Anästhesie bei Patienten mit Post Polio Syndrom - ASPr-SVG
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Anästhesie bei Patienten mit Post Polio Syndrom - ASPr-SVG
Präoperative Massnahmen/ Prämedikationsvisite • Die Diagnose Post-Polio-Syndrom ist eine klinische Diagnose, deshalb ist eine sorgfältige Anamnese und Untersuchung unabdingbar. SCHWEIZERISCHE INTERESSENGEMEINSCHAFT FÜR POLIO-SPÄTFOLGEN (SIPS) Zentralsekretariat ASPr/SVG Fach 9 – Rue de Locarno 3 – 1701 Freiburg Tel. 026 322 94 33 – Fax 026 323 27 00 www.polio.ch Anästhesie bei Patienten mit Post Polio Syndrom Malte Silomon Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin, Katholisches Klinikum Marienhof/St. Josef gGmbH, Koblenz Einleitung Patienten, die an einem Post-PolioSyndrom (PPS) leiden, sind häufig vor einer bevorstehenden Operation bezüglich Narkose und deren möglichem Einfluss auf ihre Erkrankung verunsichert. Weiterhin ist das Krankheitsbild auch vielen Anästhesisten nicht vertraut, so dass ein entsprechend angepasstes perioperatives Management aufgrund der fehlenden Informationen zur Pathophysiologie der Erkrankung häufig nicht erfolgt. Eine intensive und umsichtige Vorbereitung selbst bei offensichtlich «gesunden», respektive muskulär kompensierten PPSPatienten ist für die Sicherheit in der perioperativen Phase sehr wichtig; unvorhersehbare schwerwiegende perioperative Zwischenfälle und Probleme sind bereits in Fallberichten beschrieben worden [1,2]. In der Internationalen Literatur gibt es sehr wenig Arbeiten zum Thema Anästhesie und PPS, deshalb spielen Fallberichte, pathophysiologische Überlegungen und persönliche Erfahrungen eine wichtige Rolle im Umgang mit diesem Pati- I entenkollektiv, leider ist man hier sehr weit von einer evidenzbasierten Medizin entfernt. Im Folgenden sollen deshalb Patienten und Anästhesisten die wichtigen Besonderheiten der Erkrankung aufgezeigt und die daraus zu folgernden Vorgehensweisen erläutert werden. Folgende Allgemeinsymptome können das Bild des PPS prägen: • Müdigkeit, Mattigkeit, allgemeine Schwäche, Muskelschwäche • Gelenk- und Muskelschmerzen • Atemschwäche, Beeinträchtigung der Atmung (40%) • Kälteintoleranz (65%) • Schwäche der Schlundmuskulatur mit Schluckbeschwerden • erhöhte Inzidenz von obstruktiver und auch zentraler Schlafapnoe Folgende Regeln sind für viele PPS-Patienten gültig: PPS-Patienten erschöpfen sich häufig schneller als nicht-PPS-Patienten. PPS-Patienten brauchen häufig länger für die postoperative Erholung. PPS-Patienten brauchen Muskelrelaxantien in reduzierten Dosierungen. PPS-Patienten brauchen häufig weniger Anästhetika/Analgetika. Der neurologische Befund/Status ist genau zu dokumentieren, die meisten PPS-Patienten sind in ständiger neurologischer Betreuung, hier sollten die Befunde angefordert werden. Anamnestisch sind folgende Fragen wichtig für die präoperative Einschätzung: – Welche Muskeln waren bei der akuten Polio-Erkrankung wie stark betroffen? – Wie gut war die Regeneration? Denn: Je stärker die primäre Muskelschwäche, je besser die Regeneration, umso ausgeprägter ist meistens die sekundäre Muskelschwäche – Bestand bei der Ersterkrankung eine Beatmungspflichtigkeit/Atemschwäche? – Welche Einschränkungen bestehen momentan? • Bei allen PPS-Patienten ist eine Spirometrie durchzuführen, bei auffälligem Befund sollte ein pneumologisches Konsil angefordert werden mit Messung der inspiratorischen Muskelkraft oder alternativ mit Messung der Vitalkapazität im Liegen und im Sitzen [3]. Eine Voruntersuchung im Schlaflabor sollte bei anamnestischem Verdacht auf eine obstruktive oder zentrale Schlafapnoe erfolgen (Tagesmüdigkeit, Kopfschmerzen vor allem am Morgen als Folge nächtlicher Hypoventilation etc.). Das Atemsystem kann durch unterschiedliche krankheitsspezifische Ursachen beeinträchtigt sein (Thoraxdeformität, einseitige Stimmbandparesen, Schlafapnoe, Schwäche der Atemhilfsmuskulatur), auch hier kann häufig schon eine gezielte Anamnese wegweisend sein. Bei starker Thoraxdeformität kann auch eine Echokardiographie zur Bestimmung der kardialen Funktion sinnvoll sein. • Sehr viele PPS-Patienten haben rezidivierende Schmerzen und sind mit Schmerzmitteln vertraut. Die Wirksamkeit sollte im Vorfeld erfragt werden, viele Patienten reagieren sehr sensibel auf bereits niedrige Dosierungen vor allem von Opioiden. 4/2012 Faire Face • Bei PPS-Patienten mit Muskelschwund besteht eventuell ein reduziertes zirkulierendes Blutvolumen, dies sollte bei einer eventuell notwendigen Blutkonservenbestellung berücksichtigt werden. • Auf die Gabe von Benzodiazepinen zur Praemedikation ist aufgrund der zentral muskelrelaxierenden Eigenschaften zu verzichten, geeigneter sind andere sedierende/anxiolytische Substanzen wie z.B. Promethazin, Opipramol oder auch alpha-2-Agonisten [4]. • Bei Eingriffen an den Extremitäten sind periphere Nervenblockaden oder Regionalverfahren vor allem bei Patienten mit eingeschränkter Lungenfunktion von Vorteil. Mit einer verlängerten Wirkungszeit der Blockade ist zu rechnen. Gleichzeitig ist der Patient über eine mögliche Verschlechterung der neurologischen Situation nach Regionalanästhesie aufzuklären. Beim interskalenären Block kann durch eine Phrenikus- und/oder Rekurrensparese eine eingeschränkte repiratorische Situation verstärkt werden. Gleiches gilt für eine höher aufgespritzte Spinal- oder Epiduralanästhesie. Die Entscheidung für oder gegen diese Verfahren muss mit dem Anästhesisten unter Abwägung der potentiellen Vor- und Nachteile erfolgen. • Patienten mit PPS sind perioperativ aspirationsgefährdet. Bei 97% der Patienten besteht ein gestörter Schluckakt. Muskelrestrelaxation und postoperatives Erbrechen können hier das Risiko weiter erhöhen. Deshalb empfiehlt sich eine medikamentöse Antazida-Gabe mit z.B. 300mg Ranitidin p.o. am Vorabend und am OP-Tag praeoperativ (wirkt auch leicht sedierend). Weiterhin sollte eine multimodale PONV-Prophylaxe (postoperative nausea and vomiting, postopaerative Übelkeit und Erbrechen) erfolgen. OP-Tag Prämedikation unter Vermeidung von Benzodiazepinen, zusätzlich Ranitidin 300 mg p.o. Für alle Narkoseverfahren gilt: möglichst aktive Wärmemassnahmen (konvektive Wärme) vor allem bei vorbestehender Kälteintoleranz. Bei Regionalanästhesien ggf. die applizierte Menge des Lokalanästhetikums reduzieren. Periphere und zentrale Regionalanästhesien mittels Kathetertechniken auch zusätzlich zu einer Allgemeinanästhesie erleich- 4/2012 Faire Face tern die postoperative (opioidfreie) Schmerztherapie. Bei Allgemeinanästhesien gilt: Möglichst keine Muskelrelaxation, deshalb wenn möglich Larynxmaske verwenden, möglichst wenige Opioide, möglichst gut steuerbare, kurz wirksame Substanzen einsetzen. Nachfolgend wird eine diesen Kriterien entsprechende Narkoseführung angegeben: Einleitung: Narkoseinduktion mit z.B. Propofol 1–2 mg/kg KG Fentanyl 2 µg/kg KG Muskelrelaxation Mivacron 0,2 mg/kg KG (auch Succinylcholin wurde im Rahmen einer Sectio caesarea ohne Probleme appliziert [5]) Narkoseführung: – Remifentanil 0,05–0,2µg/kg KG/min – Desfluran oder Sevofluran 0,4–0,8 MAC –Nachrelaxation nur unter neuromuskulärem Monitoring (wenn möglich TOF-Ratio) – multimodale PONV- Prophylaxe z.B. 4 mg Dexamethason + 4 mg Ondansetron + 0,5 mg Haloperidol – ggf. Supplementierung mit alpha-2 Agonisten auch im Hinblick auf die postoperative Schmerztherapie [4] – mit Schmerztherapie beginnen z.B. mit 1,5 g Novaminsulfon und Piritramid in reduzierter Dosis Narkoseausleitung: – Mund-/ Rachenraum absaugen, bei starker Salivation Glycopyrroniumbromid (Robinul®) i.v. –Restrelaxation (PORC) erfassen (TOF-Ratio > 0,9!) ggf. antagonisieren Postoperative Phase – Kontinuierliche Überwachung der Vitalfunktionen im Aufwachraum (mit verlängerter Überwachung rechnen) – Schmerztherapie: Opioide vorsichtig titrieren, mit Nicht-Opiaten (z.B. NSAID, Paracetamol, Novaminsulfon, Coxibe) kombinieren, vorzugsweise Regionalverfahren mit PCA – Oberkörper in 300-Hochlagerung (zur Prophylaxe stiller Aspirationen) –Wärmemassnahmen –Atemübungen, Aufforderungen zum Husten, ggf. CPAP (vor allem wenn bereits ein eigenes Gerät vorhanden ist) – Indikation zur Überwachung auf Intermediate Care oder Intensivstation abhängig von den Vorbefunden gross-zügig stellen Literatur 1. Magi E, Recine C, Klockenbusch B, Cascianini EA: A postoperative arrest in a post poliomyelitis patient. Anaesthesia 2003; 58:98–99. 2. Gaul C, Winterholler M: 40 Jahre nach den letzten Polioepidemien: Post-Polio-Syndrom (PPS) als Ursache des «weaning failure». Anaesthesist 2002; 51:378–382. 3. Shneerson JM: A postoperative arrest in a post poliomyelitis patient (1). Anaesthesia 2003; 58:608–609. 4. Kunisawa T, Suzuki A, Takahata O, Iwasaki H: High dose of dexmedetomidine was useful for general anesthesia and post-operative analögesia in a patient with postpolio syndrome. Acta Anaesthesiol Scand 2008; 52: 864–865. 5. Wernet A, Bougeois B, Merckx P, Paugam-Burtz C, Mantz J: Successful use of succinylcholine for caesarean delivery in a patient with postpolio syndrome. Anesthesiology 2007; 107: 680–681. Korrespondierender Autor: Prof. Dr. med. Malte Silomon Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin Katholisches Klinikum Marienhof/ St. Josef gGmbH Kardinal-Krementz-Str. 1-5 56073 Koblenz Tel: + 49 261 – 496 6391 Fax:+ 49 261 – 496 6387 E-mail: [email protected] Übernahme des Textes mit der freundlichen Zusage des Bundesverbandes Polio von Deutschland und des Autoren Prof. Dr. med. Malte Silomon. (cf. Polio Nachrichten1/2011) II Les patients SPP ont souvent besoin de doses réduites d’anesthésiants /d’analgésiques. COMMUNAUTÉ SUISSE D’INTÉRÊTS DES SUITES TARDIVES DE LA POLIO (CISP) Secrétariat central ASPr Case 9 – Rue de Locarno 3 – 1701 Fribourg Tél. 026 322 94 33 – Fax 026 323 27 00 www.polio.ch Anesthésie et syndrome post-polio par Malte Silomon Département d’anesthésie et de médecine intensive, Hôpital catholique Marienhof / St. Josef sàrl, Coblence (Allemagne) Introduction Les patients atteints du syndrome post-polio (SPP) craignent souvent d’avoir à subir une opération chirurgicale en raison des conséquences potentielles que pourrait avoir une narcose sur leur état de santé. Effectivement, comme cette maladie est mal connue de bien des anesthésistes et que ceux-ci ne disposent pas d’informations suffisantes concernant les processus pathophysiologiques intervenant dans le SPP, il arrive fréquemment que la prise en charge périopératoire soit inadaptée. En effet, l’anesthésie doit être préparée avec soin afin de parvenir à une sécurité maximale, et cela même pour des patients apparemment « sains », c’est-à-dire présentant une compensation musculaire satisfaisante. Des incidents graves imprévisibles ont déjà été décrits [1,2]. Dans la littérature médicale internationale, on trouve très peu de travaux concernant l’anesthésie chez les patients post-polio, et c’est pourquoi les études de cas, l’abord théorique concernant la pathophysiologie III de la maladie ainsi que les récits d’expériences personnelles jouent un rôle crucial pour le traitement de ce groupe de patients. On est ici bien loin d’une médecine fondée sur les faits. C’est pour cette raison que nous avons décidé de nous adresser aux patients et aux anesthésistes et d’exposer les principaux traits de cette maladie et les conséquences qu’il en résulte pour la pratique de l’anesthésie. Le SPP peut se manifester par les symptômes suivants : • Fatigue, lassitude, faiblesse généralisée, faiblesse musculaire • Douleurs articulaires ou musculaires • Faiblesse respiratoire, dyspnée (40%) • Intolérance au froid (65%) • Relâchement de la musculature du pharynx et troubles de la déglutition • Incidence accrue d’apnées obstructives et centrales du sommeil Les règles suivantes sont valables pour nombre de patients SPP : Les patients SPP se fatiguent souvent plus vite que les patients sains. Les patients SPP nécessitent souvent une convalescence postopératoire plus longue. Les patients SPP nécessitent des doses réduites de myorelaxants. Préopératoire/prémédication • Le diagnostic du syndrome post-polio étant un diagnostic purement clinique, il est indispensable d’effectuer une anamnèse et un examen physique complets. Le statut neurologique doit être documenté avec précision. Du fait que la plupart des patients SPP sont suivis régulièrement par un neurologue, il faut demander à consulter les dossiers. Pour l’évaluation préopératoire, l’anamnèse doit absolument aborder les points suivants : – Quels muscles ont été touchés lors de la phase aiguë de la poliomyélite, et à quel degré ont-ils été atteints ? – La régénération musculaire a-t-elle été bonne ? (En effet, plus l’attaque initiale a été forte, plus la faiblesse musculaire secondaire est prononcée.) – Une ventilation artificielle a-t-elle été nécessaire en phase aiguë ? Le patient a-t-il présenté une faiblesse respiratoire ? – Quelles limitations présente le patient actuellement ? • Une spirométrie doit être effectuée chez tous les patients SPP, et tout résultat équivoque doit être suivi d’un examen pneumologique afin de mesurer la force inspiratoire ou la capacité vitale en position couchée et assise [3]. Un examen préalable en laboratoire du sommeil permettra de confirmer tout soupçon d’apnée obstructive ou centrale du sommeil (anamnèse révélant une fatigue diurne, des céphalées survenant principalement le matin en conséquence de l’hypoventilation nocturne, etc.) Les atteintes du système respiratoire peuvent avoir diverses causes liées au SPP (déformations du thorax, parésie unilatérale des cordes vocales, apnées du sommeil, faiblesse des muscles respiratoires auxiliaires). Une anamnèse ciblée peut déjà orienter efficacement le médecin. En cas de déformation thoracique importante, une échocardiographie peut être utile afin de mesurer la fonction cardiaque du patient. • De nombreux patients SPP souffrent de douleurs chroniques et reçoivent de ce fait des traitements antidouleur. Il est nécessaire de demander au préalable au patient quelle est la dose 4/2012 Faire Face nécessaire à la disparition de la douleur, car il est fréquent que celle-ci soit inférieure à la moyenne, en particulier s’agissant des opioïdes. • Chez les patients SPP atteints de fonte musculaire, le volume sanguin peut être diminué, ce qui doit être pris en considération lors d’une éventuelle commande de produits sanguins. • En raison de leurs propriétés myorelaxantes, il ne faut pas administrer de benzodiazépines en prémédication, mais leur préférer d’autres substances sédatives/anxiolytiques comme la prométhazine, l’opipramol ou les agonistes alpha-2 adrénergiques [4]. • Pour les interventions chirurgicales sur les extrémités, le bloc nerveux périphérique ou l’anesthésie locale sont préférables à l’anesthésie générale, et cela surtout pour les patients ayant une capacité pulmonaire diminuée. Dans tous les cas, il faut s’attendre à une action prolongée du bloc nerveux, et il est nécessaire d’informer le patient d’une potentielle détérioration du statut neurologique après une anesthésie locale. S’il occasionne une parésie du nerf phré nique et / ou du nerf laryngé récurrent, le bloc interscalénique peut aggraver une fonction respiratoire déjà diminuée. Il en va de même pour la rachianesthésie ou l’anesthésie épidurale haute. Le mode d’anesthésie doit donc être décidé conjointement par le patient et l’anesthésiste après avoir pesé les avantages et inconvénients potentiels. • Les patients SPP courent un risque d’aspiration en période périopératoire : 97% d’entre eux présentent des troubles de la déglutition. De plus, le risque peut être accru par l’utilisation de myorelaxants et par les nausées postopératoires. C’est pourquoi il est recommandable d’administrer des antiacide par voie orale le soir avant l’intervention, p. ex. 300 mg de ranitidine, qui a en outre un léger effet sédatif. Enfin, il est souhaitable d’aborder la prévention des nausées et vomissements postopératoires (NVPO) de manière multimodale. d’anesthésiants locaux par le biais de cathéters au niveau du système nerveux périphérique ou central permet de réduire la dose d’antidouleurs (d’opioïdes) en phase postopératoire. Le jour de l’intervention Prémédication sans benzodiazépines ; ranitidine 300 mg p.o. Pour tous les types de narcose : recourir de préférence à des mesures de réchauffement actives (chaleur convective), surtout en présence d’intolérance au froid. Phase postopératoire – Surveillance continue des fonctions vitales en salle de réveil (la durée de la surveillance est souvent supérieure chez les patients SPP) – Thérapie de la douleur : titrer avec soin les opioïdes et les combiner avec des substances non-opioïdes (p.ex. AINS, paracétamol, métamizole, coxibes) ; préférer l’application locale avec ACP (analgésie contrôlée par le patient) Pour les anesthésies locales : réduire au besoin la dose d’anesthésiant. Lors d’une anesthésie générale, l’addition 4/2012 Faire Face Pour les narcoses : si possible pas de myorelaxants, utiliser de préférence un masque laryngé. Recourir à une dose minimale d’opioïdes et à des substances maniables et à courte action. Voici ci-dessous un exemple d’anesthésie répondant à ces critères : Induction : Induction de la narcose p.ex. propofol 1–2 mg/kg fentanyl 2 µg/kg Myorelaxation Mivacron® 0,2 mg/kg (la succinylcholine a également été utilisée sans incident lors d’une césarienne (5) Narcose : – Rémifentanil 0,05–0,2 µg/kg/min – Desflurane ou sévoflurane, CAM 0,4–0,8 –Myorelaxation uniquement sous contrôle neuromusculaire (si possible avec indication du TOF ratio) –Prévention NVPO multimodale, p.ex. 4 mg dexaméthasone + 4 mg ondansétron + 0,5 mg halopéridol – au besoin agonistes alpha-2 adrénergiques afin de diminuer le traitement antidouleur postopératoire [4] – initier la thérapie antidouleur p.ex. 1,5 g de métamizole accompagné d’une dose réduite de piritramide. Réveil : – Aspirer la zone de la bouche et du pharynx, en cas de salivation importante administrer du glycopyrronium (Robinul®) par voie intraveineuse. – Mesurer la myorelaxation résiduelle (curarisation résiduelle) : le TOF ratio doit être supérieur à 0,9 ! Antagoniser au besoin. – Placer le patient en position semiassise 300 (afin de prévenir les aspirations silencieuses) – Mesures physiques de réchauffement – Exercices respiratoires, encourager le patient à tousser, au besoin CPAP (en particulier si le patient dispose déjà de son propre appareil) – Ne pas craindre d’indiquer un traitement en soins intensifs ou en soins intermédiaires en fonction des examens préalables. Bibliographie 1. Magi E, Recine C, Klockenbusch B, Cascianini EA : A postoperative arrest in a post poliomyelitis patient. Anaesthesia 2003 ; 58 ; 98–99. 2. Gaul C, Winterholler M : 40 Jahre nach den letzten Polioepidemien : Post-Polio-Syndrom (PPS) als Ursache des « weaning failure ». Anaesthesist 2002 ; 51 : 378–382. 3. Shneerson JM : A postoperative arrest in a post poliomyelitis patient (1). Anaesthesia 2003 ; 58 : 608–609. 4.Kunisawa T, Suzuki A, Takahata O, Iwasaki H : High dose of dexmedetomidine was useful for general anesthesia and post-operative analgesia in a patient with postpolio syndrome. Acta Anaesthesiol Scand 2008 ; 52 : 864–865. 5. Wernet A, Bougeois B, Merckx P, Paugam-Burtz C, Mantz J : Successful use of succinylcholine for caesarean delivery in a patient with postpolio syndrome. Anesthesiology 2007 ; 107 : 680–681. Pour contacter l’auteur : Prof. Dr. med. Malte Silomon Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin Katholisches Klinikum Marienhof/St. Josef gGmbH Kardinal-Krementz-Str. 1-5 D-56073 Koblenz Allemagne Tél. : +49 261 496 63 91 Fax : +49 261 496 63 87 E-mail : [email protected] Reproduction de cet article avec l’aimable accord de l’association nationale polio d’Allemagne et de l’auteur, le Prof. Dr. med. Malte Silomon. (cf. Polio Nachrichten1/2011) IV