Der kleine Prinz - Junges Theater Bonn

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Der kleine Prinz - Junges Theater Bonn
Materialmappe
Der kleine Prinz
von Antoine de Saint-Exupéry
Junges Theater Bonn
Hermannstr. 50
53225 Bonn
Tel.: 0228 463672
theaterpä[email protected]
www.jt-bonn.de
Liebe Erzieherinnen und Erzieher, liebe Lehrerinnen und Lehrer,
MAN SIEHT NUR MIT DEM HERZEN GUT
wir laden Sie mit dieser Materialmappe ein, das Theaterstück Der kleine Prinz mit den Kindern
vorzubereiten, sich auf das Stück einzustimmen und das Gesehene zu vertiefen und sich mit den
Themen des Stückes auseinanderzusetzen.
Sie finden hier spielerische Anregungen, theaterpädagogische Übungen, kreative Bastel- und
Malideen sowie Hintergrundinformationen zum Thema Kinder und Theater.
All diese Ideen sind lediglich Vorschläge. Wir hoffen aber, mit den Anregungen Lust zu machen auf
das Theaterstück und auch eine kreative Nachbereitung zu ermöglichen und somit einen
wundervollen und bereichernden Theatertag zu erleben.
Und nun wünschen wir viel Spaß mit der Materialmappe und unserem Theaterstück Der kleine
Prinz!
Mit den besten Grüßen
Evi Mürlebach und Heike Werntgen
Theaterpädagoginnen Junges Theater Bonn
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Inhaltsangabe
DER KLEINE PRINZ
eine märchenhafte Erzählung des französischen Autors Antoine de Saint-Exupéry.
ein Plädoyer für Freundlichkeit und Freundschaft.
eine Reise der Begegnung für Klein und Groß.
Ein Pilot erzählt die Geschichte, wie er den kleinen Prinzen kennengelernt hat. Dabei erinnert er
sich, dass er nicht immer erwachsen war, sondern als Kind auch tolle Ideen hatte, die die
Erwachsenen nicht verstanden haben.
Der Pilot trifft den kleinen Prinzen, als er mit seinem Flugzeug in der Wüste gestrandet ist. Der
kleine Prinz hat den ungewöhnlichen Wunsch nach einem gezeichneten Schaf und er erzählt, dass
er von einem anderen Planeten komme. Auf diesem Planet hat der kleine Prinz eine Rose, die er vor
dem Schaf schützen muss.
Der kleine Prinz hat sich auf eine Reise zu vielen verschiedenen Planeten gemacht und lernt dort
viele seltsame Leute, unter anderem einen König, einen Eitlen und einen Geschäftsmann, kennen.
Alle großen Leute gehen merkwürdigen Tätigkeiten nach, die dem kleinen Prinz unsinnig
erscheinen. So landet der kleine Prinz auf dem Planeten Erde. Er begegnet dem Fuchs und die
Beiden werden Freunde. Dann trifft der kleine Prinz den Piloten.
Doch nachdem er seine Geschichte erzählt hat, erkennt der kleine Prinz, dass er Heimweh nach
seinem Planeten und seiner Rose hat. Mit Hilfe der Schlange kehrt der kleine Prinz zurück nach
Hause und lässt seinen neuen Freund, nachdem die beiden ein Zeichen verabredet haben, zurück
auf der Erde.
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Ideen zur Vorbereitung des Theaterstücks
Hallo - Rakete
Alle Kinder sitzen im Kreis auf dem Boden und trommeln mit den Händen wie bei einer Rakete, die
ins Weltall startet. Gemeinsam werden die Arme nach oben genommen und "hallo" gerufen". So
fliegen die Kinder alle gemeinsam in den Weltraum, um dort die Planeten zu besuchen, auf denen
der kleine Prinz ebenfalls war.
Material:
nichts
Zeitumfang: 5 min
Puppen aus Alltagsgenständen basteln und damit spielen
Den Kindern werden einige Figuren der Geschichte vorgestellt: Es gibt einen Fuchs, eine Schlange,
eine Rose, einen Prinzen, einen Piloten usw. Dann werden aus Alltagsgegenständen Puppen
gebastelt: Ein Kochlöffel bekommt Augen und Mund aufgemalt und wird zum kleinen Prinzen, eine
rote Serviette wird zur Rose, einem Gürtel werden Wackelaugen aufgeklebt und wird so zur
Schlange, eine Socke wird zum Piloten und ein Trichter mit angeklebten spitzen Ohren und Knöpfen
als Augen zum Fuchs. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt
Im Anschluss können die Kinder mit den gestalteten Gegenständen kleine Szenen spielen: z.B. trifft
der kleine Prinz die Rose. Was passiert? Nach dem Theaterstück kann darüber gesprochen werden,
was die Kinder vorher entwickelt haben und was im Theater passiert ist. Wo waren Unterschiede?
Gab es Gemeinsamkeiten? Die Gegenstände können im Anschluss erneut benutzt werden. So
können die Kinder das Gesehene durch Nachspielen verarbeiten und vertiefen.
Ggf. kann so ein kleines Theaterstück entstehen, welches z.B. auch den Eltern oder anderen
Kindern gezeigt werden kann.
Material:
Alltagsgegenstände, Bastelmaterial
Zeitumfang: 10 - 20 min
Bühne - Publikum
Alle Kinder setzen sich ins Publikum und applaudieren. Beim Kommando "Bühne" stellen sich alle
Kinder auf die Bühne und frieren dort ein. Dann folgt das Kommando "Publikum" und die Kinder
setzen sich wieder auf ihre Plätze im Publikum und klatschen. Das Kommando "Bühne" kann auch
mit Rollen z.B. Fuchs oder König kombiniert werden.
Material:
nichts
Zeitumfang: 5 min
Planetenlauf
Alle laufen auf einem winzig kleinen Planeten. Sind zu viele auf einer Seite, kippt der Planet um. Bei
Musikstopp frieren alle Kinder ein und bewegen sich nicht mehr ("Freeze"). Es können verschiedene
Tempi (Zeitlupe, normal, rennen etc.), Emotionalitäten (wütend, fröhlich, traurig etc.), sowie Rollen
(Prinz, Pilot, Fuchs, Schlange, der Eitle, ein Forscher, König, Geschäftsmann etc.) ausprobiert
werden.
Material:
Musik
Zeitumfang: 5 - 10 min
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Der Fuchs
Die Kinder suchen sich einen Partner. Jede Gruppe bekommt die Aufgabe sich anzunähern, aber
dabei schüchtern zu sein und sich nicht zu trauen. Dabei ist ein Kind der Fuchs und ein Kind der
kleine Prinz. Der Prinz versucht Freundschaft mit dem Fuchs zu schließen, der Fuchs ist aber ein
scheues Tier.
Material:
Textausschnitte
Zeitumfang: 20 min
Gefühlskarten und die Schlange
Die Kinder stehen im Kreis. Aus einer Kiste werden Smileys mit verschiedenen Gesichtsausdrücken
gezogen. Die Kinder spielen diese nach. Währenddessen schlängelt sich die Schlange im Kreis
herum. Wenn die Schlange auf den Boden klopft, frieren alle Kinder ein. Dann sucht die alte
Schlange ein neues Kind als Schlange aus.
Material:
Gefühlskarten
Zeitumfang: 5-10 min
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Gefühlskarten-Beispiele
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Luftballon mit Dingen, die Erwachsene nicht verstehen
Die Kinder malen in die Luftballonvorlage etwas was Erwachsene nicht verstehen, wenn sie es nicht
sehen.
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Ausmalbild
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Meta-Ebene
Warum Theaterspielen Kinder stärkt
Theaterspielen mit Kindergartenkindern oder Erstklässlern? Ist das überhaupt entwicklungsbedingt
möglich und pädagogisch sinnvoll? „Theaterspielen mit Kindergartenkindern führt zu den
Grunderfahrungen des Menschseins und zur Grunderfahrung von Kunst und ist somit in doppelter
Hinsicht „elementar“, zum einen hinsichtlich der Zielgruppe, die sich anthropologisch und
entwicklungspsychologisch gesehen in einer Phase befinden, in der sie grundlegende Schritte der
geistigen, körperlichen und emotionalen Entwicklung durchlaufen müssen, zum anderen von Seiten
des Theaters als Kunstform, das sich an den spezifischen Voraussetzung und Bedürfnissen der
Kinder orientiert und deshalb auf seine grundlegenden Elemente besinnen (…) muss.“
(Quelle: Marquardt, P & Jerg, S. (Hrsg):Theaterspielen mit Kindern ab zwei Jahren, Cornelsen,
2010)
Theaterspielen ist zunächst einmal Nachahmung. Und Nachahmung ist für Kinder eine bedeutende
Form des Lernens. Seit die Wissenschaft die sogenannten Spiegelneurone (Nervenzellen im Gehirn,
die zur zielgerechten Ausführung von Handlungen zuständig sind) entdeckt hat, wurde mit Hilfe der
Kernspintomographie gezeigt, dass die Spiegelneurone besonders aktiv sind, wenn eine Person
aufgefordert wird, die Handlung des Gegenübers simultan nachzuahmen. In weiteren
Untersuchungen wurde festgestellt, dass die Spiegelneurone die Grundlage bildet für die Fähigkeit
zu Mitgefühl, Empathie und Intuition. Das Theaterspielen soll außerdem ein geschützter Raum für
die Fantasie und ein schönes Erlebnis auf Basis spielerischer Interaktion sein.
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