Zirkusluft – Zirkusduft - Institut für Kulturdidaktik

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Zirkusluft – Zirkusduft - Institut für Kulturdidaktik
Zirkusluft – Zirkusduft
Fortbildung für BetreuerInnen von Kinderzirkusfreizeiten 2011
Jugendbildungsstätte
Königsdorf
www.jugendsiedlung-hochland.de
Müllers Freunde
www.muellersfreunde.at
INSTITUT FÜR
KULTURDIDAKTIK
www.kulturdidaktik.at
Zirkusluft & Zirkusduft
Von Mag. Eric Amelin
Zirkus ist ein Erlebnis an sich. Hinter der Idee des Kinder-Mit-Spiel-Zirkus steht auch ein ganzheitliches pädagogisches
Konzept, dessen Ziel es ist, Erfolgserlebnisse zu ermöglichen. Spielend Zirkus erleben bedeutet, dass Lernen und
Förderung, wie Soziales Lernen, Förderung des Selbstbewusstseins, der Kreativität, der kognitiven Fähigkeiten, sowie
emotionaler Förderung und Erweiterung der Bewegungsfähigkeit im spielerischen, zwanglosen Rahmen stattfindet. Die
Hinführung auf das Ergebnis – die große Zirkusgalavorstellung am Ende der Proben, erfolgt über Erfolgserlebnisse.
Zirkus macht Spaß und bleibt als etwas Besonders in der Erinnerung der beteiligten Artisten-Kinder und Zuschauer.
Diese Erfahrungen haben bei den vielen Gastspielen von Müller´s Großer Zauberzirkus gemacht, und das dürfen wir seit
vielen Jahren im Zirkusluft-Zirkusduft Seminar in der Jugendbildungsstätte Hochland in Königsdorf erleben – Zirkusluft &
Zirkusduft machen stark!
Soziales Lernen
Ohne Teamgeist kein „Zirkus“! Die ArtistInnen übernehmen Verantwortung für sich, die anderen, ihre gemeinsame
Zirkusnummer und für den gesamten Zirkus.
Förderung des Selbstbewusstseins
Der Mit-Spiel-Zirkus „fördert durch fordern“! Zirkus ermöglicht den Kindern zu experimentieren, ihre Grenzen wahrzunehmen,
diese zu überwinden. Die Kinder werden durch die Aufgaben weder über- noch unterfordert, die Anforderungen ergeben
sich aus der Leistungsfähigkeit der Kinder.
Emotionale Förderung
Zirkus kann den Kindern ermöglichen ihre Gefühle, wie Aufregung, Glück und Zufriedenheit zu zeigen. Kinder werden
ernst genommen!
Bewegungsförderung
Es werden sowohl konkrete Bewegungsabläufe gelehrt, die große Konzentration erfordern (Jonglieren, Akrobatik,
Äquilibristik) als auch die Erfahrung vermittelt, dass Bewegung Lust macht und zum Wohlbefinden beiträgt.
Kreativitätsförderung
Zirkus regt die Phantasie an, Probleme werden mit eigenen Ideen gelöst und Mut zu kreativem Verhalten wird durch
Erfolgserlebnisse belohnt.
Förderung der kognitiven Fähigkeiten
Ausdauer, Konzentrations-, Wahrnehmungs- und Merkfähigkeit werden im Zirkus in der Vorstellung, in den Vorbereitungen
im Zusammenspiel stark gefordert.
Der Kinder-Mit-Spiel-Zirkus ist eine Lernsituation, in der die Kinder die Zusammenhänge zwischen der Aneignung von
Wissen und Fertigkeiten sowie der Verwendung dieses Wissens in einem sozialen Kontext erfahren können.
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Grundlagen der Zirkuspädagogik
Zirkus macht Kinder stark!
Von Dipl Sozpäd. FH Michaela Damm
„Für mich ist die Zirkuskunst die höchste aller Künste überhaupt. Die Kraft ihrer Möglichkeiten ist geradezu grenzenlos.“
Honoré de Balzac
Applaus bekommen hier alle
Die Zirkus- und Bewegungskünste wurden schon zu einer Herausforderung und Lebensschule für viele, denn jeder
findet hier seinen Platz, für jeden gibt es etwas zu tun und wer sich nicht sicher ist, dem wird geholfen. Durch die
Vielfalt, die der Zirkus bietet, können Kinder, Jugendliche und Junge Erwachsene mit ganz unterschiedlichen Interessen
und Talenten ihre Vorstellungen umsetzen und sich ihre eigene kleine Welt schaffen. Denn jeder Mensch - ob sportlich
fit oder in seinen Bewegungsmöglichkeiten eingeschränkt, jung oder alt – kann in die Zirkuswelt eintauchen. Ziel ist
nicht technische Höchstleistung, sondern der Spaß an der gemeinsamen Bewegung und Aktion.
Zirkus schafft Persönlichkeiten
Durch attraktive sportliche wie kreative Aktivität ermöglichen Zirkusprojekte den Teilnehmern...
• Die Fähigkeit zur Kommunikation und Kooperation. Denn Teamarbeit ist gefragt bei der gemeinsamen
Erarbeitung von Präsentationen.
• Fairplay - das Erlernen des Umgangs mit den eigenen Grenzen und den Grenzen anderer. Die Entwicklung
gegenseitiger Toleranz in der Arbeit miteinander und füreinander.
• Die Steigerung des Selbstwertgefühls durch die gegenseitige Bestätigung im Prozess des voneinander
Lernens im Training und den Applaus des Publikums am Ende einer Vorstellung.
• Die Befriedigung des Darstellungsbedürfnisses durch gegenseitiges Zeigen im Training, bei Proben und bei
Zirkusvorstellungen.
• Die Fähigkeit, sich selbst einzuschätzen und zu einem realen Selbstbild zu gelangen durch die Beobachtung
von anderen und von sich selbst.
• Die Entwicklung von Durchhaltevermögen und Willen, etwas zu erlernen durch zeit- und kräfteaufwendige
Übungsphasen.
• Das Erlangen von Identität, Autonomie und Ich-Stärke durch selbst erreichte Erfolge und deren Darstellung
in der Öffentlichkeit.
Pädagogische Wirkungen von Zirkus (nach Steve Ward)
C
I
R
C
U
S
ommunikation (Kommunikation)
magination (Phantasie)
esponsibility (Verantwortungsbewusstsein)
oncentration (Konzentration)
nderstanding (Verständnis)
ensitivity
(Empfindungsvermögen)
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Zirkuskünste fordern und fördern in optimaler Weise
Verschiedene Zirkuskünste werden zu einem Gemeinschaftsunternehmen vereint, in das sich jedes Kind differenziert
einbringen kann. Wesentlich dabei ist, dass hier keine circensischen Höchstleistungen abverlangt werden - wenngleich
sich die Kinder zu teilweise erstaunlichen Leistungen steigern - sondern die pädagogische Seite im Vordergrund steht.
Das bedeutet, dass die Anforderungen der aktuellen Leistungsfähigkeit entsprechend differenziert angepasst werden
kann. Zirkuspädagogik bringt zudem die wichtigste Voraussetzung für einen nachhaltigen Effekt mit: Erlebnis und
Spaß, denn diese sind Voraussetzung für dauerhaftes Engagement.
Effekte der Zirkuspädagogik
Zirkuspädagogik bietet geradezu beängstigend vielseitige Zielperspektiven…
Physischer/ körperlicher
Lernbereich
•Allgemeine Verbesserung des
Muskeltonus
•Entwicklung von
Körperbewusstsein
•Steigerung des
Gleichgewichtssinns und des
Orientierungsvermögens
•Verbesserung der Hand-AugeKoordination
•Förderung der
Reaktionsfähigkeit und
Bewegungskoordination
•Höhere Kontrolle der Peripherie
(Extremitäten, Körper) durch
verbesserte Reaktionsfähigkeit
und Präzision der Bewegungen
bei allen artistischen
Disziplinen
•Erleben neuer
Bewegungsformen und
Ausleben des inneren
Bewegungsdrangs und damit
verbunden ein höheres Maß an
Körperwahrnehmung
•Kennenlernen und Abschätzen
der eigenen physischen
Möglichkeiten
Psychischer/ seelischer
Lernbereich
Sozialer Lernbereich
•Entwicklung von Kreativität
und Selbstdarstellung
•Erlangung von
Selbstvertrauen und Vertrauen
in die eigenen Kräfte und
Fähigkeiten
•Erlernen bewusster
Sinneswahrnehmung
•Neurologische Verbesserung
der Kommunikation zw. Linker
und rechter Gehirnhälfte
•Erlernen eigener
Lösungsfindung für Probleme
•Steigerung der
Frustrationstoleranz
•Befähigung, eigene
Fähigkeiten und Grenzen
einzuschätzen
•Befähigung, Ziele zu setzen
und diese zu verfolgen
•Verbesserung von
Konzentration, Selbstdisziplin,
Fleiß, Beharrlichkeit, Ausdauer
und Verlässlichkeit
•Befähigung zur aktiven
Freizeitgestaltung
•Verbesserung der Selbst- und
Fremdwahrnehmung
•Befähigung, mit anderen zu
kommunizieren
•Auseinandersetzung mit
ungewohnten Sicht-, Denk- und
Handlungsweisen
•Befähigung, mit anderen zu
kooperieren
•Erlernen von
Kompromissbereitschaft
•Steigerung der Konfliktfähigkeit
•Befähigung, sich in der
Gemeinschaft wohl zu fühlen
und Freude an gemeinsamen
Aktivitäten zu haben
•Stärkung des
Gemeinschaftsgefühls in der
Gruppe
•Befähigung, anderen zu
vertrauen bzw. selbst
Verantwortung für andere zu
übernehmen
•Fähigkeit, eigene Bedürfnisse
auszudrücken und
durchzusetzen bzw. einem
Gruppenziel unterzuordnen
Quelle: Grabowiecki, Udo: Zirkuspädagogik – Eine schillernde pädagogische Angelegenheit. In:
Zirkuspädagogik, 1997, Hrsg. Ziegenspeck 1997
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Kinderzirkusstandards
Von Müller´s Freunde
Allgemein
Nummern den Kindern vorstellen
Bei Einteilung auf die Anforderungen der Kinder achten
Welche Qualitäten benötigt die Zirkusnummer
Stärken der Kinder hervorheben
Kinder sollen Kunststücke ausprobieren, bevor der Nummernablauf geprobt wird (d.h. alle können die
unterschiedlichen Fakir-Kunststücke ausprobieren)
• Nummern auch mit Musik in der Manege proben – Generalprobe!
• Vor der Gala den Zirkusspruch machen, um Kinder zu beruhigen, wie z.B. Rampampam!
•
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•
•
•
Präsentation
• Wie in die Manege eintreten? –
Willkommensapplaus abholen
• Spannungsbogen beachten
• Einzelne Höhepunkte sichtbar Präsentieren
• Abschlussapplaus abholen
• Welcher Abgang?
• Rücken immer zum Vorhang, damit das Publikum
das Lächeln sieht!
• Präsentieren, präsentieren, präsentieren!
• Manege ausnutzen – Requisiten in der Mitte,
bzw. hinteres Manegen Drittel
• Requisite mit einem Lächeln in und aus der
Manege tragen
• Kinder durch präsentieren unterstützen
Zirkusnummern
Seiltänzerinnen
Ablauf: Auf das Seil hinaufklettern, jedes Kind geht einmal darüber, macht ein Kunststück und „klettert“ wieder hinunter.
Als Requisiten werden Seil, Fächer, Tücher, Reifen… verwendet.
Tipp: Nummer kurz halten! & kleine, junge Kinder auswählen, Hilfestellung in der Manege ist oft nötig.
Zirkuslöwen
Ablauf: Zähne fletschen, fauchen, brüllen, rasche Aneinanderreihung von Kunststücken mit Reifen oder eine
Löwenpyramide. Durch den Kriechtunnel kommen und gehen die Löwen in die Manege. Weiters braucht der Dompteur
Peitsche, Podeste, Reifen etc.
Tipp: Ältere Kinder als Dompteur, kurzen übersichtlichen Nummernablauf einstudieren
Stärkster Mann/ Frau
Beim Auftritt die Muskeln präsentieren und eine Runde in der Manege laufen. Dann werden die Gewichte gestemmt und
Ketten zerrissen. Dazu werden Schaumstoffgewichte und manipulierte Ketten verwendet.
Tipp: Immer wieder die Muskel präsentieren, Gewichte unter großer Kraftanstrengung in die Manege bringen – dabei
Gewichte nicht verformen! Kleine, junge Kinder als stärkster Mann/Frau auswählen!
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Flohzirkus
Floh zeigt verschiedene Kunstsprünge, vor dem „Weltrekord“ flüchtet der Floh ins
Publikum, wird gesucht & gefunden. Der Höhepunkt ist der Sprung durch den Feuerreifen!
Podest, Feuerreifen (Reifen mit Draht und Watte umwickeln, Lampenöl); WASSERKÜBEL!! dürfen nicht fehlen
Wichtig: Kinder nie mit Feuerreifen hantieren lassen! Nach dem Sprung durch den brennenden Reifen, diesen sofort
löschen!
Fakir
Fakire betreten bedächtig die Manege und präsentieren dem Publikum das Nagelbrett.
Das Nagelbrett auf eine Bierkiste stellen: man kann sich draufsetzen, mit dem Oberkörper drauflegen (Achtung: Nägel
dürfen nicht den Hals des Kindes berühren – daher beim Brustkorb ansetzen!)
Sich auf das Nagelbrett stellen: IMMER von der gleichen Ebene aus!!! – Das Brett liegt am Boden, Kind steht am
Boden & 2 Kinder sichern links &rechts, damit das Kind beim Aufsteigen auf das Nagelbrett Gewicht abgeben kann
Sicherheit Fakir: Das Nagelbrett immer verkehrt auf die Nägel hinstellen
Schwerterkiste
Die Schwerterkiste in die Manege tragen, 1 „Freiwilliger“ (hat bereits mitgeprobt!) aus dem Publikum holen und die Kiste
steigen lassen. In rascher Folge die Schwerter durch die Kiste stecken – das heißt die Schwertstecher tun so, als ob
sie die Schwerter durch die Kiste stecken würden und das Kind in der Kiste zieht die Schwerter tatsächlich durch. Die
Reihenfolge der Schwerter mit den Kindern abstimmen und gut proben! Wenn alle 11 Schwerter in der Kiste stecken Präsentation!
danach Schwerter zügig rausziehe, Schwerterkiste aufmachen - Kind kommt aus der Kiste, alle verbeugen sich!
Wichtig:
Kiste immer in den Schatten stellen und Deckel öffnen! Bei geöffnetem Deckel proben – Klingen der Schwerter als
scharf präsentieren. Schwerter von hinten in die Kiste stecken, damit das Publikum die Klingen und die ernsten
konzentrierten Gesichter der Kinder sehen kann.
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Kinderzirkusmoderation
Von Helga Schiffer
Moderation im Kinderzirkus ist….
Nummernansage, Roter Faden, Publikumsanimation UND:
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•
•
Unterstützung für die Artisten
Hilfestellung für „Notfälle“ in der Manege
Sicherung des verdienten Beifalles
Fokussierung des Publikums auf die Leistungen der Kinder
Überbrückung von Umbau – und Wartezeiten zwischen den Nummern
Arbeit im Hintergrund um die Leistungen der Kinder zu präsentieren
• Gestik
• Mimik
• Präsenz in der Manege
Die Moderation wird unterstützt durch:
Hilfreich ist:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Körperspannung
Guter Stand
Blickkontakt
Atmen!
Die Stimme als Instrument
Dramatik in Gestik, Mimik und Sprache
Lächeln
Ruhige Bewegungen
Moderationskarten
Schminken
im Kinderzirkus
Von Müller´s Freunde
Schminktisch
• Tischtuch, Becher, Wasser, Spiegel, Pinsel, Schwämmchen
• Schminke entweder auf Wasserbasis oder Fettbasis
• Tisch vorbereiten, bevor die Kinder kommen
• und eine ruhige Atmosphäre schaffen, damit sich die Kinder wohl fühlen
• Bank oder Sesseln, damit sich sowohl Schminker als auch das zu schminkende Kind nieder setzten können. Die
Kinder sollen direkt gegenüber des Schminkers sitzen (face to face)
Grundlagen
Durch das Schminken wird das Kind mit seinem Kostüm in der Manege unterstützt.
Kein Kind zum Schminkenlassen zwingen!
• Kräftige Farben verwenden
• Augen betonen
• Silberfarbe und Glitzer machen einfärbige Flächen lebendig
• Achtung bei Brillenträgern! – diese beim Schminken abnehmen lassen und bevor sie sich im Spiegel bewundern,
wieder aufsetzten lassen
• Typische Merkmale hervorheben und schminken
Clown – rote Nase, weißer Mund
Löwe – Mähne, Schnurrbarthaare und Augen
Fakir – Feuer
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Nummernerarbeitung
& Präsentation
Von Mag. Eric Amelin
Eine Zirkusnummer im Kinderzirkus lebt zu 99% von der Präsentation & zu 1% vom Kunststück! In Zirkusnummern wird
die Sprache durch die Ausdrucksmöglichkeiten des Körpers ersetzt. Die Artisten unterhalten sich mit dem Publikum
in dieser Sprache, deshalb ist es gerade mit Kindern wichtig, den Rahmen des Kunststücks, die Präsentation zu
erarbeiten.
Das circensische Kunststück, ob Jonglage, Akrobatik, Clownerie oder irgendetwas anderes, wirkt erst durch den
Rahmen, mit der richtigen Präsentation.
Die Präsentation
beginnt hinter dem Vorhang und endet auch dort, am besten funktioniert das, wenn die Nummer in die einzelnen Teile
geteilt wird:
•Vorbereitung hinter der Bühne
•Auftritt (Rhythmus & Pausen – Tempo – Immobilität – Fokus – „warming up the space“)
•Kontakt mit dem Publikum
•Kunststück vorbereiten (Spannung erzeugen, die Regeln definieren)
•Kunststück präsentieren
•Applaus abholen & Verbeugen/ Präsentieren
•Abgang (Spannung und Kontakt mit dem Publikum halten)
•Vorhang
Didaktische Möglichkeiten zur Erarbeitung des Kunststücks
Spielen ist wichtig zum Vertrauen schaffen, Aufwärmen, zur Übung von Bewegungsqualitäten und zur Erarbeitung von
Figuren
in eine Handlung/ Geschichte einbetten: Merkhilfe für die Struktur, es leicht in die Bühnenrolle zu schlüpfen und die
Spannung zu halten (die Geschichte ist nur eine Hilfestellung für die Erarbeitung und wird bei der Vorstellung nicht
erzählt)
Vorzeigen: hilft bei der Erarbeitung von Mimik/ Gestik und Figurenentwicklung z.B. bei Clownnummern
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Vorbereitende Übungen und Spiele
Neutralität: Fokus und neutrales Gehen
Rolle/ Figur: „Spots in movement“ Gehen – Stopp – Zeitlupe – Gehen…
…neutral, auf einer Gummimatte, als Westernheld, Seiltänzerin, Zirkusdirektor…
Bühnen-Präsenz: Um Präsenz zu erlernen und zu halten gibt es wichtige Techniken:
• „Blick und Fokus“ lenkt die Aufmerksamkeit des Publikums, zoomt auf das Wesentliche  3 Punkte im
Publikum
• „Immobilität“ kreiert Spannung und Aufmerksamkeit, Präsenz benötigt einen Standpunkt (Füße bleiben
auf dem Boden!!!), deshalb Stopps einfügen, das Publikum braucht Zeit um zu sehen und zu verstehen!
• „Tierreise“  Tiere in die unterschiedlichen Bewegungsqualitäten in eine Clownfigur übersetzen.
• „Rhythmus“ Metrum und Pause kreieren die Zeit und beeinflussen ob etwas hektisch oder spannend wirkt
(Thrillereffekt!)  Gehen, Warten etc. im Rhythmus und mit Pause!
• „Ball aufpebbeln“  Steigerung, Fokus, Immobilität
Auftritt: „Hallo hier komm´ ich“: Auftritt beginnt hinter dem Vorhang und endet auch wieder dort!!! Deshalb ist es
wichtig die einzelnen Schritte immer mit zu üben:
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Auftakt hinter dem Vorhang
Auftritt
Aufmerksamkeit des Publikums abholen (Blick, Verbeugung etc.)
Pause und Vorbereitung
das eigentliche Kunststück
Impuls für Applaus
Abgang.
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Clownerie
Von Mag. Eric Amelin
Der Clown spielt mit dem Publikum. Das artistische Kunststück wird nebenbei und unerwartet präsentiert, die eigentliche
Clownnummer ist die Figur des Clowns selbst und die Möglichkeiten bzw. Limitationen, die diese Figur hat. Damit eine
Clownnummer funktioniert, braucht der Clown:
•Bühnen-Präsenz
•Figur & Movement
•Spiel mit Regel & Regelbruch
Für die Entwicklung einer funktionierenden Clownfigur ist die
Erarbeitung von Bühnenpräsenz und Movement-Qualitäten des
Körpers von großer Bedeutung.
Fordert man Kinder auf einen Clown zu spielen, fangen sie
sofort an zu stolpern und sich auf dem Boden herumzukugeln.
In ihrer Vorstellung ist eine Clownfigur ständig in
unkontrollierter Bewegung. Das genaue Gegenteil ist der Fall!
Bei der Erarbeitung einer Clownnummer mit Kindern ist es wichtig die abstrakten Kategorien wie
Immobilität, Präsenz & Fokus in spielerischer Weise didaktisch umzusetzen (siehe dazu Nummernerarbeitung &
Präsentation). Durch Vorzeigen & Imitation bei der Erarbeitung der Nummer, gelingt auch jüngeren Kindern komplexe
Clownprinzipien überzeugend in der Manege zu präsentieren.
Figur & Movement
Die Ausdrucksmöglichkeiten des Körpers Mimik, Gestik, Körperverschiebung, Emotion sind die Sprache des Clowns.
Die Clown-Figur wird über die Körperhaltung (Körperverschiebungen aus der neutralen Haltung, Movementspecials
(Ticks, Gang, Rhythmus) und Bewegungsminimals definiert.
Bühnen-Präsenz
Clowneske Qualitäten Bühnen-Präsenz
entsteht aus der Definition und Kontrolle der Kategorien Zeit – Raum – Rhythmus – Position – Movement, mit Kindern
sollte deshalb auf Inszenierung Wert gelegt werden
Standpunkt, Ruhe und Immobilität
 Clowns agieren immer aus der Immobilität!!! Die Bühnenpräsenz des Clowns entsteht aus Ruhe, Blick,
Rhythmus
Figur mit eigener starker Bewegungsqualität
Genaue Kontrolle der Bewegung und Spiel mit der Erwartung des Publikums macht die Stärke der Clownfigur aus.
Banale Bewegungen wie die Charakteristik des Gehens werden analysiert und verändert  der Gegensatz von dem
was „normal“ ist oder die Übertreibung eines „normalen“ Bewegungsminimals werden zu einem starken Markenzeichen
der Figur.
Gegensatz zu der Erwartung z.B. Gehen von Charlie Chaplin, Jacques Tati, Grock, Steve Urkel…,
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Spiele zum Erarbeiten einer Clownfigur
„Spots in movement“  Bewegungsqualität
„Körperverschiebung“ vorzeigen und in Typen zu übersetzen
Gehen, Bewegen und Emotion 
„Blick und Fokus“ lenkt die Aufmerksamkeit des Publikums, zoomt auf das Wesentliche  3 Punkte im Publikum
„Double Blick“  lenkt stark die Aufmerksamkeit des Publikums auf das Problem des Clowns
„Magnetische Clownnase“  Blick und Fokus (Blick und Kopf führt den Rest des Körpers)
Sensationen präsentieren und Emotionen steigern und wechseln
Spiel mit der Tücke des Objekts 3 Dinge und 2 Hände, Stolpern über unsichtbares Hinderniss, Fixpunkt – Dinge
bleiben in der Luft stecken
Verschobene Hierarchie
Die clowneske Story, ein Spiel mit Regel & Regelbruch
Autorität ist das Publikum/ und oder Partner „Stan und Olli“  Autorität wird lächerlich wenn sie mit dem NichtFunktionieren konfrontiert wird
Das Spielen mit dem „Problem“ ist das Kunststück des Clowns
= die Regel, die vom Clown definiert wird, Autorität kontrolliert die Einhaltung der Regeln, Clownerie ist das
Spiel mit dem Regelbruch, z.B.
 Problem definieren
 scheitern
 Leugnen des Problems
 Spiel mit der Autorität
 Lösung wird angeboten
 Scheitern
 Kokettieren mit der Autorität
 Vermeiden des Problems
 Autorität erlaubt das nicht
 überraschende Lösung des Problems
z.B. Tücke des Objekts, Hector; Stolpern, Luftballonclown, Point fix …
Personnagen & Figuren
Grock
Charlie Chaplin
Jaques Tati
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Stan Laurel & Oliver Hardy
Jango Edwards
Inszenierung
Von Mag. Eric Amelin
Das Wichtigste ist das Drumherum
Die Präsentation gibt dem Kunststück den Rahmen, durch den es zur spannenden Zirkusnummer wird. Und gerade
im Zirkus mit Kindern ist die Präsentation der wichtigste Teil der Erarbeitung der Nummer und der Vorstellung. Das
Wichtigste ist das Drumherum. Mit einigen dramaturgischen Kniffen gelingt es, mit der Inszenierung diesen Rahmen
interessant und unterstützend zu gestalten und das Kunststück ins richtige Licht zu rücken!
Kinderzirkus inszenieren
Wir wollen, dass das Publikum die Kinder im Kinderzirkus nicht nur einfach lieb und herzig findet, sondern sie für ihren
Mut und ihre Leistung bewundern. Das Wesentliche am Kinderzirkus ist das Erfolgserlebnis und der Spaß. Wer Kinder
also fördern will und sie zu Leistung und Übung drillt und noch mehr Tricks trainiert, gefährdet diese grundsätzliche Idee
des Kinderzirkus. Das Erfolgserlebnis, der Spaß und die gegenseitige Unterstützung werden durch eine professionelle
Inszenierung gefördert und das gilt für alle Arten von Präsentation, für Zirkus im Allgemeinen, also auch für den
Kinderzirkus.
Zeit – Raum - Position – Rhythmus – Movement - Kontext
- sind wesentliche Kategorien (siehe Nummerpräsentation, Clownerie), die bei der Inszenierung beachtet, kontrolliert
und arrangiert werden. Der Spannungsaufbau, der harmonische oder stimmige Ablauf, die Überraschung hängen
vom Zusammenspiel dieser Faktoren ab. In der Inszenierung wird die Nummer nach diesen dramaturgischen
Grundsätzen analysiert und arrangiert. Fokussiert man bei der Inszenierung auf diese Kategorien, so schafft man sich
Orientierungspunkte, die es leicht machen, z.B. aus dem bloßen Herzeigen von Jongliertricks oder Akrobatik-Übungen
eine spannende Zirkusnummer zu machen.
Magie durch Kontrolle
Grundsätze der Inszenierung und Choreographie
Die Magie der Nummer entsteht durch Kontrolle der Physik, ist interessanter als der Zufall. Alles was in der Manege
oder auf der Bühne gezeigt werden soll wird bewusst gemacht und kontrolliert.
Zeit
Die Nummer dauert so lnge bis der Spannungshöhepunkt erreicht wird und sich das Publikum denkt; „Ich will
mehr! Schade, dass die Nummer schon vorbei ist!“ Was bringt Zeit, was kostet Zeit? Ein grundsätzliche Frage der
Inszenierung des Ablaufs der Nummer, der Vorstellung und im Umgang mit Requisiten.
Rhythmus
Rhythmus entwickelt sich aus Bewegung und Pause! Rhythmus gliedert den Ablauf von Zeit. Wenn diese Regel etabliert
ist, kann damit gespielt werden (Rhythmus verdichten, Tempo steigern, Rhythmus brechen …).
Spannung aufbauen – halten - steigern
Mit welchem Spannungslevel beginnt die Nummer? Wie lange kann ich ein hohes Spannungsniveau halten - es muss
immer noch die Möglichkeit geben zu steigern! Spannung, wird im Wesentlichen durch die Spannung im Körper und den
Movements gehalten!
Wiederholungen sind nur interessant wenn dadurch etwas Neues erzählt wird. Das Lachen des Publikums bedeutet oft
auch „Ok, wir haben´s verstanden, und jetzt etwas Neues bitte!“
Raum
Was ist das Zentrum der Performance, was ist Vordergrund und Hintergrund. Der Raum ist mehr als die Manege, der
Fokus spannt den Raum auf und lenkt die Aufmerksamkeit des Publikums.
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Position
• Die Position auf der Bühne und in der Manege, kann Spannung erhöhen oder
verringern (z.B. Dreieckposition ist immer spannender als eine Linie)
• „Der Gegensatz zeigt, was gezeigt werden soll!“ – z.B. Hunger bei Chaplin
„Goldrush“, Autorität durch Ruhe, Hierarchie durch Rhythmus,
Movement
• Zur Wichtigkeit von klar definierten Movements und Figuren ( Clownerie; Nummernpräsentation)
• „When you start to indicate, you stop acting!“ (N.Taylor)
• Herumwackeln & zappeln: Was sich ständig bewegt, ist weniger wichtig! – darauf achten, dass die
Körperhaltung präsent, der Fokus klar und die Füße am Boden bleiben unterstützt die Spannung.
• „The body carries the image“ – mit dem Fokus und Movement lassen sich Bilder in der Vorstellung des
Publikums malen.
Kontext
Die Story der Nummer oder der gesamten Inszenierung ist ein Vehikel das der Spannung dient. Je simpler die
Geschichte ist, desto leichter lässt sich Poesie und Spannung erzeugen.
Umgang mit Requisiten
Jeder Umbau kostet Zeit und Spannung. Wer bereitet die Manege vor? Wie kann das Handling der Requisiten
organisch und interessant in die Szene eingebaut werden? Deshalb gilt: wer etwas braucht in der Manege bringt es
selber rein und nimmt es nachher wieder mit! Nur im Notfall, aus sicherheitstechnischen Gründen oder bei großen
Umbauten sollte auf Requisiteure zurückgegriffen werden. Die Umbauten der Requisiteure werden im Zirkus ebenfalls
inszeniert!
Sound & Musik
Musik hilft Spannung über eine gewisse Zeit aufzubauen oder zu halten - viele Musikwechsel stören den
Spannungsaufbau.
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Akrobatik im Kinderzirkus
Von Petra Widi Widhalm
Aufwärmen des ganzen Körpers!
• Laufspiele, rückwärts & seitlich laufen,..
• Dehnen vom Kopf, Nacken, Schultern, Rücken, Hüfte, Beine bis Fuß, von Hand- bis Fußgelenk
• Vertrauens- & Partnerübungen: Pendel, Rücken zu Rücken (niedersetzten & aufstehen)
Bewegungsspiele dienen einerseits zum Aufwärmen und andererseits zum Kennenlernen der Akrobatikpartner.
Kooperation und Vertrauen sind wichtige Elemente.
Allgemeine Grundlagen
• Pyramiden in die Breite bauen und nicht in die Höhe! (von der Bankstellung verschiedene Figuren miteinander
kombinieren)
• Den Schwierigkeitsgrad der Figuren nach dem Können der Kinder richten, um Überforderung und Misserfolg zu
vermeiden
• Die einzelnen Figuren immer präsentieren & Applaus abholen!
• Auf- und Abbau jeder einzelne Akrobatikfigur koordinieren (wer gibt wann welche Kommandos)
• Jeder Figur einen Namen geben, dass vereinfacht den Ablauf der Akrobatikchoreographie
• Auf Schulterblätter und/ oder Becken stehen! NIE ins Kreuz steigen!
• Zwischen den einzelnen Figurelementen dynamische Übergänge machen (laufen, „fliegen“)
• Auftritt und Abgang proben
• Spaß, Freude und gemeinsames Erfolgserlebnis ermöglichen!
Sicherheit
• Sicherheit hat oberstes Prinzip, mit anderen Worten „immer sichern & Hilfestellungen geben!“
• Auf die Konzentration der Kinder achten, und diese nicht überstrapazieren
•
•
Genügend Platz, keine Lücken zwischen Matten, Stolperfallen vermeiden
Matratzen oder Matten (nicht zu weich), schonen Sprung-, Knie- und Handgelenke
Grundfigur
Bankstellung: Knie & Schultern hüftbreit – Aufstieg mit Hilfe zuerst beim Becken
Figuren
Flieger, Schulterstand & Galionsfigur
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Verschiedene Pyramiden
Literatur: Blume, Michael: Akrobatik mit Kindern und Jugendlichen.- Meyer& Meyer 1995
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Einrad & die ultimative Bezwingung
der
Schwerkraft
Von Tobias Frauenknecht
Balance beginnt im Kopf
Tipps zum Lernen & Lernen lassen
Denken Sie ans Fahren und fühlen, hören & sehen Sie sich in absoluter Balance auf dem Einrad fahren.
Rahmenbedingungen
Üben Sie Einradfahren an einer Wand, mit einer oder zwei stützenden Personen, an deren Schulter bzw. Hand Sie sich
festhalten. Halten Sie sich dabei gerade.
Innere Grundhaltung beim Üben ist „Ich fahre – das Einrad“, zu vermeiden ist „Das Einrad – fährt mich“.
Steigen Sie auf indem Sie sich mit beiden Händen an Wand/ Person/en abstützen.
Beginnen Sie jetzt wie unten beschrieben.
5 Steps to ride a uni
1 Sie bereiten das Pedal für das stärkere Bein leicht zu Ihnen geneigt vor.
2 Nehmen Sie den Sattel zwischen die Beine und bringen Sie ihn in bequeme
Position - setzten sie den stärkeren Fuß auf das untere Pedal.
3 Richten Sie Ihren Oberkörper gerade auf – Blicken Sie nach vorne und fixieren Sie
einen Punkt im Raum – Atmen – Lächeln ans fahren denken...los
4 Heben Sie in einer schnellen Bewegung ihr Bein und setzen sie den Fuß auf das
obere Pedal. Ihr Oberkörper bleibt dabei aufrecht, Ihr Blick nach vorne gerichtet.
5 Fahren Sie je eine halbe Umdrehung des Reifens, bleiben Sie dabei aufrecht.
Von der Wand in die Prärie...
Bei sicherem Fahren mit einer Hand an der Wand bzw. an einer Hand geführt, lösen
Sie die stabilisierende Hand von der Wand bzw. Person – stützen Sie bei Bedarf.
Alternativ bzw. darauf folgend fahren Sie von einer Wand/ Pfosten/ Person los.
Entscheidend ist hier mit den ersten zwei bis drei Pedalschlägen in Balance zu
kommen.
Treten Sie dosiert – d.h. mit rundem Tritt, wie beim Biken – konkret der Schwung des
tretenden Beines wird vom von unten nach oben kommenden Bein nach oben geführt. Sitzen sie stets auf dem Sattel –
Sie stabilisieren das Einrad durch Führen der Pedale und gerades Sitzen auf dem Sattel.
Freier Aufstieg
Wichtig für Straße und Manege um ohne Hilfe auf das Rad zu kommen.
Aufstieg wie in den 5 Steps beschrieben, ohne Hilfestellung.
Fahrroutine
Kurven/ Slalom/ 8er/ Ketten- fahren
Fahren mit verschränkten Armen, Oberkörper überhängend fahren...
So langsam wie möglich fahren/ mit/ ohne verschränkte Arme
Bremsen
Stoppen Sie beim nach-unten-treten das Pedal und kippen Sie die Hüfte gleichzeitig leicht nach hinten. Bleiben Sie mit
beiden Füßen auf den Pedalen und fahren Sie wieder an.
Üben Sie links und rechtsbeinig. Üben Sie z.B. 5 Pedalschläge fahren – Bremsen – Fahren – reduzieren Sie die
Schläge.
Literatur: „Artistisches mit Einrad, Ball und Seil“/ „Einrad fahren“ - J. Treiber
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Drahtseil/ Slackline
Von Jana Ziegler
Aufwärmen
• Gründliches Aufwärmen, vor allem Knöchel und Beine
• Übungen für aufrechte Haltung, Konzentration und Gleichgewichtssinn (z.B. Baum)
Schuhwerk
Drahtseil - am besten sind Gymnastikschuhe, wenn nicht vorhanden dicke Socken (es ist wichtig, das Seil zu spüren)
Slackline - auch barfuß
Vorübungen
Balancieren mit einem Bein auf einem Seil oder einer Stange, später auch Fußwechsel. Dabei ausprobieren, wie
gestreckte Arme und „freies“ Bein beim Ausgleichen wirken. Bevor die Kinder auf das Seil gehen, darauf aufmerksam
machen, dass man sich beim Abrutschen vom Seil verletzen kann! Daher ist immer darauf zu achten, dass die Kinder
konzentriert und aufmerksam auf dem Seil trainieren.
Wichtiges beim Gehen auf dem Seil
Aufrechte Haltung
Arme seitlich waagrecht gestreckt
Blick nach vorne, nicht nach unten!
Ruhig atmen!
Kleine Schritte machen („Tip-Top“); je größer die Schritte, desto wackeliger die Person
Zum Ausgleichen „freies“ Bein und Arme nutzen
Hüfte bleibt „fest“, d.h. immer senkrecht über dem Seil
Balance auf einem Bein am leichtesten, daher immer Ausgleich, wenn nur ein Fuß auf dem Seil steht
Wechsel von einem Fuß auf den anderen ist am schwersten
Wichtig beim Fußwechsel: beim Aufsetzen des Fußes darauf achten, dass Fuß mittig auf dem Seil liegt, dann
erst Gewicht verlagern
• → Verletzungsgefahr, wenn der Fuß vom Seil abrutscht
• Bei hartem Boden - Matten drunter legen
• Beim Aufspannen der Slackline im Freien, darauf achten, dass keine Stolperfallen (Wurzeln, Schuhe,...) im
Übungsbereich sind, damit man vom Seil abspringen kann.
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Hilfestellung
• Anfangs neben her gehen und Halt geben
• Nach einigen Versuchen, Halt minimieren, z.B. mit der Hand nachgeben, Kinder animieren, sich weniger Halt zu
nehmen und nur noch leicht zu berühren
• Dann Kinder alleine laufen lassen und aufmerksam beobachten, um bei Bedarf Hilfestellung zu geben.
• Evtl. Fächer / Schirm zur Hilfe
Varianten auf dem Seil
• Durch einen Reifen steigen
• Über andere Person(en) steigen: wichtig, dass der Fuß unter den Körper geschoben wird, damit ein möglichst
kleiner Schritt möglich ist.
• Tuch aufheben: bis zum Tuch laufen, hinteren Fuß nach hinten schieben, aufs Seil knien, Tuch aufheben und
mit Schwung hoch
• Waage
• Zu zweit bzw. zu dritt übers Seil gehen: je nach Können halten sich Kinder an den Schultern (evtl. nur eine
Hand) oder bekommen Hilfestellung
• Rückwärts gehen
Musik
ruhig, wenig Rhythmus, damit Kinder nicht abgelenkt werden und konzentriert und ruhig bleiben.
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Rola Bola
Aufwärmen
Gründliches Aufwärmen, Laufspiele
Übungen zur Konzentration, Aufrechten Haltung und Gleichgewichtssinn
Aufstieg und Balance
Zum Aufstieg die Rolle in der Mitte unter das Holzbrett legen. Den ersten Fuß auf die zum Boden geneigte Seite des
Brettes stellen. Das zweite Bein wird auf die andere Seite gesetzt. Nun mit
Unterstützung das Holzbrett auf der Rolle ausbalancieren. Zu Beginn ist es
hilfreich mit Unterstützung auszutesten wie das Rola Bola sich bewegt und den
„Balancepunkt“ zu finden.
Hilfestellung
Hinter dem Kind, mit ausgestreckten Armen Unterstützung anbieten.
Vor dem Kind so Unterstützen, dass es aufrecht auf dem Rola Bola steht.
Sicherheit Rola Bola und Laufkugel
Rola Bola und Laufkugel sind sehr flexible Balancegegenstände. Sie erfordern Ruhe, Konzentration und Kraft. Da das
Verletzungsrisiko sehr hoch ist dürfen Kinder aufgrund des nur mit entsprechender Einführung und Unterstützung damit
trainieren. Die Kinder nie unbetreut oder allein auf Rola Bola und Laufkugel üben lassen!
Wenn die Laufkugel feucht oder nass ist – Abrutschgefahr, NICHT verwenden! Abtrocknen und auf einem trockenen
Untergrund weitertrainieren.
Balancekugel
Aufwärmen!
Gründliches Aufwärmen, Laufspiele
Übungen zur Konzentration, Aufrechten Haltung und
Gleichgewichtssinn
Aufstieg und Balance
Die Laufkugel am besten auf einer dünnen Rollmatte
verwenden. Das mindert die Verletzungsgefahr und
schont die Sprunggelenke beim Abspringen von der
Kugel.
Die Balancekugel wird von zwei Seiten gesichert. Das Kind wird durch Stützen der Arme gesichert. Durch kleine Schritte
rückwärts wird die Kugel nach vorne gerollt.
Eine gute Übung zum Finden der Balance auf der Kugel:
Die Helfer fixieren die Kugel mit einem leichten Bewegungsfreiraum mit ihren Beinen. Das Kind auf der Kugel kann nun
austesten, wie die Kugel bei Gewichtsverlagerungen reagiert. Durchatmen, den Blick auf einen erhöhten Punk vorne/
oben richten und die Kugel zum Rollen bringen
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Hochstelzen
Von Jana Ziegler
Aufwärmen
• Laufspiele (Schwänzle fangen, Bombe)
• Fallübungen
Anziehen
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Knie-, Handgelenk-, Ellenbogenschoner
Feste Schuhe (falls keine an den Stelzen befestigt sind)
Stelzen fest an die Unterschenkel binden (nicht oberhalb des Knies)
Beide Füße in die gleiche Position bringen
Füße dürfen nicht rutschen oder abheben können
Knoten am Holz, nicht am Bein machen
Stofffalten können schmerzhaft sein
niedrige Stelzen sind einfacher (weniger Gewicht- und
Gleichgewichtsprobleme)
Erste Schritte
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mit Hilfestellung (mit genug Stützkraft)
mit Gerüst, Spanngurt oder Seil zum festhalten (und Hilfestellung)
Knie heben
Hüftbreit gehen
Oberkörper aufrecht (Kopf hoch)
Weitere Schritte
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Vorwärts, seitwärts, rückwärts, an der Stelle gehen
Vorbeugen und jemandem ohne Stelzen die Hand schütteln
Tanzen
Fußball spielen…
Wichtig: Regelmäßige Pausen machen!
Übungsgelände
Am Besten Wiese; Gefahrenquellen vermeiden oder absichern (Unebenheiten, Löcher, Hügel, spitze Steine, Abhänge,
zu weicher Boden, zu glatter Boden, Stolperfallen)
Fallen
• erst ohne Stelzen üben
• mit Stelzen auf Weichbodenmatte üben
• nie nur auf Knie, Handgelenke oder Ellenbogen fallen
vorwärts: Knie weit vorschieben, Oberkörper zurück - Absenken des Körperschwerpunktes auf Knie aufkommen und
sofort weiter über Oberschenkel und Mittelkörper abrollen
Schwung mit ganzem Unterarm beenden
Beine ausschwingen lassen, aber vor dem Hinterkopf rechtzeitig abfangen
seitwärts: großer Ausfallschritt, Absenken des Körperschwerpunktes, seitlich abkippen
über Hüfte und Rücken abrollen, Beine über den Körper schwingen lassen, beim Aufkommen nicht mit der Hand
abstützen.
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Feuer
& Fakir
Von Schagg Zieglwalner
Fakir: Arabisch Bedürftiger. Ursprünglich wurden mit diesen Ausdruck Bettler des islamischen Glaubens bezeichnet,
erst später indische Asketen. In Indien ist ein Fakir eine Art heiliger Mann der im allgemeinen Sadhu genannt wird, vom
Betteln lebt und angeblich zu verschiedenen magischen und wundersamen Meisterleistungen fähig ist. Viele dieser
Kunststücke werden mit Hilfe von Fingerfertigkeit und klug gestalteten Requisiten produziert. Einige der spektakulären
Meisterleistungen, wie auf einem Bett von Nägeln zu liegen, die Glieder in heiße Asche einzutauchen oder lebendig
vergraben zu sein, verlangen eine Jogiausbildung, die Atemkontrolle und Meditation einschließt und Trance herbeiführt.
Vorbereitung
Beim Fakir und Feuer Workshop mit Kindern ist von Anfang an immer auf die Besonderheit der mystischen,
ruhigen und - im Gegenteil zum fast restlichen Kinderzirkus - nicht lustigen Nummern hinzuweisen. Als erstes
sind oft Vertrauensspiele oder Spiele bei denen man in der Gruppe durch Zusammenarbeit etwas schaffen kann
empfehlenswert. Bei großen Gruppen sollte man darauf achten, dass sich Kinder als Fakire melden die etwas ruhiger,
mutig, verlässlich, und zur Gruppenarbeit fähig sind.
Nach den Spielen zu Anfang sollten alle Geräte und Materialien, die zu einer Fakirnummer benutzt werden können,
vorgestellt und erklärt werden. Die einzelnen Geräte wie Nagelbretter, Jongliersachen usw. danach alle ausprobieren
lassen, um bei den Kindern vorlieben zu filtern.
Feuer ist immer heiß, Nägel sind immer spitz!
Beim Erarbeiten der Nummern ist der Spannungsablauf sehr wichtig, die Atmosphäre (Licht, Kerzen, Fackeln
oder Feuerschale) in der Manege bzw. auf der Bühne, die passende Musik, die Verkleidung der Künstler und die
Präsentation.
An erster Stelle bei Fakir und Feuer Nummern im Kinderzirkus steht die Sicherheit und der vorbeugende Brandschutz.
Bei der Vorbereitung und Einübung der Nummern ist immer und immer wieder darauf hinzuweisen. Bei Nagelbretter
zum Beispiel sind die Nägel hart und spitz, Bretter nie rumliegen lassen, immer Deckel drauf oder die Bretter
umdrehen. Der vorbeugende Brandschutz ist zu gewährleisten in dem Feuerlöscher, Wasserkübel nasse Decken und
entsprechende Erste Hilfe zur Verfügung steht.
Es gibt kein kaltes Feuer, es gibt keine weichen Nägel, selbst gekochte Glasscherben können spitz sein. Mit diesen
Grundsätzen im Kopf, steht Super- Fakirnummern beim Kinderzirkus nichts im Wege.
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Sicherheit
• Feuer: Zum vorbeugenden Brandschutz Wassereimer, nasse Decken usw. in
der Manege bereithalten.
• Fakir: Nagelbretter, Glasscherben immer gleich wegräumen oder schützen, die Glasscherben vor zerbrechen
schützen, da sie sonst wieder spitz und unbrauchbar werden. Nagelbrett immer umgedreht mit den Nägel zum
Boden aufbewahren!
Materialien
• Glasscherben: ohne Flaschenhälse und Böden, mindestens 4 Stunden kochen, damit die Kanten rund werden
• Nagelbrett: je länger die Nägel desto besser die optische Wirkung. Je größer der Nagelabstand auf dem
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Nagelbrett, desto schwieriger ist es.Bei Nagelbrettern die Löcher für die Nägel immer vorbohren, gleichlange
Nägel verwenden auf Abstände achten.
Jonglage: Fast alle Jongliergeräte gibt es auch für eine
Feuernummer zum Anzünden
Brennflüssigkeit: Rauch- und geruchsfreie
Brennflüssigkeit verwenden.
Material: Hummit Effekts Peißenberg, Sam
Jonglierbedarf - www.feuershow.de
Feuerjonglagegeräte kann man viele selbst bauen.
Baumaterialien – Baumarkt und Fachhandel
(z.B. Hummig Effekts Peißenberg oder SAM
&
more www.feuershow.de -Docht, Brennflüssigkeit usw.)
Viel Freude und Mut wünscht Euch Schagg
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Zauberei
im Kindercircus
Von Tobias Frauenknecht
Geheimnisse, Fingerfertigkeit, Psychologie, Wahrnehmung, Verschwinden, Erscheinen, Verwandeln, Sprechen, Musik –
Magie!
Zauberei ist eine spezielle Sparte im Kindercircus. Speziell deshalb weil sie erfahrungsgemäß „Spezialisten“ anspricht &
daher speziell vermittelt werden muss. Fingerspitzengefühl ist bei der Auswahl der Effekte und der jungen Zauberer
angesagt.
Zauberei ist für Kinder auf mehreren Ebenen herausfordernd.
Augenfällig ist, dass Tricktechnik geübt wird bis sie nicht mehr augenfällig ist. Das bedeutet für uns Motivationskunst.
Die Kunst der Zauberei liegt im schnellen Finger, wie landläufig bekannt, viel mehr aber in der kunstvollen Verpackung
und Präsentation von Trick und Rahmen. Zauberisches Denken im Sinne von „Warum ist ein Effekt magisch“ und „was
muss ich tun um den Effekt magisch zu machen“, muss vermittelt und erlebbar gemacht werden.
Spielen Sie daher selbst viel mit der Zauberei und genießen Sie, dass Magie an Klarheit gewinnt je öfter Sie über einen
Effekt zauberisch nachdenken.
Grundprinzipien:
Magie entsteht auf der Trickebene durch Können der „Trickmechanik“.
Blick & Präsenz lenken die Zuschauer auf die Blickebene und ab.
Präsentation weckt den Zauber im Kopf der Zuschauer.
Musik & Text verbinden Handlung und Präsentation.
Effekte:
Unergründlich wie die Zauberei, ist auch die Vielzahl an Effekten, die für Kinder geeignet sein können. Einen Effekt
selbst ausprobiert zu haben, ist für die Erarbeitung mit Kindern in Tricktechnik & Präsentation sehr wichtig.
Bewährte – kostengünstige Effekte
Zauberei mit Schwammbällen – Verschwinden, Erscheinen, Verwandeln...
Zauberei mit Seilen – Schneiden, Restaurieren / Kurz, Mittel, Lang
Zauberei mit Tüchern – Erscheinen, Verschwinden, Verwandeln...
Zauberei mit Flaschen, Gläsern, Schlüsseln und sonstigen Alltagsgegenständen.
Bewährte Präsentationen:
Aufgrund der Herausforderung durch Zauberkunst auf mehreren Ebenen, entstand in meiner praktischen Arbeit das
Prinzip Effekte bzw. Aufgaben auf mehrerer Zauberer aufzuteilen.
Moderator & Zauberer / Ein Effekt mehrere Zauberer /
Magische Verkettung – Effekt löst in der Hand eines Anderen Zauberers einen neuen Effekt aus.
Wichtig ist für mich, Kinder in der Manege unterstützen zu können und gegebenenfalls mit einem „way-out“ einen
Hänger oder Fehler zu überbrücken.
Konkret ist für mich eine unauffällige Möglichkeit: Moderator für die Kinder zu sein, bzw. Mikrophon zu halten und dabei
gut präpariert unterstützen zu können.
Illusion lebt vom Geheimnis, welche ich auf Trickebene wahren möchte, daher Prinzipien aber keine Tricks in diesem
Skript.
Literatur: „Handbuch der Zauberei“ - J. Zmeck/ Zaubern f. Dummies/ ....
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Rope
Skipping - Seilspringen
Von Christoph Gonzo Escherle
Vorbereitungen
Aufwärmen z. B. Im Kreis laufen, jemand macht eine Figur vor und alle machen diese nach. Durchwechseln. Nach dem
Aufwärmen, das jeder individuell gestalten kann, muss auch gedehnt werden. Wichtige Stellen sind dabei die Beine
(Fußgelenk) und die Arme.
Sicherheit Auf Unebenheiten im Gras achten. Jeder Teilnehmer muss sich an seiner persönlichen Fitness orientieren
(evtl. Verletzungen, körperliche Einschränkungen berücksichtigen.). Es ist auch wichtig, immer wieder kurze
Dehnungsphasen zwischen dem Springen einzulegen, sonst bekommt man sehr schnell Muskelkater.
Beim Seilspringen mit langen Seilen hängt das Gelingen hauptsächlich vom Drehen ab!
Beim Seilspringen ist es nötig, dass es einen Hauptdreher gibt, der das Kommando vorgibt und für die Kinder
Ansprechpartner ist.
Ein Seil
Das Seil immer im Uhrzeigersinn (vom Hauptdreher aus) schwingen, so ist es leichter für die Kinder.
• Einfaches Durchlaufen alleine, dann zu zweit, zu dritt... und zum Schluss alle.
• Hinein laufen und einmal springen,
• Im Seil verschiedene Übungen machen z. B. Im Kreis drehen, Liegestütz, Partnerübungen, mit dem Basketball,
von einem Dreher zum Anderen hüpfen
• Vom Hauptdreher aus links hineinspringen, dreimal springen und beim 2. Dreher rechts hinausgehen.
• Vom Hauptdreher aus links hineinspringen, bis zum 2. Dreher springen und warten bis alle drin sind.
Zwei Seile
Insgesamt springen dabei bis zu 5 Kinder und schauen dabei immer den Dreher an, der in der Mitte schaut zum
Hauptdreher.
Überkreuz Dasselbe noch einmal und auf Kommando drehen sich alle (Dreher und Springer) im Uhrzeigersinn. Bei der
Variation drehen sich die Dreher im Uhrzeigersinn und die Springer entgegengesetzt.
Double Touch Zwei Seile werden gegeneinander gedreht, dabei ist immer ein Seil oben und das andere unten.
Eine schwierige Übung mit Kindern, die eine große Wirkung hat, wenn sie funktioniert. Kostet die Kinder anfangs
Überwindung.
Drei Seile & mehr
Drei Seile
• Zwischen zwei Drehern steht ein Springer.
• Die drei Springer wechseln zwischen den
Drehern.
Sechs Seile: hierbei wird die Formation der drei Seile
verdoppelt und die Dreiecke überkreuzen sich.
Musik
Es sollten immer schnelle Lieder genommen werden, die
im Bereich von 100 – 120 Schlägen/ min. liegen.
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Requisitenbau
und Kostüme
Von Wessy Siara
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Jongliersäckchen
Drei Stoffstücke 10x20 cm, Stoff in fester Qualität
Stoff falten mit kleinen Stichen zusammennähen und umdrehen.
Säckchen zu 2 Drittel mit Reis oder Silikongranulat füllen
Zum Verschließen Naht auf Naht legen, dadurch bekommt man die dreieckige Form
Überschüssigen Stoff umlegen und nochmals zusammennähen
Einfache Kostüme selber machen!
vorher und nachher!
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Workshop-Leiten
Von Helga Schiffer
Die Vorbereitung auf die Gala im Kinderzirkus erfolgt in Kleingruppen. Diese Kleingruppen zu betreuen, zu leiten und
zu einem Erfolg für die TeilnehmerInnen werden zu lassen liegt beim erfolgreichen Vorbereiten und Durchführen der
Workshops. Die Rolle des Workshop Leiters erfordert Präsenz, Aufmerksamkeit und Interesse. Ein kurzer Überblick
über Vorbereitung- Durchführung & Nachbereitung
Vorbereitung
Ziele definieren
Was soll im Workshop vermittelt werden? Wer nimmt an meinem Workshop teil? Wie viel Zeit steht zur Verfügung? Wer
kann Unterstützung bieten? Was brauche ich?
Rahmenbedingungen schaffen
Wo findet der Workshop statt? Welche Materialien werden benötigt? Kann ich das Material und den Raum/ Platz vor
Workshopbeginn vorbereiten (Wartezeiten vermeiden)? Auf die Sicherheit der TeilnehmerInnen achten, einen Plan für
eventuelle Notfälle vorbereiten.
Vorbereitung des Workshop Leiters
Moderationskarten schreiben, den Ablauf noch einmal durchgehen, sich mit einem Getränk stärken, Durchatmen und
LOS!
Überblick bewahren
Durchführung
Zeitmanagement, Verpflegung (Getränke!), Ziele realisieren, jeder Teilnehmer bekommt Unterstützung und
Aufmerksamkeit! Präsenz vor der Gruppe!
Unterstützen und Begeistern
Die Aufmerksamkeit der TeilnehmerInnen fokussieren, Motivation, positives Verstärken, Zusammenhalt der Gruppe
durch gemeinsame Rituale stärken, Eigeninitiative der Kinder fördern, Spaß haben, Selbst-Bewusst-Sein!
Am Ende eines jeden erfolgreichen Workshops sollte ein klarer Abschluss stehen. Für die TeilnehmerInnen deutlich, mit
einem Erfolgserlebnis und Vorfreude auf den nächsten Workshop.
Nachbereitung
Ziele erreicht? Material und Raum startklar für den nächsten Workshop? Was kann ich verbessern? Was werde ich
beibehalten? Wie kann ich mich Regenerieren um für den nächsten Workshop fit zu sein?
Übungen
Händeschütteln wie unterschiedlich ein Händedruck wirken kann!
Kontaktball die Komponenten erfolgreicher Kommunikation
Auftritt bitte! Vor die Gruppe treten, Zeit und Raum schaffen, die Aufmerksamkeit der Gruppe holen, Information
mitteilen / Spiel ansagen, Danke für die Aufmerksamkeit! Sich von der Gruppe entfernen bzw. in die
Gruppe zurückgehen.
25
New
Games & Zirkusspiele
Von Mag. Eric Amelin
Qualitäten der New Games, die beim Spielen beachtet werden sollen
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Es müssen nicht immer alle mitspielen!
Man kann jederzeit aufhören!
Niemand muss hier perfekt sein!
Alles ist richtig! Es gibt keine Fehler!
Diese Qualitäten sollten nicht nur Dir als SpielleiterIn bekannt sein, sondern auch allen TeilnehmerInnen, deshalb lass sie
möglichst zu Spielbeginn davon wissen!
Regeln
Techniken und Möglichkeiten, die beim Spielen eine Hilfe sein können
in Geschichte einbauen & ohne viel zu erklären sofort mit dem Spielen beginnen, bei Bedarf ergänzen, verändern erweitern
Regeln ändern
- sich nie davor scheuen, die eben noch angekündigten Regeln zu ändern, wenn man bemerkt, dass das Spiel damit nicht
funktioniert - d.h. nicht abbrechen, sondern umändern!
Aufmerksamkeit erregen, PartnerInnenwahl & Gruppenbildung
spielerisches Einbinden der MitspielerInnen, spielerische Auswahl, Rituale...
Jemanden bestimmen
Person beschreiben, Daumenmethode
Tempo wechseln
- d.h. dass sich schnelle und langsame, laute und leise, aggressive und sensible,... Spiele in einem für die Gruppe
angenehmen Rhythmus abwechseln sollen.
Namensschilder
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- als gute Einstiegsmöglichkeit zum Kennenlernen. Hilfreich um die TeilnehmerInnen
während des Spielens persönlich anzusprechen!
Spielfeld
klar definieren und eingrenzen - besonders bei Laufspielen wichtig!
Spiele in Spielgeschichten einkleiden
Spiele durch Geschichten miteinander verbinden, und so einen längeren Spielfluss entstehen lassen.
Spielfiguren
oder -charaktere “stark” & etwas übertrieben darstellen.
FängerInnen
müssen gut erkennbar sein (mit einem Tuch, einer Mütze,...)
Spiele nie ein Spiel,
… das Dir entweder nicht gefällt oder das du nicht ganz verstanden hast!!!
15 wichtige Spiele
Ticke-Tacke
10sek. Händeschütteln
Zirkus-Virus
Spielverderber
Alle sind dran!
Schnell an Ort & Stell
Bauernhof
Brüllwand
Sternjonglieren
Kraftprotz-Zauberer-Seiltänzerin
Hut-Nase-Frack
Pferderennen
Vorhang auf
It´s a Ram-pam-pam
Sitzkreis
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Mag. Eric Amelin
Müllers Freunde; Institut für Kulturdidaktik, Coach (DVNLP) & Trainer für Kommunikation, Kultur- , Spiel- &
Erlebnispädagoge u.a. für Traumfabrik (Regensburg), Akademie Remscheid, Fachakademien für Sozialpädagogik in
Bayern, Konzeptentwicklung und Umsetzung für partizipative Projekte im Bereich Kulturpädagogik, politische Bildung,
Mediendidaktik (u.a. für Stadt Wien, „Demokratiewerkstatt“ Parlamentsdirektion Österreich); seit 1992 Theaterarbeit
Autor, Dramaturg, Schauspieler, Theaterpädagoge, Trainer & Regisseur
Petra Widhalm
Müllers Freunde; Institut für Kulturdidaktik, Coach (DVNLP) & Trainerin für Kommunikation, Spiel- und Zirkuspädagogik,
Bewegungsanalytikerin; seit 1994 international für Unternehmen tätig u.a. SOS Kinderdorf International, Traumfabrik
(Regensburg), Fachakademien für Sozialpädagogik in Bayern
Helga Schiffer
Müllers Freunde; Institut für Kulturdidaktik, Internationale Trainerin und Coach im Bereich Kommunikation, Spielund Zirkuspädagogik; Traumfabrik (Regensburg), Fachakademien für Sozialpädagogik in Bayern, SOS Kinderdorf
International, Konzeptentwicklung und Umsetzung für partizipative Projekte im Bereich Kulturpädagogik, politische
Bildung, Mediendidaktik (u.a. für Stadt Wien, „Demokratiewerkstatt“ Parlamentsdirektion Österreich)
Christoph Gonzo Escherle
Müllers Freunde, 1998 Leiter von zirkus- & spielpädagogischen Fortbildungen u.a. Traumfabrik (Regensburg),
Akademie Remscheid, Fachakademien für Sozialpädagogik in Bayern
ToBi Frauenknecht
LAG-Circus-Bayern, Mitglied des MZvD./ Abschluss d. Zauberakademie Deutschland, Künstler & Referent für
Zirkuspädagogik, u.a. Traumfabrik Regensburg, VHS-Haar-Würmtal, Müller´s Freunde, Auftritte bei Firmen und für den
Tourismus in Deutschland und Österreich.
Jana Ziegler
Lehramtsstudentin mit Hauptfach Sport und den Didaktikfächern Mathematik, Biologie und Musik. Seit 1998
Kinderzirkus-Projekte mit, u.a. bei: integratives Zirkusfestival (2005 Buga, 2006 im Olympiapark München),
integratives Mitmach-Zirkus-Projekt der Spielstadt Schönbrunn bei Dachau, sowie Kinderzirkus-Projekten und
für Leistungsturngruppen Freizeiten und bei Schul-Zirkus-Projekten; Übungsleiterin und Trainerin seit 1998;
Vertretungsstunden des Wahlfachs „Bewegungskünste“ an der TU-München.
2007 „Gymnastrada“ und „Gymmotion“ mit einer akrobatischen Schattentanz-Performance teilgenommen.
Schagg Zieglwalner
1989- 1997 Vorstand des Kreisjugendamtes Oberbayern, seit 1998 im Vorstand und seit 2005 stellvertretender
Vorsitzender des Bezirksjugendrings Oberbayern, seit 1981 Auftritte als Feuerspucker & Fakir, Mitbegründer des Circolo
Ragazzi Eichstätt, seit 1998 „Manege frei“ in Königsdorf
Wessy Siara
Ergotherapeutin, freiberuflich tätig für das Kreisjugendamt Landsberg, Kinderkulturarbeit u.a. im Kinderzirkusprojekt
„Phantasia“ (Landsberg), Aktion Spielmobil, Referentin für Suchtprävention Team Mobi Dig
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Jugendbildungsstätte
Königsdorf
Rothmühle 1
82549 Königsdorf
Tel:+49/8041/ 76980
www.jugendsiedlung-hochland.de
Müllers Freunde
www.muellersfreunde.at
Agentur Müllers Freunde GmbH
1170 Wien,Weißgasse 38
29
INSTITUT FÜR
KULTURDIDAKTIK
www.kulturdidaktik.at
Fon: 0043/1/5969038