Der Reichsbankschatz

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Der Reichsbankschatz
Deutsche Wertpapierauktionen GmbH
Der Reichsbankschatz
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Aktien-Gesellschaft für Historische Wertpapiere
– Wertpapierantiquariat –
Salzbergstraße 2 · 38302 Wolfenbüttel
Telefon 05331.975521 · Telefax 05331.975555
Programm
Anreise
Auktionsort
Zentrum für Historische Wertpapiere
Salzbergstraße 2
D-38302 Wolfenbüttel
… von der A 2 kommend:
am Kreuz Braunschweig-Nord auf die
A 391 Richtung Salzgitter/Kassel
… von der A 7 kommend:
am Salzgitter-Dreieck auf die A 39
Richtung Braunschweig/Berlin
Programm
Freitag, 7. Dezember 2012
9 - 18 Uhr
Tag der offenen Tür beim
Benecke und Rehse Wertpapierantiquariat
18.30 Uhr
Sammlertreffen in der Gaststätte »Zum Eichenwald«
Braunschweig-Mascherode
Salzdahlumer Straße 313
in beiden Fällen dann weiter:
– am Dreieck Braunschweig-Südwest
einordnen auf die A 39 Richtung Berlin
– am Kreuz Braunschweig-Süd rechts
ausfahren auf die A 395 Richtung
Wolfenbüttel/Bad Harzburg/Goslar
– 3. Ausfahrt Stöckheim/Mascherode
(nach dem Lärmschutzwall auf der
rechten Seite) ausfahren, am Ende der
Ausfahrtrampe links fahren Richtung
Mascherode
Sonnabend, 8. Dezember 2012
8 - 11 Uhr
11.00 Uhr
Vorbesichtigung der
Auktionslose
7. Spezial-Auktion
»Der Reichsbankschatz«
Übernachtungen
Arcadia Hotel (4 Sterne)
ehemals PLAY OFF
Salzdahlumer Straße 137
38126 Braunschweig-Südstadt
(ca. 5 km vom Veranstaltungsort entfernt)
Telefon 05 31 - 2 63 10
Fax 05 31 - 6 71 19
eMail [email protected]
Web www.arcardia-hotel.de
Sonderpreis für unsere Auktionsbesucher:
50 E pro Zimmer/Nacht
(EZ oder DZ, plus Frühstück p.P. 15 E)
kostenfrei: Parkplatz sowie Nutzung
von Sauna und Fitnessräumen
Fragen zur
Auktion?
Michael Weingarten, Tel. 05331-9755-33
Kurt Arendts, Tel. 05331-9755-22
Michael Rösler, Tel. 05331-9755-21
wenn Sie jetzt erst zum Hotel wollen:
– in Mascherode am Kreisverkehr
3. Abbie­gung ausfahren Richtung
Braunschweig-Heidberg (nach 30 m
kommen Sie jetzt am »Eichenwald«
vorbei, wo Freitag Sammlertreffen ist)
– aus Mascherode herausfahren, die
Straße schlängelt sich durch ein Wäld chen, nach ca. 1,5 km ist links das
Hotel (rechts liegt eine Star-Tankstelle,
hat meist sehr günstige Spritpreise)
wenn Sie jetzt direkt zu unserem
Firmensitz wollen:
– in Mascherode am Kreisverkehr
1. Abbiegung rechts fahren Richtung
Salzdahlum
– in Salzdahlum 100 m nach dem Orts eingangsschild links abbiegen Richtung
Sickte
– nach ca. 700 m auf der Landstraße
fahren Sie geradeaus direkt auf unser
Firmengelände
wenn Sie vom Hotel zu unserem
Firmensitz wollen:
zurückfahren Richtung Mascherode, dort
geradeaus durchfahren, in Salzdahlum
s.o.
wenn Sie mit der Bahn anreisen:
Zielbahnhof: Braunschweig-Hbf., von dort
mit dem Taxi (zum Hotel ca. 8 Min., zu
unserem Firmensitz ca. 15 Min.)
Immer einen Besuch wert:
Der Harz
Die Reservierung machen wir gern für
Sie, bitte rufen Sie uns an!
Mindestgebot: 80 % vom unteren Schätzpreis
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Schätzwert 500-625 €
Nr. 5
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Schätzwert 150-250 €
A. Busse & Co. AG
A. Grubitz Dampfseifenfabrik AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark 1.4.1900.
Gründeraktie (Auflage 6000, R 9) VF+
Potsdam, Aktie 1.000 Mark 10.8.1923
(Auflage 5000, R 8) EF
Ein grosser Teil der Aktien war im Besitz der Allg.
Deutschen Credit-Anstalt in Leipzig.
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Gründung 1898. Die Gesellschaft übernahm das Bankhaus A.
Busse & Co. für 1.502.926 Mark. Betrieb von Bankgeschäften
aller Art, insbesondere die Förderung der Handelsbeziehungen
zwischen Deutschland und Nordamerika und den übrigen überseeischen Ländern. Im Jahr 1924 gelang es der Gesellschaft, ihre im Jahr 1904 aufgegebenen Bankrechte zurückzuerwerben und die Banktätigkeit wieder aufzunehmen. Firmensitz war in der Behrenstraße, nach 1949 am Kurfürstendamm.
1951 im Handelsregister gelöscht.
Schätzwert 300-375 €
A. Ludwig Steinmetz AG
Remscheid, Aktie 100 RM März 1938
(Auflage 160, R 11) EF
Gründung 1920. Herstellung und Vertrieb von Eisen- und
Stahlwaren aller Art, insbesondere von Maschinen und Präzisions-Werkzeugen. 1948 umbenannt in Alstrem-Werk AG Präzisionswerkzeug- und Maschinenfabrik. 1957 wurde die Gesellschaft aufgelöst.
Los 6
raffin- und Mineralölwerk Messel” ausgegliedert, 1959 an die
schwedische Ytong AB verkauft; der ehemalige Braunkohlentagebau Grube Messel gehört heute übrigens als überragender
Fossilien-Fundort zum Weltkulturerbe). Ebenfalls 1923 Übernahme wesentlicher Mineralöl-Interessen aus dem Stinnes-Einflussbereich, in diesem Zusammenhang für kurze Zeit Umfirmierung
in „Hugo Stinnes-Riebeck Montan- und Oelwerke AG“. 1926 Abschluss eines Interessenvertrages mit der I.G. Farbenindustrie
AG, wonach jeder Aktionär seine Aktien 2:1 in I.G. Farben-Aktien
tauschen konnte (diese Klausel war übrigens noch bis Ende der
80er Jahre Gegenstand vielbeachteter Prozesse zwischen beiden
Gesellschaften). 1931 übernahmen die Rheinischen Stahlwerke
ein großes Paket Riebeck-Aktien von der I. G. Farben und waren
dann mit 87 % Mehrheitsaktionär. 1945 zu Gunsten des Landes
Sachsen-Anhalt enteignet. Nach dem Krieg lagen neben geringfügigem Streubesitz die Riebeck-Aktien wieder bei I. G. Farben
(rd. 50 %) und Rheinstahl (rd. 40 %). 1966 Sitzverlegung von
Halle (Saale) nach Frankfurt (Main),
Los 9
Schätzwert 150-250 €
Accumulatoren-Fabrik AG
Berlin, 4 % Sammelschuldv. 1.300.000
RM Aug. 1943 (R 8) EF
Teil einer Anleihe von 46 Mio. RM. Faksimile-Unterschrift Quandt, für die Deutsche Bank Faksimile Abs.
Die Gründung erfolgte als oHG Accumulatoren-Fabrik Tudorschen Systems Büsche & Müller 1887. Ab 1890 AG. Anlage
und Betrieb von Fabriken zur Herstellung von Accumulatoren,
zunächst nach dem Tudor’schen System und den dazu gehörigen Nebenapparaten. 1904 wird die AFA-Tochter VARTA (Vertrieb, Aufladung, Reparatur Transportabler Akkumulatoren) gegründet. 1923 wird Dr. Günther Quandt Aufsichtsratsvorsitzender der AFA, er und später seine Kinder bringen den interna-
Schätzwert 300-375 €
A. Prang Dampf- und
Wassermühlenwerke AG
Gumbinnen, Aktie 100 RM Sept. 1927
(Auflage 8000, R 8) VF+
Nur 3 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden, dies ist das letzte noch verfügbare.
Los 2
Schätzwert 125-200 €
A. Erlenwein & Cremer AG
Uerdingen, Aktie 100 RM 28.6.1929
(Auflage nur 90 Stück, R 8) EF
Gründung 1922 als Uerdinger Likörfabrik und Weinbrennerei
AG. Die heute in Düsseldorf ansässige Fa. ist mit der Verwaltung des vorhandenen Grundvermögens und Immobiliengeschäften befasst.
Die Anfänge gehen auf einen Erbkaufkontrakt zurück, der zwischen der Preußisch-Litauischen Kriegs- und Domänenkammer
und dem Mühlenmeister Michael Frank geschlossen und 1753
von Friedrich dem Großen signiert wurde. Nach vielen Besitzerwechseln ging die Mühle 1877 an den Stadtrat Arthur Prang über, der sie weiter ausbaute. 1909 Umwandlung in die “A. Prang
Dampf- und Wassermühlenwerke AG”. 1922 an der Berliner Börse eingeführt, die große 1923er Kapitalerhöhung übernahm dann
ein Konsortium unter Führung der Deutschen Bank, Fil. Königsberg. 1938 umbenannt in Prangmühlen AG. In den 1940er Jahren der größte Mühlenbetrieb in Ost- und Westpreußen. Heute
wird in der früheren Mühle ein Mischfutterwerk betrieben.
A. Riebeck'sche Montanwerke AG Werksansicht auf einer Postkarte
Los 7
Schätzwert 600-750 €
tionalen Ausbau des Unternehmens entscheidend voran. 1935
ist der Luftschiffriese “Hindenburg” ausschließlich mit VartaBatterien ausgestattet. Besitz der Gesellschaft: Werke in Hagen
i.W., Berlin-Oberschöneweide, Krautscheid i. Westerwald, Hirschwang i. N.-Österreich sowie das Fabrikgrundstück der früheren Accumulatorenwerke Oberspree AG in Oberschöneweide. 1947 Sitzverlegung von Berlin nach Hagen. 1962 Änderung des Firmennamens in Varta AG (der Automobil-Boom der
1960er machte Autobatterien von Varta populär), 1965 Verlegung des Firmensitzes nach Frankfurt. Noch heute einer der
bedeutendsten Batteriehersteller der Welt.
A. Riebeck’sche Montanwerke AG
Halle a/S., Aktie 1.000 Mark April 1911
(Auflage 7000, R 10) VF
Der größte Teil dieser Aktien diente der Abfindung
der Aktionäre der durch Verschmelzung aufgenommenen „Sächsisch-Thüringischen AG für
Braunkohlenverwertung“ zu Halle a/S. und der
„Naumburger Baunkohlen-AG“ zu Naumburg a/S.
Schöner G&D-Druck mit einer drucktechnischen
Besonderheit: Für den Vorstand trägt die Aktie eine Faksimile- und eine Original-Unterschrift. Nur 3
Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 3
Schätzwert 125-200 €
A. Grubitz Dampfseifenfabrik AG
Potsdam, Aktie 1.000 Mark 20.7.1923.
Gründeraktie (Auflage 5000, R 7) EF
Gründung im Mai 1923, eingetragen im Juli. Übernahme und
Fortführung der Firma A. Grubitz Dampfseifenfabrik zu Potsdam. 1926 wurde das Konkursverfahren eröffnet, 1929 ist die
Firma erloschen.
Das von Kommerzienrat Riebeck begründete Unternehmen wurde 1883 im Zuge der Auseinandersetzung unter seinen Erben eine AG, 1888 übernahm ein Bankenkonsortium alle Aktien.
Grundlage des Unternehmens waren Dutzende von Braunkohlengruben (teils Tiefbau, teils Tagebau) im Oberröblinger, Zeitz-Weissenfelser und im Halle’schen Bezirk. Ein weiterer wichtiger Geschäftszweig war die Verarbeitung des in Schwelereien gewonnenen Teers auf Mineralöle und Paraffin. Im Laufe der Jahre wurden eine Reihe benachbarter Bergwerksunternehmen übernommen. 1923 weitere Ausdehnung des Bergwerksbesitzes mit dem
Erwerb der Gewerkschaft Messel bei Darmstadt (1954 als “Pa-
Los 8
Schätzwert 200-250 €
A. Zalewski AG
Honnef am Rhein, Aktie Lit. C 100 RM
30.9.1940 (Auflage 260, R 9) UNC-EF
Aktien dieser Ges. waren zuvor völlig unbekannt.
Gründung 1923. Herstellung und Vertrieb chemisch-pharmazeutischer Erzeugnisse. Spezialität: Erzeugung von LebertranEmulsion für human-arzneiliche Zwecke (“Zalewski” Marke
Dorschkopf) und Trenn-Emulsion für das Brot- und Backgewerbe. 1953 Umwandlung in eine GmbH.
Los 10
Schätzwert 75-125 €
ACLA Rheinische Maschinenlederund Riemenfabrik AG
Köln-Mülheim, Aktie Lit. A 1.000 RM Okt.
1934 (Auflage 250, R 6) EF
Gründung bereits 1829, AG seit 1916. Herstellung und Vertrieb
von Leder, Riemen, technischen Leder- und Rohhautartikeln, Erzeugnissen aus Kunstharz und anderen Kunststoffen. Zweigniederlassungen in Gleiwitz und Königsberg. Heute ist die ACLAWerke GmbH, Köln einer der führenden europäischen Hersteller
von technischen Artikeln aus Polyurethan-Elastomeren.
Los 11
Schätzwert 500-625 €
Actien-Bau-Gesellschaft Ostend
Berlin, Aktie 1.200 Mark 18.11.1905
(Auflage 3125, R 9) EF-VF
Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Nr. 6
2
Nr. 7
Gründung 1872. Die in Oberschöneweide bei Cöpenick domizilierende „Ostend“ ist eine der wenigen Terraingesellschaften,
die nach schweren Blessuren (tiefster Kurs 4%) den Gründerk-
Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:22 Seite 3
Los 17
Schätzwert 25-100 €
Actien-Malzfabrik Sangerhausen
Sangerhausen, Aktie 1.500 Mark Sept.
1923 (Auflage 1400, R 3) EF
Nr. 12
Nr. 11
Los 14
rach doch überlebte. Sie parzellierte zuerst ein Villenterrain bei
Köpenick (bis Ende des 19. Jh. erfolgreich abverkauft) und betrieb eine Ringofenziegelei in Fürstenwalde. Kurz nach der
Jahrhundertwende wurde von der “Terrain-Ges. Stahnsdorf
GmbH” in zwei Schritten eine an den Teltowkanal, den Centralfriedhof Südwest und die Kgl. Parforce-Jagdhaide angrenzende Fläche von 270 ha (fast die Hälfte der Fläche des heutigen
Ortes Stahnsdorf!) erworben, 1907 Umfirmierung in „Stahnsdorfer Terrain-AG am Teltowkanal“. Die vollständige Eröffnung
des Teltowkanals 1906 sowie die projektierte Bahn WannseeCentralfriedhof und die Verlängerung der Straßenbahn Gr.Lichterfelde-Ost-Kl.-Machnow zum Centralfriedhof schuf die
perfekte Verkehrsanbindung an Berlin, die Grundstücke verkauften sich deshalb gut und waren 1923 restlos verwertet.
1925 scheiterte ein Antrag auf Auflösung der AG am Widerstand des Großaktionärs (Michael-Konzern). Eine Ende der
1920er Jahre geplante Kapitalerhöhung zum Erwerb neuer
Terrains in Stahnsdorf kam im Strudel der Weltwirtschaftskrise
nicht mehr zur Durchführung, Ende der 1930er Jahre verliert
sich die Spur in den Börsenhandbüchern.
Los 12
Schätzwert 100-200 €
Actien-Bierbrauerei in Essen a. d. Ruhr
Essen, Aktie 1.000 Mark Juni 1914
(Auflage 500, R 5) EF-VF
Schätzwert 225-375 €
Actien-Baugesellschaft
Werderscher Markt
Berlin, Aktie 1.000 RM von 1886.
Gründeraktie (Auflage 1750, R 7) VF+
Los 18
Großformatiges Papier.
Der 1886 gegründeten Gesellschaft gehörten die Grundstücke
Werderscher Markt 10 und Werderstr. 7 in Berlin. Das von der
Gesellschaft 1886/88 erbaute Werderhaus war das erste vom
damaligen Star-Architekten Messel entworfene Geschäftshaus
(zugleich war Messel auch Vorstand dieser AG). Als Messels
Hauptwerk gilt das Warenhaus Wertheim an der Leipziger Straße, das er zwischen 1896 und 1906 ausführte. Aber auch
Wohnanlagen und Bankgebäude (so das Hauptgebäude der
Berliner Handelsgesellschaft) gehörten zu seinen Werken. Die
Grundstücke Werderscher Markt und Werderstr. 7 in Berlin
wurden Anfang 1935 verkauft, danach besaß die AG nur noch
das Grundstück Waisenhausstr. 19 in Dresden (1935 übernahm die Dresdner Bank die sächsischen Geschäfte des Bankhauses Gebr. Arnhold, dies Geschäft wurde als selbständige
Abteilung “Waisenhausstraße” weitergeführt). Wenig später
wurde die Gesellschaft auf ihren Großaktionär, die Dresdner
Bank, verschmolzen.
Los 13
Carl Funke AG. 1963 erneute Umfirmierung in Stern-Brauerei
Carl Funke AG. 1969 Erwerb der Brauerei zum Schiff J. Peter
Wahl GmbH in Kaufbeuren. 1998 Sitzverlegung nach Köln, umfirmiert in Dom-Brauerei AG, Spezialitäten sind DOM Kölsch
und Rats Kölsch. Bis 1934 in Essen, danach in Düsseldorf börsennotiert. Seit 2008 nach Insolvenz als GmbH weitergeführt.
Friedberg, Aktie Lit. C 300 Mark
1.6.1884. Gründeraktie (Auflage
insgesamt 2784 verteilt auf die Litera A,
B und C, R 5). VF+
Los 15
Schätzwert 150-250 €
Actien-Malzfabrik Cönnern
Cönnern, Actie IV. Emission 1.200 Mark
15.5.1889 (Auflage 200, R 7) EF-VF
Großformatiges Papier. Originalunterschriften.
Schätzwert 225-375 €
Actien-Bierbrauerei in Essen a. d. Ruhr
Essen, Prior.-St.-Actie 2.000 Mark
31.1.1896 (Auflage nur 60 Stück, R 7) VF
Mit Originalunterschriften (u.a. Carl Funke).
Gründung 1872. Übernommen wurden später die PhönixBrauerei GmbH in Essen (1931), die Kronen-Brauerei AG in Essen-Borbeck (1932), die Dortmunder Stifts-Brauerei Carl Funke AG (1936). 1939 Erwerb der Aktienmehrheit bei der DomBrauerei Carl Funke AG und der Hitdorfer Brauerei AG in KölnHitdorf, gleichzeitig Umfirmierung in Essener Aktien-Brauerei
Schätzwert 250-500 €
Actien-Zucker-Fabrik Wetterau
Nr. 14
Gegründet 1872. Die Malzfabrik hat eine überraschend interessante Baugeschichte: Einst ein mächtiges Kloster, das von
Otto II. (955-983) sogar zum Reichskloster erhoben wurde,
kam die Anlage 1563 an die Fürsten von Anhalt-Köthen, die die
Klausurgebäude in ein Schloß umbauten. Später Witwensitz,
1871 an einen Industriellen verkauft, der das direkt am Bahnhof der wichtigen Magdeburg-Köthen-Halle-Leipziger Eisenbahn liegende Gebäude zu einer Malzfabrik umbaute. 1917
kaufte die Gesellschaft die Eisengiesserei Saalhütte in Könnern, 1918 die Aktien-Malzfabrik Niemberg und erwarb 1918
sämtliche Hausgrundstücke, Fabrikanlagen und Inventar der
Schlossmälzerei AG von Th. Schmidt & Co. in Nienburg (Saale).
1931/32 Umwandlung einer großen Forderung an die Bierbrauerei Gebr. Müser AG in Bochum-Langendreer in eine maßgebliche Beteiligung. Börsennotiz in Halle (Saale), seit 1934 im
Freiverkehr Leipzig. Die AG wurde 1961 zwecks Abwicklung
verlagert nach Hamburg, 1962 aufgelöst, 1971 im Handelsregister gelöscht. Das Werk in Könnern wurde 1948 enteignet
und als VEB Malzfabrik Könnern weitergeführt, nach der Wende 1993 stillgelegt. Die Ruine, für deren Abriss sich die Stadt
Könnern aktuell um Fördergelder bemüht, ist heute ein
Schandfleck im Stadtzentrum, der zudem den Zugang zum historisch bedeutenden alten Klosterhof versperrt.
Äußerst dekorativ mit Fabrikansicht und Eisenbahn im Hintergrund. Originalunterschriften.
Gegründet 1882 mit einem Kapital von 835.200 M (eingeteilt
in zusammen 2.784 Aktien Lit. A, B und C). Eingerichtet wurde
die Fabrik durch das Fürstl. Stolberg. Hüttenamt in Ilsenburg
(Harz). Namhafte Erweiterungen 1894 und 1910-14, wodurch
die Verarbeitungskapazität auf mehr als 1 Mio. Ztr. Rüben im
Jahr mehr als verdoppelt wurde. 1938 Angliederung einer Kartoffelflockenfabrik. 1944/45 wurde das Werk bei Bombenangriffen zu 60 % zerstört (Wiederaufbau 1948 abgeschlossen).
Bis 1966 wurde die Verarbeitungskapazität erneut verdoppelt.
1982 - genau 100 Jahre nach der Gründung - mit der Südzucker verschmolzen, die inzwischen alle Aktien erworben hatte. Die Zuckerfabrik in Friedberg wurde danach abgerissen.
Los 19
Schätzwert 300-375 €
Actien-Zuckerfabrik Alleringersleben
Los 16
Schätzwert 50-125 €
Actien-Malzfabrik Sangerhausen
Sangerhausen, Aktie 1.500 Mark Mai
1922 (Auflage 1200, R 3) EF
Werderscher Markt, Aquatinta von Friedrich August Calau um 1810
Gründung 1872. Die guten Dividenden von über 10 % der
hochrentablen Gesellschaft fanden ein jähes Ende, als die Fabrik 1911 völlig abbrannte. Sie wurde aber wiederaufgebaut.
1952 Zusammenschluss mit der Mammut-Bräu zur Brauereiund Malzfabrik Sangerhausen, heute immer noch als Mammut
Getränke GmbH existent.
Alleringersleben, Aktie 1.500 Mark
31.12.1921 (Auflage nur 30 Stück, R 8),
ausgestellt auf den Gutspächter Werner
Bethge in Morsleben EF-VF
Großes Hochformat, Originalunterschriften.
Gründung 1889. Herstellung von Zucker und Sirup, Trocknung
von landwirtschaftlichen Produkten sowie Herstellung von Ziegeleifabrikaten. 1922/23 Umstellung auf Weißzucker-Produktion. Die Fabrik hatte Eisenbahnanschluß an die MarienbornBeendorfer Kleinbahn. Ihr Ende war 1961 die Schließung der
innerdeutschen Grenze, als der Ort nahe dem Grenzübergang
Helmstedt-Marienborn im Sperrgebiet zu liegen kam.
3
Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:22 Seite 4
Automobilen und Einführung von Fließbändern. 1928 Umwandlung der Adam Opel KG in eine Aktiengesellschaft; das für die damalige Zeit hohe Kapital von 60 (später 80) Mio. RM war ausschließlich in Aktien zu 10.000 RM eingeteilt, die an keiner Börse
notiert waren. 1929 Übernahme durch General Motors. 1935 führt
Opel als erster deutscher Hersteller die selbsttragende Ganzstahlkarosserie ein (“Olympia”). 1945 ist über die Hälfte der Werksanlagen zerstört, trotzdem läuft ein Jahr darauf der Automobilbau
wieder an (Opel Blitz Lastwagen, Olympia). 1962 nimmt das Werk
Bochum mit dem Opel Kadett die Produktion auf. 1981 Inbetriebnahme eines Motorenwerkes in Kaiserslautern. 1983 wird der 20millionste Opel gebaut. Nach der Wende Errichtung eines ganz
neuen Werkes in Eisenach (wo zu DDR-Zeiten der “Wartburg” gebaut wurde). Nach vielen goldenen Jahren kämpfen die deutschen
Opel-Werke, auch wegen der immensen Schwierigkeiten der Mutter General Motors, heute um ihre Existenz.
Grundig, seit 1985 TA Triumph-Adler AG, später eine reine Beteiligungsholding mit dem Puppenhersteller Zapf Creation AG als
bekanntester Tochter). Die immer noch börsennotierte Adlerwerke vorm. Heinrich Kleyer AG, deren Großaktionäre erst zu über 90
% die Philipp Holzmann AG und später die HBAG Real Estate AG
in Hamburg (heute nach Verschmelzung AGIV Real Estate AG;
50,29 %) und der schillernde Heidelberger Immobilienunternehmer Roland Ernst (48 %) waren, wurde 1999 umbenannt in “Adler Real Estate AG”. Aus dem stillgelegten Werk auf dem fast
200.000 qm großen Areal neben dem Frankfurter Hauptbahnhof
wurde ein Gewerbepark.
ater, Geschäftslokale, Privatwohnungen) Leipziger Strasse
75/67 (Geschäftshaus, die Hälfte hatte Wertheim inne), Leipziger Strasse 77 und Jerusalemer Strasse 21 (Restaurant, Geschäftsräume und das Reichshallentheater) sowie Behrensstr.
53/54 (Läden, Restaurants, das Palais de danse, Pavillon Mascotte, Metropol-Cabaret). 1919 trat die Gesellschaft in Liquidation, 1923 erlosch sie. Rechtsnachfolgerin war die “Leipzigerstr. 75/76 Grundstücks-GmbH”, die die noch in Umlauf befindlichen Teilschuldv. von 1906 einlöste.
Los 27
Schätzwert 600-750 €
AG Baumwoll-Spinnerei Kolbermoor
München, Actie 500 Gulden 1.1.1862.
Gründeraktie (Auflage geplant 3000,
begeben aber nur 1271, R 8) VFHochdekorativ mit Fabrikansicht und zwei alten
Produktionsgeräten in der floralen Umrandung. Mit
Originalunterschriften. Eine der wichtigsten deutschen Gründeraktien.
Los 20
Los 25
Schätzwert 75-150 €
Adolf Döbel & Co. Mechanische
Woll- und Wirkwaren Fabrik AG
Actien-Zuckerfabrik Niederndodeleben
Niederndodeleben, Aktie 500 RM
20.11.1929 (Auflage 900, R 5),
ausgestellt auf Moritz Schmidt,
Niederndodeleben EF+
Zuvor ganz unbekannt gewesener Jahrgang.
Erbaut wurde die bei Magdeburg gelegene Fabrik 1872 von
der Fürstl. Stolberg’schen Maschinen-Fabrik. 1943 beteiligt an
der Zuckerfabrik Magdeburg AG, Magdeburg-Sudenburg. Diese nahm die Gesellschaft 1945 neben 8 weiteren Zuckerfabriken auf, 1950/51 Zusammenschluss zur VVB Zuckerraffinerie
Magdeburg. Die letzte Kampagne in Niederdodeleben fand im
Herbst 1956 statt. Danach diente das Betriebsgelände als Wirtschaftshof der LPG Clement Gottwald, seit 1990 Agro Bördegrün GmbH und Co. KG.
Los 21
Los 23
Schätzwert 50-125 €
Adler- und Hirsch-Brauerei AG
Köln, Aktie 100 RM 24.7.1931 (Auflage
1415, R 4) EF
Berlin, Aktie 1.000 Mark 17.5.1923
(Auflage 76000, R 7) EF
Gründung im März 1923. Fortführung der oHG Adolf Döbel &
Co. Sehr kurzlebiges Berliner Unternehmen, bereits im Aug.
1924 Konkursverfahreneröffnung.
Kapitalerhöhung zum Zwecke der Übernahme der
Adler-Brauerei.
Bei der Gründung im Jahr 1900 brachte die Hirschbrauerei
Gebr. Steingroever in Köln-Bayenthal 14 Grundstücke mit aufstehenden Brauereigebäuden und alles Inventar ein. Die Brauerei hatte eine Leistungsfähigkeit von 100.000 hl im Jahr. 1918
Übernahme des Malzkontingents der Rhein. Brauerei-Gesellschaft in Cöln-Alteburg. 1931 Fusion mit der Adler-Brauerei AG
und Umfirmierung in Adler- und Hirsch-Brauerei AG. Gelegentlich der Übernahme der Aktienmehrheit durch die Essener Aktien-Brauerei Carl Funke AG (die spätere Stern-Brauerei Carl
Funke AG, die 1998 schließlich in Dom-Brauerei AG umfirmierte und den Sitz nach Köln verlegte) 1938/39 Umfirmierung in
Dom-Brauerei Carl Funke AG. Obwohl die Mälzerei in Köln-Ehrenfeld 1943/44 total zerstört wurde, war die Dom-Brauerei
schon in den 60er Jahren wieder die größte Brauerei in Köln.
1972 völlig in die Essener Stern-Brauerei eingegliedert.
Gründung 1862 als AG Baumwoll-Spinnerei Kolbermoor. Wie
viele andere Textilbetriebe dieser Zeit wurde das Werk auf der
grünen Wiese errichtet. Arbeitskräfte waren in der armen, sonst
kaum industrialisierten Gegend leicht zu erhalten. Nach und
nach entwickelte sich der Kolbermoor-Konzern zu einer der
größten Textilgruppen in Deutschland, deren Blütezeit in den
20er/30er Jahren des 20. Jahrhunderts lag: In diese Zeit fällt
auch der Kauf der wertvollen Töchter (Baumwollspinnerei Unterhausen, Spinnerei und Weberei Kempten, Spinnerei und Weberei Momm/Kaufbeuren und Spinnerei und Weberei Pfersee in
Augsburg). Den ersten Textilkrisen noch ohne Rückgriff auf stille Reserven trotzend, wurde die vor allem auf Handstrickgarn
spezialisierte Spinnerei Anfang der 80er Jahre langsam ein Sanierungsfall - was die Firmenleitung dank excellenter Erträge
der viel größeren Tochtergesellschaften lange kaschierte und
der Großaktionär Bayerische Vereinsbank nicht wahrhaben
wollte. Die 1987 als Rettungsversuch unternommene Fusion
mit der bedeutendsten Tochter zur Pfersee-Kolbermoor AG und
eine komplette Betriebsumstellung wurde ein Fiasko: Der gerade erst für zig Millionen völlig neu eingerichtete und noch um
eine Weberei erweiterte Betrieb in Kolbermoor mußte nach
kaum mehr als einem Jahr Betriebszeit stillgelegt werden. Die
BV verkaufte bald darauf ihre Aktienmehrheit an die Frankfurter Wisser-Dienstleistungsgruppe, die ein Auge auf den immens wertvollen Grundbesitz von Pfersee-Kolbermoor geworfen hatte. Außerdem konnte man noch für viel Geld die Wasserkraftwerke versilbern: Aus historischen Gründen war die
Spinnerei Kolbermoor nämlich auch Energieversorgungsunternehmen für die ganze Stadt Kolbermoor, und auf die Gelegenheit hatten die Isar-Amperwerke schon lange gewartet. Heute
eine reine Vermögensverwaltungs-, Immobilien- und Dienstleistungsholding.
Schätzwert 200-250 €
Los 26
Ada-Ada-Schuh AG
Gründung 1900 als „R. & W. Nathan oHG“, AG seit 1937. In der
Fabrik Leverkuser Str. 31 und Ludwigshafener Str. 59 wurden
(wörtlich:) Kinder-, Backfisch- und Damenschuhe hergestellt.
Börsennotiz Frankfurt. 1945 beschäftigte die Fabrik 200 Mitarbeiter und produzierte reine Gebrauchsware. Ende der 1950er
galt Ada-Ada als einer der führenden Schuhhersteller Deutschlands. Das Unternehmen existierte bis 1966, anstelle des Firmengebäudes steht heute ein Wohnkomplex.
Schätzwert 300-750 €
Adam Opel AG
Rüsselsheim, Aktie 10.000 RM 20.8.1941
(Auflage 2000, R 7) VF
Mit zwei Opel-Firmenzeichen in der Umrahmung,
Faksimile-Unterschrift Wilhelm von Opel als AR-Vorsitzender. Von den 250 Aktien aus dem ReichsbankSchatz waren nur 28 Stück fachgerecht zu restaurieren, der Rest weist irreparable Schäden auf.
Adam Opel (1837-1895) gründete nach seinen Lehr- und Wanderjahren 1862 in Rüsselsheim eine Nähmaschinenfabrik. 1887
Beginn der Fahrradproduktion - 40 Jahre später ist Opel eine der
größten Fahrradfabriken der Welt (Opel produzierte über 2,5 Mio.
Fahrräder, 1937 wird die Fahrradproduktion eingestellt). 1899
wird in Rüsselsheim das erste Auto hergestellt, ein Opel PatentMotorwagen System Lutzmann mit 4 PS. 1911 wird die Fabrik
durch einen Großbrand fast völlig zerstört; nach Herstellung von 1
Mio. Einheiten wird danach die Nähmaschinenproduktion nicht
wieder aufgenommen. 1924 Beginn der Großserienproduktion von
Schätzwert 50-150 €
AG Actien-Bau-Verein Unter den Linden
Frankfurt am Main-Hoechst, Aktie 100
RM Dez. 1941 (Auflage 600, R 9) EF
Los 22
Schätzwert 75-150 €
Berlin, 4 % Teilschuldv. Lit. B. 2.000 Mark
April 1906 (Auflage 1500, R 3) EF
Los 24
Schätzwert 10-50 €
Gründung 1872. Die Gesellschaft besaß die Grundstücke Unter
den Linden 17/18 (früher ein Hotel, dann vermietet an die
Z.E.G und vermietete Läden), Behrenstr. 55/57 (Metropol-The-
Adlerwerke vorm. Heinrich Kleyer AG
Frankfurt a.M., Aktie 100 RM Jan. 1935
(Auflage 7640, R 2, kpl. Neudruck der
100-RM-Aktien) EF
Firmensignet (stilisiertes Speichenrad mit flügelschwingendem Adler) im Unterdruck.
Gegründet 1880 als Maschinen- und Velociped-Handlung von
Kommerzienrat Dr.-Ing. h.c. Heinrich Kleyer, AG seit 1895. Die ab
1896 von Kleyer produzierten Schreibmaschinen waren gegenüber den bis dahin erhältlichen amerikanischen Modellen so weit
verbessert, daß sie die Büros im Sturm eroberten. 1900 wurde
mit dem Bau von Automobilen begonnen. Auch hier sind die Adlerwerke so erfolgreich, daß am Vorabend des 1. Weltkrieges jeder fünfte Motorwagen in Deutschland ein Adler war. In den 30er
Jahren waren die Adlerwerke Pionier bei der Entwicklung strömungsgünstiger Karosserien (lange bevor es den cw-Wert gab).
Noch in den 50er Jahren, als Adler groß in den Motorradbau eingestiegen war, gelangen Konstruktionen von solcher Qualität und
Reife, daß sie von den Japanern noch 10 Jahre später detailgetreu kopiert wurden. 1980 Unternehmenspachtvertrag mit der
Triumph Werke Nürnberg AG (die dabei in TRIUMPH-ADLER AG
für Büro- und Informationstechnik umfirmierte; sie war 1896 als
“Deutsche Triumph-Fahrradwerke” durch die englische Triumph
Cycle Company Ltd. in Coventry gegründet worden, 1957 verkaufte die Dresdner Bank ihre Triumph-Aktienmehrheit an Max
AG Baumwoll-Spinnerei Kolbermoor: Werksansicht der Spinnerei um 1947
Los 28
Schätzwert 500-625 €
AG Baumwoll-Spinnerei Kolbermoor
München, Aktie 1.000 Mark 15.2.1910
(Auflage 500, R 8) VF
Hochdekorativ mit zwei Fabrikansichten; barocke
Zierumrandung mit floralen Motiven.
Los 29
Schätzwert 150-250 €
Baumwollspinnerei Kolbermoor
München/Kolbermoor, Aktie 1.000 Mark
28.12.1920 (Auflage 4000, R 8) EF-VF
Äußerst dekoratives, großformatiges Stück mit
zwei Vignetten, die Werksansichten von 1862 und
1910 zeigen. Fleckig.
Nr. 22
4
Nr. 27
Identische Gestaltung wie voriges Los.
Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:22 Seite 5
Nr. 31
Los 30
Schätzwert 300-400 €
AG Bürgerliches Brauhaus Ingolstadt
Ingolstadt, Aktie 100 RM 1.3.1943
(Auflage 1300, R 9) VF+
Identische Gestaltung wie folgendes Los. Gründung 1882 zur
Fortführung der Brauerei von Jakob Engl. 1899 Erwerb der Kritschenbrauerei in Ingolstadt und der Aktienbrauerei Ingolstadt.
1934/35 wurden das Anwesen “Schutterwirt” in Ingolstadt,
1935/36 ein großes Bierdepot und zwei Gastwirtschaften in Regensburg sowie der “Fränk. Hof” in Ingolstadt erworben. Nach
dem 1. Weltkrieg wurde die einzige Ingolstädter Weizenbierbrauerei, das Weißbräuhaus, übernommen. Das Absatzgebiet der
Brauerei mit den Marken Herrnbräu und Bernadett Brunnen (Mineralwasser) umfaßt hauptsächlich den mittelbayerischen Raum.
Seit 1948 in München amtlich börsennotiert. Lange Zeit war die
Bayerische Landesbank Mehrheitsaktionär. 2006 dann Verkauf an
Immobilien-Investoren. Das Brauereigeschäft (Herrnbräu) wurde
2003 abgespalten, die AG 2006 umbenannt in BBI Bürgerliches
Brauhaus Immobilien AG. Tätigkeitsschwerpunkt ist heute neben
dem Brauereigeschäft die Verwaltung eines hauptsächlich aus
Einkaufsmärkten bestehenden Immobilien-Portfolios.
Los 31
Schätzwert 400-500 €
AG Bürgerliches Brauhaus Ingolstadt
Ingolstadt, Aktie 1.000 RM 1.3.1943
(Auflage 410, R 10) VF
Bis dahin völlig unbekannt gewesen, nur 5 Stück
wurden im Reichsbankschatz gefunden.
Nr. 37
Los 32
Schätzwert 50-125 €
AG der Chemischen ProduktenFabriken Pommerensdorf-Milch
Stettin, Aktie 100 RM 15.11.1932
(Auflage 9400, R 5) EF
Gründung 1857 als „AG der chemischen Produkten-Fabrik Pommerensdorf“. Hergestellt wurden Schwefel- und Salzsäure, Glaubersalz, Soda, Antichlor, Sulfat und Futternährsalze sowie Kunstdünger. Die Gesellschaft war an der Kleinbahn Kasekow - Pekun
(Oder) beteiligt, welche an Pommerensdorf vorbeiführt. Zweigniederlassung in Wolgast. Nach der Jahrhundertwende entwikkelte sich die Produktion von Superphosphat zum Hauptgeschäft.
Mit Übernahme der „Chemische Fabrik Milch AG“ in Berlin-Oranienburg im Jahr 1927 konnte für diesen Produktionszweig Ersatz für die verlorengegangene Fabrik in Posen geschaffen werden. 1936 übernahm die Gesellschaft ein größeres Aktienpaket
der „Guano-Werke AG“ in Hamburg, das aber 1938 wieder abgestoßen wurde. 1941 Übernahme einer 50 %igen Beteiligung
an der „Chemische Werke Lobau-Wartheland GmbH“ bei Posen,
außerdem bestand schon länger eine Beteiligung an der 1913
gegründeten „Chemische Industrie AG“ in Danzig. Die Aktien waren in Stettin (bis 1934), Berlin und Frankfurt/Main börsennotiert.
Großaktionäre waren bei Kriegsende die WASAG und die Metallgesellschaft. Nach 1945 Nationalisierung des Unternehmens. Ab
1994 wieder eigenständige AG polnischen Rechts, 2002 von der
Lubon Management Sp. z.o.o. übernommen worden.
Los 33
Natzlaff. Generalbauunternehmer war die Lokomotivfabrik Krauss
aus München. 1904 Erweiterung des Unternehmens durch den
Bau der Kleinbahnen Manow-Bublitz (34 km), Schwellin-Belgard
(32 km) sowie 1908/09 Belgard-Rarfin (20 km). 1905 wurde die
AG wie oben umbenannt, um das erweiterte Tätigkeitsgebiet zum
Ausdruck zu bringen. Einschließlich der von der Kreiseisenbahn
Schlawe gepachteten Strecke Natzlaff-Jatzingen-Pollnow (12 km)
betrug die Betriebslänge aller Strecken nun 130 km. Außerdem
betrieb die Ges. die von Köslin ausgehenden Kraftomnibuslinien
nach Pollnow (37 km), Bublitz (40 km), Warnin (30 km) und Jamund (7 km). 1932 erneute Umfirmierung in “Köslin-Bublitz, Belgarder Kleinbahn AG”. Ab 1937 Betriebsführung durch die Landesbahndirektion Pommern, 1940 verlor die AG ihre Selbständigkeit und wurde Teil der Pommerschen Landesbahnen. Nach
Kriegsende wurden die Strecken der Polnischen Staatsbahn PKP
unterstellt, aber noch 1945 wurde das gesamte Oberbaumaterial
von den Sowjets abgebaut und abtransportiert. Die PKP baute die
Strecken danach in Meterspur wieder auf und nahm sie ab 1948
schrittweise wieder in Betrieb. Zugleich entstand in Köslin das
dritte Bahnbetriebswerk des pommerschen Schmalspurnetzes.
Wie alle anderen öffentlichen Schmalspurbahnen in Polen auch
wurde auch das pommersche Netz von der PKP 2001 stillgelegt.
Seit 2005 bemüht sich der “Verein der Freunde der Koszaliner
Schmalspurbahn” um eine Wiederinbetriebnahme.
Schätzwert 300-375 €
AG Elektricitätswerke
(vorm. O. L. Kummer & Co.)
Dresden, Actie 1.000 Mark 28.5.1896
(Auflage 1000, R 10) VF+
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Gründung 1894 zur Übernahme der Kummer’schen Fabrik für
Elektrotechnik, Mechanik und Maschinenbau in Niedersedlitz.
Außerdem baute und betrieb die Gesellschaft die normalspurigen elektrischen Bahnen Murnau-Oberammergau und Aibling-Jenbach-Wendelstein (Eröffnung 1897), jeweils an die
Kgl. Bayr. Staatsbahn anschließend. Kurz nach der Jahrhundertwende ging die AG spektakulär pleite. Als Auffanggesellschaft gründeten die Gläubigerbanken die Sachsenwerk Lichtund Kraft-AG, die sich zu einem sehr bedeutenden, elektrotechnischen Betrieb entwickelte und später Teil des AEG-Konzerns wurde.
Los 36
Schätzwert 500-625 €
AG „Ems“
Schätzwert 500-625 €
Emden, Actie 1.000 Mark 1.6.1900
(Auflage 150, R 8) VF
AG der vereinigten Kleinbahnen der
Kreise Köslin-Bublitz-Belgard
Originalunterschriften.
Köslin, Aktie 1.000 Mark 1.4.1909
(Auflage nur 28 Stück, R 8) VF
Mit Originalunterschriften.
Bereits seit 1859 waren die beiden hinterpommerschen Kreisstädte Belgard und Köslin untereinander sowie mit der Provinzhauptstadt Stettin durch die Strecke Stargard-Danzig der BerlinStettiner Eisenbahn-Gesellschaft verbunden. Der Nachbarkreis
Bublitz dagegen erhielt erst 1896 Anschluß an die Preußische
Staatsbahn, und in der Fläche mangelte es weiterhin an Eisenbahnverbindungen So gründete man 1898 die “AG Kleinbahn
Köslin-Natzlaff” zum Bau der noch im gleichen Jahr eröffneten 32
km langen 750-mm-Schmalspurbahn Köslin-Manow-Viverow-
Los 35
Los 34
Schätzwert 30-75 €
AG Electricitäts-Werke
Liegnitz, Aktie 1.000 RM Okt. 1941
(Auflage 900, R 3) EF
Gründung 1898. Stromversorger für Mittelschlesien. Großaktionär (1943): Elektro-Werke AG, Berlin bzw. Viag (56,6%).
1986 verlagert nach Bad Homburg v.d.H.
Gründung 1843 als Dampfschiffsgesellschaft Concordia, 1889
Umwandlung in die Actien-Gesellschaft “Ems”. Fährverbindungen Emden-Borkum, Borkum-Helgoland, Borkum-Norderney,
Borkum-Delzijl, Norderney-Helgoland. 2 der 5 Personendampfer gingen im 2. Weltkrieg verloren. 1949 Neubau einer Großgarage bei der Abfahrtstelle in Emden-Außenhafen, nachdem
sich der Fährverkehr nach Borkum immer mehr zum wirtschaftlichen Rückgrat der AG entwickelte. Außerdem besitzt die
AG „Ems“ die „Borkumer Kleinbahn- und Dampfschiffahrt AG“
(heute eine GmbH), das Inselhotel VierJahresZeiten auf Borkum
sowie Mehrheitsbeteiligungen an der Ostfriesische Lufttransport GmbH (22 Flugzeuge) und der Ostsee-Flug Rügen GmbH.
Nr. 32
Los 37
Schätzwert 225-300 €
AG “Erholung”
Krefeld, Aktie 100 RM 1.1.1930 (Auflage
1600, R 9), ausgestellt auf Weihbischof
Dr. Hermann Sträter, Aachen EF-VF
Zuvor völlig unbekannt gewesen, nur 6 Stück wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden.
Schon 1832 taucht der Name in Zusammenhang mit Statuten
einer auf dem Drießenhof gegründeten Gesellschaft auf, über
deren Schicksal aber so gut wie nichts bekannt ist. 1862 ist zu
erfahren, dass 70 Mitglieder eines katholischen Lesevereins
sich im Hantenschen Weinhaus (heute Schwambornplatz) treffen. 1874 dann kommt es zu Gründung der Aktien-Gesellschaft
“Erholung” zwecks Betrieb eines Gesellschaftshauses und einer Weinkellerei nebst Groß- und Kleinvertrieb von Weinen und
sonstigen Getränken. Nach der völligen Zerstörung des Gesellschaftshauses im Zweiten Weltkrieg dauerte es lange, bis man
ernsthaft an einen Wiederaufbau herangehen konnte. Ende
1949 entstand auf dem Grundstück Dionysiusplatz 22 ein eingeschossiger Neubau. 1952 kam es zu einer umfangreichen
Renovierung. Die Gaststätte “Am Kamin” wurde von vielen Krefeldern gern besucht und bestand bis 1968. Die 1950er und
60er Jahre ließen das Gesellschaftleben wieder aufblühen:
Vorträge, Ausflüge, Tanztees, Kostümfeste, Spargelessen,
Weinverkostung u.ä. standen auf dem Programm. 1982 wurde
die Erholung-Weinhandlung aus dem Handelsregister gelöscht.
Heute hat der Verein kein Gesellschaftshaus mehr, aber 1999
wurde noch einmal groß das 125jährige Bestehen gefeiert.
Los 38
Schätzwert 100-125 €
AG für Bergbau und Industrieverkehr
Berlin, Aktie 1.000 Mark Juni 1923
(Auflage 30000, R 10) VF+
Rechter Rand unegal durch Kuponabriß.
Gründung 1919 als „AG für Internationalen Warenverkehr“ in
Berlin-Neukölln. Beteiligungen bestanden an der „Westkohle“
Westerwalder Braunkohlenwerke AG in Hergenroth (mit Gewerkschaften Gustavshall und Wilhelmsfund) und an der Sanag-Sanitäts-AG in Berlin. Im April 1926 in Liquidation, am
7.11.1929 erloschen.
Nr. 33
Nr. 36
5
Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:22 Seite 6
Los 41
Schätzwert 50-150 €
AG für chemische Industrie
Gelsenkirchen, Aktie 1.000 Mark
1.6.1906 (Auflage 2000, R 3) VF
Faksimile-Unterschrift des Bankiers Eltzbacher.
Gründung 1872 in Köln. Zu den Gründern gehörten u.a. Friedrich Grillo, der A. Schaafhausen’sche Bankverein, Rudolph Poensgen und J.L. Eltzbacher. 1876 Sitzverlegung nach Gelsenkirchen-Schalke. Herstellung von Salzsäure, Schwefelsäure,
Sulfat. 1970 wurde die Auflösung und 1976 die Fortsetzung
der Gesellschaft beschlossen. Tätigkeitsgebiet ist nunmehr Erwerb und Verwaltung von Beteiligungen an Unternehmen, insbesondere aus der Chemie, Bio- und Genforschung, Kosmetik,
Elektronik und Kommunikation. Verwaltung des eigenen Vermögens, Erwerb und Veräußerung bzw. Verpachtung von
Grundstücken und Gebäuden. 1983 Sitzverlegung nach Saarlouis und 1991 nach Hameln. Bis heute börsennotierte Gesellschaft, zuletzt eher ein Objekt aller möglichen Spekulationen.
Los 42
Gründung 1889 zwecks Zusammenschluß und Fortbetrieb der
Firmen ”Beerdigungsanstalt und Bazar für Fuhrwesen M. Ritter”
und “Centralbasar für Fuhrwesen und Beerdigungsanstalt Pietät, vorm. A. A. Ritter”, außerdem Transport von Personen, Gütern, Paketen sowie Gegenständen jeder Art. Geschäftsansässig
in Leipzig, Matthäikirchhof 32. Zudem 1921 Angliederung der
Fuhrwerksbetriebe von Berger & Meyer und Robert Hellmann,
Leipzig. Das Geschäft mit dem Tod florierte: Selbst in der Weltwirtschaftskrise wurden Dividenden bis zu 16 % erwirtschaftet.
1934 umgewandelt in eine Kommanditgesellschaft (Beerdigungs-Anstalt und Bazar für Fuhrwesen M. Ritter KG).
Los 45
Faksimile-Unterschrift des Bankiers Eltzbacher. Identische Gestaltung wie voriges Los.
AG für Kunstdruck
Schätzwert 50-125 €
Niedersedlitz, Aktie 100 RM Aug. 1933
(Auflage 3700, R 5) UNC-EF
Schätzwert 25-100 €
AG für Biervertrieb
Berlin, Aktie 1.000 Mark März 1923
(Auflage 500, R 4) EF
Die 1900 gegründete AG übernahm die Berliner Generalvertretung der Pilsener Genossenschaftsbrauerei. Über vier TöchterGmbH’s, Bierimport und Biervertrieb in Kannen und Flaschen.
Als Alleinaktionär ist 1950 ein Mr. Arthur Kallman aus New York
angegeben. 1953 nach Abschluß der Abwicklung gelöscht.
Los 46
Schätzwert 75-125 €
AG für Lithoponefabrikation
Triebes, Aktie 500 RM Juli 1926 (Auflage
1600, R 8) UNC-EF
Los 43
Schätzwert 200-400 €
AG für Eisen-Industrie u. Brückenbau
(vorm. Johann Caspar Harkort)
Duisburg, Actie 400 Mark 1.6.1903
(Auflage 3750, R 8) EF-VF
“Vorliegende Actie dient als Ersatz für die gleichwerthige und gleichberechtigte Actie, die am
9.7.1874 ausgestellt war und dieselbe Numerirung trug. Die alte Actie wurde vernichtet.”
Los 40
Schätzwert 200-250 €
AG für Chemische Erzeugnisse
Berlin, Aktie Lit. A 5.000 Mark 20.9.1923
(Auflage 23260, R 8) EF-VF
Sehr schöne kunstvolle Umrahmung.
Gründung 1922. Erwerb der Chemischen Fabrik Sila GmbH in
Oranienburg, 1923 der Seifenfabrik Ernst Helfert in Friedrichsfelde. 1925 Eröffnung des Konkursverfahrens.
Mannheim, Aktie Lit. B 100 RM Aug. 1942
(Auflage 3000, R 3) EF
Los 49
Gelsenkirchen, Aktie 1.000 Mark
15.4.1914 (Auflage 1000, R 5) EF-VF
Gründung 1896 als AG für Kunstdruck vorm. Willner & Pick, ab
1900 AG für Kunstdruck. Erzeugung und Vertrieb photolithographischer und sonstiger auf graphischem Wege hergestellter
Artikel. Erzeugt wurden: Reklamedruckarbeiten aller Art: Plakate, Affichen, Kalender, Reklamekarten, Katalogumschläge,
Postkarten sowie Faltschachteln und Verkaufskästen.
Los 39
Schätzwert 30-75 €
AG für Seilindustrie
vormals Ferdinand Wolff
Schätzwert 50-150 €
AG für chemische Industrie
Nr. 38
Los 48
In der Familie tat sich um die Wende vom 18. zum 19. Jh. zunächst Friedrich Harkort mit einer mechanischen Werkstätte in
Wetter hervor. Ein großer Teil der allerersten im Ruhrbergbau überhaupt eingesetzten Dampfmaschinen kam von ihm, und
auch sonst betätigte er sich auf allen Gebieten des technischen
Fortschritts. Bis zurück in das 17. Jh. reichen die Ursprünge
der Eisenwaren- und Maschinenfabrik von Johann Caspar
Harkort in Harkorten bei Haspe. 1846 wurde dann auf einem
großen Gelände in Duisburg direkt am Rhein ein großartiges
Brückenbau- und Eisenfabrikationsgeschäft errichtet, das
1872 in eine AG umgewandelt wurde. Neben Schwimmdocks,
Leuchttürmen, Silos, Fördergerüsten, Kränen wurden später
auch Eisenbahnwagen aller Art gefertigt. Die Rotunde zur Weltausstellung in Wien 1873 verschaffte weltweite Anerkennung,
wie auch bekannte Brückenbauwerke in Krefeld, Witten-Bommern, die Rheinbrücke bei Worms und die Glienicker Brücke in
Berlin. 1928 beteiligte sich die Ges. am Bau der Rheinbrücke
bei Köln-Mülheim. Dennoch waren die Kapazitäten in der Weltwirtschaftskrise nur zu einem Bruchteil ausgelastet, deshalb
1931 Zahlungseinstellung und Vergleich. Die Werksanlagen
wurden 1933 an die DEMAG (später Teil des MannesmannKonzerns) verkauft.
Gründung 1901 als „Triebeser Farbenwerke“ zur Weiterführung einer gleichnamigen GmbH mit Werken in Triebes und
Wünschendorf, 1905 Umfirmierung wie oben. Herstellung von
Lithopone (das weiß deckende Pigment Zinksulfidweiß) und als
Nebenprodukte Blanc-fixe und Glaubersalz. Der als Grundstoff
benötigte Schwerspat wurde in einer eigenen Grube in Rothenkirchen gewonnen. Ab 1925 Interessengemeinschaft mit der
Gewerkschaft Sachtleben. Nachdem die I.G. Farbenindustrie
die Aktienmehrheit erworben hatte, wurde die Notiz an den
Börsen Berlin und München 1926 eingestellt. 1947 enteignet
und als landeseigener Betrieb fortgeführt.
Berlin, Aktie Reihe A 1.000 Mark
1.8.1906 (Gründeremission, Auflage
2000, R 2) EF-VF
Schöner G&D-Druck, Flügelrad-Vignette. Faksimile-Unterschrift Fürstenberg.
Gründung 1901 durch die BHG unter Carl Fürstenberg (als
BHF-Bank noch bis 1999 Großaktionär der AGIV) und die Privatbanken Rob. Warschauer & Co. (Berlin) sowie den A. Schaafhausen’schen Bankverein (Köln). Grundlegende Idee war, die
im einzelnen eher unverkäuflichen Kleinbahnaktien in eine Holding einzubringen, für die man das anlagesuchende Publikum
leichter interessieren konnte. Immerhin wurden ab 1892 bis
zum 1. Weltkrieg ca. 300 Kleinbahnen gegründet. 1/3 davon
baute die Lenz & Co. GmbH, deren Hausbank die BHG war.
Nach Fusionen mit der Allg. Deutschen Eisenbahn-Ges. (1927),
der Westdeutschen Eisenbahn-Ged. (1928) und der Deutschen
Eisenbahn-Ges. AG (1929) gehörten 102 Bahnen mit 4.100
km Gesamtlänge über Betriebsführungsverträge zum Konzern,
außerdem war die AGV Aktionärin dutzender weiterer Kleinbahnen. 1949 Sitzverlegung nach Hamburg, 1954 nach Frankfurt.
1973 Fusion mit der ALOKA Allgemeine Organisations- und
Kapitalbeteiligungs-AG (früher: Allgemeine Lokal- und Straßenbahn AG) zur AG für Industrie und Verkehrswesen, kurz AGIV.
Mit der BHF-Bank als Großaktionär jahrzehntelang eine Holding
mit Beteiligungen im Maschinenbau-, Eisenbahn-, Verkehrs-,
Energie- und Immobilienbereich. Ab 2000 Verkauf aller übrigen
Aktivitäten und 2003 Verschmelzung mit der HBAG Real Estate AG (ehemals Kühltransit AG) zur “neuen” AGIV, danach ausschließlich im Immobiliengeschäft tätig. Ende 2004 endet die
einst glorreiche Firmengeschichte mit dem Insolvenzantrag.
Los 50
Schätzwert 30-75 €
AG für Seilindustrie
vormals Ferdinand Wolff
Mannheim, Aktie Lit. A 600 RM Juni 1928
(Auflage 3800, R 3) EF-VF
Wie auch das folgende Los vorher nicht bekannt
gewesen.
Gegründet 1890 unter Übernahme der seit 1830 bestehenden
Firma Ferdinand Wolff, Mech. Hanf- und Drahtseilerei vorm.
Joh. Jakob Wolff. Herstellung von Garnen und Seilen. Seit 1988
als A.A.A. AG Allgemeine Anlageverwaltung vorm. Seilwolff AG
von 1890, Frankfurt a.M. Entwicklung von Industrie- und Büroimmobilien.
Schätzwert 500-625 €
AG für Verwertung
von Kartoffelfabrikaten
Berlin, Aktie 1.000 Mark 15.8.1918
(Auflage 500, R 11) VF
Zuvor völlig unbekannt gewesen, nur 2 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden.
Gründung 1912 zwecks Übernahme und Fortführung der Geschäftsbetriebe der “Verwertungsstelle für Kartoffelfabrikate
mbH” in Berlin und der “Fabriken für Kartoffelfabrikate Frankfurt a.O. und Wronke GmbH i.L.”. Herstellung und Verwertung
von Kartoffelmehl, Stärke, Sirup, Bonbonzucker, Dextrin und
anderen Kartoffelfabrikaten. Fabriken zuletzt in Frankfurt a.O.,
Zörbig und Rosenig, während die Fabriken in Wronke, Bronislaw und Birnbaum als Folge des 1. Weltkrieges 1919/20 an eine zu diesem Zweck neu gegründete poln. AG abgegeben werden mussten. Ab 1921 in Berlin börsennotiert. Ende 1925 nach
erheblichen Verlusten in Liquidation gegangen.
Los 51
Los 47
Schätzwert 25-100 €
AG für Verkehrswesen
Schätzwert 200-250 €
AG für Zellstoff- und
Papierfabrikation Memel
Memel, Aktie 1.000 RM 1.5.1941
(Auflage 6000, R 8) EF
Gründung Dez. 1919. Hervorgegangen aus der 1898 gegründeten Cellulosefabrik Memel AG, die 1905 mit der AG für Maschinenpapier- (Zellstoff-) Fabrikation zur Aschaffenburger
Zellstoffwerke AG fusionierte. Aufgrund des Versailler Vertrages, der die Abtrennung des Memelgebietes von Deutschland
zur Folge hatte, wurde das Memeler Werk 1919/20 wieder in
eine selbständige AG umgewandelt.
Los 52
Schätzwert 200-400 €
AG für Zink-Industrie
vormals Wilhelm Grillo
Oberhausen (Rhld.), Namens-Actie 1.000
Mark 1.1.1894. Gründeraktie (Auflage
2000, R 5) EF-VF
Los 44
Originalunterschrift Julius und August Grillo, rükkseitig bei der Übertragung 1896 nochmals von
Julius Grillo.
Schätzwert 200-250 €
AG für Fuhrwesen
Leipzig, Aktie 5.000 Mark 1.4.1923
(Auflage 400, R 8) EF-VF
Großes Querformat, hübsche Rosetten-Umrahmung. Aktien dieser kuriosen Ges. waren zuvor
völlig unbekannt.
Nr. 41
6
Nr. 48
Schon vor Umwandlung in eine AG (1893/94) wurden seit
1848 Werke in Oberhausen (Zinkwalzwerk, Zinkweissfabrik)
und Duisburg-Hamborn (Zinkhütte, Schwefelsäurefabrik) betrieben. Noch heute als Grillo-Werke mit Sitz in Duisburg bestehende AG mit Werken in Hamborn, Goslar und Voerde. Die
Aktionärsfamilie ist vor allem durch Erfolge in der Dressur-Reiterei bekannt.
Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:22 Seite 7
kurz “AG Johannes Jeserich”. Straßen- und Straßendeckenbau
(Niederlassungen in Berlin-Charlottenburg, Königsberg i.Pr.,
Breslau, Stettin und Posen), Herstellung von Rostschutz- und Anstrichfarben, Dichtungsmitteln und Dachpappen (Werk HH-Eidelstedt, Ottensener Str. 2-4) sowie von Nähr-, Stärkungs- und Entfettungsmitteln, insbesondere Kindernährzucker in der Nährmittelfabrik München GmbH, Berlin-Spandau. 1951 Auflösungsbeschluß, 1952 Vergleich, 1956 Fortsetzungsbeschluß. Sitzverlegungen 1959 nach Hamburg und 1975 nach Köln. Ebenfalls
1975 Produktionseinstellung, fortan nur noch Verwaltung des Fabrikareals in Hamburg sowie von Gewerbeimmobilien in Köln,
Berlin und Wuppertal. Seit 1990 fokussierte sich die immer noch
börsennotierte Jeserich AG auf Logistikimmobilien und Gewerbeparks. Nach größeren Mietausfällen 2004 insolvent geworden.
Los 58
Schätzwert 400-500 €
AG Neptun Schiffswerft
und Maschinenfabrik
Rostock, Aktie 20 RM 31.8.1927 (Auflage
1250, R 8) EF+
Zuvor völlig unbekannt gewesene Emission dieser
bedeutenden Werft. Kpl. Kuponbogen anhängend.
Gegründet bereits 1850 als “Maschinenbauanstalt und Schiffswerft, 1890 Umwandlung in eine AG. Schon 1851 lief auf der
Werft am linken Ufer der Warnow unmittelbar am Westende der
Stadt Rostock mit der “Erbgroßherzog Friedrich Franz” das erste Schiff vom Stapel, einer von zwei Schraubendampfern für
den Linienverkehr zwischen Rostock und St. Petersburg. Bis
zur Wende lieferte die Neptunwerft über 1500 Schiffe ab, die
Beschäftigtenzahl lag zeitweise über 2000. Nach 1990 konzentrierte sich die nun zur Meyer Neptun Gruppe gehörende
Werft auf Reparatur und Modernisierung von Schiffen. Seit
2001 verlassen auch wieder Neubauten die Werft, die sich jetzt
vor allem auf Flusskreuzfahrtschiffe spezialisiert hat.
Los 53
Nr. 50
Schätzwert 300-375 €
AG für Zink-Industrie
vormals Wilhelm Grillo
Oberhausen (Rhld.), Namensaktie 1.000
Mark 1.7.1913 (Auflage 2000, R 8, zur
Verbriefung zweier bereits aus 1905 resp.
1908 datierenden Kapitalerhöhungen),
ausgestellt auf Frau Ww. Julius Reinhard,
Forsthaus Morp b. Erkrath EF
Das allerletzte noch verfügbare der 13 Stücke aus
dem Reichsbankschatz.
Nr. 58
Kompressionskältemaschine und gründete 1879
die „Gesellschaft für Linde’s Eismaschinen“, die
heutige Linde AG. 1895 gelang es ihm, Luft in
kontinuierlichem Betrieb zu verflüssigen, woraus
die weitere bedeutende Sparte „Technische Gase“
seiner Firma entstand. Ein wichtiger Industrie-Autograph.
Gründung 1890 in Berlin, dann 1895-1909 in München ansässig, 1909 Sitzverlegung nach Hamburg. An der Gründung war
Dr. Carl von Linde maßgeblich beteiligt. Die Gesellschaft besaß
zunächst Kühlhäuser und Eisfabriken in Hamburg und Berlin,
heute ist sie der größte deutsche Kühlhausbetreiber und Marktführer im Bereich der Tiefkühllogistik. Neben der Zentrale im
Norden von München gibt es heute 26 MUK-Niederlassungen.
Los 55
Schätzwert 25-125 €
AG Gesellschaft für
Markt- & Kühlhallen
Hamburg, Aktie 1.000 Mark 15.11.1921
(Auflage 6000, R 9) EF-VF
Ebenfalls miit Originalunterschriften, für den Aufsichtsrat: Prof. Dr. Carl von Linde.
Ostufer der Lausitzer Neisse, aber stadtrechtlich zu Görlitz gehörend, heute Piensk) die erste von später insgesamt 8 Glashütten
an, begünstigt durch die nahe gelegenen Rohstoffvorkommen
(Sand aus der Görlitzer Heide und reichlich Braunkohle). Die Einwohnerzahl des einstigen Bauerndorfes Penzig verzehnfachte
sich dadurch bis zur Jahrhundertwende auf ca. 7.000. Die größte Penziger Glashütte war die 1887 gegründete und 1896 in eine AG umgewandelte “Adlerhütte”, mit 1200 Beschäftigten genauso gross wie Osram im benachbarten Weißwasser. Sie stellte
zunächst Medizingläser her, ab 1900 auch Hohl-, Press- und
Schleifglas. Eine besondere Spezialität waren Konservengläser,
von denen riesige Mengen die Fabrik verließen (der Schlüssel
zum späteren Interesse der Fa. Weck). Börsennotiz in Berlin und
Breslau, Großaktionär waren die von Poncet Glashüttenwerke AG,
Friedrichshain N.L. Beteiligt an der Deutschen Luxor Prismen Ges.
mbH, Berlin-Weisensee und der Adler Glashüttenwerke Verkaufsgesellschaft in Oeflingen (Baden). 1944 wurde in der Adlerhütte
der erste Tonfilm über die Glasherstellung gedreht (der heute im
Hessischen Glasmuseum in Immenhausen bei Kassel aufbewahrt
wird). Gegen Ende des 2. Weltkrieges wurde Penzig weitgehend
zerstört. Nach Vertreibung der deutschen Bewohner bauten die
Polen drei der zerstörten Glashütten wieder auf. Piensk wurde erneut ein bedeutender Standort der Glasproduktion. Die AG selbst,
ihres Werkes in Penzig verlustig gegangen, verlegte 1949 ihren
Sitz nach Fürstenhagen bei Kassel. 1951 Umwandlung in GmbH.
1958 in der Fa. J. Weck u. Co. KG aufgegangen, die mit ihren Einmachgläsern (“Einwecken”) eine heute verloren gegangene Haushaltstradition mit ihrem Namen prägte.
Los 59
Schätzwert 225-375 €
AG Norddeutsche Steingutfabrik
Grohn bei Vegesack, Actie 1.000 Mark
1.10.1903 (Auflage 134, R 7) VF
Gründung 1869 in Lesum. Auf dem 120.000 qm großen
Werksgelände zwischen dem Bahnhof Grohn-Vegesack und
der Lesummündung werden glasierte Wand- und Bodenfliesen
hergestellt, bis 1890 auch Haushaltsgeschirr. 1920 Übernahme der benachbarten Mitbewerber Steingutfabrik Witteberg AG
in Farge und Grohner Wandplattenfabrik AG. Die in Bremen,
Berlin und Hamburg börsennotierte AG ist noch heute eines der
erfolgreichsten Unternehmen seiner Branche.
Los 54
Schätzwert 50-175 €
AG Gesellschaft für
Markt- & Kühlhallen
Los 56
Schätzwert 10-50 €
AG Glashüttenwerke „Adlerhütten“
München, Aktie 1.000 Mark 27.7.1900
(Auflage 1000, R 4) VF
Penzig bei Görlitz, Aktie 1.000 Mark Mai
1920 (Auflage 1750, R 2) VF
Für den Aufsichtsrat unterschrieb die Aktie original
der seinerzeitige Vorsitzende Dr. Carl von Linde
(*1842 in Berndorf/Oberfranken, +1934 in München). Linde entwickelte 1873-76 die Ammoniak-
Großformatig, schöne Umrahmung im Historismus-Stil.
Nach Inbetriebnahme der Eisenbahn Kohlfurt-Görlitz im Jahr
1846 siedelte sich 1858 in Penzig (13 km nördlich von Görlitz am
Los 57
Schätzwert 30-75 €
AG Johannes Jeserich
Berlin-Charlottenburg, Aktie 1.000 RM
Okt. 1936 (Auflage 600, R 4, kpl. AktienNeudruck) EF
Gründung 1862, Umwandlung 1888 in die “AG für Asphaltierung und Dachbedeckung vorm. Johannes Jeserich”, seit 1913
Los 60
Schätzwert 30-75 €
AG Osthavelländische Kreisbahnen
Nauen, Aktie 500 RM 1.4.1924 (Auflage
3800, R 5) EF
Gründung 1892. Strecken Nauen-Röthehof-Ketzin (16 km), Nauen-Bötzow-Velten (26 km) und Bötzow-Spandau West (17 km).
Die Gesellschaft wurde 1946 von der Sowjetischen Besatzungsmacht enteignet und die Bahnen zunächst den Landesbahnen
Brandenburg, dann der Deutschen Reichsbahn unterstellt. Die
Personenzüge von Nauen nach Ketzin fuhren bis zum 22.5.1963.
Der Güterverkehr auf diesem Abschnitt wurde am 15.9.1997 zwischen der Mülldeponie Ketzin und Ketzin eingestellt, am 1.7.2000
zwischen dem Anschluß Mosolf und der Mülldeponie.
Los 61
Schätzwert 50-100 €
AG Paulanerbräu
Salvatorbrauerei und Thomasbräu
München, Aktie 100 RM Febr. 1942
(Auflage 4000, R 5) EF
Nr. 51
Nr. 52
Gegründet 1651 als Klosterbrauerei der Paulanermönche, seit
1813 in Privatbesitz, 1886 übernahm die Gebr. Schmederer
7
Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:22 Seite 8
Actienbrauerei (umfirmiert 1899 in AG Paulanerbäru (zum Salvatorkeller) und 1907 in AG Paulanerbräu Salvatorbrauerei).
1928 Umfirmierung wie oben anläßlich der Fusion mit dem
Thomasbräu. Mitte der 20er Jahre wurden außerdem Mehrheitsbeteiligungen an der Hofbrauhaus Coburg AG, der Auerbräu AG in Rosenheim und der Waitzingerbräu AG Miesbach
erworben. 1999 Umfirmierung in Bayerische BrauHolding AG
(Großaktionär: Schörghuber), zur Gruppe gehören jetzt u.a.
auch die Kulmbacher Brauerei AG (EKU, Mönchshof) und die
Hacker-Pschorr-Bräu.
Los 62
Schätzwert 400-500 €
AG Paulshöhe, Edelpilzkulturen
und Konservenfabrik
Schwerin, Aktie 5.000 Mark 1.11.1923
(Auflage 2200, nach Kapitalherabsetzung
1926 nur noch 220, R 11) VF
Aktien dieser Ges. waren zuvor völlig unbekannt,
nur 2 Stücke wurden im Reichsbankschatz gefunden, dies ist das allerletzte noch verfügbare.
Gegründet 1921 zwecks Betrieb von Edelpilzzuchten, Konservierung dieser Edelpilze und sonstiger Lebensmittel sowie Handel mit Edelpilzen, Edelpilzkonserven und Konserven aller Art.
Nach der Goldmark-Umstellung 1924 im Verhältnis 50:1 erzwangen hohe Bewertungsverluste 1926 einen weiteren Kapitalschnitt 10:1, gegen den aber Anfechtungsklage erhoben
wurde. 1928 wurde die Auflösung der AG beschlossen - die
einzige deutsche Aktiengesellschaft, die sich je mit Edelpilzen
beschäftigt hatte.
Nr. 65
Los 64
Los 63
Schätzwert 500-625 €
AG Porzellanfabrik Weiden
Gebrüder Bauscher
Weiden, Aktie 1.000 Mark 1.4.1911.
Gründeraktie (Auflage 3000, R 8) EF
Aktien dieser bis heute bedeutenden Porzellanfabrik waren bislang völlig unbekannt!
1881 begannen die Brüder August und Conrad Bauscher in
Weiden in Bahnhofsnähe mit 70 Mitarbeitern mit der Porzellanherstellung. Von Anfang an spezialisierten sie sich dabei auf
robuste, funktionelle und langlebige Erzeugnisse für das Hotelund Gaststättengewerbe. Ab 1887 werden alle Schiffe des
Norddeutschen Lloyd mit Bauscher-Porzellan ausgestatten.
Bereits 1895 eröffnete Bauscher seine erste Filiale in New
York, 1900 zwei weitere in London und Luzern (heute exportiert
Bauscher die Hälfte seiner Gesamtproduktion in über 120 Länder). Das zunächst als Einzelfirma, dann als oHG betriebene
Unternehmen wurde 1907 in eine GmbH und 1911 in eine AG
umgewandelt. Ebenfalls 1911 Gründung einer PorzellanKunstmanufaktur und (bis 1920) Aufnahme der Produktion von
Telegraphenglocken und Isolatoren. Die Firmengründer sterben
1910 (Conrad) bzw. 1917 (August), die AG-Mehrheit landet
dann beim Strupp-Konzern, Meiningen (zurückgehend auf das
1742 gegründete Bankhaus B. M. Strupp, ab 1905 Bank für
Thüringen). Über 1.200 Beschäftigte fertigen nun für illustre
Kunden wie “Auerbachs Keller” in Leipzig und das “Waldorf Astoria” in New York. Bausch steht für 98 % aller HotelporzellanEinfuhren in die USA (u.a. auch an die acht größten Eisenbahngesellschaften). Nach Zerfall des Strupp-Konzerns 1927
per Fusion Zusammenschluß mit der Porzellanfabrik Lorenz
Hutschenreuther, Selb (heute BHS tabletop, innerhalb der Firma wird Bauscher bis heute als eigenständige Spezialmarke
für Hotel- und Gastronomie-Porzellan geführt). Das 1959 auf
den Markt gebrachte System B1100, tauglich für die modernen
Formen der Betriebs- und Systemverpflegung, wird das meistgekaufte Geschirrsystem der Welt. Auf der anderen Seite stattet auch Maitre Bocuse 1963 sein Restaurant mit BauscherGeschirr aus. 2008/09 werden auf einen Schlag AIDA Cruises,
TUI-Cruises (Mein Schiff) und Costa Crociere als Kunden gewonnen.
Schätzwert 400-500 €
AG Porzellanfabrik Weiden
Gebrüder Bauscher
Weiden, Aktie 1.000 Mark 15.4.1922
(Auflage 5000, R 9) EF-VF
Identische Gestaltung wie voriges Los. Von nur 8
im Reichsbankschatz gefundenen Stücken das
letzte noch verfügbare Exemplar!
Nr. 75
Los 65
Schätzwert 800-1000 €
Los 66
Schätzwert 225-300 €
AG Reederei “Norden-Frisia”
AG Reederei Norden-Frisia
Norderney, Namensaktie 200 Mark
1.12.1917 (Auflage 360, R 9) VF
Norderney, Aktie 100 Goldmark Juni 1933
(R 8) EF-
1871 Gründung der Dampfschiffs-Reederei “Norden” als Partenreederei, 1872 Eröffnung des Sommerverkehrs auf der Linie
Norddeich-Norderney, ab 1888 auch fahrplanmäßige Verbindung
Norddeich-Juist. Die Hotels “Fährhaus” und “Norddeich” in Norddeich gehörten ebenfalls der Reederei. 1898 Bau einer Pferdeeisenbahn zwischen der Juister Landungsbrücke und dem Inselbahnhof, 1899 wird die Bahn motorisiert. 1906 erscheint mit der
Dampfschiffs-Reederei “Frisia” ein Konkurrent auf der Linie
Norddeich-Norderney, 1917 fusionieren beide Linien zur “AG
Reederei Norden-Frisia”, nachdem die Reederei “Norden” 1910
in eine AG umgewandelt worden war. 1920 Fusion mit der AG
Reederei “Juist”, die erst 1908 aus der Reederei “Norden” ausgegliedert worden war. 1931 Inbetriebnahme der ersten Großgarage in Norddeich. 1969 Gründung der FRISIA Luftverkehr GmbH
für Flüge zwischen dem Festland und den Nordseeinseln.
Für die Zeit unübliches großes Hochformat!
Los 67
Schätzwert 300-375 €
AG Thonwerke Kandern
AG Porzellanfabrik Weiden Gebrüder Bauscher
Werbeanzeige um 1906 für das feuerfeste
Koch- und Backporzellan "Luzifer"
Nr. 66
Kandern, Actie 1.000 Mark 10.2.1889.
Gründeraktie (Auflage 238, R 8), ausgestellt
auf Herrn L. Ganter, Freiburg VF+
Umrahmung im Historismus-Stil.
Gründung 1889, hervorgegangen aus der schon seit 1837 im
badischen Kandern bestehenden Firma Wolman, Dewitz & Co. In
zwei Werken in Kandern mit rd. 150 Mann Belegschaft wurden in
drei Brennöfen Dachziegel aller Art und Backsteine hergestellt.
Großaktionär war mit zuletzt über 80 % die Badische Bank,
Karlsruhe. 1954 Umwandlung in die Tonwerke Kandern Georg
Gott GmbH. 1998 schließlich wurde der Betrieb stillgelegt.
Los 68
Schätzwert 500-625 €
AG vorm. H. Gladenbeck
& Sohn Bildgießerei
Berlin, Aktie 1.000 Mark 15.12.1908
(Auflage 350, R 10) VFEinzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Nr. 62
8
Nr. 63
Gründung 1888 unter Übernahme der Bildgießerei H. Gladenbeck & Sohn in Friedrichshagen und deren Bronce- und Zinkgußwarenfabrik sowie des Geschäfts der Firma Alfred Gladenbeck in Berlin. Herstellung von Denkmälern, monumentalen
Guss- und Treibarbeiten für Bauten und von Plastiken aus Bronze und Marmor. 1926 Eröffnung des Konkursverfahrens, 1932
Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:22 Seite 9
Nr. 68
von Amts wegen gelöscht. Aus der Bronzegießerei Gladenbecks
stammen zahlreiche bedeutende Standbilder und Denkmale, so
das von Christian Daniel Rauch entworfene Denkmal des Immanuel Kant für Königsberg oder die Viktoria der Berliner Siegessäule nach dem Entwurf von Friedrich Drake.
Nr. 81
Los 72
Schätzwert 100-125 €
Klausurgebäude in ein Schloß umbauten. Später Witwensitz,
1871 an einen Industriellen verkauft, der das direkt am Bahnhof der wichtigen Magdeburg-Köthen-Halle-Leipziger Eisenbahn liegende Gebäude zu einer Malzfabrik umbaute. 1917
kaufte die Gesellschaft die Eisengiesserei Saalhütte in Könnern, 1918 die Aktien-Malzfabrik Niemberg und erwarb 1918
sämtliche Hausgrundstücke, Fabrikanlagen und Inventar der
Schlossmälzerei AG von Th. Schmidt & Co. in Nienburg (Saale).
1931/32 Umwandlung einer großen Forderung an die Bierbrauerei Gebr. Müser AG in Bochum-Langendreer in eine maßgebliche Beteiligung. Börsennotiz in Halle (Saale), seit 1934 im
Freiverkehr Leipzig. Die AG wurde 1961 zwecks Abwicklung
verlagert nach Hamburg, 1962 aufgelöst, 1971 im Handelsregister gelöscht. Das Werk in Könnern wurde 1948 enteignet
und als VEB Malzfabrik Könnern weitergeführt, nach der Wende 1993 stillgelegt. Die Ruine, für deren Abriss sich die Stadt
Könnern aktuell um Fördergelder bemüht, ist heute ein
Schandfleck im Stadtzentrum, der zudem den Zugang zum historisch bedeutenden alten Klosterhof versperrt.
Ahrtalbank AG
Ahrweiler, Aktie 100 Goldmark Jan. 1924
(Auflage 1350, R 7) VFGegründet 1871 als Ahrweiler Credit-Verein eGmbH, Ende
1923 Umwandlung in eine AG. Filialen in Altenahr, Mayschoß,
Rech, Dernau, Holzweiler und Bad Neuenahr. 1972 Fusion zur
Volksbank Bad Neuenahr-Ahrweiler eGmbH.
Los 69
Schätzwert 50-100 €
AG vorm. H. Gladenbeck
& Sohn Bildgießerei
Berlin, Aktie 1.000 Mark Mai 1922
(Auflage 7500, R 6) EF-VF
Los 73
Schätzwert 50-100 €
Aktien Brauerei in Staab
Staab, Aktie 400 RM Juni 1941 (Auflage
3025, R 4) UNC-EF
Gründung 1872. Hinzuerworben wurden die Brauerei Chotieschau (1904), die Bürgerliche Brauerei in Staab (1912), die Hohenzollersche Brauerei in Deschenitz (1925) sowie die Schloßbrauerei in Wilkischen und die Schloßbrauerei in Kladrau
(1928). Kurz vor Kriegsende wurden in Staab rd. 43.000 hl und
in Deschenitz gerade einmal 5.500 hl Bier im Jahr gebraut.
Los 70
Los 76
Schätzwert 225-300 €
Aktien-Brauerei Feldschlösschen
Minden, Aktie Lit. C 1.000 RM 4.4.1927
(Auflage 400, R 9) VFFür die Zeit ganz ungewöhnliches großes Hochformat, schöne Umrahmung im Historismus-Stil.
Stockfleckig.
Schätzwert 30-75 €
AG Wilh. Kramer & Co.
Schlesische Granitwerke
Los 79
Jauer Bez. Liegnitz, Aktie 100 RM Aug.
1933 (Auflage 1950, R 3) EF
Schätzwert 125-200 €
Aktien-Ziegelei Langensalza AG
Langensalza, Aktie 5.000 Mark 4.6.1923
(Auflage nur 100 Stück, R 7) EF-
Gegründet 1923 als Schlesische Granitwerke AG, 1933 umbenannt wie oben. Gewinnung von Granit-Straßenbaumaterialien.
Umgestellt auf 500 Goldmark. Sehr dekorative
Umrahmung im Historismus-Stil.
Los 74
Schätzwert 25-100 €
Aktien-Brauerei Cöthen AG
Köthen, Aktie 100 RM 27.7.1928 (Auflage
4000, R 4) EF
Los 71
Schätzwert 10-50 €
AG Zuckerfabrik Haynau
Haynau, Aktie 100 RM 1.1.1928 (Auflage
6600, R 2) EF
Gründung 1882. Neben der Zuckerfabrik bestimmte das Leben
im niederschlesischen Haynau übrigens als zweiter wichtiger
Arbeitgeber der Stadt die größte deutsche Raubtierfallenfabrik.
Mehrheitsaktionär der in Breslau börsennotierten AG war die
Süddeutsche Zucker AG in Mannheim. Nach dem Ende des
Kommunismus in Polen ist die Südzucker heute in Schlesien
wieder ähnlich stark engagiert wie damals schon einmal.
Gründung 1861, AG 1883 (ABC). In der Brauerei in der Stiftstr.
7 wurden untergärige Biere (Cöthener Pilsener und Cöthener
Meisterbräu), obergäriges Cöthener Malzbier, alkoholfreie Getränke, Eis und Futtermittel produziert. Großaktionär war die
Engelhardt-Brauerei AG, Berlin. 2003 zog die Köthener Brauerei GmbH, die im Jahr 1992 aus der ehemaligen Brauerei Köthen entstand, aus den historischen Gemäuern um, in ein modernes, neu gebautes Logistikzentrum. Neben dem Köthener
und dem Hubertus Sortiment vertreibt die Köthener Brauerei
auch das neue Köthener Brauhaus Premium Pils.
Los 75
Schätzwert 400-500 €
Aktien-Brauerei Feldschlösschen
Minden, Aktie Lit. A 1.000 Mark 5.6.1922
(Auflage 1500, R 9) EFNur 3 Stück waren im Reichsbankschaft gefunden
worden, dies ist jetzt das letzte noch verfügbare.
Nr. 72
1865 Gründung der Brauerei Brettholz & Denkmann. AG seit
1888. 1918 Ankauf der Mindener Stiftsbrauerei, 1922 Erwerb
des Braukontingents der Kronenbrauerei Bückeburg. 1924 Ankauf der Städt. Brauerei Hempel & Co. in Stadthagen. Neben
verschiedenen Wirtschaftsanwesen gehörte der Gesellschaft
auch die Tonhalle in Minden. Die Aktien notierten seit 1890 bei
äußerst sporadischen Umsätzen an der Börse Hannover, später
im ungeregelten Freiverkehr Düsseldorf. Großaktionär war zuletzt mit über 98 % die Berliner Schultheiss-Brauerei AG. 1978
auf die Dortmunder Union-Schultheiss-Brauerei AG (1988 umbenannt in Brau und Brunnen AG, seit 2004 Teil der Radeberger Gruppe) verschmolzen.
Los 77
Schätzwert 75-150 €
Aktien-Färberei Münchberg
vorm. Knab & Linhardt
Über ein halbes Jahrhundert lang backte der Betrieb im Tal der
Unstrut (knapp 30 km nordwestlich von Erfurt) tagein, tagaus
nichts als Ziegel. Besonderen Ehrgeiz kann der Chronist dem Vorstand Kurt Petersilie nicht bescheinigen: 100.000 Mark Jahresumsatz durfte man schon als Spitzenwert betrachten. Meist reichte es dennoch zu einer Dividende. Nach 1945 dann enteignet.
Münchberg, VZ-Aktie 1.000 Mark
22.12.1920 (Auflage 500, R 7) EF
Das 1868 gegründete Stammwerk der Fa. Knab & Linhardt lag
im Stadtkern von Münchberg auf einem über 50.000 m◊ großen Grundstück zwischen der Bahnstrecke Bamberg-Hof und
der Pulschnitz. Es war eine der größten Garnfärbereien
Deutschlands. 1889 Umwandlung in eine AG. 1925 Erwerb der
Färberei Alb. Römer GmbH in Opladen, die 1937 als Zweigwerk
Leichlingen eingegliedert wurde. 1930 wurde das Stammwerk
von der seit alters her betriebenen Türkischrot-Garnfärberei auf
das rationellere Naphtol- und Indanthren-Färben umgestellt.
Gleichzeitig Einrichtung einer Zwirnerei, Effektzwirnerei und
Spulerei, so daß die Garne webfertig an die Webereien geliefert
werden konnten (u.a. die ebenfalls in Münchberg ansässige
Mech. Buntweberei J. Sim Fleißner AG). Als Ersatz für die östlich der Zonengrenze ausgefallenen Abnehmer 1947 Einrichtung einer Stückfärberei und Appretur. Großaktionär war jahrzehntelang die Bayerische Vereinsbank. 1962 übernahmen die
Faserwerke Hüls in Marl die Aktienmehrheit, die 1973 an die
Spinnerei Forchheim weiterging. Mit dieser 1977 fusioniert und
deshalb ebenso wie sie 1999 im Konkurs untergegangen.
Los 80
Los 78
Schätzwert 50-125 €
Aktien-Malzfabrik Könnern
Könnern, Aktie 1.200 Mark 14.12.1921
(Auflage 940, R 4) EF
Originalunterschriften.
Gegründet 1872. Die Malzfabrik hat eine überraschend interessante Baugeschichte: Einst ein mächtiges Kloster, das von
Otto II. (955-983) sogar zum Reichskloster erhoben wurde,
kam die Anlage 1563 an die Fürsten von Anhalt-Köthen, die die
Schätzwert 75-175 €
Aktienbierbrauerei Wittenberg AG
Wittenberg, Namens-VZ-Aktie 1.000 Mark
29.12.1922 (Auflage 750, R 3) EF
Gründung 1902 als Nachfolgegesellschaft der 1875 gegründeten Dominialbrauerei Rothemark, Gustav Kehl. Produktion
untergäriger Lagerbiere sowie obergäriges Malz- und Weißbier,
Eis und alkoholfreie Getränke. Firma nicht verlagert, aber enteignet, als VEB Brauerei Rothemark weitergeführt. 1959 geschlossen.
9
Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:22 Seite 10
Los 81
moderne progressive Stücke z.B. von Gerhart Hauptmann und
Maxim Gorki wie auch Volkstümliches. Premierenfeiern fanden
oft in der benachbarten Vila Eschebach statt. In der Zeit wirkten
bekannte Schauspieler und Künstler wie z.B. Sarah Bernhardt
und Heinrich George am Albert-Theater, das 1921 umbenannt
wurde in “Neustädter Schauspielhaus”. Ab 1936 wurde es durch
die Stadt Dresden verwaltet, im Programm den Zeitströmungen
gleichgeschaltet und hieß zuletzt “Theater des Volkes”. Beim
großen Luftangriff auf Dresden am 13.2.1945 brannte das Theater aus. Obwohl die Außenmauern gut erhalten geblieben waren und die Dresdner Theaterkünstler eine Wiederherstellung
befürworteten wurden Bühnenhaus und Zuschauerraum im
Sept. 1950 von der Stadt Dresden abgebrochen.
Schätzwert 400-500 €
Aktienbrauerei Dormagen
vorm. Becker & Cie.
Dormagen, Aktie 1.000 Mark 20.11.1898.
Gründeraktie (Auflage 1000, R 8) VF
Zwei kleinere Rostflecken.
Bei ihrer Gründung 1898 übernahm die AG für 900.000 M die
Brauerei von Becker & Co. im rheinländischen Dormagen.
1922 erwarb die Dortmunder Actien-Brauerei die Aktienmehrheit. 1967 Verkauf des Betriebes an die Fa. Harzheim aus Köln,
fortan hieß die Marke nicht mehr ABD-Kölsch, sondern KessKölsch. 1979 abermaliger Namenswechsel, die Braustätte in
Dormagen hieß nun “Brauhaus zur Garde”. 1998 waren noch
35 Mitarbeiter tätig. Bald darauf wurde die Produktion eingestellt, die Brauerei abgerissen.
gebläse für alle Zweige der Industrie, Formmaschinen, Kupolöfen, Misch- und Mahlmühlen, Begichtungsanlagen, Aufzüge,
Hebezeuge, Schmelzöfen, Zerkleinerungsmaschinen, Wasserfilter. Ab 1998 mehrfacher Besitzerwechsel, zuletzt, 2004 an
die Wheelabrator mit Sitz in Köln. Die letzten Produktionsstandorte der vormaligen Alfred Gutmann Ges. für Maschinenbau GmbH wurden 2006 geschlossen.
net. Die Zuckerschwemme Ende der 1880er Jahre machte
auch der Actienzuckerfabrik Trendelbusch zu schaffen. Rationalisierungsmaßnahmen waren die Folge. 1901/02 wurden
wieder Rekordverarbeitungen gemeldet. Die Zeit der Inflation
allerdings führte zu einer Verschuldung der Landwirtschaft allgemein, die Zuckerfabrik musste nach 67jähriger Tätigkeit ihre Produktion einstellen.
Los 85
Schätzwert 1000-1250 €
Albert-Theater-AG
Dresden, Aktie 1.000 Mark 30.12.1911.
Gründeraktie (Auflage 800, R 9) VF
Nur 6 Stück dieses bis dahin ganz unbekannten
Titels lagen im Reichsbankschatz. Fehlstellen
fachgerecht restauriert.
Los 82
Schätzwert 125-250 €
Aktienbrauerei Greussen
Greussen i.Th., Aktie 1.000 Mark
5.8.1907 (Auflage 150, R 5) VF+
Die 1883 gegründete AG übernahm die schon seit 1847 betriebene Brauerei der Gebr. Stöckius. Neben Erzeugung von oberund untergärigen Bieren auch Betrieb einer Mineralwasserfabrik. Letzter Großaktionär: Riebeck-Brauerei, Leipzig. 1952 VEB
Brauerei Greußen, 1974 VEB Getränkekombinat Erfurt Werk
Brauerei Greußen. Ab 1990 privatisiert als Brauerei Greußen.
Das Albert-Theater am Albertplatz, benannt nach dem sächischen König Albert, gehörte neben dem Residenztheater und der
Semperoper zu den repräsentativen Bauten des alten Dresden.
Auf einem von der Stadt Dresden unentgeltlich zur Verfügung
gestellten Grundstück wurde es erbaut 1871-73 von Bernhard
Schreiber im frühen Neorenaissance-Stil der Semper-NicolaiSchule für eine Aktiengesellschaft Neustädter Bürger und am
20.9.1873 mit Goethes “Iphigenie auf Tauris” eröffnet. Bis 1910
(in dem Jahr wurde das Schauspielhaus Dresden an der Ostraallee eröffnet) war das Albert-Theater an den königlichen Hof
verpachtet. Dann ging es an eine 1911 neu gegründete AG über, die das Theater modernisieren und umbauen ließ. 1913
wurde das Albert-Theater wieder eröffnet. Es spielte nun sowohl
Los 86
Schätzwert 10-50 €
Alexanderwerk A. von der Nahmer AG
Remscheid, Aktie 1.000 RM Aug. 1937
(Auflage 3500, R 2, kpl. Aktien-Neudruck)
EF-VF
Gründung 1885 als GmbH, AG seit 1899. Hergestellt wurden mit
bis zu 2.000 Beschäftigten Haushaltsmaschinen, Küchenmaschinen, Großküchen, Fleischverarbeitungs- und Aufschnittschneidemaschinen. 1917/18 Übernahme der Schneidemaschinenfabrik
Graff &Stein GmbH in Witten a.d.Ruhr und Weiterführung als
Zweigwerk. 1926 Einführung der Fließbandproduktion. Ab 1927
Zusammenarbeit mit Siemens-Schuckert bei elektrischen Haushaltsmaschinen. 1931 Fusion mit der Ernst Alb. Steffens GmbH in
Burg a.d.Wupper, 1941 Übernahme des Konkurrenten Eschebach-Werke AG in Radeberg bei Dresden. Nach dem Wiederaufbau der am 31.7.1943 bei einem Luftangriff fast vollständig zerstörten Remscheider Fabrik wieder der führende Hersteller auf
seinem Spezialgebiet. Noch heute börsennotierte AG.
Los 87
Schätzwert 50-125 €
Alfred Gutmann
AG für Maschinenbau
Hamburg, Aktie 100 RM März 1937
(Auflage 1280, R 5) EF
Gründung 1898 unter Übernahme der 1885 gegründeten Firma Alfred Gutman, Altona-Ottensen. Erzeugnisse: Sandstrahl-
Los 88
Schätzwert 200-250 €
Alfred Krebs & Co. AG
Arnstadt, Aktie 20 RM 1.8.1924 (Auflage
4000, R 11) VF
Nur 2 Stücke lagen im Reichsbankschatz, vorher
nicht bekannt gewesen. Minimale Randschäden
fachgerecht restauriert.
Gründung im Dez. 1921 zur Herstellung und zum Vertrieb von
Wäsche und Schürzen. 1926 Konkurs.
Los 83
Schätzwert 20-75 €
Aktienbrauerei zum Hasen
Augsburg, Aktie 100 RM 14.3.1935
(Auflage 9000, R 2, kompletter Neudruck
wegen Sanierung und Kapitalherabsetzung
5:2) EF
Die Brauerei zum Hasen ist aus einer schon im Jahre 1464 bestehenden Braustätte in der Augsburger Bäckergasse hervorgegangen, die sich erst “drey Glaß” und später “Zum Hasen”
nannte. Seit 1890 AG als “Aktienbrauerei zum Hasen vorm. J.
M. Rösch”. 1920 Fusion mit der Brauerei Lorenz Stötter AG in
Augsburg zur “Aktienbrauerei zum Hasen und Lorenz Stötter”,
1921 Fusion mit der AG Kronenbräu vorm. M. Wahl zur “Aktienbrauerei zum Hasen Lorenz Stötter und Kronenbräu”, 1924
Fusion mit der Aktienbrauerei Augsburg vorm. J. M. Vogtherr
und Umfirmierung in “Aktienbrauerei zum Hasen”. 1942 wurde
die gesamte Bierherstellung in der Betriebsstätte Hasenbräu in
der Armenhaus-Gasse konzentriert. 1980 Umfirmierung in Hasen-Bräu AG. 1996 verkaufte die Bayerische Vereinsbank die
Aktienmehrheit an der noch heute in München börsennotierten
AG an den Brauerei-Magnaten Inselkammer (im Jahr darauf
wurden die Hasen-Bräu-Betriebsrechte der ihm gehörenden
Tucher-Bräu übertragen).
Los 84
Albert-Theater (Neustädter Hoftheater) um 1905
Los 89
ALLBA Allgemeine
Lebensversicherungs-Bank AG
Berlin, Namens-Aktie 1.000 Mark
11.11.1922. Gründeraktie (Auflage
20000, R 1) EF
Gründung 1866 als Nordstern-Lebensversicherungs-AG in
Berlin. 1878 Fusion mit der Schlesischen Lebensversicherung,
gegr. 1872 in Breslau. 1906 Übernahme der Vaterländische
Lebensversicherungs-AG, gegr. 1872 in Elberfeld. 1920 Fusion
mit der “Teutonia” Versicherungs-AG, gegr. 1852 in Leipzig.
1922 Bestandsübertragung auf die ALLBA Allgemeine Lebensversicherungs-Bank AG. 1925 Umfirmierung in Allba-Nordstern
Lebensversicherungs-AG, 1936 in Nordstern Lebensversicherungs-AG. 1996 wurde der Sitz in Berlin aufgehoben. 1999
Verschmelzung auf die AXA Colonia Lebensversicherung AG.
Schätzwert 300-375 €
Aktienzuckerfabrik Trendelbusch
Trendelbusch, Namensaktie 1.500 Mark
16.4.1923 (R 8), ausgestellt auf die Fürstl.
Puttbus’sche Rittergutsverwaltung Harbke EF
Großes Hochformat, dekorative Ornament-Umrahmung.
Die Gründung erfolgte 1857 als Zuckerfabrik Carl Salomon &
Co, errichtet durch die Fürstlich Stolbergsche Maschinen-Fabrik. Der Standort war ca. 4 km westlich von Harbke in der Nähe der Grube Trendelbusch. 1858 wurde das Unternehmen in
die AG Actienzuckerfabrik Trendelbusch umgewandelt. Das Anbaugebiet hatte eine Fläche von ca. 1200 Morgen. Das Unternehmen erwirtschaftete sehr gute Gewinne, die Aktionäre erhielten ungewöhnlich hohe Dividenden von 60%. Nach 25 Jahren hatte sich die Zahl der Aktionäre auf 64 erhöht. Zu diesem
Zeitpunkt waren erst knapp 90% des Grundkapitals gezeich-
10
Schätzwert 20-60 €
Los 90
Schätzwert 20-75 €
Allgemeine Baugesellschaft
Lenz & Co. (Kolonial-Gesellschaft)
Berlin, Anteil 1.000 RM Mai 1929
(Auflage 3750, R 2) EF
Nr. 85
1881 Gründung der Baufirma Friedrich Lenz. Ausführung von
Hoch- und Tiefbauarbeiten, insbesondere Ausbau des deutschen Eisenbahnnetzes, vor allem in Pommern und Mecklenburg. 1892 Umwandlung in Lenz & Co. GmbH. 1901 Gründung
der AG für Verkehrswesen in Berlin als Finanzierungsgesell-
Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:22 Seite 11
schaft der Firma Lenz & Co. GmbH, gleichzeitig Sitzverlegung
von Stettin nach Berlin. Als 1904 große Tiefbauten, vorwiegend
Eisenbahnbauten in den deutschen Kolonien in Afrika, begonnen wurden, gründete die AG für Verkehrswesen 1905 die
Deutsche Kolonial-Eisenbahnbau- und Betriebsgesellschaft.
Diese teilte sich mit der Lenz & Co. GmbH die Tätigkeit in den
Kolonien. Von den insgesamt 4.348 km fertiggestellten afrikanischen Bahnen wurden allein 1.702 km von diesen beiden
Gesellschaften erstellt. Mit dem Ende der Kolonialtätigkeit
durch den 1. Weltkrieg verlagerten sich die Interessen wieder
nach Deutschland. 1927 änderte die Deutsche Kolonial-Eisenbahnbau ihren Namen in Allgemeine Baugesellschaft Lenz &
Co. (Kolonial-Gesellschaft) und übernahm das Personal sowie
den gesamten Bestand an Bauaufträgen der Lenz & Co GmbH.
1947 Umwandlung in Allgemeine Baugesellschaft Lenz & Co.
AG. 1948 Sitzverlegung nach Hamburg. 1952 Umbenennung
in Lenz-Bau AG. 1976 in Konkurs.
Los 91
Silos, Bunker, Fernsehtürme und Hochhäuser erworben. Niederlassungen gab es wegen der erfolgreichen Entwicklung nun in
Berlin, Bochum, Braunschweig, Bremen, Düsseldorf, Frankfurt
(Main), Hamburg, Hannover, Köln, Mainz, Mannheim, München,
Saarbrücken und Siegen. In Düsseldorf und Berlin börsennotiert. 1969 Abschluss eines Beherrschungsvertrages mit der
Strabag Bau-AG, die inzwischen über 90 % der Aktien besaß.
Los 96
Gründung 1891 in Pforzheim, bis heute das Zentrum der deutschen Schmuck- und Uhrenindustrie. Das Werk in der Kanzlerstrasse wurde im Laufe der Zeit zu einer der führenden Scheideanstalten in Europa ausgebaut. Neben der Scheidung von
gold- und silberhaltigen Barren und dem Verkauf von Feingold
und Feinsilber sind auch die für die Schmuckwarenfabrikation
erforderlichen Chemikalien und Edelmetall-Legierungen im
Lieferprogramm. Bis hin nach Thailand werden vor allem Goldschmiedewerkstätten beliefert. Daneben auch eigene KupferElektrolyse sowie Aufbereitung von und Handel mit Basismetallen aller Art. In den 60er Jahren begann der Frankfurter Konkurrent Degussa die im Frankfurter Telefonverkehr notierten Agosi-Aktien aufzukaufen und besaß zuletzt über 90 %. 2002
ging das Aktienpaket an die belgische Umicore-Gruppe.
Schätzwert 60-80 €
Düsseldorf, Aktie 1.000 RM Dez. 1941
(Auflage 749, R 4) EF
Schätzwert 100-200 €
Allgemeine Strassenbaugesellschaft
und Kunststeinwerke
vormals Paul Schuffelhauer AG
Gross-Lichterfelde, Aktie 1.000 Mark April
1906. Gründeraktie (Auflage 700, R 5)
UNC-EF
Schöne Umrahmung aus Blumen- und Früchtegirlanden, zwei Vignetten mit von einem “S” umschlungener Spitzhacke.
Die Erschliessung des Industriegeländes Ruhlsdorfer Straße in
Teltow folgte der Eröffnung der Dampfstrassenbahnlinie Berlin
Teltow (im Volksmund “Lahme Ente”) im Jahr 1888. Die größte Ansiedlung war 1904 die Fa. Paul Schuffelhauer Steinsetzerei und Kunstfabrik, die Granitwaren, Pflastermaterialien und
Bausteine jeder Art herstellte. Mit der 1906 erfolgten Umwandlung in eine AG wurde das Tätigkeitsgebiet auf den Strassen- und Kanalbau sowie Beton- und Asphaltarbeiten ausgedehnt. Ab 1909 Werksanschluß an die neue Teltower Industriebahn. Nach Einstellung des Betriebes 1926 umbenannt in
“Grundstücksgesellschaft Schiffbauerdamm AG”. Zuletzt besaß
die Ges. die Häuser Schiffbauerdamm 26 und 28. Auf diesem
Grundstück steht heute das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus des
Deutschen Bundestages.
Schätzwert 75-150 €
Allgemeine Rentenanstalt
Lebens- und Rentenversicherungs-AG
Berlin, Genußrechtsurkunde 30 RM Dez.
1925 (R 10) EF
Stuttgart, Namens-Stammaktie 100 RM
8.3.1928 (Auflage 20000, R 5) EF
Gründung 1893 als Allgemeine Deutsche Kleinbahn-Gesellschaft, 1923 umfirmiert wie oben. Die ADEA hatte rd. 800 km
Bahnen in Betrieb, u.a. die Riesengebirgsbahn, die Nassauische Kleinbahn, die Breslau-Trebnitz-Prausnitzer KB, die Westpreussische KB, die Niederlausitzer EB, die Teutoburger WaldEisenbahn, die Rinteln-Stadthagener EB. 1927 Verschmelzung
mit der AG für Verkehrswesen zur heutigen AGIV.
Los 92
Allgemeine Hochund Ingenieurbau-AG
Los 97
Allgemeine Deutsche Eisenbahn-AG
Schätzwert 20-50 €
Los 99
Ausgestellt auf Dr. Simon Wertheimer, Direktor in
München.
Gründung bereits 1833 als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit, 1923 Umwandlung in eine AG. 1991 Umfirmierung in
Württembergische Lebensversicherung AG, 2000 Fusion mit
der Wüstenrot Lebensversicherungs-AG.
Schätzwert 225-375 €
Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft
Berlin, Sammelaktie 1.000 x 100 RM
März 1943 (R 7) UNC
Gründung 1883 durch Emil Rathenau als „Deutsche Edison-Gesellschaft für angewandte Elektricität“, 1887 Umfirmierung in
AEG. Beim Besuch der Weltausstellung in Philadelphia lernte Emil Rathenau die epochemachenden Erfindungen von Thomas
A. Edison kennen. Es gelang ihm, die Patente für Deutschland
zu erwerben. Zu Recht wird Rathenau als der Begründer der elektrischen Großindustrie in Deutschland bezeichnet. Was mit
der Herstellung von Glühlampen begann, entwickelte sich bald
zu einem Unternehmen, das auf allen Gebieten der Elektrotechnik eine führende Rolle spielte - lange blieb der Wettstreit mit
Siemens & Halske um den ersten Platz unentschieden. Der Niedergang nach dem 2. Weltkrieg mündete schließlich 1985 in
der Mehrheitsübernahme durch den Daimler-Benz-Konzern, der
unter dem Vorstandsvorsitzenden Edzard Reuter (Sohn des legendären Berliner Nachkriegs-OB) vom Aufbau eines umfassenden Technologiekonzerns als Welt-AG träumte. Als auch dieser Traum ausgeträumt war, löste Daimler-Benz (nun unter Reuters Nachfolger Jürgen Schrempp) die AEG 1996 auf.
Los 93
Schätzwert 50-150 €
Allgemeine Gold& Silber-Scheide-Anstalt
Pforzheim, Actie 500 Mark 10.5.1912
(Auflage 1000, R 5), ausgestellt auf Herrn
Carl Mondon, Pforzheim EF
Hübsche breite Umrahmung aus fein gearbeitetem
Blumen-Rankwerk. Originalsignaturen.
Nr. 92
Los 94
Schätzwert 25-100 €
Allgemeine Gold& Silberscheideanstalt
Pforzheim, Aktie 500 Mark 25.6.1921
(Auflage 2400, R 3), ausgestellt auf Herrn
Carl Eisenmenger, Pforzheim EF
Sehr hübsche Umrahmung aus fein gearbeiteten
Schmuckkettengliedern.
Los 95
Los 100
Schätzwert 225-450 €
Allgemeiner Bauverein Essen AG
Essen, Namensaktie 1.000 Mark
1.6.1919. Gründeraktie (Auflage 2000, R
8, nach Kapitalumstellung 1924 noch
1040) EF
Schätzwert 25-80 €
Allgemeine Hochund Ingenieurbau-AG
Düsseldorf, Aktie 1.000 RM Jan. 1939
(Auflage max. 500, R 5) EF
Los 98
Gründung 1904 als “Allgemeine Hochbau-GmbH”, seit 1921
AG. 1933 Umbenennung in Allgemeine Hoch- und Tiefbau AG,
1935 in Allgemeine Hoch- und Ingenieurbau-AG, ab 1953
A.H.I.-BAU Allgemeine Hoch- und Ingenieurbau-AG. Am Ausbau
der Häfen von Montevideo (Uruguay) und Rotterdam hatte die AHI schon vor Beginn des 1. Weltkrieges großen Anteil. Niederlassungen bestanden in Köln, Hamburg, Halle/Saale (1945 enteignet) und Den Haag, später auch in Berlin, Mannheim und
Wien (1945 unter Sequester gestellt). 1951 wurde eine schwedische Lizenz für ein neuartiges Gleitschnellbauverfahren für
Duisburg, Aktie 1.000 Mark 16.4.1910.
Gründeraktie (Auflage 500, R 6) EF-
Schätzwert 125-200 €
Allgemeine Speditions-Gesellschaft AG
Großformatiges Papier, sehr dekorativ gestaltet mit
Reederei-Flagge.
Gründung 1910 unter Übernahme der Firma Aug. Heuser
GmbH, Duisburg. Schifffahrt sowie Spedition und Lagereibetrieb. Gehörte zur Bayerischen Rheinschiffahrtsgruppe (Rhenania-Konzern). Heute gehört Rhenania zur Wicaton Gruppe.
Nr. 107
Faksimile für den Aufsichtsrat: Oberbürgermeister
Dr. Hans Luther, der spätere Reichskanzler. Mit 8
kleinen Vignetten in der Umrandung.
Gründung im Juni 1919 zum Bau und zur Betreuung von Kleinwohnungen. Aus Gründen der Gemeinnützigkeit strukturierte
sich der Bauverein bereits Ende der 20er Jahre um. Die gewerblichen Einrichtungen wie Ziegeleien und ähnliches wurden
in die Altsstadt Baugesellschaft mbH übertragen. Der Vorstand
amtiert bis heute in Personalunion für beide Gesellschaften.
Bereits um 1930 betrug der Wohnungsbestand der Gesellschaft knapp 2000 Wohnungen. Heute Allbau AG. Der Allbau
hatte am Wiederaufbau von Wohnungen in Essen im Zeitraum
von 1945 bis 1967 einen maßgeblichen Anteil von über 7 %.
In dieser Zeit stieg der Wohnungsbestand von 4.150 auf
13.775. 1997 ging die Mehrheit der Aktien aus dem Besitz der
Stadt in das Eigentum einer städtischen Holding aus EVAG und
Stadtwerken sowie der Stadtsparkasse Essen über. Heute
(2009) bewirtschaftet die Gesellschaft 17.795 Mietwohnungen
und ist ein wichtiger Akteur für die Stadtentwicklung in Essen.
Nr. 101
11
Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:22 Seite 12
Los 101
lin war. 1955 Fusion mit der Isarwerke AG (gegr. 1921) zur Isar-Amperwerke AG. 1954-56 Ausbau der Dampfkraftwerke
Höllriegelskreuth und Zolling-Anglberg. Ferner gingen in Betrieb das Dampfkraftwerk Irsching (1969), das Kernkraftwerk
Essenbach bei Landshut (1977, mit Partner Bayernwerk) das
Kernkraftwerk Isar I (1979) und das Kernkraftwerk Isar II
(1988). Zunächst über 3/4, später noch knapp 50 % des Kapitals der Isar-Amperwerke hielten die Isarwerke GmbH (die wiederum zu 45 % dem Bankhaus Merck, Finck & Co. in München, zu 25 % dem RWE und zu 10 % der Allianz-Versicherung
gehörten). Im Jahr 2000 fusionierten das Bayernwerk und die
PreußenElektra zur E.ON Energie AG. Diese besaß nun direkt
und indirekt eine Dreiviertelmehrheit der Isar-Amperwerke AG,
die 2001 in E.ON Bayern AG umbenannt wurde. Gleichzeitig
wurden die bisherigen großen Bayernwerk-Beteiligungen (u.a.
Überlandwerk Unterfranken, Energieversorgung Ostbayern, Energieversorgung Oberfranken, Großkraftwerk Nürnberg u.a.)
in die E.ON Bayern AG eingebracht.
Schätzwert 50-125 €
Altenaer gemeinnützige
Baugesellschaft
Altena, Namensaktie 1.000 RM
10.5.1940 (Auflage 225, R 5) UNC-EF
Gründung am 14.2.1870 als Altenaer Baugesellschaft mit einem Kapital von 20.000 Thalern, eingetragen am 25.3.1871.
Später als Altenaer gemeinnützige Baugesellschaft AG firmierend. 1941 wurden im Zuge der Neuorganisation der gemeinnützigen Wohnungsunternehmen die Spar- und Bauverein
GmbH sowie die Gemeinnützige Baugesellschaft Nachrodt-Wiblingwerde GmbH übernommen. Bis 1942 baute die Gesellschaft 364 Häuser mit 1.320 Wohnungen. 1990 Umbenennung in Altenaer Baugesellschaft AG. Großaktionär ist die Stadt
Altena mit 40,5 %, 12 Industriebetriebe und 2 Kreditinstitute
halten zusammen 59,5 %.
Los 109
Schätzwert 75-200 €
Amperwerke Elektricitäts-AG
Los 105
Schätzwert 75-125 €
Altmärkische Bergwerks-AG
Braunschweig, Aktie 20 Goldmark Okt.
1924 (Auflage 2400, R 7) EF
Los 102
Los 110
Gründung 1923. Börsennotiz Freiverkehr Braunschweig. 1928
Beschluß der Änderung in Vereinigte BraunkohlenbergwerksAG und Verlegung des Sitzes nach Gardelegen.
AMSTEA American Steel Engineering
and Automotive Products AG
Altenburger Glashütte AG
Los 106
Schätzwert 20-60 €
Altenburger Land-Kraftwerke AG
Altenburg, Thür., Aktie Lit. A 1.000 RM
21.4.1925 (Auflage 600, R 4) UNC-EF
Gedruckt von der Spielkartenfabrik AG Altenburg.
Die Gesellschaft übernahm 1912 bei ihrer Gründung das Kraftwerk Rositz der Rositzer Braunkohlenwerke AG und die Stromverteilungsanlagen der Elektrizitätsgenossenschaft Langenleuba-Altenburg, gleich darauf auch die Ortsnetze von Meuselwitz
(mit dem Thalacker’schen Elektrizitätswerk) und Rositz sowie
1913 das Elektrizitätswerk Lucka. Das Versorgungsgebiet umfaßte damit den Ostkreis des ehemaligen Herzogtums Altenburg nach der Eisenbahn Leipzig-Hof zu mit 102 Städten und
Gemeinden. 1931 Fusion mit der schon zuvor in Personalunion
geführten Stromversorgung Altenburg AG (gegr. 1923 als
Strassenbahn und Elektrizitätswerk Altenburg AG). 1939/40 Übernahme der Versorgung der Gemeinden Prößdorf, Bünaurode und Falkenhain von der Reichswerke AG „Hermann Göring“
Abt. Braunkohlenwerk Phönix. Großaktionär war die Thüringer
Gasgesellschaft, Börsennotiz Leipzig.
Berlin, Aktie 500 RM 18.12.1924 (Auflage
400, R 8), ausgestellt auf Leo Leites,
Berlin VF+
Schätzwert 30-75 €
Nürnberg, Aktie 1.000 RM 27.11.1941
(Auflage 439, R 4) EF
Los 107
Schätzwert 300-375 €
Ambrosius Marthaus
Filz- und Filzwarenfabriken AG
Los 114
Schätzwert 75-150 €
Anhaltische Kohlenwerke
Frose in Anhalt, Aktie 1.000 Mark
3.4.1906 (Auflage 1000, R 7) VF+
1867 wurden die Abbaurechte für die Froser Kohlenfelder durch
das Bergamt zu Bernburg verliehen, es folgte die Gründung der
Froser Braunkohlen-Bergbau AG mit der Braunkohlengrube Ludwig (später Umwandlung in Zeche Anhalt). 1881 Umwandlung
der Gewerkschaft Zeche Anhalt in eine AG (Anhaltische Kohlenwerke). 1908 Sitzverlegung von Frose nach Halle a.S. und 1940
nach Berlin. Die Betriebe in der Sowjetzone wurden nach 1945
entschädigungslos enteignet. 1950 verlagert nach Berlin (West),
1983 umgewandelt in AK-Vermögensverwaltungs-GmbH, Berlin
(West), heute mit Geschäftssitz in Düsseldorf.
Amag-Hilpert-Pegnitzhütte AG
Gründung 1889 zur Übernahme der seit 1857 bestehenden
Fa. J. A. Hilpert in Nürnberg als “Armaturen- und Maschinenfabrik AG vorm. J. A. Hilpert”, 1939 Umfirmierung wie oben.
1891 Errichtung einer Gießerei in Pegnitz, 1896 Ankauf der
Kelsenschen Armaturenfabriken in Wien und Pest (1918 mit
der Wiener Niederlassung der Fa. Bopp & Reuther, Mannheim,
in einer eigenen AG verselbständigt). Produziert wurden im
Werk Nürnberg Kreiselpumpen, Säurepumpen und Säurearmaturen, im Werk Pegnitz Armaturen aller Art. 1959 Umwandlung
auf die Großaktionärin Klein, Schanzlin & Becker AG in Frankenthal (KSB).
Los 103
Schätzwert 100-150 €
Gegründet 1920 in Berlin (Bellevuestr. 14, später Unter den
Linden 50/51) zwecks Einfuhr von Rohmaterialien, Halb- und
Ganzfabrikaten der Stahl-, Automobil- und Maschinenindustrie
(Werkzeuge, Bestecke usw.) aus dem Ausland, vor allem aus
den USA, sowie Ausfuhr von deutschen Industrieerzeugnissen.
Auch Lizenznehmer und Importeur der amerikanischen EvansMotorräder (bis zum Konkurs von Evans 1925). Schwesterfirmen bestanden unter gleichem bzw. ähnlichen Namen in Hamburg, Düsseldorf (“Amstea” Stahlhandels-AG) und Paris. 1925
umbenannt in “Amstea” Amerikanische AG für Stahl-, Maschinen- und Automobilerzeugnisse. 1929 Sitzverlegung nach
Düsseldorf. 1929 Sitzverlegung nach Düsseldorf, 1933 inaktiv
und von Amts wegen gelöscht.
Altenburg, Aktie 1.000 Mark Sept. 1921.
Gründeraktie (Auflage 1500, R 7) EF-VF
Hermann Hirsch führte zunächst zusammen mit zwei Brüdern
und dem Schwager die Glasfabrik W. Rönsch, Hirsch & Co. in Radeberg. Die Wege trennten sich 1869, da sich Hermann Hirsch
mehr dem Hohlglas verbunden fühlte, seine Brüder und der
Schwager dagegen dem Tafelglas. Hermann Hirsch erwarb im
damals noch thüringischen Altenburg ein Grundstück am Kauerndorfer Weg (heute Fabrikstraße, vis-á-vis vom Bahnhof) und
errichtete dort eine Glashütte. Nach seinem Tod 1871 übernahm
sein Sohn Carl Adolph Otto Hirsch die Fabrik, besaß aber als
Buchhalter nicht die nötige Kompetenz, 1876 kam die Fabrik
zum Stillstand. 1880 versuchte Franz Zahn aus Böhmen die Fabrik wieder in Gang zu setzen, doch schon 1893 stand sie erneut
zum Verkauf. 1921 kam es dann zur Gründung der Altenburger
Glashütte AG an der Zeitzer Str. 33, die an einem Hafenofen Kolben für Isolierflaschen herstellte. Auch diese Fabrik überlebte nur
bis zur Weltwirtschaftskrise, im März 1931 ging sie in Konkurs.
Identische Gestaltung wie voriges Los.
Sehr dekorative Umrandung mit Bergmann und
Merkur.
Schätzwert 75-125 €
Nr. 113
München, Aktie 1.000 Mark 1.1.1911
(Auflage 1000, R 4) EF
Los 111
Schätzwert 200-250 €
AMSTEA American Steel Engineering
and Automotive Products AG
Berlin, Aktie 500 RM 7.5.1925 (Auflage
nur 100 Stück, R 9), ausgestellt auf Leo
Leites, Berlin VF+
Aktien dieser Ges. waren zuvor völlig unbekannt.
Oschatz, Aktie 100 RM 19.9.1933
(Auflage 525, R 11) VFZuvor völlig unbekannt gewesen, nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz, dies ist das letzte verfügbare. Fleckig.
Gründung im Sept. 1930 zum Fortbetrieb des von der KG Ambrosius Marthaus in Oschatz geführten Fabrikations- und Handelsgeschäfts. Herstellung und Vertrieb von Filzen und Filzwaren sowie Schuhwaren aller Art. 1946 enteignet und im Handelsregister gelöscht.
Los 115
Schätzwert 25-100 €
Anhaltische Kohlenwerke
Los 112
Schätzwert 30-75 €
Halle (Saale), Aktie 1.000 Mark 1.7.1920
(Auflage 5000, R 3) EF
Andreae-Noris Zahn AG
Frankfurt a.M., Aktie 1.000 RM Nov. 1941
(Auflage 3950, R 3) EF
Los 108
Schätzwert 75-200 €
Amperwerke Elektricitäts-AG
München, Aktie 1.000 Mark 30.7.1909
(Auflage 1000, R 4) EF
Los 104
Schätzwert 20-50 €
Altenburger Land-Kraftwerke AG
Altenburg, Aktie 1.000 RM Febr. 1942
(Auflage 1200, R 3) EF
12
Gründung 1908 unter Übernahme der “Industrielle Unternehmungen GmbH” und der “Süddeutsche Wasserwerke AG”. Zwei
Wasserkraftwerke und ein Dampfkraftwerk versorgten damals
24 Ortschaften mit rd. 3.000 Stromkunden. 1909/10 Inbetriebnahme der Wasserkraftwerke Unterbruck und Kranzberg,
1923 Gründung der “Neue Amperkraftwerke AG, München”
zum Bau des Wasserkraftwerks Haag. Diese AG ging 1932 ebenso wie die “Bayerische Überlandzentrale AG, München”
durch Fusion in den Amperwerken auf, deren Großaktionär die
Gesellschaft für elektrische Unternehmungen (Gesfürel) in Ber-
Die 1923 gegründete J.M. Andreae AG geht auf eine vor über
150 Jahren in der Frankfurter Innenstadt von Johann Matthias
Andreae eröffnete „Material- und Farbwaaren-Handlung“ zurück. Sein Geschäftshaus kaufte er von der Dame Melber, einer
Tante von Johann Wolfgang von Goethe. Aus der Fusion mit der
Nürnberger Handelsgesellschaft Noris Zahn & Cie. entstand
dann das noch heute als ANZAG börsennotierte Pharmagroßhandels-Unternehmen.
Los 113
Schätzwert 75-125 €
Andreas Haassengier GmbH
Armaturen-Fabrik und Eisengiesserei
Los 116
Halle, Anteilschein 10.000 Mark
11.1.1923 (R 7) EF
Halle (Saale), Sammelaktie 100 x 1.000
RM Aug. 1943 (R 6) EF
Die 1841 gegründete Armaturen-Fabrik und Metallgießerei firmierte in der Hordorfer Straße in Halle.
Schätzwert 75-125 €
Anhaltische Kohlenwerke
Maschinenschriftlich ausgefertigt.
Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:22 Seite 13
iert). Die Wasserkraft der Unstrut trieb nicht nur die Mühlräder
der grossen Wassermühle an, sondern später auch die Wasserturbine des 1893 gegründeten Elektrizitätswerkes. Später
wurde das Werk um drei Dampfkolbenmaschinen ergänzt.
Nach dem 1908 abgeschlossenen neuen Konzessionsvertrag
konnte die Stadtgemeinde Artern das E-Werk und das Versorgungsnetz jederzeit zum Taxwert erwerben - was aber nicht so
dringlich war, denn die Stadt war gleichzeitig sowieso der
Großaktionär des E-Werkes. 1941 umbenannt in Städtische Elektrizitätswerke Artern AG. Nach 1945 enteignet, seit der Wende ein Standort der Mitteldeutsche Energie AG.
Los 117
stellte gründeten daraufhin in Köln die Exacta Büromaschinen
GmbH (später Exacta-Continental GmbH), die 1960 von der
Wanderer Werke AG übernommen wurde. 1968 Verkauf an den
Paderborner Unternehmer Heinz Nixdorf, der aus der Firma die
NIXDORF COMPUTER AG formte.
Schätzwert 50-125 €
Anton Reiche AG
Los 121
Dresden, Namensaktie 1.000 Mark
11.6.1921 (Auflage 2750, R 4) EF
Arterner Elektrizitätswerke AG
Gründung Dez. 1912 zur Weiterführung der gleichnamigen
Schokoladenformen-, Blechemballagen- und Blechplakatfabrik. Ferner Vertrieb von Kunstharzgegenständen und Maschinen. Die Ges. besaß Grundstücke in Dresden, Plauen und Dölzschen und war zu 100 % im Familienbesitz. Die europaweit
größte Fabrik für Gebäck- und Schokoladenformen aus Weißblech beschäftigte bis zu 900 Arbeiter. Das Werk wurde in der
DDR vom Kombinat NAGEMA übernommen (nach 1990 geschlossen).
Los 118
vor ihrer Haustür liegenden Möglichkeiten begnügt, der irrt:
Man nutzte nur das hier vorhandene bergbauliche Know-How
und Kapital, aber Unternehmenszweck waren Petrol-, Kali- und
Steinkohlenbohrungen bei Targowiska und Lezany im fernen
Galizien. Mit dem für die Achsenmächte verlorenen 1. Weltkrieg
endete mit dem Zerfall der Donaumonarchie auch dieses Abenteuer in deren vormals östlichstem Zipfel.
Schätzwert 75-125 €
Artern, Aktie 1.000 RM 1.1.1928 (Auflage
nur 100 Stück, R 6) EF
Los 124
Schätzwert 20-50 €
Aschinger AG
Los 127
Berlin, Genuss-Schein 500 RM Okt. 1938
(R 3) EF
Atlas Rückversicherungs-AG
1892 gegründet, ab 1900 AG. 1904 erwarb die Ges. die ersten
Grundstücke, auf denen 1905 das Hotel Fürstenhof und das
Weinhaus Reingold begonnen wurden. 1913 Erwerb des Palast-Hotels und 1924 der Mehrheit des Grundkapitals der Geka, Geschäfts- und Kontorhaus AG (Besitzerin des Pschorrhauses, gegenüber der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche). Im
gleichen Jahr erwarb die Ges. die Mehrheit des Grundkapitals
der Berliner Hotel-Gesellschaft (Kaiserhof und Baltic) und im
Jahr 1926 der Hotelbetriebs-AG (Bristol und Centralhotel). Traditionsreiches Gaststätten- und Hotel-Unternehmen. Aschinger
war die bekannteste und größte Fa. in der Berliner Gastronomie und erlangte später vor allem durch die kostenlosen
Schrippen Berühmtheit. 1947 übernimmt die Deutsche Treuhandstelle die im sowjetischen Sektor liegende Zentrale sowie
die dazugehörenden Gaststätten. Die Teilgesellschaft West:
1950 Berliner Wertpapierbereinigung. 1971 Umwandlung in
die noch heute existierende Einzelfirma Aschinger Gasthausbrauerei am Kurfürstendamm.
Schätzwert 350-450 €
Berlin-Schöneberg, Namensaktie 1.000 Mark
5.4.1922 (R 10), ausgestellt auf Direktor
Heinrich Fahlbusch, Brandenburg a.H. (der
zu der Zeit AR-Vorsitzender war) EF
Zuvor unbekannt gewesene Emission, nur 5 Stück
wurden im Reichsbankschatz gefunden.
Gründung im März 1920. Zweck der Gesellschaft waren Rükkversicherungen im In- und Ausland sowie Transportversicherung. 1928 von Amts wegen gelöscht. Das Büroanwesen der
Atlas Rückversicherung in Berlin-Schöneberg fand sich 1932
dann im Besitz der Hamburg-Mannheimer Versicherungs-AG,
zu der eine entsprechende Verbindung bestand.
Schätzwert 20-60 €
APAG Apollowerk AG
Gößnitz (Kr. Altenburg), Aktie 100 RM
2.1.1939 (Auflage 1080, R 3) EF
Die Fabrik besteht bereits seit 1863. Hergestellt werden Pumpen und Kompressoren sowie Gußerzeugnisse aller Art. 1922
Umwandlung der GmbH in die APAG Apollo-Plantectorwerk AG,
ab 1938 APAG Apollowerk AG. Nach dem 2. Weltkrieg enteignet, 1993 als Apollowerk Gößnitz GmbH reprivatisiert.
Los 119
Los 122
Schätzwert 75-125 €
Arthur Trägner & Co.
Maschinenbau-AG
Chemnitz, Aktie 1.000 Mark 12.1.1924
(Auflage 10000, R 7) EFGründung als AG 1921 zur Fortführung der Werkzeugmaschinenfabrik der Firma Trägner & Co.; Interessengemeinschaft mit
der Werkzeugmaschinenfabrik Union (vorm. Diehl). 1925 in Liquidation.
Los 128
Schätzwert 50-175 €
Schätzwert 500-625 €
Atlas Rückversicherungs-AG
Arno & Moritz Meister AG
Chemnitz, Aktie 1.000 Mark 2.1.1893.
Gründeraktie (Auflage 1000, R 4) VF
Los 125
Einzige jemals begebene Aktienemission dieser
Gesellschaft, 1942 Heraufsetzung des Nennwertes auf 1.200 RM.
Asphaltfabrik Rudow
Dr.-Ing. Wilhelm Schliemann AG
Berlin-Schöneberg, Namensaktie 5.000
Mark 1.4.1923 (Auflage 1000, R 10),
ausgestellt auf Direktor Heinrich
Fahlbusch, Brandenburg a.H. (der zu der
Zeit AR-Vorsitzender war) VF
Rudow b. Berlin, Aktie 1.000 Mark Febr.
1922. Gründeraktie (Auflage 770, R 5) EF
Auch diese Ausgabe war zuvor völlig unbekannt,
nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Ursprünglich 1865 gegründete Spinnerei und Zwirnerei, Verbandwattefabrik. AG seit 1.10.1892. Spinnerei und Zwirnerei
mit etwa 60.000 Spindeln einschl. 5.000 Zwirnspindeln
(1943). In den 1950er Jahren in Konkurs getrieben, wurde
volkseigen und gehörte seit 1961 zum VEB Baumwollspinnerei
Flöha. 1991 liquidiert.
Schätzwert 50-125 €
Gegründet 1922. Verarbeitung und Vertrieb von Teer und Teerprodukten (Asphalt). 1932 wurde ein Zwangsvergleichsverfahren abgeschlossen.
Los 123
Schätzwert 200-250 €
Ascherslebener
Bergwerksgesellschaft mbH
Aschersleben, Anteilschein Lit. B
(Unterdruck altrosa) 2.500 Mark
31.5.1905 (R 11), ausgestellt auf die
Ascherslebener Bank VF
Los 120
Schätzwert 75-150 €
Arterner Elektrizitätswerke AG
Artern, Aktie 1.000 Mark 1.1.1921
(Auflage 400, R 5) EF
Großformatiges Papier, dekorativ gestaltet.
Bis zur Schiffbarmachung im 18. Jh. floss die Unstrut ungehindert durch die Stadt Artern. Dann wurde sie aufgestaut und mit
einer 1791-93 erbauten Schleuse versehen (2007 rekonstru-
Dekorative Umrahmung aus Laubgirlanden, Originalunterschriften. Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Die Gründung initiierte 1904 die seinerzeit in der Branche sehr
bekannte Heinrich Lapp AG für Tiefbohrungen, Aschersleben,
im Verein mit der Ascherslebener Bank, Gerson, Kohen & Co.
KG. Gründungskapital 250.000 M (Lit. A), 1905 auf 500.000 M
verdoppelt (Lit. B). Schon 1865 hatte mit der Eröffnung der
Bahnstrecke Dessau-Aschersleben-Halberstadt der Kali- und
Salzbergbau sowie der Braunkohlenbergbau (vor allem im benachbarten Nachterstedt) einen großen Aufschwung genommen. Wer aber annimmt, diese Ges. habe sich mit den direkt
Los 129
Schätzwert 50-125 €
Auerbacher Stadtbank AG
Los 126
Schätzwert 30-75 €
Astrawerke AG
Chemnitz, Aktie 1.000 RM 1.6.1937
(Auflage 905, R 3) EF
Gründung 1921. Hergestellt wurden Präzisionsmaschinen, vor
allem Addier-, Buchungs-, Rechen- und Schreibmaschinen.
Börsennotiz im Freiverkehr Leipzig. Nach 1945 wurde das
Werk von den Sowjets vollständig demontiert. Leitende Ange-
Auerbach (Vogtl.), Aktie 1.000 RM März
1926 (Auflage 140, R 5) EF
Gründung 1925 als Auerbacher Stadtbank, ab 1927: Göltzschtalbank AG. Betrieb von Bankgeschäften jeder Art. Die Führung
der Konten der Gesellschaft besorgte eines Vertrages die Girozentrale Sachsen, Zweiganstalt Auerbach. 1935 erfolgte die Überleitung der Geschäfte der Niederlassung Auerbach i.Vogt.
der Landesbank Westsachsen AG auf die mit der Gesellschaft
im Vertragsverhältnis stehende Girozentrale Sachsen -öffentliche Bankanstalt- Zweiganstalt Auerbach.
13
Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:22 Seite 14
Los 130
Nr. 133
Schätzwert 75-125 €
Auerswald & Sauerbrunn AG
Lössnitz (Erzgeb.), Aktie 20 RM
17.12.1934 (R 8) EF-VF
Gegründet 1921 zum Betrieb einer Schuhfabrik. 1930 wurde
die Schuhfabrikation aufgegeben und die AG als Grundstücksgesellschaft weitergeführt. 1941 sollte über Auflösung beschlossen werden.
Los 131
Schätzwert 300-375 €
Augsburger Kammgarn-Spinnerei
Augsburg, Aktie 5.000 Mark 23.10.1920
(Auflage 428, R 9), ausgestellt auf die
Deutsche Bank Filiale Augsburg EFGroßformatiges Papier, original signiert. Zuvor
ganz unbekannt gewesener Jahrgang, nur 8 Stück
lagen im Reichsbankschatz.
Ursprünglich betrieb der Kaufmann J. Fr. Merz in Nürnberg eine Schafwollgroßhandlung, aus der eine Kammgarnspinnerei
mit Pferdebetrieb hervorging. Wegen der viel günstigeren Wasserkraft ging Merz 1836 nach Augsburg und errichtete hier an
der Schäfflerbachstraße die mit 3.000 Spindeln damals größte
Kammgarn-Spinnerei im Gebiet des Deutschen Zollvereins.
1845 Umwandlung in eine AG. 1925 Übernahme der Werdener
Feintuchwerke AG in Essen-Werden (1963 wieder abgestoßen). Die größte deutsche Kammgarnspinnerei kämpfte sehr
lange, wurde aber Ende 2001 dann doch eines der letzten Opfer der Krise der deutschen Textilindustrie.
Los 134
Oberrahmede i.W., Aktie 200 RM
17.12.1929 (Auflage 2500, R 6) EF
Gegründet bereits 1883 als GmbH, 1923 Umwandlung in eine
AG. Firmenzweck war die umformende Verarbeitung von Eisen,
Metall und anderen Werkstoffen. 2004 Verschmelzung mit der
Colsmann & Co GmbH in Werdohl zur Enders Colsmann AG.
Unter der Marke “Enders” werden heute Terrassenheizstrahler,
Grillgeräte, Campingkocher und Alu-Boxen produziert.
Los 135
Los 132
Schätzwert 75-125 €
Augsburger Kammgarn-Spinnerei
Augsburg, Aktie (Zwischenschein) 500
RM März 1934 (Auflage 2668, R 6),
ausgestellt auf die Dresdner Bank Filiale
Augsburg EF
Los 133
Schätzwert 75-125 €
Augsburger Kammgarn-Spinnerei
Augsburg, Namensaktie 1.000 RM
24.11.1941 (Auflage 2337, R 6),
ausgestellt auf die Deutsche Bank Filiale
München UNCAuch diese Ausgabe war zuvor ganz unbekannt.
Nr. 131
14
Schätzwert 25-80 €
August Enders AG
Passagier- und Transportflugzeug Junkers "Ju 52/3m" (Spitzname "Tante Ju") produziert von 1932 bis 1952
grenze in Gera erreicht war, ins nahegelegene Ronneburg. Produziert wurde hier ein über die Grenzen bekanntes Automobil,
der Rex Simplex (damals u.a. mit Motoren von Fafnir aus Aachen). Für die weitere Expansion wurde frisches Kapital benötigt.
So wurde 1904 der Berliner Kaufmann Carl Richard als Teilhaber gewonnen, welches die Umfirmierung in Deutsche Automobilindustrie Richard & Hering bewirkte. 1906 wurden bereits
rund 600 Fahrzeuge hergestellt. 1907 ging man an die Konstruktion eigener Motoren. Die notwendigen investiven Mittel,
die mit der Konstruktion verbunden waren, wurden 1908 durch
die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft besorgt. Mit dem
Eintritt des Automobil-Ingenieurs Dr. Ernst Valentin (brachte später bei Russo-Balt in Riga die Automobilproduktion in Gang) als
Chefingenieur wurden die Fahrzeuge sowie die Motoren grundlegend verbessert und besaßen europaweit einen ausgezeichneten Ruf. Der Rex-Simplex wurde ins Baltikum, nach Russland,
Los 136
Schätzwert 125-200 €
Skandinavien, England, Portugal und sogar Südafrika exportiert.
1913 wurde die Automobil- und die Zuliefererteile-Produktion
Autogen Gasaccumulator AG
getrennt. Dabei schied Max Hering aus dem Unternehmen aus
und gründete 1914 seine eigene Autoräder & Felgenfabrik Max
Berlin, Sammelaktie 10 x 100 RM Nov.
Hering. Hergestellt wurden Auto-Räder, Felgen und Holzrädern
1941 (R 8) EF
für Gespannfahrzeuge. Bereits 1917 belieferte Max Hering namhafte Automobilproduzenten wie das Eisenacher Dixi-Werk (späKleine Vignette mit Leuchtturm.
ter BMW), ferner Adler, Audi, Benz, Daimler, Horch, Opel und
Gründung 1915. Herstellung und Vertrieb von autogenen
Stoewer, später auch BMW, Maybach, Fiat, Hansa-Lloyd, Ford
Schweiss- und Schneidanlagen, Acetylen-Stahlflaschen. Beund Chevrolet. 1918 Umfirmierung in Fabrik für Fahrzeugbesonderheiten: Automobil-, Waggon-, Signal- und See-Beleuchstandteile AG, 1926 wurde aber wieder der alte Firmenname antung. Fabrikbetriebe in Berlin, Johanniterstr. 6, Berlin-Adlersgenommen.Ende der 30er Jahre standen gut 1300 Mitarbeiter
hof, Rothenstein bei Königsberg, Oberlichtenau bei Chemnitz,
in Lohn und Brot. Aktionäre waren zuletzt je zur Hälfte die VorGross-Mochbern bei Breslau und Gelsenkirchen. Zweigniederstände Max und Alfred Hering. Nach dem Krieg erfolgte die Entlassungen (Verkaufsbüros) in Breslau, Dresden, Düsseldorf,
eignung beider Ronneburger Werke. Innerhalb der VVB AutomoHannover, Hamburg, Königsberg und Nürnberg. Entwickelt
bilbau (Vereinigung Volkseigener Betriebe) und später im Komwurde unter der Leitung von Nobelpreisträger Gustaf Dalen ein
binat Personenkraftwagen produzierten dann beide UnternehBeleuchtungssystem für Leuchttürme (AGA-Fryen), das auf
men als VEB IFA Fahrzeugzubehörwerke Felgen und ScheibenGas basierte. Dalen entwickelte auch einen Gasherd, den AGAräder für Wartburg und Trabant. 1991 reprivatisiert und neugeHerd. Der Schwede wirkte in der schwedischen Aktiebolaget
gründet als MEFRO Räderwerk Ronneburg GmbH. Hergestellt
Gas-Accumulator, die seit 2000 zum Linde-Konzern gehört.
werden heute Räder für Traktoren, Land- und Baumaschinen,
PKW-Anhänger und Caravans, aber auch Schubkarren.
Schätzwert 100-125 €
August Thyssen-Hütte AG
Los 138
Duisburg-Hamborn, 4,5 % Teilschuldv. 500
RM Dez. 1937 (Auflage 9000, R 10) EF
Badisch-Pfälzische Luft-Hansa AG
Mannheim, Aktie (Interimsschein) 1.000
RM 31.12.1927 (Auflage max. 820, R 8)
EF-VF
Originalunterschriften. Für diese Anleihe hatten die
Vereinigten Stahlwerke eine Bürgschaft übernommen, dort mit Faksimile-Unterschrift Poensgen.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Begründer des Thyssen-Konzerns war August Thyssen. Sein Vater Friedrich Thyssen betrieb in Eschweiler zunächst ein Drahtwalzwerk, dann ein Bankgeschäft. 1871 gründete August Thyssen in Mülheim (Ruhr) mit der KG Thyssen & Co. ein Puddel- und
Walzwerk. 1885 begann er, mit dem Aufkauf von Kuxen der Gewerkschaft Deutscher Kaiser eine eigene Kohlengrundlage zu
schaffen (1888 wurde er dort Vorsitzender des Grubenvorstands). Seine spätere Struktur erlangte der Thyssen-Konzern
1919, als die Gewerkschaft Deutscher Kaiser unter Übernahme
der gesamten Thyssen’schen Unternehmungen ihren Namen in
Gewerkschaft August Thyssen-Hütte änderte. Der Bergwerksbesitz wurde dann in die Gewerkschaft Friedrich Thyssen ausgegliedert. Am 5.5.1926, kurz vor seinem Tod, unterzeichnete August Thyssen noch den Vertrag zur Einbringung dieser Unternehmen in die Vereinigte Stahlwerke AG. AG wurde die August Thyssen-Hütte erst 1933, als die Vereinigten Stahlwerke die ThyssenBetriebe in eine eigene AG ausgliederten. Unter gleichem Namen
entstand 1953 die AG neu, als letzte der Nachfolgegesellschaften der von den Alliierten zerschlagenen Vereinigte Stahlwerke
AG. 1977 Umfirmierung in Thyssen AG, heute ThyssenKrupp.
Schätzwert 500-625 €
Los 137
Schätzwert 50-175 €
Autoräder- und Felgenfabrik
Max Hering AG
Ronneburg (Thür.), Aktie 1.000 Mark
1.1.1915. Gründeraktie (Auflage 500, R 5) EF
Faksimile-Unterschrift Max Hering.
1888 gründete der gelernte Schmied und Wagenbauer Friedrich
Hering in Gera eine Firma zur Produktion von Fahrradteilen. Um
die Jahrhundertwende Erweiterung der Fertigungsprogramms
um Fahrgestelle, Kugellager, Achsen und Holzspeichenräder für
die aufstrebende Automobilindustrie, aus diesem Anlaß Umfirmierung in “Deutsche Automobilindustrie Friedrich Hering”.
Nach dem Tod des Firmengründers verlagerten seine Söhne Alfred und Karl Max Hering 1902 die Fabrik, deren Kapazitäts-
Nr. 138
Das Unternehmen hat zwei Wurzeln: 1919 wird die Badische
Luftverkehrsgesellschaft mbH in Karlsruhe gegründet. Sie eröffnet 1920 den Flugpostdienst Frankfurt-Mannheim-KarlsruheLörrach. 1925 wird zur Förderung der badischen und pfälzischen Luftverkehrsinteressen die Badisch-Pfälzische Luftverkehrs-AG gegründet. Sie eröffnet noch im Gründungsjahr eine
Flugverbindung Mannheim-Berlin vom gerade eingeweihten
Flugplatz Mannheim-Sandhofen. Weitere Linienflüge von dort
führen täglich nach Baden-Baden, Dortmund, Frankfurt/Main,
Hamburg, Konstanz, Kopenhagen, München, Stuttgart, Villingen
und Zürich. Beide Unternehmen fusionieren im Mai 1926 zur
Badisch-Pfälzische Luft-Hansa AG. Im gleichen Jahr wird in
Neuostheim der Flughafen Mannheim-Heidelberg-Ludwigshafen eröffnet, den die Luft-Hansa nunmehr mit ihren Linienflügen
bedient. 1933 Zusammenschluß mit der Luftverkehrsgesellschaft Konstanz GmbH. 1937 umfirmiert in Badisch-Pfälzische
Flugbetrieb-AG, zugleich Ausgliederung der Flugzeugwerft in
die Badisch-Pfälzische Flugzeugreparaturwerft GmbH, Karlsruhe. Die Ges. war nunmehr Betreiber der Verkehrsflughäfen
Mannheim, Karlsruhe, Freiburg, Konstanz, Villingen und Baden
Baden. Zuvor war schon 1926 auf Forderung der damaligen
Reichsregierung nach einer Einheitsluftverkehrsgesellschaft
durch Zusammenschluß der Deutsche Aero-Lloyd AG und der
Junkers Luftverkehrs-AG die “Deutsche Lufthansa” entstanden.
Die Flughäfen der Ges. erlitten im 2. Weltkrieg schwere Bombenschäden. Ab 1945 waren sie überwiegend von der amerikanischen Besatzungsmacht beschlagnahmt. Der Neubeginn ist
mühselig: 1960 nimmt die Taxi-Flug GmbH Mannheim auf dem
Flughafen Neuostheim ihren Sitz, der 1957 vom Baden-Württ.
Innenministerium wieder zum Landeplatz 1. Ordnung erklärt
worden war. Großaktionäre waren zuletzt der Bund (als Rechtsnachfolger des Reichsluftfahrtministeriums, 22,5 %), die Stadt
Mannheim (39,3 %) und das Land Baden-Württemberg (9,5
%). 1962 Umwandlung in die Rhein-Neckar Flugplatz GmbH. Ab
1977 gibt es erstmals wieder Linienflüge ab Mannheim: Die Firma Air-Supply startet am 24.5.1977 einen Zubringerdienst zum
Flughafen Frankfurt Rhein-Main, der allerdings schon nach acht
Wochen mangels Passagieren wieder eingestellt wird. Am
25.4.1984 wird vom Flugdienst Pegasus eine Linienverbindung
Mannheim-München eröffnet, der Nachfolger Arcus Air Logistic
(ab 1997: Cosmos Air) startet am 10.11.1988 außerdem eine
Linienverbindung Mannheim-Hamburg. Seit Nov. 1991 gibt es
auch Linienflüge nach Leipzig und Dresden. Weitere Linienflüge
nach Prag und Bern werden 1994/95 nur kurzzeitig angeboten.
Im Mai 1997 stellt Cosmos Air eine Dornier 328 in Dienst, mit
der dreimal täglich (so hatte es in Mannheim 1925 mal angefangen!) die Route Mannheim-Berlin bedient wird. 1999 wird
Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:22 Seite 15
Los 146
Schätzwert 200-250 €
Bank für Mittelsachsen AG
Mittweida, Aktie 1.000 Mark 21.12.1922
(Auflage 40000, R 10) VF+
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Gründung 1879 als Spar- und Kredit-Bank Mittweida, 1920 umbenannt in Bank für Mittelsachsen. Filialen in Chemnitz, Frankenberg und Waldheim. Zuletzt eng an die Sächsische Staatsbank angelehnt. Börsennotiz: Chemnitz, später Leipzig. 1945 auf
Grund eines SMAD-Befehls geschlossen. Die Liquidation der
Bank für Mittelsachsen führte die Sächsische Landesbank durch.
Nr. 139
Nr. 151
Cosmos von der Cirrus Airline (Saarbrücken) übernommen, im
gleichen Jahr geht am Flughafen Mannheim-Neuostheim das
lange geforderte Instrumentenanflugsystem in Betrieb. Seit dem
26.3.2000 gehört Cirrus zum Team Lufthansa: Auch hier
schließt sich damit der Kreis.
Los 139
Los 147
Schätzwert 20-50 €
Bank für Mittelsachsen AG
Schätzwert 300-375 €
Badische Landesgewerbebank AG
Mittweida, Aktie 100 RM 15.4.1929
(Auflage 1000, R 3) EF-
Karlsruhe, Aktie 500 RM Okt. 1924
(Auflage 900, R 9) EF-VF
Los 148
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 30-75 €
Bank für Mittelsachsen AG
Gegründet 1923 als Zentralbank sämtlicher im unter- und oberbadischen Verband vereinigten Genossenschaftsbanken.
Gründer waren die Landeswirtschaftsstelle für das badische
Handwerk AG, die Handwerkswirtschaftsges. mbH, die Karlsruher Lebensversicherungsbank AG (alle Karlsruhe) und die
Frankfurter Allgemeine Versicherungs-AG. Diese heute merkwürdig anmutende Zusammensetzung hatte historische Ursachen: Im Bereich der Genossenschaftsbanken kam die Bildung
von Zentralkassen spät und unsystematisch in Gang. In Baden
beispielsweise hatte bis dahin die Karlsruher Lebensversicherungsbank AG als Hinterlegungskasse der Genossenschaftsbanken fungiert. 1924 Angliederung der “Fiducia” Revisionsund Treuhandinstitut AG, im gleichen Jahr wurde auch eine
Versicherungsabteilung eingerichtet. 1939 umbenannt in Zentralkasse Südwestdeutscher Volksbanken AG. 1971 Verschmelzung mit der Raiffeisen-Zentralbank Baden AG zur
„Südwestdeutsche Genossenschafts-Zentralbank AG“.
Schließlich in der heutigen DZ-Bank in Frankfurt/M. als genossenschaftlichem Spitzeninstitut aufgegangen (deren erst 1959
rechtlich verselbständigte Frankfurter Keimzelle übrigens 1925
einmal als Zweigniederlassung für Hessen der “Südwestdeutschen” gegründet worden war).
Mittweida, Aktie 1.000 RM 15.4.1929
(Auflage 300, R 4) EF
Identische Gestaltung wie voriges Los.
Nr. 141
Los 144
Schätzwert 50-100 €
Bank für Handel und Grundbesitz AG
Leipzig, VZ-Aktie 1.000 RM Aug. 1941
(Auflage 220, R 6) EF
Los 149
Schätzwert 50-100 €
Bank für Mittelsachsen AG
Mittweida, Aktie 100 RM 2.1.1938
(Auflage 1500, R 5) EF
Los 142
Los 150
Schätzwert 25-100 €
Bank für Realbesitz AG
Baltische Mineralöl-AG
Berlin, Aktie 100 RM Sept. 1937 (Auflage
10000, R 3) UNC
Danzig, Aktie 1.000 RM Juni 1943
(Auflage 500, R 4) EF
Gegründet 1921 als “Baltoil, Mineralölhandels- und Tankanlagen AG”, 1943 umbenannt wie oben. Neben Großtanklagern in
Danzig-Strohdeich und Danzig-Weichselmünde betrieb die
Ges. in Danzig und dem Umland 45 Tankstellen.
Los 145
Schätzwert 75-125 €
Bank für Kommunalund Grundkredit AG
Los 140
Mülheim-Ruhr, Namensaktie Lit. A 10.000
Mark 1.7.1921 (Auflage nur 90 Stück,
R 7) EF-VF
Schätzwert 50-80 €
Gründung am 20.11.1920, eingetragen am 15.1.1921. Im
Nov. 1923 Sitzverlegung nach Berlin. 1936 Übernahme der
„Grund und Boden AG für Realwerte“, seit 1937 in Liquidation.
Badische Lokal-Eisenbahnen AG
Karlsruhe, 4,5 % Genussrechts-Urkunde
100 RM 31.7.1926 (R 7) EF
Gründung 1898 als Betriebsführungsgesellschaft für die Badischen Bahnen der Westdeutschen Eisenbahn-Gesellschaft. Betrieben wurden 5 nicht miteinander verbundene Strecken: die
schmalspurige Albtalbahn, die Bühlertalbahn sowie die Strekken Bruchsal-Hilsbach-Menzingen, Neckarbischofsheim-Hüffenhardt, Wiesloch-Meckesheim-Waldangelloch (zus. 153 km).
Später erwarb der Kreis Karlsruhe die Aktienmehrheit. In der
Weltwirtschaftskrise 1931 in Konkurs gegangen, die Bahnbetriebe wurden an die Deutsche Eisenbahn-Betriebs-Gesellschaft verkauft.
Los 141
Schätzwert 50-125 €
Badische Maschinenfabrik und
Eisengießerei vormals G. Sebold etc.
Durlach, Aktie 1.000 Mark 15.2.1912
(Auflage 500, R 4) EF-VF
Gründung 1885. Spezialität: Maschinen und Einrichtungen für
Eisen-, Stahl-, Temper- und Metallgiessereien, Sandstrahlgebläse für verschiedene Zwecke, Maschinen und Einrichtungen
für Zündholzfabriken, Gerbereien und Lederfabriken. Mit eigenem Eisenbahnanschluss. Ab 1949 Badische Maschinenfabrik
AG Seboldwerke, Karlsruhe. Die BMD Badische Maschinenfabrik Durlach GmbH stellte 2002 ihre Produktion ein.
Los 143
Schätzwert 10-40 €
Schätzwert 150-250 €
Gründung 1909 als „Neufinkenkrug AG“, 1923 Umfirmierung
in “Neue Realbesitz AG”. Die eigenen Terrains wurden 1922/23
verkauft, danach Verwaltung der 37 Berliner Grundstücke der
Deutsche Immobilien-Verkehrs-AG nebst Tochterfirmen (1931
wurde dieser Grundbesitz fusionsweise direkt der Bank für Realbesitz übertragen). Ebenfalls 1931 Verschmelzung mit der
Leipziger Central-Theater AG (diese gegründet 1900; auf dem
4.386 qm großen Areal Thomasring/Bosestraße/Gottschedstraße wurde ein prachtvolles Theater mit grossen Sälen, Gesellschafts- und Restaurationsräumen sowie Läden im Erdgeschoß erbaut und 1902 eröffnet. Der Wirtschafts- und Theaterbetrieb war verpachtet, die Läden im Erdgeschoß wurden
vermietet. Mitglied des Aufsichtsrates war später u.a. der sächsische Finanzminister Dr. Dehne). In diesem Zusammenhang
Umfirmierung in Bank für Realbesitz AG. 1932 Mitgründung
der “Leipziger Neues Operetten-Theater GmbH”. Ein weiteres
Juwel im Portfolio war die Maschinenfabrik Kießling AG: Nicht
so sehr wegen des kränkelnden Holzbearbeitungsmaschinenbaus, sondern als Eigentümer des großen, immens wertvollen
KAUFMANNSHAUS in HAMBURG (1937 dann auch in “Kaufmannshaus” Hamburg Grundstücks-AG umfirmiert). 1948 Umfirmierung in Neue Realbesitz AG und 1951 Sitzverlegung von
Berlin nach Hamburg. 1956-60 Umschichtung des Immobilienbesitzes durch Erwerb von zwei Grundstücken, Verkauf von
acht Ruinengrundstücken und Beteiligung am Bau eines Hochhauses. 1962 wurde der Leipziger Grundbesitz auch formell
enteignet. Bis zuletzt börsennotiert im Freiverkehr Berlin, obwohl es die AG fertigbrachte, mehr als ein halbes Jahrhundert
lang keine Dividende zu zahlen. Großaktionär war das Bankgeschäft Mertz & Co. in Hamburg, seit den 1980er Jahren dann
die Hanseatische Finanzierungsgesellschaft mbH zur Vermittlung von Real- und Industriekrediten. 1993/94 in Nachtragsliquidation (Liquidator: Rainer Salb, Hamburg).
Bank für Handel und Grundbesitz AG
Leipzig, Aktie Reihe B 10.000 Mark
30.7.1923 (Auflage nach
Kapitalumstellung 1100, R 8) VF+
Los 151
Berlin, Aktie 1.000 RM Sept. 1937
(Auflage 2000, R 10) EF
Sehr schöne Jugendstilgestaltung.
Gründung 1902 als „Spar- und Darlehnskasse der Hausbesitzer eGmbH“, 1910 Umbenennung in Leipziger HausbesitzerBank, AG seit 1923. Die Bank hielt Anteile am Leipziger Hypothekenverein, an der Wechsel- und Kreditgenossenschaft für
Handwerk und Mittelstand eGmbH und der Gesellschaft für
Haus und Boden mbH. Zwischen der Bank und diesen Unternehmen bestand Personalunion. Auf Grund der Verordnung über die Gründung der Sächsischen Landesbank und die Abwicklung der bisher bestehenden Banken und Geldinstitute
vom 14.8.1945 erlosch die Bank am 29.5.1947.
Schätzwert 200-250 €
Bank für Realbesitz AG
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz, dieses ist
das allerletzte noch verfügbare. Identische Gestaltung wie voriges Los.
Mindestgebot: 80 %
vom unteren Schätzwert
Nr. 146
15
Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:23 Seite 16
kauf von Grundeigentum, die Gewinnung, der Kauf- und Verkauf
von Baumaterialien aller Art, das Bauen in eigener Regie und
der Kauf oder die Vermietung von Häusern. Schon an der
Schwelle zum 20. Jh. besaß die AG fast 200 Wohnhäuser, weitere 300 Baustellen zeugten von boomender Aktivität. 1977
Umfirmierung in Barmer Wohnungsbaugesellschaft AG. Die immer noch bestehende AG besitzt heute über 1.400 Wohnungen.
Los 161
Augsburg, Aktie 400 RM 1.6.1932
(Auflage 9500, R 8) EF
Nur 12 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Nr. 158
Los 155
Schätzwert 150-200 €
Baumwollspinnerei am Stadtbach
Gründung 1851. Herstellung von rohen einfachen Garnen:
Baumwollgarne, Zellwollgarne, Baumwollmischgarne und
Flockenbastmischgarne. Werke Stadtbach, Wertach und Senkelbach. Großaktionär war seit 1929 die Christian Dierig AG
im schlesischen Langenbielau, die nach dem Krieg ihren Sitz
nach Augsburg verlegte (heute: Dierig Holding AG) und sich
die Baumwollspinnerei am Stadtbach 1951 vollständig eingliederte.
Schätzwert 50-125 €
Basbecker Portland
Zement- und Tonwerke AG
Los 152
Schätzwert 200-250 €
Bank für Textilindustrie AG
Berlin, VZ-Aktie Lit. C 1.000 Mark
30.12.1921 (Auflage 25000, sog.
“Schutzaktien” gegen Überfremdung,
übernommen von einem von S. Bleichröder
angeführten Bankenkonsortium, dem ferner
die Disconto-Gesellschaft Berlin, die
Rheinische Creditbank und die Süddeutsche
Disconto-Ges. in Mannheim sowie
E. Heimann in Breslau angehörten; R 9) VF
Basbeck, Kreis Neuhaus a. Oste, Aktie
1.000 RM Juli 1929 (Auflage 740, R 5) EF
Gründung 1922 im heutigen Landkreis Cuxhaven als Basbekker Tonwerke, 1929 umbenannt wie oben. Herstellung und Vertrieb von Tonwaren aller Art (Mauersteine, Dachziegel, Drainröhren u.dergl.). 1938 Verschmelzung mit der 1905 gegr. Beton- und Tiefbaugesellschaft Mast mbH in Berlin. Heute Betonund Tiefbau Mast Hermann Hein AG, Berlin. Der Ursprungsbetrieb in Basbeck nahm seine Tätigkeit 1948 unter dem Namen
“Basbecker Baustoffindustrie, Zweigniederlassung der Betonund Tiefbau Mast AG” wieder auf, in den 1960er Jahren Stilllegung. Heute ist das Areal ein Wohngebiet.
Großes Hochformat, hübsche Ornament-Umrahmung. Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Gegründet 1919 durch den Blumenberg-Konzern als “Textilverwaltung AG”, 1921 umbenannt in Bank für Textilindustrie,
Sitz war Berlin W 9, Vosstr. 11. Die im Freiverkehr Mannheim
börsennotierte Bank, deren AR in besseren Zeiten auch der
Deutsche-Bank-Vorstand Paul Millington-Herrmann angehörte,
nahm 1926 in London eine Anleihe von 1 Mio. £ auf und reichte diese an die 11 über die Bank vom Blumenberg-Konzern beherrschten Textilfirmen weiter (u.a. Ges. für Spinnerei und Weberei in Ettlingen, Spinnerei Lauffenmühle in Tiengen, Viersener
AG für Spinnerei und Weberei, Ver. Vigogne-Spinnereien AG in
Chemnitz). Als in der Weltwirtschaftskrise der BlumenbergKonzern kippte, kam auch die Bank für Textilindustrie in
Schwierigkeiten, stellte im Sept. 1931 die Bedienung der £-Anleihe ein und ging 1933 in Liquidation. Ein deutsches Bankenkonsortium fand die englischen Anleihegläubiger zu 25 % ab.
Los 162
Schätzwert 10-50 €
Baumwollspinnerei Erlangen
Erlangen, Aktie 1.000 Mark Jan. 1923
(Auflage 5000, R 2) EF-
Los 159
Schätzwert 100-125 €
Baugenossenschaft des
Leipziger Mietervereins eGmbH
Gründung 1880 als „Spinnerei und Weberei Erlangen“. Herstellung von Garnen, Zwirnen und Geweben aus Baumwolle,
Zellwolle und Kunstseide. 1927 Fusion mit der „Oberfränkisches Textilwerk AG“ und der „Mech. Baumwoll-Spinnerei und
Weberei Bamberg AG“ zur Baumwollindustrie Erlangen-Bamberg AG. Spinnereien und Webereien in Erlangen, Wangen (mit
Ausrüstungsbetrieb) und Bamberg, außerdem Webereien in
Schwarzenbach (Saale) und Zeil (Main). Zuletzt als ERBA firmierend und erst vor wenigen Jahren in Konkurs gegangen.
Leipzig, 4,5 % Na.-Teilschuldv. 200 RM
1.7.1940 (Auflage 300, R 9) EF
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Gegründet 1899. Gehört heute zur Baugenossenschaft Leipzig eG.
Los 156
Schätzwert 10-50 €
Bast AG
Nürnberg, Aktie 1.000 RM Jan. 1942
(Auflage 3200, R 2) EF
Blindprägesiegel mit Brezel.
Los 153
Schätzwert 30-75 €
Bankverein Artern,
Spröngerts, Büchner & Co. KGaA
Gründung 1855, AG seit 1896 als „Preßhefen- und Spiritusfabrik AG vorm. J. M. Bast” mit Sitz in Buch. Fusioniert 1901 mit
der Nürnberger Spritfabrik und 1908 mit weiteren Wettbewerbern in Berlin-Lichtenberg und Breslau zur “Vereinigte Nordund Süddeutsche Spritwerke und Preßhefefabrik AG”, seit
1922 dann kurz “Bast AG”. 1937/38 Bau moderner Werkstätten, einer Werksiedlung, eines Schwimmbades und eines
Sportplatzes, deshalb ab 1938 fünf Jahre in Folge als “nationalsozialistischer Musterbetrieb” ausgezeichnet. Bis 1941 in
Berlin, dann in München börsennotiert. Das Werk NürnbergBuch erlitt nur geringe Kriegsschäden und konnte nach nur
wenigen Wochen Stillstand im April 1945 die Produktion von
Preßhefe und Spiritus wieder aufnehmen. 1965 in die “Bast
Hefe- und Spirituswerke GmbH” umgewandelt.
Artern, Aktie 100 RM 30.4.1927 (R 3) EF
Gründung 1862 als Arterner Darlehns-Verein, ab 1895 Bankverein Artern, Spröngerts, Büchner & Co. KGaA. Abteilungen in
Rossleben a.U., Rossla a.Harz, Nebra a.Unstrut, Allstedt i.Thür.
und Sangerhausen. 1940 wurde die bisherige KGaA in eine reine AG umgewandelt. 1950-1986 treuhändische Verwaltung
und Abwicklung des Westvermögens in Mülheim a.d.R.
Los 160
Schätzwert 10-50 €
Baugesellschaft für die
Residenzstadt Dresden AG
Dresden, Aktie 100 RM Okt. 1941 (Auflage
3000, kpl. Aktienneudruck, R 2) EF
Gründung 1885 als „Baubank für die Residenzstadt Dresden“,
1935 Umfirmierung wie oben. Umfangreicher innerstädtischer
Grundbesitz u.a. an der König-Johann-Straße (13 Grundstükke), der Schießgasse (7 Grundstücke), der Moritzstraße (6
Grundstücke) und am Altmarkt (2 Grundstücke). Bis 1934 in
Dresden, dann in Leipzig börsennotiert.
Los 163
Epe i. Westfalen, Aktie 1.000 Mark
1.7.1906 (Auflage 135, R 7) EF-VF
Hochdekorativ verzierter G&D-Druck. Mit holländischem Steuerstempel.
Los 157
Gründung 1897 unter der Firma Baumwollspinnerei Germania.
Vollstufiger Betrieb, neben zwei Baumwollspinnereien waren
auch Zwirnerei, Weberei, Färberei, Bleicherei und Schlichterei
vorhanden. 1992 Einstellung des operativen Geschäftes, ab
1993 Vermögensverwaltung. Neben der Vermietung der Gewerbeimmobilien (ehemalige Textilfabrik) in Gronau plante man
auch Investments in “Sozialimmobilien” für Senioren. Darlehensverluste in Millionenhöhe und reihenweise Insolvenzen
größerer Mieter machten die noch heute in Düsseldorf börsennotierte Germania-Epe AG zum Pennystock.
Schätzwert 30-75 €
Bastfaserkontor AG
Berlin, Aktie 100 RM 15.10.1930 (Auflage
4500, R 3) EF
Nr. 161
Mit dem Firmenlogo, einem Segelschiff und
Schriftzug BASTAKO.
Gegründet 1941. Versorgung der deutschen Textilindustrie,
insbesondre Bastfaserindustrie, mit Roh- und Hilfsstoffen sowie Halberzeugnissen. 1964 Übernahme der Leinengarn-Abrechnungstelle AG, Berlin. Heute betreibt die Gesellschaft Immobilienmanagement.
Los 154
Schätzwert 30-75 €
Barmer Bau-Gesellschaft
für Arbeiter-Wohnungen AG
Wuppertal-Barmen, Namensaktie 200 RM
1.9.1932 (Auflage 2500, R 3) EF
Gründung 1872. Zweck der Gesellschaft war die Beschaffung
billiger und gesunder Wohnungen für Arbeiter, der An- und Ver-
16
Schätzwert 150-250 €
Baumwollspinnerei Germania
Los 158
Schätzwert 50-125 €
Bau- und Finanz-AG des
Schlesischen Handwerks
Breslau, Namensaktie 1.000 RM Dez.
1943 (Auflage 250, R 5) EF
1933 gegründet zum Bau und zur Betreuung von Kleinwohnungen. 1943 Umfirmierung in Schlesische Wohnstätten AG.
Ansicht des Germania Epe Werks 2 im Jahr 2007
Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:23 Seite 17
Umrahmung. Zuvor ganz unbekannt gewesene
Ausgabe!
Die Brauerei in Kaiserslautern (Kantstr. 7) besteht bereits seit
1857. 1873 wurde dann die Aktienbrauerei Kaiserslautern gegründet (Barbarossa Bräu), aus der 1883 die Bayerische Brauereigesellschaft hervorging. 1920/21 Umfirmierung wie oben
nach Übernahme der Brauerei Jaenisch AG sowie der Kundschaft der Brauerei C. Schuck GmbH. Hergestellt wurden untergärige Biere, Spezial- und Exportbiere, Bockbiere, ferner Eis,
z.T. Natureis auf eigenem Weiher. Zuletzt vor allem für das Kaiser Pilsener bekannt. Bierniederlagen in Winnweiler, Alsenz,
Waldmohr, Bad Dürkheim, Odernheim, Schifferstadt, Ludwigshafen, Mannheim, Mainz sowie diverse Eigentumswirtschaften.
Ab 1955 in Frankfurt börsennotiert. Seit 2006 (dann in eine
GmbH umgewandelt) eine 100%-Tochter der RadebergerGruppe.
Nr. 167
Nr. 164
Los 164
Schätzwert 600-750 €
Baumwollspinnerei Gronau
Kirchspiel Epe, Aktie 5.000 Mark 23.3.1892
(Auflage nur 70 STÜCK, R 8) VF
Für die damalige Zeit ganz außergewöhnlich hoher
Nennwert. Sehr dekoratives und ungewöhnlich
großformatiges Stück (46 x 38 cm!), mit Originalunterschriften. Zuvor völlig unbekannt gewesener
Jahrgang, nur 14 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Eine Gründung holländischer Geschäftsleute (1890). 1898 Errichtung eines zweiten und 1911 eines dritten Werkes. 1947
Fusion mit der benachbarten „Westfälische Baumwollspinnerei“. 1987 Übernahme der „Textilwerke Ahaus AG“. Der Dauerkrise der deutschen Textilindustrie hat dieses Unternehmen
noch mit am längsten getrotzt - doch im Mai 1999 kam auch
hier das Insolvenzverfahren.
Los 166
Schätzwert 50-100 €
Baumwollspinnerei Gückelsberg
William Schulz AG
Flöha (Sa.), Aktie 1.000 RM 6.9.1927.
Gründeraktie (Auflage 800, R 5) EF
Die Baumwollspinnerei Flöha, gegründet bereits 1819 von G. F.
Heymann, ist die älteste Spinnerei Sachsens gewesen. 1927 wandelte sie ihr Besitzer William Johannes Schulz in eine AG um. Nach
der Enteignung bis 1990 als VEB VBSZ Baumwollspinnerei Flöha
betrieben, danach gehörte sie als Treuhandbetrieb zur Sächsische
Baumwollspinnerei und Zwirnerei AG. 1995 stillgelegt.
Los 167
Los 168
Schätzwert 75-150 €
Bauverein Kriegerfamilien-Heim mbH
Dresden, Namens-Anteilschein 500 Mark
31.12.1916 (R 5) EF
Zwischen Schützenhof-, Stephan-, Platanen- und Böttgerstraße wurden nach dem 1. Weltkrieg 121 Wohnungen für Kriegerfamilien gebaut. In den 1930er Jahren umbenannt in Baugesellschaft Familien-Heim GmbH.
Gründung 1900 als “Solinger Kleinbahn AG” zur Übernahme
der Solinger elektrischen Kreisbahn von der Union ElektrizitätsGesellschaft mit den beiden 22 km langen meterspurigen
Strecken Solingen-Merscheid-Ohligs-Wald-Central-Solingen
und Central-Gräfrath-Vohwinkel. Ab 1903 auch Betrieb der
Straßenbahn der Stadt Solingen. 1905 dann noch Erwerb der
Elektrischen Straßenbahn Elberfeld-Cronenberg-Remscheid
(schon 1909 wieder an die Barmer Bergbahn AG verkauft). Für
den eigentlich bis 1943 laufenden Konzessionsvertrag nahmen
die konzessionsgebenden Gemeinden zum 31.12.1911 ein
Sonderkündigungsrecht mit Rückkauf der Bahn wahr. Die damit ihrer Aktivitäten entblößte AG brauchte eine neue Betätigung, und fand sie auch: 1914 Sitzverlegung nach Bayreuth
und Umfirmierung wie oben. 1983 Fusion mit dem Überlandwerk Oberfranken AG in Bamberg zur “Energieversorgung Oberfranken AG”, Sitz blieb Bayreuth. Stromerzeugung im Kraftwerk Arzberg und in 7 kleineren Laufwasserkraftwerken. Versorgungsgebiet: Oberfranken und Teile der nördlichen Oberpfalz. Großaktionär war das Bayernwerk (2000 mit der PreußenElektra zur E.ON Energie AG verschmolzen). 2001 in der
E.ON Bayern AG aufgegangen.
Baumwollspinnerei Mittweida
Mittweida, Actie 2.000 Mark 15.11.1886
(Auflage 500, R 8) VF
Ungewöhnlich: Mit Auszug aus den Statuten aufgedruckt auf der Vorderseite der Aktie. Originalunterschriften. Zuvor unbekannt gewesen!
Los 165
Schätzwert 600-750 €
Baumwollspinnerei Gronau
Schätzwert 10-50 €
Bayerische ElektricitätsLieferungs-Gesellschaft AG
Bayreuth, Aktie 100 RM Juni 1927
(Auflage 46000, R 2) EF
Schätzwert 500-625 €
Gründung 1884. Zuletzt besaß die Gesellschaft 5 Spinnereien
mit etwa 160.000 Spinn- und Zwirnspindeln, 3 Wasserkraftturbinen und Dampfanlagen sowie eine Mehrheitsbeteiligung
an der Baumwollweberei Mittweida. Im 2. Weltkrieg wurde die
Hälfte des Werkes demontiert, auf der freigewordenen Fläche
wurde eine Kriegsproduktion der Lorenzwerke AG Berlin (Funkgeräte) eingerichtet. In Leipzig börsennotiert. Nach 1945 als
VEB Baumwollspinnerei weitergeführt, angegliedert wurden
1951 Weißthaler Spinnerei als Werk 2 und 1964 die Baumwollspinnerei Riesa als Werk 3. Zur Wende waren etwa 1.000
Mitarbeiter beschäftigt. 1995 als Sächsische Baumwollspinnerei GmbH reprivatisiert, mit Werken in Mittweida, Venusberg
und Hohenfichte einer der letzten heute noch produzierenden
Textilbetriebe der Region.
Los 172
Los 169
Schätzwert 30-60 €
Bayer. Landeshauptstadt München
München, 7 % Schuldv. 5.000 RM
1.4.1928 (Auflage 480, R 7) EF
Kirchspiel Epe bei Gronau i. W., Aktie
1.000 Mark 15.4.1904 (Auflage 350, R 11)
VF
Kleine Vignette mit Wappen, dem Mönch mit Buch.
Originalunterschriften. Auch diese Emission zuvor
vollkommen unbekannt gewesen, das letzte der
nur zwei im Reichsbankschatz gefundenen Stücke.
Los 173
Schätzwert 75-125 €
Bayerische Elektrizitäts-Werke
München, Aktie 1.000 RM Nov. 1941
(Auflage 1349, R 6) UNC-EF
Nr. 166
Gründung 1898. Die Gesellschaft übernahm die der AG für Elektricitäts-Anlagen in Köln erteilten Konzessionen und die bereits errichteten Anlagen für die Versorgung mit elektrischer Energie in einem Teil des Bezirksverbandes Schwaben und Neuburg. 1899 wurde die Konzession zur Versorgung der Stadt
Neu-Ulm (Donau) erworben und ein Kraftwerk an der Iller errichtet. 1902 übernahm dei Gesellschaft das Vermögen der
Bayerischen Elektricitäts-Gesellschaft Helios. Die Städte Freising, Tauberbischofsheim, Ochsenfurt wurden versorgt. Außerdem Grundbesitz in Landshut, wo zeitweilig das Zentralbüro
war. Großaktionär 1943: Elektrische Licht- und Kraftanlagen
AG, Berlin. Börsennotiz Berlin und München.
Nr. 168
Los 174
Los 170
Schätzwert 25-100 €
Schätzwert 250-325 €
Bayerische Handelsbank
Bayerisch-Österreichische
Holzunion AG
München, Aktie 100 RM 1.12.1929
(Auflage 32500, R 8) EF+
München, Aktie 10.000 Mark 16.2.1923.
Gründeraktie (R 4) UNC-EF
Vorkriegsaktien dieser bedeutenden Bank waren
zuvor (wie also auch das folgende Los) vollkommen unbekannt gewesen!
Gegründet im Febr. 1923 als Holzunion AG. Bereits 1924 Löschungsbeschluss durch das Amtsgericht München.
Los 171
Schätzwert 400-500 €
Bayerische BrauereiSchuck-Jaenisch AG
Kaiserslautern, Aktie 1.000 RM März
1942 (Auflage 500, R 9) UNC-EF
Schönes blau-weißes Wappen der Bayerischen
Brauereigesellschaft Kaiserslautern in der oberen
1869 Gründung der Bayerischen Handelsbank als Kreditbank.
1871 Angliederung einer Bodencreditanstalt. 1921 Übertragung der Geschäftsbank auf die Bayerische Vereinsbank, seitdem reine Hypothekenbank. Börsennotiert bis 2002, als die
Bayerische Handelsbank mit den anderen Realkredit-Töchtern
der HypoVereinsbank fusioniert wurde. Letztlich Teil der heute
skandalumwitterten Hypo Real Estate geworden.
Mindestgebot: 80 %
vom unteren Schätzwert
Die Baumwollspinnerei Mittweida im Zschopautal
17
Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:23 Seite 18
Los 180
Schätzwert 10-25 €
Bayerische Wasserkraftwerke AG
München, 4 % Teilschuldv. 1.000 RM Nov.
1943 (Auflage 40000, R 3) EF
Gründung 1940, Aktionäre zu je 1/3 waren das Land Bayern,
die VIAG und das RWE. Zwischen 1941 und 1954 wurden 9
Laufwasserkraftwerke am Lech sowie das Speicherkraftwerk
Roßhaupten gebaut. Seit 1997 liegt die Betriebsführung auch
der BAWAG-Kraftwerke bei der E.ON Wasserkraft GmbH in
Landshut, dem in Deutschland führenden privaten Wasserkraft-Dienstleister.
Nr. 174
Nr. 171
Los 175
Schätzwert 300-375 €
Bayerische Handelsbank
Schätzwert 1000-1250 €
Bayerische Motoren Werke AG
München, Aktie 1.000 RM 1.6.1938
(Auflage 13950, R 8) VF
Los 176
Los 177
Schätzwert 150-200 €
Bayerische Metallwerke AG
Landshut, Aktie 1.000 RM Dez. 1928
(Auflage nur 75 Stück, R 8) EF
Los 179
Schätzwert 200-250 €
Bayerische Warenkreditbank AG
München, Sammelaktie 1.000 x 100 RM
Dez. 1943 (Auflage nur 9 Stück, R 9) EF+
München, Aktie 10.000 Mark 7.4.1923.
Gründeraktie (Auflage 10000, R 12) EF
Los 181
Mit BMW-Emblem im Trockensiegel. Die kpl. Auflage von 9 Stück lag im Reichsbankschatz.
Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz.
Beil & Voss Musik-Instrumenten-AG
Ursprung sind die “Gustav Otto Flugmaschinenwerke”, deren
Gründer ein Sohn des Erfinders des Viertaktmotors Nicolaus
August Otto war. Seit 1916 AG als „Bayerische Flugmotorenwerke AG“. Nach dem verlorenen Weltkrieg gab es keine Nachfrage nach Flugmotoren mehr, weshalb die BFM anderweitige
Betätigung suchten: 1922 Erwerb der Motorenbau-Sparte von
der Firma Knorr-Bremse und Umfirmierung in „Bayerische Motoren Werke AG“. 1925/1926 gehörte BMW zu den Gründern
der Deutschen Luft Hansa. 1928 erwarb BMW von der Gothaer
Waggonfabrik die Fahrzeugfabrik Eisenach (Dixi-Werke, gebaut
wurde der 3/15-PS-Dixi-Wagen nach einer Lizenz der Austin
Motor Co.) Der im 2. Weltkrieg erneut boomende Bau von Flugmotoren brachte die Auto- und Motorrad-Sparte ins Hintertreffen, mit andauernden Folgen nach dem Krieg: 1959 stand
BMW vor der Pleite, der Konkurrent Daimler-Benz legte ein Übernahmeangebot vor. Als “Weißer Ritter” stieg damals die Industriellenfamilie Quandt ein. In den folgenden Jahrzehnten
blühte BMW zu einem weltweit führenden Premium-Hersteller
auf.
Gegründet am 13.2.1923 u.a. durch die Warenkreditbank-AG
in Berlin, v. Schirach & Co. KG, Konsul Carl A. Luederitz u.v.m.
zwecks Beleihung und Bevorschussung von Waren. Trotz der illustren Beteiligten (AR-Vorsitzender Heinrich Königbauer war
Präsident des Bayerischen Landtags, AR-Mitglied Fr. Warschauer war einer der bekanntesten Berliner Privatbankiers,
Mitgründer und AR-Mitglied Friedrich v. Schirach war der Vater
des späteren “Reichsjugendführers” Baldur von Schirach) reüssierte die Bank nicht und ging bereits im Juli 1924 wieder in
Liquidation.
Schätzwert 30-75 €
Berlin, Aktie 100 RM 1.1.1926 (Auflage
500, R 5) UNC
Gegründet 1923 zwecks Handel mit Musikinstrumenten aller
Art. Geschäftsansässig Berlin C 25, Prenzlauerstrasse 52.
1930 Konkurseröffnung, 1931 erloschen.
Nur 11 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Gegründet 1923 in Landshut u.a. durch die Radiologie AG und
dem Physiker Dr. Robert Fürstenau zur Herstellung von Wolfram- und Molybdän-Fabrikaten. 1926 außerdem Errichtung
eines Werks für technische Gase (Wasser- und Sauerstoff).
1929 Sitzverlegung nach Dachau (Leitenweg 1). 1969 in eine
GmbH umgewandelt. 1990 Erwerb durch Marion Frfr. von Cetto, der auch der Mitbewerber “Gesellschaft für Wolfram Industrie mbH” in Traunstein gehört, womit die beiden vormaligen
Konkurrenten unter ein Dach kommen.
Los 178
Schätzwert 450-750 €
Bayerische Motoren Werke AG
München, Sammelaktie 1.000 x 1.000
RM Juni 1944 (Auflage nur 28 Stück,
R 7) EF
Mit BMW-Emblem im Trockensiegel. Die kpl. Auflage von 28 Stück lag im Reichsbankschatz.
Nr. 180
Los 182
Schätzwert 125-200 €
Bellevue Warenhandels-AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark Jan. 1922.
Gründeraktie (Auflage nur 50 Stück, R 8)
EF-VF
Äußerst interessante Gestaltung.
Gründung im Dez. 1921 zum Betrieb von Warengeschäften, vor
allem Import und Export. Ab 1935 Bürohaus Bellevue AG, Erwerb, Verwaltung und Verwertung von Grundstücken.
Los 183
Schätzwert 50-125 €
Benno Schilde Maschinenbau-AG
Hersfeld, Aktie 1.000 RM März 1927
(Auflage 1100, R 6) VF
Nr. 175
Nr. 179
Nr. 177
18
Die Gesellschaft ging aus der 1874 gegründeten Maschinenund Apparatebauanstalt von Benno Schilde hervor, die sich bis
zum Ableben des Begründers in dessen Privatbesitz befand
Gustav Otto mit einem Argus Flugzeugmotor
Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:23 Seite 19
und dann als Familien-GmbH weitergeführt wurde. Am
12.4.1922 erfolgte die Gründung der AG. Fabrikation von Ventilatoren, Schlackenaufbereitungsanlagen, Heizungs- und Lüftungsanlagen sowie Waschmaschinen, Lackieranlagen und Industrieöfen. Übernommen wurden 1922 die Maschinenfabrik
Imperial in Meissen, die Imperial-Förster-Werke in Magdeburg
sowie Gelände und Anlagen der Reichsflugzeugwerke Schwerin-Görries. 1969 verschmolzen mit der Friedrich Haas GmbH
und der Rheinische Dampfkesselfabrik Büttner & Cie. in Krefeld
zur Büttner-Schilde-Haas AG (BSH). Ab 1977: Babcock-BSH
AG, ab 1995 Turbo Lufttechnik. Anfang 2003 Übernahme
durch den Frankenthaler Maschinenbaukonzern AG Kühnle,
Kopp & Kausch. Firmierung als eigenständge Gesellschaft unter dem Namen TLT-Turbo GmbH, Zweibrücken.
Los 184
Los 186
Schätzwert 75-150 €
Bergbaugesellschaft Teutonia
Hannover, Aktie 1.000 Mark 9.4.1908
(Auflage 1000, nach Sanierung 1935 nur
noch ca. 500, R 5) EF
Zuvor völlig unbekannt gewesener Jahrgang.
Gründung 1898 mit Kali-Schürfrechten auf einer Fläche von
300.000 Morgen in verschiedenen Gemeinden der Provinz
Hannover. 16 Tiefbohrungen wurden niedergebracht. Die nahe
Schreyahn (bei Wustrow, Prov. Hannover) angesetzte Bohrung
traf ein 19 m mächtiges Hartsalzlager und darunter ein nahezu 500 m mächtiges Carnallitlager. Ab der 200-m-Teufe stand
der Schacht andauernd in Kalisalz. Füllörter wurden bei 360
und 460 m angesetzt. Über Tage wurde ein Chlorkaliumfabrik
mit einer Tagesleistung von 10.000 dz sowie eine Kainitmühle
betrieben. Die Abwässer wurden über eine 26 km lange Endlaugenleitung in die Elbe geleitet. 1912 ging auch die Sulfatund Bromfabrik in Betrieb. 1909 bzw. 1910 wurden Teile des
Kalifelderbesitzes in die Gewerkschaften Ilsenburg und Wartburg mit Sitz in Wustrow abgespalten, 1911 außerdem Gründung der Bergbaugesellschaft Lüchow GmbH, deren Felder im
Kreise Lüchow mit Ilsenburg, Wendland, Teutonia und Wartburg
markscheideten. Unter Tage wurden die Bergwerke miteinander verbunden. Das unrentable eigene Kaliwerk wurde 1926
stillgelegt und die Übertageanlagen auf Abbruch verkauft. Die
Kaliquote fiel an den später in der Kali-Chemie AG aufgegangenen Neustaßfurt-Friedrichshall-Konzern. Zuletzt war die heute zur belgischen Solvay-Gruppe gehörende Kali-Chemie AG,
Berlin/Hannover mit über 95 % Großaktionär, die Aktien notierten im Freiverkehr Hannover. 1951 in eine GmbH umgewandelt. Aufmerksamkeit erregten die Salzstöcke im Kreis LüchowDannenberg dann später durch die Auseinandersetzungen um
das geplante Atommüll-Endlager Gorleben.
Schätzwert 150-250 €
Benteler-Werke AG
Bielefeld, Aktie 10.000 Mark 19.1.1923.
Gründeraktie (Auflage 500, R 6) EFKleine Vignette mit Eisenbahn und “BEWAG”- Signet.
1876 Eröffnung eines Eisenwarenhandels In Bielefeld. 1922
Gründung der AG und Fertigungsbeginn von nahtlosen und geschweißten Rohren in Paderborn. Ab 1935 Aufbau eines Automobil-Zulieferer-Betriebes. 1952 Produktion eines eigenen
Kleinwagens: Champion. 1974 Eröffnung eines Elektrostahlwerkes in Lingen. 1980 Expansion in die USA. Heute mit den
Teilbereichen Automobiltechnik, Hersteller von Stahl und Rohren sowie einer Firmenholding an 150 Standorten in 34 Ländern mit 22.000 Mitarbeitern vertreten. Standorte sind heute
u.a. Paderborn, Bielefeld, Lingen, Dinslaken, Bottrop, Düsseldorf, Köln, Eisenach, Siegen, Saarlouis, Rothrist, Lichtenau,
Warburg.
Los 187
Schätzwert 150-200 €
Bergbaugesellschaft Teutonia AG in
Schreyahn bei Wustrow i. Hann.
Sehnde, Genußrechtsurkunde 100 RM
1.10.1926 (R 11) VF
Auch die Genussrechtsurkunde war zuvor völlig
unbekannt. Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz!
Los 185
1949 teilten sich die Wege von Betrieb und AG: Das Werk wurde enteignet und als VEB Bergmann-Borsig weitergeführt. Es
war das wahrscheinlich bestbewachte Fabrikgelände in ganz
Europa: Das Areal hatte die Form eines Dreiecks, von dem die
zwei langen Schenkel die Grenze zu Westberlin bildeten. Nach
der Wende wurde daraus die ABB Bergmann-Borsig GmbH und
dann die Alstom Power Service GmbH. Von ehemals 3.500 Beschäftigten sind heute nur noch 320 geblieben, ansonsten enstand auf dem früheren Bergmann-Areal der PankowPark, wo
sich inzwischen ca. 80 weitere Betriebe angesiedelt haben. Die
AG selbst nahm nach 1949 im Westen keinen eigenen Fabrikbetrieb mehr auf, sondern hielt nur noch diverse Beteiligungen,
deren wichtigste Schorch in Mönchengladbach, Heliowatt in
Berlin, die Deutsche Telephonwerke und Kabelindustrie AG in
Berlin (DeTeWe) und die Bergmann Kabelwerke AG in Berlin/Wipperfürth waren. Großaktionäre waren bis in die 1970er
Jahre mit jeweils über 25 % die Siemens AG, die Deutsche
Bank und die Bayerische Vereinsbank. Danach übernahm Siemens die Mehrheit und verkaufte die anschließend mit DeTeWe zusammengelegte Bergmann an die saarländische Gebr.
Röchling KG. 2005 Übernahme durch die kanadische Aastra
Technologies Ltd.
Schätzwert 300-375 €
Bergbahn AG Kitzbühel
Kitzbühel, Aktie 1.000 RM 31.8.1939
(Auflage 500, R 10) EF-VF
Los 189
Schätzwert 300-400 €
Bergmann-Elektricitäts-Werke AG
Berlin, 4,5 % Teilschuldv. 1.000 Mark
März 1920 (Auflage 20000, R 9) EF-VF
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Sigmund Bergmann (geb. 1851 im thüringischen Tennstedt)
wanderte mit 18 Jahren in die USA aus. In New York wurde ca.
1875 THOMAS ALVA EDISON wegen seines Geschicks und Arbeitseifers auf ihn aufmerksam. Mit Neuentwicklungen machte
Bergmann schnell viel Geld und konnte schon 1876 in New
York die erste eigene Werkstätte eröffnen, wo er für Edison die
ersten zum Verkauf bestimmten Phonographen herstellte. Bald
produzierte er auch Telephonübertragungseinrichtungen für
Western Union und richtete für Edison ein Testlabor für Glühlampen ein. 1879 wurden die ersten von Edison und Bergmann
gemeinsam entwickelten Glühlampen der Öffentlichkeit vorgestellt, die 1881 auf der Pariser Elektrizitätsausstellung eine “epochale Sensation” waren. Anlässlich dieser Ausstellung kam
Bergmann nach 16 Jahren auch erstmals wieder nach
Deutschland und erkannte die Bedeutung Berlins für die junge,
aber sich schon kräftig entwickelnde Elektroindustrie. Wenig
später stieg Thomas Alva Edison als Teilhaber in die S. Bergmann & Company ein. Man errichtete eine neue Fabrik Eckene
Avenue B und East 17th Street, die bald auf 1500 Beschäftigte anwuchs. 1889 beschloß Edison, alle Firmen in seinem Einflußbereich in der Edison GENERAL ELECTRIC Co. zusammenzufassen, also auch die Bergmann-Fabrik. Die General-Electric-Anteile, die Bergmann nun erhielt, verkaufte er, ging zurück
nach Deutschland und gründete 1891 an der Fennstraße in
Berlin-Moabit erneut ein Unternehmen, das seinem vorherigen
New Yorker Betrieb sehr ähnlich war. Aus diesem Betrieb entstand 1893 die “S. Bergmann & Co. AG Fabrik für Isolir-Leitungsrohre u. Special-Installations-Artikel für elektr. Anlagen”
bzw. 1897 die “Bergmann Elektromotoren- und Dynamo-Werke AG”. Bergmann, der bis dahin noch zwischen New York und
Berlin hin- und hergependelt war, verlegte 1899 seinen Wohnsitz endgültig nach Berlin und begann im Berliner Wedding mit
dem Bau neuer Fabrikanlagen an der Seestraße. Die beiden
Fabriken der zwei selbständigen AG’s waren nur durch die Oudenarderstraße getrennt und grenzten ansonsten direkt aneinander an. 1900 fusionierten beide Ges. zur “Bergmann-Elektricitäts-Werke AG”. Das Berliner Werk hatte vier Fabrikationsabteilungen und produzierte a) Isolierrohre und Installationsartikel, b) Dynamos, Elektromotoren, elektrische Lokomotiven und
Accumulatorenwagen, Spezialmotoren für Vollbahnen, Straßenbahnen, Hoch- und Untergrundbahnen, c) Kohlenfadenund Metallfadenlampen (Produktionsbeginn 1904, 1928 gegen
Gewährung von Anteilen in die OSRAM GmbH KG eingebracht),
d) Zähler und Messinstrumente. Ein weiteres Werk in Rosenthal
bei Berlin produzierte e) Messing- und Kupferfabrikate, f)
Starkstrom- und Telephonkabel, g) Benzin-Luxus- und Lastfahrzeuge (benzingetriebene Autos wurden von 1907 bis 1922
gebaut, danach nur noch elektrische Lastfahrzeuge), h) stationäre und Schiffs-Dampfturbinen, i) Grossmaschinenbau, u.a.
Dampfturbinen-Generatoren. Beschäftigt waren zeitweise mehr
als 10.000 Beamte und Arbeiter. Börsennotiert in Berlin, Dresden, Frankfurt a.M. und München. 1912 finanzielle Reorganisation mit Hilfe der Deutschen Bank, dabei bekamen über eine
Kapitalerhöhung die Siemens-Schuckertwerke mit einem 16
%igen Anteil bei ihrem Konkurrenten den Fuß in die Tür. Sigmund Bergmann behielt nur noch die technische Leitung, kaufmännisch wurde die Ges. seitdem von Siemens-Schuckert geführt. 1918 erwarb Bergmann das Schloss Hohenfels in Coburg als Ruhesitz; 1927 starb er. In der Weltwirtschaftskrise
wurde Bergmann erneut ein Sanierungsfall. Die SiemensSchuckertwerke und die A.E.G., die jetzt bereits über 80 % der
Bergmann-Aktien besaßen, nutzten dies, um zum Kurs von lediglich 24 % fast alle Aktien der verbliebenen freien Aktionäre
zu übernehmen. Lediglich 0,6 % blieben danach im Streubesitz. 1936 Straffung des Fertigungsprogramms und Konzentration der Produktion im Werk Berlin-Wilhelmsruh (Rosenthal).
Los 190
Schätzwert 200-400 €
Bergwerks-AG Juno
Düsseldorf, Actie 1.000 Mark 9.12.1896.
Gründeraktie (Auflage 3500, davon nur
826 nicht in VZ-Aktien gewandelt, R 8)
EF-VF
Faksimileunterschriften vom Bankier Max Trinkaus
und Fritz Daber vom Bankhaus C.G. Trinkaus. Sehr
dekorativ, mit Hammer und Schlegel. Nur 15 Stück
lagen im Reichsbankschatz.
Übernahme und Weiterbetrieb der von der Gewerkschaft Juno
betriebenen Blei- und Zinkerzgrube bei Ramsbeck in der Gemeinde Gewelinkhausen, Kreis Meschede. Dieses Bergwerk
hat eine ganz schillernde Vorgeschichte: 1853 verkaufte es der
Rheinisch-Westfälische Bergwerksverein für 1 Mio. Thaler (das
Doppelte des wirklichen Wertes) an den Glücksritter und Bankrotteur Marquis Henri Etienne Bernard de Sassenay, der gerade die Kontrolle über die Metallurgische Gesellschaft in Aachen
gewonnen hatte und das Unternehmen nun in „Aktiengesellschaft für Bergbau, Blei- und Zinkfabrikation zu Stolberg und in
Westfalen“ umbenannte (bis in unsere Tage als “Stolberger
Zink” bekannt gewesen). Man plante in der stillen Ramsbecker
Landschaft nicht weniger als das größte Industriezentrum Europas, ferner sollten bei Dortmund Steinkohlegerechtsame erworben und eine große Zinkhütte errichtet werden. Für das
vielversprechende Unternehmen bewilligten Verwaltungsrat
und Banken widerspruchslos jeden gewünschten Betrag. Im
August 1854 übernahm es de Sasseney, Mitgliedern des Verwaltungsrates den Ramsbecker Betrieb zu zeigen. Es wurde ein
vielbesprochenes gesellschaftliches Ereignis, die Gäste erschienen mit Damen und zahlreicher Dienerschaft und wurden
prächtig bewirtet. Den Höhepunkt des Festes bildete die Veranstaltung „der Silberblick“. De Sasseney behauptete einen
hohen Silberanteil in den in Ramsbeck gewonnenen Bleierzen
und ließ zum Beweis einen Schmelzprozeß vorführen, bei dem
geläutertes Silber in Erscheinung trat. Es wurde das Tagesgespräch in den Pariser Salons und der Aktienkurs entwickelte
sich kometenhaft. Nur de Sasseney und die Werkmeister wußten, daß „der Silberblick“ nicht dem gewonnenen Erz zu verdanken war, sondern daß dem Bleiguß heimlich eingeschmolzene Silbermünzen beigefügt worden waren. Vier Wochen später, am 29.3.1855, mußte das Unternehmen seine Zahlungsunfähigkeit erklären und wurde dann vom späteren preußischen Handelsminister von der Heydt saniert. Die Gründer haben als alleinige Gewerken der in Kuxe eingeteilten Gewerkschaft die ihnen zustehenden 1000 Kuxe in die AG eingeworfen und dafür Aktien erhalten.
Stadtwappen von Kitzbühel im Unterdruck. Zuvor
vollkommen unbekannt gewesen, nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Gegründet 1928 mit der Stadt Kitzbühel (Tirol) als Großaktionär
zum Bau und Betrieb einer 2,4 km langen Personen- und Güter-Seilschwebebahn auf den durch das gleichnamige Skirennen bis heute weltbekannten Hahnenkamm. 1935 Inbetriebnahme eines Schlittenaufzuges auf der Skiübungswiese von
Kitzbühel. 1948 wurde am Hahnenkamm der erste “Skizirkus”
der Welt eröffnet. Weiter eröffnet wurden 1952 der Schräglift
Hochegg, 1953 der Sessellift vom Ehrenbachgraben auf den
Steinbergkogel, 1955 die 4 km lange Seilschwebebahn von
Kitzbühel über die Pletzeralm auf den Gipfel des Kitzbüheler
Horns, 1957 der Trattalmlift und 1959 die Seilschwebebahn
Pletzeralm-Alpenhaus. 1964 wurden erstmals über 1 Mio. Personen jährlich befördert.
Los 188
Schätzwert 50-175 €
Bergbrauerei Riesa AG
Riesa, Aktie 1.000 Mark Juli 1921
(Auflage 350, R 5) EF
Gegründet 1872, 1892 von den Brüdern Arno und Otto Friede
gekauft und als Lagerbierbrauerei ausgebaut, AG seit 1904.
1936 Übernahme des Kundenbestandes der Riebeck-Stadtbrauerei AG. Großaktionär (1943): Riebeck-Brauerei AG Leipzig
(73,9%). In den 50er Jahren gehörte die Brauerei zur Vereinigung Volkseigener Betriebe Brau- und Malzindustrie Dresden
(VVB). 1979 wurde die Brauerei geschlossen.
Bergmann-Elektricitäts-Werke AG
Ansicht einer der OSRAM-Höfe in Berlin-Wedding
19
Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:23 Seite 20
Los 199
Nr. 198
Schätzwert 400-500 €
Berlin-Burger Eisenwerk AG
Schätzwert 10-50 €
Bergwerks-Gesellschaft Dahlbusch
Rotthausen, Aktie 1.200 Mark Juli 1920
(Auflage 20000, R 2) EFDekorative Umrandung, rückseitig auch in französisch.
Ursprung ist die 1847 gegründete „Englisch-Belgische Gesellschaft der Rheinischen Bergwerke“. 1848 weigerten sich, wegen der Revolution in Deutschland, die ausländischen Investoren, weitere Einzahlungen zu leisten: der Mutungsschacht König Leopold musste aus Geldmangel eingestellt werden. Das
Festhalten belgischer Aktionäre (allen voran Joseph Chaudron,
bis zu seinem Tod 1905 AR-Vorsitzender von Dahlbusch) an
dem Unternehmen führte 1849 zur Neugründung als „S.A. der
Belgisch-Rheinischen Kohlenbergwerke an der Ruhr“. Statt des
bis dahin üblichen Abteufens von Hand wurde erstmals das
Kind-Chaudron-Schachtbohrverfahren angewandt, 1857 wurde das oberste Gaskohlenflöz erreicht. Die Mittelbeschaffung
zur Errichtung einer dringend nötigen Doppelschachtanlage
scheiterte am Einspruch der Anleihegläubiger, die in manchen
Jahren nicht einmal Zinsen bekommen hatten. Man entledigte
sich der Gläubiger durch Verkauf aller Aktiva an die 1873 neugegründete Bergwerks-Gesellschaft Dahlbusch. Der Kreis der
Kapitaleigner blieb dabei unverändert, die Schulden war man
los. 1925 gründete Dahlbusch die „Deutsche Libbey-OwensGesellschaft für maschinelle Glasherstellung AG“ (Delog), die
heutige Flachglas AG. Diese Beteiligung sicherte der börsennotierten Dahlbusch weit über die Zeit der Steinkohle hinaus die
Existenz, zuletzt als deutsche Zwischenholding des englischen
Pilkington-Glaskonzerns. Der starke belgische Einfluss zeigt
sich auch darin, dass alle Aktien, sogar noch die 1951 ausgegebenen DM-Papiere, als Doppelblätter mit deutschem und
französischem Text gedruckt wurden. Eine der bekanntesten
Gesellschaften des Reviers und die einzige, die heute noch börsennotiert ist. Übrigens: Hermann J. Abs gehörte ihrem Aufsichtsrat über 50 Jahre lang an.
Los 194
Schätzwert 30-50 €
Berlin (City of Berlin)
Berlin, 6,5 % Gold Bond 1.000 $
1.4.1925 (R 2) VF+
Durch Speyer & Co. in New York plazierte Anleihe
von 15 Mio. $. Orange/schwarzer Stahlstich.
Los 195
Schätzwert 75-150 €
Berlin (City of Berlin)
Berlin, 6 % Bond 100 £ 2.7.1927 (Auflage
17500, R 6) VF
Teil einer von J. Henry Schroder & Co. in London
untergebrachten Anleihe von 3,5 Mio. £. Sehr
großformatig und dekorativ, mit Foto-Vignette “Rotes Rathaus” (seit der Wiedervereinigung wieder
Sitz des Berliner Regierenden Bürgermeisters).
Jugendstilelemente im Unterdruck. Einzelstück
aus dem Reichsbankschatz, vorher nicht bekannt
gewesen.
Gründung 1913 als Herdkessel-Industrie AG, 1916 umbenannt
wie oben anläßlich der Übernahme des Burger Eisenwerks von
F. Angrick. Neben Erzeugnissen der Eisen-, Stahl- und Metallindustrie wurden von 1923-1927 unter der Marke Be-Be auch
Motorräder hergestellt. Unterstützt durch nicht weniger als 8
Kapitalerhöhungen in nur 7 Jahren fuhr die in Berlin börsennotierte AG (Mehrheitsaktionär: J. Roth AG Eisengiesserei und Maschinen-Fabriken, Berlin-Tempelhof) einen beispiellosen Expansionskurs und entwickelte sich zu einer umfassenden Holding
der Eisen-, Stahl und Metallindustrie. Werke: a) Eisen-, Stahlund Walzwerk sowie Maschinenfabrik in Burg bei Magdeburg,
b) Metallwaren- und Blechemballagenfabrik in Heidenau bei
Dresden (früher L. Georg Bierling & Co. AG), c) Maschinen- und
Werkzeugfabrik in Rostock, d) Metallwaren-, Armaturen- und
Badeöfenfabrik in Leipzig-Eutritzsch (früher vereinigte Jaeger,
Rothe & Siemens-Werke AG, e) Ronomit GmbH Isolierrohrfabrik
in Dresden-Leuben, f) Spezialmaschinenfabrik S. Aston AG in
Burg bei Magdeburg. Ferner beteiligt bei der Bayerische Eisenhandels-Ges. Ehmer & Co. KG in München, Eisengroßhandlung
Hermann Kramer & Co. KG in Danzig-Langfuhr, Eisengroßhandlung Gebr. Noether KG in Bruchsal i. Baden, Eisenhandel-AG in
Duisburg, R. Dolberg Maschinen- und Feldbahnfabrik AG in Berlin, Autosafe AG in Berlin, Steyr-Automobile Deutsche VerkaufsAG in Berlin, Automat-Industrie GmbH in Wien, Dajac DeutschAmerikanische Automobil-Industrie AG in Berlin, Braunkohlenbergwerk “Luise” AG in Altenweddingen b. Magdeburg, Stahlund Eisen-AG in Königsberg i. Pr., “Momentag” Moment-BüroBedarfs-AG in Berlin, Gebr. Voss GmbH Heizungsanlagen in
Stendal. Das hastig zusammengezimmerte Firmenimperium
war stark fremdfinanziert und zerbrach Anfang 1925, als die
Gläubiger nervös wurden. In Folge der schlechten Konjunktur
fand der Konkursverwalter für keines der Werke einen Käufer;
lediglich die Radiatoren-Gießerei in Burg wurde zur Beschäftigungssicherung von einer stadteigenen GmbH übernommen.
Die Werke Burg und Leipzig waren 1929 aus der Konkursmasse entlassen, die Werke Rostock und Heidenau zwangsversteigert. Das Konkursverfahren dauerte länger als die kurze, aber
intensive Scheinblüte dieses Industriekonglomerats: Erst 1936
war es nach über 10 Jahren Dauer beendet.
Los 200
Schätzwert 40-75 €
Berlin-Burger Eisenwerk AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark 8.11.1921
(Auflage 30000, R 6) EF
Identische Gestaltung wie voriges Los.
Los 196
Schätzwert 150-250 €
Berlin (City of Berlin)
Los 192
Los 201
Schätzwert 25-100 €
Spandau, Aktie 1.000 Mark 20.4.1906
(Auflage 2100, R 10) VF
Wappen von Berlin und Spandau in der Umrandung. Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Randschäden fachgerecht restauriert.
Gegründet 1905 zwecks Erwerb, Verwaltung und Verwertung
von Grundstücken, insbesondere in Spandau. Ab 1914 in Liquidation. Die Ges. verkaufte ihren restlichen Gründstücksbesitz an die Stadt Berlin.
Los 203
Berlin, Aktie 200 RM Okt. 1938 (Auflage
1000, R 7) EF
Gründung 1928 zum Bau und Betrieb von Kaufhäusern im Stile des berühmten Pariser Kaufhauses Galeries Lafayette. Gründer waren zu 80 % deutsche Investoren, vor allem jüdische
Bankiers, und zu 20 % Geschäftsfreunde aus Holland und
Frankreich. Über die Märkische Bau- und Handels-AG besaß
man die Grundstücke Tauentzien-/Ecke Nürnberger Straße.
Nachdem sich die Baupläne für das Kaufhaus zerschlugen,
wurde im Okt. 1930 mit der Errichtung eines Bürohauses zwischen Tauentzienpalast und Feminahaus begonnen, zugleich
wurde über die Mehrheitsbeteiligung “Bellevue Immobilien AG”
ein Bürohaus am Potsdamer Platz (das “Columbushaus”) errichtet. Der angepachtete Tauentzienpalast wurde 1938 an die
F. W. Woolworth & Co. GmbH verkauft. Umbenannt 1931 in Berlin-Westen Grundstücks-AG, 1942 in Berliner AG für Industriebeteiligungen. Unter diesem Namen bis heute als Exot in Berlin börsennotiert, Großaktionär war lange das Kölner Bankhaus
Delbrück & Co. bzw. seit dessen Verkauf an die ABN-AMROBank im Jahr 2003 die Bankiersfamilie von der Heydt, die den
Börsenmantel 2007 an einen Privatinvestor verkaufte (der hier
seine aus dem Babcock-Insolvenz erworbene Mehrheitsbeteiligung an der Aachener Maschinenfabrik Schumag AG einbrachte). 60 Jahre nach den ersten Plänen war dann nach der
Wende das neu errichtete “Lafayette” eines der Renommierprojekte an der Friedrichstraße in Berlin, aber damit hatte diese AG gar nichts mehr zu tun.
Berlin-Neuroder Kunstanstalten AG
Los 204
Berlin, 6 % Bond 1.000 £ 2.7.1927
(Auflage 750, R 7) EF-VF
Berlin, VZ-Aktie 1.000 Mark 21.4.1906
(Auflage 1756, R 3) VF
Teil einer von J. Henry Schroder & Co. in London
untergebrachten Anleihe von 3,5 Mio. £. Identische Gestaltung wie voriges Los.
Großformatiges Papier, recht dekorativ gestaltet.
Umgestellt auf Actie 100 RM.
Gründung 1888 im schlesischen Neurode als „Neuroder
Kunstanstalten AG vorm. Treutler, Conrad & Taube“. 1900 Übernahme der Berliner Kunstdruck- und Verlagsanstalt. Betriebe in Berlin, Brandenburg (Havel), Braunau (Böhmen) und Neurode in Schlesien. Herstellung von Reliefs, Emulsion für Fotopapiere und von Offseterzeugnissen. 1947/48 Sitzverlegung
nach München, die Werke in Schlesien und der ehemaligen
Ostzone wurden enteignet. Börsennotiz Berlin.
Hervorgegangen aus der Gewerkschaft Fallersleben zu Thal.
Förderung von Steinsalz in einer von zwei Schachtanlagen im
Steinsalzwerk Mariaglück, 12 km nördlich von Celle, in den
1990er Jahren das kleinste der Steinsalzwerke der Kali und
Salz AG.
Los 197
Berlin, Aktie 20 RM Dez. 1925 (R 6) EF-VF
Gründung 1912 als Genossenschaftsbank Berliner Hausbesitzer eGmbH, 1923 Umwandlung in eine AG. Die Bank stand
dem Bund der Berliner Haus- und Grundbesitzer e.V. nahe. Sie
besaß die repräsentative Hauptstelle Berlin C 2, Kaiser-Wilhelm-Str. 56 sowie weitere 14 Zweigstellen im Stadtgebiet. Im
Bankenkrach in Folge der Weltwirtschaftskrise stellte sie am
19.11.1931 ihre Zahlungen ein und ging in Liquidationsver-
Schätzwert 75-125 €
Berlin-Blankenburger
Rahmenfabrik und Sägewerk AG
Berlin-Blankenburg, Aktie 10.000 Mark
Aug. 1923. Gründeraktie (Auflage 3000,
R 6) EF
Gründung 1923 zur Herstellung und zum Vertrieb von Holzwaren, insbesondere von Rahmen. Bereits 1927 erloschen.
Los 193
Schätzwert 75-125 €
Berlin (City of Berlin)
Los 198
Berlin, 6,5 % Gold Bond 500 $ 1.4.1925
(R 4) VF+
Berlin-Borsigwalder
Metallwerke Löwenberg AG
Durch Speyer & Co. in New York plazierte Anleihe
von 15 Mio. $. Grün/schwarzer Stahlstich, tolle
Vignette mit zwei Mädchen und Berliner Bär. Identische Gestaltung wie folgendes Stück.
Berlin, Aktie 5.000 Mark 3.9.1923
(Auflage 8000, R 5) EF
20
Schätzwert 30-75 €
Gründung 1916. Herstellung und Verkauf von Kupfer- und
Messingfabrikaten, u.a. für Schiff- und Lokomotivbau. 1925
Vergleich, Liquidation bis Anfang der 30er Jahre.
Schätzwert 75-125 €
Berliner Bank
für Handel und Grundbesitz AG
Schätzwert 50-125 €
Original signiert.
Schätzwert 75-125 €
Berlin-Westen Grundstücks-AG
Bergwerksgesellschaft Habighorst
Habighorst, Kreis Celle, NamensAnteilschein 30.1.1918 (Auflage 1000,
R 3) EF
Nr. 201
Schätzwert 1000-1250 €
Berlin-Spandauer Terrain-AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark 11.1.1918
(Auflage 1300, R 12) VF+
Los 191
Los 202
Nr. 202
Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:23 Seite 21
gleich mit einer von der Reichsregierung garantierten Mindestquote von 30 %.
Zwecke des Namensschutzes, nachdem der “alte” 1877 als
zweitälteste deutsche Maklerbank gegründete Berliner MaklerVerein 1923 in eine normale Geschäftsbank umgewandelt und
in Berliner Bankverein AG umbenannt worden war. Im Juli 1931
äußerte die Interessengemeinschaft der Berliner Privatbankfirmen den Wunsch, eine Lombardstelle zu schaffen, bei der ihre
Mitglieder gegen Hinterlegung von Wertpapieren Lombardkredit
erhalten konnten. Damit sollte der Abzug von Kundengeldern auf
dem Höhepunkt der damaligen Bankenkrise kompensiert werden können. Am 31.7.1931 beschloß eine außerordentliche
Hauptversammlung zu diesem Zweck die Erhöhung des Grundkapitals von 6.000 RM auf 1 Mio. RM, gleichzeitig umbenannt
wie oben. Mit der technischen Durchführung der Geschäfte der
Berliner Lombardkasse AG wurde zunächst die Bank des Berliner Kassen-Vereins, später die Liquidationskasse AG betraut. Ab
1.5.1938 erfolgte die Geschäftsbesorgung wieder durch Angestellte der Bank des Berliner Kassen-Vereins (ab 1943: Deutsche Reichsbank Wertpapiersammelbank) in der Oberwallstraße. Damit im Ostsektor Berlins verblieben, wo nach Angaben der
Banken-Kommission sämtliche Geschäftsunterlagen abhanden
kamen. 1951 wurde in Wilmersdorf in der Privatwohnung des
Vorstands Rudolf Kastner eine Verwaltungsstelle eingerichtet.
1959 entsprach die Bankenaufsicht dem Antrag auf Neuzulassung. 1961 Verlegung des Verwaltungssitzes nach
Frankfurt/Main und Umfirmierung in “Lombardkasse AG”. Seitdem stellt den Aufsichtsratsvorsitzenden die Deutsche Bank, die
bis heute wie eh und je mit 17,32 % größter Aktionär ist. Gründung von Niederlassungen in Düsseldorf (1970), Berlin und Hannover (1985) sowie München und Stuttgart (1988). 1990 fusionsweise Übernahme der Liquidations-Casse in Hamburg AG.
Los 207
Los 205
Schätzwert 50-125 €
Berliner Dampfmühlen-AG
Berlin, Aktie 20 RM Jan. 1930 (Auflage
500, R 5) UNC-EF
Schöner Titel mit Berliner Bär.
Gründung 1888 zum Erwerb, Errichtung und Betrieb von Getreidemühlen. 1921 Aufstellung der aus dem Cöpenicker Betrieb ausgebauten Müllereimaschinen in der Berliner Mühle.
Besitz: Dampfmühle Berlin SO 16, Michaelkirchstr. 22/23 (Getreide-Wäscherei und Trockenanlage, Getreide-Silos) und Getreidespeicher Berlin-Cöpenick (Mechanische Förderanlagen).
Lediglich für ein Jahr (1926-27) Zusammenschluß mit der Berliner Victoriamühle, der Humboldtmühle und der Weizenmühle
Karl Salomon AG in Berlin zu einer “Betriebsgesellschaft Berliner Mühlen mbH & Co., Berlin”. Börsen-Notiz: Berlin und Köln.
Los 206
Schätzwert 600-750 €
Schätzwert 500-625 €
Berliner Lombardkasse AG
Berlin, Aktie (Zwischenschein) 148 x
1.000 RM 4.3.1939 (R 12), ausgestellt
auf die Commerz- und Privat-Bank AG,
Berlin. Entsprach 14,8 % des gesamten
Kapitals, ausgegeben unter
Zusammenfassung von sechs kleineren
ursprünglich von 1931 datierenden
Zwischenscheinen F
Hektographierte Ausfertigung (identisch wie voriges Stück) auf hellblauem Karton, Originalunterschriften. Rückseitig Dividendenstempel bis 1942.
In der Form ein Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Fehlstelle links durch Rostbruch.
Los 208
Schätzwert 1400-1750 €
Berliner Lombardkasse AG
Berliner Makler-Verein
Berlin, Aktie (Zwischenschein) 230 x
1.000 RM 27.2.1939 (R 12), ausgestellt
auf die Deutsche Bank, Berlin. Entsprach
23 % des gesamten Kapitals,
ausgegeben unter Zusammenfassung von
17 kleineren ursprünglich von 1931
datierenden Zwischenscheinen VF
Berlin, Aktie 1.000 Mark 20.1.1877.
Gründeraktie (Auflage 1500, R 11) VF
Hektographierte Ausfertigung auf hellblauem Karton, Originalunterschriften. Rückseitig Dividendenstempel bis 1942. In der Form ein Einzelstück aus
dem Reichsbankschatz.
Gründung 1923 als Berliner Makler-Verein AG durch Mitglieder
der Vereinigung von Berliner Banken und Bankiers (Stempelvereinigung) und der Interessengemeinschaft der Berliner Privatbankfirmen. Die Gründung erfolgte zunächst lediglich zum
Originalsignaturen für den Aufsichtsrat und den Vorstand. Original signiert von Meyer Cohn, einem der
grössten Financiers der Gründerzeit. Die Liste seiner
Beteiligungen ist lang: Berliner Molkerei, Gumbinnen Brauerei, Tiergarten-Bauverein, Reichsbank
(Mitglied im Zentralausschuß der Anteilseigner).
Meyer Cohn war in der ersten Hälfte des 19. Jh. aus
einfachen Verhältnissen in Posen nach Berlin gekommen und hatte hier mit Unterstützung märkischer Adliger eine Privatbank gegründet. Er erwarb
den bei Bankiers, Fabrikanten und Kaufleuten sehr
begehrten Titel eines “Commerzienraths” und hinterließ ein beträchtliches Vermögen. Seine zwei
Nr. 208
Söhne Heinrich und Alexander (bedeutender Autographensammler, seine herausragende Sammlung
wurde von Stargardt versteigert) übernahmen die
Leitung der Bank und führten sie bis zu ihrem Tod
1905 bzw. 1904. Der Sitz der Meyer Cohn’schen
Bank befand sich viele Jahre Unter den Linden 11.
Die Bank wurde 1906 (nach anderen Quellen 1908)
von der Diskonto-Gesellschaft erworben, die später
in die Deutsche Bank eingegliedert wurde. Wichtiger, zuvor völlig unbekannt gewesener Bank- und
Börsenwert. Von den nur zwei im Reichsbankschatz
gefundenen Stücken ist dies das letzte.
Gegründet 1877 als zweitälteste deutsche Maklerbank zwecks
Betrieb und Vermittlung von Börsengeschäften. 1891 außerdem
namhafte Beteiligung an dem Prämien-Vermittlungsgeschäft von
Alex. Löwenherz Nachf. in Berlin. Ferner bis 1917 beim Bankhaus
Veit, Selberg & Co. in Berlin beteiligt. 1904 außerdem Übernahme
des Geschäftsbetriebs des in Liquidation getretenen Börsen-Handels-Vereins, wobei auch der größte Teil der zuvor dort organisierten Händler übertrat. Dabei wurde auch der renommierte
“Hertelsche Kursbericht” übernommen, den der Börsen-HandelsVerein schon bei seiner Gründung 1872 erworben hatte. Verluste
bei Börsenengagements, bei Händlerkrediten und bei den Beteiligungen zehrten zu Beginn des 1. Weltkrieges Reserven und Kapital auf. Im Verlauf des Krieges, als sich die Situation nicht besserte, kam es dann zu einer stillen Liquidation. Im März 1923 erfolgte, nachdem 90 % des Aktienkapitals in andere Hände übergegangen waren, die Umwandlung von einer Maklerbank in eine
normale Geschäftsbank. In dem Zusammenhang 1923 Umfirmierung in “Berliner Bankverein AG”. (Gleichzeitig gründeten 1923
die früheren Aktionäre zunächst nur aus Gründen des Namensschutzes eine neue AG namens Berliner Makler-Verein). Der nunmehrige Berliner Bankverein übernahm 1926 im Wege der Fusion
noch die Dünger-Kreditbank AG. Bald darauf zwangen ihn aber
immense Kreditverluste in die 1928 dann beschlossene Liquidation. 1929 auch Einstellung der Börsennotiz in Berlin.
Los 209
Schätzwert 400-500 €
Berliner Revisions-AG
Berlin, Aktie (Interimsschein) 125 x 100 RM
30.9.1937 (R 12), ausgestellt auf Eduard
Schlüter, Berlin-Frohnau, Vorstandsmitglied
der Ges. Das Stück verbrieft 25 % der
1937er Kapitalerhöhung VF
Maschinenschriftliche Ausfertigung mit Originalunterschriften von AR-Vorsitzendem und Vorstand.
Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Fleckig.
Nr. 199
Nr. 206
Gründung 1927. Übernahme und Ausführung von Bücher- und
Steuerrevisionen, die Erledigung aller Steuerangelegenheiten,
Überprüfung und Beglaubigung von Bilanzen und Gesellschafts-
21
Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:23 Seite 22
gründungen, auch treuhänderische Funktionen. 1950 Berliner
Wertpapierbereinigung, 1968 umfirmiert in Berliner RevisionsAG Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft.
Los 212
Schätzwert 40-75 €
Berliner Städtische
Elektrizitätswerke AG (BEWAG)
Berlin, 7 % Obl. 2.000 Fr. 13.11.1925
(Auflage 4000, R 4) VF
Genau wie voriges Los.
Los 220
Los 216
Schätzwert 100-200 €
Berliner Viehcommissionsund Wechsel-Bank
Berlin, Namens-Actie 1.000 Mark
1.7.1895 (Auflage 500, R 5) EF-VF
Los 210
Schätzwert 300-375 €
Berliner Schlossbrauerei AG
Berlin-Schöneberg, Global-Aktie 100 x
1.000 RM 28.5.1934 (Auflage nur 4
Stück, R 10) EF-
Los 213
Maschinenschriftlich ausgeführt. Originalunterschriften Erich Niemann für den Aufsichtsrat und
Richard Müller für den Vorstand. Die gesamte Auflage von nur 4 Stück lag im Reichsbankschatz.
Berlin, 6,5 % Debenture 1.000 $
1.12.1926 (R 2) EF-VF
Gründung 1871. Produktion: Helles Bier nach Pilsener Art, dunkles Bier nach Münchner Art, obergäriges Karamelbier, Exportbier. 1921 durch Fusion auf die Lindener Aktien-Brauerei in
Hannover-Linden übergegangen. Seit 1926 als Schloßbrauerei
AG wieder eine eigenständige AG. 1934 umfirmiert in “Berliner
Schloßbrauerei AG”. Zu dem umfangreichen Gaststätten- und
Hotelbesitz zählten u.a. das Restaurant „Zum Prälaten“ in 9
Stadtbahnbogen am Alexanderplatz, das „Prälaten am Zoo“, das
„Cafe Corso“, das Golf-Hotel Berlin-Charlottenburg (Hardenbergstraße 27a/28 und Kantstraße 2 und 2a), das „Prälaten in
Schöneberg“ sowie die Goldener Schlüssel Restaurant-Betriebsges. mbH, die Gaststätten-Gesellschaft Zentrum mbH und die
Friedrichstadt Gaststätten GmbH mit dem Spezialausschank
“Bärenschänke” in der Friedrichstr. 124 sowie die Kronprinzengarten Bornstedt bei Potsdam GmbH. 1960 Übernahme durch
die Berliner Kindl Brauerei AG und Weiterführung als BärenbierBrauerei mit 300.000 hl Absatz. 1975 Schließung der Braustätte, Weiterführung der Marke Bärenpils durch die Kindl-Brauerei.
Schätzwert 30-50 €
Berliner Städtische
Elektrizitätswerke AG (BEWAG)
Blau/schwarzer Stahlstich mit allegorischer Vignette.
Schätzwert 100-125 €
Bezirksverband für den
Regierungsbezirk Kassel
Kassel, 7 % Goldschuldv. 500 RM
1.4.1931 (R 9) EF
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Initiatoren waren führende Leute des Berliner Fleischergewerbes. Neben dem insbesondere für diese Berufsgruppe betriebenen Bankgeschäft (in der Königstraße und auf dem Städt.
Vieh- und Schlachthof) besaß die Bank eine Viehagentur-Abteilung, die 1922 als „Berliner Viehverkehrs-Bank AG“ verselbständigt wurde. 1919/1922 Umfirmierung in „Handelsbank AG in
Berlin“. Großaktionär war zuletzt die Bayerische Hypothekenund Wechselbank. 1932 in der großen Bankenkrise Zahlungseinstellung, Zwangsvergleich und Auflösung der Gesellschaft.
Los 217
Schätzwert 50-125 €
Berliner Viehcommissionsund Wechsel-Bank
Berlin, Namens-Actie 1.000 Mark
15.5.1906 (Blankette, R 11) EF
Nur zwei dieser Blanketten wurden im Reichsbankschatz gefunden.
Identische Gestaltung wie voriges Los.
Los 221
Schätzwert 75-125 €
Bezirksverband Oberschwäbische
Elektrizitätswerke
Los 218
Schätzwert 30-75 €
Bernh. Dietel AG
Reichenbach i. V., Aktie 5.000 Mark
17.5.1923 (Auflage 2000, nach
Umstellung noch 200, R 5) EF
Los 214
Schätzwert 20-40 €
Berliner Städtische
Elektrizitätswerke AG (BEWAG)
Berlin, 6 % Debenture 1.000 $ 1.4.1930
(R 2) EF-VF
Grün/schwarzer Stahlstich mit allegorischer Vignette.
Los 211
Schätzwert 30-50 €
1933 Nennwertherabsetzung auf 3.500 RM.
Gründung 1872, 1893 Erwerb eines größeren Fabriksanwesens
in Unterheinsdorf bei Reichenbach, das nach und nach zu einer
großen Baumwollstückfärberei ausgebaut wurde. Im Mai 1923
Umwandlung in eine AG. Handel mit Textilstoffen, Bleicherei, Färberei und Appretur von wollenen, baumwollenen und kunstseidenen Geweben jeder Art. 1946 zugunsten des Landes Sachsen
enteignet. Von 1948-1953 Firmierung als VEB Ausrüstungs- und
Kunststoffverarbeitungswerk Reichenbach. Nach 1952 gehörte
der Betrieb als Werk 4 Unterheinsdorf zum VEB Buntweberei und
Färberei Neugersdorf, von 1969-1971 als Werk Unterheinsdorf
zum VEB Buntspecht Neugersdorf und von 1971-1990 als Werk
4 , Unterheinsdorf zum VEB Oberlausitzer Textilbetriebe Neugersdorf. 1992 wurde die Lautex AG als Rechtsnachfolger eingetragen. Ihr folgte die TGO Textil GmbH Ostsachsen Zittau infolge
Aufspaltung zur Neugründung gemäß Spaltungsbeschluß vom
22.2.1993 und Handelsregistereintragung vom 1.9.1993.
Berliner Städtische
Elektrizitätswerke AG (BEWAG)
Berlin, 7 % Obl. 1.000 Fr. 13.11.1925
(Auflage 22000, R 2) VF+
Teil einer in der Schweiz und Holland platzierten
Anleihe von 30 Mio. Sfr. (unter Führung der
Schweizerischen Kreditanstalt in Zürich und von
Pierson & Co. in Amsterdam) unter der Garantie
der Stadt Berlin.
Gründung 1923 zur Versorgung Berlins mit Elektrizität und
Wärme. Kraftwerke: Klingenberg, West, Charlottenburg, Moabit, Rummelsburg, Oberspree, Spandau, Steglitz und Weißensee.
1931 - die Stadt Berlin hatte gerade wieder einmal riesige
Haushaltslöcher zu stopfen - ging die Konzession an die von
der Privatwirtschaft getragene und finanzierte Berliner Kraftund Licht-AG (Bekula) über. Die Betriebsführung behielt die BEWAG. 2001 übernahm der schwedische Energiekonzern Vattenfeld die Aktienmehrheit. 2002 Zusammenschluss mit der
hamburgischen HEW, der Lausitzer LAUBAG und der mitteldeutschen VEAG zur Vattenfall Europe AG, die sich damit als
“vierte Kraft” in der deutschen Stromversorgung etablierte.
2005 squeeze-out der letzten Kleinaktionäre der bis dahin börsennotierten früheren Bewag.
22
Los 215
Gemeinsame Anleihe der öffentlichen Stromversorgungsunternehmen der Städte/Landkreise Balingen, Biberach, Blaubeuren, Ehingen, Laupheim, Leutkirch, Münsingen, Ravensburg,
Reutlingen, Rietlingen, Saulgau, Tettnang, Urach, Waldsee und
Wangen.
Los 222
Schätzwert 200-400 €
Bielefelder AG
für Mechanische Weberei
Bielefeld, Actie 200 Thaler 1.1.1865.
Gründeraktie (Auflage 1500, R 5) VFAusgesprochen dekorativ mit Abb. der Weberei,
drei Neben-Vignetten.
Gründung 1864. Herstellung von rohen und gebleichten Leinen, Baumwollgeweben, Handtüchern. Werk in Bielefeld mit
650 Webstühlen, seit 1908 Zweigwerk in Spenge (Kreis Herford) mit 350 Webstühlen. 1961 Fusion mit der Mechanische
Weberei Ravensberg in Bielefeld-Schildesche und Umfirmierung in Bielefelder Webereien AG. 1970 Ausgliederung des
Werkes Schildesche, 1973 Ausgliederung des ganzen restlichen Textilbereiches in Tochtergesellschaften, die dann verkauft wurden. 1974 Umfirmierung in BIEWAG Investions-AG,
später BIEWAG Finanzierungsgesellschaft AG mit Sitz in Königstein/Taunus. 1983 Konkurs.
Schätzwert 75-125 €
Bierbrauerei Durlacher Hof AG
vorm. Hagen
Berliner Velvetfabrik
M. Mengers & Söhne AG
Gegründet 1923 unter Übernahme des Aktienmantels der
1905 gegründeten AG für überseeische Bauunternehmungen.
Die Gesellschaft ist hervorgegenagen aus der 1873 gegründeten KG Berliner Velvetfabrik M. Mengers & Söhne. Betrieb von
industriellen Unternehmungen jeder Art, insbesondere auf dem
Gebiete der Textilbranche. Sitz war Berlin SO 33, Köpenicker
Str. 18-20. Großaktionär war die Mech. Weberei Linden. 1933
wurde der Betrieb stillgelegt und außergerichtlich abgewickelt.
Orange/schwarzer Stahlstich, große Vignette mit
rauchenden Schloten, Wasserfall, Generator und
unbekleidetem Merkur.
Los 223
Schätzwert 75-125 €
Berlin, Aktie 100 RM Dez. 1924
(Blankette, R 7) EF
Biberach a.d. Riß, 7 % Gold Bond 500 $
15.1.1926 (R 6) VF
Los 219
Schätzwert 30-75 €
Bernhard Dalichow AG
Glauchau, Aktie 1.000 RM 13.9.1929.
Gründeraktie (Auflage 1000, R 5) UNC-EF
Gegründet 1929 nach Übernahme der Firmen Bernhard Dalichow in Glauchau und W. Kelling in Bautzen. Färberei und chemische Reinigung, Erzeugung von Textilmaschinen, Herstellung
und Ausrüstung von Textilwaren. Heute Bernhard Dalichow
GmbH, Glauchau.
Mannheim, Aktie 1.000 Mark 5.8.1920
(Auflage 250, R 6) VF
Gründung 1894 unter Erwerb und Fortbetrieb der 1880 von
Hch. Ph. Hagen errichteten Hagen’schen Brauerei sowie des
Durlacher Hof in Mannheim. Braubetrieb: Käfertaler 168/172.
1919/20 Erwerb des Kontingents und der Brauerei-Grundstükke der Brauerei H. J. Rau in Mannheim. Auch Mineralwässer
und Limonaden wurden produziert. Im 2. Weltkrieg starke
Kriegsschäden, 1945 Beschlagnahme des Betriebes durch die
amerikanische Besatzungsmacht, erst 1948 konnte der Brauereibetrieb mit ca. 120 Mitarbeitern wieder aufgenommen werden. 1951 umbenannt in “Brauerei Durlacher Hof AG”. Börsen-
Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:23 Seite 23
Los 233
notiz in Mannheim, später Frankfurt. Mehrheitsaktionär war
das Bankhaus Anton Hafner, Augsburg. 1973 auf die Eichbaum-Brauereien AG, Worms, verschmolzen.
Los 224
Schätzwert 50-100 €
Bing Werke vorm. Gebrüder Bing AG
Nürnberg, 4,5 % Teilschuldv. 500 Mark
31.12.1919 (Auflage 2000, R 6) UNC-EF
Gegründet 1860 in Nürnberg durch die Brüder Adolf und Ignaz
Bing als Großhandlung für Haushaltswaren und Spielzeug, welches im damals bettelarmen ländlichen Franken in Heimarbeit
hergestellt wurde. 1879 begannen die Gebrüder Bing selbst mit
der Produktion, 1895 Umwandlung in die „Nürnberger Metallund Lackierwarenfabrik AG“. In drei Fabriken in Nürnberg und
zwei Fabriken im sächsischen Grünhain wurden Haus- und Küchengeräte, Badeöfen, Eisschränke, Korbmöbel, Porzellan, Büromaschinen (insbesondere Schreibmaschinen, 1921 ausgegliedert in die in Berlin gegründete und 1949 nach Nürnberg verlegte Tochterfirma Orga AG), optische, mechanische und elektrische
Spielwaren, Modelleisenbahnen, Puppen (u.a. offene Imitationen
der Käthe-Kruse-Puppen) sowie Kinderfilme hergestellt. Vor dem
1. Weltkrieg waren die in Berlin, Frankfurt a.M. und München
börsennotierten Bing-Werke mit bis zu 5.000 Mitarbeitern der
größte Spielzeughersteller der Welt, die Bing-Modelleisenbahnen
rangierten bis zur Produktionseinstellung 1932 noch vor Märklin.
In der Weltwirtschaftskrise geriet Bing - frühes Opfer der “Globalisierung” - nach Problemen bei der US-amerikanischen Vertriebstochter selbst in Zahlungsschwierigkeiten, 1932 kam es zu einem Zwangsvergleich. Die Spielzeugproduktion wurde eingestellt, um andere Firmenteile zu retten, sie lebt heute nur noch im
Spielzeugmuseum in Nürnberg fort. Die beiden Werke im sächsischen Grünhain wurden 1933 in der von österreichischen Industriellen gegründeten “Bing-Emaillier-Werke AG” verselbständigt.
Die Nürnberger Spielwarenhersteller Karl Bub und Kraus erwarben Maschinen und Werkzeuge und fertigten Teile der Bing-Eisenbahn weiter, die dann von 1932 bis 1937 als Karl Bub Miniatur Eisenbahn vertrieben wurde. Der frühere Bing-Konstrukteur
Hermann Müller erlangte Weltruf mit den Modellautos seiner Firma Schuco. Stephan Bing, Sohn des Firmengründers, wurde
1932 Mitbegründer der Modelleisenbahnfirma Trix (musste aber
als Jude 1938 nach England emigrieren). Andere Teile der BingWerke wurden von Fritz Hintermayr erworben, der von 1932 bis
1945 Sättel, Werkzeugtaschen für Motorräder und Gasboiler in
den Bingwerken herstellen ließ. 1937 wurde die Produktion des
Bing-Vergasers aufgenommen. Die Fritz Hintermayr GmbH BingVergaser-Fabrik wurde 2001 in “Bing Power Systems GmbH”
umbenannt, sie fertigt heute u.a. die Vergaser für die gerade von
AUDI übernommene Motorrad-Kultmarke Ducati, für BMW und
Horex. Die AG selbst hatte drei Monate nach dem Zwangsvergleich im Aug. 1932 Konkurs anmelden müssen. Sie wurde von
neuen Aktionären 1934/35 mit Reichsmitteln saniert und fortgesetzt, 1936 wurde in verkleinerten Fabrikräumen in der AdamKlein-Str. 141 auch wieder eine Spielwarenabteilung eröffnet, die
aber die frühere Bedeutung nie wieder auch nur annähernd erreichte. 1941 umfirmiert in “Nowag” Noris-Werke AG, kurz nach
1945 erneut in Konkurs. Im großen früheren Bing-Gebäudekomplex in der Stephanstraße befindet sich heute die Hauptverwaltung der bekannten Rüstungs- und Elektronikfirma Diehl.
Los 225
Schätzwert 100-150 €
Bing Werke vorm. Gebrüder Bing AG
Nürnberg, 4,5 % Teilschuldv. 1.000 Mark
31.12.1919 (Auflage 4500, R 8) EF
Gestaltet wie folgendes Los.
Los 230
Los 226
Schätzwert 200-250 €
Bing Werke vorm. Gebrüder Bing AG
Nürnberg, 4,5 % Teilschuldv. 2.000 Mark
31.12.1919 (Auflage 2250, R 10) VF
Schätzwert 60-75 €
Schätzwert 300-375 €
Bing Werke vorm. Gebrüder Bing AG
Bitterfelder Actien-Bierbrauerei
vormals A. Brömme
Nürnberg, 4,5 % Genußrechtsurkunde
200 RM 30.6.1926 (R 8) UNC-
Bitterfeld, Aktie 1.000 Mark 10.12.1906
(Auflage 200, R 10) VF
Originalunterschriften von Vorstand (Dr. Brömme)
und Aufsichtsrat.
Dieser höchste Nennwert der 1919er Anleihe war
bislang völlig unbekannt, nur 3 Stück lagen im
Reichsbankschatz.
Gründung 1880 durch den Brauereibesitzer Albert Brömme,
seit 1891 AG. Die Brauerei lag an der Inn. Zörbiger Straße 25,
auch eigene Mälzerei. 1920 Erwerb der Uhlemann’schen
Dampfbierbrauerei in Delitzsch. Ab 1946 Aktienbrauerei, 1972
als Werk Brauerei Bitterfeld zum VEB Getränkekombinat Dessau gekommen. 1990 als Brauerei Bitterfeld reprivatisiert, aber
ohne anhaltenden Erfolg: 1995 Einstellung der Produktion, wenig später wurde die Brauerei abgerissen.
Los 231
Schätzwert 150-200 €
Bing Werke vorm. Gebrüder Bing AG
Nürnberg, Aktie Lit. A 1.000 RM Juni
1927 (Auflage 5000, R 9) UNC
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 227
Schätzwert 200-250 €
Bing Werke vorm. Gebrüder Bing AG
Nürnberg, Aktie 1.000 Mark Okt. 1922
(Auflage 100000, R 8) EF
Faksimile Dr. Siegmund Bing (1878-1961) für den
Aufsichtsrat, Stephan Bing als Generaldirektor der
Bingwerke für den Vorstand. Älteste bekannte Aktie der Bing-Werke.
Los 228
Schätzwert 30-60 €
Bing Werke vorm. Gebrüder Bing AG
Nürnberg, 4,5 % Genußrechtsurkunde 50
RM 30.6.1926 (R 7) UNCGestaltet wie folgende Lose.
Los 232
Schätzwert 75-125 €
Biochemische Industrie AG
Los 229
Schätzwert 30-60 €
Bing Werke vorm. Gebrüder Bing AG
Nürnberg, 4,5 % Genußrechtsurkunde
100 RM 30.6.1926 (R 7) UNC-
Hamburg, Aktie 20 RM 30.12.1924 (R 7) VF
Gründung 1923 zwecks Erwerb und Ausbeutung von Braunkohlenlagern, Mooren und anderen zellulosehaltigen Vorkommen. Ab 10.2.1926 Chemische Industrie AG. 1934 gelöscht.
Los 234
Schätzwert 30-75 €
Blödner & Vierschrodt Gummiwarenfabrik u. Hanfschlauchweberei AG
Gotha, Aktie 1.000 RM Dez. 1941
(Auflage 388, R 4) EF
Gegründet am 16.3.1878 als oHG, 1922 umgewandelt in eine
AG. Betrieb einer Gummiwarenfabrik und Hanfschlauchweberei. Haupterzeugnisse Wasser-, Bier-, Weinschläuche, Maschinenschläuche, Konservenringe, sämtliche technische Gummiwaren in Natur- und Kunstkautschuk, außerdem Feuerwehrschläuche. Nach 1945 neben mehreren anderen Firmen in der
VEB Gummiwerke (“Kowalit”) aufgegangen. Nach 1990 von der
Phoenix AG übernommen.
Los 235
Schätzwert 200-400 €
Bochum-Gelsenkirchener
Strassenbahnen
Berlin, Aktie 1.000 Mark 18.1.1896.
Gründeraktie (Auflage 5000, R 5) VF+
Nr. 222
Nr. 235
Gründung 1896. Sitzverlegung 1906 nach Essen (zugleich Übernahme der Aktienmehrheit durch das RWE), 1908 nach Bochum. Streckennetz von 120-150 km Länge, noch heute das
größte Nahverkehrsunternehmen im Ruhrgebiet.
23
Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:23 Seite 24
Los 236
Schätzwert 80-160 €
Bochumer Verein für Bergbau
und Gussstahlfabrikation
Bochum, Aktie 20 RM Febr. 1925 (Auflage
150000, R 6) EF
Gegründet 1842 als Mayer & Kühne von dem Schwaben Jacob
Mayer, dem Erfinder des Stahlformgusses. 1854 Umwandlung
in den Bochumer Verein. 1920 Verbund mit Deutsch-Lux, Gelsenberg, Siemens und Schuckert zur Rheinelbe-Union. 1926
Einbringung der Grundstücke und Werksanlagen in die Vereinigte Stahlwerke AG. Nach Zerschlagung der Vereinigte Stahlwerke AG 1951 Wiedergründung als Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation AG. 1965 Fusion mit der Hütten- und Bergwerke AG Rheinhausen zur Fried. Krupp Hüttenwerke AG. 1980
vollständige Integration in die Krupp Stahl AG.
Los 237
Schätzwert 100-200 €
Bochumer Verein für Bergbau
und Gussstahlfabrikation
Bochum, Aktie 50 RM Febr. 1925 (Auflage
78000, R 8) EF
Los 238
Nr. 242
Nr. 239
Nur 21 Stück lagen im Reichsbankschatz. Identische Gestaltung wie voriges Los.
Gründung 1905. Sitz in Magdeburg. Gerechtsame: 15000
Morgen in den Gemeinden Brome, Zicherie, Croya und Voitze
Provinz Hannover, benachbart mit Bismarckhall und Centrum.
Die Bohrungen auf Kali in Brome (südl. Lüneburger Heide bei
Wittingen) blieben ohne Erfolg.
Schätzwert 500-625 €
Boden-AG am Amtsgericht Pankow
Berlin, Aktie Lit. A 2.000 Mark 6.4.1905.
Gründeraktie (Auflage 1650, R 9) VF
Los 242
Bei der Gründung 1905 (mit Aktieneinführung an der Berliner
Börse) wurden die bis dahin der Immobilien-Verkehsbank zu
Berlin gehörenden sog. Wollankschen Grundstücke in Größe
von 443.656 qm übernommen, belegen zwischen den Bahnhöfen Niederschönhausen und Heinersdorf, eingegrenzt von
der Berliner Straße, der Prenzlauer Chaussee und der BerlinStettiner Eisenbahn. Auf einem nicht mitverkauften Baublock
mitten in dem Areal war zuvor schon das königl. Amtsgericht
Pankow errichtet worden. Zwei weitere Grundstücke trat die
Ges. für den Bau einer Schule und einer Kirche unentgeltlich
ab. Nach umfangreichen Grundstückstäuschen mit der Gemeinde für Strassenbauzwecke wurde die Straßen-Regulierung
1908 zum Abschluß gebracht. Wenige Jahre danach verschlechterte sich die Lage am Grundstücksmarkt und es liefen
immer höhere Verluste auf, die am Ende des 1. Weltkrieges
1918 zur Verhängung der Geschäftsaufsicht führten. Durch
den Bau eines Industriegleisanschlusses an der Ostseite hoffte
man dann den größeren Teil des Areals in Industriegelände umwandeln zu können. 1924 waren alle Grundstücke verkauft, die
AG trat in Liquidation. 1927 wurde eine Resthypothek der Berliner Hypothekenbank zu einem Bruchteil des Nennwertes abgelöst. 1928 nach Beendigung der Liquidation und Ausschüttung von 26 RM je VZ-Aktie im Handelsregister gelöscht.
Wapno, Provinz Posen / Berlin,
Anteilschein 5.5.1900 (Auflage 1000, R 9),
ausgestellt auf Herrn J. Sanders, Paris VF
Los 239
Los 240
Schätzwert 75-150 €
Bohrgesellschaft Bergfrei
Berlin, Namens-Anteil 1/1.000 3.3.1906
(Auflage 1000, R 6) EF-VF
Gründung 1905. Bohrungen auf Kali bei Lauterbach in Hessen
blieben ohne Erfolg.
Schätzwert 500-625 €
Boden-AG Berlin-Heinersdorf
Berlin, Aktie 1.200 Mark 17.7.1916.
Gründeraktie (Auflage nur 8 Stück, R 9) VF
Am 28.11.1924 handschriftlich umgestellt auf
7.500 Goldmark. Zuvor völlig unbekannt gewesener Berliner Terrainwert!
Gegründet zum Erwerb und zur Verwertung und Verwaltung von
Grundstücken in Berlin-Heinersdorf. Das Kapital in Höhe von
9.600 Mark, eingeteilt in 8 Aktien à 1.200 Mark wurde von den
Gründern übernommen. 1937 wurde die Gesellschaft aufgelöst.
Schätzwert 400-500 €
Bohrgesellschaft “Ostenhall”
Los 241
Schätzwert 100-125 €
Schöne Rosetten-Umrahmung, Originalunterschriften. Wertpapiere dieses bedeutenden Bergwerks waren bislang vollkommen unbekannt; lediglich 6 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden.
Bergbau-Berechtsame bei Wapno, Provinz Posen, Kreis Wongrowitz. Das 1299 erstsmals urkundlich erwähnte Wapno
(deutsch 1944-45 Salzhof) kam auf Grund der polnischen Teilung an Preußen und 1920 auf Grund des Versailler Vertrages
zum wiederentstandenen Polen. Unter dem Ort wurde im 19.
Jh. eine Gipslagerstätte entdeckt und ab 1828 abgebaut. 1877
stieß man auf ein Steinsalzvorkommen, zu dessen Erschließung später die Bohrgesellschaft “Ostenhall” gegründet wurde.
1907 begann die Förderung. 1911 erwarb der belgische SOLVAY-Konzern das Bergwerk, ab 1919 “Zaklady Solvay w Polsce
S.z.oo.” 1940-44 wurde das Bergwerk stark ausgebaut zum
bedeutendsten Steinsalzwerk auf polnischem Territorium. Zum
Schutz des Salzstockes wurde der Abbau des darüberliegenden Gipsvorkommens eingestellt. Nach Rekordförderung in den
Jahren 1950-65 wurde der Bergbau 1966 wegen Erschöpfung
der Lagerstätte eingestellt. Die ungenügende Sicherung des
Bergwerks führte 1977 zu verheerenden Wassereinbrüchen
mit Ausspülung des Gipslagers. Es folgte eine Serie von Tagebrüchen, die Einwohner von Wapno wurden evakuiert, und am
29.9.1977 versank schließlich fast das gesamte Ortszentrum
in dem eingestürzten Bergwerk.
Los 243
Schätzwert 25-100 €
Bohrgesellschaft Heinrichshall
Bonner Portland-Zementwerk AG
Berlin, Namens-Anteil 1/1.000
16.11.1908 (R 8) VF
Oberkassel (Siegkreis), Aktie 100 RM
Febr. 1944 (Auflage 890, R 5) EF
Nur 11 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Gründung 1856 als Bonner Bergwerks- und Hütten-Verein AG,
1938 Umbenennung in Bonner Portland-Zementwerk AG, seit
1966 Bonner Zementwerk AG. Mehrheitsaktionär waren die
Dyckerhoff-Zementwerke in Wiesbaden; 1985 mit Dyckerhoff
verschmolzen.
Los 244
Schätzwert 40-80 €
BRAMARCO Export- und Import-AG
Berlin, Namensaktie 1.000 RM Juli 1926.
Gründeraktie (Auflage 1000, R 4) EF
Sitz: Berlin C 2, Spandauer Str. 39. Im- und Export von sowie
Großhandel mit Waren aller Art, insbesondere Holzwaren,
Haus- und Küchengeräte, Spielwaren. 1952 in Konkurs gegangen.
Los 245
Schätzwert 20-50 €
Brandenburgische Elektricitäts-,
Gas- und Wasserwerke AG
Berlin, Aktie 300 RM März 1929 (Auflage
800, R 4) UNC
Bis zur Öffnung des Reichsbankschatzes war dieser Nennwert ganz unbekannt!
Nr. 238
24
Nr. 247
Gründung 1909 durch Fusion der Brandenburgischen Carbidwerk GmbH und der Ostdeutschen Wasserkraft-GmbH zur
“Brandenburgische Carbid- und Elektricitätswerke AG”. 1929
Umfirmierung wie oben anläßlich der Fusion mit der “Continentale Wasser- und Gaswerke AG zu Berlin”. Betrieb von 7 EWerken, 1 Gaswerk und 4 Wasserwerken. 1930 Verschmel-
Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:23 Seite 25
zung mit der AG Körting’s Electricitäts-Werke. Börsennotiz Berlin, letzter Großaktionär war die Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft, München (auf die diese AG 1964 übertragen wurde).
Los 246
Schätzwert 30-75 €
“Börde Brauerei” reprivatisiert, wenige Jahre später dann stillgelegt. Die Gebäude der ältesten Magdeburger Brauerei wurden, obwohl unter Denkmalschutz stehend, 2005/06 weitgehend abgerissen, was anschließend zu einem heftigen politischen Schlagabtausch führte.
Brandenburgische Elektricitäts-,
Gas- und Wasserwerke AG
Los 249
Berlin, Aktie 500 RM März 1929 (Auflage
600, R 4) EF
Brauerei Bodenstein AG
Identische Gestaltung wie voriges Los.
Los 247
Schätzwert 300-500 €
Los 254
Schätzwert 10-50 €
Brauerei Schwartz-Storchen AG
Speyer, Aktie 100 RM Juni 1942 (Auflage
6650, R 2) EF
Schätzwert 400-500 €
Magdeburg (Neustadt), Aktie 1.000 Mark
1.7.1919 (Auflage 600, davon 500 an die
Altaktionäre der Buckauer
Dampfbierbrauerei, R 8) EF+
Brandenburgische Städtebahn AG
Berlin, Aktie Lit. B 1.000 Mark 1.4.1904.
Gründeraktie (Auflage 8954, R 8) EF
Sehr dekorativ mit Flügelrad. Die Lit. B der Gründeraktie war zuvor vollkommen unbekannt!
Die Bahn wurde bereits im 19. Jh. als Teil eines aus militärstrategischen Gründen den Großraum Berlin großzügig umrundenden Eisenbahnringes konzipiert. Gegründet am 2.3.1901 in
Berlin durch die Vereinigte Eisenbahnbau- und Betriebs-Gesellschaft, den Königlich Preussischen Fiskus, die Provinz Brandenburg, die Kreise Zauch-Belzig, Westhavelland, Ruppin und
die Stadtgemeinde Brandenburg. Sitz ab 1914 in Brandenburg
a.H., seit 1921 wieder in Berlin. Normalspurige 125 km lange
Nebenbahn von Treuenbrietzen über Belzig, Brandenburg, Rathenow nach Neustadt a.D., Betriebseröffnung am 1.4.1904.
Betriebsführung zunächst durch die Vereinigte Eisenbahnbauund Betriebs-Gesellschaft, ab 1.4.1914 führte die Gesellschaft
den Betrieb selbst. Die Bahn verband die von Berlin ausgehenden Hauptstrecken nach Hamburg, Stendal, Magdeburg und
Dessau miteinander und war eine der bedeutendsten deutschen Privatbahnen. Obwohl sich bei Ende des 2. Weltkrieges
ohnehin über 95 % der Aktien im Besitz der öffentlichen Hand
befanden, wurde die Bahn enteignet und ging 1949 in die Verwaltung der Deutschen Reichsbahn über. In den 1960er Jahren forderte die UdSSR von der DDR einen weiteren Ausbau,
um der Tschechoslowakei für den Güterverkehr einen Berlin
umfahrenden Zugang zum Rostocker Hafen zu verschaffen. Ab
1998 wurde die Bahn abschnittsweise stillgelegt, bis auf den
37 km langen Abschnitt Brandenburg-Rathenow, der 2003-05
für 55 Mio. Euro aufwändig saniert wurde und heute von Regionalzügen der Ostseeland Verkehr GmbH befahren wird. Dabei kam es zu einem bemerkenswerten Schildbürgerstreich der
Bürokratie: Auch der Abschnitt Rathenow-Neustadt wurde, einschließlich der Neubauten der Brücken, für zig Millionen saniert, aber schon am 31.5.2006 nach nur 11-monatiger Betriebszeit wieder stillgelegt. Die AG selbst war übrigens schon
1959 als vermögenslose Gesellschaft vom Amtsgericht BerlinCharlottenburg gelöscht worden.
Los 255
Schätzwert 300-375 €
Brauerei Schwechat AG
1945 Zakrzow Browar. Heute sind die Gebäude abgerissen, nur
der Schornstein steht noch.
Wien, Sammelaktie 100.000 RM Dez.
1942 (Auflage nur 20 Stück, R 9) UNC-EF
Löwen im Unterdruck mit Spruchband: Hopfen und
Malz, Gott erhalts. Extrem hoher Nennwert, zuvor
vollkommen unbekannt gewesen!
Los 250
Das Brauhaus Schwechat wurde schon 1632 gegründet. 1796
übernahm es die Familie Dreher. Unter Anton Dreher wurde das
Brauhaus Schwechat Mitte des 19. Jh. die GRÖßTE BRAUEREI
DES EUROPÄISCHEN FESTLANDES. 1905 Umwandlung in eine
AG unter Einbringung der Brauereien Schwechat, Steinbruch
bei Budapest, Michelob und Triest. 1913 Aufnahme der Brauereien St. Marx und Simmering, ferner Hütteldorf (1926), Floridsdorf-Jedlesee (1928) und Waidhofen a.d. Thaya (1928).
1936 Fusion mit der Mautner Markhof Brauerei St. Georg AG.
1960 Übernahme der Mälzerei aus dem stillgelegten Brauhaus
der Stadt Wien in Rannersdorf.
Schätzwert 50-125 €
Brauerei Feldschlößchen AG
Braunschweig, Aktie 1.000 RM Jan. 1942
(Auflage 1250, R 5) EF
Gründung 1888 als “Bierbrauerei zum Feldschlößchen” unter
Übernahme der „Brauerei zum Feldschlößchen von Noetzel &
Otto“ an der Salzdahlumer Straße. Dazu wurden 1919 die
„Braunschweiger Löwenbrauerei eGmbH“ und 1920 die
„Braunschweiger Aktien-Bierbrauerei Streitberg“ übernommen, in diesem Zusammenhang Umfirmierung in Brauerei
Feldschlößchen-Streitberg AG (der Zusatz Streitberg fiel 1939
fort). Börsennotiz Braunschweig, ab 1934 Hannover. Später übernahm die Holsten-Brauerei die Aktienmehrheit und gliederte sich Feldschlößchen als eine ihrer größten Braustätten ein.
Mit der Übernahme von Holsten durch Carlsberg schließlich
zum dänischen Carlsberg-Konzern gekommen. 2009 Verkauf
der Braustätte an den Billigbier-Giganten Oettinger.
Los 253
Schätzwert 100-250 €
Brauerei Schwartz-Storchen AG
Speyer, Aktie 1.000 Mark 1.10.1914
(Auflage 1200, R 4) EF
Ausgegeben anlässlich der Fusion der Bayerischen Bierbrauerei-Ges. vorm. H. Schwartz mit der
Brauerei zum Storchen AG.
Los 251
Schätzwert 50-125 €
Brauerei Hack AG
„Vitaborn"-Etikett von 1925,
Brauerei Bodenstein AG
Los 248
Schätzwert 400-500 €
Brauerei Bodenstein AG
Magdeburg (Neustadt), Aktie 1.000 Mark
1.7.1886. Gründeraktie (Auflage 1200,
R 7) VF+
Besonders hübsche Ornament-Umrahmung.
Gründung bereits 1823, seit 1886 AG. 1918 Erwerb der Bukkauer Dampfbierbrauerei Reichardt & Schneidewin. Mit zuletzt
rd. 300 Mitarbeitern stand die Brauerei Bodenstein (Sieverstorstr. 10) dem Lokalrivalen, der Actien-Brauerei NeustadtMagdeburg, an Größe nicht viel nach. 1946 enteignet, ab 1952
VEB Börde Brauerei. 1950 beschloß eine Hauptversammlung
zwecks Liquidation der AG die Sitzverlegung ein kleines Stück
Richtung Westen, nach Schöningen (1953 ist die AG dann erloschen). Die Brauerei selbst wurde nach der Wende 1990 als
Meiningen, Aktie 1.000 Mark 1.4.1923
(Auflage 1000, R 4) EF
Gegründet 1922. Produktion von ober- und untergärigem Bier
und von alkoholfreien Getränken. Konzernverbindung (1943):
Riebeck-Brauerei AG, Leipzig. 1947 aufgegangen in dem VEB
Vereinigte Brauereien, Meiningen, nach 1971 Teil des Getränkekombinats Rennsteig. Nach der Privatisierung seit 1992 fortgeführt als Brauhaus Meiningen GmbH + Co. KG als Tochtergesellschaft der Patrizierbräu, Nürnberg. 1995 verkauft an den
Koblenzer Investor Dr. Roland Müller. 1999 übernommen von
Klaus Weydringer, nun Meininger Privatbrauerei GmbH.
Los 252
Gründung 1886 als Bayerische Bierbrauerei-Gesellschaft
vorm. H. Schwartz in Speyer. 1914 fusionsweise Übernahme
der Brauerei zum Storchen AG und Umfirmierung in “Brauerei
Schwartz-Storchen AG”. Die beiden Braustätten wurden daraufhin durch einen unterirdischen Gang verbunden. 1922 Fusion mit der Brauereigesellschaft zur Sonne vorm. H. Weitz
(diese hatte 1908 schon die AG Speyerer Brauhaus vorm.
Schultz und 1921 die Löwenbrauerei vorm. I. Busch in Annweiler übernommen). Börsennotiz Mannheim und Frankfurt.
1970 wird die Brauerei stillgelegt und die Produktion der weiter vertriebenen Marke “Storchen” in drei Braustätten der Eichbaum-Gruppe verlagert. 1971 durch Fusion in der EichbaumWerger-Brauereien AG aufgegangen.
Los 256
Schätzwert 300-375 €
Brauerei Wulle AG
Stuttgart, Aktie 500 RM Jan. 1930
(Auflage 1600, R 9) EF+
Zuvor völlig unbekannt gewesener Jahrgang, von
diesem Nennwert wurden lediglich 7 Stück im
Reichsbankschatz gefunden.
Schätzwert 50-100 €
Brauerei Sacrau GmbH
Sacrau, Namens-Anteil 500 RM 1.9.1943
(R 4) EF
Nr. 254
Die Brauerei in Niederschlesien wurde 1888 als Dampfbrauerei Max Fulde gegründet, 1896 umbenannt wie oben. Nach
Gründung 1896 als “Aktienbrauerei Wulle” unter Übernahme
der Brauerei und Branntweinbrennerei von Ernst Wulle (gegr.
1861). 1926 Umfirmierung wie oben. Bereits um die Jahrhundertwende wurde die Brauerei an der Neckarstraße bedeutend
vergrößert und auf eine für damalige Verhältnisse unglaubliche
Produktionsfähigkeit von 400.000 hl im Jahr ausgelegt. 1937
Übernahme des Vermögens der Tochterges. Immobilien-Verein
AG in Stuttgart, der u.a. der im Krieg später zerstörte Friedrichsbau gehörte. Außerdem an der 1907 gegründeten Wilhelmsbau AG beteiligt. 1971 Fusion mit der Brauerei Dinkelakker (gegr. 1888) zur Dinkelacker-Wulle AG. Umfirmiert 1980 in
Dinkelacker Brauerei AG und 1996 in Dinkelacker AG. Großaktionär der bis heute in Stuttgart und Frankfurt börsennotierten
AG ist die Gabriel Sedlmayr Spaten-Franziskaner-Bräu KGaA,
München.
Los 257
Schätzwert 400-500 €
Brauerei zum Felsenkeller
Dresden-Plauen, Sammelaktie 100 x
1.000 RM Febr. 1943 (Auflage nur 40
Stück, R 9) EF-VF
Gründung 1857. Im Laufe der Jahre wurde die Brauerei auf
dem 300.000 qm großen Grundstück in Dresden-Plauen vielfach erweitert und hatte schließlich mit 400.000 hl die 6-fache
Kapazität wie bei der Gründung. 1905 Angliederung der Malzfabrik Pirna. Mehrheitsbeteiligungen bestanden an der SchloßBrauerei Chemnitz AG, der Sächsische Union-Brauerei AG in
Zwickau, der Feldschlößchen-Brauerei AG in Chemnitz-Kappel,
der Actien-Bierbrauerei zu Reisewitz, der Brauerei zum Felsenkeller Pirna AG und der Brauerei “Glückauf” Richard Hübsch
GmbH in Gersdorf. Börsennotiz Berlin und Dresden/Leipzig.
1952 als “VEB Dresdener Felsenkellerbrauerei” in Volkseigentum überführt, 1991 reprivatisiert (Sächsische Brau Union AG
Felsenkellerbrauerei).
Nr. 248
Nr. 249
25
Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:23 Seite 26
Gründung 1934 durch die Dresdner Bank, übernommen wurden die Bergwerke der Gewerkschaft des Bruckdorf-Nietlebener Bergbau-Vereins i.L. (Neuglücker Verein bei Nietleben, Alwiner Verein bei Bruckdorf, Gewerkschaften Voß und Anna in
Bitterfeld und Delitzsch, Gewerkschaft Wolf in Calbe a.S.). Die
Lagerstätten bargen Vorräte in der immensen Größenordnung
von 300 Mio. Tonnen, abgebaut wurden 0,85 Mio. Tonnen jährlich. Die sowohl im Tage- wie auch Tiefbau betriebenen Gruben
wurden ab 1936 eine nach der anderen geschlossen. Mit der
Stilllegung des Tagebaus Bruckdorf 1966 endete die Braunkohlengewinnung im Stadtgebiet von Halle.
Nr. 256
Los 258
Nr. 257
Schätzwert 200-250 €
Braunkohle-Benzin AG
Berlin, Zwischenschein für nom. 118.000
RM Aktien 30.1.1945 (R 12), ausgegeben
für die Bitterfelder Louisen-Grube
Kohlenwerk u.Ziegelei AG, Sandersdorf EF
Los 266
Braunschweig, Aktie 1.000 Mark
1.11.1889 (Auflage 2517, R 3) EF-VF
Stück aus der Kapitalerhöhung von 100 Mio. auf
150 Mio. RM. Maschinenschriftliche Ausführung
mit Originalunterschriften. Einzelstück aus dem
Reichsbankschatz. Abheftlochung.
Los 261
Schätzwert 30-75 €
Braunkohlen-Industrie-AG Zukunft
Weisweiler, Aktie 600 RM April 1928
(Auflage 4166, R 5) EF-
Gründung 1934 als Autarkie-Betrieb zur Herstellung von Treibstoffen und Schmierölen durch Braunkohle-Verflüssigung. Hydrierwerke in Böhlen, Zeitz und Schwarzheide (nach Enteignung
in der DDR als volkseigene Betriebe weitergeführt) und Magdeburg (1945 demontiert). 1949 Sitzverlegung nach Westberlin
und teilweise Schuldenregulierung mit dem verbliebenen Westvermögen; für die Ost-Ansprüche erhielten die Anleihegläubiger
1963 Besserungsscheine. 1971 Übernahme der Böco Mineralölgesellschaft mbH in Regensburg, damit Wiederaufnahme der
aktiven Geschäftstätigkeit, welche sich allerdings auf die Vermietung von 16 Kesselwagen beschränkte. Mit 38 % größter
Aktionär war indirekt das RWE, aber auch die I.G. Farben, die
Deutsche Texaco und Kali + Salz hielten größere Anteile.
Schätzwert 75-200 €
Braunschweigische AG
für Jute- und Flachs-Industrie
Gründung 1913 mit Sitz in Köln durch den A. Schaafhausen’schen Bankverein und die Gewerken der Gewerkschaft Zukunft
in Köln, deren Kuxe sich bald zu 99,9 % in den Händen der AG
befanden. Neben dem Braunkohlentagebau mit Brikettfabrik
1913 auch an der Gründung der Kraftwerk Zukunft AG in Weisweiler b. Eschweiler beteiligt. 1915 Sitzverlegung nach Weisweiler. 1926 Übernahme der Gewerkschaften Zukunft, Dürwiß
und Lucherberg sowie der Braunkohlengewerkschaft Eschweiler. Zuletzt in Betrieb die Braunkohlentagebaue Zukunft-West in
Weisweiler, Lucherberg/Düren und Maria Theresia in Herzogenrath (ruht seit 1948) sowie das Kraftwerk Zukunft in Eschweiler und die Wasserkraftwerke Schwammenauel und
Heimbach. Großaktionär war mit zuletzt ca. 98 % das RWE,
1959 auf die RWE-Tochter Rheinische Braunkohlenwerke AG
verschmolzen.
Los 262
Nr. 263
Gründung 1868 als erste Jute-Spinnerei und Weberei auf dem
europäischen Kontinent, außerdem bedeutende Sacknäherei.
Bereits 1874 beschäftigte der Betrieb 400 Leute. 1920 wurde
die riesige Fabrik an der Spinnerstraße (von der heute nur noch
das imponierende, fast 15 m hohe Eingangsportal steht) durch
einen Brand völlig zerstört: 2400 Braunschweiger wurden von
heute auf morgen arbeitslos. Auch die Zweigwerke PotsdamBabelsberg und Vechelde mußten 1926 wegen Arbeitsmangel
stillgelegt werden. 1932 Verschmelzung mit der „Deutsche Jute-Spinnerei und -Weberei“ in Meißen, deren Aktien aus dem
Besitz der Darmstädter und National-Bank übernommen wurden. 1944 wurden die Braunschweiger Werksanlagen bei einem Bombenangriff erneut schwer beschädigt, nur ein ganz
bescheidener Neubeginn gelang nach dem Krieg; über die
bauliche Nutzung des Trümmergeländes wird in Braunschweig
bis heute diskutiert. Das Werk Meißen, in seiner Größe Braunschweig ebenbürtig, wurde nach 1945 enteignet. 1990 erwarben die Brüder Rothenberger aus Frankfurt die Aktienmehrheit,
danach Umbenennung in „Rothenberger AG“ und Sitzverlegung
nach Frankfurt/Main. Noch heute börsennotiert.
Schätzwert 300-400 €
Braunkohlenabbau-Verein
zum Fortschritt
Meuselwitz, Aktie 1.000 RM 11.12.1924
(Auflage 1200, R 11) VF
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Minimale Schäden fachgerecht restauriert.
Los 259
Schätzwert 100-175 €
Braunkohlen- und Briket-Industrie AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark 15.11.1908
(Auflage 1000, R 6) EF-VF
Gründung 1900. In kurzer Zeit entwickelte sich die „Bubiag“ zu
einem der bedeutendsten Bergbaubetriebe der Niederlausitz.
Großaktionär war die Schaffgotsch Bergwerksges. in Gleiwitz.
1947 wurden die Tagebaue und Brikettfabriken Marie-Anne bei
Kleinleipisch (heute ein Stadtteil von Lauchhammer) und Karl Büren entschädigungslos enteignet. Es verblieb der Gesellschaft
das Braunkohlenbergwerk der 1923 erworbenen Gewerkschaft
Frielendorf im Bezirk Kassel. 1947 Sitzverlegung nach München,
Verwaltung in Hannoversch-Münden. 1951 wurde die Majorität
an der traditionsreichen „Elektrische Licht- und Kraftanlagen AG“
übernommen. 1970 Verschmelzung der Bubiag mit der Elikraft.
Los 260
Gründung 1858. Betrieb von Braunkohlenbergbau im Heinrichund Wilhelmschacht sowie im Germania-Bergwerk. Neben den
Tief- und Tagebauen auch Betrieb von Brikettfabriken und Ziegeleien sowie einer Landwirtschaft. Ab 1899 in großem Stil
Hinzuerwerb weiterer Kohlenfelder. Die Gesellschaft gehörte
der Mitteldeutschen Braunkohlen-Syndikat GmbH in Leipzig
sowie der Kohlenhandelsgesellschaft Riebeck-Meuselwitz an.
Börsennotiz Leipzig, mit meist zweistelligen Dividenden hoch
rentabel. 1947 Enteignung durch das Land Thüringen, weshalb
der Firmensitz 1949 nach Rheine (Westf.) und 1958 nach Kassel (zur mit 95 % beteiligten Wintershall AG) verlegt wurde. Seit
1968 in Liquidation.
Los 263
Schätzwert 20-50 €
Braunkohlenbergwerk Luise AG
Los 267
Los 264
Schätzwert 50-125 €
Braunkohlenbergwerk Pallas
Erkelenz / Berlin, Kux-Schein 1/1000
11.6.1912 (Auflage 1000, R 3) EF
Braunschweig, Aktie 200 RM 26.5.1932
(Auflage 750, R 3) EF
Originalsignaturen.
Dieses geplante Braunkohlenbergwerk sollte in der damaligen
preussischen Provinz Westpreussen in der Gemeinde Orlowo in
der Nähe der Stadt Hohensalza im Weichseldelta errichtet werden. Die Vorkommen erwiesen sich jedoch als wenig ergiebig,
daher ist davon auszugehen, dass auch die Tätigkeit der Gewerkschaft Pallas nicht erfolgreich war.
Altenweddingen, Aktie 1.000 Mark
10.3.1923 (Auflage 20000, R 5) EF
Los 265
Gegründet 1922. Das Bergwerk förderte Braunkohle im Tiefbau
(unter dem 25 m mächtigen Deckgebirge) aus der fiskalischen
Braunkohlengrube „Pachtfeld Altenweddingen“ ca. 10 km südwestlich von Magdeburg. Am 15.8.1925 Eröffnung des Konkursverfahrens.
Halle a. S., Aktie 100 RM Febr. 1934.
Gründeraktie (Auflage 10000, R 10) VF
Schätzwert 225-300 €
Braunkohlenwerke Bruckdorf AG
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Los 268
Helmstedt, Aktie 1.200 Mark 19.5.1922
(Auflage 28332, R 1) EF
Im Unterdruck Hammerschlegelabb. mit Eichenlaubumrandung sowie “Glück Auf”. Mit FaksimileUnterschrift des bedeutenden Industriellen Hugo
Stinnes, der dem AR der BKB 1920-23 vorsaß.
Gründung 1873 zum Erwerb der früher braunschweigisch-fiskalischen Braunkohlengruben „Prinz Wilhelm“, „Trendelbusch“ und „Treue“. 1895/96 wurden die Kohlenfelder „Jo-
Schätzwert 25-100 €
26
Nr. 262
Schätzwert 10-50 €
Braunschweigische
Kohlen-Bergwerke
Braunkohlen- und Briket-Industrie AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark Dez. 1917
(Auflage 6000, R 4) EF
Schätzwert 30-75 €
Braunschweigische AG
für Jute- und Flachs-Industrie
Nr. 265
Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:23 Seite 27
Gründung 1898 als Bremisch-Hannoversche Kleinbahn, 1958
Umfirmierung in Bremisch-Hannoversche Eisenbahn-AG.
Strecken: Huchting-Thedinghausen (26 km Normalspur, ab
1955 nur noch Güterverkehr) und Bremen-Tarmstedt (26 km
Schmalspur, 1954/56 stillgelegt und abgebrochen, Ersatz
durch die Kraftomnibuslinie Bremen-Tarmstedt-Zeven). Betriebsführung durch die Deutsche Eisenbahn-Ges. (später AGIV). Eine der letzten noch börsennotiert gewesenen Privatbahnen, 2001 nach Übernahme der Aktienmehrheit durch die
WCM in BHE Beteiliungs-AG umfirmiert.
Los 276
Schätzwert 400-500 €
Breslauer Actien-Malzfabrik
seph“ und „Otto“ sowie „Glück auf“ und „Friedrich“ hinzuerworben. Langfristige Verträge mit der „Ueberland-Zentrale
Helmstedt AG“ (ÜZH) führten 1913 zum Erwerb des gesamten
ÜZH-Aktienkapitals durch die BKB. 1928 Erwerb der Kuxe der
Jacobsgrube bei Stassfurt. Zunächst als Pächterin betrieben
die BKB auch die Gruben- und Brikettfabrikbetriebe der Harbker Kohlenwerke AG und der Norddeutschen Braunkohlenwerke; 1936 wurden diese Gesellschaften auf die BKB verschmolzen. Mitten durch diese Grubenfelder hindurch ging nach 1945
die Zonengrenze und führte später zu so kuriosen Dingen wie
einer zwischenstaatlichen deutsch-deutschen Vereinbarung über den Abbau der “Grenzpfeilerkohle”. 1954 wurde das Kraftwerk Offleben in Betrieb genommen und immer weiter ausgebaut, ab 1963 der Tagebau Alversdorf aufgeschlossen, stillgelegt wurden die Tagebaue Wulfersdorf und Victoria (1952), die
Brikettfabrik Trendelbusch (1959), das Schwelwerk Offleben
(1967) und die Ziegelei Alversdorf (1968). In eine existenzbedrohende Krise geriet das Unternehmen in den 80er Jahren
durch die Auseinandersetzungen um das neue Kraftwerk
Buschhaus. Heute ist das Auslaufen der Braunkohleförderung
absehbar, statt dessen suchen die BKB neben der Stromversorgung neue Standbeine in der Entsorgungswirtschaft (Müllverbrennung) etc. Aufgrund historisch gewachsener Strukturen
lagen jahrzehntelang je 49,86 % des Kapitals bei der PreußenElektra (später VEBA) und der Elektrowerke AG (später VIAG). Heute ist die e.on AG Alleinaktionärin, nachdem die letzte
Handvoll freier Aktionäre 2002 per squeeze-out herausgedrängt wurde.
Breslau, Aktie 300 RM Dez. 1933 (Auflage
240, R 10) VF
Die M/S Moltkefels der Deutschen Dampfschifffahrtsgesellschaft „Hansa“
gebaut von der Bremer Vulkan Schiffbau & Maschinenfabrik unter der Bau-Nr. 747
Los 271
Schätzwert 25-100 €
Gründung 1872 zwecks Erwerb und Fortführung der Malzfabrik
von Theodor Gaebel (Alte Sandstr. 11). 1891 wurde eine große
neue Mälzerei an der Hundsfelder Chaussee errichtet.
1906/07 Aufnahme der Malzkaffeefabrikation. 1926 erwarb im
Zuge einer Kapitalerhöhung die Kathreiners Malzkaffee-Fabriken GmbH in Berlin eine Schachtelbeteiligung. Zuletzt befand
sich das Aktienkapital (Börsennotiz in Breslau 1934/35 eingestellt) fast vollständig im Besitz der Berliner Schultheiss-Brauerei, die den Breslauer Betrieb als Lohnmälzerei ausschließlich
für den eigenen Bedarf führte.
Bremer Strassenbahn
Bremen, Aktie 1.000 Mark 15.12.1904
(Auflage 1100, R 3) EF
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Los 272
Zuvor völlig unbekannt gewesen, von den nur drei
im Reichsbankschatz gefundenen Stücken ist dies
das letzte verfügbare.
Schätzwert 400-625 €
Bremer Vulkan
Schiffbau und Maschinenfabrik
Grohn, Actie 1.000 Mark April 1897
(Auflage 500, R 8) VF+
Gründung 1893 unter Übernahme der Fa. Johann Lange in Grohn
bei Vegesack. 1898 Verlegung der Werft auf ein 33 ha großes Gelände am rechten Weserufer in den Bezirken Vegesack und FährLobbendorf mit 1,3 km Wasserfront. Bis zur Jahrhundertwende erfolgte fast jedes Jahr eine Kapitalerhöhung - zunächst ohne großen
Effekt, doch später wurden Dividenden bis zu 20 % verdient. Der
Glanz verblaßte in der Werftenkrise der 1970er Jahre: Zuletzt wurde der Bremer Vulkan das Instrument der Werftenpolitik des Bremer Senats unter der hochqualifizierten Führung eines vormaligen
Senatsdirektor als Vorstandsvorsitzendem - trotzdem (oder gerade
deswegen?) ein krachender Zusammenbruch mit Milliardenverlusten. Auch die immensen Fördergelder für die nach der Wende zusätzlich noch übernommenen ostdeutschen Werften wurden in
Bremen noch “verzockt”, ehe man das Schiff sinken ließ.
ren) aufgeben mussten, ist die noch heute börsennotierte Bremer Woll-Kämmerei das größe Unternehmen seiner Branche in
ganz Europa. Kürzlich auch erhebliche Investitionen in Australien, mit denen man den Woll-Erzeugern räumlich näherrückte
- im Gegenzug beteiligte sich ein australischer Wollkonzern mit
einem größeren Anteil an der Bremer Wolle.
Los 277
Schätzwert 75-150 €
Breslauer Hallenschwimmbad AG
Los 273
Schätzwert 200-375 €
Breslau, Aktie 500 RM 22.5.1943
(Auflage unter 100 Stück, R 8) EF
Bremer Vulkan
Schiffbau und Maschinenfabrik
Gründung 1895 als gemeinnütziges Unternehmen zum Bau
und Betrieb eines Hallenschwimmbades. Mit seinem Hallenschwimmbad an der Zwingerstr. 10/12 (ul. Teatralna 10-12)
besaß Breslau eines der schönsten und stilvollsten Hallenbäder
Deutschland, im reinsten Jugendstil erbaut zwischen 1895 und
1897. Das Schwimmbad hat den Festungskampf 1945 nahezu schadlos überdauert und ist inzwischen stilvoll renoviert
worden.
Vegesack, Actie 1.000 Mark 29.12.1905
(Auflage 1500, R 6) EF
Los 269
Schätzwert 50-125 €
Bremen-Besigheimer Oelfabriken
Bremen, Aktie 100 RM Dez. 1940
(Auflage 500, R 5) EF
Gründung 1889 unter der Firma Oelfabrik Besigheim vorm. Fr.
Kollmar in Besigheim, ab 1895 Bremen-Besigheimer Oelfabriken AG. Die Fabrikanlage befand sich in Bremen am Holz- und
Fabrikhafen, Zweigniederlassung in Harburg-Wilhelmsburg.
1929 I.-G.-Vertrag mit der F. Thörl’s Vereinigte Harburger Oelfabriken AG, Hamburg-Harburg. 1937 Beteiligung an dem im
Rahmen des Vierjahresplanes gegründeten “Oelmühlen-Walfang-Konsortium” zur Ausübung des Walfanges und Verarbeitung der gewonnenen Produkte. 1954 Verschmelzung mit der
Schwesterfirma F. Thörl’s Vereinigte Harburger Oelfabriken AG.
1959 Übertragung des Vermögens unter Ausschluss der Abwicklung auf die Hauptgesellschafterin „Margarine-Union
GmbH“ in Hamburg. Die AG erlosch.
Los 270
Identische Gestaltung wie voriges Los.
Los 274
Schätzwert 10-50 €
Bremer Woll-Kämmerei
Bremen / Blumenthal, Aktie 1.000 Mark
27.3.1920 (Auflage 3400, R 2) EF
Gründung 1883. Werk in Bremen-Blumenthal, außerdem 1932
Übernahme einer 45-%-Beteiligung bei der Gründung der
Hamburger Wollkämmerei GmbH in Hamburg-Wilhelmsburg.
Das Werk erlitt so gut wie keine Kriegsschäden, wurde allerdings nach dem Einmarsch der Alliierten größtenteils von der
US-Besatzung genutzt und erst im März 1947 wieder freigegeben. Nachdem im Laufe der Jahrzehnte alle deutschen Konkurrenten (Nordwolle, Bremer Wollwäscherei, Kämmerei Döh-
Los 278
Los 275
Schätzwert 50-125 €
Bremisch-Hannoversche Kleinbahn
Frankfurt a.M., Aktie 1.000 Mark
28.2.1899. Gründeraktie (Auflage 1750,
R 4) EF
Originalunterschriften. Mit Flügelrad im Unterdruck.
Schätzwert 75-150 €
Brieger Stadtbrauerei AG
Brieg, Aktie 1.000 Mark 19.6.1895.
Gründeraktie (Auflage 1100, R 5) EF-VF
Gründung 1895 zwecks Übernahme der Brieger Aktien-Dampfbrauerei Thiel, Güttler & Co. 1897 Kapazitätsverdoppelung
durch Errichtung einer völlig neuen Brauerei in Tichau/Oberschlesien. 1920 Umfirmierung in „Bürgerliches Brauhaus AG“
und Sitzverlegung nach Tichau.
Schätzwert 20-60 €
Bremer Strassenbahn
Bremen, Actie 1.000 Mark 8.7.1899
(Auflage 2500, R 2) EF-VF
Ausgegeben an die „Tramway`s Union Company
Ltd., London“ zwecks Übernahme der Großen Bremer Pferdebahn. Sehr dekorative Jugendstil-Umrahmung mit geflügelten Rädern.
Eröffnung der Bremer Pferdebahn 1876, elektrischer Betrieb
ab 1.5.1892. Normalspurige Strecken von zusammen 67 km
Länge. Noch heute als Bremer Strassenbahn AG börsennotiert.
Nr. 272
Nr. 286
27
Reichsbank 7 b_Reichsbank 2012 29.10.12 15:23 Seite 28
Nr. 293
Nr. 276
Nr. 278
tretung des Dampfkesselbaus an L. & C. Steinmüller in Gummersbach. Börsennotiz: Berlin und Freiverkehr Düsseldorf.
1969 verschmolzen auf die Büttner-Schilde-Haas AG (BSH).
Umfirmiert 1977 in BABCOCK-BSH AG, 1995 Umwandlung in
die BABCOCK-BSH GmbH. Nach dem Zusammenbruch des
Babcock-Konzerns 2002 übernommen durch die Firma Grenzebach, danach Grenzebach BSH GmbH, Bad Hersfeld.
war Abraham Assuschkewitz. Bis 1936 lautete die Firma Bülowhausverwaltung AG, danach Gebr. Assuschkewitz AG. 1940
wurde Mitteilung nach § 83 Akt.-Gesetz gemacht (Verlust hat
die Hälfte des Grundkapitals überschritten).
Los 285
Schätzwert 50-125 €
Bürgerliches Brauhaus AG
Los 279
Schätzwert 75-150 €
Bronzefarbenwerke AG
vorm. Carl Schlenk
Barnsdorf bei Nürnberg, Aktie 1.000 RM
30.3.1939 (Auflage 460, R 6) EF
Gründung 1879, AG seit 1897. Sitz der Gesellschaft bis 1907
in Roth, dann in Barnstorf bei Nürnberg. Herstellung von Metallpulvern, Metallfolien, Christbaumschmuck. 1957 CarlSchlenk-AG. Heute Zulieferer der weiterverarbeitenden Industrie mit Aluminium- und Goldbronzepulver, Pasten, Granulaten
und Suspensionen, Metallfolien.
Los 282
Schätzwert 75-125 €
Insterburg, Aktie 1.000 RM 28.2.1942
(Auflage 900, R 4) EF
Gebr. Assuschkewitz AG
Los 288
Leipzig, Aktie 10.000 RM 15.11.1924
(Auflage 500, R 7) EF-VF
Datum überstempelt mit 1.2.1938, Nennwert herabgesetzt auf 500 RM.
Lüdenscheid, Aktie 1.000 RM Nov. 1936
(Auflage 1000, R 3) UNC-EF
Geschichte siehe voriges Los.
Ansicht des Verwaltungsgebäudes der
Bürgerliches Brauhaus Ravensburg AG
Los 283
Schätzwert 150-250 €
Bürgerliches Brauhaus
Los 280
Schätzwert 50-125 €
Brunsviga-Maschinenwerke
Grimme, Natalis & Co. AG
Braunschweig, Aktie 1.000 RM Juni 1939
(Auflage 560, R 4) EF
Gegründet 1871 als KGaA , AG seit 1921. Die Firma lautete bis
1927 Grimme, Natalis und Co. AG. Zweck: Herstellung von Maschinen und Apparaten oder Teilen derselben und der Handel
damit. Erzeugnisse waren die noch heute bekannten Rechenund Addiermaschinen “Brunsviga”. Im Jan. 1959 erfolgte die
Umwandlung auf die Olympia Werke AG.
Bonn, Aktie 1.000 Mark 30.9.1905
(Auflage 400, R 8) VF+
Die Ges. wurde mit einem Kapital von 1,6 Mio.
Mark gegründet, eingeteilt in 1.600 Aktien à
1.000 Mark. Das Aktienkapital wurde zwar voll
passiviert, ausgegeben waren jedoch nur 1.200
Aktien, da nicht mehr Kapital benötigt wurde. Für
400.000 Mark gab es Interimsscheine, die zunächst mit 25 % eingezahlt wurden. Erst als diese
Aktien voll bezahlt wurden, erfolgte der Druck von
Aktien mit dem Datum von 1905, nummeriert zwischen 1201 und 1600.
In der 1897 gegründeten AG gingen die Brauerei zum Bären
Franz Josef Gervers Nachf., die Adler-Brauerei Otto Wolter und
die Brauerei Herm. Aug. Wirts auf. Die Braustätte lag in der
Bornheimer Straße 42. 1950 Umfirmierung in Kurfürsten-Bräu
AG. Nach und nach erwarb die Dortmunder Union-Brauerei über 98 % der Aktien. 1990 im Großaktionär Brau und Brunnen
AG aufgegangen und noch für ganz kurze Zeit unter dem alten
Namen als Grundstücksgesellschaft fortgeführt.
Los 284
Schätzwert 75-150 €
Bülow-Haus-Verwaltung AG
Leipzig, Aktie 1.000 Mark 15.10.1922.
Gründeraktie (Auflage 300, R 5) EF
Gründung 1922 zur Verwaltung, Verwertung und zum Betrieb
des Hauses Plauensche Strasse 13 in Leipzig. Vorstand 1933
28
Los 286
Schätzwert 500-625 €
Bürgerliches Brauhaus Ravensburg AG
Ravensburg, Aktie 5.000 Mark Sept. 1923
(Auflage 800, R 10) VF
Zuvor völlig unbekannt gewesen, von den nur vier
im Reichsbankschatz gefundenen Stücken ist dies
nun das letzte noch verfügbare.
Gründung 1911 als F. W. Busch AG unter Übernahme der seit
1892 betriebenen Busch’schen Fabrik. 1926 Fusion mit der
Gebr. Jaeger in Schalksmühle zur “Vereinigte elektrotechnische
Fabriken F.W. Busch und Gebr. Jaeger AG”. 1932 Fusion mit
der Lüdenscheider Metallwerke AG vorm. Jul. Fischer & Basse
zur “Busch-Jaeger Lüdenscheider Metallwerke AG”. Neben Elektro-Installationsmaterial aller Art (Werke Lüdenscheid und
Schalksmühle i.W.) auch (im Werk Aue i.W.) Herstellung von
Porzellan für technische Zwecke und von Kunstharz-Erzeugnissen.1953 mit der Dürener Metallwerke AG (gegr. 1885 als “Dürener Phosphorbronce-Fabrik & Metallgießerei Hupertz et Banning”, AG seit 1901) zur “Busch-Jaeger Dürener Metallwerke
AG” fusionert. Neben der Rheinmetall-Borsig AG war jahrzehntelang der Industrielle Günther Quandt beteiligt (zuletzt über die
Altana). 1974 wurden die inzwischen in Tochter-GmbH’s eingebrachten Metallwerke in Lüdenscheid und Düren veräußert und
die Ges. in Busch-Jaeger Gesellschaft für Industriebeteiligungen AG umbenannt (als Zwischenholding u.a. für die Beteiligungen an der Milupa AG, der Byk Gulden Lomberg Chem. Fabrik GmbH und der Mouson Cosmetic GmbH). Gleichzeitig Sitzverlegung nach Frankfurt/M. und in die VARTA AG (ab 1977 in
die Altana) eingegliedert.
Gründung 1903 zum Erwerb und Fortbetrieb der früher im Besitz der Firma Mogger & Ruile in Ravensburg befindlich gewesenen Bierbrauerei. Hinzuerworben wurden die Brauerei des
Johann Schuler (1904), die Brauerei nebst Mälzerei „Zur Räuberhöhle“ in Ravensburg (1907), die Bergbrauerei bei Friedrichshafen (1909), die Brauerei “Zum Schützen” in Meersburg
(1927) und die Gambrinusbrauerei in Weingarten (1930). Vom
Mehrheitsaktionär Inselbrauerei Lindau AG wurde 1972 deren
Brauereibetrieb übernommen, zugleich Umfirmierung in “Bürgerliches Brauhaus Ravensburg-Lindau AG”. Die noch heute
börsennotierte AG machte bis zur Stilllegung der Brauerei Ende 2000 mit ca. 70 Mitarbeitern rd. 10 Mio. € Jahresumsatz,
davon fast 1/3 aus Vermietung und Verpachtung. Heute werden
die meisten Umsätze mit der Aufstellung von Geldspiel- und
Unterhaltungsgeräten sowie dem Betrieb von Spielhallen erzielt.
Schätzwert 25-100 €
Bürgerliches Brauhaus AG
Los 281
Schätzwert 20-60 €
Busch-Jaeger
Lüdenscheider Metallwerke AG
Insterburg, Aktie 100 RM März 1929
(Auflage 4400, R 3) EF
Gründung 1895. Übernommen wurden weiterhin die örtlichen
Konkurrenten Deutsches Brauhaus Bruhn & Froese (1917) und
AG Böhmisches Brauhaus vorm. J. H. Bernecker (1918). Spezialitäten: Doppelpils, Schloßbräu und Insterburger Münchner.
Gehörte zuletzt zum Rückforth-Konzern, Börsennotiz Königsberg, ab 1935 Berlin.
Los 287
Schätzwert 30-60 €
Büttner-Werke AG
Uerdingen am Rhein, Aktie 100 RM Juli
1929 (Auflage 5500, R 4) EF
Gründung 1874 als „Rheinische Dampfkessel- und Maschinenfabrik Büttner GmbH“, AG unter obigem Namen seit 1920.
Herstellung von Maschinen und Anlagen zum Trocknen, Kühlen, Zerkleinern, Sichten, Mischen und Entstauben. 1929 Ab-
Los 289
Schätzwert 75-100 €
Buttella-Werk AG
Hannover, Aktie 1.000 Mark 24.6.1923
(Auflage 6000, R 10) EF
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Gründung 1921. Herstellung von Pflanzenbutter und anderen
Margarinefabrikaten (die Fabrik war in der Dreyerstr. 8-10). Bereits 1924 wieder in Konkurs gegangen.