mehrwert - Textilzeitung
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erscheinungsort perchtoldsdorf, verlagspostamt a-2380 p.b.b., gz 02z032321m, 68. jahrgang, 07. FEBRUAR 2014 03/14 MEHRWERT AM BERG STARKE MODE STATT PROMI-DICHTE © Eider BERLIN BEWEGT (SICH) Mit der TextilWirtschaft bestens informiert durch die Orderrunde 3 Monate lesen 2 Monate BEZAHLEN PRINT + DIGITAL für nur 65 statt 9 5 € €* *Endpreis D/A/CH für 3 Monate TW. Angebot ist gültig bis zum 31.03.2014 www.TextilWirtschaft.de/3fuer2 inhalt 26 34 42 24 © 08: Picturedesk, 14: Marc Cain, 22: ISPO MUNICH, 26: Moser Almgwand, 34: Timezone, 42: Erfurt business 04deichmann wächst weiter 06 H&M täglich neu TestKlub 08 und wieder das ziel verpasst handel 10 citys in mode messe 14modestadt berlin sport Haka Streetwear messe accessoires mode aktuell 20 ORderstaNDort Düsseldorf 22Ispo: winter ohne schnee 24eybl bleibt premium 26Innovationstreiber 30 die profilschärfer 34 Versteckte Funktion 40euroshop in düsseldorf 42schöner schal 46kobleder mit tradition in die zukunft Endlich ist der Wandel da! Der Zeitpunkt überrascht nur bei oberflächlicher Betrachtung: Nach vier verkaufsschwachen Saisonen in Folge schwingt sich die Modeindustrie zu einer spürbaren Erneuerung auf. Ausgerechnet jetzt? Ausgerechnet jetzt! Große Alternativen gab es nicht, denn mit immer mehr vom immer Gleichen ließ sich keine Begehrlichkeit mehr erzeugen. Die Kundin, gleich welchen Alters und unabhängig von Figur und Modegrad, springt nur noch auf Neues an. Nicht noch ein MarineBlazer, nicht noch eine dicke Daune, nicht noch einmal ein Teil, das gut und gerne schon ein paar Saisonen auf dem Buckel haben könnte. Die Ordersaison zwischen Berlin und Düsseldorf hat gezeigt, wo die Reise hingeht: Vergesst Komplett-Outfits, stellt sie gefälligst selbst zusammen. Zieht aus den Kollektionen die wirklich starken Einzelteile heraus – und: Finger weg vom »Normalen«. Denn: Das Außergewöhnliche, das Besondere ist heute Normalität. Das gilt auch für die sogenannten Modemessen. Berlin war einmal hipp, jetzt herrscht dort fast biedere Arbeitsstimmung. Gefeiert wird wohl noch, aber Händler und Einkäufer gehen viel früher nach Hause, »um für den nächsten Tag fit zu sein«. Berlin ist erwachsen geworden als Modestadt, das ist wohl das Schlimmste, was dem Modestandort Düsseldorf passieren konnte. Aus dem Abenteuerspielplatz ist eine Business-Plattform entstanden. Zwischen (ein paar) Promis und (ganz vielen) Bloggern machen sich die Profis breit. Manchmal ist Normalität ganz schön angenehm! VON BRIGITTE MEDLIN © Breneis 14 22 editorial 08 TZ 03 2014 3 © DEICHMANN business news Deutsche Industrie dominiert Heimmarkt D ie deutschen Konsumenten haben zuletzt knapp 42 Mrd. € jährlich für Bekleidung ausgegeben. Von diesem Kuchen sichert sich den Löwenanteil die deutsche Bekleidungsindustrie: Mit einem Inlandsmarktanteil von 65 % dominieren die Modehersteller den Heimmarkt noch deutlich stärker als die deutschen Pkw-Hersteller (59 % Marktanteil) oder die Möbelindustrie (42 %). Das berichten die Marktanalysten Kreutzer Fischer & Partner. Doch vor einem Jahrzehnt war die Lage für die deutsche Bekleidungsindustrie noch weit rosiger gewesen: 2001, bevor der Siegeszug von H&M, Inditex und Co. begann, lag ihr Marktanteil bei 73 %. SchuHhandel: Deichmann wächst weiter D er deutsche Schuhhändler Deichmann konnte seine Umsätze in Österreich im Jahr 2013 um 5,3 % auf 228,3 Mio. € brutto steigern. Die Zahl der Filialen erhöhte sich um zwölf auf 163. Nach eigenen Angaben ist das Familienunternehmen damit der größte Schuhhändler Österreichs. »Angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen für die Branche im vergangenen Jahr sind wir mit der Entwicklung sehr zufrieden«, kommentiert Geschäftsführer Georg Müller. Für heuer sind acht neue Geschäfte geplant, zusätzlich w erden 15 Filialen umgebaut. International konnte der Marktführer im europäischen Schuhhandel beim Umsatz um 3,3 % auf 4 Mrd. € zulegen, Ergebniszahlen nennt das Unternehmen nicht. Erst im Dezember war Deichmann bei einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Q&A Research & Consultancy zum beliebtesten Handelsunternehmen Österreichs gekürt worden. Dabei bewerteten 3.700 Konsumenten 64 teilnehmende Handelsketten aus allen Branchen. top NEWS Gewinn von Gerry Weber sinkt Olymp: 200 Millionen geknackt er Umsatz des deutschen Hemden herstellers Olymp wuchs im Vorjahr um 15,5 Mio. € auf 202,4 Mio. €. Dies entspricht einem Plus gegenüber der Periode zuvor von 8,3 %. Das assoziierte Strick unternehmen Maerz Muenchen konnte seine Erlöse ebenfalls um 6,1 % auf 26,2 Mio. € steigern – was für die OlympBezner-Firmengruppe einen Gesamtumsatz von 228,6 Mio. € im Geschäftsjahr 2013 ergibt. Künftiges Wachstum sieht der mittelständische Bekleidungs spezialist vornehmlich in der ausgebauten Produktkompetenz. Die A nteile von Casual- und Strickartikeln innerhalb der Kollektionen nehmen inzwischen deutlich zu. Gerade erst wurde das Angebot um legere CasualShirts in schmaler Schnittform unter »Olymp Level Five« erweitert. »Aufgrund des veränderten Trage- und Freizeitverhaltens der Verbraucher und der zwanglosen Kleiderordnung in der Geschäftswelt gewinnen Casual-Themen immer mehr an Bedeutung. Deshalb streben wir in diesem Bereich ebenfalls eine führende Marktpositionierung an, wie wir diese als Business-Anbieter bereits erreicht haben«, erläutert der geschäftsführende Gesellschafter Mark Bezner (Bild). 4 TZ 03 2014 © Olymp D er deutsche DOB-Gigant Gerry Weber spürt Gegenwind. Laut den nun vorliegenden vorläufigen Zahlen stieg der Konzernumsatz im Geschäftsjahr 2012/13 (per Ende Oktober) um 6,2 % auf 852 Mio. €. »Der Umsatzanstieg basiert vor allem auf dem Ausbau des eigenen Retail-Geschäftes im In- und Ausland«, heißt es von Konzernseite. Flächenbereinigt dürfte es somit kein Wachstum gegeben haben, ebenso wenig im Wholesale. Das operative Ergebnis EBIT sank um 8,7 % auf 105,8 Mio. €. Als Hauptgrund hierfür nennt der Konzern die »schwierigen wetterbedingten Rahmen bedingungen«. Der Anteil des Retail-Geschäfts am Konzernumsatz erhöhte sich auf 42,7 %, der Wholesale ist also immer noch die wichtigste Stütze des Unternehmens. Die seit 2011 eröffneten e igenen Geschäfte hätten sich »langsamer als erwartet« entwickelt und »trugen nicht die geplanten Umsätze und Erträge zum Gruppenerfolg bei«, heißt es in der Pressemitteilung. Für das neue Geschäftsjahr legt man sich die Latte tiefer als zuletzt. »Auf mindestens 900 Mio. €«, also um »mindestens 5,6 %«, sollen die Umsätze im neuen Geschäftsjahr steigen, das EBIT soll bei »mindestens 120 Mio. €« zu liegen kommen. Mit rund 70 neue RetailGeschäften geht auch die Expansion weiter. © Picturedesk D business news ÜBERSIEDELT Nun ist offiziell, was zur Berliner Fashion Week Mitte Jänner Gerücht des Tages war: Die Modemesse Panorama beendet nach ihrer dritten Auflage das Kapitel ExpoCenter Airport unweit des unfertigen Flughafens Berlin Brandenburg. Künftiger Quartiergeber mit innerstädtischer Lage ist die Messe Berlin unter dem Funkturm. Sechs Hallen mit Anbindung an den öffentlichen Verkehr sollen eine gute Ausgangsposition für die Option auf weiteres Wachstum und Raum für Modenschauen und Symposien geben. Darüber hinaus wird nach wie vor ein kostenloses Shuttle-Service zur Verfügung stehen, das alle relevanten Hot Spots des Berliner Messe- und Schauenreigens miteinander verbindet. Auch unter den erschwerenden Bedingungen der Stadtrandlage war die vergangene Panorama Berlin ein Erfolg: 40.081 Besucher aus 93 Nationen an drei Tagen bedeuteten eine Steigerung um 11 %. Mit fast 12 % wuchs ebenso die Anzahl der gezeigten Kollektionen: von 360 auf insgesamt 400. Messechef Jörg Wichmann kürte den 200-m²-Auftritt von Pierre Cardin (s. Foto) zum »eindrucksvollsten Messestand dieser Saison«. D ie Kurt Rotter GmbH & Co KG sowie die Kent Hemden Gesellschaft m.b.H. sind in Konkurs. Bereits im Herbst mussten deshalb die Filialen in der Shoppingcity Seiersberg bei Graz, in der Linzer Taubenmarkt-Arkade sowie die Fläche im Wiener Gerngross geschlossen werden. Auch die Filiale in der Wiener Rotenturmstraße wurde gerichtlich geschlossen und ist bereits anderweitig vermietet. Mit Gerichtsbeschluss vom 8. Jänner kann das Unternehmen jedoch fortgeführt werden. Es verbleiben somit noch Standorte am Floridsdorfer Spitz sowie in der Landstraßer Hauptstraße (beide Wien). Geschäftsführer sind Nils Rotter und Thomas Dierks. Das 1937 gegründete Modehandelsunternehmen hatte zuletzt v. a. mit hochwertiger Damen- und Herrenmode, u. a. von Armani, Bugatti, Napapijri und Guess, gehandelt. Laut Insolvenzantrag kam das Unternehmen durch die Kündigung des Mietvertrags im Wiener Kaufhaus Steffl im Jahr 2011 stark unter Druck. Es handelte sich dabei um die umsatzstärkste Filiale. OFENSTEIN Panorama Berlin Kent wird nach Konkurs fortgeführt er Sh oppin g iitntodri o © Panorama Gall eria V zum Café Eman u el e &pari n o i n s C am BETTY BARCLAY AUSTRIA GMBH & CO.KG // MOOSFELDSTRASSE 1 // A-5101 BERGHEIM // TEL. 0662-45 24 54 YBARCLAY.COM FAX 0662-45 27 55 22 // GERHARD COCRON // TEL. 0664-509 99 99 // GERHARD.COCRON@BETT 5 WWW.BETTYBARCLAY.CO TZ 03 2014 M © H&M © Snipes business news Streetwear: Snipes-Flagship in Wiener City D er deutsche Streetwear-Filialist Snipes eröffnet einen Flagship-Store in der Wiener Innenstadt. Standort ist die zuletzt leer stehende ehemalige Bawag- Filiale an der Adresse Fleischmarkt 1–5/Ecke Rotenturmstraße. Die Eröffnung des 460 m2 großen Geschäfts ist für 6. März geplant. Snipes betreibt inzwischen 50 Stores in Deutschland und rund zehn Geschäfte in Österreich. Der Flagship-Store ist das sechste Snipes-Geschäft im Wiener Raum und die mit Abstand größte Filiale der Kette hierzulande. Der Markteinstieg in Österreich erfolgte ab 2007 mit der Sport-Eybl-Gruppe als Franchisenehmer, seit 2011 ist die eigens gegründete Snipes GmbH mit Sitz in Wien für die Geschäfte verantwortlich. Snipes wurde 1998 von Sven Voth in Köln gegründet, 2011 wurde das Unternehmen mehrheitlich vom Schweizer Sporthändler Ochsner übernommen. Dieser wiederum ist eine 100 %-Tochter des deutschen Schuhhändlers Deichmann. Napapijri-Shops IN Wien und Innsbruck D © Schwitzke ie Premium-Lifestyle-Marke Napapijri expandiert in Österreich weiterhin mit Monolabel-Stores. Das Wiener Traditionsunternehmen Zur Brieftaube eröffnet in Kürze Franchise-Shops der Marke in der Wiener Innenstadt (Petersplatz 4) und in den Innsbrucker Rathausgalerien. In beiden Geschäften betrieb das Unternehmen bisher Stores der Marke Gant. Franchisenehmerin Marie-Béatrice Fröhlich: »Napapijri entwickelt sich extrem dynamisch, wir sind von der Marke absolut begeistert.« Das Geschäft in Innsbruck eröffnet bereits am 7. Februar, jenes in Wien einen Monat später. In beiden Stores wird es die Kollektionen für Damen, Herren und Kinder geben. Bisher betrieb das zum US-Konzern VF Corporation (u. a. The North Face, JanSport, Eastpak) gehörende Label bereits Monolabel-Stores in Kitzbühel, Salzburg, Sölden und St. Anton. 6 TZ 03 2014 H&M täglich neu D er schwedische Moderiese H&M hat im soeben abgeschlossenen Geschäftsjahr (per 30. November) so schnell expandiert wie noch nie: Die Zahl der Läden wuchs um 356 (netto, also abzüglich Schließungen) auf 3.132. Damit wurde praktisch täglich eine neue Filiale eröffnet. Auch in Österreich gingen wieder vier neue Geschäfte ans Netz – so viele wie schon lange nicht mehr. Neu eröffnet wurden H&M-Stores im Einkaufszentrum Wien Mitte – The Mall und in Fürstenfeld sowie Geschäfte der Zweitmarke COS im Kaufhaus Tyrol in Innsbruck und in der Wiener Neubaugasse. Damit erhöhte sich die Zahl der Shops hierzulande auf 72. Die nächste Eröffnung steht schon vor der Tür: Noch im Frühjahr eröffnet eine Filiale in Tulln. Am rasantesten wird aber in China (+71 Stores) und den USA (+36) expandiert. Im neuen Jahr soll sich die Schlagzahl noch etwas erhöhen: In Summe sind 375 Neueröffnungen (netto) geplant. Besonders freut sich CEO Karl-Johan Persson über das »fantastische Echo«, auf das die neue, höherpreisige Konzernmarke & Other Stories gestoßen ist. Mit dieser Linie soll ebenso weiter expandiert werden wie mit den anderen zur Gruppe gehörenden Konzepten COS, Monki, Weekday und Cheap Monday. Die Konzernumsätze stiegen im Geschäftsjahr 2012/13 um 9 % auf 128,6 Mrd. Schwedische Kronen, umgerechnet 14,4 Mrd. €. Flächenbereinigt ging sich gerade ein Pari aus. Der Gewinn stieg nur geringfügig um 1,7 % auf 1,9 Mrd. €, wobei H&M hier eine Steuersenkung in Schweden zugute kam. Obwohl die Umsatzrendite mit 17,2 % immer noch auf einem beeindruckenden Niveau liegt, ist bei dieser Kennzahl seit Jahren ein klarer Abwärtstrend erkennbar: 2012 lag die Rendite noch bei 18,0 %, 2010 sogar bei 22,7 %. CEO Persson verweist in diesem Zusammenhang auf große Investitionen in die Zukunft, etwa auf die Entwicklung der Marke & Other Stories, aber auch auf Umstellungen in der IT und den Ausbau der Online-Shops. Zur Entwicklung der Onlineumsätze äußert sich H&M nur zurückhaltend. Diese würden »immer wichtiger«, heißt es vielsagend. In Österreich ging es mit den Umsätzen um 2 % nach oben. Mit 450,75 Mio. € netto hat der Marktführer hierzulande ein neues Rekordniveau erreicht. Flächenbereinigte Umsätze und Rentabilitätskennzahlen werden für Einzelmärkte keine veröffentlicht. business news +++ EYBL STEIGERT ONLINE-ANTEIL +++ Der Sporthändler Eybl meldet im Weihnachtsgeschäft einen Umsatzzuwachs um 50 % im eigenen Onlineshop sowie einen Anstieg von 30 % bei den Besuchen. Laut Geschäftsführerin Catrin Aschenwald-Eybl ist man damit »am besten Weg zu einem zweistelligen Umsatzanteil«. Man habe zuletzt sehr vom E-Commerce-Know-how des neuen Haupteigentümers Sports Direct profitiert. +++ AHLERS UNTER DEN ERWARTUNGEN +++ Laut vorläufigen Zahlen liegt der Umsatz der Ahlers-Gruppe für das Geschäftsjahr 2012/13 (per Ende November) um 2,6 % unter dem Vorjahreswert bei 246,7 Mio. €. Auch der Jahresüberschuss erreicht mit 5,6 Mio. € nicht das Vorjahresniveau von 7,3 Mio. €. Für das neue Geschäftsjahr rechnet die Gruppe jedoch »mit einem spürbaren Umsatzwachstum sowie einem verbesserten Ergebnis«. +++ TONI WÄCHST +++ Die Toni Dress Damenmoden GmbH hat mit ihren beiden Kollektionen Toni und Relaxed by Toni 2013 einen Umsatzzuwachs von 4 % erzielt. Der Export wuchs um 4,3 %. Laut Geschäftsführer Enrico Tomassini wurde damit die Neuausrichtung der Marke samt Erhöhung des Modegrades erfolgreich abgeschlossen und vom Markt belohnt. +++ INNSBRUCKER WEST WÄCHST +++ Das Innsbrucker Einkaufszentrum West meldet für das Jahr 2013 ein Umsatzplus von 6 % sowie eine Frequenzsteigerung um 8 %. »Wir konnten weit über 2 Mio. Besucher verzeichnen«, freut sich Centermanager Gernot Jung. Neu im Center sind der Marken elektronik-Diskonter E-tec und das Dienstleistungszentrum Teleplanet, im März eröffnet der Schuhhändler Reno. Outlets an der Grenze mit Plus D as Outlet-Center am Brenner befindet sich nach einer schwierigen Anlaufphase im Aufwind. Das Centermanagement meldet nun das siebte Quartal in Folge ein zweistelliges Umsatzwachstum. Im Durchschnitt sei der Umsatz in diesem Zeitraum jeweils um 19 % gewachsen. 2013 lag der Gesamt umsatz »deutlich über 30 Mio. €«. Die Zahl der Besucher konnte innerhalb von zwei Jahren von 1,07 Mio. (2011) auf knapp 1,5 Mio. Besucher (2013) gesteigert werden. 10 % der 15.000 m2 Geschäftsfläche stehen noch frei. Auch das Freeport Fashion Outlet am Grenzübergang Kleinhaugsdorf meldet ein Umsatzplus, das jedoch nicht konkretisiert wird. Die Frequenz sei 2013 um 5,5 % gestiegen, heißt es in einer Mitteilung. Im Vorjahr wurden elf neue Geschäfte eröffnet, darunter Lacoste und Aftershock London. 99 % des Centers sind nun vermietet. 50 % des Umsatzes des Outlet-Centers, das auch sonntags geöffnet hat, werden an den Wochenenden eingespielt. Das Center hat im Vorjahr sein zehnjähriges Bestehen gefeiert. Im Zuge der Jubiläumsaktivitäten wurde am 21. September auch der größte Besucheransturm der Geschichte verzeichnet. Für 2014 ist ein Umsatzplus von 6 bis 8 % geplant. SCN wieder verkauft © SCN short cuts D as Wiener Shopping Center Nord (SCN) hat einen neuen Eigentümer. Der australische Immobilieninvestor APN Property Group hat die 36.000 m2 große Handelsimmobilie an das ebenfalls auf Immobilien spezialisierte britische Investment-Unternehmen Tristan Capital Partners (TCP) verkauft. Der Kaufpreis liegt bei 75 Mio. €. TCP plant, das derzeit fünftgrößte Einkaufszentrum Wiens »zu adaptieren und einer Renovierung zu unterziehen«, wie es in einer Presseaussendung heißt. Ali Otmar, Investment-Director bei TCP, lobt das SCN als »gut gelegenes und etabliertes Objekt in einem attraktiven Markt«, das sehr gut in die Unternehmensstrategie passe. TCP sieht sich als Experte für Refurbishments und Neupositionierungen, die der Wertsteigerung von Immobilien dienen sollen. Seit September 2012 gehört auch das Einkaufszentrum Shopolis in Wien-Stadlau zur Gruppe. Derzeit stehen 15 % des SCN leer, Ankermieter sind Merkur, H&M und ein Multiplex-Kino. In den letzten Jahren hat die K onkurrenz im Umkreis stark aufgerüstet: Das Donau Zentrum wurde erweitert, das G3 in Gerasdorf neu aus dem Boden gestampft, und auch die Millennium City hat im Konkurrenzkampf um die Jugendlichen die Nase vorn. Erfolgreich handeln mit den Spezialisten für Kassen- und Warenwirtschaftslösungen Unsere Messehighlights: Mobile Lösungen l Multi-Channel-Lösungen l RFID l Das höltl-Team erwartet Sie in: +43 (0) 664 455 91 98 | www.hoeltl.com Halle 6 Stand B45 testklub Ziel verpasst Der Modehandel hat auch das Jahr 2013 mit einem kleinen Umsatzminus abgeschlossen. Es ist das dritte Minusjahr in Folge. U Weniger Ausgaben, mehr Angebot. Für Branchensprecherin Jutta Pemsel, Geschäftsführerin und Eigentümerin der Kaufstraße Pemsel GmbH, sind die Gründe für das schwache Abschneiden klar: Da sind einmal die steigenden Ausgaben für Wohnen, Mobilität und Kommunikation, die das Budget des Handels anknabbern. Dann das Flächenwachstum der letzten Jahrzehnte, das nun voll zu Buche schlage. »Weniger Ausgaben pro Haushalt verteilen sich auf immer mehr Anbieter«, meint Pemsel. Die logische Folge des massiven Überangebots sei ein stetiger Verfall der Preise. Dazu komme noch die nächste gravierende Strukturveränderung im Handel: der Siegeszug des E-Commerce. »In Anbetracht dessen haben wir uns gar nicht so schlecht geschlagen. In diesem Haifischbecken ein Plus zu machen, wäre eine Kunst«, so Pemsel. Erst ganz zum Schluss und ganz vorsichtig traut sich die Bundes gremialobfrau des Texilhandels dann doch noch, einen weiteren Faktor anzu sprechen: das Wetter. »Mir hängt das Wetter als Ausrede ja auch schon beim Erstes Quartal war nicht aufzuholen Hals raus. Aber wenn erst Ende Jänner der Winter kommt, wenn wir das Geschäft schon auf Sommer umstellen, ist das natürlich nicht hilf reich.« All das Gesagte lässt sich auch in den Zahlen ablesen: Die Kundenfrequenz ist 2013 um 1,8 % zurück gegangen. Die Zahl der verkauften Stück pro Bon blieb gleich, die Preise konnten mit +0,8 % nur weit unter der Inflationsrate (2,0 %) gesteigert werden. In der Konsequenz schnitten alle Geschäftstypen schlechter ab als im Vorjahr: Bei Geschäften in Einkaufszentren fiel das Umsatzminus mit −0,7 % geringfügig kleiner aus als in den Stadtzentren und Einkaufsstraßen (−1,3 %), während die sonstigen Lagen mit −1,0 % dazwischen liegen. Ganz ähnlich auch die Umsatz statistik in den unterschiedlichen Regionen des Landes (Osten und Westen: −0,9 %, Süden: −2,0 %). Und auch nach Vertriebsformen gibt es keinen Ausrei ßer nach oben: Filialisten schlossen mit −1,5 % ab, Franchisenehmer mit −1,0 % und selbstständige Einzelhändler mit −0,7 %. Großunternehmen mit mehr als 4 Mio. € Jahresumsatz sind ebenso im Minus (−1,7 %) wie kleine (unter 1 Mio. € Umsatz: −0,5 %) oder mittelgroße (1 bis 4 Mio. € Umsatz: −0,4 %) Modehändler. © picturedesk nd wieder ein Jahr, das die Erwartungen nicht erfüllt hat. Laut WKO und KMU Forschung Austria sind die Umsätze im stationären Beklei dungshandel 2013 nominell um 1,1 % zurückgegangen. Inflations bereinigt bedeutet das einen Verkaufsrückgang um 1,9 %. Es ist bereits das dritte Jahr mit Umsatzschwund in Folge: Schon 2012 war das Umsatzniveau um 0,8 % gesunken, das Jahr davor belief sich der nominelle Rückgang auf 1,4 %. Damit ist die Branche nominell nun wieder ziemlich genau auf dem Umsatzniveau des Jahres 2009 gelandet (siehe Grafik S. 9 unten). Dabei hatten 2013 so gut wie alle Handelsbereiche mit einer schwachen Konsumentennachfrage zu kämpfen. Einzig beim täglichen Bedarf wurde nicht gespart: Der Kosmetik-/Drogeriewarenhandel (+3,5 %) und der Lebensmittel handel (+3,1 %) sind die einzigen Branchen, die ein nennenswertes Plus ein fahren konnten (siehe Grafik S. 9 Mitte links). Nur diesen beiden sehr umsatz starken Bereichen ist es zu verdanken, dass über alle Handelszweige hinweg die Erträge nominell um 1,0 % wachsen konnten. Real war aber auch hier ein kleiner Rückgang um 0,9 % zu verschmerzen. 2013 2012 NomiNelle UmsatzveräNderUNg gegeNüber dem vorjahresmoNat iN ProzeNt +12,2 12 8 4 +3,1 +1,7 +1,0 –0,7 +0,7 –4 +5,5 +4,2 +4,2 +0,4 –2,1 – 4,4 –4,3 –7,9 -– 8 –3,7 – 0,7 +0,2 –2,6 –3,5 –3,5 –0,8 –3,0 –7,2 –7,3 – 12 Jänner Februar März April Mai Juni Juli August Grafik: Textil Zeitung, Quelle: KMU Forschung Austria 8 TZ 03 2014 September Oktober November Dezember testklub Lösungsansätze: Mehr Profil, mehr Trends. »Mit der Kundenfrequenz kämpft jeder«, weiß auch ModeRing-Geschäftsführerin Susanne Regele. »Viele Händler denken deshalb über eine Preisrundung nach oben nach, um mit weniger Kunden den Umsatz zu halten.« Dem Fachhandel rät sie, abermals stärker an einer eigenen Handschrift zu arbeiten, sich auf das Besondere zu stürzen. Regeles Vorbild ist dabei Vivienne Westwood. Die britische Modeschöpferin predigt ihren Kunden schon seit Jahren: »Kaufen Sie nicht so viel, am besten gar nichts! Aber wenn Sie schon Kleidung kaufen, dann etwas von mir!« – »Das ist es«, meint Regele: »Die Kunden haben ja schon genug, und man wird überall von noch mehr Ware erschlagen. Darum muss sich jeder Händler überlegen, warum die Kunden gerade bei ihm kaufen sollen. Wir haben die Verpflichtung, den Konsumenten das ihnen genau entsprechende Angebot zu machen, die besten Teile auszuwählen.« Geht es nach Regele, hat auch der demografische Wandel noch zu wenig Niederschlag im Modehandel gefunden: »Ich selbst bin ja ein Kind der Baby-Boomer-Generation, die heute über vergleichsweise viel Geld verfügt. Aufgrund meines Alters und meiner Figur müsste ich eigentlich schon in der Klassikabteilung kaufen – aber das werde ich auch mit 100 Jahren nicht tun«, lacht Regele. »Ich werde meine Jeans und meine Turnschuhe nicht Gegessen wird immer UmsatzveräNderUNg NomiNell, 2013 im vergleich zUm vorjahr – Nach braNcheN iN ProzeNt Handel mit Kosmetika +3,5% Lebensmittelhandel +3,1% Stationärer Einzelhandel gesamt Papier- und Buchhandel –0,1% – 0,7% Es gibt auch Gewinner UmsatzveräNderUNg NomiNell, 2013 im vergleich zUm vorjahr – modegeschäfte iN ProzeNt +10 Prozent und mehr 19 +1,0% bis +10 Prozent Schuhhandel Möbelhandel –1,1% Bekleidungshandel 20 –1,6% Spielwarenhandel –1,6% Bau- und Heimwerkerbedarf –2 –1 3 2 2 –1,1 –1 –1,9 1 NomiNelle UmsatzveräNderUNg gegeNüber deN vorjahreN iN ProzeNt 4 –2 Bekleidungseinzelhandel Stationärer Einzelhandel gesamt +3,9 +2,6 3 +1,4 2 +0,8 +0,4 1 + –0 –1,1 –2 –3 1 Prozent nominell real Durchschnitt Die Branche ist an Minus-Jahre gewöhnt –1 bis –10 Prozent 27 8 keine Veränderung Elektro- und Fotohandel –3 –10 Prozent und mehr 26 +0,2% Sportartikelhandel –1,0% –2,6% ablegen!« Für diese durchaus anspruchsvolle Kundengruppe biete der Handel zu wenig Führung an. »Die neuen Alten tragen Biker-Style. Dafür gibt es auch Lieferanten, man muss sie nur suchen.« Eine Verschiebung in der Sortimentsstruktur lässt sich auch aus den ModeRingZahlen herauslesen: Die Klassik verliert deutlich, Modern Woman verliert ebenfalls, aber etwas weniger, während vertikale Lieferanten noch einmal ordentlich zulegen. Der Rückgang der Klassik betrifft in erster Linie die über distribuierte Gerry-Weber-Gruppe, während Alternativen wie Frank Walder oder Monari sowie Produktspezialisten wie Brax etwas profitieren. Im Segment Modern Woman heißen die großen Aufsteiger bei ModeRing More & More und Milestone, und bei den Vertikalen können sich besonders Cecil und vor allem Tom Tailor noch einmal von ohnehin schon hohem Niveau aus steigern. Große Wachstumsraten gibt es auch bei den Premiumanbietern Marc Cain und Boss Orange, während auch in diesem Bereich weniger profilierte oder zu stark Business-lastige Anbieter abgestraft werden. Und im Bereich Young Fashion? »Bestseller ist einfach Spitze«, berichtet Regele. »Die ganze Gruppe macht super Arbeit.« Explodiert ist im Vorjahr Rich & Royal, während Scotch & Soda bereits wieder rückläufig ist. Mf –0,1 +2,4 +1,8 +1,5 +2,7 +1,1 +1,0 + –0 –0,7 –0,8 –1,1 –1,4 –1,9 –3,1 +1,2 +1,3 –2,8 –4 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Grafik: Textil Zeitung, Quelle: KMU Forschung Austria TZ 03 2014 9 handel Citys in Mode Zu Unrecht totgesagt: Viele Innenstädte Österreichs funktionieren hervorragend, Modehändler sind die wichtigsten Frequenzbringer. Zu den Sorgenkindern zählen Klagenfurt, Villach und Wels. W er sich für Einkaufszentren interessiert, findet jede Menge Zahlen und Statistiken. Schon seit Jahrzehnten berichten Beratungs institute und Immobilienunternehmen regelmäßig über alle Neueröffnungen, zuletzt immer öfter auch über Schließungen. Professionelle Einkaufszentrenbetreiber stellen Mieterlisten zur Verfügung und geben Auskunft über aktuelle Entwicklungen. Wie sich die Verkaufsfläche und der Mietermix in Österreichs Innenstädten entwickeln, blieb hingegen bisher vergleichsweise unterbelichtet. Nun hat das Badener Beratungsinstitut Standort + Markt erstmals die Handelsstruktur von 15 der größten Städte Österreichs erhoben und veröffentlicht. Fast 6.000 Shops mit einer Geschäfts fläche von über 1 Mio. m² wurden im Laufe des Sommers 2013 begangen und kartografiert – mit durchaus interessanten Ergebnissen. Ausgewählt wurden die neun Landeshauptstädte und zusätzlich die wichtigen Einkaufsstädte Baden, Dornbirn, Steyr, Villach, Wels und Wiener Neustadt. In Wien wurden die zwei größten Handelszonen, also das »Goldene U« (Kärntner Straße, Graben, Kohlmarkt) und die Mariahilfer Straße, getrennt erfasst und ausgewertet. Somit umfasst die Statistik in Summe 16 innerstädtische Einkaufsgebiete. Betrachtet wurden nur die Kerneinkaufsbereiche der Innenstadt, nicht die Streulagen in den Wohngebieten. Kleine Geschäfte, vornehmlich für Touristen, bietet die Salzburger Innenstadt. 10 TZ 03 2014 Mariahilfer Straße klar voran. Die größte Handelszone des Landes ist – wenig überraschend – die Mariahilfer Straße. 812 Shops, Dienstleistungsund Gastronomiebetriebe verteilen sich dort auf 217.300 m². Zum Vergleich: Das ist dreimal so groß wie das größte Einkaufszentrum Wiens, das Donau Zentrum mit 74.400 m², und immer noch deutlich größer als das größte Shoppingcenter des Landes, die SCS mit 173.000 m². Gemessen wurde hier wohlgemerkt nur die »innere« Mariahilfer Straße, also ohne die BahnhofCity Wien West und die außerhalb des Gürtel liegenden Flächen wie jene des Megastores von Sport Eybl. An zweiter Stelle hinter der Mariahilfer Straße folgt mit deutlichem Respekt abstand nicht die zweitgrößte Stadt Österreichs, sondern die drittgrößte: Die Innenstadt von Linz ist mit 669 Lokalen und 126.700 m² Fläche deutlich größer als jene von Graz. Obwohl die steirische Landeshauptstadt um 75.000 Ein wohner mehr zählt als die oberösterreichische, beherbergt ihre Innenstadt nur 403 Läden bzw. 110.600 m² Geschäftsfläche. Nach Quadratmetern gerechnet belegt Innsbruck Platz vier der Rangliste (107.500 m²). Überraschenderweise gibt es dort aber mit 677 Shops sogar noch mehr Geschäfte als in Linz. »Dafür sind die teils deutlich kleineren Shops im mittelalterlichen Stadtkern verantwortlich«, erklärt Studienautor Roman Schwarzenecker, »während es in der Linzer Innenstadt viele größere FlagshipStores gibt.« Die kleinsten Shops unter allen Landeshauptstädten (durch schnittlich 101 m²) hat übrigens die Innenstadt von Salzburg – ebenfalls bedingt durch die Vorgaben der mittelalterlichen Baustruktur und des Denkmalschutzes. Darum liegt die viertgrößte Stadt Österreichs gemessen an “NYDJ” and its icon logo are registered trademarks of NYDJ Apparel, LLC. All rights reserved. Copyright 2014. N YDJ. EU NYDJ AUSTRIA EHAG MOD EVERTRIEB GM BH VIENN A +4 3 (01) 7969700 INFO @ NYDJ. EU the one, the only THE ORIG INA L SLIM M IN G F IT handel Villach zeichnet sich durch die höchste Leerstandsrate aller untersuchten Citys aus. Der zweitgrößte innerstädtische Geschäftsbereich Österreichs: die Linzer Landstraße. Die zehn größten Innenstädte STADT SHOP-ANZAHL GESCHÄFTSFLÄCHE (M²) LEERSTAND (%) Wien (Mariahilfer Straße)812 217.300 2,3 Linz 126.700 2,7 669 Graz 403 110.600 1,0 Innsbruck 677 107.500 2,5 Klagenfurt 542 92.200 7,7 Wien (Goldenes U)261 71.800 1,8 Salzburg 61.900 2,6 610 Villach 338 42.400 8,7 St. Pölten Wels 209 280 40.000 39.100 4,3 8,2 Städte mit zu wenig Verkaufsfläche? Alle reden schon seit Jahren vom Flächenwahn – und dann gibt es Städte mit zu wenig Verkaufsfläche? Fast scheint es so. Steyr etwa gehört in diese Kategorie. Die zwölftgrößte Stadt Österreichs bietet in ihrer Innenstadt lediglich eine Geschäftsfläche von 13.300 m² und liegt damit ganz am Ende der Rangliste. Zum Vergleich: Das nahezu gleich große Wiener Neustadt hat mit 25.200 m² fast doppelt so viel Fläche in der Innenstadt, gar nicht zu reden von den Einkaufszentren. Auch bei der Geschäftsfläche pro Kopf ist Steyr mit nur 0,35 m² das absolute Schlusslicht der Statistik, noch hinter Salzburg. Vom neuen Einkaufszentrum am ehemaligen Kasernenareal, das im November nach jahrelangem Hickhack 12 TZ 03 2014 Eine sichere Bank: das »Goldene U« in Wien Alle Bilder © picturedesk der Shopfläche nur an sechster Stelle (61.900 m²). Salzburg ist damit auch jene Landeshauptstadt mit der geringsten Innenstadt-Verkaufsfläche pro Einwohner (0,41 m²). Berücksichtigt man dabei zusätzlich, dass sich viele der Innenstadtgeschäfte ausschließlich an Touristen richten, ist es nicht mehr so verwunderlich, dass die Salzach-Stadt mit dem Europark über das umsatzstärkste Einkaufszentrum Österreichs verfügt. Salzburg ist übrigens auch die einzige Großstadt des Landes (über 100.000 Einwohner), in deren Stadtkern sich kein einziges Einkaufszentrum befindet. Eine klare Strukturschwäche und ein Wettbewerbsnachteil der Salzburger Innenstadt, konstatiert Roman Schwarzenecker: »Üblicherweise gibt es nur in Shopping-Malls so große Flächen, wie sie die großen Verbrauchermärkte oder Elektrohändler brauchen.« Die Mariahilfer Straße profitiert z. B. als Ganzes von den Ankermietern Merkur und Saturn, die beide im Gerngross untergebracht sind. In Innsbruck erfüllt diese Funktion das Kaufhaus Tyrol (mit MPreis, Saturn und Peek & Cloppenburg), während die Linzer Innenstadt gleich vier integrierte Einkaufszentren beherbergt, »was den Handelsstandort Innenstadt enorm aufwertet«, so der Standortexperte. Wer jedoch in Salzburg einen großflächigen Anbieter dieser Art sucht, muss ins Einkaufszentrum ausweichen. AIRE DE BARDENAS SPAIN Innenstadtkaiser Palmers. Der Branchenmix ist in den untersuchten Citys deutlich modelastiger als in den Einkaufszentren: 40 % aller Verkaufsflächen entfallen auf Bekleidung, Wäsche und Schuhe, während es im Shoppingcenter nur 30 % sind. Dafür ist das Angebot an täglichen Bedarfsgütern (also Lebensmitteln und Drogeriewaren) in den Städten deutlich überschaubarer (9 % im Vergleich zu 18 % im Shoppingcenter). »Dies liegt primär im hohen Flächen erfordernis der Kurzfristbedarfsanbieter begründet: Ein großer Verbrauchermarkt findet in einer Innenstadt kaum eine geeignete Fläche«, erklärt Standortberater Schwarzenecker. Ähnliches gilt für Elektrofachmärkte, die ebenfalls deutlich seltener in den Fußgängerzonen zu finden sind. Womit die Innenstädte abgesehen von Mode noch stärker punkten als die Einkaufszentren, sind die sogenannten »handelsbegleitenden Angebote«, also Dienstleister (wie Friseure, Kosmetiksalons, Reisebüros, Fotografen …), Gastronomie und Freizeiteinrichtungen (wie Kinos oder Fitnesscenter). Wobei in diesem Bereich auch Gefahren lauern: Nette Cafés und Eissalons können durchaus eine Bereicherung für eine Fußgängerzone darstellen. »Wird aber eine Boutique zugesperrt und eröffnet stattdessen ein Kebap-Stand, ist das ein Alarmzeichen«, sagt Schwarzenecker. Und welche Unternehmen sind nun die wichtigsten Mieter in den Innen städten? Betrachtet man die großen Filialisten und Franchisesysteme, liegt ein Textilanbieter ganz vorne. Ein traditioneller, heimischer: Palmers ist in den 16 untersuchten Einkaufsbereichen gleich 35 Mal vertreten, teils mit eigenen Filialen, teils durch Franchisenehmer. Dahinter folgen die Drogerie- bzw. Lebensmittelhändler Bipa (32), Billa (29), Dm (28) und Marionnaud (24). Erst mit einigem Abstand folgt wieder ein Modegeschäft, und wieder ist es eine Wäschemarke: Triumph mit 20 Geschäften. Der erste Oberbekleidungs anbieter im Ranking ist Benetton mit 18 Standorten. »Diese Erhebung soll ein Startschuss sein«, so Hannes Lindner, Geschäfts führer von Standort + Markt. »Wir wollen die Zahlen künftig jährlich aktualisieren, um Entwicklungen sichtbar zu machen.« Schon nächstes Jahr soll die Studie außerdem um rund fünf Städte sowie weitere Haupteinkaufsstraßen in Wien ausgeweitet werden. MF Continue the journey at Napapijri.com endlich genehmigt wurde, sollte die Einkaufsstadt demnach profitieren können. Bezogen auf die Einwohnerzahl die Nase ganz weit vorne hat hingegen Eisenstadt. Mit 1,07 m² ist die kleinste Landeshauptstadt (mit 13.400 Einwohnern erst auf Platz 43 der größten Städte Österreichs) die einzige Stadt, in der jeder Einwohner mehr als einen Quadratmeter Geschäftsfläche in der Innenstadt zur Verfügung hat. Nahe kommt diesem Wert nur Klagenfurt mit 0,97 m²/Einwohner. Der große Unterschied: In der City von Eisenstadt sind praktisch alle Geschäftsflächen vermietet. Die Leerstandsquote liegt bei bescheidenen 1,4 %, die Stadt scheint somit als Einkaufsstadt hervorragend zu funktionieren. In der schönen Innenstadt von Klagenfurt tun sich hingegen bedrohliche Lücken auf: Hier liegt der Leerstand bei 7,7 % – ein lautes Alarmsignal. Am größten sind die Leerstandsprobleme jedoch in zwei anderen Städten, die beide knapp 60.000 Einwohner zählen: in Wels mit einer Leerstandsquote von 8,2 % und in Villach, wo in der Innenstadt sogar 8,7 % der Geschäftsflächen leer stehen. »Hier fällt auf, dass alle diese Städte über ein großes Angebot an Einkaufszentren verfügen«, analysiert Schwarzenecker. Doch zurück von den Sorgenkindern zu den Musterschülern: Kaum mit Leerständen zu kämpfen haben Hausbesitzer und Handel in Wiener Neustadt (0,8 %), Graz (1,0 %) und in der Wiener City (1,8 %). »Erfahrungsgemäß sind Werte bis etwa 1,5 % de facto als kein Leerstand anzusehen, da Shops ja auch generalüberholt werden müssen oder manchmal, etwa nach Konkursen, nur ganz kurz leer stehen«, erklärt der Studienautor. Generell ist die Leerstandsquote in den 16 untersuchten City-Bereichen übrigens vergleichsweise niedrig: Ein Schnitt von 3,3 % über alle Städte hinweg ist ein durchaus erfreulicher Wert. Betrachtet man nur die A-Lagen der untersuchten Einkaufs bereiche, liegt der Leerstand sogar nur bei 1,9 %. Zum Vergleich: In den österreichischen Einkaufszentren liegt der Wert aktuell bei 3,7 %. messe Bussi, Berlin! © Picturedesk In keiner anderen sogenannten Modestadt wird so viel geküsst wie in Berlin. Zwischen Bloggern und Journalisten erkämpfen sich Händler und Einkäufer ihren Platz. Denn längst herrscht hier Fashion-Normalität. 14 TZ 03 2014 MARC CAIN © SCHUMACHER © Picturedesk messe P MICHAEL MICHALSKY alazzo Italia, Unter den Linden 10: Einst beherbergte er das vornehme Hotel de Rome, nach dem Krieg hauchte die Mailänder Messe dem edlen Palais an der Ecke zur Charlottenstraße neues Leben ein. Jetzt wird es ab und zu als Eventlocation genützt, diesmal von der deutschen Desigerin Leyla Piedayesh. Sie hält sich selbst an ihr Motto »Werdet wild und tut was Schönes« und zeigt ihre wirkliche innovative Kollektion in und mit italienischer Grandezza. Mercedes-Benz Fashion Week, die erste im Jahr 2014 – und halb Berlin ist auf den Beinen Richtung Mode. Plötzlich sind renommierte Zeitungen »zu Besuch bei Guido Maria Kretschmer«. Von einem Tag auf den anderen werden kleine lokale Labels vor den Vorhang geholt und die erstaunte Leserschaft über die Vorteile von Slow Fashion informiert. Im Netz herrscht schon Tage zuvor helle Aufregung, um nur ja kein Event am Abenteuerspielplatz Mode zu verpassen. Gut, Boris Beckers Vertrag mit dem Großsponsor und Namensgeber Mercedes-Benz lief abrupt aus, außerdem lässt Becker ausrichten, er habe jetzt einen (richtigen) Job und sei daher unabkömmlich. Und auch sonst lässt die Promi-Dichte zu wünschen übrig, wie der Berliner Boulevard fast trotzig bemerkt. Wen, bitte, soll man denn da ins Blatt rücken, wenn die Tochter von Mick Jagger und die ExFreundin von Hugh Grant schon die Speerspitze der Hautevolee darstellen? Es ist viel in den letzten Jahren fotografiert worden in Berlin, mehr am roten Teppich als später in der Show. Nahezu zwanghaft wollte sich Berlin einreihen in die wahren Modestädte der Welt und solange Hugo Boss und Escada große Shows mit gekauften Promis abzogen, spürte man einen Hauch von Internationalität. Aber Hugo Boss braucht Berlin nicht mehr und Berlin nicht Escada. Also greift man zurück auf C- und D-Prominenz aus der deutschen TV-Landschaft. SCHUMACHER © Picturedesk Auch im Dschungelcamp der Mode greift man also auf Menschen zurück, deren mediale Bekanntheit schon ein paar Jährchen zurückliegt oder so noch gar nicht bestand. Dass die deutschen Schwestern Alice und Ellen Kessler als Zwillingspärchen mal groß rauskamen, wird man den meisten Bloggern schon erklären müssen. Die beiden Damen liefen im Hotel Adlon für das InsiderLabel Sava Nald – und ernteten dafür vom Berliner Tagesspiegel die Schlagzeile »Prominent ignoriert«. Ein paar Promis kamen dann doch, durchs Gemenge schoben sich Star-Friseure (z. B. Udo Walz), Schauspielerinnen (z. B. Sonja Kirchberger oder Bettina Zimmermann), Sängerinnen (z. B. Maite Kelly) oder Produzentinnen (z. B. Minu Barati, einem größeren Publikum als Ehefrau der deutschen Politlegende Joschka Fischer bekannt). Aber wozu braucht diese Veranstaltung eigentlich Stars? Sind das nicht ohnehin die modeaffinen Zuseher(innen), deren Outfits zum Teil progressiver erscheinen als das, was am Laufsteg gezeigt wird? Gilt nicht, sagten Einkäufer und Händler, die sich zwischen dem echten Business, also zwischen Premium, Bread & Butter und Panorama, die eine oder andere Schau gönnten. Neue Looks, ein deutlich sichtbarer Wandel der Silhouetten, viele neue Ideen: So innovativ wie für Herbst/Winter 2014/15 war deutsche Mode schon lange nicht mehr. 14 Mal machte die Mode jetzt halt in Berlin – und man muss sagen: Zwischen einigen TZ 03 2014 15 © KILIAN KERNER Hart und zart bei Marc Cain: Fake Fur und Spitze, perfekt! Kleines Beiges mit Effekten von Kilian Kerner 16 TZ 03 2014 Dorothee Schumacher ist und bleibt eine Meisterin der Kontraste. Der neue Luxus-Grunge kommt der Mannheimerin extrem entgehen. Ein kastiges Felloberteil mit fluffigen Pelzärmeln, dazu ein leicht schwingender Rock, eine zarte Chiffonbluse unter einem Grobstrickrolli mit 3/4-Arm, neue O-Shape-Mäntel mit extrem hohen Stehkragen – und eine geradezu atemberaubende Gruppe von kleinen und großen Schwarzen: Allein dafür lohnt sich der Ausflug ins Zelt hinter dem Brandenburger Tor. In Schwarz-Weiß erscheint die neue Marc-Cain-Welt für Herbst/Winter 2014/15. Wie kaum eine andere Marke versteht es der Strickspezialist, sich Saison für Saison neu zu erfinden. Das Hahnentritt-Minikleid ist mengen fähig, das Ledergilet zum Volantrock würde auch in jede junge, expressive Kollektion passen. Der Ledermantel mit Federn hat schon jetzt das Zeug zum Key-Teil. Die langen, schwarzen Spitzenkleider überraschen – vor allem, weil sie deutlich teurer aussehen, als sie sind. Auch beim Berliner Hersteller Blacky Dress vollzog sich ein deutlich sichtbarer Wandel: Sanfte Farben (Nude, Grau, Eisblau) und scharfe Schnitte machten den Verzicht auf Deko stimmig und glaubwürdig. Nur sehr vereinzelt setzen die Berliner Prints ein, was zieht, sind Klarheit und Stringenz. Das Münchner Label Laurèl hält Berlin seit vielen Jahren die Treue – und verfügt dort offenbar über eine große Fangemeinde. Die feminine Handschrift erkennt man nach wie vor, aber auch hier bleibt man eher geradlinig – und gerade in der Aussage. Zarter, feinmaschiger Strick, schwingende Wollröcke, knappe NeoprenOberteile und kesse (Leder-)Shorts, aber auch ein Spiel mit Längen und Lagen erzeugt ein innovatives Warenbild. Bei Kaviar Gauche erfreut man sich an transparenten Blusen, vielen Smoking-Anleihen und schwingenden Federkleidern, viele fließende Teile erweisen sich als durchaus alltagstauglich. Und bei Lala Berlin jubelt die Blogger-Szene über schmale Kleider mit transparenten Blockstreifen, bodenlange Wollmäntel, effektvoll bedruckte Overzised-Strickteile und neue »Hosenanzüge«, bestehend aus lässigen Jogging-Pants und Sweatern, fantasievoll geprintet. Die Mercedes-Benz Fashion Week ist kein Experimentierfeld mehr, die Modebranche will nicht mehr nur spielen in der Spree-Stadt – sondern sehen, wie sie die nächste Saison er- und überlebt. Die Bread & Butter war einmal das Zugpferd in Berlin – und ist es wohl immer noch. Auch wenn einige große Anbieter fehlen und allzu viel über die geplanten Publikumstage im kommenden Sommer diskutiert wurde: Berlin braucht Karl-Heinz Müller, umgekehrt trifft das wohl nicht mehr zu. Die Panorama, immer noch nahezu unerreichbar weit draußen, hat Stellung bezogen. Obwohl eigentlich Einigkeit darüber herrschte, dass man nach dem Aus der Igedo »so« eine Art von Messe nicht mehr brauchte, erfreut sich der Handel über eine Plattform der Mitte, in der man über Konzepte und Ware spricht – und niemand den Orderblock zückt. Klar: Wo niemand über Limits diskutiert und nicht beinhart geschrieben wird, herrscht gute Stimmung. Die Diskussionen über maue Abverkäufe oder gekürzte Limits verschieben sich dann eben auf die lokalen Showrooms. Wie auch immer: Panorama-Macher Jörg Wichmann gilt als »der« © DAWID TOMASZEWSKI wenigen progressiven Labels hat (zumindest im Schauen-Zelt) der Mainstream Einzug gehalten. Schumacher und Marc Cain stehen seit vielen Jahren für die Erfolgsstory des deutschen Premiums (das an a nderer Stellen enorme Einbußen hat hinnehmen müssen), Laurèl oder Blacky Dress sind erfolgreiche (Export-)Kollektionen, Guido Maria Kretschmer, Lala Berlin oder Kilian Kerner waren schon immer die Lieblinge der Berliner, ohne mengenmäßig relevant zu sein. Gezeigt wurde Tragbares, oftmals ohne Wow-Effekt, aber immerhin mit dem guten Gefühl, dass die Mode nach ziemlichen braven Saisonen ihre Innovationskraft wiederentdeckt hat. Fließend in Grau: die neue Eleganz bei Dawid Tomaszewski © Guido Maria Kretschmer © Marc Cain messe Pailletten und Pelz vom Liebling: Guido Maria Kretschmer 4 1 20 ne i m r e T 08 0 z r ä M . – 10. . t p e S . 6. – 08 Messe Offenbach GmbH Kaiserstr. 108 -112 · D - 63065 Offenbach am Main Fon + 49 69 - 82 97 55 - 0 · Fax + 49 69 - 82 97 55 - 60 www.messe-offenbach.de · info@messe-offenbach.de © Lala Berlin Großes Thema: geschmückter Strick, hier von Riani Effektvoller Strick, farbstark bei Lala Berlin 18 TZ 03 2014 Aber auch andere Teile, die im letzten Winter die High Fashion vorantrieben, etablieren sich in der Mitte des Marktes: Die Bikerweste ist tatsächlich neu und wird gern über Seiden- und Chiffontops getragen. Den leicht schwingenden Rock in Knielänge hat niemand mehr im Schrank hängen – also wird er sich rauf und runter verkaufen. Der Pencil Skirt bleibt, wird aber neu mit riesigen Pullis mit opulenten Kragen oder MegaPonchos wiederbelebt. Den Wandel der Mode erkennt man freilich nicht nur an den Innovationen, sondern auch an dem, was den Winter 2014/15 modisch wohl nicht überlebt. Daune wird weniger, die Schluppenbluse ist schon wieder vorbei, und Kleider, vor allem einfache Etuis oder ungeschmückte Strickkleider, sieht man kaum mehr. Dafür wurden weite Hosen gestärkt, asymmetrische Strickjacken und Cabans mit Strickärmeln. Blazer? Kaum gesehen. Komplett-Outfits? Ja, aber so, dass niemand sie erkennt. Der Stilbruch, das Aufeinandertreffen von Teilen, die auf den ersten Blick nicht zusammenpassen, hat sich zur modischen Selbstverständlichkeit entwickelt. Berlin ist kommerzieller und damit für den Modehandel brauchbarer geworden. Die große Party, die Showbühne für all jene, »die was mit Mode zu tun haben«, ist einer professionellen Einkäuferplattform auf vielen Ebenen gewichen. Damit gilt der alte Spruch, wonach in Berlin gefeiert und in Düsseldorf gearbeitet wird, auch nicht mehr. In Düsseldorf reagiert man zwei Wochen nach der 14. Berliner Fashion Week folgerichtig: Gleich an zwei Abenden feierte sich die Branche, eine (tolle) Schau erzielte auch mediales Interesse. Am Konkurrenzkampf der beiden Städte waren Händler und Einkäufer ohnehin noch nie interessiert. Das Rennen macht, wer die bessere Leistung, das bessere Produkt abrufen kann. Und wie sagte es ein Aussteller in einem eher nicht so toll frequentierten Showroom in der Halle 30: »Uns bleiben immer noch die Russen.« Eben! BM © SCHUMACHER ufsteiger in der Berliner Messeszene. Mit den neuen Konzepten »L’Hotel« A und »The Mall« expandiert er intelligent in Richtung Franchisekonzepte (zurzeit ja eher ein schwieriges Thema) und kleinere Labels, denn: »Wir haben uns für rund 40 kleinere Labels eine Art Hotelhalle ausgedacht. Viele Marken können nicht fünf- oder gar sechsstellige Summen für einen Messeauftritt aufbringen.« Im Gegensatz zu Karl-Heinz Müller bleibt Wichmann verhalten, was die Öffnung der Messe für den Endverbraucher betrifft: »Ich kann mir nicht vorstellen, dass die einfache Öffnung für den Konsumenten reizvoll ist, der ein Produkt sieht, das er in sechs Monaten vielleicht kaufen kann.« Ihrem Erfolgskonzept treu bleibt jedenfalls die Premium: Sie leidet durchaus nicht durch immer mehr Off-Veranstaltungen, sondern platzt förmlich aus allen Nähten. Wer kleinere, aber kommerziell interessante Labels sehen möchte, um sich der Vergleichbarkeit zu entziehen, ist auf der Premium weiterhin gut bedient. Das neue Big-Size-Konzept »Curvy is sexy« fiel in erster Linie durch das Shuttle-Service mit Stretchlimousinen auf (eigentlich kein besonders guter Gag), aber auch hier müssen die Macher zur Kenntnis nehmen, dass die Bereitschaft bei Händlern und Einkäufern, sich neben den großen Messen auch noch ein Dutzend kleinere »reinzuziehen« enden wollend ist. Wer nach Berlin kommt, will Neues sehen, sich inspirieren lassen, schauen, wo die Reise hingeht. Diesen Zweck hat Berlin diesmal durchgängig erfüllt. Große Trends sind und bleiben passé, was zählt und Chancen am POS hat, sind herausragende Einzelteile. Und davon gibt es genügend: Parkas im Bomberjackenstil, schmale Jacken mit Taillengürtel und Schulterbetonung (oftmals in Kombination mit Fellteilen), luxuriöse Sweatshirts, bemalt, bestickt, mit Steinen oder Perlen geschmückt, dazu Lederleggings, überhaupt: Leder in jeder Form. Als Bikerjacke, als O-Mantel, als elegantes Oberteil, als Mini, als lässiges Top. Es sind vor allem innovative Leder- und Strickteile (oder der Mix aus beidem), der die Sortimente gehörig durcheinanderbringt. Eleganz aus dem Tierreich bei Dorothee Schumacher © Blacky Dress © RIANI messe Reduktion auf das Wesent liche bei Blacky Dress © BREAD & BUTTER messe Ver-rückte Welt? W eniger ist mehr – das könnte das geheime Motto der gerade abgelaufenen Bread & Butter gewesen sein. Zum einen wurde weniger Fläche bespielt, denn zwei Hangars standen diesen Jänner leer. Auch das Flugfeld wird nur mehr für den Shuttle-Service genutzt, der den Besuchern die langen Fußwege zwischen den Hallen abnehmen soll. Aber dort war im Winter immer schon weniger los. Der Messeauftritt der dänischen Bestseller-Gruppe, die im letzten Sommer noch einen kompletten Hangar bespielte, war ein einmaliges Gastspiel. Die Dänen zeigten heuer wieder in einer eigenständigen Location. Zum anderen waren es auch abgesehen von Bestseller einmal mehr weniger große Namen, die sich auf der Messe präsentierten. Mit G-Star hat einer der größten Aussteller der letzten Saisonen der Bread & Butter und sogar ganz Berlin den Rücken gekehrt. Auch Superdry und Pepe Jeans waren nicht mehr auf der Urbanwear-Plattform vertreten. Andere wie Adidas wechselten zur Skate-Messe Bright, die heuer wieder an einen neuen Veranstaltungsort in der Brunnenstraße gezogen war. Weniger wurden auch die gigantischen Standbauten, für die die Bread & Butter immer bekannt war. Nur mehr wenige Marken leisten sich den Luxus der enormen Aushängeschilder und stechen aus den Ständen in der Urban Base heraus. Den flächenmäßig wahrscheinlich größten Auftritt legte Scotch & Soda hin, und auch der Bread-&-Butter-Neuling PME Legend von der niederländischen Just-Brands-Gruppe direkt daneben überzeugte marken gerecht mit einem hangarähnlichen Standbau. Die Mustang-Gruppe verdoppelte ihre bisherige Fläche auf mehr als 400 m2 und zeigte neben dem gesamten Mustang-Sortiment auch die Marken Bogner Jeans und Sansibar an einem Ort. Der Haupthangar der Messe, die ehemalige Denim Base, trägt ihrer Umbenennung in Urban Base nun aufgrund des Markenmixes aus Denim- und Streetwear-Labels wirklich Rechnung. Gute Gespräche. Trotz dieser diversen Verkleinerungen hat man auf der Bread & Butter aber nach wie vor ausreichend zu tun, zu schauen, zu reden. Der Tenor der Aussteller, der schon die letzten Veranstaltungen dominierte, ist einmal mehr: Es gibt zwar gefühlt weniger Frequenz, dafür werden die Gespräche immer besser. Das meistbesprochene Thema war Gesprächsthema Nummer eins unter Ausstellern, Besuchern und Presse auf der abermals flächenmäßig geschrumpften Bread & Butter war eindeutig die Öffnung für Endverbraucher. v erständlicherweise die Öffnung der Messe für Endverbraucher, die Chef Karl-Heinz Müller für den nächsten Sommer angekündigt hat. In einer Konferenz am 16. Dezember letzen Jahres stellte er sein Vorhaben vor, seitdem wird es heiß diskutiert. Geplant ist ein »Press & VIP Day« am ersten Messetag, dem 8. Juli 2014, für die Vertreter der Presse und die wichtigsten Einkäufer, gefolgt von zwei »Professional Days«. Tag vier und fünf der Veranstaltung sollen »Public Days« sein, bei denen auch interessierte Endkunden den ehemaligen Flughafen Tempelhof erobern können. Dabei soll aus der Messe aber keine Verkaufsveranstaltung werden – vielmehr sollen sich die Kunden über die Neuigkeiten bei den einzelnen Marken informieren können. Welche Kollektion die Labels dabei zeigen, sei ihnen selbst überlassen, sagt Müller. Ein Tagesticket für die »Public Days« wird 25 € kosten, an den 500 € teuren Tickets für branchennahe Dienstleister für die »Professional Days« wird man festhalten. Die im Vorfeld teils mit Skepsis aufgenommene Endverbraucheröffnung verteidigt Müller: »Einige haben bei der Vorankündigung behauptet: Ich bin verrückt geworden! Ich sage: Der Markt ist ver-rückt! Wir sind mitten in einer tiefgreifenden Veränderung des gesamten Marktes. Die maßgeblichen Impulse für die Modebranche kommen nicht mehr allein von den Marken und Händlern oder der klassischen Presse.« Und daher will er die modeinteressierten Kunden und Blogger mit ins Boot holen. Einhergehend damit wird auch das Portfolio der Bread & Butter erweitert. Waren bisher immer nur vereinzelt Anbieter abseits der Street- und Urbanwear auf der Messe vertreten, sollen künftig auch Aussteller aus dem Bereichen Music & Art, Electronics & Phones, Cars & Bicycles, Living & Design, Food & Drinks und andere mit von der Partie sein. Während man sich innerhalb der Modebranche noch nicht ganz einig ist, was man von der weitgehenden Öffnung der Bread & Butter halten soll, lohnt sich ein Blick über den Tellerrand. Denn die Endkunden – zumindest die Berliner – haben die Messe offenbar schon lange im Visier. Das merkt man, wenn man leise und verschwörerisch von der Hotelrezeptionistin gefragt wird, ob sie sich das Eintrittsbändchen behalten darf, nachdem man sich eine Schere geliehen hat – und ob es vielleicht möglich wäre, dass sie es damit auf die Messe schafft. BN TZ 03 2014 19 messe Berlin bewegt Düsseldorf © platform fashion In Düsseldorf sprach man über Berlin, über die Rolle des Standorts und die abflauende Frequenz. D er erste Eindruck. Eindeutig weniger Frequenz, zumindest was den Trubel auf den Straßen zwischen Double U und Halle 30 oder auf der Kaiserswerther Straße anbelangte. »Alle großen Kunden haben Düsseldorf auch diese Saison besucht, allerdings haben wir festgestellt, dass die generelle Frequenz erneut schwächer geworden ist«, bestätigt auch Enrico Tomassini, Vorstand Weber & Ott AG. Messe-Gewusel geht anders, und nach Rücksprache mit einigen Marken ist klar, warum: Die Besucher sind vorwiegend Terminkunden, die nach konkreter Absprache zur Order kommen. Dazu bräuchte es keine Messe, denn diese Kunden würden so oder so irgendwann vorbeischauen. Ob nun von 31. Jänner bis 3. Februar oder später. Diese Entzerrung des Ordergeschäfts spielt für regionale Vertriebsagenten kaum eine Rolle, da sie sowieso vor Ort sind, ärgerlich und mühsam ist sie allerdings für Firmen und Agenturen, die extra zu den Messetagen anreisen – und dann vergeblich auf neue Kundschaft warten. Denn: Was eindeutig fehlt, ist Laufkundschaft. »Wir vermissen den Messecharakter. Es ist schwierig, wenn das Geschäft nicht an vier fixierten Tagen abwickelbar ist«, meint auch Gerhard Karntner, Inhaber Textil Karntner. In die Gänge des Double U verirren sich kaum Händler, die nicht fixe Termine haben. Ebenso die Situation in den Fashion-Häusern, die zwar mit neuer Fassade inklusive fluoreszierender Punkte glänzen, sonst aber nur noch erahnen lassen, wie es damals war. Damals, als die Taxis noch in Endlosschlange anstanden, um ihre Kunden in den Orderzentren aussteigen zu lassen. »Viele Kunden informieren sich in Berlin und besuchen, wenn sie nach Düsseldorf fahren, nur noch jene Firmen, zu denen in Berlin kein Kontakt stattgefunden hat«, versucht sich Enrico Tomassini, Vorstand Weber & Ott AG, in einer Erklärung des Frequenzrückgangs. Festzuhalten bleibt damit Punkt 1: Die Gewinnung von Neukunden fällt in Düsseldorf zusehends schwerer. 20 TZ 03 2014 Talk-Thema am Rhein sind die Messen an der Spree. Kein Gespräch mit Agenturen, Geschäftsführern oder Designern vergeht, ohne über Berlin gesprochen zu haben. Über die Bread & Butter und die aberwitzige Idee des Herrn Müller, Endverbrauchertage einzurichten, über die Premium und ihre gestärkte Position, die tolle Atmosphäre der Show & Order, die wachsende Bedeutung der Curvy is sexy und natürlich den steilen Aufstieg der Panorama. Gerade die letztgenannte Messe ist für viele der Mainstream-Marken, die in Düsseldorf Showrooms betreiben, interessant. Grundsätzlich ist zu bemerken, dass Berlin nun für die Anbieter des Marktes der Mitte immer spannender, weil zugänglicher wird. Zunächst gab es für sie keinen Grund, an der Spree präsent zu sein, weil weder die geeignete Plattform noch die entsprechenden Händler dafür vor Ort waren. Nun aber gibt es die Panorama – und es gibt immer mehr Händler aus dem mittleren Marktsegment, die (auch aus Österreich) nach Berlin reisen. Zum Kick-off der Saison. Zur Inspiration. Nicht zur Order. Denn Punkt 2: Düsseldorf ist nach wie vor wichtiger Arbeitsplatz und behauptet sich als (Export-)Orderstandort. Was allerdings zur nächsten Auffälligkeit überleitet. Düsseldorf ist zwar anerkannter Orderschauplatz, aber Österreichs Handel hat sich eindeutig messe chen der Showrooms ordern. Hinzu kommen deutsche Händler aus der Region, die Düsseldorf sowieso als Anlaufstelle für ihre Order nützen. Demnach Punkt 3: Österreichs Händler haben sich merklich aus Düsseldorf zurückgezogen. Show me fashion! Dass Düsseldorf eindeutig Arbeits- und nicht Partyhaupstadt im deutschen Messereigen ist, steht fest. Alle wissen das, nur Düsseldorf selbst scheint daran zu knabbern. Eine Reaktion darauf ist dann wohl die »Platform Fashion«, ein zweitägiger Event, der in einer abgeranzten Location (Hallo, Berlin!) sechs Fashion Shows präsentierte. Gegen modisches Enga gement gibt es nichts zu sagen, deshalb Hut ab vor den Veranstaltern des Kollektivs K, dennoch kommt unweigerlich die Frage auf, ob man damit ernsthaft Berlin die Stirn bieten will. Düsseldorf so cool wie Berlin? Niemals! Aber Bewegung in der Modebranche schadet auch am Rhein nicht und somit darf die »Platform Fashion« mit mehr als 3.000 Besuchern an zwei Tagen, sechs Shows und bereits neuen Interessenten fürs nächste Mal als geglückt verbucht werden. Damit zeigt Düsseldorf, dass es nach wie vor Kraft hat, dass die Reserven noch nicht aufgebraucht sind. Auch wenn eigens veranstaltete »Russenabende«, die russische Kunden bei Laune halten sollen, eindeutig zeigen, in welche Richtung sich das Ordergeschäft am Rhein entwickelt. SA zurückgezogen. Viel wichtiger sind für heimische Händler die Standorte Salzburg und München für Ordergeschäfte, während Berlin zum »KollektionenSchauen« und Informieren genützt wird, da zum frühen Termin meist nur 40 % der Kollektionen fertig und damit nicht orderbar sind. Lediglich die Großen der Branche sind nach wie vor unterwegs und so trifft man Einkaufsteams von Kastner & Öhler oder Kleider Bauer vor Ort an. Düsseldorf wurde über die Jahre vor allem für russische Einkäufer zur Fixgröße, die Berlin als zu »trashig« empfinden und deshalb die schicke Rheinmetropole vorziehen. Dementsprechend groß ist während der Messetage der Andrang osteuropäischer und russischer Händler, die in abgeschirmten Berei- w. as ca ri. eu UNVERWECHSELBAR IM DETAIL ww Friedrich Stark, Gartenstrasse 9, 74423 Obersontheim Fon +49 (0)7973-9631-0 © Platform fashion Platform Fashion in der Schraubenfabrik: Der zweitägige Modeevent im Rahmen der Düsseldorfer Messetage brachte sechs Shows, u. a. von Basler (links) und Thomas Rath (ganz links), auf den Laufsteg. © platform fashion © gerry weber Die anwesenden Firmen wollen Düsseldorf aber die Treue halten. Noch herrscht Loyalität vor, nicht zuletzt, weil die Unternehmen viel in ihre größtenteils wirklich sehr schönen Showrooms investiert haben. Gerade für exportstarke Marken wird sich die Frage des Auszugs aus Düsseldorf nicht stellen. Auch nicht für österreichische Firmen, die ein starkes Russland- bzw. Ost europa-Geschäft verzeichnen. Unwichtiger wird die Reise ins Ruhrgebiet vor allem für heimische Vertriebsagenturen, die ihre Termine lieber (und zahl reicher) in ihren Showrooms in Salzburg und Wien erledigen. Die meisten Mainstream-Kollektionen haben sowieso Vertriebsniederlassungen in Salzburg und/oder Wien und die meisten Luxus- und Premiumkollektionen sind zumindest in München vertreten. Und nach München fahren Österreichs Händler sowieso lieber als nach Düsseldorf. Allein aufgrund der geografischen Lage. Es gibt nur eine Handvoll Labels, die ausschließlich in Düsseldorf vertreten sind. Für diese Marken reisen nur jene heimischen Händler an, die es sich leisten können und wollen. CONTACT US: Gustav Kern Tel.: +43 - 699 - 17 07 22 13 Fax: +43 - 732 - 68 25 12 [email protected] sport Winter ohne Schnee ISPO in München. Die Sporthersteller rüsten sich mit citytauglichen Freizeitkollektionen einerseits und hochspezialisierten, hochtechnischen Nischenprodukten andererseits für harte Zeiten. Preisverdächtig. Individualität ist also ein entscheidender Bestandteil des Kollektionsaufbaus. Jene Originalität will auch Falke betonen und stellte auf der ISPO die Skiunterwäsche »Skiing Air Insulation« vor. Der Base-Layer wird in einem speziellen Strickverfahren ausgeführt, das es möglich macht, offene Ventilationszonen zu fertigen. Die Zonen vergrößern sich bei Bewegung und 22 TZ 03 2014 © ISPO © ISPO W enn Bundespräsident Heinz Fischer und Kultdesigner Willy Bogner gleichermaßen aufgeregt sind und am laufenden Band Sportlerhände drücken, dann ist klar, dass Olympische Spiele anstehen. Nicht nur in der Wiener Hofburg bei der Verabschiedung von Österreichs Olympischer Delegation, sondern auch auf der ISPO, der internationalen Sportmesse in München, war Sotschi Gesprächsthema Nummer eins. Bogner kleidet zum wiederholten Mal die deutschen Olympiateilnehmer ein, für Österreichs Mannschaft übernimmt das Schöffel. Während in Wien 130 Athleten und über 200 Betreuern von höchster Ebene Glück gewünscht und darauf hingewiesen wurde, dass Olympische Spiele nicht zum Politikum verkommen dürften, besuchten in München mehr als 80.000 Besucher die Fachmesse, die technische Innovationen und die neuesten Sportkollektionen in den Fokus rückte. Was man von diversen Modemessen nicht mehr gewöhnt ist, funktioniert auf der ISPO hervorragend: Hier wird noch richtig Messe gemacht. Hier geht es wirklich um Produktneuheiten und den Austausch mit dem Handel. 16 (!) Hallen, allesamt gut besucht und ausgebucht. Auch die Handelsriesen Sport 2000 und Intersport bespielten zwei Standflächen. Holger Schwarting, Sport 2000 Österreich, sieht klare Trends im Bereich Wintersport: »Bei vielen Sportlern ist Freiluftsport in der kalten Jahreszeit im Kommen. Die Zuwachszahlen, die wir z. B. bei Laufschuhen oder bei Tourenskiausrüstungen verzeichnen, sprechen eine deutliche Sprache.« Man wolle sich damit weniger von Ski- und Snowboard-Umsätzen abhängig machen und stattdessen mit »Winter-Outdoor« punkten, d. h. mit Sportarten, die im Winter zwar im Freien, aber nicht zwingend am Berg ausgeübt werden müssen. Auf der Messe herrschte der Tenor vor, dass citytaugliche Kollektionslinien gestärkt werden sollten. Dem Handel müssen Alternativen zum Skianzug geboten werden, die der Konsument nicht nur im Schnee, sondern auch in der Stadt tragen kann. Schöffel, Salewa oder Columbia Sportswear machen es vor. Während die Funktionskollektionen nach wie vor sehr farbstark sind, präsentieren sich die modischen Freizeit-Pieces in zeitlosem Navy, Grau, Blau und Schwarz. Wer doch Farbe bringt, unterscheidet bei der Gestaltung der Oberflächen: »Im Sportfunktionsbereich setzen wir auf Ventloft by PrimaLoft, im Style-Bereich zeigen wir viel Daune und matte Farben, denn Glanz steht eindeutig für Funktion«, so Jürgen Nairz, Schöffel Österreich. Wichtig sei laut Nairz der Mehrwert des Kleidungsstücks, der nicht zuletzt durch intelligente Layering-Systeme gewährleistet wird. Generell ist Layering – also das Kombi nieren mehrerer Schichten – der Trend schlechthin, der sich durch das mittelpreisige Sportsegment ebenso zieht wie durch High-End-Performance- Marken. Da wird über dem Base-Layer eine Softshell getragen, darüber eine ultraleichte Daunenweste und eine Hardshell. »Doppeljacken gibt es schon immer, neu ist, dass das Einzelprodukt vom Konsumenten auch solo akzeptiert wird«, erklärt Nairz. Der Endverbraucher hat das Zwiebelhautprinzip also verstanden, trägt die Teile entweder einzeln oder im Schichtenlook. ermöglichen während der aktiven Phasen einen Temperaturausgleich und Feuchtigkeitstransport. Die eingesetzte Polyamidfaser mit eingelagerten Kristallen wandelt die Körperwärme in Infrarotstrahlen um und sorgt für bestmögliche Thermoregulierung. Originell ist diese Range auch durch die Möglichkeit, mittels Schere aus zwei Teilen (Hose, Shirt mit Face Mask) 18 Variationen zu gestalten. Für dieses Produkt erhielt Falke den ISPO Award Gold. Auch ein österreichisches Unternehmen konnte sich über einen goldenen ISPO Award freuen: Die Tiroler Marke Gloryfy Unbreakable Eyewear begeisterte die Jury mit dem Modell »GP3 Transformer POL«, einer ultraleichten Doppel scheiben-Skibrille. Der Clou: Die Doppelscheibe wechselt je nach Lichtintensität die Filterstufen und verfügt zusätzlich über einen Polarisationsfilter. Über den Oscar der Sportbranche konnte sich auch Peak Performance freuen. Die schwedische Marke heimste den Preis für ihre »Heli Pro Pant« ein: »Die Entwicklung dauerte mehrere Jahre und ich bin überzeugt, dass die cleveren Features der Hose gemeinsam mit dem außergewöhnlichen Sicherheitssystem ein Traum für jeden Freeskier sind«, freut sich Jonas Olsson, Peak Performance. Eingebaut ist nämlich ein Rotauf-MRK5-Avalanche-Sicherheitssystem, das © o`neilL »Sport meets Fashion« © adidas/Porsche design sport Gert Jürgen Benz, Porsche design Sport wie das ABS eines Autos funktioniert. Gerät der Skifahrer in eine Lawine, löst sich das System aus und ein Ballon, der sich an einem drei Meter langen Seil befindet, fährt aus. Im besten Fall schwebt der Ballon über der Schneedecke und erleichtert so das Auffinden von Lawinenopfern. Außerdem zeigt er dem Verschütteten an, wo oben und unten ist, und erleichtert so die Orientierung in den Schneemassen. Unter den ISPO-Award-Gewinnern rangiert ebenso die Marke Kjus, die in der Kategorie Ski Midlayer mit dem »Men FRX 3D Hooded Jacket« eine Goldauszeichnung mitnahm. Die Jury konnte mit der ersten Stretchversion der neu eingeführten Polartec-Alpha-Isolation, die für eine Isolationsjacke verarbeitet wurde, überzeugt werden. Der schwedische Bergspezialist Houdini wiederum verließ die ISPO stolz mit einem Award für Eco Achievement, den es für seine »Bedrock Pants« erhalten hatten. Die Shell wird ausschließlich einer exklusiven Zielgruppe von Fachhändlern angeboten und richtet sich an Mountaineering-, Skitouren- und Freeride-Cracks. Weltweit werden in der ersten Saison nur 500 solcher Shells verkauft. Die »Bedrock Shell« ist aus purem Polyester und nach dem »Cradle to Cradle«-Prinzip recycelbar. Heureka! SA Wie fällt Ihr Resümee nach der ISPO aus? Für Porsche Design Sport ist die ISPO eine ideale Plattform, um unsere Produktinnova tionen und Highlights zu präsentieren. Beides gelang uns dieses Jahr ausgesprochen gut, und so sind wir angesichts der Frequenz auf unserem Stand, aber auch angesichts der ausgesprochen positiven Resonanz, mit unserem Messeauftritt extrem zufrieden. Welche Neuheiten hat Porsche Design Sport auf der ISPO vorgestellt? Im Zentrum stand dieses Jahr der neue Bounce:S4, der im September in einer limitierten Edition und im November unlimitiert in den Handel kommen wird. Bounce:S4 ist die vierte Generation der Bounce-Serie, eines Laufschuhs, dessen mechanisches Federungssystem vom Fahrwerk eines Automobils inspiriert wurde. Charakteristisch ist der Aufbau der Fersen konstruktion: Durch die Kombination aus einem Feder- und Umlenksystem wird Energie, die sonst ungenutzt verloren ginge, vom vertikalen Aufprall in eine vorwärts treibende Kraft umge wandelt und sorgt so für ein hervorragend gedämpftes, dynamisches Lauferlebnis. Wie schätzen Sie den Sport- und Funktionsmarkt zurzeit ein? Zum einen haben wir festgestellt, dass unsere Kundenschicht immer gesundheitsbewusster auftritt. Unsere Kunden achten auf ihr Wohlbe finden, sind bereit und haben auch die Möglich keit, viel in Produkte zu investieren, die dieses Gesundheitsbewusstsein fördern. Zum anderen ist für uns extrem interessant, dass Fashion und Sport keine voneinander getrennten Bereiche mehr sind, sondern mehr denn je zusammen wachsen. Unser Kunde ist nicht nur sportlich, sondern schätzt auch die hohe Design-Kompo nente unserer Kollektion. In der Zukunft wird die Kombination aus Funktionalität und Fashion noch mehr an Bedeutung gewinnen. Für die Frühjahr/Sommer-2014-Kollektion haben wir den Outdoor-inspirierten Bereich »Elements« neu entwickelt, der Equipment für die Sportarten Trail Running und Hiking anbietet. SA interview »Eybl bleibt Premium« Mit Catrin Aschenwald-Eybl ist seit Langem wieder eine Eybl in der Sport Eybl & Sport Experts AG. Sie führt das seit 2013 austro-britische Unternehmen durch eine entscheidende Phase. Wann stand fest, dass Sie im Familienunternehmen arbeiten wollen? Es war immer schon mein Wunsch. In meiner Kindheit war die Zentrale im Stammhaus in der Welser Bahnhofstraße. Mein Vater Lutz Eybl und mein Onkel haben da gearbeitet und ich war immer mittendrin. Damals wollte ich allerdings noch Dekorateurin werden. Mit meiner BWL-Diplomarbeit war dann klar, dass ich für den Eintritt ins Unternehmen vorgesehen war. Das Thema der Diplom arbeit hat sich mein Onkel Dietmar gewünscht. Es ging um den Sportfachhandel im Spannungsfeld von Großfläche und Spezialistentum, ein heute wie damals aktuelles Thema. Dietmar war damals Geschäftsführer, ist aber leider 1994 bei einem Bergsportunfall tödlich verunglückt. Als Sie kürzlich vom Aufsichtsrat in die Geschäftsführung wechselten, wie war das? Im Aufsichtsrat bewertet man die Arbeit anderer. Ich packe lieber selber an. Trotzdem war die Rückkehr ins Unternehmen nach den Jahren im Aufsichtsrat eine Herausforderung und mit großer Verantwortung verbunden. Wir haben 55 Standorte und 2.000 Mitarbeiter und befinden uns gerade in einer spezi ellen Phase. Durch die Beteiligung von Sports Direct International ist alles im Umbruch. Deshalb bin ich sehr froh, loyale, motivierte Mitarbeiter um mich zu haben, die voll anpacken und mitziehen. Ich arbeite viel, habe aber kein schlechtes Gewissen meiner Familie gegenüber. Die Kinder sind schon zehn und 13 und mein Mann unterstützt mich und nimmt sich viel Zeit für sie. Was mögen Sie am Geschäft mit den Sportartikeln? Der Sportartikelmarkt ist nach wie vor männlich dominiert. Hat diese Tatsache Einfluss auf Ihren Führungsstil? Generell mag das so sein. Bei uns stehen die Chancen für Frauen nicht schlecht. Auf Topführungsebene haben wir ein Verhältnis von eins zu eins und auf mittlerer Führungsebene einen Frauenanteil von ca. einem Drittel. Ohne das eine oder andere positiver bewerten zu wollen, beobachte ich, dass Männer und Frauen verschiedene Ansätze verfolgen, und das kann im Team befruchtend wirken. In meiner Rolle als Geschäftsführerin möchte ich eine vertrauensvolle Atmosphäre und ein motivie rendes Klima schaffen. Es soll möglich sein, Diskussionen zu führen und die beste Lösung zu finden. Die Mitar beiter können jederzeit zu mir kommen. Die Tür steht für alle offen. Ich möchte zu jedem Mitarbeiter einen möglichst engen Kontakt haben, soweit das zeitlich möglich ist. Und wie würden Sie Ihren Führungsstil allgemein beschreiben? Ich glaube, es ist wichtig, eine klare Linie zu verfolgen und die Erwartung an die Mitar beiter deutlich zu formulieren. Unberechen barkeit wirkt demotivierend auf die Mit arbeiter. Ich habe auch kein Problem, wenn man mir widerspricht. Das beste Argument zählt, egal woher es kommt. 24 TZ 03 2014 In der Zusammenarbeit mit dem britischen Partner ist doppeltes Einfühlungsvermögen gefragt. Wie laufen Ihre Entscheidungsmuster ab? Es ist ein Riesenschritt vom Familienunternehmen zum börsennotierten Konzern. Die Engländer sind nicht vor Ort, aber wir arbeiten intensiv zusammen. Dabei gibt es deutliche Mentalitätsunterschiede. Wir Österreicher arbeiten eher mit dem Schmäh und setzen auf gute persönliche Beziehungen. Zusätzlich zum Inhaltlichen ist uns die Beziehungsebene sehr wichtig. Die Briten sind straight und zielorientiert. Diese weniger charmanten Umgangs formen sind wir nicht gewohnt. Aber wir lernen voneinander und wachsen zusammen. Welche Bedeutung hat die weibliche Zielgruppe im Sortiment Eybl? Die männliche Zielgruppe ist lange Zeit im Vordergrund gestanden. Aber in den letzten Jahren hat die Industrie das schlummernde Potenzial erkannt. Bei Eybl wird der Einkauf von einer Frau geleitet und damit ist gesichert, dass die weibliche Ziel gruppe nicht zu kurz kommt. 39 % unseres Sortiments sind den Herren gewidmet und 22 % den Damen. Wir führen Produkte, die das Designbewusstsein der Damen ansprechen, aber auch Produkte, die typisch weib liche Probleme ansprechen, wie etwa Bergsport schuhe, die halluxverträglich sind. Hallux ist fast ausschließlich ein weibliches Problem. Auch bei Skiern hat die Industrie einen guten Weg gefunden. Ich persönlich mag keine rosa Blümchen auf den Skiern, aber es muss auch nicht das maskuline Modell sein. Eybl konnte in der Vergangenheit zumindest am Heimmarkt Oberösterreich den Spagat zwischen Mode und Sport ganz gut meistern. Ist diese Dualität zukunftsfähig? © eYBL Den sehr positiven emotionalen Zugang. Mit Sportartikeln sind Themen wie Freizeit, Gesundheit, Fitness und Sporterlebnis verbunden. Ein weiterer positiver Effekt ist mit unserer Größe verbunden: Alle meine Freunde und Bekannten kaufen in unseren Geschäften ein und so bekomme ich ständig Feedback. Spannend an der Unternehmensstruktur ist, dass es mit Sports Experts und Eybl zwei Handelsschienen gibt. Die neue Eigentümerstruktur nimmt hauptsächlich Einfluss auf Sports Experts. An der Positionierung von Sport Eybl im Premiumsegment wird sich nichts ändern. Mode war und ist ein wichtiger Teil unseres Sortiments. Mit Urban Outdoor haben wir ja mittlerweile auch eine Verbindung zwischen Sport und Mode. Ich persönlich trage jeden Tag etwas aus diesem Bereich. Ich sehe da auch eine klare Marktlücke. Auf der Mariahilfer Straße gibt es fast nur mehr Monomarken-Stores. Multilabel-Stores sind rar geworden. Im Freizeitsektor haben wir den Fokus auf Denim. Best Performer und in allen 16 Filialen erhältlich sind u. a. die Marken Pepe Jeans und Hilfiger Denim. Wir haben heuer mit G-Star und Superdry zwei neue Marken eingeführt und ein tolles Kunden-Feedback bekommen. Die Marken sind bereits in allen zehn Megastores erhältlich. Im Freizeitsegment liegt der Anteil der femininen Ware bei 45 %. Deshalb werden wir im Jänner die Damenlinien Liu Jo und Boss Orange in zwei Megastores antesten. Neue Trends, auf die wir setzen, sind spezielle Editionen wie Replay Barcelona oder Labels aufstrebender, aber noch unbekannter Designer. Mit der Durchsetzung der Großflächen im österreichischen Sportfachhandel hat sich die Preispolitik breitgemacht. Angebotstiefe und -breite, d. h. kleinere Segmente, haben unter dieser Entwicklung gelitten. Wie beurteilen Sie diese Situation? Wir sind in den vergangenen Jahren sicher nicht den richtigen Weg gegangen. Der Preis ist für alle Kunden wichtig. Aber unsere Kunden erwarten darüber hinaus Beratung, ein tolles Sortiment und einen außer ordentlichen Service. Das ist unser Weg für die Zukunft. Wobei wir unsere Assets ständig mit neuen Inhalten füllen. So soll das Shop-Design immer State of the Art sein. Aktuell forcieren wir außerdem die Weiterentwicklung unseres Webshops. Durch den Einfluss von Sports Direct wird Sports Experts noch schärfer im aggressiven Preissektor positioniert. Diese Differenzierung tut beiden Vertriebslinien gut. Das Sortiment bei Sports Experts in der Mariahilfer Straße z. B. besteht zur Hälfte aus Produkten, die von Sports Direct kommen. Ziel ist es, herauszufinden, was am österreichischen Markt funktioniert. Überlegungen zur Umbenennung von Sports Experts in Sports Direct stehen derzeit nicht im Vordergrund. Welchen Stellenwert hat Sport in Ihrem Leben? Ich liebe Skifahren und kann es kaum erwarten, bis der erste Schnee kommt. Diese Begeisterung hängt damit zusammen, dass ich die Gymnasiumszeit mit meiner Mutter und meinem Bruder in Kitzbühel verbracht habe. Um mich fit zu halten, laufe ich. Alles Weitere kommt zurzeit leider zu kurz. Sie haben »Hi-Po« entwickelt, eine Art BH für den Po, der Cellulite vorbeugen soll. Was haben Sie mit dieser Innovation vor? Hi-Po ist eine Art Leggings mit einer stützenden Konstruktion im Gesäß bereich. Idee war es, die sportbedingt übermäßige Beanspruchung des Po-Bindegewebes zu verhindern. Ich habe ein Patent für das Produkt und verkaufe es über eine eigene Website. Mit der Firma Löffler habe ich auch einen guten Produzenten gefunden. Obwohl ich kaum Werbung mache, läuft es ganz gut. Ich wollte es zuerst allein schaffen. Sonst sagt man wieder: »Ja, gut, bei dem familiären Hintergrund …« Jetzt soll es auch bei Eybl erhältlich sein. Hildegard Suntinger sport BOGNER SPORTALM Wintersport kann Funktion. Wintersport kann Glamour. Wintersport kann Wellness. Ein Kollektions-Bestof der Sportbekleidungshersteller im Überblick. Innovationstreiber Sport Sportalm Kitzbühel. Die Kollektion des österreichischen Labels bietet Looks für Damen und Herren, die es vom Laufsteg scheinbar direkt auf die Piste geschafft haben. Die Linie »Alpine Aliens« bringt Tiger- und Leoprints in den Schnee, verzerrte Muster und Fellbesätze sorgen für Wow-Effekte. Pink und Lemon treffen auf Grün und Schwarz. Knalliges Pink zieht sich auch durch die Linie »Hangar«, die Leder, Stepp und Jeansstoffe zu skitauglichen Outfits verarbeitet. Adlermotive, Sternapplikationen und Stickereien veredeln rustikale Looks. Schillernde Oberflächen und Metallic-Effekte springen bei »Wild« ins Auge und werden auf figurbetonte Schnitte übertragen, die trotz Enge an Hüfte und Knie sehr elastisch und komfortabel sind. »Sportalm Supreme« verspricht sportlichen Luxus. Federmotive, Krawattenmuster und Pelzbesätze auf Taschen und Brust unterstreichen einen edlen Retrostil. ALLSPORT 26 TZ 03 2014 SCHÖFFEL PEAK PERFORMANCE COLUMBIA SPORTSWEAR NORRØNA sport LA SPORTIVA Allsport of Austria. »Im Winter 2014 wird der Look rau, rockig und sexy«, verrät Designerin und Inhaberin Kathrin Ludescher. Außerdem richtet Allsport seinen Fokus auf die Männerkollektion. In der Damenkollektion treffen Pailletten auf Digitalprint und knallenge Schnitte. Neu ist der Rocker-Style für die Piste mit viel Leder und Lederimitat. Neben Schwarz, Weiß und Marine setzen Rot, Orange- und Brauntöne Akzente. Highlights sind Smaragd, Nebelblau und Violett. Die knallenge Skihose aus Kunstleder in Dunkelbraun und Silber wird durch elastischen Zigarettenstepp zum funktionellen Lieblingsteil. Dazu passt eine enge Lederjacke mit Raffungen und Nietenapplikationen. Bei den Herren sorgen ein Canvasimitatprint und ein Mix aus matten und glänzenden Materialien für modische Highlights. »Der multifunktionale Charakter steht bei Allsport ganz klar im Fokus. Unsere Kunden legen Wert auf technisch einwandfreie Performance und fordern gleichzeitig eine starke Fashion-Aussage«, so Ludescher. NORTHLAND Columbia Sportswear. Mit der Kollektion für Herbst/Winter 2014/15 präsentiert Columbia Sportswear seine neueste Technologie: TurboDown. Mit dieser Entwicklung hat das Innovationsteam der amerikanischen OutdoorMarke synthetische Isolierung (Omni-Heat Thermal Insulation) mit der besten natürlichen Dämmung (Daune) vereint. Hinzu kommen die bekannt wärmenden Eigenschaften der Omni-Heat-Reflective-Technologie. Mit TurboDown will Columbia Sportswear die Antwort auf die Frage »Daune oder Kunstfaser?«, die die Outdoor-Industrie seit jeher beherrscht, gefunden haben. Daune als Wärmespeicher ist nicht zu übertreffen, jedoch verliert die natürliche Füllung Almgwand 1928. Die österreichische Marke Almrausch ändert zur Saison Herbst/Winter 2014/15 ihren Namen in Almgwand 1928, um die Marke klar abzugrenzen und etwaige Namensverwechslungen auszuschließen. Mit der Jahreszahl im Namen bezieht sich das Label der Firma H. Moser Bekleidung auf das Gründungsjahr des Unternehmens und will damit die Tradition der Marke zum Ausdruck bringen. Mit der Kollektion zitiert man Heimatverbundenheit, Individualität und Tracht und liegt damit voll im allgemeinen Trend. Doch nicht nur Tradition, auch Innovation steht im Mittelpunkt: Die Ski bekleidung hat eine 10.000-mm-Wassersäule, verschweißte Nähte und verwendet atmungsaktive Materialien. Klassiker wie die Skilederhose und das klassische Rot-Weiß-Vichy-Karo werden wieder aufgelegt. Neben Funktionsteilen bietet Almgwand 1928 auch Walk- und Strickmodelle. Northland. Der heimische Outdoor-Spezialist setzt auch in der neuen Saison auf die Kombination aus Sport und Mode. Als Bergsportmarke 1973 gegründet, wird heute eine sportive und urbane Lifestyle-Kollektion angeboten, die Funktionsmaterialien und Modetrends vereint. In der neuen Saison baut man auf die modischen Themen »Alpenlust«, »Arctic Spirit« und »City«, während das Sportsegment Ski- und Freeride-Bekleidung anbietet, die um ein Fleece programm und hoch atmungsaktive Base-Layer ergänzt wird. »Alpenlust« bietet Naturfasern wie Wolle, Loden und Filz, die im Kontrast zu knalligen Farben stehen. »Arctic Spirit« präsentiert in Anlehnung an 40 Jahre Northland eine Grönland-Expedition-Kollektion, die u. a. gewachste Baumwollparkas beinhaltet. Mit dem City-Thema stehen modische Jacken im Fokus: Daunenjacken, wattierte Jacken, Parkas und 2-in-1-Jacken. H. Moser Bekleidungs GmbH Gällegasse 11a • 5023 Salzburg Tel.: 0662 / 66 02 83 • Fax: 0662 / 66 09 64 [email protected] • www.moser-bekleidung.at sport SCHNEIDER SPORTSWEAR ALMGWAND 1928 ihre Eigenschaften, wenn sie nass wird. Columbia Sportswear schichtete deshalb Daune auf die synthetische Omni-Heat Thermal Insulation. Das Ergebnis ist eine wattierte Jacke in Daunenoptik, die nass und trocken die Performance einer Kunstfaser liefert. Die Jacken sind in den Kategorien Diamond, Platinum und Gold mit unterschiedlicher Daunenfüllmenge e rhältlich. MILLET Peak Performance. Die schwedische Performance-Brand spezialisiert sich zum Winter 2014 noch mehr und zeigt neue Linien, die für ausgewählte Zielgruppen gemacht wurden (Heliskiing, Freeskiing und Mountaineering) und mit ausgefeilter Technik punkten. Brandneu ist eine Produktlinie für Tourenskilauf, bei der ein neu entwickeltes Gewebe eingesetzt wurde, das besonders w iderstandsfähig und abriebfest ist. Für leidenschaftliche Heliskier wurden die Heli-Pro-Jacke und -Hose geschaffen, die aus extrem haltbarem V ectran-Gewebe in drei Schichten hergestellt werden. Außerdem bietet die Heli-Pro-Hose als einziges Markenprodukt das Lawinensicherheitssystem »Rotauf MRK5«, das direkt in die Hose integriert wurde. In der »Black Light«-Produktlinie, die zusammen mit dem Peak-Performance-Bergsteiger-Team entwickelt wurde, steht eine leichte, hervorragend isolierende Daunenjacke aus sieben Denier Pertex-Face-Gewebe und einer Mischung aus 90/10 Gänsedaunen im Fokus. KJUS MOUNTAIN FORCE Schöffel. Brandneu in der Schöffel-Kollektionswelt ist eine Linie für Kinder. Die Entwürfe sollen auf der Skipiste ebenso begeistern wie auf dem Schulweg und bei ausgelassenen Schneeballschlachten. Im Sortiment befinden sich Ski- und Winterjacken sowie Hosen für Mädchen und Jungen von acht bis 14 Jahren. Der Clou: Die Skihosen wachsen dank eines neuen Systems mit ihren Trägern mit und können dadurch länger getragen werden. Kinder strapazieren ihre Bekleidung für gewöhnlich mehr als Erwachsene, daher muss ein Optimum an Material, Passform und Verarbeitung garantiert sein. Von der Doppeljacke mit Fleece-Inzip, der wind- und wasserdichten Wetterschutzjacke, die komplett getapt ist und aus dem bewährten Schöffel-Venturi-Zweilagenlaminat besteht, über Softshell bis hin zur wattierten Skijacke und -hose bietet die neue Kollektion alles für die Kids. Reflektorpaspeln und -drucke sorgen für gute Sichtbarkeit in der Dämmerung. Schneider Sportswear. Wer den ganzen Tag Ski fährt, freut sich abends im Hotel auf kuschelige Wellness- und lockernde Fitnessangebote. Für Yoga oder fürs Fitnesscenter bietet Schneider Sportswear deshalb technische Innovationen und modische Outfits. Das Material ActivMaster aus reinem Polyester wurde in Zusammenarbeit mit einem spezialisierten Garnprodu- 28 TZ 03 2014 DEHA PATAGONIA HESTRA VAUDE zenten auf der Basis eines Multi-Denier-Garns entwickelt. Das Garn, das für die Männerkollektion verwendet wurde, ist extrem leicht, atmungsaktiv und schnell trocknend. Die Damenkollektion ist vom »Cocooning« geprägt und setzt auf Wohlfühlmaterialien und Relax-Looks. Zu den herbstlichen Lieferterminen sind die Farben Pflaume, Flamingo, Puder, Blueberry und Dunkelblau im Mittelpunkt, während in der späteren Auslieferung Royalblau in der Linie »Women Sport«, Mohnrot im Programm »Women Fashion« und Liane in der Kollektion »Women Classic« Akzente setzen. Für die individuelle Passform hat Schneider Sportswear ein differenziertes Norm-, Kurz- und Langgrößen-System entwickelt. Invista. Die Hersteller von Outdoor-Bekleidung können sich auf die Innovationskraft der Faserhersteller verlassen. Invista etwa bietet mit den Stoff marken Coolmax, Thermolite und Thermocool sowie mit der Marke Lycra Sport ein Materialangebot, das quer durch das gesamte Performance- Spektrum Anwendung findet. Die Produktrange reicht dabei von Modellen, die dabei helfen, den Träger kühl oder warm zu halten, bis hin zu Kompres sionsstoffen mit Komfort, die elastische Rücksprungeigenschaften bieten. Neu ist die Marke Thermolite Pro, die als Ergänzung zu Thermolite auftritt. Das Produkt soll den Forderungen nach maximaler, leicht gewichtiger Wärme, nach Schutz und Leistungsfähigkeit sowohl in nassem als auch in trockenem Zustand gerecht werden. Ausge zeichnet von der ISPO-Jury wurde außerdem der Stoff »Cordura Naturalle«, ein elastischer Drei-Lagen-Ripstop. PrimaLoft. Der Fleece- und Isolationsmaterialhersteller PrimaLoft präsentiert sich zur neuen Saison mit einem umfassenden Markenrelaunch. Zum 25. Jubiläum der Marke wurde nicht nur das Logo verändert und die Marke emotional aufgeladen, sondern auch mit der »PrimaLoft Performance Down Blend« die Produktpalette um eine Hybridisolation erweitert. Das System vereint ausgerüstete Daune mit der PrimaLoft-Isolationstechnologie. Die Daune wird dadurch funktioneller und dauerhaft abweisender, dadurch können die besten Eigenschaften beider Materialien vereint werden. Die »PrimaLoft Performance Down Blend« ist bluesign-zertifiziert und ab Herbst/Winter 2014/15 in den Produktkategorien PrimaLoft-Gold und -Silber erhältlich. Namhafte Markenpartner wie Adidas, Helly Hansen, Kjus, Reusch, Salewa, Stone Island, Under Armour oder Vaude integrieren diese neue Technik bereits in ihre Kollektionen für den Winter 2014. SA 60 Jahre Tracht & Country CLASSICS - 28.02. 02.03.2014 Halle 3 Stand 515 haka Die Profilschärfer Die HAKA sucht – und findet – neue Impulse für den POS: von der Visualisierungssoftware bis zum Storytelling. S tyleprofiler. Männer schätzen es beim Autokauf: Jede Komponente – von der Farbe bis zur Felge – wird nach Wunsch konfiguriert und ist sofort am Monitor sichtbar. Corpus Line by Wilvorst führt dieses Prinzip erstmals in den Verkauf von Maßkonfektion ein. Das Tool zur Visualisierung ist eine völlig neu entwickelte Software namens Styleprofiler, die am POS auf Tablet oder Touchscreen durch den Bestell vorgang führt. Alle Stoffe, alle Modellvarianten sowie die vielfältigen Detailoptionen, die Corpus Showroom Salzburg Modeagentur Helmut Bartl Fashion Mall/EG/Top 8 T. 0664-335 85 58 HOT I 20. – 22.01.2014 Fashion Premiere 08. – 11.02.2014 HOT II 16. – 18.02.2014 Düsseldorf ab 19.01.2014 CPD/Early Strick Fashion House 2 M 003 EG www.nonstop-germany.de Line bietet, lassen sich am Bildschirm in Sekundenschnelle mittels Drag-and-drop-Funktion simulieren. Aus neun Avataren ist ein virtueller Dressman wählbar, der dem Figurtyp des künftigen Trägers am nächsten kommt. Somit hat der Kunde in jeder Phase eine genaue Vorstellung, wie sein individuell angefertigtes Produkt aussehen wird. Zur Einführung hat Österreich-Repräsentant Heinz Pressl ein Pouvoir für Sonderkonditionen – drei Interessenten stehen bereits kurz nach der Erstpräsentation anlässlich der Fashion Week in Berlin vor dem konkreten Abschluss. Jungunternehmer und Traditionsfirma. Peter Jakob ist ein branchenbekannter Vertriebsprofi, war er doch Expansionsmanager bei Mexx Aus tria und innerhalb der Modeagentur Holas u. a. für Gaastra und Bal dessarini tätig. Nun hat er sich selbstständig gemacht, erste Marken im Portfolio von »Fashion|Sports Agentur Peter Jakob« sind Swimwear von Speedo und Sportswear von Luhta. Der Finne Vihtori Luhtanen gründete sein Unternehmen bereits 1907 – heute zählt die L-Fashion Group mit 1.670 Be schäftigten und knapp 270 Mio. € Umsatz zu den größten Sportbekleidungsproduzenten Europas, so bekannte Marken wie Rukka oder Icepeak befinden sich unter deren Dach. Das Label Luhta selbst spannt seinen Bogen über Produkte für Trekking, Ski, Expedition, Fitness und – was es auch für Modehändler interessant macht – City-Outdoor. »Überzeugen kann man die Fashion-Kunden über das Preis-Leistungs- Verhältnis und die perfekten Passformen«, betont Peter Jakob. Was sich hinsichtlich der DOB speziell im Kreis der Modering-Mitglieder bereits herum gesprochen hat, soll nun auch bei funktionellen Herrenjacken greifen. Von 149 bis 299 € reicht die Range der Verkaufspreislagen, gezeigt wird die Kollektion im Gusswerk, Objekt 10, Haus D. Klare Verhältnisse. Seit die Clinton-Gruppe (mit den Labels Soccx und Camp David) im März letzten Jahres den Kauf von J. Philipp bekannt gab, herrschte Ungewissheit über die weitere Präsenz des gut eingeführten Konfektionärs aus Hanau am österreichischen Markt. Nun klärt Dieter Gambke in der Rolle des neu installierten Vertriebsleiters International auf: »Unsere Linie Camp David Black profitiert enorm von diesem HAKA-Know-how – ein klares Statement, das wir von Key-Accounts nach eingehender Besichtigung der Kollektion erhalten. Unser neues Men’s-Fashion-Label Jay-Pi hat mit der Camp-David-Zielgruppe relativ wenig zu tun, hier wird viel eher der ehemalige It’s-byPhilipp-Kunde angesprochen. Die Marke stellt einen preislichen Unterbau zu den am Markt eta blierten, modisch schlanken Kollektionen dar, z. B. in Form eines schmalen Anzuges mit Spitzfasson oder schwarzem Spiegel sowie mit farbenfrohem Digitaldruckfutter zum Einsteiger-VK von 179 €. Philipp macht unsere Drei-Marken-Strategie komplett, wo beispielsweise konsumige Sakkotypen mit 129 € starten – ideal für ein Offert am Kreuzwinkelständer. Auch die Baukastenanzüge gibt’s weiterhin. Einzig und alleine der Private-LabelBereich wurde abgeschnitten.« Allen drei Männermodenlabels hat Markus Holas in seiner Agentur im M1 (vis-à-vis der Fashion Mall Salzburg) eine großzügige Präsentationsmöglichkeit eingeräumt. © LUHTA City-Outdoor mit hoher Sportswear-Kompetenz © CORPUS LINE BY WILVORST © CODICE Italo-Strick mit ungewöhn licher Innovationskraft Maßkonfektion mit Förderung des Vorstellungsvermögens Mit Innovation zum Durchbruch. Erst 2007 wurde Codice in Reggio Emilia gegründet, trotzdem sieht man sich ganz in der Tradition der großen italienischen Strickmode. Und man verzichtet zugunsten einer nachhaltigen Zusammenarbeit mit einigen der ältesten und innovativsten Knit- Manufakturen des Landes konsequent auf jegliche Fernostimporte. Seit Mitte 2012 vertritt Handelsagent Herbert Gastelsberger das Label in Österreich, jetzt ist er überzeugt: »Wir stehen vor dem Durchbruch! Denn Innovation ist gefragt – und wir wollen nicht der hundertste Basic-Stricker sein.« Die Kollektion trägt klar eine italienische Handschrift und zeigt Styles von fein bis grob gestrickt. Besonderes Highlight sind Jacken im Materialmix, Qualitäten in Woll-Alpaka-Mischung und ausge arbeitete Details wie Kunstlederapplikationen. Die Verkaufspreislagen sind im Schwerpunkt zwischen 99 und 129 € angesiedelt. Comeback mit Rückenwind. Nachdem die maritim geprägte Casual-Komplettkollektion Arqueonautas 2012 in den Hafen des House of Brands, eines hundertprozentigen Tochterunternehmens der Otto Group mit Sitz in Hamburg, eingelaufen ist, wird am raschen Ausbau und der Pflege von Fachhandelspartnerschaften gearbeitet. Nun steht auch Österreich wieder im Fokus: Vom neu installierten Headquarter im Gusswerk, Objekt 1, EG, aus bearbeiten Jürgen Bauernfeind und Michael Brauner-Runge den heimischen Markt. Die beiden sehen ihr Label in einem Markenumfeld von Napapijri, Marc O’Polo, Hilfiger u. Ä. gut aufgehoben und setzen auf ein umfangreiches NOS- bzw. Seasonal-Programm, welches ab Juni zur Verfügung steht. Das Highlight in der aktuell laufenden H/W-Vororder sind Funktionsjacken mit dem markentypischen (und abnehmbaren) Kompass am Oberarm. Seit mehreren Jahren schon ist der US-Schauspieler Kevin Costner gemeinsam mit Ehefrau Christine Markenbotschafter – sie werden in einer Printkampagne ausgewählte Key Outfits präsentieren. Der ehemalige Formel-1-Erfolgspilot Mika Häkkinen zählt ebenfalls zu den Arqueo nautas-Testimonials. Ein gutes Gefühl für den Endverbraucher (und Stoff für Storytelling am POS) soll die Marketingidee geben, dass von jedem verkauften Teil ein Euro zur Erhaltung des maritimen Weltkulturgutes zweckgebunden wird. Den kaufmännischen Instinkt der Händler hingegen will das Repräsentantenduo mit maßvoller Mindestorder und attraktiven Konditionen locken. CD TZ 03 2014 31 interview Ideenwerkstatt statt »nur« Membran-Lieferant © Gore Das globale »Center of Excellence« für Performanceund Citywear mit Gore-Tex-Ausstattung befindet sich nahe München. Severin Bertsch ist Experte für Citywear. Er gibt exklusive Einblicke in die aktuelle Marktpositionierung der Wind- und Wetterfest-Textiltechnologie. Gore-Tex ist der Inbegriff für wasserdicht, winddicht und gleichzeitig atmungsaktiv. Was kann man da noch vorantreiben? Vor allem neue Pro duktentwicklungen generieren, aber auch neue Partner gewinnen, die sich für unser Produkt versprechen und dessen Zusatznutzen begeistern können. Wie Napapijri und Calamar, die zur l aufenden Orderrunde Herbst/Winter 2014 erstmals Outdoor- und Cityjacken mit Gore-TexAusstattung im Angebot haben. Einer der letzten Zugänge in Ihrem Kundenportfolio war Camel active. Eine gewisse Verjüngung scheint also Programm … Ja, unser erklärtes Ziel ist, neue Endverbraucher zu erreichen. Das gelingt mit mehr Modernität sowohl durch neue Labels als auch bei den eta blierten Partnern. Gore-Tex ist breiter aufgestellt, als viele Händler vermuten. Die Bandbreite der Kollektionen, die Gore-Styles zeigen, reicht von so marktstarken Fachhandelslieferanten wie Bugatti, Lodenfrey oder Hugo Boss über P remiumund Luxusmarken wie Prada, Herno, Peuterey oder Stone Island bis hin zur puris tischen Avantgarde eines Acronym oder Mover. Aktuell arbeiten wir ebenso an Ideen und Modellen, um frische, junge und auch kleinere Marken mit der Gore-DNA zu infizieren. Etwas, das bisher durch unsere Mindestproduktionsanforderungen nicht möglich war. Wir liefern ja als Vorstufe im textilen Produktionsprozess nicht nur einen Funktionsstoff, sondern ein ganzes System. 32 TZ 03 2014 Was verstehen Sie unter Gore-Tex als System? Es ist ein Gesamtpaket, das über die Belieferung mit Laminaten weit hinausgeht. Dazu gehören vor allem die hohen Qualitätsanforderungen an unsere Mate rialien, umfangreiche Tests, Bluesign-Zertifizierung und unser sogenanntes »Guaranteed to keep you dry«-Versprechen. Eine Säule ist dabei die Schulung unserer Partner – von Produktentwicklern bis zu Außendienstmitarbeitern. Und natürlich auch von Händlern und deren Mitarbeitern. Alleine im deutschsprachigen Raum haben wir im Vorjahr 150 Schulungen mit Retailern durchgeführt, um bei spielsweise Verkaufsberatern vor Augen zu führen, welcher Zusatzumsatz mit einer Gore- versus einer Nicht-Gore-Jacke zu generieren ist. Eine weitere Säule ist unser Investment ins Marketing, um GoreTex als »Ingredient Brand« – also einen Produkt bestandteil, der die Modemarke zusätzlich auf wertet und begehrlicher macht – in den Köpfen zu verankern. Sehr erfolgreich gelingt uns das in der PR-Arbeit mit unserer Aktion »Rainy Day Essentials«. Das sind Pressetage quer durch Europa, verbunden mit einem Social Media Contest und Testimonials aus der Insider-Szene. Dieses erfolgreiche Story telling schreiben wir 2014 fort – unter anderem mit dem Ziel, mit attraktiven, modernen Themen die gesamte Bandbreite an Gore-Tex-Produkten zu kommunizieren, um damit auch für Lifestyle-Medien interessant zu sein. Weiters befindet sich eine eindrucksvoll inszenierte Medienkampagne in der finalen Ausarbeitung. Die wird im heurigen Herbst gezielt auf die Innovationshöhe von Gore-Tex im Citywear-Umfeld hinweisen und den Endver braucher auf sehr spannende Art und Weise abholen – auch in Österreich! Innovation bei Gore: Woher kommt der kreative Schub? Auch das gehört zu Gore-Tex als System. Wir haben eine eigene Designabteilung mit Muster-, Modell- und Kollektionsentwicklungsteam im Haus, das in der Lage ist, komplette Styles zu entwickeln. Weiters sind wir ständig in Kooperation mit FreelanceDesignern, die sich Gedanken über Verarbeitungsund Detaillösungen machen. Auch analysieren wir akkurat den Markt und entdecken bei diesem Screening hochinteressante Lead Styles von inter nationalen Newcomer- und Aufsteiger-Brands. Last, but not least, ist unsere Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Schneeberg, Fakultät Mode design, zu erwähnen, wo wir alljährlich in Work shops und Projekten frische Impulse erarbeiten lassen. Alles in allem halten wir für unsere Indus triekunden nicht nur innovative Stoffe, sondern eine ganze Ideenwerkstatt bereit. Wohin weist Ihre Firmenkonjunktur? Wir verspüren Aufwind dort, wo wir intensiv zusammenarbeiten. So haben beispielsweise Bugatti und Camel active die Anzahl an Gore-TexModellen in ihren aktuellen Herbst/Winter-Kollek tionen um rund 20 % gesteigert. Die generelle Modernisierung der letzten Saisonen kommt ganz neu zum Tragen. Egal, ob Stepper, spannende Parka typen, jüngere Interpretationen der klassischen Dreivierteljacke, freche Kurzmäntel oder neue Wolltypen: Jeder Modemacher spielt seine Klavia tur etwas anders, aber stets mit dem Ziel, diesen dynamischen Prozess ganz klar auch mit Gore-Tex abzubilden. Wir fördern das mit Neuentwicklungen wie Premiumlaminaten aus Japan: extrem fein, extrem robust, extrem tolle Haptik. Oder trendig Strukturiertes und bicolore Zwei-Lagen-Qualitäten für innovative Looks. Ebenfalls dem Zeitgeist entsprechen superleichte Direktlaminate und neue Oberflächenstrukturen für smarte Daunen-Styles oder PrimaLoft-Typen. Und wir werden demnächst eine weitere neue Zusammenarbeit verkünden können. Nur so viel sei verraten: Es handelt sich um ein Unternehmen der absoluten Luxusliga. CD MENSWEAR | WOMENSWEAR | SHOES | BAGS ACCESSORIES | LEATHERWEAR | UNDERWEAR MENSWEAR | WOMENSWEAR | SHOES | BAGS ACCESSORIES | LEATHERWEAR | UNDERWEAR WWW.CAMELACTIVE.DE WWW.CAMELACTIVE.DE streetwear Funktion W orkwear, College, Military-Anleihen – das sind die Themen, mit denen sich die Streetwear-Anbieter in der kommenden Herbst/ Winter-Saison beschäftigen. Zugegeben, das ist nichts rasend Neues, passt aber mit erdigen, winterlichen Farbtönen hervorragend in die kalte Jahreszeit. Zudem sind viele der neuen Modelle mit einem Mehrwert ausgestattet. Vor allem im Jackensegment ist Funktion das Schlagwort der Saison. Diese wird aber nicht mehr plakativ zur Schau gestellt, sondern findet vielmehr unsichtbar im Verborgenen statt und ermöglich so cleane, pure Styles. Geschmückt werden sie lediglich mit (Kunst-)Felleinfassungen und dezenten Militäranleihen, die für Outdoor- und Expeditionscharakter sorgen. Viele Marken besinnen sich – so sie welche haben – auf ihre Wurzeln und haben für die neue Saison im Archiv gegraben wie das Workwear-Label Dickies oder die Boardsport-Marke O’Neill. Military-Einflüsse machen sich als Camouflage-Muster oder als Details wie Schulterklappen und Kugel knöpfe bemerkbar. Andere Anbieter setzen auf das Dauerbrennerthema College, das sich nicht nur in Form der typischen Jacken ausdrückt, sondern auch plakative Applikationen und Prints auf Sweat und Strick zeigt. Die 34 TZ 03 2014 Die Streetwear spielt im Herbst/Winter 2014/15 mit bewährten Themen und würzt diese mit einer gehörigen Portion Funktion. Strickmodelle werden vor allem für die Damenwelt großzügiger interpretiert, XXL-Cardigans und -Pullis stehen dabei hoch im Kurs – und auch abseits von kuscheligem Strick geht der Trend zu oversized Oberteilen. Nicht fehlen darf in der neuen Saison ein Material: Denim. In Form von zweifärbigen Jeanshemden, Bikerjacken oder klassisch als Beinkleid ist er in jeder Kollektion vertreten. Wenn es mal kein echter Denim sein soll, werden einfach auch andere Materialien mit Indigo eingefärbt. Gerne kommen aber auch ungewöhnliche Materialkombinationen wie Wolle und Neopren bei Garcia und Quilt-Optiken zum Einsatz. Wenn die ersten Wintertage auch im nächsten Jahr noch nicht kalt genug für die robusten Outdoor-Jacken sein sollten, sind die Kunden in der nächsten Saison auch mit den Must-haves Biker- und Bomberjacke bestens gerüstet. BN © Timezone Versteckte © O‹Neill streetwear GARCIA Bella Roma Die italienische Hauptstadt inspirierte die neue Kollektion von Garcia und erinnert zudem an die italienischen Wurzeln der Marke. »It’s all about clash« ist dabei das Motto, denn ebenso wie Rom will auch die Kollektion moderne und historische Einflüsse vereinen. Ein Key Item bei den Damen ist ein Wintermantel, bei dem Wolle mit Neopren kombiniert wird. Dazu passen weiche Mohair pullover, glänzende Blousons und Print-Shirts. Auf der Farbpalette finden sich Bordeaux, dunkles Petrol und Khaki sowie Camel, Mintgrün und Pink. Mit »Modern Uniform« setzt die Herrenkollektion auf allround-taugliche Klassiker. Die Denim-Range umfasst Slim, Regular und Tapered Fits sowie neue Waschungen. Dazu kombiniert man Oberteile mit Craquelé-Effekt oder Coating sowie Sweater, deren Struktur an die Optik von Gladiatorenrüstungen erinnert. RAGWEAR Multitalente © ragwear Im Herbst/Winter 2014/15 verbindet das Label Ragwear seinen sportlichen Streetwear-Geist mit hoher Funktionalität, neuen Drucken und komfortablen Schnitten. Praktisch sind die Modelle dank abnehmbarer Kapuzen und heraustrennbarer Innenjacken, die genauso für wohlige Wärme sorgen wie kuschelige Futterstoffe. Die Farben der neuen Kollektion sind Schwarz, dunkles Burgunder und leuchtendes Blau, die mit warmen Erdtönen kombiniert werden. In der Damenkollektion dürfen die Modelle auch etwas verspielter sein und punkten mit Farbverläufen, bunt marmorierten Strickstoffen und Ethno drucken. Robuster geht es da bei den Männern zu, bei denen besonders dicke Schnürbänder und gewachste Oberflächen das Bild bestimmen. O’Neill ExpeditionsPartner Mit der neuen Lifestyle-Kollektion der Boarder-Marke O’Neill ist man bestens für jede Expedition gerüstet. Die urbane Jackenlinie »Adventure Series« geht in ihren zweiten Winter und erinnert mit Felleinfassungen an Parkas und Anoraks an das Equipment alter Militärexpeditionen – für eine Überraschung sorgt bei den puristischen Modellen das Futter mit einer Collage aus Kartenmaterial und Archivbildern von O’Neill. Ausgestattet sind die Jacken außerdem mit Technologien wie Firewall, Thinsulate und HyperDry. Das Highlight der »O’riginals«-Kollektion ist eine Kooperation mit dem Label Pendleton. Daraus entstand eine Capsule Collection, die unter anderem ein von Boardshirts inspiriertes Penwool Shirt und eine Vintage-Jacke mit dem PendletonKaro als wollenem Futter bringt. Eyecatcher in der Lifestyle-Kollektion für Mädels setzen Marmorstrukturen, Eisprints und von Kristallen inspirierte Stickereien, Key Pieces sind Bomber- und Bikerjacken, T-Shirt-Kleider und Overshirts. TZ 03 2014 35 © Timberland streetwear TIGERHill TIMBERLAND Modern Mongolian City-Outdoor Gekonntes Cross-Dressing für den Das Mädls-Label Tigerhill ließ sich von mongolischen Einflüssen zur neuen Kollektion inspirieren, die allerdings »Style + Performance + Green« – das ist das Rezept, nach dem beimmodern Label interpretiert wurden. Das zeigt sich vor allem in den Stickereien und Farben. Zudem setzt man auf Batik-inspirierte und Motiv-Prints mit kosmiTimberland gearbeitet wird. Die vor allem für ihre Kultschuhe bekannte Marke geht mit ihrer Apparel-Kollektion einen großen Schritt in Richtung schen Stadt. Wolken und verschneiten Berggipfeln. Metallische Coatings, Kupferdetails, heruntergewaschenes Indigo und warme Erdtöne bestimmen die »Bringing the outdoors in the city« ist das große Motto der Herbst/WinterFarbwelt und erinnern an die Inspirationsquelle. Zu den Key-Pieces zählen Saison, gemeint ist damit outdoor-taugliche Bekleidung mit einem großen eine oversized, quilted Denim-Jacke mit Samtfutter und indigo-gefärbter Schuss Urbanität. Funktionelle Details werden dabei nicht mehr plakativ sowie innen bedruckter Strick. Neben einer lässigen Oversized-Silhouette umgesetzt, sondern harmonisch integriert. Dazu zählen schmal geschnittene bringt das Label außerdem Lederhosen und Biker-Jacken aus perforiertem Jacken für Damen und Blazer für Herren, die zu robusten Pants kombiniert werden. Um auch den letzten Punkt des Erfolgsrezepts zu erfüllen,Material. setzt Timberland in der Kollektion oft auf recycelte, organische und erneuerbare Materialien und transportiert so noch ein Stück Naturverbundenheit in die Stadt. GeschichtsträchtiG Denim à la Schottland 36 TZ 03 2014 Für die Herbstkollektion 2014 zitiert das amerikanische Workwear-Label nordamerikanische Karohemden und grobe Canvas-Pants, die sich auch in einer neuen Linie mit Crew Sweats und T-Shirts widerspiegeln. Außerdem wurde das Angebot an Jacken erweitert – das Signature Piece »874« wurde als urbanes Modell neu interpretiert. Ebenfalls neu ist die Linie »Since 1922«, die sich auf die Wurzeln der Marke besinnt. Mit viel Respekt für die historischen Details bringt dieses limitierte Thema 13,5 oz. schweren Selvedge-Denim aus der Cone Denim White Oak Mill sowie den berühmten Cramerton Army Twill. Dieser wurde auf den alten Web stühlen der historischen Cramerton Mill produziert. Bei allen Modellen orientierte man sich am hauseigenen Archiv des seit 1922 bestehenden Labels und die Materialien werden alle in Uvalde, Texas, gefertigt. © Timezone TIMEZONE © Dickies DICKIES Jede Saison macht sich das Label Timezone mit seiner Kollektion auf in eine neue Zeitzone. Dieses Mal ließ man sich vom rauen Klima Schottlands inspirieren. Das Schlagwort der Saison ist Denim. Dieser kommt nicht nur für die Hosenmodelle der hochwertigen Linie »GMT« zum Einsatz, sondernd auch für viele Oberteile für Damen und Herren. Blusen und Jacken gefallen im blauen Look, und auch Sweat- und Strick-Denim setzen Akzente. Military-Einflüsse machen es sich auf Jacken und Hosen gemütlich, bei den Damen auch in Form von Schulterklappen mit Pailletten und Kugelknöpfen an Blusen. Beim Strick im Frauensegment ist Größe angesagt: Strickjacken und Cardigans kommen in XXL. Auf den Longsleeves der Herren sorgt »Spray Dye« für Vintage-Look, für Henleys wird Indigodenim mit Jersey kombiniert. Camouflage-Muster spielen, bei den Damen in dezenterer Version, vor allem im Jackenbereich eine Rolle. streetwear Modern Mongolian College-Kids Das Mädels-Label Tigerhill ließ sich von mongolischen Einflüssen zur seiner neuen Kollektion inspirieren, die allerdings modern interpretiert wurden. Das zeigt sich vor allem in den Stickereien und Farben. Zudem setzt man auf Batik-inspirierte Drucke und Motivprints mit kosmischen Wolken und verschneiten Berggipfeln. Metallische Coatings, Kupferdetails, heruntergewaschenes Indigo und warme Erdtöne bestimmen die Farbwelt und erinnern an die Inspirationsquelle. Zu den Key Pieces zählen eine oversized, quilted D enimjacke mit Samtfutter und i ndigogefärbter sowie innen be d ruckter Strick. Neben einer lässigen Oversized-Silhouette bringt das Label außerdem Lederhosen und Bikerjacken aus perforiertem Material. Beim italienischen Label Franklin & Marshall behält man die vier Kollektionssegmente »Campus«, »Lab«, »Varsity« und »Alumni« bei. Sie bezeichnen die verschiedenen Inspirationsquellen, lassen sich aber auch untereinander kombinieren. Die Damen starten mit einer stärker betonten Weiblichkeit, was sich auch auf Silhouetten und Fits auswirkt. Popfarben und MelangeSchattierungen prägen die Kollektion, die um T-Shirts, Polos und Kleider mit dem »Varsity«-Thema erweitert wurde. Neu eingeführt werden auch Denimmodelle in verschiedenen Fits und Prints. Ein Highlight ist die Neuinterpretation der klassischen CollegeJacke als Maxi-Sweater. Bei den Herren werden Trikotstrick und norwegisch inspirierte Drucke mit Street-Print kombiniert, oversized T-Shirts und Sweats werden mit fotografischen All-overBlockprints aufgepeppt. © Franklin & Marshall FRANKLIN & MARSHALL © TIGERHILL TIGERHill © Messe Frankfurt Exhibition Petra Welzel heimtextil BIERBAUM Doping für die Seele Die Heimtextil in Frankfurt lieferte mit einem Aussteller- und Besucherplus der Branche den erhofften Rückenwind. Themen wie Outdoor Living und ein textiles Home Styling versprechen steigende Umsätze. Die wirtschaftlichen Rahmen bedingungen gelten jedoch als »unverändert schwierig«. M it rund 67.000 Besuchern aus 166 Ländern (knapp 2 % mehr als 2013, Auslandsanteil: 66 %) hat die Leitmesse für Heim- und Haustextilien im Schulterschluss mit der Branche den Besucher rückgang der letzten zwei Jahre gestoppt. Nach dem vierten Aussteller zuwachs in Folge auf 2.718 Unternehmen fanden auch die internationalen Fachbesucher wieder verstärkt zurück an den Main. Für die veranstaltende Messe Frankfurt wie für viele Unternehmen waren die erfolgreichen Messetage bei guter Stimmung demzufolge wie »Doping für die Seele«. 2013 musste die österreichische Textilindustrie im ersten Halbjahr mit ihren 327 Unternehmen (elf aus der Heim- und Haustextilienindustrie) nach Zahlen des Fachverbandes Textil, Bekleidung, Schuh, Leder ein Umsatz minus von 1,1 % hinnehmen. Noch härter traf es die europäische Textil- und Bekleidungsindustrie, die nach Erhebungen ihres Verbandes Euratex in den Monaten Januar bis September 2013 ein Minus von 2,7 % einfuhr. Jüngste Zahlen aus Brüssel aber machen Hoffnung. So registrierte man seit dem letzten Quartal 2013 einen Anstieg beim Verbrauchervertrauen und bei der wirtschaftlichen Erholung sowie steigende Exportzahlen. Die Ausfuhren nach Russland stiegen demnach um 4,9 %, jene nach China um 5,9 % und jene in die Türkei um 5,1 %. Jetzt soll eine steigende Binnennachfrage zu einer besseren Auftragslage, einer höheren Produktion zu und mehr Beschäftigung führen. 38 TZ 03 2014 Im Frottierbereich beweist zum Beispiel die Vossen Frottier GmbH & Co. KG aus Jennersdorf, dass es trotz dem aufwärts gehen kann. Das Unternehmen konnte nach Aussagen von Werner Blohmann, Geschäftsführer für Produktion und Finanzen, im letzten Jahr zweistellig zulegen und plant ein solches Wachstum auch für 2014. Man ist erfolgreich auf den Auslandsmärkten Singapur, Japan, Südkorea und Hongkong. Märkte, in denen hochwertige euro päische Produkte als persön liches Statussymbol gewer tet werden. Jetzt sollen die USA folgen. Die Neuorientierung im Export bleibt ein Programmpunkt vieler Unternehmen, denn die lahmenden traditionellen Exportmärkte in Südeuropa, aber auch Benelux und Großbritannien sowie der Druck asiatischer Billig produkte drücken weiterhin auf die Zahlen und das Gemüt vieler Manager. Für Martin Grübener, Geschäftsführer der stark exportorientierten Bandex Textil & Handels-GmbH, ist daher die Heimtextil die »wichtigste Messeplattform im Jahr«. Das in Sulz-Röthis ansässige Unternehmen freute sich über eine bessere Qualität der Kunden und registrierte eine durchweg gute Stimmung bei den Besuchern. Frankfurt zeigte aber auch, dass E-Commerce, Digitaldruck und neue Einrichtungsphilosophien von Handel und Industrie Grundsatz diskussionen, aktuelle Lösungen und Konzepte fordern. Allein in Deutschland, so eine Prognose des dortigen Handelsverbandes HDE, sollen die Umsätze beim E-Commerce 2013 gegenüber dem Vorjahr um 12 % zugelegt haben. Im letzten Weihnachtsgeschäft hat die deutsche Heimtextilbranche, basierend auf Zahlen des GfK Consumer Panel Non-Food, 17 % ihres Umsatzes online VIDAL RIUS eingefahren und lag damit sogar noch vor Kleidung und Schuhen (13 %), obwohl Shops dieser Artikelgruppen mit 37 % grundsätzlich als die »am stärksten vertretenen« eingestuft werden. Generell aber steht die Einrich tungsbranche hier ebenso am Anfang wie beim Thema Digitaldruck, das die Messe mit der »European Digital Textile Conference« in den Blickpunkt rückte. Immer stärker geraten zudem individualisierte oder spezialisierte Produkt entwicklungen sowie Markenkonzepte und deren Präsentation am Point of Sale in den Fokus, um den ruinösen Preiswettbewerb zu umgehen und aus der Masse hervorzustechen. Bei Vossen werden auf der Messe längst Konzepte zum Markenauftritt verkauft. »Diese haben wir auf der Heimtextil ausgestellt und gezielt mit den Kunden besprochen«, sagt Werner Blohmann. © Messe Frankfurt Exhibition Petra Welzel Das fundierte und inspirierende Trendforum verdeutlichte mit den beiden Themenblöcken »Progress!« und »Revive«, dass Trends und Gesellschaft immer noch zwischen den Extremen Fortschritt und Tradition pendeln. Multi grafische und selbstbestimmt situative Lebensformen fordern zudem neue Einrichtungslösungen, wie das Zukunftsinstitut in Kelkheim anhand der Studie »Conceptual Living« verdeutlichte. Die zentralen Thesen lauten: Zonen statt festgelegte Räume, Abkehr von fixen Raumlösungen und von herkömmlichen Definitionen, weil diese immer mehr verwischen. Das momentane Lebens gefühl definiert die Wohnerfahrung. So bestätigten in einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage in Deutschland, Italien und Russland 71 % der Befragten die Aussage: »Ich will zu Hause meine ganz persönlichen Vorstellungen verwirklichen.« 47 % wollen durch die Einrichtung und den Wohnstil ihre Persönlichkeit unterstreichen. Ebenso aktuell ist das Thema »Reconfigura tion« oder übersetzt: »Bühne des Wohnens«. Erst Möbel und Textilien lassen aus den vielen minimalistischen, nackten Bauten flexible, funktionale und identitätsprägende Räumlichkeiten entstehen. Eine »permanente Konzepti onsleistung« nennen Trendforscher das Wohnen der Zukunft. Zukünftig trifft die Branche demnach auf Konsumenten, die intuitiver und situativer, schnell und reibungslos umbauen und einrichten, »Möglichkeitsspielräume statt Definitionen« fordern, aber auch Begriffe wie »privat« und »öffentlich« neu definieren, indem sie den Privatraum öffnen oder vorübergehend fremde Wohnungen vereinnahmen. Neue Hotelkonzepte der Marke 25hours oder das Lindenberg machen es bereits vor. Unternehmen wie die Sibu Design GmbH & Co. KG aus Ternberg greifen diese Entwicklungen auf. Zu ihrer Premiere in Frankfurt stellte sie im Rahmen ihres »3-in-1-Stylingkonzepts« das neue Softleder programm vor. Ein Design überzieht drei unterschied liche Materialien vom PVC-freien soften Leder bis hin zu kratzfesten Oberflächen. Solche individuellen Lösungen für das Heimdekor zielen konkret auf Einrichter und den Bereich individueller Kleinprojekte ab. Exportmanager Alexander Weigner war zufrieden und hofft auf ein leichtes Wachstum in diesem Jahr. Für den Woll- und Walkstoffspezialisten Steiner 1888 mit seinen hochwertigen Produkten erwies sich der Umzug aus der Halle 11.1 in den Objektbereich in Halle 3.0 als Glücksgriff. Vertriebsleiterin Birgit Winter zeigte sich hochzufrieden über »eine gute Messe«. Die Qualität der Kunden habe zugenommen und es seien »wirklich gute Gespräche« geführt worden. Die Messe Frankfurt hat die nächste Veran staltung von 14. bis 17. Januar 2015 schon fest im Blick. Geschäftsführer Detlef Braun kündigte bereits eine Erweiterung um die Produktgruppe »Floor« mit den dazugehörigen Teppichunternehmen an, um die Idee textiler Einrichtungskonzepte abzurunden. höv messe Treffpunkt Retail Bereits kurz vor der kommenden EuroShop in Düsseldorf gewähren die ausstellenden Unternehmen Einblick in ihre neuesten Lösungen für den Handel. V on 16. bis 20. Februar lockt der Veranstalter Messe Düsseldorf die Fachbesucher mit der bisher größten EuroShop: Etwa 2.200 Aus steller aus 57 Ländern zeigen auf mehr als 115.000 m2 Nettoausstel lungsfläche alles, was das Retail-Herz begehrt. Von Ladenbau über neue technologische Lösungen bis zu maßgeschneiderten Marketingpaketen bieten die vier Bereiche der Messe. Bei EuroCIS dreht sich alles um IT-Lösungen und Sicherheitstechniken, EuroConcept deckt mit Ladenbau, Beleuchtung, Archi tektur und Store-Design ein weites Feld ab, bei EuroExpo warten die neuesten Entwicklungen in Sachen Messebau, Design und Event und EuroSales widmet sich wichtigen Themen wie visuellem Marketing, Warenpräsentation und Verkaufsförderung am POS. Weiteren und vertiefenden Input zu den jeweils interessanten Themen kann man sich daneben in den hochkarätig besetzten Foren holen. Die Vorträge im »Architecture & Design«-, ECO-, EuroCIS-, Multi-Channel- und POPAI-Forum sollen für die Messebesucher die ideale Ergänzung zum Messegeschehen sein. Ein Blick in den online verfügbaren Veranstaltungskalender lohnt sich angesichts des vielfältigen Angebotes schon im Vorhinein. space for people Zeit für Begegnungen In der heutigen Handelswelt von Globalisierung, Vertikalisierung und Digitalisierung ist es wichtiger denn je, Raum für etwas ganz Menschliches zu schaffen: Räume der Begegnung. Persönlich. Einfach von Mensch zu Mensch. Oder eben: space for people. Vier Divisionen, vier Welten und eine Shopping-Innovation erwarten Sie! Halle 12 | Stand C53. umdasch-shopfitting.com Alle Bilder © Messe Duesseldorf ctillmann Heimische Beteiligung. Unter den rund 2.200 Ausstellern befinden sich auch etwa 50 österreichische Unternehmen. Eines davon ist die heimische Umdasch-Gruppe, die sich auf gut 900 m2 im neuen Corporate Design präsentieren wird. Der Stand ist in die vier Ausstellungsbereiche Fashion & Lifestyle, Food & Care, Premium & Travel Retail und den Josef-Umdasch-Forschungspreis aufgeteilt. Bei Letzterem handelt es sich um das Ergebnis eines Wettbewerbs, den Umdasch gemeinsam mit Hochschulen durchgeführt hat. Die Aufgabe für die Studenten: Wie sieht der Laden der Zukunft aus? Die Siegerprojekte aus vier Kategorien werden in der »Shop of the future«-Lounge vorgestellt. Dem Thema Licht widmet sich die Firma Zumtobel, die gemeinsam mit der Gruppe Nymphenburg eine Studie zur emotionalen Reaktion von Menschen auf unterschiedliche Lichtszenarien erstellt hat. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse helfen nun bei der Entwicklung von Lichtkonzepten für den Handel. Eines davon, das auch auf der EuroShop präsentiert wird, ist das modulare Beleuchtungssystem »Intro«. Der Vorteil der verschiedenen Leuchtentypen auf LED-Basis sind die individualisierbaren Beleuchtungs lösungen für unterschiedlichste Shopzonen. Eine weitere neue Technologie, das »TrueGamutRendering«, kommt im Strahler »Iyon« zum Einsatz. Die Entwicklung ermöglicht die besonders reine Darstellung von Farben, was gerade für die Textilbranche ein wichtiger Faktor ist. Ein weiteres heimisches Unternehmen präsentiert auf der EuroShop seine neueste Lösung in Sachen Warenbeleuchtung. Die Molto Luce GmbH bringt mit »Illumini« eine Vitrinenbeleuchtung auf den Markt, die einen Querschnitt von nur 3,5 mm aufweist. Dadurch erreicht man eine Fokussierung auf das Produkt durch eine nahezu unsichtbare Lichtquelle. Das auf Wunsch auch dimmbar ausgeführte Produkt in Barrenform kann direkt als Vitrinenlösung, aber auch als indirekte Beleuchtung eingesetzt werden. Das System in Schwarz lackiert, Chrom und Perlchrom verfügt dabei über einen Abstrahlwinkel von 110°. Schöne neue WWW-Welt. Aus einer ganz anderen Sparte kommt die deutsche Brand-Retail-Agentur Liganova. Sie bietet ganzheitliche Marketingund Retaillösungen, von Design und Konzept bis zur Produktion. Vor allem der Bereich des Digital Visual Merchandising steht dabei im Fokus, also die Kunst, auch im Onlineshop emotionale Geschichten zu erzählen. Auf 165 m2 präsentiert das Unternehmen im Bereich der EuroConcept seine Produkte, darunter die neu entwickelte Software »VDC 2.0«, die sich mit allen Aspekten der Schaufensterwerbung beschäftigt. Der deutsche IT-Anbieter Höltl redet dagegen auf der EuroShop übers Wetter. Im besten Sinne, denn das Unternehmen präsentiert ein neues Tool, das Wetterdaten in die Business-Intelligence-Lösungen integriert. Gerade im Modehandel spielen Jahreszeit und Wetter eine große Rolle. Mit dem neuen Instrument erhält der Handel noch genauere Hinweise zu den Gründen hoher oder niedriger Kundenfrequenz, Umsätzen und Ähnlichem. Eine weitere Innovation aus dem Hause Höltl ist eine App. Schon bisher hat das Unternehmen darauf gesetzt, seine BusinessLösungen auch für mobile Endgeräte nutzbar zu machen. Mit der neuen Applikation geht man den nächsten Schritt. Sie stellt ein Portal zur Palette der mobilen Anwendungen dar. Dabei wurde nicht nur auf technischen Nutzen wie die Optimierung für Tehn-Zoll-Tablets geachtet. Denn da man nun auch die Kamera des Tablets etwa für das Scannen von Barcodes nutzen kann, birgt die App auch Zusatzfunktionen, die ein normaler PC nicht bieten kann. Diese und weitere Neuigkeiten aus Technik, Ladenbau, Marketing, Waren präsentation und anderen Retail-Bereichen sowie die Expertenvorträge versprechen vier Tage geballtes Retail-Wissen in Düsseldorf. BN MALA ALISHA Schöner Schal ROECKL STRIESSNIG Werden Ponchos und Pudelmützen die Accessoire-Umsätze im nächsten Winter pushen? Softe Tücher und Schals mit und ohne Cashmere werden jedenfalls bleiben. Denn: So schön waren Prints noch nie! BeckSöndergaard: Wenn einer eine Reise tut. Die Reiselust hat die Modewelt fest im Griff: Moderne Nomaden punkten kommenden Winter aber nicht mit faden Urlaubsfotos, die eh niemanden interessieren, sondern bringen Souvenirs mit nach Hause, die jedes Outfit so richtig in Szene setzen. Besonders angesagt sind Indigotücher und Tücher, die an gewebte Teppiche erinnern. Die Farben erinnern dabei an einen Bummel durch den Gewürzbasar: Zimt und Muskat gehören ebenso zu den Must-haves wie feuriges Orange, Pink und Rot, aber auch ruhiges Indigo. Für Eyecatcher sorgen Ledertaschen in allen Formen und Größen in sanftem Blau, Schokobraun und Cappuccino, die mit metallischen Optiken, Ponyhaar und Schlangenmuster dekoriert wurden. Fraas: In Polkastimmung. Der gerade, schnörkellose Bauhausstil feiert bei Fraas ein Comeback – jedoch in einer Light-Version. So mischen sich klare, grafische Elemente und architektonische Muster mit abstrakten Malereien, feinen Pinselstrichen und verspielten Polka Dots in kräftigen Farben wie Azurblau, Petrol und vielen Grünnuancen. Wichtigstes Motiv ist die Skyline New Yorks in klassischem Schwarz-Weiß, das auf Tüchern und Schals für Highlights sorgt. Modern wie der Look ist auch ein integrierter QR-Code auf einem Handpainted-Schal, mit dem man per Smartphone direkt auf die Webseite von Fraas gelangt. Von einer ganz anderen Ecke der Welt kommt die zweite große Inspirationsquelle – und zwar aus Tibet: Stilechte Lieblingsschmücker sind hier Folklore- und Ethnomuster, tibetanische Wandteppich-Ornamente, Blumenprints, Ikat- und Paisley-Muster in kräftigem Rot, Orange, Pink und Violett. Dazu gesellen sich als Eyecatcher noch raffinierte Stickereien, handgerollte Kanten oder orientalische Quasten. Mala Alisha: Haarige Angelegenheiten. Das Key Item des kommenden Winters heißt Fell. Neben innovativen Schal-Fellkombis in gewebter Qualität setzt man dabei vor allem auf extravagante Druckmodelle mit innovativen 42 TZ 03 2014 accessoires PASSIGATTI BECKSÖNDERGAARD Vintage-Behandlungen, die durch ruhige Farbe zu echten Hinguckern werden. Im Kontrast dazu stehen Drucke in kräftigen Kolorits wie Pink, Orange oder Grün, die zu fulminanten Landschaftsmotiven im Stil des Paris-Graffiti verschwimmen. Ein All-Time-Klassiker bleibt auch der kontrastreiche Mix aus Schwarz und Weiß, der besonders gut in Form von Karos auf Fellschals zur Geltung kommt. Must-have der Saison ist jedoch ein Patch-Loop, der alleine getragen oder mit einem Printmodell kombiniert werden kann. Hier überzeugt ein einzigartiger Patchwork-Effekt, der das Fell in verschiedenen Farben und Abstufungen in Szene setzt. Passigatti: Astronomisch wild. Nostalgische Blumendrucke, neu inter pretierte Paisleys, Grunge-Elemente und Anleihen aus der griechischen Mythologie – Styles und Stile dürfen wieder gemischt werden. In astronomische Sphären geht es mit Schlangenmotiven mit Sternzeichen elementen in zartem Rosé, Bleu oder Taupe. Animalisch bleibt es mit klassischen Paiselys in Orange, Pink, Petrol und Weinrot, die sich kommenden Winter frech mit Leoparden und Kettenmotiven schmücken. Dazu mischen sich angesagte Tierfellprints mit üppigen Paillettendekors, kleinen Handstichen oder verschnörkelten Elementen in einem luxuriösen Mix aus Gold, Anthrazit, Beige und Ocker. Ein großes Revival feiert Grunge – stilecht in Schwarz, knalligem Rot und vor allem mit vielen Nieten. Lieblingsteile sind hier wollige Jacquard- und warme Twillschals mit trendigen Karoprints. Ebenso kräftig wirken Maisgelb, Fuchia und Denim, die Blümchendrucken und zeitlosen Pali-Prints ihren Stempel aufdrücken. Pur Set: Noblesse oblige. Wichtigstes Styling-Element des kommenden Winters bleiben bei Pur Set viel Pastell und Designs, die Ton in Ton harmonieren. Dazu mischen sich jedoch immer wieder kräftige Farben, die knallige Akzente auf den doch eher ruhigen Pastell-Styles setzen und so ein bisschen Leben digkeit ins Spiel bringen. Zur Anwendung kommen die Faserschmeichler dabei auf kuschelig-warmen Materialien, die sich – entsprechend der Firmenphilosophie – hauptsächlich aus innovativen Naturfasermischungen wie Viskose, Modal, Seide, Baumwolle, Wolle und etwas Cashmere zusammensetzen. Roeckl: Warum in die Ferne schweifen … Das Münchner Label feiert heuer seinen 175. Geburtstag – Grund genug, die Trendreise um die Welt zu beenden und mal ordentlich in den Archiven zu wühlen. Zu den wiederentdeckten historischen Schätzen zählen Biedermeierschleifen, florale und grafische Motive, aber auch traditionell bayrische Elemente, die neu interpretiert zu extravaganten Highlights auf Schals und Tüchern avancieren. Nicht kleckern, sondern klotzen darf man auch in Sachen Farbe: Kräftige Kolorits wie Tannengrün, Purple und viele Rotnuancen geben den Trend vor und werden durch kräftige Akzente in Royalblau und Magenta ergänzt. Dazwischen blitzen immer wieder Details in Bronze oder Antiksilber auf. Generell zieht sich der MetallicLook durch die gesamte Kollektion – von handkolorierten Métallisé-Kanten am FRAAS HUBEGGER TZ 03 2014 43 accessoires FREDSBRUDER ROECKL Handschuh bis hin zu den Regina-Paspeln bei den Taschen. Neben exklusiven Handschuhen aus geschmeidigem Leder wie Peccary, Kalb oder Haarschaf-Nappa gehört vor allem die Jubiläumstasche zu den absoluten Lieblingsteilen. Aus italienischem Kalbleder und exklusivem PeccaryLeder gefertigt, überzeugt die Tasche über eine kunstvoll gearbeitete Regina-Naht sowie eine Logoplakette aus 925-Sterling-Silber. Erfurt: Zeitreise mit Stil. Ferne Länder, fremde Kulturen und eine große Portion Nostalgie ver leihen der neuen Schalkollektion der dänischen Designerin Lotte Erfurt Hjorth ihren unverkenn baren Look. Kontrastreich zeigt sich die Farbpalette mit kühlen, gedämpften Kolorits, die durch kräftige Nuancen immer wieder aufgebrochen werden. Dazu mischen sich noch Eyecatcher wie exotische Stickereien, Perlen und Quasten. Zu den Must-haves zählen von Hand gefertigte Schals mit orientalischen Mustern im Bohème-Stil, die an das Frankreich des 16. Jahrhunderts erinnern. Wichtig ist auch das Spiel mit dem Vintage-Retro-Look der 1960er. Stilecht zeigen sich hier geometrische Muster und farbenfroh-psychedelische Kreise. Abgerundet wird die Kollektion durch einen klaren Purismus, der im starken Kontrast zu den opulenten Bohème-Styles steht. Schönstes Styling-Element sind hier die hochwertigen, naturbelassenen Materialien in neutralen, weichen Farben. This Way to Heaven: Kunstgeschichte zum Kuscheln. 2013 von Trevor Myles und Christopher Coleman gegründet, besticht das neue AccessoiresLabel durch Werke bedeutender Künstler, die auf hochwertige Schals gedruckt und somit zum absoluten Fashion-Highlight werden. Mit dabei sind kommenden Winter u. a. Werke der Aquarellkünstlerin Mia Tarney, der Fotografen Tony McGee und Sheila Rock, des Illustrators Lord Dunsby oder der Malerin Emily Lamb. Dabei garantiert der Digitaldruck, dass die Werke 44 TZ 03 2014 in all ihrer Intensität und ihrem Detailreichtum auf die Schals übertragen werden. Nicht umsonst ist jedes Stück der Linie nur in limitierter Stückzahl erhältlich. Dabei setzen die Designer in Sachen Formen vor allem auf einen großen Cinema-Schal, einen etwas kleineren Arthouse-Schal (180 x 95 cm) sowie auf ein verspieltes Tuch (42 x 42 cm), bei dem man mit etwas dickerer Baumwolle arbeitet, sodass es noch anschmiegsamer wird. Striessnig: Mustergültig. Modal, Viskose, Seide und Wolle, die mit Seide oder Cashmere gemixt wird, bilden die Basis kuschelig-warmer Styles, die weiterhin ordentlich Farbe bekennen dürfen. Petrol, Curry, leuchtende Rot nuancen, Purple, Smaragd und Pink treffen kommenden Winter auf viel Schwarz, Weiß, Neutrals wie Zimt und Taupe sowie zarte Pastelle wie Rosé, Mint und pudriges Silber. Lieblingsfarbe ist jedoch die Trendfarbe Kupfer in verschiedensten Abstufungen, die bei Drucken oder in Form von Lurex-Details zum Einsatz kommt. Zur Anwendung kommt die Farbpalette bei Hahnentrittmustern, Animals, Ornamenten und farbenfrohen Fancy-Drucken, die Schals, Loops und Tücher ordentlich in Szene setzen. Hier sorgen Jacquard-Designs sowie gecrashte oder plissierte Optiken für zusätzliche Akzente. Animals bleiben auch bei kuscheligen Stolen und Paschminas ein heißes Thema. Dazu mischen sich geometrische Muster und Paisleys, die gerne auch mit Animals oder Schottenkaros gemixt werden dürfen, aber auch Dégradé-Looks, bunte CamouflageElemente, norwegische Muster, Ikatprints und feine Stickereidetails. Hubegger: Back to Nature. Strickaccessoires sind die Must-haves der Saison – am besten aus kuschelig-warmen Materialien wie Cashmere, Wolle, Seide und Modal. Lieblingsteile sind dabei Schals, Loops, Stolen und Tücher bis zu 140 x 140 cm. Wichtige Schmücker bleiben Paisleys und Cashmeremotive, ein Comeback feiern britische Hahnentrittmusterungen, Tartans und natürlich Karos in allen Facetten. Dazu mischen sich Druck elemente wie Lederbänder und Gürtelschnallen, aber auch wilde Animals. Highlight der Kollektion sind jedoch naturalistische Elemente wie Landschafts bilder, B lätter, Ranken, Zweige, Streublümchen und Blumenpotpourris. In FASHIO N PREMIE 09. Feb RE .b BRAND is 11. Feb. 2014 BOXX S A L ZBURG Showro om B 3 / 1. Stock CODELLO TRACH T&C OUNTR 28. Feb . bis 02. Y MESSE ZENTRU März 2014 M SALZBU Halle 5 R G / Stand 505 ERFURT FINE FASHION SCARVES & ACCESSORIES ESTABLISHED IN 1956 www.purset.at TEXTILE ACCESSOIRES ROMY HUBEGGER PUR SET 15. - 18. Februar 2014 SUPREME Women&Men MTC München Standnummer F 203 Sachen Farbe geben edles Grau, Anthrazit, Marine, Braun und Schwarz den Ton an. Frisch und fröhlich wird dieses monochrome Bild immer wieder durch leuchtendes Petrol, Jade, Fichtengrün, Senf, Kirschrot, Aubergine, Beerentöne, Pink und Koralle durchbrochen. Komplett wird der Farbtopf mit zarten Pastellen, die vor allem bei verspielt-romantischen Motiven ihren großen Auftritt haben. Codello: 75 Jahre und kein bisschen leise. Auf unkonventionelle Art und Weise spielt das Label zu seinem 75. Geburtstag mit Designs aus vergan genen Jahrzehnten, die mit aktuellen Lieblingsmotiven gepatcht oder bedruckt werden. 1950ies-Party darf dabei ebenso nicht fehlen wie Elemente aus Punk und Grunge sowie ein Hauch von Folklore – schließlich kommt man ja aus Bayern. Zu den Highlights zählen eine neue hochwertige Ledertasche im Retrodesign sowie Tücher und Schals mit großen Sternenmotiven, die neben klassischen Gürtelmotiven stehen, gezeichnete Retro-Bären im Mix mit Felldrucken und Paisleys sowie viel Gold, das den Jubiläumscharakter durchaus fett unterstreichen darf. BM hubeggercreativ www.hubegger.com mode aktuell A FISH NAMED FRED EINFACH ANDERS CAMP DAVID START MIT FUNCTIONWEAR Die neue Funktionsbekleidung zeichnet sich durch hohen Tragekomfort, wind- und wasserdichte bzw. kälteab weisende und atmungsaktive Funktionen aus und ist Kollektionsbestandteil der beiden sportiven Linien Camp David Blue und Green. Die Range umfasst vor allem verschiedene Jackenmodelle mit unterschiedlichen Längen: Angefangen bei wasserdichten Hardshell-Outdoor-Jacken und schnell trocknenden Primaloft-Jacken über dreilagige Offshore-Jacken bis hin zu Power-Stretch- und gefütterten Crosswind-Jacken. Robuste Trekking-, wasserdichte Segel- und Regen- sowie Softshell-Hosen ergänzen, Oberund Unterteile aus Fleece runden ab. Preislich liegen die Funktionsmodelle zwischen 89,90 und 499 € VK. Einem echten Härtetest wird die Kollektion diesen Februar im Rahmen einer zehntägigen Abenteuerreise mit Expeditions charakter unterzogen. Auf zwei Routen, zu Lande und zu Wasser, werden insgesamt 18 Teilnehmer die wilde Natur Südpatagoniens und des Cape Horn unter extremen Bedingungen entdecken und die Basis für eine Marketingkampagne legen. Mit dabei, qualifiziert aus mehr als 1.800 Bewerbern: die Österreicher Christian Holzer (23) aus Linz und Florian Grasel (32) aus Bad Erlach. 46 TZ 03 2014 GIOVANNI CAPRARO CULTURE FÜR EINSTEIGER I nnerhalb des niederländischen Hemdenlabels Culture bildet die neue Linie »Giovanni Capraro« den preislichen Unterbau. Der Einstiegs-EK-Preis liegt bei 15,95 €, mit 18,95 € (für Modelle mit Doppelkragen) ist das Ende der Fahnenstange auch schon wieder erreicht. Verschiedenfarbige Pipings an unifarbenen Hemden sind das Charakteristikum, es stehen 31 Variationen von S bis 3XL ständig zum Lagerabruf (NOS) bereit. Bedenken wegen der Qualität – 55 % Baumwolle, 45 % Polyester – zerstreut der Sales Manager für Österreich, TomOliver Mayer: »Die Polyester-Qualitäten haben sich unglaublich weiterentwickelt, die Damenwelt kommt mit solchen Mischungen bei Blusen auch hervorragend klar. Also kein Grund für Männer, auf ein supercooles Hemd um 39 € zu verzichten.« © GIOVANNI CAPRARO © CAMP DAVID © A Fish NAMED FRED Zwei bekannte Handelsagenten haben sich zusammengetan, um mit einer niederländischen Kollektion den alpenländischen Markt zu erobern. Die Casual-Hemden von A Fish Named Fred sind so originell wie der Name. »Die Besonderheit liegt in der ganz eigenen Kreati vität«, betont Roland Eberl, der gemeinsam mit Markus Holas die Marke repräsentiert. Selektiver Vertrieb ganz im Sinne des gehobenen Fachhandels, hervorragende Passform (segmentiert in zwei Taillenweiten-Optionen) sowie eine auf sehr gut getestete Pflegeleichtigkeit sind weitere Assets. Die Größen umfassen S bis 3XL, VKs liegen im Schwerpunkt bei 79 bis 99 €. Der Mann hinter dem Label ist Rob Schalker, Gründer von NZA New Zealand Auckland, der mit den lustigen Shirts (abgerundet durch Accessoires plus einen kompakten Part für Ladys) nunmehr einen ganz eigenen Weg geht. © Alberto Kobleder mode aktuell Mit Tradition in die Zukunft © Kobleder D ie Strickerei Kobleder besinnt sich ihrer Wurzeln und kehrt mit der Saison Herbst/Winter 2014 zum eigenen Namen zurück. Die Marke Questa Donna läuft aus und alle Kollektionen werden unter Kobleder – seit 1927 lanciert. Damit setzt das Unternehmen weiter auf den Standort Österreich und investiert verstärkt in die Themen Nachhaltigkeit und Innovation. Alle Teile werden ausschließlich in bewährter Qualität in St. Martin im Innkreis in Oberösterreich produziert. Neben den beiden Hauptkollektionen mit etwa 70 Teilen in klassischer Vororder gibt es ab sofort zwei Zwischenkollektionen mit zehn Teilen als Flashprogramm. Kobleder reagiert so auf kurzfristige Trends und ermöglicht auch die Nachorder abverkaufter Teile. Als neue Basics sind ab sofort die Teile der Linie »Kobleder – nahtlos« im Programm. Die komplett in einem Stück gestrickten Pullover der »Nahtlos«-Serie zeichnen sich durch einen besonders hohen Tragekomfort aus. Die Auswahl hochwertiger Naturfasern wie Merinowolle, Baumwolle und Leinen rundet das Erscheinungsbild der Kollektionen ab. ALBERTO INSPIRED BY ST. ANTON Der Hosenmacher aus Mönchengladbach kooperiert mit einem Skigebiet der Superlative: St. Anton. Das Ergebnis ist eine eigens kreierte Denim-Range von wintertauglichen Männerjeans. So überzeugt die »Thermolite« durch wind- und wasserabweisende Funktionen. Spezielle Hightech-Fasern der »Warm up« bilden eine isolierende Luftschicht, die der absolut formstabilen und farbechten Jeans zusätzlich eine extrem wärmende Wirkung verleiht. Lufteinschluss ist auch das Geheimnis der »Powdertouch«: Speziell gequellte, extrafeine Garne sorgen bei diesem kuscheligen Leichtgewicht für Temperaturregulierung und dank hohem Stretchanteil zusätzlich für Tragekomfort. Komplettiert wird Albertos Programm, das sich durch ein originelles Label und nostalgische Skifahrer-Illustrationen auf Taschenfutter und Innenausstattung auszeichnet, durch die »Check Inside« (winterlich geschmirgelt samt Karodruck auf der Abseite) sowie eine Premiumjeans mit 7%igem Kaschmiranteil. Die UVPs liegen zwischen 99,95 und 169,95 €. A CTIV E sports bras I CUP A – G www.anita.com · Tel. 0800 0026482 · Designed and produced in our own factories. HAKA: Saisonreport © Milestone in der ÖTZ 08/2014 MILESTONE BLOUSON LEANDER Machen Sie den österreichischen Modehandel aufmerksam auf Ihre Kollektion! Wir freuen uns über Ihren Anruf! Erscheinungstermin: 17.04.2014 Druckunterlagen-Schluss: 03.04.2014 Beim Jackenspezialisten Milestone aus Lenting bei Ingolstadt ist man sich sicher: Blousons sind im bevorstehenden Frühjahr/Sommer die Siegertypen im Fashion-Marathon! Optisch hervorstechend ist das Modell »Leander«: urban, wertig und bequem. Spezielle Verarbeitungs verfahren sorgen bei diesem lässigen Lammnappa-Blouson für spannende Two-Tone-Effekte. Die typischen Strickbündchen setzen in hellem Beige Kontrastakzente – fertig ist der angesagte Sport-Style par excellence. Fehlt nur noch der UVP: 399,95 €. Mag. Claudia Jordan [email protected] Tel.: +43/1/866 48 DW 212 Mag. (FH) Stefanie Stradel [email protected] Tel.: +43/1/866 48 DW 222 Not Your Daughter’s Jeans Das Original aus L.A. © NYDJ © OC OUTFITTERS OF CHANGE L os Angeles, 2003. Das Denimlabel Not Your Daughter’s Jeans (NYDJ) präsentierte ein Jeansmodell, das die Herzen der Damenwelt höher schlagen ließ. War Denim ursprünglich als roughes Material für Arbeiter bekannt, zeigte NYDJ eine Version, die Komfort und figurschmeichelnde Verarbeitung vereinte. Die eigens entwickelte »Lift Tuck Technology« ermöglicht es Frauen, ihre Lieblingsjeans eine Nummer kleiner als gewohnt zu kaufen. Ein Treffer mitten ins Frauenherz. Die Jeans ist höher geschnitten, endet mit dem Bund in der Taille, um nicht nur eine schlanke Optik, sondern auch eine gute Passform zu garantieren. NYDJ wuchs zunächst in den USA, dann in Europa mit Headquarter in Amsterdam. Heute ist die Denim-Brand in 18 europäischen Ländern vertreten und wird über nydj.eu, Premiumboutiquen und Retailer vertrieben. Das Sortiment umfasst neben Jeans außerdem Sportswear in Regular-, Petite- und Plus-Size-Größen, die alle die typische NYDJ-Passform aufweisen. Mit der Kampagne zur Frühlingskollektion 2014 rückt NYDJ einmal mehr den »Original Slimming Fit« in den Fokus und präsentiert Topmodel Helena Christensen als Testimonial. © Bugatti mode aktuell CASAMODA/VENTI SALZBURGER SHOWROOM E © Casamoda inen gelungenen Einstand feierte der neue Salzburger Showroom von Casamoda und Venti anlässlich der Hot 1. Ab sofort legen Thomas und Michael Rudofsky die beiden Labels aus dem Hause der Heinrich Katt GmbH & Co. KG im Fashionpark vor. Original ShopMöblierung und vorbildliches Visual Merchandising setzen dabei die Ware gebührend in Szene. Auch an der Firmenzentrale in Oldenburg wird kräftig investiert: Ein neu errichtetes Distributionszentrum steht kurz vor der Inbetriebnahme. Mit diesem 12-Mio.-€-Investment wird statt bisher 25.000 Teilen ein Versand von bis zu 80.000 Teilen pro Tag möglich. Das reduziert die Durchlaufzeiten eines Auftrags und beschleunigt deutlich die Nachbestückung bei den rund 2.100 Handelspartnern in aller Welt. BUGATTI 8,5 MILLIONEN TEILE Seit 1991 pflegt der Herforder Modehersteller Bugatti Holding Brinkmann das Lizenzgeschäft, gestartet wurde damals mit Schuhen. Nunmehr gibt es 15 Partner, letzter Zugang war Anfang 2013 die Firma Stuco mit Küchentextilien und Taschentüchern. Der starke Markenname macht überdies Lizenzen mit Nicht bekleidungsprodukten wie z. B. Matratzen möglich. Beachtliche 8,5 Millionen Teile mit dem Namen Bugatti werden zurzeit jährlich auf den Markt gebracht. Bereits eine zehnjährige Partnerschaft konnten Klaus Brinkmann (im Bild links) und Alexander Weipert nunmehr besiegeln. Das Unternehmen Traveller Jean Weipert aus Mühlheim am Main zählt zu den führenden Lederwarenherstellern Europas und offeriert Bugatti Produkte aus dem Bereich Lederaccessoires und Business-Reisegepäck. Ebenfalls seit zehn Jahren im Boot: die Mobiltaschenfirma Style for Mobile GmbH aus Berlin, die für alle handelsüblichen Handys, iPads, E-Books etc. hochwertige Taschen mit dem Markennamen Bugatti vertreibt. Kobleder GmbH Technische Gestricke & Strickbekleidung Diesseits 111 A-4973 St. Martin im Innkreis Tel. +43 (0) 7751/7226-0 Fax +43 (0) 7751/7226-33 [email protected] www.kobleder.at kleinanzeigen © Scabal Der Wechsel von Regent zu Scabal ist bereits vollzogen: Detlev Diehm, 49, leitet als Creative Director die Ausrich tung der Maß- und Readyto-wear-Kollektion des belgischen Tuchproduzenten und Maßkonfektionsspezialisten. Bei Regent im fränkischen Weißenburg war Diehm Chefdesigner, davor arbeitete der gelernte Herrenschneider, ausgebildete Gewandmeister und Absolvent eines Modedesignstudiums (Domus Academy, Mailand) im Kreativteam von Hugo Boss und Quirinio Conti. STONES: AGENTURWECHSEL Nach Markus Holas repräsentiert nun Siegfried Bergmeister sowohl die Männermodenmarke Stones als auch die Funktionsjacken von Roadsign Australia – beide aus dem Hause DressMaster – in Österreich. DressMaster wurde 1970 als reiner HAKA-Produzent durch Klaus Steilmann gegründet, 1991 hat man das Label Stones ins Leben gerufen, seit 2007 agiert auch die australische Lizenzmarke Roadsign am mitteleuropäischen Markt. 50 TZ 03 2014 © Derdzinski-Lahnstein CECIL: HERBERT PIRCHER GEHT Der Österreicher Herbert Pircher, zuletzt Head of Sales für alle europäischen Märkte für die Marke Cecil, verlässt die CBR-Gruppe. Pircher war 14 Jahre für Cecil tätig und ist maßgeblich für den Vertriebserfolg der Marke in Österreich und danach auch in 15 anderen Märkten verantwortlich. Pircher verlässt das Unternehmen aus eigenem Entschluss, um sich neuen Heraus forderungen zuzuwenden. Seine Aufgaben bei Cecil hat Dr. Wilhelm Tielker, Mitglied der Geschäfts leitung für die Bereiche Vertrieb und Expansion, übernommen. ADENAUER 1876: ÖSTERREICH-PREMIERE Eine neue Marke mit Kernkompetenz im Sweatshirt präsentiert Modeagent Michael Pollhammer: Adenauer 1876. Diese »Beach house-Kollektion« will mit Positionierung im mittleren bis gehobenen Genre (Sweats um 100 €, Hemden zwischen 70 und 80 €, T-Shirts um 50 €) im Markenumfeld von beispielsweise Better Rich oder Ralph Lauren Flagge zeigen. In Deutschland gibt es bereits sechs MonomarkenStores von Sylt bis Köln. AGENTUR MOSTBECK: NEU MIT PIANURASTUDIO UND GUIDO LOMBARDI Die Agentur Mostbeck präsentiert in Wien (Showroom Landstraßer Hauptstraße 130) seit 21. Jänner und in Salzburg (Brandboxx 2. OG) von 9. bis 11. Februar die Marken Pianurastudio und Guido Lombardi neu in ihrem Sortiment. Marina Mostbeck und ihr Team reagieren damit auf die große Nachfrage an gutem Strick. Guido Lombardi bietet sowohl Woll-CashmereMischungen zu Einstiegspreislagen als auch feinstes Cashmere von Cariaggi. Für Herbst/ Winter 2014 setzt die Kollektion auf dezenten Purismus und sportlichen Touch. Zweiter Neu zugang ist Pianurastudio. Das italienische Label bietet Outfits für die selbstbewusste und moderne Frau, die Farbe und Muster in edlen Materialien sucht. Die Marke zeigt eine breite Produktpalette aus Hosen, Pullovern, Jacken und Kleidern zu interessanten Preisen. Schwer punkt der Kollektion sind Strick, Jersey und Musterungen, die auf Understatement setzen. Messe Frankfurt: Texprocess neu organisiert Seit 2011 veranstaltet die Messe Frankfurt die Texprocess, die Messe für die Verarbeitung von textilen und flexiblen Materialien. Bislang war die Messe im Geschäftsfeld »Technology & Production« angesiedelt, seit Anfang November gehört sie jedoch zum Feld »Textiles & Textile Technologies« – ebenso wie die parallel stattfindende Messe Techtextil. Von dieser Bündelung verspricht sich Olaf Schmidt, Vice President Textiles & Textile Technologies, mehr Synergien und strategische Vorteile für beide Messen. Dabei bleiben Techtextil und Tex process aber als eigenständige Marken erhalten, die Leitung der Texprocess übernimmt Michael Jänecke, der bereits seit 1993 für das Mana gement der Techtextil verantwortlich ist. Die nächste Texprocess findet von 4. bis 7. Mai 2015 in Frankfurt am Main statt. BUSINESSPUNKS: NEU BEI PRESSL Kunst am Körper – dafür stehen die hochwertigen Innenfutter von Business Punks. Als limitierte Editio nen, entworfen von renom mierten Künstlern und auf Viskose oder Bemberg Cupro in Österreich gedruckt, finden sie vor allem im Made-to-measure-Bereich ihren Einsatz. Maßkonfektionsexperte Heinz Pressl (mit Show room in Wien, Lilienbrunngasse 21) hat nun die Vertretung für Österreich, Ungarn, Tschechien und die Slowakei übernommen. © Agentur Pressl SCABAL: CREATIVE DIRECTOR Die Wäschemarke Palmers mit Sitz in Wiener Neudorf hat einen neuen DeutschlandChef. Zukünftig wird Alfred Runkel bei der Palmers Germany GmbH & Co. KG die Gesamtverantwortung für den deutschen Markt übernehmen. Alfred Runkel bringt umfangreiches Branchenwissen aus seinen Tätig keiten bei Schiesser, Sara Lee, Maryan Beachwear Group und Hanro mit. Bislang war er dort als Geschäftsführer Deutschland und Vertriebsleiter Österreich/Schweiz tätig. Palmers betreibt derzeit rund 50 Filialen in Deutschland. Im Herbst 2013 war auch für Österreich eine neue Geschäfts führung, bestehend aus Andreas Hammerl und Wolfgang Neusser, eingesetzt worden. © Pircher © Highline United Mit sofortiger Wirkung übernimmt Stephan Krug, 51, als Managing Director die Geschäftsführung von Highline United Europe. Marcus Meyer, bisher President und CEO der Lifestyle- Unternehmensgruppe, hat aufgrund unter schiedlicher Auffassungen über die Strategie das Unternehmen einvernehmlich verlassen. Die amerikanische Führungsspitze von Highline United bedauert sein Ausscheiden und würdigt den großen Erfolg von Marcus Meyer betreffend die schnelle Etablierung der Highline-UnitedGruppe in Europa. Stephan Krug (Bild) leitete zuletzt seine eigene Unternehmensberatung und war zuvor General Manager der Collective Brands Performance + Lifestyle Group BV, Verkaufsdirektor Europa Wolverine Europe Ltd., Geschäftsführer Clarks sowie Verkaufsleiter von Timberland. Highline United ist auf hochwertiges Schuhwerk im Premiumsegment spezialisiert, das Portfolio umfasst die Marken Ash, French Connection, Julian Hakes, Elie Tahari und Nylo. Palmers: Neuer Deutschland-Chef Highline United: Führungswechsel kleinanzeigen T T O O L L L L Y Y SCHAUFENSTERPUPPEN W W W . T O L L Y S . D E p u p p e n @ t o l l y s . d e FA R B K ATA L O G E . T E L 0 0 4 9 8 9 1 6 1 1 1 1 FA X 1 6 3 3 3 3 © Sir Oliver Die Männermode der Premi umlinie aus dem Hause s.Oliver hat einen neuen Markenverantwortlichen: Ralf Klute ist für die strate gische Neuausrichtung sowie die Positionierung von Sir Oliver Men verantwortlich und berichtet an Anita Beckmann, Global Product Director Sir Oliver. Der 50-jährige Manager war zuletzt Mitglied der erweiterten Geschäftsführung bei Basler, davor zeichnete er für die Women’s Wear von Luisa Cerano verantwortlich. Seinen Berufsweg hatte der gelernte Industriekaufmann bei Hugo Boss begonnen, wo er über 16 Jahre tätig und maß geblich am Launch der Linie Hugo beteiligt war. DANIEL HECHTER: KOOPERATIONSMODELLE © Daniel Hechter Für eine engere Kunden bindung wurden von Daniel Hechter drei aufeinander abgestimmte Flächen konzepte (»Bleu«, »Blanc« und »Rouge«) neu entwi ckelt, die je nach Limitsituation unterschiedliche Konditionen für den Händler bereithalten. Ziel ist es, noch intensiver gemeinsam mit dem Handel zu planen und die saisongerechte Belieferung weiter zu optimieren. Ansprechpartner für individuell abgestimmte Lösungen ist Gerald Dibarbora, Vertriebsmanager für Österreich. PEINE-GRUPPE: INVESTOR GEFUNDEN Der in wirtschaftliche Turbulenzen geratene Herren modenhersteller Peine (mit den Marken Barutti und Masterhand) konnte seine Investorensuche erfolgreich abschließen. Mit einer Mehrheitsbetei ligung steigt der chinesische Konzern Shandong Ruyi (Eigentümer von rund 20 Produktionsbetrieben der textilen Vorstufe, 40.000 Mitarbeiter, mehr als 5 Mrd. $ Umsatz) ein. Als neues Mitglied der Geschäftsleitung begleitet Bahman Mostaghimi die Integrationsprozesse. Jan D. Leuze, seit knapp einem Jahr geschäftsführender Gesellschafter der Peine GmbH, bleibt in gleicher Funktion an Bord. SIR OLIVER: KLUTE IST DIVISION HEAD AGENTUR RAUCHENSCHWANDTNER: NEU MIT BLUE LES COPAINS Die Agentur Rauchenschwandtner hat ab der Kollektion für Herbst/Winter 2014 das italienische Label Blue Les Copains, Schwesterlabel der bekannten Marke Les Copains, im Portfolio. Die Kollektion mit Lieferterminen Juli, August und September (mit je rund 60 Teilen) ist im Showroom in der Fashion Mall Salzburg zu sehen. Beim Design hatte Peter Som, der seine eigene Kollekti on während der New York Fashion Week zeigt, die Hände im Spiel. Seine erste offizielle Kollektion wird Som zum Frühjahr 2015 für Blue Les Copains zeigen. Es entstand eine Contemporary-Kollektion mit einem Schwerpunkt auf Strick, den Wurzeln von Les Copains. Die Premiumlinie Blue Les Copains umfasst eine komplette Produktrange von Röcken, Kleidern, Hosen und Jacken bis hin zu vielseitigen Strick- und Shirtteilen, die allesamt hochwertig verarbeitet und in modischen Farbkom binationen sowie edlen Neutrals aufgemacht sind. impressum Firma des Medieninhabers: Manstein Zeitschriftenverlagsges.m.b.H., Brunner Feldstraße 45, 2380 Perchtoldsdorf, Internet: www.manstein.at, Tel.: +43/1/866 48-0, Fax: +43/1/866 48-100, E-Mail: [email protected], Firmenbuchnummer: FN 62661 z, Firmenbuchgericht: Landesgericht Wiener Neustadt, UID-Nummer: ATU14936907, Vertretungsbefugte Organe: Mag. Dagmar Lang, MBA, Geschäftsführerin, Mitglieder des Aufsichtsrats: Prof. Hans-Jörgen Manstein, Klaus Kottmeier, Peter Kley, Peter Ruß Chefredakteurin: Mag. 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