Infotext: Instinktverhalten und Lernarten bei Tieren
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Infotext: Instinktverhalten und Lernarten bei Tieren
Infotext: Instinktverhalten und Lernarten bei Tieren Aufgaben: 1. Bringe den Text in eine gut lesbare Form. 2. Lies den Text sehr zügig durch (eher überfliegen) und versuche zunächst dir durch Absätze, Kursiv für noch zu klärende Fachbegriffe und das fett-Markieren von wenigen, ganz wichtigen Schlagwörtern, dir einen Überblick über den Text zu verschaffen. 3. Beschreibe in die rechte Zelle bei „Kurze Inhaltsangabe zum Text“ in max. 3 Sätzen, worum es in dem Text ganz allgemein geht. 4. Lies den Text ein zweites Mal, diesmal genauer durch. Dabei gehst du immer über die Entertaste tiefer und schreibst in die „Bemerkungsspalte“ immer auf Höhe der betreffenden Textstelle, ob diese... ... eine Begriffserklärung / Definition darstellt = Definition „von welchem Begriff“ ... eine „Was“-Frage (um welchen besonderen Inhalt es sich handelt) beantwortet. ... eine „Wozu“-Frage (Ursachen für etwas) beantwortet. ... eine „Wie“-Frage (Art einer Aufgabenlösung) beantwortet. ... eine „Wann“-Frage beantwortet. ... von dir nicht verstanden wurde = ? 5. Lies den Text ein drittes Mal durch und beantworte nur durch Formatierungen die Fragen, die du an die Bemerkungsspalte getippt hast. Nutze dabei folgende Formatierungen als Bearbeitungshilfe: - rote Unterstreichung = angeborenes Verhalten / Instinkte - grüne Unterstreichung = erlerntes Verhalten - blaue Unterstreichung = Verhalten allgemein/Schlüsselreize und die Handlungen, die sie auslösen Titel: Infotext „Verhalten und Lernen bei Tieren“ von K.Klecka (erstellt: 2004) TOPBEGRIFFE GRUNDNOTIZ Wichtige Begriffe, Fachbegriff fett, Fremdwörter kursiv Überschriften, Definitionen Techniken des Unterstreichens: für jeden Aspekt eine feste Farbe ? Dinge, die ich nicht verstehe ! das ist besonders wichtig Egal, ob ein Hund gähnt, winselt, sich auf den Rücken rollt, die Zähne fletscht... all diese Abläufe nennt man Verhaltensweisen. Tiere – und auch Menschen – verhalten sich immer, denn auch Schlafen und Ruhen sind Verhaltensweisen. Manche Verhaltensweisen sind bei Menschen und Tieren ähnlich, wie z.B. das Gähnen, auch wenn es bei Tieren vielleicht etwas anders aussieht als bei uns, können wir dies erkennen. Jede Tierart hat neben diesen generellen aber auch eigene, unverwechselbare Verhaltensweisen. Verhalten wird immer durch einen Reiz ausgelöst. Dieser ist der Schlüssel zu einer bestimmten Handlung und man nennt solche Reize daher Schlüsselreize. Solche Schlüsselreize können sowohl von der belebten als auch unbelebten Umwelt des Tieres ausgehen wie z.B. Feinden oder der Beute wie aber auch von Regen oder Dunkelheit. Weder ein Mensch noch ein Tier ist jederzeit bereit, aggressiv zu sein oder Nahrung aufzunehmen. Sie müssen in der passenden „Stimmung“ sein. Diese „Handlungsbereitschaft“ ist in z.B. Angst oder Hunger begründet. Nur wenn die Handlungsbereitschaft da ist, funktioniert das Auslösen einer Handlung. Es gibt zwei Arten von Verhalten: Angeborenes und erlerntes Verhalten. Bei dem angeborenen Verhalten wurde dieses vorher weder erlernt, noch geübt oder von den Eltern abgeschaut. Ohne vorherige Erfahrung „weiß“ ein Tier, wie es auf einen bestimmten Schlüsselreiz reagieren muss. Das für die Reaktion notwendige Verhalten ist ebenfalls angeboren. Auch hierfür ein Beispiel: Hunde wissen von Natur aus, wie sie sich paaren können. Dafür müssen sie nichts lernen. Als Schlüsselreiz dient dem Rüden der Geruch der läufigen Hündin. Er wirbt um sie mit den arttypischen Ranzverhalten (wie z.B. das spielerische Jagen), bis die Hündin bereit ist, sich vom Rüden besteigen zu lassen. Weitere Beispiele sind übrigens das Aufziehen der Jungen, die Körpersprache im Rudel, das Fluchtverhalten bei Angst usw.. Man nennt solche angeborenen Verhaltensweise auch Instinkte. Auch aggressives Verhalten ist angeboren. In der Natur dient es z.B.: Konkurrenten um die Rangposition und um das Futter, Rivalen um die Gunst des auserwählten Sexualpartners müssen in die Schranken gewiesen, unterworfen bzw. verdrängt werden und der Widerstand einer wehrhaften Beute muss überwunden werden, bevor sie verzehrt werden kann. Dabei stehen dem Wolf nicht nur „kriegerische“ Verhaltensweisen zur Verfügung. Im Rudel ist eine zu aggressive Verhaltensweise keinem dienlich, denn die soziale Struktur muss ja erhalten bleiben. So besteht bei dem rudelinternen Konflikten meistens Beißhemmungen, die wiederum durch Schlüsselreize wie Unterwerfungshaltung des Gegners ausgelöst wird. Der wichtigste Schlüsselreiz für Aggression ist die Angst, da diese Gefahr bedeutet und der Wolf sich auf einen „Angriff vorbereiten“ muss, will er überleben. Auch Hunde beißen Menschen eigentlich nur in Situationen, in denen sie Angst haben, z.B. wenn sie in die Enge getrieben werden. Verhalten kann sich bei Tieren aber auch durch Erfahrungen ändern. Dies nennt man Lernen. Selbst Tiere in freier Wildbahn lernen viel: Sie lernen was sie wie jagen können, ob die Nahrungsquelle gut für sie ist, wo es besonders viel Nahrung gibt, wer ihre Feinde sind, wie sie sich gegenüber Artgenossen zu verhalten haben... Es unterschiedliche Formen des Lernens, die im Folgenden beschrieben werden. a. Die Bildung bedingter Reaktionen: Grundlage hierfür ist eigentlich angeborenes Verhalten mit dem zugehörigen Schlüsselreiz. Als Beispiel das „Platzmachen“ bei Hunden: Hunde setzen sich, wenn der Schlüsselreiz „Ich bin müde“ auftritt, es folgt das Verhalten „Hinlegen“. Nun kann aber dieses Verhalten auch durch den angelernten, bedingten Reiz „Leine nach unten drücken“ ausgelöst werden, wenn der Hundehalter dem Hund durch wiederholtes Durchführen dieses Verhaltens dies beigebracht hat. b. Die Gewöhnung: Wenn ein Schlüsselreiz immer und immer wieder auftritt, dann gewöhnt sich ein Tier an diesen und reagiert nicht mehr sofort darauf. Dies betrifft besonders Reize, die für das Tier unwichtig sind, wie z.B. Geräusche, Gerüche usw.. Z.B. würden Hunde, die Autos nicht kennen, vor dem Motorengeräusch weglaufen. Doch durch immer wiederkehrenden Kontakt haben sie sich an das Brummen gewöhnt und erschrecken sich nicht mehr davor. c. Das Lernen durch Erfolg: Wenn ein Tier für eine Tat belohnt wird (z.B. Futter erhält), dann wird dieser Erfolg das Verhalten, dass für die Tat grundlegend war, immer und immer wiederholt. Hingegen bremst Misserfolg (z.B. eine Bestrafung durch Schläge) das gezeigte Verhalten. Man kann einen Hund zum Beispiel auf zwei Arten Stubenrein machen: 1. Man zeigt ihm, wo er seine Notdurft verrichten darf, z.B. im Garten. Macht er wirklich in den Garten und nicht in der Wohnung, so gibt man ihm ein Leckerli. Man übt dieses Verhalten, bis der Hund dieses wirklich gelernt hat und auch ohne Leckerli in den Garten macht. Diese Erziehungsweise hat sich übrigens als sehr viel effektiver als die Bestrafung erwiesen, denn sie schont das Vertrauensverhältnis und lässt den Hund angstfrei lernen. 2. Man kann den Hund aber auch bestrafen, wenn er in die Wohnung gemacht hat. Sehr „beliebt“ – wenn auch eher grausam – ist das Stumpsen der Nase in die Pfütze. Der Hund mag dieses Gefühl nicht und lernt, dass auf dieses Verhalten eine unangenehme Situation folgt. Man sollte aber immer Beachten, dass bei mehrfacher Bestrafung der Hund auch Angst vor genau dieser bekommen kann. Umso schlimmer die Bestrafungserfahrung für den Hund ist, desto größer ist auch die Angst und damit der Vertrauensbruch. d. Die Nachahmung: Junge Wölfe lernen durch Beobachtung der Erwachsenen, wie man jagt. Dies nennt man Nachahmung. In Kombination mit Erfolg (z.B. die Beute wird wirklich erlegt), lernt das Wolfsjunge, dass man sich an ein Kaninchen gegen den Wind tief geduckt anschleichen muss, wenn man es erlegen will. e. Die Prägung: Jedes Säugetier lernt am ersten Tag seines Lebens, wer seine Mutter ist. Dies nennt man Prägung. c. Das Einsichtige Verhalten: Es ist die höchste und seltenste Form des Lernens. Ausgangssituation für dieses Lernverhalten ist ein Problem, wie z.B. der Wunsch eines Hundes, durch die geschlossene Tür nach Draußen zu gelangen. Das Öffnen der Tür bedarf aber einer bestimmten Technik. Diese erwirbt der Hund durch Versuche die Tür auf verschiedene Weisen zu öffnen. Meistens bleiben seine Bemühungen ohne Erfolg, weil der Hund nicht weiß, dass die Tür über die Klinke zu öffnen ist und bleibt dies so, so lernt er nie, wie die Tür zu öffnen geht. Doch er kann durch die Beobachtung seines Herrchens lernen, dass die Klinke runter- und die Tür aufgeht. Folgt auf diese Beobachtung die Einsicht, dass die Klinke die Tür öffnet, so wird er versuchen, die Klinke nach unten zu drücken. Gelingt ihm daraufhin das Öffnen der Tür, so verstärkt der Erfolg dieses Verhalten und der Hund wird immer wieder Türen öffnen. Quellen Weiterführende Fragen Kurze Inhaltsangabe zum Text