Ausgabe 36 - SQ

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Ausgabe 36 - SQ
Arbeitskreis Software-Qualität
und -Fortbildung e.V.
Software-Qualität
Ausgabe 36Arbeitskreis
| September
2015
und -Fortbildung e.V.
Interview Special * * *
Im Gespräch mit Blogger
Markus Beckedahl von
netzpolitik.org
Seite 5
Software
as a Service
Neue Freiheit oder geschönte Abhängigkeit?
Keine Luftnummer:
Software-Service
aus der Wolke
Seite 8
SQ-Talk
mit Bayerns CIO Markus
Söder: „Das Internet
muss neutral bleiben.“
Seite 15
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3
Editorial
Ausgabe 36 | September 2015
Landesverrat oder öffentliches Interesse?
Es war ein Skandal, wie lange nicht
mehr: Gegen zwei Blogger von
netzpolitik.org sollte wegen des
Verdachts des Landesverrats ermittelt werden. Was folgte, war ein
kollektiver Protestturm gegen den
Generalbundesanwalt und den Präsidenten des Verfassungsschutzes.
Schließlich entsorgte der Bundesjustizminister den obersten Anwalt
des Staates.
Was war der Anlass für die Ermittlungen? Netzpolitk.org hatte auf
seiner Plattform vertrauliche Unterlagen zum Aufbau einer neuen Überwachungseinheit beim Bundesamt
für Verfassungsschutz veröffentlicht. Um Terror und Kriminalität zu
verhindern, sollen zusätzliche Mitarbeiter in Zukunft massenhaft Internet-Inhalte erheben und auswerten,
darunter Kontaktlisten oder Beziehungsgeflechte in sozialen Netzwerken. Die Daten sollen zudem mit denen anderer Behörden verknüpft und
gerastert werden, um unbekannte
Strukturen aufzudecken.
Man kann sicher trefflich darüber
streiten, ob geheime Dokumente veröffentlich werden sollten. Den Autoren wie Markus Beckedahl jedoch
die Absicht zu unterstellen, Deutschland schaden zu wollen, war von
Anfang an absurd. Ich schätze ihn
als engagierten, kompetenten und
streitbaren Kollegen im Medienrat
der Länder Berlin und Brandenburg.
Uns eint – obgleich unterschiedlicher
politischer Auffassungen – die Über-
zeugung, dass das Internet frei und
neutral bleiben muss.
Die Gefahren, die mit dem Internet
einhergehen mögen, rechtfertigen
längst nicht den massiven Eingriff in
die Freiheitsrechte.
Wie es um den eigentlichen Skandal –
das Agieren des Verfassungsschutzes – derzeit steht, habe ich Markus
Beckedahl, den Gründer von netzpolitik.org, gefragt. Das Interview können
Sie in dieser Ausgabe exklusiv lesen.
Stephan Goericke,
Hauptgeschäftsführer ASQF e.V.
Mit bestem Gruß,
Ihr Stephan Goericke
Inhalt
Ausgabe 36 | September 2015
3 EDITORIAL
18 SCHULUNGEN UND SEMINARE
5 INTERVIEW
22 BEST PRACTICE
mit Markus Beckedahl
22 Requirements Engineering in
einem service-orientierten Umfeld
Macht und Ohnmacht des gläsernen Bürgers
8 ASQF-NEWS
27 BUCHVORSTELLUNG
10 TITELTHEMA
Wie Business und IT in Unternehmen
erfolgreich kooperieren
10 Software-Service aus der Wolke
12 Cloud-Services für Tool-Chains
Kann man Vertrauen kaufen?
15 IM GESPRÄCH
mit Dr. Markus Söder
„Digitalisierung ist ein Top-Thema“
4
28 iSQI-NEWS
30 EXPERTENTIPP
Sicherheitsrisiko Software-Test Datenschutzrechtliche Anforderungen
beim Testen mit Echtdaten
16 IM FOKUS
16
24
API-Economy
Qualität als Schlüssel zum Erfolg
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Interview
5
Macht und Ohnmacht des gläsernen Bürgers
Verdacht auf Landesverrat lautete der Vorwurf gegen die Blogger
von netzpolitik.org. Diese hatten vertrauliche Unterlagen des Verfassungsschutzes zur massenhaften Ausspähung von Internetnutzern
veröffentlicht. Die Ermittlungen wurden mittlerweile eingestellt.
Doch der Verfassungsschutz treibt seine Pläne weiter voran.
SQ-Herausgeber Stephan Goericke sprach dazu mit netzpoltik.orgGründer Markus Beckedahl am Telefon.
Markus Beckedahl, netzpolitik.org-Gründer
Stephan Goericke: Markus, wer hört
denn jetzt alles zu, wenn wir miteinander sprechen?
Markus Beckedahl (lacht): Sitzt Du gerade in Potsdam oder Boston?
Goericke: Potsdam.
Beckedahl: Okay, dann hören wahrscheinlich weniger zu als sonst. Ich
gehe einmal davon aus, dass gerade
im Idealfall niemand zuhört. Allerdings
kann man das nicht genau sagen, RestRisiken gibt es immer.
Goericke: Die Ermittlungen wegen
Landesverrats wurden ja nun eingestellt? Spürt Ihr noch Folgen positiver
oder negativer Art?
Beckedahl: Wir haben Ende Juli durch
eine förmliche Zustellung des Generalbundesanwalts erfahren, dass bereits
seit Monaten wegen Landesverrats
gegen uns ermittelt wurde. Basis für
die Aufnahme der Ermittlungen war
die rechtliche These, dass wir durch
die Publizierung von Dokumenten,
die den Ausbau der Massenüberwachung durch den Verfassungsschutz
beschreiben, Staatsgeheimnisse verraten und dadurch Landesverrat begangen hätten. Nach zehn Tagen öffentlicher Debatte und einem Rücktritt
des Generalbundesanwaltes wurden
dann die Ermittlungen eingestellt. Wir
versuchen gerade zu ermitteln, warum
es überhaupt zu den Ermittlungen kam
und was eigentlich in unseren Akten
drin steht, die unsere Anwälte immer
noch nicht einsehen konnten.
Goericke: Wollen wir einmal weg von
den für Euch − sicherlich sehr belastenden − nachgezogenen Problemen
und dem öffentlichen Skandal, hin zu
den eigentlichen Dokumenten: Was
war an den Dokumenten eigentlich so
brisant, dass sie als geheim angesehen wurden?
Beckedahl: Also wir fanden die Dokumente gar nicht so brisant. Der Staat
und der Verfassungsschutz fanden
sie anscheinend auch nicht so brisant,
denn sie waren nur als „nicht öffentlich“ eingestuft. Sie enthielten auch
keinerlei personenbezogene Daten. Es
konnte auch nichts auf aktuelle Maßnahmen des Verfassungsschutzes
zurückgeführt werden. Es gab lediglich Haushaltsbeschreibungen bzw.
Haushaltsstellen, die dokumentieren,
dass der Verfassungsschutz zukünftig
mehr Geld bekommt, um seine Internetüberwachung auszubauen − zwei
Jahre nach Snowden − und, was er
damit machen möchte, wie z.B. Rasterfahndung auf sozialen Netzwerken. Wir haben das veröffentlicht und
in eine Berichterstattung eingebettet,
weil wir der Meinung waren, dass es ja
dazu verschiedene Meinungen geben
kann − ob man es jetzt gut findet oder
nicht. Aber um eine gesellschaftliche
Debatte darüber führen zu können,
braucht man erst einmal Informationen. Und die gab es in der Form bis zu
unserer Veröffentlichung noch nicht.
Goericke: Wenn man Dokumente veröffentlicht so wie Ihr, dann möchte
man ja entweder verhindern, dass solch ein Gesetz kommt oder zumindest,
wie Du es bereits angedeutet hast,
eine öffentliche Debatte anregen. Was
hätte es für den normalen Internet-
nutzer bedeutet, wenn diese Maßnahmen an der Öffentlichkeit vorbei umgesetzt worden wären?
Beckedahl: Also bei uns geht es darum,
dass wir Auszüge aus Haushaltsplänen veröffentlicht haben, die zeigen,
dass der Verfassungsschutz einmal
mehr Kompetenzen bekommt. Unter
anderem ist es eine spannende verfassungsrechtliche Fragestellung, ob der
Verfassungsschutz automatisiert eine
Rasterfahndung auf Facebook machen
darf, wenn ihm eigentlich verfassungsrechtlich nur die Individualverfolgung
bzw. -erfassung erlaubt ist. Das sind
Sachen, über die muss man diskutieren. Es war aber bis zu dem Zeitpunkt,
an dem wir die Dokumente online gestellt haben, nicht möglich, sich aus
Originalquellen zu informieren.
Goericke: Wenn ich jetzt sage, ich
habe nichts verbrochen und bin kein
Krimineller oder Terrorist: Was ist so
schlimm an der Maßnahme Rasterfahndung auf Facebook? Warum seht
Ihr das kritisch, was der Verfassungsschutz vorhat?
Beckedahl: Es geht um zwei verschiedene Linien. Zwei Jahre nach Start
der Edward-Snowden-Enthüllungen
ist die Antwort der Bundesregierung:
mehr Geld und Ressourcen für den
Verfassungsschutz zur Internet-Überwachung; mehr Geld und Ressourcen für den Bundesnachrichtendienst
zur Internet-Überwachung und die
Wiedereinführung der Vorratsdatenspeicherung. Also: statt die Snowden-Enthüllungen, die dokumentiert
haben, dass westliche Geheimdienste
Softwareentwicklung
Ausgabe 36 | September 2015
6
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einfach mal weitgehend unkontrolliert
das Internet zu einer globalen Überwachungsmaschinerie ausgebaut haben,
statt das als Mahnung und Warnung
zu sehen und gegenzusteuern, werden
diese Enthüllungen als Machbarkeitsstudie angesehen, um quasi die Überwachung noch weiter auszubauen. Das
ist der eine Punkt. Der andere Punkt
ist einfach, was ich eben schon sagte,
dass das Vorgehen die verfassungsrechtliche Fragestellung aufwirft, ob
der Verfassungsschutz überhaupt automatisiert im Internet rastern oder
Programme bzw. Bots über Facebook
und Co. verschicken darf. Darüber
muss man mal diskutieren. Das war
aber zuvor nicht möglich, weil diese
Dokumente nicht öffentlich waren und
man darüber nicht sprechen durfte.
Goericke: Aber ist die Bedrohung
durch Cybercrime nicht so stark, dass
der Staat sich zur Wehr setzen muss
und Einschränkungen der Freiheitsrechte hinzunehmen sind?
Beckedahl: Wir sind nicht der Meinung,
dass man für irgendwelche diffusen
Bedrohungen unsere Grundrechte
weiter einschränken sollte. Wenn man
tatsächlich mal gegen Cyberkriminalität effektiver vorgehen würde, dann
hätte man viele Möglichkeiten gehabt, das IT-Sicherheitsgesetz besser zu
machen und nicht zu einem zahnlosen
Tiger zu machen wie jetzt. Und die einfachste Möglichkeit wäre immer noch,
die Polizei besser und mit den richtigen
Qualifikationen auszustatten.
Goericke: Was glaubst Du, wie geht
es weiter mit diesen Dokumenten und
den Personalstellen? Ist die Sache
vom Tisch?
Beckedahl: Die Ermittlungen wegen
Landesverrat sind jetzt vom Tisch. Das
Problem ist aber auch: Als wir im Frühjahr das Ganze veröffentlicht haben,
war noch die Debatte über die Reform
des Verfassungsschutzgesetztes in
Gange. Die ist jetzt leider auch vom
Tisch, weil alles vor der Sommerpause
beschlossen worden ist. Also mit anderen Worten: Der Verfassungsschutz bekommt jetzt diese Ausstattung und der
Rest wird wahrscheinlich vor dem Bundesverfassungsgericht geklärt werden.
Goericke: Was kann der Einzelne tun,
dass seine Daten nicht Dritten zur
Verfügung gestellt werden?
Beckedahl: Es gibt viele Möglichkeiten.
Erst einmal sollte man immer und regelmäßig seinen eigenen Computer
mit Updates versorgen, so dass Sicherheitslücken zeitnah geschlossen
werden. Dann kann man seine E-Mails
verschlüsseln oder man geht bewusst
zu Anbietern, die eine Verschlüsselung
schon standardisiert eingebaut anbieten. Das gibt es sowohl bei E-Mail- als
auch Messenger-Lösungen, z.B. hat
Threema Verschlüsselungen direkt
eingebaut, so dass man sich nicht
wirklich damit beschäftigen muss.
Und, wer es, sozusagen, noch etwas
verdeckter haben möchte, der kann
seine Datenspuren durch TOR als Anonymisierungslösung
verschleiern.
Aber damit sollte man sich schon ein
bisschen mehr beschäftigen, damit
man da nicht blöde Fehler macht.
Goericke: Glaubst Du, dass solche
Skandale wie Ihr sie aufgedeckt habt
und damit verbundene Vertrauensverluste, die Akzeptanz von IT-Lösungen und technologischen Innovationen – Stichwort Internet der Dinge
– bei den Menschen zerstören?
Beckedahl: Es ist extrem traurig,
dass für neue Technologien der Datenschutz und die Privatsphäre nicht
wirklich von Anfang an mitgedacht
werden. Gleichzeitig müssen wir feststellen, dass, wenn man diese Dinge
nicht mit bedenkt, weitgehend unkontrollierte Geheimdienste, aber auch
das organisierte Verbrechen, Sicherheitslücken ausnutzen und einfach
einmal alles überwachen, was geht.
Das hat natürlich Auswirkungen auf
das Vertrauen und die Akzeptanz. In
der heutigen Zeit werden sich viele
Menschen bewusster überlegen, ob
sie einen intelligenten Kühlschrank
oder sonstige intelligente Geräte bei
sich zu Hause stehen haben möchten,
wenn man dem neuen Handy oder der
neuen Stereoanlage halt nicht genau
vertrauen kann, ob die Daten sofort
übernommen und damit ganze Wohnungen belauscht werden.
Advertorial
Alles agil!
Hat der Teststatusbericht ausgedient?
Andrea Kling
A
gile Vorgehensmodelle haben nicht nur die Entwicklung
sondern auch das Vorgehen in der
Qualitätssicherung revolutioniert.
War früher der Teststatusbericht ein
wesentlicher Indikator für den Projektfortschritt, regieren heute Taskboards, Teamverantwortung und das
Commitment „Fertig heißt qualitätsgesichert“. Braucht da noch jemand
einen Testbericht?
Tatsächlich mag der Teststatusbericht in einem kleinen, vollständig
agilen Projekt unnötig sein: der Test
wird einfach auf dem Taskboard berücksichtigt. Doch sobald das Projekt
größer wird, sieht es oft anders aus.
Nicht nur meiner Erfahrung nach gibt
es verschiedene Stufen von „agil“
(siehe auch die Blog-Reihe „Reise zur bimodalen IT“ auf www.anecon.com/blog).
Erfolgt die Entwicklung bereits nach
agilen Methoden, so bedeutet dies
noch nicht, dass auch der Test, insbesondere der Akzeptanz- oder Abnahmetest des Kunden im agilen Prozess
integriert ist. Ist der Test agil, kann
es im Management noch Bedarf an
– nennen wir es mal – „klassischen“
Statusinformationen geben. Statt den
Testbericht sofort zu verbannen, sollte
man herausfinden, wer worüber informiert sein muss und ob eine explizite
Information erforderlich ist.
Argumente für den Testbericht
Nicht auf den Testbericht verzichten
möchte ich, u.a. wenn:
Fortschritt und Probleme zwar im
Werkzeug ersichtlich sind, das Management oder andere Beteiligte
aber nicht darauf zugreifen können
(oder wollen),
Stories „fertig“ sind, sich aber trotzdem offene Fehler ansammeln.
aus dem Werkzeug keine Gesamtsicht auf das Projekt möglich ist.
Nachweispflichten (z.B. zum Risikomanagement) eine textuelle
Dokumentation von Situation und
Maßnahmen erfordern.
Trotzdem bedeutet dies nicht, dass
der klassische Testbericht unverändert in die agile Welt übernommen
werden sollte. Nur Informationen,
die auch im agilen Vorgehen relevant
sind, sollten verwendet werden.
Was soll enthalten sein?
Ein guter agiler Testbericht enthält Informationen über:
den Teststatus der aktuell fertiggestellten Stories oder Epics,
den Teststatus der (automatisierten) Regressionstests,
Anzahl und Trend der offenen Defects,
einen Textteil mit wesentlichen
Vorkommnissen (als Interpretationshilfe für beigefügte Statusgrafiken) sowie aktuellen Risiken und
Problemen, die Managementaufmerksamkeit erfordern.
Auch ist in einem agilen Testbericht
ein kurzer Ausblick auf geplante Aktivitäten sinnvoll. Empfehlenswert sind
darüber hinaus weitere Indikatoren
und Trends zur Bewertung der Prozessqualität, z.B.
Anteil von Fehlern, die in späteren
Teststufen oder im Produktivbetrieb gefunden wurden;
Anzahl automatisierter Regressionstests bzw. abgedeckter Funktionen/Stories etc. (sollte ansteigen)
Anteil fehlgeschlagener bzw. nicht
lauffähiger Regressionstests (sollte
gegen 0 gehen).
Und das Format?
Viele dieser Informationen werden
sich in Werkzeugen oder auf Team­
dashboards finden. Eine kompakte
Zusammenstellung für alle Interessierten ist dennoch nützlich – vor
allem auch bei verteilten Teams. Wie
und wo diese präsentiert wird, ist abhängig vom Adressatenkreis und den
verfügbaren Werkzeugen. Meine persönlichen Favoriten sind webbasierte
Testberichte mit direktem Zugriff auf
Auswertungen (z.B. Jira/Confluence)
sowie Excel aufgrund der flexiblen
Auswertemöglichkeiten.
Kommentarmöglichkeit vorausgesetzt, können
auch eigens eingerichtete Quality­
dashboards den Zweck erfüllen: Testbericht ganz agil.
Andrea Kling ist
Testmanagerin und
Testspezialistin bei
ANECON. Neben Abwicklung und Begleitung von System- und
Abnahmetestprojekten
gehören auch Aufbau
und Optimierung der
Testorganisation zu ihren Tätigkeiten. Sie ist
leidenschaftliche Trainerin und coacht gern
bei Organisations­
änderungen.
ASQF NEWS
Ausgabe 36 | September 2015
8
Exklusive Rabatte für
ASQF-Mitglieder
Software-QS-Tag
05./06.11.2015, Nürnberg
Im Bereich Qualitätssicherung und -Test liegt
der Fokus meist auf funktionalem Testen. Der
Software-QS-Tag 2015 möchte das ändern: Er
stellt Non-Functional Testing ins Rampenlicht.
Rabatt für ASQF-Mitglieder:
100 EUR Nachlass auf das Konferenzticket
www.qs-tag.de
Philotech Fachsymposium 2015
05.11.2015, München
Aus den Chancen und Herausforderungen
für die Automobil- und Luftfahrtindustrie
ergibt sich eine immer stärker vernetzte
Umgebung. Das Symposium stellt unter den
Aspekten Safety und Security viele verschiedene technische Lösungen für Bedrohungen und Gefährdungen vor.
Rabatt für ASQF-Mitglieder:
10% Nachlass auf das Konferenzticket
www.philotech.de/academy/symposium-2015.html
VMEA 2015
12.11.2015, Siegburg
Die VMEA bietet einen intensiven Erfahrungsaustausch von Anwendern und Interessenten des V-Modells. Die Konferenz
richtet sich sowohl an Projektleiter, Qualitätsmanager und QS-Verantwortliche als
auch Systemanalytiker und -designer sowie
Fach- und Führungskräfte aus der Anwendungssystementwicklung, Projektverantwortliche in Behörden und IT-Manager.
Rabatt für ASQF-Mitglieder:
50 EUR Nachlass auf das Konferenzticket
www.ansstand.de/VMEA
Digitale Transformation gezielt managen
Die digitale Transformation kommt
auf alle Unternehmen zu, egal wie
groß oder in welcher Branche sie
tätig sind. Genau genommen ist sie
bereits seit Jahren in vollem Gang,
ausgelöst durch digitale Medien und
das Internet. Sie erfordert neue Kompetenzen und Fähigkeiten. Sie verändert Prozesse und Abläufe, schafft
neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit und stellt Unternehmen vor
kleine und große Herausforderungen.
Topaktuell beschäftigt sich der neue
ASQF Digital Day am 17. November in
Nürnberg in Vorträgen und Keynotes
mit dem heiß diskutierten Thema und
damit verbundenen Fragestellungen.
Der Schwerpunkt liegt hierbei auf
„User Experience & Innovation“ und
„Digitale Evolution (Industrie 4.0)“.
Die Besucher der eintägigen Fachkonferenz erwartet nicht nur jede
Menge neuer Input, sondern auch
eine Podiumsdiskussion zum Thema
„Digitalisierung und Gesellschaft“
und eine Fachausstellung. Als Forum
verknüpft der ASQF Digital Day Netzwerk, Austausch und Beratung. Er
bringt Experten, Entscheider, Anbieter und Anwender aus Wirtschaft und
Wissenschaft zusammen.
Ziel ist es, anhand umfassender BestPractice-Beispiele die Potenziale der
Digitalisierung aufzuzeigen.
TICKETS UND INFOS zum ASQF
Digital Day unter www.digital.asqf-days.de
2. Auflage der Mobile
Quality Night Vienna
Am 8. Oktober 2015 organisiert die
ASQF Vienna Mobile Quality Crew die
„2. Mobile Quality Night presented
by TestPlus”. Bei zwei Keytalks und
zehn Lightning Talks wird das Thema
Qualität von mobilen Applikationen in
allen Facetten (Produktmanagement,
Development, Testing) näher betrachtet. Im Bring-Your-Own-Testautomation-Track (BYOT) wird neben Robotium, Selendroid, Ranorex, KIF und
SpecFlow auch Appium vorgestellt.
Die Organisatoren Rudolf Grötz und
Christoph Börner konnten AppiumCreator Dan Cuellar für einen Vortrag
gewinnen. Cuellar wird den Keytalk
“Architecture of Mobile Testautomation Tools” halten, wobei er die grundlegenden Architekturen von mobile
Testautomation Frameworks und im
speziellen Appium vorstellt. Die Veranstaltung ist kostenfrei.
www.mobile-quality-night.com
ASQF NEWS
9
Zwischen RocketScience und
ausgetretenen Pfaden
Medical-Device-Day
in Erlangen
Zuwachs:
Neue Mitglieder
Die Digitalisierung bietet für das
Gesundheitssystem und die Medizintechnik große Chancen. Der Fortschritt
in den vergangenen fünf Jahren ist
immens. Von der Prävention über die
medizinische Diagnostik, Therapie
und Nachsorge ermöglicht die Digitalisierung völlig neue Behandlungsansätze zum Wohle des Patienten. Auf
dem diesjährigen Medical Device Day
Ende Juli in Erlangen gingen Experten der Frage nach, wohin sich die
Medizintechnik in den nächsten zehn
Jahren entwickeln wird und in welcher Beziehung sie zu Cloud-Diensten,
Quantified-Self, dem Internet der
Dinge und den allgegenwärtigen Apps
steht.
ICS Informatik Consulting Systems AG
Stuttgart
www.ics-ag.de
Sechs spannende Fachvorträge vertieften die Thematik, so z.B. im analytischen Vergleich von Big-Data,
Smart-Data und Medical-Data, mit
einem Vortrag über den Einsatz von
Smart- Watches zur Unterstützung
älterer Menschen oder die Anwendung von Augmented-Reality und
Holografie in der Medizintechnik.
Zudem wurde der Medical-Device-
Diamant Software GmbH & Co. KG
Bielefeld
www.diamant-software.de
Referent Christian Alexander Graf hielt einen
Vortrag zum Thema „Big Data − Smart Data
− Medical Data“.
Day in diesem Jahr wiederholt durch
den Wissenshafen bereichert. Dieser
lud zum direkten und ungezwungenen
Austausch zu speziellen Themen der
Medical IT ein, darunter Themen wie
„Dicom Anbindung für medizinische
Systeme“, „add4Q: Requirement- und
Testmanagement für Enterprise Architect“, „Gesunde Vernetzung: Internet
of Things in der Medizintechnik“ und
„App, Cloud, Security - Herausforderung für die Qualitätssicherung“.
Der ASQF dankt dem Lenkungskreis
um Michael Classen (infoteam Software AG), Christian Alexander Graf
(Qualitätssicherung und Statistik), Stefan Bolleininger (b-quality), Matthias
Hölzer-Klüpfel, Dr. Anne Kramer (sepp.
med GmbH), Björn Oleson (infoteam Software AG), Sebastian Kern (Method Park),
Klaus-Peter Kreuzer (Siemens AG) und
Felix Winter (iSQI GmbH) für die inhaltliche Gestaltung des diesjährigen Medical Device Days.
Günther Limböck neues ASQF-Beiratsmitglied
Günther Limböck wurde im Juli zum
neuen Beiratsmitglied des ASQF
berufen. Er war mehr als 25 Jahre für
den Software-Hersteller SAP tätig und
arbeitete dort u.a. als Development
Manager, Quality Manager und Risk
Manager, bevor er im Jahr 2005 die
Verantwortung für den Bereich Global Quality Governance übernahm.
Neben der analytischen Messung von
Qualitätszielen interessieren ihn auch
immer die „weichen“ Faktoren, die das
Gelingen oder Scheitern von Projekten
und Kennzahlensystemen maßgeblich beeinflussen. Er verfügt über eine
IMACS GmbH
Bingen am Rhein
www.imacs-gmbh.de
Isento GmbH
Fürth
www.isento.de
Kabel Deutschland Vertrieb und Service GmbH
Unterföhring
www.kabeldeutschland.de
Konzept Informationssysteme GmbH
Meersburg
www.konzept-is.de
QA Tools GmbH
Münster
www.qatools.de
Razorcat Development GmbH
Berlin
www.razorcat.com
TestPlant Germany GmbH
Berlin
www.testplant.com
Werden Sie Mitglied im ASQF!
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Zusatzausbildung zum systemischen
Coach und ist seit 2012 nebenberuflich als Coach für Unternehmen tätig.
Neben seinem Engagement im ASQF
unterstützt Günther Limböck als Programm Chair den ASQF Digital Day
am 17. November in Nürnberg.
Titelthema
Ausgabe 36 | September 2015
10
Software-Service
aus der Wolke
Michael Köster
C
loud-Computing konnte sich
in den letzten Jahren als feste
Größe in deutschen Unternehmen etablieren. Bereits heute setzen
44 Prozent von ihnen auf Cloud-Computing, rund drei Viertel davon sind
zufrieden und würden wieder so handeln. Gemäß Gartners Hype Cycle ist
gegenwärtig die Software-Miete eine
beliebte kaufmännische Alternative zu
„Reuse-Make-or-Buy“; mehr noch als
Platform-as-a-Service oder Infrastructure-as-a-Service.
Die Vorzüge von Software-as-a-Service (SaaS) liegen im flexiblen Zugriff
auf einen geteilten Pool von gut skalierbaren IT-Ressourcen, mit kundenseitig
auch an kurzfristige Bedarfe anpassbarer Leistungsfähigkeit (on-demand
self-service). Vorteile aus dem zentralen Betrieb, der jeweils nur einmal
existierenden Instanz und laufenden
Updates können an den Kunden weitergereicht werden und erlauben den
Einbau kollaborativer Funktionen. Neben einer Reihe lösbarer Herausforderungen liegt ein inhärenter Nachteil indes in der gesteigerten Abhängigkeit
vom Software-Anbieter und den zumeist herstellerspezifischen Schnittstellen (Lock-in-Effekt).
Software-Services bergen neben den
geschilderten technischen Vorteilen
aber auch einen oft übersehenen betriebswirtschaftlichen Nutzen. Denn
flexibel skalierbare Ressourcen lassen
sich ideal als Mietmodell vertreiben
und können vom Anbieter bedarfsge-
recht verrechnet werden (pay-as-yougo). Anstelle der nicht immer bilanzierbaren einmaligen Investitionen in
Hardware, Netze und Lizenzen entstehen im Software-Service-Modell pro
rata temporis anfallende Betriebskosten (OPEX statt CAPEX).
Genau dieser Aspekt eröffnet auch für
den Hersteller eine strategische Entwicklungsperspektive. Denn laufende
Einnahmen lassen sich zuverlässig
kalkulieren, besser als das zunehmend
unsicher werdende Lizenzgeschäft
mit neuen Versionen und Updates
bestehender Produkte. Nicht immer
kommt dabei Software-Service in
Reinform zum Zug, einige Angebote
sind eher ein Abo-Modell als echtes
Cloud-Computing. Beispiele dafür
sind Adobes Creative Cloud und Office 365, sie beruhen im Kern auch
weiterhin auf dezentral installierten
Rich-Clients. Der Erfolg reinrassiger
SaaS-Angebote wie dasjenige von
Salesforce.com und auch die Auflage
von SAP’s S/4HANA als Cloud-Modell
zeigen aber: Die Grundsatzfrage stellt
sich gegenwärtig nicht. Strategische
Roadmaps deutscher Unternehmen
erörtern heute vielmehr bereits das
Was, Wie und Wann denkbarer SaaSModelle von morgen.
Was kann sinnvoll in die Cloud
übertragen werden?
Zunächst geht es darum, denjenigen
Teil der Unternehmens-Software zu
identifizieren, der überhaupt sinnvoll
in ein Service-Modell überführt werden kann. Entsprechend ihrer strategischen Bedeutung machen sich die
Entscheidungskriterien am Überfüh-
rungsrisiko, möglichen Seiteneffekten
und der Orientierung an Schlüsseltechnologien fest. Die reine Kostenfrage steht dabei hinter Faktoren wie
vergrößerter Flexibilität im Zugang,
verbesserter Skalierbarkeit und erhöhter Datensicherheit zurück.
Welches Betriebsmodell passt zum
Unternehmen?
Die Cloud ist in Deutschland allerdings
weniger verbreitet als im internationalen Vergleich. Hauptursachen dafür
sind zumeist Bedenken im Hinblick auf
Sicherheit und Compliance. Zwar ist
ein externer Spezialist potentiell besser vor Angriffen geschützt als eine
interne Ressource. Gleichwohl erlangt
der Cloud-Anbieter im Grundsatz stets
einen Zugriff auf Unternehmensdaten
seiner Kunden. Die Einrichtung einer
Private Cloud, hybride Lösungen mit
interner Datenhaltung, homomorphe Verschlüsselung (wie bspw. von
Salesforce.com implementiert) oder
eine Sealed Cloud (eine patentierte
Technologie im Rahmen des TrustedCloud-Programms des BMWi) sind
Alternativen für den Umgang mit
sensiblen Daten und Anwendungen.
Im Zuge der NSA-Affäre erregte zudem der USA Patriot Act öffentliches
Interesse: Demnach ist es möglich,
dass US-Unternehmen gezwungen
sind, Geheimdiensten Zugriff auf
ihre Daten zu geben. Der Betrieb der
Software durch ein unabhängiges
Drittunternehmen hilft a priori beim
Ausschluss jedes Verdachts auf Wirt-
11
Management beantwortet werden.
Da bestehende
Rechtsprechung
und
§§ 535 ff. BGB
alle mietrechtlichen Streitfragen von
Software-Services kaum ausreichend
abdecken, sollten sich die Einkaufs- und
Rechtsabteilung des Unternehmens
rechtzeitig „fit“ machen, für die interessengeleitete vertragliche Gestaltung der
wechselseitig geschuldeten Leistungen.
2 Vertragsgestaltung:
Customizings sind davon betroffen.
Der Aufwand für die Überführung
von teilweise sehr alten hauseigenen Anpassungen ist dabei nicht zu
unterschätzen – und manche „Sonderlocke“ in homogenen Cloud-Umgebungen möglicherweise gleich gar
nicht umsetzbar. Für die Vorabanalyse der bestehenden Landschaft sollte
der Terminplan aufgrund dessen eine
ausreichende Zeitspanne berücksichtigen.
3 Architektur: Für die langfristige Entwickschaftsspionage. Falls existierende
unternehmensinterne���������������
oder branchenspezifische
Compliance-Vorgaben
gemäß der EU-Datenschutzrichtlinie
(Richtlinie 95/46/EG) die Übertragung
personenbezogener Daten ins Ausland trotz Beitritts des Anbieters zum
Safe-Harbor-Abkommen verbieten, so
löst ein durch Dritte in Deutschland
betriebenes Rechenzentrum auch dieses Problem.
Neben technischen Aspekten, wie
der Bereitstellung geeigneter Verbindungen zum Cloud-Anbieter und
kryptographischen Fragen, werden
im Zuge der Auslagerung zu einem
Cloud-Modell zunehmend auch organisatorische Maßnahmen bedeutsam.
Dies betrifft unter anderem die drei
folgenden Aspekte:
1IT-Compliance: Die laufende Einhaltung
von gesetzlichen und vertraglichen Ver­
pflichtungen im Betrieb zunehmend komplexer werdender IT-Landschaft muss
durch ein kontinuierliches IT-Compliance-
lung der Unternehmensarchitektur und
der Zugriffsschichten etablieren CIOs ein
zentrales Enterprise-Architecture-Management (EAM); dies auch und gerade
als richtungsweisender Ansprechpartner
für laufende Migrationsprojekte.
Welcher Zeitplan ist der richtige?
Aus kaufmännischer Sicht ist gerade
jetzt ein guter Zeitpunkt, um mit den
Herstellern in einen Dialog um den
Einstieg in ein Service-Modell einzutreten. Die Lösungen haben eine gute
Marktreife erreicht und die Anbieter
sind auf der Suche nach aussagekräftigen Beispiel-Cases.
Der genaue Terminplan basiert natürlich auf der konkreten Situation.
Allgemein lässt sich aber sagen, dass
der Umstieg auf ein Service-Modell
ein guter Zeitpunkt für eine stärkere
Orientierung der Lösungsarchitektur
am Software-Standard (out-of-thebox) ist. Dies ist zweifelsohne bei
vielen gewachsenen SAP-Systemen
der Fall, aber auch alte Lotus-NotesDatenbanken und „wilde“ SharePoint-
QUELLEN
- KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Cloud Monitor
2015
http://www.kpmg.com/de/de/bibliothek/2015/seiten/
cloud-monitor-2015-deutsche-wirtschaft-setzt-auf-wolke.
aspx
- BSI, Cloud Computing Grundlagen:
https://www.bsi.bund.de/DE/Themen/CloudComputing/
Grundlagen/Grundlagen_node.html
- The NIST Definition of Cloud Computing:
http://csrc.nist.gov/publications/nistpubs/800-145/SP800145.pdf
- Wissenschaftliche Dienste des Bundestages zu Cloud Computing:
https://www.bundestag.de/blob/191178/22a7553089d81c2
e06866e15fc354a0e/cloud_computing-data.pdf
Michael Köster ist Manager bei der KPMG
AG im Bereich CIO
Advisory und Leiter
der Fachgruppe Projektmanagement des
ASQF in NordrheinWestfalen.
Titelthema
Ausgabe 36 | September 2015
12
Cloud-Services
für Tool-Chains
Kann man Vertrauen kaufen?
Dr. Sven Söhnlein,
Dr. Martin Geier
nagement des gesamten SoftwareLebenszyklus eines Entwicklungsprojektes zu nutzen, sprich: die gesamte
notwendige Tool-Chain in der Cloud
abzubilden (vgl. Bild 1).
Der Cloud Hype
Die private Nutzung von CloudDienst-Anbietern wie Dropbox oder
Apple iCloud zur Speicherung von
Bildern oder Dokumenten ist stark
im Aufwind. Auch Firmen entdecken
zunehmend die unternehmerischen
und technischen Potenziale solcher
Infrastrukturen. Besonders in der
Software-Entwicklung ist hier ein
Trend erkennbar, die Vorteile von
Cloud-Services zum effizienten Ma-
Hierzu gibt es mittlerweile ein breites
Spektrum an Möglichkeiten für die
technische und organisatorische Umsetzung, die sich vor allem im Hinblick
auf den Datenstandort und die Administration (vgl. Tabelle 1) kategorisieren lässt (vgl. [1, 2, 3]).
Dabei ist die Private-Cloud für Unternehmen momentan sehr verbreitet
(vgl. [1]), wobei die anderen Varianten
durch immer bessere Service-Ange-
bote und Sicherheitskonzepte zahlreicher Anbieter (etwa Private-Cloud
von CloudOne, IBM Bluemix, Microsoft Azure, Salesforce.com, Google
App Engine etc.) zunehmend Auftrieb
bekommen (vgl. [2]). Welche Aspekte
sollten IT-Entscheider hier also im Visier haben?
Die Tool-Chain in der Cloud
Wie Studien zeigen (vgl. [1]), liegen die
allgemeinen positiven Auswirkungen
der Nutzung von Cloud-Diensten in
der breiten und ortsunabhängigen
Verfügbarkeit der IT-Anwendungen,
Senkung der IT-Administrationskosten (bzgl. Infrastruktur und Personal)
13
und einer Beschleunigung der Arbeitsprozesse und Innovationszyklen.
Neben diesen allgemeinen Aspekten
gibt es speziell für Tool-Chains in der
Cloud weitere Vorteile:
Effizientere Lizensierung: Gerade
bei Projekten mit Teams an (international) verteilten Standorten
können die entsprechenden Lizenzen rund um die Uhr kostensparend ausgelastet werden.
Bessere Skalierbarkeit: Server
in Rechenzentren sind oftmals
schlecht ausgelastet (vgl. [4]); hier
liegt großes Potenzial zur effizienteren Ressourcennutzung.
Vereinheitlichung der Entwicklungs- und Betriebsprozesse: Die
Realisierung
durch
Cloud-Lösungen kann einen Hebel zur besseren Standardisierung, Fehlervermeidung und Vereinfachung der
Entwicklungs- und Betriebsprozesse darstellen (vgl. [2]).
Insgesamt ergeben sich also sowohl
im Hinblick auf die allgemeinen Aspekte von Cloud-Realisierungen als
auch auf die speziellen Gesichtspunkte bezüglich Cloud-Tool-Chains
große Vorteile für IT-Entwicklungsunternehmen.
Nichtsdestotrotz stehen Unternehmen vor besonderen Herausforderungen bezogen auf die mit Cloud-Lösungen einhergehenden Risiken, die
vor allem in der Sicherheit und Zuverlässigkeit liegen. In Bezug auf die Sicherheit muss hier zunächst differenziert werden, welche Art von Daten in
der Cloud gespeichert werden sollen
und um welche Art von Cloud-Lösung
es sich handelt:
Eigenentwicklung oder
Kundenprojekt?
Werden nur die eigenen Entwicklungsprojekte in der Cloud gemanagt, so
muss sich das Unternehmen Gedanken machen, inwieweit es die eigene
Intellectual Property etwa in Form von
Source-Code in der Cloud verwalten
möchte. Konsequenzen müssen bei
Projekten bedacht werden, die Auftragsarbeiten von Kunden darstellen,
da hier im Falle einer unzulässigen Datenweitergabe besondere vertragliche
und rechtliche Folgen drohen.
Private oder Non-Private Cloud?
Außerdem unterscheidet sich die Risikoabwägung erheblich in Abhängigkeit von der (angedachten) Form der
Cloud-Lösung (vgl. Tabelle 1). Während beim Private-Cloud-Konzept
das Unternehmen in der Regel die
Sicherheitsinfrastrukturen zu einem
beachtlichen Teil selbst gestaltet, gilt
es bei einer Non-Private-Variante auf
eine ganze Reihe rechtlicher und technischer Aspekte zu achten, die unter
anderem in den Service Level Agreements (SLA) verankert sein sollten:
Standort: Hier ist im Hinblick auf
die geltenden Datenschutzrichtlinien zum einen der Firmensitz des
Dienstanbieters relevant und zum
anderen der eigentliche Speicherort der Daten. Deutschen Unternehmen wird empfohlen, sich auf
den europäischen Rechtsraum zu
beschränken oder im Falle eines
amerikanischen Unternehmens,
zumindest auf die Konformität
mit den Safe-Harbor-Prinzipien
zu achten (vgl. [5]). Juristen raten
zur Einforderung einer entsprechenden vertraglichen Zusicherung (vgl. [6]).
Sicherheitskonzept: Dies betrifft
sowohl den Weg der Daten in die
Cloud (Sicherheit der Übertragung)
als auch das Sicherheitskonzept
des Anbieters zur eigentlichen Datenspeicherung. Eine Hilfestellung
zu den relevanten Aspekten in Form
einer Checkliste bietet hier etwa
das Bundesamt für Sicherheit in
der Informationstechnik – BSI (vgl.
[7]). Wichtig sind unter anderem
ein wirksames Information Security Management System (nach ISO
27001) und ein Notfallmanagement
(nach ISO 22301 oder BSI-Standard
100-4; vgl. [5]).
Technische Aspekte: Neben den gerade für Tool-Chains interessanten
Fragen nach der zur Verfügung gestellten Software-Infrastruktur, der
Möglichkeiten zum Im- und Export
in anbieterunabhängigen Datenformaten und der verwendeten Verschlüsselungstechnologien sind hier
auch oft wenig bedachte Aspekte
relevant, wie etwa die absolute physikalische Löschbarkeit von Daten
bei den verwendeten virtualisierten
Storage-Technologien (vgl. [6]).
Neben diesen Hauptkriterien bei der
Risikoabwägung gibt es eine Vielzahl
weiterer meist nicht in Betracht gezogener Unwägbarkeiten bei der Verwendung von Cloud-Diensten (Was
passiert mit den Daten beispielsweise bei der Insolvenz des Cloud-Anbieters?). Deshalb ist Expertenrat bei der
Kategorie
Datenstandort
Administration
Private-Cloud
unternehmensintern
unternehmensintern
Managed-Private-Cloud
unternehmensintern
extern
Hosted-Private-Cloud
extern
extern (exklusiv für ein
Unternehmen)
Public-Cloud
extern
extern (für eine Vielzahl
von Unternehmen)
Tabelle 1: Kategorien von Cloud-Diensten
Titelthema
Ausgabe 36 | September 2015
14
Bild 2: Eckpunkte zur passenden Cloud-Lösung
Bild 1: Tool-Chain in der Cloud
Suche nach der passenden Cloud-Lösung sehr zu empfehlen.
Die passende Cloud-Lösung
Die bereits angesprochenen Gesichtspunkte bei der Suche nach einer passenden Cloud-Lösung lassen
die damit verbundene Komplexität
der Entscheidungsfindung erahnen.
Zur groben Orientierung sollten ITEntscheider vor allem die wichtigen
Eckpunkte der technischen Angemessenheit (Bietet eine bestimmte CloudLösung den passenden technischen
Rahmen für unsere Projekte?), des
mit dem Einsatz der Cloud-Lösung
verbundenen Risikos (vgl. Kriterien
im letzten Abschnitt) und des zu erwartenden Benefits (vgl. die eingangs
dargestellten Vorteile) im Fokus haben (vgl. Bild 2).
Dabei ist hinzuzufügen, dass ein solider Entscheidungsprozess nicht a
priori als Ergebnis eine Cloud-Lösung
vorsehen darf. Wenn nach Abwägung
aller Prämissen eine Realisierung in
der Cloud nicht im Rahmen vertretbarer Risiken stattfinden kann, müssen entsprechende Alternativen in
Erwägung gezogen werden.
REFERENZEN
[1] ”PAC-Studie Private Cloud Computing”, Katharina Grimme.
[http://www.business-cloud.de/pac-studie-private-cloud-indeutschen-unternehmen/] [2] “PaaS-Kompendium von Crisp
Research: Alles zum Thema Platform-as-a-Service“, René Büst,
Dr. Carlo Velten [http://www.business-cloud.de/wp-content/
uploads/2014/11/Crisp-PaaS-Kompendium.pdf] [3] Wikipedia:
Cloud Computing [https://de.wikipedia.org/wiki/Cloud_Computing] [4] “Ein Drittel aller Server im Koma“, Heise Online
[http://www.heise.de/newsticker/meldung/Ein-Drittel-allerServer-im-Koma-2725585.html] [5] “Cloud-Sicherheit: Wo sind
meine Daten“, Sabine Philipp [http://www.mittelstandswiki.de/
wissen/Cloud-Sicherheit] [6] “Cloud Computing - was Juristen
raten“, Silvia Hänig [http://www.cio.de/a/cloud-computingwas-juristen-raten, 2939473] [7] “Eckpunktepapier Sicherheitsempfehlungen für Cloud Computing Anbieter“, Bundesamt
für Sicherheit in der Informationstechnik – BSI [https://www.
bsi.bund.de/DE/Themen/CloudComputing/Eckpunktepapier/
Eckpunktepapier_node.html]
Dr. Sven Söhnlein ist
seit 2014 als Software
Engineer bei Method
Park unter anderem im
Bereich Lifecycle Tools
und Cloud Services
tätig und ist Mitglied
in der Gesellschaft für
Informatik e.V.
Dr. Martin Geier ist
seit 2008 Mitglied des
Vorstandes der
Method Park Software
AG und seit 2012 im
Vorstand der Holding
AG sowie Geschäftsführer der Method Park
Engineering GmbH.
Im Gespräch
15
„Digitalisierung
ist ein Top-Thema“
P
rogressiv, chancenreich und risi­
kobehaftet: der digitale Wandel
hat viele Gesichter. Er ist eine der größ­
ten politischen, wirtschaftlichen und
gesellschaftlichen Herausforderungen,
die vor uns liegen. Im Freistaat Bayern, in dem ver­gleichsweise besonders
viele digitale Vorreiter angesiedelt
sind, setzt man auf eine konsequente
Netzpolitik, um die Digitalisierung strategisch weiter voranzutreiben. Das SQMagazin hat Dr. Markus Söder, Finanzminister und obersten Landes-CIO des
Freistaates, dazu befragt.
Herr Dr. Söder, Sie sind Finanzminister und seit 2014 auch CIO des Freistaates Bayern. Stehen Sie manchmal
im Konflikt zwischen Ihren Wünschen als oberster IT-Chef und der
gleichzeitigen Verantwortung für die
Staatskasse?
Digitalisierung ist ein Top-Thema in
Bayern. Ausgaben für Breitbandausbau, Datensicherheit und den Ausbau
von E-Government sind Investitionen
in die Zukunft des Freistaats, seiner
Bürger und seiner Unternehmen. Das
Thema Digitalisierung nimmt deshalb
in unserem aktuellen Doppelhaushalt
auch einen Schwerpunkt ein.
Ihr Ziel ist es, Bayern zu einer Leitregion des digitalen Aufbruchs zu machen. Worin ist der Freistaat besser
und schneller als die anderen?
Die Rahmenbedingungen müssen
passen – und dafür sorgen wir in Bayern. Eines der wichtigsten Beispiele
ist die Forderung nach ausreichenden
Bandbreiten bei der Internetversorgung. Insbesondere für den ländlichen Raum ist der Anschluss an die
Datenautobahn ein wichtiger Standortfaktor. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass flächendeckende Versorgung mit schnellem Internet nur mit
staatlicher Unterstützung erreicht
werden kann.
Unser Förderprogramm mit einem
Volumen von 1,5 Milliarden Euro ist
einzigartig in Deutschland und ausgesprochen erfolgreich. Rund 90 Prozent
der bayerischen Kommunen sind im
Förderverfahren, mehr als 350 Förderbescheide wurden bereits übergeben.
So wurden bereits Baumaßnahmen
für weit mehr als 3.000 km neue Glasfaserleitungen initiiert. Gründe hierfür
sind das straffe Verfahren, die guten
Förderkonditionen und die gezielte
Beratung, die unsere Breitbandmanager an den Ämtern für Digitalisierung, Breitband und Vermessung vor
Ort anbieten. Als konsequenten Folgeschritt gehen wir auch das Thema
„Freies WLAN“ an. Ziel ist es, bis 2020
in ganz Bayern freies WLAN anzubieten. Dazu wird Schritt für Schritt ein
Netz entsprechender Zugangspunkte
aufgebaut. Schon in diesem Jahr stattet Bayern geeignete Standorte mit
frei nutzbaren Hotspots aus und setzt
dies in den kommenden Jahren fort.
Aber auch im gesetzgeberischen Bereich werden mit inhaltlich neuen
Ansätzen beste Rahmenbedingungen
geschaffen: So entsteht mit dem
Bayerischen
E-Government-Gesetz
unsere Verwaltung von morgen. Es
schafft die Voraussetzungen für digitale Sicherheit, digitales Bezahlen, digitale Unterschrift und mehr digitalen
Service für Bürger und Unternehmen.
Inhaltlich geht es deutlich über die
vorhandenen Ansätze beim Bund und
anderen Bundesländern hinaus. Während sich dort der Blick häufig nach
innen, in die Verwaltung richtet, stellt
Bayern Bürger und Unternehmen
in den Mittelpunkt. Nach Hochrechnungen erreicht Bayern dadurch eine
digitale Rendite von bis zu 1,5 Milliarden Euro pro Jahr.
Als Beauftragter für Informationstechnik sind Sie auch Mitglied im
IT-Planungsrat, der die Zusammenar-
beit von Bund und Ländern in der Informationstechnik und im E-Government steuert. In welche Richtung
werden die Weichen für die nächsten
Jahre gestellt?
Es ist von großem Vorteil, wenn die
Koordination und Steuerung der zentralen IT-Themen, aus einer Hand erfolgen - wie hier in Bayern. Akzente
setzen wir beim Thema IT-Sicherheit,
wo wir in vielen Bereichen – so z.B.
beim Bayern CERT oder beim Behördennetz eine Vorreiterrolle einnehmen.
Viele Unternehmer sehen sich angesichts der Veränderungen, die die
digitale Transformation mit sich
bringt, überfordert. Wie kann die Politik hier unterstützend wirken?
Die Politik ist gefordert, die richtigen
Rahmenbedingungen zu schaffen, so
dass unsere Unternehmen weiterhin
erfolgreich operieren können. Dazu
gehören die Bereitstellung einer modernen und sicheren Infrastruktur
aber auch zeitgerechte Kommunikationsmöglichkeiten mit der Verwaltung.
Mit unserer Digitalisierungsstrategie
Montgelas 3.0 wollen wir den digitalen Verwaltungskreislauf schließen. Bürger und Unternehmen sollen
24 Stunden am Tag, sieben Tage die
Woche Kontakt zur Verwaltung über
das Internet aufnehmen können – und
dann eine digitale Antwort erhalten.
Im Rahmen des digitalen Binnenmarktes steht die Entscheidung an,
wie man die Netzneutralität regeln
will. Was halten Sie in diesem Zusammenhang für die beste Lösung?
Bayern ist für die Gewährleistung der
Netzneutralität: Der diskriminierungsfreie Transport aller Datenpakete im
Internet ist Grundlage für offenes und
freies Internet, für die Sicherung von
Teilhabe, Meinungsvielfalt, Innovation und fairen Wettbewerb.
Im Fokus
Ausgabe 36 | September 2015
16
API-Economy
Qualität als Schlüssel zum Erfolg
Andreas Schmietendorf,
André Nitze
Die
Bereitstellung
webbasierter
Programmierschnittstellen
(kurz
Web-APIs) kann seit circa 15 Jahren
innerhalb des Internets beobachtet
werden. Waren es zum Anfang sehr
einfache Funktionen und Daten, welche sich „ad hoc“ in eigene Applikationen einbinden ließen, konnte in den
letzten fünf Jahren eine zunehmende
Kommerzialisierung aber auch ein exponentielles Wachstum der angebotenen Web-APIs beobachtet werden.
Das folgende Zitat von [Spencer 2015]
unterstreicht diese Veränderungen:
„Application Programming
Interfaces (API‘s) have gone from
a some-thing that only developers
and architects once discussed
to emerge as a capability that
is central to many successful
companies business strategies
and a key focus of many of their
senior leadership teams.”
Werden Web-APIs im Sinne eines zusätzlichen Vertriebskanals für Drittanbieter bereitgestellt, wird häufig auch
von einer API-Economy gesprochen.
Neben der ökonomischen Perspektive sieht [Tang 2015] darin ein Gestaltungsprinzip für kompositorisch
orientierte Software-Architekturen,
welches die Möglichkeiten moderner
Web-APIs mit korrespondierenden
Geschäftsmodellen kombiniert. Ohne
einen Anspruch auf Vollständigkeit zu
erheben, finden sich die Ursachen in
den folgenden Aspekten:
Web-APIs als Rückgrad mobiler
Applikationen.
Web-APIs als „Enabler“ im Diskurs
des IoT.
Web-APIs als zusätzlicher Vertriebskanal.
Web-APIs als Datenquelle für Big
Data.
Web-APIs als Kollaborationsplattform für soziale Medien.
Neben den primär wirtschaftlich geprägten Einflüssen existieren auch
technologische Treiber, wie z.B. das
Cloud-Computing, Agilitätsanforderungen im Software-Engineering
oder aber die konkret eingesetzte
Schnittstellentechnologie.
Diesbezüglich findet sich der Einsatz von
RESTful-, XML/SOAP-, JSON- oder
auch programmiersprachspezifische
Web-APIs, welche zumeist HTTP als
Übertragungsprotokoll im Internet
benutzen.
API-Economy als eigenständiger
Wirtschaftszweig
Bekannte Beispiele für Web-APIs finden sich bei Amazon, PayPal, Google,
Salesforce oder auch Twitter. Bei
vielen dieser Anbieter übersteigen
die täglichen API-Aufrufe die der
klassischen Endnutzerportale bereits
deutlich. Neben global existierenden
Angeboten finden sich auch kleinere
Unternehmen, wie z.B. die Immobilien Scout GmbH mit ihren Web-APIs
(z.B. Exposeverwaltung, Geoinformation, Finanzierung) oder aber öffentliche Einrichtungen, wie z.B. die
University of California mit hochschulspezifischen Web-APIs (z.B. Studentenverwaltung, Administration,
Forschung). Verhältnismäßig selten
sind unabhängige Serviceverzeichnisse wie z.B. ProgrammableWeb , die
sich als Vermittler zwischen Anbie-
ter und Konsumenten von Web-APIs
verstehen. Die folgende Abbildung
verdeutlicht grundlegende Aspekte
eines derartigen Marktplatzes, wobei
sowohl die entwicklungsseitige Serviceintegration als auch der spätere
Servicebetrieb zu berücksichtigen
sind.
Entsprechend Gartner (vgl. [Seeger
2014]) finden sich bereits bei drei
von vier Großunternehmen (Fortune
1000) korrespondierende Web-APIs
zur Bereitstellung von Daten und Anwendungen. Auf dieser Grundlage
soll die Zusammenarbeit mit Kunden,
Zulieferern und Partnern vereinfacht,
aber auch eine Reaktion auf veränderte Marktbedingungen effizienter
gestaltet werden.
Erfolgskriterium Qualität
Die Bereitstellung erfolgreich eingesetzter Web-APIs erfordert die Berücksichtigung qualitativer Aspekte
(u.a. Sicherheit, Funktionalität, Verfügbarkeit, Effizienz), wie diese z.B.
in der ISO 25000 niedergelegt sind.
In Abhängigkeit der erwarteten Anforderungen gilt es, Qualitätskriterien
durch geeignete Design-Maßnahmen
während der Entwicklung sicherzustellen, entstandene Web-APIs ggf.
zu zertifizieren bzw. Qualitätsvereinbarungen vertraglich zu fixieren, aber
auch den Nachweis durch entsprechende API-Tests zu ermöglichen. Da
die Qualität einer Web-API sowohl
durch die Entwickler- als auch die Betreiberseite determiniert ist, bedarf
es einer Governance bzw. des Managements über den gesamten Lebenszyklus einer Web-API, wie dieses
z.B. unter [Tang 2014] vorgeschlagen
wird. Als besondere Herausforderung
kann in diesem Zusammenhang auch
die Einhaltung gesetzlicher Anforde-
17
Abbildung 1: Struktur eines Web-API Marktplatzes
rungen des Datenschutzes gese-hen
werden. Ggf. resultieren daraus Vorteile im Zusammenhang mit der Vertraulichkeit europäischer Web-APIs,
aber auch Nachteile hinsichtlich der
Kombinierbarkeit möglicher Datenquellen. In jedem Fall implizieren
qualitativ minderwertige Web-APIs
Risiken sowohl für die Anbieterseite
(Geschäfts- und Vertrauensverlust)
als auch für die Seite der API-Integratoren, da mit der Gesamtlösung die
eigentliche Wertschöpfung für den
Kunden verbunden ist.
Angebotsstruktur für Entwickler
muss verbessert werden
Noch immer fällt es Entwicklern
schwer, passfähige Serviceangebote im globalen Internet zu finden.
Die primären Ursachen liegen in ungenügenden und vor allem uneinheitlichen API-Spezifikationen, einer
unzureichenden Qualitätssicherung,
unklaren Vertragsbedingungen und
einer mangelhaften Integration in
übergreifende
API-Managementlösungen. Beim klassischen Weg einer
Servicesuche über Suchmaschinen
wie Google wird die Ergebnismenge
oft durch bekannte Marktführer, wie
z.B. Amazon, IBM oder auch Microsoft, dominiert. Dementsprechend
bedarf es einer Liberalisierung von
Verzeichnisdiensten für derartige
Web-APIs, so dass auch kleinere
Anbieter als Träger innovativer Lösungen berücksichtigt werden können.
TERMINHINWEIS:
Am 03. November 2015 findet in Leipzig der 10. BSOA/BCloudWorkshop statt, welcher u.a. durch den ASQF e.V. getragen wird und sich
intensiv mit Bewertungs- und Qualitätsfragen der API economy auseinandersetzen wird.
REFERENZEN
[Seeger 2014] Seeger, H.: API-Economy - eine lohnende
Herausforderung, in Compu-ter Woche, Nov. 2014 [Spencer
2015] Spencer, S.: The Service Oriented Business and how
API‘s power the Service Oriented Startup, APIdays Sydney/
Australia, February 2015, URL: http://syd.apidays.io/APIdays_
program.pdf [Tang 2014] Tang, L.: API Governance and
Management, Service Technology Maga-zine, September/October 2014
Andreas Schmietendorf arbeitet als
Professor für Wirtschaftsinformatik an
der HWR Berlin und
als Privatdozent (Software-Engineering) an
der OvG-Universität
Magdeburg.
André Nitze ist Doktorand an der OvGUniversität Magdeburg
sowie wissenschaftlicher Mitarbeiter an
der HWR Berlin und
der Fachhochschule
Brandenburg.
Termine to
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Schulungen 2015
der Hef tmitt
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ASQF® Certified Professional for Project Management
München
08.12.15
4
Method Park Consulting GmbH
®
CMAP Mobile App Testing
CMAP Mobile App Testing - Foundation Level
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01.10.15
2
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CMAP Mobile App Testing - Foundation Level
Braunschweig
05.10.15
2
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CMAP Mobile App Testing - Foundation Level
Wien
07.10.15
2
ANECON
CMAP Mobile App Testing - Foundation Level (EN)
Berlin
07.10.15
2
Díaz & Hilterscheid GmbH
CMAP Mobile App Testing - Foundation Level
Stuttgart
19.10.15
2
CGI Deutschland Ltd. & Co. KG
CMAP Mobile App Testing - Foundation Level
München
09.11.15
2
Sogeti Deutschland GmbH
CMAP Mobile App Testing - Foundation Level
Braunschweig
30.11.15
2
BREDEX GmbH
3
Sogeti Deutschland GmbH
CMAP Mobile App Test Automation
CMAP Mobile App Test Automation
München
11.11.15
iSQI®Certified Agile Business Analysis
iSQI® Certified Agile Business Analysis
iSQI Certified Agile Business Analysis (EN)
®
Berlin
16.11.15
2
CGI Deutschland Ltd. & Co. KG
Berlin
26.11.15
2
Díaz & Hilterscheid GmbH
iSQI® Certified Agile Essentials
iSQI® Certified Agile Essentials
Berlin
05.11.15
2
Loyal Team GmbH
iSQI® Certified Agile Essentials (EN)
Berlin
23.11.15
2
Díaz & Hilterscheid GmbH
iSQI® Certified Agile Essentials
Erlangen
14.12.15
2
Method Park Consulting GmbH
iSQI CAT Certified Agile Tester
®
iSQI´s CAT Certified Agile Tester ®
München
05.10.15
5
Sogeti Deutschland GmbH
iSQI´s CAT Certified Agile Tester ®
Wien
19.10.15
5
SQS
iSQI´s CAT Certified Agile Tester ®
Wien
09.11.15
4
Software Quality Lab GmbH
iSQI´s CAT Certified Agile Tester ®
Frankfurt
11.11.15
5
Loyal Team GmbH
iSQI´s CAT Certified Agile Tester
München
23.11.15
4
Software Quality Lab GmbH
iSQI´s CAT Certified Agile Tester ®
Berlin
07.12.15
5
Díaz & Hilterscheid GmbH
iSQI´s CAT Certified Agile Tester ®
Berlin
09.12.15
5
Loyal Team GmbH
®
ISTQB® Certified Tester – Foundation Level
Hannover
05.10.15
4
SQS
ISTQB® Certified Tester – Foundation Level (EN)
Wien
12.10.15
4
Software Quality Lab GmbH
ISTQB Certified Tester – Foundation Level
Stuttgart
19.10.15
4
Lysant GmbH
ISTQB® Certified Tester – Foundation Level
Düsseldorf
19.10.15
4
Sogeti Deutschland GmbH
ISTQB® Certified Tester – Foundation Level
München
20.10.15
3
Philotech Systementwicklung und Software GmbH
ISTQB® Certified Tester – Foundation Level
Köln
02.11.15
4
SQS
ISTQB® Certified Tester – Foundation Level
Röttenbach
09.11.15
3
sepp.med gmbh
ISTQB Certified Tester – Foundation Level
München
09.11.15
4
ISARTAL akademie GmbH
ISTQB® Certified Tester – Foundation Level
Wien
17.11.15
4
OBJENTIS
ISTQB® Certified Tester – Foundation Level - Freitagsmodul
Stuttgart
20.11.15
4
abilex GmbH
ISTQB® Certified Tester – Foundation Level
Bremen
23.11.15
3
Loyal Team GmbH
ISTQB® Certified Tester – Foundation Level
Cottbus
24.11.15
3
Philotech Systementwicklung und Software GmbH
ISTQB Certified Tester – Foundation Level
Wiesbaden
01.12.15
4
Muth Partners GmbH
ISTQB® Certified Tester – Foundation Level
Braunschweig
01.12.15
4
Muth Partners GmbH
ISTQB® Certified Tester – Foundation Level - Kompaktmodul
Stuttgart
08.12.15
4
abilex GmbH
ISTQB® Certified Tester – Foundation Level (EN)
Berlin
14.12.15
4
Díaz & Hilterscheid GmbH
®
®
®
ISTQB® Certified Tester – Foundation Level Extension, Agile Tester
ISTQB® Certified Tester – Foundation Level Extension, Agile Tester
Wien
20.10.15
2
Software Quality Lab GmbH
ISTQB® Certified Tester – Foundation Level Extension, Agile Tester
Frankfurt
12.11.15
2
SQS
ISTQB® Certified Tester – Foundation Level Extension, Agile Tester
Köln
19.11.15
2
SQS
ISTQB® Certified Tester – Foundation Level Extension, Agile Tester
München
24.11.15
2
Software Quality Lab GmbH
ISTQB® Certified Tester – Foundation Level Extension, Agile Tester
Berlin
01.12.15
2
Díaz & Hilterscheid GmbH
ISTQB® Certified Tester – Foundation Level Extension, Agile Tester
Stuttgart
08.12.15
2
CGI Deutschland Ltd. & Co. KG
STAND: August 2015
ISTQB® Certified Tester – Foundation Level
ISTQB® Certified Tester – Advanced Level, Test Manager
ISTQB Certified Tester – Advanced Level, Test Manager
Hamburg
05.10.15
5
SQS
ISTQB® Certified Tester – Advanced Level, Test Manager
Wien
14.10.15
5
ANECON
ISTQB® Certified Tester – Advanced Level, Test Manager
Röttenbach
19.10.15
5
sepp.med gmbh
ISTQB® Certified Tester – Advanced Level, Test Manager
München
21.10.15
5
Loyal Team GmbH
ISTQB® Certified Tester – Advanced Level, Test Manager
Hamburg
02.11.15
5
CGI Deutschland Ltd. & Co. KG
ISTQB Certified Tester – Advanced Level, Test Manager
Stuttgart
09.11.15
5
Sogeti Deutschland GmbH
ISTQB® Certified Tester – Advanced Level, Test Manager (EN)
Berlin
16.11.15
5
Díaz & Hilterscheid GmbH
ISTQB® Certified Tester – Advanced Level, Test Manager
Wien
30.11.15
5
Software Quality Lab GmbH
ISTQB® Certified Tester – Advanced Level, Test Manager
München
30.11.15
5
Software Quality Lab GmbH
ISTQB® Certified Tester – Advanced Level, Test Manager
München
14.12.15
5
ISARTAL akademie GmbH
ISTQB Certified Tester – Advanced Level, Test Manager
Berlin
14.12.15
5
Díaz & Hilterscheid GmbH
ISTQB® Certified Tester – Advanced Level, Test Manager
Hamburg
14.12.15
5
SQS
®
®
®
ISTQB® Certified Tester – Advanced Level, Test Analyst
ISTQB® Certified Tester – Advanced Level, Test Analyst
Stuttgart
19.10.15
4
CGI Deutschland Ltd. & Co. KG
ISTQB® Certified Tester – Advanced Level, Test Analyst
Wien
09.11.15
4
ANECON
ISTQB® Certified Tester – Advanced Level, Test Analyst
Wiesbaden
17.11.15
4
Muth Partners GmbH
ISTQB Certified Tester – Advanced Level, Test Analyst
Berlin
30.11.15
4
Díaz & Hilterscheid GmbH
ISTQB® Certified Tester – Advanced Level, Test Analyst
Frankfurt
14.12.15
4
SQS
®
ISTQB® Certified Tester – Advanced Level, Technical Test Analyst
ISTQB® Certified Tester – Advanced Level, Technical Test Analyst
Erlangen
20.10.15
3
Method Park Consulting GmbH
ISTQB® Certified Tester – Advanced Level, Technical Test Analyst
Hamburg
23.11.15
3
CGI Deutschland Ltd. & Co. KG
ISTQB Certified Tester – Advanced Level, Technical Test Analyst
Hamburg
07.12.15
3
SQS
ISTQB® Certified Tester – Advanced Level, Technical Test Analyst
Linz
14.12.15
3
Software Quality Lab GmbH
ISTQB® Certified Tester – Advanced Level, Technical Test Analyst
Wien
14.12.15
3
Software Quality Lab GmbH
ISTQB® Certified Tester – Advanced Level, Technical Test Analyst
München
14.12.15
3
Software Quality Lab GmbH
ISTQB® Certified Tester – Advanced Level, Technical Test Analyst
Lustenau
14.12.15
3
Software Quality Lab GmbH
®
iSQI Certified Model-Based Tester
®
iSQI® Certified Model-Based Tester
Röttenbach
06.10.15
2
sepp.med gmbh
iSQI® Certified Model-Based Tester
Frankfurt
08.10.15
2
Integrata / CGI Deutschland Ltd. & Co. KG
1
TBKconsult
3
anthares GmbH
3
anthares GmbH
2
Testing Technologies IST GmbH
ISPMA® Certified Software Product Manager
ISPMA SPM Excellence Level Strategic Management (EN)
SPM Software Produkt Strategie nach ISPMA
SPM Software Produkt Management Training
Foundation Level nach ISPMA
TTCN-3® Training "Theory and Practice of TTCN-3®"
Kopenhagen
22.10.15
Köln
26.10.15
Frankfurt (Main) /
09.11.15
Kelsterbach
®
TTCN-3 Testing and Test Control Notation
Berlin
17.11.15
IREB® Certified Professional for Requirements Engineering (Foundation Level)
IREB® Certified Professional for Requirements Engineering (Foundation Level) Nürnberg
05.10.15
3
SOPHIST
IREB® Certified Professional for Requirements Engineering (Foundation Level) München
05.10.15
3
SQS
IREB Certified Professional for Requirements Engineering (Foundation Level) München
07.10.15
3
Loyal Team GmbH
IREB® Certified Professional for Requirements Engineering (Foundation Level) Berlin
13.10.15
3
microTOOL GmbH
IREB® Certified Professional for Requirements Engineering (Foundation Level) Köln
14.10.15
3
Loyal Team GmbH
IREB® Certified Professional for Requirements Engineering (Foundation Level) Frankfurt
02.11.15
3
SOPHIST
IREB® Certified Professional for Requirements Engineering (Foundation Level) Frankenthal
09.11.15
3
EXCO GmbH
IREB Certified Professional for Requirements Engineering (Foundation Level) Berlin
09.11.15
3
Díaz & Hilterscheid GmbH
IREB® Certified Professional for Requirements Engineering (Foundation Level) Wien
16.11.15
3
Software Quality Lab GmbH
IREB® Certified Professional for Requirements Engineering (Foundation Level) Wien
25.11.15
3
ANECON
IREB® Certified Professional for Requirements Engineering (Foundation Level) Berlin
07.12.15
3
microTOOL GmbH
®
®
IREB® Certified Professional for Requirements Engineering (Advanced Level) - Requirements Elicitation and Consolidation
IREB® CPRE(Advanced Level) - Requirements Elicitation and Consolidation München
07.10.15
3
Loyal Team GmbH
IREB CPRE(Advanced Level) - Requirements Elicitation and Consolidation München
12.10.15
3
SOPHIST
IREB® CPRE(Advanced Level) - Requirements Elicitation and Consolidation Linz
20.10.15
3
Software Quality Lab GmbH
IREB® CPRE(Advanced Level) - Requirements Elicitation and Consolidation Wien
20.10.15
2
Software Quality Lab GmbH
®
IREB® CPRE(Advanced Level) - Requirements Elicitation and Consolidation Düsseldorf
04.11.15
3
SOPHIST
IREB® CPRE (Advanced Level) - Requirements Elicitation and Consolidation
München
16.11.15
3
ISARTAL akademie GmbH
IREB® CPRE (Advanced Level) - Requirements Elicitation and Consolidation
Frankfurt
23.11.15
3
SOPHIST
IREB CPRE (Advanced Level) - Requirements Elicitation and Consolidation
München
15.12.15
3
Software Quality Lab GmbH
®
IREB® Certified Professional for Requirements Engineering (Advanced Level) - Requirements Modeling
IREB® CPRE (Advanced Level) - Requirements Modeling
Frankfurt
05.10.15
3
SOPHIST
IREB® CPRE (Advanced Level) - Requirements Modeling
Frankfurt
04.11.15
3
Loyal Team GmbH
IREB® CPRE (Advanced Level) - Requirements Modeling
Nürnberg
07.12.15
3
SOPHIST
ICPMSB Certified Professional for Medical Software
ICPMSB Certified Professional for Medical Software – Foundation Level
Frankenthal
12.10.15
4
EXCO GmbH
ICPMSB Certified Professional for Medical Software – Foundation Level
Erlangen
01.12.15
4
Method Park Consulting GmbH
iNTCCM Certified Professional for Configuration Management
INTCCM Certified Professional for Configuration Management
Köln
12.10.15
4
SQS
UXQB® Certified Professional for Usability and User Experience
Usability und User Experience gestalten
Hamburg
09.11.15
3
oose Innovative Informatik eG
ISSECO® Certified Professional for Secure Software Engineering
ISSECO® Certified Professional for Secure Software Engineering
Köln
05.10.15
3
SQS
AGILE
REQUIREMENTS ENGINEERING
SECURIT Y
MOBILE
SOF T WA RE TESTING
PROJECT MANAGEMENT
USABILITY
SPECIALISED
Seminare 2015
September bis Dezember 2015
Das iSQI fungiert hier als Vermittler.
Ausführliche Seminarbeschreibungen,
Preise und Anmeldeformular: www.isqi.org
Mehr als 100 weitere Termine finden
Sie unter: www.isqi.org/de/seminare.html
Seminartitel
Ort
Datum (Start)
Dauer
Anbieter
Agile / Scrum
Scrum Master Professional
Wien
12.10.15
2
Software Quality Lab GmbH
Agile Testing in a Nutshell
Wien
13.10.15
1
ANECON
Certified Agile Test Driven Development
Requirements-Engineering & Scrum: Modern, flexibel
und trotzdem systematisch entwickeln
Scrum für Projektmitarbeiter
Wien
13.10.15
3
ANECON
Nürnberg
19.10.15
2
SOPHIST GmbH
Berlin
26.10.15
1
Method Park Consulting GmbH
Scrum Master Professional
München
27.10.15
2
Software Quality Lab GmbH
Scrum Master Professional
München
16.12.15
2
Software Quality Lab GmbH
Effiziente Testautomatisierung mit TTCN-3 Grundlagen und Anwendungen Erlangen
20.10.15
2
Fraunhofer Fokus
TTCN-3 Training "Theory and Practice of TTCN-3"
17.11.15
2
Testing Technologies IST GmbH
TTCN-3®
Berlin
Requirements
Moderationstechnik im Requirements Engineering
Wien
13.10.15
2
Software Quality Lab GmbH
Moderationstechnik im Requirements Engineering
München
27.10.15
2
Software Quality Lab GmbH
Moderationstechnik im Requirements Engineering
Requirements-Engineering in der Praxis: Anforderungen mit Prosa und
Modellen clever erheben und dokumentieren
Business Analyse – Wie Sie Geschäftsprozesse für alle Beteiligten besser
abbilden
Requirements Engineering und Management inkl. CPRE-Aufbaukurs
Lustenau
27.10.15
2
Software Quality Lab GmbH
Nürnberg
16.11.15
2
SOPHIST GmbH
Nürnberg
18.11.15
2
SOPHIST GmbH
Hamburg
07.12.15
5
oose Innovative Informatik eG
Automotive
Ludwigsburg"
09.11.15
5
Kugler Maag Cie GmbH
Automotive SPICE – iNTACS™ zertifizierter Provisional Assessor
München
07.12.15
5
Kugler Maag Cie GmbH
Einführung in die Funktionale Sicherheit (Automotive - ISO 26262)
Kornwestheim
12.10.15
2
Kugler Maag Cie GmbH
Praxistaugliche Testkonzepte endlich optimal erstellen – Online Workshop online
01.09.15
Optimale Testprozesse gestalten – Online Workshop
online
14.09.15
Die Montagstester – Online Workshop
online
14.09.15
4 LiveSessions
3 LiveSessions
14 LiveSessions
Test Basics
Stuttgart
01.10.15
2
®
Test
Maud Schlich, THE QUALITEERS
Maud Schlich, THE QUALITEERS
Maud Schlich, THE QUALITEERS
Lysant GmbH
STAND: August 2015
Automotive SPICE® – iNTACS™ zertifizierter Provisional Assessor
Testen für Softwareentwickler mit Unit -Tests
Linz
06.10.15
3
Software Quality Lab GmbH
Testen für Softwareentwickler mit Unit -Tests
Wien
06.10.15
3
Software Quality Lab GmbH
Testen für Softwareentwickler mit Unit -Tests
Graz
06.10.15
3
Software Quality Lab GmbH
Testen für Softwareentwickler mit Unit -Tests
München
20.10.15
3
Software Quality Lab GmbH
Testen für Softwareentwickler mit Unit -Tests
Lustenau
20.10.15
3
Software Quality Lab GmbH
TMap NEXT® Test Manager (TMPTM)
Düsseldorf
02.11.15
5
Sogeti Deutschland GmbH
360° Testautomatisierung
Wien
18.11.15
2
ANECON
GUI -Testautomatisierung in Theorie und Praxis
Linz
02.12.15
2
Software Quality Lab GmbH
GUI -Testautomatisierung in Theorie und Praxis
Wien
02.12.15
2
Software Quality Lab GmbH
GUI -Testautomatisierung in Theorie und Praxis
Graz
02.12.15
2
Software Quality Lab GmbH
GUI -Testautomatisierung in Theorie und Praxis
München
15.12.15
2
Software Quality Lab GmbH
24.11.15
3
Anywhere.24 GmbH
CMMI
Einführung in CMMI für Services und Produktentwicklung (CMMI-SVC v1.3)
Puchheim (bei München)
ISO 26262
FMEDA Training
München
09.11.15
2
EnCo Software GmbH
FMEA, FMEDA, FTA Training
Stuttgart
01.12.15
2
EnCo Software GmbH
UML
Embedded Architecture mit UML
Stuttgart
01.10.15
2
Method Park Consulting GmbH
Objektorientierte Analyse und Design mit UML inkl. UML-Zertifizierung OCUP2-F Hamburg
26.10.15
5
oose Innovative Informatik eG
UML Basics für Fachbereichsmitarbeiter
Wien
09.11.15
2
Software Quality Lab GmbH
UML Basics für Fachbereichsmitarbeiter
München
24.11.15
2
Software Quality Lab GmbH
UML Basics für Fachbereichsmitarbeiter
Lustenau
24.11.15
2
Software Quality Lab GmbH
weitere Seminare
Risikomanagement in Softwareprojekten
Wien
05.10.15
1
Software Quality Lab GmbH
Risikomanagement in Softwareprojekten
München
12.10.15
1
Software Quality Lab GmbH
Risikomanagement in Softwareprojekten
Lustenau
12.10.15
1
Software Quality Lab GmbH
Aufwandsschätzung in Softwareprojekten
Graz
06.10.15
2
Software Quality Lab GmbH
Aufwandsschätzung in Softwareprojekten
München
21.10.15
3
Software Quality Lab GmbH
Aufwandsschätzung in Softwareprojekten
Lustenau
21.10.15
3
Software Quality Lab GmbH
Software Craftsmanship
Hamburg
03.11.15
4
oose Innovative Informatik eG
Kanban verstehen und anwenden
München
03.11.15
1
Software Quality Lab GmbH
Kanban verstehen und anwenden
Wien
03.11.15
1
Software Quality Lab GmbH
Continuous Integration and Delivery
Linz
04.11.15
2
Software Quality Lab GmbH
Testen von Embedded Systems
Erlangen
09.11.15
2
Method Park Consulting GmbH
Funktionale Sicherheit – kompakt
München
17.11.15
2
Software Quality Lab GmbH
Continuous Integration and Delivery
München
19.11.15
1
Software Quality Lab GmbH
OMG Certified Systems Modeling Professional
Hamburg
27.11.15
1
oose Innovative Informatik eG
Reviews effizient moderieren – Präsenz Workshop
Kirchheimbolanden
01.12.15
2
Maud Schlich, THE QUALITEERS
Design Thinking erleben und begreifen
Hamburg
08.12.15
3
oose Innovative Informatik eG
Model - Based Testing Hands - On (MBT)
Wien
01.12.15
2
Software Quality Lab GmbH
Model - Based Testing Hands - On (MBT)
Lustenau
10.12.15
2
Software Quality Lab GmbH
Model - Based Testing Hands - On (MBT)
München
10.12.15
2
Software Quality Lab GmbH
AGILE / SCRUM
TEST
SOF T WA RE A RCHITEC T URE
AUTOMOTIVE
V-MODEL X T
UML
CMMI
ISO 26262
WEITERE SEMINARE
REQUIREMENTS
T TCN-3®
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Trainings and Seminars
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Best Practice
Ausgabe 36 | September 2015
22
Requirements-Engineering in
einem service-orientierten Umfeld
Rainer Joppich
Der Status Quo des RequirementsEngineering für klassische Systeme
oder in klassischen Vorgehensweisen ist heute in Forschung, Lehre
und Industrie hinlänglich bekannt.
Die Tätigkeiten des RequirementsEngineering werden in Unternehmen
und Projekten seit Jahren – meist
angepasst an unterschiedliche Randbedingungen und Einflussfaktoren –
erfolgreich um- und eingesetzt. Wie
jedoch
Requirements-Engineering
in einem Service-orientierten Umfeld (einer SOA) durchzuführen ist,
ist bislang kaum untersucht. RoSE
(Requirements orientied Service Engeineering) ist das Ergebnis einer
derartigen Untersuchung und zeigt
Vorschläge und Denkanstöße zur Problemstellung auf. Es ist eine Sammlung von Methoden, Techniken und
Vorgehensweisen für den Umgang
mit Anforderungen in einem Serviceorientierten Umfeld.
tischen Projekterfahrungen aus dem
SOA-Umfeld in Einklang gebracht, erforscht und in der Praxisanwendung
erprobt.
Als wichtigster Betrachtungsgegenstand gilt der Service, an den Anforderungen gestellt werden sollen.
Hierbei werden zwei Sichten auf einen
Service unterschieden: die geschäftliche Sicht sowie die technische Sicht.
RoSE definiert die Betrachtung eines
Geschäftsservice sowie eines Technischen Service als Spezialisierungen
des Begriffs Service. Technische Services realisieren Geschäftsservices.
Neben dieser Unterscheidung wurden zusätzlich Anforderungen an Benutzungsoberflächen betrachtet. Bei
Spezifikation und Design von Services
in Service-orientierten Architekturen
werden Oberflächen (GUIs) meist außen vor gelassen. Jedoch stellt sich
dennoch die Frage, wo und wie die
Anforderungen an die Benutzungsoberflächen spezifiziert werden. Denn
Als ein Rahmenwerk beschreibt RoSE
einen neuen methodischen Ansatz
zur Beantwortung der beiden grundlegenden Fragestellungen:
Ist das Requirements-Engineering
in einer SOA-Landschaft ebenso
durchzuführen wie für klassische
IT-Systeme?
Sind bekannte Techniken und Methoden des Requirements-Engineering in einer SOA genauso anzuwenden wie wir dies „klassisch“
kennen?
Das Rahmenwerk macht Aussagen
dazu, welche Aspekte hinsichtlich
der vier Hauptaktivitäten des Requirements-Engineering (RE) in einer
serviceorientierten Organisation zu
beachten sind. Der Status Quo an theoretischen Grundlagen zu den Themen SOA und RE wurden mit prak-
Abbildung 1: Übersicht RoSE-Gesamtkontext
fehlen diese, gilt der Betrachtungsgegenstand als unterspezifiziert. RoSE
legt hierzu eine GUI-Komponente
fest, über die ein Geschäftsservice
mit einem Technischen Service kommuniziert und die dem Benutzer in der
Geschäftlichen Sicht der SOA Interaktionsmöglichkeiten zur Verfügung
stellt. Verortet ist die GUI-Komponente im RoSE-Modell in der Technischen
Sicht als zweite Einheit neben dem
Technischen Service. Abbildung 1
zeigt die grundlegende Aufteilung
von RoSE und deren Zusammenspiel.
Ausgehend von diesen Festlegungen
definiert RoSE eine Begriffswelt für
relevante Begriffe der beiden Welten
RE und SOA in Form eines Strukturmodells. Fragen zum RE werden hier
Form von Basissichten beantwortet.
23
rements-Engineer zu Use-Cases sind
der Übersichtlichkeit halber entfernt ->
Requirements-Engineer besitzt Asso­
ziation zu jedem Use-Case).
Diese Tätigkeiten verfeinert RoSE in
Form von Aktivitätsdiagrammen, die
Einzelschritte sowie deren Reihenfol­
ge und die Abhängigkeiten zwischen
den Use-Cases näher beschreiben.
Rainer Joppich ist seit
2001 als Berater und
Trainer im Bereich
Anforderungs- und
Systemanalyse bei der
SOPHIST GmbH tätig.
Abbildung 2: Tätigkeiten des Requirements-Engineers in RoSE
So etwa:
Welche speziellen Stakeholder
(Service-Architekt, Service-Kunde,
Service-Nutzer, Service-Anbieter,
Repository-Verantwortlicher, etc.)
sind für die Ermittlung und Abstimmung von Anforderungen an
Services notwendig?
Frage: Welche Anforderungsarten
(technologische, funktionale,
Qualitätsanforderungen, etc.)
werden für die Spezifikation eines
Geschäftsservice, einer GUI-Komponente und eines Technischen
Service benötigt und welche
jeweils nicht?
Welche Spezifikationsartefakte
(fachliche Service-Beschreibung,
Beschreibung GUI-Komponente,
technische Servicebeschreibung)
entstehen für Geschäftsservice,
GUI-Komponente und Technischer
Service und wie sind diese strukturiert?
Weitere Erkenntnisse fördern Zuordnungssichten des RoSE-Strukturmodells zu Tage, die einzelne Basissichten
miteinander in Beziehung setzen.
Neben der Struktursicht, ist der zen­
trale Wert des Rahmenwerks die Be­
schreibung von Tätigkeiten des Re­
quirements-Engineers während der
Haupttätigkeiten des REs, explizit
spe­
zialisiert für Anforderungen an
Services. Diese Tätigkeitsbeschreibungen liegen als Funktionsmodell
vor. Ausgangspunkt ist ein Use-CaseDiagramm (siehe Abbildung 2), das die
Tätigkeiten für das RE im SOA-Umfeld
beschreibt (Assoziationen von Requi-
Im Fokus
Ausgabe 36 | September 2015
24
Software-ProduktManagement als
strategischer Erfolgsfaktor
SPM fungiert als unternehmerischer Treiber für Veränderungen in der SoftwareIndustrie und für Unternehmen aller Branchen auf dem Weg zur Digitalisierung
Hans-Bernd Kittlaus
Software-Lösungen – Applikationen,
Middleware, Embedded Systems
und andere − haben sich über die
letzten 50 Jahre zu einem signifikanten Wirtschaftsfaktor entwickelt
und die Software-Branche zu einer
der wachstumsstärksten Industrien
weltweit gemacht. Leider haben
die Software-Unternehmen in den
deutschsprachigen Ländern dabei –
von einigen wenigen Global Playern
wie SAP abgesehen – keine herausragende internationale Marktposition eingenommen. Durch „Digitalisierung”, „Industrie 4.0”, „Internet
der Dinge” und viele andere technologische Entwicklungen wird Software für mehr und mehr Branchen zu
einem Kernproduktbestandteil. Diese
Entwicklung fordert in Unternehmen
zu Erhaltung und Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit neue Skills und Management-Prozesse − Industrie und
Politik sind bereits alarmiert, dass die
Zukunft der Unternehmen all dieser
Branchen in zunehmendem Maße
von ihren Fähigkeiten im SoftwareBereich abhängen wird [1].
Die aktuelle Dominanz der amerikanischen Software-Industrie beruht
auf einer Vielzahl von unterschiedlichen Faktoren [2]. Einer davon ist
die breite Nutzung des Konzepts Software-Produkt-Managements (SPM)
und der Rolle des Software-ProduktManagers [3]. Dabei wird SPM als
das Management von Software sowie dazugehörigen Dienstleistungen
(“Whole Product”) über den kompletten Lebenszyklus des Produkts
verstanden - mit der Zielsetzung
eines nachhaltigen ökonomischen Erfolgs. Insbesondere für SPM besteht
in den deutschsprachigen Ländern ein
enormer Aufholbedarf, sowohl in der
strategischen Ausrichtung als auch
in der eigentlichen Ausgestaltung
nach dem derzeitigen State of the Art.
Die Umsetzung des SPM-Konzepts
bringt nicht nur nachhaltige Vorteile
für Anbieter von Software-Lösungen,
sondern auch für software-intensive
Produkte aller Branchen sowie für die
Entwicklung von Applikationen in ITOrganisationen von Großunternehmen. Bei richtiger Implementierung
ist SPM ein wichtiger Treiber für eine
nachhaltige Veränderung in Unternehmen und ermöglicht ganz neue
Chancen.
ISPMA entwickelt Standards für
Aus- und Weiterbildung im Software-Produkt-Management
Die International Software Product
Management Association (ISPMA)
ist eine globale non-profit Organisation mit rund 450 Mitgliedern, die es
sich um Ziel gesetzt hat, den Software-Produkt-Management-Ansatz
gleichermaßen in Industrie, Wissenschaft und Politik weiterzuentwickeln
und ein stärkeres Bewusstsein für
dessen Bedeutung zu schaffen. Die
Mitglieder des weltweiten Experten-
netzwerks aus dem akademischen
und industriellen Bereich bringen
ihre Erkenntnisse, Forschungen und
praktischen Erfahrungen in die Organisation ein und sorgen somit für die
inhaltliche Weiterentwicklung und
Aktualität. In den vergangenen Jahren entwickelte die ISPMA den Software Product Management Body of
Knowledge (SPMBoK), um der sehr
großen Aufgabenbreite des Software-Produkt-Managements eine
klare Struktur zu geben und für die
Praxis handbar zu machen. Das SPMBoK soll Organisationen wie auch
Produktmanagern auf individueller
Ebene helfen, ihre Fähigkeiten im Management von Software spürbar und
nachhaltig zu verbessern.
Es wird sowohl für die SPM-Ausbildung genutzt als auch als Basis für
die Implementierung in Unternehmen
verwendet. Die kontinuierliche Weiterentwicklung ist die Hauptaufgabe
der ISPMA. Basis ist dabei das ISPMA
SPM Reference Framework (Abb. 1,
[4]), dessen horizontale Struktur (Spalten) auf den funktionalen Einheiten der
Software-Organisation beruht.
Neben dem Framework besteht das
ISPMA SPMBoK aus verschiedenen
Elementen, die als Lehrpläne dokumentiert sind. Zu jedem dieser Lehrpläne bieten Trainingsanbieter öffentliche und In-House-Trainings an.
Außerdem gibt es jeweils eine Zertifizierung auf Basis einer unabhängigen
Prüfung, die von akkreditierten Stellen durchgeführt werden. Weiterhin
25
werden Beratung und Coaching für
konkrete individuelle Umsetzungen in
Unternehmen angeboten.
Nachdem bereits die Einführung des
Foundation Levels auf eine breite
Resonanz gestoßen ist, erweitert die
ISPMA 2015/2016 ihr Angebot um weitere Lehrpläne und Zertifizierungen.
Während das Foundation Level vor
allem auf einen breiten Überblick
über alle SPM-Aufgabenbereiche abzielt, setzen sich die neuen Module
jeweils mit fortgeschrittenen Ansätzen zu strategischem Management,
Produktstrategie,
Produktplanung
und der Orchestrierung der relevanten Unternehmensbereiche auseinander. Dabei wird großer Wert auf
Fallstudien und Übungen gelegt. Die
folgende Übersicht vermittelt einen
Einblick in die Lehrinhalte:
ISPMA SPM Excellence Level
Strategic Management
Das strategische Management befasst
sich mit der Frage, wie ein Unternehmen Wettbewerbsvorteile erlangt
und erhält. Diese Spalte im SPMFramework (Abbildung 1) steht für die
Schnittstelle zwischen SPM und der
Unternehmensführung, die für die
genannten Themengebiete die Ver-
antwortung trägt. Der Produktmanager trägt zu den Themen bei. Ein aus
der Sicht des Produktmanagements
besonders wichtiger Bestandteil ist
das Portfolio-Management, bei dem
es um die Allokation von Mitteln
für bestehende und neue Produkte
geht. Ebenso wichtig ist das Innovationsmanagement, das bewirken
soll, dass kontinuierlich Innovationen
in Produktentwicklungen einfließen.
Bei der Markt- und Produkt-Analyse
geht es darum, regelmäßig geeignete
Daten als Entscheidungsbasis zu bekommen.
ISPMA SPM Excellence Level
Product Strategy
Die Produktstrategie befasst sich damit, wie über den strategischen Zeitraum, der zwischen ein und fünf Jahren liegen kann, geschäftlicher Erfolg
unter sich verändernden Rahmenbedingungen erzielt werden kann. Dazu
reicht heute in vielen Bereichen kein
rein analytischer Top-Down-Ansatz
mehr aus, sondern parallel dazu bedarf es frühzeitiger Kundeneinbindung, um schnell Feedback zu erhalten und Anpassungen vorzunehmen.
Der Business Model Canvas kann dabei als Hilfsmittel verwendet werden.
Produktpositionierung und Produkt-
Anonymisierung
www.q-up-data.com
definition beziehen sich auf die Produktvision und die Beschreibung der
Zielmärkte, des Umfangs und Nutzens des Produkts [5]. Das Liefermodell beschreibt, in welcher Weise die
Software bzw. die software-basierten Services zum Nutzer gelangen,
zum Beispiel als Software-as-a-Service (SaaS). Dies hat weitreichende
Folgen für die Rechtsbeziehungen,
den Leistungsumfang (z.B. Hosting)
und das Preismodell. Die Servicestrategie legt fest, welche Services
in Verbindung mit dem Softwareprodukt in welcher Form angeboten
werden. Sourcing betrifft die Fragen, ob und in welchen Bereichen
Fremdprodukte und/oder externe
Mitarbeiter (Offshoring) genutzt und
integriert werden. Die ökonomische
Verantwortung des Produktmanagers kommt in Business-Case-Analysen und dem Kostenmanagement
sowie der Preisgestaltung zum Ausdruck. Das Ökosystem bestimmt, wie
ein Unternehmen bzw. ein Produkt in
eine Wertschöpfungskette bzw. ein
Netzwerk aus Partnern eingebunden ist. Dies steht in Zusammenhang mit dem Geschäftsmodell und
muss proaktiv gemanagt werden.
Der Produktmanager sollte weiterhin ein Maßzahlsystem bestimmen,
das die regelmäßige Bewertung der
mit Q-up auf der sicheren Seite
www.q-up-data.com
Im Fokus
Ausgabe 36 | September 2015
26
Abbildung 1: ISPMA Software Product Management Reference Framework V.1.2 (ISPMA 2014)
wirtschaftlichen Performanz des
Produkts und eventueller Risiken
ermöglicht und anhand dessen adäquate Maßnahmen ergriffen werden können. Die rechtlichen Aspekte
betreffen die Vertragsseite, also
Lizenz- oder Servicevertrag sowie
Dienstleistungsverträge für weitere
Leistungen wie Wartung, Schulung
u.ä., sowie den Schutz geistigen Eigentums durch Markenrechte, Geschäftsgeheimnisse, Copyrights und
Patente.
ISPMA SPM Excellence Level
Product Planning
Bei der Produktplanung geht es darum, wie Vision und Strategie in
strukturierter und effizienter Weise
umgesetzt werden können. Dazu werden experimentelle Ansätzen wie Customer Discovery, also das systematische Ausprobieren und Analysieren
der Nutzerreaktion, in Verbindung mit
analytischen Ansätzen genutzt, um
fundierte Entscheidungen zu treffen,
Veränderungen voranzutreiben und
die Implementierung zu beschleunigen, wobei neue Ansätze auf der
Entwicklungsseite wie DevOps und
Continuous Development, Integration und Delivery als auch agile Ansätze helfen können. Das Management
des Produktlebenszyklus bezieht
sich auf Planung und Management
eines Software-Produkts in den unterschiedlichen Phasen des Lebenszyklus von initialer Entwicklung und
Markteinführung über die Wachstums- und Reifephasen bis zum Auslaufen und schließlich dem Zurückziehen vom Markt. Roadmapping
betrifft die Planung der Evolution des
Produkts während des strategischen
Zeitraums. Die Roadmap ist das Bindeglied zwischen Produktstrategie
und Produktplanung. Die ReleasePlanung befasst sich mit der Auswahl
von Anforderungen, die im jeweiligen
Release eines Produkts implementiert
werden sollen. Dabei sind vielfältige,
zum Teil einander widersprechende
Ziele sowie Abhängigkeiten zu beachten. Beim Produktanforderungsmanagement werden Anforderungen
an das Produkt aus unterschiedlichen
Quellen gesammelt, analysiert und
bewertet. Dies dient der Vorauswahl
27
und Vorbereitung der Release-Planung und ist vom Projekt-Anforderungsmanagement zu unterscheiden,
bei dem es um Anforderungen an ein
Entwicklungsprojekt geht.
ISPMA SPM Excellence Level
Orchestration
Unabhängig von der Organisation des
Unternehmens muss der SoftwareProduktmanager dafür Sorge tragen,
dass alle funktionalen Einheiten von
der Entwicklung über Marketing und
Vertrieb bis zu Service und Support in
bestmöglicher Weise zum Erfolg des
Produkts beitragen. Gerade in größeren Unternehmen erfordert dies
Verständnis für die jeweiligen Sichtweisen, zudem Konfliktbereitschaft,
Verhandlungsgeschick und Durchsetzungsvermögen. Dazu werden im
Training Rollenspiele eingesetzt.
Auf der Webseite der International
Software Product Management Association finden sich weiterführende Informationen zu den einzelnen
Themenbereichen des SPM sowie
Trainings- und Prüfungstermine. Das
Management von Software über ihren Lebenszyklus mit wirtschaftlicher
Zielsetzung wird für immer mehr
Branchen zum strategischen Erfolgsfaktor. Die ISPMA-basierten Trainings
sind ein exzellenter Weg, die Implementierung von SPM zu unterstützen
und zu optimieren.
Bei Interesse an der Mitarbeit oder Mitgliedschaft bei der ISPMA bzw. bei der
ASQF SPM-Fachgruppe wenden Sie
sich bitte an den Autor dieses Artikels,
Hans Bernd Kittlaus: [email protected].
REFERENZEN
[1] Peter Andén, Chandra Gnanasambandam, and Tobias Strålin: The Perils of Ignoring Software Development, McKinsey
Quarterly Feb. 2015 [2] Scott Andes and Mark Muro: Software:
America’s Hidden Manufacturing Advantage, Brookings Institution Advanced Industry Series no. 36, Feb. 2014
[3] Christof Ebert: The Impacts of Software Product Management, The Journal of Systems and Software 80 (2007), S.
850–861 [4] Samuel Fricker: Software Product Management,
in A. Mädche, A. Botzenhardt, L. Neer (eds.): Software for People - Fundamentals, Trends, and Best Practices, Springer 2012 [5]
Hans-Bernd Kittlaus and Peter C. Clough: Software Product Management and Pricing – Key Success Factors for All Software
Organizations, Springer 2009
Hans-Bernd Kittlaus
ist Vorstandsmitglied
im ISPMA e.V. und
Leiter der ASQF SPM
Fachgruppe sowie
Inhaber, Trainer,
Berater, InnoTivum
Consulting.
ALLE INFOS DAZU FINDEN SIE AUF
www.asqf.de/software-product-management.html
Buchvorstellung
Wie Business und IT in Unternehmen
erfolgreich kooperieren
Probleme zu identifizieren und zu verstehen, um daraus Anforderungen zu
formulieren, das ist das Anliegen von
Peter Hruschka, der in seinem aktuellen Fachbuch gleich mehrere Aspekte
des Business Analysis und Requirements Engineering betrachtet. In dem
vorliegenden Werk geht der Autor
u.a. auf die effiziente Aufbau- und Ablauforganisationen im Unternehmen,
Fragen der Produktentwicklung und
Anforderungen in der IT-Abteilung
ein, um ausgreifte Produkte und Systeme zu liefern.
Peter Hruschka formuliert in seinem
Buch einen integrierten Ansatz zum
Umgang mit Anforderungen. Neben
Methoden und Notationen stehen
auch viele pragmatische Tipps zur
Verfügung, mit denen Anforderungen
effektiv zwischen Auftraggebern und
Auftragnehmern behandelt werden
können – Techniken zur Entdeckung,
Dokumentation, Prüfung und Verwaltung.
Über den Autor
Peter Hruschka ist Partner der Atlantic Systems Guild (www.systemsguild.
com), einer international renommierten
Gruppe von Methodenberatern, Trainern
und Buchautoren. Er ist auch Gründer
des Netzwerks b-agile (www.b-agile.
de). Seine Mission ist seit mehr als 35
Jahren der pragmatische Wissenstransfer von effektiveren und produktiveren
Methoden zur Projektabwicklung. Er
ist Gründungs- und Board-Mitglied der
Vereine zur Zertifizierung von Requirements Engineers (IREB e.V.) und Softwarearchitekten (ISAQB e.V.).
Peter Hruschka
Business Analysis und
Requirements Engineering
Produkte und Prozesse
nachhaltig verbessern
349 Seiten
34,99 EUR
ISBN 978-3-446-43807-1
E-Book inside
iSQI NEWS
Aus dem iSQIKonferenzplaner
Die iSQI GmbH ist auf qualifizierten und
namhaften Veranstaltungen als Aussteller, Sponsor oder Co-Sponsor vertreten.
Treffen Sie die gefragten Spezialisten
des iSQI am Stand oder erhalten Sie in
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von (IT-)Fachkräften:
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Stuttgart, Deutschland
Prüfungs-Special: Am 08.09.2015,
11 Uhr, findet während der Messe
eine öffentlich zugängliche Prüfung zum UXQB® CPUX-Foundation Level statt. Konferenzteilnehmer erhalten einen Vorzugspreis
auf die Prüfungsgebühr. Alle Infos
unter http://bit.ly/1JwEgDy
16. September 2015
ASQF Testing Day Franken
Erlangen, Deutschland
15./16. September 2015
ASTQB Software Testing Conference
Washington, DC, USA
28./29. September 2015
Mobile App Europe
Potsdam, Deutschland
08. Oktober 2015
DREAM Dutch Req Engineering
and Management
Vianen, Niederlande
14. Oktober 2015
TestNet
Nieuwegein, Niederlande
09. bis 12. November 2015
Agile Testing Day Potsdam
Potsdam, Deutschland
17. November 2015
ASQF Digital Day
Nürnberg, Deutschland
10. Dezember 2015
hub conference 2015
Berlin, Deutschland
Ausgabe 36 | September 2015
28
Begabt statt behindert:
Autisten als IT-Spezialisten
Der Däne Thorkil Sonne hat vor elf
Jahren die Firma Sepcialisterne, zu
Deutsch die Spezialisten, gegründet.
Sie will Autisten und Arbeitgeber zusammenbringen. Ziel ist es, mindestens eine Million Arbeitsplätze für Autisten zu schaffen. Das Unternehmen
hat es sich zur Aufgabe gemacht, Autisten behutsam auf das Arbeitsleben
vorzubereiten, ihre Schwächen und
Stärken zu testen und Jobs für seine
Spezialisten zu finden. Die vermeintlichen Schwächen der Autisten (hohe
Detailverliebtheit,
Null-Fehler-Toleranz und hartnäckiges Verfolgen einer
Aufgabe) werden hier als besondere
Begabung angesehen. Autisten liefern bei IT-Problemen oftmals andere
Lösungsansätze. Das macht sie unter
anderem für Unternehmen wie SAP
besonders interessant. Der SoftwareHersteller beschäftigt bereits mehrere
von Specialisterne vermittelte Fachkräfte. Der Blick für das Detail, ein fantastisches Erinnerungsvermögen und
kein Problem mit der ständigen Wiederholung derselben Tätigkeit: all das
wird beim Testen von Software benötigt und macht die Arbeit der Autisten
so wertvoll und nützlich.
Sepcialisterne unterhält ein weltweites Netzwerk zu gemeinnützigen
Organisationen und Firmen. Als führendes Zertifizierungsinstitut für ITFachkräfte unterstützt das iSQI eine
Kooperation des Spanish Software
Testing Qualifications Board (SSTQB)
und Specialisterne. Schützlinge des
Unternehmens erhalten eine besondere Ermäßigung auf die Prüfungsgebühr für das ISTQB® Certified Tester
−Foundation Level. Außerdem gelten
für sie besondere Bedingungen bei
der Prüfungsabnahme. Der Grundsatz
einer unabhängigen Prüfung bleibt
davon unberührt. „Die Arbeit von
Specialisterne hat uns von Anfang an
begeistert. Autismus als besondere
Begabung und Bereicherung für die
Arbeitswelt zu sehen, eröffnet völlig
neue Perspektiven. Das Engagement
der Spezialisten ermöglicht Menschen
mit Autismus-Diagnose ein selbstbestimmtes Leben und hilft ihnen dabei,
ihren Platz in der Mitte der Gesellschaft
zu finden. Als Partner für lebenslanges
Lernen wollten wir Specialisterne deshalb unbedingt unterstützen“, sagt
iSQI-CEO Stephan Goericke.
Die deutsche Niederlassung von Specialisterne wurde im März 2013 als gemeinnütziges Unternehmen mit Sitz
in München gegründet. Sie kooperiert
mit den Partnerorganisationen bfz
gGmbH und gfi gGmbH (beides Organisationen unter dem Dachverband
Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e. V.), um Schulabgängern mit
einer Autismus-Diagnose eine dreijährige Berufsausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung
zu ermöglichen.
CAI und iSQI kooperieren zu
IT-Weiterbildung und Zertifizierung
Der US-amerikanische IT-Dienstleister Computer Aid Inc. (CAI) und das
International Software Quality Institute (iSQI) gaben kürzlich ihre offizielle Zusammenarbeit in der Aus- und
Weiterbildung von IT-Fachkräften
bekannt. Das Ziel der Partnerschaft
ist, Spezialwissen in der Informationstechnologie auszubauen und ein
Prüfungsangebot für Fachkräfte nach
international einheitlichen Standards
weiter zu forcieren. Hierfür wurde ein
spezielles Lernportfolio zusammengestellt, das auf neue IT-Lösungsansätze
im Anforderungsmanagement, Support, in der Entwicklung von Software
und kosteneffiziente Anwendungen
ausgerichtet ist.
29
iSQI wiederholt erfolgreich zertifiziert
Expertenaustausch
auf dem German
Testing Day
iSQI-CEO Stephan Goericke und HR Director Monika Posch nahmen das Siegel für die
Re-Zertifizierung entgegen.
Im erfolgreich absolvierten Re-Zertifizierungsaudit wurde das Qualitätsmanagement des International
Software Quality Institute (iSQI) einer
umfassenden Prüfung unterzogen
und erneut nach DIN EN 9001 zertifiziert. iSQI lebt ein prozessorientiertes
Qualitätsmanagement, das auf ein
Höchstmaß an Qualität und Kundenzufriedenheit ausgerichtet ist. Die
Auf Tour in Südamerika
Acht Städte und sieben Länder in drei
Wochen: Für ihre gemeinsame Roadshow quer durch Südamerika haben
sich das HASTQB and iSQI viel vorgenommen. Noch bis zum 4. September
ist das Team unterwegs und stellt u.a.
in Mexiko, Argentinien und Kolumbien
die ISTQB®-Zertifizierungen (CTFL,
CTAL und Agile Tester Extension) vor.
Zusätzlich werden Fragen zu Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich
Kundenorientierung ist ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmensphilosophie und fest in den Leitsätzen
verankert. Mit dem wiederholt bestätigten Zertifikat können Kunden und
Partner des iSQI auch weiterhin auf
die gleichbleibend hohe Qualität der
iSQI-Produkte und -Dienstleistungen
vertrauen.
Requirements-Engineering inklusive
der IREB® CPRE-Zertifizierungen erläutert. Ebenso im Fokus stehen iSQI’s
Zertifizierungen zum Agile Tes­ting (z.B.
iSQI‘s CAT Certified Agile Tester®),
CMAP-Zertifizierungen im Bereich Mobile App Testing und das neue UXQB®
Certified Professional for Usability and
User Experience. Mehr dazu im nächsten SQ-Magazin. Bis dahin berichtet
iSQI-Mitarbeiter Kyle Alexander Siemens auf der iSQI-Facebook-Seite live
vor Ort. www.facebook.com/iSQI.GmbH
In diesem Jahr nahm das International Software Quality Institute wiederholt am German Testing Day teil. Auf
der Konferenz Mitte Juli in Frankfurt
am Main drehte sich alles um die
Qualitätssicherung in der BusinessIT und darin eingebettete Systeme.
iSQI-Key-Account-Managerin Britta
Mühlenberg informierte über Zertifizierungsstandards im IT-Bereich und
stand für Fragen rund um das Thema
zur Verfügung.
Gratulation zum
20-jährigen Bestehen
Ronald Huster gratulierte in Namen des iSQI
den dpunkt.verlag-Gründern Dr. Michael
Barabas und Gerhard Rossbach.
Ein Partner der ersten Stunde feierte
Jubiläum! Der dpunkt.verlag beging
Ende Juni sein 20-jähriges Bestehen.
iSQI-Mitarbeiter Ronald Huster überbrachte im Namen des International
Software Quality Institute die besten
Wünschen an die beiden Gründer und
Macher Dr. Michael Barabas und Gerhard Rossbach. Verlag und Institut
verbindet eine jahrzehntelange fachliche Zusammenarbeit. Beide wollen
auch künftig weiter eng zusammenarbeiten.
Expertentipp
Sicherheitsrisiko
Software-Test
Datenschutzrechtliche Anforderungen
beim Testen mit Echtdaten
Ausgabe 36 | September 2015
30
Andreas Jaspers,
Christoph Knopp
Datenschutzskandale gelangen immer öfter in die Schlagzeilen. Nicht
zuletzt durch die medienwirksame
Aufarbeitung sind mittlerweile viele
Unternehmen für den allgemeinen
Schutz ihrer Kundendaten sensibilisiert. Weitaus sorgloser scheinen
die Unternehmen allerdings zu sein,
wenn es um den Einsatz ihrer Kundendaten zu Testzwecken von neuer
Software geht. Echtdaten werden
hierbei oftmals unverändert und unverschlüsselt eingesetzt. „Das ist
eine gängige, aber gefährliche und
rechtswidrige Praxis“, warnt Andreas
Jaspers von der Gesellschaft für Datenschutz und Datensicherheit (GDD)
e.V. Er beschäftigt sich seit Jahren mit
dem Thema und weiß um die hohen
Anforderungen, die der Gesetzgeber
an den Datenschutz stellt. „Bei der
Implementierung von IT-Systemen
und Datenbanken werden personenbezogene Echtdaten oftmals ohne
Beachtung des Datenschutzes zu
Testzwecken verwendet“, kritisiert
Rechtsanwalt Jaspers. Dabei kann
die Missachtung des Datenschutzes
erhebliche Konsequenzen für Mitarbeiter, Unternehmen und Geschäftsführung nach sich ziehen. Verstöße
gegen das Datenschutzgesetz werden mit Bußgeldern bis zu 300.000
Euro und Strafen geahndet. Es stehen
nicht nur die finanziellen Risiken, sondern auch der Ruf des Unternehmens
auf dem Spiel.
Datenschutzrisiken
Im Allgemeinen haben wesentlich
mehr Personen Zugriff auf Testsysteme als im regulären Betrieb, da
dort verschiedenste Tests, auch mit
anderer Software und anderen Daten, durchgeführt werden. Der Zugriff
von unberechtigten Personen kann
somit nicht ausgeschlossen werden
und birgt dementsprechende Miss-
31
brauchsgefahren. Weiterhin kann die
Datensicherheit durch die Verwendung unterschiedlicher Softwarestände gefährdet werden, da mit der
Anzahl der von Testversionen auch
die Anzahl eventueller Fehlerquellen
steigt.
Fehlende Backups stellen ein zusätzliches Risiko dar. Werden sie nicht im
erforderlichen Maße durchgeführt,
können versehentlich veränderte Daten nicht mehr rekonstruiert werden.
Ein weiteres Missbrauchsrisiko besteht in der Versendung der Daten an
Dritte zur Fehleranalyse, die den Kreis
der Datennutzer noch einmal wesentlich erweitert – und damit die Risiken
gravierend erhöht.
Enger Rahmen des
Datenschutzrechts
Personenbezogene Daten dürfen
nach dem Bundesdatenschutzgesetz
(BDSG) grundsätzlich nur zweckgebunden, d.h. nur für die Zwecke genutzt werden, für die sie erhoben
wurden. Die Nutzung der Daten ist
also nur für die Erfüllung der jeweiligen Vertragszwecke gestattet, z.B.
eines Kauf- oder Arbeitsvertrages.
Der Nutzung von Echtdaten für Testzwecke stellt eine Zweckänderung
dar. Ausnahmsweise ist auch eine
zweckändernde Nutzung zulässig.
Diese ist nach der Vorgabe des BDSG
nur dann zulässig, wenn dies zur
Wahrung berechtigter Interessen der
verantwortlichen Stelle erforderlich
ist, zudem kein Grund zu der Annahme besteht, dass das schutzwürdige
Interesse des Betroffenen an dem
Ausschluss der Nutzung überwiegt.
Im Rahmen dieser Interessenabwägung ist bereits zweifelhaft, ob die
Nutzung von personenbezogenen
Echtdaten zu Testzwecken erforderlich ist. Eine solche Erforderlichkeit ist
zu verneinen, wenn auch ohne Echtdaten in geeigneter Weise getestet
werden kann durch Anonymisierung,
Pseudonymisierung oder Synthetisierung mittels geeigneter SoftwareLösungen.
Bei der Beurteilung entgegenstehender Betroffeneninteressen ist neben
den vorgenannten Datenschutzrisiken
zu prüfen, welche Sensibilität die zum
Test vorgesehenen Datenkategorien haben. So sind reine Basisdaten
Abbildung 1: Die sieben Säulen des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG).
Abbildung 2: Die 8 Gebote der
Datensicherheit (BDSG §9 und Anlage).
(Name, Adresse) in der Regel weniger sensibel als detaillierte Kundeninformationen, wie gekaufte Artikel,
Zahlungsrückstände etc. Im Rahmen
der Interessenabwägung ist zusätzlich zu berücksichtigen, wer den Test
durchführt. Ist es das Unternehmen
selber oder ein Dienstleister? Wenn
ein Dienstleister den Test durchführt,
ist dessen Datenschutz- und Datensicherheitskonzept zu prüfen. Das
BDSG fordert vor der Vergabe des
Dienstleistungsauftrags im Rahmen
der sogenannten Auftragsdatenverarbeitung die Kontrolle der technischen
und organisatorischen Maßnahmen
zum Datenschutz des Dienstleisters.
Besonders problematisch ist der Einsatz von Dienstleistern außerhalb der
EU. Hier gelten die komplexen Datenschutzanforderungen für den Drittlandtransfer.
Verwendung besonders
sensible personenbezogene Daten
Das Bundesdatenschutzgesetz (BSDG)
lässt die Verarbeitung besonders
sensibler personenbezogenen Daten
nur unter sehr strengen Voraussetzungen zu. Betroffen sind Daten über
rassische und ethnische Herkunft,
politische Meinungen, religiöse oder
philosophische Überzeugungen, Gewerkschaftszugehörigkeit, Gesundheit, Sexualleben. Diese Daten finden
sich regelmäßig in Personalinformationssystemen, aber auch im Versicherungs- und Bankenbereich. Deren
Verarbeitung kann nicht auf eine Interessenabwägung gestützt werden.
Expertentipp
Damit ist die Nutzung jedenfalls für
Funktionstests ausgeschlossen.
Datenvermeidung und
Datensparsamkeit
Das BDSG fordert als grundlegendes
Prinzip des Datenschutzes die Datenvermeidung und Datensparsamkeit.
Die Verarbeitung personenbezogener
Daten und die Gestaltung und Auswahl von Datenverarbeitungssystemen haben sich – so der Wortlaut des
BDSG – an dem Ziel auszurichten, keine oder so wenig personenbezogene
Daten wie möglich zu erheben, zu verarbeiten oder zu nutzen. Personenbezogene Daten sind zu anonymisieren
bzw. pseudonymisieren, soweit dies
möglich ist und der Aufwand in einem
angemessenen Verhältnis zu dem angestrebten Schutzzweck steht. Klassisches Anwendungsszenarium dieser
Norm sind Funktions- und Programmtests. Die Beachtung des Prinzips der
Datenvermeidung drängt die Frage
nach geeigneten Software-Lösungen
auf, mit der sich die Nutzung von Testdaten vermeiden lässt.
Datensicherheit muss
gewahrt werden
Neben den mit Blick auf die Nutzung
von Testdaten restriktiven Zulässigkeitsrahmen macht das BSDG auch
Vorgaben zum technischen und organisatorischen Datenschutz, die auch
das Testen von Software und Systemen betreffen.
Nach der Anlage zu § 9 BDSG haben
Unternehmen unter anderem zu gewährleisten, dass personenbezogene
Daten bei der Verarbeitung, Nutzung
und nach der Speicherung nicht unbefugt gelesen, kopiert, verändert oder
entfernt werden können (Zugriffskontrolle) sowie personenbezogene
Daten gegen zufällige Zerstörung
oder Verlust geschützt sind (Verfügbarkeitskontrolle). Damit fordern die
technischen und organisatorischen
Maßnahmen des § 9 BDSG eine Trennung von Produktiv- und Testsystem.
Ausgabe 36 | September 2015
32
Quick-Check: Datenschutz
Frage
Ja
Wurden im Vorfeld ausgiebige Tests ohne Echtdaten
durchgeführt?
Werden die Echtdaten nur im Rahmen zusätzlicher, minimierter
Tests verwendet und finden diese nur in einer definierten und
kontrollierten Umgebung statt?
Es existiert keine bereichsspezifische Rechtsvorschrift, die den
Test mit Echtdaten ausdrücklich untersagt?
Liegen Fehler aus dem Produktionsbetrieb vor, die sich ohne
Echtdaten nicht aufklären lassen?
Wäre die Anonymisierung der Echtdaten mit unvertretbar hohem
Aufwand verbunden?
Hat die verantwortliche Stelle dem Test mit Echtdaten schriftlich
zugestimmt (Geschäftsleitung)?
Wurde vorab der betriebliche oder behördliche
Datenschutzbeauftragte informiert?
Wird bei der Durchführung und Auswertung der Tests die
schutzwürdigen Belange der Betroffenen und die Datensicherheit
berücksichtigt?
Haben nur solche Personen auf die Echtdaten Zugriff, welche auch
für die Fehlerbehebung und Durchführung der Test erforderlich
sind?
Unterliegen diese Personen den jeweils maßgebenden
Vertraulichkeitsgrundsätzen und insbesondere
datenschutzrechtlichen Vorschriften?
Wurde der Zugriff auf die Echtdaten protokolliert und die Verwendung mit Anlass, Begründung, Umfang und Dauer, die getroffenen
Sicherheitsmaßnahmen sowie die vorangegangen Test mit Testdaten revisionssicher dokumentiert?
Sind die Kurzfassungen eines IT-Konzeptes sowie ein auf die
Testbedingungen angepasstes Sicherheitskonzept vorhanden?
Halten Sie den Datenschutz ein? Können Sie bis zu zwei Punkte nicht mit „Ja“ beantworten, sollten Sie diese mit einem Datenschutzexperten abklären. Sollten Sie mehr
als zwei Punkte nicht erfüllen können, besteht in jedem Fall akuter Handlungsbedarf.
„Das Testen im Live-Betrieb kann
deshalb keine Lösung sein. Als Konsequenzen für den Testbetrieb muss der
Einsatz von personenbezogenen Echtdaten auch unter dem Gesichtspunkt
der Datensicherheit als grundsätzlich
unzulässig beurteilt werden, da er
nicht nur eine Zweckdurchbrechung
darstellt, sondern auch die Integrität
und die Vertraulichkeit der Daten gefährdet“, stellt Rechtsanwalt Andreas
Jaspers fest. Ausnahmen beim Datenschutz seien nur zulässig und begründet, wenn z.B. das System eine solche
Komplexität aufweise, dass ohne Echtdaten nicht aussagekräftig getestet
33
werden könne. „Allerdings sind hier
immer die Möglichkeiten moderner
Software-Lösungen zur Anonymisierung, Pseudonymisierung oder Erzeugung synthetischer Testdaten zu berücksichtigen“, schränkt Jaspers ein.
Orientierungshilfe zum
Datenschutz in Projekten
Als Orientierungshilfe zum Thema
hat die Bundesbeauftragte für den
Datenschutz und die Informationssicherheit den Leitfaden „Datenschutz
und Datensicherheit in Projekten“ [1]
herausgegeben. Darin wird eine Differenzierung zwischen Projekt- und
Produktivbetrieb gefordert. Für den
Projektbetrieb sollen bei Funktionsund Integrationstests grundsätzliche
keine personenbezogenen Echtdaten
genutzt werden dürfen. Zudem wird
die Kurzfassung eines IT-Konzepts
sowie ein auf die Testbedingungen
angepasstes Sicherheitskonzept verlangt. Auch für den Produktivbetrieb
wird ein Sicherheitskonzept gefordert. Notwendige Tests mit Echtdaten
sollten sich auf Daten von Personen
beschränken, die für das Verfahren
verantwortlich oder Mitarbeiter des
Projekts sind und diesen Tests zugestimmt haben. Zudem wird die Freigabe für den Produktivbetrieb durch die
Unternehmensleitung gefordert, wohl
um die datenschutzrechtliche Verantwortlichkeit zu unterstreichen.
Datenschutzverstöße können
teuer werden!
Datenschutzverstöße können ein
Einschreiten der Datenschutz-Aufsichtsbehörden zur Folge haben. Diese können Bußgelder bis zu 300.000
Euro verhängen sowie Auflagen für
die System – und Programmtests erteilen.
Datenverluste können zudem Strafbewährungen erfüllen wie die Verletzung von Amts-, Berufs- und Privatgeheimnissen, die Verletzung des
Post- oder Fernmeldegeheimnisses
oder Verrat von Geschäfts- und Betriebsgeheimnissen.
Bei Verlusten von sensiblen Daten
oder Daten zu Kredit und Bankkonten auf Grund sicherheitstechnisch
unzulänglicher System- und Programmtests sind nach einer Risikobeurteilung zudem auch die Aufsichtsbehörden und die Betroffenen hiervon
zu informieren. Der Imageverlust des
Unternehmens ist dabei sicherlich der
größte Schaden.
Quick-Check Datenschutz:
Echtdaten im Software-Test
Nutzt Ihr Unternehmen Echtdaten im
Softwaretest, ohne diese zu anonymisieren oder pseudonymisieren? Falls
ja, dann hilft Ihnen die Checkliste (Seite 32) dabei festzustellen, ob Sie den
Datenschutz einhalten. Sie wurde von
der GFB EDV Consulting and Services
GmbH in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Datenschutz und Datensicherheit (GDD) e.V. erstellt. Bei einem
bis zwei offenen Punkten sollten Sie
diese mit einem Datenschutzexperten
abklären. Sollten Sie mehrere Punkte
nicht erfüllen können, besteht akuter
Handlungsbedarf.
QUELLEN:
[1] http://www.bfdi.bund.de/DE/Infothek/Orientierungshilfen/Artikel/OH_Projekt-Produktivbetrieb.pdf;jsessioni
d=F085E704EABFA1758F43D8523E52D0C6.1_cid329?_ _
blob=publicationFile&v=
+ So machen Sie es richtig. Andreas
Jaspers zeigt anhand von Praxisfällen
mögliche Lösungswege auf. +
Andreas Jaspers ist
(Rechtsanwalt)
Geschäftsführer der
Gesellschaft für Datenschutz und Datensicherheit (GDD) e.V.
Christoph Knopp
arbeitet als Senior Consultant und Testdatenanalyst in der Qualitätssicherung bei der GFB
EDV Consulting und
Services GmbH.
„Bei der Implementierung von IT-Systemen
und Datenbanken werden personenbezogene
Echtdaten oftmals
ohne Beachtung des
Datenschutzes zu Testzwecken verwendet“
Rechstanwalt Andreas Jaspers
Gesellschaft für Da­tenschutz
und Datensicherheit (GDD) e.V.
Quiz
Impressum
Sudoku
9
4
3
1
4
7
8
9
Die Lösung des letzten Sudokus
HERAUSGEBER
lautete FLIPFLOPS.
ASQF e.V.
Die Gewinner dürfen sich über das
7
Buch „APM – Agiles Projektmanagement“ von Uwe Vigenschow,
8
2
1
9
8
3
3
4
4
4
8
Flache, Ingolstadt // Sylvia Kunath,
6
9
1
5
8
6
3
7
1
5
[email protected], www.asqf.de
Tel +49 331 231810-0
Fax +49 331 231810-10
[email protected], www.sq-magazin.de
Facton GmbH, Dresden // Stefan Luik, REDAKTION
Pilz GmbH & Co. KG, Ostfildern //
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2
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№ 37
erscheint im Dezember 2015
SQ № 37 // Thema: BIG DATA - Wem
nützt der Datenberg? // Anzeigenschluss:
16.10.2015 // Redaktionsschluss: 09.10.2015
BIG DATA - Wem nützt der Datenberg?
Datenberge an sich schaffen keinen Nutzen. Es
geht um ihren Informationsgehalt. Neben den wichtigen Fragen zu Security und Co. stehen deshalb vor allem Anwendungen und die optimale Nutzung rund
um BIG Data im Fokus der nächsten SQ-Ausgabe.
Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen
nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Die Redaktion behält sich das Recht
auf sinngerechte Kürzung und Bearbeitung
eingereichter Manuskripte vor. Wir machen
darauf aufmerksam, dass Daten nicht an Dritte
weitergegeben und ausschließlich zur internen
Auswertung herangezogen werden können.
Quiz
Fachgruppentermine:
September bis November 2015
35
03.09.2015: FG Requirements Engineering, Lüdenscheid
Referent: Michael Engler
Zusammenspiel von Usability Engineering und Requirements Engineering
03.09.2015: FG Software-Test NRW, Düsseldof
Referent: Marcel Sporket, Capgemini
Testmanagement mit Indien, ein Erfahrungsbericht
Was erzählt uns die Literatur, was kann ich davon wirklich anwenden?
SEPTEMBER
SEPTEMBER 2015
KW
08.09.2015: FG Software Test Sachsen, Dresden
Thema 1: Anonymisierung – Vom Projekt bis zum Service
Thema 2: Testdatenmanagement
Referent 1: Dr. Andreas Lang,
T-Systems Multimedia Solutions GmbH
Referent 2: Silvio Glöckner, T-Systems
Multimedia Solutions GmbH
15.09.2015: FG Projektmanagement NRW
/
16.09.2015: 4. TESTING DAY Franken, Erlangen
Ganztagesveranstaltung
17.09.2015: FG Agilität, Baden-Württemberg
Referent: Dipl. Ing. Frank Sazama
17.09.2015: FG Software-Test, Baden-Württemberg
„Catch the Bug“
Referent: Ronald Heimberg, QA
Systems GmbH
22.09.2015: Safety & Security Day Rhein-Main, Flörsheim
Ganztagesveranstaltung
22.09.2015: FG Projektmanagement, Franken
Referenten: Gisela Sattler-Dzierza und
Torsten Pistor, Einfach Stimmig
30.09.2015: FG Agilität, Berlin-Brandenburg
Referent: Konrad Pogorzala, agile24
05.10.2015: FG Automotive, Baden-Württemberg
Funktionale Sicherheit und IT-Sicherheit- Gemeinsamkeiten, Unterschiede und integrierte Lösungen
Referent: Dr. Ing. Dominique Kiefner,
ICS AG
08.10.2015: 2. Mobile Quality Night Vienna presented by Testplus, Wien
Abendveranstaltung
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Sourcing: Freelancer vs. Festangestellter, Vor- und Nachteile aus der jeweiligen Sicht
The next big thing !? - Testen in Zeiten von agile, mobile & cloud
Agilität unterstützt das „Lernen für die Zukunft“
Integration von Security Anforderungen in die sicherheitsrelevante embedded Entwicklung verschiedenster Industriebranchen
Viel argumentiert und doch nicht überzeugt? Was schon Charlie Brown über die Präsenz im Projekt wusste.
OKTOBER
Defined vs. Empirical vs. Statistical process control
Meet the mobile Experts
08.10.2015: FG Software-Test, Schwaben
Referent: Prof. Erich H. Franke,
AFUSOFT Kommunikationstechnik
22.10.2015: FG Requirements Engineering, Franken
Referent: Carsten Braess, Whiteblue
Consulting
04.11.2015: FG Software-Test, Sachsen
Vorankündigung
17.11.2015: ASQF DIGITAL DAY
Ganztagesveranstaltung
17.11.2015: FG Projektmanagement, Franken
Vorankündigung
19.11.2015: FG Requirements Engineering, Franken
Vorankündigung
Gewinnen, Übertragen und Auswerten von Testdaten in hochmobilen Szenarien
NOVEMBER
Schwarzer Peter spielen mit Anforderungen
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Die Qualität der Digitalen Evolution
Alle Termine und Anmeldung unter:
https://www.asqf.de/veranstaltungen-termine-rund-um-den-asqf.html
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Die hub conference bringt disruptive Trends, smarte Technologien und
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