Das Kundenmagazin der Andreas Messerli AG

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Das Kundenmagazin der Andreas Messerli AG
Nummer 4, Juli 08
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Das Kundenmagazin der Andreas Messerli AG
With English Summary
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Wie sich Carlo Angelini einen Platz im Designerhimmel eroberte
constructiv PON: der jüngste Geniestreich von Burckhardt Leitner
Look & Feel: ein Must in der Kundenzone
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Foto: Damaris Betancourt
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser
Unzählige Messen und Events haben uns in den vergangenen Monaten
fast pausenlos beschäftigt. So intensiv, dass uns kaum Zeit blieb, unsere
Lieblingsthemen für ihre Premiere im Brandworld aufzubereiten. Nun
aber haben wir es geschafft und sind von unserem Werk selber ganz
begeistert. Ich hoffe, Sie werden gleicher Meinung sein!
Täglich kreieren wir Bühnen für Inszenierungen und Präsentationen,
die direkt auf Herz und Bauch zielen. Denn emotionale Faktoren beeinflussen viele unserer Entscheide, auch Kaufentscheide. Stecken wir
mitten im Produkte-Einerlei des immensen Angebots fest, helfen uns
rationale Denkmuster und Unmengen von Informationen als Entscheidungshilfen nicht mehr weiter. Emotionen übersteuern das kopflastige
Abwägen. Gefühle, die mittels inszenierten Markenerlebnissen, zum Beispiel an Messen und Events, geweckt und am Leben erhalten werden
können.
Vorhang auf für einen ganz besonderer Meister seines Fachs: Dem Bühnenbildner Carlo Angelini gelingt es immer wieder, für ganz verschiedene
Welten meisterliche Kulissen zu schaffen. Spannend und äusserst
abwechslungsreich. Auf eine Bühne der besonderen Art wagten sich die
Macher der Jubiläumsausstellung der Gotthardbahn. Mit ihren textilen
Verhüllungen haben sie eine ganze Region ins Rampenlicht gerückt.
Den mittleren Akt unseres Magazins widmen wir wiederum ganz uns
selbst: Wir richten darin den Scheinwerfer auf einige unserer Auftritte
der vergangenen 12 Monate.
Auch jeder weitere Darsteller in dieser Ausgabe spielt auf den Brettern, die seine Berufswelt bedeuten, eine überzeugende Hauptrolle.
Geniessen Sie alle Sondervorstellungen exklusiv in unserem Brandworld!
Andreas Messerli
Inhalt
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3
Talents
6
Story
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Novum
10
Eyecatcher
12
Report
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Scene
16
Syle
18
Insight
20
Spot
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3
Talents
Carlo Angelini
Chefengel im
Designhimmel
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Leidenschaftliche Kreativität gepaart mit Beharrlichkeit und
sprichwörtlicher Engelsgeduld
führten Carlo Angelini an die Spitze der europäischen Bühnenbildner.
Was andere früher oder später zur Aufgabe ihres
Berufswunsches gezwungen hätte, motivierte
ihn zur geduldigen Suche nach neuen Wegen zu
seinem Ziel. Seine Karriere gleicht einer sich
windenden, schwer befahrbaren Pass-Strasse,
auf welcher alle paar Kilometer ein Erdrutsch
niederging. Carlo Angelini wirkt freundlich und
locker – nichts deutet auf seine enorme Hart­
näckigkeit hin. Nur der Blick auf das KreativPortfolio des 34-jährigen lässt seine Aussergewöhnlichkeit erahnen.
Doch beginnen wir ganz am Anfang: Airbrush-Künstler wollte er werden. Dieser Berufswunsch erwies sich jedoch als nicht erlernbar,
und der weite Umweg über die Kunstgewerbe-
schule schien dem jungen Mann zu umständlich. Die Vernunftausbildung zum Elektromonteur führte ihn nach Lehrabschluss als
Servicetechniker eines Druckmaschinenherstellers nach Weissrussland. Ob es die Weite und
Leere der russischen Tundra war, welche ihm
als gedankliche Turnhalle für seine nächsten
beruflichen Schritte diente? Den Ausschlag zur
ersten Spitzkehre im Erwerbsleben und zur
Rückkehr in die Schweiz gab ein überraschender Plattenvertrag für die Band, in welcher er als
Gitarrist gespielt hatte. Die Schnelllebigkeit des
Musikgeschäfts zeigte sich Carlo Angelini in
aller Härte, als bei seiner Rückkehr sein Platz in
der Band zwischenzeitlich mit jemand anderem
belegt worden war. Masslos enttäuscht über das
unfreiwillige Ende seiner musikalischen Profilaufbahn, hängte er seine Gitarre an den Nagel.
Erste Serpentinen
Ein zielloser Spaziergang durch die Solothurner
Altstadt führte ihn als nun arbeitslosen Musiker
und Techniker in eine Ausstellung der Abschlussarbeiten einer Bühnenbildner-Klasse und direkt
zu seinem Wunschberuf. Schnell war der Kontakt zur Schule hergestellt, doch so einfach sollte es nicht voran gehen. Die Anmeldefrist zum
Lehrgang war eben verstrichen und alle Ausbildungsplätze an die acht Erfolgreichsten der Aufnahmeprüfungen vergeben. Kleinbeigeben und
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Talents
Der kreative Kopf und Geschäftsführer von angelini design
Warten bis zum nächsten Kursbeginn in vier Jahren war nicht seine Sache. Seine hartnäckigen
Ueberredungskünste erweichten den Rektor
insoweit, als dieser ihm die Chance zur Nachprüfung gab. Carlo Angelinis Prüfungswerk musste
die Juroren dermassen beeindruckt haben, dass
die Klasse kurzerhand von acht auf neun Schüler
aufgestockt wurde.
Dreieinhalb erfüllende und kreative Schuljahre brachten vorübergehend Ruhe in sein Leben.
Bis zu dem Tag, an dem der Rektor überraschend
verstarb und die Schule in der Folge innert
weniger Wochen auseinander fiel. Sein naher
Abschluss schien in weite, fast unerreichbare
Ferne gerückt. In Wien bot sich ihm die Möglichkeit, seine Ausbildung doch noch abzuschliessen. Nach erfolgreicher Abschlussprüfung
zurück in der Schweiz machte er erste praktische
Gehversuche in der Theaterszene mit ruhmvollen, jedoch eher brotlosen Volontariaten. Die
Bretter, die die Welt bedeuten, mochten ihm
weder eine feste Anstellung noch den nötigen
kreativen Freiraum bieten. Ein weiterer Szenenwechsel war gefragt. Beim Durchstöbern von
Telefonbüchern nach branchennahen Unternehmen stiess er auf eine für die Filmindustrie tätige
Produktedesign-Firma in Schlieren. Mit Enthusiasmus bastelte er hier für gut 12 Monate mit viel
Styropor und Fantasie Ufos und Fabelwesen für
Hollywood – bis zum Konkurs der Firma.
Neue Aussichten
Ein Zufallskontakt brachte ihm bald darauf eine
neue lehrreiche Herausforderung und Einblick in
eine neue und spannende Branche: Ein Jung­
regisseur heuerte ihn zur Mithilfe für seine
Diplomfilmarbeit an. Bei Projektende stand er
wiederum ohne Job, doch mit vielen Erfahrungen und einer neuen Wunschtätigkeit da: TVBühnenbildner. Eine ehemalige Primarschulfreundin mit Verbindungen zur deutschen
Fernsehszene vermittelte ihm Kontakte nach
München. Zwischenzeitlich finanziell am Boden,
investierte Carlo Angelini voller Hoffnung seine
letzte Barschaft von 70 Franken in ein Zugticket
zur damaligen deutschen Medienhauptstadt. Das
Investment schien hoffnungsvoll, ein ansässiger
Set-Designer engagierte ihn vom Fleck weg. Voller Euphorie löste er seine Zürcher Wohnung
auf, um bald in München mit der Arbeit anfangen zu können. Ein Telefonanruf bei seinem
zukünftigen Arbeitgeber kurz vor der Abreise
liess die Vorfreude in Rauch aufgehen. Der Künstler konnte sich weder an das Vorstellungsgespräch noch an ein solches Jobangebot erinnern.
Ein weiteres Mal war der Weg verschüttet.
Passhöhe erreicht
Kein Grund zur Aufgabe für Carlo Angelini.
Unbedingt wollte er nach München. Sein zweiter
dortiger Landeversuch führte ihn zu Wieder
Design. Sein Talent und seine Begeisterung sowie
die Medienkontakte von Wieder trugen schnell
Früchte. In Heimbastelaktionen auf dem Wohnzimmerteppich entstanden erste Modelle für
Bühnendekorationen, drei Monate später mussten dringend Atelierräumlichkeiten für 6 neue
Mitarbeiter gefunden werden. Angelini entwarf,
und Wieder verkaufte. Die wilden und abenteuerlichen Entwürfe fanden in der offenen, deut-
schen Medienszene Anklang. Eine Ausschreibung nach der anderen wurde erfolgreich
gewonnen und realisiert. Nach nur vier Jahren
wies das Portfolio der beiden mehr als 200 realisierte Bühnenbilder auf. Ein Volumen, welches
arrivierte 90-jährige Bühnenbildner kaum zu
einem Fünftel vorweisen können. Dieser Erfolg
markierte für Angelini ein Zwischenziel, das
dringend nach Veränderung rief. Mit seiner freiwilligen Rückkehr nach Zürich begann für ihn
eine berufliche Neuzeit. Beinahe über Nacht etablierte er sich als selbständiger Designer in der
Schweiz. Seine TV-Bühnenbilder, Eventkulissen
und Industriedesigns begeistern durch optische
Eigenwilligkeit und kompromisslose Funktionalität.
Genauso eigenwillig macht er sich ans Kreieren. Wenn er sie hat, die Idee zur Aufgabe, geht
alles extrem schnell und hochkonzentriert. Pausenlos, über mehrere Tage und Nächte wird
gezeichnet und gebastelt. Ohne Schlaf und Nahrung. Was im Modell funktioniert, klappt auch in
der Realität. Zeit für kreative Hirngespinste verliert er keine. Taucht er am Ende wieder auf, präsentiert sich ein oftmals fast fertiger Entwurf aus
einem Guss. Angelini lässt sich durch Vorgaben
nicht einschränken. Wenn überhaupt, liest er
Briefings nur schlecht. Die nötigen Fixpunkte
sammelt er nach eigenen Kriterien und überrascht sich und den Auftraggeber mit befreienden Ideen. Richtig ist bei ihm der, der etwas wagt
und damit viel gewinnen will.
Apropos Gewinner: Die Fussball-Europameister wurden auf einem Angelini-Podest
geehrt und gefeiert.
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English Summary
Passionate creativity combined
with persistence and the proverbial
patience of a saint made Carlo
Angelini a top European stage designer.
His career is like a winding road, difficult to navigate, and a landslide
every few miles. His wish to become
an airbrush artist did not materialize due to the lack of formal training
opportunities. While working as
a service engineer in White Russia,
a surprise record contract for a
band in which he played the guitar
caused him to return to Switzerland, only to find that he had been
replaced.
A chance visit to an exhibit of the
graduation projects of a stage
design class led him to the work he
dreamed of. It took a few more
setbacks before he was admitted to
the stage design school where he
thrived. Although the school closed
unexpectedly, he was able to complete his education in Vienna.
After a series of unpaid jobs in the
theatre world he joined a product
design company near Zurich where
he enthusiastically built UFOs and
fantasy creatures for Hollywood
movies until the company filed for
bankruptcy.
Eventbühnen: Traumhafte Kulissen für eine Nacht
A young film director then hired
Angelini for a project. Although jobless again after its completion,
he gained a lot of experience. A job
offer in Munich fell through when
his future employer claimed not to
remember hiring him, just days
before he was to start and after having invested his last savings in a
train ticket.
His second attempt to move to
Munich led him to Wieder Design.
Angelini’s talent and passion combined with Wieder’s media contacts
were quickly successful and the
company grew rapidly. After four
years the two partners had over
200 stage designs in their portfolio,
unheard of in the industry.
These achievements caused Angelini
to refocus and return to Zurich for
a fresh start. Almost overnight he
established himself as an independent designer in Switzerland, where
he is in high demand. Once struck by
an idea, he works highly concentrated and fast, without sleeping or
eating, and rarely observing guidelines. When he reemerges, he often
delivers a virtually complete design,
surprising himself and his clients
with liberating ideas. If you are willing to take a risk and win big, Angelini is the man for you.
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Story
Eine Kirch(gemeind)e
sieht rot
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Passgenau mit rotem Tüll-Trikot bekleidet stand das Wahrzeichen der alten Gotthardstrecke
vergangenen Herbst noch prominenter als sonst auf seinem Felsen. Anlass für diese
ungewöhnliche Verkleidungsaktion war die Feier zum 125-jährigen Bestehen der Gotthardbahn.
Was zu Beginn als Idee begeisterte, liess bald Bedenken aufkommen. Eine
Kirche – die wohl schweizweit bekannteste – verkleiden? Und erst noch
ganz in Rot? Die Kirche von Wassen sollte als einer von mehreren roten
Punkten die historische Transitstrecke zwischen Nord und Süd markierten. Zwar war sie lediglich ein Teil der Ausstellung kultureller und technischer Errungenschaften zwischen Erstfeld und Biasca, aber der wohl
prominenteste. Was bei Wasserdruckleitungen, Lawinenverbauungen und
Lokomotiven gangbar war, galt wohl doch nicht für eine Kirche.
Provoziert
Ein rotes Tuch für zu viele gottesfürchtige Urner. Heftige Diskussionen
kamen auf im Ort. Einsprachen liessen nicht lange auf sich warten. Sollte
das Verhüllungsprojekt von Bellprat Associates noch vor seiner Realisierung ohne wehende Fahnen untergehen? Viel Überzeugungsarbeit war zu
leisten. Nach anfänglicher Skepsis legte sich ein Urner Regierungsrat für
das Festprojekt gehörig ins Zeug und erreichte das schier Unmögliche.
Grünes Licht für rotes Tuch.
Die Ausrüstung des Projektteams unter Barbara Murrezzans Leitung
für den temporären Arbeitsplatz im Urnerland glich dem einer Bergexpedition. Seile mit Seilwinden, Helme und Klettergurte, Sandsäcke, Drahtseile und Funkgeräte stapelten sich im Geländefahrzeug. Zudem im
Gepäck über 1500 Quadratmeter leuchtend roter Stoff und als unabkömmlicher Begleiter eine Nähmaschine. Drei Wochen lang verwandelte
sich der Wassener Kirchplatz in ein Openair-Nähatelier. Täglich surrte die
auf dem Boden platzierte Nähmaschine durch endlos lange Stoffbahnen.
Professionelle Höhenarbeiter stiegen über schwankende, extrem lange
Leitern zu ihren Arbeitsplätzen in schwindelnder Höhe, um das passgenaue Textilkleid in abenteuerlichen Kletteraktionen rund um den Kirchturm und über dem Kirchenschiff zu befestigen. Das filmreife Spektakel
lockte täglich Heerscharen von Schaulustigen zur Kirche. Nebenbei zwischen Faden und Nadel hatte Barbara – zwischenzeitlich auch «Frau mit
dem roten Tuch genannt» – alle Hände voll zu tun, viele Fragen zu beantworten und die neugierigen Zuschauer im Zaum zu halten.
Exponiert
Das Endprodukt war von ganz spezieller Art. Schon von weit her und
auch von ganz unten im Tal war die nun rot gewandete Kirche für jedermann unübersehbar. Vom Zug aus gar aus sechs verschiedenen Blickwinkeln – wegen der ebenso berühmten Kehrtunnels. Ihre leuchtende Gestalt
hoch oben auf dem Felsen ermahnte wohl manchen an das Fegefeuer.
Auch von innen, wenn Sonne durch Tüll und Scheiben drang und alles in
der Kirche in glutrote Farbe tauchte.
Nicht verwunderlich, dass bei den grossteils sehr gottesfürchtigen
Urnern nicht nur Vorfreude auf ein schönes Jubiläumsfest wach wurde!
Briefe besorgter und verängstigter Bürger wurden an die Projektbeteiligten gesandt. Mit der eindringlichen Empfehlung, die Kirche mit ihrem
provokativen roten Uebergewand unbedingt weihen zu lassen. Ob wohl
Assoziationen mit der Sage zum Brückenbau über die Schöllenenschlucht
aufkamen, als der Teufel zum Lohn für seine Mitarbeit eine Seele forderte? Unter keinen Umständen wollte man eine erneute Begegnung mit ihm
provozieren. Denn der Teufel hatte sich seit jener Zeit in der Gegend nie
mehr blicken lassen…
Besänftigt
Ende gut, alles gut: Die spektakulären Verhüllungsaktionen zum Jubiläum
der Gotthardbahn haben nebst grosser Aufregung auch eine Menge Aufmerksamkeit und Besucher nach Wassen gebracht: Viele Leute haben den
Anlass zu einem Stopp genutzt, um für einmal ihre Perspektive auf die
Kirche von Wassen zu wechseln… anstatt wie üblich mit Tempo 120 auf
der Autobahn daran vorbei zu jagen.
Umsetzung durch Konform AG (www.konform.ch) im Auftrag von
Bellprat Associates.
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English Summary
Initially it was an exciting idea, but
soon concerns were raised. Dressing up a church – probably the most
well known in Switzerland – and in
red to boot? The church of Wassen
was to mark one of several points
on the historic north-south transit
as part of an exhibit of cultural
and technical achievements.
Objections and heated discussions
ensued. Bellprat Associates had
a lot of convincing to do, but eventually the efforts of a local politician
were successful, and the project
was given the green light.
The team led by Barbara Murrezzan
was equipped much like a mountaineering expedition with helmets,
clim­bing gear, sandbags, and
radios, plus 1500 square meters of
bright red fabric and a sewing ma­­
chine as an indispensable tool. For
three weeks, Wassen turned into
an open-air sewing shop. Hordes of
people watched every day as industrial climbers scrambled up enormously long, bouncy ladders to fasten the custom-made dress to the
church steeple and over the nave.
One of Barbara’s jobs was to answer
never-ending questions and control
the curious onlookers.
The final product was quite extraordinary. The red-clad church was
visible from far down the valley and,
due to the famous switchback tunnel, offered six different views from
the train. Even the inside of the
church glowed bright red in the sun.
Not surprisingly, many of the locals,
who are known to be pious, were
not too pleased. The project team
received letters from concerned and
frightened citizens urgently requesting that the church in its provocative red coverall be consecrated to
keep the devil away.
Ultimately, everything turned out
well. The spectacular project in
celebration of the 125th anniversary of the Gotthard railroad didn’t
just cause a lot of worries. It also
brought a great deal of attention
and scores of visitors to Wassen.
Many took the opportunity to stop
for once and look at the church
from a different perspective, rather
than racing past on the highway
at 75 miles an hour.
Executed by Konform AG
(www.konform.ch) on behalf of
Bellprat Associates
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Novum
NOVA – die Leuchte aus
Mathematik
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25 000 Lichtkugeln schweben in luftiger Höhe über den Köpfen von täglich mehreren
Hunderttausend Reisenden im Zürcher Hauptbahnhof. Wie aus dem Nichts durchfliessen
dreidimensionale Bilder den Leuchtquader. Fünf mal fünf auf einen Meter und
trotz sechs Tonnen Gewicht schier schwerelos.
Die Initialzündung für das, was als Lichtkörper NOVA seine Materialisierung fand, kam von der Eidgenössischen Technischen Hochschule in
Zürich. Mit deren Wunsch nach einer Plattform für den Dialog im öffentlichen Raum zwischen Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft anlässlich
ihres 150-jährigen Bestehens.
Frontfrau
Die Erfüllung dieser Wunschvorstellungen bescherte der ETH Martina
Eberle. Ihr Interesse an extremer Abstraktion, Komplexität und technischkreativer Kommunikation führten zur Kreation von NOVA, dem dynamischen, dreidimensionalen LED-Objekt: Formeln, der Kern wissenschaftlichen Forschens in allen Disziplinen, sollten in ihren unglaublichen
Dimensionen und eigenen Schönheit gezeigt werden. Kunstvoll und
begreifbar für die breite Öffentlichkeit.
Ihr Erstling im Zürcher Bahnhof, der von einem Team aus dem Informatik-Department der ETH Zürich sowie verschiedenen Partnern aus der
Privatwirtschaft entwickelt und gebaut wurde, hängt nun von der Decke
der grossen Halle als riesiges, dreidimensionales Kunstobjekt. Die eigentliche Konstruktion erhebt eher den Anspruch als technisches Meisterwerk
im Dienste der Wissenschaft und Künste als ein Kunstobjekt zu sein.
Doch sobald kreativ komponierte Bildwelten durch die Lichtkugeln flies­
sen, immer wieder neu zu einem Ganzen verschwimmen, mutiert NOVA
zur animierten Skulptur und definiert seine Kunstform über den Inhalt.
Die Entwicklung von NOVA ist eine logische Folge und Verschmelzung
des kreativen, technischen und wirtschaftlichen Flairs ihrer Schöpferin:
Martina Eberle absolvierte das Designstudium an der Schule für Gestaltung in Zürich, bildete sich an der School of Visual Arts in New York weiter, hängte ein Executive MBA an der London Business School und
Columbia Business School an und schwenkte in die technische Branche
als Analystin bei IBM Research in New York. Mit der Kreation von NOVA
schliesst sich der Kreis ihrer persönlichen Interessen und bisherigen
beruflichen Tätigkeiten.
In NOVA steckt noch einiges Entwicklungs- und Explorationspoten­
tial: Die Leuchtkörpervolumen des neuen NOVA-Serien-Produktes
können frei definiert werden, was visuelle Gestalter einlädt, die Interaktionsmöglichkeiten zwischen Form und Inhalt noch weiter auszureizen.
www.ethz.ch, www.horao.biz
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NOVA besteht aus einer Vielzahl einzeln ansteuerbarer Licht-Kugeln, welche in mehr als 16 Millionen Farben aufleuchten können. Das dreidimensionale Leuchtobjekt kann mit fotografischen und filmischen Bildsequenzen bespielt werden. Dank Bespielbarkeit mit beliebigen Inhalten schafft
NOVA den Spagat zwischen Kunst und Kommerz. Denn sobald Unternehmensbotschaften oder Logos durch den Leuchtkörper wandern, wird er
zum künstlerischen Eyecatcher mit Werbeauftrag. NOVA erobert bereits
die Messewelt als raffinierte Lichtquelle und exklusives Gestaltungselement mit gleichzeitigem Informationsgehalt.
Foto: Marco Blessano
Background
Nova im Messestand über zwei Stockwerke
Fotos: Nick Spörri
Foto: Oliver Lang
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Eyecatcher
In the spring of every year, Messehallen in Basel are transformed into a
glittering city of superlatives. Baselword, the most important industry
event worldwide, once again reached new heights this year, both in quality and in quantity: 2100 exhibitors on 160,000 square meters of exhibition space, 106,800 visitors and 30,000 workers engaged in setting up
and taking down the exhibits and just as many people working at the
booths. The success of this event justifies the huge expense: Many exhibitors achieve over 80 % of their annual sales during the eight-day tradeshow.
The unbelievable variety in booth design turns a stroll through the
halls into a walking textbook of creativity. Another striking factor is the
growing number of lifestyle brands. Companies rooted in the fashion
industry are forcing their way into the market with unusual presentations
of their beautiful and still affordable jewelry and watch collections. The
brands illustrated here were under the care of Andreas Messerli AG.
Foto: Marco Blessano
Outglittering each other
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Foto: Marco Blessano
Foto: Marco Blessano
Foto: Marco Blessano
Foto: Marco Blessano
[email protected]
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Foto: Semmel Concerts GmbH
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Glänzend zur Schau gestellt
Bisher war von ihm vor allem die sagenhafte,
goldene Totenmaske bekannt. Nun zeigt der
ägyptische Pharao Tutanchamun sein «wahres
Gesicht» öffentlich. Im Tal der Könige auf dem
Toni-Areal in Zürich. Eine spektakuläre Wander-Ausstellung macht es jetzt möglich, selbst
in die Rolle des Entdeckers zu schlüpfen und
Tutanchamun, sein Grab und seine Schätze
hautnah zu erleben.
Ein sensationeller Fund machte Tutanchamun
vor 85 Jahren vom unbekannten Pharao zum
Superstar. 1922 entdeckte der Archäologe Howard Carter die Grabkammern des altägyptischen
Königs mit ihren unermesslichen Schätzen – ein
Ereignis, das die Weltöffentlichkeit bewegte. Die
Geschichte von Tutanchamun fasziniert die Menschen bis heute. Stoff genug für einen unsterblichen Mytos liefert sein rätselhafter, früher Tod
und sein einzigartiges Vermächtnis.
Dekorationsbauten von Konform AG,
einer Tochterfirma der Andreas Messerli AG.
www.konform.ch.
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Eigene Galavorstellung
Vier Ecken musste er haben, der vierte Auftritt der britischen Jungdesigner. Dazu ausgefallen und auffallend genug sein, um als eigenständiger
Side-Event zur Mailänder Möbelausstellung die Designergilde in die Pelota-Halle in Mailands Altstadt zu locken. Doch wiederum neutral genug,
um den eigentlichen Hauptakteuren, den Möbeln, nicht die Show zu stehlen. Die diesjährige sehr farbige und kontrastreiche Kollektion unter ein
Dach zu bringen, stellte sich als eine nicht ganz einfache Aufgabe heraus.
Gelöst wurde sie mit einem Haus im Haus. Ein zweistöckiger, loftähnlicher Cubus aus grauem Stahl wurde proportionsgetreu zur Halle eingepasst. Weisse Boden-, Wand- und Deckenplatten schafften einen zurückhaltenden Hintergrund, um die extravaganten Möbel wirkungsvoll in den
Vordergrund zu stellen.
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[email protected]
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Report
Modulbox – grosse Wirkung
Immer dann, wenn aus einer Spontanidee eine Ausstellung, Roadshow oder ein Verkaufsstand
werden soll und der gute Wille der Verantwortlichen zur Umsetzung nicht mehr ausreicht, ist
Einsatzzeit für die Modulbox. Auch dann, wenn die Zeit knapp ist oder der Ort keine Infrastruktur zu bieten hat, das Wetter keinen Strich durch die Rechnung machen darf und alles
am Ende richtig professionell aussehen muss.
Die Modulbox weist als mobiler Kleinstraum viele Vorteile auf: einfachster Auf- und Abbau,
dank stabiler Grundkonstruktion wetter- und vandalensicher und rundum viel Gestaltungsfläche.
Ein Auftritt mit der Modulbox kann innert weniger Tage geplant und erfolgreich durchgeführt werden. Individuelles Branding inklusive.
Der Bilderquerschnitt zeigt einige Einsatzorte des Multitalents in unzähligen Looks und Anwendungen. Mehr Informationen unter www.modulbox.ch oder [email protected]
Offen für kompakte
Information
Unübersehbar musste die Infobox des bedeutendsten Schweizer Damen-Tennisturniers für
all jene Zuschauer sein, die suchten und (noch)
nicht fanden. Mit ihrem Look in den Turnierfarben kommunizierte sie eindeutig und unverkennbar ihre Zugehörigkeit zur Veranstaltung.
Die Modulbox funktionierte als Orientierungshilfe und voll ausgerüsteter Arbeitsraum. Als
beheizter Informationsschalter und Fundbüro
in einem trotzte sie auch dem kühlen Herbstwetter erfolgreich. Die Modulbox überzeugte
durch ihre Funktionalität die zuerst eher skeptischen Mitarbeiterinnen während ihrem rund
zweiwöchigen Outdoor-Einsatz.
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Die Extrovertierte
Die Medienbox
Die Modulbox feierte an der Schweizer Marketingmesse Emex 07 ihre Schweizer Live-Premiere und
begeisterte mit ihrer Leichtigkeit. Vor den Toren der Messe Zürich präsentierte sie sich dem zahlreichen und neugierigen Publikum zum Begreifen und Betreten. Mit bewusst intensivem Branding
demonstrierte die Modulbox ihre vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten und ihre berechtigten
Ambitionen als Blickfang der gehobenen Art.
Souveräner Auftritt unter Wolkenbrüchen als
mobiles TV-Studio am Zürcher Sechseläuten.
Der konstante Dauerregen zwang das Fernsehstudio samt Moderationsplatz zum Spontanumzug in die Modulbox. Ursprünglich als Lounge
vorgesehen, bewies die Modulbox mit der
unkomplizierten Umnutzung ihre Flexibilität
und Wetterfestigkeit.
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auf kleinem Raum
Auf den Leib geschneidert
In jedem steckt ein Kreativer
Für wertvolle Beladung
Als wäre die Modulbox einzig für diesen Kunden
entwickelt worden! Als eigenständige Kleinausstellung präsentierte Kaba am Tag der offenen
Tür als Exklusivität ihre neuste Produktfamilie
den Besuchern. Die farbliche Symbiose zwischen
Hausfarben, Produkten und Grundkonstruktion
der Modulbox waren augenfällig. Mit der zweiten Logofarbe Orange liessen sich markante
Farbakzente setzen und der Box den letzten
Schliff zur perfekten Individualisierung verpassen. Entstanden ist eine massgeschneiderte
Präsentationslösung.
Als auffälliger Vorposten vor dem Messeeingang
platziert, zog die Modulbox für GE Money Bank
die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich. Mit
grossflächiger Grafik wurde das neuste Produkt
der Bank stilvoll beworben: Auf 32m2 gestalteter Wandfläche rund um die Modulbox stellte
sich die Gratis-Kreditkarte zum Selber-Designen vor. Die ehrgeizigen Anforderungen, das
Unternehmen und sein neues Produkt mittels
einer hochwertigen Präsentations-Plattform vorzustellen und auf gepflegtem Niveau erste Kundenkontakte zu schaffen, erfüllte die Modulbox
vollkommen (im Auftrag der LOWE Werbeagentur BSW, Wallisellen).
Unter dem Motto «Im Paradies flossen Honig und
Milch, in Zürich fliesst aus 1200 Brunnen köstliches Trinkwasser» bewirbt Zürich Tourismus
und der Trinkflaschenhersteller SIGG die ganz
besonders gestaltete, wiederauffüllbare Wasserflasche. Logisch, dass dieses aussergewöhnliche
Produkt eine ebensolche Verkaufsbühne verdiente und damit für einen Monat an Zürichs prominentester Einkaufsmeile stand. Der Modulbox
und der Flasche ist einiges gemein. Sie zeichnen
sich beide durch Mobilität und Formvollendung
aus (im Auftrag von Steinmetz Expo AG).
Boxenstopp bei Chevrolet
Aveo
Kecker Würfel
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Die Music-Box
Die Modulbox mit dem darauf platzierten
Arbeitsplatz des DJs schnupperte am Werbeund Benefizanlass Höhenluft im Zürcher Hauptbahnhof. Mit diesem erstmals realisierten Dachaufbau ist die Modulbox punkto Raumnutzung
wohl kaum noch zu toppen. Die von weitem gut
sichtbare Arbeitsplattform des DJs diente gleichzeitig als willkommener Blickfang (im Auftrag
von Farner PR, Zürich).
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Am Genfer Automobilsalon haben Exponate erstmals Frischluft geschnuppert. Die Idee, das Freigelände des Palexpo zur Präsentation des neuen
Kleinwagens zu nutzen, kam knapp zwei Wochen
vor Messeeröffnung: Eine Herausforderung, der
sich die Modulbox siegessicher stellen konnte.
Innert weniger Tage wurde die hochwertige Präsentationsplattform individuell gebrandet und
im Handumdrehen aufgebaut.
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Die verschmitzten Tütenmännchen bewarben
den neuen, sympathisch frischen Kommunikationsauftritt der MUBA. Samt der passenden
Souvenirkollektion machte die Modulbox als
Blickfang und Merchandising-Kiosk vor den
Toren der Messehallen auf sich aufmerksam.
Mit verschmitztem Lachen setzte sich das grüne
Wahrzeichen der Muba von den Kaufobjekten
über alle Würfelseiten rund um die Modulbox
gut sichtbar in Szene.
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Scene
Möbelmesse Milano 2008
Wenn Mailand zum
Designer-Mekka mutiert
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Alljährlich im April wird Milano zur ultimativen Pilgerstätte der Möbel-Design-Gilde.
Meine ebenso regelmässige Vorfreude auf die spannende Ausstellung mit seinen unzähligen
Sideshows ist wie immer gross. Auch die auf frühsommerliche Temperaturen und
südlichen Lebensgenuss.
Surreales, Bizarres und echt Cooles
Dass die Parallele mit Mekka nicht in klimatischen Belangen wörtlich zu
nehmen war, bekam ich am Südausgang des Gotthardtunnels zu spüren.
Statt blauen Himmel und wüstengleichen Temperaturen schüttete der
südliche Himmel alles aus, was er an kaltem Wasser zu bieten hatte. Es
war so viel Regen, dass er problemlos bis nach Mailand reichte.
Nicht nur das Wetter sondern auch die Bankenkrise malten den Himmel über der norditalienischen Metropole dunkelschwarz. Die düstere
Stimmung vermochte sich jedoch nicht auf die Gemüter der 350 000
Messebesucher übertragen, welche allen Widrigkeiten zum Trotz die
Stadt erwartungsvoll auf der Suche nach neuen Designobjekten durchforsteten.
In den letzten Jahren hat sich parallel zur Möbelmesse in der Fiera
Milano RHO mit seinen etablierten Ausstellern im alten Stadtzentrum eine
eigenständige Design-Subkultur entwickelt. Heute sind es mehr als fünfhundert Sideshows, die in den engen Gassen der verwinkelten Altstadt
verteilt um Aufmerksamkeit buhlen.
Ich meinerseits tat etwas gegen die globale Erwärmung und für mein Nervenheil. Anstatt mich mit einem hart erkämpften Taxi ins endlose Verkehrschaos einzureihen und nichts von der ganz besonderen Stimmung
im automobil nur schwer zugänglichen Zentrum zu spüren, setze ich
mich aufs Fahrrad. Mein Weg bei kühlem Windjackenwetter führte mich
zwischen und inmitten von Wolkenbrüchen von Kleinstausstellungen in
Wohnungen und feuchten Kellergewölben zu bizarren Happenings in
Bars, in umfunktionierte Lagerhallen und umgenutzte Treppenhäuser mit
überraschenden Designobjekten. Immer schwerer wurden meine mit
Regenwasser getränkten Jeans auf der Fahrt durch die engen Gassen, das
Treten auf dem Fahrrad dadurch nicht leichter. Kaum ein Durchgang oder
Estrich in Mailand schien als Ausstellungsfläche ungenutzt geblieben zu
sein. Design sprudelte aus jeder Ritze. Ob das feuchte Wetter die Kreativen wie Pilze aus dem Boden schiessen liess? Gerade dieses Stöbern nach
versteckten Ausstellungen, das Entdecken von fast Unmöglichem auf meinem zwar verkehrs- doch nicht wettertauglichen Gefährt machte diese
Reise zum reinsten Vergnügen.
Meine diesjährigen Funde lagen ziemlich weit weg vom letztjährigen
bombastischen Surrealismus. An seine Stelle getreten war der Trend zu
mehr Funktionalität der Objekte. Vielleicht mit dem Hintergedanken,
Dinge zu kreieren, die uns in den allenfalls bevorstehenden schwierigeren
Zeiten als Ueberlebenshilfen dienen könnten?
Lohnenswert zu sehen waren fast alle und alles, was sich in dieser Zeit
in Mailand zur Schau stellte!
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Auf Tour in Mailand war James Dudley, Creative Director der Andreas
Messerli AG.
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Die Mailänder Kreationen haben eins gemein: Über Design lässt sich nicht streiten.
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Style
Systematischer
Geniestreich
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Die innovativen Köpfe von Burkhardt Leitner constructiv überraschen
den Markt mit einer neuen Systemfamilie.
Gewohnt hoch haben sich die Entwickler die Messlatte gelegt.
gewährleistet, dass die Systembauteile auch nach mehreren Auf- und
Abbauten funktional wie optisch einwandfrei sind.
Die neue Systemfamilie entspricht genau den Vorstellungen von Burkhardt Leitner constructiv von temporärer Architektur, nämlich wiederum
ein System entwickelt zu haben, welches bei geringstem Eigengewicht
und kleinstem Packvolumen ungewöhnlich hohe Stabilität gewährleistet.
Die ökologische Verantwortung ist selbstverständlicher Bestandteil des
Designkonzepts. Wiederverwendbarkeit, Langlebigkeit, Nachhaltigkeit
und Ressourcenschonung ist sämtlichen Architektursystemen von Burkhardt Leitner constructiv systemimmanent. Während der konventionelle
Standbau nach einer Messewoche seine Zelte buchstäblich abreisst, werden Burkhardt Leitner constructiv-Systembauten zerlegt und eingelagert,
um dann andernorts in völlig veränderter Konfiguration wieder aufgebaut
zu werden.
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[email protected]
Foto: Marco Blessano, Uster
Entstanden ist mit constructiv PON ein neues, jedoch mit bestehenden
Systemen kompatibles Konstruktionsprinzip. Diese Produktverwandtschaft ermöglicht den Zugriff auf die bereits bestehende Ausstattungsvielfalt eines bewährten Architektursystems.
Den mit constructiv PON baubaren, schwerelos wirkenden Kommunikationsräumen liegt ein absolut einfaches Konstruktionsprinzip zu Grunde, das den hochkomplexen Anforderungen an Statik und Stabilität
gerecht wird. Nur so kann es Planern und Architekten eine einfache und
lustvolle Planung ermöglichen.
Entstanden ist ein Knoten-Stab-System mit magnetischer Verbindung.
Damit erleichtert es Messebauern durch seine werkzeuglose Montage das
Leben, optimiert Auf- und Abbauzeiten und minimiert somit sämtliche
Handling-Kosten. Der intelligente Verbindungsknoten besteht aus Edelstahl-Feinguss, die Stäbe aus einer hochfesten und elastischen Aluminium-Sonderlegierung. Dies führt zu extrem hoher Biegefestigkeit bei sehr
niedrigem Gewicht. Der konsequente Einsatz hochwertiger Materialien
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English Summary
constructiv PON is a new construction principle which is compatible
with existing systems and useable
with a variety of architectural features.
The theory is simple and satisfies
the highly complex requirements
of structural stability. It consists of
a nodal bar system with intelligent
nodes, high-strength, elastic bars,
and a magnetic fastening arrangement to simplify booth setup, reduce
assembly and disassembly times,
and minimize handling costs. Highquality materials ensure that
the components remain intact, even
after multiple use.
constructiv PON Designstudie von Stefan Hüsser, Andreas Messerli AG
Burkhardt Leitner – eine Designlegende
wird 65
Inmitten der Kriegswirren wird Burkhardt Leitner 1943 im ostpreussischen Strzelno auf der
Flucht weniger geboren, als in eine Welt der
Unordnung geworfen. Ein Umfeld, welches ihn
derart stark prägte, sich zeitlebens der Suche
nach Ordnungssystemen zu verschreiben. Niederschlag fand es in seinen streng logischen
Ausstellungssystemen. Das Flüchtlingserlebnis
hat sich auch in sein Wesen niedergeschrieben.
Obwohl er mit Stuttgart eine neue Wahlheimat
gefunden hat, treibt ihn sein rastloser Geist
immer wieder auf Weltreisen. So sind wohl bei
der Entwicklung seiner Systeme zwei seiner
markantesten Wesenszüge Form geworden:
sein ästhetischer, puristischer Ordnungssinn
und seine Faszination des Ungebundenen und
Flexiblen.
Mit der Ausbildung zum Schaufensterdekorateur nahm seine gestalterische Laufbahn ihren
Anfang. Bald jedoch stellte er fest, dass seine
Ideen in den Schaufenstern nicht mehr genug
Platz fanden. Seine ersten beruflichen Gehver-
suche führten ihn zu Dietrich Display, dem
damals
führenden
Ausstellungsdesigner
Deutschlands. Mit 21 Jahren wagte er den
Schritt in die berufliche Unabhängigkeit. Nebst
individuellen Schaufensterdekorationen begann
er 1966 mit der Entwicklung seines ersten Präsentationssystems Leitner_1. Es verkaufte sich
seither über zwei Millionen Mal und wurde in
«Die neue Sammlung Staatlicher Museen für
Angewandte Kunst» in München aufgenommen.
Anfang der siebziger Jahre begann Leitner
sich mit den theoretischen Designgrundlagen
von Bauhaus und Ulmer Schule auseinanderzusetzen. Obwohl nie der Designtheorie verschrieben, wurde ihm schnell bewusst, dass er
bislang intuitiv nach den drei Buchstaben des
modernen Designgesetzes – fff form follows
function – entworfen hatte.
1993 setzte er mit der Gründung der Firma
Burkhardt Leitner constructiv einen weiteren
Meilenstein. Ein ganz bewusster Neuanfang
zusammen mit jungen, begeisterungsfähigen
Mitarbeitern. Junge Designer, die anstrengende
Impulse gaben und ihm oft genug eine neue
Sicht abverlangten. Ein Umfeld mit neuer Dynamik und einem Frontmann, der ihm ein langsames Abnabeln ermöglichte. Mit Michael Daubner hat er den Mann gefunden, dem er als
Geschäftsführer massgeblich die Zukunft des
Unternehmens anvertraut. So hat er sich nun
Freiräume geschaffen, die er mit Sicherheit
bald wieder mit überraschend Innovativem ausfüllen wird. Wir dürfen gespannt sein!
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The new system family perfectly
reflects Burkhardt Leitner constructiv’s vision of temporary architecture. Ecological responsibility is a
standard element of the concept.
All of the company’s architectural
systems are known for longevity,
reusability, and sustainability. Unlike
conventional booths, these systems
are disassembled, stored and later
reconstructed in different configurations.
Burkhardt Leitner turns 65
Leitner was not so much born as
thrown into a world of chaos during
World War II. Marked by this
environment he has been compelled
to seek a sense of order throughout
his life. Although he found a new
home in Stuttgart, his restless spirit drives him to continuously explore
the world. As a result, the design
of his systems is influenced by two
of his strongest character traits:
an aesthetic purist sense of order
and a fascination with freedom
and flexibility.
He quickly found that his work as
a window dresser failed to accommodate the vastness of his ideas.
At age 21, Leitner ventured into
professional independence. He took
on window dressing projects and
developed his first presentation system (Leitner_1) in 1966, which
has been sold over two million times
since then. The establishment
of Burkhardt Leitner constructiv in
1993 signified another milestone
and a fresh start. He deliberately
hired a young, enthusiastic team
which forces him to accept new
views. General Manager Michael
Daubner is primarily in charge
of the company’s future allowing
Leitner the freedom to develop
new and innovative designs.
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Insight
Kundenzonen sind die
Kontinente der Markenwelten
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Eine Kundenzone hat fast jedes Unternehmen. Eingerichtet sind sie alle – irgendwie.
Jenen, denen es gelingt, das Look and Feel einer Marke für den Besucher erlebbar zu machen,
hinterlassen einen sehr guten Eindruck. Meist einen bleibenden.
Foto: Marco Blessano
Es gibt viele Orte der Begegnung zwischen Kunden und Unternehmen.
Viele dieser Zusammentreffen verstreichen ungenutzt. Damit verbunden
auch die Möglichkeit, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen oder die
Kundenbindung zu vertiefen. Eine Marke wird erst unverwechsel- und
erinnerbar, wenn sie sich in einem massgeschneiderten Umfeld mit pointierter Aussage präsentieren kann. So oft und so stimmig wie möglich.
Zum Beispiel im Eingangsbereich, in einem Warteraum oder Showroom,
im Schalterbereich, aber auch in der Lobby oder einer Beratungszone. Ein
konsequent umgesetztes Corporate Design unterstützt die Philosophie des
Unternehmens und seiner Produkte.
Um den bestmöglichen und einen dauerhaften Eindruck zu hinterlassen, müssen ganzheitliche Szenerien die Sinne ansprechen und den Kunden die Marke erleben lassen. Mit einzigartiger und unmissverständlicher
Botschaft. Den Ausschlag, ob man sich für die eine oder andere Marke entscheidet, gibt in Zeiten der Produktgleichheit oft nur noch das Bauchgefühl. Erfolgreiche Kunden- und Markenbindung unterliegen nicht dem
Zufall.
Retailpartners AG, eine Tochterfirma der Andreas Messerli AG, schafft
als professioneller Partner für Konzept und Kreation für jede Marke die
passende Welt.
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Foto: Marco Blessano
www.retailpartners.ch
Showroom Bienna Interfloor in Zürich
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Showroom
VAT Vakuumventile
Foto: Marco Blessano
Aus einem bestehenden, ansprechenden Showroom sollte ein aussergewöhnlicher werden – ein Showroom mit Showeffekt! Der puren Technik
der Ausstellungsobjekte musste zur Auflockerung etwas Spielerisches
entgegengestellt werden. Der gewünschte Gegenpol wurde mittels der
eigens entworfenen und angefertigten Displays geschafft. Durch ihre
weichen Rundungen hatten die Präsentationsplattformen eine völlig
gegensätzliche Formensprache als die auf ihnen präsentierten Objekte.
Zusätzliche Attraktivität verliehen dem Showroom punktuell eingesetzte LED Leuchten, welche einerseits die Informationstafeln hervorhoben,
andererseits spielerisch platziert schöne Lichteffekte schafften. Das stimmige Zusammenspiel der Firmenfarbe Grün, kombiniert mit Weiss, verleiht dem Raum eine ansprechende Frische.
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Foto: Marco Blessano
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Innenausbaukonzept für Baumusterzentrale
BauArena Volketswil
Showroom mit Beratungszone
Walter Meier (Klima International) AG
Eine übergeordnete, optische wie auch räumliche Zusammengehörigkeit
wurde gesucht, um gleich attraktive Ausstellungsflächen bei unterschiedlichen Platzierungen zu schaffen.Trotz einheitlichem gestalterischen Grundkonzept mussten die Flächen für jeden Aussteller individualisierbar sein. Ein solch komplexes Anforderungsprofil an das
Innenausbaukonzept der unbetreuten Kleinflächenausstellungen konnte
nur über ein modulares Standsystem mit Wand, Mittelraum-, Bodenund Beleuchtungselemente gelöst werden. Die beliebig ergänzbaren
Module erlauben auch für verschieden grosse Präsentationsflächen einen
gleich bleibenden, einheitlichen Rahmen und unterstützen die durchgängige, eigene Identität des Zentrums. Die Lösung über ein System
besticht durch hohe Flexibilität und attraktive Ausbaukosten.
Vorhandene Räumlichkeiten sollten zu einem Showroom umgebaut
werden. Einerseits mussten die baulich unterschiedlichen Räume einen
einheitlichen Look erhalten und zudem die breite, sehr unterschiedliche
Produktpalette optisch wie aus einem Guss präsentieren. Die individuell
hergestellten Trägerelemente schufen eine dezente Plattform samt Wasserund Stromanschluss zur funktionsfähigen Präsentation der Produkte. Das
zeitgemässe Design der Displays frischte die sehr technische Anmutung der
Ausstellungsobjekte angenehm auf. Die optisch leichte Gestaltung der
Decke gelang mittels eines Architektursystems von Burkhardt Leitner constructiv. Die Wahl der Hauptfarben Blau und Weiss wurde bewusst
passend zum Tätigkeitsgebiet des Auftraggebers, Klima- und Fertigungstechnik, getroffen. Entstanden ist ein Showroom mit integrierter Beratungszone: Während sich die Produkte in markengerechtem Umfeld
präsentieren, fühlt sich der Besucher im fachkompetenten Umfeld willkommen und gut aufgehoben. Emotionale Faktoren, welche massgeblich
über Erfolg oder Misserfolg entscheiden.
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Spot
Pon goes Emex
System und Design: Bislang zwei Ungleiche finden in constructiv PON, dem neuesten Architektursystem der Firma Burkhardt
Leitner, einen gemeinsamen Nenner. Was das neue, preisgekrönte Mietsystem alles kann, führt es exklusiv am Messerli-Stand
an der Emex eindrücklich vor. Stand Nr. 143 in Halle 6 der Suisse Emex vom 26. bis 28. August 2008.
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Impressum
brandworld –
das Kundenmagazin der
Andreas Messerli AG
Telecom coming up
Messerli on YouTube
After a side trip to Hong Kong, ITU Telecom
World will return to Geneva in 2009. The exhibition is organized by the International Telecommunication Union and considered to be the
“Olympic Games of telecommunications”. Andreas
Messerli AG has been participating in ITU Telecom for over 20 years and is prepared for a top
performance for and with its clients.
Die Messerli Podcasts bringen Bewegung in den Messebau. Die virtuellen
Rundgänge durch die Messehallen wie auch die Making-Ofs über die Entstehung der Standbauwerke erfreuen sich einer stetig wachsenden Fangemeinde auf www.youtube.com. Die Podcasts lassen sich dort mit dem
Suchbegriff ‹messerli baselworld›, ‹messerli established›, ‹messerli swisscom› oder ‹messerli wifag› finden und geniessen.
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Andreas Messerli AG
Motorenstrasse 35
CH-8623 Wetzikon/Zürich
Telefon +41 43 931 43 43
Telefax +41 43 931 43 00
[email protected]
www.messerli3D.com
Abdruck nur mit Erlaubnis
des Herausgebers.
Gesamtverantwortung:
Andreas Messerli.
Projektteam,
Text: Karin Ayar,
Andreas Messerli.
Konzept, Gestaltung:
TBS Identity, Zürich.
Druck: Schellenberg
Druck AG, Pfäffikon/ZH
Titelseite: Wyler-Stand,
Baselworld 2008,
Foto: Marco Blessano