Maja Storch Advent Matura - Kaufmännischer Verband Schweiz
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Maja Storch Advent Matura - Kaufmännischer Verband Schweiz
19. 12. 2011 Heft 12 Das Magazin für Bildung und Beruf Maja Storch Advent Matura Weshalb Entspannung so wichtig ist Welche Jobs die Festtage mit sich bringen Wie fordernd der zweite Bildungsweg ist Polizistin oder Polizist in der grössten Schweizer Stadt zu sein, ist spannend, vielseitig und anspruchsvoll – sei es im Streifenwagen, auf dem Motorrad, auf dem See, in Uniform oder in Zivil. Für diese aussergewöhnliche Aufgabe brauchen Sie Einsatzbereitschaft, Besonnenheit und eine gute Ausbildung. Aufgeweckte, kontaktfreudige 20- bis 35-jährige Schweizerinnen und Schweizer mit Berufsabschluss, Matur oder anerkanntem Diplom bilden wir während zwei Jahren bei vollem Lohn zu verantwortungsbewussten, kompetenten Polizistinnen und Polizisten aus. Unsere künftigen Mitarbeitenden müssen körperlich fit und mental belastbar sein. Ich bin Polizistin bei der Stadtpolizei Zürich. Maya, 30, Schwimmerin Tag für Tag, rund um die Uhr, an vorderster Front dabei sein! Wenn Sie die Herausforderung annehmen möchten, bestellen Sie die Bewerbungsunterlagen bei der Stadtpolizei Zürich: Telefon 044 411 92 16/17 oder über www.stadtpolizei.ch Editorial Inhalt Im Büro Budva, Montenegro Unbürokratisch Leserbriefe, KV in den Medien, Webrating Politik und Wirtschaft 5 6 7 8 Auftakt Gegen Sparmassnahmen/100 Jahre GAV Kolumne Von Barbara Gisi Mein iPhone begleitet mich nun schon einige Jahre. Mit ganz wenigen Ausnahmen habe ich es immer dabei und wenn ich es einmal vergesse, fühle ich mich irgendwie nicht ganz vollständig. Wäre das iPhone «nur» ein Telefon, hätte es mit Bestimmtheit für mich nie diese Bedeutung erlangt. Es ist aber viel mehr. Es ist Organisationshilfe – ich habe alle meine Termine und die aktuellsten E-Mails immer greifbar und es hat einen ausgesprochen grossen «Fun-Faktor». Die verschiedensten Apps helfen in unterschiedlichen Lebenslagen. Einer meiner Favoriten ist der Peak-Finder. Sie kennen die Situation bestimmt. Sie wandern und wissen nicht mehr, wie der markante Berg auf der anderen Talseite heisst. Kein Problem – mit Peak-Finder finde ich sofort die Antwort. Und auf Reisen im Zug spiele ich gerne Trivial Pursuit und teste mein Allgemeinwissen (lesen Sie auf Seite 32 den Beitrag zu Apps im Büro). Es ist aber auch beruhigend, dass die neuen Technologien ihre Grenzen haben. So kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Advents-App eine Kerze oder einen Kranz ersetzen könnte. Zum Advent gehört eben mehr als nur das Bild einer Kerze. Diese Zeit ist geprägt von Düften, Stimmungen und Begegnungen, einem Besuch auf einem Weihnachtsmarkt, vom Einkaufen von Geschenken. Und das lässt sich nicht virtuell erleben. Ich freue mich jedes Jahr sehr auf die letzten Tage des Jahres. Sie geben mir die Möglichkeit, innezuhalten und zurückund insbesondere auch vorwärtszuschauen und motiviert und mit neuem Elan ins neue Jahr zu starten. Ihnen allen wünsche ich eine besinnliche und erfreuliche Weihnachtszeit und für den Jahreswechsel alles Gute. Peter Kyburz – Generalsekretär des KV Schweiz [email protected] context 12 – 2011 Prognosen Die Konjunkturforschungsstelle der ETH RAV Erfahrungen einer Beraterin Monatsinterview Maja Storch über die Kunst des Entspannens Dossier Adventsjobs 9 10 12 14 18 Extra-Arbeit ohne Stress Konrad Rutishauser, Weihnachtsbaumverkäufer Pascal Beschle, Confiseur Erwin Wallnöfer, Schnitzer auf dem Weihnachtsmarkt Fränzi Biedermann, Aushilfsverkäuferin Vincent Bernard, Bankett-Aushilfe Roland Kleger, Niggi Näggi Karin Leuthard, am Päcklitisch Beruf und Bildung 19 20 21 22 23 24 25 26 Auftakt Weiterbildungsvideos/Fotoausstellung/Buchtipp Kolumne Von Stefanie Grob Matura Auf dem zweiten Bildungsweg Schreiben Lernbare Schlüsselqualifikation Apps Anwendungen fürs mobile Büro Leben Hans Rudolf Roth in Afrika Ratgeber Büroalltag/Bildung/Recht/Gesundheit KV-Aktuell/Sektionen Veranstaltungen und Informationen/Personen im KV Impressum Rätsel Übernachtung zu gewinnen Cartoon Von Ruedi Widmer Titelbild: Silvia Knaus arbeitet als Aushilfe am Basler Weihnachtsmarkt. Sie macht dies bereits zum vierten Mal. Sie findet es spannender als in einem Laden zu stehen. Sie schätzt dabei die vielen interessanten Begegnungen und Gespräche. Im Sommer ist sie an Festivals engagiert. 27 28 30 32 34 38 40 43 45 46 Im Büro 5 Budva, Montenegro Maja Vukic�evic� arbeitet als Marketing- Woran stören Sie sich? Managerin für eine Hotelgruppe im monteAdministrative Barrieren behindern negrinischen Badeort Budva. meine Arbeit. Interview und Fotos Danja Antonovic Wie sind Sie auf Ihre Stelle aufmerksam geworden? Hatten Sie als Kind einen Traumberuf? Es war die Hoteldirektion, die mich Ja, Journalistin wollte ich werden. Als gefunden hat. Gymnasiastin habe ich dann beim Radio Wie viele Stunden pro Woche arbeiten Sie? gejobbt und später beim Fernsehen gearIch arbeite 24 Stunden, sieben Tage in beitet. der Woche! (Lacht…) Welchen Beruf übten Ihr Vater und Ihre Wie oft machen Sie Ferien? Mutter aus? Etwa drei Wochen im Jahr. Für die Mein Vater war Mathematikprofessor Workshops, an denen ich teilnehme, bean der Uni in Podgorica. Er hat viel dazu komme ich auch frei. Ob das Weiterbilbeigetragen, dass heute Computer in den dung oder Urlaub ist, ist nicht klar geregelt. Schulen stehen. Meine Mutter war Erzie- Wie viel verdienen Sie pro Jahr? herin, hat aber in der GesundheitsbeUmgerechnet etwa 18 500 Franken. hörde gearbeitet. Können Sie Geld auf die Seite legen? Was arbeiten Sie? Kaum. Ich zahle meinen Kredit ab, Als Marketing-Managerin der Hotel- unterstütze meine Familie, da bleibt gruppe «Montenegro Stars» bin ich auch nichts übrig. für die Public Relations der Gruppe ver- Wie viele Personen müssen von Ihrem antwortlich, die insgesamt über 1300 Ho- Einkommen leben? telbetten zählt. Es ist ein umfangreicher Obwohl ich alleine lebe, unterstütze Job: Ich organisiere Events, betreue VIPs – ich meine Mutter und meinen Bruder jeso lernte ich Madonna, Angelina Jolie und den Monat. Brad Pitt kennen – und entwickle Marke- Sind Sie gegen Krankheit versichert? tingstrategien mit meinem Team. Ja, jeder Festangestellte ist in MonteWelche Ausbildung haben Sie gemacht? negro sozialversichert, Renten- und Ich habe Pharmazie studiert, musste Krankenversicherung werden anteilig aber abbrechen, es war die Zeit der Bal- vom Arbeitgeber bezahlt. kankriege. Per Zufall bekam ich einen Job Haben Sie eine Altersvorsorge? bei einem Privatsender und leitete dort Ja, die staatliche Rentenversicherung. zehn Jahre die Nachrichtenabteilung. Die Frage ist, ob ich die Rente bekommen Gleichzeitig habe ich mein Studium an werde, nachdem die Lage der monteneder Fakultät der politischen Wissenschaf- grinischen Rentenversicherung katastroten beendet. Im Moment studiere ich wie- phal ist, das Geld fehlt jetzt schon. der: Touristik-Management. Was möchten Sie beruflich noch erreichen? Welche Qualitäten sind in Ihrem Beruf Viel. Ich will später als Hotelmanagegefragt? rin arbeiten und deshalb studiere ich wieEin Hochschulabschluss ist Voraus- der. Ich bilde mich ausserdem in Worksetzung. Breit gefächertes Wissen, Fremd- shops aus, wie kürzlich in Strassbourg, sprachen, gute Computerkenntnisse, dazu lerne ich viel online. Kommunikationsfähigkeit und Liebe zum Haben Sie Kinder und was soll aus diesen einmal werden? Beruf sind genauso wichtig. Was schätzen Sie an Ihrem Beruf? Ich bin Single, würde aber gerne Mutter werden. Die Teamarbeit beflügelt mich. context 12 – 2011 Steckbrief Montenegro Budva ist ein Badeort mit rund 11 000 Einwohnern Einwohner Montenegro 625 266 Arbeitslosenquote 11% Durchschnittseinkommen umgerechnet 430 Franken pro Monat (netto) Gewerkschaftlicher Organisationsgrad ca. 10%, es gibt zwei Gewerkschaften: Der Gewerkschaftsbund und die Union der Freien Gewerkschaften Wichtigste Exportartikel Eisen und Stahl Steckbrief Person Name Maja Vukičević Alter 35 Jahre Zivilstand ledig Wohnform Mietwohnung Wohnort Budva UnbÜrokratisch 6 Bühnen- und Lichttechniker Andreas Egg notiert im Theater am Hechtplatz in Zürich die Scheinwerfereinstellung. Foto: Atelier MFM/Ex-Press context 12 – 2011 Leserbriefe «Mit dem Versuch, die Exportindustrie zu ‹retten›, will man die ganze Schweiz opfern.» context 11 – 2011 Pausenlos Leider haben wir keine Pause oder dürfen keine machen. Eine Raucherpause von sieben Minuten je halber Tag wurde jedoch festgelegt. Aber für solche, die nicht rauchen, steht kein Raum zur Verfügung. T. F.*, Pfäffikon Franken weiter schwächen Wenn ich diesen Artikel lese oder am Fernsehen diese Forderung höre, man soll den Euro «in einem Bereich zwischen 1.35 und 1.40 stabilisieren», dann stehen mir die Haare zu Berge. Ich frage mich, wie können die Verantwortlichen so etwas verlangen. Wissen sie nicht, dass das enorme Gefahren in sich birgt, die man nicht so einfach abschätzen kann, nicht einmal bei 1.20 Franken? Mit dem Versuch, die Exportindustrie zu «retten» will man die ganze Schweiz opfern. Der Export leidet nicht nur wegen des starken Frankens. Wenn alle Länder oder viele Länder pleite sind, wer soll dann kaufen? Es ist bedenklich, dass man diese Forderungen hört von Persönlichkeiten, von denen man glauben möchte, dass sie mehr im Kopf haben. Und wenn sie schon nicht selber denken können, sollten sie sich bei Experten informieren. Ivanka Gellings, Rudolfstetten context 10 – 2011 Damit es gut läuft Ja, ich finde Teamarbeit wird masslos überschätzt. Selten sind Mitarbeiter heute entsprechend teamfähig und/oder motiviert. Habe in meiner langjährigen Berufskarriere öfters die Erfahrung gemacht, dass sich Teammitglieder vor Verantwortung oder Entscheidungen gedrückt haben, dann aber wenn das Resultat erfolgreich war, sich sehr in den Vordergrund geschoben haben. Daher habe ich öfters Teamabläufe bzw. Ideen protokolliert und visieren lassen, insbesondere bei ISO/FDA Arbeiten. Elisabeth Häusler, Vaduz Ich persönlich arbeite gerne in Teams, v orausgesetzt sie funktionieren. Nichts ist dynamischer, als wenn ein Team richtig funktioniert. Leider ist es jedoch oft der Fall, dass sogenannte Teams gar keine echten Teams sind. Hierfür gibt es viele Gründe. Anbei ein paar Beobachtungen, welche ich im Verlaufe der Jahre gemacht habe: Es gibt Teammitglieder, die sich nicht getrauen, ihre Meinung offen kundzutun, weil sie befürchten, dies komme bei einem höher gestellten Teammitglied nicht gut an, oder andere wiederum getrauen sich nicht, sich in der Gruppe zu äussern, da sie der Meinung sind, sie hätten keine guten Ideen und wieder andere reden einfach zuviel und lassen andere nicht zu Wort kommen. Sonja Kaufmann, Möhlin *Name der Redaktion bekannt Context freut sich über Ihren Leserbrief! Bitte mit Vor-/Nachnamen sowie Wohnort an: [email protected], oder an Context, Postfach, 8027 Zürich KV in den Medien Ein interessiertes und diskussionsfreudiges Publikum wohnte im Zentrum Bildung Wirtschaftsschule KV Baden dem Referat «Finanzkrise – Grenzen des Wachstums» von Prof. Dr. iur. Daniel Jositsch, SP-Nationalrat, Strafrechtsprofessor an der Uni Zürich und seit kurzem auch Präsident des KV Schweiz, bei. […] Daniel Jositsch machte sich am Schluss seines Referats stark für das duale Bildungssystem und für mehr Investitionen für gut ausgebildete Fachkräfte. Er betonte, dass das Verhältnis zwischen der Maturaquote und dem dualen System sich nicht verändern dürfe. Die Weiterbildung für Berufsleute soll auf allen Stufen durch Steueranreize, Weiterbildungs- und Zeitgutschriften wesentlich erleichtert werden. Die Diskussion darüber, dass Studierende Beträge zurückzahlen müssten, gehe in eine völlig falsche Richtung. 1.12.2011 Daniel Jositsch im Gespräch mit Nicole Soland: «Wir müssen das Angebot des KV modernisieren. Ein Beispiel: Eine Dienstleistung wie die, dass unsere Mitglieder Reka-Schecks günstig beziehen können, ist sicher schön und gut, aber es ist klar, dass heutzutage kein 25-Jähriger mehr wegen der Reka-Schecks dem KV beitritt. Wir brauchen Angebote für die Kauffrauen und -männer von heute.» 1.12.2011 Webrating Machen Sie genügend Pausen? Ja: 63 % Nein: 32 % Weiss nicht: 5 % context 12 – 2011 Jetzt abstimmen: www.context.ch Sind Sie fähig, sich in stressigen Zeiten zu entspannen? > Ja > Nein > Versuche es Auch in Zukunft müssen sich die Zürcher Staatsangestellten mit vier Wochen Ferien begnügen. Die Volksinitiative «Für faire Ferien» ist gestern mit einem Nein-Stimmen-Anteil von 61,7 Prozent sehr deutlich verworfen worden. Lediglich 140 682 waren für die Initiative der Gewerkschaft VPOD und des Kaufmännischen Verbands (KV). 226 273 lehnten das Begehren ab. 28.11.2011 7 Politik und Wirtschaft 8 Weniger Geld für Bildung Sparen Der Bund plant offenbar, künftig weniger Geld für Bildung und Forschung auszugeben als ursprünglich vorgesehen. Das stösst auf Widerstand. Von Rolf Murbach D ie Aufregung bei vielen linken und auch einigen bürgerlichen Politikern war gross, als Ende November bekannt wurde, dass der Bund offenbar plant, das Wachstum der Investitionsausgaben in Bildung, Forschung und Innovation in Zukunft deutlich abzubremsen. Bei der Bildung zu sparen und gleichzeitig Milliarden für teure Kampfjets auszugeben, das kommt schlecht an. Margret Kiener Nellen (SP, BE), Präsidentin der nationalrätlichen Finanzkommission, findet die geplanten Kürzungen «absolut inakzeptabel». Die erforderlichen Bildungsstandards liessen sich so nicht mehr erfüllen. Und FDP-Nationalrat Ruedi Noser sagt: «Bildung ist das beste Konjunkturprogramm». Hier dürfe man nicht sparen. Vermutlich im Januar wird der Bun- Die Sparpläne würden Forschung und Bildung empfindlich treffen. desrat darüber entscheiden, wie viel Geld von 2013 bis 2016 in Bildung, Forschung und Innovation investiert werden soll. heute die Kosten kaum mehr in Griff. Zuschüttungen der Schweizerischen NatiDerzeit liegen die sogenannten BFI-Kre- dem besteht die Gefahr, dass die Schweiz onalbank ohnehin unter Druck, was sich erfahrungsgemäss in ihren Bildite bei deutlich über 5 Milliarden Fran- als Forschungs- und Wissenschaftsnation ken pro Jahr. Die rohstoffarme Schweiz international abgehängt wird. dungsbudgets niederschlägt – mit negalässt sich ihre Ausbildungsstätten und tiven Folgen unter anderem für die bunwissenschaftlichen Einrichtungen viel Gravierende Folgen deseigene Fachkräfteinitiative vom kosten. Laufend mehr sogar: 2006 be- Auch Vertreter der Arbeitswelt zeigen sich September 2011. schloss das Parlament, dass die BFI-In- besorgt über die mögliche Entwicklung. All diese möglichen Konsequenzen vestitonen jährlich um 6 Prozent zu wach- Der KV Schweiz befürchtet Einschnitte, lägen nicht im Interesse von Bildung und sen hätten. Vertreter aus Wissenschaft die auch die Berufsbildung betreffen wür- Wirtschaft, sagt Claude Meier, Leiter Bilund Forschung machten sich vor kurzem den. Die absehbaren Folgen erachtet der dungspolitik vom KV Schweiz. «Wir müssogar für eine jährliche BFI-Zuwachsrate Verband als gravierend: sen uns weiterhin am Erfolgsmodell von 10 Prozent stark. > Der in der BFI-Botschaft vorgesehene Schweiz orientieren. Unser Land hat bisRichtwert von 25 Prozent Bundesanteil her Krisen nicht zuletzt dank der her für die Berufsbildung per 2012 würde in vorragenden Qualifikationen seiner ErMagere Zeiten Frage gestellt. Nun aber drohen die Zeiten für die Bewerbstätigen vergleichsweise glimpflich rufsbildung und die Wissenschaft deut- > Der Finanzierungsteil des Bundes an überstanden.» Der praxisorientierten Belich magerer zu werden. Das Staatssekredie Betriebs- und Investitionskosten der rufsbildung komme hier eine besondere tariat für Bildung und Forschung sieht Fachhochschulen würde noch länger Bedeutung zu. Die höhere Berufsbildung, unter dem gesetzlich vorgesehenen aber auch Fachhochschulen gewährten «für die Jahre 2013 bis 2016 eine klare Abdie Ausbildung hochqualifizierter Fachsenkung der BFI-Wachstumsquote vor», Drittel liegen. wie der «Tages-Anzeiger» Ende November > Der Fachkräftemangel würde sich ver- kräfte. Dies dürfe man nicht durch Sparberichtete. In der schärfsten Variante stärken. Für die Ausbildung der drin- massnahmen aufs Spiel setzen. «Leiswerde dabei eine Grösse von 3, 7 Prozent gend geforderten Ingenieure und Natur- tungskürzungen in Bildung und Forangepeilt, in der mildesten 4,1 Prozent. wissenschafter stünden zu wenig Mittel schung stehen zentralen Landesinteressen Der Bund brüskiert damit die Wissenzur Verfügung. entgegen. Für eine prosperierende Zuschaft. Wegen der steigenden Studieren- > Zudem sind zahlreiche Kantonshaus- kunft braucht es im Gegenteil eine Bilhalte wegen wegfallender Gewinnaus- dungsoffensive.» denzahlen haben die Hochschulen schon context 12 – 2011 100 Jahre GAV Vor 100 Jahren wurden Gesamtarbeitsverträge (GAV) in der Schweiz rechtlich verankert. Auch der KV Schweiz hat im Laufe der Zeit mehrere GAV mitunterzeichnet. «Von den Beschäftigtenzahlen her am wichtigsten sind für uns die Beteiligungen bei den Branchenabkommen mit der Maschinenindustrie, den Banken und Versicherungen», sagt Benedikt Gschwind vom KV Schweiz. Bei den Firmenverträgen seien es die GAV mit den Detailhändlern Migros, Coop und Lidl sowie der Globus-Gruppe. Von der Betreuung her intensiv seien die sechs GAV im Luftverkehr, da diese zahlreiche Detailbestimmungen enthalten. Besondere Erwähnung verdient laut Gschwind der GAV für die Holzbau-Branche, der als bisher einziger GAV des Gewerbes für das kaufmännische Personal das gleiche Regelwerk wie für die Handwerker vorsieht. Als grosses neues Projekt mit Beteiligung des KV erwähnt Gschwind den GAV Personalverleih für 270 000 temporär Beschäftigte. Langjähriges Engagement Das Engagement des Kaufmännischen Verbandes reicht bis ins Jahr 1918 zurück. Damals gab es die Berner Übereinkunft, ein Abkommen zwischen Arbeitgebern und der VSA, bei welcher der KV Mitglied war. Hier wurden rudimentär erste Anstellungsbedingungen geregelt. Hintergrund waren die grossen sozialen Probleme für die Beschäftigten und ihre Familien am Ende des Ersten Weltkriegs. Dieses Abkommen wurde 1939 vom heute noch gültigen Rahmenabkommen mit dem Arbeitgeberverband abgelöst. Ab 1949 beteiligte sich der KV am GAV der Swissair. Dabei handelte es sich um den ersten Firmen-GAV des KV. 1958 kam es zum Angestelltenabkommen in der Maschinenindustrie, nachdem mit dem Friedensabkommen zwischen den Gewerkschaften und dem Arbeitgeberverband in der Metallindustrie bereits 1937 die Grundlage für die Sozialpartnerschaft in der heutigen Form gelegt wurde. 1988 schlossen sich die «Blue- und White-Collars» im heute noch gültigen GAV für die Maschinenindustrie zusammen. Auch in Zukunft wichtig Heute profitieren in der Schweiz rund 40 Prozent der erwerbstätigen Bevölkerung von einem Gesamtarbeitsvertrag. «Der GAV hat gerade im Zusammenhang mit der Personenfreizügigkeit auch in Zukunft eine wichtige Funktion», ist Benedikt Gschwind überzeugt. Gesamtarbeitsverträge führten zu einheitlichen Verhältnissen und Rechtssicherheit. Mit der Beteiligung der Arbeitnehmerorganisationen könnten Konflikte und Krisensituationen besser gemeistert werden. «Ausserdem bringt die Arbeitnehmerseite ihre Erfahrungen ein und kann so auch Impulse für eine Weiterentwicklung der Anstellungsbedingungen geben.» tj Kolumne shortstop@work! Von Barbara Gisi Welch virtuoses Leben wir doch führen! Schon beim Aufstehen einen Blick aufs Smartphone, um zu sehen, wer einen via SMS beglückt oder seine Wünsche anmeldet. Auf dem Weg zur Dusche rasch die Mails checken, vielleicht ist gerade eine äusserst wichtige Mitteilung eingetroffen. SBB-Verbindungen abrufen und Schlagzeilen überfliegen, um wenigstens halbwegs auf dem Laufenden zu sein. Im Zug dann die Sitzung vorbereiten, die Zeit ist dabei immer knapp. Die Sitzung wird, Multitasking sei Dank, auch dazu genutzt, Mails abzuarbeiten, selbstverständlich ohne den Faden zu verlieren und das Dargebotene mit kritischen Fragen zu ergänzen. Als gefragte Person verlässt man die Besprechung gelegentlich vor dem Ende, man wird bereits bei der nächsten erwartet. Dort trifft man mit leichter Verspätung ein, doch die Sitzungsleitung ist dank Mobile auf dem Laufenden. Jetzt im Dezember wird die Ereigniskette noch durch die Jagd nach passenden Weihnachtsgeschenken glitzernd und glimmernd erweitert. Am Abend dann, nach kurzem Essen, ein letztes dringendes Telefonat – nonstop@work! Welche Wohltat ist es da, wenn ich während eines solchen Tagesablaufs an einem gemütlichen Ort einen nach den Regeln der Kunst zubereiteten Cappuccino geniesse, auf dessen Schaum mir Herzchen, Ähre oder Smiley entgegenduften! Nachdem ich diese erholsamen Minuten im Alltag als Energiequelle geortet habe – «shortstop@work»,– hat sich tatsächlich wie von selbst der Reflex eingestellt, bei Kaffeeduft das Mobile auszuschalten. Pawlov lässt grüssen, durchaus im positiven Sinn, und der Cappuccino schmeckt unvergleichlich besser! Barbara Gisi ist Leiterin Angestelltenpolitik beim KV Schweiz. Erster Firmen-GAV des KV mit der Swissair ab 1949: Ankunft in Kloten 1953. context 12 – 2011 9 Politik und Wirtschaft 10 Die erste Adresse für Prognosen Frühwarner Die KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich widmet sich seit mehr als 50 Jahren der Schweizer Konjunktur. Einmalig ist vor allem der detaillierte Datensatz an Umfragen in allen Wirtschaftsbranchen. Von Jürg Zulliger 12 000 Schweizer Firmen an.» Auf freiwil liger Basis füllt der jeweilige CEO oder ein Geschäftsleitungsmitglied einen Frage bogen aus, in Papierform oder elektro nisch übers Internet. 7000 Unternehmen erhalten die KOF-Fragebogen sogar mo natlich. «Die Fragebogen sind ganz bewusst so aufgebaut, dass sie relativ einfach und rasch ausgefüllt werden können», betont Jan-Egbert Sturm. Die Firma muss zum Beispiel angeben, ob die aktuelle Ge schäftslage «gut», «befriedigend» oder «schlecht» ist. Von besonderer Bedeutung sind dann die Erwartungen punkto Ge schäftslage, Nachfrage, Auftragsbestand, Beschäftigung, Preise etc. für die nächs ten drei bis sechs Monate. Hohe Rücklaufquote Wer antwortet, muss nicht erst in der Buchhaltung nachfragen oder irgendwel che Berechnungen anstellen. Dies garan KOF-Leiter Jan-Egbert Sturm ist den Trends auf der Spur. tiert eine relativ hohe Bereitschaft, den Fragebogen auch tatsächlich auszufüllen. raussen prägt das fahle Licht eines nose gestartet. Am Ende dieses Prozesses Der Rücklauf liegt normalerweise bei 60 kalten Wintermorgens die Szene. folgt die offizielle Medienmitteilung der bis 70 Prozent. Als Gegenleistung erhal Ein paar Nebelschwaden, die sich nicht KOF. Im Frühjahr und Herbst stehen Me ten die beteiligten Firmen eine Analyse auflösen. In den Büros der KOF an der dienkonferenzen an, an denen der KOF- und Vergleichszahlen aus ihrer Branche. Weinbergstrasse in Zürich widmen sich Leiter Jan-Egbert Sturm die aktuelle Ein Auch wenn keine harten Geschäfts an diesem Morgen bereits Dutzende von schätzung der Schweizer Konjunktur und zahlen gesammelt werden, ergibt sich aus Fachleuten der Stimmung, wie sie sich in die Prognosen der Öffentlichkeit präsen der Fülle an Fragebogen aus ganz ver schiedenen Branchen wie Gastgewerbe, Beschäftigung und Umsatzzahlen aus tiert. drückt. Sie sind den Trends in der Schwei Gerade im jetzigen Umfeld, das von Industrie, Banken und Versicherungen, zer Unternehmenswelt auf der Spur und Sorgen um die globale Konjunktur und Handel, Bau etc. ein sehr solides Bild zur leiten gestützt darauf Prognosen her. den Folgen für die Schweiz geprägt ist, aktuellen Wirtschaftsentwicklung und nimmt die KOF eine prominente Stellung zur Einschätzung der näheren Zukunft. Viel Fachwissen ein. Ist dieser Prozess einmal gestartet, Die meisten Beschäftigten sind Öko nimmt angesichts der Fülle der zu verar Sehr schnell nomen, die als Instrumente nicht viel beitenden Daten und der intensiven Ar Kein anderes Institut in der Schweiz ver mehr brauchen als ganz normale Büro beit an den Modellen die Anspannung in fügt über ein derart breit abgestütztes Da arbeitsplätze, gute Soft- und Hardware den Büros spürbar zu. Während dieser tenmaterial. Die Qualität liegt vor allem und eine gehörige Portion Fachwissen in Phase ist es nicht aussergewöhnlich, dass darin, dass die Ergebnisse sehr rasch Ökonomie, EDV und Statistik. Einige Mit der eine oder die andere abends länger im greifbar sind und sofort interpretiert wer arbeitende widmen sich der administra Büro bleibt oder auch mal am Wochen den können. «Im Lauf des Novembers lie tiven Abwicklung der Firmenbefragun ende weiterarbeitet. gen uns bereits die Ergebnisse aus dem gen, manche den Datenbanken und den gleichen Monat vor», erklärt Richard Etter. zentralen Diensten. In den Büros treffen 12 000 Firmen befragt Die Einschätzungen und Prognosen die Besucher auch viele Doktoranden an, Von unschätzbarem Wert für die KOF sind anderer Institutionen wie diejenigen des die sich an der KOF in ihre wirtschafts zunächst die eigenen Erhebungen bei Fir Seco oder der Basler Konjunkturfor wissenschaftliche Arbeit vertiefen. men in fast allen Branchen. Der für die schungsstelle BAK erfolgen nicht dermas In diesen Tagen hat die KOF den Pro Umfragen verantwortliche Richard Etter sen zeitnah. Zudem haben die anderen zess für ihre bevorstehende Winterprog sagt dazu: «Vierteljährlich schreiben wir Akteure in diesem Segment – auch die D context 12 – 2011 11 Trägergesellschaft esearch-Abteilungen der Banken – keine R eigenen Erhebungen. Und die volkswirt schaftliche Gesamtrechnung des Bundes amtes für Statistik (BfS), die unter anderem die offizielle Zahl zu Wirtschaftswachs tum und Bruttoinlandprodukt (BIP) um fasst, wird jeweils erst im August für das Vorjahr publiziert. Aufgrund dieser Aktualität sieht JanEgbert Sturm Sinn und Zweck des KOFKonjunkturbarometers und der Progno sen vor allem in der Funktion eines «Frühwarnsystems»: «Wir können der Öf fentlichkeit frühzeitig signalisieren, in welche Richtung sich die Wirtschaft ent wickelt. Damit können Pläne und Mass nahmen rechtzeitig darauf abgestimmt werden.» In Sachen Konjunkturprogno sen und quasi als «Think Tank» für Wirt schaftswissenschaften ist die KOF heute eine wichtige Grösse in der Schweiz. Eine Wissenschaft für sich ist die Um setzung der Firmendaten bzw. des Kon junkturbarometers in Konjunkturprog nosen. Dabei stützen sich die Forscher vor allem auf Verhaltensgleichungen und Modelle, die in ihren Computerprogram men implementiert sind. So wie man zum Beispiel vom Einkommen eines Haus halts Rückschlüsse auf dessen Konsum ausgaben ziehen kann, gelingt es den Konjunkturforschern, aus Indikatoren und Zahlen wie Nachfrage, Bestellungs eingang, Beschäftigung, Zinsen, globale Konjunktur etc. Aussagen zur Konjunk turentwicklung zu machen. «In unserem wichtigsten Modell zur Konjunktur sind circa 350 Gleichungen integriert», erklärt Sturm. Dabei fliesst natürlich auch ein grosses Fachwissen darüber ein, wie verschiedene Parameter in der Wirtschaft zusammenhängen. Die KOF wird gemeinsam von der ETH Zürich und der Schweizerischen Gesellschaft für Konjunkturforschung (SGK) getragen. Weit über 200 Unternehmen, öffentliche Körperschaften, Verbände (darunter der KV Schweiz), aber auch Privatpersonen, fördern die Forschung der KOF. SGK-Mitglieder profitieren von speziellen Dienstleistungen (u.a. KOF-Analysen, Prognosetagung, Erfa-Sitzungen etc). Die SGK ist sehr an weiteren Mitgliedern interessiert. Nähere Informationen: www.kof.ethz.ch/de/ueber-uns/ organe-und-gremien/sgk/ oder Michaela Diehl, [email protected] Lehman Brothers 2008. Weitere Fehler quellen sind falsche Annahmen in den Modellen oder ganz einfach Datensätze, die laufend revidiert werden. «Die offizi ellen Konjunkturdaten der USA spielen in den Modellen zum Beispiel eine sehr grosse Rolle, die Zahlen werden aber laufend korrigiert», erläutert Sturm. Wichtig für Geldpolitik Es gibt Fehlerquellen Einer der Hauptabnehmer der Ergebnisse Vor allem Währungs- und Zinsprognosen Schwieriger geworden und Prognosen ist die Schweizerische haben sich in den letzten Jahren als aus- Zur aktuellen Lage erklärt der KOF-Leiter, Nationalbank (SNB), die bei der Ausrich sergewöhnlich schwierig erwiesen. Auch dass in praktisch allen Branchen ein tung ihrer Geldpolitik stark auf zuver die KOF hat manche überraschende Rückgang der Wirtschaftsdynamik spür lässige Aussagen über die Konjunktur an Wende nicht richtig prognostizieren kön bar sei. Die kurzfristige Entwicklung gewiesen ist. Höchst aktuell sind die nen. «2008 haben wir zwar eine Konjunk hänge jetzt auch davon ab, wie stark die Einschätzungen der KOF derzeit, um die turabkühlung richtig vorhergesehen, Binnenkonjunktur die Lage stützen Folgen der Frankenstärke für verschie doch das Ausmass hat dann auch uns könne. Für Sturm ist aber klar: «Wenn dene Wirtschaftszweige abzuschätzen. überrascht», räumt Sturm ein. sich die Konjunktur global abkühlt, wird Die KOF-Forscher wissen zum Beispiel, Wie anspruchsvoll diese Forschungs sich auch die Schweiz dieser Tendenz frü welche Firmen speziell vom Export ab tätigkeit ist, zeigt sich daran, dass für her oder später nicht entziehen können.» hängig sind und wie sich deren Geschäfts Hunderte von Variablen punktgenau An Vor diesem Hintergrund ist mit rückläufi gang entwickelt. Daraus lassen sich wich nahmen und Prognosen gemacht werden gem Wachstum und steigenden Arbeits tige Erkenntnisse für Wirtschafts- und müssen. Dass die Prognostik schwieriger losenzahlen zu rechnen. Geldpolitik und zu den Massnahmen der geworden ist, so Sturm, liege an nicht vor SNB gegen die Abwertung des Euro ge hersehbaren Ereignissen wie dem Zu Jürg Zulliger ist freier Journalist in Zürich. sammenbruch der US-Investmentbank [email protected] winnen. › Management und Führung Zum Beispiel: hkvaarau.ch/hfw context 12 – 2011 Politik und Wirtschaft 12 Am Tiefpunkt der Berufslaufbahn Stellenlosigkeit Wenn die Unternehmen Mitarbeitende entlassen, bekommen die Angestellten der RAV mehr zu tun. Und sie erfahren viel über die momentane Verfassung der Arbeitswelt. Eine Personalberaterin erzählt. Von Therese Jäggi Wer von Arbeitslosigkeit betroffen ist, fällt früher oder später in ein Loch. D as Wartezimmer ist leer. Draussen noch um immer mehr Gewinn, und die ist es schon dunkel. In der Ecke steht Arbeitnehmer bleiben auf der Strecke.» Diese gehen dann aufs RAV, zum Beiein PC. An der Pinnwand hängen ein paar wenige Informationen zu offenen Stellen. spiel zu Eva Siegrist. Im ersten Gespräch Gesucht werden Gipser, Schreiner und geht es um die Frage, warum es zur Küneine Mitarbeiterin Personalentwicklung. digung gekommen ist. Ein seit kurzem «Ich trage Sie einfach wie eine normale häufig genannter Grund ist der starke Klientin in meiner Agenda ein», hatte Eva Franken. Es komme ihr manchmal so vor, Siegrist*, die Personalberaterin des Regio- sagt Eva Siegrist, als ob es sich dabei genalen Arbeitsvermittlungszentrums RAV, rade um einen willkommenen Vorwand am Telefon gesagt. Pünktlich holt sie die handle, gewisse Mitarbeiter loszuwerden. Besucherin ab und führt sie in ihr Büro. Eva Siegrist hatte sich zuvor in einem Fragwürdige Kündigungsgründe Brief an Context gewandt. Sie reagierte Als weitere häufige Ursachen werden damit auf ein in der Ausgabe 10 veröffent- wirtschaftliche Gründe und Umstruktulichtes Interview mit Carla Weber. Darin rierungen genannt. «Viele Firmen finden, äusserte sich die beim KV Schweiz tätige das reiche als Begründung.» Manchmal Psychologin kritisch zum Stil, wie in man- stellen die Betroffenen dann aber fest, chen Firmen mit Leuten umgegangen dass ihre Firmen sehr wohl wieder neue Mitarbeiter einstellen und offenbar noch wird. Sie könne dem nur zustimmen, andere Gründe ausschlaggebend waren. schrieb Eva Siegrist: «Manchmal möchte Krankheit, Alter oder dass jemand angebich nur noch laut um Hilfe schreien und lich nicht mehr ins Team passe, könnten die Verantwortlichen in der Wirtschaft solche möglichen Gründe sein. fragen: Wo ist eigentlich der gute Men«Man hat momentan den Eindruck, schenverstand geblieben? Es geht nur dass viele Firmen ihre älteren Mitarbei- context 12 – 2011 tenden loswerden wollen», sagt Eva Siegrist. Ein Drittel ihrer Klienten ist über 55 Jahre alt, darunter solche, die sogar noch ein halbes oder ein Jahr vor der Pensionierung entlassen wurden. «Manche Firmen kennen einfach nichts.» Schwierigkeiten sieht die Personalberaterin aber auch am anderen Ende des Altersspektrums. Immer mehr Jugendliche schaffen den Einstieg in die Berufswelt nicht mehr. Ganz generell fällt Eva Siegrist auf, dass «immer mehr Leute irgendwie gestört sind oder ihr Leben nicht mehr im Griff haben». Die Menschen liessen sich deprimieren von den anhaltend negativen Schlagzeilen rund um die Euro- und Schuldenkrise. Vielen gelinge es nicht mehr, vor diesem Hintergrund eine Perspektive zu entwickeln. Mit psychologischem Dienst Das RAV, wo sie tätig ist, bietet einen psychologischen Dienst. Viele Klienten nehmen diesen in Anspruch. Personalberatende werden häufig mit Mehrfachprob lemen ihrer Klienten konfrontiert, so sind 13 diese beispielsweise bei der IV oder SUVA Dann realisieren sie, dass sie sich an viele chende Know-how gehörten ebenfalls angemeldet oder beziehen Leistungen Verpflichtungen halten müssen und sind dazu. Und alles immer im Rahmen des einer Krankentaggeldversicherung und konfrontiert mit immer neuen Absagen. Arbeitslosengesetzes, welches das Finden sind alkohol- oder drogenabhängig. «In dieser Phase fallen praktisch alle mal von Lösungen oft auch nicht erleichtere. In Erstgesprächen könnten die Klien- in ein Loch.» Am besten ist ihrer Meinung Eva Siegrist arbeitet seit ein paar ten oft nicht über den Kündigungsgrund nach, wenn man eine Absage akzeptiert Jahren beim RAV. Zuvor war sie in der sprechen. Manche wüssten es schlicht und sagt, es kommt noch etwas, das bes- Personalabteilung einer ausländischen nicht, andere wollten nicht darüber reden. ser zu mir passt. «Wenn es gelingt, die Sa- Firma tätig. Weil diese von einem anderen «Manche wirken am Anfang des Ge- che so anzuschauen, kann eine Absage Unternehmen aufgekauft wurde, hat sie sprächs gefasst und kommen dann wäh- besser verkraftet werden.» Entlassungen von Kollegen miterlebt und rend des Redens an einen Punkt, wo sie war teils auch bei den Kündigungsgespränur noch losheulen.» chen dabei. Dies sei ihr u nsäglich schwer Fordernde Klienten Oft geht der Kündigung schon eine Ob und wie schnell jemand wieder eine gefallen. Sie habe da einfach nicht mehr lange Phase der Ungewissheit voraus. neue Stelle findet, hängt laut Eva Siegrist mitmachen wollen und kündigte. Und Wenn Fusionen oder Übernahmen bevor- von ganz unterschiedlichen Faktoren ab. wenn ihr heute die K lienten erzählen, was stehen. «Was in solchen Phasen in man- Günstig sei eine gute Grundausbildung sie an ihrem Arbeitsplatz erlebten, dann chen Firmen abläuft, ist brutal». Es finde und regelmässige Weiterbildungen. «Aber komme ihr das alles sehr bekannt vor. dann sozusagen ein prophylaktisches eine Garantie ist es nicht.» Schwierig wird Mobbing statt. Jeder finde Gründe, warum die Stellensuche für Leute, die vor langer Berater wechseln es nicht ihn, sondern den nächsten tref- Zeit eine Lehre gemacht haben und dann Ziel in jedem RAV ist es, die Leute so bald als möglich wieder zurück in den A rbeitsmarkt zu führen. In den RAV wird «Oft werden die Leute so lange gemobbt, bis sie registriert, wie lange die Klienten bei den jeweiligen Beratern bleiben. «So gesehen nicht mehr können und von sich aus gehen.» stehe auch ich unter einem gewissen Druck», sagt Eva Siegrist. Ein bis zwei Mofen müsse, weil der andere weniger lang praktisch auf diesem Niveau stehen ge- nate lässt sie ihre Klienten einfach Bewerbungen schreiben, doch dann will sie wisin der Firma ist, keine Kinder hat, jünger blieben sind. oder älter ist, und entsprechend sei dann Eva Siegrist betreut 130 bis 150 Klien- sen, wie sie vorgehen, um ihr Ziel zu das Verhalten diesen Kollegen und Kolle- ten. Für viel mehr als alle paar Wochen erreichen. Wenn jemand nach neun ginnen gegenüber. Vorgesetzte seien in ein halbstündiges Gespräch reicht es Monaten noch immer stellenlos ist, muss solchen Situationen häufig überfordert nicht. Sie ist konfrontiert mit teilweise er zu einer anderen Beraterin wechseln. und schauten einfach weg. «Oft werden völlig übertriebenen Erwartungen. Und Dahinter steht die Hoffnung, dass die die Leute so lange gemobbt, bis sie nicht wenn sie nach der zweiten oder dritten neue Konstellation zu einer Lösung führt. mehr können und von sich aus gehen.» Sitzung vorwurfsvoll gefragt wird, ob sie «Eigentlich wollen die allermeisten Mendenn nun noch immer nichts gefunden schen nur eines: nämlich arbeiten. Doch Unterschiedliche Wahrnehmung habe, müsse sie schon ganz entschieden leider leben wir in Verhältnissen, die das «Ein Stellenverlust stürzt die meisten sagen: «Suchen müssen Sie.» Die Perso- nicht zulassen», sagt Eva Siegrist. Menschen in eine tiefe Krise», sagt Sieg- nalberaterin ist zuständig für Unterstüt*Name geändert rist. Es gebe aber deutliche Unterschiede zung bei den Formalitäten und hilft bei zwischen den Generationen. der Suche nach arbeitsmarktlichen Mass- Therese Jäggi ist Context-Redaktorin. Die Jungen nehmen es lockerer. Dann nahmen. [email protected] halt aufs RAV, sagten sie sich. Und meisEs gebe Klienten – hauptsächlich tens hätten sie auch schon bald wieder et- Männer aus bestimmten Kulturen – die was gefunden, nicht zuletzt weil für Un- sich nicht damit abfinden könnten, dass ter-30-Jährige praktisch jede Arbeit als ihnen eine Frau sagt, wie es läuft. Und zumutbar gilt. Am härtesten sei es für manchmal müsse sie auch gegen VorurLeute, die Jahrzehnte in der gleichen teile kämpfen und beispielsweise einem Firma gearbeitet haben. «Die kommen erwerbslosen Bauarbeiter klarmachen, mit schwerem Herzen zu uns und verste- dass sie sehr wohl auch etwas von seiner hen die Welt nicht mehr.» Und sie brauch- Branche verstehe. ten deutlich mehr Geduld bei der Stellensuche als Jüngere. Anspruchsvoller Job Eva Siegrist beobachtet, dass es wäh- Manchmal bekommt sie zu hören, was sie rend der Zeit der Erwerbslosigkeit unter- doch für einen lockeren Job habe: Kaffee Ihr Ergonomie-Fachgeschäft schiedliche Phasen gibt. Am Anfang seien trinken und ein wenig beraten. «In Wirkdie Betroffenen oft euphorisch. Es sei ih- lichkeit sind wir viel mehr als nur Personen recht, wenn sie einmal etwas mehr nalberater», sagt Eva Siegrist. PsychologiZeit für sich hätten und sie zweifelten sche, soziale, seelsorgerische und www. .ch nicht daran, bald wieder etwas zu finden. juristische Beratung und das entspre- sitz context 12 – 2011 Monatsinterview 14 «Der starke Cowboy funktioniert nicht mehr» Die Psychologin Maja Storch plädiert für weniger Stress in der Weihnachtszeit und auch danach. Mañana-Kompetenz nennt sie die Kunst des Entspannens. Interview Rolf Murbach/Foto Reto Schlatter Context: In Ihrem Buch «Die MañanaKompetenz» plädieren Sie für mehr Entspannung. Sie sei der Schlüssel zum Erfolg. Weshalb ist Entspannung so wichtig? Maja Storch: Das hängt damit zusammen, dass wir in der menschlichen Psyche mehrere Funktionssysteme vorfinden, die bei der Handlungssteuerung Aufgaben übernehmen. Einerseits haben wir den Verstand, mit dem wir zum Beispiel logisch über Dinge nachdenken und langfristige Strategien entwickeln können. Der Verstand arbeitet langsam. Andererseits haben wir das Selbst, in dem context 12 – 2011 die ganze Lebenserfahrung gespeichert Was heisst das konkret? ist. Dieses Selbst arbeitet schnell. KreatiEin Taxifahrer erzählte mir kürzlich vität, Spontaneität oder Schlagfertigkeit von seinem früheren Job. Er war Verkäuentstammen diesem Teil der Psyche. fer. Er berichtete von einem misslungenen Verkaufsgespräch mit einer promiUnd wenn wir handeln, sind Verstand und Selbst involviert. nenten Person. Er sei so nervös gewesen, Ja, Verstand und Selbst benötigen aber dass er alles falsch gemacht habe. Andeverschiedene Treibstoffe. Das ist wie bei rerseits waren seine Verkaufsgespräche Motoren, der eine funktioniert mit Ben- sehr erfolgreich mit Personen, die er nicht zin, der andere mit Diesel. Der Treibstoff kannte. Da blühte er auf und brachte rhefür das Selbst ist das Gefühl, und das Ent- torisch geschickt die Ware an den Mann scheidende ist: Das Selbst springt nur an, oder an die Frau. Der Taxifahrer wollte wenn Sie in einem entspannten Gefühls- wissen, weshalb das bei ihm so sei. Es ist zustand sind. klar: Mit den unbekannten Kunden war Maja Storch (53) ist Motivationspsychologin und Buch autorin. Sie leitet das Institut für Selbstmanagement und Motivation Zürich ISMZ, ein Spin-off der Universität Zürich. 2010 veröffentlichte sie «Die Mañana-Kompetenz. Entspannung als Schlüssel zum Erfolg». Vor Kurzem ist ihre neuste Publikation «Die Kraft aus dem Selbst» er schienen. er völlig entspannt, relaxiert, wie man Weg sind und dass es so nicht weitergehen muss das nicht auch zwingend für mich auch sagt. Er hatte dadurch einen guten kann. Der starke Cowboy wird nicht mehr gut sein. Wenn ich gerne Mäuerchen ums Zugang zu seinen Potenzialen , seinem funktionieren. Wenn er mit einem Herz- Haus baue, ist das okay. Auch wenn die Erfahrungswissen. Entspannung ist also infarkt in der Rehaklinik sitzt, dann hat er Leute sagen, die spinnt. wichtig für erfolgreiches Handeln. ausgecowboyt. Auch die demografische Nicht nur die Arbeitswelt setzt uns unter Kann man Gelassenheit lernen? Entwicklung bringt eine Veränderung mit Druck, sondern auch die FreizeitmögJa, das ist Selbstmanagement. Man sich. Es fehlen uns Arbeitskräfte und wir lichkeiten sorgen für Stress. Wir wollen kann das üben. Wichtig ist zu wissen, können die Renten nicht mehr finanzie- ein ungeheures Programm bewältigen – dass es verschiedene Mañana-Typen gibt. ren. Die Pensionierung mit 67 oder gar Beruf, Familie, Freunde, FreizeitaktivitäNicht alle brauchen das Gleiche, um ei- mit 70 ist unausweichlich. Es bleibt uns ten. Wir wollen alles und überall dabei nen entspannten Zustand zu erlangen. Je- daher auch aus wirtschaftlicher Sicht sein. Wir setzen uns selber unter Druck. mand treibt Sport, ein anderer macht aus- nichts anderes übrig, als sich zu überleDen Menschen fehlt es an Mediengedehnte Spaziergänge, ein dritter jätet gen, wie wir unsere Leute länger gesund kompetenz. Viele sind nicht kritisch und den Garten. Das Dumme ist nur, dass sich behalten können. können sich nicht abgrenzen. Wenn wir viele Menschen Entspannungsübungen aufhalsen, die ihnen nicht entsprechen. «Man ist kein Weichei, wenn man auf seine Sie denken, ich muss Yoga machen, obwohl ihnen das eigentlich nicht gefällt körperlichen Bedürfnisse achtet.» und setzen sich dadurch unter Druck. In der Arbeitswelt hat Entspannung einen geringen Stellenwert. Der Druck ist Die Einsicht wird also wachsen, aus der Glücksforschung erfahren, dass hoch, die Menschen sind gehetzt, man dass M añana-Kompetenz wichtig ist. es neben anderen Faktoren im Durchwill zu viel. Warum werden wir nicht klüDas Thema interessiert immer mehr. schnitt fünf Bezugspersonen braucht für ger? Man weiss ja unterdessen, dass man In den letzten Jahren werde ich zuneh- ein glückliches Leben, glauben wir, das sich nicht bis aufs Letzte schinden sollte. mend für Vorträge zu diesem Thema ge- müsse bei allen so sein, und vergessen daJe höher man in der Hierarchie steigt, bucht. Ressourcen-Management ist ja bei, dass der Gesellige vielleicht acht und desto mehr Männer hat es. Und da herrscht nichts Neues. Aber unterdessen sind es der Eigenbrötler zwei Personen braucht, halt immer noch dieses Männlichkeits- nicht nur fortschrittliche HR-Leute, die mit denen er einen vertrauten Austausch ideal: Was mich nicht umbringt, macht dem Thema Bedeutung zumessen, son- pflegt. Vieles erheben wir schnell zur mich stärker. Der Cowboy, der seinen dern es wird auch von vielen CEOs top- Norm und handeln danach. Das ist natürKörper bis zur Schmerzgrenze verleugnet. down getragen. Zum Teil handeln sie so- lich fatal. Vieles, was wir in Büchern und Ich sehe diesen John Wayne, der in den gar danach. Relaxation ist ihnen wichtig. Zeitschriften lesen, sind Modeströmungen. Wir müssen dem nicht unbedingt Hals seiner Whisky-Flasche beisst, wäh- Wie kann ich mir Mañana-Kompetenz rend man ihm die Kugel aus dem Ober- aneignen? nacheifern. schenkel operiert. Ein richtiger Mann ist Sie müssen sich selber gut beobachten Eines Ihrer Bücher heisst: «Machen Sie immer noch einer, der körperliche Be- und wahrnehmen, was Ihnen guttut. Als doch, was Sie wollen». Es leuchtet ein, dürfnisse nach Ruhe und Entspannung Erstes sollte man einsehen, dass Entspan- dass man sich gut fühlt, wenn man im verleugnet und die Schwäche überwindet. nung etwas Sinnvolles ist. Man ist kein Leben macht, was man will und was Weichei, wenn man auf seine körperli- einem gefällt. Viele Menschen haben aber Wird das so bleiben? Ich bin guten Mutes, dass sich das än- chen Bedürfnisse achtet. Im Gegenteil: Schwierigkeiten zu erkennen, was sie dern wird. Seit Jahren steigt die Burnout- Wenn ich mich um meine Relaxation wollen. Wie kann man das herausfinden? Quote ununterbrochen, und zwar in be- kümmere, trage ich zu meinem Erfolg bei. Hier sind wir wieder beim Selbst. Ich ängstigender Weise. Man wird mit der Zweitens sollte man sich gegen Modeströ- kann nur herausfinden, was ich will, wenn Zeit einsehen, dass wir auf dem falschen mungen immunisieren. Wenn alle joggen, ich im Kontakt mit meinem Selbst bin. Mit context 12 – 2011 15 Monatsinterview 16 dem Verstand allein kommen Sie nicht weit, weil der Verstand keinen Zugang zum emotionalen Erfahrungsgedächtnis hat, wo alles gespeichert ist, was Ihnen guttut. Wie wir gesehen haben, funktioniert dieses Selbst nur, wenn ich entspannt bin. Viele Menschen schalten eine Auszeit ein, um sich neu zu orientieren. Das ist sinnvoll, denn solange man im Hamsterrad dreht, stellt sich keine Entspannung ein. Es braucht den Rückzug für wichtige Entscheide. Ich sollte in die- Mails und Telefonate beantwortet. Man Selbst ansprechen, dann haben Sie Zukann aber auch ein Buch lesen oder ein- griff auf die sogenannte Vigilanz, die fach zum Fenster hinausschauen – also Wachsamkeit. etwas Entspannendes tun. Der Arbeitsall- Was ist das? tag fühlt sich dann schon ganz anders an. Ein Thema, das für Sie bedeutend ist, Und die grossen Veränderungen? nehmen Sie wahr und speisen es in Ihr Das können Projekte sein, die sich Selbst ein. Dort wird es gespeichert und über mehrere Jahre hinziehen. Vielleicht unbewusst verarbeitet. Das Selbst achtet gelingt es, die Arbeitszeit zu reduzieren dann darauf, wann eine Gelegenheit aufund sich parallel etwas aufzubauen. Oder taucht, wo Sie zielrealisierend, dem ich pflege ein Hobby intensiver. Wenn ich Thema entsprechend, handeln können. sehe, dass für mich der Zug als Musiker Das hört sich kompliziert an. Nehmen Sie die Weihnachtsgeschenke. Die sind nun in der Vigilanz drin. Sie gehen durch die Stadt, nicht mit der Absicht, «Wenn Sie einmal beginnen, das aus Ihrem Alltag Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Da komzu verabschieden, was Ihnen unwichtig ist, dann men Sie an einem Marktstand vorbei und sehen eine wunderbare Decke und Sie haben Sie schon ein ganz anderes Leben.» wissen: Das ist das richtige Geschenk für eine gute Freundin. Oft kommt man im ser Zeit auch nicht unbedingt eine Kunst- abgefahren ist, kann ich ja mehr Freizeit Leben in bestimmte Situationen und sagt reise nach Rom absolvieren, denn dann fürs Klavierspielen einsetzen. danach, das war Zufall. Aber eigentlich setze ich mich allenfalls wieder unter Manchen fehlt auch der Mut, eine war es nicht Zufall, sondern Sie waren in Druck. Ich will in Rom ja nichts verpassen. grössere Veränderung anzupacken. einem Zustand der Wachsamkeit, offen Was sagen Sie den Menschen, die wissen, In unseren Seminaren «Machen Sie für das Passende. was sie wollen, die Veränderungswündoch, was Sie wollen» sitzen viele 40- bis Die Künstler Fischli/Weiss fragten: sche aber aufgrund ihrer beruflichen 50-Jährige, die in ihrem Leben etwas ver- «Findet mich das Glück?» und privaten Situation nicht realisieren ändern möchten. Mut ist bei den meisten Das Glück findet Sie, weil Sie selber eikönnen? Jemand möchte sich zum Beiein wichtiges Thema. Die Teilnehmenden nen Zugang zu diesem Glück haben, weil spiel beruflich neu orientieren. Aber das schwanken bei ihren Überlegungen zwi- Sie mit Ihrer Hintergrundaufmerksamscheint nicht möglich, weil er in einem schen Sicherheit und Risiko. Wenn sie keit wachsam sind. Das Leben ist das gleiSystem gleichsam gefangen ist: Familie, aber sehen, dass Veränderung in Etappen che wie immer. Aber durch die Vigilanz teures Haus, anspruchsvoller Lebensstil. stattfinden kann, ist die Mutfrage nicht gehen Sie mit dem vorhandenen Datenmaterial anders um. Der Verstand, der Wenn jemand merkt, dass er in sei- mehr so wichtig. nur auf eine Sache fokussieren kann, nem Job unglücklich ist, aber keine Mög- Wie planbar ist das Leben? lichkeit sieht, den eingeschlagenen Weg Wenig. Eines meiner Lieblingsbücher nennt das Zufall – auch weil er nicht dazu verlassen, dann sage ich: Die Lebens- ist «Der schwarze Schwan» von Nassim ran beteiligt ist. Sie aber haben einfach eiveränderung darf auch in Etappen erfol- Nicholas Taleb. Er zeigt auf, wie ökonomi- nen anderen Informationsverarbeitungsgen. Es muss nicht alles aufs Mal realisiert sche Theorien den Zufall unterschätzen modus eingeschaltet. werden. Es kann schon entlastend sein, und die Planbarkeit überschätzen und wenn man seine Freizeit nur noch mit de- dass Prognosen meistens nicht stimmen. nen verbringt, die einem wichtig sind. Vieles lässt sich nicht berechnen, und RiAlso zum Beispiel keine Pflichteinladun- siko ist der Normalzustand, auch wenn gen mehr, die einem nichts bedeuten. uns Wirtschaftswissenschafter vom Gegenteil überzeugen wollen. In anderen Das kann man in den kommenden Bereichen ist der Zufall ebenfalls domiFesttagen üben. Da würde ich die familiären Zusam- nant. Der Partner, die Wohnung, unser menkünfte auf ein Minimum beschrän- ganzes Leben – da hat sich doch vieles zuken. Man muss sein Revier verteidigen, fällig ergeben und war nicht geplant. auf das andere zugreifen wollen, und sich Ich kann also dem Leben gelassen entgeZeitinseln schaffen. Wenn Sie einmal be- gentreten, da der Zufall eine grosse Rolle ginnen, das aus Ihrem Alltag zu verab- spielt? schieden, was Ihnen unwichtig ist, dann Ja, und man muss dabei nicht einmal haben Sie schon ein ganz anderes Leben. esoterisch werden, im Sinne von: Das LeDazu gehört auch die Gestaltung Ihres ben trägt mich und der Kosmos beschützt Rolf Murbach ist Context-Redaktor. Arbeitstages. Man kann ihn mit viel Stress mich. Denn man kann das psychologisch [email protected] beginnen, indem man zum Beispiel gut erklären. Wenn Sie am Tag mehrfach Reto Schlatter ist Fotograf im Zürcher Presseladen. schon während des Pendelns im Zug relaxiert sind, also das Funktionssystem [email protected] context 12 – 2011 Weihnachtssammlung Ein Zeichen der Solidarität Glaubt man den Wirtschaftsprognosen, dann steuern wir wieder auf kältere Zeiten zu. Die Arbeitslosigkeit dürfte steigen, und die sozialen Sicherungsnetze sind grobmaschiger geworden. Auch Angestellte aus dem kaufmännischen Berufsfeld werden deshalb wieder vermehrt unter Druck kommen. Darum haben wir uns entschieden, die Hälfte des Erlöses aus unserer diesjährigen Weihnachtssammlung unserem Sozialfonds gutzuschreiben. Dessen Mittel sind reserviert für die Unterstützung notleidender Mitglieder und für Projekte, welche die Förderung sozial Benachteiligter zum Inhalt haben. Wir können zwar nichts gegen eine globale Wirtschaftskrise ausrichten, aber immerhin können Sie mit Ihrer Spende einen Beitrag leisten, um deren Auswirkungen zu mildern. Die zweite Hälfte des Erlöses wollen wir einem Helvetas-Projekt in Burkina Faso spenden. Das westafrikanische Land gehört zu den ärmsten Ländern der Erde, was auch mit dem tiefen Bildungsstand zusammenhängt (die Alphabetisierungsrate beträgt nur gut 20 Prozent). Dies hat die Helvetas dazu bewogen, vier Berufsbildungszentren aufzubauen, in denen Jugendliche eine non-formale Berufsausbildung geniessen können. Bis zu 160 Lehrlinge sollen dort ausgebildet werden. Diese Ausbildung hilft nicht nur ihnen, ein selbstbestimmtes Leben führen zu können, sie leistet auch einen Beitrag, das ganze Land voranzubringen. Denn Bildung ist die wichtigste Grundlage für Wohlstand, das weiss niemand besser als wir in der Schweiz. Ich danke Ihnen schon jetzt ganz herzlich für Ihre Spende, wünsche Ihnen frohe Weihnachten und alles Gute für das kommende Jahr. Daniel Jositsch, Zentralpräsident PC-KONTO Weihnachtssammlung des KV Schweiz 8002 Zürich, PC-Konto 87-682166-8 Stichwort: Weihnachtssammlung 2011 context 12 – 2011 17 Dossier Adventsjobs 18 Extra-Arbeit ohne Stress Der Advent ist eine sehr geschäftige Zeit. Handel und Gastgewerbe sind auf Aushilfen angewiesen. Und es braucht auch Leute für ganz spezielle Jobs. Text Andrea Mašek/Fotos Pino Covino D ie Adventszeit beginnt im Handel stände vor den Läden, die besetzt werden heutzutage schon im Oktober. müssen. Unternehmen buchen Weih Kommen die Schweizerinnen und Schwei nachtsessen und Bankette, für die es zer aus ihren Herbstferien in oft warmen ebenfalls Zusatzpersonal braucht. Sehr oft können Geschäftsinhaberin Gefilden zurück, sind die Weihnachts dekorationsabteilungen schon eingerich nen und Wirte auf treue und bewährte tet und locken die ersten Grättimänner Aushilfen zurückgreifen. Das macht die sowie Weihnachtsgutzi. Spätestens wenn Suche etwas einfacher. Meist kommt ein die Weihnachtsbeleuchtungen in den spannender Mix an Leuten zusammen: grösseren Städten Ende November einge vom jungen Studenten über die Hausfrau schaltet werden, geht der Rummel so rich bis zu älteren Fachkräften – wie Hanspe tig los. Meist bevor – nach dem christli ter Fontana, Pächter des Traditionsres chen Kalender – der 1. Advent gefeiert taurants Safran Zunft in Basel erklärt. Er braucht im November und Dezember um wird. Weil die Adventszeit für den Handel die 40 Aushilfen. und das Gastgewerbe die umsatzstärkste Zeit des Jahres ist, braucht es mehr Perso Wärme ausstrahlen nal. Der Ansturm in den Läden muss be In gewissen Branchen wird hinter den Ku wältigt werden können. Es gilt die offenen lissen speziell auf die Adventszeit hin die Sonntage einzukalkulieren. Grössere Wa Produktion enorm gesteigert, um die renhäuser und Geschäfte richten extra Wünsche der Konsumentinnen und Kon Päckli-Tische ein und eventuell Spezial sumenten erfüllen zu können. So haben context 12 – 2011 beispielsweise Confiseure sehr viel zu tun, denn die Schweizerinnen und Schweizer lieben es offensichtlich, ihren Lieben den Advent und Weihnachten zu versüssen. Für besondere Tage und Promotionen kommen weitere Personen zum Einsatz, allen voran Santichläuse und Schmutzli. Sie sind ja längst nicht mehr nur am 6. De zember unterwegs. Rund vier Wochen vor Weihnachten bringen sich zudem die Weihnachtsbaumverkäufer in Stellung. Sie gehören zum Stadtbild wie die Weih nachtsmärkte. Die Tage in den Hüttchen und an den Ständen sind lang und kalt – die Verkäuferinnen und Verkäufer strah len aber viel Wärme aus. Context hat sich in Basel umgeschaut und Menschen porträtiert, für die der Advent extra Arbeit oder extra viel Arbeit bedeutet. Alle sind sie dennoch sehr auf gestellt. Sie machen sich keinen Stress und lieben es, im Advent zu arbeiten. 19 Konrad Rutishauser Weihnachtsbaumverkäufer am Aeschenplatz «Ich verkaufe hier schon seit rund 30 Jahren Weihnachtsbäume. Früher war ich Älpler und suchte etwas, das ich im Winter machen kann. So kam ich auf den Baum. Der Job ist nie langweilig. Und ich liebe diesen Platz. Hier gibt es nie ein Weihnachtschaos, es ist cool, eher businessmässig. Zu 80 Prozent habe ich Stammkunden, die jedes Jahr ihren Weihnachtsbaum bei mir holen. Unter dem Jahr bin ich als Landwirt tätig.» context 12 – 2011 20 Dossier Adventsjobs Pascal Beschle Confiseur im Familienbetrieb Beschle Chocolatier «Ab Mitte November arbeiten wir rund 40 Prozent mehr als sonst durchs Jahr. Im Chocolatier-Teil beschäftigen wir temporäre Aushilfen, die meist jedes Jahr wiederkommen und Erfahrung mitbringen. In der Confiserie jonglieren wir mit dem bestehenden Personal. Für mich heisst das jeweils um fünf Uhr aufstehen und oft bis in den Abend hinein arbeiten. Es ist aber ein schöner Stress und ich erlebe den Advent dadurch intensiver als andere Menschen.» context 12 – 2011 21 Erwin Wallnöfer-Grond Holzschnitzer mit Stand am Weihnachtsmarkt «Ich komme seit Jahren an die Basler Herbstmesse und den Weihnachtsmarkt. Ich bin also immer zwei Monate hier. Die Kundinnen und Kunden sind wunderbar. Ich habe eine grosse context 12 – 2011 Stammkundschaft, weshalb ich mich hier sehr wohl fühle und mich das ganze Jahr über auf diese Zeit freue. Am Markt nehme ich mir die Zeit, mit den Leuten zu diskutieren. So vergesse ich die Kälte. Die Adventszeit ist für mich sehr wichtig und es ist eigentlich schade, dass wir nicht öfter solche Zeiten haben.» Dossier Adventsjobs 22 Fränzi Biedermann Aushilfe im Weihnachtsgeschäft und -café von Johann Wanner «Als ich den Aushang von Johann Wanner gesehen habe, habe ich beschlossen für drei Monate ganz etwas anderes zu machen. Durchs Jahr hindurch beschäftige ich mich mit trockener me- context 12 – 2011 dizinischer Materie, im Geschäft hier herrscht eine tolle weihnachtliche Ambiance. Wir haben zwar viel zu tun, aber die Kundinnen und Kunden sind sehr nett und ihre Freude über ihre Käufe und aufs Dekorieren ist ansteckend. Da ich vor 19 Jahren schon hier arbeitete, habe ich schnell wieder reingefunden.» 23 Vincent Bernard Bankett-Aushilfe im Restaurant Safran Zunft «23 Jahre habe ich in einem exklusiven Gastronomiebetrieb gearbeitet. Nun ist mir meine Freiheit wichtig. Ich möchte tun und lassen können, was ich will und wann ich will und nicht mehr fest angestellt sein. Deswegen kommt mir die Beschäftigung als Bankett-Aushilfe hier in der Safran Zunft sehr entgegen. Ich mache den Aushilfsjob hier aber nun auch schon 16 Jahre. Das Team ist sehr gut, ebenso der Chef. Und auch die Gäste sind sehr angenehm.» context 12 – 2011 Dossier Adventsjobs 24 Roland Kleger Niggi Näggi im Zoo «Als der Zolli den Niggi-Näggi-Tag vor zwölf Jahren eingeführt hat, wurde für die Rolle des Santi glaus jemand gesucht. Es hat sich einfach so ergeben, dass ich dies übernommen habe. Ich bin Tierpfleger im Zoo. Als Niggi Näggi sollte man sehr gerne schwatzen. Ich muss gut mit Kindern umgehen und auf die Kleinen eingehen können und auch wissen, was tun, wenn sie gar nichts sagen.» context 12 – 2011 25 Karin Leuthard Aushilfe am Päcklistand im Coop City «Nach fünfzehn Jahren Ausland – wir hatten ein Hotel in Andalusien – bin ich vor zehn Wochen in die Schweiz zurückgekehrt, auf Wunsch meiner Familie. Ich suchte dann einen kleinen Job context 12 – 2011 und sah die Anzeige für eine Aushilfe am Päcklitisch. Das passt, dachte ich, erstens mag ich den Kontakt zu Menschen und zweitens herrscht dort sicher Weihnachtsstimmung. In Andalusien gabs das nicht. Die Ambiance im Laden ist so schön, sehen Sie nur die Dekoration.» Videos Beruf und Bildung 26 Sich bilden mit YouTube Weiterbildungsanbieter machen sich die multimediale Welt zunutze. Strammen Schrittes geht ein gut gekleideter Mann durch Hamburg. Forsch spricht er von Glaubwürdigkeit, die man im Geschäftsleben erlangen müsse – und nimmt die Nutzerinnen und Nutzer mit in ein Seminar, wo er den Anwesenden im markigen Worten klar macht, wie aus einem Verkaufskaninchen ein Verkaufstiger wird. Dies ist ein Ausschnitt aus einem Video, wie sie von Weiterbildungsanbietern via eigene YouTube-Kanäle angeboten werden. Ähnliches gibt es zum Thema Telefonakquise, Telefontraining, Gesprächsführung oder Rhetorik. Für Vorgesetzte stehen Videos zur Verfügung, die aufzeigen, wie wichtig ihre Wertschätzung für ihre Mitarbeitenden ist und wie sie diese am besten äussern. Im Durchschnitt dauern solche Filmchen zwischen drei und neun Minuten. Auffällig ist, dass es meist Männer sind, die darin den Bildungsauftrag übernehmen. Besonders beliebt scheinen Weiterbildungsvideos in den Bereichen Medizin zu sein. Von grossem Nutzen sind Videos beim Erlernen von Fremdsprachen. Das Hörverständnis wird dadurch geschult . Weiterbildungsvideos auf YouTubeKanälen verzeichnen bis zu 12 000 Aufrufe. Benutzt werden sie insbesondere von selbstständigen Personen, die nicht von Weiterbildungsaktivitäten in einer Firma profitieren können. Eine der Firmen, die sich darin besonders hervortut, ist zum Beispiel die Beyreuther Training GmbH. Carsten Beyreuther selbst übernimmt dabei oft die Rolle des Dozenten – und er kommt an: Er wird als charismatisch beschrieben. Was er anbiete sei praxistauglich, real, sensationell. Gelobt werden von den YouTubeNutzerinnen und -Nutzern auch die «coolen Dialoge». Viele sagen, sie hätten das Gelernte aus den Videos erfolgreich in der Praxis angewandt. Die Videos sind natürlich als Marketinginstrumente gedacht, um die Nutzer in die Kurse und Seminare der Anbieter zu locken. Doch kann man sich auf diesem Weg doch einiges Wissen aneignen, allerdings ohne Qualitätsgarantie. ajm Auf die schwarze Wandtafel und Kreide folgten das Whiteboard und spezielle Stifte. Weiss bleibt die «Tafel», sie ist nun aber digitalisiert. Auf dem Smartboard, wie es auch genannt wird, lässt sich zeichnen und schreiben wie auf einem Flip-Chart, doch mit Stiften, Fingern und Händen können die Elemente auf der interaktiven Oberfläche verschoben oder bearbeitet werden. Alles lässt sich im Anschluss bequem in ein editierbares Format umwandeln, abspeichern oder als PDF verschicken. Zugriff auf das Smartboard haben auch Teilnehmende, die sich nicht im Sitzungszimmer befinden. Sie verdienen mehr. BACHELOR Betriebsökonomie (Business Administration) Accounting & Controlling Banking & Finance* General Management* Marketing Treuhand & Revision * Programme auch in Englisch Kommunikation (Business Communications) Wirtschaftsinformatik (Business Information Technology) MASTER Executive MBA / MBA Executive MBA – Marketing Executive MBA – General Management Executive MBA & MBA – International Business (in Englisch) Master of Advanced Studies (MAS) Accounting & Finance Banking & Finance Business Analysis Business Communications Business Consulting Business Engineering Controlling Health Care Management Human Resources Leadership Live Communication Project Management Quality Leadership Real Estate Management Master of Science (MSc) Konsekutiver Master in Business Administration, Major in Strategic Management Karrierebegleitend studieren: fh-hwz.ch context 12 – 2011 Fotomuseum Industrie ausgestellt Über 40 Jahre lang hat das deutsche Fotografenpaar Bernd und Hilla Becher an einer Bestandsaufnahme von Gebäuden der Industriearchitektur gearbeitet. Fabrikhallen, Fördertürme, Gasbehälter, Stahlöfen, aber auch Fachwerkhäuser gehören zu den Sujets, die sie in Mitteleuropa, England und den USA aufgenommen haben. Sie nennen diese Gebäude «Anonyme Skulpturen». Damit wollen sie auf die künstlerische Qualität der Bauwerke hin- KOLUMNE weisen. Ihre schwarz-weissen Fotografien verdeutlichen die verborgenen skulpturalen Qualitäten und dokumentieren sie als untergehende Baukultur. Im Fotomuseum Winterthur werden die Fotos in strenger Gleichheit, Grösse und Abstand zueinander gezeigt. So setzt sich die Geradlinigkeit fort, mit der die Fotos gemacht worden sind, und zugleich finden sich Betrachterinnen und Betrachter in einem eigenen Kosmos wieder. pd Fotomuseum Winterthur, bis 12.2.2012 Charleroi-Montignies, B, 1971. © B. und H. Becher, Courtesy of Schirmer/Mosel Buchtipp Anders denken Rolf Dobelli zeigt in seinen Kolumnen, wie wir Irrtümern erliegen. Weshalb laden wir Leute ein, mit denen wir uns langweilen? Warum glauben wir Experten, die sich nachweislich irren? Und warum kaufen wir Kleider, Lebensmittel und Luxusgüter eher, wenn ihr Preis heruntergesetzt ist – obwohl sie teuer sind? Diesen Fragen geht der Schriftsteller Rolf Dobelli in seinen Kolumnen nach. Er tut dies anschaulich und unterhaltsam. Er erzählt Anekdoten aus Wissenschaft und Wirtschaft, hinterfragt menschliches Verhalten und führt uns vor Augen, wie irrational wir bisweilen handeln. Seine Kolumnen sind 2010 und 2011 in der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» und der «SonntagsZeitung» erschienen. Nun liegen sie in einem kleinformatigen Buch bei Hanser vor. Alle Texte sind wunderbar illustriert mit Zeichnungen von Birgit Lang. context 12 – 2011 «Die Kunst des klaren Denkens» bereitet eine vergnügliche und anregende Lektüre. Ideal für Zwischendurch, im Zug, in der Pause, vor dem Einschlafen. Kleine Texte mit Wirkung. Man erkennt sich wieder, wie man in Denkfallen tappt, Illusionen erliegt und kritiklos Autoritäten folgt. Dobelli ermuntert die Leser in seinen Kolumnen, die Dinge zu hinterfragen, weniger zu glauben und auch das wahrzunehmen, was nicht mit unserer Weltanschauung in Einklang steht. mur Rolf Dobelli: Die Kunst des klaren Denkens. 52 Denkfehler, die Sie besser anderen überlassen. Carl Hanser Verlag 2011. CHF 22.90 Jobhüpfen Mit Stefanie Grob Ich war auch mal Journalistin. Lange sogar, für meine Verhältnisse. In vier Jahren war ich bei sechs verschiedenen Blättern angestellt. Bis auf eins sind alle sofort eingegangen. Erst nahm ich das nicht persönlich; soll doch die «Berner Zeitung» ihr Jugendmagazin wieder einstellen und die Teens dem funktionalen Analphabetismus überlassen. Schon eher zu denken gab mir, dass die altehrwürdige «Berner Tagwacht» 105 Jahre überstand und nur Wochen nach meinem Eintritt – Aus, Sense! Das Nachfolgeprodukt «Die Hauptstadt», eine linksgrüne Wochenzeitung, kollabierte kurz nach der Nullnummer, genau wie das Monatsmagazin eines jungen Kollegen. Erinnern Sie sich noch an «Metropol»? Wen wundert es. Die Gratiszeitung wich sofort nach meinem Stellenantritt «20 Minuten». In meiner Journalistenlaufbahn folgte ein dreivierteljährliches Trauerspiel bei einem einschlägigen Konsumentenblatt. Dem hätte ich den schnellen Tod an den Hals gewünscht, aber nein, ausgerechnet das liegt heute noch am K iosk. Wer fast gestorben wäre, war ich – vor Langeweile. Mir ist es egal, wenn ein Nature-Joghurt in der Migros drei Rappen mehr kostet als im Coop. Ich harrte aus, um meine berufsbegleitende Ausbildung zu Ende zu bringen. Nur um dann – kaum dipl. Jour. – den Journalismus an den Nagel zu hängen. Jahre später «kolumnierte» ich für die Berner Kulturagenda. Sie ging umgehend ein. Der Context-Redaktion habe ich meine ungesunde Wirkung auf Print medien bisher verschwiegen. Die Überlebenschance von Context beträgt seit ich hier Jobhüpfe noch exakt 14.28572 Prozent. Ich wünsche der Redaktion viel Glück im Jahr 2012 – sie wird es brauchen können! Stefanie Grob ist Autorin und Spokenword-Performerin. 27 Beruf und Bildung 28 Türöffner Matura Horizont Die Matura ist für viele so etwas wie ein Traum, denn sie öffnet Türen. Und man kommt in den Genuss einer breiten Bildung. Der zweite Bildungsweg verlangt von den Studierenden viel ab. Von Rolf Murbach V iele Frauen und Männer entschei den sich nach einer Lehre und eini gen Jahren Berufserfahrung für den so genannten zweiten Bildungsweg. Sie schätzen die Horizonterweiterung und nehmen dafür die eine oder andere Ent behrung in Kauf. So müssen sie sich zum Beispiel wieder daran gewöhnen, mit weniger Geld auszukommen. Eine von ihnen ist Michèle Wenger. Sie studiert im 5. Semester an der Kantona len Maturitätsschule für Erwachsene (KME) in Zürich. Mit der Berufsmaturität konnte sie prüfungsfrei ins 3. Semester einsteigen. Michèle Wenger hat das KV in einer Speditionsfirma gemacht. Schon während der Lehre wusste sie, dass sie a nschliessend die KME absolvieren würde. Denn sie hatte und hat ein klares Ziel: «Mich interessieren Sprachen. Ich will Deutsch und Englisch studieren und Auch Silvan Marty schätzt die bunte diese Fächer auch einmal unterrichten.» Zusammensetzung der Studierenden. Er Die Ausbildung erlebt sie als intensiv, hat ebenfalls einen kaufmännischen Hin «strenger als die BMS», und spannend. tergrund mit BMS-Abschluss. Als Schwer Michèle Wenger wählte den Schwerpunkt punktfach hat er Musik gewählt, als Ergän Latein. Daneben belegt sie das Ergän zungsfach Anwendungen der Mathematik. zungsfach Philosophie und besucht den «Ich spiele Trompete und Klavier, aber mir Freifachkurs Altgriechisch. fehlte bis jetzt der theoretische Hinter grund. Das kann ich nun wettmachen», erklärt er. Silvan Marty will nach der «Fruchtbarer Austausch» An der Schule fühlt sich die 20-Jährige Matur Medizin studieren. An der Ausbil wohl, unter anderem auch weil ein gutes dung gefällt ihm die Breite. «Ich lerne hier Lernklima herrsche und die Studieren viel Neues kennen und wir können die den ganz unterschiedliche Vorbildungen Themen auch vertiefen.» Bemerkenswert mitbringen. «Das gibt einen fruchtbaren findet er, dass die Studierenden motiviert Austausch und wir können uns gegensei sind. «Alle sind freiwillig hier.» tig unterstützen», sagt sie. «Kollegen mit Die KME bietet eine Ganztages- und einem technischen Hintergrund helfen Halbtagesausbildung an. Rund 400 Frauen mir zum Beispiel in Mathe, und ich gebe und Männer studieren in 15 Vollzeit- und ihnen Tipps in sprachlichen Fächern.» 8 Teilzeitklassen. Die Ganztagesschule dauert sechs Semester. Im ersten Jahr be legen die Studierenden 24 Lektionen pro Woche, danach 33. Eine Berufstätigkeit ist ab dem dritten Semester nicht mehr mög Gymnasiale Matura auf dem zweiten Bildungsweg lich. Die berufsbegleitende Ausbildung Mit einer gymnasialen Maturität hat man dem Unterricht zählen) oder eine exwiederum setzt sich zusammen aus einem Zugang zu einem Studium an einer Uni- terne Matura bei der Schweizerischen Vorkurs und einem siebensemestrigen Studium. Hier können die angehenden versität oder der ETH. Die gymnasiale Maturitätskommission statt. Matura auf dem zweiten Bildungsweg Die Zulassung zur Matura auf dem zweiMaturanden einer Berufstätigkeit von ma ximal 50 Prozent nachgehen. Die Präsenz wird gemäss dem neuen Maturitäts-An- ten Bildungsweg ist von Schule zu zeit beträgt 24 Lektionen in der Woche. erkennungs-Reglement (MAR) von ver- Schule verschieden. Meistens ist eine schiedenen privaten und öffentlichen Aufnahmeprüfung zu bestehen. Wer Schulen angeboten. eine Berufsmatura mitbringt, kann eine Prüfungsfrei ins 3. Semester Das Studium beinhaltet die folgenden verkürzte Ausbildung absolvieren. Wer mit einem normalen Lehrabschluss Fächer: Deutsch, Französisch, Englisch, Die Kosten variieren von Schule zu ins Studium aufgenommen werden will, Mathematik, Naturwissenschaften (Bio- Schule. An der kantonalen Maturitätsmuss eine Aufnahmeprüfung in den Fächern Deutsch, Französisch und Ma logie, Chemie, Physik), Sozialwissen- schule für Erwachsene in Zürich (KME) thematik über den Sek.-Stoff bestehen. schaften (Geographie, Geschichte), mu- zum Beispiel zahlen die Studierenden Die meisten Bewerber treten allerdings sisch-gestalterische Fächer (Musik oder kein Schulgeld, sofern sie seit mindesprüfungsfrei direkt ins 3. Semester ein: Bildnerisches Gestalten). tens zwei Jahren Steuer- und Wohnsitz Absolventinnen und Absolventen mit Es können je nach Schule verschiedene im Kanton Zürich haben; einige andere Schwerpunktfächer gewählt werden. Kantone übernehmen die Kosten für das Berufsmaturität oder einem Abschluss ei Solche Schwerpunktfächer sind zum Bei- Schulgeld. An Privatschulen muss man ner Fach-, Informatik- bzw. Handelsmit spiel alte Sprachen, moderne Sprachen, mit mehreren tausend Franken rechnen. telschule. «Dieser Zugang ist für viele Physik und Anwendungen der Mathema- Angebote vergleichen lohnt sich. attraktiv», sagt KME-Rektor Peter Stähli. tik, Wirtschaft und Recht sowie Musik. «Sie erlangen dank ihrer Vorbildung in Die Schulen bieten Vollzeit-, Teilzeit- und www.berufsberatung.ch (Laufbahn – nur zwei Jahren eine eidgenössisch aner Fernunterricht. Je nach Schule findet Matura oder Berufsmatura nachholen): kannte Maturität und damit die Voraus eine Hausmatura (Erfahrungsnoten aus Adressen von Schulen setzung für ein Studium an einer Univer sität oder an der ETH.» context 12 – 2011 29 Berufsmatura Damit jemand prüfungsfrei ins 3. Se absolvierte berufsbegleitend die Medien mester aufgenommen wird, darf der schule in St. Gallen und ist seit 2009 an der BMS-Abschluss nicht mehr als ein Jahr KME. «Für eine anspruchsvolle Tätigkeit zurückliegen. Das hat zur Folge, dass die brauche ich eine gute Allgemeinbildung, Studierenden relativ jung sind. Die Mehr die erhalte ich hier», sagt Aline Hunger heit findet über diesen Weg Zugang zur bühler. Für ihre berufliche Zukunft ist sie Ausbildung. Aber es gibt auch ältere Stu zuversichtlich. «Der Maturitätsabschluss dierende, mit viel Berufs- und Lebenser und meine vielseitige Berufserfahrung fahrung. Dazu gehört die 39-jährige Aline sind sicher eine gute Voraussetzung für Hungerbühler. Sie arbeitete nach dem KV- einen spannenden Arbeitsalltag.» Abschluss im elterlichen Betrieb, einem Die Maturitätsausbildung erlebt sie KMU der Film- und Fernseh-Branche. als interessant und anspruchsvoll. Aline Nach einigen Jahren Berufserfahrung Hungerbühler belegt das Schwerpunkt fand sie eine Stelle als Redaktionsassis fach Musik. «Das Angebot für musika tentin in einem grossen Verlagshaus. Bald lisch Interessierte ist hervorragend», sagt wurde sie dort in eine Leitungsposition die leidenschaftliche Saxophonspielerin. befördert, jedoch ohne entsprechende Als eine besondere Herausforderung Ausbildung. Das überforderte sie und sie empfindet sie die teils grossen Altersun zog daher die Notbremse. «Ich entschied, terschiede in der Studentenschaft. Sie ist etwas ganz anderes zu machen.» mit Abstand die älteste ihrer Klasse. Der zweite Bildungsweg bietet vielen Eine gute Allgemeinbildung die Chance, nochmals etwas ganz ande Aline Hungerbühler absolvierte bei der res zu machen – das schätzen die meisten. SBB die Ausbildung zur Kondukteurin, Der Weg fordert von den Studierenden arbeitete eine gewisse Zeit auf den Zügen aber auch einiges ab. Nachdem sie eine und wechselte dann ins Back Office. Sie gewisse Zeit im Berufsleben waren, müs Beförderung Die Berufsmatura berechtigt zum prüfungsfreien Eintritt in eine Fachhochschule. Eine kaufmännische Berufsmatura beispielsweise ermöglicht den prüfungsfreien Eintritt in die Fachhochschule im Bereich Wirtschaft. Die Berufsmatura kann auch erst nach der Lehre absolviert werden. Die Ausbildung dauert berufsbegleitend zwischen eineinhalb und zwei Jahren, in der Vollzeitausbildung ein Jahr. Es gibt sechs verschiedene Richtungen der Berufsmatura: die technische, kaufmännische, gewerbliche, gestalterische, naturwissenschaftliche und die gesundheitliche/soziale Richtung. Informationen: www.kvbildung.ch sen sie plötzlich wieder die Schulbank drücken, viel Stoff lernen, das ist nicht nur einfach. Peter Stähli sagt: «Es braucht eine Offenheit für Bildung und einen Hunger nach Neuem.» Informationen: www.kme.ch Rolf Murbach ist Context-Redaktor. [email protected] Die grösste kaufmännische Bildungsinstitution der Schweiz ist im Trendquartier Züri West mit Tram, Bahn und Bus schnell und einfach zu erreichen. Profitieren Sie davon! FÜHRUNGSAKADEMIE Höhere Fachschule für Wirtschaft HFW Nachdiplomstudien HF KFS+, Führungsfachmann/-frau SVF Organisation und Projektmanagement Leadership Wirtschaftliche Basiskurse WIRTSCHAFTSAKADEMIE Rechnungslegung & Controlling Treuhand Steuern Ausbildung für Ausbildende Informatik Technische Kaufleute mit Tageshandelsschule Diplom-Handelsschule KV ZÜRICH BUSINESS SCHOOL Marketing und Verkauf F inanzdienstleistungen Sozialversicherung Sekretariat Personal/HRM SPRACHAKADEMIE Deutsch (Fremdsprache und Muttersprache) Englisch Französisch Italienisch Spanisch learning-Sprachkurse Individuelle Firmenkurse Individuelle Fernkurse D, E, F, I, Sp Super- Testen Sie Ihr KV Wissen jetzt mit dem neuen App! Ab sofort im App Store unter KV-Selbsttest downloaden! Rolf Murbach ist Context-Redaktor. KV ZÜRICH BUSINESS SCHOOL WEITERBILDUNG · Limmatstrasse 310 · 8005 Zürich · Telefon 044 - 444 66 44 · www.kvz-weiterbildung.ch [email protected] context 12 – 2011 Beruf und Bildung 30 Die Lust am Schreiben Sprache Schreiben ist in vielen Berufen eine Schlüsselqualifikation. Viele tun sich schwer damit. Das muss nicht sein, denn es ist ein Handwerk, das man lernen kann. Von Rolf Murbach W er schreibt, der leidet bisweilen. Viele Menschen, die in ihrem Beruf schreiben müssen, machen diese Erfahrung. Wie einen Brief beginnen? Wie ausführlich ein Projekt beschreiben? Wie den richtigen Ton finden? Das sind Fragen, die sich beim Verfassen eines Textes stellen. Einige haben ein zwiespältiges Verhältnis zum Schreiben. Sie erinnern sich an langweilige und ärgerliche Aufsätze während der Schulzeit und sie sind beim Schreiben regelmässig blockiert: die berüchtigte Angst vor dem leeren Blatt. Zudem müssen sie Briefe, Berichte und Protokolle verfassen, die sie nur mässig interessieren. So richtig Freude will beim Schreiben nicht aufkommen. Ein Grund, weshalb uns Schreiben Mühe bereitet, liegt darin, dass wir uns zu stark an vermeintliche Konventionen halten. Wir glauben, «so muss man es schreiben», und trauen uns nicht zu, di- Floskeln». Auf Wendungen wie «Wunschrekt und einfach zu formulieren. Wir ha- gemäss senden wir Ihnen gerne» oder ben Angst, unsere Texte seien zu banal. «Wir bitten Sie um Kenntnisnahme» soll Das ist schade, denn eigentlich tun wir et- man verzichten. Einfacher ist: «Wir senwas Gutes: Wir schreiben so, damit uns den Ihnen». Im zweiten Beispiel den Ledie Leser auf Anhieb verstehen. Der Jour- ser um Kenntnisnahme zu bitten, wähnalist und Zeitungsverleger Joseph Pulit- rend er ja den Brief liest – das bedeutet, zer – der nach ihm benannte Pulitzer- den Leser für dumm verkaufen. Man Preis ist die wichtigste US-amerikanische kann also die Floskel getrost weglassen. Was ist korrekt? Was ist modern? Was Literaturauszeichnung – brachte es zu Beginn des letzten Jahrhunderts mit folgen- ist angemessen? Angelika Ramer schreibt den Worten auf den Punkt: «Schreibe in ihrer aktuellen Publikation «Neue kurz – und sie werden es lesen. Schreibe Wege der Korrespondenz»: «Ich lade Sie klar – und sie werden es verstehen. ein, das allgemein Anerkannte beiseiteSchreibe bildhaft – und sie werden es im zulegen und sich zu fragen, welche SpraGedächtnis behalten.» che zum Unternehmen passt.» Sich also nicht an Normen orientieren, sondern Einfache und klare Sprache Fragen stellen. An wen richtet sich mein Für einen schnörkellosen Sprachge- Text? Was will ich bei meinem Gegenüber brauch macht sich auch Angelika Ramer erreichen? Was will ich sagen und was stark. Die Autorin mehrerer Bücher zur nicht? Welche Informationen sind nötig? Briefsprache plädiert für «Briefe ohne Welches ist der angemessene Ton? Was gebe ich von mir preis? Wie ist die Beziehung? Bin ich sachlich? Schreiben hat viel mit Psychologie, mit Menschenkenntnis und Empathie zu tun. Und mit der Kunst Leichtes Schreiben dank Freewriting des Fragens. Das Freewriting oder automatische Gegensatz zum klassischen BrainstorSchreiben ist eine Technik des kreativen ming arbeiten Sie hier nicht nur mit einSchreiben und darüber nachdenken Schreibens, mit der Sie den Schreibfluss zelnen Wörtern, sondern mit Sätzen. Das Kann man Schreiben lernen? Ja, denn es ist ein Handwerk. Es ist wie mit einem Inin Gang bringen und Blockaden aus- erlaubt Ihnen einen Gedanken auszufühstrument, je mehr wir üben, desto sicheschalten. Schreiben Sie während 10 bis ren, ihn zu Ende zu denken, Kausalitäten 20 Minuten drauflos. Schreiben Sie rela- und Zusammenhänge aufzuzeigen. Zurer fühlen wir uns. Sinnvoll ist auch, wenn tiv zügig, aber nicht gehetzt. Lassen Sie dem gelangen Sie von einem Punkt zum man über das eigene Schreiben nachIhrem Schreiben freien Lauf. Vertrauen nächsten. Mit dieser gelenkten Assoziadenkt und die eine oder andere FachSie sich dem Einfall an und schauen Sie tionstechnik umreissen sie ein Thema. publikation liest. «Deutsch! Das Handnicht zurück. Zensurieren Sie nicht, son- Sie stossen auf überraschende Aspekte buch für attraktive Texte» von Wolf dern schreiben Sie alles auf, was Ihnen und Verbindungen. Schneider zum Beispiel. Der Autor treibt in den Sinn kommt. Lassen Sie sich von Da Sie frei schreiben und keine formalen einem die Sprachfloskeln auf amüsante Ihrem Text überraschen. Der Text wird Ansprüche erfüllen müssen (der Text Weise aus, indem er mit Beispielen aufnicht publiziert. Er ist nur für Sie. wird nicht veröffentlicht), konzentrieren zeigt, wie Sprache funktioniert und wirkt Diese Technik wurde von den Surrealis- Sie sich nur auf den Inhalt. Sie fördern – oder eben nicht. Die Kapitelüberschriften praktiziert. Es entstehen spannende Inhalte zutage, die Ihnen möglicherweiten heissen: Rührei vermeiden, Beim Verb Texte, die den Bewusstseinsstrom abbil- se nicht bewusst waren. Die Texte sind erdie Grammatik überlisten, Nebensätze anhängen, den Satzbau variieren, Mit den. Zudem macht dieses Schreiben fahrungsgemäss erstaunlich stimmig. In Satzzeichen Musik machen, Mit Silben Spass und wirkt entspannend. kurzer Zeit entstehen oftmals brauchgeizen, Verben hofieren, Den Ausdruck Sie können diese Technik auch gezielt bare Rohtexte – oder Sie erfahren zueinsetzen, um ein bestimmtes Thema zu mindest, was alles für ein Thema relewechseln, Nur die Hälfte schreiben und erkunden, um auf Ideen zu kommen. Im vant ist. Und Sie halten dies auch fest. Marotten umbringen. Wolf Schneider hat viele Bücher über Stilistik geschrieben. context 12 – 2011 Keine Floskeln Floskeln sind meist abgedroschen, veraltet und sprachlich umständlich. Formulieren Sie direkt, sagen Sie, was Sie sagen wollen, tun Sie dies freundlich, aber nicht übertrieben höflich. Stellen Sie sich beim Schreiben Ihr Gegenüber vor. Floskel: Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Herr Markus Müller unter der Nummer 052… > Alternative: Markus Müller informiert Sie gerne über den Ablauf der Veranstaltung. Wir danken für Ihre Bemühungen. > Für Ihre Arbeit danken wir Ihnen bestens. Gemäss Ihrem Schreiben vom... teilen wir Ihnen mit, dass sich die Geschäftsleitung für das Impulsprogramm entschieden hat. > Die Geschäftsleitung wählt das Im pulsprogramm, das Sie in Ihrem Brief vom… erwähnen. Laut Reglement haben sich alle an die icherheitsvorschriften zu halten. S > Im Reglement 2009 sind die Sicherheits vorschriften aufgeführt. Mitarbeiterin nen und Mitarbeiter müssen sich unbe dingt daran halten. Handwerk: Wer regelmässig schreibt, gewinnt Sicherheit. Wer eines gelesen hat, schreibt danach Texten anzuvertrauen, sich treiben zu lasverständlich, verzichtet auf umständliche sen, mit Sprache zu experimentieren und Schachtelsätze, bemüht sich um pas- die Lust am Schreiben zu entdecken. Zusende Verben, ist zurückhaltend mit Ad- dem gibt sie Tipps, wie man Blockaden jektiven und fragt sich immer wieder, ob überwindet und Themen schreibend entman es nicht treffender sagen kann. wickelt. Die Kür, die man so begeht, kommt einem dann auch im beruflichen Schreiben zugute. Die Kür An erster Stelle aber steht das Üben. Wer regelmässig schreibt, dem wird es mit der Buchtipps Zeit leichter fallen. Doch sollte man nicht Angelika Ramer: Neue Wege der Korrespondenz. Briefe, E-Mails, Bewerbungen. nur Pflichttexte verfassen, sondern ganz Verlag SKV, 2010, CHF 49.90 unterschiedliche Textsorten ausprobie- Angelika Ramer: Die Briefsprache. Souverän ren. Ein Tagebuch oder Notizbuch eignet schreiben ohne Floskeln. sich dafür besonders gut. Man hält darin Verlag SKV, 2007, CHF 39.90 fest, was man sieht, hört und denkt. Das Wolf Schneider: Deutsch! Das Handbuch für attrakist für viele eine bereichernde Erfahrung, tive Texte. Rowohlt TB, 2011, CHF 15.90 denn Schreiben schärft die Wahrneh- Wolf Schneider: Deutsch für Profis. Wege zu gutem Stil. Goldmann, 2001, CHF 14.90 mung. Und es macht Spass. Eine AnleiNatalie Goldberg: Schreiben in Cafés, Autorenhaus, tung für lustvolles und kreatives Schrei- 2009, CHF 27.90 ben findet man in Natalie Goldbergs «Schreiben in Cafés». Die Autorin ist Schriftstellerin und Dozentin für Creative Writing in New Mexico. In ihrem Rolf Murbach ist Context-Redaktor. Buch regt sie dazu an, sich den eigenen [email protected] context 12 – 2011 Bezüglich Ihres Briefes vom… teilen wir Ihnen mit, dass wir Ihnen mit einem Rabatt von 15 Prozent entgegenkommen. > Wir kommen Ihnen etwas entgegen. Für die Warenlieferung ist ein Rabatt von 15 Prozent möglich. Anlässlich des Abklärungsgesprächs haben wir Sie definitiv in das Weiterbildungsprogramm aufgenommen. > Vielen Dank für das Gespräch vom letz ten Dienstag. Gerne nehmen wir Sie in das Weiterbildungsprogramm auf. Wir freuen uns, Ihnen mitzuteilen, dass wir für Ihre Kinowoche einen Beitrag in der Höhe von CHF 2000.– leisten. > Ihr Projekt Kinowoche überzeugt uns. Sie erhalten CHF 2000.– Sponsoringbeitrag. Für allfällige Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. > Bei Fragen kommen Sie bitte auf uns zu. > Beschäftigen Sie Fragen zur Karriere planung? Ich nehme mir gerne Zeit für ein Gespräch. Wir danken Ihnen im Voraus für die rasche Rücksendung des Formulars. > Bitte senden Sie uns das Formular in den nächsten fünf Tagen zurück. Vielen Dank. Quelle: Angelika Ramer: Die Briefsprache. Souverän schreiben ohne Floskeln. 31 Beruf und Bildung 32 Anwenden und profitieren Praktisch Je länger je mehr Apps erleichtern die mobile Büroarbeit. Die Auswahl ist riesig, der Nutzen gross. Von Andrea Mašek W Wer in einer Teamsitzung nicht dabei enn man ganz bewusst 8 StunUm es gleich vorweg zu nehmen: Es den täglich arbeitet, kann man gibt unzählige Büro-Apps. Dies fängt bei sein kann oder unterwegs die besten es dazu bringen, Chef zu werden und 14 Businesskarten-Lesern an, geht über Kra- Ideen hat, der kann sich den MindMeister Stunden täglich zu arbeiten. Auf diese wattenexperten und Tabellenkalkulatio- herunterladen. Dieses Tool ermöglicht Weisheit von Schriftsteller Robert Frost nen bis zu Übersetzungsprogrammen. das gemeinsame Erstellen von Mindmaps haben offenbar alle gewartet – oder wieso Zum Ausprobieren bräuchte man unend- auf dem iPhone. Die erstellten Organisonst ist die App «99 Zitate für Business- lich viel Zeit. Deshalb verlässt sich Con- gramme können mit den Kolleginnen Querdenker» drei Tage nach Veröffentli- text auf die Bewertungen von Webnutze- und Kollegen online geteilt werden. Allerchung bereits auf Platz 1 der Gratis-Apps rinnen und -nutzern. Um es preisbewusst dings sind nur drei Mindmaps möglich, in der iTunes-Kategorie Wirtschaft ge- zu halten, werden nur Apps erwähnt, die für weitere muss bezahlt werden. Für landet? entweder kostenlos oder unter einem Mindmaps eigenen sich auch iDiagram Vielleicht mag es ja nützlich sein, ab Franken erhältlich sind. oder MindMaker. und zu mit einem Zitat aufwarten und brillieren zu können, eventuell an einem Scannen und verschicken Für optimale Planung Geschäftsanlass. Doch diese App hat Am Arbeitsplatz hat ja heute fast jeder Bü- Möchte man die Arbeit von unterwegs praktisch nur Unterhaltungswert. Und ei- roangestellte einen PC oder Laptop. Doch auch gleich versenden, kann dies unvernen grossen Nachteil: Gemäss Benutzern in Sitzungen kann man diese nicht mit- züglich dank dem CamScanner Free gestürzt sie häufig ab. nehmen, dafür aber das Smartphone. macht werden. Mit dieser App lassen sich Dank der Penultimate-App können Sit- Dokumente und Bilder einscannen, zuGut bewertet zungsteilnehmende schnell ein paar No- schneiden, bezüglich Farbe und HelligSeit es Smartphones gibt, schiessen Apps tizen mit der Hand machen – dies aber keit bearbeiten und im Anschluss als PDF (kurz für applications, auf Deutsch An- wahlweise auf weisses, liniertes oder ka- versenden. Diese App sei extrem nützlich, wendungen) aus dem Boden. Sie können riertes Papier. Der virtuelle Stift, mit dem meinen die Nutzer. auf die iPhones und Androide herunter- geschrieben wird, kann in der Grösse auf Damit man unterwegs auch immer geladen werden. Sie dienen aber nicht nur die Benutzerbedürfnisse angepasst wer- a lles dabei hat, dafür ist die virtuelle Akdem Vergnügen, wie das obige Beispiel, den. Und auch die Farbe ist wählbar. Die tentasche, die Dropbox. Ob Dokumente, sondern sind auch nützlich, für jegliche Nutzer sagen, die App ist sehr einfach zu Videos oder Fotos, alles ist gleich zur bedienen und können sie nur empfehlen. Hand. Und alles wird gleichzeitig auf dem Büroarbeit – vor allem für unterwegs. YOUR IT HEART BEAT «Unser Kerngeschäft ist ein hochstehender Gästeservice für unvergessliche Ferienerlebnisse. Den Betrieb der komplexen, leistungsfähigen IT-Infrastruktur überlassen wir den Spezialisten. Dank der iSource befinden wir uns jetzt immer auf der Höhe der Technik und werden regelmässig über relevante Technologietrends ins Bild gesetzt.» Philipp Holenstein Leiter Administration Arosa Bergbahnen AG context 12 – 2011 OUTSOURCING SERVICES CONSULTING ENGINEERING IT SERVICE CENTER Zahlreiche Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen verlassen sich täglich auf die langjährige Erfahrung und die ausgewiesenen Spezialisten von iSource. www.isource.ch Gesund im Büro Tablet-Computer oder jedem anderen persönlichen Computer synchronisiert und gespeichert. Dies erleichtert den Austausch und die Bearbeitung von Dateien zwischen Teammitgliedern. Für die Aufgaben- und Terminverwaltung sorgt Remember The Milk. Es gibt eben auch mehr, an das man denken muss, als noch Milch auf dem Heimweg zu besorgen. Verwendet wird dieses ToDo-Listen-Programm seit langem schon auf Computern, nun sorgt es als App für nützliche Übersicht. Um sich optimal zu verplanen, ist es zudem hilfreich, der Zeit voraus zu sein. Dies ist möglich dank der App Feiertage Schweiz. Sie liefert die Feiertage auf einen Blick. Importieren lassen sich diese in die eigene Agenda. Zusätzlich abrufbar sind auch spezielle Kantonsfeiertage sowie Feiertage anderer Religionen und Länder. Apps helfen nicht nur bei der Büroarbeit, sondern sie sorgen auch für Gesundheit und Fitness. Die App Tipps für einen gesunden Rücken liefert eine Fülle an Informationen über die häufigsten Ursachen von Rückenproblemen und gibt Tipps für alle möglichen Sitz-, Steh- und Hebesituationen. Dank der App verhindert man Haltungsfehler und kommt entspannter durch den Arbeitstag. Anwenderinnen und Anwender loben die gut strukturierte Listenansicht und die einfache Handhabung. Das Design lässt jedoch zu wünschen übrig. Mit Office Fitness können Arbeitnehmende in der Mittagspause oder in sonstigen Pausen etwas für die Gesundheit tun. Dies spontan oder nach komplettem persönlichem Trainingsplan. Die App enthält gute, genaue Anleitungen für Übungen. Bilder zeigen jeweils die korrekte Haltung und ein Zeitmesser gibt die Zeit und die optimale Anzahl der Wiederho- 33 lungen vor. Die App erinnert die Benutzerinnen und Benutzer auch, wenn wieder etwas Fitness nötig wäre. Was gemäss Anwendern fehlt, ist Begleitungsmusik. Eines der ausgefeiltesten Trainingsprogramme bietet die App Runtastic. Sie unterstützt praktisch alle Bewegungssportarten, zeichnet Strecken auf und berechnet den Kalorienverbrauch. Die App Anti Stress Profi wartet mit 100 Stress-Killer-Tipps auf: Eine Frauenstimme führt durchs Programm. Inbegriffen ist ein Musikprogramm – leider nur eines, monieren Anwender – für eine fünfzehnminütige Entspannungssitzung. Besonders praktisch an der App ist die Stressanalyse: Täglich kann alles eingegeben werden, was unangenehm aufs Gemüt schlägt. Daraus resultieren die persönlichen Stressfaktoren, denen man dann Gegensteuer geben kann. In Sachen Design liesse sich hier auch noch einiges verbessern. wird, dass die Auswahl der Einheiten etFür alle Schreibmuffel und all jene, was umständlich ist. die es besonders eilig haben, bietet sich Überzeugend schein dafür die App XE die App Dragon Dictation an. Dank ihr Currency zu sein: Sie wurde schon weit können SMS, E-Mails, Twitter- und Faceüber fünf Millionen Mal heruntergeladen. booknachrichten diktiert statt getippt Überraschende Umrechner Mit ihr haben die Anwenderinnen und werden. Die Kommentare lauten von Wenn wir schon im Ausland sind: Mit Anwender 180 Währungen im Griff. Jede «sehr cool» bis «hätte nie gedacht, dass World Mate können Arbeitnehmende un- Minute wird der Devisenkurs neu berech- dies möglich ist». Gelobt werden die Präzision und die schnelle Umsetzung. Man besorgt auf Reisen gehen. Die App küm- net respektive angepassst. mert sich um Flüge – zeigt auch allfällige Übrigens verspricht die Werbung oft könne in ganz normaler Lautstärke und Verspätungen von hunderten von Airlines ein Überraschungsmoment im Zusam- Geschwindigkeit sprechen. Zwar versteht an – und Hotels und liefert zudem den menhang mit Umrechner-Apps. Schüttelt die App noch nicht jedes Wort, doch lasWetterbericht des Geschäftsreiseziels. Die Reservation von Mietwagen und die Organisation von Geschäftsterminen Die Umrechnungs-Apps sollen tüchtig sind möglich. Und dank der fünf Weltuhdurchgeschüttelt werden. ren weiss der Nutzer oder die Nutzerin immer, was für Zeit es wo auch immer auf der Welt ist. Die Meinungen zu dieser App sind geteilt. Sie erhält nur durchschnittli- man das Gerät, werden Einheiten ge- sen sich Fehler sehr schnell korrigieren. che Noten, obwohl sie als Klassikerin gilt. wechselt oder Eingaben gelöscht. Am bes- Problematischer ist es, wenn der Empfang Geschäftsreisende sind im Weiteren ten, man lässt ich davon aber nicht über- gestört ist, da muss man dann stets von mit Apps gut bedient, die Währungen, Di- raschen. Neuem beginnen. Perfekt wäre die App, stanzen, Gewichte und vieles mehr umerklären Anwender, wenn auch der Verrechnen. Zu erwähnen hier ist die App SMS sprechen sand via Stimme gemacht werden könnte. Converter. Im Grossen und Ganzen sind Um aus der Masse von App-Rechnern heAls letztes verbleibt noch, die Arbeitsdie Nutzerinnen und Nutzer damit zufrie- rauszustechen lassen sich viele Hersteller zeit zu erfassen. Mit finar X timesheet den, gewünscht werden aber zum Bei- etwas Spezielles einfallen. Das Steindesign oder Dynamic G geschieht dies dynaspiel zusätzlich Umrechnungsangaben des Stone Tablet Calculator ist sicher un- misch, wo immer man ist. Da können Anfür Gewichte und Masse in Bezug auf das gewöhnlich, aber nicht unbedingt sehr wenderinnen und Anwender ein- und Backen und Kochen. Dies beinhaltet auch praktisch. Im wahrsten Sinne des Wortes ausstempeln. Measures nicht, dafür können mit dieser fürs Auge ist dafür der Calculator XL. Er App Schuh- und Kleidergrössen, Benzin- weist sehr grosse Ziffern und Tasten auf verbrauch und sogar der Blutzuckerwert und eignet sich für Menschen mit Sehpro- Andrea Mašek ist Context-Redaktorin. umgerechnet werden. Kritisiert daran blemen. [email protected] context 12 – 2011 Leben 34 context 12 – 2011 Liebe für ein langes Leben Hans Rudolf Roth, 84, reiste 1948 für einen Auslandaufenthalt an die afrikanische Goldküste. Dort lernte er seine spätere Frau Kwadua kennen. Er war während 60 Jahren als erfolgreicher Unternehmer tätig und ist Zeitzeuge der wechselvollen Geschichte Ghanas. Text Therese Jäggi/Foto Marion Nitsch A KWAABA – das heisst soviel wie Kwadua stammt aus Kokoben und ist dort Willkommen und steht neben der in einer Stammesoberhaupt-Familie aufTürklingel am Hauseingang von Kwadua gewachsen. Es war das erste Mal überund Hans Rudolf Roth im aargauischen haupt, dass der Häuptlingstitel einem Rombach. Daneben hängt eine Maske. Weissen verliehen wurde. Symbolischer Auf die Frage, was diese bedeute, sagt Ausdruck dafür ist dieser Stuhl. Zu Beginn des Gesprächs weist Hans Hans Rudolf Roth: «Nichts Spezielles, einRudolf Roth auf den Anstecker im Knopffach dass hier Afrikaner zu Hause sind.» Lange ist es noch nicht her, dass sie loch seines Anzugs und damit auf eine wieder festen Wohnsitz in der Schweiz vertrautere Ehrbezeugung hin. Es hanhaben. 2008 sind sie zurückgekehrt aus delt sich um die Ehrennadel für 50-jähGhana, wo sie die letzten 60 Jahre gelebt rige Treue zum Kaufmännischen Ver- in Ghana. Er musste weiter nach London und für so etwas wie ein Bewerbungsgespräch hatte er eigentlich keine Zeit. Es beschränkte sich denn auch nur auf ein paar wenige Fragen. Und weil die zwei anderen Bewerber es aus rein zeitlichen Gründen nicht rechtzeitig nach Zürich schafften, erhielt Roth den Zuschlag. Von einem Einsatz im Ausland versprach er sich, dass er viel Neues lernen und mit der beruflichen Karriere schneller vorwärts kommen würde als in der Schweiz. «Und es war auch Abenteuerlust dabei.» Er wollte sich selber ein Bild machen von dem Kontinent, den er bis anhin Die Reise begann im Herbst 1948 auf dem Flugnur aus Büchern kannte. In den verbleiplatz Kloten. Roth begab sich zu Fuss zu der bereit benden Monaten bis zur Abreise erledigte er die nötigen Formalitäten, ging zu eistehenden DC 3 und flog nach Paris. nem Tropenarzt wegen der Schutzimpfungen, und im Übrigen habe er sich einfach nur gefreut auf die bevorstehende haben. Im kürzlich erschienen Buch «We- band. Eingetreten ist er schon während Abreise. Zweifel über sein Vorhaben hatte gen meiner Frau namens Kwadua» be- der Lehre. Das sei damals ganz selbstver- nur sein Vater, er hingegen gar nicht. Er schreibt Hans Rudolf Roth die Geschichte ständlich gewesen, sagt der heute 84-Jäh- stellte sich vor, dass er etwa zwei Jahre an ihres Lebens, die eng verknüpft ist mit rige. Nach einem Jahr auf einem Bauern- der Goldküste verbringen würde. den politischen Ereignissen. Ghana hat hof im Welschland absolvierte er die sich in diesem Zeitraum von einem briti- KV-Lehre in Schönenwerd bei einer Ver- Mehrtägige Reise schen Kolonialstaat zu einer Demokratie triebsfirma für Klebstoff. Anschliessend Die Reise begann im Herbst 1948 auf dem gewandelt. Und wie mit dem Titel ange- war er ein paar Monate bei der Kreditan- Flugplatz Kloten. Zusammen mit ein paar sprochen, ist das Buch auch eine Liebes- stalt in Lausanne tätig. Nach der Rekru- wenigen anderen Passagieren begab sich erklärung an Kwadua, die er 1948 kennen- tenschule wechselte er zu Ernst zum Roth zu Fuss zu der bereit stehenden DC3 gelernt hat. Schneeberg, einem Fachgeschäft für und flog nach Paris. Dort übernachtete er. L ebensmittel- und Drogerieartikel in Am nächsten Morgen bestieg er ein viermoLangjähriges KV-Mitglied Winterthur. toriges Flugzeug nach Nizza, weiter ging Beide haben sich extra schön angezogen es nach Tunis, wo das Flugzeug aufgetankt für den Fototermin. Kwadua trägt ein lan- Abenteuerlustig wurde für den Nachtflug über die Sahara ges traditionelles Kleid, er einen Anzug. Eines Tages kam ein Anruf von der Kauf- nach Kano im Norden von Nigeria. Die Doch auf den von der Fotografin ins Bild männischen Stellenvermittlung in Zü- letzte Etappe führte nach Lagos und von gerückten Häuptlingsstuhl will er sich rich. Herr Hintermann aus der Goldküste dort wiederum mit einer DC3 nach Lome, nicht setzen. «Nicht in dieser Kluft», sagt komme heute Morgen vorbei, hiess es. der Hauptstadt der französischen Kolonie er. Das wäre lächerlich. Auf diesem Stuhl Roth war bei der Stellenvermittlung ein- Togo und schliesslich nach Accra. Dort sitzen, das gehe nur mit afrikanischen geschrieben als Interessent für eine Stelle wurde er von Herrn Keller erwartet, dem Kleidern. 2001 ist er im Heimatdorf seiner im Ausland. Hintermann war Chef der Accra-Agenten der Swiss African Trading Frau zum Häuptling ernannt worden. SAT, einer schweizerischen Handelsfirma Company – seinem neuen Arbeitgeber. context 12 – 2011 35 Leben 36 Auf die Frage, was ihm als Erstes auf- Vogel auf mich zufliegen. Der Vogel ergriff gefallen sei, erwähnt Roth die Farben. mich und flog mit mir davon», schreibt Bunt gekleidete Frauen mit Gefässen und Kwadua in einem der beiden von ihr verWarenbündeln auf dem Kopf, Männer in fassten Kapitel im Buch. fliessende Tücher gehüllt, die eine SchulNeben ihr sitzt der 55-jährige Sohn Peter entblösst. «Ein wunderbares Gemisch ter. Er ist gerade zu Besuch, lebt aber sonst von Gestalten und Farben.» Und dass die in Neuseeland. Sein älterer Bruder Henry Leute ziemlich laut redeten, viel lachten hält sich in Dubai auf. Der 1959 geborene und ausserordentlich freundlich waren. William Roth lebt als einziger der vier Auf den Strassen viel Lärm, ständiges Hu- Roth-Kinder in der Schweiz, die 50-jähpen. «Es kam mir vor, als ob die Autos mit rige Tochter Marie-Louise in Texas. der Hupe angetrieben würden.» Die SAT, eine Tochtergesellschaft der Weg in die Selbstständigkeit Unilever, betrieb im ganzen Land Koloni- 1957 erreichte Ghana als erstes Land in alwarengeschäfte, wo aus Europa impor- Afrika die Unabhängigkeit von Grossbritierte Waren verkauft wurden. Von der tannien. Dieser Wechsel hatte für die ausSturmlaterne über Milchpulver, Konser- ländischen Firmen eine Reihe von Konseven und Körperpuder bis zu Macheten für quenzen, so wurde ihnen die Lizenz zum die Kakaoernte. Im Gegenzug kaufte sie Kakaoeinkauf entzogen. «Wir in der SAT Kakao und exportierte diesen. Die erste hatten das kommen sehen und uns rechtAufgabe von Hans Rudolf Roth war es, die- zeitig aus dem Kakaogeschäft zurückgesen Aussengeschäften nachzureisen und zogen», sagt Roth, der 1959 die Geschäftszu kontrollieren, ob alles korrekt ablief. leitung übernommen hatte. Unter seiner Führung konzentrierte sich der Handel Die grosse Liebe auf ein engeres Sortiment mit BaumateriKaum vier Monate im Land, lernte er Kwa- alien, Büromaschinen und Parfümerieardua kennen. «Ich habe diese Frau einfach tikel. Als die SAT erfolgreich war wie nie sofort geliebt», sagt Roth. Und er habe kei- zuvor, verliess Roth das Unternehmen nen Moment daran gezweifelt, dass er sie und machte sich selbstständig. eines Tages heiraten werde. Bis es soweit Er gründete die DEVAG Ltd, die Devewar, dauerte es aber noch mehrere Jahre. lopment Agencies. Nun handelte er mit Die damals grösste Schweizerfirma un- technischem Ausrüstungsmaterial und In seiner Funktion als Vizepräsident der Handelskammer von Ghana hätte Hans Rudolf Roth gerne die kaufmännische Lehre eingeführt. tersagte ihren Angestellten das Zusammenleben mit einheimischen Frauen. In der SAT waren die Regeln weniger streng, hatte doch der Boss Hintermann vor seiner Heirat mit einer Schweizerin bereits drei Kinder mit einer Einheimischen. Erlaubt war eine «steady girlfriend», nicht aber die Heirat. Während wir reden, sitzt die 86-jährige Kwadua auf dem Sofa nebenan. Sie hat vor einigen Jahren eine Streifung erlitten. Dieses unglückliche Ereignis hat das Ehepaar Roth darin bestärkt, wegen der medizinischen Versorgung in die Schweiz zurückzukehren. Kwadua hört ihrem Mann beim Reden zu, und obwohl sie seit der Streifung nicht mehr so gut Schweizerdeutsch versteht, weiss sie trotzdem ganz genau, wovon er redet. Immer wieder fällt ihr Name. «Als Mädchen hatte ich mal einen merkwürdigen Traum: Ich sah einen grossen, weissen context 12 – 2011 industriellen Rohmaterialien. Er reiste im Land herum und nahm Bestellungen auf in Goldminen, Baufirmen, Textilfabriken und in der chemischen Industrie, überall, wo seine Produkte gefragt waren. «Handeln ist mir einfach angeboren.» Sein Vater war Marktfahrer und handelte mit Produkten der Schönenwerder Textilfabrik Nabholz. Roth kam immer wieder auf neue Ideen, was man in Ghana ausser seinem Kerngeschäft sonst noch betreiben könnte. So führte er Weine, Käse und Fleischspezialitäten aus der Schweiz ein. Diese seien in der Upper Class von Accra sehr geschätzt worden. Kein KV in Ghana Bald folgte Roths Einstieg in die lokale Industrie. Zuerst übernahm er die Leitung einer bestehenden Aluminium-Geschirrfabrik, dann befasste er sich mit der Herstellung von reflektierenden Strassenta- feln und Nummernschildern für Autos. Es folgte die Fabrikation von Klebstoffen und später gründete er zusammen mit einem Kollegen aus der Schweiz einen Fabrikationsbetrieb für plastisches Verpackungsmaterial. In den besten Zeiten beschäftigte Hans Rudolf Roth über fünfhundert Mitarbeitende, fast ausschliesslich Einheimische. «Ich darf sagen, dass ich als Chef eine gute Reputation hatte.» Es war ihm wichtig, dass die Leute ihren Zahltag immer pünktlich erhielten, und er bezahlte immer etwas mehr als das Minimum. Sämtliche Angestellten waren gewerkschaftlich organisiert. Klar habe es auch manchmal Schwierigkeiten gegeben, seien Fälle von Unehrlichkeit und Betrug vorgekommen, da habe er jeweils nicht lange gefackelt und die entsprechenden Leute sofort entlassen. In seiner Funktion als Vizepräsident der Handelskammer von Ghana hätte Hans Rudolf Roth gerne die kaufmännische Lehre eingeführt, doch für diese Idee fand er keine Unterstützung. Das brauche es nicht, hiess es. Nach Ende seiner beruflichen Karriere hat Roth mit Hilfe von Spenden, vor allem aus der Schweiz, im Heimatdorf seiner Frau eine handwerkliche Berufsschule aufgebaut. Diese hat er im September dieses Jahres der Dorfgemeinschaft übergeben. Die Schule wird ab dem nächsten Jahr Automechaniker, Maurer, Schreiner, Damenschneiderinnen und Haushaltsfachkräfte ausbilden. Zuvor habe es für Jugendliche in dieser abgelegenen Gegend praktisch nichts zu tun gegeben. Die Mädchen wurden mit 14 Jahren schwanger. «Dem wollte ich mit der Berufsschule ein wenig Gegensteuer geben.» Mitbegründer der Schweizer Schule 1963 wurde die Schweizer Schule in Accra eingeweiht. Roth gehörte zu deren Mitbegründern. Er habe nicht davon aus gehen können, dass seine Kinder später in Ghana bleiben würden. Aus diesem Grund wollte er sie nach schweizerischem Schulsystem ausbilden lassen. Der Kanton Zürich unterstützte das Projekt und stellte die Lehrer. Zuvor waren Schweizer oft in die Heimat zurückgekehrt, wenn ihre Kinder ins Schul alter kamen. Auch Henry, der älteste Sohn von Kwadua und Hans Rudolf Roth, musste als 6-Jähriger zu den Grosseltern in die Schweiz übersiedeln und in Aarau die Grund- und Kantonsschule absolvieren. 37 Gefragt nach seiner glücklichsten Phase in Ghana sagt Roth: «1957, als wir heiraten durften.» Damals zogen sie mit den beiden kleinen Söhnen in einen eigenen Bungalow. Und mit der Karriere ging es rasch voran, ganz so, wie er es sich früher vorgestellt hatte. Wechselvolle Geschichte «Aber es gab schon auch immer wieder Phasen, wo wir mit gewaltigen Problemen zu kämpfen hatten.» Dies war hauptsächlich auf äussere Faktoren zurückzuführen. Der Weg von der Kolonie zur Demokratie war alles andere als einfach. Es gab politische Wirren, Aufstände, Putschversuche und Ungewissheiten. Immer wieder neue Regierungen lösten einander ab. Die Kunst bestand darin, sich mit den ständig wechselnden Verhältnissen zu arrangieren. Mehr als einmal sei er nahe dran gewesen aufzugeben, sagt Roth. Heute aber ist Ghana seiner Meinung nach eine richtig gut funktionierende Demokratie. Nach AARAU BADEN der Unabhängigkeit kam es unter Präsident Nkrumah zu einer massiven finanziellen Krise. In den Jahren 1966, 1972, 1978 und 1979 putschte das Militär. Unter der Militärjunta von Ignatius Kutu Acheampong verschuldete sich das Land noch mehr. In den 70er-Jahren war die Politik des Landes von Korruption und Willkür bestimmt. 1981 putschte der Fliegerleutnant Jerry Rawlings ein zweites Mal. Zwischendurch war eine demokratisch gewählte Regierung an der Macht. Während seiner Herrschaft verhalf Rawlings dem Land mit Unterstützung von Weltbank und IWF wieder zu wirtschaftlicher Stabilität. Eines Tages, als wieder einmal ein Aufstand im Gange war, sassen Roth und seine englische Sekretärin etwas ratlos im Büro. Roth war mittlerweile Generalkonsul von Finnland. Es handelte sich dabei um eine ehrenamtliche Tätigkeit. Roth war für die Ausübung dieses Amts angefragt worden, weil er als Angehöriger eines neutralen Landes galt. Als Assisten- BASEL BERN LUZERN tin war Mrs. Mary Berko tätig. Zuvor arbeitete sie in der britischen Botschaft. An jenem Tag voller Ungewissheit also, als die Telefonleitungen stumm waren und im konsularischen Büro keine Klienten zu erwarten waren, hatte Roth eine neue Idee: «Mary, let‘s write a book». Mehr im Spass habe er das gesagt, doch die Sekretärin habe keinen Moment gezögert und den Stenoblock hervorgenommen. So begann die Arbeit an diesem aussergewöhnlichen Buch: Hans Rudolf Roth: Wegen meiner Frau namens wadua. Edition Winterwork. Bezug: Meissner K Bücher, 5000 Aarau, Tel. 058 200 44 44, CHF 30.– Therese Jäggi ist Context-Redaktorin. [email protected] Marion Nitsch ist Fotografin in Zürich. [email protected] WINTERTHUR ZÜRICH Lernen. Praxis. Karriere. 100 Bildungsgänge ganz in Ihrer Nähe. – Handelsschule KV Aarau – zB. Zentrum Bildung Wirtschaftsschule KV Baden – Handelsschule KV Basel – WKS KV Bildung, Bern – KV Luzern Berufsfachschule KV Luzern Berufsakademie – Wirtschaftsschule KV Winterthur – KV Zürich Business School Wählen Sie jetzt Ihre Richtung. www.kvbildung.ch kvbgs_ins20_211x153_4c_EV.indd 1 context 12 – 2011 03.10.11 10:02 Ratgeber 38 Büroalltag Wie reagieren auf unseren miefenden Chef? Bildung Was bedeuten Kompetenzen? Wir haben einen neuen Chef. Er hat die Firma vom früheren Inhaber gekauft. Dieser ist weiterhin noch teilweise im Betrieb tätig. Leider hat der Neue keine Ahnung von Stil. Er geht zu Kunden in Jeans, T-Shirt und Faserpelz. Bereits sind bei uns negative Reaktionen von Kunden eingetroffen. Auch im Büro riechen wir die Veränderung. Der neue Chef mieft, offenbar wäscht er seine Kleider nur sehr selten. Seit einiger Zeit sprechen alle von Kompetenzen. Früher war häufig von Qualifikationen die Rede. Ich bin etwas verwirrt. Was bedeuten diese Begriffe? Das ist eine delikate Situation. Wäre es ein Kollege, würden Sie ihn sofort unter vier Augen darauf ansprechen. Nun handelt es sich aber um den Chef und insofern ist die Situation heikler. Berücksichtigen Sie die folgenden Punkte: > Wer den neuen Chef mit dem Anliegen konfrontiert, sollte ihm nahestehen und eine möglichst hohe Position in der Firma haben. > Es ist besser, ihn direkt zu konfrontieren, als hinter seinem Rücken über ihn zu reden. > Die Mitteilung der Wahrnehmung sollte möglichst bald und unter vier Augen stattfinden. > Das Gespräch sollte respektvoll, sachlich, zielorientiert und von grundsätzlicher Wertschätzung geprägt sein. In Ihrer speziellen Situation scheint mir der ehemalige Geschäftsführer ein geeigneter Überbringer des Anliegens. Er sollte die negative Kundenreaktion als Anlass nehmen, und er könnte sich in seinen Argumenten sogar auf die Wissenschaft abstützen. Wir Psychologen kennen den Halo-Effekt. Dieser beschreibt das Phänomen, wonach ein einzelnes Merkmal (positiv oder negativ) alle anderen Merkmale überstrahlt und somit die jeweilige Person nur noch anhand dieser einzelnen dominierenden Eigenschaft beurteilt wird. Konkret könnte in I hrem Fall der Bankberater bei der Vergabe eines Kredits vom Outfit Ihres Chefs auf mangelnde Vertrauenswürdigkeit Ihrer Firma schliessen. Und dies würde dann nicht nur ihm, sondern der ganzen Firma schaden. context 12 – 2011 Carla Weber arbeitet als Psychologin beim KV Schweiz. Als «Kompetenz» versteht man die nachgewiesene Fähigkeit und Bereitschaft, Kenntnisse, Fertigkeiten sowie persönliche, soziale und methodische Fähigkeiten in A rbeits- oder Lernsituationen sowie für die berufliche und/oder persönliche Entwicklung einzusetzen. Aus dieser Beschreibung wird deutlich, dass es bei Kompetenzen nicht einfach um theoretisches Wissen geht, sondern um deren praktischen Einsatz – mit der Übernahme von Verantwortung und Eigenständigkeit. «Qualifikation» ist heute das Ergebnis eines formalen Beurteilungsprozesses, in dem die zuständige Stelle festgestellt hat, dass die Lernergebnisse bestimmten Mindestanforderungen entsprechen. Eine Qualifikation umfasst damit ein definiertes Kompetenzenbündel. Sie beinhaltet eine offizielle Anerkennung (Abschluss, Diplom), die auf dem Arbeitsmarkt Gültigkeit hat und die darüber hinaus auch die Fortsetzung des Bildungswegs ermöglicht. Bei reglementierten Berufen (als Architekt etwa, in den Gesundheitsberufen, in der Wirtschaftsprüfung) ist eine Qualifikation gesetzliche Voraussetzung zur Ausübung der entsprechenden Berufsfunktionen. Liest man Stelleninserate, wird Fachkompetenz heute oft fast schon stillschweigend vorausgesetzt. In den Fokus rückt a nderes: soziale, persönliche und Methoden-Kompetenzen. Das heisst nicht, dass Fachwissen unwesentlich wäre; aber es veraltet rasch. In der heutigen Wirtschaftswelt werden für viele Funktionen andere Kompetenzen als tragfähiger erachtet. Etwa die Fähigkeit, im Team zu arbeiten, zu motivieren, eigenständig zu handeln; Verantwortung für sich selbst, für andere im Team oder für Arbeitsprozesse zu tragen; aber auch, ob sich jemand leicht neues Wissen erschliessen kann. Das lernt man nicht aus Büchern, sondern in der Praxis – und in unterstützenden Praxisseminaren, wie sie auch von zahlreichen Sektionen des Kaufmännischen Verbandes angeboten werden. Ralf Margreiter Stabsstelle Bildungspolitik KV Schweiz Recht Habe ich bei Krankheit Anspruch auf Lohn? Gesundheit Wie schütze ich mich als Schwangere? Vor einem halben Jahr habe ich meine kaufmännische Tätigkeit aufgegeben und eine Anstellung als Yogalehrerin in einem Fitnesscenter angenommen. Zurzeit gebe ich wöchentlich an zwei Abenden 3 Lektionen à 60 Minuten. Nun war ich während zwei Wochen krank. Mein Arbeitgeber ist der Ansicht, da ich auf Stundenlohnbasis angestellt sei und kein volles Arbeitspensum hätte, bestehe kein Anspruch auf Lohnfortzahlung bei Krankheit. Trifft dies zu und wie wäre die finanzielle Situation, falls ich wegen eines Unfalls nicht arbeiten könnte? Ich bin im vierten Monat schwanger und muss am Arbeitsplatz Lasten heben. Ich mache mir Sorgen, deswegen mein Kind zu verlieren. Manchmal muss ich auch bis 23 Uhr arbeiten, was schlecht für meinen Schlaf ist. Ein Bekannter hat mir erzählt, es gäbe in der Schweiz ein Gesetz zum Schutz von Schwangeren am Arbeitsplatz. Können Sie mir nähere Angaben dazu machen? Die Ansicht Ihres Arbeitgebers ist zwar verbreitet, aber dennoch falsch; gemäss Art. 319 Abs. 2 OR gilt als Einzelarbeitsvertrag auch der Vertrag, durch den sich ein Arbeitnehmer zur Leistung von stunden-, halbtage- oder tageweiser Arbeit (Teilzeitarbeit) verpflichtet. Dies bedeutet, dass sich für den im Stundenlohn angestellten Arbeitnehmer die gleichen Rechte und Pflichten aus dem Arbeitsvertrag ergeben wie für den vollzeitig angestellten Arbeitnehmer. So hat er u.a. den gleichen Ferienanspruch oder den gleichen Anspruch auf Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Somit hat Ihnen der Arbeitgeber für die zwei Wochen, in denen Sie krankheitsbedingt arbeitsunfähig waren, den Lohn zu bezahlen, denn der Lohnfortzahlungsanspruch des kranken Arbeitnehmers beträgt gemäss Art. 324a OR im ersten Dienstjahr drei Wochen. Ist die Arbeitsunfähigkeit hingegen auf einen Unfall zurückzuführen, sind gewisse Besonderheiten zu berücksichtigen. Gemäss dem Unfallversicherungsrecht sind Arbeitnehmer gegen Betriebs- und Nichtbetriebsunfälle obligatorisch versichert. Arbeitnehmer, deren Arbeitspensum weniger als 8 Stunden pro Woche beträgt, sind jedoch nur gegen Betriebsunfall versichert. Nichtbetriebsunfälle sind nicht versichert. Allerdings besteht bei diesen Arbeitnehmern die Besonderheit, dass auf dem Arbeitsweg erlittene Unfälle als Betriebsunfälle gelten und die Unfallversicherung für den Lohnausfall aufkommt. Ereignet sich der Unfall in der Freizeit, muss der Arbeitgeber gemäss dem oben erwähnten Art. 324a OR den Lohn bezahlen. context 12 – 2011 Felix Kuster arbeitet beim Rechtsdienst des KV Schweiz. Im März 2001 trat die sogenannte Mutterschutzverordnung in Kraft. Ein Gesetz, das die Gesundheit von Mutter und werdendem Kind am Arbeitsplatz schützen soll. Die Umsetzung des Gesetzes heisst, dass ein Arbeitsplatz mit gefährlichen und beschwerlichen Arbeiten für Schwangere einer Risikobeurteilung unterzogen werden muss, und dies nicht erst nach Kenntnis einer Schwangerschaft bei einer Mitarbeiterin, sondern schon vorher. Die Risikobeurteilung muss durch Spezialisten geschehen. Der Betrieb erhält diese Beurteilung und im Falle einer Schwangerschaft kann der Vorgesetzte die Risiken mit der Schwangeren überprüfen und sie, falls Risiken vorhanden sind, von gewissen Arbeiten ausschliessen oder Schutzmassnahmen ergreifen. Die Schwangere zeigt die Risikoanalyse ihrem Arzt und dieser entscheidet über die weitere Einsetzbarkeit. Falls der Einsatz einer Schwangeren wegen der Risiken nicht zumutbar ist, kann der Arzt ein Beschäftigungsverbot erlassen und die Schwangere erhält 80% ihres Lohnes während der Schwangerschaft. Die meisten Betriebe, die eine Risikoanalyse durchgeführt haben, stellen dann den Schwangeren Schonarbeitsplätze zur Verfügung. In Ihrem Fall sind zwei Aspekte relevant: Schwangere dürfen erstens in den ersten sechs Monaten nicht regelmässig mehr als 5 kg heben und gelegentlich 10 kg. In den letzten drei Schwangerschaftsmonaten dürfen sie nicht mehr als 5 kg heben und tragen. Zweitens: Schwangere dürfen ab 8 Wochen vor der Geburt zwischen 20 Uhr und 6 Uhr nicht mehr arbeiten. Fragen Sie Ihren Arbeitgeber nach der Risikoanalyse der Mutterschutzverordnung. Sollte diese nicht durchgeführt worden sein, muss er dies sofort nachholen, ansonsten soll Ihr behandelnder Arzt ein Beschäftigungsverbot ausstellen. 39 Dieter Kissling ist Leiter des Instituts für Arbeitsmedizin in Baden. KV Aktuell 40 Die Gewinnerin Unter den Teilnehmenden unserer Context-Umfrage haben wir ein Netbook verlost. Gewonnen hat Monika Lachat aus Rheinfelden. Wie wir bereits in der Nummer 10 berichtet haben, sind Sie, liebe Leserinnen und Leser offenbar sehr zufrieden mit Context. Dies hat unsere Online-Umfrage ergeben, die wir im September und Oktober durchführten. Insgesamt erhielt Context von Ihnen die Note 5. Wir möchten uns hiermit herzlichst für Ihr Interesse an unserem Magazin bedanken. Ein besonderes Dankeschön Monika Lachat (r.) erhält ein frühes Weihnachtspäckli gehört jenen Leserinnen und von Redaktorin Andrea Mašek. Lesern, die sich die Zeit für unsere Umfrage genommen haben und Teilnehmerinnen und Teilnehmern der uns auch wertvolle Tipps gegeben haben, Umfrage verlost worden ist: An dieser was wir noch besser machen können. Be- Stelle gratulieren wir Monika Lachat aus reits in der Januarausgabe werden Sie ei- Rheinfelden ganz herzlich und bedanken nige kleinere Änderungen feststellen. Wir uns bei ihr für die Treue zu Context und sind dann gespannt auf Ihre Reaktion. zum Verband. Sie ist bereits seit ihrer Inzwischen haben wir auch das Net- Lehre KV-Mitglied. book übergeben können, das unter allen Die Context-Redaktion HR-Fachleute an Diplomfeier ausgezeichnet An der Schlussfeier in Bern erhielten 817 HRFachfrauen und HR-Fachmänner ihre Diplome. Die diesjährige Berufsprüfung absolvierten gesamtschweizerisch 1117 Personen. 817 (73%) Kandidatinnen und Kandidaten schlossen die Prüfung erfolgreich ab. Sie dürfen nun den geschützten Titel HRFachfrau oder HR-Fachmann mit eidg. Fachausweis tragen. Die Schlussfeier wurde am Donnerstag, 17. November, im Kulturcasino Bern durchgeführt. Der Präsident der Prüfungskommission, Christoph Haenssler, begrüsste im Namen der Trägerschaft die zahlreich erschienenen Absolventinnen und Absolventen und ihre Angehörigen und gratulierte ihnen zu ihrem Erfolg. Er dankte den Experten für den grossen Einsatz sowie dem Prüfungssekretariat für den reibungslosen Prüfungsablauf. Auch der Präsident des Trägervereins, Urs Hofmann, freute sich mit den Kandidatinnen und Kandidaten und gratulierte herzlich zur bestandenen Prüfung. Er wünschte für die berufliche Zukunft alles Gute. Für einen interessanten Exkurs in context 12 – 2011 die HR-Landschaft sorgte die Gastrednerin Nathalie Bourquenoud. Sie ist Mitglied der Geschäftsleitung von PostFinance. Die Rangkandidatinnen und -kandidaten wurden von Carole Antony (SEC Suisse) und Mario Spoljarec (KV Schweiz) für ihre guten Abschlüsse mit Blumen und einem kleinen Geschenk geehrt. Der KV Schweiz und der Trägerverein Human Resources Swiss Exams gratulieren allen Absolventinnen und Absolventen ebenfalls ganz herzlich. Ehrungen Berufsprüfung für HR-Fachleute Es werden nur die besten Schlussnoten, bis 5.3, geehrt: Deutschschweiz Loraux Mary-Sol: 5.5; Anderegg Natascha: 5.3; Avola Jessica: 5.3; Elderhorst Liselotte: 5.3; Heiniger Sonja: 5.3; Herren Andrea: 5.3; Iseli Nicole: 5.3 Westschweiz Badoud Sylviane: 5.8; Rohrbach Christine: 5.4; Girod Beata: 5.3 Ihre Ideen sind gefragt Was wünschen Sie sich von Ihrem Berufsverband? Welche Dienstleistung, welches Angebot wollten Sie schon immer beim KV finden? Jetzt haben Sie die Gelegenheit, Ihre Ideen einzubringen. Machen Sie mit beim grossen Crowdsourcing-Projekt des KV. Crowdsourcing bedeutet, man fordert eine Menge von externen Personen auf, online mitzudenken. Wie funktioniert das Ganze? Auf der Plattform Atizo (https://www.atizo.com/ projects/ideas/1194/mach-den-kv-neu/) klicken Sie «Mach den KV neu» an und geben Sie Ihre Idee ein. Wir werden sie kommentieren und bewerten und danach die besten Ideen weiterverfolgen und mit Ihnen zusammen weiterentwickeln. Und wer weiss, vielleicht ist Ihre Idee die bahnbrechende und Sie gewinnen die Prämie von 2000 Franken. Wir danken Ihnen schon heute fürs Mitmachen! Marketing KV Schweiz Alfred Hubschmid, Zürich, 90-jährig Am 21. November 2011 konnte Alfred Hubschmid, Generalsekretär des SKV von 1977 – 1985, seinen Neunzigsten feiern. Sein Name war für alle, die mit ihm zusammenarbeiten durften, ein Synonym für Kompetenz, Loyalität und diplomatisches Geschick. Er trat im Jahre 1965 als Zentralsekretär für Standespolitik in den Dienst des SKV. Seine langjährige Erfahrung als Sekretär des KV Basel kam ihm dabei zustatten, denn er kannte den Verband aus verschiedenen Blickwinkeln. Als Generalsekretär schätzte er es, «intensiv und umfassend» auf die gesamte Verbandstätigkeit Einfluss nehmen zu können. Besonders reizten ihn wirtschafts- und sozialpolitische Themen, denen er sich auf nationaler und internationaler Ebene widmete. Der «Schwerarbeiter hinter den Kulissen», wie eine Tageszeitung ihn beschrieb, empfand komplexe Probleme als herausfordernd; Gegensätze im Verband wusste er durch seine hartnäckige, überzeugende Art auszugleichen. Von seinen Kollegen und Untergebenen erwartete er viel; er verstand es, sie zu motivieren, weil er auch sich selbst äussersten Einsatz abverlangte und als Chef einen verständnisvollen Umgang pflegte. Zum Dank verlieh ihm die Delegiertenversammlung 1985 in Basel die Ehrenmitgliedschaft des SKV. – Unsere besten Wünsche begleiten Kollege Hubschmid auf dem weiteren Lebensweg. Peter Kyburz, Generalsekretär Sektionen Region Basel-stadt KV Basel Telefon 061 271 54 70 Fax 061 272 24 41 [email protected] www.kvbasel.ch Steuerseminar 2012 Das «Steuerseminar» gibt kurz über Wichtiges zu den Steuern in BaselStadt und Basel-Landschaft Auskunft und bietet Gelegenheit, um Fragen zu stellen. Referenten: Martin Werdenberg und Anita Kunz, Steuerverwaltung Basel-Stadt sowie Erika Thommen, Steuerverwaltung Basel-Landschaft. Teil 1: Kurzreferat über Steuersystem, Steuerpflicht sowie Wichtiges zur Steuererklärung in den beiden Kantonen. Teil 2: Fragerunde. Kosten: CHF 30.– für KV-Mitglieder, CHF 80.– für Nichtmitglieder. Dienstag, 14. Februar im KV Basel, Aeschengraben 15, Saal 6. Stock, von 19 bis ca. 21 Uhr. English Club All meetings will be held on Tuesdays at 8 pm at the KV building. For any suggestions contact Gaby Felix: phone 061 228 90 34 or Felix Schurter: phone 062 868 74 00 Pensioniertengruppe Führung Weinkellerei SiebeDupf in Liestal. Nebst Informationen zur Verarbeitung bietet der Rundgang Einblicke in die eindrücklichen Kellereien. Mit Degustation. Donnerstag, 16. Februar. Besammlung: 13 Uhr in der Schalterhalle beim Treffpunkt. Abfahrt 13.17 Uhr mit dem InterRegio-Zug nach Liestal (bitte Billette nach Liestal selber lösen) oder 13.50 Uhr direkt bei der Weinkellerei SiebeDupf an der Kasernenstrasse 25 in Liestal. Kosten: KV-Mitglieder CHF 10.–, Nichtmitglieder CHF 25.–. Bitte anmelden die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Telefon 061 271 54 70, [email protected], www.kvbasel.ch Weihnachtsferien Seminarangebote Über die kommenden Festtage bleibt unsere Geschäftsstelle von Samstag, 24. Dezember bis und mit Montag, 2. Januar geschlossen. Die SKS-Schweiz AG ist von Dienstag, 27. Dezember bis Freitag, 30. Dezember telefonisch, von 9 bis 12 Uhr, erreichbar. Die aktuelle Seminarbroschüre kann per E-Mail an Marianne Wagner: [email protected], bestellt werden >>«Zielorientierte Mitarbeiterge- Seminar >>«Effizienter arbeiten mit MS Das KV-Team wünscht Ihnen genussvolle Feiertage und für das neue Jahr alles Gute. Reka-Checks Bitte beachten Sie, dass das Kontingent für das Jahr 2011 bis zum 23. Dezember ausgeschöpft werden muss. Danach entfällt der Anspruch. Bezüge im neuen Jahr werden bereits dem Kontingent 2012 belastet. Mitgliederbeiträge Wechsel auf Jahresrechnung – «Seit jeher» versenden wir an diejenigen KV-Mitglieder aus der Region Bern zwei Rechnungen pro Jahr, jeweils mit dem halben Mitgliederbeitrag auf dem Einzahlungsschein. Mit der Fusion der bisherigen Sektionen zum neuen KV Bern wollen wir die Regelung unserer Mitglieder vereinheitlichen und passen uns den anderen Regionen im Kanton Bern an. Wir versuchen zudem laufend, unseren Papierverbrauch zu reduzieren sowie Porto und Versandkosten zu sparen und wechseln daher auf den jährlichen Versand der Mitgliederrechnungen. Nichts ändern wird sich für unsere Jugendmitglieder (Lernende). Sie werden wie bisher zwei Halbjahresrechnungen erhalten. Region Mittelland Telefon 062 837 65 15 Fax 062 837 65 19 [email protected] www.kvagwest.ch Das Sekretariat ist von Freitag, 23. Dezember bis Freitag, 6. Januar geschlossen. KV Bern Telefon 031 390 60 30 Fax 031 390 60 20 [email protected] www.kvbern.ch context 12 – 2011 KV Baselland Telefon 061 926 70 10 Fax 061 926 70 15 [email protected] www.kvbl.ch Handelsschule KV Aarau Führungsakademie Telefon 062 837 97 29 www.hkvaarau.ch Knüsel; Dienstag, 31. Januar spräche» mit Peter Bösiger; Freitag, 24. Februar und 12. März (2 Tage) Word» mit Lilly Anselmetti; Mittwoch, 29. Februar >>«E-Mail Flut – kein Problem» mit Willy Knüsel; Donnerstag, 1. März >>«Gelassen und selbstbewusst – im Beruf und privat» mit Joachim Hoffmann; Freitag, 2. und 27. März (2 Tage) >>«Effizienter arbeiten mit MS Excel» mit Claudia Lüscher; Dienstag, 6. März >>«Die Kunst der konstruktiven ritik» mit Joachim Hoffmann; K Dienstag, 6. März Weihnachtsferien Das Sekretariat ist von Freitag, 23. Dezember nachmittags bis und mit Freitag, 30. Dezember geschlossen. Wir wünschen Ihnen frohe Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Region Ostschweiz KV Ost Telefon 071 274 36 50 Fax 071 274 36 56 [email protected] www.kvost.ch KV Solothurn Weihnachtsferien Telefon 032 622 31 21 Fax 032 622 31 56 [email protected] www.kvsolothurn.ch Die Geschäftsstelle ist von Samstag, 24. Dezember bis und mit Montag, 2. Januar geschlossen. Ab 3. Januar sind wir gerne wieder für Sie da. Senioren-Gruppe Die Seniorinnen und Senioren treffen sich einmal im Monat zu einem Anlass mit anschliessendem gemütlichem Zusammensein. Infos: Kurt Müller, Telefon 032 622 23 43, Mobile 079 794 58 04, E-Mail: [email protected] KV Aargau West Weihnachtsferien Region Bern «Dipl. Mentalcoach» – Start: Basismodul, 28. April. Informationsanlässe: Dienstag, 17. Januar oder Mittwoch, 7. März, um 18.30 h Infos: Marianne Wagner, E-Mail: [email protected] >>«Mit PEP an die Arbeit» mit Willy SFW Forum für Weiterbildung, Solothurn Telefon 032 624 90 50 Fax 032 624 90 59 [email protected] www.sfw.ch Seminare >>«Outlook – Schaltzentrale Ihrer Arbeit» mit Willy Knüsel; Dienstag, 17. Januar >>«Arbeitsplatzorganisation» mit Darya Haller; Freitag, 27. Januar (1 Vormittag) Bewerbungscheck Ein perfektes Bewerbungsdossier steigert die Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Der Kaufmännische Verband Ost bietet neu mit dem Bewerbungscheck Soforthilfe für Lehrabgänger/innen und junge Berufsleute in Büro und Verkauf an. Fachpersonen prüfen das Bewerbungsdossier und geben Tipps zur Verbesserung. Anmeldung für das Einzelgespräch unter www.kvost.ch/Beratung/ Laufbahnberatung Seminare >>«Lernende rekrutieren und beglei- ten» mit Vera Class Bachmann; Freitag, 3. Februar, 9 bis 17 h >>«Besser schreiben – pfiffig und stilsicher formulieren» mit Gabriela Baumgartner; Donnerstag, 23. Februar, 9 bis 17 h 41 Sektionen 42 >>«Wenn E-Mails nerven!» mit Gabriela Baumgartner; Freitag, 24. Februar, 9 bis 12.30 h >>«Kaufmännischer Grundkurs» mit Stefan Keller; Dienstag, 13. März, 8.30 bis 17 h >>«Berufliche Vorsorge: Pensions- kassen und BVG» mit Prof. Bruno Ern; Mittwoch, 14. und 21. März, 9 bis 17 h >>«MWST-Refresher» mit Roland Besmer; Donnerstag, 15. März, 9 bis 17 h >>«Kaufmännische Grundbildung: Umschulung auf Neuerungen ab Sommer 2012» mit Stefan Keller; Mittwoch, 16. März, 8.30 bis 12 h Museum Oskar Reinhart am Stadtgarten, Winterthur. Führung durch die Sammlung des 18. und 19. Jahrhunderts. Mittwoch, 14. März Weitere Infos: telefonisch, E-Mail: [email protected] oder unter www. kvost.ch/Veranstaltungen/Freizeitclub CELARIS eine Schule des KV Ost und des SIB Schweizerisches Institut für Betriebsökonomie Zürich Lehrgang «Personalassistent/in Zertifikatsprüfung» – Start: Montag, 9. Januar >>«Fachausweis Rechnungswesen»; Mittwoch, 8. Februar Weitere Infos: Telefon 071 272 66 00 oder www.celaris.ch KV-Ost-Mitglieder erhalten Vergünstigungen! Infoanlässe Bertolt Brecht: «Das Sichere ist nicht sicher. So, wie es ist, bleibt es nicht.»: Sondervorstellung im Kleintheater Parfin de siècle mit anschliessendem Neujahrs-Apéro. Mittwoch, 11. Januar >>«Personalassistent/in Zertifikats- prüfung»; Mittwoch, 18. Januar >>«HR-Fachfrau/HR-Fachmann mit eidg. FA»; Mittwoch, 18. Januar >>«dipl. Leiter Finanzen & Dienste Führung in den Studios des Schweizer Fernsehens in Zürich. Mittwoch, 8. Februar NDS HF»; Mittwoch, 8. Februar Region Zentralschweiz KV Luzern Telefon 041 210 20 44 Fax 041 210 78 50 [email protected] www.kvluzern.ch Die Geschäftsstellen Luzern und Zug bleiben von Samstag, 24. Dezember bis Montag, 2. Januar geschlossen. Der KV Luzern wünscht Ihnen und Ihren Angehörigen ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr. mit Edi Class; Freitag, 3. Februar >>«Selbstbewusst auftreten» mit Mona Ziegler; Mittwoch, 8. Februar >>«Briefe, die wirken» mit Daniel L. Ambühl; Donnerstag, 8. März context 12 – 2011 >>«Auftrittskompetenz» mit Susanne Mouret; Freitag, 24. Februar >>«Mikropausen» mit Claude Weill, Montag, 27. Februar, 18 bis 21 h >>«Rechtliche Probleme rund um die Beendigung des Arbeitsverhältnisses» mit Claudia Eugster; Dienstag, 28. Februar, 8.30 bis 12.30 h >>«Ablagemanagement» mit Fabienne Simmen; Montag, 5. März, 8.30 bis 12.30 h >>«Powernapping über Mittag» mit Lars Sonderegger; Dienstag, 6. und 13. März, 12.15 bis 13.45 h Dana Stratil; Mittwoch, 7. März >>«Erfolgreich führen» mit Verena Portmann; Donnerstag und Freitag, 8. und 9. März >>«Weniger Stress – Mehr Lebens- qualität» mit Evi Giannakopoulos; Donnerstag, 8. und 15. März, 18 bis 20.30 h >>«Einführung in die Motivations- Abendseminar in Luzern psychologie» mit Gabriela Straubinger; Mittwoch, 13. März >>«Wie ich das Qualifikationsverfah- ren erfolgreich bestehe!» mit Mona Ziegler; Montag, 6. Februar, 18 bis 21.30 h >>«Steuererklärung – (k)eine Hexerei!?» mit Alois Koller; Montag, 27. Februar, 18 bis 21 h Tagesseminar in Zug «Kompetent im Umgang mit Stress» mit Christian A. Bünck; Dienstag, 13. März Stauffer; Freitag, 27. Januar >>«Ihrer Stimme Kraft geben» mit Tagesseminare in Luzern >>«Mindmapping» mit Barbara und Henry Goldmann; Donnerstag, 23. Februar, 18 bis 20.30 h >>«Arbeitszeugnisse – Grundlagen» Jeweils von 9 bis 17 Uhr, Ausnahmen werden speziell vermerkt. Weitere Informationen auf www.kvz.ch >>«Leben lernen live» mit Rolf Butz Weihnachtsferien Freizeitclub 60+ Öffentliche Seminare Region Zürich-Stadt KV Zürich Telefon 044 211 33 22 Fax 044 221 09 13 [email protected] www.kvz.ch Cercle Français Notre cercle nous permet de cultiver le français littéraire et quotidien, d’approfondir le vocabulaire et la grammaire, d’apprendre davantage sur la France géographique, politique, culturelle et touristique. Toute personne intéressée à améliorer ou à entretenir «son français» est bienvenue dans notre cercle. Chaque mercredi 18.45 bis 20 h, KVZ, Kurierstube, Talackerstrasse 34, 8001 Zurich. Contact: [email protected], ou [email protected], téléphone 044 462 16 74 FrauenNetz >>Grundsätzlich Ganzheitlich – Eine Fülle von Arzneimitteln stehen uns heute in der Apotheke zur Verfügung: von der Homöopathie über anthroposophische zur chinesi- schen Medizin sowie die Phytotherapie und klassische Schulmedizin. Welches Mittel ist nun das Richtige? Dieser Herausforderung stellt sich Elfi Seiler von der St. Peter Apotheke. Mittwoch, 18. Januar, 18.30 Uhr, Verbandshaus Kaufleuten, Talacker 34, 8001 Zürich. Anmeldung an KV Zürich. >>Business Dress Code – Möchten Sie sich für den Berufsalltag stilsicher kleiden? Rowena Downing von Jelmoli Personal Shopping Service zeigt interessante Farbkombinationen und gibt Tipps, welcher Schnitt zu welcher Figur passt. Corinne Tschan, Top Visagistin von Bobbi Brown, erklärt wie man schnell Business Make-up aufträgt. Coiffina stellt Frisuren-Möglichkeiten für ein selbstbewusstes Auftreten vor. Donnerstag, 15. März, 17.30 Uhr im Restaurant Jelmoli, 4. Stock, 8001 Zürich. Die Veranstaltung ist kostenlos. Anmeldung bis 31. Januar an KV Zürich. Ladies’ English Club All meetings will be held on Mondays at 6.45 p.m. in the Kurierstube, First Floor, Talacker 34, Kaufleuten B uilding, 8001 Zürich. Scherer-Howe Phone 044 720 93 09, www.raccourci.ch/ladies. Guests are welcome. Next term starts January 9th Men’s English Club Meetings held tuesdays at 7 pm unless otherwise indicated. Meeting Place: Talacker 54 (First Floor) – Kaufleuten Building – 8001 Zürich. Guests are most welcome. Web page: http://mec.ch.to Christmas Break from 20th December until 10th January Veteranen- und SeniorenVereinigung, KVZ Einladung zur VSV-Jahresendfeier am Montag, 19. Dezember um 14.30 Uhr im Kaufleutesaal, Zürich. (Anmeldung erforderlich) Region Zürich-Land – Schaffhausen Was machen Sie für den KV? Ich bin seit 2008 Geschäftsführerin des KV Baselland. Als ehemaliges Vorstandsmitglied, als Schulrätin des Bildungszentrums und als Präsidentin der Prüfungs- Was haben Sie vorher gemacht? Nach der Handelsschule am KV Liestal war ich viele Jahre als Assistentin in Advokaturen tätig. Da habe ich viel gelernt, was mir heute in der Rechtsberatung zu- Telefon 052 630 78 78 Fax 052 630 78 77 [email protected] www.kv-sh.ch Tagesseminare >>«Effiziente Protokollführung» mit Daniel L. Ambühl, Praxis für Unternehmenskommunikation; Dienstag, 28. Februar >>«Mental- und Intuitionstraining (6. Sinn)» mit Thomas Frei, Mental- und Intuitionstrainer; Donnerstag, 1. März s icher auftreten» mit Mona Ziegler, Mentalcoach und Rhetoriktrainerin; Dienstag, 6. März Sprachkurse und Seminare Angebote auf der Homepage IGKG SH - Interessengemeinschaft kaufmännische Grundbildung «Update für KV-Lehrmeister und Ausbildungsbeauftragte»; Kurse werden auf der Homepage www.igkg-sh.ch publiziert. Frauennetz «Besuch und Führung in der Stadtbibliothek Münsterplatz»: Donnerstag, 23. Februar Senioren Club Kaufleute «Wasser – Abwasser – Kanalsystem»: März (Datum folgt) KV Winterthur Telefon 052 269 09 09 Fax 052 269 09 08 [email protected] www.kv-winterthur.ch Weihnachtsferien Unser Büro bleibt ab Freitag, 23. Dezember ab 15.30 Uhr bis Dienstag, 3. Januar geschlossen. Reka-Guthaben Zur Erinnerung: Reka-Guthaben können nicht auf das nächste Jahr übertragen werden. Bis am 23. Dezember nicht bezogene Guthaben verfallen ausnahmslos. context 12 – 2011 Christine Mangold, 56 Geschäftsführerin KV Baselland Zusammenarbeit mit unseren KV-Bildungszentren. Wir haben Schulen in Liestal, Muttenz und Reinach. Dadurch ergeben sich vielseitige Kontakte mit Schulleitern wie auch mit Lehrpersonen. Fragen rund um die Bildung haben mich schon immer interessiert. Spannend und wertvoll ist für mich vor allem die Verbindung zum KV Schweiz und zu anderen Sektionen. Aber auch die Arbeit mit unserem Vorstand – so insbesondere mit unserem Präsidenten Daniel Loetscher – macht Freude und hilft uns, unsere Sektion stetig weiterentwickeln zu können. KV Schaffhausen >>«Rhetorik – selbstbewusst und 43 Personen im KV «Aber auch die Arbeit mit unserem Vorstand macht Freude und hilft uns, unsere Sektion stetig weiterentwickeln zu können.» kommission war ich aber auch schon vorher mit dem KV verbunden. Ich bin Vorgesetzte von vier Mitarbeiterinnen, wovon zwei Lernende sind. Als Delegierte der Region KV Mittelland bin ich in der operativen Geschäftsleitung OGL tätig. Weiter habe ich Einsitz in verschiedenen Gremien wie zum Beispiel im Aufsichts- und Strategierat des BZkvbl, der paritätischen Kommission oder der basellandschaftlichen Pensionskasse. Dank meiner langjährigen Tätigkeit als Landrätin im Kantonsparlament kenne ich die Abläufe im Kanton Baselland und bin in verschiedenen Arbeitsgruppen aktiv. Ich arbeite 50 Prozent für den KV. Seit 16 Jahren bin ich Gemeinderätin in meiner Wohngemeinde Gelterkinden, wovon 4 Jahre als Gemeindepräsidentin. Was gefällt Ihnen an Ihrer Tätigkeit am besten? Äusserst spannend finde ich die gute kommt. Ich habe grossen Respekt vor dieser Tätigkeit und schätze deshalb die gute Zusammenarbeit mit dem Rechtsdienst des KV Schweiz sehr. Was ist Ihnen im Leben sonst noch wichtig? Meine Familie – wir haben zwei erwachsene Kinder und mittlerweile auch zwei Enkel. Gemeinsame Reisen und Anlässe haben in meiner vollen Agenda immer Platz. Grossmutter sein ist etwas Neues für mich und ich geniesse diese Rolle sehr. Es ist schon von ganz anderer Qualität, wenn man mit dem Kinderwagen durchs Dorf geht, als wenn man schnell von einer Sitzung zur nächsten rennt. Über wen im Verband möchten Sie mehr wissen? Franziska Gambirasio, Präsidentin KV Basel Sie wird in der nächsten Ausgabe vorgestellt (die Redaktion). Sektionen 44 Veranstaltung «Steuererklärung 2011»: Praxisbezogene Tipps und Informationen zum Ausfüllen der Steuererklärung mit Norbert Tapfer, Steuerkommissär; Dienstag, 31. Januar, 18.15 Uhr, Wirtschaftsschule KV Winterthur. Anmeldung bis 25. Januar obligatorisch. Seminare >>«Besser schreiben – pfiffig und stilsicher formulieren» mit Gabriela Baumgartner; Freitag, 9. und 30. März >>«Schwierige Mitarbeitende – erausforderung für Führung und H Team» mit Felix Kobelt; Freitag 16. März >>«Effiziente Protokollführung» mit Daniel L. Ambühl; Donnerstag 22. März Impressum gänge aus der Weiterbildungspalette von edupool.ch. Start in Bern am Montag, 23. April. >>Luzern: Laufend finden an allen Standorten Informationsveranstaltungen statt. Zum Beispiel aktuell in Luzern: Mittwoch, 11. Januar «Eidg. dipl. Verkaufs leiter/in» und «Eidg. dipl. Marketingleiter/in». >>Winterthur: Umfassender Informa- tionsabend für die Lehrgänge am Mittwoch, 25. Januar. >>Zürich: Neu bietet auch der Stand- ort Zürich das «Handelsdiplom edupool.ch» an. ontag, 27. Februar. Start am M Dauer zwei Semester. Die Mitarbeitenden der sieben Standorte der KV Bildungsgruppe Schweiz wünschen Ihnen frohe Festtage und einen erfolgreichen Start ins Weiterbildungsjahr 2012. Infoveranstaltungen Beginn jeweils um 18 h >>«Dipl. Business Engineer NDS HF»; Mittwoch, 11. Januar >>«Dipl. Betriebswirtschafter/in HF»; Montag, 16. Januar >>«Dipl. Marketingmanager/in HF»; Dienstag, 17. Januar >>«Dipl. Controller/in NDS HF»; Dienstag, 17. Januar >>«Dipl. Leiter/in Finanzen & Dienste NDS HF»; Mittwoch, 18. Januar >>«Dipl. Personalleiter/in NDS HF»; Mittwoch, 18. Januar >>«Management-Diplom SIB»; Mittwoch, 25. Januar >>«Dipl. Marketingmanager/in HF»; Montag, 6. Februar >>«Dipl. Controller/in NDS HF»; Dienstag, 7. Februar >>«Dipl. Business Engineer NDS HF»; Mittwoch, 8. Februar KV Bildungsgruppe Schweiz AG Telefon 079 388 53 40 [email protected] www.kvbildung.ch Facebook: KV Bildungsgruppe Schweiz Standorte Aarau, Baden, Basel, Bern, Luzern, Winterthur, Zürich. Über 100 verschiedene Lehrgänge auf der Informations- und Buchungsplattform www.kvbildung.ch Infoveranstaltungen Auf www.kvbildung.ch oder entsprechende Schulwebsite. Aktuelle Angebote >>Aarau: Siehe Einträge bei «Region Mittelland, Aargau West» >>Baden: Neu angeboten werden im Januar die Kurse «Gesundheitsmanagement für Führungskräfte» und «Betriebliches Gesundheitsmanagement für HR Management» mit Michelle Hofmann. >>Basel: Die «Höhere Fachschule für Marketing» ist ideal für kaufmännische Praktiker, die eine Karriere im Marketing anstreben. Ab Oktober am Standort Basel, bereits ab Januar am Standort Baden. >>Bern: «Sachbearbeiter/in Rech- nungswesen» und «Sachbearbeiter/in Treuhand» sind zwei Lehr- context 12 – 2011 SIB Schweizerisches Institut für Betriebsökonomie Telefon 043 322 26 66 Fax 043 322 26 51 [email protected] www.sib.ch >>«Dipl. Leiter/in Finanzen & Dienste NDS HF»; Mittwoch, 8. Februar >>«Dipl. Personalleiter/in NDS HF»; Mittwoch, 8. Februar >>«Management-Diplom SIB»; Mittwoch, 29. Februar Studiengänge Öffentliche Seminare Beginn jeweils um 18 h >>«Basiskompetenzen im Personal- wesen» mit Jacques Ditesheim; Mittwoch und Donnerstag, 1. und 2. Februar >>«Kommunizieren und Gewinnen» mit Joachim Hoffmann; Dienstag und Mittwoch, 7. und 8. Februar >>«Berufliche Vorsorge und Pensi- onskassen» mit Prof. Dr. Bruno Ern; Mittwoch und Donnerstag, 8. und 9. Februar >>«Protokollführung» mit Matthias Frey; Donnerstag, 9. Februar >>«Arbeitstechnik und Zeitmanage- ment» mit Enrico Lombardi; Dienstag und Mittwoch, 14. und 15. Februar >>«Arbeitszeugnisse schreiben» mit Helena I. Schmidhauser; Mittwoch, 29. Februar >>«Management Diplom SIB»; Beginn März >>«Dipl. Leiter/in Finanzen & Dienste NDS HF»; Beginn April >>«Dipl. Betriebswirtschafter/in HF»; Beginn April >>«Dipl. Marketingmanager/in HF»; Beginn April >>«Dipl. Schulverwaltungsleiter/in SIB/VPZS»; Beginn Mai >>«Certified Online Marketing Expert bsw/SIB»; Beginn Mai >>«Dipl. Personalleiter/in NDS HF»; Beginn August >>«Dipl. Betriebswirtschafter/in HF»; Beginn Oktober Nr. 12 – Dezember 2011 ISSN 1424-5345 Herausgeber KV Schweiz Telefon 044 283 45 45 www.kvschweiz.ch Verlagsleitung Ingo Boltshauser (ibo), [email protected] Redaktion Therese Jäggi (tj) [email protected] Andrea Mašek (ajm) [email protected] Rolf Murbach (mur) [email protected] Redaktionsadresse Kaufmännischer Verband Schweiz Context Hans-Huber-Strasse 4 Postfach 1853, 8027 Zürich Telefon 044 283 45 33 [email protected] www.context.ch Sekretariat: Andrea Stoop Bildnachweise Titelbild: Pino Covino; S. 8: Heike Grasser/ ex-press; S. 9: Luftbild Schweiz; S. 10: Trix Niederau; S. 12: Markus Forte/express; S. 17: zvg; S. 27: zvg; S. 31: Markus Forte/ ex-press; S. 40: Pino Covino; S. 43: zvg. Adressänderungen KV Schweiz Mitgliederadministration Telefon 044 283 45 30 [email protected] oder im Mitgliederbereich: www.kvschweiz.ch/login Erscheinungsweise Monatlich (11 Ausgaben) 115. Jahrgang Auflage: 45 307 Exemplare (WEMF-beglaubigt 2011) Abonnemente 12 Monate CHF 48.– Anzeigen Creative Media GmbH Zürichstrasse 135 8910 Affoltern am Albis ZH Telefon 043 322 60 30 [email protected] Druckerei Vogt-Schild Druck AG 4552 Derendingen Konzeption, Layout, Druckvorstufe Partner & Partner AG 8400 Winterthur www.partner-partner.com Context bekennt sich zum «Code of Conduct» der Schweizer Presse. Werbung und redaktioneller Teil sind klar getrennt. >>«Dipl. Marketingmanager/in HF»; Beginn Oktober >>«Certified Innovation Manager SIB»; Beginn Oktober KV-Mitglieder erhalten eine Ermässigung! Context wurde vom Verband Schweizer Presse für das Jahr 2010 mit dem Gütesiegel «Q-Publikation» ausgezeichnet. rätsel Fluss Region Tal Berg See 45 Dorf Stadt Pass Der Gipfel der Sonnenaufgänge Vielleicht wissen Sie noch nicht, wohin Ihr nächster Ausflug führen soll. Wir hätten da einen interessanten Tipp. Wohin es geht, müssen Sie allerdings selber herausfinden. Wenn Sie uns die Lösung schicken, nehmen Sie an der Verlosung einer Übernachtung für zwei Personen inkl. Halbpension in einem Ferienverein-Hotel in Crans-Montana, Wengen, Arosa oder Sils-Maria im Wert von ca. 300 Franken teil. Nach dem Nachtessen werden die Gäste aufgefordert, sich auf den Gipfel zu begeben, um den Sonnenuntergang mitzuerleben. Die Gaststube leert sich. Man steigt die zwanzig Treppenstufen empor zum höchsten Punkt und staunt, ist überwältigt und überzeugt, noch nie zuvor einen schöneren Sonnenuntergang gesehen zu haben. Bevor man zu Bett geht, erfährt man die exakte Zeit des Sonnenaufgangs am nächsten Morgen und stellt auf jeden Fall mal den Wecker. Früher war das nicht einmal nötig. Während 38 Jahren läutete der Wirt Friedrich Bohren im Morgengrauen die grosse Glocke an der Hausfassade. Der «Pintenfritz» – wie er von seinen Gästen genannt wurde – konnte sich aber sehr ärgern über Gäste, die es vorzogen, im Bett zu bleiben. Da kannte er kein Pardon. Immerhin schafften es die Spätaufsteher vielleicht auf die nächste Sehenswürdigkeit: die Ankunft der Post. Eine kleine Kolonne von Maultieren, von denen das erste eine grosse Ledertasche mit der Post trug, brachte täglich Proviant auf den Gipfel. Der legendäre Postzug wurde Ende der 1970er-Jahre eingestellt. Die verwitterte context 12 – 2011 FERIENV 1 NACHT INKL. HA LBPENS FÜR 2 P ION E R SO N E N IN EIN EREIN-H EM OTEL ZU GEWINN EN www.f erienv erein. ch Ledertasche aber hängt noch immer in ei- dem Rahmen. Der Sonnenuntergang sei ner Ecke der Gaststube. «für das Auge wirklich ermüdend geweAuch sonst ist hier vieles noch wie sen», hielt er fest. Bei diesem nüchternen damals. Das Haus mit den weiss gekalk- Betrachter handelt es sich um den Geten Mauern und grünen Fensterläden ist meindepfarrer, der 1783 als Erster auf den von einmaligem nostalgischem Charme Gipfel stieg. tj und erinnert an den Beginn des alpinen Schweizer Tourismus. Wie heisst der Gipfel? Verglichen mit anderen Regionen begann der Fremdenverkehr in dieser Gegend früh. Bereits um 1800 wurde das erste Hotel im Tal eröffnet. Bis zur Einweihung des Gasthauses auf dem Gipfel dauerte es aber noch einige Jahre. 1822 erhielt Samuel Blatter dafür die Bewilligung der Regierung. Wegen finanzieller Schwierigkeiten zog sich die Bautätigkeit während Schicken, faxen oder mailen Sie das zehn Jahren hin. Die Ausstattung war Lösungswort bis spätestens 18.1.2012 an: sehr bescheiden und deswegen kam das Redaktion Context Hotel in zeitgenössischen Reiseführern Postfach 1853, 8027 Zürich nicht besonders gut weg, Sonnenaufgang Fax 044 283 45 65 [email protected] hin oder her. Die Touristen waren sich mittlerweile bereits an einen gewissen Gewinner/innen des letzten Georätsels: Komfort gewohnt. Otmar Hörler, Dietikon Alice Schnyder, Buchrain Neben den unzähligen Chronisten, Irma Ferro, St. Ursen welche ihren Empfindungen beim AnLösungswort Nr. 11: Madonna della Segna blick des Sonnenaufgangs in den höchsten Tönen Ausdruck gaben, fällt einer aus cartoon 46 context 12 – 2011 Frohe Festtage Joyeuses fêtes Buone feste Bellas Festas Liebes KV-Mitglied Wir danken Ihnen für Ihre Treue und Ihr Vertrauen zum KV Ihrem Berufsverband! Wir freuen uns, Sie auch im kommenden Jahr begleiten zu dürfen. Geruhsame Festtage und ein glückliches, gesundes und erfolgreiches 2012. Herzliche Grüsse Daniel Jositsch Zentralpräsident Peter Kyburz Generalsekretär Der Verband, dem 55 000 Mitglieder ihr Vertrauen schenken. Bachelor of Science in Business Administration Im St.Galler Betriebsökonomie-Studium wirst du auf deinem Weg begleitet und lernst in einer unserer Studienrichtungen General Management, International Management oder Wirtschaftsinformatik deine Fähigkeiten anzuwenden. Praxisprojekte in namhaften Unternehmen wie Siemens, Sulzer AG oder LGT Bank in Liechtenstein wappnen dich für den zukünftigen Berufsalltag. Informationsanlass – Dein erster Schritt zum Bachelor! 11. Januar 2012 um 19.00 Uhr, Kreuzbleicheweg 4, KBZ St.Gallen (Aula) 28. Februar 2012 um 19.00 Uhr, BZW in Weinfelden 05. März 2012 um 19.00 Uhr, Kreuzbleicheweg 4, KBZ St.Gallen (Aula) FHS St.Gallen, Lehre Wirtschaft, Tel. +41 71 274 36 40, [email protected], www.fhsg.ch/betriebsoekonomie FHO Fachhochschule Ostschweiz www.fhsg.ch