Strom von seinen schönsten Quellen.
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Strom von seinen schönsten Quellen.
Strom von seinen schönsten Quellen. Die ENSO-Wasserkraftwerke 6838, Broschüre „Wasserkraft“, 210 x 297 mm - A4, 22.09.2010 Inhalt. 5 Wasser. Da steckt was drin! 6 Der ganze Trick: Physik. 8 Technik, die das meistert. Die Turbinen Die Generatoren 10 Rot und wild und Wasserkraft. Unverwüstliche historische Maschinen 12 So schön kann Technik sein. Das Wasserkraftwerk Rabenauer Grund 14 Klein, aber oho. Das Wasserkraftwerk Seifersdorf 16 Angenehm und nützlich. Das Wasserkraftwerk Malter 18 Das Geheimnis des langen Tunnels. Das Wasserkraftwerk Tharandt 20 Am Brunnen vor dem Tore. Das Wasserkraftwerk Klingenberg 22 Stau(n)mauer mit Gewicht. Das Wasserkraftwerk Lehnmühle 24 Wandern. Von einem Grund zum andern. 6838, Broschüre „Wasserkraft“, 210 x 297 mm - A4, 30.09.2010 4 Wasser. Da steckt was drin! Wo Wasser fließt, ist Energie. Das war schon unseren Vorfahren klar, die an Flüssen und Bächen Mühlen errichteten und Sägewerke betrieben. Die schweren Mühlsteine drehten sich allein durch die Kraft des Wassers. Mit Beginn der Industrialisierung konnte die enorme Kraft des Wassers immer besser ausgenutzt werden. Im 19. Jahrhundert wurden die hölzernen Wasserräder durch die ersten Turbinen ersetzt. Verbunden mit Erfindungen zur Gewinnung, Übertragung und Nutzung von Elektroenergie wurden Wasserkräfte sehr früh für die Erzeugung elektrischer Energie verwendet. Die umgewandelte Kraft des Wassers konnte nun in Form von Elektrizität über weite Strecken transportiert werden. Die natürliche Energie stellte jedoch auch oft genug eine Bedrohung dar. Alljährlich traten Flüsse und Seen nach der Schneeschmelze über die Ufer, zerstörten Felder, manchmal ganze Dörfer. Zum Schutz gegen die Naturgewalt wurden an der Wende zum 20. Jahrhundert die ersten größeren Talsperren errichtet. Viele dieser Staubecken dienten gleichzeitig als Trinkwasserreservoir. Es bot sich an, am Fuße der Talsperren Wasserkraftanlagen aufzubauen und so die Energie des abfließenden Wassers zu nutzen. Je nach Betriebsweise werden Lauf- und Speicher wasserkraftwerke unterschieden. Die Laufwasser kraftwerke nutzen die Energie des Wassers von Flüssen, Bächen und Kanälen. Dabei wirken sich jahreszeitlich und witterungsbedingte Einflüsse – Schwankungen im Durchfluss – auf die Strom erzeugung aus. Dagegen wird im Speicherwasserkraftwerk die Energie des Wassers nach Angebot genutzt. Bei vorgelagerten Trinkwassertalsperren wird die Stromerzeugung wesentlich vom Bedarf der Trinkwasserentnahme beeinflusst. 5 6838, Broschüre „Wasserkraft“, 210 x 297 mm - A4, 30.09.2010 Der ganze Trick: Physik. Schalt- und Steuerungstechnik Turbine Getriebe Generator potenzielle/ kinetische Energie des Wassers Ein Wasserkraftwerk besteht im Wesent lichen aus drei Komponenten: der Turbine, dem Getriebe und dem Generator. Hinzu kommen Hilfseinrichtungen, z. B. Wehr, mechanische Reinigungsanlage (Rechen) sowie Schalt- und Steuer geräte. In der Regel ist der Anlage ein Transformator nachgeschaltet. 6 Transformator elektrische Energie im Netz Das dem Wasserkraftwerk zuströmende Wasser fließt auf das Laufrad der Turbine und versetzt dieses in Drehbewegung – die kinetische Energie des Wassers wird in mechanische Energie umgewandelt. Die Turbine ist über ein Getriebe mit dem Generator verbunden. Im Generator wird die Drehbewegung, also die übertragene mechanische Energie, mittels elektromagnetielektro magnetischer InduktionEnergie in elekscher Induktion in elektrische trische Energie umgesetzt. umgesetzt. Anschließend muss die vom Generator erzeugte Spannung im Transformator erhöht werden, um einen verlustarmen Energietransport im Stromnetz zu ermöglichen. Ist die Drehzahl der Turbine so hoch, dass sie direkt mit dem Generator gekoppelt werden kann, so entfällt das Getriebe. Pel = Qn · Hn · ρw · g · ηg · 10-3 Pel elektrische Leistung in kW Qn nutzbarer Wasserdurchfluss in m3/s Hn nutzbare Fallhöhe in m ρw Dichte des Wassers in kg/m3 g Erdbeschleunigung - 9,81 m/s2 ηg Gesamtwirkungsgrad des Wasserkraftwerkes bestehend aus Turbinen-, Getriebe- und Generatorwirkungsgrad Die inneren Werte Die erzeugte elektrische Leistung eines Wasserkraftwerkes ist u. a. abhängig von der nutzbaren Fallhöhe des Wassers, dem Durchfluss durch die Turbine und dem Wirkungsgrad der Anlage. Der Wirkungsgrad, das Verhältnis von abgegebener Nutzenergie zu eingesetzter Energie, errechnet sich aus dem Produkt der Einzelwirkungsgrade von Turbine, Getriebe und Generator. Er verdeutlicht, dass bei jeder Energieum wandlung Verluste auftreten. Moderne Wasserkraftanlagen erreichen einen Gesamtwirkungsgrad zwischen 85 und 90 Prozent. Aus der Beziehung der elektrischen Leistung zur Fallhöhe und zum Durchfluss ist ableitbar, dass eine größere Fallhöhe einen geringeren Wasser durchfluss kompensieren kann und umgekehrt. 7 6838, Broschüre „Wasserkraft“, 210 x 297 mm - A4, 30.09.2010 Technik, die das meistert. 3 3 1 4 1 2 5 1 4 4 2 2 5 5 6 Abb. 1 1 Wasserzufluss 2 Ringkanal 3 verstellbarer Leitapparat 4 Welle 5 Laufrad 6 Wasserabfluss 3 Abb. 2 1 Wasserzufluss 2 verstellbarer Leitapparat 3 Welle 4 verstellbare Leitschaufeln 5 Wasserabfluss Abb. 3 1 Wasserzufluss 2 Regelstange 3 Düse 4 Laufrad 5 Wasserabfluss Die Turbinen Um die Energie des Wassers bei verschiedenen Fallhöhen und Wasserdurchflüssen optimal nutzen zu können, wurden unterschiedliche Turbinentypen entwickelt. Die Turbinenanschaffungskosten und der mit der Turbine erzielbare Energieertrag beeinflussen maßgebend die Wirtschaftlichkeit der Anlage. Deshalb kommt der Auswahl der Turbine eine besondere Bedeutung zu. Die wichtigsten Turbinentypen sind: 8 Francisturbine (Abb. 1) Eine der ältesten Turbinenarten ist die Francisturbine. Sie wird am häufigsten verwendet, weil sie am vielseitigsten einsetzbar ist. Der verstellbare Leitapparat führt das Wasser auf die gegenläufig gekrümmten Schaufeln des Laufrades. Kaplanturbine (Abb. 2) Die Kaplanturbine ist insbesondere für den Einsatz bei geringen Fallhöhen und großen Wasserdurchflüssen gut geeignet. Eine Besonderheit der Kaplanturbine ist die mögliche Regulierung durch den verstellbaren Leit apparat sowie beweglich gelagerte Laufradschaufeln. Diese Doppelregulierung führt zu einem guten Wirkungsgrad bei unterschiedlichen Wasserdurchflüssen. Peltonturbine (Abb. 3) Die Peltonturbine wird in Wasserkraftwerken mit sehr großen Fallhöhen und kleinen Wasserdurchflüssen eingesetzt. Sie ist deshalb typisch für Speicherwas serkraftwerke im Hochgebirge. Über eine oder mehrere Düsen spritzt das Wasser mit hoher Geschwindigkeit auf halbrunde, löffelartige Becher, die auf einem Laufrad sitzen. N 1 S 1 - 2 + 2 3 Abb. 4 1 Bewegung 2 Strom 3' 2 2' 1 1' Abb. 5 1 Läufer 2 Ständer 2-Phasen-Synchron-Generator Die Generatoren Die von der Turbine erzeugte mechanische Energie wird im Generator in elektrische Energie umgewandelt. Elektromagnetische Induktionsvorgänge sind dafür die Basis. Das heißt, eine Spannung wird induziert, wenn sich ein metallischer Leiterkreis in einem Magnetfeld bewegt. Oder der Kreis ruht, und das Feld am Ort des Leiters verändert sich. (Abb. 4) Die Funktionsweise eines Drehstromgenerators kann an folgendem Modell erklärt werden. (Abb. 5) Der von der Turbine gedrehte Läufer bewegt ein Magnetfeld, welches sich am Ort der Leiterkreise (Spule) im Ständer verändert. Damit wird in jeder der drei Spulen eine Spannung induziert. Es entsteht eine 3-Phasen-Wechselspannung bzw. eine Drehstromquelle. Es existieren unterschiedliche Generatortypen, die verschiedene Spannungs- bzw. Stromformen erzeugen. Heute verwendete Maschinen, Anlagen und Geräte benötigen zum überwiegenden Teil einen 3-Phasen-Wechselstrom, auch Drehstrom genannt. 9 6838, Broschüre „Wasserkraft“, 210 x 297 mm - A4, 30.09.2010 Rot und wild und Wasserkraft. e Elb Weiß ritz e Dresden Wasserwerk Dresden-Coschütz Freital Tharandt Wasserkraftwerk Tharandt Wasserkraftwerk Rabenauer Grund W e ild W i ßeritz e Wasserkraftwerk Dorfhain (nicht ENSO) Rabenau Wasserkraftwerk Seifersdorf Seifersdorf Wasserkraftwerk Malter Klingenberg Malter Wasserkraftwerk Klingenberg Talsperre Malter Dippoldiswalde Rote Weiße ritz Talsperre Klingenberg ENSO-Energie-Erlebnispfad Wasserkraftwerk Lehnmühle Hartmannsdorf Talsperre Lehnmühle 10 Stollen/ Rohrleitung Flusslauf Rote Weißeritz im Rabenauer Grund Ca. 18 Milliarden Kilowattstunden werden in Deutschland jedes Jahr aus Wasserkraft gewonnen. Der Großteil davon im Süden und Westen, wo die Gefälle der Flüsse günstiger sind. An der Donau und ihren Nebenflüssen sowie an Rhein, Mosel, Neckar und Main liegen die meisten deutschen Wasserkraft werke. ENSO nutzt die Wasserkraft der Roten und der Wilden Weißeritz im östlichen Erzgebirge. Sechs Wasserkraftwerke sind dort in Betrieb. Jährlich speisen sie rund 12 Millionen Kilowattstunden in das ENSO-Netz ein. Mit dieser Energiemenge können ca. 4.800 Vier-Personen-Haushalte versorgt werden. Turbinenregler und Turbine im Wasserkraftwerk Malter Unverwüstliche historische Maschinen Wasserkraftwerke haben eine lange Nutzungsdauer. Bei zwischenzeitlicher Sanierung können 100 Jahre und mehr erreicht werden. Bestes Beispiel dafür sind die sechs ENSO-Wasserkraftwerke. Sie erzeugen noch heute elektrische Energie – zum überwiegenden Teil – mit historischen Maschinen, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts installiert wurden. Zu dieser Zeit gehörte das Königreich Sachsen zu den Vorreitern der Elektrifizie rung Deutschlands. So sind auch die Wasserkraftwerke von ENSO eng mit dem Beginn der Elektroenergieerzeugung verknüpft. Die dort eingebauten Maschinen sätze spiegeln den Stand der technischen Entwicklung zu dieser Zeit wider. Bis heute faszinieren die ENSO-Wasserkraftwerke durch die Harmonie von Technik, Industrie architektur und Landschaft. 11 6838, Broschüre „Wasserkraft“, 210 x 297 mm - A4, 30.09.2010 So schön kann Technik sein. Das Wasserkraftwerk Rabenauer Grund Tropföler Das Wasserkraftwerk Rabenauer Grund ging 1911 ans Stromnetz. Über einen 460 Meter langen Stollen und anschlie ßender Druckrohrleitung wird es mit Wasser aus der Roten Weißeritz versorgt. Bei Turbinenstillstand leitet ein so genanntes Wasserschloss das Wasser über die Natursteinkaskade ab, um einen Druckanstieg in Turbine und Rohrleitung zu vermeiden. Ebenfalls fließt überschüssiges Wasser über die Stufen dieser Natursteinkaskade zurück in die Rote Weißeritz. 12 1991 wurde diese Wassertreppe für rund 1,5 Millionen Mark erneuert. Die beiden Maschinensätze von 1911 dagegen sind noch immer im Originalzustand erhalten und voll funktionstüchtig. Sogar die ursprünglich ein gebauten 2-Phasen-Generatoren laufen unverändert. Spezielle Transformatoren übernehmen die Umwand lung in Drehstrom. Gebäudeansicht Natursteinkaskade Rechen Triebwasserstollen Automatischer Rechen, der verhindert, dass Schwemmgut in die Turbinen gelangt 2-Phasen-Synchrongenerator Stollenlänge .................... 460 m Schalt- und Steuertechnik Baujahr ............................ 1911 (Fa. Pöge, Chemnitz) Stollenbreite........................ 2 m 1997 speicherprogrammierte Steuerung für automatischen Betrieb (Siemens) Spannung ...................... 4,2 kV Stollenhöhe .................... 2,20 m Stromstärke .......................83 A Leistung ...................... 500 kVA Wasserschloss Triebwasserstollen Drehzahl ...................600 U/min Wirkleistungsfaktor .......... > 0,8 oh kr uc Dr 10-kV-ENSO-Netz n tu i rle Schalt- und Steuertechnik g 17 6 Generator m Turbine Transformator Untergraben 60 m Wassernutzung Wasserdurchfluss max. 3,3 m3/s Fallhöhe ..............max. 39,22 m Rohrdurchmesser ............. 1,1 m Drosselklappe realisiert Schnellschluss bei Havarien Francisspiralturbine Skottransformator Baujahr ............................ 1911 (Fa. Voith Heidenheim) Laufraddurchmesser .... 540 mm Schaufelbreite ............. 120 mm Leistung ....................... 490 kW Drehzahl................... 600 U/min 13 6838, Broschüre „Wasserkraft“, 210 x 297 mm - A4, 30.09.2010 Klein, aber oho. Das Wasserkraftwerk Seifersdorf Gebäudeansicht mit integrierter Fotovoltaik-Anlage Das Wasserkraftwerk Seifersdorf ging 1911 ans Stromnetz. Zuvor stand an dieser Stelle eine Kraftanlage mit Mühlradantrieb. 1931 wurde der ursprüngliche Gleichstromgenerator durch einen Drehstromgenerator ausgetauscht. Im Jahr 2004 wurde das Wasserkraftwerk Seifersdorf komplett neu errichtet. Heute besteht der Maschinensatz aus einer Kaplanrohrturbine und einem Asynchrongenerator Baujahr 2004. Das Wasser gelangt über einen Mühlgraben (Obergraben) mit einem Gefälle von 6,8 m in die Anlage und treibt die unter Wasser arbeitende Kaplanrohrturbine an. Durch einen etwa 400 m langen Untergraben fließt das Wasser zurück in das Flussbett. Die erzeugte Spannung wird von 0,4 kV auf 10 kV hochtransformiert, um eine verlustärmere Energieübertragung zu ermöglichen. 14 Das Kraftwerk erzeugt durchschnittlich 260.000 kWh im Jahr. Damit kann der Energiebedarf von ca. 104 Drei-Personen-Haushalten gedeckt werden. Das Wasserkraftwerk Seifersdorf besitzt eine gebäudeintegrierte Solaranlage mit insgesamt 21 Solarmodulen. Es sind jeweils 7 Module in Reihe geschal tet; damit ergeben sich 3 parallel geschaltete Strings. Die Solarmodule erzeugen bei optimalen Bedingungen eine Leistung von 1,7 kW. Fußgängerbrücke Historische Maschinentechnik Rechen Automatischer Rechen, der verhindert, dass Schwemmgut in die Turbine gelangt 3-Phasen-Asynchrongenerator mit Kurzschlussläufer (Flender Loher) Schalt- und Steuertechnik Elektronische Steuerung für vollautomatischen Betrieb Baujahr.............................. 2004 Spannung........................ 0,4 kV Stromstärke.........................91 A Leistung........................... 55 kW Drehzahl..................1.013 U/min Leistungsfaktor.................... 0,86 10-kV-ENSO-Netz Generator Obergraben 800 m Turbine Schalt- und Steuertechnik Transformator Überdeckter Untergraben 400 m Wassernutzung Flussbett Kaplanrohrturbine Wasserdurchfluss......max. 1m³/s Baujahr.............................. 2004 Fallhöhe....................max. 6,8 m Laufraddurchmesser...... 450 mm Schaufelbreite............... 150 mm Leistung........................... 62 kW Drehzahl..................1.013 U/min 15 6838, Broschüre „Wasserkraft“, 210 x 297 mm - A4, 30.09.2010 Angenehm und nützlich. Das Wasserkraftwerk Malter Staumauer Talsperre Malter mit Überlauf. ENSO-Wasserkraftwerk (rechts im Bild) Die Talsperre Malter, die den Lauf der Roten Weißeritz regelt, wurde 1913 fertig gestellt. Heute ist sie beliebtes Naherholungsziel und Freibad. 1914 ging das Kraftwerk am Fuß der Staumauer an das sächsische Stromnetz. Das Wasser wird durch eine unter irdische Rohrleitung zu den Turbinen geführt und von dort durch einen 60 Meter langen Unterwasserkanal ins Flussbett zurückgeleitet. 16 Die Francisturbinen sind auch heute noch in einem guten Zustand. 1993 baute die ENSO eine moderne Turbinen regelung ein, um die Kraftwerksanlage automatisch betreiben zu können. Die Generatoren wurden in den sechziger Jahren erneuert. Statt der 2-PhasenWechselspannung erzeugen die neuen Synchrongeneratoren seither eine 3-Phasen-Wechselspannung. Francisturbine Historische Werkzeugtafel Rechen Staumauer Gitter zum Ausfiltern von Schwebeteilen 3-Phasen-Synchrongenerator Baujahr...................1908 - 1913 Mauerlänge...................... 193 m Mauerhöhe..................... 34,4 m Wasserfüllung.......... 8,8 Mio. m3 Schalt- und Steuertechnik Baujahr . ........................... 1966 (Elektromotorenwerk Dessau) 1993 speicherprogrammierte Steuerung für automatischen Betrieb (Siemens) Spannung ....................... 0,4 kV Stromstärke ......................750 A Leistung ....................... 530 kVA Drehzahl ...................600 U/min Wirkleistungsfaktor ........... > 0,8 Stausee 10-kV-ENSO-Netz Schalt- und Steuertechnik Generator Druckrohrleitu ng Turbine Transformator Untergraben Wassernutzung Wasserdurchfluss .max. 3,3 m3/s Fallhöhe ...............max. 29,45 m Drosselklappe realisiert Schnellschluss bei Havarien Francisspiralturbine Baujahr . ........................... 1913 (Fa. Voith Heidenheim) Laufraddurchmesser ..... 540 mm Schaufelbreite .............. 145 mm Leistung ........................ 300 kW Drehzahl.................... 600 U/min 17 6838, Broschüre „Wasserkraft“, 210 x 297 mm - A4, 30.09.2010 Das Geheimnis des langen Tunnels. Das Wasserkraftwerk Tharandt Gebäudeansicht Mitten im Felsen bei Tharandt begrüßten sich am 5. Dezember 1924 Bauarbeiter aus Sachsen und Bayern. In der damaligen Rekordzeit von 139 Tagen hatten sie sich von beiden Seiten durch das Gestein gebohrt und waren dann bei minimalen Abweichungen in der Mitte des 3,5 Kilometer langen Tunnels aufeinander getroffen. 18 Knapp eineinhalb Jahre später konnte das Wasserkraftwerk Tharandt ans Netz gehen. Der Tunnel führt Wasser der Wilden Weißeritz aus der Talsperre Klingenberg heran. Durch Rohrleitungen fließt das im Kraftwerk genutzte Wasser zur Trinkwasseraufbereitung in das Wasserwerk Dresden-Coschütz. Die Originalturbinen aus dem Jahre 1925 sind noch erhalten und arbeiten heute mit moderner Schalt- und Steu erungstechnik: Diese Einrichtungen wurden Anfang der 90er Jahre komplett erneuert und gehören zu den modernsten ihrer Art. Bemerkenswert: Die ursprünglich als Wechselspannungsgeneratoren eingebauten Maschi nen wurden so verändert, dass sie heute Drehstrom erzeugen. Blick in den Maschinensaal Alte und neue Steuerungstechnik Triebwasserstollen 3-Phasen-Synchrongenerator Stollenlänge.................. 3.500 m Schalt- und Steuertechnik Baujahr . ........................... 1926 (Sachsenwerk Dresden) Stollenvolumen.......... 18.000 m3 1992 speicherprogrammierte Steuerung für automatischen Betrieb (Siemens) Spannung ....................... 6,3 kV Stromstärke ........................91 A Stausee Leistung .................... 1.000 kVA Drehzahl ...................750 U/min Wasserkraftwerk Dorfhain Triebwasserstollen Wasserschloss Wirkleistungsfaktor ........... > 0,8 Dru ckr ohr leit ung 10-kV-ENSO-Netz Schalt- und Steuertechnik ca. 3 20 Generator m Drosselklappe Turbine Transformator Rohrleitung zum Wasserwerk Dresden-Coschütz Wassernutzung Wasserdurchfluss .max. 3,3 m3/s Fallhöhe ....................max. 70 m Drosselklappe realisiert Schnellschluss bei Havarien Francisspiralturbine Baujahr . ........................... 1926 (Fa. Voith Heidenheim) Laufraddurchmesser ..... 540 mm Schaufelbreite .............. 120 mm Leistung ........................ 830 kW Drehzahl.....................750 U/min 19 6838, Broschüre „Wasserkraft“, 210 x 297 mm - A4, 30.09.2010 Am Brunnen vor dem Tore. Das Wasserkraftwerk Klingenberg Staumauer Talsperre Klingenberg Das Wasserkraftwerk Klingenberg gehört schon seit 1914 zu den Stromlieferanten. 1908 begannen die Bau arbeiten für die Talsperre, die vor allem als Trinkwasserspeicher für die ständig wachsende Bevölkerung im nahen Dresden und Freital dienen sollte. Die Wilde Weißeritz wird hier gestaut. Durch einen Ablass in der Staumauer fließt das Wasser in die Turbine. Danach wird es durch Triebwasserstollen und Druckrohrleitungen in die Kraft werke nach Dorfhain und Tharandt und anschließend in das Wasserwerk Dresden-Coschütz geschickt. 20 Die beiden über 90 Jahre alten Francisturbinen im Wasserkraftwerk Klingenberg sind gut erhalten und arbeiten noch heute einwandfrei. Lediglich die elektronische Schalt- und Steuerungseinrichtung wurde Mitte der achtziger Jahre erneuert. Das Original, eine Schalttafel aus Marmor mit alten Instrumenten, ziert den Maschinensaal nun als Schmuckstück. Ebenso wie im Wasserkraftwerk Rabenauer Grund sind auch hier die ursprünglich eingebauten 2-Phasen-Generatoren noch unverändert in Betrieb. Spezielle Transformatoren nehmen die Umwandlung in eine 3-Phasen-Wechselspannung (Drehstrom) vor. Maschinensatz Generator – Turbine Rechen Staumauer Gitter zum Ausfiltern von Schwebeteilen 2-Phasen-Synchrongenerator Baujahr ..................1908 - 1914 Mauerlänge..................... 310 m Mauerhöhe ....................... 40 m Wasserfüllung ....... 16,2 Mio. m3 Schalt- und Steuertechnik Baujahr ............................ 1913 (Sachsenwerk Dresden) 1986 neue Schaltanlage Spannung ...................... 4,2 kV 1996 speicherprogrammierte Steuerung für automatischen Betrieb (Siemens) Stromstärke .......................59 A Leistung ...................... 550 kVA Stausee Drehzahl ...................600 U/min Wirkleistungsfaktor .......... > 0,8 20-kV-ENSO-Netz Schalt- und Steuertechnik Generator Druckrohrleitu ng Turbine Transformator Stollen Wassernutzung Wasserdurchfluss max. 3,3 m3/s Fallhöhe ................max. 34,5 m Drosselklappe realisiert Schnellschluss bei Havarien Francisspiralturbine Skottransformator Baujahr ............................ 1913 (Fa. Voith Heidenheim) Laufraddurchmesser .... 540 mm Schaufelbreite ............. 145 mm Leistung ....................... 400 kW Drehzahl................... 600 U/min 21 6838, Broschüre „Wasserkraft“, 210 x 297 mm - A4, 30.09.2010 Stau(n)mauer mit Gewicht. Das Wasserkraftwerk Lehnmühle Staumauer Talsperre Lehnmühle Die Talsperre Lehnmühle sollte ursprünglich vor allem zwei Funktionen erfüllen: das alljährliche Hochwasser der Wilden Weißeritz eindämmen und Trinkwasser speichern. Von 1926 bis 1931 dauerten die Arbeiten an Europas erster gerader Gewichts-Staumauer, die aus Gneisbruch besteht und mit Granitsteinen verblendet ist. 22 Dem Kenner wird die Ähnlichkeit mit der Rappode-Talsperre im Harz auffallen – diese wurde aber erst drei Jahrzehnte später errichtet. Unter den sechs ENSO-Wasserkraftwerken ist das an der 1932 eingeweihten Talsperre Lehnmühle allerdings das jüngste. 1959 wurde unterhalb des Staudamms eine Kraftwerksanlage gebaut. Unterirdische Stahlrohre leiten das Wasser zur Turbine, die 1965 zum ersten Mal Strom lieferte. 2006 wurde die Turbine überholt und die übrige Anlagentechnik komplett erneuert. Maschinensatz Generator – Turbine Rechen Staumauer Gitter zum Ausfiltern von Schwebeteilen Baujahr...................1926 - 1931 Mauerlänge...................... 520 m Mauerhöhe........................ 50 m Wasserfüllung........... 22 Mio. m3 3-Phasen-Synchrongenerator Schalt- und Steuertechnik Baujahr . ........................... 2006 (AEM) 2006 elektronische Steuerung für vollautomatischen Betrieb Spannung ........................ 400 V Stromstärke ......................866 A Leistung ....................... 600 kVA Drehzahl ...................600 U/min Wirkleistungsfaktor .............. 0,9 Stausee 20-kV-ENSO-Netz Schalt- und Steuertechnik Generator Druckrohrleitu ng Turbine Transformator Flussbett Wassernutzung Wasserdurchfluss .max. 1,9 m3/s Fallhöhe ................... max. 43 m Drosselklappe realisiert Schnellschluss bei Havarien Francisspiralturbine Baujahr . ........................... 1964 (Germania Chemnitz) Laufraddurchmesser ..... 600 mm Schaufelbreite .............. 140 mm Leistung ........................ 600 kW Drehzahl.................... 600 U/min 23 6838, Broschüre „Wasserkraft“, 210 x 297 mm - A4, 30.09.2010 Wandern. Von einem Grund zum andern. Wasserkraftwerk Tharandt erk serw tz Was schü zum sden-Co Dre Bhf. Tharandt n de es Dr Bhf. Freital-Hainsberg-West Bhf. Freital-Coßmannsdorf Wasserkraftwerk Rabenauer Grund Bhf. Rabenau Bhf. Edle Krone Bhf. Spechtritz Bhf. Seifersdorf Wasserkraftwerk Seifersdorf Wasserkraftwerk Dorfhain (nicht ENSO) Wasserkraftwerk Malter Rabenauer Grund Bhf. Malter ls Ta rre pe M Wasserkraftwerk Klingenberg er alt Tal sp er re Kl b en ing erg Bhf. Dippoldiswalde Hp. Ulberndorf W ild e We z ißerit te ü pe rre Lehnm tz Bhf. Schmiedeberg ri iße We Ta ls ENSO-Energie-Erlebnispfad Ro Hp. Schmiedeberg Wasserkraftwerk Lehnmühle Wanderweg Bhf. Obercarsdorf Bhf. Buschmühle hl e Eisenbahn Stollen/ Rohrleitung Bhf. Kipsdorf 24 Seifersdorf Malter Kein Wunder, dass das Wandern im Volkslied vor allem den Müllern zugeschrieben wird. Sie waren die ersten, die die Wasserkraft nutzten und wissen schon von Berufs wegen, wie wunderschön die Mühlengründe sind. Machen Sie's den Müllern nach – im Rabenauer Grund. Auf dem gut ausgebauten Wanderweg von Freital-Hainsberg über Rabenau und Seifersdorf nach Malter kommen Sie an drei Wasserkraftwerken der ENSO vorbei. Hier „sehen“ Sie den Strom, der später aus Ihrer Steckdose kommt, direkt an seinen schönsten Quellen. Ein dreistündiger Fußweg durch die Natur, der entspannt und zugleich lehrreich ist. Tharandt Klingenberg Lehnmühle Die zweite Wanderroute führt Sie entlang der Wilden Weißeritz von Freital über Tharandt und Klingenberg bis zur Talsperre Lehnmühle – den anderen drei ENSO-Wasserkraftwerken. Da lädt so manches malerische Plätzchen zum Verweilen ein. Unsere besondere Empfehlung für eine Wanderung entlang der Roten und der Wilden Weißeritz ist der im Sommer 2005 fertiggestellte ENSO-EnergieErlebnispfad. Auf einem Rundkurs von ca. 40 km von Freital-Hainsberg nach Rabenau, Seifersdorf, Malter über Höckendorf, Obercunnersdorf, Klingenberg, Dorfhain und Tharandt lässt sich die Energielandschaft auf unterhaltsame Weise erkunden. In acht Erlebnisbereichen zeigen anschauliche Modelle den Umgang mit regenerativen Energien. Viel Spaß beim Erkunden der schönsten Quellen des Stroms! 25 6838, Broschüre „Wasserkraft“, 210 x 297 mm - A4, 30.09.2010 Für Interessierte können Führungen durch die Wasserkraftwerke vereinbart werden. Bitte melden Sie sich unter 0351 468-3390. Fotos: Joerg-R. Oesen, Dresden Wolfgang Kramisch, Dresden Pal Hermansen/Getty Images Deutschland René Gaens, Neustadt/Sa. 26 www.diemar-jung-zapfe.de 56.568.0.332.0 6838, Broschüre „Wasserkraft“, 210 x 297 mm - A4, 22.09.2010 ENSO Energie Sachsen Ost AG 01064 Dresden Service-Telefon: 0800 6686868 (kostenfrei) www.enso.de