Das Kundenmagazin der Andreas Messerli AG
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Das Kundenmagazin der Andreas Messerli AG
Nummer 4, Juli 08 ...................................................... .................................................................................. Das Kundenmagazin der Andreas Messerli AG With English Summary .................................. ................................. ............................................................... Wie sich Carlo Angelini einen Platz im Designerhimmel eroberte constructiv PON: der jüngste Geniestreich von Burckhardt Leitner Look & Feel: ein Must in der Kundenzone .......... 2 Foto: Damaris Betancourt Editorial Liebe Leserin, lieber Leser Unzählige Messen und Events haben uns in den vergangenen Monaten fast pausenlos beschäftigt. So intensiv, dass uns kaum Zeit blieb, unsere Lieblingsthemen für ihre Premiere im Brandworld aufzubereiten. Nun aber haben wir es geschafft und sind von unserem Werk selber ganz begeistert. Ich hoffe, Sie werden gleicher Meinung sein! Täglich kreieren wir Bühnen für Inszenierungen und Präsentationen, die direkt auf Herz und Bauch zielen. Denn emotionale Faktoren beeinflussen viele unserer Entscheide, auch Kaufentscheide. Stecken wir mitten im Produkte-Einerlei des immensen Angebots fest, helfen uns rationale Denkmuster und Unmengen von Informationen als Entscheidungshilfen nicht mehr weiter. Emotionen übersteuern das kopflastige Abwägen. Gefühle, die mittels inszenierten Markenerlebnissen, zum Beispiel an Messen und Events, geweckt und am Leben erhalten werden können. Vorhang auf für einen ganz besonderer Meister seines Fachs: Dem Bühnenbildner Carlo Angelini gelingt es immer wieder, für ganz verschiedene Welten meisterliche Kulissen zu schaffen. Spannend und äusserst abwechslungsreich. Auf eine Bühne der besonderen Art wagten sich die Macher der Jubiläumsausstellung der Gotthardbahn. Mit ihren textilen Verhüllungen haben sie eine ganze Region ins Rampenlicht gerückt. Den mittleren Akt unseres Magazins widmen wir wiederum ganz uns selbst: Wir richten darin den Scheinwerfer auf einige unserer Auftritte der vergangenen 12 Monate. Auch jeder weitere Darsteller in dieser Ausgabe spielt auf den Brettern, die seine Berufswelt bedeuten, eine überzeugende Hauptrolle. Geniessen Sie alle Sondervorstellungen exklusiv in unserem Brandworld! Andreas Messerli Inhalt ......... ......... ......... ......... ......... ......... ......... ......... ......... 3 Talents 6 Story 8 Novum 10 Eyecatcher 12 Report 14 Scene 16 Syle 18 Insight 20 Spot .......... 3 Talents Carlo Angelini Chefengel im Designhimmel ................................................................ ................................................................................................. ..................................................... Leidenschaftliche Kreativität gepaart mit Beharrlichkeit und sprichwörtlicher Engelsgeduld führten Carlo Angelini an die Spitze der europäischen Bühnenbildner. Was andere früher oder später zur Aufgabe ihres Berufswunsches gezwungen hätte, motivierte ihn zur geduldigen Suche nach neuen Wegen zu seinem Ziel. Seine Karriere gleicht einer sich windenden, schwer befahrbaren Pass-Strasse, auf welcher alle paar Kilometer ein Erdrutsch niederging. Carlo Angelini wirkt freundlich und locker – nichts deutet auf seine enorme Hart näckigkeit hin. Nur der Blick auf das KreativPortfolio des 34-jährigen lässt seine Aussergewöhnlichkeit erahnen. Doch beginnen wir ganz am Anfang: Airbrush-Künstler wollte er werden. Dieser Berufswunsch erwies sich jedoch als nicht erlernbar, und der weite Umweg über die Kunstgewerbe- schule schien dem jungen Mann zu umständlich. Die Vernunftausbildung zum Elektromonteur führte ihn nach Lehrabschluss als Servicetechniker eines Druckmaschinenherstellers nach Weissrussland. Ob es die Weite und Leere der russischen Tundra war, welche ihm als gedankliche Turnhalle für seine nächsten beruflichen Schritte diente? Den Ausschlag zur ersten Spitzkehre im Erwerbsleben und zur Rückkehr in die Schweiz gab ein überraschender Plattenvertrag für die Band, in welcher er als Gitarrist gespielt hatte. Die Schnelllebigkeit des Musikgeschäfts zeigte sich Carlo Angelini in aller Härte, als bei seiner Rückkehr sein Platz in der Band zwischenzeitlich mit jemand anderem belegt worden war. Masslos enttäuscht über das unfreiwillige Ende seiner musikalischen Profilaufbahn, hängte er seine Gitarre an den Nagel. Erste Serpentinen Ein zielloser Spaziergang durch die Solothurner Altstadt führte ihn als nun arbeitslosen Musiker und Techniker in eine Ausstellung der Abschlussarbeiten einer Bühnenbildner-Klasse und direkt zu seinem Wunschberuf. Schnell war der Kontakt zur Schule hergestellt, doch so einfach sollte es nicht voran gehen. Die Anmeldefrist zum Lehrgang war eben verstrichen und alle Ausbildungsplätze an die acht Erfolgreichsten der Aufnahmeprüfungen vergeben. Kleinbeigeben und .......... 4 Talents Der kreative Kopf und Geschäftsführer von angelini design Warten bis zum nächsten Kursbeginn in vier Jahren war nicht seine Sache. Seine hartnäckigen Ueberredungskünste erweichten den Rektor insoweit, als dieser ihm die Chance zur Nachprüfung gab. Carlo Angelinis Prüfungswerk musste die Juroren dermassen beeindruckt haben, dass die Klasse kurzerhand von acht auf neun Schüler aufgestockt wurde. Dreieinhalb erfüllende und kreative Schuljahre brachten vorübergehend Ruhe in sein Leben. Bis zu dem Tag, an dem der Rektor überraschend verstarb und die Schule in der Folge innert weniger Wochen auseinander fiel. Sein naher Abschluss schien in weite, fast unerreichbare Ferne gerückt. In Wien bot sich ihm die Möglichkeit, seine Ausbildung doch noch abzuschliessen. Nach erfolgreicher Abschlussprüfung zurück in der Schweiz machte er erste praktische Gehversuche in der Theaterszene mit ruhmvollen, jedoch eher brotlosen Volontariaten. Die Bretter, die die Welt bedeuten, mochten ihm weder eine feste Anstellung noch den nötigen kreativen Freiraum bieten. Ein weiterer Szenenwechsel war gefragt. Beim Durchstöbern von Telefonbüchern nach branchennahen Unternehmen stiess er auf eine für die Filmindustrie tätige Produktedesign-Firma in Schlieren. Mit Enthusiasmus bastelte er hier für gut 12 Monate mit viel Styropor und Fantasie Ufos und Fabelwesen für Hollywood – bis zum Konkurs der Firma. Neue Aussichten Ein Zufallskontakt brachte ihm bald darauf eine neue lehrreiche Herausforderung und Einblick in eine neue und spannende Branche: Ein Jung regisseur heuerte ihn zur Mithilfe für seine Diplomfilmarbeit an. Bei Projektende stand er wiederum ohne Job, doch mit vielen Erfahrungen und einer neuen Wunschtätigkeit da: TVBühnenbildner. Eine ehemalige Primarschulfreundin mit Verbindungen zur deutschen Fernsehszene vermittelte ihm Kontakte nach München. Zwischenzeitlich finanziell am Boden, investierte Carlo Angelini voller Hoffnung seine letzte Barschaft von 70 Franken in ein Zugticket zur damaligen deutschen Medienhauptstadt. Das Investment schien hoffnungsvoll, ein ansässiger Set-Designer engagierte ihn vom Fleck weg. Voller Euphorie löste er seine Zürcher Wohnung auf, um bald in München mit der Arbeit anfangen zu können. Ein Telefonanruf bei seinem zukünftigen Arbeitgeber kurz vor der Abreise liess die Vorfreude in Rauch aufgehen. Der Künstler konnte sich weder an das Vorstellungsgespräch noch an ein solches Jobangebot erinnern. Ein weiteres Mal war der Weg verschüttet. Passhöhe erreicht Kein Grund zur Aufgabe für Carlo Angelini. Unbedingt wollte er nach München. Sein zweiter dortiger Landeversuch führte ihn zu Wieder Design. Sein Talent und seine Begeisterung sowie die Medienkontakte von Wieder trugen schnell Früchte. In Heimbastelaktionen auf dem Wohnzimmerteppich entstanden erste Modelle für Bühnendekorationen, drei Monate später mussten dringend Atelierräumlichkeiten für 6 neue Mitarbeiter gefunden werden. Angelini entwarf, und Wieder verkaufte. Die wilden und abenteuerlichen Entwürfe fanden in der offenen, deut- schen Medienszene Anklang. Eine Ausschreibung nach der anderen wurde erfolgreich gewonnen und realisiert. Nach nur vier Jahren wies das Portfolio der beiden mehr als 200 realisierte Bühnenbilder auf. Ein Volumen, welches arrivierte 90-jährige Bühnenbildner kaum zu einem Fünftel vorweisen können. Dieser Erfolg markierte für Angelini ein Zwischenziel, das dringend nach Veränderung rief. Mit seiner freiwilligen Rückkehr nach Zürich begann für ihn eine berufliche Neuzeit. Beinahe über Nacht etablierte er sich als selbständiger Designer in der Schweiz. Seine TV-Bühnenbilder, Eventkulissen und Industriedesigns begeistern durch optische Eigenwilligkeit und kompromisslose Funktionalität. Genauso eigenwillig macht er sich ans Kreieren. Wenn er sie hat, die Idee zur Aufgabe, geht alles extrem schnell und hochkonzentriert. Pausenlos, über mehrere Tage und Nächte wird gezeichnet und gebastelt. Ohne Schlaf und Nahrung. Was im Modell funktioniert, klappt auch in der Realität. Zeit für kreative Hirngespinste verliert er keine. Taucht er am Ende wieder auf, präsentiert sich ein oftmals fast fertiger Entwurf aus einem Guss. Angelini lässt sich durch Vorgaben nicht einschränken. Wenn überhaupt, liest er Briefings nur schlecht. Die nötigen Fixpunkte sammelt er nach eigenen Kriterien und überrascht sich und den Auftraggeber mit befreienden Ideen. Richtig ist bei ihm der, der etwas wagt und damit viel gewinnen will. Apropos Gewinner: Die Fussball-Europameister wurden auf einem Angelini-Podest geehrt und gefeiert. ......................... .......... 5 English Summary Passionate creativity combined with persistence and the proverbial patience of a saint made Carlo Angelini a top European stage designer. His career is like a winding road, difficult to navigate, and a landslide every few miles. His wish to become an airbrush artist did not materialize due to the lack of formal training opportunities. While working as a service engineer in White Russia, a surprise record contract for a band in which he played the guitar caused him to return to Switzerland, only to find that he had been replaced. A chance visit to an exhibit of the graduation projects of a stage design class led him to the work he dreamed of. It took a few more setbacks before he was admitted to the stage design school where he thrived. Although the school closed unexpectedly, he was able to complete his education in Vienna. After a series of unpaid jobs in the theatre world he joined a product design company near Zurich where he enthusiastically built UFOs and fantasy creatures for Hollywood movies until the company filed for bankruptcy. Eventbühnen: Traumhafte Kulissen für eine Nacht A young film director then hired Angelini for a project. Although jobless again after its completion, he gained a lot of experience. A job offer in Munich fell through when his future employer claimed not to remember hiring him, just days before he was to start and after having invested his last savings in a train ticket. His second attempt to move to Munich led him to Wieder Design. Angelini’s talent and passion combined with Wieder’s media contacts were quickly successful and the company grew rapidly. After four years the two partners had over 200 stage designs in their portfolio, unheard of in the industry. These achievements caused Angelini to refocus and return to Zurich for a fresh start. Almost overnight he established himself as an independent designer in Switzerland, where he is in high demand. Once struck by an idea, he works highly concentrated and fast, without sleeping or eating, and rarely observing guidelines. When he reemerges, he often delivers a virtually complete design, surprising himself and his clients with liberating ideas. If you are willing to take a risk and win big, Angelini is the man for you. .......... 6 Story Eine Kirch(gemeind)e sieht rot ........................... ................................... ........................ Passgenau mit rotem Tüll-Trikot bekleidet stand das Wahrzeichen der alten Gotthardstrecke vergangenen Herbst noch prominenter als sonst auf seinem Felsen. Anlass für diese ungewöhnliche Verkleidungsaktion war die Feier zum 125-jährigen Bestehen der Gotthardbahn. Was zu Beginn als Idee begeisterte, liess bald Bedenken aufkommen. Eine Kirche – die wohl schweizweit bekannteste – verkleiden? Und erst noch ganz in Rot? Die Kirche von Wassen sollte als einer von mehreren roten Punkten die historische Transitstrecke zwischen Nord und Süd markierten. Zwar war sie lediglich ein Teil der Ausstellung kultureller und technischer Errungenschaften zwischen Erstfeld und Biasca, aber der wohl prominenteste. Was bei Wasserdruckleitungen, Lawinenverbauungen und Lokomotiven gangbar war, galt wohl doch nicht für eine Kirche. Provoziert Ein rotes Tuch für zu viele gottesfürchtige Urner. Heftige Diskussionen kamen auf im Ort. Einsprachen liessen nicht lange auf sich warten. Sollte das Verhüllungsprojekt von Bellprat Associates noch vor seiner Realisierung ohne wehende Fahnen untergehen? Viel Überzeugungsarbeit war zu leisten. Nach anfänglicher Skepsis legte sich ein Urner Regierungsrat für das Festprojekt gehörig ins Zeug und erreichte das schier Unmögliche. Grünes Licht für rotes Tuch. Die Ausrüstung des Projektteams unter Barbara Murrezzans Leitung für den temporären Arbeitsplatz im Urnerland glich dem einer Bergexpedition. Seile mit Seilwinden, Helme und Klettergurte, Sandsäcke, Drahtseile und Funkgeräte stapelten sich im Geländefahrzeug. Zudem im Gepäck über 1500 Quadratmeter leuchtend roter Stoff und als unabkömmlicher Begleiter eine Nähmaschine. Drei Wochen lang verwandelte sich der Wassener Kirchplatz in ein Openair-Nähatelier. Täglich surrte die auf dem Boden platzierte Nähmaschine durch endlos lange Stoffbahnen. Professionelle Höhenarbeiter stiegen über schwankende, extrem lange Leitern zu ihren Arbeitsplätzen in schwindelnder Höhe, um das passgenaue Textilkleid in abenteuerlichen Kletteraktionen rund um den Kirchturm und über dem Kirchenschiff zu befestigen. Das filmreife Spektakel lockte täglich Heerscharen von Schaulustigen zur Kirche. Nebenbei zwischen Faden und Nadel hatte Barbara – zwischenzeitlich auch «Frau mit dem roten Tuch genannt» – alle Hände voll zu tun, viele Fragen zu beantworten und die neugierigen Zuschauer im Zaum zu halten. Exponiert Das Endprodukt war von ganz spezieller Art. Schon von weit her und auch von ganz unten im Tal war die nun rot gewandete Kirche für jedermann unübersehbar. Vom Zug aus gar aus sechs verschiedenen Blickwinkeln – wegen der ebenso berühmten Kehrtunnels. Ihre leuchtende Gestalt hoch oben auf dem Felsen ermahnte wohl manchen an das Fegefeuer. Auch von innen, wenn Sonne durch Tüll und Scheiben drang und alles in der Kirche in glutrote Farbe tauchte. Nicht verwunderlich, dass bei den grossteils sehr gottesfürchtigen Urnern nicht nur Vorfreude auf ein schönes Jubiläumsfest wach wurde! Briefe besorgter und verängstigter Bürger wurden an die Projektbeteiligten gesandt. Mit der eindringlichen Empfehlung, die Kirche mit ihrem provokativen roten Uebergewand unbedingt weihen zu lassen. Ob wohl Assoziationen mit der Sage zum Brückenbau über die Schöllenenschlucht aufkamen, als der Teufel zum Lohn für seine Mitarbeit eine Seele forderte? Unter keinen Umständen wollte man eine erneute Begegnung mit ihm provozieren. Denn der Teufel hatte sich seit jener Zeit in der Gegend nie mehr blicken lassen… Besänftigt Ende gut, alles gut: Die spektakulären Verhüllungsaktionen zum Jubiläum der Gotthardbahn haben nebst grosser Aufregung auch eine Menge Aufmerksamkeit und Besucher nach Wassen gebracht: Viele Leute haben den Anlass zu einem Stopp genutzt, um für einmal ihre Perspektive auf die Kirche von Wassen zu wechseln… anstatt wie üblich mit Tempo 120 auf der Autobahn daran vorbei zu jagen. Umsetzung durch Konform AG (www.konform.ch) im Auftrag von Bellprat Associates. .................................................. .......... .......... 7 English Summary Initially it was an exciting idea, but soon concerns were raised. Dressing up a church – probably the most well known in Switzerland – and in red to boot? The church of Wassen was to mark one of several points on the historic north-south transit as part of an exhibit of cultural and technical achievements. Objections and heated discussions ensued. Bellprat Associates had a lot of convincing to do, but eventually the efforts of a local politician were successful, and the project was given the green light. The team led by Barbara Murrezzan was equipped much like a mountaineering expedition with helmets, climbing gear, sandbags, and radios, plus 1500 square meters of bright red fabric and a sewing ma chine as an indispensable tool. For three weeks, Wassen turned into an open-air sewing shop. Hordes of people watched every day as industrial climbers scrambled up enormously long, bouncy ladders to fasten the custom-made dress to the church steeple and over the nave. One of Barbara’s jobs was to answer never-ending questions and control the curious onlookers. The final product was quite extraordinary. The red-clad church was visible from far down the valley and, due to the famous switchback tunnel, offered six different views from the train. Even the inside of the church glowed bright red in the sun. Not surprisingly, many of the locals, who are known to be pious, were not too pleased. The project team received letters from concerned and frightened citizens urgently requesting that the church in its provocative red coverall be consecrated to keep the devil away. Ultimately, everything turned out well. The spectacular project in celebration of the 125th anniversary of the Gotthard railroad didn’t just cause a lot of worries. It also brought a great deal of attention and scores of visitors to Wassen. Many took the opportunity to stop for once and look at the church from a different perspective, rather than racing past on the highway at 75 miles an hour. Executed by Konform AG (www.konform.ch) on behalf of Bellprat Associates .......... 8 Novum NOVA – die Leuchte aus Mathematik ................................... .............................. ............................................ ............................................................................. 25 000 Lichtkugeln schweben in luftiger Höhe über den Köpfen von täglich mehreren Hunderttausend Reisenden im Zürcher Hauptbahnhof. Wie aus dem Nichts durchfliessen dreidimensionale Bilder den Leuchtquader. Fünf mal fünf auf einen Meter und trotz sechs Tonnen Gewicht schier schwerelos. Die Initialzündung für das, was als Lichtkörper NOVA seine Materialisierung fand, kam von der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich. Mit deren Wunsch nach einer Plattform für den Dialog im öffentlichen Raum zwischen Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft anlässlich ihres 150-jährigen Bestehens. Frontfrau Die Erfüllung dieser Wunschvorstellungen bescherte der ETH Martina Eberle. Ihr Interesse an extremer Abstraktion, Komplexität und technischkreativer Kommunikation führten zur Kreation von NOVA, dem dynamischen, dreidimensionalen LED-Objekt: Formeln, der Kern wissenschaftlichen Forschens in allen Disziplinen, sollten in ihren unglaublichen Dimensionen und eigenen Schönheit gezeigt werden. Kunstvoll und begreifbar für die breite Öffentlichkeit. Ihr Erstling im Zürcher Bahnhof, der von einem Team aus dem Informatik-Department der ETH Zürich sowie verschiedenen Partnern aus der Privatwirtschaft entwickelt und gebaut wurde, hängt nun von der Decke der grossen Halle als riesiges, dreidimensionales Kunstobjekt. Die eigentliche Konstruktion erhebt eher den Anspruch als technisches Meisterwerk im Dienste der Wissenschaft und Künste als ein Kunstobjekt zu sein. Doch sobald kreativ komponierte Bildwelten durch die Lichtkugeln flies sen, immer wieder neu zu einem Ganzen verschwimmen, mutiert NOVA zur animierten Skulptur und definiert seine Kunstform über den Inhalt. Die Entwicklung von NOVA ist eine logische Folge und Verschmelzung des kreativen, technischen und wirtschaftlichen Flairs ihrer Schöpferin: Martina Eberle absolvierte das Designstudium an der Schule für Gestaltung in Zürich, bildete sich an der School of Visual Arts in New York weiter, hängte ein Executive MBA an der London Business School und Columbia Business School an und schwenkte in die technische Branche als Analystin bei IBM Research in New York. Mit der Kreation von NOVA schliesst sich der Kreis ihrer persönlichen Interessen und bisherigen beruflichen Tätigkeiten. In NOVA steckt noch einiges Entwicklungs- und Explorationspoten tial: Die Leuchtkörpervolumen des neuen NOVA-Serien-Produktes können frei definiert werden, was visuelle Gestalter einlädt, die Interaktionsmöglichkeiten zwischen Form und Inhalt noch weiter auszureizen. www.ethz.ch, www.horao.biz .. NOVA besteht aus einer Vielzahl einzeln ansteuerbarer Licht-Kugeln, welche in mehr als 16 Millionen Farben aufleuchten können. Das dreidimensionale Leuchtobjekt kann mit fotografischen und filmischen Bildsequenzen bespielt werden. Dank Bespielbarkeit mit beliebigen Inhalten schafft NOVA den Spagat zwischen Kunst und Kommerz. Denn sobald Unternehmensbotschaften oder Logos durch den Leuchtkörper wandern, wird er zum künstlerischen Eyecatcher mit Werbeauftrag. NOVA erobert bereits die Messewelt als raffinierte Lichtquelle und exklusives Gestaltungselement mit gleichzeitigem Informationsgehalt. Foto: Marco Blessano Background Nova im Messestand über zwei Stockwerke Fotos: Nick Spörri Foto: Oliver Lang 9 .......... .......... 10 Eyecatcher In the spring of every year, Messehallen in Basel are transformed into a glittering city of superlatives. Baselword, the most important industry event worldwide, once again reached new heights this year, both in quality and in quantity: 2100 exhibitors on 160,000 square meters of exhibition space, 106,800 visitors and 30,000 workers engaged in setting up and taking down the exhibits and just as many people working at the booths. The success of this event justifies the huge expense: Many exhibitors achieve over 80 % of their annual sales during the eight-day tradeshow. The unbelievable variety in booth design turns a stroll through the halls into a walking textbook of creativity. Another striking factor is the growing number of lifestyle brands. Companies rooted in the fashion industry are forcing their way into the market with unusual presentations of their beautiful and still affordable jewelry and watch collections. The brands illustrated here were under the care of Andreas Messerli AG. Foto: Marco Blessano Outglittering each other ..... Foto: Marco Blessano Foto: Marco Blessano Foto: Marco Blessano Foto: Marco Blessano [email protected] .......... Foto: Semmel Concerts GmbH 11 Glänzend zur Schau gestellt Bisher war von ihm vor allem die sagenhafte, goldene Totenmaske bekannt. Nun zeigt der ägyptische Pharao Tutanchamun sein «wahres Gesicht» öffentlich. Im Tal der Könige auf dem Toni-Areal in Zürich. Eine spektakuläre Wander-Ausstellung macht es jetzt möglich, selbst in die Rolle des Entdeckers zu schlüpfen und Tutanchamun, sein Grab und seine Schätze hautnah zu erleben. Ein sensationeller Fund machte Tutanchamun vor 85 Jahren vom unbekannten Pharao zum Superstar. 1922 entdeckte der Archäologe Howard Carter die Grabkammern des altägyptischen Königs mit ihren unermesslichen Schätzen – ein Ereignis, das die Weltöffentlichkeit bewegte. Die Geschichte von Tutanchamun fasziniert die Menschen bis heute. Stoff genug für einen unsterblichen Mytos liefert sein rätselhafter, früher Tod und sein einzigartiges Vermächtnis. Dekorationsbauten von Konform AG, einer Tochterfirma der Andreas Messerli AG. www.konform.ch. .......................... Eigene Galavorstellung Vier Ecken musste er haben, der vierte Auftritt der britischen Jungdesigner. Dazu ausgefallen und auffallend genug sein, um als eigenständiger Side-Event zur Mailänder Möbelausstellung die Designergilde in die Pelota-Halle in Mailands Altstadt zu locken. Doch wiederum neutral genug, um den eigentlichen Hauptakteuren, den Möbeln, nicht die Show zu stehlen. Die diesjährige sehr farbige und kontrastreiche Kollektion unter ein Dach zu bringen, stellte sich als eine nicht ganz einfache Aufgabe heraus. Gelöst wurde sie mit einem Haus im Haus. Ein zweistöckiger, loftähnlicher Cubus aus grauem Stahl wurde proportionsgetreu zur Halle eingepasst. Weisse Boden-, Wand- und Deckenplatten schafften einen zurückhaltenden Hintergrund, um die extravaganten Möbel wirkungsvoll in den Vordergrund zu stellen. ............................................ [email protected] .......... 12 Report Modulbox – grosse Wirkung Immer dann, wenn aus einer Spontanidee eine Ausstellung, Roadshow oder ein Verkaufsstand werden soll und der gute Wille der Verantwortlichen zur Umsetzung nicht mehr ausreicht, ist Einsatzzeit für die Modulbox. Auch dann, wenn die Zeit knapp ist oder der Ort keine Infrastruktur zu bieten hat, das Wetter keinen Strich durch die Rechnung machen darf und alles am Ende richtig professionell aussehen muss. Die Modulbox weist als mobiler Kleinstraum viele Vorteile auf: einfachster Auf- und Abbau, dank stabiler Grundkonstruktion wetter- und vandalensicher und rundum viel Gestaltungsfläche. Ein Auftritt mit der Modulbox kann innert weniger Tage geplant und erfolgreich durchgeführt werden. Individuelles Branding inklusive. Der Bilderquerschnitt zeigt einige Einsatzorte des Multitalents in unzähligen Looks und Anwendungen. Mehr Informationen unter www.modulbox.ch oder [email protected] Offen für kompakte Information Unübersehbar musste die Infobox des bedeutendsten Schweizer Damen-Tennisturniers für all jene Zuschauer sein, die suchten und (noch) nicht fanden. Mit ihrem Look in den Turnierfarben kommunizierte sie eindeutig und unverkennbar ihre Zugehörigkeit zur Veranstaltung. Die Modulbox funktionierte als Orientierungshilfe und voll ausgerüsteter Arbeitsraum. Als beheizter Informationsschalter und Fundbüro in einem trotzte sie auch dem kühlen Herbstwetter erfolgreich. Die Modulbox überzeugte durch ihre Funktionalität die zuerst eher skeptischen Mitarbeiterinnen während ihrem rund zweiwöchigen Outdoor-Einsatz. .............. Die Extrovertierte Die Medienbox Die Modulbox feierte an der Schweizer Marketingmesse Emex 07 ihre Schweizer Live-Premiere und begeisterte mit ihrer Leichtigkeit. Vor den Toren der Messe Zürich präsentierte sie sich dem zahlreichen und neugierigen Publikum zum Begreifen und Betreten. Mit bewusst intensivem Branding demonstrierte die Modulbox ihre vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten und ihre berechtigten Ambitionen als Blickfang der gehobenen Art. Souveräner Auftritt unter Wolkenbrüchen als mobiles TV-Studio am Zürcher Sechseläuten. Der konstante Dauerregen zwang das Fernsehstudio samt Moderationsplatz zum Spontanumzug in die Modulbox. Ursprünglich als Lounge vorgesehen, bewies die Modulbox mit der unkomplizierten Umnutzung ihre Flexibilität und Wetterfestigkeit. .............................................. ....................... .......... 13 auf kleinem Raum Auf den Leib geschneidert In jedem steckt ein Kreativer Für wertvolle Beladung Als wäre die Modulbox einzig für diesen Kunden entwickelt worden! Als eigenständige Kleinausstellung präsentierte Kaba am Tag der offenen Tür als Exklusivität ihre neuste Produktfamilie den Besuchern. Die farbliche Symbiose zwischen Hausfarben, Produkten und Grundkonstruktion der Modulbox waren augenfällig. Mit der zweiten Logofarbe Orange liessen sich markante Farbakzente setzen und der Box den letzten Schliff zur perfekten Individualisierung verpassen. Entstanden ist eine massgeschneiderte Präsentationslösung. Als auffälliger Vorposten vor dem Messeeingang platziert, zog die Modulbox für GE Money Bank die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich. Mit grossflächiger Grafik wurde das neuste Produkt der Bank stilvoll beworben: Auf 32m2 gestalteter Wandfläche rund um die Modulbox stellte sich die Gratis-Kreditkarte zum Selber-Designen vor. Die ehrgeizigen Anforderungen, das Unternehmen und sein neues Produkt mittels einer hochwertigen Präsentations-Plattform vorzustellen und auf gepflegtem Niveau erste Kundenkontakte zu schaffen, erfüllte die Modulbox vollkommen (im Auftrag der LOWE Werbeagentur BSW, Wallisellen). Unter dem Motto «Im Paradies flossen Honig und Milch, in Zürich fliesst aus 1200 Brunnen köstliches Trinkwasser» bewirbt Zürich Tourismus und der Trinkflaschenhersteller SIGG die ganz besonders gestaltete, wiederauffüllbare Wasserflasche. Logisch, dass dieses aussergewöhnliche Produkt eine ebensolche Verkaufsbühne verdiente und damit für einen Monat an Zürichs prominentester Einkaufsmeile stand. Der Modulbox und der Flasche ist einiges gemein. Sie zeichnen sich beide durch Mobilität und Formvollendung aus (im Auftrag von Steinmetz Expo AG). Boxenstopp bei Chevrolet Aveo Kecker Würfel ........................ ..... .................. Die Music-Box Die Modulbox mit dem darauf platzierten Arbeitsplatz des DJs schnupperte am Werbeund Benefizanlass Höhenluft im Zürcher Hauptbahnhof. Mit diesem erstmals realisierten Dachaufbau ist die Modulbox punkto Raumnutzung wohl kaum noch zu toppen. Die von weitem gut sichtbare Arbeitsplattform des DJs diente gleichzeitig als willkommener Blickfang (im Auftrag von Farner PR, Zürich). ...................... Am Genfer Automobilsalon haben Exponate erstmals Frischluft geschnuppert. Die Idee, das Freigelände des Palexpo zur Präsentation des neuen Kleinwagens zu nutzen, kam knapp zwei Wochen vor Messeeröffnung: Eine Herausforderung, der sich die Modulbox siegessicher stellen konnte. Innert weniger Tage wurde die hochwertige Präsentationsplattform individuell gebrandet und im Handumdrehen aufgebaut. ................ Die verschmitzten Tütenmännchen bewarben den neuen, sympathisch frischen Kommunikationsauftritt der MUBA. Samt der passenden Souvenirkollektion machte die Modulbox als Blickfang und Merchandising-Kiosk vor den Toren der Messehallen auf sich aufmerksam. Mit verschmitztem Lachen setzte sich das grüne Wahrzeichen der Muba von den Kaufobjekten über alle Würfelseiten rund um die Modulbox gut sichtbar in Szene. ...................... .......... 14 Scene Möbelmesse Milano 2008 Wenn Mailand zum Designer-Mekka mutiert ....................................... ............................ ....................................... ....................................................................................................... Alljährlich im April wird Milano zur ultimativen Pilgerstätte der Möbel-Design-Gilde. Meine ebenso regelmässige Vorfreude auf die spannende Ausstellung mit seinen unzähligen Sideshows ist wie immer gross. Auch die auf frühsommerliche Temperaturen und südlichen Lebensgenuss. Surreales, Bizarres und echt Cooles Dass die Parallele mit Mekka nicht in klimatischen Belangen wörtlich zu nehmen war, bekam ich am Südausgang des Gotthardtunnels zu spüren. Statt blauen Himmel und wüstengleichen Temperaturen schüttete der südliche Himmel alles aus, was er an kaltem Wasser zu bieten hatte. Es war so viel Regen, dass er problemlos bis nach Mailand reichte. Nicht nur das Wetter sondern auch die Bankenkrise malten den Himmel über der norditalienischen Metropole dunkelschwarz. Die düstere Stimmung vermochte sich jedoch nicht auf die Gemüter der 350 000 Messebesucher übertragen, welche allen Widrigkeiten zum Trotz die Stadt erwartungsvoll auf der Suche nach neuen Designobjekten durchforsteten. In den letzten Jahren hat sich parallel zur Möbelmesse in der Fiera Milano RHO mit seinen etablierten Ausstellern im alten Stadtzentrum eine eigenständige Design-Subkultur entwickelt. Heute sind es mehr als fünfhundert Sideshows, die in den engen Gassen der verwinkelten Altstadt verteilt um Aufmerksamkeit buhlen. Ich meinerseits tat etwas gegen die globale Erwärmung und für mein Nervenheil. Anstatt mich mit einem hart erkämpften Taxi ins endlose Verkehrschaos einzureihen und nichts von der ganz besonderen Stimmung im automobil nur schwer zugänglichen Zentrum zu spüren, setze ich mich aufs Fahrrad. Mein Weg bei kühlem Windjackenwetter führte mich zwischen und inmitten von Wolkenbrüchen von Kleinstausstellungen in Wohnungen und feuchten Kellergewölben zu bizarren Happenings in Bars, in umfunktionierte Lagerhallen und umgenutzte Treppenhäuser mit überraschenden Designobjekten. Immer schwerer wurden meine mit Regenwasser getränkten Jeans auf der Fahrt durch die engen Gassen, das Treten auf dem Fahrrad dadurch nicht leichter. Kaum ein Durchgang oder Estrich in Mailand schien als Ausstellungsfläche ungenutzt geblieben zu sein. Design sprudelte aus jeder Ritze. Ob das feuchte Wetter die Kreativen wie Pilze aus dem Boden schiessen liess? Gerade dieses Stöbern nach versteckten Ausstellungen, das Entdecken von fast Unmöglichem auf meinem zwar verkehrs- doch nicht wettertauglichen Gefährt machte diese Reise zum reinsten Vergnügen. Meine diesjährigen Funde lagen ziemlich weit weg vom letztjährigen bombastischen Surrealismus. An seine Stelle getreten war der Trend zu mehr Funktionalität der Objekte. Vielleicht mit dem Hintergedanken, Dinge zu kreieren, die uns in den allenfalls bevorstehenden schwierigeren Zeiten als Ueberlebenshilfen dienen könnten? Lohnenswert zu sehen waren fast alle und alles, was sich in dieser Zeit in Mailand zur Schau stellte! ........................................ Auf Tour in Mailand war James Dudley, Creative Director der Andreas Messerli AG. .......... 15 Die Mailänder Kreationen haben eins gemein: Über Design lässt sich nicht streiten. .......... 16 Style Systematischer Geniestreich ...................................................... .................................................................................... ............................................................. Die innovativen Köpfe von Burkhardt Leitner constructiv überraschen den Markt mit einer neuen Systemfamilie. Gewohnt hoch haben sich die Entwickler die Messlatte gelegt. gewährleistet, dass die Systembauteile auch nach mehreren Auf- und Abbauten funktional wie optisch einwandfrei sind. Die neue Systemfamilie entspricht genau den Vorstellungen von Burkhardt Leitner constructiv von temporärer Architektur, nämlich wiederum ein System entwickelt zu haben, welches bei geringstem Eigengewicht und kleinstem Packvolumen ungewöhnlich hohe Stabilität gewährleistet. Die ökologische Verantwortung ist selbstverständlicher Bestandteil des Designkonzepts. Wiederverwendbarkeit, Langlebigkeit, Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung ist sämtlichen Architektursystemen von Burkhardt Leitner constructiv systemimmanent. Während der konventionelle Standbau nach einer Messewoche seine Zelte buchstäblich abreisst, werden Burkhardt Leitner constructiv-Systembauten zerlegt und eingelagert, um dann andernorts in völlig veränderter Konfiguration wieder aufgebaut zu werden. ........................................................ [email protected] Foto: Marco Blessano, Uster Entstanden ist mit constructiv PON ein neues, jedoch mit bestehenden Systemen kompatibles Konstruktionsprinzip. Diese Produktverwandtschaft ermöglicht den Zugriff auf die bereits bestehende Ausstattungsvielfalt eines bewährten Architektursystems. Den mit constructiv PON baubaren, schwerelos wirkenden Kommunikationsräumen liegt ein absolut einfaches Konstruktionsprinzip zu Grunde, das den hochkomplexen Anforderungen an Statik und Stabilität gerecht wird. Nur so kann es Planern und Architekten eine einfache und lustvolle Planung ermöglichen. Entstanden ist ein Knoten-Stab-System mit magnetischer Verbindung. Damit erleichtert es Messebauern durch seine werkzeuglose Montage das Leben, optimiert Auf- und Abbauzeiten und minimiert somit sämtliche Handling-Kosten. Der intelligente Verbindungsknoten besteht aus Edelstahl-Feinguss, die Stäbe aus einer hochfesten und elastischen Aluminium-Sonderlegierung. Dies führt zu extrem hoher Biegefestigkeit bei sehr niedrigem Gewicht. Der konsequente Einsatz hochwertiger Materialien .......... 17 English Summary constructiv PON is a new construction principle which is compatible with existing systems and useable with a variety of architectural features. The theory is simple and satisfies the highly complex requirements of structural stability. It consists of a nodal bar system with intelligent nodes, high-strength, elastic bars, and a magnetic fastening arrangement to simplify booth setup, reduce assembly and disassembly times, and minimize handling costs. Highquality materials ensure that the components remain intact, even after multiple use. constructiv PON Designstudie von Stefan Hüsser, Andreas Messerli AG Burkhardt Leitner – eine Designlegende wird 65 Inmitten der Kriegswirren wird Burkhardt Leitner 1943 im ostpreussischen Strzelno auf der Flucht weniger geboren, als in eine Welt der Unordnung geworfen. Ein Umfeld, welches ihn derart stark prägte, sich zeitlebens der Suche nach Ordnungssystemen zu verschreiben. Niederschlag fand es in seinen streng logischen Ausstellungssystemen. Das Flüchtlingserlebnis hat sich auch in sein Wesen niedergeschrieben. Obwohl er mit Stuttgart eine neue Wahlheimat gefunden hat, treibt ihn sein rastloser Geist immer wieder auf Weltreisen. So sind wohl bei der Entwicklung seiner Systeme zwei seiner markantesten Wesenszüge Form geworden: sein ästhetischer, puristischer Ordnungssinn und seine Faszination des Ungebundenen und Flexiblen. Mit der Ausbildung zum Schaufensterdekorateur nahm seine gestalterische Laufbahn ihren Anfang. Bald jedoch stellte er fest, dass seine Ideen in den Schaufenstern nicht mehr genug Platz fanden. Seine ersten beruflichen Gehver- suche führten ihn zu Dietrich Display, dem damals führenden Ausstellungsdesigner Deutschlands. Mit 21 Jahren wagte er den Schritt in die berufliche Unabhängigkeit. Nebst individuellen Schaufensterdekorationen begann er 1966 mit der Entwicklung seines ersten Präsentationssystems Leitner_1. Es verkaufte sich seither über zwei Millionen Mal und wurde in «Die neue Sammlung Staatlicher Museen für Angewandte Kunst» in München aufgenommen. Anfang der siebziger Jahre begann Leitner sich mit den theoretischen Designgrundlagen von Bauhaus und Ulmer Schule auseinanderzusetzen. Obwohl nie der Designtheorie verschrieben, wurde ihm schnell bewusst, dass er bislang intuitiv nach den drei Buchstaben des modernen Designgesetzes – fff form follows function – entworfen hatte. 1993 setzte er mit der Gründung der Firma Burkhardt Leitner constructiv einen weiteren Meilenstein. Ein ganz bewusster Neuanfang zusammen mit jungen, begeisterungsfähigen Mitarbeitern. Junge Designer, die anstrengende Impulse gaben und ihm oft genug eine neue Sicht abverlangten. Ein Umfeld mit neuer Dynamik und einem Frontmann, der ihm ein langsames Abnabeln ermöglichte. Mit Michael Daubner hat er den Mann gefunden, dem er als Geschäftsführer massgeblich die Zukunft des Unternehmens anvertraut. So hat er sich nun Freiräume geschaffen, die er mit Sicherheit bald wieder mit überraschend Innovativem ausfüllen wird. Wir dürfen gespannt sein! ....... The new system family perfectly reflects Burkhardt Leitner constructiv’s vision of temporary architecture. Ecological responsibility is a standard element of the concept. All of the company’s architectural systems are known for longevity, reusability, and sustainability. Unlike conventional booths, these systems are disassembled, stored and later reconstructed in different configurations. Burkhardt Leitner turns 65 Leitner was not so much born as thrown into a world of chaos during World War II. Marked by this environment he has been compelled to seek a sense of order throughout his life. Although he found a new home in Stuttgart, his restless spirit drives him to continuously explore the world. As a result, the design of his systems is influenced by two of his strongest character traits: an aesthetic purist sense of order and a fascination with freedom and flexibility. He quickly found that his work as a window dresser failed to accommodate the vastness of his ideas. At age 21, Leitner ventured into professional independence. He took on window dressing projects and developed his first presentation system (Leitner_1) in 1966, which has been sold over two million times since then. The establishment of Burkhardt Leitner constructiv in 1993 signified another milestone and a fresh start. He deliberately hired a young, enthusiastic team which forces him to accept new views. General Manager Michael Daubner is primarily in charge of the company’s future allowing Leitner the freedom to develop new and innovative designs. .......... 18 Insight Kundenzonen sind die Kontinente der Markenwelten ..................................... ........................ ........................................................... Eine Kundenzone hat fast jedes Unternehmen. Eingerichtet sind sie alle – irgendwie. Jenen, denen es gelingt, das Look and Feel einer Marke für den Besucher erlebbar zu machen, hinterlassen einen sehr guten Eindruck. Meist einen bleibenden. Foto: Marco Blessano Es gibt viele Orte der Begegnung zwischen Kunden und Unternehmen. Viele dieser Zusammentreffen verstreichen ungenutzt. Damit verbunden auch die Möglichkeit, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen oder die Kundenbindung zu vertiefen. Eine Marke wird erst unverwechsel- und erinnerbar, wenn sie sich in einem massgeschneiderten Umfeld mit pointierter Aussage präsentieren kann. So oft und so stimmig wie möglich. Zum Beispiel im Eingangsbereich, in einem Warteraum oder Showroom, im Schalterbereich, aber auch in der Lobby oder einer Beratungszone. Ein konsequent umgesetztes Corporate Design unterstützt die Philosophie des Unternehmens und seiner Produkte. Um den bestmöglichen und einen dauerhaften Eindruck zu hinterlassen, müssen ganzheitliche Szenerien die Sinne ansprechen und den Kunden die Marke erleben lassen. Mit einzigartiger und unmissverständlicher Botschaft. Den Ausschlag, ob man sich für die eine oder andere Marke entscheidet, gibt in Zeiten der Produktgleichheit oft nur noch das Bauchgefühl. Erfolgreiche Kunden- und Markenbindung unterliegen nicht dem Zufall. Retailpartners AG, eine Tochterfirma der Andreas Messerli AG, schafft als professioneller Partner für Konzept und Kreation für jede Marke die passende Welt. .................................................... Foto: Marco Blessano www.retailpartners.ch Showroom Bienna Interfloor in Zürich .......... 19 Showroom VAT Vakuumventile Foto: Marco Blessano Aus einem bestehenden, ansprechenden Showroom sollte ein aussergewöhnlicher werden – ein Showroom mit Showeffekt! Der puren Technik der Ausstellungsobjekte musste zur Auflockerung etwas Spielerisches entgegengestellt werden. Der gewünschte Gegenpol wurde mittels der eigens entworfenen und angefertigten Displays geschafft. Durch ihre weichen Rundungen hatten die Präsentationsplattformen eine völlig gegensätzliche Formensprache als die auf ihnen präsentierten Objekte. Zusätzliche Attraktivität verliehen dem Showroom punktuell eingesetzte LED Leuchten, welche einerseits die Informationstafeln hervorhoben, andererseits spielerisch platziert schöne Lichteffekte schafften. Das stimmige Zusammenspiel der Firmenfarbe Grün, kombiniert mit Weiss, verleiht dem Raum eine ansprechende Frische. ....................... Foto: Marco Blessano [email protected] Innenausbaukonzept für Baumusterzentrale BauArena Volketswil Showroom mit Beratungszone Walter Meier (Klima International) AG Eine übergeordnete, optische wie auch räumliche Zusammengehörigkeit wurde gesucht, um gleich attraktive Ausstellungsflächen bei unterschiedlichen Platzierungen zu schaffen.Trotz einheitlichem gestalterischen Grundkonzept mussten die Flächen für jeden Aussteller individualisierbar sein. Ein solch komplexes Anforderungsprofil an das Innenausbaukonzept der unbetreuten Kleinflächenausstellungen konnte nur über ein modulares Standsystem mit Wand, Mittelraum-, Bodenund Beleuchtungselemente gelöst werden. Die beliebig ergänzbaren Module erlauben auch für verschieden grosse Präsentationsflächen einen gleich bleibenden, einheitlichen Rahmen und unterstützen die durchgängige, eigene Identität des Zentrums. Die Lösung über ein System besticht durch hohe Flexibilität und attraktive Ausbaukosten. Vorhandene Räumlichkeiten sollten zu einem Showroom umgebaut werden. Einerseits mussten die baulich unterschiedlichen Räume einen einheitlichen Look erhalten und zudem die breite, sehr unterschiedliche Produktpalette optisch wie aus einem Guss präsentieren. Die individuell hergestellten Trägerelemente schufen eine dezente Plattform samt Wasserund Stromanschluss zur funktionsfähigen Präsentation der Produkte. Das zeitgemässe Design der Displays frischte die sehr technische Anmutung der Ausstellungsobjekte angenehm auf. Die optisch leichte Gestaltung der Decke gelang mittels eines Architektursystems von Burkhardt Leitner constructiv. Die Wahl der Hauptfarben Blau und Weiss wurde bewusst passend zum Tätigkeitsgebiet des Auftraggebers, Klima- und Fertigungstechnik, getroffen. Entstanden ist ein Showroom mit integrierter Beratungszone: Während sich die Produkte in markengerechtem Umfeld präsentieren, fühlt sich der Besucher im fachkompetenten Umfeld willkommen und gut aufgehoben. Emotionale Faktoren, welche massgeblich über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. ....... [email protected] ............................ [email protected] .......... 20 Spot Pon goes Emex System und Design: Bislang zwei Ungleiche finden in constructiv PON, dem neuesten Architektursystem der Firma Burkhardt Leitner, einen gemeinsamen Nenner. Was das neue, preisgekrönte Mietsystem alles kann, führt es exklusiv am Messerli-Stand an der Emex eindrücklich vor. Stand Nr. 143 in Halle 6 der Suisse Emex vom 26. bis 28. August 2008. ................... [email protected] Impressum brandworld – das Kundenmagazin der Andreas Messerli AG Telecom coming up Messerli on YouTube After a side trip to Hong Kong, ITU Telecom World will return to Geneva in 2009. The exhibition is organized by the International Telecommunication Union and considered to be the “Olympic Games of telecommunications”. Andreas Messerli AG has been participating in ITU Telecom for over 20 years and is prepared for a top performance for and with its clients. Die Messerli Podcasts bringen Bewegung in den Messebau. Die virtuellen Rundgänge durch die Messehallen wie auch die Making-Ofs über die Entstehung der Standbauwerke erfreuen sich einer stetig wachsenden Fangemeinde auf www.youtube.com. Die Podcasts lassen sich dort mit dem Suchbegriff ‹messerli baselworld›, ‹messerli established›, ‹messerli swisscom› oder ‹messerli wifag› finden und geniessen. [email protected] [email protected] .............. ...................... Andreas Messerli AG Motorenstrasse 35 CH-8623 Wetzikon/Zürich Telefon +41 43 931 43 43 Telefax +41 43 931 43 00 [email protected] www.messerli3D.com Abdruck nur mit Erlaubnis des Herausgebers. Gesamtverantwortung: Andreas Messerli. Projektteam, Text: Karin Ayar, Andreas Messerli. Konzept, Gestaltung: TBS Identity, Zürich. Druck: Schellenberg Druck AG, Pfäffikon/ZH Titelseite: Wyler-Stand, Baselworld 2008, Foto: Marco Blessano