich mit dem Sohn des Lateinlehrers
befreundet war.
Stimmt es, dass Sie als Kind ans Klavier geprügelt wurden?
Nein, das klingt zu drastisch. Ich bekam hin und wieder
50
Lufthansa Magazin: Do you like swimming, Mr. Tukur?
Ulrich Tukur: Excuse me?
As a young man, you once saw an actor from Brecht’s Threepenny Opera being idolized by a bevy of beauties at an openair pool and shouted: “That’s what I want too!”
Oh that. Well, it wasn’t quite like that. The Adonis in question was
Dominique Horwitz, and I’d seen him on the stage the night before. I was a student in Tübingen at the time and it was my first-ever motivated contact with theater culture. The actors were great.
They played and sang until my head was spinning. Next day I saw
Dominique reclining on the lawn by the pool being cosseted by
two young women who clearly had tender feelings for him and I
thought: Now that’s the sort of job I could get to appreciate.
Let’s stay with swimming. Didn’t you once nearly get drowned
when you were making a film?
Yes, that was in a studio in Malta. We were shooting Runaway
Horse, a film based on Martin Walser’s novella. I was on this sailboat inside an enormous tank and under fire from water cannon
and giant fans to simulate a storm, and I had to fall overboard. In
falling, I swallowed a whole lot of water and my clothing started to
drag me down. I screamed and gesticulated but nobody paid any
attention. I only just managed to make it back to the boat. As I lay
there recovering, I thought to myself: The Grim Reaper can sometimes be too close for comfort.
Acting, singing, writing – you’re now into all three. Can you at
least claim to have flunked school?
My grades were moderate to disastrous, but I came out fairly well
in History and German. Natural sciences were definitely not my
scene. But I always managed to scrape through somehow. I was a
close friend of the Latin teacher’s son and I claim that was what
got me my high-school diploma.
Is it true that you were forced to play the piano as a child?
No, that’s an exaggeration. I had this old maid of a piano teacher
who used to box my ears when I hadn’t practiced. I only
Lufthansa Magazin 11/2011
Ulrich Tukur
wurde 1957 in Viernheim (Südhessen) geboren. Er studierte Germanistik,
Anglistik und Geschichte in Tübingen und trat als Straßenmusiker auf. Von
1980 an ließ er sich in Stuttgart zum Schauspieler ausbilden. Danach spielte er unter Peter Zadek an der Freien Volksbühne Berlin und in Hamburg
am Deutschen Schauspielhaus. Er wirkte in über 70 Filmen mit, u. a. in „Das
Leben der Anderen“, „Gier“ und „Eichmanns Ende“. 1995 gründete er die
Band „Ulrich Tukur & die Rhythmus Boys“ (Termine: rhythmus-boys.de).
2007 gab er sein Debüt als Autor mit „Die Seerose im Speisesaal“. Tukur
lebt mit seiner Frau, der Fotografin Katharina John, in Venedig.
Born 1957 in Viernheim, Germany, Ulrich Tukur studied German, English
and History in Tübingen, earning money on the side as a street musician. He
went on to train as an actor in Stuttgart, later working under Peter Zadek in
Berlin and Hamburg. He has appeared in over 70 films and television series,
including The Lives of Others, Gier (Greed) and Eichmann’s End. In 1995, he
founded the band Ulrich Tukur & die Rhythmus Boys (for tour program visit
rhythmus-boys.de). In 2007, he made his debut as a writer with The Water-Lily
in the Dining Room (not yet translated into English). Tukur lives with his wife,
photographer Katharina John, in Venice, Italy.
51
sky talk
360° Ulrich Tukur
[d ] Ohrfeigen von meiner Klavierlehrerin, einem ältlichen Fräulein,
wenn ich nicht geübt hatte. Ich wäre jedoch nie beim Klavier geblieben, hätte ich nicht meine Liebe zum Jazz entdeckt.
Sie haben Ihr Elternhaus als akademisch und gefühlskalt
bezeichnet, in dem nur Klassik gespielt wurde. Mussten Sie in
den Keller, um Miles Davis zu hören?
Es war nicht gefühlskalt, eher schwäbisch protestantisch und ein
wenig behäbig. Ich erinnere mich, wie ich ein Poster von John
Lennon aufhängte. Das führte zu Protest, aber nicht zu durchgreifenden Maßnahmen. Mir wurde eine schöne Kindheit beschert, es
gab ein Telefon aus Bakelit, einen Radioapparat und ganz viel
Natur. Der Rest war eigene Fantasie, die man anwarf, um sich die
Welt noch aufregender zu gestalten.
Jazz in Zeiten der Stones klingt trotzdem nach einer ziemlich
harten Jugend, oder?
Ich habe auch anderes gehört und war ein großer Fan von Creedence Clearwater Revival. Aber dann schenkte mir eine Tante zur
Konfirmation ein elektrisches Koffergrammofon mit Saphirnadel
und ein paar Schellackplatten. Da vernahm ich zum ersten Mal
Duke Ellington, Fats Waller und schmissige englische und deutsche Tanzorchester. Ich habe mich sofort in diese Musik verliebt.
Sie bezeichnen sich häufig als „asynchrone Person“. Ist das
die freundliche Umschreibung für altmodisch?
Ich meine damit, dass es mich nicht immer in der Wirklichkeit hält,
die mich umgibt. Ich habe mir schon als Kind parallele Welten gesucht, in denen mir ein Aufenthalt lohnender schien. Ich hielt mich
in verschiedenen Vergangenheiten auf, in der keltischen HallstattZeit, in der Welt meines Großvaters, der Kunstmaler auf Sardinien
war. Als Schauspieler darf ich, muss ich ja oft in anderen Welten
agieren, ob als Ritter, Mörder, Narr oder Erzbischof.
Was kann die Musik, was das Schauspiel nicht kann?
Mit der Musik fing alles an, sie ist eine archaische Kunst. Musik ist
autark. Wenn du dich ans Klavier setzt oder dir ein Akkordeon umschnallst, brauchst du nicht mal einen Zuhörer. Der Schauspieler
ohne Zuschauer ist ein sinnloser Tropf. Schauspiel benutzt das
Wort und läuft über den Verstand. Um es ein bisschen schwülstig
auszudrücken: Es fliegt nicht gleich von Herz zu Herz wie die
52
kept up the piano because I loved jazz.
You’ve claimed to have been raised in an academic, emotionally frigid atmosphere, where your parents listened to nothing
but classical music. Did you have to go into the basement to
listen to Miles Davis?
It wasn’t emotionally frigid, more Swabian Protestant and a little bit
on the sedate side. I remember hanging up a poster of John Lennon. That didn’t go down too well with my parents, but they didn’t
take any drastic action. No, I had a pleasant childhood. There was
a bakelite telephone, a radio and a whole lot of Nature. The rest
was my own imagination. I used that to make life more exciting.
But jazz in the age of the Stones adds up to a pretty tough adolescence, doesn’t it?
Oh, it wasn’t just jazz. I listened to lots of other music. I was a big
fan of Creedence Clearwater Revival. But then one of my aunts
gave me an old record player, the kind with a sapphire stylus, and
a few old shellac records. That’s when I first heard people like
Duke Ellington and Fats Waller and some of those really jumping
English and German dance bands. And I fell in love with that kind
of music.
You often describe yourself as an asynchronous person. Is that
psychospeak for old-fashioned?
What I mean is that I don’t always feel constrained by the reality
surrounding me. Even as a child, I used to seek out parallel worlds
that seemed like better places to hang out. At various times in the
past I’ve been part of the Celtic Hallstatt culture, that was the European Iron Age, and the world of my grandfather, who was an artist
living on Sardinia. It’s all part of being an actor, where I can, and
must, play roles in a totally different world, say, as a knight, or as a
murderer, a court jester or an archbishop.
What can music achieve that acting can’t?
Everything started with music. It’s an archaic art. Music is self-sufficient. You don’t need an audience when you sit down at a piano
or strap on an accordion. But an actor without an audience
doesn’t make sense. Acting is the use of words to influence minds.
If we want to go philosophical about it, acting doesn’t take the
shortcut from heart to heart like music. I understand Argentine
[ e]
Lufthansa Magazin 11/2011
Musik. Ich verstehe argentinische Tangoballaden genauso wie japanische Volksweisen oder portugiesischen Fado. Sie sprechen
zu mir. Überall in der Natur ist Musik, ist Melodie, sogar der Wind
singt. Musik ist der Klang des Lebens.
Und mit dieser Erkenntnis haben Sie es bis in den „Musikantenstadl“ geschafft?
Das war eine kleine unmusikalische Jugendsünde (lacht). Heute
stünden derartige Ausflüge sofort auf YouTube und kurvten tausend Jahre fröhlich durchs Internet. Eine grässliche Vorstellung.
Muss ein wunderbarer Darsteller wie Sie auch ein wunderbarer
Selbstdarsteller sein, um im Geschäft zu bleiben?
Ich glaube nicht. Es gibt viele Künstler, die sehr zurückhaltend und
trotzdem erfolgreich sind. Man braucht neben Talent aber auch
soziale Kompentenz und sollte die Menschen, die einem bei der
Karriere zuarbeiten, mit großem Respekt behandeln.
Können Sie auch Nein sagen?
Nein! Sehen Sie, jetzt habe ich Nein gesagt! Zum ersten Mal in
meinem Leben! In der Vergangenheit hatte ich große Probleme
damit. Ich habe immer wieder Dinge gemacht, die ich eigentlich
gar nicht tun wollte. Aus Höflichkeit, aus schlechtem Gewissen
oder weil ich jemanden nicht brüskieren wollte. Ich hatte ein Problem. Das ist jetzt gelöst.
Sie haben großes Theater gespielt, von Peer Gynt bis Hamlet,
das volle Programm. Jetzt machen Sie nur noch Filme. Des
Geldes wegen?
Ich mache Filme nicht nur, um Geld zu verdienen. Doch nach dem
Tod von Peter Zadek vor zwei Jahren schloss sich für mich ein
Kreis. Ich habe an seinem Grab die Lieder gesungen, die ich ihm
25 Jahre zuvor auf einer schmutzigen Probebühne vorgetragen
habe. Sicher ist Theater viel beglückender, aber Filme haben auch
ihren Vorteil. Man bindet sich nicht zu lang und kann sich das UniStudium seiner Töchter Lili und Marlene in den USA leisten.
Was lockte Sie zum Kommissar Murot im „Tatort“?
Es reizt mich einfach. Der „Tatort“ ist was Tolles, es ist
tango ballads just as well as Japanese folk music and Portuguese
fado. They speak to me. Music and melodies are everywhere you
look in Nature – even in the wind. Music is the sound of life.
And this realization even got you onto the German TV folk music show “Musikantenstadl”?
Now you’re talking about a tiny sin of my youth (he laughs). Nowadays that kind of goof would go straight into YouTube and get
kicked around the web for years to come. I shudder at the thought.
Does a wonderful actor like you have to be a showman if he
wants to stay in business?
I don’t think so. There are plenty of successful actors leading unobtrusive lives. What actors need in addition to talent is good social sense, and they should have great respect for all those people
whose work helps their career.
Are you capable of saying no?
No! You see, I just said no for the first time in my life. There have
been times when I had a big problem with that. I have so often
done things that I didn’t really want to do. Was it out of politeness,
out of guilt? Did I want to avoid offending someone? I don’t know. I
had a problem. Now it’s solved.
You have played the big stage roles, from Peer Gynt to Hamlet,
and now you only make movies. Is it because of the money?
It isn’t just for the money. But when Peter Zadek died two years
back, that sort of ended a life cycle for me. At his funeral service I
sang songs that I’d sung for him 25 years ago on a crappy little
stage when he was auditioning me. Sure, theater is a much more
satisfying experience, but movies have some good points too. I
don’t get myself tied up for long periods and I can earn the sort of
money that will keep my daughters Lili and Marlene at college in
the United States.
Why did you accept a role like Detective Murot in the German
“Tatort” series?
It grabs me. “Tatort” is really great – a very robust format. Something where an actor can and should try to shape the
European School of Management and Technology, Berlin
ESMT. The business school founded by business.
FULL-TIME
and EXECUTIVE
MBA
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sky talk
Das Multi-Talent Ulrich Tukur: mit seiner Tanzkapelle „Ulrich Tukur & die Rhythmus Boys“,
als Kommissar Felix Murot im „Tatort“ (nächste Folge: 4.Dezember), und als „John Rabe“
A multi-talented man Ulrich Tukur with his band Ulrich Tukur & die Rhythmus Boys, as Inspector Felix
Murot in “Tatort” (the next episode airs Dec. 4) and as John Rabe in the film of the same name
54
role. I have tried to create a character who breaks taboos
about subjects like sickness and death. After being diagnosed as
terminally ill, Felix Murot finds himself in a parallel universe where
nothing is what it seems. The sequel is coming in December. It
turns everything that happened before upside down.
What’s your reply to critics who complain that nobody knows
who the bad guy was at the end, because Tukur insisted on
hogging center stage?
That’s nonsense! Our murders and investigations always follow the
rule book. But I think it’s perfectly acceptable to get the most out
of the plot and raise some questions that people will still be talking
about the next day. We’ve achieved something then.
The concept of mortality is frequently a theme in your work.
You once said: “Every turtle lives 200 years. We get eighty, if
we’re lucky.” It’s not fair, is it?
Yes, Nature is really unfair on that one. A dog gets 12 years, a parrot 120. I don’t see why we shouldn’t live longer. One of the titles of
our band’s new record is called “Die Quadratur der Greise”
(roughly translatable as “Squaring the Senile”). When you’ve finally
got the message and can really start to do something with it,
you’re damned to get out of the act. That’s mean!
Okay, you’re a powerhouse. But your writing career is sticky.
For years now, you’ve been trying to write a novel and all you
can show for it is the first 30 pages. Is it going to be more of a
novelette...
... shall we compromise and call it a novella? I started out on this
story set in a ruined castle in Picardy, and the first 30 pages are so
terrific that I don’t dare to go on. And it’s been three years now.
There are other problems too. I still haven’t really worked out how
it’s going to end and I don’t have the time, anyway. But I keep a
scribbling pad on my night table, just in case I get any bright ideas.
Because good ideas have a habit of evaporating if you don’t make
a note of them straight away. Like dreams.
What sort of dreams do you have?
A little trattoria, an out-of-tune piano, a bottle of good wine, a few
friends. A nice view from my window of a sunny valley with a river
running through it, a plate of Swabian potato salad.
[e ]
Lufthansa Magazin 11/2011
Fotos: Chr. Schröder; U. Glockmann/dpa/Picture-Alliance; ddp
[d ] ein robustes Format. Man kann und sollte sich da auch einiges trauen. Ich habe versucht, eine Figur zu schaffen, die Dinge
verhandelt, über die in der Regel geschwiegen wird: Krankheit und
Tod. Nach einer fatalen Diagnose gerät Felix Murot in eine Art Parallelwelt, in der alles ganz anders ist, als es scheint. Im Dezember
läuft die zweite Folge. Die stellt alles auf den Kopf, was dort jemals
gelaufen ist.
Was sagen Sie Kritikern, die behaupten, der Tukur spiele sich
derart in den Vordergund, dass am Ende keiner mehr wisse,
wer der Täter sei?
Ach was! Auch bei uns wird ordentlich gemordet und ermittelt. Ich
finde aber, es ist zulässig, dass man die Sache ausreizt und Fragen aufwirft, über die man am nächsten Tag noch redet. Dann
haben wir doch alles erreicht.
Die Endlichkeit ist oft Thema Ihrer Arbeit. Jede Schildkröte
wird 200 Jahre, sagten Sie, aber wir nur 80, wenn es gut läuft.
Gemein, nicht?
Da ist die Natur wirklich ungerecht. Ein Hund stirbt mit zwölf, ein
Papagei wird 120. Ich sehe nicht ein, warum es bei uns nicht auch
länger gehen könnte. Ein Arbeitstitel des neuen Albums unserer
Band lautete „Die Quadratur der Greise“. Wenn du endlich einiges
verstanden hast und richtig loslegen könntest, dann bist du verdammt, wieder zu verschwinden. Hundsgemein!
Sosehr Sie der Fleiß auch treibt, beim Schreiben klappt es
nicht so gut. Sie versuchen sich seit Jahren an einem Roman
und haben erst 30 Seiten. Eher ein Romänchen …
... oder eine Novelle? Ich habe eine Geschichte angefangen, die in
einem verfallenen Schloss in der Picardie spielt und deren erste
30 Seiten so großartig sind, dass ich mich seit drei Jahren nicht
weiterzuschreiben traue. Auch habe ich noch keine Vision des
Endes, außerdem wenig Zeit. Aber es liegt nachts immer eine
Kladde neben dem Bett, falls mir etwas Unerhörtes einfallen sollte.
Gute Gedanken, nicht festgehalten, verfliegen wie ein Traum.
Wie sehen denn Ihre Träume aus?
Eine kleine Trattoria, ein verstimmtes Klavier, eine gute Flasche
Wein, ein paar Freunde. Vor dem Fenster eine sonnige Flusslandschaft, auf dem Teller schwäbischer Kartoffelsalat.
Ein neuer Jumbo strahlt in neuem Gewand: Die erste
Boeing 747-8 Intercontinental in Lufthansa Farben rollt
aus der Lackierhalle des US-Werks in Everett nahe
Seattle. Der Rumpf trägt das klassische „Lufthansa White“,
Seitenleitwerk und Lufthansa Schriftzug sind im Farbton
„Nachtblau“ aufgetragen. Genau wie der „melonengelbe“
A new jumbo in a brand-new look The rst Boeing 747-8
Intercontinental sporting Lufthansa livery rolls out of the
paintshop hangar at the US facility in Everett, near Seattle.
The body is done out in classic Lufthansa white, the tailn
and Lufthansa lettering in midnight blue, the crane, the
airline’s emblem, in “melon yellow.” This month, the 747-8
Kranich, das Markenzeichen der Airline. Noch in diesem
Monat soll die Maschine nach umfangreichen Bodentests
für erste Testüge abheben – und voraussichtlich im Frühjahr 2012 ihren Dienst in der Lufthansa Flotte antreten. Mit
76,3 Meter Länge wird das Nachfolgemodell der 747-400
dann das längste Passagierugzeug der Welt sein.
is scheduled to be put through its paces in the air for the
rst time following extensive tests on the ground – and if all
goes according to plan, it will go into service for Lufthansa
next spring. At 76.3 meters from nose to tail, the successor
model to the 747-400 will be the longest passenger aircraft
in operation in the world.
lufthansa.com
Foto: John Crozier/ The Boeing Company 2011
aviation
Boeing
747-8
56
Lufthansa Magazin 11/2011
57
Was machen Sie da,
Herr Grau?
Fluggerätelektroniker Peter Grau, 33, arbeitet seit
März 2010 bei Lufthansa Technik in Berlin
What’s that you’re doing, Mr. Grau?
Aircraft electronics technician Peter Grau, 33,
joined Lufthansa Technik in Berlin last March
US-Dollar hat der Airport
Miami International in den
Aus- und Umbau investiert,
damit das weltgrößte
Passagierugzeug A380
auch in Floridas Metropole
starten und landen kann.
Lufthansa iegt mit ihrem
Flaggschiff regelmäßig ab
Frankfurt nach Miami.
… dollars: That’s how much Miami International Airport spent on
extension and conversion work in preparation for accommodating the
the world’s largest passenger aircraft, the Airbus A380. Lufthansa
regularly operates its agship A380s on services from its Frankfurt hub
to Miami.
58
Lufthansa Magazin 11/2011
ĸ6LHKDEHQVLFKGLHHFKWH%HZHJXQJ
YRQ:$*1(5lYHUGLHQWĶ
&KDUOHV6FKXPDQQHUIROJUHLFKHU
*DVWURQRPXQG0RGHO
:2+/)˜+/35(,6(
DEŁLQNO0:67
79ū6SRQVRUYRQ
GHOX[HPXVLFWY
KRWOLQH ZZZZDJQHUZHOOQHVVGH
ZRKOI¸KOHQŭ'HVLJQ%¸URVW¸KOHPDGHLQ*HUPDQ\
Fotos: Sonja Brüggemann/ LH Technik; Keith/ ullstein bild
4 000 000 …
„Ich repariere den sogenannten Blower eines Konvektionsofens, in
dem die Bordmenüs auf längeren Flügen erwärmt werden. Als Blower wird der Lüfterantrieb bezeichnet, der im Inneren des Ofens
die Hitze umwälzt. Den Motor in meinen Händen schraube ich an
der Öffnung hinten am Gehäuse fest; von innen bringe ich dann
auf der anderen Seite den Ventilator an. Nach der Montage stelle
ich die elektrische Verbindung her. Abschließend teste ich nach jeder Wartungsarbeit alle Funktionen: Ich überprüfe die Drehrichtung
und stelle sicher, dass die Umdrehungszahl bei 7000 pro Minute
liegt. Mit einem Temperaturfühler checke ich, ob die Wärmegrade
den Herstellerrichtlinien entsprechen und justiere gegebenenfalls
nach. Bei dem Ofen handelt es sich um ein neueres Modell, das in
den Langstreckenflugzeugen A330 und A340 im Einsatz ist und mit
einer Wassereinspritzung funktioniert. Deswegen muss ich auch
prüfen, ob alle Dichtungen verschlossen sind und der Druck
stimmt. Je nach Typ und Beschädigung schaffe ich es, pro Tag bis
zu vier Öfen zu reparieren. Das lohnt sich natürlich, denn neu kosten die moderneren Modelle in der Regel rund 10 000 Euro.“
“I’m repairing what we call the “blower” of a convection oven
used to heat in-flight meals on longer flights. The blower is the fan
that keeps the heat circulating inside the oven. I screw the motor to
the opening at the back of the housing, mount the fan on the inside
and then reconnect the wires. Every maintenance job ends with a
function test, so I check the direction of rotation and speed, which
should be 7000 rpm, and look at the temperature sensor to see
whether the fan complies with the manufacturer’s requirements. If
not, I adjust it. This oven is quite a new model, and is used on longhaul aircraft like the A330 and the A340. Because it uses water injection, I also have to check the seals and make sure the pressure
is correct. Depending on the oven type and the damage I find, I
can repair up to four ovens a day. Given that the newer models
generally cost around 10 000 euros, repairing them is worth it.”
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aviation
Info
Lufthansa News
Service, Fakten, Orientierung – Nachrichten aus der Welt der Kranich-Linie
The latest service updates, facts and information from the world of Lufthansa
Winterfreuden in
Klagenfurt
Sonne, Schneesicherheit und neu
im Streckennetz: Lufthansa iegt
zweimal wöchentlich ab Frankfurt nach Klagenfurt, von wo aus
viele Wintersportgebiete rasch zu
erreichen sind. Zusätzlich zum
Freigepäck dürfen Fluggäste in
der Economy Class eine Ski- oder
Snowboardausrüstung pro Person
kostenlos mitnehmen.
New destination, snow guaranteed
Lufthansa now ies twice weekly
from Frankfurt to the winter sports
area of Klagenfurt in the Austrian
Alps. Economy Class passengers
are permitted one set of ski or
snowboard equipment per person
free of charge in addition to their
regular baggage allowance.
Ausflug für Entdecker: Mexiko-City
lufthansa.com
Bei den Frankfurter
Gates wird A zu Z
Der Flughafen Frankfurt benennt
seine Gates um. Im Terminal 1
im Non-Schengen-Bereich des
Flugsteigs A heißen die Gates A51
bis A65 künftig Gates Z11 bis Z25.
Die Änderung soll voraussichtlich
in der Nacht zum 23. November
erfolgen. Sie ist notwendig, um
den neuen Flugsteig A-Plus einzugliedern, der im Sommer 2012
eröffnen soll.
Frankfurt Airport is changing its
gate lettering in the non-Schengen
area of Terminal 1 to accommodate brand-new Pier A-Plus,
due to open in 2012. Gates A51
through A65 will become Gates
Z11 through Z25, very probably
overnight on November 23.
Hegen, pegen,
gewinnen
Das Lufthansa Online-Game „Club
Ren“ geht pünktlich zum Advent in
die dritte Runde: Am 1. Dezember
startet die 24-tägige Spielzeit, in der
so viele Rentiere wie möglich in einem Gehege gesammelt und weitere
Aufgaben erfüllt werden müssen.
Wer seine Herde gut in Form hält,
kann tolle Preise gewinnen. Anmelden und mitmachen unter:
Club Reindeer returns in the run-up
to Christmas: Starting December
1, players of this Lufthansa online
game have 24 days to assemble
as many reindeer as possible in an
enclosure and perform various other
tasks. Great prizes await the keepers
of the healthiest herds. Sign up at
lufthansa.com/club-ren
60
Lufthansa Magazin 11/2011
Fühlen Sie sich in Ihrer Fremdsprache zu Hause
Fotos: www.radiusimages.com; B. Gindl/ dpa Picture-Alliance; I. Friedl
Es kann Tage, Wochen, Monate dauern, diese Megastadt zu begreifen. Mit ihren fast neun Millionen Einwohnern und 16 Vierteln,
vielen Museen und einer der reichsten Theaterszenen weltweit;
mit ihrem historischen Zentrum, Palacio de Bellas Artes (oben),
wo einst die Tempel und Paläste der Azteken standen, dem
riesigen Universitätscampus oder den Wassergärten von Xochimilco, sämtlich als UNESCO-Weltkulturerbe eingestuft: MexikoCity hat für jeden Besucher seinen Reiz. Wer die Metropole im
nächsten Jahr entdecken will, kann vom 26. März an auch ab
München in Mexikos Hauptstadt fliegen. Lufthansa bietet dann
zusätzlich zur täglichen Verbindung ab Frankfurt fünf Flüge pro
Woche an.
Mexico City, where there’s so much to explore
It can take days, weeks, even months to get the measure of this
megacity of roughly nine million. It has 16 districts, countless museums and one of the richest theater scenes in the world. Plus an
historical center (above, Palacio de Bellas Artes), a sprawling
university campus and the water garden of Xochimilco, all UNESCO world heritage sites. In short, Mexico City has something for
every taste. Starting March 26, 2012, Lufthansa will offer regular,
five-times weekly flights to the Mexican capital from Munich, in
addition to the daily connection from Frankfurt that already exists.
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aviation
Zukunft
Himmlische
Eines nicht allzu fernen Tages soll es umweltverträgliche Überschallreisen, Kabinen mit intelligenten
Sitzen und eine transparente Außenhaut geben: Die
Ingenieure der Hersteller tüfteln mit viel Fantasie an
den Flugzeugen von morgen
Illustration: Airbus
Wird die Konstruktion künftiger
Kabinen bionische Strukturen
aufgreifen? Bei Airbus hält man
das durchaus für möglich
Will bionics be applied to cabin
construction in the future? Airbus
engineers think this is possible
Propheten
To boldly go…
Sustainable supersonic travel, intelligent cabin seats
and transparent aircraft skin will one day be more
than bold visions for the future. Aircraft engineers are
already testing some imaginative ideas
Text Stefan Hahlbrock
62
Lufthansa Magazin 11/2011
63
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ichard Lugg ist kein Tiefstapler. „Wir wollen die Luftfahrt
für immer revolutionieren“, sagt er. Der britische Luftund Raumfahrtunternehmer hat früher für die NASA gearbeitet, mittlerweile ist er selbstständig. Auf der Luftfahrtschau
in Paris stellte er im Sommer sein ehrgeiziges Hypermach-Projekt vor: ein Überschall-Flugzeug namens „SonicStar“, das bereits im Juni 2021 einsatzbereit sein soll. „Damit dauert der Flug
von New York nach Sydney nur noch vier Stunden“, glaubt der
Unternehmer, „und wir können ohne Beschränkungen fliegen,
weil es keinen Überschallknall mehr geben wird.“
Die Erde einmal komplett zu umrunden mit Mach 3,1 bis
3,6, also drei- bis fast vierfacher Schallgeschwindigkeit, würde
dann weniger als fünf Stunden dauern – vor allem dank neuer
Hybridmotoren und eines elektromagnetischen Gasturbinenantriebs. Die wichtigste Innovation läge dabei in der verlockenden Möglichkeit, große Mengen elektrischen Stroms an Bord zu
erzeugen. „Die Turbine wird neun Millionen Watt liefern, wovon
wir 30 Prozent für den Antrieb verwenden“, erklärt Lugg. Zusätzlich soll damit eine aktive Plasmafluss-Kontrolle betrieben werden, um den Überschallknall zu unterdrücken. Wissenschaftler
forschen schon länger daran, künftige Überschalljets mit dieser
Art schallschluckendem Kokon zu umgeben.
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© 2011 W. L. Gore & Associates GmbH. GORE-TEX, GUARANTEED TO KEEP YOU DRY, GORE und
Bildzeichen sind Marken von W. L. Gore & Associates
Richard Lugg isn’t one for understatement. “We want to revolutionize aviation forever,” says the British aerospace entrepreneur, who worked for NASA earlier in his career and is now chief
executive of the aircraft manufacturer, Hypermach. At the Paris
Air Show last summer he unveiled a very ambitious project
called the SonicStar, a supersonic business jet that could be
ready to take to the skies in June 2021. “We will fly from New
York to Sydney in only four hours without any restrictions, as there
won’t be any sonic boom any more,” the entrepreneur says.
Circling the earth completely on the SonicStar at between
Mach 3.1 and 3.6, which is three to four times the speed of
sound, would take less than five hours – thanks largely to the aircraft’s hybrid gas turbine engine technology. The most important
innovation here would be the tempting possibility of generating
large amounts of electricity on board. “There will be nine million
watt of electric power in the turbine, of which 30 percent will be
used for propulsion,” Lugg explains. Some of the wattage will also be used to power an active plasma flow control in order to supress sonic boom. Scientists have long been trying to develop a
technology with which to encase supersonic jets in a soundproofing cocoon of this type. If it works, some of the problems
that contributed to the demise of the Concorde in 2003 could at
last be solved and the boom would be eliminated. The SonicStar, an extremely slender aircraft designed as a luxury
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aviation
Zukunft
Ferne Zukunft: virtuelle
Golfplätze an Bord
oder Ausblicke auf die
Berge durch eine gläserne Kabinenkuppel,
virtuell angereichert mit
Namen und Höhenangabe (oben).
Die „SonicStar“
(unten) soll schon in
zehn Jahren mit mehr
als dreifacher Schallgeschwindigkeit iegen
Visions of the future
A virtual golf course
on board, or a view of
the mountains from
a glass-domed cabin
complete with geographical data (above).
In ten years’ time the
SonicStar (below) could
be ying through the air
at over three times the
speed of sound
66
Einsatz, angetrieben von Biokerosin. Für die Steigphase von
5000 auf 23 000 Meter zünden dann zwei Raketenmotoren,
angetrieben von flüssigem Wasser- oder Sauerstoff. Bei zweieinhalbfacher Schallgeschwindigkeit beginnt der Aufstieg auf die
eigentliche Reiseflughöhe von 32 000 Metern. Dafür sollen zwei
unter den Tragflächen montierte, mit Wasserstoff laufende Staustrahl-Triebwerke sorgen, sogenannte Ramjets. Sie katapultieren
den Flieger, so die Theorie, auf bis zu Mach 4, umgerechnet etwa 4900 Stundenkilometer. Zurück auf 10 000 Meter, werden die
Düsentriebwerke wieder gezündet, und die Maschine mit Platz
für 50 bis 100 Passagiere kann normal landen.
Eine Reise von Frankfurt nach Tokio wäre so in weniger als
zweieinhalb Stunden möglich, bei geringer Umweltbelastung
dank neuer Kraftstoffe. Und sie wäre leise. „Der Überschallknall
wird nur in einem kleinen Bereich hörbar sein, während der
Übergangsphase in den Reiseflug“, sagt Jean Botti, „aus 32 000
Meter Höhe dagegen kaum, weil die Luft dort so dünn ist.“ Das
klingt plausibel, doch die Experten bleiben skeptisch.
Lufthansa Magazin 11/2011
business jet with space for no more than 20 VVIPs, would
also use 30 percent less fuel and produce 90 percent fewer
carbon emissions.
Tiny Hypermach was not the only aircraft maker to cause a
sensation in Paris with a supersonic concept, however. Mighty
EADS, Airbus’ parent company, presented a design it calls
ZEHST (Zero Emission High Speed Transport), which the world
press promptly dubbed the “eco-Concorde.” This model could
be a reality by 2050 – at least that’s what EADS Technical Director Jean Botti hopes. “We use existing drive technologies, which
gives us a clear advantage,” he says optimistically. Regular turbojet engines fueled by biokerosene will be used at the takeoff
stage, which begins on an ordinary runway. Then, two rocket engines powered by liquid hydrogen or oxygen will ignite to power
the plane’s ascent from 5000 to 23 000 meters. Once the aircraft
is going at two-and-a-half times the speed of sound, two hydrogen-powered ramjet engines mounted beneath the wings will
take it to its actual cruising altitude of 32 000 meters.
[e ]
Illustrationen: Airbus (2); Hypermach
Wenn das funktioniert, könnten einige jener Probleme gelöst
sein, die 2003 auch zum Ende der Concorde beitrugen: Der
Knall würde vermieden, die Turbinen des „SonicStar“ wären im
Treibstoffverbrauch um 30 Prozent effizienter, außerdem würden
90 Prozent weniger CO2 ausgestoßen. Maximal 20 Passagiere
hätten in dem als „Luxusjet für VVIPs“ konzipierten, sehr schlanken Flugzeug Platz.
Doch nicht nur das kleine Unternehmen Hypermach, sondern auch die mächtige EADS, der Mutterkonzern von Airbus,
sorgte in Paris mit einem Überschallkonzept für Aufsehen. Unter
dem Namen ZEHST (Zero Emission High Speed Transport) präsentierte der Konzern einen Entwurf, den die Presse spontan
„Öko-Concorde“ taufte. Bis 2050 könnte das Modell Wirklichkeit
werden, hofft EADS-Technologievorstand Jean Botti. „Unser
entscheidender Vorteil ist, dass wir für den Antrieb existierende
Technologien nutzen“, sagt er optimistisch.
Für die Startphase, die auf einer normalen Piste beginnt,
kommen den Plänen zufolge übliche Turbojet-Triebwerke zum
[d ]
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aviation
Zukunft
[d ] „Beide Projekte sind sehr vage“, merkt Werner Granzeier
an, Professor an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg und Experte für Zukunftsflugzeuge. Vor
allem das komplexe Triebwerkskonzept der EADS erregt seinen
Argwohn. „Das Geheimnis ist, die Antriebe so zu kombinieren,
dass sie bei verschiedenen Geschwindigkeiten optimal funktionieren“, erklärt der Professor, „und das ist sehr schwer.“ Über
die Renaissance eines bereits abgehakt geglaubten Menschheitstraums wundert sich Granzeier allerdings nicht: endlich
schneller als der Schall zu fliegen. „Das Thema ist nicht totzukriegen“, sagt er, „aber nur wenn es tatsächlich gelingt, dafür
umweltfreundliche Konzepte zu entwickeln, ist das eine Option
für die Zukunft.“
Aber welche Rolle spielen die Fluggäste bei diesen Plänen?
Eine viel zu kleine, findet der Wissenschaftler Granzeier. „Nicht
zu sagen, wie die Passagiere genau transportiert werden sollen,
ist abenteuerlich. Wenn das Publikum diese Form des Reisens
nicht akzeptiert, kann man das Ganze ohnehin vergessen.“
Naturgemäß anders sieht das der Leiter Kabineninnovation und
Design bei Airbus in Hamburg. „Wir gehen von den Passagieren
aus“, sagt Ingo Wuggetzer. Seine Abteilung sorgte unlängst für
Aufsehen mit Entwürfen einer Flugzeugkabine, wie sie im Jahr
2050 aussehen könnte. Und die es dann nicht nur auf Überschallflügen für einige wenige geben sollte, sondern auf normalen Linienverbindungen. Da reisen die Fluggäste den Ideen der
Entwickler zufolge in einer nahezu transparenten Kabine mit freiem Ausblick auf Himmel und Erde. „Hochfeste, ultraleichte bionische Strukturen werden das ermöglichen“, meint Wuggetzer.
Sie sollen dem Aufbau von Vogelknochen entsprechen, „damit
kommen wir weg von der massiven Bauweise.“
Auf die Fluggäste wartet dann Bordunterhaltung der etwas
anderen Art: Holografische 3-D-Projektionen anstelle von Bildschirmen, auch eine virtuelle Golfpartie an Bord ist dann kein
Problem mehr. Man ruht auf sogenannten „biopolymeren Sitzoberflächen“, die sich automatisch optimal an jeden Passagier
anpassen – und die über Sensoren auch erkennen, ob jemand
vielleicht einen Vitaminstoß oder besser eine Akupressur benötigt. „Man muss einfach außerhalb bisheriger Dimensionen denken“, sagt Wuggetzer. Ganz egal, wie die Fliegerei 2050 aussieht:
Sie verspricht auch in Zukunft spannend zu bleiben.
Illustration: EADS
Bei der Zukunftsstudie ZEHST (Zero
Emission High Speed Transport)
werden Turbojet-Triebwerke mit
Raketenmotoren kombiniert
The zero emission high speed
transport concept (ZEHST) combines turbojet engine and rocket
engine technologies
68
Lufthansa Magazin 11/2011
The ramjets will then catapult the plane – in theory – to a
speed of Mach 4, the equivalent of around 4900 kmh. Once the
plane, which seats between 50 and 100 passengers, has descended again to 10 000 meters, the jet engines reignite and it
can land in the traditional way.
With the ZEHST, it would be possible to travel from Frankfurt
to Tokyo in under two and a half hours – and more ecologically,
too, thanks to modern fuels. What’s more, the flight would be a
quiet one. “The sonic boom will only be audible for a small time
during the transition to cruising speed,” says Jean Botti, “but it
will be barely audible at an altitude of 32 000 meters, because
the air up there is so thin.” This all sounds plausible, but experts
are skeptical. “Both projects are very vague,” remarks Werner
Granzeier, an aviation expert and professor at the University of
Applied Sciences in Hamburg. The complex EADS engine concept is what he finds particularly suspect. “The secret is to combine the drive systems in such a way that they deliver optimal
performance at different speeds,” he explains, “and that is no
easy task.” Nevertheless, Granzeier is not surprised that mankind’s dream of flying faster than sound, which seemed to have
been written off, is now experiencing a renaissance. “The idea
will never lose its appeal,” he says, “but it will only be a viable
option for the future if we actually manage to develop environmentally friendly concepts.”
But what part do passengers play in all of this? Far too small
a part in Granzeier’s opinion. “Neglecting to specify precisely
how passengers will be transported is a rather devil-may-care
approach. And if the public does not accept this form of travel,
we can forget the whole thing.” Ingo Wuggetzer, head of cabin
innovation and design at Airbus in Hamburg, takes a slightly different view, of course. “We base our developments on what passengers are looking for.” His department recently caused a stir
with its impressions of what an aircraft cabin could look like in
the year 2050 – not on supersonic flights for a select few, but on
perfectly ordinary scheduled services. The developers envisioned passengers traveling inside an all but transparent cabin –
with a clear view of the sky outside and the earth below. “Extremely strong, ultralight bionic structures will make this
possible,” says Wuggetzer. They will be built according to the
same principle as the bones of birds because “that will take us
away from the solid constructions we use today.”
The new cabins will also offer tomorrow’s passengers a
somewhat different kind of in-flight entertainment: holographic
3D projections instead of screens, with which passengers can
even play a virtual round of golf on board. They will sit on “biopolymer seat surfaces” that adapt automatically to the best position for each individual passenger – and are equipped with sensors that recognize whether someone needs a vitamin boost or
perhaps even some acupressure. “You simply have to think outside any box we’ve seen so far,” says Wuggetzer.
One thing is clear already: Whatever shape air travel takes
in 2050, it certainly promises to be exciting.
[e ]
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aviation
Boeing 747-8
Kranführer Jeff Johnson an seinem
Arbeitsplatz in 40 Meter Höhe (links
oben): Vom Schaltpult des Krans aus
hievt er riesige Flugzeugteile durch die
Werkshalle von Boeing
Crane operator Jeff Johnson (facing
page) maneuvers huge sections of aircraft into place from his workplace 40
meters above the Boeing factory oor
Menschen bei Boeing
Die einen braten saftige Hamburger, andere sammeln Schlümpfe, haben
millionenschwere Flügel in den Händen oder tauchen in fantastische Archive
ab – der größte amerikanische Flugzeughersteller hat viele Gesichter
Behind the scenes at Boeing
Some grill juicy hamburgers, others collect Smurfs. Yet others haul milliondollar aircraft wings around or field calls from Hollywood. The people who
work for Boeing are as diverse as their jobs
Text Marc Bielefeld
70
Fotos Jens Görlich
Lufthansa Magazin 11/2011
71
aviation
Boeing 747-8
Siehe Bild S. 70 See previous page
Jeff Johnson.
Der Kranfahrer, der mit den
Händen spricht
Jeff, the crane operator
„Ich arbeite seit zwölf Jahren bei
Boeing als Kranfahrer. Ich sitze in fast
40 Meter Höhe in meinem Cockpit und
hieve die Teile der 747-8 durch die
Fertigungshalle. Komplette Flügel,
Leitwerke, ganze Rumpfsegmente. Oft
laufe ich auch unten durch die Halle
und gebe den anderen Kranfahrern
oben Handzeichen. Das ist im Grunde
der aufregendere und schwierigere
Job. Wir haben dafür unsere eigene
Zeichensprache entwickelt. Zwei Finger, längs gestreckt, bedeuten: ein
paar Zentimeter weiter vor. Die Faust
heißt: Stopp! Kein bisschen weiter,
sonst kracht’s! Oft geht es wirklich um
Zentimeter. Selbst fliege ich nicht so
oft. Mein Traumziel? Hawaii! Ich suche
die Fluggesellschaft immer nach dem
Flugzeugtyp aus. Selbstverständlich
nur Boeing, so stehen die Chancen
gut, dass ich das Flugzeug, in dem ich
sitze, mit zusammengebaut habe.“
eco changes
Shelly Strayer. Die Küchenchefin mit dem Rodeo-Burger
nachhaltiges
handeln liegt
in unserer
natur.
Shelly, the canteen boss
Menschen, die schöne und große
Flugzeuge bauen, müssen ordentlich
essen. Was bieten Sie an? Pizza, Spaghetti, Pfannkuchen, aber auch viel Gesundes wie Salate, Vegetarisches. Und
wir haben unsere eigenen Sushi-Experten. Am liebsten mögen die Leute aber
Pommes, Hotdogs und Hamburger.
Wie muss ein guter Hamburger aussehen? Unser Klassiker ist der RodeoBurger. Ein fünf Unzen schweres, schön
rundes Stück aus Angus-Rind, garniert
mit panierten Zwiebelringen, Salat,
Tomaten, dazu eine köstliche BarbecueSoße. Ich persönlich würde noch zwei
Lagen Käse empfehlen. Unschlagbar.
Gibt es ein spezielles 747-Gericht?
Nein, aber einer unserer 70 Köche hat
sich etwas Schönes einfallen lassen. Zu
speziellen Anlässen nimmt er einen Eisblock und meißelt daraus tolle Figuren.
Einmal kam er mit einem Flugzeug aus
seiner Küchenecke, einer 747 mit drei
Meter Spannweite, komplett aus Eis.
People who build big, beautiful
airplanes need to eat a proper meal.
What’s on the menu? Pizza, spaghetti,
pancakes, plus healthy options, like salads and vegetarian dishes. We even
have our own sushi experts. But most of
our people tend to go for comfort food,
like hotdogs, hamburgers and fries.
What makes a good burger? Our classic is the Rodeo burger. We take a fiveounce slice of Angus beef and garnish it
with fried onion rings, lettuce and tomato, and then add a slather of delicious
barbecue sauce. I like to top it off with
one or two slices of cheese. Unbeatable!
Do you have a special 747 dish? No,
but one of our cooks did come up with a
very nice idea. On special occasions, he
chisels away at a three-meter block of
ice, sculpting some really amazing figures. Once he came out of his corner of
the kitchen with a plane – a Boeing 747
with a three-meter wingspan made entirely of ice.
[e ]
Monika Meier
Manager Enterprise
Quality & Compliance,
Mitsubishi Electric
Deutschland
Tom Brown. Der Lackierer mit der Design-Pistole
Tom, the painter
I’ve been with Boeing for 12
years. Picture me sitting nearly 40 meters off the ground, lifting huge sections of a 747-8 and transporting them
from one end of the giant production
hangar to the other – complete wing
assemblies, tailplanes, whole sections
of fuselage. But you can also find me
on the hangar floor giving hand signals to other crane operators. That is
by far the more nerve-racking part of
the job. Two fingers pointing straight
ahead means: a couple of centimeters
forward. A fist means: Stop! No further!
Because sometimes it really is just a
matter of centimeters. I don’t fly often
myself, but my dream destination is
Hawaii. I always pick an airline by the
aircraft they use – Boeing, what else?
So there’s a fairly good chance the
plane I fly in is one I’ve helped to build.
[e ]
72
„Inzwischen müssten es um die 600 Jumbos sein, die ich lackiert habe. Kaum ein
Airline-Kleid, das nicht aus meiner Sprühkanone kam. Ich bin meistens für den Bugbereich zuständig, bei jeder 747-8 muss ich dort erst mal 72 Fenster abkleben. Alles
Handarbeit, versteht sich. Seit 22 Jahren bin ich als Decorative Exterior Painter bei
Boeing, und unser größtes Muster zu lackieren, die 747-8, macht mich stolz. Einmal
lackierten wir sogar ein „Wal-Flugzeug“. In Japan hatte ein Mädchen einen DesignWettbewerb gewonnen, und nach seinem Entwurf sprühten wir einen Flieger an: überall Fische, der Rumpf war voller Meereswesen, so angeordnet, dass das Flugzeug
aussah wie ein großer Wal. Wir flogen das Mädchen zu uns ein, und als die Kleine
sah, wie wir ihr Bild auf den riesigen Flieger gebracht hatten, war sie ziemlich baff.“
I must have spray-painted about 600 jumbo jets. There aren’t many airline liveries I haven’t done. I usually work on the nose of the plane. With a 747-8, that means
taping 72 windows, all by hand. I’ve been doing special paint jobs for 35 years, 22 of
them as a decorative exterior painter at Boeing. Painting the 747-8, our largest plane,
gives me the most satisfaction. We once painted an aircraft we called the “whale
plane.” A 12-year-old girl had won a design competition in Japan and we had the job
of spraying an enormous plane exactly the way she had pictured it – covered with fish.
In the end, the plane itself looked like a large whale. They flew the little girl over to see
the result. She was amazed when she saw a huge plane covered with pictures of fish.
[e ]
Lufthansa Magazin 11/2011
Mit dem Umweltstatement Eco Changes
bringt die Mitsubishi Electric Gruppe ihre
Einstellung zum Thema Umwelt-Management
zum Ausdruck. Mit innovativen Lösungen für
Privathaushalte, Büros, Betriebe, Infrastruktur und sogar den Weltraum streben wir die
Verwirklichung einer ökologisch orientierten
Gesellschaft an.
www.ecochanges.eu
aviation
Boeing 747-8
Eileen Dickson.
David Rowntree. Der Mechaniker mit Swing im Blut
David, the mechanic
Die Führerin, die alles weiß
Eileen, the omniscient
Sie sind zuständig für die Preflight Deliveries. Worum geht es da genau? Wir
liefern die Boeing 747-8 aus. Wenn der Flieger aus der Fertigung kommt, bereiten wir
ihn für alles Weitere vor: Lackierung, Betankung, Funktionstests; schließlich für den
ersten Flug. Und ich habe die nette Aufgabe, das alles zu koordinieren.
Muss man dafür sehr viel von Flugzeugen verstehen? Absolut. Als Mechaniker
fing ich vor 33 Jahren bei Boeing an und habe fast alle technischen Abläufe kennengelernt, eine herrliche Sache. Meine erste Boeing 747, an der ich arbeitete, trug die
Nummer 329. Heute nähern wir uns der 1500.
Erinnern Sie sich an bestimmte Flugzeuge? Manche vergisst man nie, zum Beispiel habe ich an der Air Force One gearbeitet, der Präsidenten-Maschine.
Könnten Sie einen Jumbo fliegen? Nein, das wollte ich auch nie. Flugzeuge sind
wunderbare Geräte, am Boden an ihnen zu arbeiten ist für mich das Spannendste.
Es gibt nichts Schöneres, als wenn ein Flugzeug das erste Mal abhebt. Ich habe fast
jede 747 starten sehen, aber heute stecke ich dafür viel zu oft in Meetings.
Was tun Sie, wenn Sie sich nicht um Flugzeuge kümmern? Ich habe einen alten
englischen Triumph 206 von 1974. Und, nun ja, an dem schraube ich auch viel herum. Das macht mich zufrieden. Ansonsten gehe ich gern mit meiner Frau tanzen.
Ihre Favoriten dort? Wir lieben Ballroom Dance, Swing, Cha-Cha-Cha, Rumba.
Eileen gibt es zu: Noch mehr als
Flugzeuge mag sie Pferde. Sie besitzt selbst eins, Delilah. Seit 25
Jahren arbeitet sie bei Boeing, „und
immer gern“. Als Visitor Relation
Specialist führt sie VIP-Besucher
durchs Werk. Um ihnen die Details
des Flugzeugbaus besser erklären
zu können, hat sie schon tagelang
selbst im Blaumann an Flugzeugen
genietet und geschraubt. „Ich muss
doch wissen, wie das alles funktioniert, wenn ich es unseren Gästen
vermitteln soll“, sagt sie. Wenn Besucher ausgefallene Fragen stellen,
recherchiert sie, bis sie die Antwort
hat. So ist sie über die Jahre eine
Art wandelndes Boeing-Lexikon
geworden – und weiß auch Kurioses zu berichten. Etwa, dass es bei
Boeing 19 000 Festnetztelefone gibt
und die 16 800 Computerstationen
auf dem Gelände mit 12 000 Meilen
Kabel verbunden sind.
You’re responsible for preflight deliveries. What exactly does that entail?
When a 747-8 comes off the production line, we prepare it for painting, fueling, functional tests and its first flight. I have the delightful job of coordinating everything.
You need to know a thing or two about the aircraft to be able to do all that. Absolutely. I came to Boeing as a
mechanic 33 years ago and
got to know just about every
technical process here. The
first 747 I worked on had the
number 329. Today we are
getting close to number 1500.
Does any particular job come
to mind? I worked on the President’s Air Force One and on
the SP short version for a sheik.
Could you fly a jumbo jet?
No, and I’ve never wanted to.
Airplanes are wonderful machines and they are exciting to
work on. Nothing gives me a
bigger blast than seeing a
plane take off for the first time.
What do you do in your free
time? I have a car, an old English 1974 Triumph 206, which I
love tinkering with. My wife and
I also enjoy dancing.
Dancing? We enjoy ballroom
dancing, swing, cha-cha-cha,
rumba.
[e ]
Eileen Dickenson admits that
her first love is horses. She has one
called Delilah. But she also likes
airplanes and working at Boeing,
which she’s done for 25 years. Eileen is a visitor relations specialist
who takes VIPs on tours of the production plant. In preparation for this
she had to spend entire days in
overalls, hammering in rivets and
screwing bolts tight. “I can’t explain
a job properly unless I’ve done it
myself,” she says. When someone
asks an unusual question, she ferrets around the Boeing universe until she has the answer. Over the
years, she has become something
of a walking encyclopedia, accumulating trivia – for instance, that
Boeing has 19 000 landline extensions and that the 16 800 on-site
computer stations are connected
by 12 000 miles of cable.
[e ]
74
Lufthansa Magazin 11/2011
aviation
Boeing 747-8
„Wussten Sie
schon, dass ...?“
„Ja.“
Jeff Robinson. Der Marketing-Mann im kreativen Chaos
Jeff, the advertising manager
Sie sind bei Boeing bekannt dafür, einen der unaufgeräumtesten Schreibtische zu haben. Geht das, auch wenn
man als Chef der weltweiten Werbung arbeitet? Einige nennen es Chaos. Ich sage: Mein Schreibtisch ist meine kreative
Bühne, meine Denkzone. Ich brauche das, um auf gute Ideen zu
kommen. Mein Job fordert vor allem Kreativität on demand,
Geistesblitze auf Abruf.
Was sammelt sich auf Ihrem Schreibtisch alles an? Bilder,
Flugzeugmodelle, Sprüche, alles, was ich auf Reisen aufgreife.
Besonders mag ich diese kleinen Spielzeuge von McDonald’s.
Denn die machen nicht nur Burger, sondern sind inzwischen der
größte Spielzeugvertreiber der Welt. Das sind kleine Ikonen, die
Kultur einfangen wie kaum etwas anderes. Ein paar Zentimeter
Plastik, die für Amerika stehen, das ist genial.
Mögen Sie Flugzeuge? Na klar! Als Kind war ich schon Flugzeugfan. Wir wohnten in Kalifornien, da hörte ich in meinem Zimmer ständig den Überschallknall, weil die berühmte Edwards Air
Force Base in der Nähe lag. Auch in Seattle wohne ich nicht weit
von der Startbahn. Wenn eine Maschine über unser Haus fliegt,
renne ich noch immer raus und schaue nach oben.
Und wie wirbt man für Flugzeuge? Wir wollen eines vermitteln:
Fliegen muss wieder ein Erlebnis werden! Diese Euphorie von
früher haben wir durch Routine verloren. Fliegen ist dabei etwas
sehr Besonderes und viel mehr, als von A nach B zu gelangen.
76
As head of global advertising at Boeing you’re a pretty
important man. But you have a reputation for the untidiest
desk in the corporation. Some call it chaos, but I like to think of
my desk as my creative platform, my thinking zone. It’s the environment I need to come up with good ideas. And my job calls for
creativity on demand, flashes of inspiration at a moment’s notice.
What are all those things on your desk? Pictures, model airplanes, sayings, the sort of stuff I pick up on my travels. Like
these little Smurfs from McDonald’s, they’re kind of cute. McDonald’s doesn’t just produce hamburgers, you know; it’s now
the world’s biggest toy distributor, too. These little guys are
icons. They capture the essence of our culture almost better than
anything else. To represent America with a piece of plastic a few
inches long – that takes genius!
Do you like airplanes? Of course I do! I’ve loved them ever
since I was a small boy. We lived in California then, near the Edwards Air Force Base, and I regularly got to hear the sonic
boom. I now live quite close to the runway in Seattle. I still run out
and look up whenever a plane flies over our house.
And how do you market them? The main message we want to
get across is that flying has to become an adventure again. Right
now, it’s become so routine that we’ve lost the euphoria we used
to feel in advance of a flight. Flying is something special, and
should never be merely a matter of getting from A to B.
[e ]
Lufthansa Magazin 11/2011
LET THE FIRE
SEDUCE YOU
aviation
Boeing 747-8
Boeing-Historie und ein wichtiger Teil Luftfahrtgeschichte. Lombardi kann sogar alte Bilder von
Marilyn Monroe zeigen, auf denen sie sich lasziv
in einem Vierziger-Jahre-Flugzeugbett räkelt,
lange bevor sie bekannt wurde. Das Foto wurde
noch nie veröffentlicht, es existiert nur einmal,
genau hier, es könnte Millionen wert sein. Sein
bestes Stück? Lombardi zeigt auf einen alten Ledersessel. Auf ihm saß seit 1944 der damalige
Boeing-Präsident Bill Allen, der bis heute verehrt
wird. Auf diesem Stuhl saß Allen, als er in den
sechziger Jahren entschied, die 747 zu bauen.
Lombardi streichelt über die Lehne, lächelt leise.
Dann taucht er wieder ab in sein Sammelsurium
aus Modellen, Originalplänen und Raketen –
denn Boeing arbeitete immer auch für die Raumfahrt. Dass er öfter mit Neil Armstrong zu Mittag
isst, erwähnt er darum auch nur ganz beiläufig.
Michael Lombardi regularly gets calls from
Hollywood – whenever there’s an airplane scene
to shoot, in fact. They ask him things like: what
did stewardesses wear in the 1960s, what did
the Boeing 707 look like inside, and what should
Leonardo di Caprio wear in Catch Me if You
Can? Michael Lombardi knows all the answers.
He was the expert aviation source for the movie
Air Force One starring Harrison Ford, and advised the makers of the cult series Lost. Lombardi, an historian, has been with Boeing for 32
years. His archives contain about four million
photo negatives, 20 000 films, and hundreds of
model planes, as well as old captain’s caps, emblems, posters and badges: the history of Boeing
and a significant part of aviation history, too.
Lombardi can even show you a photo of Marilyn
Monroe lounging lasciviously on an airplane bed
in the 1940s long before she became famous.
The photo has never been published and there’s
only one copy of it – right here. It could be worth
millions. Lombardi’s best piece is an old leather
armchair, from which Bill Allen, an iconic boss,
steered Boeing’s fortunes from 1944 onward. He
was sitting in this chair when he made the decision to build the 747 in the 1960s. Lombardi
smiles to himself as he runs his hand lovingly
over the old leather. Then he returns to his fantastic collection of models, original plans and
rockets. Rockets? Yes, Boeing has always been
into spacecraft, too. Which is why Lombardi
sometimes remarks in passing that he often
lunches with people like Neil Armstrong.
[e ]
Michael Lombardi.
Der Hüter des großen
Flugzeugwissens
Michael, the guardian of
the archives
78
Hollywood ruft regelmäßig bei ihm an. Immer
wenn eine Flugzeugszene gedreht werden muss.
Was trugen die Stewardessen in den sechziger
Jahren? Wie sah eine Boeing 747 damals von innen aus? Und was müssen die Kostümdesigner
Leonardo DiCaprio anziehen, wenn der einen
Gaunerpiloten spielt? Viele Fragen, viele Details.
Michael Lombardi kennt die Antworten. Er half
schon bei Filmen wie „Air Force One“ aus oder
beriet die Macher der Kultserie „Lost“. Als Historiker arbeitet er seit 32 Jahren für Boeing und
pflegt dort ein einzigartiges Archiv. Rund vier
Millionen Fotonegative, 20 000 Filme, Hunderte
Modelle, alte Kapitänskappen, Embleme, Poster,
Anstecknadeln: In seinen Räumen lagert die
Lufthansa Magazin 11/2011
www.atmosfire-magazine.com
The free customer magazine from
travel
Souvenir
Die Wellen an der Wand
Wie sich Fußballnationalspieler Philipp Lahm mit
einem Gemälde aus
Berlin den Urlaub für immer nach Hause holte
Memories on the wall
In Berlin for a match,
German national soccer
star Philipp Lahm found a
painting that forever reminds him of vacations in
Greece
80
Wärme-Ferienidylle in den
eigenen vier Wänden. Ich
komme zwar durch meinen
Sport oft viel herum in der
Welt, doch Urlaub bleiben meiner Frau und mir meist nur drei
Wochen im Jahr. Aber wir haben ja jetzt die ewige Brandung an der Wand.
I was in Berlin for an international match between Germany and Turkey last October. My
wife, Claudia, was in town, too,
and while taking a stroll along
Unter den Linden, she wandered into the Mensing gallery,
where she immediately fell in
love with an oil painting by
Manfred Schaeffner, an artist
from the North Sea island of
Sylt. The painting was called
“Brandung” (Surf) and was devoted entirely to that subject –
nothing more and nothing less.
But that was precisely what attracted Claudia to the painting.
I was immediately enchanted
too, when I went back with
Claudia to buy it. The painting
reminded us of vacations we
had taken together in Greece.
One we took this past summer
and the other one was our
honeymoon. We got married
last year three days after the
World Cup ended in South Africa. Well anyway, the picture
now has a place of honor on
our living room wall and always
revives happy memories of
sunshine, sand and warm
weather, creating a vacation
idyll right at home. As a soccer
player, I get to travel all over
the world, but my wife and I
usually only manage to grab
three weeks’ actual vacation a
year. Now we can enjoy the
ocean waves breaking forever
on the wall.
Lufthansa Magazin 11/2011
Fotos: Andreas Halser; sampics/Augenklick
Es war am Rande des Länderspiels gegen die Türkei in Berlin im Oktober letzten Jahres.
Meine Frau Claudia war auch
in der Stadt und entdeckte
während eines Bummels Unter
den Linden in der Galerie Mensing ein Bild, das ihr auf Anhieb gefiel. Es heißt „Brandung“ und zeigt Meer, Meer,
Meer – und mehr nicht. Aber
gerade das reizte sie an dem
Ölgemälde, das von dem
Künstler Manfred Schaeffner
aus Sylt stammt. Mich hat es
auch sofort in seinen Bann gezogen, als ich mit Claudia
noch mal hinging, um es zu
kaufen. Es erinnerte uns sehr
stark an unsere gemeinsamen
Urlaube in Griechenland, wo
wir in diesem Sommer und
auch im letzten Jahr während
der Flitterwochen waren. Wir
hatten damals nur drei Tage
nach der Weltmeisterschaft in
Südafrika geheiratet. Wie auch
immer, jetzt jedenfalls hängt
das Bild an einem wunderschönen Platz in unserem
Wohnzimmer, und wir denken
bei dessen Anblick immer wieder gern an Sonne, Sand und
Philipp Lahm, 27, ist seit gut
zehn Jahren Fußballpro. Mit
dem FC Bayern München
wurde er dreimal Deutscher
Meister, mit der Nationalmannschaft, deren Kapitän
er seit Sommer 2010 ist,
zweimal WM-Dritter. Lahm
hat eine eigene Stiftung
gegründet, die Kinder aus
Deutschland und Afrika in den
Bereichen Bildung, Sport und
Gesundheit fördert. Im August
erschien sein Buch „Der feine
Unterschied. Wie man heute
Spitzenfußballer wird“, das
gleich nach Erscheinen auf
den Bestsellerlisten landete.
Philipp Lahm, 27, has been
playing professional soccer
for about 10 years. Three
times German champion
with Bayern Munich, Lahm
has also placed third twice
in World Cup matches with
the German national squad,
of which he
is captain.
His book The
Subtle Difference was an
immediate, if
controversial,
bestseller.
lufthansa.com
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Minsk National Airport (MSQ), which opened in 1982, is actually an international airport. It is situated about 40 kilometers east of the center of Minsk,
the capital of Belarus. Minsk National has a single runway and a single
terminal capable of handling up to 3.6 million passenger a year. In 2010 the
airport was used by nearly 1.3 million passengers. Lufthansa offers regular
services from Frankfurt to Minsk.
Der Minsk National Airport (MSQ) ist der internationale Flughafen der Hauptstadt Weißrusslands. Er liegt rund 40 Kilometer östlich vom Zentrum der
Metropole. Im 2010 Jahr nutzten knapp 1,3 Millionen Passagiere den 1982
eröffneten Flughafen. MSQ ist mit einer Runway und einem Terminal ausgestattet und kann bis zu 3,6 Millionen Fluggäste jährlich abfertigen. Lufthansa
iegt regelmäßig von Frankfurt nach Minsk.
IATA-Code: MSQ
Eröffnet: 1982
Länge Runway: 3641 m
Passagiere im Jahr
2010: 1 285 423
Luftfracht 2010: 8553 t
Flüge 2010: 11 020
Year opened: 1982
Runway length: 3641 m
Passengers in 2010:
1 285 423
Air freight in 2010:
8553 t
Number of ights in
2010: 11 020
Foto: Hady Khandani www.hadyphoto.de
service
Minsk
Airport
Weißrussland
84
Lufthansa Magazin 11/2011
85
service
Lufthansa
Customer Relations Ofces:
Lufthansa Reservierung Reservations:
Tel. +49 (0)1805-805 805*
Informationen für Fluggäste Passenger Information
Star Alliance
Im Mai 1997 von fünf renommierten
internationalen Fluggesellschaften
gegründet, entwickelte sich die Star
Alliance mit inzwischen 27 Mitgliedern zur führenden Luftverkehrsallianz der Welt. Mit etwa 21 000
Flügen am Tag verbindet sie derzeit
1160 Flughäfen in 181 Ländern.
Weltweit stehen rund 970 Lounges
für Kunden mit Gold Status der Star
Alliance Mitglieder bereit.
The Star Alliance network was
founded by ve international
airlines in May 1997. Today, the
world’s leading airline alliance has
27 members operating some 21 000
ights every day and connecting
1160 airports in 181 countries. Customers with Star Alliance Gold status
can take advantage of 970 airport
lounges across all member carriers.
HelpAlliance: Kleines Geld für große Hilfe
HelpAlliance e. V. wurde 1999 von Lufthanseaten gegründet und ist eine private,
politisch und konfessionell unabhängige Hilfsorganisation. Passagiere auf
Lufthansa Langstreckenflügen können Münzen und Scheine in allen Währungen
für die weltweiten HelpAlliance-Projekte spenden. Spendenumschläge für diesen
Zweck befinden sich an Bord. Ein kur zer Film informiert im Rahmen der
Lufthansa Media World. Weitere Informationen unter www.help-alliance.com
Small change – it’s a big help
HelpAlliance is a private, non-political and non-denominational aid organization
that was founded by Lufthansa employees in 1999. Passengers on long-haul
Lufthansa flights can donate coins and bills in any currency to support
HelpAlliance projects worldwide. Donation envelopes are available on board.
Lufthansa Media World also shows a short informational film. For details, visit:
www.help-alliance.com
Spendenkonto
Donations:
HelpAlliance e. V., Kto. 200 029 223,
BLZ 500 502 01
IBAN DE89 5005 0201 0200 0292 23,
BIC: HELADEF1822
Lufthansa Regional
Augsburg Airways
86
Ein optimales Flugnetz, ein
Höchstmaß an Sicherheit sowie
die von Lufthansa gewohnten
Qualitätsstandards an Bord und am
Boden – das sind die Markenzeichen
von Lufthansa Regional.
Lufthansa Regional is an airline
alliance serving regional routes. It
stands for tight, optimized route networks, excellent standards on board
and the ultimate in airline safety.
Bleiben Sie fit auch während des Fluges!
Unser Flyrobic-Video zeigt Bewegungsübungen, die bequem im Sitzen durchgeführt werden können. Insgesamt 12
animierte Übungen laden Passagiere an
Bord der Lufthansa Langstreckenflotte zum
Mitmachen ein: zum Beispiel Übungen zur
Mobilisation der Füße, zur Stärkung des
Oberkörpers und Streckung des Rückens,
zur Beweglichkeit und Mobilisation der
Schultern sowie zur Entspannung. Das
Flyrobic-Video ist in acht Sprachen auf
Flügen mit Inseat Screens in der Rubrik
FlyLufthansa abrufbar und auf den meisten
Flügen mit Overhead Monitor zu sehen.
Passengers wishing to keep t on long-haul
ights are invited to watch our Flyrobics
video. It shows you 12 exercises you can do
right from your seat. Some help to keep the
circulation going in your feet, others help to
stretch and strengthen your back muscles
while yet others keep your shoulders exible
and relaxed. The video is available in eight
languages in the FlyLufthansa section of
your in-seat screen on ights that have them.
It can also be viewed on most ights with
overhead monitors.
Lufthansa Magazin 11/2011
Foto: Jens Görlich
Flyrobic
Handgepäck Sie können ein Stück Handgepäck (bis zu 55 x 40 x 20 Zentimeter oder einen Kleidersack bis zu 57 x 54 x 15 Zentimeter
Umfang und acht Kilogramm Höchstgewicht,
Größe bitte im Konturrahmen prüfen) mit an
Bord nehmen, als Gast der First oder Business Class in der Regel sogar zwei. Bei Flügen mit Lufthansa Regional ist nur die Mitnahme eines Handgepäckstücks möglich.
Zusätzlich bieten wir auf kleinem Fluggerät die
Möglichkeit, Handgepäck direkt am Flugzeug
verladen zu lassen. Flüssigkeiten dürfen nur in
höchstens 100 Milliliter großen Behältnissen
mitgenommen werden, die in einem maximal
einen Liter fassenden, wiederverschließbaren,
durchsichtigen Plastikbeutel verstaut sein
müssen.
Gepäck Gemäß internationalen Sicherheitsvorschriften dürfen Fluggäste keine Waffen,
Gefahrengüter, Explosivstoffe, flüssige, komprimierte oder giftige Gase, entflammbare
Flüssigkeiten, leicht entzündbare oder selbstentzündliche Feststoffe und Streichhölzer mitführen.
Spitze Gegenstände können an den Sicherheitskontrollstellen vom Personal einbehalten
werden. Bitte haben Sie Verständnis, dass
Lufthansa dafür keine Haftung übernehmen
kann.
Elektronische Geräte Die Benutzung von
Mobiltelefonen an Bord ist nicht gestattet. Dies
gilt auch für Funkgeräte und ferngesteuertes
Spielzeug. Videokameras, Laptops, MP3Player, CD-Player und Computerspielzeug
können Sie an Bord benutzen, solange die
Anschnallzeichen ausgeschaltet sind.
Telefonieren an Bord Auf Langstreckenflügen können Sie mit einer gültigen Kreditkarte
über ein Kartentelefon telefonieren.
Genuss von Alkohol Es ist nicht gestattet, an
Bord gekauften oder mitgebrachten Alkohol
an Bord zu konsumieren. Jugendlichen bis 16
Jahren oder alkoholisierten Passagieren
schenken wir grundsätzlich keinen Alkohol
aus.
Rauchen an Bord Alle Lufthansa Flüge sind
Nichtraucherflüge.
Wir wünschen Ihnen einen
angenehmen Flug!
Carry-on baggage Passengers may take one
piece of hand baggage (22 x 16 x 8 in.) or one
garment bag (22 x 21 x 6 in. up to 8 kg) on
board. First and Business Class passengers
are generally allowed two pieces. Only one is
allowed on Lufthansa Regional flights. Liquids
must be carried in containers not exceeding
100 ml each and placed in a transparent, reclosable plastic bag with a maximum capacity
of one liter.
Baggage International safety regulations prohibit passengers from carrying weapons or
other dangerous items such as explosives; liquid, compressed or poisonous gases; flammable liquids and easily ignited or self-igniting
solids, and matches.
Sharp objects Lufthansa accepts no liability
for sharp objects confiscated at security
checkpoints.
Electronic devices Lufthansa doesn’t allow
the use of cell phones on board. The same
goes for transmission devices and remotecontrol toys. Video cameras, laptops, mp3
players, CD players and computer toys are allowed but only when the Fasten Seat Belts
sign is off and provided they do not inter fere
with the on-board electronics.
On-board telephone calls A valid credit card
is all you need to make calls on long-haul
flights.
Alcohol consumption Passengers are not
permitted to consume on board any alcohol
they have brought with them or purchased
while on board. Alcohol will not be served to
anyone under 16 or to pas sengers who are
intoxicated.
Smoking All flights are non-smoking flights.
Enjoy your flight!
Deutschland Germany
Deutsche Lufthansa AG
Kundendialog, 33322 Gütersloh
Fax: +49 (0)1805/83 80 05*
Europa Europe
Zentrale Anschrift für Ihr Anliegen in einer
europäischen Sprache Ihrer Wahl
Centralized address for feedback in the
European language of your choice:
Lufthansa German Airlines
Customer Feedback
PO Box 1289
Liverpool L69 3AX
Fax: +49- (0)1805/83 80 50*
Nordamerika North America
USA
Lufthansa Customer Relations
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Asien Asia
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Lufthansa German Airlines
Customer Relations Center South
East Asia & Pacic
P.O. Box 12717/A’Beckett St.
Melbourne VIC, 8007
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China
Customer Relations
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Corporate Avenue
No. 222 Hubin Road
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Fax: +86-21/63 40 66 98
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Indien India
Lufthansa German Airlines,
Sahar International Airport, Terminal 2,
Customer Relations
Mumbai – 400099
[email protected]
Japan
Customer Relations 3-1-13, Shiba Koen,
Minato-Ku, Tokyo 105-0012
Fax: +81-3/54 02 52 26
Andere Länder Other countries
In allen anderen Ländern wenden Sie sich
bitte an die nächstgelegene Niederlassung
In all other countries please contact your
nearest Lufthansa ofce.
* 0,14 Euro/Min. aus dem deutschen
Festnetz. Preise aus dem Mobilfunknetz
maximal 0,42 Euro/Min.
* 0.14 euros/min. from German landlines.
Calling charges from German mobile
networks max. 0.42 euros/min.
87
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Flotte
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Der Airbus A319 gehört zu den kleineren Mitgliedern der sehr
erfolgreichen A320 Flugzeugfamilie, die aus den Mustern A318
bis A321 besteht. Mit einer Rumpflänge von knapp 34 Meter ist
der Jet damit 3,8 Meter kürzer als sein großer Bruder, das Basismodell A320. Die Gemeinsamkeiten mit den „Geschwistern“
zeigen sich in vielen Bereichen: So können Piloten, die eine
A319 fliegen, auch alle anderen Muster der Flugzeugfamilie steuern; bei Wartungsarbeiten erspart die Ähnlichkeit viel Aufwand
und somit auch Kosten. Und die Fluggäste können sich über ein
überraschend großzügiges Raumgefühl freuen. Für Lufthansa
sind zurzeit 32 Jets dieses Typs im Einsatz.
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Small but spacious The Airbus A319 is one of the more diminu-
tive members of the thriving A320 family, which includes the
models A318 through A321. The A319’s fuselage – which isn’t
quite 34 meters long – is 3.8 meters shorter than that of its big
brother, the basic A320 model. Otherwise, there’s not much of a
difference between the two. A pilot trained to fly an A319 can
easily fly any other member of the family, and because the planes
are all so similar, maintenance procedures can be carried out
more easily – and less expensively, too. What’s more, passengers appreciate the surprisingly spacious feel of the jet’s interior.
Lufthansa currently has 32 A319s in operation.
Anzahl / Total
Länge / Length
Spannweite / Wingspan
Höhe / Height
Geschwindigkeit/ Cruising speed
Flughöhe maximal / Max. altitude
Max. Startgewicht / Max. takeoff weight
Max. Landegewicht / Max. landing weight
Reichweite / Range*
Kabinenbreite / Cabin width
First / Business / Economy (max.)**
Airbus
A380-800
8
72,7 m
79,8 m
24,1 m
907 km/h
13 100 m
560 000 kg
391 000 kg
12 000 km
6,6 m / 5,9 m
8/98/420
Boeing
747-400
28
70,7 m
64,4 m
19,4 m
907 km/h
13 700 m
394 600 kg
285 800 kg
12 500 km
6,1 m
8/66/270
Airbus
A340-600
24
75,3 m
63,5 m
17,3 m
890 km/h
12 500 m
368 000 kg
259 000 kg
12 600 km
5,3 m
8/60/238
Airbus
A340-300
26
63,7 m
60,3 m
16,9 m
875 km/h
12 500 m
271 000 kg
190 000 kg
12 700 km
5,3 m
8/48/165
Airbus
A330-300
15
63,7 m
60,3 m
16,9 m
875 km/h
12 500 m
233 000 kg
187 000 kg
10 000 km
5,3 m
8/48/165
Boeing BBJ
737-800 IGW
3***
39,5 m
35,8 m
12,5 m
840 km/h
12 500 m
79 015 kg
65 317 kg
9140 km
3,5 m
–/32/60
Airbus
A321-200
54
44,5 m
34,1 m
11,8 m
840 km/h
12 000 m
89 000 kg
75 500 kg
4350 km
3,7 m
200
Airbus
A320-200
46
37,6 m
34,1 m
11,8 m
840 km/h
11 900 m
73 500 kg
64 500 kg
3020 km
3,7 m
168
Airbus
A319-100
32
33,8 m
34,1 m
11,8 m
840 km/h
11 900 m
68 000 kg
61 000 kg
3260 km
3,7 m
138
Anzahl / Total
Länge / Length
Spannweite / Wingspan
Höhe / Height
Geschwindigkeit / Cruising speed
Flughöhe maximal / Max. altitude
Max. Startgewicht / Max. takeoff weight
Max. Landegewicht / Max. landing weight
Reichweite / Range*
Kabinenbreite / Cabin width
Sitze / Seats (max.)**
Boeing
737-300
33
33,4 m
28,9 m
11,1 m
795 km/h
11 300 m
57 600 kg
52 600 kg
2000 km
3,5 m
140
Boeing
737-500
23
31,0 m
28,9 m
11,1 m
795 km/h
11 300 m
54 000 kg
49 000 kg
1950 km
3,5 m
120
Embraer
195
20
38,7 m
28,7 m
10,6 m
833 km/h
12 500 m
50 800 kg
45 000 kg
2590 km
2,7 m
116
Embraer
190
9
36,2 m
28,7 m
10,6 m
833 km/h
12 500 m
50 300 kg
43 000 kg
3390 km
2,7 m
100
Avro
RJ85
6
28,5 m
26,3 m
8,6 m
760 km/h
10 700 m
44 000 kg
38 550 kg
2280 km
3,4 m
93
Bombardier
CRJ900
35
36,4 m
24,9 m
7,5 m
820 km/h
12 500 m
38 000 kg
34 000 kg
2440 km
2,6 m
86
Bombardier
CRJ700
20
32,5 m
23,2 m
7,6 m
820 km/h
12 500 m
34 000 kg
30 300 kg
2310 km
2,6 m
70
ATR
ATR72-500
11
27,2 m
27,1 m
7,7 m
500 km/h
7600 m
22 500 kg
22 350 kg
900 km
2,6 m
68
Bombardier
DH8-Q400
8
32,8 m
28,4 m
8,3 m
640 km/h
7600 m
29 000 kg
28 000 kg
1200 km
2,5 m
70
Die Lufthansa Flotte
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Airbus A319: Wahre Größe kommt von innen
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Zeitzonenkarte
Die Abbildung zeigt die Zeit zonen der Welt sowie deren
Standardabweichungen von der Universal Time Coordinated
(UTC). In vielen Staaten werden die Standardabweichungen im
Laufe eines Jahres vorübergehend um eine Stunde verändert
(Sommer-/ Winterzeit).
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Map of time zones
The above illustration shows the world’s time zones with their standard variation from Coordinated Universal Time (UTC). In many
countries, the standard variations which occur during the course of
a year are temporarily modified by one hour (daylight saving time).
Lufthansa sells used
aircraft seats!
E-Mail: [email protected],
Phone: +49 (0) 69 / 69 69 34 85
Stand im November 2011 // As of November 2011
* bei max. Auslastung // with max. number of book ings; ** abweichende Konfiguration möglich // Configuration may vary; *** operated by PrivatAir
88
Lufthansa Magazin 11/2011
89
service
Maps
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Maßstab am Äquator
Scale at the equator
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© wissenmedia in der inmediaONE] GmbH,
Gütersloh · München · Stuttgart
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Die Streckenkarten zeigen die Verbindungen
zwischen Lufthansa Zielorten an. Die Linienführung
entspricht nicht der tatsächlich geogenen Route.
Diese wird am Flugtag unter Berücksichtigung
verschiedener Faktoren festgelegt. Auf Langstreckenügen können Sie die genaue Flugroute
und Position des Flugzeugs in der Air Show
(siehe Entertainment-Seiten) beobachten.
The route maps show the connections between
Lufthansa destinations. The lines on these maps
do not, however, correspond to the actual routes.
These depend on a number of factors and are
determined on a day-to-day basis. On long-haul
ights, you can follow the exact route and the
position of the aircraft in the Air Show
(see Entertainment section).
© wissenmedia in der inmediaONE] GmbH,
Gütersloh · München · Stuttgart
Lufthansa Zielort (Lufthansa + Lufthansa
Regional) // Lufthansa destination
Zielort Lufthansa Verbundairlines
(SWISS/Austrian/BMI/Brussels)
// Lufthansa partner destination
(SWISS/Austrian/BMI/Brussels)
Zielort Lufthansa + Verbundairlines
// Lufthansa and partner destination
Codeshare Zielort
// Codeshare destination
Verbindung zwischen Lufthansa-Zielorten
// Connection between Lufthansa destinations
Kartenmaßstäbe:
- Europa: 1:24 000 000
- Deutschland: 1:7 400 000
Scale:
- Europe: 1:24 000 000
- Germany: 1:7 400 000
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service
Maps
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93
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service
Entfernungstabelle
Abuja
Malabo
Accra
Libreville
Almaty
Astana
Bangkok
Kuala Lumpur
Ho Chi Minh
Berlin
Cologne-Bonn
Dusseldorf
Hamburg
Nuremberg
Moscow
Paris
Stuttgart
Bogota
Frankfurt
Bucharest
Frankfurt
Pune
Cologne-Bonn
London
Paris
Dusseldorf
Athens
Barcelona
Basle
Bilbao
Birmingham
Bornholm
Bucharest
Budapest
Chicago
Dresden
Gothenburg
Hamburg
Katowice
Kiev
Lisbon
Leipzig-Halle
Lyon
Madrid
Manchester
Miami
Milan
Moscow
Newcastle
New York
Nice
Nuremberg
Orlando
Oslo
Palma
Paris
Prague
Rome
Sofia
Stockholm
St. Petersburg
Stuttgart
Toronto
Turin
Valencia
Venice
Vienna
Warsaw
Wroclaw
Zurich
Frankfurt
Abuja
Aberdeen
Accra
Algiers
Almaty
377
748
602
761
460
291
295
155
233
1012
540
320
5635
900
3268
319
250
1244
725
247
712
372
216
1003
619
4218
303
493
212
539
1042
1257
236
392
895
408
4714
410
1302
435
3744
528
227
4622
638
853
254
339
704
979
716
1081
209
3822
423
887
474
488
610
438
277
2840
662
3126
960
3162
service
Lufthansa Terminal Frankfurt
Frankfurt
Amman
Amsterdam
Astana
Athens
Atlanta
Baku
Bangalore
Bangkok
Barcelona
Basle
Beijing
Beirut
Belgrade
Bergen
Berlin
Bilbao
Billund
Birmingham
Bologna
Bogota
Boston
Bremen
Brussels
Bucharest
Budapest
Buenos Aires
Cairo
Calgary
Cape Town
Caracas
Casablanca
Chennai
Chicago
Copenhagen
Dallas-Ft. Worth
Delhi
Denver
Detroit
Dresden
Dubai
Dublin
Dusseldorf
Edinburgh
Ekaterinburg
Erbil
Faro
Florence
Friedrichshafen
Gdansk
Genoa
Geneva
Gothenburg
Graz
Guangzhou
Hamburg
Hanover
Helsinki
Hong Kong
Houston
Innsbruck
Istanbul
Johannesburg
Katowice
Kiev
Klagenfurt
Kolkata
Kuwait
Krakow
Lagos
Larnaca
Leipzig-Halle
Libreville
Linz
Lisbon
London City
1892
228
2667
1223
4607
2091
4612
5575
679
175
4840
1763
655
721
269
716
395
477
401
5635
3660
209
190
900
450
7140
1814
4668
5842
5019
1415
4720
4332
422
5130
3804
5039
4140
241
3005
676
128
642
2134
1994
1217
446
168
514
389
287
548
378
5591
257
175
956
5688
5230
230
1258
5400
464
975
353
4582
2495
496
3022
1639
187
3431
282
1263
385
Frankfurt
London
Los Angeles
Luanda
Lyon
Madrid
Malaga
Malta
Manchester
Marseille
Mexico City
Miami
Milan (Malpensa)
Milan (Linate)
Minsk
Moscow
Mumbai
Munich
Munster
Nagoya
Nanjing
Naples
New York (Newark)
New York
Nice
Nizhniy Nowgorod
Nuremberg
Orlando
Osaka
Oslo
Palma (Mallorca)
Paris
Perm
Philadelphia
Porto
Pointe-Noire
Poznan
Prague
Riga
Rio de Janeiro
Rome
Rostov
Rzeszow
Salzburg
São Paulo
San Francisco
Seattle
Seoul
Shanghai
Sofia
St. Petersburg
Stavanger
Stockholm
Stuttgart
Tallinn
Tehran
Tel Aviv
Tokyo
Toronto
Toulouse
Tripoli
Tunis
Turin
Vancouver
Venice
Verona
Vienna
Vilnius
Warsaw
Washington, D.C.
Wroclaw
Zagreb
Zurich
Hamburg
Amsterdam
Berlin
407
5786
4084
339
884
1230
1024
518
483
5935
4824
305
319
847
1270
4082
186
150
5844
5352
690
3851
3837
445
1500
128
4728
5825
710
779
286
1955
3939
1028
3431
393
253
790
5943
598
1429
594
254
6085
5685
5083
5371
5485
868
1087
623
752
97
913
2341
1831
5928
3939
559
1222
915
337
5012
353
333
385
772
557
4075
378
457
178
235
155
Hamburg
Cologne-Bonn
Frankfurt
Geneva
Gothenburg
Hannover
London
Madrid
Manchester
Milan
Nice
Nuremberg
Oslo
Paris
Stockholm
Stuttgart
Vienna
Zurich
Hanover
Paris
Libreville
Frankfurt
Pointe-Noire
London
Dresden
Frankfurt
Malabo
Abuja
Miami
Dusseldorf
Frankfurt
Munich
Amsterdam
Ancona
Ankara
Ashgabad
Athens
Barcelona
Bari
Basle
Beijing
Belgrade
Berlin
Bilbao
Birmingham
Bologna
Boston
Bremen
Brussels
Bucharest
Budapest
Bursa
Busan
Cairo
Catania
Charlotte
Chicago
Chisinau
Cluj
Cologne-Bonn
Copenhagen
Delhi
Donetsk
Dresden
Dubai
Dusseldorf
Florence
Gdansk
Geneva
Genoa
Gothenburg
Graz
Hamburg
Hanover
Helsinki
Hong Kong
227
257
539
292
82
462
1208
504
558
700
289
456
463
505
344
477
432
392
3431
403
613
391
377
4714
4824
412
336
1289
2408
939
681
555
205
4787
472
260
786
659
265
3832
350
372
730
351
1037
5484
1629
771
4568
4517
801
563
272
504
3658
1291
212
2831
302
315
507
305
307
643
193
373
299
979
5605
Munich
Istanbul
Izmir
Kiev
Klagenfurt
Krakow
Larnaca
Leipzig-Halle
Linz
Lisbon
London City
London
Los Angeles
Luxembourg
Lviv
Lyon
Madrid
Malaga
Malta
Manchester
Marseille
Milan
Montreal
Moscow
Mumbai
Munster
Naples
New York (Newark)
New York
Nice
Nuremberg
Oslo
Paderborn
Paris
Pisa
Poznan
Prague
Rostock
Rome
San Francisco
São Paulo
Sarajevo
Seoul
Shanghai
Sibiu
Sofia
Stockholm
St. Petersburg
Stuttgart
Tallinn
Tbilisi
Tel Aviv
Timisoara
Tirana
Tokyo
Toulouse
Trieste
Turin
Venice
Verona
Vienna
Warsaw
Washington
Wroclaw
Zagreb
Zurich
Seoul
Busan
Stuttgart
Bilbao
Bremen
Brussels
Manchester
London
FRA
978
1020
859
168
379
1452
213
120
1234
564
584
5968
267
558
365
931
1252
1133
703
465
227
3813
1205
3915
318
531
4031
4018
392
86
819
266
428
330
358
165
385
455
5864
6121
445
5268
5445
604
684
809
1082
129
927
1659
1648
481
615
5866
598
191
294
199
203
220
483
4242
483
271
163
210
690
301
261
593
469
Entfernungen
Distances
Die Tabelle listet die Entfernungsmeilen für Flüge auf, durchgeführt von
Lufthansa, Austrian Airlines Group, LOT Polish Airlines, SWISS und den meisten
Miles & More Partnern. Auf weltweiten Flügen werden in der Economy Class je
nach Buchungsklasse 50 bis 150 Prozent der Tabellenwerte, in der Business
Class 200 Prozent und in der First Class 300 Prozent gutgeschrieben. In
Europa gelten feste Meilenwerte, abhängig von der jeweiligen Buchungsklasse.
Die tatsächlich gutgeschriebenen Meilenwerte können von den angegebenen
Entfernungswerten leicht abweichen. Die Berechnung erfolgt über:
www.miles-and-more.com
This table indicates distances in miles for ights operated by Lufthansa, the
Austrian Airlines Group, LOT Polish Airlines, SWISS and most Miles & More
partner airlines. Worldwide ights can earn you 50 to 150 percent of these
values in Economy Class, 200 percent in Business Class and 300 percent in
First Class. Fixed values connected with a particular booking class apply to
ights within Europe. The actual mileage that you earn may vary somewhat
from the values given in this table. You can calculate your miles yourself at
www.miles-and-more.com
94
Lufthansa Magazin 11/2011
95
service
Lufthansa Terminal München/ Munich
service
Lufthansa Terminal Zürich/ Zurich
MUC
96
ZRH
Lufthansa Magazin 11/2011
97
service
USA
Einreiseführer
FlyNet® – schneller,
besser, smarter
Passagiere, die unter dem Visa Waiver Programm visumfrei in die
USA einreisen, müssen sich vor Reiseantritt online über das Electronic System for Travel Authorization (ESTA) registrieren. Da die Genehmigung bis zu 72 Stunden dauern kann, sollte die Registrierung
so früh wie möglich erfolgen. Nicht visumpichtige Passagiere (Visa
Waiver) können nur dann ohne Visum einreisen, wenn sie im Besitz
eines maschinenlesbaren Passes sind. Dies gilt auch für Kinder
und Babys. Das weiße Formular I-94 ist für Reisende mit Visum. Auf
dem weißen Formular müssen bei der Einreise auch die Angaben
zur Ausreise gemacht werden. Wichtig: Die Angabe einer vollständigen
Adresse in den USA einschließlich Bundesstaat und Zip-Code ist
unbedingt erforderlich, bei Rundreisen genügt die Hoteladresse der
ersten Übernachtung. Bitte geben Sie dieselbe Adresse an, die
Sie beim Check-in genannt haben. Transitreisende müssen in Feld
14 „transit to“ eintragen und in Feld 15 das Land, in das sie weiterreisen. Die Zollerklärung müssen alle Passagiere ausfüllen.
Filling out the forms
Passengers entering the United States without a visa under the Visa
Waiver program are required to register online with the Electronic
System for Travel Authorization (ESTA) prior to departure. Authorization may take up to 72 hours so make sure to register as early as
possible. Travelers entering the United States without a visa must
hold a machine-readable passport. This applies to children and
infants also. Passengers entering the United States in possession of
a visa must enter details of entry into and departure from the U.S.
on the white I-94 form. NB: A detailed U.S. address including state
and zip code is required. If you are traveling around to different
places in the U.S., it is sufcient to give the address of your rst hotel.
Please use the same address that you gave when you checked in
for your ight. Transit passengers should write “transit to” in space
14 and then put the name of the country in space 15. All passengers
must complete the customs declaration form.
Mit FlyNet® bietet Lufthansa ihren Fluggästen auf ausgewählten Langstreckenflügen einen interkontinentalen
Breitband-Internet zugang an Bord und übernimmt
damit wieder ihre Führungsrolle in Sachen Inflight
Connectivity. Gemeinsam mit dem Partner Panasonic
Avionics Corporation wird Lufthansa sukzessive die
gesamte Langstreckenflotte mit dem Service ausstatten. Bereits im ersten Jahr nach Einführung soll
das Angebot in einem Großteil der Langstreckenflugzeuge verfügbar sein
FlyNet® – faster, better, smarter Lufthansa is taking
in-flight connectivity to new heights by introducing
FlyNet®, the intercontinental broadband Internet service
available to passengers on selected long-haul flights.
In partnership with the Panasonic Avionics Corporation,
Lufthansa will be successively installing FlyNet® on
every aircraft in its long-haul fleet, and aims to complete
installation on most long-haul aircraft within a year of
rolling out the new service
US-Bundesstaaten
M
b
U.S. states and their abbreviations
Alabama (AL)
Alaska (AK)
Arizona (AZ)
Arkansas (AR)
California (CA)
Colorado (CO)
Connecticut (CT)
Delaware (DE)
District of Columbia
(DC)
Florida (FL)
Georgia (GA)
Hawaii (HI)
Idaho (ID)
Illinois (IL)
Indiana (IN)
Iowa (IA)
Kansas (KS)
98
Kentucky (KY)
Louisiana (LA)
Maine (ME)
Maryland (MD)
Massachusetts (MA)
Michigan (MI)
Minnesota (MN)
Montana (MT)
Mississippi (MS)
Missouri (MO)
Nebraska (NE)
Nevada (NV)
New Hampshire (NH)
New Jersey (NJ)
New Mexico (NM)
New York (NY)
North Carolina (NC)
North Dakota (ND)
Ohio (OH)
Oklahoma (OK)
Oregon (OR)
Pennsylvania (PA)
Rhode Island (RI)
South Carolina (SC)
South Dakota (SD)
Tennessee (TN)
Texas (TX)
Utah (UT)
Vermont (VT)
Virginia (VA)
Washington (WA)
West Virginia (WV)
Wisconsin (WI)
Wyoming (WY)
Für alle Passagiere:
Für Passagiere mit Visum:
Die amerikanischen Behörden
fordern, dass schon bei der Einreise
auch die Angaben zur Ausreise
gemacht werden
For passengers with a visa:
U.S. authorities require both entry
and departure details when you enter
the United States
Auf der Vorderseite der Zollerklärung
müssen Angaben zur Person gemacht,
Fragen beantwortet und mit der
Unterschrift bestätigt werden. Auf der
Rückseite müssen zollpichtige Waren
deklariert werden
For all passengers:
Please insert your personal particulars,
answer all questions printed on the
front of the customs form and sign.
Please enter all dutiable goods you are
carrying on the reverse
Lufthansa Magazin 11/2011
it Einführung wird FlyNet® zunächst auf Nordamerikastrecken bereitstehen und danach schrittweise auf das weltweite Langstreckennetz ausgedehnt. Der Service besteht
aus dem exklusiven, kostenlosen Lufthansa FlyNet® Portal, in dem
stets aktualisierte Nachrichten aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft
und Sport zur Verfügung stehen, sowie dem kostenpflichtigen Zugang zum Internet. Als Service-Provider stellt die Deutsche Telekom mit „HotSpot“ einen kabellosen Internetzugang bereit.
Für die Nutzung von FlyNet® wird lediglich ein WLAN-fähiges Gerät, zum Beispiel ein Laptop oder ein Smartphone, benötigt. Die
notwendigen Einstellungen entsprechen denen an einem öffentlichen Hotspot. Demnächst wird FlyNet® zudem um das GSM-Mobilfunkangebot erweitert, mit dem SMS, MMS oder E-Mails vom
Mobiltelefon oder Smartphone versendet und empfangen werden
können. Auf Wunsch der Mehrzahl der Fluggäste ist die Nutzung
von Internet Telefonie an Bord nicht gestattet. Das Telefonieren mit
dem Mobiltelefon wird technisch unterbunden.
The FlyNet® service will be available first on North American
routes and then gradually extended to cover Lufthansa’s
worldwide long-distance network. It will consist of an exclusive Lufthansa FlyNet® portal featuring the latest news on politics, economics, society and sports plus broadband Internet
access, provided by Deutsche Telekom’s wireless-LAN service “HotSpot” that will be available to passengers for a fee. A
Wi-Fi-capable device like a laptop or a smartphone is all passengers need to use FlyNet® and setting it up will be no different from doing so in a public hotspot on the ground.
The FlyNet® list of features will soon also include GSM technology, to offer passengers mobile services, such as sending and
receiving SMS text and MMS picture messages and e-mails
via cell phone and smartphone. In response to the wishes of a
majority of passengers, Internet telephony will not be allowed
on board. Telephone calls to or from a mobile phone will be
technically blocked.
99
service
FlyNet
Verfügbarkeit von FlyNet®
FlyNet® availability
Übersicht zur aktuellen Satellitenabdeckung
Mit der heutigen Satellitenabdeckung steht Ihnen auf Nordatlantikstrecken der
Internetzugang in der Regel während des gesamten Fluges auf Reiseughöhe zur
Verfügung. Voraussetzung dafür ist, dass das Flugzeug mit dem neuen FlyNet®
System ausgestattet ist. Einen Hinweis, ob und wie lange der Internetzugang auf
Der Internetzugang
Accessing the Internet
Nach Öffnen des Browsers gelangen Sie auf das Lufthansa FlyNet®
Portal. Ein Klick auf „Internetzugang“ führt Sie zum Servicebereich
der Deutschen Telekom. Hier finden Sie alle wesentlichen Informationen zur Nutzung, zu Preisen, Zahlungsmöglichkeiten und die Kontaktadressen der Deutschen Telekom, an die Sie sich bei Rückfragen zur Abrechnung wenden können. Durch einen Klick auf den
„Back to FlyNet®“-Button auf der Telekomseite oder die Eingabe der
Internet-Adresse www.lufthansa-flynet.com gelangen Sie zurück
zum Lufthansa FlyNet® Portal. Für die Nutzung des Internetzugangs
bietet Ihnen die Deutsche Telekom unter der Bezeichnung „HotSpot
Pass Sky“ zwei individuelle Tarife an. Diese können über eine gesicherte Verbindung mit allen gängigen Kreditkarten bezahlt oder von
Miles & More Teilnehmern durch das Einlösen von Miles & More Prämienmeilen er worben werden. Die angebotenen Tarife orientieren
100
Overview of current satellite coverage
Ihrem Flug genutzt werden kann, nden Sie im kostenlosen Lufthansa FlyNet®
Portal, das Ihnen unabhängig von einer Internetverbindung während der gesamten Reiseugzeit zur Verfügung steht. In der Flugzeugkabine weist Sie das rechts
abgebildete Hotspot-Logo auf die Ausstattung des Flugzeugs mit FlyNet® hin.
sich an dem sogenannten Parkuhrsystem und sind für eine Stunde
beziehungsweise die gesamte Reisedauer (maximal 24 Stunden)
gültig. Der HotSpot Pass Sky (24 Stunden) kann innerhalb des Gültigkeitszeitraums in allen mit „Hotspot“ ausgestatteten Lufthansa
Flugzeugen und in allen Lufthansa Lounges genutzt werden.
Als Kunde der Deutschen Telekom oder eines angeschlossenen
Roaming-Partners können Sie sich einfach und bequem mit Ihren
Zugangsdaten einloggen, die Sie bitte vor Reiseantritt anfordern. Die
Internetnutzung wird dann gemäß des Auslandstarifs Ihres ServiceProviders abgerechnet.
Verfügt Ihr Unternehmen über ein Virtual Private Network (VPN),
können Sie sich mit Ihrem Software-Client nach Aufbau der InternetVerbindung ebenfalls einloggen. Dies ermöglicht Ihnen den Zugriff
auf die Daten Ihres Unternehmens und Ihren firmeneigenen E-MailAccount. Obwohl die FlyNet® Technologie dem neuesten Stand der
Lufthansa Magazin 11/2011
The satellite coverage available today generally allows Lufthansa passengers on
North Atlantic routes to stay connected at cruising altitude for the duration of the
ight, provided, of course, that the aircraft operating on this route is equipped
with the new FlyNet® service. Check the free Lufthansa FlyNet® portal, which
you can access throughout the ight without going online, to see whether and
for how long Internet access is available on your ight. A Hotspot logo in the
aircraft cabin (pictured right) will also indicate the availability of FlyNet®.
Datensicherheit an öffentlichen Hotspots entspricht, empfehlen wir
dennoch grundsätzlich den Einsatz von Firewall- und Antiviren-Software.
be paid by the hour or for the duration of the journey (24-hour maximum). The 24-hour rate can also be used within a 24-hour time period in all Lufthansa aircraft offering Wi-Fi and bearing the Hotspot logo and in all Lufthansa lounges.
Opening your browser will take you straight to the Lufthansa FlyNet®
portal. Click “Internet access” and you will find yourself on the Deutsche Telekom service page, where you will find everything you need
to know about subscribing, prices, payment options and how to
contact Deutsche Telekom if you have any questions about billing.
When you’ve finished, simply click the “Back to FlyNet®” button or type www.lufthansa-flynet.com into your browser’s address bar to return to the Lufthansa FlyNet® portal. Deutsche Telekom offers two different “HotSpot Pass Sky” Internet rates. Payments can be made via
a secure connection using any major credit card. Miles & More members can also pay with Miles & More bonus miles. HotSpot Pass Sky
rates are based on what’s called the “parking-meter system” and can
As a customer of either Deutsche Telekom or an affiliated roaming
partner, you can log in quickly and easily provided you have requested and received the necessary access information before your
flight. You will be billed for Internet use according to your service
provider’s international rates.
Passengers who need to access their company’s virtual private network (VPN) to check company data or their company e-mail account
can do so by logging on to it via their software client once the Internet
connection has been established. FlyNet® technology reflects the latest data security standards for public Wi-Fi hotspots, but we still always recommend the use of firewalls and antivirus software.
101
service
FlyNet
In drei Schritten
online
Da für die Nutzung von FlyNet® dieselben Einstellungen wie an einem öffentlichen Hotspot gelten, sollte
sich Ihr Gerät nach Aktivierung des WLAN Adapters
und Öffnen des Browsers automatisch mit dem FlyNet® Serviceangebot verbinden. Sollte dies einmal
nicht der Fall sein, so überprüfen Sie bitte die
Einstellungen Ihres Geräts:
Going online in just three steps FlyNet® requires the
same settings as those required for connecting to a
public Wi-Fi hotspot, so after activating your wireless
network adapter and opening your browser, your device should automatically connect to the FlyNet®
services. If if doesn’t, please check the settings on
your device as described below:
Erster Schritt:
Mit dem Netzwerk verbinden.
Step one:
Connecting to the network
1. Überprüfen Sie, dass die WLAN-Funktionalität Ihres
Endgerätes eingeschaltet ist.
2. Lassen Sie sich über „Netzwerkverbindungen“ alle verfügbaren Drahtlosnetzwerke anzeigen und stellen Sie eine
Verbindung mit „Telekom_FlyNet“ her.
1. Check to see that the wireless network function of your device
is switched on.
2. Click “Network Connections” for an overview of all the
available wireless networks and connect to “Telekom_FlyNet.”
Zweiter Schritt:
Browser-Einstellungen
Öffnen Sie Ihren Internet-Browser. Stellen Sie bitte unter
„Internetoptionen“, „Verbindungseinstellungen“ sicher, dass für
Ihren Browser die automatische Konfiguration und eventuelle
Proxyserver nicht aktiviert sind.
Dritter Schritt:
WLAN-Einstellungen
An Ihrem Endgerät muss das Beziehen einer dynamischen
IP-Adresse aktiviert sein. Dazu sind folgende Einstellungen
notwendig:
• Kanalwahl = automatisch
• SSID (Name des Netzwerks) = Telekom_FlyNet
• DHCP (IP-Adresse automatisch beziehen) = aktiviert
• Verschlüsselung = deaktiviert
Bei geschützten Konfigurationen von Firmen-Laptops setzen Sie
sich bitte vor der Reise mit der IT-Hotline Ihres Unternehmens in
Verbindung. Eventuell muss in Ihren Verbindungseinstellungen
die URL des Hotspot-Portals eingegeben werden.
Diese lautet: https://hotspot.t-mobile.net
102
Step two:
Browser settings
Open your Internet browser. Click “Internet Options” and check
“Connection Settings” to make sure that automatic configuration
and any proxy servers are disabled.
Step three:
Wireless network settings
Your device must be configured to request a dynamic
IP address. The settings are as follows:
• Channel selection = automatic
• SSID (network name) = Telekom_FlyNet
• DHCP (autoconfiguration protocol ) = enabled
• Encryption = disabled
If your company laptop has a security configuration you will
need to contact your IT department before you leave home.
You may be required to enter the following HotSpot portal
URL: https://hotspot.t-mobile.net in your connection settings.
Weitere wichtige Informationen nden Sie auf dem Service Portal
der Deutschen Telekom unter www.hotspot.de. Ansonsten steht
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Lufthansa Magazin 11/2011
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