leseprobe (auszug) - Produktkulturmagazin

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leseprobe (auszug) - Produktkulturmagazin
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ZU OB
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Deutschland 6,90 €
Q1·2016
VILLEROY & BOCH Customer Journeys, die Appetit machen SIR PAUL SMITH Ein persönlicher Blick in die bunte
Welt des britischen Modedesigners BENTLEY Die Vollkommenheit einer Ikone ETIHAD AIRWAYS Fliegen mit Klasse
FONDAZIONE PRADA Kunst unter der Obhut einer Luxusmarke KUSMI TEA Der Seelenschmeichler und sein Weg
zur Digitalen Transformation EU-DATENSCHUTZ Im Gespräch mit Consultix zu Safe Harbor AOL Interview mit
Digital Prophet David Shing
EDITORIAL · 3
2 · EDITORIAL
Thomas Lucas-Nülle
Herausgeber
Temel Kahyaoglu
Herausgeber
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
MONOLOG
ENTSCHEIDUNG.
EIN
Das Leben ist voller Entscheidungen – guter und schlechter. Geht
man dem Wort Entscheidung auf den Grund, offenbart sich sein
Kern. Man will dem Scheiden, der Trennung entfliehen. Man möchte ein Fundament bauen, einen Anfang definieren und eine starke Bindung eingehen. Das Neue soll Bestand haben, eine Zukunft
ermöglichen, die besser und glücklicher ist als das, was man hat.
Dieser Wunsch treibt uns an, und mit jeder noch so kleinen Entscheidung beeinflussen wir das Ganze, die Menschen und Dinge um
uns herum. Getreu dem Konzept des Flügelschlags eines Schmetterlings ist die Kette an Reaktionen unvorhersehbar. Entscheidungen erfordern also Mut und Vertrauen in das Gute, das da auf die
Mutigen wartet.
Doch nach welchen Werten, Erfahrungen und Parametern besiegeln wir unser Schicksal? Tief in uns drin liegt die Wahrheit verborgen. In unserem Kind-Ich steckt die Büchse der Pandora, und
wir sind nun wie Epimetheus gefordert, neben all den Plagen, die
die Entscheidung mit sich bringt, das unterste der Zeus‘schen Geschenke zu erkennen und seinen Wert zu schätzen – die Hoffnung.
Hoffnung ist in jeder Entscheidung der Weg zum Guten für alle.
Es ist so. Das Leben ist so. Das Leben ist Sol. Das Leben ist
Soul. Den Ist-Zustand zu akzeptieren, die Sonne, das Licht zu sehen
und mit der Seele zu denken. Darauf kommt es an. Den Verstand,
das Erwachsenen-Ich einzubinden und die Welt, die Menschen und
die Dinge zu analysieren, vervollkommnet uns und unsere Entscheidungen.
So wie wir als Analysten die Welt der Entscheidungen beeinflussen, so werden wir von der Kunst, der Musik, der Literatur, den
Designern und den Innovatoren reich beschenkt. Wir haben für Sie,
liebe Leserinnen und Leser, unsere Entscheidungen gleichermaßen
von Kopf und Herz leiten lassen und für Sie in den vergangenen drei
Monaten inspirierende Geschichten zusammengetragen.
Ob Sie nun Entscheidungen fällen oder am Bestehenden festhalten, obliegt Ihnen. In beiden Fällen liegt das Potential im Morgen, in der Zukunft. Wir haben die Hoffnung, dass alles gut wird. Es
ist so. Das Leben ist so.
Wir wünschen Ihnen in diesem Sinne viel Freude beim Lesen
und Entscheiden mit der neuen Frühjahrsausgabe unseres Produktkulturmagazins und dem Buch der Analysten.
IST
KEINE
Earl Clement Richard Attlee
(England, 1883 – 1967)
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
SHOP AT STRELLSON.COM
porsche design
Timepieces
911 GT3 RS Kraftstoffverbrauch [ in l/100 km ]:
innerorts 19,2 · außerorts 8,9 · kombiniert 12,7;
CO2-Emission: kombiniert 296 g/km
S P O R T L I C H E P E R F O R M A N C E I N T I TA N
Porsche Design – Men’s Designer Sportswear und Accessories für den Global Business Traveller.
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CHRONOTIMER SERIES 1 DEEP BLUE
Polierter Titanchronograph mit dunkelblauen
Akzenten. Eine Fusion von Eleganz und
Sportlichkeit. Designed in Austria. Swiss Made.
INHALT · 15
14 · INHALT
74
Mit Leidenschaft, Sorgfalt und dem Gespür
für die Bedürfnisse der
Menschen stellt das
Unternehmen Hansgrohe seit 1901 in seiner
Schwarzwälder Ideenschmiede Produkte von
höchster Güte für den
Sanitärbereich her. Eine
Erfolgsgeschichte, die
bereits in der dritten
Generation geschrieben
wird.
RICHARD GROHE
Stellvertretender
Vorstandsvorsitzender
von Hansgrohe
84 20
MIUCCIA PRADA
UND IHR MANN
PATRIZIO BERTELLI
wollen mit ihrer Stiftung
Fondazione Prada vor
allem junge Menschen
für die Kunst begeistern.
BARACK OBAMA
Als Gast in der amerikanischen TVShow „Running Wild with Bear Grylls“
lernte der US-Präsident, wie man in
der freien Natur überlebt.
Der Marsianer
24
Lebensart
44
Seelenschmeichler
54
Wasserspiele
74
Touched by Information
98
Millionen Kilometer
von zu Hause entfernt
Individualismus made by
Villeroy & Boch
Auf den Spuren von
Kusmi Tea
Abtauchen in die Welt
von Hansgrohe
Wie man Menschen mit digitaler
Produktstrategie berührt
Blick in die Sterne
132
Bunte Angebotsvielfalt
154
Alleskönner
160
Wie aus dem Katalog
166
Angekommen im
digitalen Übermorgen
Vom Schreibwaren-Verkäufer
zum Universal-Lieferanten
Werkzeuge für höchste Ansprüche
Perfekter Kundenservice
im Gesundheitswesen
20
32
Food Lover
50
Kreativzone
36
Weinkultur
Zeichen setzen
80
Interview mit David Shing,
AOLs Digital Prophet
Arbeiten, aber bitte mit Flair
Die Estée Lauder-Familie und
ihr verantwortungsvolles Erbe
Stilsicher
Die Kunst trägt Prada
Galaktisch
Yohji Yamamoto designt
für die Raumfahrt
Weltenbummler
Fliegen mit Klasse
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
CHANGES
Into the Wild
Come on, let’s rock’n’roll!
JAMES HOGAN
Präsident und CEO
Etihad Airways
Meister der musikalischen Inszenierung: Kent
Nagano beschert als Generalmusikdirektor der
Hamburger Staatsoper sowie als Chefdirigent des
Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg
seinem Publikum stets Gänsehautfeeling.
TRENDS
Auf Survival-Tour mit
Präsident Barack Obama
WISSENSWERT
148
90
ERFAHRUNGSWERT
Leckeres Essen, das
glücklich macht
Auf Genussreise durch
die Franciacorta
60
Es war einmal ...
120
1001 Nacht
126
Von der Provence in
die Welt hinaus
84
136
Träumen in
Marrakeschs Armen
Himmelwärts
148
Bentley und die
Vollkommenheit
einer Ikone
Temel Kahyaoglu im Gespräch 66
Temel Kahyaoglu im Gespräch 114
mit Nikolas von Haugwitz,
Vorstand und Geschäftsführer
Hawesko GmbH, und
Ina Dittmann, Projektleiterin
bei Hawesko
mit Dirk Lessing, Dirk Knütter
und Dirk Jurkowski
VOICES
Thomas Lucas-Nülle im
Gespräch zu Safe Harbor
142
110
mit Dr. Thilo Weichert
und Andres Dickehut
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
16 · INHALT
70
MENSCHEN
SIR PAUL SMITH
gewährt einen persönlichen
Einblick in seine Designwelt.
Interview mit Designer
Sir Paul Smith
Classic with a Twist
70
Meister der musikalischen
Inszenierung
90
Generalmusikdirektor und
Chefdirigent Kent Nagano im
Interview
Von Ansichten und Einsichten
Das Lebenswerk des
Konrad Rufus Müller
32
102
EMPFEHLUNGEN
Spring Look
158
Hallo, ich bin Jibo!
164
Entdecke sie ...
168
Ich sehe was,
was du nicht siehst ...
170
Gedankenversunken
172
... die Geschichte deines Körpers
Frühlingsfrische
Accessoires mit Stylefaktor
Des Menschen schönes Tun
auf Papier gebracht
RUBRIKEN
EDITORIAL
NEWS
MENSCHEN UND MARKEN
BILDNACHWEISE
IMPRESSUM
02
18
178
178
178
Let's rock'n'roll! David Shing im Interview, wie sich unser digitales Konsumverhalten dank smarter Marken in Zukunft noch weiter verändern wird und
welche Marke ihre Produkte am erfolgreichsten neu erfunden hat.
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
NEWS · 19
18 · NEWS
IBM GEHT
EINKAUFEN
NUR SCHWEBEN
IST SCHÖNER
Der IT-Riese IBM hat die Berliner Digitalagentur Aperto
sowie den Digitaldienstleister Ecx.io mit Hauptsitz in
Düsseldorf aufgekauft. Die neue Tochter soll wie Aperto
Teil des IBM-iX-Networks werden, unter dessen Dach
das Unternehmen seine Aktivitäten im digitalen Marketing, E-Commerce und Plattformgeschäft bündelt.
Mit dem Model X von Tesla
kommt Mitte des Jahres nun
endlich der vielseitige und
sportliche Elektro-SUV des
Hauses auf den deutschen
Markt. Das optische Highlight
sind die platzsparenden und
schicken zweiteiligen Flügeltüren namens „Falcon Wing“. Ein
weiteres interessantes Feature
ist der integrierte HEPA-Filter,
der zuverlässig Pollen, Keime,
Viren und Schadstoffe aus der
Außenluft entfernt und so den
Innenraum effektiv schützt.
www.ibm.com/ibmix
www.tesla.de
PAY WITH GOOGLE
Google will das mobile Bezahlen einfacher machen. Dabei helfen soll die App „Hands Free“, die sich im Moment in der Testphase befindet. Alles, was man als Nutzer dann noch tun muss, ist, dem Verkäufer zu sagen, dass man mit Google bezahlen
möchte. Dieser identifiziert den Kunden anhand der Abfrage der Initialen und eines im Hands-Free-Profil eigens hinterlegten Fotos, das Smartphone muss dabei nicht aus der Tasche geholt werden. Per Bluetooth, WLAN und den Ortungsdiensten
des Smartphones stellt die App fest, ob ein Geschäft in der Nähe ist, bei dem per Hands Free gezahlt werden kann.
www.zeit.de
DATEN FÜR DIE
EWIGKEIT
FLEXIBLER
UV-HAUTSENSOR
Die führende dermatologische
Hautpflegemarke des L’OréalKonzerns, La Roche-Posay, bringt
voraussichtlich in den kommenden Wochen einen flexiblen Hautsensor namens „My UV Patch“
auf den Markt. Dieser besteht aus
einem elektronischen System,
das sich auf einem weichen und
selbstklebenden Film befindet.
Der Patch enthält photosensitive
Farbstoffe, die die eigene Hautfarbe als Basis berücksichtigen.
Die veränderte Farbe des Patches
gibt die Intensität der Sonneneinstrahlung wieder. Mithilfe der
dazugehörigen App kann der
Verbraucher ein Foto des Patches
hochladen und den Grad der
UV-Strahlung, dem der Träger
ausgesetzt ist, analysieren lassen.
www.loreal.de
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
Wissenschaftler der Universität von Southampton haben
eine neue Form der Informationsspeicherung gefunden,
mit der das menschliche Wissen für Milliarden von Jahren
erhalten werden kann. Die besonderen Eigenschaften von
Glas machen es möglich, Daten quasi für die Ewigkeit zu
bewahren. Mithilfe von Nanostrukturen werden Musik, Bilder und Videodateien in winzige Glasscheiben eincodiert.
www.southampton.ac.uk
SPRACHTALENT
Der Arbeitsalltag ist international geworden. Xerox’ neueste Innovation möchte uns genau dabei unter die Arme greifen. Der
„Easy Translator Service“ ist ein neues, Cloud-basiertes Übersetzungssystem, das es den Nutzern ermöglicht, Dokumente via
ConnectKey Xerox Drucker, Webportal oder App hochzuladen und sie dann in mehr als 40 Sprachen übersetzen zu lassen.
Schickt man beispielsweise ein englisches Dokument ab, erhält der Empfänger die übersetzte Version in der gewählten Sprache, sei es Französisch, Russisch oder Mandarin. Und das alles, ohne den Aufbau des Dokuments zu verändern.
www.entrepreneur.com
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
TRENDS · 21
20 · TRENDS
INTO
THE
WILD
Auf Survival-Tour mit
Präsident Barack Obama
VON ANJA FAHS
I
n der majestätischen Wildnis Alaskas bietet sich ein eher ungewöhnliches Bild: Wo bislang nur Bären
im Fluss Lachse fangen und Wapitis
friedlich grasen, wandert plötzlich
Barack Obama, der Präsident der Vereinigten Staaten, durch die atemberaubende Landschaft des nördlichsten
Bundesstaates der USA. An seiner Seite der Survival-Experte Bear Grylls, der
Obama auf seine Anpassungsfähigkeit
in der Natur testen und ihm zeigen will,
wie man in der Wildnis überlebt.
Gefilmt wurde der Trip für Grylls Survival TV-Show „Running Wild with
Bear Grylls“. Obamas Auftritt in der
Sendung ist Teil der Umweltkampagne des Präsidenten, mit der er auf die
Folgen des Klimawandels aufmerksam machen will. Die Eingriffe des
Menschen beeinträchtigen das Klima
auf unterschiedliche Weise und viel
schneller als gedacht, bestätigte Obama
bei einem Delegationsmeeting in Anchorage, Alaska, während seiner dreitägigen Reise an den Rand der Arktis.
„Der Klimawechsel ist nicht länger ein
Problem irgendwo weit weg. Es passiert hier, und es passiert jetzt.“
Die Wanderung mit Bear Grylls
durch Alaska bot dem Präsidenten
nicht nur die Möglichkeit, die klimatischen Veränderungen in der Natur zu
beobachten, er hatte auch Gelegenheit,
seine abenteuerliche Seite auszuleben. »
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
US-Präsident Barack Obama und Survival Coach Bear Grylls
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
TRENDS · 23
22 · TRENDS
Als sie ein Stück einem Flusslauf folgen, lernt Barack Obama seine erste
Survival-Lektion und erfährt, was man
alles in der Wildnis essen kann. „Ich
habe die Dinge gesehen, die Bear so
isst. Aber ich hoffe, wir finden etwas,
dass keine Beine und Augen mehr hat
– also etwas, das nicht ganz so deutlich wiederzuerkennen ist“, beschreibt
Barack Obama die Aussicht auf seine
erste selbst erbeutete Mahlzeit. „Okay,
flippen Sie jetzt nicht aus ...“, warnt
Bear Grylls seinen Gast, als er einen
in Moos gewickelten Lachs aus seinem
Rucksack holt, den er unterwegs am
Fluss gefunden und eingepackt hat. „Er
ist von einem Bären angefressen worden“, erklärt Bear und erzählt, dass die
Bären zu Feinschmeckern werden, ziehen die Lachse in großen Schwärmen
die Flüsse hoch und es herrscht Überfluss an Beute. Dann fressen die Tiere nur den Rogen der Fische und die
kalorienreichen fetten Teile, wie beispielsweise die Haut, Eingeweide und
den Kopf. Der Rest des Fleisches bleibt
für Bear Grylls und den Präsidenten als
Mittagessen. Auf einem flachen Stein
gebraten, schmeckt der Alaska-Lachs
Obama tatsächlich sehr. Bear zeigt
ihm außerdem, wie man Tee aus Weidenkätzchen kocht, sich in der Natur
orientieren kann, und beide sprechen
über ganz alltägliche und persönliche Dinge. So beispielsweise über ihre
Familien, wie es ist, Vater zu sein, die
nächsten Präsidentschaftswahlen, welche Sorgen und Ängste sie gemeinsam
haben, wie man seine Arbeit und das
Privatleben unter einen Hut bekommt
und natürlich auch über die Einwirkungen des Menschen auf die Natur.
Hier kennt sich Bear Grylls bestens
aus, denn er reist für seine Show regelmäßig in viele abgelegene Gebiete der
Welt und sieht, wie sich die bisher unberührte Natur verändert, sobald der
Mensch dort eingreift.
Es gibt kaum einen einsamen Platz
der Erde, den der ehemalige SAS-Soldat noch nicht besucht hat. Edward
Michael Grylls, genannt Bear Grylls,
stammt aus Nordirland. Nach seiner
Zeit bei einer Sondereinheit des britischen Militärs ist er zum Abenteurer,
Dokumentarfilmer,
Pfadfinderleiter
und Autor geworden. Im Jahr 1998 bestieg Grylls im Alter von 23 Jahren als
jüngster Brite den Mount Everest. 2007
überflog er genau dieses Bergmassiv als
erster Mensch erfolgreich mit einem
Motorschirm.
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
Grylls moderierte einige Dokumentationen für den Discovery Channel Europe. Beispielsweise die Sendung
„Man vs. Wild“, die in Deutschland unter dem Titel „Ausgesetzt in der Wildnis“ ausgestrahlt wird. In dieser Serie
zeigt Grylls, wie man in der Wildnis
überleben und von dort zurück in die
Zivilisation finden kann. Seit Juli 2014
strahlte der Sender NBC in den USA
die Sendung „Running Wild with Bear
Grylls“ aus (in Deutschland auf dem
Sender DMAX unter dem Titel „ Bear
Grylls: Stars am Limit“), in der er berühmte Persönlichkeiten für zwei Tage
mit in die Wildnis nimmt. Darunter
bisher zum Beispiel Hollywood Stars
wie Zac Efron, Channing Tatum, Kate
Hudson, Ben Stiller oder Kate Winslet
– und jetzt auch Barack Obama, der
die Sendung für seine Umweltkampagne nutzt. „Er sagte, es wären die besten
Tage seiner Präsidentschaft gewesen“,
freut sich Grylls.
Während seines dreitägigen Besuches in Alaska lernte der Präsident
nicht nur Überlebenstechniken in der
Natur von Bear Grylls, er informierte
sich grundlegend über das Leben am
Polarkreis und die Bewohner. „Ich
hatte die Gelegenheit, viele wilde und
schöne Dinge in Alaska zu sehen und
sie mit dem ganzen Land zu teilen.
Aber in diesen atemberaubend schönen Szenerien liegt auch eine sehr
ernste Realität – und es ist Tatsache,
dass der Klimawandel vor unseren Augen stattfindet“, sagt Obama und beschreibt seinen Flug über Kivalina Island, eine arktische Insel, deren einzige
Stadt langsam im Meer versinkt. Verursacht durch den steigenden Meeresspiegel und die voranschreitende Erosion. Bisher waren viele Küsten durch
das Eis vor Erosion geschützt, jetzt ist
das Eis jedoch verschwunden.
Während Grylls und Obama auf
ihrem Trip versuchen, tunlichst Bären
aus dem Weg zu gehen, führt sie ihr
Weg zu einem Gletscher. Mit enormer
Kraft dringen Gletscher in die Landschaft ein. Doch so beeindruckend sie
auch sind – ihr Ende ist absehbar, weltweit ziehen sie sich zurück, nicht nur in
Alaska. So konnte Barack Obama hier
auf einen Felsen klettern, der vor zehn
Jahren noch vom Gletscher bedeckt
war. Die steigenden Temperaturen
wirken sich fatal auf die Geologie der
Berggebiete aus, denn der dauerhaft
gefrorene Boden der Arktis wird instabil. Erdrutsche und Bergabgänge sind
Seit vielen Jahren
macht sich USPräsident Barack
Obama stark für den
Klimaschutz. In der
amerikanischen TVShow „Running Wild
with Bear Grylls“
äußert er sich dazu
sehr persönlich und
wagt sich sogar
48 Stunden unter der
Obhut von SurvivalExperte Bear Grylls in
die Wildnis Alaskas.
die Folge. Grylls und Obama wissen,
wie wichtig es ist, die Schönheit Alaskas für die kommenden Generationen
zu bewahren.
Aber dem Umweltschutz stehen
auch ganz konkrete ökonomische Interessen gegenüber. Alaska gehört zu
den wirtschaftlich erfolgreichsten Bundesstaaten der USA. Die Quelle des
Reichtums stellen die Ölvorkommen
dar, die rund 85 Prozent der staatlichen Einnahmen ausmachen. Wegen
der großen Waldgebiete ist die Holzund Papierindustrie eine wichtige Einnahmequelle. In den Bergen werden
wertvolle Metalle abgebaut. In Alaska
gibt es Kohlevorkommen und eine
1968 entdeckte Erdöllinie. Diese verschafft Alaska und der Trans-AlaskaPipeline eine wichtige Rolle auf dem
Welt-Rohölmarkt. Das sind alles wirtschaftliche Interessen, die nicht immer
mit dem Umweltschutz Hand in Hand
gehen.
Durch Alaskas Fischerei werden
überwiegend Lachs und Kabeljau exportiert – dies ist der Teil der Industrie,
der den Klimawandel am deutlichsten
zu spüren bekommt. Sie begrüßen Barack Obamas Bemühungen für einen
stetigen Kampf gegen den Klimawandel und wissen, dass dies eine der größten Herausforderungen ist, denen wir
uns in diesem Jahrhundert gegenübersehen. „Ich liebe Alaska und habe so
viele inspirierende Leute hier getroffen.
Für sie müssen wir weiter gegen den
Klimawandel angehen – und auch für
uns“, twittert Barack Obama am letzten Tag seiner Alaska Reise. „Ich hoffe,
wir haben hier etwas zusammen erlebt,
das ihm ein Lächeln auf sein Gesicht
zaubert, welches eine Weile anhalten
wird“, sagt Bear Grylls zu ihrem gemeinsamen Abenteuer.
www.beargrylls.com
www.nbcnews.com
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
24 · ERFAHRUNGSWERT
ERFAHRUNGSWERT · 25
DER MARSIANER
Millionen Kilometer von zu Hause entfernt
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
ERFAHRUNGSWERT · 27
26 · ERFAHRUNGSWERT
VON SANDY STRASSER
A
ls Alfred Newman 1933 ein
nur wenige Takte langes Musikstück schrieb, konnte er
noch nicht ahnen, dass sein Werk eines Tages als weltbekanntes Synonym
für großes Kino stehen würde: die Fox
Fanfare der weltberühmten 20th Century Fox-Filmstudios. Genau wie sie, so
verkörpert auch das Logo mit der großen „20th“ und den sich bewegenden
Scheinwerfern die Tradition des mittlerweile legendären Medienkonzerns.
Bis heute sind mit diesem Namen
zahlreiche große Hollywood-Legenden
verbunden, wie Spencer Tracy, Shirley
Temple, Joan Collins, Elizabeth Taylor
und viele andere. Bei dem ScienceFiction-Streifen „Der Marsianer“ in
Zusammenarbeit mit Meisterregisseur
Ridley Scott hat man in Sachen Equipment vergangenes Jahr neue Wege beschritten und für die Produktion und
ebenso in der Geschichte Mini-ActionKameras der US-amerikanischen Firma
GoPro eingesetzt, was bisher einzigartig ist für Hollywood-Filme. Das Ergebnis sind Szenen voller Spannung und
Intensität in neuer Dimension.
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
Wir schreiben das 21. Jahrhundert.
Während einer bemannten Raummission zum Mars wird Botaniker und
NASA-Astronaut Mark Watney alias Matt Damon bei einem gewaltigen
Sandsturm fortgerissen. Seine Kollegen glauben, er sei ums Leben gekommen und verlassen den Planeten ohne
ihn. Watney aber hat überlebt und versucht, nun vollkommen auf sich allein
gestellt, auf dem unwirtlichen Planeten
zu überleben. Mit seinem Einfallsreichtum, Überlebenswillen und dem
Wenigen, das er hat, findet er schließlich einen Weg, der Erde zu signalisieren, dass er noch am Leben ist. Millionen Meilen entfernt arbeiten die NASA
und ein Team von internationalen
Wissenschaftlern unermüdlich daran,
den „Marsianer“ heimzuholen. Gleichzeitig planen seine Crewmitglieder
eine waghalsige, wenn nicht gar aussichtslose Rettungsmission. Während
dieses Vorhaben allen Beteiligten unglaublichen Mut abverlangt, rückt die
Welt zusammen, um Watneys Rückkehr sicherzustellen. Der Hollywood
Regisseur Ridley Scott konnte für sein »
Schauspieler Matt Damon
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
ERFAHRUNGSWERT · 29
28 · ERFAHRUNGSWERT
neues Action-Abenteuer, das auf dem gleichnamigen Bestseller von Andy Weir basiert, neben
Hauptdarsteller Matt Damon ein hochkarätiges
Starensemble gewinnen wie beispielsweise Jessica
Chastain, Kristen Wiig, Kate Mara, Michael Pena,
Jeff Daniels, Chiwetel Ejiofor und Donald Glover.
Mit der Integration der GoPro-Kameras zeigen
er und Fox innovative neue Aufnahmen. So verwendete Scott die Kameras, um kreative neue Perspektiven einzufangen und den Zuschauer somit
noch tiefer in die Geschichte von einem Leben auf
dem Mars zu ziehen. „Wir haben GoPros in einigen
der größten Szenen genutzt, und sie ermöglichten
es uns nicht nur, die Intensität und Spannung dieser
Momente einzufangen, sondern auch, eine intime
Nähe mit den Charakteren selbst herzustellen“, sagt
Ridley Scott. „Technologien wie GoPro erlauben es
Filmemachern, die Art, wie Geschichten im Kino
erzählt werden, noch stärker voranzubringen und
Zuschauern neue Blickwinkel und Ebenen zu zeigen, die sehr fesselnd sein können.“*
Anfangs wurden die Kameras bei der Produktion nur zur Requisite im Set eingesetzt, um sie
als Standardausrüstung an den Raumanzügen der
Astronauten zu befestigen. Als Scott allerdings das
Filmmaterial sah, entdeckte er deren besonderen
Perspektiven, die den Überlebenskampf des Astronauten Mark Watney auf dem Mars aus direkter
Nähe zeigen. Dadurch wurden sie ein viel größerer
Teil der Produktion, als es ursprünglich geplant
war. „Ich nutzte die Kameras plötzlich ganz anders
als gedacht“, fügte Scott hinzu. „Sie wurden eine
eigene Figur im Film. Sie waren direkt an den Astronauten befestigt, und Matt nimmt in der Rolle
sogar sein Videotagebuch damit auf. Kleine Details
halfen, bestimmte Aspekte der Geschichte weiterzuerzählen und dieser Welt eine neue, besonders
authentische und vertraute Ebene hinzuzufügen.“*
Der Film dürfte GoPro in Sachen Verkaufszahlen
damit einen im wahrsten Sinne des Wortes galaktischen Schub nach vorne verschafft haben. Seit dem
18. Februar ist „Der Marsianer“ auf Blu-ray und
DVD im Handel erhältlich. »
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
*Quelle: Pressemitteilung GoPro vom 2. Oktober 2015
Schauspieler Matt Damon
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30 · ERFAHRUNGSWERT
GoPro Inc. transformiert die Art, wie Menschen ihr Leben
aufzeichnen und teilen. Was mit der Idee begann, Athleten
dabei zu helfen, sich selbst bei ihrem Sport zu dokumentieren, hat sich zu einer weit verbreiteten Lösung entwickelt,
wie Menschen sich selbst bei ihren Lieblingsaktivitäten aufzeichnen. Egal, ob extrem oder Mainstream, Profi oder Hobby-Nutzer – GoPro ermöglicht es der Welt, ihre besonderen
Momente festzuhalten und zu teilen. Und im Gegenzug hat
die Welt dabei geholfen, GoPro zu einer der aufregendsten
und richtungsweisenden Firmen unserer Zeit zu machen.
Seit dem Börsengang des Unternehmens 2014 widmet sich
Gründer und CEO Nick Woodman wieder der Entwicklung
neuer Produkte. Im Juli präsentierte das Unternehmen eine
kleinere, leichtere Kamera, genannt Session, die das vormals
rechteckige Design durch ein würfelförmiges ersetzt. Er kündigte zudem an, dass seine Firma bald ihren ersten Quadrokopter enthüllen wird, mit dem GoPro schnell in die sich
rasant entwickelnde Dronen-Industrie aufsteigen will.
Wo ließe sich Zeitgeschichte
besser schreiben als an einem
Ort, der viel zu erzählen hat:
1910 wurde die Sternwarte in
der renommierten Uhrmacherstadt Glashütte erstmals in Betrieb
genommen. Knapp 100 Jahre
später bescherte ihr der Wiederaufbau durch die Firma WEMPE
große Aufgaben: Mit der Einrichtung der einzigen Prüfstelle
Genießen Sie den Rausch der Tiefe
bereits an Land.
www.gopro.com
www.fox.de
DIGITALE
TRANSFORMATION
Kurzporträt censhare
Nick Woodman
Gründer und CEO GoPro
CENSHARE UND GOPRO
GoPros Ziel ist es, sich von einem Produkthersteller in ein internationales Medienunternehmen zu verwandeln. Dazu gehört
es, Videos in gleichbleibender Qualität zeitnah zu produzieren,
den mit GoPro-Geräten generierten Content zu entdecken und
einen höheren Prozentsatz dieser Inhalte online zu stellen. Mit
censhare hat GoPro das geeignete System zur Verwaltung, Produktion und Veröffentlichung aller Videos gefunden. censhare
ermöglicht heute eine hochgradig skalierbare, extrem flexible
und offene Lösung, die für alle Ein- und Ausgangskanäle offen
ist.
censhare ist eine internationale Software-Firma mit Niederlassungen in Deutschland, Schweiz, UK, USA, Frankreich
und Indien, die Unternehmen dabei hilft, mittels technologischer Innovation die nächste Generation der digitalen
Kommunikation zu beherrschen. censhare ist die integrierte Software-Lösung, die es Unternehmen ermöglicht,
ihre Kommunikation zu managen, jegliche Information zu
integrieren, alle Maßnahmen zu optimieren und ihre Zielgruppen über digitale und analoge Kontaktpunkte zu begeistern. Innovativ verbindet das Unternehmen Menschen
mit Inhalten und Prozessen und ermöglicht so intelligente
Business-Kommunikation. Die Software-Firma verwandelt
Unternehmensanforderungen in Lösungen für treffsichere Kommunikation und begeisterte Kunden und bereichert
damit den gesamten Lebenszyklus der Kommunikation und
macht Customer Journeys verständlich. Das Ergebnis ist ein
effizientes und flexibles System, das Unternehmenskommunikation in Echtzeitinteraktion verwandelt, Kundenbindung und Engagement steigert und dabei Zeit und bis zu 40
Prozent der Marketingkosten einspart. Weltweit vertrauen
führende Unternehmen und Marken auf censhare, um ihre
Kommunikation zu integrieren und automatisieren und so
begeisternde Kundenerlebnisse zu schaffen. Das Kundenund Projektportfolio umfasst nahezu alle Branchen und
Unternehmensgrößen, unter anderem Burda, Condé Nast,
Deutsche Bank, Dyson, General Motors, Hearst UK, GoPro,
Kohl’s, McCann, Migros, REWE, Swiss Re und Vitra.
www.censhare.com
WEMPE ZEITMEISTER Sport Taucher Chronograph CERMET in Edelstahl
mit Automatikwerk. Für € 3.575 exklusiv erhältlich bei Wempe.
Verwaltung: Gerhard D. Wempe KG, Steinstraße 23, 20095 Hamburg
An den besten Adressen Deutschlands und in London, Paris, Madrid, Wien, New York und Peking.
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
nach deutscher Chronometernorm
und der Etablierung der WEMPE
Uhrmacherschule bildet die Sternwarte in Glashütte heute den perfekten Produktionsstandort für die
Armbandchronometer der WEMPE
GLASHÜTTE ∫/SA Kollektion.
32 · WISSENSWERT
WISSENSWERT · 33
COME ON,
LET'S ROCK'N'
ROLL!
Interview mit David Shing, AOLs Digital Prophet
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PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
WISSENSWERT · 35
34 · WISSENSWERT
VON NICOLE KIDD
A
lles wird mobil, virtuell und in naher Zukunft werden
Computer unsere Jobs übernehmen. Doch nicht so
schnell. AOLs digitaler Prophet David Shing packt einige Teile der „digitalen Story“ in ihren Kontext und gewährt
einen Einblick darin, wie sich unser digitales Konsumverhalten dank smarter Marken anpasst und allgegenwärtige Geräte Brücken über Bild, Ton, Bewegung, Berührung, Gefühl und
Geruch zu einer tieferen, emotionalen Erfahrung bauen.
David, skizzieren Sie ein Profil des digitalen Verbrauchers
der nahen Zukunft, sagen wir 2020. In einem Interview
auf dem Digital CMO Summit 2012 sagten Sie, wir würden wieder menschlicher werden. Sie sagen voraus, dass
Analyse-Technologie für Gestik und Emotionen von Firmen wie Affectiva, Spezialist für Gesichtserkennung, und
BeyondVerbal, ein Pionier für Stimme und Intonation, es
Computern ermöglichen würden, immer menschlicher zu
werden. Wie wird sich das auf unser Verhalten auswirken?
Welchen Einfluss nimmt es auf unseren digitalen Konsum?
DAVID SHING: Technologie beeinflusst unser Verhalten
absolut. Man muss sich nur das Entstehen des „Tech-Neck“,
des Technik-Genicks sozusagen, anschauen, angespornt von
einer Generation, die ständig von dem Gerät in der Hand
abgelenkt wird. Technologie verändert allerdings nicht unser
Bedürfnis – unser menschliches Bedürfnis. Wenn wir von
Menschen lernen, vor allem von jenen mit mobilen Geräten,
können wir die Beziehung zu ihnen und wie wir mit ihnen
in Kontakt treten, verändern. Klassische Werbung fördert
Verbindungen, die auf bewusstem Branding beruhen, doch
wir bewegen uns hin zu einer Welt, in der Maschinen unser Verhalten, den Standort, die Stimmung und den Kontext
erlernen, und so können wir diese Beziehung herausfordern
und uns zu einer Welt entwickeln, in der Fürsprache über
Bekanntheit regiert und wir uns Menschen auf neue Art und
Weise nähern. Den Leuten Tauschwert durch Informationen
oder Entertainment oder Services anzubieten – wann, wo,
was, warum – wird unsere digitalen Konsumgewohnheiten
verändern.
Im Januar dieses Jahres beschrieben Sie, wie die intensive
Erfahrung der virtuellen Realität unser Sehverhalten als
Zuschauer im Kino verändern wird. Meinen Sie, statt stillzusitzen, könnten wir uns bewegen und vielleicht sogar mit
sorgfältig positionierten Marken im digitalen Raum interagieren? Oder stellen Sie sich eher individuelle Erfahrungen vor, bei denen jeder Verbraucher zum Protagonisten in
seinem eigenen Drehbuch wird, aber dies im gemeinschaftlichen Rahmen eines Kinosaals? Wie wird man verschiedenen Generationen von Konsumenten im selben Raum
gerecht?
D. S.: Einige sagen, dass Mobilität alles ist. Ich würde das umdrehen und behaupten, dass alles mobil ist. Die
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Macht des mobilen Gerätes, das immer eingeschaltet, immer mit dabei,
immer eingeloggt ist, ist der Schlüssel
zur Zukunft dieser Plattform. Und es
geht weit über das bescheidene Telefon
und unsere Gesten hinaus und dringt
in jeden Teil unseres bewegten Lebens
ein, durch eine tiefere Verbindung der
Gemeinschaft, Kommunikation, Bildung, Haushalt, Gesundheit, Geld, Sicherheit, Arbeit, Spiel, Unterhaltung,
Nutzen und Konversation. Da immer
mehr Geräte immer facettenreicher
werden, erfassen sie viele Dynamiken
aus den eigenen, personalisierten Daten, manchmal messen sie Dinge, ohne
zu wissen, was sie mit diesen Informationen machen sollen. Allerdings werden Services, die Daten in einen vorhersehbaren und elegant vereinfachten
Kontext bringen, gewinnen.
Welchen Teil der digitalen Landschaft
finden Sie persönlich am aufregendsten?
D. S.: Unabhängig von physikalischer oder digitaler Technologie, ist
die Qualität des Designs das Thema,
welches ich am spannendsten findet.
Design ist das erste, was eine Verbindung mit den Menschen herstellt, und
je besser, je ansprechender das Design
ist, desto tiefer ist die Beziehung. Allerdings erinnere ich mich immer an Leonardo da Vinci, der sagte: „Einfachheit
ist die höchste Stufe der Vollendung“,
und jetzt, da immer mehr Technologie
auf kleinere, vielformatige Bildschirme
gelangt, kann ich diesem Zitat nur vollumfänglich zustimmen.
Sie sind ein vielgefragter, weltreisender Sprecher und Benutzer von nützlichen Marken und Apps, die Ihr Leben
bereichern. Welche globalen Marken
stechen durch kontinuierliche Experimentierfreude heraus, wenn es darum
geht, die Konsumenten von morgen
digital und sinnvoll zu beschäftigen?
D. S.: Ich bin ein Fan von Marken,
die den Unterschied von Wert und
Werbung erfassen. Besonders, wenn es
um die Vernetzung verschiedener Ge-
räte geht. Es gibt eine Menge Marken,
die sich darauf verstehen. Modemarken wie Nike und adidas ermöglichen
sehr persönliches und individuelles
Erleben von Themen, die Menschen
interessieren. Oder Lego, die Einflüsse von Menschen aufnehmen, die ihre
Produkte hacken und ihre neuen Ideen der „Crowd“ zur Abstimmung vorlegen. Selbst CPG-Firmen wie P&G
und Unilever leisten ausgezeichnete
Arbeit, indem sie kulturellen Wandel
als Marketing reflektieren und tiefgreifende Storys und Erfahrungen schaffen, die der DNA ihrer Kernmarke zu
entsprechen scheinen. Sie alle fragen
zuerst nach dem „Warum“ und nicht
nur dem „Wie“ und „Was“, und das ist
inspirierend, weil der Nutzen für die
Menschen neue Produkte, individuelle
Erfahrungen, tieferes Wissen, emotionale Verbindungen oder auch nur ein
großer Spaß sein könnten, der die humane Erfahrung bereichert.
Welche Marke hat ihre Produkte am
erfolgreichsten wieder beziehungsweise neu erfunden und warum?
D. S.: Es gibt viele Beispiele von
Marken, die ihre Produkte erfolgreich neu erfinden. Solche, die den
Fokus auf das Warum vor dem Was
und Wie legen und etwas entwickeln,
mit dem Menschen auf neue Weise in
Verbindung treten können. Nespresso
konzentrierte sich auf Komfort, Sodastream auf Design, Nike auf Community, Apple auf ein Ökosystem, Toms
Schuhe auf Großzügigkeit, Coca-Cola
zelebrierte Individualität, Bang & Olufsen konzentrierte sich ebenfalls auf
Design, Mini-Cooper auf Perzeption.
Jede dieser Marken konzentriert sich
auf etwas, das im Kern ihrer MarkenDNA lag, und übertrug das auf die
Neuerfindung der Produkte, die sie
bereits entwickelt hatte, aber nun mit
größerem Zweck und Wert.
Ich würde allerdings sagen, dass
die Marke, die sich am erfolgreichsten
neu erfunden hat, AOL ist. In nur ein
paar Jahren hat sich das Unternehmen,
das allen als Internetprovider, der Menschen mit dem Netz
verbindet, bekannt war, zu einer Firma gewandelt, die an der
Schnittstelle von Kultur agiert und Marken wie die Huffington Post, Makers.com oder Engadget aufbaut, die Inhalte erstellt und Leute damit über Code den Dingen näher bringen,
die sie lieben. Das zu beobachten war schon ziemlich cool.
Sie haben noch keine Kinder, doch wie würden Sie die Interaktion mit Ihrem Kind stärken? Welche Marke nutzt
Technologie am sinnvollsten, um die digitalen Konsumenten von morgen auf das Leben vorzubereiten?
D. S.: Ich nehme an, dass die Interaktion mit Kindern auf
einer sehr instinktiven Ebene glücklich sein muss. Seien Sie
präsent, kindlich und offen. Es gibt aber Marken, die versuchen, Neugier und Forschergeist der Kinder zu wecken. Lego
Robotics und Fisher-Price „Code-a-Pillar“ entwickeln beide
echte Produkte, die Kinder dazu ermutigen, auf eine Art und
Weise mit ihnen zu spielen, die ihnen hilft, die Macht des
Codes zu begreifen. Das Ätherische fließt in die praktische
Handhabung ein.
Wenn Sie die Zeit zurückdrehen könnten, welche Erfahrung würden Sie gerne noch einmal machen? Und wenn Sie
die heutige Technik hätten, wie würde diese dieses Erlebnis
verändern? Wenn Sie die Zeit vorspulen könnten, welche
Erfahrungen würden Sie dann gern in naher Zukunft machen? Wann und wie werden wir das erleben?
D. S.: Ich verbringe ein paar Tage im Monat (nicht hintereinander) ohne Technologie und praktiziere die verlorene Kunst der menschlichen Präsenz. Anstatt lange Playlisten mit Musik ohne Anfang und Ende zu erstellen, liebe ich
die Tradition, Alben von vorne bis hinten anzuhören, in der
vom Künstler intendierten Reihenfolge. Vielleicht ist das die
Erfahrung, auf die ich in naher Zukunft hoffe und die ich
glücklicherweise in diesem Moment erlebe. Wie fabelhaft.
www.shingy.com
www.aol.com
DAVID SHING
David Shing „Shingy“ wird in Australien geboren und wächst
als eines von zehn Kindern in einem Haus mit zwei Zimmern
auf. Er hat den größten Teil seines Erwachsenenlebens in der
digitalen Welt verbracht und sowohl für große als auch kleine,
kreative Unternehmen gearbeitet. Bei AOL war er zunächst Europa-Chef für Media und Marketing, bevor er seine jetzige Rolle
als AOLs digitaler Prophet in New York City annahm.
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
44 · ERFAHRUNGSWERT
ERFAHRUNGSWERT · 45
LEBENSART
Individualismus made by Villeroy & Boch
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
46 · ERFAHRUNGSWERT
ERFAHRUNGSWERT · 47
VON SANDY STRASSER
W
ie kaum eine andere Premium-Marke ist der Keramikhersteller Villeroy & Boch tief in der europäischen Kultur verwurzelt. Das Unternehmen hat
es verstanden, seine Identität zu wahren und dabei dennoch
mit der Zeit zu gehen. Innovationskraft, Stil und Design sind
die Werte, von denen sich Menschen weltweit inspirieren lassen und die ihnen die Freiheit geben, ihr Zuhause individuell
zu gestalten. Wie man dessen ganzheitliches Markenkonzept
im Handel und online erleben kann, erklären uns Thomas
Ochs, CIO der Villeroy & Boch Gruppe, und Béatrice Jungblut,
die als Marketing Director verantwortlich ist für das Corporate Marketing und die Online Unit des Unternehmens.
Wie gestaltet sich eine klassische Customer Journey bei Villeroy & Boch?
BÉATRICE JUNGBLUT: Die klassische Customer Journey
gibt es eigentlich gar nicht. Sie kann im Bereich Tischkultur
über einen Kontakt in den Sozialen Medien, über unsere Internetseite oder den Besuch einer Tischkultur-Filiale beginnen und dank unserer Cross Channel-Services im Onlineoder stationären Handel enden. Bei der Customer Journey
im Bereich Bad und Wellness spielen unsere Handelspartner
eine zentrale Rolle. Sie beginnt zwar ebenfalls häufig online,
wo sich Kunden in den Sozialen Medien oder auf unserer
Webseite informieren können, sie endet in jedem Fall bei unseren Partnern im Handel.
Welche Plattformen haben Ihrer Meinung nach eine immer
stärkere Bedeutung für europäische Industrieunternehmen, wenn es um erfolgreiche Markenführung im Onlinebereich geht?
B. J.: Von großer Bedeutung ist unsere Endverbraucherseite, auf der sich der Kunde umfassend über unsere Produkte aus beiden Unternehmensbereichen informieren kann.
Aber immer wichtiger werden für uns auch die Sozialen Medien wie Facebook und Instagram, wo wir mit dem Kunden
in Dialog treten und ihm Inspirationen visueller Natur bieten. Bedeutsam sind zudem Blogger Relations.
Wie sieht in diesem Zusammenhang die Zukunft des ECommerce aus?
THOMAS OCHS: Dem E-Commerce kommt als Ergänzung der stationären Vertriebswege – in der Tischkultur zum
Beispiel unsere eigenen Geschäfte – eine immer größere Bedeutung zu. Unserem eigenen E-Commerce auf der einen
Seite und Handelsplattformen und Marktplätzen auf der anderen Seite. Insbesondere in Ländern wie den USA, in denen
das stationäre Vertriebsnetz nicht so engmaschig ist wie beispielsweise in Deutschland, schaffen wir als Marke über den
E-Commerce eine enge Bindung zum Endverbraucher, die
für unseren Erfolg wichtig ist. »
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
ERFAHRUNGSWERT · 49
48 · ERFAHRUNGSWERT
sich schon bei der Planung ein sehr genaues Bild von seinem
künftigen Badezimmer machen kann. Mithilfe einer 3-DBrille kann dem Kunden sein geplantes Bad sprichwörtlich
vor Augen geführt werden, er kann sich darin bewegen und
es aus verschiedenen Perspektiven betrachten.
Wie ist dahingehend die Akzeptanz aus dem B2B- und
B2C-Umfeld?
T. O.: Sehr gut. Wir haben die 3-D-Brille im vergangenen
Jahr auf der ISH vorgestellt – das Feedback war außerordentlich gut. Derzeit befinden wir uns im Roll-out: Bislang kann
man das virtuelle Badezimmer per 3-D-Brille in unserem
House of Living in Lübeck sowie bei einem Großhändler in
Dülmen testen. Weitere – auch internationale – Standorte
folgen. Für unsere Händler ist dies ein außergewöhnlicher
Service, den sie dem Kunden bieten können.
Auch bei der reinen Herstellung von Produkten lassen sich
immer kürzere Innovationszyklen beobachten. Welche
neuen Produktionsverfahren sind für Ihr Unternehmen
spannend?
T. O.: Ein Beispiel ist hier der 3-D-Druck, den wir in der
Produktentwicklung neuer Tischkultur-Prototypen bereits
einsetzen. Vorteile sind hier ein geringerer Zeitaufwand und
dass wir die Maße des Produkts vorab genau bestimmen
können.
Welche Visionen haben Sie für Villeroy & Boch für die
kommenden fünf bis zehn Jahre?
B. J.: Wir sehen uns weiterhin führend im Bereich Keramikkompetenz sowie im Keramikumfeld in den Bereichen
digitale Markenführung und Cross Channel-Angebote.
Béatrice Jungblut ist seit 2014 als
Marketing Director unter anderem verantwortlich für die Online Unit bei der
Villeroy & Boch AG. Von 2012 bis 2013 war
sie als Marketing Director DACH verantwortlich für Produkt Marketing, Promotion,
PR und Trade Marketing bei Sony Pictures
Home Entertainment GmbH. Zuvor hielt
sie verschiedene Marketingpositionen inne
– vom Assistant Product Manager
bis zum International Marketing Director
im In- und Ausland bei der
Henkel AG & Co. KGaA.
Welchen Stellenwert hat die Verknüpfung von Online- und
stationärem Handel? Welche Beispiele gibt es, die zeigen,
wie das Zusammenspiel besonders gut funktioniert?
B. J.: Die Verknüpfung von Online- und stationärem
Handel hat für uns einen sehr hohen Stellenwert. Wir möchten dem Kunden die Möglichkeit geben, sich über verschiedenste Kanäle über unsere Produkte zu informieren und sich
inspirieren zu lassen und schließlich auch über den Kanal
seiner Wahl zu kaufen, um ihm im Rahmen seiner Customer Journey ein optimales Einkaufserlebnis zu bieten. Im
Bereich Tischkultur offerieren wir vielfältige Cross ChannelServices. Beispiele hierfür sind zum einen die Beratung in
unseren House of Villeroy & Boch-Shops per Tablet, auf dem
auch stationär nicht verfügbare Artikel gezeigt werden können, und zum anderen Click und Collect, ein Service, der es
dem Kunden ermöglicht, seine Ware online zu bestellen und
in einer Filiale seiner Wahl abzuholen.
Im Bereich Bad und Wellness ist in diesem Zusammenhang zum Beispiel der Online-Badplaner zu nennen. Durch
solche Angebote kommen Verbraucher in Kontakt mit unserer Marke und können sich über unsere Produkte informieren. Beim Händler können sie sich ihr Bad dann im Detail
ausarbeiten lassen.
Mit „friends“, Ihrem interaktiven Magazin für lebendige
Genusskultur, haben Sie sich weit in den Bereich des Content Marketings vorgewagt. Welche Erfahrungen haben Sie
bisher sammeln können? Was ist positiv zu bewerten und
woran gilt es noch zu arbeiten?
B. J.: Content Marketing wird aus unserer Sicht immer
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
wichtiger, und die Rückmeldungen auf unser Magazin sind
sehr positiv. Unser Ziel ist es, die Kundenansprache weiter zu
individualisieren und an den jeweiligen Bedürfnissen auszurichten, den Kunden mit Informationen genau dort abzuholen, wo er sich gerade auf seiner Customer Journey befindet.
Auf Facebook zählt Ihr Unternehmen mittlerweile 360.000
Anhänger – auf Instagram beachtliche 20.000. Sie sind in
Sachen Online-Community jetzt aber noch einen Schritt
weitergegangen und haben via Crowdsourcing aktiv nach
frischen Impulsen für neue Produkte gesucht. Wie kamen
Sie auf diese Idee und wie zufrieden sind Sie mit den Ergebnissen?
B. J.: Der Vorteil des Crowdsourcings gegenüber dem
herkömmlichen Entwicklungsprozess neuer Designs ist, dass
man mit Designern aus der ganzen Welt zusammenarbeiten
kann, die sich auch gegenseitig inspirieren und bewerten. Für
ein Unternehmen wie Villeroy & Boch, das seine Produkte in
125 Ländern anbietet, ist dieser kreative Input sehr wertvoll
und sorgt für neue Impulse in der Weiterentwicklung unseres Portfolios. Wir sind sehr zufrieden mit den Ergebnissen
und dem Kundenfeedback. Crowdsourcing bleibt für uns ein
spannendes Instrument.
Neben reinen Produkten bieten Sie auch digitale Begleitservices an, so zum Beispiel eine Augmented Reality-Anwendung, die beim Einrichten des eigenen Badezimmers
helfen soll. Was genau steckt dahinter? Welche Vorteile haben Ihre Kunden dadurch?
B. J.: Ein neues Badezimmer ist eine vergleichbar große
Investition. Da ist es für den Kunden von Vorteil, wenn er
www.villeroy-boch.de
Thomas Ochs ist zertifizierter,
globaler Business Transformation Manager. Nach dem Start
seiner Karriere als firmeninterner
SAP-Berater bei internationalen
Unternehmen wie Robert Bosch
und Mannesmann ist er seit 1999
CIO der Villeroy & Boch Gruppe.
Aus einer stark fragmentierten
IT-Systemlandschaft formte
er eine weltweit einheitliche
und integrierte Prozess- und
IT-Infrastruktur. In den vergangenen Jahren hat er außerdem die Hauptverantwortung
für die Digitalisierung übernommen und treibt die
Business-Transformation
innerhalb von Villeroy & Boch
voran.
VILLEROY & BOCH UND SDZECOM –
OPTIMIERUNG CROSS CHANNEL-MANAGEMENT
Eine Vielfalt an Content für die Produktkommunikation, wie
Bilder, Produktstammdaten, Texte und beliebige weitere Marketinginformationen, muss von Villeroy & Boch für E-Shops,
Marktplätze und Printmedien bereitgestellt werden. SDZeCOM
unterstützt das Unternehmen durch die Einführung des Product Information Management-Systems des Software-Herstellers Contentserv. Durch die konzipierte Gesamtlösung wird
die Aussteuerung der Produktdaten in die entsprechenden Kanäle künftig automatisiert erfolgen. Und das weltweit in mindestens sieben Sprachen.
DIGITALE
TRANSFORMATION
Kurzporträt SDZeCOM
Seit 1995 steht SDZeCOM für Ingenieurleistung in ITProjekten mit dem Schwerpunkt Produktkommunikation.
SDZeCOM unterstützt Unternehmen rund um Datenmanagement (Product Information Management, Media Asset
Management) und Multichannel-Kommunikation (Database Publishing, E-Commerce). IPMA Level C-zertifizierte
Projektleiter und Consultants entwickeln individuelle Lösungen, die die Erfassung, Verwaltung und crossmediale
Publikation von Produktdaten erleichtern. Die Leistungen
reichen von der Beratung, Projektierung und Implementierung bis hin zur Software-Entwicklung. Namhafte und internationale Kunden vertrauen bereits auf das Know-how des
IT-Spezialisten aus Baden-Württemberg. Vergangenes Jahr
wurde SDZeCOM mit dem Innovationspreis-IT in der Kategorie Consulting ausgezeichnet und steht damit in der ITBestenliste. Das Unternehmen gehört zu den erfolgreichsten
Beratern und Integratoren für Lösungen dieser Art.
www.sdzecom.de
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
70 · MENSCHEN
MENSCHEN · 71
CLASSIC WITH
A TWIST
Interview mit Designer Sir Paul Smith
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
MENSCHEN · 73
72 · MENSCHEN
VON NORA MANTHEY
S
ir Paul Smith ist der bekannteste britische Modedesigner. Seine Karriere begann 1970 in einem fensterlosen,
neun Quadratmeter kleinen Raum in Nottingham, in
dem er auch selbst kreierte Männermode verkaufte. Damals
trug er bunte Samtanzüge, Hemden mit Blumenmuster und
schulterlange Haare. Seit den Neunzigerjahren hat sich der
charmante Engländer auch in der Damenmode etabliert. Exzentrik, bunte Farben und avantgardistische Muster machen
seinen Look aus. Im Jahr 2000 wurde er sogar von der Queen
zum Ritter geschlagen – noch am selben Tag heiratete er seine Jugendliebe Pauline.
Paul, Ihre beruflichen Anfänge in Nottingham waren im
Vergleich zu heute eher ruhig und bescheiden. Wie kamen
Sie mit der Welt der Mode damals überhaupt in Berührung?
SIR PAUL SMITH: Nachdem ich eigentlich lange Jahre
Radrennfahrer werden wollte, hatte ich einen schlimmen Unfall, lernte dann aber durch Zufall in einem Pub in der Nähe
meiner Heimatstadt Nottingham zahlreiche Kunststudenten
kennen. Das waren alles kreative Leute, Maler, Grafikdesigner, und die Dinge, nach denen sie strebten, waren so interessant, dass ich mir überlegte, ob ich wohl auch in einer kreativen Welt arbeiten könnte? Und zum Glück schaffte ich es.
Was war die Initialzündung für Ihren internationalen
Durchbruch?
S. P. S.: Ich bin nicht sicher, ob da ein Durchbruch war.
Ich habe mich immer meiner Stetigkeit und Beständigkeit
gerühmt, somit ging das Wachstum von Paul Smith immer
schrittweise voran, aber es gab keinen plötzlichen Durchbruch.
Menschen auf der ganzen Welt scheinen gänzlich in die
Ihre eintauchen zu wollen. Wie setzen Sie das Gefühl des
unbedingten „haben Wollens“ in Ihren Boutiquen um?
S. P. S.: Ich bin in der glücklichen Lage, dass das Unternehmen Paul Smith noch immer unabhängig ist und ich so
die Freiheit habe, die Dinge anders anzupacken als alle anderen. Es gibt keine unternehmensweite Markteinführung, und
meine Ladengeschäfte werden von meinem eigenen, sehr talentierten Shop-Design-Team ausnahmslos bei uns im Haus
entworfen. Folglich ragen meine Shops wirklich aus dieser
sehr homogenisierten Welt heraus, und ich hoffe, dass die
Menschen gerne ihre Zeit dort verbringen.
Nach welchen ästhetischen Gesichtspunkten gehen Sie bei
der Einrichtung und Gestaltung Ihrer Läden vor?
S. P. S.: Aufwand! Ich habe immer gerne etwas in meinen Shops, das einen gewissen Aufwand darstellt. In meinem
Geschäft in der Albemarle Street 9 im Londoner Stadtteil
Mayfair ist der Raum zum Beispiel vollständig mit Dominosteinen gekachelt.
Nicht nur in Europa, auch in China und Japan verehrt man
Sie. Inwieweit haben Sie unterschiedliche Strategien entwickelt, um den verschiedenen Märkten gerecht zu werden?
S. P. S.: Es geht hier nicht um Strategien, sondern gerade um das Gegenteil. Es geht darum, irgendwohin zu gehen
und dort Zeit zu verbringen. Man muss sich mit der Kultur
des Landes vertraut machen und nicht versuchen, die Men-
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
schen zu bevormunden. Seit Beginn
der Achtzigerjahre besuche ich Japan
regelmäßig und bin nach 30 Jahren immer noch mindestens zwei Mal im Jahr
dort, um mit meinen Mitarbeitern zu
sprechen, die Shops zu besuchen und
zu schauen, wie es läuft. Ich sage immer: „Think global, act local.“
Welchen Reiz übt der britische Chic
gerade auf Asien aus und weshalb?
S. P. S.: Ich glaube, es ist nicht mehr
einfach nur die Tatsache, den „britischen Chic“ zu mögen. Vielleicht war
es das einmal, mittlerweile aber nicht
mehr. Ich denke, der Markt ist inzwischen sehr viel reifer geworden, und
in der ganzen Welt werden gute Handarbeit und Kreativität geschätzt. Ich
hoffe zumindest, dass es das ist, was
die Menschen an meinen Entwürfen
mögen.
Mit welchen Kleidungsstücken sind
Manager bei uns in Europa immergut angezogen? Welche Basics dürfen
hierzulande auf keinen Fall im Kleiderschrank fehlen?
S. P. S.: Der Paul Smith Travel-Suit.
Wie hat Ihrer Meinung nach das Thema E-Commerce die Modewelt verändert und was bedeutet das für Ihre
Marke?
S. P. S.: Es ist schon ein wenig erschreckend, mit welcher Geschwindigkeit sich heute alles verändert, aber mit
Sicherheit begrüßen wir das und laufen
nicht davon. Es ist uns bewusst, dass
immer weniger Menschen in wirklichen Geschäften einkaufen und lieber
im Internet suchen. Aber egal, ob sie
Paul Smith in unseren Geschäften oder
im Internet erleben, wir versuchen, ihnen das bestmögliche Erlebnis zu bieten.
Welchen Anspruch haben Sie an
Ihre Onlinepräsenz? Wie machen Sie
„Paul Smith“ auch im Netz nahbar?
S. P. S.: Ich würde lügen, wenn ich
behaupte, dass es nicht schwierig ist,
unseren Charakter online zu vermitteln. Was Paul Smith besonders macht,
ist die Individualität und die vielseitige
Mischung aus elitärer und populärer
Kultur, grob und glatt, und das an einem Computerbildschirm zu vermitteln ist nicht einfach, aber wir tun unser Bestes und werden darin jeden Tag
besser!
Bei Ihnen darf es alles, nur nicht langweilig sein. Wie definieren Sie Kreativität?
S. P. S.: Ich habe wirklich keine Ahnung, was das Wort
„Langeweile“ bedeutet. Ich schätze mich glücklich, jeden
Morgen aufzuwachen und von dem Moment an bis zum
Schlafengehen jede Minute meines Lebens zu genießen. Kreativität ist für mich nie ein Zwang, in allem was mich umgibt, finde ich Inspiration, ob es die Farbe eines Buchrückens
ist, die mich zur Farbe einer kleinen Brieftasche aus Leder
inspiriert, oder ein Garten in der jährlichen Gartenschau in
Chelsea für den Druck auf einem Kleid in meiner LaufstegKollektion für Damen.
Inwieweit ist das Leben als Designer als kreativ zu bezeichnen? Wie sieht Ihr beruflicher Alltag aus?
S. P. S.: Da ist jeder Tag anders. Manchmal suche ich nach
Standorten für eine Boutique in Paris, habe Design-Meetings
in meinem Atelier in London oder gebe Interviews für die
Presse in Tokio. Bei mir halten sich praktische Belange, der
Geschäftsbetrieb und die kreativeren Momente ständig in
der Waage.
In Ihrer Karriere haben Sie bereits mit zahlreichen Stilikonen, Musikern und anderen Designern zusammengearbei-
tet. Wie entscheiden Sie, ob jemand zu Ihnen passt?
S. P. S.: Das ist stets reines Bauchgefühl. Schon immer
habe ich nur mit Leuten gearbeitet, mit denen ich gut auskam
und deren Gesellschaft ich schätzte.
Sie feiern in diesem Jahr Ihren 70. Geburtstag, und man
kann sagen, dass Sie beruflich alles erreicht haben. Inwieweit haben Sie schon daran gedacht, sich aus dem Business
zurückzuziehen?
S. P. S.: Ich gehe nirgendwohin!
Gerade gastiert in Glasgow eine Ausstellung über Ihr Leben
und die Trends, die Sie in all den Jahren gesetzt haben. Wie
fühlt es sich an, als Ikone gesehen zu werden?
S. P. S.: Glücklicherweise habe ich Sinn für Humor und
die Fähigkeit, mit beiden Beinen auf dem Boden zu bleiben.
Bei Letzterem ist mir auch meine Frau Pauline eine Hilfe.
Welchen Rat können Sie Menschen geben, die eine Vision
haben?
S. P. S.: Versetze dich vollkommen in die Welt hinein, zu
der du gehören willst. Ob Mode, Fotografie, was auch immer, versuche, einen Weg zu finden, dich damit zu umgeben,
selbst wenn du nur in einem Shop aushilfst oder als Laufbursche in einem Fotoatelier.
www.paulsmith.co.uk
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
WISSENSWERT · 81
80 · WISSENSWERT
ZEICHEN
SETZEN
Die Estée Lauder-Familie und
ihr verantwortungsvolles Erbe
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
William P. Lauder,
Vorstandsvorsitzender Estée Lauder Companies Inc.
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
82 · WISSENSWERT
WE TURN CONTENT
INTO VALUE
VON SANDY STRASSER
D
ie Beautymarke Estée Lauder
vertritt die Werte eines privaten Unternehmens und besitzt
gleichzeitig die finanzielle Finesse einer börsennotierten Institution. Leidenschaft und neue Ideen treiben die
Geschäftsführer und die Menschen,
die für die Marke arbeiten, an. Heute
sind die Kinder und Enkelkinder Estée
Lauders aktiv in das blühende Geschäft
mit der Schönheit involviert, welches
sie sorgsam über Jahrzehnte aufgebaut hat. Aber es ist weit mehr als nur
ein Familienunternehmen, es ist eine
Lebensart. Und diese beinhaltet auch,
anderen zu helfen, beim Thema Brustkrebs beispielsweise.
Ausgestattet mit Mut und Courage hat
Evelyn H. Lauder 1992 die Estée Lauder-Kampagne „Bewusstsein für Brustkrebs“ mit der Lancierung der Rosa
Schleife, dem universellen Symbol für
Brustgesundheit, gegründet. Für ihre
Mission, den Brustkrebs zu besiegen,
hat die Kampagne in den vergangenen
zwei Jahrzehnten weltweit mehr als 58
Millionen Dollar für die Förderung in
Sachen Forschung, Aufklärung und
medizinische Einrichtungen gesammelt. Mit knapp 46 Millionen Dollar
wurden in den vergangenen 21 Jahren
weltweit 185 Forschungsstipendien der
„Breast Cancer Research Foundation“
(BCRF) finanziert.
Die vergangene Kampagne stand
unter dem Motto „We’re stronger togehter“. Sie zelebrierte alle Aktionen,
ob groß oder klein, im Kampf gegen
den Brustkrebs und hatte das Ziel,
Menschen auf der ganzen Welt darin
zu bestärken, sich das ganze Jahr über
zu engagieren. Jeder war dazu aufgerufen, der globalen und digitalen Community Estée Lauders beizutreten und
anderen von ihren Maßnahmen zu erzählen, die uns einer Welt ohne Brustkrebs näher bringen. Das konnte man
beispielsweise durch die Veröffentlichung eines Fotos, Videos oder einer
Nachricht auf der BCA CampaignWebseite demonstrieren. Jeder Beitrag,
der vom 1. Oktober bis 31. Dezember
2015 auf der Webseite hochgeladen
wurde, war relevant für das Ergebnis.
Dieses inspirierende Projekt fing so auf
wunderbare Weise viele tolle Aktionen
ein, die täglich rund um den Globus
stattfinden, um die Krankheit zu besiegen. Das Ergebnis dieses globalen Mosaik- und Multimedia-Projekts wurde
auf dem Weltkrebstag am 4. Februar
2016 präsentiert.
William P. Lauder ist Vorstandsvorsitzender der Estée Lauder Companies Inc. Seine Kampagne führt den
weltweiten Kampf gegen den Brustkrebs an und ehrt so das Vermächtnis
seiner Mutter. Er sagt: „In diesem Jahr
konzentriert sich die ,Bewusstsein für
Brustkrebs‘-Kampagne darauf, die
Wirksamkeit der Maßnahmen zu zeigen. Ein Glaube, der meiner verstorbenen Mutter, Evelyn H. Lauder, so
wichtig war. Als sie vor mehr als zwei
Jahrzehnten erstmals damit begann,
sich mutig und in der Öffentlichkeit
zu äußern, sprachen nur wenige Menschen offen oder öffentlich darüber. In
der Überzeugung, dass Wissen Macht
ist, hat sie hart für ihre Vision einer
Welt ohne Brustkrebs gearbeitet und
wurde dadurch weltweit zu einer Stimme für Frauen, Männer und Familien,
die von der Krankheit betroffen sind.
Ich habe das einzigartige Privileg,
die vielfältigen Anstrengungen unserer Kollegen und Partner in aller Welt
zu verfolgen und ihre Visionen für die
Kampagne zu fördern. In den vergangenen 23 Jahren haben die vereinten
Aktionen unseres Unternehmens mehr
als 58 Millionen Dollar gesammelt, die
185 Forschungsstipendien der BCRF
und anderer Brustkrebsorganisationen
und -programme finanzieren. Diese
Aktion hat einen signifikanten Einfluss
auf Wissenschaftler und bringt sie den
Lösungen, die zu einer Welt ohne die
Krankheit führen können, näher.
Mit dem Start der Kampagne Ende
vergangenen Jahres beginne ich zu reflektieren, wie der persönliche Einsatz
meiner Mutter – ihre weltweiten Reisen, um die Botschaft der Brustgesundheit zu verbreiten, die Schaffung der
Rosa Schleife oder ihre Unterstützung
der unzähligen Menschen mit der Diagnose Brustkrebs – die Bewegung der
Brustkrebs-Früherkennung geformt
hat und weiterhin formt. Ich sehe, wie
ihre Vision zum Leben erwacht, sobald
eine aufklärende Broschüre und die
Rosa Schleife an unseren Tresen angeboten werden und damit ein globales Symbol als mächtige Botschaft der
Hoffnung in Pink erstrahlt, oder wenn
wieder ein wichtiges Forschungsprojekt
mit der Unterstützung der Kampagne finanziert wird.
Wenn ich den Effekt dieser Maßnahmen sehe, komme ich nicht darum
herum, darüber nachzudenken, wie
stolz meine Mutter sein würde, zu wissen, dass ihre Bemühung weiterhin an
Momentum gewinnt und einen wichtigen Einfluss auf das Leben der Menschen ausübt. Jedes Jahr werden wir bei
Estée Lauder alle gemeinsam stärker.
Jede einzelne Aktion in diesem Kampf
bringt uns unserem Ziel, den Brustkrebs zu besiegen, näher.“
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WILLIAM P. LAUDER
William P. Lauder ist der Sohn von Leonard Lauder und Enkel von Estée Lauder.
Seit Juli 2009 sitzt er sowohl dem Vorstand als auch dem Aufsichtsrat vor.
Von Juli 2004 bis Juni 2009 war er Geschäftsführer. Während seiner fünfjährigen Amtszeit als CEO erweiterte er die
internationale Präsenz und Vertriebskanäle des Unternehmens und verstärkte
das Markenportfolio. 1986 fing er im
Unternehmen als Marketingchef von Clinique USA für die Metropolregion New
York an. 1990 leitete er die Entwicklung
der Origins-Marke und ihrer innovativen Shop-in-Shop-Konzepte. Anschließend hatte William P. Lauder mehrere
Führungspositionen inne; er führte die
weltweiten Geschäfte für Clinique und
Origins und deren eigenstehende Läden
und das Onlinebusiness. 2002 wurde er
Chief Operating Officer und hatte somit
die Aufsicht über die globalen Aktivitäten der Firma sowie neun Spezialmarken
und das Einzelhandelsgeschäft.
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90 · MENSCHEN
MENSCHEN · 91
MEISTER DER
MUSIKALISCHEN
INSZENIERUNG
Generalmusikdirektor und Chefdirigent
Kent Nagano im Interview
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PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
MENSCHEN · 93
92 · MENSCHEN
VON SANDY STRASSER
K
ent Nagano gilt als einer der herausragenden Dirigenten für das Opern- wie auch für das Orchesterrepertoire. Sein Kosmos, seine Sprache, seine ganze Existenz ist die klassische Musik. Achtsam und voller Hingabe
zelebriert er sie und gibt das besondere Gefühl, das sie versprüht, an sein Orchester und an sein Publikum weiter. Einmal vom Zauber der Klassik berührt, möchte man nie wieder
darauf verzichten. Wir haben den Maestro zum persönlichen
Interview in München getroffen und sowohl seinen Antworten als auch seiner Kunst intensiv gelauscht.
Herr Nagano, wie sind Sie zur klassischen Musik gekommen?
KENT NAGANO: Die klassische Musik war sozusagen
schon immer ein Teil von mir, meinen zwei Schwestern und
meinem Bruder. Meine Mutter war Pianistin und spielte bereits regelmäßig, bevor wir geboren wurden. Die Musik war
also schon ein Teil unseres Lebens, bevor wir auf der Welt
waren. Heutzutage klingt das irgendwie außerordentlich,
aber in den Sechzigerjahren war das ziemlich normal. Viele
Familien hörten damals klassische Musik zu Hause, besonders hier in Europa – in Frankreich, Deutschland und Italien.
Für mich war es ein großer Vorteil, damit aufzuwachsen und
dass meine Mutter gleichzeitig meine erste Lehrerin war.
Was macht für Sie den besonderen Reiz und den Charme
dieser Musikrichtung aus?
K. N.: Klassische Musik ist charmant, aber wie wir wissen,
ist sie viel mehr. Manchmal ist sie liebevoll, und manchmal
brennt sie; sie hat etwas Revolutionäres, konfrontiert uns
ständig mit neuen Ideen und Ausdrucksformen. Klassik ist
Musik, die nicht an die Zeit, in der sie komponiert wurde,
gebunden ist. Sie ist etwas anderes als Mode, Unterhaltung
oder all das, was wir als Popmusik bezeichnen. Diese sind
dem Lauf der Zeit unterworfen. Wenn es nicht mehr neu
oder „hot“ ist, verschwindet es wieder. Klassische Musik hingegen hat zu einer gesellschaftlich relevanten Kultur und kulturellen Praxis geführt, hat eine Tradition geschaffen und auf
dieser Grundlage eine bedeutende Relevanz für die Gesellschaften über Grenzen hinweg und über viele Generationen
entwickelt. Deshalb sind Beethovens Melodien, obwohl sie
schon 200 Jahre alt sind, nach wie vor von großer Bedeutung
– gerade in Zeiten wie diesen. Mit ihnen schrieb er seine Vorstellung von Freiheit, Gleichberechtigung und Brüderschaft
nieder. Diese Art von Musik hat keine Grenzen, weder zeitlich noch sprachlich betrachtet. Sie „fließt“ überall.
Welche Inspiration kann sie uns geben?
K. N.: Die Basis klassischer Musik ist die pure Seele der
Menschen. Sie ist eine Metapher für Humanität. Sie ist von
Menschen kreiert, inspiriert, aber auf der höchstmöglichen
Ebene. Die Themen sind, wie ich eingangs schon gesagt habe,
menschliche Themen, sie sind von existenzieller Natur. Sie
gehen weit über das Artistische hinaus und betreffen elemen-
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tare Lebensaspekte. Alle Gesellschaften fühlen Liebe. Alle können Hass
empfinden, Konflikte oder Autorität
erleben, Hoffnung und den Wunsch
nach Toleranz hegen. Das ist nicht nur
in Deutschland so oder in Frankreich
oder Italien. Und so merkwürdig es
klingt, Beethoven hat auch in gewisser
Weise etwas mit China zu tun oder mit
San Francisco oder England, obwohl er
nie dort gewesen ist. Seine Musik hat
vielmehr etwas mit den Menschen zu
tun. Deshalb liebt man seine und die
klassische Musik in der ganzen Welt;
und genau deshalb sind die Konzerthäuser voll, wenn wir als europäisches
Orchester an diese weit entfernten
Orte reisen.
Wie bewerten Sie die wachsende Zahl
von Anhängern klassischer Musik?
Was hat sich dahingehend in den vergangenen Jahren getan?
K. N.: Ich glaube, dass wir eine
besondere, hochtalentierte Generation von jungen Solisten, Künstlern
und Musikern haben. Sie spielen mit
einer Sicherheit und Freiheit, das ist
unglaublich. Und sie beherrschen die
Technik ganz anders als unsere Generation damals.
So fließt die Musik über die Zeit
hinweg, weil jede Generation, jede
Kultur, jeder Interpret und jeder persönliche Hintergrund eines Menschen
durch seinen jeweiligen Kontext eine
besondere, ganz eigene Interpretation
erhält. Das es ist, was diese Musik so
lebendig macht. Heute sehen wir lauter
junge Solisten, die mit frischen Ideen
kommen, die selbst für mich manchmal wirklich neu sind. Aber genau das
ermöglicht eine ganz andere Sicht auf
die Dinge. Es gibt schließlich nicht den
einen Status quo, der von einer Generation zur nächsten weitergereicht wird.
Wie muss man Ihrer Meinung nach
die Zukunft gestalten, um im wahrsten Sinne des Wortes wieder mehr Gehör zu finden?
K. N.: Wenn etwas von hervorragender Qualität ist, wird das immer
einen Wert haben. Kinder beispiels-
weise hören sofort, wenn ihre Eltern
etwas sagen, das Unrecht oder falsch
ist. Sie sind extrem sensibel für Wahrheiten. Außerordentliche Qualität im
Sinne von Musik ist ebenso eine Art
von Wahrheit. Das ist der substanzielle
Kern und der Inbegriff von Perfektion. Wir als Interpreten dürfen daher
niemals die Sensibilität unseres Publikums unterschätzen.
Die Verantwortung, diese romantische Musikrichtung auch künftigen
Generationen zugänglich zu machen,
liegt dabei aber nicht allein auf den
Schultern der Interpreten. Denn der
Kontakt mit ihr entsteht vor allem
auch durch Bildung. Das ist heute leider etwas in Vergessenheit geraten.
Ursprünglich wurde klassische Musik
für eine offene Gesellschaft geschrieben und nicht für ein Segment isolierter Elite. Im Gegensatz zu Königen
oder betuchten Aristokraten hatte der
durchschnittliche Bürger zu Zeiten
Beethovens nicht die finanziellen Mittel, diese Form der Kunst zu bezahlen.
Beethoven hat das geändert. Er hat für
alle Leute quasi ein Freiabonnement
geschaffen, das es ihnen ermöglichte,
in die Welt der Musik einzutauchen.
Es war das, was heutzutage die moderne Popmusik verkörpert. Heutzutage
scheint die Klassik allerdings nur für
die Elite unserer Gesellschaft bestimmt
zu sein, was gänzlich falsch ist. Wenn
man eine Sinfonie hört, hat das zunächst einmal nichts mit Geld zu tun.
Was zählt, ist die Seele, die Spiritualität, sind die Emotionen, die man fühlt.
Diese Art des humanitären Anteilnehmens ist das, wovon ich glaube, dass sie
vor allem die junge Generation spürt.
Deshalb denke ich, dass bei ihnen klassische Musik immer populär sein wird.
Was halten Sie davon, dass sich klassische Musik immer mehr ins Digitale
verschiebt?
K. N.: Das Wort Digitalität kann
man nicht in einem Atemzug mit Musik
nennen. Es ist vielmehr eine spezielle
Art und Weise, sie zu kommunizieren.
Bei Musik denken wir normalerweise
an ein Instrument, das Klang produziert – akustisch, in der
Luft, in einem Raum. Der Kontakt mit Holz, Blech oder mit
der Seite eines Bogens ist organisch, weil es Materialien sind,
die direkt von der Natur kommen. Holz zum Beispiel reagiert
sensibel auf Temperatur oder Feuchtigkeit, so wie wir Menschen auch. Wenn wir dieses organische Material benutzen,
um zu musizieren, ist das sozusagen die Verlängerung unseres eigenen Körpers. Elektronisch ist es wesentlich einfacher:
Stecker rein und „Play“ drücken.
Mittlerweile sind wir im digitalen Internetzeitalter angekommen. Das ist faszinierend und auch wichtig, denn dadurch hat man den größten Zugang zu Musik wie nie zuvor.
Wenn ich wissen möchte, wie ein Komponist klingt, google
ich den entsprechenden Interpreten und kann meist sofort
das Stück anhören, das mich interessiert. Es ist zwar nur eine
digitale Repräsentation, dennoch lässt diese zu, dass man
sich eine Meinung bildet. Es ist so wunderbar, was durch die
Technik heute möglich ist, wir können quasi jeden mit unserer Musik erreichen und berühren, und das wird in Zukunft
natürlich noch schneller und ausgedehnter vonstatten gehen.
Es besteht allerdings die Gefahr, dass wir denken, dass das,
was wir hören, die Realität ist. Es ist aber nur ein Bild von
dem, was die Wahrheit ist. Und diese hat nichts mit einem
fünf Zentimeter großen Lautsprecher zu tun.
Welche mentale und kreative Kraft schöpfen Sie persönlich
aus der klassischen Musik?
K. N.: Interessanterweise habe ich vor Kurzem einen Artikel gelesen, in denen TV-Strategen sagen, dass sich das normale Fernsehpublikum maximal acht Sekunden lang auf eine
Sache konzentriert. Das ist anscheinend ziemlich lange, denn
bei Kindern liegt der Aufmerksamkeitsgrad bei gerade einmal einer bis zwei Sekunden, dann muss man das Bild wieder
verändern. Das hat mich doch sehr erstaunt, denn ich erinnere mich, als ich vier Jahre alt war, hat mich meine Mutter
zu einer Veranstaltung mitgenommen, bei der verschiedene
Dirigenten aufgetreten sind. Das Konzert dauerte etwa 90
Minuten. Ich war die ganze Zeit über mucksmäuschenstill,
ich habe gut zugehört und mich nur auf die Musik konzentriert. Das geht, wenn man will, und ich bin weiß Gott kein
Albert Einstein. Ich war nur ein vier Jahre altes Kind. Nichts
ist also so falsch, wie zu unterschätzen, was ein Kind oder ein
Publikum fähig zu leisten ist.
Auch Wissenschaftler sind sich übrigens darüber einig,
dass Konzentration die Basis aller Kreativität ist. Es gibt viele
Studien, in denen Neurologen und Hirnwissenschaftler bewiesen haben, dass man mit Konzentration automatisch die
Fähigkeit erlernt, abstrakte Probleme lösen zu können. Das
ist besonders bei Kindern der Fall, die schon früh Klavier
lernen. Wie soll ich diese Noten auf dem Papier auf meine
zehn Finger übertragen und damit Musik machen? Das ist
sehr abstraktes Denken, aber man fördert damit die eigene
Vorstellungskraft und damit die Kreativität. Sehr oft bringen »
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
94 · MENSCHEN
MENSCHEN · 95
Konzentriert und voller Einfühlungsvermögen leitet Kent Nagano
als Generalmusikdirektor und Chefdirigent die Staatsoper
Hamburg sowie das Philharmonische Staatsorchester der Hansestadt seit September 2015. Für ihn ist die Basis klassischer
Musik die pure Seele der Menschen – eine Metapher für Humanität.
Diese Art der Musik hat für den weltbekannten Dirigenten
keine Grenzen, weder zeitlich noch sprachlich.
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96 · MENSCHEN
Menschen, die Instrumente spielen, ein Talent für Mathe,
Physik oder Biologie mit, weil diese Fächer ein abstraktes
Denken voraussetzen. Ich würde sogar sagen, dass damit die
Voraussetzung für erfolgreiches Führen in Unternehmen geschaffen wird. Wenn man verschiedenen Dingen gleichzeitig
folgen und Herausforderungen erfolgreich lösen kann, ist
das definitiv eine starke Form von Leadership.
Mit Ihrem Buch „Erwarten Sie Wunder“ haben Sie ein eindringliches Plädoyer für die Klassik verfasst. Um was geht
es darin?
K. N.: Fakt ist, musikalische Bildung existiert viel zu wenig in deutschen Schulen. Mein Buch zeigt auf, wo wir heute
aktuell stehen. Es beleuchtet die Situation aus verschiedenen
Blickwinkeln, wie der Neurologie oder der Religion. Dazu
habe ich verschiedene Quellen zusammengetragen, untermauert mit anthropologischen Grundsätzen, die bestätigen,
dass klassische Musik ausschließlich positive Effekte auf junge Menschen hat. Wenn wir das unterschätzen, werden wir
definitiv die Konsequenzen zu spüren bekommen, denn sie
ist die pure Metapher für Humanität. Unsere moderne Gesellschaft unterschätzt diese Art von Wert jedoch. Also müssen wir uns ganz bewusst die Frage stellen, wie wir unsere
Wertstruktur eigentlich definieren. Basiert diese ausschließlich auf Konsum? Und: Wenn klassische Musik nur für die
Elite bestimmt ist, was bleibt dann für alle anderen? Wie sollen wir dann wiederum unseren Selbstwert definieren? Mein
Buch zielt konkret darauf ab, zu hinterfragen, ob wir wirklich
bereit sind, in diese Richtung zu gehen. Ob wir bereit sind,
freiwillig zu unterschätzen, was die Musik uns bringt und
welche Möglichkeiten sie für unsere Kinder bereithält, um
kompetitiver zu sein und mehr zu erreichen. Wollen wir im
21. Jahrhundert wirklich unterschätzen, was der eigentliche
Wert des Lebens ist, und wenn ja, sind wir bereit, die Konsequenzen dafür zu tragen?
Herr Nagano, wie kann jeder von uns ein bisschen Klassik
im Alltag erleben?
K. N.: Das ist einfacher, als man denkt. Wenn man zum
Beispiel im Auto sitzt, kann man das Radio einschalten und
klassische Musik hören. Das ist schon mal etwas. Sie bringt
eine andere Dimension und andere Farben in den Tag. Es
KENT NAGANO
Kent Nagano, geboren in den USA, wuchs in Morro Bay, einem
Fischerdorf an der kalifornischen Küste, auf – ohne Fernsehen,
Kino und Stereoanlage, dafür mit Klavier und Klarinette. Er
studierte Musik und Soziologie. Nach ersten Erfolgen in den
USA wurde er 1988 als Music Director an die Opéra National de
Lyon berufen, wo er bis 1998 tätig war. Von 1991 bis 2000 war
er Music Director des Hallé Orchestra in Manchester und wurde
2003 zum Ersten Musikdirektor der Los Angeles Opera ernannt.
Von 2000 bis 2006 war er Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin, bevor er von
2006 bis 2013 Generalmusikdirektor an der Bayerischen Staatsoper München wurde. Seit September 2006 ist er Music Director des Orchestre symphonique de Montréal. Im Herbst 2013
wurde er zum Artistic Advisor und Principal Guest Conductor
der Göteborger Symfoniker ernannt. Mit der Spielzeit 2015/16
begann Kent Nagano seine Amtszeit als Generalmusikdirektor
der Hamburger Staatsoper sowie als Chefdirigent des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg.
ist außerdem gar nicht so schwierig,
ein Instrument zu lernen. Es nimmt lediglich ein bisschen Zeit in Anspruch.
Jeder kann schließlich lernen, wie man
ein Handy bedient, und das bedarf ja
auch ein wenig Zeit. Plötzlich kann
man es aber und hat damit Zugang zu
dieser Welt. So ist es auch mit der Klassik. Vor allem, wenn man zusammen
mit anderen musiziert. Das bringt eine
so aktive und reiche Freude. Wenn wir
beispielsweise zu Hause Gäste empfangen, bestehen wir darauf, dass sie nach
dem Abendessen mit uns zusammen
Kammermusik machen – und da fängt
der Spaß an. Dabei macht es keinen
Unterschied, ob die Person professionell spielen kann oder blutiger Anfänger ist. Das ist ein weiterer sozialer
Effekt, den die Musik mit sich bringt.
www.kentnagano.com
www.staatsoper-hamburg.de
www.staatsorchester-hamburg.de
NEW CLASSICS
SÔNIA BOGNERS SCHÖNE
N E U E F A R B E N W E LT
THE LEGEND
GROSSES INTERVIEW MIT
BERNHARD LANGER
SOFT STYLE
BESSER TR AINIEREN,
LÄNGER RELAXEN
ERWARTEN
SIE WUNDER!
POWER PAD D LING
JETZT WOLLEN ALLE
AUF S WA S SER
Kent Nagano & Inge Kloepfer
Klassische Musik verliert an Bedeutung. Sie droht, zur Liebhaberei gesellschaftlicher Eliten zu werden. Orchester sterben, Politiker kürzen Etats,
verlieren sich in Gleichgültigkeit. Das
muss sich ändern, meint Kent Nagano,
der in seiner Kindheit erlebt hat, welch
verändernde und integrative Kraft
Musik zu entfalten vermag. Sein Buch
„Erwarten Sie Wunder!“ ist beim Berlin Verlag erhältlich.
www.berlinverlag.de
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WISSENSWERT · 149
148 · WISSENSWERT
WELTENBUMMLER
Fliegen mit Klasse
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Etihad-Testimonial Nicole Kidman
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
WISSENSWERT · 151
150 · WISSENSWERT
VON SANDY STRASSER
W
enn sich Hollywood-Schauspielerin Nicole Kidman entspannt zurücklehnt und dabei leckeres Essen und delikaten Wein genießt, dann befinden wir uns nicht etwa in einem Luxusrestaurant irgendwo in Los
Angeles oder den Hamptons, sondern über den Wolken. Als Gast einer der führenden Fluggesellschaften der Welt erlebt man mit Etihad Airways Komfort der Extraklasse. Da wundert es nicht, dass das Unternehmen im Rahmen der World Travel
Awards (WTA) vergangenes Jahr zum siebten Mal in Folge als „World’s Leading
Airline“ ausgezeichnet worden ist.
Facettenreiche Exklusivität als
Baustein eines erfolgreichen
Gesamtkonzepts: Etihad Airways
hat sich in den vergangenen Jahren
zu einer der erfolgreichsten Fluggesellschaften weltweit entwickelt.
2003 wurde die nationale Airline der Vereinigten Arabischen Emirate durch Regierungserlass des Emirs von Abu Dhabi gegründet und arbeitet seitdem an ihrem
Ansehen und Erfolg. Das Wort „Etihad“ stammt ursprünglich aus dem Arabischen
und bedeutet „Allianz“ oder „Union“. Wichtig für das Unternehmen ist vor allem
die stete Entwicklung einer starken Basis von Codeshare-Partnerschaften und
Minderheitsbeteiligungen an strategisch wichtigen Airlines, was insgesamt Zugang
zu Hunderten von Reisezielen schafft. Gleichzeitig möchte das Unternehmen das
Beste der arabischen Gastfreundschaft repräsentieren und die Gastronomiestandards im Flugverkehr neu definieren.
Hochgesteckte Ziele, die auch die Jury der World Travel Awards beeindruckt
haben. Und so blieb es vergangenen Dezember in Marokko nicht nur bei der Auszeichnung „World’s Leading Airline“, Etihad überzeugte außerdem in den Kategorien „World’s Leading Airline – First Class“, „World’s Leading Inflight Entertainment“ und „World’s Leading Cabin Crew“. Die Preise markieren den Abschluss
eines bemerkenswerten Jahres. So nahm die Airline den Betrieb mit dem Airbus
A380 und der Boeing B787 Dreamliner auf, die sich mit den innovativsten Flugzeugkabinen der Welt präsentieren. Inspiriert von den besten Hotels und Restaurants der Welt, beinhaltet der First Class-Service neben einem personalisierten Willkommensbrief des Kabinenmanagers und einem eleganten Empfang mit
Cocktail zusätzlich eine Auswahl verschiedenster Getränke und Speisen. In ihren
Maschinen wie dem Airbus A380 und der Boeing B787-Flotte werden außerdem
Unterhaltungsangebote der Superlative sowie kostenfreies Internet angeboten.
Die Mitglieder der Kabinen-Crew stammen aus insgesamt 118 Nationen.
Dank der Internationalität der Besatzung kann die Airline den Bedürfnissen ihrer
Gäste aus aller Welt voll und ganz nachkommen. Es ist die einzige Fluggesellschaft
mit einer so vielseitig ausgebildeten Besatzung. Darunter befinden sich im Londoner Savoy Hotel geschulte Butler, die sich um das Wohl der Gäste der Residence an
Bord der A380-Flotte kümmern. Außerdem gibt es eigene Köche in der First Class,
Food & Beverage Manager in der Business Class, Kabinenmanager, Flugbegleiter
und am berühmten Norland-College geschulte Flying Nannies, die sich um die
jüngsten Gäste kümmern.
Chief Commercial Officer Peter Baumgartner, sagt: „Einmal mehr hat unser
Bestreben, das Flugerlebnis neu zu definieren, uns eine der wichtigsten Auszeichnungen der Branche eingebracht – den Titel ‚World’s Leading Airline‘. Das ist eine
bedeutende Belohnung für unsere erheblichen Bemühungen, ein junges und fortschrittliches Unternehmen in einen globalen Marktführer in den Bereichen Innovation, Gastfreundschaft und Stil zu verwandeln. Wir werden auch weiterhin
die Flugreisebranche prägen, indem wir in die besten Arbeitskräfte, Produkte und
Technologien investieren. So können wir aus einer hochgelobten Marke einen unangefochtenen Spitzenanbieter von Flugerlebnissen auf höchstem Niveau in allen
Reiseklassen machen.“ »
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
152 · WISSENSWERT
James Hogan,
Präsident und CEO
Etihad Airways
smart product information.
Präsident und CEO James Hogan sagt: „Etihad Airways und
unsere 27.000 Mitarbeiter weltweit definieren das Flugreiseerlebnis neu. Unsere Kunden profitieren vom Angebot
erstklassiger Gastfreundschaft und revolutionären Produkten und haben Zugang zu Orten auf dieser Welt, die sonst
nicht bedient werden oder nur schwer zu erreichen sind.“
Hogan weiter: „Wir wollen nicht die Größten sein. Bei Etihad liegt das Ziel seit jeher darin, am besten zu sein. Dank
unserer dreigeteilten Strategie, die organisches Wachstum,
Codeshare-Angebote sowie Allianzen mit Equity-Partnern
beinhaltet, können wir durchaus mit Airlines konkurrieren,
die größer sind und die schon wesentlich länger auf dem
Markt existieren.
Innovation ist das Zentrum von allem, was wir im Rahmen unserer Geschäftstätigkeiten bei Etihad Airways und
unseren Partnern tun. In einem Geschäftsumfeld, das stark
von Konkurrenz geprägt ist, geht es immer darum, die Produktivität zu verbessern und Effizienz bis an die Spitze zu
steigern. Jeder unserer Partner ist dabei für sich ein wachsendes und starkes Unternehmen. Doch gemeinsam können
wir die Kraft vervielfachen.“
Hogan ist seit September 2006 Präsident und Chief Executive Officer von Etihad Airways und mitverantwortlich für
das schnelle Wachstum. Allein im Jahr 2015 sind sechs neue
Strecken auf drei Kontinenten aufgenommen worden. Damit
bietet das globale Netzwerk der Fluggesellschaft insgesamt
116 Destinationen an, deren Flotte insgesamt 120 Flugzeuge
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umfasst – 200 weitere sind bestellt. Zusätzlich wird ein wachsendes Passagier- und Cargo-Netzwerk im Nahen Osten, in
Afrika, Europa, Asien, Australien und Amerika betrieben.
Ein wesentlicher Teil der Wachstumsstrategie ist außerdem
die Übernahme von Eigenkapitalanteilen an anderen Airlines. Vergangenes Jahr hat das Unternehmen beispielsweise
49 Prozent der italienischen Fluggesellschaft Alitalia übernommen und ergänzt damit die Minderheitsbeteiligungen
an airberlin, Jet Airways, Virgin Australia, Air Serbia, Air
Seychelles und Etihad Regional.
www.etihad.com
JAMES HOGAN
James Hogan, der eine über 30-jährige Erfahrung in der Reisebranche mitbringt, wurde am 10. September 2006 zum
Präsidenten und Vorstandsvorsitzenden der in Abu Dhabi ansässigen Fluggesellschaft Etihad Airways ernannt. Er hat das
rasante Wachstum der nationalen Fluggesellschaft der VAE
beaufsichtigt, die nun ein schnell expandierendes Netz an Zielorten im Passagier- und Luftfrachtbereich im Nahen Osten,
Afrika, Europa, Asien, Australien und Nordamerika mit einer
ständig größer werdenden Flotte moderner, umweltfreundlicher Flugzeuge anfliegt.
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DANKE FÜR 56 NEUE
KUNDEN IN 2015
EMPFEHLUNGEN · 165
164 · EMPFEHLUNGEN
„Einen Roboter zu
kreieren, der sich in der
sozialen Landschaft
eines Zuhauses zurechtfindet, ist natürlich viel
komplizierter als einen
Roboter zu bauen, der
den Mars navigieren
kann.“
Cynthia Breazeal,
Founder und Chief Scientist
von Jibo
HALLO,
ICH BIN JIBO!
VON SANDY STRASSER
N
iedliche Stimme, schickes Design und ausgestattet mit jeder Menge Soft
Skills – das ist Jibo. Vom Gefühl erinnert der Miniroboter ein bisschen an
den liebenswerten E. T., nur mit dem Unterschied, dass E. T. ein Außerirdischer und damit ein lebendiges Wesen war. Jibo hingegen ist vollautomatisiert.
Nichtsdestotrotz scheint deswegen aber nicht weniger Intelligenz in ihm zu stecken.
Jibo ist eines von vielen Projekten, die das Ziel haben, Roboter nicht nur in Fabriken und Universitäten, sondern auch in unseren Wohnzimmern heimisch werden
zu lassen. Und diesmal könnte die Chance auf den Durchbruch durchaus gegeben
sein. Das liegt unter anderem daran, dass sich mit Cynthia Breazeal als Founder
und Chief Scientist eine echte Fachfrau an das Thema gewagt hat. Schon in den
Neunzigerjahren war sie über die Tech-Szene hinaus bekannt, durch einen humanoiden Roboter-Kopf namens Kismet, der ein beliebtes Objekt für verschiedenste
Medien war und dadurch internationale Bekanntheit erlangte. Im Jahr 2000 wurde
die Forschungsarbeit mit Kismet eingestellt, seitdem fungiert er als Ausstellungsstück im MIT-Museum.
Ihr neuestes Projekt Jibo ist der erste soziale Roboter für zu Hause mit ganz
besonderen Charaktereigenschaften – soweit man das im Hinblick auf ein elektronisch gesteuertes Gerät sagen kann. Jibo ist freundlich, hilfsbereit und intelligent.
Er kann fühlen, reagiert auf Dinge, die man ihm sagt, und lernt aus Interaktionen.
So erinnert er uns beispielsweise an Aufgaben oder Termine und hilft uns damit,
unseren Alltag strukturierter und effizienter zu gestalten. Der knuffige Roboter hat
zwei hochauflösende Kameras, die Gesichter erkennen, Fotos machen und umfassende Video Calls erlauben. 360-Grad-Mikrofone ermöglichen es, ihn von überall
im Raum anzusprechen. Zusätzliche Soundeffekte, Grafiken und physische Bewegungen lassen eine kommunikative und kreative Interaktion zu. Um rundherum
verbunden zu sein, verfügt er zudem über ein integriertes Netzwerk, das es ihm
ermöglicht, mit anderen mobilen Geräten, Computern und natürlich weiteren Jibos in Kontakt zu treten. Mit dieser ausgeklügelten Technik soll der sympathische
Roboter in der Lage sein, andere sogenannte „Wohnzimmer-Technik“, wie beispielsweise das iPad, künftig zu ersetzen.
In Deutschland soll Jibo voraussichtlich ab Mai dieses Jahres erhältlich sein.
Auf der Webseite des Herstellers kann man sich jedoch bereits vorab auf die Warteliste setzen lassen.
www.jibo.com
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
PROKOM DAS PRODUKTKULTURMAGAZIN
178
MENSCHEN UND MARKEN
MENSCHEN
A
Adenauer, Konrad
Anderson, Wes
102
89
B
Baumeister, Daniel
161, 162
Baumgartner, Peter
150
Baussan, Olivier 120, 122, 123, 125
Bertelli, Patrizio
86, 88, 89
Brandt, Willy
102, 105, 107
Breazeal, Cynthia
164, 165
C
Chastein, Jessica
Clinton, Bill
Collins, Joan
D
Damon, Matt
Daniels, Jeff
Dickehut, Andres
Dittmann, Ina
Donat, Gaël
DuBoise, Danielle
28
106
26
26
28
110-112
66, 68
58
50, 53
E
Ejiofor, Chiwetel
28
F
Farooque, Omer
Frast, Tamara Katja
99
154
G
Gedeck, Martina
Glover, Donald
Grohe, Hans
Grohe, Richard
Grylls, Bear
104
28
76
76-78
21,22
H
Hogan, James
J
Johannes XXIII, Papst
Jungblut, Béatrice
Jurkowski, Dirk
152
102
46, 48, 49
K
Kershaw, Sam
Kidman, Nicole
Knütter, Dirk
Kohl, Helmut
Kreisky, Bruno
159
148, 150
114-118
106
102
L
Lauder, Evelyn H.
Lauder, William P.
Lessing, Dirk
82
82
114-118
M
140
Mackay, Dave
28
Mara, Kate
Michailovitch Kousmichoff, 56
Pavel
140
Midwood, Lawrence
102
Mitterrand, Francóis
102, 103,
Müller, Konrad Rufus
T
Tracy, Spencer
Temple, Shirley
Taylor, Elisabeth
Tingle, Whitney
26
26
26
50, 53
V
von Haugwitz, Nikolas
66-68
E
Estée Lauder
Etihad Airways
Y
Yamamoto, Yohji
G
General Motors
GoPro
137-139
26
41, 42
O
Obama, Barack
Ochs, Thomas
21, 22
45, 49
P
Pena, Michael
Prada Bianchi, Miuccia
R
Ramerseder, Renate
Ramsaier, Steffen
S
Sadat, Anwer
Scott, Ridley
Schröder, Gerhard
Shing, David
Smith, Sir Paul
MARKEN
90, 92-94, 96
28
86, 88, 89
160
166
102
#
20th Century Fox
26
A
adidas
Amazon
AOL
Apple
B
Bang & Olufsen
Bentley
BeyondVerbal
Burda
139, 140
68
32, 34, 35
35
25
142, 143, 146, 147
34
30
35
30
168
D
Deutsche Bank
Dyson
W
Wassiljewitsch Rachmaninow, 56
Sergei
110, 111
Weichert, Dr. Thilo
28
Weir, Andy
139, 140
Wells, Adam
28
Wiig, Kristen
30
Woodman, Nick
106, 107, 108
N
Newman, Alfred
Nagano, Kent
Nathan, Tanya
C
Coca-Cola
Condé Nast
Cue
F
Facebook
Fisher-Price
Franciacorta
H
Hansgrohe
Harvey Nichols
Hawesko
Hearst UK
Henkel
30
30
81,82
150-152
46, 48, 134
35
60, 62, 64
30
26,28,30
74, 76, 77, 78
159
66-68
30
48
I
Instragram
46
J
Jibo
K
Kaiser+Kraft
Europa GmbH
Kohl’s
Kusmi Tea
164, 165
114-116, 118
30
56, 58
L
Lego Robotics
L’Occitane
M
McCann
Migros
Mini-Cooper
Mr Porter
N
NASA
Nespresso
Nike
O
Orebi
Otto
P
Paul Smith
Polanski, Roman
Prada
R
REWE
S
Sakara Life
Soho Works
Sony Pictures
Swiss Re
U
UNESCO
V
Villeroy & Boch
Virgin Galactic
Vitra
35
120, 122, 123, 125
30
30
35
158, 159
26
35
35
56
66
72
86
84, 86, 89
30
50
38
48
30
130
45, 48, 49
139, 140
30
26, 28
107
32-35
71-73
114-117
IMPRESSUM
Daily Work in seiner schönsten Form. Das Produktkulturmagazin wird liebevoll kreiert von:
HERAUSGEBER
Thomas Lucas-Nülle
ANZEIGEN
[email protected]
HERAUSGEBER & CHEFREDAKTEUR
Temel Kahyaoglu
CREATIVE DIRECTOR
Ilona Sandrock
VERLAG
The Paper Relation Maker GmbH
Uferpromenade 5 · 88709 Meersburg
Tel.: +49 (0) 7532 - 49435 - 0
Fax: +49 (0) 7532 - 49435 - 10
www.produktkulturmagazin.de
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ÜBERSETZUNG
Arne Biesma, Deborah Haller-Clarke,
Nora Manthey, Elizabeth Robinson
DESIGN, LAYOUT & SATZ
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REDAKTION
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Simon Berger, Arne Biesma, Anja Fahs,
Matthias Hohensee, Jeroen Junte, Alexandra Kahyaoglu,
Gedruckt auf FSC®-zertifiziertem Papier.
Temel Kahyaoglu, Nicole Kidd, Thomas Lucas-Nülle,
Nora Manthey, Patricica Philbin, Claudia Pelzer,
Nadine Pelzer, Dr. Stefan Pollak, Ilona Sandrock,
Sabine Stahl, Sandy Strasser
UNSERE BÜROS
Frankfurt Bureau: Anja Fahs
Berlin Bureau: Claudia Pelzer
Paris Bureau: Patricia Philbin
Amsterdam Bureau: Arne Biesma, Jeroen Junte
Rom Bureau: Dr. Stefan Pollak
London Bureau: Nora Manthey
Silicon Valley Bureau: Matthias Hohensee
San Francisco Bureau: Nicole Kidd
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Erscheinungstermin nächste Ausgabe: Juni 2016
BILDNACHWEIS
S. 14 Hansgrohe SE/Tom Ziora; S. 14 Vittorio Zunino Celotto/Getty Images for Fondazione Prada; S. 14
Delbert Shoopman/NBC/NBCU/Getty; S. 14 Etihad Airways; S. 15 Felix Broede; S. 16 Paul Smith; S. 16
Gino DePinto, AOL; S. 18 © IBM; S. 18 L’Oréal; S. 19 Tesla Motors; S. 19 Optoelectronics Research Centre,
University of Southampton; S. 20-21, 23 Delbert Shoopman/NBC/NBCU/Getty; S. 24-27 Twentieth
Century Fox Home Entertainment; S. 28 Courtesy of GoPro; S. 29 Twentieth Century Fox Home Entertainment; S. 30 Courtesy of GoPro; S. 32-33 Gino DePinto, AOL; S. 36-41 Soho House; S. 44-49 Villeroy
& Boch; S. 51 Sakara Life; S. 52 Caitlin Mitchel; S. 54-55 Lilly Roadstones/Getty Images; S. 57 © Dimitri
Tolstoï; S. 60-61 Fabio Cattabiani; S. 62-63 Mattia Pagani; S. 70-71, 73 Paul Smith; S. 74-75 Uli Maier for
Axor/Hansgrohe SE; S. 77 Hansgrohe SE/Tom Ziora; S. 78 Hansgrohe SE; S. 80-81 Kevin Mazur/Getty
Images for The Estee Lauder Companies; S. 84-85 Delfino Sisto Legnani Studio, Courtesy Fondazione
Prada; S. 87 Bas Princen 2015, Courtesy Fondazione Prada; S. 88 Vittorio Zunino Celotto/Getty Images
for Fondazione Prada; S. 90-91, 94-95 Felix Broede; S. 96 © Berlin Verlag; S. 98-99 Mads Perch/ Getty
Images; S. 102-108 Copyright Konrad Rufus Müller; S. 110 Consultix GmbH; S. 114: Frank Teuber/
KAISER+KRAFT Europa GmbH; S. 114: Xtentio GmbH /Herr Mirko Plha; S. 120-121, 123, 124-125 L’Occitane
en Provence/Jean-Jacques Bernard/Francois-Xavier Emery; S. 126-129, 131 Stefano Scatà; S. 132-133
vchal/Shutterstock; S. 136-137 © Michael Najjar; S. 138 MIGUEL MEDINA/AFP/Getty Images; S. 140-141
Nathan Gallagher; S. 142-147 © Copyright Bentley Motors; S. 148-149, 151, 152 Etihad Airways; S. 154-155
Colormos/Getty Images; S. 158-159 MR PORTER; S. 160-161 PeopleImages/Getty Images; S. 164-165 Jibo;
S. 166-167 Stuart Kinlough/Getty Images; S. 168 copyright Cue Inc.; S. 170 - 171 Ringly; S. 174 Dumont
Buchverlag; S. 174 © Audrey Hepburn Estate Collection; S. 174 Fotografie von Aidan Lynn-Kilmenko, aus
Off the Road, Copyright Gestalten 2015; S. 174 Fotografie von Gareth Griffiths, aus Off the Road, Copyright Gestalten 2015; S. 174 © Jan Rothuizen; S. 175 National Geographic; S. 175 Lannoo; S. 175 © Chasing
Paradise by David Drebin/teneues; S. 175 © 2015 David Drebin; S. 176-177 Copyright TASCHEN
ERSCHEINUNGSWEISE
11. Jahrgang / 4x jährlich
ISSN 1865-1305
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