Jahresbericht 2015 - und Bildungsstätte
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Jahresbericht 2015 - und Bildungsstätte
Jahresbericht 2015 | Sozialtherapeutische Arbeits- und Bildungsstätte im Grüt Bericht des Präsidenten 2 2Vorweg März verstarb ganz plötzlich und unerwartet Patrizia Vassalli. Ihr Übergang in die geistige Welt geschah in der Nacht und die anschliessende Trauerzeit und die verschiedenen, sehr berührenden Verabschiedungsrituale erinnerte uns alle ganz gegenwärtig an den Übergang vom Leben in den Tod hinein. In vielen Fortbildungsstunden wurde das Sterben und der eigene Tod mit den Bewohnern besprochen. Da ist es immer wieder erstaunlich, mit wieviel Offenheit – neben der Befangenheit – das Thema Tod und Sterben von den Grütlern bewegt wird. Eine Würdigung des Lebens von Patrizia finden Sie im Nachruf wieder. Anita: «unser Leuchtturm»! (Dänemark) Vorweg | In jeder Entwicklung – sei es in der Pflanzen- und Tierwelt, sei es in der menschlichen Entwicklung – sind Übergänge «Knotenpunkte». Sie sind konzentrierte Energie, Wandlungsmoment und Geburtsstätte für neue Ideen. Für eine veränderte Richtung, für die Loslösung von Altbekanntem, Vertrautem zu ungewissen Gefilden, ins Unbekannte. Im Übergang verabschiede ich mich und gleichzeitig tritt mir schon das Neue entgegen. Philipp fand, dass ein Übergang auch zu vergleichen sei mit der Brücke, wie im Meilener Tobel. Die Brücke verbindet zwei Wege zu einem. Da spannt sie sich über den heruntersprudelnden Bach und macht es für die Spaziergänger möglich von hier nach drüben zu gelangen, ohne dabei nasse Füsse zu bekommen. Im Übergang kann ich mein Erlebtes und Gelebtes noch einmal Revue passieren lassen. Vielleicht habe ich irgendwo etwas nicht so gut gemacht, dann kann ich dies beim nächsten Mal ganz anders gestalten. Vielleicht ist mir auch etwas ganz besonders gut gelungen, dann koste ich noch einmal die Freude über dieses Erlebnis nach, bevor das nächste mich erwartet. Freilich, im Leben lässt sich nicht alles planen. Da bin ich mit der prallen Vielfalt konfrontiert und den dadurch entstehenden Vernetzungen. Aber je bewusster ich Übergänge gestalte, je klarer kann ich Schritte in den Neuanfang tun. Im Laufe dieses Jahres beschäftigten sich die Grütler viel mit den ganz unterschiedlichen Qualitäten von Übergängen. Anfang Das Leben im Grüt ist stark geprägt durch die vier Jahreszeiten. Mit den Jahreszeiten wird das Werden und Vergehen des Jahres erlebbar durch die vielen Veränderungen draussen in der Natur. Jeder Bewohner und Mitarbeitende hat bestimmte Erinnerungen und Erfahrungen mit den einzelnen Jahreszeiten verknüpft. Im Grüt spielen sie daher eine wichtige Rolle für die Orientierung im Zeitgeschehen. Besonders rituell hervorgehoben werden sie an den Festeszeiten wie Ostern, Johanni-Sonnenwende, Michaeli-Erntedank und Advent-Weihnachten. Was geschieht, wenn die bisher vertrauten Jahreszeiten und ihre Übergänge durch die klimatischen Veränderungen mehr und mehr verschwinden? Wenn die grossen Übergänge, wie Frühling und Herbst von Sommer und Winter eingenommen werden und wir eigentlich nur noch zwei Jahreszeiten haben? Die damit zusammenhängenden Wetterkapriolen gestalteten sich für die hier lebenden Menschen als grosse Herausforderung, die sich bis in die seelische Ebene hinein und das soziale Miteinander wiederspiegelten. Die «neuen» Jahreszeiten sind noch sehr ungewohnt für alle und wir üben uns darin die damit verbundenen Übergänge kreativ zu neu Vertrautem zu gestalten. So bleibt bei allen die Sehnsucht nach Anteilnahme an dem Werden und Wachsen, als ein uns alle durchdringender Teil des Lebens. Das Leben in besonderer Form zu ergreifen gelang dieses Jahr wieder durch eine sehr grosszügige Spende, die es für die Grütler ermöglichte Reisen ins Ausland zu unternehmen. Neben Griechenland und Dänemark stand auch der Bodensee im Kurs und die damit verbundenen Erlebnisse haben das Grütleben in wunderbarer Weise bereichert. Damit auch im künftigen Jahr das Kulturleben in all seinen Facetten im Grüt gedeihen kann, bitten wir wieder herzlich um Ihre Spende (in der Mitte des Jahresberichtes finden Sie dazu einen Einzahlungsschein). Es freut uns nun Ihnen den diesjährigen, reich gefüllten Jahresbericht zu übergeben. Wir hoffen Ihr Interesse und Ihre Anteilnahme ist geweckt, den vielen kleinen und grossen Abenteuern des Lebens Im Grüt zu begegnen. Mit freundlichen Grüssen, Ihre Maja Seifert Metz Bericht des Vorstands 2015 3 Jessicas Eisbären entstehen Jahresbericht des Vorstands für das Jahr 2015 | Der Vorstand führte im Jubiläumsjahr 2015 zwei Sitzungen durch. Ausserdem führte er im April die Hauptversammlung durch und nahm im August an der Jubiläumsveranstaltung «40 Jahre Träger-Verein Heim im Grüt» teil. Folgende Geschäfte wurden behandelt und entsprechende Beschlüsse gefasst: - Grundbuchamtlicher Eintrag der Namensänderung von «Heilpädagogisches Kinderheim» in «Sozialtherapeutische Arbeits- und Bildungsstätte im Grüt» - Vorbereitung der Jahresversammlung mit Abnahme der Jahresberichte und der Rechnung 2014 und Erstellen des Budgets 2015 - Genehmigung eines Fondsreglements durch die Hauptversammlung - Teilnahme am Rezertifizierungs-Audit vom 23. und 25. März - Aufnahme von Frau Doris Fiabane (Elternvertreterin) als neues Vorstandsmitglied - Austritt von Herrn Ruedi Bärtschi aus dem Vorstand - Anschaffung eines neuen VW-Busses - Erstellung einer neuen Brandmeldeanlage von Siemens - Umbau von zwei Bädern im Haupthaus «Weinhalde», geplant für 2016 - Renovationen (Dach und Sickergruben) bei den Häusern im Cas di Musc/ TI Im Personal des Heims gab es wiederum einige Wechsel. Den Austritten von Petra Tinner, Dimitra Oliveira (Studentin zhaw) und Max Geisthart stehen folgende Neueintritte gegenüber: Michèle Sennhauser, Ana Marija Milisic (Auszubildende), Lea Straub (nach einem Unterbruch), Sarah Huber, Frau Minivere Saliji und Manfred Groh. Im November durften wir im Rahmen des Vorstands- und Mitarbeiter/innen-Nachtessens im Restaurant Himmapan im Rapperswiler Kinderzoo das 10-jährige Dienstjubiläum unseres Heimleiter-Ehepaars Johannes Metz und Maja Seifert Metz feiern. Wir gratulieren den beiden auch an dieser Stelle ganz herzlich. Im Namen des Vorstands danke ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Institution ganz herzlich für ihre während des Jahres geleistete Arbeit zum Wohle der ihnen anvertrauten Betreuten. Dank ihren persönlichen Fähigkeiten und ihrem grossen Einsatz sorgen sie nicht nur für ein gutes Klima im Heim, sie tragen auch viel zur individuellen Förderung der einzelnen Bewohner/innen bei. Ein Resultat sind die wunderbaren Arbeiten für den Adventsbazar und das Grüt-Lädeli, ein anderes die Eurythmieaufführung und das Weihnachtsspiel, wo auch Eltern und Angehörigen der Heimbewohner einen schönen Einblick in die Arbeit im Grüt nehmen können. Gerne möchte ich die Leserinnen und Leser dieses Jahresberichtes ermuntern, falls dies noch nicht der Fall sein sollte, unserem Verein beizutreten und damit die Institution «SAB Im Grüt» ideell und finanziell (Mitglieder Jahresbeitrag 25.- CHF) zu unterstützen. Für den Vorstand - Markus Zellweger, Präsident 4 Bericht der Heimleitung 2015 Jahresbericht der Heimleitung | Der Beginn eines neuen Jahres ist für uns jeweils so frisch, wie ein weisses, unbeschriebenes Blatt Papier. Was für Zeichen und Linien, was für Farben und Formen werden sich wohl darauf zeigen? Vorausschauend können wir sagen, dass wohl dies und jenes im Grütalltag über das Jahr verteilt stattfinden, dass der und die uns an dem und dem Tag und Ort begegnen werden. Vorausschauende Planung und der Blick für das Ganze ist in der Organisation immer wieder eine Herausforderung, um die wir ringen, gemeinsam mit den Mitarbeitenden und Bewohnern. Die unseren Alltag belebt, die die sozialtherapeutische- und administrative Arbeit anhaltend interessant, spannend, anregend, anziehend und antreibend macht, aktiv das noch «unbefleckte Blatt» zu entdecken und zu gestalten. Trotz aller Voraussicht und Planung bleibt das Leben dabei so offen, dass überraschende, ungeahnte Wendungen der Grütgemeinschaft immer wieder neue Blickwinkel und Erfahrungen verschaffen und erfordern. Die aussergewöhnlichen Erlebnisse führen unter Umständen zu ganz neuen oder erweiterten Einsichten und Denkweisen. So bleibt das WIE der Lebensgestaltung, in all ihrer Fülle und Vielfalt, in der Tagesstätte und im Wohnbereich in Abhängigkeit der Menschen, die sich im Grüt zum Leben und Arbeiten zusammengefunden haben. Die Art und Weise eines jeden Einzelnen in diesem Konglomerat macht das Grütleben so unverwechselbar intensiv und auch konfrontativ. Übergänge In jedem Jahr erleben wir, dass sich ein bestimmter Kerngedanke, wie ein roter Faden hindurch zieht. 2015 war dies das grosse Thema der Übergänge. Sei es draussen im Naturgeschehen, sei es «drinnen» bei konzeptionellen Fragen und der persönliche und professionelle Umgang damit. Da war im Grüt vieles in Bewegung und Abschied und Begrüssung standen dabei wesentlich im Fokus. Patrizia Vassalli hat sich, für uns alle ganz überraschend am 9. März, von diesem Leben friedlich verabschiedet. Seit 34 Jahren war Patrizia ein Teil der Grütgemeinschaft und ihre Spuren finden sich an verschiedenen Stellen, sei es ihre grosse Ordnungsliebe beim Tischdecken, sei es in den filigranen Perlenlämpchen und den fein geschliffenen Schlüsselanhängern aus Stein. Gemeinsam mit allen Bewohnern und den ihr vertrauten Mitarbeitenden erinnerten wir uns bei einer Abschiedsfeier an viele Erlebnisse mit ihr und sangen ihre Lieblingslieder. Jutta Metz hat als langjährige Begleiterin von Patrizia einen Nachruf verfasst, den Sie im Jahresbericht wiederfinden. Sehr herzlich möchten wir an dieser Stelle Pfarrer Ortin von der Christengemeinschaft Zürich für die feierliche Gestaltung der Verabschiedung von Patrizia im Grüt danken. Für alle Anwesenden mochte das Bild des Schmet- Dimitra Oliveira wird verabschiedet (Studentin der zhaw) terlings, der aus seiner engen Hülle, seinem Kokon schlüpfen muss, um wieder frei zu werden für die Luft und das Licht, ein wunderbares Symbol für Wandlung, für Verwandlung schlechthin sein. Die Bewohner haben dies jedenfalls gut verstanden und in diesem Jahr die Schmetterlinge im Garten mit anderen Augen betrachtet, als vorher. Team- und Bewohnerbewegungen Im Team gab es verschiedene Wechsel und die Mitarbeiterschaft ist so mittlerweile auf 20 Fachkräfte mit ganz unterschiedlichem Hintergrund angestiegen. Dies gewährleistet auf der einen Seite eine notwendige Professionalisierung der unterschiedlichen Aufgabengebiete und ihrer Schwerpunkte. Auf der anderen Seite fordert das angewachsene Team besondere Aufmerksamkeit, um ein wertschätzendes, partnerschaftliches Arbeitsklima zu vermitteln und aufzubauen. Im Januar verabschiedeten wir Flavia Zanoni (frisch diplomierte Sozialpädagogin der HFS Lausanne) zu ihrer Weltreise nach Südamerika und wenig später verliess uns Petra Tinner (Gartenteam). Im März stiess Ana Marija Milisic zum Textilteam, um ihre Bericht der Heimleitung 2015 5 Fabienne Berchtold hat das Diplom bestanden Oliver und Corinne feiern gerne Feste Ausbildung als Sozialpädagogin bei der zhaw Im Grüt zu absolvieren. Der April schenkte uns Lea Straub (Sozialpädagogin HFS Lausanne) für das Garten- Holzwerkstattteam wieder zurück und im Mai begann Dimitra Oliveira (Studentin der zhaw) bis Oktober ihren praktischen Ausbildungsblock, mit Schwerpunkt Textilwerkstatt. Sarah Huber (Textil- und Modedesignerin) bringt seit September ihr Fachwissen in die Textilwerkstatt ein und Karin Schäpper zog erstmal in den Mutterschaftsurlaub (mittlerweile ist sie stolze Mutter eines Buben und wir gratulieren nochmals herzlich zu diesem freudigen Ereignis). Im November erweiterten Minivere Saliji (Fachfrau Betreuung) und Prosper Nebel (Musikpädagoge) das Team. Im Dezember konnten wir Manfred Groh (Gärtnermeister) für den Garten und die Holzwerkstatt engagieren und Max Geisthardt verliess das Grüt, um sich wieder dem Jugendbereich zu widmen Auf der Bewohnerseite gab es ebenfalls einige Veränderungen. Anfang März verstarb unerwartet Patrizia Vassalli. Nach den Frühlingsferien (Anfang Mai) durften wir Jessica Künzle begrüssen, die sich nach ihrer Schnupperzeit gleich für das Grüt entschieden hatte. Als Ausserkantonale Bewohnerin zog es Elisabeth Staub Ende Juni nach über 40 Jahren Grütleben wieder zurück an ihren Heimatort Basel und wir wünschen ihr für die neue Lebens- und Arbeitswelt alles Gute! Im August, nach den Sommerferien, zog noch Rolf Künzle (nicht mit Jessica verwandt) als frischgebackener Schulabgänger ins Grüt und die Bewohnerplätze sind wieder belegt. Es ist immer wieder erfreulich zu sehen, wie die neuen Bewohner durch die Alteingesessenen willkommen geheissen und in das komplexe Grütleben einbezogen und eingeführt werden. Sie sehen, die Grütgemeinschaft war 2015 recht in Bewegung und das Kommen und Gehen von Menschen benötigt besondere Begleitung in der Beziehungspflege, dass das Gleichgewicht im Zwischenmenschlichen nicht verloren geht. Diplomanden Sehr herzlich gratulieren wir Fabienne Berchtold (Bachelor Sozialpädagogik zhaw) und Philipp Kull (Sozialpädagoge agogis Zürich) zu ihrem bestandenen Diplom. Frau Berchtold beschäftigte sich in ihrer Diplomarbeit mit der Thematik der «Sterbebegleitung bei Menschen mit einer Behinderung» und Herr Kull schrieb seine Diplomarbeit zum Thema «Empowerment und Lösungsorientierter Ansatz am praktischen Beispiel des Drechselns». Wir freuen uns sehr, dass sowohl Frau Berchtold, als auch Herr Kull weiterhin Im Grüt arbeiten werden. 6 Bericht der Heimleitung 2015 Schulpraktikantenglück In diesem Jahr konnten wir für insgesamt sieben Oberstufen Schüler aus verschiedenen Schulen in der Umgebung und der Steiner Schule Bern Ittigen die Grüt Pforten öffnen und ihnen einen Einblick in unsere Lebens- und Arbeitswelt geben. Am Ende ihrer Praktikumszeit schreiben die Schüler kleine Berichte zu den gemachten Erlebnissen und Erfahrungen. Der «Anderswelt» zu begegnen ist häufig mit anfänglichem Zögern verbunden. Fragen zu dem, was den Einzelnen erwartet, wie Menschen mit einer Behinderung ihr Leben führen können, wie die Praktikanten von den Grütbewohnern aufgenommen werden, sind nur einige, mit denen sich die Schüler auseinander setzen müssen. Ein wichtiges Thema in der Pubertät ist die Identitätsfrage. Wer bin ich? Was will ich im Leben? Was habe ich für ein Schicksal? Wie finde ich mich in der Welt wieder? Wo ist mein Platz? Da kann für die Schüler in dieser Zeit ein Sozialpraktikum eine Hilfestellung sein, Wesentliches über sich selbst zu erfahren. Die Grüt Bewohner helfen den «Lebensanfängern» immer wieder gerne. Von der Johannes Schule Küsnacht (Heilpädagogische Tagesschule Bezirk Meilen) kam unser Jahresschulpraktikant Alexander Cocca, der als Oberstufenschüler einmal wöchentlich vor allem in den Tagesstättenbereich schnuppern konnte. Bezugspersonenarbeit ist Beziehungsarbeit Ein wichtiges Instrument im Grütalltag ist das Bezugspersonen System. Jeder Bewohner/ Bewohnerin hat eine Person aus dem Mitarbeiterkreis zur Verfügung, die als Vertreter der individuellen Bedürfnisse und Wünsche, einer individuellen Lebensgestaltung und der Wahrung von individuellen Interessen fungiert. Die Bezugsperson vertritt den ihr zur Seite gestellten Bewohner sowohl innerhalb der Grütstrukturen, als auch nach aussen, gegenüber gesetzlichen Vertretern und Angehörigen. Die Bezugsperson ist ein Mensch des Vertrauens, der neben einem professionellen Umgang mit Nähe und Distanz empathische Verantwortung für den ihm anvertrauten Bewohner trägt. Beziehungsarbeit ist immer ein Ringen um Zuwendung, Wahrnehmen und Würdigung des Gegenübers in seinem Sosein. Neben dem Fachwissen zur professionellen Beziehungsgestaltung ist die Flavia Zanoni geht auf Weltreise Bericht der Heimleitung 2015 Sozialbilanzierungs Audit Unter der Leitung von Frau Isabelle Dupin (Auditorin Confidentia) fand ein Rezertifizierungs-Audit statt. Vertreter des Vorstandes, der Bewohner und gesetzlichen Vertreter/ Elternschaft wurden nebst den Mitarbeitenden und der Heimleitung am 23.3. und 25.3.2015 auditiert. Hierbei wurden neben den zertifizierungsrelevanten Grundbedingungen, die Wirksamkeit des Leistungsgeschehens im externen Umkreis der Institution und die internen Strukturen evaluiert. Die Arbeit im Grüt orientiert sich stark an dem partnerschaftlichen Einbezug der Klienten und den daraus resultierenden Handlungsräumen und deren Wirkung. Dabei «wird nicht eine verallgemeinernde Standardisierung sondern die weitgehende Individualisierung des Leistungsgeschehens zum Qualitätsziel» (WzQ Arbeitsblätter). In ihrem Bericht schreibt Frau Dupin dazu im Gesamtfazit: «Eine wesentliche Stärke des Heims Im Grüt besteht in der Anerkennung und Förderung der Eigenverantwortung ihrer Mitarbeiterschaft und Klienten. Alle verfügen über einen grossen und anregenden Freiraum, der mit viel Vertrauen von der Leitung auch gefördert und wertgeschätzt wird. Herzlichkeit und Offenheit, Ernsthaftigkeit und Teilhabe am gesellschaftlichen Geschehen kennzeichnen die Arbeitsstimmung in diesem Heim, wo man schön lebt und sinnvolle Arbeit leistet.» Durch die anstehenden Änderungen in Bezug zur Qualitätssicherung und Zertifizierung von Institutionen im Kanton Zürich Waschfrau Susanne Lissy und Anita die Aufräumqueens Persönlichkeit des Begleiters gefragt, eine tragende Beziehung herzustellen, damit der betreffende Bewohner teilhaben kann am Leben. Bezugspersonenarbeit ist also ein wichtiger Beitrag zur wachsenden Autonomie und der damit einhergehenden Selbstbestimmung jedes Einzelnen. Die Bezugspersonenarbeit gestaltete sich 2015 als Herausforderung durch die vielen Wechsel im Team. Nichts desto trotz war immer eine individuelle Bezugspersonenarbeit gewährleistet für jeden einzelnen. Dabei stand ganz im Zentrum die wachsende Befähigung das eigene Leben möglichst selbstständig in die Hand zu nehmen und nach den eigenen Bedürfnissen und Wünschen im Rahmen des Wohnalltags und der Tagesstätten Strukturen zu gestalten. 7 8 Bericht der Heimleitung 2015 Die Weihnachtsspiel Kumpanei wird es in Zukunft ein neues Qualitätsmanagement – durch die Sozialdirektion vorgeschrieben – geben. So werden wir als Institution verpflichtet das vorgeschriebene QM zur Zertifizierung durchzuführen. Es ist unklar, wie sich die weitere Zusammenarbeit mit «Wege zur Qualität»/ Confidentia gestaltet, da diese über keine Zertifizierung mehr verfügen. 40 Jahre Trägerverein SAB Im Grüt Ein wichtiger Höhepunkt in diesem Jahr bildete das 40 jährige Jubiläum des Trägervereins am 22. August. Wir Grütler feiern sehr gerne Feste, wie Sie ja wissen. Es war ganz wunderbar, wie zu diesem Fest die Sonne zu einem gelungenen Tag draussen und drinnen auf dem Grütgelände beigetragen hat. Dieser Tag stand unter einem ganz besonderen Stern: die geladenen Gäste konnten sich auf dem Kunstparcours der besonderen Art am roten Faden durch die verschiedenen Ebenen, vom Gewächshaus am Kompost vorbei, zum Pool, unter dem Ginkgo durch, die Steintrep- pen hinauf, an der Chaletrückseite, ums Haus herum und wieder auf den Hof zurück hindurchwandern und staunen. Da wurde ein Tiger im Gewächshaus gesichtet und die grossen Holzplastiken fanden ihre Bewunderer. In der Festansprache des Präsidenten Markus Zellweger wurde die 72 jährige Grütgeschichte von seinen Anfängen bis heute gewürdigt und der Gemeindepräsident Walter Wittmer unterstrich dies in seinen Grussworten. Die vielen geladenen Gäste von nah und fern konnten in den angebotenen Workshops die Arbeit mit Holz und Filz kennenlernen, sich mit Sommerlichem verköstigen, die Kunstaustellung im Saal und die Fotoretrospektive zur Grütgeschichte geniessen, das Tanzbein zu Weltmusikklängen von «Molto Pesto» schwingen oder einfach gemütlich in der Sommerfrische auf dem Hof sitzen. Das strahlende Wetter sorgte dabei für fröhliche Gelassenheit und wir danken allen Beteiligten für ihr Kommen, für die vielen Vorbereitungsarbeiten und helfenden Hände, die für ein rundes Fest gesorgt haben. Bericht der Heimleitung 2015 9 Renovationen Zu Beginn des Jahres wurde in der Tessiner Liegenschaft durch die Firma Pedrazzi/ Intragna das Dach des Ca di Musc neu isoliert und eingedeckt, sowie die Sickergruben des Stalls und des Ca di Musc erneuert. Nun gibt es wieder trockene Schlafplätze und die Benutzung der Badezimmer hält keine unschönen Überraschungen mehr parat. Im Laufe des Sommers bekam der zusammengebrochene Gartenschopf auf dem Grütgelände ein neues Fundament durch die Firma Bont/ Herrliberg und später neue Wände durch die Holzwerkstattleute. Mit der neuen Brandschutzanlage der Firma Siemens sind wir hochmodern mit neuester Technik ausgerüstet und wir hoffen nicht, dass ein Ernstfall eintritt. Tessiner Abwasch BildWortBild Rechtzeitig zum Vereinsfest konnten wir das Grüt-Kunstbuch fertigstellen und den Gästen präsentieren, was uns sehr freut. Das künstlerische Arbeiten besitzt Im Grüt eine lange Tradition. In den verschiedenen Werkstätten wird seit Jahrzehnten kunsthandwerklich gestaltet. Das Kunstbuch vereint Bilder und selbstgedichtete Texte der Atelierteil nehmenden zu einem ganz besonderen Schatz. Nach einem Jahr intensiver Vorbereitung können Sie das BildWortBild in zwei verschiedenen Ausführungen (softcover/ hardcover) auch käuflich im Lädeli erwerben. Wir möchten an dieser Stelle der Buchprojektcrew ein riesiges Dankeschön aussprechen für das Korrekturlesen, die vielen Anregungen, das Setzen und Gestalten der Buchseiten, das Fotografieren der Autoren, das Bereitstellen der Finanzen, und noch vieles, vieles mehr. All das hat zu einem guten Gelingen beigetragen und die Grütler halten stolz ihr erstes Buch in den Händen. Ein paar Beispiele daraus finden Sie in dieser Ausgabe wieder. Auslandsreisen mit Bewohnern vom Grüt Durch eine sehr grosszügige Spende von Frau Heidy Besuchèt war es für das Team möglich ganz spezielle Ferienangebote für die Bewohner und Bewohnerinnen zu gestalten. Zum Auftakt flog eine Gruppe nach Griechenland auf die Insel Samos, gefolgt von der Sommerferienreise nach Blåvand/ Dänemark und abschliessend im Herbst fuhr eine Gruppe an den Bodensee, auf die deutsche Seite in ein Eisenbahnwärterhäuschen. Den Grütalltag mit seinen gewohnten Strukturen und Ritualen, die eigenen vier Wände zu verlassen, stellt manchen vor eine grosse Herausforderung. Auf der anderen Seite ist das gewohnte Grütleben genau die Tragkraft, die zu einem positiven Verlauf des Lagerlebens beiträgt. Das Leben in einer Kleingruppe bietet jeweils auch eine Chance. Da besteht die Möglichkeit sich ganz neu zu entdecken und vielleicht sogar bisher ungeahnte Fähigkeiten zu üben und zu zeigen. Ferien in einer ungewohnten Umgebung fordert Flexibilität und hilft allen Beteiligten innerlich (und äusserlich) beweglicher zu werden. Die Grütler mögen jedenfalls Ferien im Ausland oder im Inland und wir bedanken uns nochmals ganz herzlich für dieses grossartige Geschenk! Bazar News Jeweils in der Adventszeit werden die Grüttore am Bazar weit geöffnet für Besucher aus nah und fern. In diesem Jahr zeigte sich der 2. Advent mit einem überarbeiteten Bazar-Konzept, das die neuen Produkte und die verbrauchbaren Produkte besonders in den Fokus nahm. So konnten die Besucher in der grosszügig gestalteten Ausstellung und den Verkaufsräumlichkeiten über Badesalz und Co staunen, im Textilatelier Kerzen ziehen, sich am Alpofen bei Marroni und Öpfelchuechli aufwärmen oder in den Bazar Restaurants ein feines «Zmittag» geniessen. Wir sind immer wieder sehr dankbar für all die vielen fleissigen Hände, in der Vorbereitung und am Verkaufstag selbst, damit sich alle wohl fühlen und das Grüt sich mit seinen Arbeitsergebnissen so gut 10 Bericht der Heimleitung 2015 präsentieren kann. Damit bleibt der 2. Advent Im Grüt ein Geheimtipp in der Vorweihnachtszeit für ganz besondere Geschenkideen! Dank Wir möchten an dieser Stelle all den jenigen sehr herzlich danken, die das Grüt immer wieder mit ihren Spendenbeiträgen bedenken. Dank Ihnen konnten wir abermals spezielle Projekte verwirklichen, die allen Bewohnern und Mitarbeitern spannende Erfahrungen bieten, sei es mit Speckstein, sei es an der Schmiede, sei es in der Hängematte, sei es am Töggelikasten. Bedanken möchten wir uns auch bei den vielen freiwilligen Helfern, die immer wieder zu einem Grüteinsatz zur Stelle sind. Über die Jahre sind daraus besondere Verbindungen zum Grüt hin und vom Grüt hinaus entstanden, die wir nicht mehr missen möchten. Freiwilligen Arbeit ist heute nicht selbstverständlich und wir sehen dies als ein wertvolles Geschenk, das unsere Arbeit Im Grüt auf allen Ebenen bereichern kann. Schlussworte Fast ein Menschenleben lang wird Im Grüt Heilpädagogik und Sozialtherapie gestaltet und gelebt. Das hinterlässt Spuren und Abdrücke in sichtbarer und nicht auf den ersten Blick sichtbarer Form. Jede Geschichte zeigt einen Entwicklungsbogen auf, mit all den darin liegenden Ecken, Kanten und Rundungen. Die Geschichte vom Grüt fand ihren Anfang in den 40ger Jahren des letzten Jahrhunderts. Immer wieder hat sie Menschen zusammengebracht, die gemeinsam zum Wohl von anderen sich verbunden haben, die miteinander und aneinander wachsen wollten. Die Grütgeschichte ist reichhaltig an vielen Abenteuern. Sie birgt Helden und zu überwindende Widerstände, da gibt es gute Feen und auch mal Drachenkämpfe. Also alles, was eine lebendige Geschichte ausmacht. Es freut uns sehr, dass auch heute, im Jahr 2016, das Grüt immer noch ein besonderer Ort ist, in dem sich die Bewohner zuhause fühlen können, in dem Mitarbeitende und Bewohner ein erfülltes und herausforderndes Arbeitsleben gestalten und teilen. Wir danken an dieser Stelle all denjenigen Menschen, die 2015 die Grütgeschichte wieder so farbig mitgestaltet haben. So gehen wir zuversichtlich und gestärkt ins kommende Jahr und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit. Prinzessin und Marienkäferli bitten zum Tanz Mit herzlichen Grüssen, Maja Seifert Metz & Johannes Metz Referat zum 40. Jubiläum 11 Referat zum 40. Jubiläum des Trägervereins vom 22. August 2015 | Markus Zellweger, Vereinspräsident Geschätzter Herr Gemeindepräsident, liebe Anwesende, Als Präsident des jubilierenden Vereins richte ich gerne einige Worte an Sie, die Sie unser Jubiläumsfest «40 Jahre Trägerverein» mit Ihrem Besuch beehren. Ich werde meine Ansprache in folgende fünf Abschnitte gliedern: 1. Vorgeschichte 2. Das Gründungsjahr 1975 3. Die Bewohner/innen des «Grüt» 4. Eine kurze Vereinsgeschichte 5. Das «Grüt» heute 1. Vorgeschichte An der Strehlgasse 7-9 in Herrliberg, im ehemaligen Restaurant «Weinhalde», bestand seit 1943 ein privates Sonderschulheim für praktisch bildungsfähige Kinder, das «Kinderheim Bäschlin». Im Schuljahr 1962/63 übergab das Gründerpaar Pfarrer Bäschlin die Leitung des Heims an das junge Ehepaar Linders. Zusammen mit den ersten Mitarbeitern erarbeitete die neue Leitung ein langzeitliches Konzept für Heim und Sonderschule, das sich an der Pädagogik Rudolf Steiners orientierte. Da es immer schwieriger wurde, die aus der Schule austretenden Schüler/innen weiter zu vermitteln, wurde durch die Heimleitung ein Werkjahr sowie die Möglichkeit einer internen beruflichen Eingliederung geschaffen. Von nun an war das «Grüt» kein reines Kinderheim mehr und die jungen Menschen konnten auch als Erwachsene in der Heimgemeinschaft bleiben. 2. Das Verein-Gründungsjahr 1975 1975 beabsichtigte der damalige Besitzer der Liegenschaft, diese zu verkaufen und kündigte das bestehende Mietverhältnis. Um die Weiterführung der Institution zu sichern, war es unumgänglich, dass die Häuser samt Umgebung durch die Nutzer selbst erworben wurden. Um dies überhaupt zu ermöglichen und die notwendigen Mittel zum Kauf von Kanton und Bund zu erhalten, wurde in aller Eile am 8. März 1975 der Verein «Heilpädagogisches Kinderheim und Bildungsstätte im Grüt» gegründet. Er umfasste 25 Mitglieder und erster Präsident wurde der Architekt Josef Räschle. An der Gründungsversammlung wurden neben dem Präsidenten vier weitere Vorstandsmitglieder gewählt und die Statuten genehmigt. Diese Statuten sahen als Zweck des Vereins von Anfang an die Gründung und Führung einer Arbeits- und Bildungsstätte für - wie es damals hiess - schulentlassene Zöglinge der Sonderschule für praktisch Bildungsfähige vor. Im gleichen Jahr folgten weitere Schritte: 1. Am 1. Juli 1975 erfolgte der Kauf der Liegenschaft für 1.25 Millionen Franken (inkl. Inventar). An den Kosten beteiligten sich Bund und Kanton mit je einem Drittel, der Rest wurde durch eine Hypothek gedeckt. 2. Das Projekt für die dringend notwendige Sanierung des Wohnheims, welches aus Gründen des Ortsbildschutzes nicht abgerissen werden durfte. Die Sanierung begann bereits im Sommer 1975 und wurde ebenfalls durch Beiträge von Bund und Kanton finanziell unterstützt. 3. Die Bewohner/innen des «Grüt» Bei der Vereinsgründung bewohnten insgesamt 26 Schülerinnen und Schüler das Wohnheim, nämlich 6 in der Unterstufe, und je 10 in der Mittel- und Oberstufe. Betreut und unterrichtet wurden diese Bewohner/innen durch lediglich sieben Personen und zwei Praktikant/innen, darunter neben dem Heimleiterehepaar Peter und Elisabeth Linders die langjährigen Mitarbeiterinnen Kathrin Hügli und Jutta Metz. Die Bewohner/innen besorgten neben dem Unterricht alle im Heim anfallenden Arbeiten wie Zimmer putzen, Wäsche besorgen, Küchen- und Hausarbeit. Deshalb konnte auf Hilfspersonal verzichtet werden. Einen wichtigen Teil im Tagesablauf des Heims nahmen schon damals gestalterische Arbeiten im textilen und handwerklichen Bereich ein, dazu die vielfältigen Arbeiten im Garten. Ebenfalls gepflegt wurde der Musik- und Kunstunterricht sowie später auch Eurythmie und Turnen. 4. Eine kurze Vereinsgeschichte In den ersten Vereinsjahren herrschte eine grosse Aktivität. Schon bald nach der Vereinsgründung wurde ein weiteres Projekt in Angriff genommen, da das Heim für die Bewohner zu wenig Platz bot. Geplant war ein Erweiterungsbau, der Arbeits- und Wohnraum für ca. 26 - 30 Bewohner schaffen sollte. 1977 wurde das Subventionsgesuch eingereicht und der Bauauftrag an die Architekten Erni und Gysel übergeben. Unterdessen war der gesamte Vereinsvorstand abgewählt und ein neuer Vorstand unter dem Präsidenten Dr. med. Georg Hablützel eingesetzt worden. 1980 konnte der Erweiterungsbau nach einjähriger Bauzeit bezogen werden. 1979 verliess Frau Christel Schneider das Heim nach 14 Jahren und übernahm die Leitung des Heims «Sunne- 12 Referat zum 40. Jubiläum rain» in Uetikon. 10 Jahre nach der Gründung zählte der Verein bereits ca. 60 Mitglieder und im Heim wurden insgesamt 27 Kinder, Jugendliche und Erwachsene betreut. Das Wachstum sowie die Veränderung des Heimkonzepts bedingten einen weiteren Neubau, das heutige «Lindenhaus», das 1990 bezogen werden konnte. 1992 trat Dr. Hablützel nach 15 Jahren als Präsident zurück. Ihm folgte der Heimarzt Dr. Martin Schwarzenbach. Nach weiteren 10 Jahren wurde dieser durch den heutigen Präsidenten Markus Zellweger ersetzt. In diesen Jahren der Konsolidierung entwickelte sich das Heim unter der fürsorglichen Leitung von Peter und Elisabeth Linders kontinuierlich weiter zu einem Ort, an dem man gerne wohnte und arbeitete. Dies zeigte sich nicht zuletzt auch darin, dass sowohl bei den Bewohnern wie beim Betreuungsteam wenige personelle Veränderungen stattfanden. Zu Beginn dieses Jahrhunderts traten dann neue Herausforderungen an die Institution heran. Regelmässig musste sich das Heim nun auditieren lassen. Den Auftrag dazu gab der Vorstand der «Confidentia», die diese Aufgabe nach dem Konzept «Wege zur Qualität» nun periodisch durchführte. Einen weiteren Einschnitt in die Vereinsgeschichte bedeutete der altersbedingte Rücktritt des Heimleiterehepaars Linders nach 42 Jahren auf Ende 2005. Im jungen Ehepaar Johannes Metz und Maja Seifert Metz fand der Vorstand die geeignete Nachfolge, die nun bereits knapp 10 Jahre erfolgreich die Geschicke des Heims leitet. gebot an Arbeiten in den Holz-, Keramik- und Textilwerkstätten, im Obst- und Gemüsegarten sowie in Küche, Haushalt und Wäscherei erreicht. Ein reichhaltiges Therapieangebot unterstützt und fördert die Bewohner. Einen wichtigen Platz nehmen die vielfältigen kulturellen Angebote ein. Regelmässige Theater-, Musik- sowie Eurythmieaufführungen, Arbeitswochen im Tessin sowie Studienaufenthalte im Ausland bringen Abwechslung in den Heimalltag. Sie als Besucher der heutigen Jubiläumsveranstaltung können sich selber ein Bild vom Heim, seinen Bewohnern und der vielfältigen Arbeit machen, die hier geleistet wird. Die Türen werden eigens für Sie geöffnet, damit sie etwas von der Atmosphäre spüren, die an diesem friedlichen aber auch lebendigen und fröhlichen Ort gelebt wird. Allen, die an der Vorbereitung und Durchführung unseres Sommerfestes ihren Beitrag geleistet haben oder noch leisten, danke ich im Namen des Vereins ganz herzlich. Insbesondere möchte ich mich beim Gemeindepräsidenten, Herrn Walter Wittmer für die Anwesenheit und seine Grussworte bedanken. Damit zeigt er uns auch die Verbundenheit der Gemeinde mit dem Grüt, was wir ganz besonders schätzen. Einige Veränderungen im Heimalltag sind seither erfolgt. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit sei der personelle Bereich erwähnt in Bezug auf die Anzahl Mitarbeiter/-innen sowie die Präsenzzeiten. Bei den Bewohnern ist die grössere Mitsprache, die generelle Unterbringung in Einzelzimmern sowie die Schaffung von Wohngruppen zu erwähnen, wie auch die vermehrte Unterstützung in der Gestaltung von Ferien und Freizeit. 5. Das «Grüt» heute Der 40-jährige Verein «SAB im Grüt» zählt aktuell 58 Mitglieder. Im Vorstand vertreten sind neben dem Präsidenten die Mitglieder Ruedi Bärtschi, Anjali Baumgartner, Beat Debrunner, Doris Fiabane, Martin Frei und Rudolf Kuehn sowie die Heimleitung. Nach über 40 Jahren zeigt sich das Heim «Im Güt» als anerkannte und gesunde Institution, die ihren Platz in der Gesamtheit der Institutionen für Menschen mit einer Behinderung gefunden hat. Die liebevoll eingerichteten Wohn- und Werkstattgebäude bieten den 22 betreuten Erwachsenen ein gutes Lebens- und Arbeitsumfeld. Dabei steht die individuelle Förderung und Begleitung der Heimbewohner im Zentrum. Sie wird durch ein vielfältiges An- Vorstand am runden Tisch Artikel zu Inklusion 13 Inklusion - Zugehörigkeit - gleichwertiges Zusammenleben | Maja Seifert Metz Immer wieder erleben wir Im Grüt, dass die Behindertenrechtskonvention (BRK) und das neue Erwachsenenschutzrecht zu grossen Verunsicherungen sowohl auf Seiten der Betreuten, als auch ihren Angehörigen/ gesetzlichen Vertretern führen. Wir befinden uns momentan in einem Wandlungsprozess vom bisher fürsorgerischen Denken hin zu einer partnerschaftlichen Begleitung von behinderten Menschen, die ein selbstbestimmtes Leben entwickeln hilft. Im Folgenden möchten wir Sie und uns alle zum Nachdenken anregen. Wie entwickle ich denn einen partnerschaftlichen Blick für den mir anvertrauten Menschen, meine Tochter, meinen Sohn? Kann ich meine Ideen und Vorstellungen für den Betreffenden so zurücknehmen und erkennen, dass der andere seine ganz eigene Sichtweise, Vorstellung und Idee zum Leben hat, die anders sein kann, als meine? Wir alle sind es gewohnt den uns anvertrauten Menschen viele Verantwortungsbereiche abzunehmen. Dadurch können auf diesen Gebieten auch keine Fähigkeiten entwickelt werden. Einige Bewohner vom Grüt können dies sehr gut reflektieren und ihre Hilflosigkeit äussern, wenn sie z.B. wieder mal vor dem nicht Benutzerfreundlichen Ticketautomat der ÖV stehen und dies als Barriere empfunden wird am Alltag teilzuhaben und die eigene Idee vom Leben und den Möglichkeiten eingeschränkt wird. Durch die neue Gesetzeslage scheinen unüberwindliche Berge aufzutreten, die es genau anzuschauen gilt, um Ängste abzubauen, um Vertrauen in die vorhandenen Fähigkeiten und Ressourcen zu setzen. Der September Kongress der Luzerner Hochschule Soziale Arbeit (https://www.hslu.ch/sozialearbeit) widmete sich diesbezüglich dem umfangreichen Thema: «UN-Behindertenrechtskonvention zwischen gesellschaftlicher Vision und Alltag». Mit der Ratifikation der UN-Behindertenrechtskonvention vom 15. April 2014 hat die Schweiz – als 144. Staat übrigens – JA gesagt. JA zu den Grundsätzen des Übereinkommens wie: •Die Achtung der dem Menschen innewohnenden Würde, seiner individuellen Autonomie, einschliesslich der Freiheit, Eselreiten bei Lea 14 Artikel zu Inklusion eigene Entscheidungen zu treffen, sowie seiner Unabhängigkeit •Die Nichtdiskriminierung •Die volle und wirksame Teilhabe an der Gesellschaft und Einbeziehung in die Gesellschaft •Die Achtung vor der Unterschiedlichkeit von Menschen mit Behinderungen und die Akzeptanz dieser Menschen als Teil der menschlichen Vielfalt und der Menschlichkeit, um nur einige Punkte aus Art. 3 der BRK zu zitieren. Eine konkrete Umsetzung und Implementierung der Konvention bis in den Alltag hinunter benötigt noch eine grosse Menge an Sensibilisierung aller Menschen unserer Gesellschaft. Barriere Abbau, ein weiteres Schlagwort. Auf der physischen Ebene bedeutet dies ganz konkret eine Zugänglichkeit zu gewährleisten z.B. von öffentlichen Bauten oder z.B. sich selbst erklärende Ticketautomaten der ÖV, bis hin zur zwischenmenschlichen Ebene in den tagtäglichen Begegnungen, die eine offene Haltung allen Menschen gegenüber fordert. Die Implementierung der BRK stösst aber auch an ihre Grenzen im Umgang mit Schwerstbehinderten oder Behinderten, die sich nicht selbst sprachlich mitteilen können. Menschen mit einer geistigen Behinderung, die aus verschiedensten Gründen nicht für sich selbst sorgen können, die ihr Leben lang auf Hilfestellungen und Begleitung angewiesen sind, haben genauso das Recht ein Leben nach ihren Wünschen und Bedürfnissen zu führen, wie alle anderen auch. Wie in Zukunft die partnerschaftliche Vertretung der Interessen eines schwerstbehinderten Menschen aussieht, bleibt spannend. Was bedeutet es für das Grüt-Team, was bedeutet es für die Grüt-Bewohner und ihr familiäres Umfeld, was bedeutet es für die vorhandenen Grütstrukturen im Spannungsfeld der bisher prägenden und gelebten Fürsorgegedanken und der Forderung nach Partizipation und Selbstbestimmung zu stehen? – Im täglichen Leben mit seinem facettenreichen Begegnungsspektrum an der Basis, im Umgang mit Behörden, gesetzlichen Vertretern und dem familiären Umfeld, werden wir immer wieder mit vielen ver- schiedenen Forderungen, Ansprüchen und Bedürfnissen konfrontiert, die etwas wichtiges wiederspiegeln: das Ringen um das beste Wohl der zu begleitenden Menschen. Die Blickwinkel von Behörden, gesetzlichen Vertretern, Familienmitgliedern oder den Sozialtätigen sind dabei ganz verschieden. Dies bedingt einen Wandel des Berufsbildes in der professionellen Begleitung oder Assistenz, in dem der Sozialtätige fürsorgerische Aspekte mit der Möglichkeit von Partizipation und Selbstbestimmung für den zu begleitenden Menschen verbindet. Gelingt dies, steht im besten Sinne der Mensch im Fokus und nicht die vorhandene Pathologie oder ein Schemata defizitären Inhalts zur Katalogisierung der einzelnen Behinderungen. Im Grüt stellen wir uns gerne mit allen Kräften den Herausforderungen dieses Umbruches. Helfen tun uns dabei die gewachsenen Traditionen, Riten und Strukturen des familiär geprägten Grütlebens, die bisher einen individuellen und gemeinschaftlichen Entwicklungsraum zur Verfügung gestellt haben. Hier wird das vielfältige Angebot der Tagesstätte, der Therapie und des Wohnens als sinnstiftende Arbeit, als Begegnungsort verstanden. Im Mittelpunkt steht dabei ganz die Befähigung der uns anvertrauten Menschen ein nach ihren Möglichkeiten selbstbestimmtes und erfülltes Leben zu führen. Das mag für alle Beteiligten oft unbequem sein, da gewohntes Denken, gewohnte Strukturen verändert werden wollen. Veränderungen sind meistens gekoppelt an Unsicherheiten und brauchen ein grosses Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Ressourcen, bzw. Vertrauen in andere Menschen und Gegebenheiten. Veränderungen brauchen Mut sich darauf einzulassen, ohne vielleicht das Resultat bis in alle Konsequenzen hinein zu kennen. So wünsche ich uns allen MUT verantwortungsvolle Begleiter zu werden, die sich trauen gewohnte Handlungsstrategien und Denkmuster zu hinterfragen und Selbstbestimmung und Partizipation zu ermöglichen. Links: - http://www.humanrights.ch/de/menschenrechte-schweiz/ inneres/gruppen/behinderte/behindertenkonvention-unovernehmlassung - http://www.insos.ch/politik/uno-behindertenkonvention - http://www.vahs.ch/fileadmin/user_upload/ 9_Publikationen/Behindertenkonvention.pdf - http://www.ich-kenne-meine-rechte.de Therese musiziert gerne auf ihrem Akkordeon 15 Berichte von Bewohnern Feste feiern Im Grüt | Im Gespräch mit Patrick Fiabane Ich kenne die Feste Im Grüt. Ich mag Geburtstag feiern. Da gibt es viele Päckli und Kuchen und Kerzen und ich darf mir etwas wünschen. Da singen dann alle «Happy Birthday», wenn ich das will oder ein anderes Geburtstagslied. Wir kennen ganz verschiedene. Die Päckli sind auch sehr schön! Den Geburtstag feiern wir, weil ich da vor sehr vielen Jahren einmal geboren bin. Das ist zur Erinnerung gedacht. Auch an meine Mutter, die mich ja geboren hat. Ich bin gerne auf dieser Welt. Da gibt es immer interessantes zu entdecken und ich fahre gerne Zug. Wenn du einen runden Geburtstag hast, wird das noch «besonderers» gefeiert. Da habe ich schon verschiedenes mitgemacht. Da waren wir mal im Zoo oder mit dem Schiff unterwegs. Aber immer gab es Kaffee und Kuchen. Wenn Nicole Geburtstag feiert – die habe ich übrigens besonders gern – dann kommt der Güggelima auf den Hof gefahren. Dann kannst du dir ein feines Güggeli abholen auf dem Teller und dazu gibt es feine Salate und dann Kaffee und Kuchen. Florian mag gerne mit Sekt anstossen und Corinne liebt Mohrechöpf. So ist das dann ganz verschieden. Geburtstag feiern ist sehr schön. Ich habe im April Geburtstag. Manchmal liegt Schnee, dann habe ich Pech. Manchmal sind schon die Osterglocken draussen, dann habe ich Glück. Im Frühling feiern wir Ostern. Da bin ich zuhause bei meiner Mutter. Die Kinder gehen dann Ostereier und Osterhasen aus Schoggi suchen. Ich habe mein Osternest. Berichte der Bewohner 15 Festansprache durch den Präsidenten Adventsgärtlispirale Im Sommer feiern wir das Johannifest. Das ist immer am 24. Juni. Da ist es sehr lange hell und die Nacht ist kurz. Wir machen ein Feuer an und singen dazu Johannilieder. Dieses Jahr haben wir so Strohbaben gebunden und unsere Sachen dem Feuer übergeben. Das war lustig und wir haben viele Spiele gemacht und gelacht. Zum Schluss haben wir unsere Würstli über dem Feuer gebraten und dann gab es ein feines Znacht. Im Herbst feiern wir Michaelifest und Erntedank. Da gehen wir durch den Garten und schauen nach, wo alles so gewachsen ist und wir überlegen uns, was es dazu alles braucht, damit überhaupt etwas wachsen kann und wir es dann essen können. Essen ist wichtig für den Menschen, sonst kann er nicht leben. Feines Festgelage Im Winter feiern wir Weihnachten. Das ist mein Lieblingsfest. Zuhause haben wir einen kleinen Topf-Baum. Und alles ist geschmückt mit Kerzen, Engeln und Sternen. Wir haben auch eine Krippe mit Schafen und Maria und Josef. Also, Feste feiern ist schön, wenn alle Menschen zusammenkommen und wir zusammen essen und was trinken und es Musik gibt. Nicole feiert dänischen Geburtstag 16 Berichte der Bewohner Marco filzt Bettflaschenbezüge Jessica webt Handtüchli Glättise-Blues | Von Marco Kirchhofer Ich bin jetzt in der Waschküche mit Dominique. Das ist noch nicht so lang. Das mach ich gerne. Da habe ich meine Ruhe und meinen Frieden. Ich kann dann sein. Manchmal gibt es Sturm in meinem Kopf. Da ist die Waschküche gut für mich. Ich glätte dann die Wäsche. Zuerst stecke ich das Glättieisen ein. Es muss warm sein, sonst geht es nicht mit dem glatt machen. Dann glätte ich die Abtrocknetüchli und die Servietten. Ich lege sie zusammen. Ecke auf Ecke und dann in der Mitte falten. Die Tüchli kommen dann in den roten Schrank und die Servietten auch. Wenn wir das Geschirr abtrocknen, kann ich ein Trocknetuch aus dem Schrank holen. Das ist gut so. nenlernen. Das hat aber alles gut geklappt und ich habe ein schönes Zimmer. Im Lager war ich auch schon ein paar Mal mit. Einmal im Tessin und einmal am Bodensee. Mir gefällt das Grütleben sehr! Umzug ins Grüt | Von Jessica Künzle Ich bin im Mai umgezogen von der Martins-Stiftung in Erlenbach ins Grüt nach Herrliberg. Das ist ein Katzensprung. Ich habe das gemacht, weil ich mal etwas Neues ausprobieren wollte. Da habe ich mich nach dem Schnuppern für das Grüt entschieden, weil es mir so gut gefallen hat. Hier ist die Arbeit abwechslungsreich und mir ist nie langweilig. Ich arbeite ganz verschiedene Sachen, nicht nur eins. Besonders gerne gehe ich in die Textilwerkstatt und ins Malatelier. In die Küche und die Holzi gehe ich auch sehr gerne. In den Garten nicht so gern. Zum Umziehen muss man Kartons packen und ich habe mein grosses Bett gezügelt mit Papi und Pia im Auto. Meine Bilder, die Bastel- und Zeichensachen, meinen Kalender, meinen Krimskrams, meine Kleider und Schuhe auch. Pia hat mir schöne helle Vorhänge genäht und mit Michèle habe ich meinen neuen Sessel gekauft und einen Fotorahmen. Umzug heisst, du gehst von einem Ort zum nächsten. Da verlasse ich die alten Menschen und gehe zu neuen Menschen. Das ist nicht ganz einfach, so zu wechseln. Das alte kannte ich schon, das neue nicht. Da wusste ich nur ein bisschen, was so alles auf mich zukommt. Und du musst erstmal alle ken- Mäusealarm in der Chalet-Kostümkammer | Von Selina Blumer Wir wollten die Kostüme holen für das Weihnachtsspiel. Oh je! Die Mäuse haben die Kostüme in der Kammer angefressen! Die hatten ein Fest! Mäuse haben sehr scharfe Zähne und sind so neugierig. Da fressen sie einfach alles an und zurück bleibt dann Fusselwolle und Mäusenest. Das Schaf wurde auch angeknabbert und überall war der Mäusedreck. Es waren keine Fallen aufgestellt und da hatten wir nun das Geschenk. Ich bin gegen die Totenfallen. Das finde ich fürchterlich eine zerquetschte Maus zu sehen! Ich finde die Lebensfallen viel besser, weil die Mäuse in die Natur gehören im Prinzip. Da musst du sie auf den Pfannestil fahren und aussetzten. Und dann kommen sie nie wieder. Da Selina erklärt den Weg Berichte von Bewohnern mussten sie die Weihnachtsspielkostüme flicken und wieder schön machen. Soviel Arbeit! An der Aufführung fand ich alles wieder gut. Ich mag die Maria in rot-blau. In der Kammer hängen auch die Fasnachtssachen. Da war auch etwas durchgefressen vom Glitzerzeug. Wir haben alles geputzt und ausgeräumt. Die zerfressenen Sachen haben wir in den 110l Müllsack gesteckt. Dann hat Peter die neuen Wäscheschränke aufgebaut. Da kommen nur die Weihnachtsspielkostüme hinein. In der Wäsche wurde alles gewaschen, geglättet und zusammengelegt. Jetzt ist alles versorgt mit Mottenstreifen. Mäuse und Motten ade! Alles muss seine Ordnung haben damit es rund geht. Jetzt ist es wieder soweit. Kunstwanderung durch Herrliberg | Von Urs Hebeisen «Ich mag Vögel. Ich mag Kirchen. Ich mag Sterne. Ich mag zeichnen. Ich zeichne schon sehr lang. Ich nehme den Bleistift. Ich nehme die Polychromosstifte. Ich suche ein Bild aus. Ich zeichne das Bild. Ich bin froh!» – das habe ich geschrieben zu meinen Bildern im Internet. Da werden ein paar Sachen von mir in der Galerie ausgestellt. Ich bin jetzt im PC! Ihr könnt Euch das selber anschauen unter: http://www.khsdornach.org/. Bilder malen und zeichnen finde ich gut. Das macht mir Freude. Ich schaue auch sehr gerne andere Bilder an von anderen Künstlern. Ich habe so meine Lieblinge. Manche webe ich auch mit Garn am Webstuhl nach. Da bin ich sehr beschäftigt. Da soll keiner stören. Am 30. Mai haben wir in Herrliberg eine Kunstwanderung gemacht mit dem Philipp Kull. Da haben Künstler unter dem Himmel und im Haus ihre Sachen gezeigt. Da hatte die Vogtei Galerie 40. Geburtstag. Die Skulpturen vom Steinhauer haben mir gut gefallen. Wir sind von einem Ort zum anderen zu Fuss gelaufen. Wo wir angehalten haben zum Schauen, gab es feinen Apéro. Das hat mir gut gefallen. Berichte der Bewohner 17 Samos liegt in Griechenland | verschiedene Berichte der Reisenden Von Elisabeth Staub: Wir (Therese, Sylvie, Peter, Urs, Florian, Heidemarie, Dominique und ich) sind sehr, sehr früh am Montag aufgestanden. Mitten in der Nacht. Um kurz vor 4 Uhr sind wir dann mit Johannes und dem Heimbus zum Flughafen gefahren. Das ist so, weil es nur ganz früh einen Flug nach Samos gibt. Das ist eine Insel in Griechenland, ganz in der Nähe zur Türkei, die ist nicht so gross. Wir haben unser Gepäck abgegeben und sind durch die Sicherheitskontrolle gegangen, dann haben wir Kaffee getrunken. Wir sind dann um 6.30h in Zürich abgeflogen und kamen glücklich in Samos an. In griechischer Zeit war es schon 10h morgens. Da geht die Uhr eine Stunde vor und in der Schweiz war es erst 9h. Mit dem Taxi fuhren wir zu unserem Hotel am Meer und sind dort sehr nett empfangen worden. Es war schnell schon 32°C warm und wir haben sehr geschwitzt. Nach dem Mittagessen und einer Ruhepause gingen wir erst mal schwimmen, wie die Fische im Salzwasser. Am Abend kam auch endlich der Walter Gollwitzer an und wir erzählten uns viele lustige Geschichten von unserem ersten Tag in Griechenland. Beim Einschlafen habe ich das Meer so sanft rauschen gehört, das war wunderschön. Von Sylvie Besuchet: Das Schönste war für mich auf dieser Reise – neben der tollen Gruppe – die Fahrt nach Ephesus. Da haben wir uns die alten Überreste der Stadt angeschaut. Sehr beeindruckt hat mich das Amphitheater, das, was davon noch übrig ist. Im Museum haben wir eine Artemisstatue gesehen. Die hatte in ihrem Kleid ganz viele Tiere. Das fand ich ein bisschen komisch. Sehr beeindruckt hat mich eine breite Strasse, wo noch alle Pflastersteine vorhanden sind. Immer wieder haben wir schöne Säulen und Verzierungen gesehen. Wir haben auch das Nike-Relief und das Heraklon-Tor gesehen. Das fand ich alles sehr schön. Heute steht von dieser antiken Stadt gar nichts mehr. Da können wir nur noch die Grundmauern bewundern, die die Archäologen ausgegraben haben. Mitten auf dem Gelände steht auch eine sehr schöne Marienstatue. Die ist von den Christen dahin gestellt worden und auch eine Kirche. Da gibt es nämlich einen Brunnen mit heiligem Wasser. Da kommen die Leute aus der ganzen Welt hin und hängen Opfergaben an eine Wand und beten und trinken das Heilwasser. Urs in der Redaktion Mir hat die Reise sehr gut gefallen. Auch das Hotel war sehr schön und die Leute waren alle sehr nett. Wir hatten alle Blick aufs Meer. Das Essen war auch gut gewesen. Schade, dass die Zeit so schnell herum gegangen ist! 18 Berichte der Bewohner Von Urs Hebeisen: Wir sind mit dem Flugzeug geflogen. Unser Land heisst Schweiz. Von da sind wir nach Griechenland geflogen. Das ist ein anderes Land. Da ist es sehr warm gewesen. Wir haben viele Ausflüge gemacht und sind jeden Tag ins Meer gestiegen zum Baden. Mit einem Schiff sind wir von unserer Insel Samos nach Ephesos gefahren. Das ist in der Türkei. Da sind wir in ein altes Museum gegangen. Wir haben viele alte, spannende Sachen gesehen. Mir gefällt das. Ich habe im Museum gezeichnet mit dem Stift auf den Block. Wir sind auch nach Pathmos gefahren. Dort gibt es ganz viele alte Kirchen. Das mag ich auch. Das Meer ist nicht immer so ruhig gewesen. Es gab Wellen. Das machte mir nichts aus. Die Ferien waren schön! Von Florian Anderegg: In Griechenland waren wir im Hotel. Das war sehr schön. Ich habe mit Urs zusammen übernachtet. Am Morgen war ich schon ganz früh wach. Ich sass dann auf unserem Balkon und habe dem Sonnenaufgang über dem Meer zugesehen. Ich bin gerne in den Ferien. Da sassen wir am Hafen im Restaurant und haben gegessen und getrunken. Da war ein Schiff, mit dem sind wir mitgefahren, auch in der Nacht zum Sterne gucken. Wir sind jeden Tag baden gegangen oder mit dem VW Bus weggefahren. Herr Gollwitzer sass am Steuer. Beim Kloster haben wir mal eine Tür verloren. Das war wirklich witzig! Da waren andere Autofahrer auf dem Parkplatz mit Werkzeug. Die haben geholfen alles wieder zu reparieren und wir konnten weiterfahren. Im Kloster habe ich mir eine griechische Ikone gekauft. Ganz hübsch. Sie ist jetzt in meinem Zimmer. Ein Döschwo durfte natürlich auch nicht fehlen und ich habe eins gefunden, dass ist bemalt mit Blumen. Steht jetzt bei mir in der Garage. Griechenland war sehr gut! und auch sehr besonderen Sehenswürdigkeiten aus alten Zeiten, die zu geniessen man Zeit und Lust und das richtige Schuhwerk benötigt. Herr Gollwitzer hat am Mittwoch für uns einen VW Bus gemietet und nun ging die wunderschöne Fahrt über grüne, bezaubernde Landschaft, mit wundervollem Ausblick durchs Gebirge. Den ersten Halt wo wir machten, war ein Ort mit wunderschön bemalten Keramik Sachen. Da habe ich mir einen bunten Teller gekauft. Im Klosterhof waren wir auch und die Terrassen führten durch einen sehr langen schmalen Gang. Das Kloster ist von sehr hohen, sehr alten Bäumen umgeben. Von Therese Wickihalder: Samos ist eine kykladische Insel mit vielen Naturschönheiten Am späteren Nachmittag, nach einem sehr, sehr langen Hinund Hersuchen, haben wir schlussendlich doch noch etwas ganz besonderes gefunden. Und zwar die eine einzige, allein stehende, grosse Säule vom riesigen Hera Tempel. Hera war eine Griesche Göttin und gleichzeitig die Frau und die Schwester von Zeus. Die Legende sagt, dass sie hier auf Samos geboren wurde. Der Peter darf auch mal ans Ruder Ein kleines Eis für Zwischendurch Berichte der Bewohner passen, dass wir nicht ausrutschten. Unten gab es Licht von den Glühbirnen und wir sahen wo es weiter ging. Da gab es ein Steinhaus drin, indem waren sehr schöne Bilder an die Wände gemalt mit heiligen Leuten drauf. Das war eine Klause. Später gingen wir ans Tageslicht zurück. Von hier oben aus sahen wir den Flughafen von Samos und das Meer. Auf der Landepiste standen ein paar Flugzeuge und wir sahen auch wie sie landeten und starteten. Dann gingen wir im Hafen unten etwas trinken. Unsere Bucht bei Nacht Tempel wurde viele Jahrhunderte später durch eine Naturkatastrophe zerstört und nur die Säule, die bis heute gegen den Horizont steht und der Gegend ihren Namen gab, blieb erhalten. Das Herum-Reisen im wunderschönen, warmen Griechenland hat mich sehr beeindruckt, und es hat mir auch sehr gut gefallen! Ein ganz herzliches Dankeschön an Dominique, Heidemarie und natürlich auch unseren Walter Gollwitzer, als alter Reisegefährte. Und natürlich an die Spenderin, die uns diese Reise geschenkt hat! Einmal haben wir ein Schiff bestiegen. Als alle an Bord waren machten die Seeleute den Motor an und die Taue los. Wir verliessen den Hafen und fuhren auf das Meer hinaus. Ich durfte hoch in das Steuerhaus und da durfte ich ans Steuerrad und war so ein Steuermann. Es wurde auch ein Foto von mir gemacht. Am Tag sieht man weit über das Meer. Wir waren so begeistert, dass wir am Abend noch die Sternenfahrt gebucht haben. Da steuerte der Steuermann auf die Seite der Insel, wo unser Hotel ist. Das liegt nämlich direkt am Strand. In der Nacht ist es ganz anders, als am Tag auf dem Meer, da sieht man viel weniger. Das war sehr interessant gewesen. Akkordeon, Akkordeon | Von Therese Wickihalder Am 2. September 2015. habe ich ganz neu mit dem Akkordeon Spielen begonnen. Gabriele hat mir den Weg gezeigt, wohin ich gehen muss, dass ich am richtigen Ort ankomme. Weil, ich gehe mittlerweile an zwei verschiedenen Orten und zwar in der gleichen Woche. Von Peter Linder: Einmal fuhren wir mit drei Taxis zum Hafen von Samos. Von hier wanderten wir den Berg hinauf, es war sehr warm. Auf halbem Weg sahen wir einen Glockenturm. Der Glockenturm stand offen und wir konnten sehen, dass die Glocken noch von Hand an einem Seil gezogen wurden, damit sie klingen. In der Nähe gab es eine Höhle, in die wir hinunter stiegen. Wir mussten auf- Das erste ist am Mittwoch, das nennt man Musikunterricht. Das zweite nennt man Musikprobe. Am Anfang wusste ich noch gar nicht, was auf mich zukommt. Naja. Man ist im Leben nie ausgelernt. Aber jetzt weiss ich, was auf mich zukommt. Es ist für mich jetzt eine sehr grosse Herausforderung. Ja, wenn man zu etwas kommen möchte muss man dafür auch selber was tun. Aber ich denke, es kommt immer auf einen selbst drauf an. Habe auch nie gedacht, dass ich jetzt schon im Februar-Konzert mitma- Lissy wird die neue Gallionsfigur Florian ist Seefest 19 20 BildWortBild Himbeer Berge Da fährt ein Boot Da auf dem See. Da sitzt niemand drin. Ich wohne im Haus Mit vielen Fenstern, an der gelben Wiese Mit den Himbeer Bergen. Mein Haus hat eine Küche. Ich koche Reis Mit Fisch und weisser Sosse. Wir trinken Wasser. Das ist mein Haus, mit dem roten Dach! Ich höre Abba Musik Und tanze wild! Das ist gut so. Manchmal nehme ich das Telefon Ich mache ab. Ich fahre mit dem Boot Ans andere Ufer. Da gehe ich besuchen. Dann erzähle ich von meinen Himbeer Bergen. Himbeerberge von Stefan Zellweger Sonnenfrau Du trägst eine goldene Holzkrone Auf deinem Kopf, mit einem blauen Diamant. Federn schmücken dich. Deine Augen leuchten blau, deine braunen Locken mit den weissen Strähnen, du Sonnenfrau vom Mars. Du leuchtest über mir. Um deinen Hals die goldene Kette mit dem grünen Rubin. Steht für die Hoffnung, steht für Liebe. Sie liebt mich und die Erde. Meine Sonnenfrau. Sonnenfrau von Marco Kirchhofer Berichte der Mitarbeitenden chen kann. Es geht aber nicht immer so, wie ich es gerne haben möchte. Zu meinem grossen Glück habe ich eine sehr liebe Lehrerin, sie heisst: Eleonora Mauerhofer-Bosshard. Was mich am Anfang überrumpelt hat waren die vielen Noten. Da dachte ich mir, um Himmels willen! Das werde ich nie schaffen. Spiele ich auf dem Akkordeon mit Tasten, oder mit Knöpfen? Ich habe ein chromatisches Knopfgriff-Akkordeon. Bei der Melodieseite habe ich 102 Tasten, bei der Bassseite sind es 120 Tasten. Vorne kann ich die Melodie Knöpfe sehen, aber die Bassseite hinten gar nicht. Wie bekomme ich alles unter einen Hut zugleich? Meine rechten Finger, sowie auch meine linken Finger, müssen selber wissen, wo der richtige Ton ist. Es tönt ganz kompliziert, aber wenn man es mal raus hat und immer dabei ist, fällt es einem mit der Zeit gar nicht mehr so schwer. Was für mich im Moment noch das Schwierige ist, ist das schnelle Mithalten in der Gruppe. Meine Lehrerin hat gesagt, dass ich das schon sehr gut mache. Und ich darf nicht vergessen, dass ich noch nicht so lange dabei bin. Wie ich zu diesem Instrument gekommen bin, möchte ich Euch gerne erzählen. Dies ist ein Erbstück von meinem Vater, was einst meine Schwester bei mir vorbeibrachte. Und nach dem hin und her überlegen, was ich tun soll, dass das Akkordeon nicht gänzlich bei mir einstaubt, kam mir plötzlich in den Sinn, dass ich nicht länger warten möchte. Und da wir jedes Jahr das Pro Infirmis Büchlein (externes Kursangebot) ins Haus bekommen und ich darin herum geblättert hatte und dann das mit dem Akkordeon sah, da dachte ich mir: das wäre was für mich. Und danach habe ich mich gleich auf die Socken gemacht, dass auch alles richtig geregelt ist. Weil der Unterricht und die Fahrt dahin kostet ja Geld. Somit bin ich jetzt im Zürichberg gelandet und bin auch durch die tolle Gruppe sehr gut aufgenommen worden. Akkordeon Spielen gefällt mir jedenfalls sehr gut! Zum Skulpturenparcours am Jubiläumstag | Von Max Geisthardt «Die Kunst spricht von Seele zu Seele» (Oscar Wilde). Willkommen auf dem Skulpturen-Parcours im Grüt! So stand es am Eingang des Kunstparcours für alle zu lesen. Das Wort Skulptur kommt aus dem lateinischen (skulptura) und bedeutet schnitzen oder bilden. In unserem Parcours konnten Sie Holzskulpturen sehen, welche die Bewohner des Grüts in den letzten Jahren geschaffen haben. Selten arbeitet ein Bewohner allein an einer Skulptur. Meist werden die Kunstwerke von vielen Händen gemeinsam fertig gestellt. Der Anfang ist dabei oft am schwierigsten: Wo fange ich an? Habe ich eine fixe Form im Kopf? Soll die Figur später stehen können oder nicht? Lässt sich das Holz leicht bearbeiten? Welches Schnitzmesser brauche ich, um voran zu kommen? Und so weiter. Ist die Arbeit soweit fortgeschritten, dass die Form gefällt, geht es ans Raspeln, um Kanten zu runden, Formen zu vollenden und Schnitzspuren zu beseitigen. Dann kann mit dem Schleifen begonnen werden, bis das feine Schleifpapier alle Kratzer und ungewollten Unebenheiten verschwinden lässt. Zum Abschluss wird die Skulptur geölt. Die Arbeit an Skulpturen im Grüt ist immer auch eine Gemeinschaftsarbeit. Oft arbeiten viele Hände an der Vollendung. Aber nicht nur die aktiv schaffenden sind involviert. Auch jene, die an anderen Werkstücken in der Holzwerkstatt arbeiten. Sie hören die kräftigen Schläge mit dem Schnitzhammer, sehen die Späne durch die Luft fliegen und können so teilhaben an der Herstellung. Oft überträgt sich die innere Ruhe und Konzentration, die es zum Schnitzen braucht, auch auf die anderen. Am roten Faden entlang, konnten sich die Grüt-Jubiläumsbesucher durch das weite Gelände orientieren, um die einzigartigen und sehr verschiedenen Skulpturen bei strahlend blauem Himmel im wilden und geordneten Grün des Grüts zu entdecken. Die Rückmeldungen zeigten Vergnügliches und brachten das Staunen der einzelnen zum Ausdruck. Diese Entdeckungstour der besonderen Art – quasi sichtbar gemachte Soziale Plastik – regte viele Menschen an in ein Gespräch zu kommen über das gemeinsame Arbeiten an einer Sache. Für die Holzwerkstattleute waren die vielen positiven Rückmeldungen dazu eine wichtige Wertschätzung der geleisteten Arbeit. Ferienleben am Bodensee | Von Michèle Sennhauser Das Jahr 2015 war ein spezielles Lagerjahr. Dank einer grosszügigen Spende waren wir nebst den Tessinerlagern drei Mal im Ausland: in Griechenland, Dänemark und Deutschland. Ich durfte gemeinsam mit Fabienne Berchtold das Bodenseelager organisieren und daran teilhaben. Eine geeignete Unterkunft zu finden gestaltete sich gar nicht so einfach. Genügend Platz für acht Personen sollte sie bieten, kein Hotel wollten wir, sondern lieber eine Ferienwohnung/ ein Ferienhaus, sodass wir gemeinsam kochen, backen und gemütliche Tage und Abende verbringen können. Schlussendlich stiessen wir auf das Bahnwärterhäuschen in Reichenau Waldsiedlung DE. Gerade genügend Platz für uns acht bot es, dazu gehörte ein Garten mit Pool (obwohl es dafür leider schon zu kalt war). Es steht ein wenig abgelegen, dafür direkt an einem Zug Gleis, doch da ein Grossteil der Grütler ja sehr gerne Zug fährt, sollte das gut zu uns passen. Und so war es dann auch. So machten wir uns am Dienstagmorgen, 15. September, auf den Weg in unser Bahnwärterhäuschen gleich hinter der Grenze und richteten uns für eine ganze Woche Ferien dort ein. Was für Herausforderungen können sich in so einem Lager stellen? Natürlich ist es nicht möglich, alles was man gerne hat, mitzunehmen und ein eigenes Zimmer gibt es auch nicht. So muss jeder kompromissbereit sein für eine gemeinsame Lösung 21 22 BildWortBild Meine Helden heissen Chönig Giin, Büebli Honi, Lädi Schätterhänd und Papi Gross. Meine Helden, sie sind stark! Sie können fliegen, sie beschützen die Welt sie beschützen das Haus und den Garten. Sie haben Feuer, Luft und Wasser Alles auf der Erde können sie. Das sind Helden! Die brauchen wir. Meine Helden von Anita Ambühl Schneewittli Das bin ich und die 7 Zwärgli wohned tüf im Wald. Bösi Stiefmueter chunt da ane, git ihre dä Öpfel. Isch sehr giftig! Sie fallt tot um. Sie hät gässe devo. Es gaht um Läbe und Tod! Denn chunt de schöni Prinz. Min Prinz. Küsst mi wieder wach. Mir gönd zäme is Läbe, is Schloss, denn gits Fingerring, denn händ mir Hochziit. Ässed gueti roti Öpfel! Schneewittli von Nicole Jordi – «Wer schläft wo?», «wer duscht zuerst?», usw. Flexibilität ist gefordert und das ist nicht immer ganz einfach für Menschen, die für sich selbst einen gut geregelten Alltag gewohnt sind. Doch mithilfe von Leintüchern und ein bisschen Kreativität haben wir es geschafft, aus einem grossen Dachstockraum, zwei kleinere abgetrennte Räume zu machen. So konnte sich jeder Mann und jede Frau wohlfühlen und durch tägliche Absprache und gegenseitige Rücksichtsname kamen alle zu ihren Bedürfnissen. Und darum geht es ja in den Ferien, sich wohl zu fühlen, zusammen etwas erleben und sich vom Arbeitsalltag zu erholen. Viel erlebt haben wir gemeinsam. Dazu gehörte viel Bewegung bei jedem Wetter auf der Insel Reichenau, wo wir hübsche Kräutergärten betrachten konnten, fein picknickten, sowie auch Ausflüge ins Konstanzer-Stadtleben mit Shopping und Kaffee unternahmen. Natürlich durfte auch die obligatorische Schifffahrt auf dem Bodensee nicht fehlen und noch viel Anderes. So ein Lager bietet einem die Möglichkeit sich gegenseitig von einer anderen Seite kennenzulernen. Es wird viel gelacht und auch mal gestritten. Gemeinsame Interessen werden entdeckt, wie Mandalas ausmalen, Musik hören oder «Hula-Hoop» üben. Auch ein wenig Ar- Berichte der Mitarbeitenden beitsalltag gehört dazu, das Geschirr wäscht sich ja nicht von alleine ab und gekocht werden muss auch. Die kleine Küche war meist bis in alle Ecken gefüllt mit fleissigen Helfern, die gerne mitkochen wollten. So war auch der Frühstückstisch oft schon gedeckt, bevor die meisten von uns aufgewacht waren. Schnell ging‘s und unsere Lagerwoche war wieder vorbei. Nachdem wir alles zusammengepackt und unser Ferienhaus gereinigt hatten, machten wir uns auf den Rückweg ins Grüt. Ich bedanke mich bei Euch allen für eine unvergessliche Woche. Das Leben in einer besonderen Gemeinschaft | Von Lea Straub «Wenn wir Menschen nur nehmen, wie sie sind, so machen wir sie schlechter; wenn wir sie behandeln, als wären sie, was sie sein sollten, so bringen wir sie dahin, wohin sie gehen möchten.» J.W. Goethe Ich bin an einen besonderen Ort zurückgekehrt, an dem mich das Leben mit den Bewohnern so manches gelehrt hat. Nach meiner Ausbildung Im Grüt habe ich in verschiedenen anderen Einrichtungen gearbeitet. Das Leben Im Grüt habe ich dabei nie vergessen, da hier besonders lebendig und partnerschaftlich mit den Menschen und den damit verbundenen Aufgaben umgegangen wird. Die Lebendigkeit und das hohe Mass an Eigenverantwortung haben mich wieder zurückgeführt. Hier bin ich als ganzer Mensch mit meiner Persönlichkeit gefragt und gefordert, was mir sehr gut gefällt. In einer Gemeinschaft zu schwingen und das Leben mit seinen Herausforderungen Tag für Tag zu nehmen, wie es aus dem Moment herauswächst, ist für mich meine Formel des Glücks. Da kann ich ganz gegenwärtig sein und mit den Bewohnern und meinen Teamkollegen den Alltag gestalten. Nicht meine eigenen Vorstellungen vom Leben und den damit verbundenen Strukturen stehen dabei im Vordergrund, sondern der Blickwinkel geht auf das mir anvertraute Gegenüber mit all seinen Bedürfnissen und Fähigkeiten. Es gilt dabei jeden Tag aufs Neue wie ein «Neutrum» zu spüren, was da schwingt und was da werden will. Mein Gegenüber zu erkennen und zu nehmen wie er oder sie ist, um daraus immer wieder am gemeinschaftlichen Lebensfaden zu weben bleibt ein grosses Übungsfeld. Dann wirkt die Gemeinschaft nicht lähmend, sondern für jeden Einzelnen kann sich aus dem achtsamen Miteinander Lebenskraft entwickeln, das eigene Schicksal zu ergreifen. Die Arbeit in so einer Gemeinschaft, in der jeder seinen Platz hat und gewürdigt wird, kann nur erfolgreich gestaltet werden, wenn ich gewillt bin als Begleiter in eine wirkliche Beziehung zu treten mit meinem Gegenüber. Und wenn ich bereit bin an meinem eigenen Sosein und Wirken mit Bewusstsein zu arbeiten. Die Herausforderungen in so einer Gemeinschaft besonderer Menschen zu leben und zu wirken ist mit der Ausbildung keineswegs abgeschlossen. In der Ausbildung werden uns als Studenten verschiedene Ansichten, Methoden und Möglichkeiten aufgezeigt, wie ich die mir übertragende Verantwortung für einen auf Hilfe angewiesenen Menschen bewältigen und wie ich damit umgehen kann. Theorie und Praxis sind zwei ganz verschiedene Welten, die durch das praktische Tun zusammengebracht und ausprobiert werden wollen. Keine Theorie kann mich als Studentin auf die Intensität der Beziehungsarbeit vorbereiten. Die Art und Weise, sich auf den anderen einzulassen, hängt ganz von mir selber ab und meinen eigenen Möglichkeiten. Zum Glück hat das Leben viele Überraschungen und unerwartete Wendungen parat, die mich immer wieder auffordern nicht stehen zu bleiben bei den gemachten Erkenntnissen, sondern immer weiter zu gehen. Wenn es mir gelingt mit meinem Gegenüber in eine Schwingung zu kommen, entsteht daraus eine wunderbare Energie und Kraft, die mich und den anderen unablässig nach vorne treibt. Gemeinsam «durch die Täler zu wandern und über die Berge des Lebens zu klettern» macht mir jedenfalls Spass und ich finde, sich hier Im Grüt zu engagieren lohnt sich. Die Kunst meiner Sozialtherapeutischen Arbeit besteht darin, jeden einzelnen als Individuum in seinem Sosein zu sehen und ihm eine Stütze zu sein, ein erfülltes und glückliches Leben zu führen, in Anerkennung all seiner Stärken und Schwächen und seiner Fähigkeiten. Gelingt mir ein partnerschaftlicher Umgang mit den mir anvertrauten Menschen und das positive Vorleben im öffentlichen Raum, steht auch der gesellschaftlichen Teilhabe nichts mehr im Weg. Hier Im Grüt leben so viele verschiedene Menschen mit ihren ganz individuellen Charakteren, Wünschen und Lebenseinstellungen, die ein Recht darauf haben so unterstützt zu werden, dass sie immer weiter befähigt werden ihre eigenen Lebensfragen zu erkennen und zu gestalten. Dies gelingt ganz sicherlich noch besser, wenn in der Gesellschaft mehr Anerkennung für Menschen in besonderen Lebensumständen vorhanden wäre. Da sind wir alle aufgefordert unseren Blickwinkel zu verändern, einmal gewohntes und vertrautes zu verlassen und das Ungewohnte zu betrachten und akzeptieren zu lernen. Im Grüt, finde ich, sind wir immer wieder dabei Begegnungsplattformen zu gestalten, um Vorurteile gegenüber behinderten Menschen abzubauen. Vom Verzaubern ... | v on Fabienne Berchtold Einige Grütler haben sich letzten Sommer von der Natur im Tessin verzaubern lassen und gleichzeitig die Natur bezaubert mit LandArt. LandArt ist die Kunst aus natürlichen, vor Ort gefundenen Materialien eine Figur oder Form zu erschaffen und den jeweiligen Ort mit vergänglichen Kunstwerken zu bezaubern. Die 10 Tage im Tessinerlager erwiesen sich als ideal, um uns einem LandArt-Projekt zu widmen. Anfänglich war die Vor- 23 24 Berichte der Mitarbeitenden freude bei uns Begleitern um einiges grösser als bei den Bewohnern. Alles Neue, Unerwartete, Schwervorstellbar kann bekanntlicherweise schnell zu Überforderung, Angst und damit zur Abneigung führen. Da half nur viel pädagogisches Geschick, um bei jeder neuen LandArt-Kreation ganz auf die BewohnerInnen, auf die jeweilige Situation und die spezifischen Gegebenheiten einzugehen. So, dass der Moment ein zauberhaftes Erlebnis für alle Beteiligten werden konnte. Dabei gehörte das Suchen, Sammeln und Finden der Fundstücke genauso zum Prozess, wie das anschliessende Legen, Formen, Gestalten, Aufeinanderstapeln des Kunstwerkes und das Betrachten, Begutachten und Fotografieren. Jeden Tag begleitete uns eine andere Form von LandArt. Zu Beginn setzten wir uns mit der Spirale auseinander, welche bereits wohl bekannt ist vom Adventsgärtli und dem Kräutergarten. Auf einer Wiese legten wir eine grosse, begehbare Spirale aus Ästen, Steinen, Moos und Blumen. Jede und jeder durfte alleine den Weg nach innen und wieder nach aussen schreiten, begleitet von Gesang. Am Bach zauberten wir Steinmännchen in allen Grössen. Einige eher am Ufer, die anderen auf Steinen waghalsig mitten im Fluss. Dabei entstanden neben Steinmännchen und –weibchen auch Türme und Brücken. Hin und wieder gab es ein grosses «pflatsch», alle Steinen waren wieder im Wasser und wir etwas mehr nass. Auf einer anderen Wanderung entstand eine riesen Marroni- und Haselblatt-Schlange. Sie wurde grösser und grösser, kletterte über Felsen und schlängelte sich durchs Gras. Immer länger und noch länger sollte sie werden – unendlich lang. Doch dann wurde eine Höhle, ein Schlangennest gegraben, und die Blattschlange durfte schlussendlich friedlich in ihr Nest kriechen... Wir fertigten uns Blättervorhänge an, damit die pralle Sonne uns am Steintisch beim Stall etwas verschonen möge. Dabei entstand ein Wettrennen wer den längsten Vorhang aus kleinen Ästen und den Blättern von Ahorn, Kastanie, Hasel, Feige, Farn und Gras gestalten konnte. Dazu muss gesagt werden, dass einige der Vorhänge sogar bis zum Holzfällerlager Ende Jahr gehalten haben! Auch ein gemeinsam gestaltetes Mandala um den Baum auf der Wiese oberhalb vom Ca di Müsc durfte zum Abschluss nicht fehlen. Wir rundeten so unsere gemeinsamen Tage im Tessin ab und bereiteten uns auf die Rückkehr ins Grüt vor. Spannend war es die BewohnerInnen erneut von einer anderen Seite kennen zu lernen. In einer Kleingruppe können jeweils ganz neue und spannende Konstellationen und Dynamiken entstehen. Für uns BegleiterInnen ermöglicht die Zeit im Tessin mehr auf jede und jeden einzeln eingehen zu können, gegenseitiges Vertrauen zu fördern, sowie die Beziehung zu stärken. Zauberhaft sind dabei vor allem diejenigen Momente, wenn wir uns auf gleicher Ebene begegnen und gemeinsam den jeweiligen Moment auskosten ... 24 Berichte von Sozialpraktikanten: «Ich möchte mich bedanken, dass ich letzte Woche bei Euch das Sozialpraktikum absolvieren durfte.» «Es war eine gute Erfahrung zu sehen, wie die Bewohner in solch einem Heim leben und wie die Leiter auch in schwierigen Situationen mit den Bewohnern umgehen. Beim Arbeiten im Garten, in der Holz- und Textilwerkstatt und beim Kochen mit den behinderten Menschen habe ich gelernt mit ihnen umzugehen. Es war schön, wie sie sich über mich gefreut haben. Nochmals vielen Dank und liebe Grüsse.» Von Jan Jurisic (Sekundarschule Allmend Meilen) «Mir hat die Sozialwoche sehr gut gefallen, die Mitarbeiter waren sehr freundlich zu mir und auch die Bewohner waren nett. Ich persönlich habe vorher noch nie mit Leuten gearbeitet, die eine Behinderung haben und es faszinierte mich, was sie an der Arbeit alles leisten konnten. Die Freude, die die Bewohner ausstrahlten berührte mich zutiefst. Das ist nur eine Sache von vielen. Beschwerden von meiner Sicht gab es kaum. Diese Woche werde ich ganz bestimmt nie vergessen können, da ich viele neue Erfahrungen gemacht habe.» Von Maik Tobler (Sekundarschule Erlenbach-Herrliberg) «Ich war eine Woche lang hier im Grüt und konnte hier einen Einblick haben, wie die Bewohner hier leben und auch arbeiten. Ich wurde hier freundlich empfangen und lernte viele verschiedene Menschen kennen. Diese Woche hat mir gut gefallen, es war abwechslungsreich und spannend hier zu arbeiten. Die Bewohner und die Mitarbeiter waren alle freundlich zu mir und ich werde Euch alle vermissen. Ich komme Euch bald wieder besuchen und wünsche Euch alles Gute!» Von Dylan Lütscher (Sekundarschule Erlenbach-Herrliberg) «Als wir im Grüt ankamen, wurden wir sofort von allen Seiten begrüsst und sehr herzlich aber auch neugierig empfangen. Wir waren am Anfang sehr unsicher, wie wir mit den betreuten Menschen umgehen sollten. Doch wir schauten den Betreuern ihre Vorgehensweise ab und konnten dadurch die Betreuten sehr schnell erreichen und wir hatten bald dadurch zu allen ein gutes Verhältnis. Beim Arbeiten in der Küche, im Garten, in der Textil-, sowie in der Holzwerkstatt, lernten wir jeden Menschen mit seinen individuellen Stärken besser kennen. Uns gefielen vor allem das familiäre Umfeld in dieser Institution, die abwechslungsreiche Arbeit und der Umgang mit den zu betreuenden Menschen. Wir möchten uns ganz herzlich für eine lernreiche, schöne, aber manchmal auch anstrengende Zeit, sowie die vielen neuen Erfahrungen und Eindrücke, bei allen bedanken!» Von Julian Giger und Lukas Rieben (Rudolf Steiner Schule Bern Ittigen) Nachruf 25 Patrizia Vassalli - ein Nachruf von Jutta Metz | Patrizia Vassalli betrat als mittleres Kind ihrer Eltern Romilio und Erika Vassalli am 11. Juni 1961 die Welt. Nach ihrer beendeten Schulzeit im Haus Morgenstern in Wyden Hasenberg ging sie 1978 vorerst in die Zürcher Eingliederung, wo sie sich im * am 11. Juni 1961 Weben übte. In diesem Arbeitsleben fand sie sich nicht gut zurecht und die † am 9. März 2015 Eltern suchten einen neuen Lebens- und Arbeitsplatz für Patrizia, an dem sie sich wohl fühlen konnte. Patrizia kam als junge Frau von zwanzig Jahren im April 1981 ins Grüt. Sie lebte sich bald in die Gemeinschaft ein und fand in ihrer ruhigen Art die Anerkennung ihrer Mitbewohner. Ihr Einsatz im Arbeitsalltag wurde durch ihre Körperlichkeit etwas eingeschränkt. Doch ein stetes Üben und ihr grosser Durchhaltewillen ermöglichte ihr das Erlernen von verschiedenen Fähigkeiten, die Patrizia eine sinnvolle Teilhabe und Mitgestaltung des Gemeinschaftslebens ermöglichte. Ihre liebste Beschäftigung in den letzten Jahren war das Auffädeln von kleinsten Perlen auf Silberdraht. Mit viel Ausdauer, Geduld und Geschick fädelte sie so meterlange bunte Schnüre auf; eine Aufgabe, die ihr erst keiner zugetraut hatte. Die Perlenschnüre wurden dann zu Lichterketten, Weihnachtsbaumschmuck, Kerzenständern und verschiedenes mehr verarbeitet und gerne am Bazar oder auf den Marktständen verkauft. Gerne half sie auch beim Filzen mit und aus ihren Filzmatten entstanden dann Finken, Kindertaschen und Bettflaschenüberzüge. Für Patrizia war es sehr wichtig zu sehen, was aus ihren hergestellten Materialien entstand und sie versicherte sich immer, ob alles gut sei. In der Holzwerkstatt war sie eine Zeit lang eine fleissige Steinschleiferin. Vom Meer bereits rund geschliffene Steine, gefunden in Italien oder kleine runde Marmorsteine aus Carrara bekamen durch Patrizias Schleifen von Hand einen warmen, samtigen Glanz. Mancher Schleifeinsatz forderte freilich seinen Tribut, wenn die Schleiferin aus lauter Übereifer heraus ihren Finger auch mal mit schliff. Sehr gerne schliff Patrizia die Frühstücksbrettchen oder eine Schale; hier zeigte sie wieder ihr ausdauerndes Arbeiten und hatte viel Freude dabei. Bei Gartenarbeiten war sie seltener anzutreffen, fühlte sie sich zu unsicher beim Überwinden der verschiedenen Treppen und dem unebenen Gelände. Bis vor einigen Jahren liebte sie Spaziergänge und erfreute sich an der Natur. Das Erleben der Jahreszeiten und der damit verbundenen Feste war für sie Höhepunkt und eine wichtige Stütze sich im Leben zu orientieren. Schwimmen im Sommer war für sie ein grosser Genuss (in den Ferien ging sie sogar mit ihrer Mutter im Lago Maggiore schwimmen). Erst in den letzten Jahren war ihr das Wasser zu kalt und sie fand den Einstieg ins Pool zu umständlich. Während der Erntezeit wurde Patrizias Arbeitskraft sehr geschätzt. Jede Hand wird dann gebraucht, auch ihre kamen oft zum Einsatz. Unermüdlich zupfte sie die Beeren ab, pflückte Lindenblüten oder zupfte Teekräuter. Ihr Können und ihren Fleiss schenkte sie gerne der Gemeinschaft. Lachen, weinen, singen, tanzen aber auch einmal kräftig ihren Unmut ausrufen vermochte Patrizia gut. In ihrem Leben war die Musik ein ganz besonderes Element. Sie sang gerne und kannte viele Lieder, manchmal ohne Worte. Im Morgen - oder Abendkreis ertönte ihre kräftige Stimme; dauerte es ihr zu lange, wurde ihre Stimme immer lauter. Lange Zeit verfiel sie während des Singens, in eine tiefer liegende Terz und bildete harmonisch die 2. Stimme für ein Lied. Dies hat sie viele Jahre lang zusammen «Ich bin nicht tot. Ich tausche nur die Räume. Ich leb’ in euch und geh durch eure Träume.» Michelangelo Buonarroti mit ihrem Vater geübt. Leider hat sie diese Gabe in den letzten Jahren verloren, bedingt durch das schwindende Hörvermögen, was ihre Liebe zur Musik und dem Singen nicht beeinträchtigte. Feste feiern, Musik machen und Geselligkeit, bei diesen drei Dingen konnte Patrizia ihre Tessiner Wurzeln nicht verleugnen. Sie blühte regelrecht auf und zeigte ihr freudiges Wesen. Für Patrizia war ihre eigene äussere gepflegte Erscheinung wichtig. Sie stand gerne vor dem Spiegel, schaute, ob die Haare richtig lagen, korrigierte mit den Fingern den Schwung. Sonntags stand auf ihrem inneren Plan, neben besonders schöner Kleidung, vor allem das religiöse Leben. Gerne ging sie in die Sonntagsfeier oder in die Kirche. Manchmal empfing sie ihre Familie zum Kaffetrinken und für ein kleines Ausflugsabenteuer, was sie sehr begrüsste. Sie bekam sehr gerne Besuch von ihren beiden Brüdern Noe und Marco und deren Familien und ging auch gerne zu ihrer Mutter auf Besuch. Patrizia lebte ruhig, zufrieden und getragen durch die Gemeinschaft Im Grüt. Menschen, denen sie besonders zugetan war bekamen von ihr einen Spitznamen. Fühlte sie sich angenommen, mit all ihrem Sosein, konnte sie sich ganz entspannen und Vertrauen in ihr Umfeld setzen. Ihr war es ein Anliegen am Gemeinschaftsleben teilzuhaben, mit all den ihnen zugrunde liegenden Regeln und Ordnungen und so war sie für alle ein Teil des Ganzen. So ist jetzt eine Lücke entstanden, die wir durch Erinnerungen an sie wieder füllen können, z.B. wenn da ihr Stammplatz leer bleibt, die «Heftli» ungelesen, ihr herzliches Lachen nicht mehr erschallt, sie nicht bereits am morgen früh nach ihrem Kaffee fragt. Es gäbe noch so vieles zu erzählen. Patrizia würde vielleicht dazu sagen: «Ist gut!» 26 Jahresrechnung ERFOLGSRECHNUNG 2015 BILANZ PER 31. DEZEMBER 2015 In Schweizer Franken 2015 CHFCHF Vorjahr In Schweizer Franken 2015 CHFBilanz- in % Vorjahr CHF summe Leistungsabgeltung innerkantonal 1 802 245.78 1 527 085.15 Leistungsabgeltung ausserkantonal 311 286.30 236 308.00 Dienstleistungen, Handel und Produktion 15 579.25 13 125.00 Übrigen Dienstleistungen an Betreute 18 578.17 3 791.10 Mitzinsertrag Leistungen an Personal und Dritte 315.00 1 337.45 30 984.35 37 990.90 Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen 2 178 988.85 1 819 637.60 Werkzeug- und Materialaufwand für Werkstätten -15 577.45 -10 728.45 Materialaufwand -15 577.45 -10 728.45 Lohn Ausbildung -51 124.10 -58 313.30 Lohn Betreuung -324 161.50 -301 084.50 -69 022.40 -64 548.00 Lohn Leitung und Verwaltung -161 246.65 -149 728.80 Lohn Ökonomie und Hausdienst -136 785.60 -140 470.70 -5 696.00 -5 941.60 Beschäftigungsstätten -364 700.65 -349 760.30 Sozialleistungen -191 970.40 -192 792.05 -15 388.00 -20 052.40 -1 320 095.30 -1 282 691.65 Lohn Therapie Lohn Technische Dienste Lohn Werkstätten und Personalnebenaufwand Personalaufwand AKTIVEN Flüssige Mittel 1 039 246.60 57.7 765 718.08 128 564.70 7.1 113 333.90 0.00 19 840.00 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Gegenüber Dritten Gegenüber der öffentlichen Hand Über kurzfristige Forderungen Gegenüber Dritten 19 008.65 1.1 Gegenüber der öffentlichen Hand 42 000.00 2.3 0.00 Aktive Rechnungsabgrenzungen 17 169.05 1.0 717.70 1 245 989.00 69.1 909 042.48 Umlaufvermögen Immobilie Sachanlagen 9 432.80 959 773.15 53.3 898.663.10 Wertberichtigung immobile Sachanlagen -156 563.00 -8.7 -125 221.00 Investitionszuschüsse -302 000.00 -16.8 -260 000.00 Mobile Sachanlagen 207 008.50 11.5 162 639.90 Wertberichtigungen mobile Sachanlagen -151 818.70 -8.4 -137 742.70 Anlagevermögen 556 399.95 30.9 538 339.30 1 802 388.95 1 447 381.78 AKTIVEN PASSIVEN Verbindlichkeiten aus Lief. und Leistungen 19 726.12 1.1 12 294.79 Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten Medizinischer Bedarf -5 012.05 -1 566.95 Lebensmittel und Getränke -82 449.32 -80 961.66 Passive Rechnungsabgrenzungen Haushalt -18 579.20 -15 827.44 Kurzfristiges Fremdkapital Unterhalt und Reparaturen -92 150.48 -50 243.00 Aufwand für Anlagenutzung -10 805.15 -10 805.15 Energie und Wasser -34 450.30 -48 537.05 Schulung, Ausbildung und Freizeit -29 885.45 -31 275.95 Büro und Verwaltung -64 783.38 -45 154.90 Übriger Sachaufwand Übriger betrieblicher Aufwand -23 087.30 -21 462.55 -361 202.63 -305 834.65 Abschreibungen -45 418.00 -52 814.00 Betriebsergebnis (EBIT) 436 695.47 167 568.85 Finanzertrag 40.4539.85 Finanzaufwand -6 899.60 -6 956.55 Finanzergebnis -6 859.15 -6 916.70 429 836.32 160 652.15 1 655.00 1 775.00 12 336.00 7 847.30 0.00 0.00 5 573.24 -128 796.62 Ordentliches Ergebnis Mitgliederbeiträge Spendeneinnahmen lfd. Jahr Spendenverwendung lfd. Jahr Abrechnung Kanton Zürich Vorjahr Einlage aus Ergebniss VJ in den Schwankungsfonds -5 571.00 0.00 Ergebnisveränderung aus Betriebsabrechnung lfd. 6 -428 814.00 -160 825.24 -414 820.76 -279 999.56 15 015.56 -119 347.41 ausserordentliches, einmaliges und periodenfremdes Ergebnis Jahresergebnis Gegenüber der öffentlichen Hand 161 599.52 9.0 33 016.24 39 830.55 2.2 55 830.55 221 156.19 12.3 101 141.58 Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten 300 000.00 16.6 300 000.00 Rückstellung Schwankungsfonds Kanton ZH 526 927.00 29.2 306 950.00 Langfristiges Fremdkapital 826 927.00 45.9 606 950.00 612 045.81 Freiwillige Gewinnreserven (freie Fondskapitalien) aus Ergebnisverwendung und Spenden 616 736.80 34.2 Fondskonten 122 553.40 6.8 114 706.10 0.00 131 885.70 Ergebnisvortrag Jahresergebnis 15 015.56 0.8 -119 347.41 Eigenkapital 754 305.76 41.9 739 290.20 1 802 388.95 1 447 381.78 PASSIVEN Agenda Eckpfeiler 2015 Bilderbogen 2 27 1. Quartal 2. Quartal 3. Quartal 4. Quartal 21.01.2015 traf sich der Vorstand vom Verein Im Grüt zu einem gemütlichen Znacht. 03.05.2015 zog als neue Bewohnerin Jessica Künzle ins Grüt. 22.01.2015 verabschiedeten wir Flavia Zanoni, die als frischgebackene Sozialpädagogin erstmal Südamerika bereist. 04.05.2015 war für Dimitra Oliveira (Studentin der zhaw) der erste Arbeitstag. 01.08. – 08.08.2015 flogen Pascale Stehlin, Corinne Wegmann, Anita Ambühl, Felix Debrunner, Marco Kirchhofer und Nicole Jordi mit Maja Seifert Metz und Johannes Metz nach Blåvand/ Dänemark. 20.10.2015 war ein Teil des Teams an einer Fortbildung mit Dr. Dahlhaus/ Freiburg D in unserer Nachbarinstitution Sunnerain zum Thema psychische Erkrankungen bei Menschen mit einer geistigen Behinderung. 09.08.2015 begrüssten wir Rolf Künzle als neuen Bewohner im Grüt. 21.10.2015 traf sich der Vorstand im Kräuteratelier zur Sitzung. 15.08.2015 zog ein «Dütschauti» begeistertes Grüppchen Bewohner traditionell mit Kathrin Hügli auf die Herrliberger Chilbi. 22.10. – 31.10.2015 zogen, unter der Leitung von Johannes Metz und Lea Straub, Therese Wickihalder, Peter Linder, Urs Hebeisen, Davide Orsini, Corinne Wegmann und Patrick Fiabane ins Tessiner-Holzerlager. 23.01.2015 fand in der Quartalskonferenz für das Team die Vorbereitung auf das Rezertifizierungs-Audit statt. Dank der Firma Bont/ Herrliberg haben wir in der 19. Woche ein gutes neues Fundament für unseren zusammengebrochenen Gartenschopf erhalten. 01.02.2015 waren wir traditionell eingeladen zur Theateraufführung «Rösli und Schneewisli» in der Vogtei. 09.05.2015 waren wir mit unserem Stand am Herrliberger Frühlingsmärrt vertreten. 02.02. – 06.02.2015 absolvierten Noël Affolter und Cassandra Matter vom Freien Gymnasium Zürich ihr Sozialpraktikum bei uns. 12.05. – 20.05.2015 zogen ins TessinerWander-Lager Pascale Stehlin, Felix Debrunner, Florian Anderegg, Anita Ambühl, Jürg Iseli und Nicole Jordi unter der Leitung von Laura Schneeberger und Gaby Linders. 13.02.2015 trafen sich Eltern, gesetzliche Vertreter und die Bewohner zu einem gemeinsamen Infonachmittag im Grütsaal. 22.05.2015 Quartalskonferenz zum Thema: TEAM-Bildung 24.02.2015 feierten wir unter der Leitung von Laura Schneeberger eine wilde «Fasenacht»! 28.02./ 01.03.2015 stellte Philipp Kull (Auszubildender Agogis) sein Abschlussprojekt «Nach Art des Hauses», gemeinsam mit Selina Blumer und Patrick Fiabane vor. 02.03.2015 war für Ana Marija Milisic (angehende Studierende der zhaw) der erste Arbeitstag. 04.03.2015 traf sich der Vorstand zur Sitzung im Kräuteratelier. 06.03.2015 fand eine Sprachaufführung der Bewohner, unter der Leitung von Heidemarie Ott, zu «Max und Moritz» statt. 09.03.2015 verstarb ganz unerwartet Patrizia Vassalli. Am 14.03.2015 gestalteten wir zusammen mit Herrn Ortin (Pfarrer der Christengemeinschaft Zürich) eine wunderbare Abschiedsfeier ihr zu Ehren. 23.03./25.03.2015 fand unter der Leitung von Isabelle Dupin/ Confidentia das Rezertifizierungs-Audit statt. 01.04.2015 war der erste Arbeitstag für Lea Straub, die wieder zurückkehrte ins Grütteam. 11.04.2015 fand die diesjährige GV Im Grüt statt. Zum 40. Vereinsjubiläum liessen die beiden Prager Musiker Martin Skampa (Cello) und Jakup Skampa (Klavier) einen musikalischen Blumenstrauss erklingen. 30.04.2015 verabschiedeten wir uns von Petra Tinner (Mitarbeiterin im Gartenbereich).Karma Chödak Gonjotsang, von der Berufswahlschule Uster ein Praktikum im Küchenbereich. 01.06. – 05.06.2015 absolvierte Jan Jurisic von der Sekundar Schule Allmend Meilen bei uns sein Sozialpraktikum. 08.06. – 15.06.2015 flogen Therese Wickihalder, Sylvie Besuchet, Elisabeth Staub, Urs Hebeisen, Peter Linders und Florian Anderegg, unter der Leitung von Heidemarie Ott, Dominique Attinger und Walter Gollwitzer nach Griechenland auf die Insel Samos. 15.06. – 19.06.2015 absolvierten Dylan Lütscher und Maik Tobler von der Sekundarschule Erlenbach-Herrliberg bei uns ihr Sozialpraktikum. 17.06.2015 verabschiedeten wir Elisabeth Staub, die das Grüt nach 41 Jahren verlässt, um etwas Neues in Basel zu wagen. Dr. Kraska und Herr Mischa Frey gaben uns dazu ein gelungenes Cellokonzert. 24.06.2015 zogen die Grütler unter der Leitung von Lea Straub in die Waldhütte Herrliberg-Meilen zum fröhlichen Johannifest. 03.07.2015 Quartalskonferenz zum Thema: «Wochenendgestaltung unter Berücksichtigung von Partizipation». 07.07. – 16.07.2015 zogen Davide Orsini, Susanne Erne, Marco Kirchhofer, Philipp Gehri, Jessica Künzle und Corinne Wegmann, mit Fabienne Berchtold und Maja Seifert Metz ins Tessiner LandArt Lager. Im Sommerferienbetrieb wurden erste Installationsarbeiten für die neue Brandschutzanlage der Firma Siemens erstellt. 17.08.2015 lud Nicole Jordi und Familie Schwyter alle Grütler zum GeburtstagsGüggeli in den Esssaal ein. 22.08.2015 kamen aus nah und fern viele Gäste, um gemeinsam mit uns 40 Jahre Trägerverein SAB Im Grüt zu feiern. Dieser spezielle Tag der offenen Tür, mit Kunstparcours, Buchtaufe, der Band «Molto Pesto», Workshops, feinem Buffet und anderem wurde bei strahlendem Sonnenschein ein voller Erfolg! 26.08.2015 lud uns Susanne Erne zu ihrem Geburtstag in den Wildpark Peter und Paul St. Gallen ein. 29.08.2015 war das Grüt mit einem Stand im Rütibühl zum Zusammenschluss-Fest (Martins Stiftung Erlenbach und Rütibühl) vertreten. Wir wünschen Euch für die gemeinsame Zukunft alles Gute! 30.08. – 18.09.2015 absolvierten Julian Giger und Lukas Rieben von der Steiner Schule Bern Ittigen bei uns ihr Sozialpraktikum. Die Zusammenarbeit mit dieser Schule ist jedes Mal eine grosse Bereicherung und wir schätzen dies sehr. 01.09.2015 war der erste Arbeitstag von Sarah Huber (Textildesignerin), die unser Team hauptsächlich in der Textilwerkstatt unterstützen wird. Anfang September verabschiedeten wir vorerst mit vielen guten Wünschen und Päckli Frau Karin Schäpper in den Schwangerschaftsurlaub. 11.09.2015 zeigten die Bewohner ihr Können in der Eurythmieaufführung mit bunten Motiven aus dem Pan-Spiel. 15.09. – 22.09.2015 fuhren ins Bodenseelager – unter der Leitung von Fabienne Berchtold und Michele Sennhauser, Jürg Iseli, Stefan Zellweger, Oliver Scherrer, Patrick Fiabane, Susanne Erne und Jessica Künzle. 25.09.2015 hospitierte Frau Manuela Chirco, Studentin der Ethnologie und Erziehungswissenschaften, in den verschiedenen Werkstätten vom Grüt. 29.09.2015 feierten die Grütler am Nachmittag ihr Erntedank-Michaelifest, um am Abend mit der Volkstanzgruppe das Tanzbein zu schwingen. Fröhliches Tanzen am Tessiner Konzert 24.10.2015 verabschiedeten die übriggebliebenen Grütler Dimitra Oliveira nach Beendigung ihres Praktikums mit einem lachenden und weinenden Auge. 02.11.2015 begrüssten wir zu ihrem ersten Arbeitstag Frau Minivere Saliji. Als Fachfrau Betreuung wird sie das Grütteam unterstützen und in der Textilwerkstatt mitarbeiten. 06.11.2015 traf sich das Team zur Quartalskonferenz zum Thema Behinderten-rechtskonvention und ihre Umsetzung Im Grüt. Anschliessend ging das Team gemeinsam mit dem Vorstand essen. 18.11.2015 begrüssten wir Herrn Prosper Nebel, der als Musik- und Bewegungspädagoge unser musikalisches Angebot professionell gestalten wird. 29.11.2015 stimmten sich die Grütler gemeinsam mit dem durch Kerzen beleuchteten Adventsgärtli auf die Weihnachtszeit ein. 01.12.2015 erhielt das Gartenteam durch Manfred Groh (gelernter Gärtnermeister) eine weitere Unterstützung. 06.12.2015: am 2. Advent öffnete das Grüt traditionsgemäss seine Bazar-Tore für Besucher aus nah und fern. 16.12.2015 fand die Gästeaufführung des Oberufererspiels statt. Wir danken dem zahlreichen Publikum für ihr Kommen und freuten uns, Euch alle wieder einmal zu sehen. 18.12.2015 zeigte die Kumpanei das Oberufererspiel auch den Eltern, Verwandten und Freunden. Am anschliessenden Weihnachtsapéro wurde es für alle ganz behaglich. Auf Ende Jahr verliess uns Max Geisthardt nach dreijähriger Zusammenarbeit, um sich wieder dem Jugendbereich zu widmen. Ebenso fand die Installation der neuen Brandmeldeanlage vorerst ihren Abschluss und wir danken allen beteiligten Handwerkern für ihren professionellen Einsatz. 28 Im Grüt Im Grüt Aus dem Archiv WzQ-Zertifikat Sozialtherapeutische Arbeits- und Bildungsstätte Trägerschaft | Verein Sozialtherapeutische Arbeits- und Bildungsstätte «Im Grüt» Strehlgasse 7 – 9 8704 Herrliberg Tel. 044 915 21 04 Vorstand | Markus Zellweger/ Stäfa, Präsident Rudolf Kuehn/ Wetzikon, Vizepräsident Anjali Baumgartner/ Herrliberg Ruedi Bärtschi/ Zürich Beat Debrunner/ Winterthur Doris Fiabane/ Meilen Martin Frei/ Zürich Institutionsleitung | Johannes Metz Kirchhofer, Jessica Künzle, Rolf Künzle, Peter Linder, Davide Orsini, Oliver Scherrer, Elisabeth Staub, Pascale Stehlin, Patrizia Vassalli, Corinne Wegmann, Kerstin Westermann, Therese Wickihalder, Stefan Zellweger MitarbeiterInnen | Dominique Attinger, Helene Bacher, Corina Beltrame, Fabienne Berchtold, Max Geisthardt, Manfred Groh, Marco Holzer, Sarah Huber, Philipp Kull, Gabriele Linders, Ana Marija Milisic, Dimitra Oliveira, Heidemarie Ott, Minevere Saliji, Karin Schäpper, Laura Schneeberger , Michèle Sennhauser, Lea Straub, Petra Tinner, Flavia Zanoni Hauszeitung Die Grütze | erscheint viermal jährlich und ist bei Interesse zu beziehen unter [email protected] Webseite | www.heimimgruet.ch Stv. Institutionsleitung | Maja Seifert Metz Revisor | Redi AG Treuhand/ Frauenfeld, Unternehmensberatung Spenden | Zahlstelle: Zürcher Kantonalbank, 8010 Zürich Konto: 1127-0123.173, Bankenclearing Nr. 727 IBAN: CH05 0070 0112 7001 2317 3 Heimarzt | Dr. med. Claude Kraska/ Zürich Bilder & Zeichnungen | Von Bewohnern Psychiater | Dr. med. Jürg Good/ Zollikon Fotos | Von Bewohnern und Mitarbeitenden Klienten | Anita Ambühl, Florian Anderegg, Sylvie Besuchèt, Selina Blumer, Felix Debrunner, Susanne Erne, Patrick Fiabane, Philipp Gehri, Urs Hebeisen, Jürg Iseli, Nicole Jordi, Marco Gestaltung: © 2016 Stefan Budesheim, jobtv medienwerkstatt, Zürich, www.jobtv.ch