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UNSER WEG
M e n s c h - M e d i z i n - Te c h n i k
Ausgabe
1 | 2014
ST.
VINCENZ und ST. ANNA
D A S K L I N I K M A G A Z I N D E R K R A N K E N H A U S G E S E L L S C H A F T S T. V I N C E N Z m b H
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Rekordzahlen am St. Vincenz:
Gute Bilanz im Spagat zwischen Ökonomie und Medizin
Medizin und Pflege appellieren nachdrücklich an die Politik: Mehr Zeit für den Menschen
Weiter Blick über den Tellerrand
So arbeitet der Onkologische Schwerpunkt St. Vincenz
St.Vincenz-Krankenhaus erhält Gütesiegel
Aktive und nachhaltige Beschaffung
in der Gesundheitsversorgung
2 > VIA
EDITORIAL
Rekordzahlen am St. Vincenz: Gute Bilanz
im Spagat zwischen Ökonomie und Medizin
03
St.Vincenz-Krankenhaus erhält Gütesiegel:
Aktive und nachhaltige Beschaffung in der
Gesundheitsversorgung
06
Weiter Blick über den Tellerrand:
So arbeitet der Onkologische Schwerpunkt
08
Palliativversorgung ist deutlich verbessert, aber: 10
Der Kreis Limburg-Weilburg braucht ein Hospiz
Herausforderungen der geburtshilflichen Anästhesie: 11
15. Geburtshilfliches Anästhesiesymposium
Liebe Leserinnen und Leser,
Gute Atmosphäre für einen sanften Weg in
12
die Welt: warum Vincenz-Kinder sich wohl fühlen
BRUSTKREBS BEWEGT
das Frühjahr ist im Aufbruch und vieles ist in Bewegung: Im Bund, im
Land, in der Region und auch im St. Vincenz. Das ist gut so. Denn Agieren
statt Reagieren ist schon seit jeher ein probates Mittel, auch schwierige
Zeiten erfolgreich, wenn nicht sogar gestärkt zu überstehen.
Wenn dies gleichzeitig von vielen Menschen aus vielen verschiedensten
Einrichtungen praktiziert wird, die gemeinsam für ein gutes übergeordnetes
Ziel arbeiten, dann ist das nicht nur gut. Sondern es ist ist die Beste aller
Möglichkeiten, Zukunft zu gestalten, Bewegung in das Leben oder die Gesellschaft zu bringen.
Zukunftsorientierte, visionäre Konzepte habe ich Ihnen vor einem Jahr an
dieser Stelle versprochen und ich kann Ihnen versichern: in diesem Sinne ist
vieles in Bewegung, insbesondere auch für die Patienten, die uns vor dem
Hintergrund der Grundideen unserer Stifter besonders am Herzen liegen:
unheilbar kranke, sterbende Menschen (lesen Sie auch unsere Berichte auf
den Seiten acht bis zehn).
Neues Seminarprogramm „Brustkrebs bewegt"
14
PROGRAMM 2014
15
Harmonie von Körper und Geist:
Permanent Make up und Tai Chi
16
Mehr Lebensqualität nach Brustkrebs:
Lymphsystem, Sport und Ernährung
18
Aktionstag „Ernährung"
an der Adolf-Reichwein-Schule Limburg
20
FOCUS GESUNDHEIT: ORTHOPÄDIE AKTUELL
Gut zu Fuß:
Zum neuesten Stand der Fußchirurgie
TERMINE 2014:
22
Weiterbildung für Intensivpflege und
Anästhesie erfolgreich abgeschlossen
24
23
WIR SAGEN DANKE:
5000 Euro aus Elz für Patienten
der Palliativstation
26
Es ist uns ein Anliegen, speziell für dieses Patientenklientel etwas zu bewegen, Anstöße zu geben. Und schon jetzt gibt es in diesem Kontext viele
interdisziplinäre, interkonfessonelle Gespräche, von denen ich hoffe, dass sie
zu einem guten Ergebnis führen. Ein Ergebnis, das gleichzeitig Respekt bezeugt vor den Grenzen des Lebens und auch der medizinischen Machbarkeit.
Begleitung am Ende des Lebens:
1000 Euro für die Palliativmedizin
27
Hannelore-Hingott-Gedächtnisturnier:
1100 Euro vom TCGW Elz
27
Evangelischer Kirchenchor Villmar-Weyer
stiftet Erlös des Chorkonzerts
28
Die Etablierung unserer Palliativstation und die fruchtbare Zusammenarbeit unseres Palliativteams mit dem Palliativnetzwerk Limburg-Weilburg
waren ein guter Anfang. Andere Möglichkeiten der medizinisch-pflegerischen Betreuung schwerst kranker Menschen müssen ernsthaft diskutiert,
geprüft und weiterentwickelt werden.
„Das Leben“ eine Spende von Kunstwerk
28
Wengenroth an das St. Vincenz-Krankenhaus
In diesem Sinne grüße ich Sie herzlich,
Pater Joseph Vellappanattu ist neuer
katholischer Krankenhausseelsorger
32
Ihr
22 Jahre Seelsorger im St. Vincenz:
Pater Fridolin Bleuel zum 90. Geburtstag
33
1580 Jahre Zeit für das St. Vincenz:
St. Vincenz feiert seine Jubiliare
34
PERSONALNACHRICHTEN
VIAKINDER – WIR GRATULIEREN VON HERZEN
35
35
Guido Wernert
KUNST:
Ingrid Gerrhard bringt Lebensfreude ins Vincenz 29
Landschaften von W. Otto Gberzahn
30
Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft St. Vincenz mbH
IMPRESSUM
HERAUSGEBER:
Krankenhausgesellschaft St. Vincenz mbH, Auf dem Schafsberg, 65549 Limburg
T: 06431.292-0, Fax: 06431.292-4163, Mail: [email protected], www.st-vincenz.de
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allen Infos gelangen.
REDAKTION: Nicola von Spee, Ulrich Haßler, Petra Hoffmann
V.i.S.d.P: Guido Wernert
Konzept & Layout: S!DESIGNMENT, Natascha Schäfer
Bilder: Privat, Archiv KH St. Vincenz, Nicola von Spee, S!DESIGNMENT, Dieter Fluck,
Gundula Stegemann, Photocase.com: ©lipps/photocase, Fotolia: ©Sebastian Kaulitzki,
©agvisuell, ©decade3, ©psdesign1, ©froxx, ©morganimation, ©shockfactor.de, ©Coloures-Pic
istock.com: ©Rinelle
Auflage: 4.000
Die Beiträge geben die Meinungen der jeweiligen Verfasser wieder.
AKTUELL < VIA < 3
Rekordzahlen am St. Vincenz:
Stand.ort Gesundheit
Gute Bilanz im Spagat
zwischen Ökonomie und Medizin
Medizin und Pflege appellieren nachdrücklich an die Politik: Mehr Zeit für
den Menschen – Neujahrstalk der Krankenhausgesellschaft St. Vincenz
zum Schwerpunktthema Stand.ort Gesundheit
Freude über die positive Entwicklung im vergangenen Jahr und optimistischer Ausblick auf 2014: das Podium
beim Neujahrstalk 2014 der Krankenhausgesellschaft St. Vincenz mbH moderiert von Barthel Pester (Mitte).
„Gesundheit am Stand.ort“ – unter diesem Schwerpunktthema stand der Neujahrsempfang der Krankenhausgesellschaft St. Vincenz
mbH. Was wird auf dem Schafsberg für qualitativ
hochwertige Gesundheitsversorgung einer immer
älter werdenden Gesellschaft getan, wie ist dies
in Zeiten ökonomischen Drucks in der Gesundheitswirtschaft ganz praktisch zu bewerkstelligen,
welche Standpunkte und Eckdaten sind hierfür
unabdingbar – dies waren die zentralen Fragestellungen, die vor allem auch durch gezielte Fragen aus dem Plenum durch AbiturientInnen des
Schwerpunkts Gesundheit der Limburger AdolfReichwein-Schule konkretisiert wurden.
Thematisch wurde dieser Neujahrstalk von dem bestimmt, was auch im wirklichen Leben das tägliche
Spannungsfeld der Mitarbeitern ausmacht: Empathie
und Fürsorge für die Patienten auf der einen Seite und
die wirtschaftlichen Vorgaben der Klinik, Budgetierungen und Sparzwänge auf der anderen Seite – ein
Dauerkonflikt. Klar wurde jedoch auch: Das Eine geht
nicht ohne das Andere, ethisches Handeln braucht gute
Ökonomie im Hintergrund. Gleichzeitig wurde in den
Diskussionen mehr als einmal eine weitere, zwingend
notwendige Voraussetzung deutlich, dem Druck der
gesundheitspolitischen Restriktionen konstruktiv zu
begegnen: gutes Teamwork, gut abgestimmtes Zusammenwirken der verschiedensten Professionen.
4 > VIA > AKTUELL
Engagierte Töne: auch der musikalische Akzent des Neujahrsempfangs war energisch und unterstrich die Statements
aus Medizin und Pflege: die Gruppe RespAction unter Leitung von Michael Born.
Ungewohnte Erfahrung beim Neujahrsempfang des St. Vincenz: Schüler
der Adolf-Reichwein-Schule sorgten für eine ganz neue Balance zwischen
Jugend und Erfahrung beim Neujahrstalk der Krankenhausgesellschaft.
Das mit Mitgliedern der Krankenhausleitung und dem Verwaltungsratsvorsitzenden hochkarätig besetzte Podium stand den Schülern des
Schwerpunkts Gesundheit der Adolf-Reichwein-Schule Rede und Antwort. V.l.n.r.: Verwaltungsratsvorsitzender Erwin Reuhl, Pflegedirektorin
Martina Weich, Moderator Barthel Pester, der Ärztliche Direktor PD Dr. Joachim Hillmeier und Geschäftsführer Guido Wernert.
ohne gute Zusammenarbeit auch kein gutes Ergebnis.
Kurzum:
Der Vorsitzende des Verwaltungsrates der Krankenhausgesellschaft, Erwin Reuhl
„Ökonomie ist kein Widerspruch zur Medizin“, bekräftigte auch der Vorsitzende des Verwaltungsrates
der Krankenhausgesellschaft, Erwin Reuhl. Vernünftiges Wirtschaften sei die Voraussetzung jeder Entwicklung. Und dass sich in der Krankenhausgesellschaft viel entwickelt, das machten eindrucksvolle
Zahlen deutlich: Bei der Zahl der stationären Patienten „knackte“ das St. Vincenz erstmals die 20.000erMarke: mit exakt 20.739 Patienten eine Steigerung
von 4,7 Prozent. Die Zahl der Geburten stieg um 15
Prozent auf 933 – für den Verwaltungsratsvorsitzenden eine besonders erfreuliche Zahl. Eine weitere Rekordsumme: die Investitionen in Bau, Medizintechnik
und Ausstattung der Klinik in Höhe von 16,7 Millionen. Wichtig waren Erwin Reuhl in diesem Kontext
vor allem zwei Fakten: „Wenn hier über Zahlen gesprochen wird, dann sind dies Ihre Zahlen und Ihre
Erfolge, über die wir hier reden“, so der Verwaltungsratsvorsitzende an die Mitarbeiter gerichtet. Gleichzeitig stellte Reuhl angesichts der „gewaltigen Investitionssumme“ auch unmissverständlich klar: „Diese
Entwicklungen dienen nicht etwa einem Turmbau
zu Babel. Dies alles hat keinen anderen Sinn, als
den Mitarbeitern dieses Hauses in ihrem Dienst am
Engagierte Diskussionen zum Stand.ort Gesundheit
beim Neujahrsempfang der Krankenhausgesellschaft.
Patienten zu helfen und unsere Dienstleistung für die
Bürger dieser Region zu optimieren.“ Angesichts dieser
im Jahr 2013 besonders erfreulichen Zahlen würdigte
Reuhl das Engagement der Mitarbeiter und dankte für
deren herausragenden Einsatz. „Es gibt keinen besseren
Vertrauensbeweis und keine bessere Anerkennung für Sie
und Ihre Leistung als diese außerordentliche Ergebnis.“
„Wir sind ein bisschen anders
als die Privaten“
Solche Resultate und solche Summen angesichts des
jüngst veröffentlichten Krankenhausbarometers, nach
welchem jede zweite Klinik in Deutschland rote Zahlen schreibt – da lag für die Abiturienten der Adolf-
Pas de deux bei der Begrüßung: der Verwaltungsratsvorsitzende RA Erwin
Reuhl und Geschäftsführer Guido Wernert.
St. Vincenz < VIA < 5
+++ Zahlen Daten Fakten +++
Personaldaten 2013
Die durchschnittliche Beschäftigungszahl betrug im Jahre 2013
1.094 MitarbeiterInnen. Die Krankenhausgesellschaft St. Vincenz mbH
ist somit weiterhin der größte Arbeitgeber der Region.
Insgesamt wurden im Jahre 2013 122 neue Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter in der Krankenhausgesellschaft neu eingestellt,
davon allein 36 Ärztinnen und Ärzte.
Somit waren mit dem Stichtag 31.12.2013 insgesamt 126 ÄrztInnen
am St. Vincenz beschäftigt.
• 33 Auszubildende wurden im Jahre 2013 neu eingestellt.
Zum 31.12.2013 absolvieren somit 88 Auszubildende in der Krankenhausgesellschaft, in den nachfolgend aufgeführten Berufen, ihre Ausbildung:
• 67 Auszubildende zur/zum Gesundheits- und Krankenpfleger/in
• 10 Auszubildende Operationstechnische/r Assistent/in
• 2 Auszubildende zur Bürokauffrau/mann
• 1 Auszubildende zum Köchin/Koch
• 5 Auszubildende zur Pharmazeutisch-kaufmännische-Angestellten
• 3 Auszubildende zur Medizinischen Fachangestellten (ehemals Arzthelferinnen)
22 Mitarbeiter/-innen wurden in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.
• Stationär behandelte Patienten 2012/2013 = 19.811/20.739 Patienten +4,7 Prozent
• Geburten 2012/2013 = 811/933 Geburten
+15 Prozent
• Notfälle 2012/2013 = 30.009/31.423 Notfälle +4,7 Prozent
Reichwein-Schule die erste Frage an das Podium auf der
Hand: „Was machen Sie anders als andere Krankenhäuser?“ Eine Steilvorlage für den Verwaltungsratsvorsitzenden, den Hintergrund des soliden finanziellen Backgrounds der Krankenhausgesellschaft zu erläutern: das
Unternehmen habe sozusagen keine Eigentümer, keiner
könne Geld entnehmen und Dividenden einstreichen,
Ökonomie ist am St. Vincenz kein Selbstzweck, sondern dient dem großen Ganzen: „Wir sind ein bißchen
anders als die Privaten“. Dafür stünde aber auch keiner
dahinter, der finanziell aushelfe. Deshalb arbeite man
grundsätzlich sehr konservativ: „Wir packen die Dinge
erst dann an, wenn wir es uns leisten können.“ Banken
könnten mit dem St. Vincenz kein Geschäft machen.
Wenn auch der Ärztliche Direktor, PD Dr. Joachim Hillmeier, sich gegen die Dominanz der Ökonomie verwahrte
(„Wenn wir Medizin nur über Fallzahlen und Gewinne
definieren, sind wir in Deutschland auf einem falschen
Weg“), räumte er ein, dass Medizin auch wirtschaftlich
betrieben werden müsse. Ursache für den Dauerkonflikt
zwischen Medizin und Ökonomie sei jedoch die Politik,
die trotz jahrelanger Proteste und Apelle aus dem Gesundheitswesen nach wie vor die falschen Signale und falsche
Regulierungstendenzen verfolge: „Das ist nicht korrekt“,
so Hillmeier. Am St. Vincenz werde dennoch mit großem
Einsatz und hohem fachlichen Standard daran gearbeitet,
Qualitätsmedizin auf hohem Niveau zu bieten.
Vor dem Hintergrund der Schlagzeilen zur aktuellen
AOK-Statistik über Behandlungsfehler in bundesdeutschen Kliniken bezog der Ärztliche Direktor gemeinsam mit Pflegedirektorin Martina Weich und Chefärztin
Prof. Dr. Dorothee Bremerich engagiert Stellung: Am St.
Vincenz gebe es eine Fehlerkultur und einen offenen
Umgang mit Prozessfehlern. Strenge Ablaufkontrollen
und spezielle Checklisten würden insbesondere im OPBereich praktiziert, um Fehler zu vermeiden. Fehlerfreie
Krankenhäuser gebe es jedoch nicht - eine kontinuierliche Überprüfung der Prozessabläufe, offene Kommunikation aller beteiligter Berufsgruppen, aber auch der
persönliche Umgang und die Abgrenzung von schicksalhaften Ereignissen und Krankheitsverläufen gehörten
zum täglichen Spannungsfeld. Besonders entschieden
verwahrte sich Hillmeier gegenüber dem Vorwurf des
Kostenträgers, an Kliniken werde unnötig und zu viel
operiert.
Geschäftsführer Guido Wernert hob in seinem Resümee
des Jahres die mit dem Zukunftsforum eingeleitete Vernetzung mit anderen Partner des Gesundheitswesens
als besonderes Highlight hervor. Klinikintern wertete
er den gerade ausgeschriebenen Ideen-Wettbewerb als
positives Potential für künftige Entwicklungen. Die hier
eingereichten 125 Ideen seien Beispiel dafür, dass die
Krankenhausgesellschaft „ganz eng am Geschehen“ sei,
aufgeschlossen für Verbesserungen und ein attraktiver
Der Ärztliche Direktor, PD Dr.
Joachim Hillmeier
Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Guido Wernert
6 > VIA > St. Vincenz
Stand.ort Gesundheit
„ Es fehlt an Zeit für Barmherzigkeit.“
Arbeitgeber für junge Menschen. Auch dies habe man
durch die offene Diskussion mit den ARS-Schülern
signalisieren wollen.
Im Ausblick auf 2014 kündigte er die Entzerrung der
Zentralen Notaufnahme durch bauliche Entwicklungen
auf bestehendem Gelände an. Grundsätzlich wolle man
sich der Patientenentwicklung anpassen sowie Ausstattung und Angebot weiter verbessern. Medizinisch
stünden in diesem Kontext ein Gefäßzentrum mit einer
neuen Hauptabteilung Gefäßchirurgie sowie der weitere Ausbau des Angebots für Herz- und Lungenkrankheiten auf der Agenda.
Pflegedirektorin Martina Weich
Ein eindrucksvolles Schlusswort der Diskussion, die
immer wieder vom Spannungsfeld zwischen Ethik
und Monetik bestimmt wurde, kam aus den Reihen
der Pflege: „Es fehlt an Zeit für Barmherzigkeit“, sagte Pflegedirektorin Martina Weich in Anlehnung an
Worte der evangelischen Krankenhausseelsorgerin
Gierke-Heinrich, die in der ökumenischen Andacht
das Gleichnis vom Barmherzigen Samariter interpretiert hatte. Auch die Pflegedirektorin appellierte an
die Politik, die Arbeitsbedingungen in Medizin und
Pflege nachhaltig zu ändern. „Wir brauchen den
Blick auf den Menschen und wir brauchen
die Zeit dafür.“
Sehen Sie den
Neujahrsempfang
empfang
im Film:
www.st-vincenz.de/mediathek
St. Vincenz-Krankenhaus erhält Gütesiegel
Aktive und nachhaltige Beschaffung
in der Gesundheitsversorgung
Das Gütesiegel des Bundesverbandes der Beschaffungsinstitutionen der Gesundheitswirtschaft Deutschland e.V. (BVBG) wurde jetzt dem St-Vincenz-Krankenhaus Limburg übergeben.
Der Vorstandsvorsitzende der P.E.G., Anton
J. Schmidt, erst kürzlich vom Gesundheitswirtschaftsmagazin kma zum Manager des
Jahres gekürt, übereichte jetzt im MediLog,
dem Logistikzentrum des St. Vincenz das
BVBG-Gütesiegel.
Voraussetzung, das BVBG-Gütesiegel zu führen, ist es, „Partnerschaftliche und nachhaltige Beschaffung“ in der unternehmerischen
Praxis erfolgreich umzusetzen. Die Initiative BVBG-Gütesiegel sieht sich in der gesellschaftlichen und sozialen Mitverpflichtung,
Beiträge zur aktuellen und langfristigen
Entwicklung der Gesundheitsversorgung zu
leisten. Nachhaltige Wirtschaftlichkeit mit einem ausgewogenen
Gleichgewicht von Qualität, Patientensicherheit und Wirtschaftlichkeit sind die besondere Philosophie der P.E.G.
Bereits im vergangenen Jahr wurde das St.Vincenz-Krankenhaus
von der Einkaufsgenossenschaft P.E.G. als Kooperationspartner
gewählt. Im Vordergrund der Kooperation dieser starken Partner
steht der Austausch gegenseitiger Nutzen und Werte. Das Ziel ist,
Patienten auf höchstem Niveau versorgen zu können. Ein weiteres
Ziel der beiden Partner war es, die Inhalte des BVBG-Gütesiegels
in der Praxis umzusetzen. Dies ist ihnen nun erfolgreich gelungen.
Der P.E.G. eG gehören mehr als 2.500 Gesundheits- und Sozialeinrichtungen als Mitglieder an. Sie unterhält Liefervereinbarungen
mit 400 Lieferanten. Sie ist die größte bundesweit tätige Einkaufs-
St. Vincenz < VIA < 7
St. Vincenz erhält BVBG-Gütesiegel für „Partnerschaftliche
und nachhaltige Beschaffung“.
Im Bild v.l.n.r.: Chefapotheker Klaus Schmidt, Qualitätsmanagementbeauftragter
Peter Voss, P.E.G. Vorstandsvorsitzender Anton J. Schmidt, die Kaufmännische
Direktorin Katja Streckbein und Geschäftsführer des St. Vincenz-Krankenhauses
Guido Wernert.
+++ Hintergrund +++
Das Gütesiegel-Board ist ein multidisziplinäres Gremium von
Experten aus der Gesundheitswirtschaft, Wissenschaft und
Gesundheitspolitik. Die gemeinsame Arbeit soll den Boardmitgliedern profunde fachliche und branchenpolitische Impulse geben.
gemeinschaft für stationäre Einrichtungen des Gesundheitswesens in Deutschland. Das Unternehmen ist seit 42 Jahren
aktiv und agiert als Non-Profit-Unternehmen
P.E.G. Vorstandsvorsitzender Schmidt, lobte bei seinem Besuch
im St. Vincenz vor allem das neue Logistikzentrum MediLog
am ICE-Bahnhof, an dem eines der größten und modernsten
Krankenhausapotheken Hessens entstanden ist: „Dies ist ein
beeindruckendes Zentrum“. Die nach DIN 9001:2008 zertifizierte Zentralapotheke des St. Vincenz hat einen Versorgungsauftrag für rund 4000 Betten im Landkreis Limburg-Weilburg
und der benachbarten Kreise und beliefert 24 Kliniken. Ein
komplexes logistisches System sichert die Rund-um-die-UhrVersorgung, steuert Nachschubketten und organisiert die Lagerung von rund 10.000 Medicalprodukten.
Das Gütesiegel-Panel ist eine elektronische Befragung der
akkreditierten Unternehmen mit dessen Hilfe die registrierten Experten ihre Antworten hinterlegen können.
Ob kurzfristig zu aktuellen Entwicklungen oder bei strategischen, innovativen und langfristigen Schlüsselthemen und
Themenstellungen: Das Gütesiegel-Panel fragt strukturiert
den Sachverstand und die Einschätzungen der GütesiegelPartner ab und stellt die Ergebnisse allen Beteiligten zur
Verfügung.
Damit kann das BVBG-Gütesiegel zu aktuellen Fragen und
Diskussionen hochwertige Informationen und empirische Ergebnisse zum Nutzen seiner Gütesiegel-Partner einbringen.
8 > VIA > St. Vincenz
FÜR DIE GESUNDHEIT – FÜR DIE REGION
Weiter Blick über den Tellerrand:
So arbeitet der Onkologische Schwerpunkt
St. Vincenz
Das Tumorboard ist das Herzstück moderner Behandlung von Tumorpatienten
Alarmierende Schlagzeilen zum Anstieg der Krebserkrankungen hat der Weltkrebsbericht 2014
erst vor wenigen Wochen ausgelöst: nach wie vor rechnen die Experten mit einem gravierendem
Anstieg der Tumorerkrankungen weltweit. Bis 2025 könnten jährlich 20 Millionen Menschen
weltweit an Krebs erkranken – rund 40 Prozent mehr als derzeit, so die Ergebnisse der Studie
der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In den kommenden zwei Jahrzehnten sei gar ein Plus
von rund 70 Prozent möglich. Im Jahr 2012 hatte es rund 14 Millionen Neuerkrankte gegeben.
Etwa 8,2 Millionen Menschen waren an Krebs gestorben. In den kommenden zwei Jahrzehnten
soll die Zahl auf bis zu 13 Millionen steigen. Tendenzen, die sich auch auf regionaler Ebene
widerspiegeln. Grund genug also zu beleuchten, auf welchem Niveau und nach welchen Qualitätskriterien die Versorgung der PatientInnen in der Region praktiziert wird. Das St. VincenzKrankenhaus führt die Bezeichnung Onkologisches Schwerpunktkrankenhaus. Hier sind die wichtigsten medizinischen Fachabteilungen, die an der Diagnostik und Behandlung von Tumorerkrankungen beteiligt sind, unter einem Dach*: Onkologie und Hämatologie, Allgemein- und
Visceralchirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädie, Gastroenterologie, Gynäkologie, Radiologie,
Strahlentherapie, Pathologie und Urologie. Wir sprachen mit PD Dr. Thomas Neuhaus, Chefarzt
Hämatologie und Internistische Onkologie darüber, wie diese interdisziplinäre Zusammenarbeit
in der onkologischen Diagnostik und Therapie praktisch gelebt wird.
* Das Brustzentrum ist im Kontext der onkologischen Therapie ein eigener Schwerpunkt und bildet somit eine eigene interdisziplinäre Fachbesprechung analog des Tumorboard.
Über die Arbeitsweise des Brustzentrums werden wir in den nächsten Ausgaben berichten.
AKTUELL < VIA < 9
Oberärztin der Radiologie Dr. Anette Leidermann-Jost ...
Oberärzte der Onkologie Dr. Jochaim Luyken
und Dr. Nicola Storch ...
Oberärztin der Strahlentherpie Dr. Angela KromreyLachheb - Momentaufnahmen aus den Sitzungen
der interdisziplinären Fachkonferenz zur Behandlung von Krebspatienten, dem sog. Tumorboard.
Kaum eine Erkrankung ist komplexer als
Krebs. Es gibt mannigfaltige Ursachen,
unterschiedliche diagnostische Verfahren,
Behandlungen und therapeutische Strategien. Deshalb ist das Konzept fachübergreifender, spezialisierter Zusammenarbeit
der Experten verschiedener medizinischer
Fachdisziplinen geradezu unverzichtbar,
ja eine Schlüsselfrage insbesondere für die
Versorgung der onkologischen Patienten.
Eine interdisziplinäre Fachkonferenz, das
sog. Tumorboard, ist daher auch das Herzstück der Philosophie des Onkologischen
Schwerpunkts St. Vincenz. PD Dr. Neuhaus: „In der wöchentlichen Tumorkonferenz spiegelt sich die interdisziplinäre
Arbeitsweise am besten wieder. Chef- und
oberärztlich vertreten konzentriert sich
hier das Zusammenspiel verschiedenster
hochspezialisierter Fachrichtungen zum
Wohle des Patienten.“ Nahezu alle neu
diagnostizierten Tumorpatienten würden
hier vorgestellt: Ausdehnung, Größe und
Streuung des Tumors werden dargestellt,
Diagnostik und Probeentnahmen erläutert
sowie der weitere Therapieverlauf besprochen und diskutiert. Dies sei auch
deshalb wichtig, weil bei vielen Tumoren ohnehin gleich mehrere Fachrichtungen betroffen seien.
Die Sitzungen verlaufen gemäß einer
bewährten Abfolge: Die Radiologen demonstrieren die CT- oder MRT-Bilder
des Falles, seit neuestem sind auch Endoskopien (Magen- und Darmspiegelung)
digital abrufbar. Vor- und Begleiterkrankungen sowie die Befunde werden
diskutiert, dabei bringen sich Pathologen
und Chirurgen ebenso ein wie die Gastroenterologen, die internistischen Onkologen und die Strahlentherapeuten. Auch
benachbarte Krankenhäuser stellen hier
ihre Patienten vor und nutzen den fachlichen Diskurs. Pro Tumorboard werden
zwischen acht und 15 Patienten besprochen, die gemeinsam erarbeiteten Empfehlungen werden dann unmittelbar an
den jeweiligen Hausarzt übermittelt, da er
im Zusammenhang mit der Behandlung
der Tumorpatienten eine ganz zentrale
Position einnimmt.
Darüber hinaus steht die Limburger Klinik in engem Kontakt mit der Universitätsklinik Gießen: Zum Einen durch ihre
Funktion als Akademisches Lehrkrankenhaus der Justus-Liebig-Universität, zum
Anderen aber auch im im Hinblick auf
die Umsetzung des Hessischen Onkologiekonzepts. Im Rahmen dieses Konzeptes, das die hessische Landesregierung
initiiert hat, , um die Qualität der Versorgung hessischer Tumorpatienten weiter
zu optimieren, wurden sechs Krankenhäuser mit universitärem Standard ausgewählt, die als koordinierende Häuser
fungieren. Assoziiert sind kooperierende
Kliniken wie unser Haus, und gemeinsam
werden allgemeine Therapieleitlinien und
individuelle Behandlungspläne erstellt.
Zudem arbeitet die Onkologie mit spezialisierten Einrichtungen in Koblenz und
Wiesbaden zusammen, um beispielsweise
die neuro- und thoraxchirurgische Versorgung sicherzustellen. Und im Bereich
von Knochenmarkstransplantationen gibt
es eine enge Anbindung an die Deutsche
Klinik für Diagnostik in Wiesbaden.
„Feste Kooperationspartner garantieren
sowohl eine enge Zusammenarbeit, als
auch den Blick über den Tellerrand“, erläutert PD Dr. Neuhaus. „Das, was wir
hier vor Ort nicht vorhalten können,
wird unseren Patienten dennoch nicht
vorenthalten.“ Die so sicher gestellte Vernetzung mit allen großen hämatologisch-
PD Dr. Thomas Neuhaus, Chefarzt der Hämatologie und Internistischen Onkologie.
onkologischen Zentren gewährleistet,
dass auch Patienten mit hochkomplexen Krankheitsbildern adäquat und nach
neuesten fachlichen Erkenntnissen therapiert werden können. Die Dokumentation nach den Richtlinien des neuen
Krebsregistergesetzes macht den Prozeß
der therapeutischen Entscheidungsfindung jederzeit abrufbar – ein wichtiger
Baustein für mehr Qualität und Transparenz, auch für die niedergelassenen
Mediziner. Für die Patienten bedeutet
das Tumorboard gleichzeitig auch die
Sicherstellung einer „second opinion“
(Zweitmeinung), was eine elementare
Optimierung seiner Behandlung bedeutet. Eine weitere wichtige Facette in der
onkologischen Diagnostik und Therapie
ist die ständige Zunahme von Wissen
und Informationen: „Aus diesem Grund
nehmen wir an zahlreichen internationalen Studien teil und profitieren dadurch
von neuesten wissenschaftlichen Standards. Es sei an dieser Stelle ausdrücklich
betont, dass wir grundsätzlich industrieneutral und unabhängig arbeiten.“
Ebenso wie das St. Vincenz-Krankenhaus
haben auch die anderen onkologisch tätigen Kliniken und Einrichtungen jährlich steigende Patientenzahlen zu verzeichnen. Für PD Dr. Thomas Neuhaus
und seine Fachkollegen am St. Vincenz
ist dies Herausforderung und Verpflichtung zugleich, durch die hier skizzierte
regional- und fachübergreifende Zusammenarbeit, Hand in Hand mit den
Koordinationskrankenhäusern, anderen
Kliniken und niedergelassenen Medizinern das hohe Niveau der onkologischen
Diagnostik und Therapie, orientiert an
den Bedürfnissen der Patienten auch für
die Zukunft sicher zu stellen: „Wenn wir
auch immer noch nicht alle Patienten
heilen können, so versuchen wir doch
zumindest, ihnen den Umgang mit ihrer
Krankheit zu erleichtern und die Lebensqualität zu erhalten.“
10 > VIA > AKTUELL
Ein Bericht vom fünften Palliativtag
des Palliativnetzwerks Limburg-Weilburg
Palliativversorgung ist deutlich verbessert, aber:
Der Kreis Limburg-Weilburg braucht ein Hospiz
Von Dieter Fluck
Die Versorgung unheilbar kranker,
sterbender Menschen hat sich in den
letzten Jahren im Kreis LimburgWeilburg deutlich verbessert. Über
den aktuellen Stand der Entwicklung informierten sich 70 Besucher,
die der Einladung des PalliativNetzwerks zum fünften Palliativtag
in Runkel-Schadeck gefolgt waren.
Im Gespräch mit Fachleuten ging es
auch um die Frage, was im Sinne
der betroffenen Patienten noch verbessert werden kann.
In den vier Jahren seit Bestehen der Palliativstation am Limburger St. VincenzKrankenhaus wurden in den acht Betten
892 Menschen behandelt. Wie Chefarzt
der Onkologie/Hämatologie, PD Dr. Thomas Neuhaus, berichtete, verbringen
Patienten acht bis neun Tage auf dieser
Station. Obwohl es sich dort nicht um
ein Hospiz handelt, sei dort noch vor drei
Jahren jeder zweite Patient verstorben.
Erst mit der Einführung der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung
in der häuslichen Versorgung habe sich
die Situation für das Krankenhaus, Patienten und deren Angehörige deutlich
verbessert, lobte der Chefarzt den Verein
Palliativ-Netzwerk. Dort stehen Fachkräfte bereit, die den Patienten verbleibende
Lebenszeit so angenehm wie möglich
gestalten. Die palliative Begleitung orientiert sich ausschließlich an den individuellen Wünschen und dem Befinden des
Patienten und seiner Angehörigen, keineswegs geht es um bloße Verlängerung
der Überlebenszeit: Den Tagen mehr Leben, nicht dem Leben mehr Tage zu geben
ist die Philosophie dieser Betreuung frei
nach dem Zitat von Cecyl Saunders, der
Pionierin der Palliativmedizin.
Sie haben einen schweren Job und machen ihn trotzdem gern, von links: Palliativfachkraft Kerstin Konradi, Chefarzt PD Dr. Thomas Neuhaus,
die Vorsitzende des Vereins Palliativ-Netzwerk, Hilde Jung, und der Chefarzt der Caritas-Schmerzklinik Saarbrücken, Dr. Ludwig Distler.
Elementar und unverzichtbar für die
Arbeit auf der Palliativstation ist nach
Aussage des Chefarztes ein Management, das in Absprache mit Patienten
und Angehörigen die weitere Begleitung
von Patient und Angehörigen durch das
Netzwerk zu Hause oder in einem Heim
oder Hospiz regelt. In diesem Kontext
forderte Neuhaus entschieden für zusätzliche Einrichtung: „Wir brauchen
mehr Pflegepersonal und wir brauchen
ein Hospiz.“ Die nächste Einrichtung
für Sterbende aus dem Kreis LimburgWeilburg befinde sich in TaunussteinBleidenstadt. In diesem Plädoyer wurde
er von seiner Pflegefachkraft Kerstin
Conradi unterstützt, die über ihre vierjährige Arbeit auf der Palliativstation
berichtete.
Zur Einführung des Palliativtages mit
speziellen Fachvorträgen sprach auch
der Chefarzt der Schmerzklinik aus dem
Caritas-Klinikum Saarbrücken, Dr. Ludwig Distler. Er berichtete, dass sich zwei
Drittel aller unheilbar kranken Menschen
wünschen, in vertrauter Umgebung zu
Hause zu sterben. Dennoch sterbe jeder
Zweite sterbe im Krankenhaus.
Netzwerk-Hotline
Im Palliativnetzwerk Limburg-Weilburg e. V. haben
Fachärzte, Pfleger, Pflegedienste, Sanitätshäuser und
Apotheken, Hospizvereine, Seelsorger und Psychologen
zusammengefunden. Sie ermöglichen Schwerstkranken
auch zu Hause eine reibungslose und stressfreie Palliativtherapie. Sie kümmern sich durch intensive Beratung
und Begleitung; denn sie arbeiten nicht nur eng mit
Palliativstationen und Fachärzten zusammen, sondern
beraten und unterstützen auch die behandelnden Hausärzte und stehen Angehörigen in dieser schweren Phase
mit Unterstützung, Begleitung und Anleitung zur Seite.
Die 24-Stunden-Hotline:
(0 64 33) 81 59 77
AKTUELL < VIA < 11
15. Geburtshilfliches Anästhesiesymposium in Frankfurt
unter der Leitung von Professor Dr. Dorothee Bremerich
Herausforderungen
der geburtshilflichen Anästhesie
Der Hörsaal im neuen Hörsaalgebäude der Universitätsklinik Frankfurt platzte aus allen Nähten, selbst die Stufen waren bis auf den letzten Platz besetzt beim 15. Geburtshilflichen Anästhesiesymposium. Die Veranstaltung wurde simultan
in einen zweiten Hörsaal übertragen. Insgesamt nahmen rund 400 Interessierte an dem Symposium teil, darunter auch Ärzte in Weiterbildung aus der Abteilung für Anästhesie und operative Intensivmedizin (Bildmitte).
In der Universitätsklinik Frankfurt fand jetzt unter der Leitung von Professor Dr. Dorothee Bremerich und dem Wissenschaftlichen Arbeitskreis Regionalanästhesie und
Geburtshilfliche Anästhesie (1. Sprecher Professor Paul Kessler, Frankfurt) der Deutschen Gesellschaft für Anästhesie und Intensivmedizin zum 15. Mal das Geburtshilfliche Anästhesiesymposium statt. Namhafte nationale und internationale Referenten
aus dem Bereich der Anästhesie widmeten sich einen Tag lang vor knapp 400 Teilnehmern Fragestellungen aus dem Bereich der geburtshilflichen Anästhesie. Dieses
Symposium ist bislang die einzige Veranstaltung in Deutschland, die sich intensiv und
ausschließlich diesem Themenkreis widmet und auch von Geburtshelfern und Hebammen sehr gut angenommen wird.
Nach der Begrüßung durch den Gastgeber, Professor Dr.
Dr. Kai Zacharowski, Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie, ging es im
ersten Teil des Programms um aktuelle anästhesiologische
Standards bei der Kaiserschnittentbindung und ihren wissenschaftlichen und praktischen Stellenwert, „wobei“ laut
Professor Bremerich, “die alten Zöpfe auf dem Prüfstand
waren“. Das Format der Sitzung, eine präzise, praxisbezogene Frage gefolgt von einem zehnminütigen wissenschaftlichen Referat ließ ausreichend Zeit für die rege,
interaktive Diskussion, die von den Teilnehmern geführt
wurde. Vor der Pause hielt Privatdozent Dr. Manuel Wenk
aus der Universitätsklinik in Münster ein Impulsreferat,
wie man, bei immer größerer Personalknappheit und geringen zeitlichen Ressourcen, zukünftig dem ärztlichen
Nachwuchs Fertigkeiten und Fähigkeiten in der geburtshilflichen Anästhesie vermitteln kann.
Nach der Pause ging es um die zukünftigen Herausforderungen in der geburtshilflichen Anästhesie: Die interaktive Falldiskussion, vorgetragen von Herrn Professor Dr.
Frank Wappler, Kliniken der Stadt Köln, stellte dar, welche
Fallstricke in der Behandlung von Risikoschwangeren in
einer Geburtsklinik entstehen können und warum diese
Schwangeren aufgrund der möglichen Gefährdungspotentiale für Mutter und Kind in spezialisierten Perinatalzentren versorgt werden sollten. Professor Robert Hanß aus
dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus
Kiel, stellte die Risiken vermeintlich sicherer Alternativen
zur geburtshilflichen PDA dar. Da gerade Remifentanil
Professor Dr. Dorothee
Bremerichh
12 > VIA > A K TUE L L
Namhafte nationale und internationale Referenten aus dem Bereich der Anästhesie widmeten sich einen Tag lang vor knapp
400 Teilnehmern Fragestellungen aus dem Bereich der geburtshilflichen Anästhesie. Im Bild v.l.n.r.: Professor Hanß, Kiel,
Professor Kranke, Würzburg, Professor Girard, Basel, Professor Standl, Solingen.
und neuerdings auch wieder Lachgas an deutsche Kreissaaltüren klopfen, ist die kritische Auseinandersetzung
mit diesen Substanzen wichtig, um auch zukünftig die
Sicherheit von Schwangeren unter der Geburt zu gewährleisten. Professor Thierry Girard aus der Universitätsklinik Basel stellte dann die Möglichkeiten des
Patient Blood Managements in der Geburtshilfe dar.
Da Blutungsnotfälle und der akute Blutungsschock weiterhin eine der Hauptursachen mütterlicher Todesfälle
weltweit darstellen, war ein weiterer Fokus seines Vortrags
die Stufenbehandlung der Blutungskomplikation unter der
Geburt. Letztlich stellte Dr. Lutz Kaufner aus der Charité
in Berlin Möglichkeiten dar, wie man zukünftig berufsgruppenübergreifend ein Notfalltraining im Kreissaal etablieren könnte – diese Simulationen zum Training von
Notfallsituationen werden voraussichtlich in dem Leitlinien und Strukturanforderungen an Kliniken mit einer
Geburtshilfe zukünftig obligat sein.
In ihrem Schlusswort bedanke sich Professor Bremerich
bei den über 400 Teilnehmern: “ In diesem Jahr war es
aufgrund der großen Resonanz erstmals nicht möglich,
alle Anmeldungen zu berücksichtigen!“ Aufgrund der
Platznot musste das Symposium in einen zweiten Hörsaal
übertragen werden - was für die Beliebtheit der Veranstaltung spricht.
Gute Atmosphäre für einen sanften Weg in die Welt:
warum Vincenz-Kinder sich wohl fühlen …
neu
Ein Film für und über neue Limburger: Neuer Film über die Geburtshilfe
online – Einblicke rund um die Geburt am St. Vincenz
Just in diesen Tagen ging der neue Film über die Geburtshilfe am St. Vincenz-Krankenhaus auf youtube
online. Gleichzeitig verabschiedet sich das Haus damit
von der ersten Version des Films, die der absolute Spitzenreiter in der Riege der TV-Spots im Internet war:
Mit rund 110.000 Klicks hatte sie andere durchaus gut
„besuchte“ Abteilungen weit hinter sich gelassen. Mit
einigem Abstand folgen die Gesundheits- und Krankenpflegeschule (11.905 Aufrufe), die Palliativstation
(10270 Aufrufe) und das Ernährungsteam (5720 Aufrufe). Schon vor drei Jahren hatte das Krankenhaus diesen
Schritt in die digitale Moderne gewagt, um potentiellen
Patienten einen sehr unmittelbaren Zugang zur Klinik
zu eröffnen.
Ein Shreenshot vom Youtube-Kanal des St. Vincenz: Oberärztin Dr. Lena Spath
mit Hebamme Anette Scheid-Völker.
F R AU EN K LI NI K < VIA < 13
Doch auch mit der aktualisierten Fassung stehen die Zahlen für den Geburtshilfe-Film schon nicht mehr auf null
- immerhin haben bis zum 2. April schon 469 Interessierte
den Spot aufgerufen. Im vergangenen Jahr wurden in der
Abteilung unter Chefarzt Dr. Peter Scheler 933 neue Limburger geboren. Sie und Ihre Eltern profitierten dabei von
den deutlichen atmosphärischen Verbesserungen, die das
Haus in letzter Zeit für das Ambiente der „Vincenz-Kinder“ unternommen hat. „Gute Atmosphäre für einen sanften Weg in die Welt“ heißt es im Untertitel zum Film und
das ist nicht übertrieben. Denn der komplett renovierte
Entbindungsbereich in geschmackvollem Ambiente bietet
ein angenehmes Klima, um entspannt und individuell das
Erlebnis einer Geburt zu erfahren: „Unsere modernen Räume in ruhiger, zeitgemäßer Lounge-Atmosphäre verfügen
über alle Möglichkeiten einer modernen, individuellen Gynäkologie und Geburtshilfe - vor, während und nach der
Schwangerschaft,“ so Dr. Scheler. Die notwendige Technik
wie beispielsweise die zentrale CTG-Überwachung bleibe
diskret im Hintergrund. Im Falle eines Falles lasse sich
jedoch sofort auf modernstes medizinisches Equipment
zurückgreifen. Dass ein hochmotiviertes Team aus Hebammen, GeburtshelferInnen, AnästhesistInnen, OP- und
AnästhesiepflegerInnen, Kinderkrankenschwestern, Krankenschwestern und Stillberaterinnen ebenfalls vor Ort ist,
verstehe sich von selbst ...
Ein guter Ort für neue Limburger: Impressionen aus Kreißsaal und Wochenbettstation anlässlich der Aktualisierung
des Films zur Geburtshilfe auf youtube: Chefarzt Dr. Peter Scheler im Gespräch mit Hebamme Isabell Sartorius ...
... mit Oberärztin Dr. Lena Spath ...
Auch in Filmbeiträgen der anderen Abteilungen bekommt
das Krankenhaus ein sehr konkretes Gesicht: Potentielle
Patienten können sehen, welche Menschen sie hier erwarten und die ganz eigene Philosophie jedes Fachbereichs
kennen lernen. Sehr persönlich gestaltete Filme des Rundfunkjournalisten Barthel Pester und Uli Pförtner geben einen detaillierten Einblick in den ganz normalen Klinikalltag, in die Arbeit der Ärzte und pflegerischen Mitarbeiter
und informieren über Behandlungsschwerpunkte der Klinik wie auch über medizinische Hintergründe bestimmter
Krankheitsbilder. Behutsam nähern sich die Beiträge auch
hochemotionalen Themen, wie beispielsweise dem Alltag
auf der Palliativstation oder dem Brustzentrum. Derzeit
sind insgesamt 13 Filme im Netz.
... und im Gespräch mit der pflegerischen Stationsleitung Katalin Vajda.
INFO
Das Video-Portal wird kontinuierlich
mit weiteren Porträts ergänzt:
www.st-vincenz.de/mediathek
Auch auf YouTube unterhält das St. Vincenz
einen eigenen Informationskanal.
Lernen Sie die
Frauenklinik
klinik
auch im Film kennen:
www.st-vincenz.de/mediathek
14 > VIA > Brustzentrum
Paddeln gegen Brustkrebs: In Zusammenarbeit mit dem Limburger Kanu-Club wird auch Drachenboot-Fahren für die PatientInnen des
Brustzentrums angeboten. Der Saisonstart wird mit einem kleinen Fest am Samstag, 10. Mai gefeiert.
Neues Seminarprogramm
für Patientinnen des Brustzentrums
Diagnose Brustkrebs – diese Diagnose hebt das Leben aus den Angeln, nichts
ist mehr wie zuvor. Für die Betroffenen bedeutet sie nicht nur zahlreiche Untersuchungen und Therapien, sondern auch Ängste und Hilflosigkeit.
Deshalb gibt es am St. Vincenz-Krankenhaus Brustkrebs bewegt – eine Veranstaltungsreihe eigens für die Patientinnen
des Brustzentrums. Sie soll betroffenen Frauen Mut machen,
der Erkrankung offensiv zu begegnen, das Leben trotz Brustkrebs individuell zu gestalten und einen ganz persönlichen
Weg zur Bewältigung der Krankheit einzuschlagen. Veranstaltungsort ist wie immer das Reha-Zentrum Meuser im
dem Krankenhaus direkt angegliederten Gesundheitszentrum
Schafsberg. Die Seminarreihe „Brustkrebs bewegt“ wird von
den Firmen Amgen und Roche Pharma unterstützt.
Von Krebs betroffene Frauen leiden meist besonders auch unter den unmittelbaren äußeren Folgen der Chemo- oder Strahlentherapie. Haarausfall, Augenbrauen- oder Wimpernverlust,
aber auch Hautveränderungen beeinträchtigten das Selbstwertgefühl ganz entscheidend. Von daher stand die erste Veranstaltung der Seminarreihe in diesem Jahr, die sich mit der
Permanent-Make-up beschäftigte, stellvertretend für die Zielsetzung des Seminarprogramms des Brustzentrums. Mit dieser
dauerhaften Langzeit-Schminkmethode lassen sich auch ausgefallene Augenbrauen und Wimpern optisch ersetzen. Hochwertige Mikro-Mineral-Pigmente werden direkt in die zweite
oberste Hautschicht pigmentiert. Damit werden die natürlichen
Augen- und Lippenkonturen nachgezeichnet.
Wie diese Problematik stellen sich auch viele weitere Fragen
den Frauen oftmals erst dann, wenn sie wieder zu Hause sind
und ambulant behandelt werden. Es gibt viele Tabuthemen,
unter denen Krebspatientinnen leiden, die im Gespräch mit
den behandelnden Ärzten oft kaum zur Sprache
gebracht werden: Sie zählen eben nicht so richtig zu den Krankheitssymptomen und sind auch
meist unter medizinischen Gesichtspunkten nicht
zu behandeln. Dennoch müssen sie nicht klaglos hingenommen werden. Auch dabei, also auch
nach dem stationären Aufenthalt, will das Team
des Brustzentrums seine Patientinnen nicht allein
lassen.
Deshalb stehen neben Informationen zu Therapien, Ernährung und anderen Fachinformationen
auch ein Wohlfühlcafé und eine Modenschau
auf dem Programm. Kosmetikseminaren, Tücherund Kopfschmuckberatung sollen mit ganz konkreten Tipps zu einem besseren Selbstwertgefühl
beitragen, das Angebot der Kunsttherapie findet
in diesem Kontext oft ganz andere Wege. Darüber hinaus gibt es Paddeln gegen Brustkrebs (im
Winter findet stattdessen ein Stammtisch statt),
auch Treffs zum gemeinsamen Wandern in heimischen Regionen wird angeboten. Kurzum: es
gibt umfassende Hilfen zur Begleitung und Bewältigung der Erkrankung. „Ich kann, weil ich
will, was ich muss.“ Dieser Satz von Immanuel
Kant steht als Leitmotiv über der Veranstaltungsreihe. Schon seit acht Jahren erfahren Patientinnen, Betroffene und Angehörige auf diese Weise
viel Information, Aufklärung und Unterstützung.
AKTUELL < VIA < 15
Besuchen Sie uns auf facebook unter:
www.facebook.com/frauenklinik.limburg
MEDIZIN – BETREUUNG – LIFESTYLE
2014
V E R A N S TA LT U N G S T E R M I N E
FORTLAUFENDE KURSANGEBOTE:
08.05.2014
MODENSCHAU
Neue Trends von Bademoden und Dessous
für brustoperierte Frauen
in Zusammenarbeit mit dem Sanitätshaus Wittlich
18:30 Uhr, Fitnesscenter frauenReich, Diezer Str. 115, Limburg
10.05.2014
SAISONERÖFFNUNG
„Paddeln gegen Brustkrebs”
10:00 Uhr, Kanu-Club Limburg, Eschhöfer Weg 2, Limburg
Informationen: Rolf Brilatus, Tel.: 06431-5348,
E-Mail: [email protected]
Marion Kirschner-Schmidt, Tel.: 06483-7170,
E-Mail: [email protected]
KOSMETIKSEMINARE
für Krebspatientinnen
Donnerstags um 15:00 Uhr, Seminarraum St. Hildegardis,
1. UG, St. Vincenz-Krankenhaus
Termine: 15.05.2014, 17.07.2014, 18.09.2014 , 13.11.2014
Anmeldung bitte unter Telefon: 06431 – 292-7466
Ein Angebot der DKMS Life.
KUNSTTHERAPIE
mit ganzheitlichem Ansatz
Offener Kurs mit Ulla Schröder, Kunsttherapeutin (Berufsverband für Kunst-, Musikund Tanztherapie) in zweiwöchentlichem Rhythmus.
Zeit: jeweils montags um 18.30 Uhr
Ort: Seminarräume St. Vincenz-Krankenhaus
Informationen + Anmeldung unter Telefon: 06431 – 24566
11.10.2014
WOHLFÜHLCAFE im frauenReich
„Drums alive“: Rhythmus und Bewegung
zum Mitmachen*
Übungen aus diversen Entspannungsverfahren und eine
Massage mit naturreinen Ölen, Leitung: Elke Rösner-Vaitkus
Zeit: 15:00 Uhr, Ort: Fitnesscenter frauenReich,
Diezer Str. 115, 65549 Limburg
INFORMATIONEN: Rolf Brilatus, Tel.: 06431-5348,
E-Mail: [email protected] oder Marion Kirschner-Schmidt,
Tel.: 06483-7170, E-Mail: [email protected]
„Entspannung für Körper und Seele “
*Telefonische Anmeldung erbeten: Alexandra Lauter 0160-8724122
www.kc-limburg.de und www.paddeln-gegen-brustkrebs.de
„LICHT GEGEN BRUSTKREBS“
FIT DURCH DEN WINTER
Gottesdienst/Andacht in der Krankenhauskapelle
des St. Vincenz-Krankenhauses um 18:00 Uhr, Erdgeschoss
08.11.2014
Drachenboot-Fahren mit dem Kanu-Club Limburg
Zeit: jeweils Donnerstags 18:00 Uhr
Nach den Herbstferien: Stammtisch an jedem 1. Donnerstag im
Monat um 18:00 Uhr
Ort: Kanu-Klub Limburg, Bootshaus Eschhöfer Weg 2, Limburg
Leitung: Alexandra Lauter
18.10.2014
PADDELN GEGEN BRUSTKREBS
BRUSTKREBS BEWEGT
„Neue Konzepte in Diagnostik und Therapie
des Brustkrebses“
Winterangebot des Kanu-Clubs Limburg
1 Stunde Gymnastik und 1 Stunde Indiaca
Zeit: Januar – April, November – Dezember 2014
Ort: Tilemannschule Limburg
INFORMATIONEN: Rolf Brilatus, Tel.: 06431-5348,
E-Mail: [email protected] oder Marion Kirschner-Schmidt,
Tel.: 06483-7170, E-Mail: [email protected]
Vortrag Dr. med. Peter Scheler, Chefarzt Frauenklinik St. Vincenz
www.kc-limburg.de und www.paddeln-gegen-brustkrebs.de
Aquagymnastik nach Krebstherapie
„PEREGRINAS ROSAS“
Dr. med. Ansgar Bubenheim
Powerfrauen-Gymnastik
für von Brustkrebs betroffene Frauen unter sportpädagogischer Leitung (bitte bequeme Kleidung mitbringen).
9:00 - 12:00 Uhr Reha-Zentrum Meuser,
Gesundheitszentrum Schafsberg, Limburg
Wandern in unseren heimischen Regionen
Dauer der Wanderung ca. 3 - 5 Std.
Zeitpunkt: Jeden 1. Sonntag im Monat
INFO: Petra Fremdt, fremdt@weilmünster.de (Mo.-Fr.),
Telefon: 06472-1823 oder Heike Goldberg-Buschong,
Mail: [email protected], Telefon: 06434-908430
16 > VIA > Brustzentrum
Dr. Peter Scheler, Chefarzt der Frauenklinik, begrüßte die Besucher und stellte Referentin Eva Wanzek
und Tai-Chi-Lehrer Uwe Schöning vor.
Eva Wanzek aus Hamburg hat sich spezialisiert auf medizinische Mikropigmentierung nach Brustoperation sowie
Pigmentierung anderer Hautareale.
Permanent Make up und Tai Chi
bei „Brustkrebs bewegt”
Harmonie
von Körper und Geist
Von Gundula Stegemann
Positive Energien für Körper und Geist
beim Start des Seminarprogramms für Brustkrebspatientinnen
Die Kosmetikerin Eva Wanzek aus Hamburg und Tai Chi-Lehrer Uwe Schöning aus Stadtallendorf
bestritten die Start-up-Veranstaltung 2014 der Seminarreihe des Brustzentrums St. Vincenz unter
dem Motto „Brustkrebs bewegt“.
Chefarzt der Frauenklinik St. Vincenz
Dr. med. Peter Scheler
Gerade, wenn OP, Chemo- und Strahlentherapie eine Zeit lang zurück liegen, die Phase der existentiellen Bedrohung durch den Krebs durchstanden ist, stellt sich für viele Frauen die Frage nach der
Lebensqualität. Dann drehen sich die Gedanken nicht mehr nur ums Überleben, sondern auch ums
Wohlfühlen - und Gutaussehen. Auch nach erfolgreicher Brustrekonstruktion entspricht das medizinische Ergebnis nicht immer den Erwartungen der Patientin – insbesondere nicht der ästhetische
Eindruck von Narben und Brustwarzen. Ganz und gar Erstaunliches kann hierbei die so genannte
medizinische permanente Pigmentierung leisten, eine Kombination aus Tätowierung und Permanent
Make up. Ob Verbrennungen, Operationsnarben, Pigmentstörungen oder andere diverse Schönheitsmakel – dank der Kunst der permanenten Pigmentierung brauchen sich Patienten damit nicht mehr
abzufinden, sondern können sich betroffene Körperstellen mit einem speziellen Pigmentierungsverfahren retuschieren lassen, insbesondere eben auch nach einer Brustoperation. Wie das funktioniert,
St. Vincenz < VIA < 17
welche Möglichkeiten sich dadurch eröffnen, aber auch,
welche Grenzen es hat – darüber sprach Eva Wanzek in
ihrem Vortrag „Die Kunst der Areolapigmentation“.
Seit 16 Jahren arbeitet die Hamburgerin mit der Leidenschaft einer Künstlerin im Bereich des Permanent Make up.
Vor vier Jahren hat sie sich auf Mikropigmentierung nach
Brustoperationen und an anderen Hautarealen spezialisiert.
Die so genannte medizinische Pigmentierung ist zwischen
zwei und fünf Jahren haltbar. Sie umfasst unter anderem
Brustwarzenzeichnung nach Brustkrebs, Retuschieren von
Narben, Farbimplantation von fehlenden Farbpigmenten
sowie Farbangleichung, Rekonstruktion von Augenbrauen
und Wimpern. „Zum Einsatz kommen ausschließlich Mikrofarben, die getestet wurden und von denen keine allergischen Reaktionen bekannt sind.
Die Pigmentation einer Areola (Brustwarzenhof) nehme
etwa anderthalb bis zwei Stunden in Anspruch. Zwei bis
drei Sitzungen seien nötig, so Eva Wanzek, um ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen. Neben der Auswahl des
richtigen Moduls und der richtigen Farbe komme es auch
auf eine gute Schattierung an, damit das Ergebnis möglichst
natürlich aussieht. Ungefähr zwei Wochen lang sollte man
nach einer Pigmentation auf Sauna, Solarium, Schwimmbad und schweißtreibenden Sport verzichten – danach sei
alles wieder möglich. In zahlreichen Bildern präsentierte die
Hamburgerin erstaunliche Ergebnisse ihrer Arbeit, die bei
einigen Besucherinnen durchaus Interesse hervorriefen.
„Im Tai Chi lernt man,
zur natürlichen Atmung zurückzukehren.”
Im anschließenden Tai Chi-Workshop gab Uwe Schöning
aus Stadtallendorf Einblick in eine alte chinesische Kampfkunst, deren Ziel darin besteht, Harmonie zwischen Körper
und Geist herzustellen. Der Weg dorthin ist nicht ganz einfach, wie sich zeigte. „Es geht darum, die körpereigenen
Energiestrukturen in weichen, sanften Bewegungen gezielt
zu schulen, um einen reibungslosen Energiefluss durch den
gesamten Körper und den Geist zu ermöglichen“, erklärte er.
Die Atmung sei nicht nur unter rein gesundheitlichen, oder
medizinischen Aspekten wichtig: „Im Tai Chi lernt man, zur
natürlichen Atmung zurückzukehren“, so Schöning. Durch
gesellschaftliche und soziale Umstände habe der moderne
Mensch das tiefe Atmen, das Bauchatmen, verlernt und habe sich zu einem oberflächlichen, stressbehafteten „Brustatmer“ entwickelt. Bei noch unbeeinflussten Säuglingen und
Kleinkindern sei noch zu erkennen, wie sich während des
Atemvorganges der Bauch hebt und senkt - ein Zeichen, dass
sich die Lungen bis tief in die Lungenspitzen mit Luft füllen
und wieder entleeren, weil der Säugling „tief“ atmet. „Beobachten wir dagegen einen Erwachsenen, so sehen wir, wie
sich nur die Brust hebt und senkt - ein oberflächliches, viel
zu kurzes Atmen, bei dem die Lungen niemals vollständig
Einen Einblick in die alte chinesische Kampfkunst Tai Chi gab Uwe Schöning den
Teilnehmerinnen mit Hilfe der verschiedensten Übungen, aber auch Erläuterungen
zum geistigen Hintergrund des Tai Chi.
gefüllt oder geleert werden. Dieses tiefe Atmen ist die Essenz aller Übungen im Tai Chi“, erklärte Uwe Schöning. Es
bewirke - zuerst durch Bewusstwerdung der Atmung und
später durch intuitiv richtiges Atmen - eine Beruhigung des
gesamten Organismus. Dies wirke gleichzeitig auf Geist und
Seele.
Über die Atmung lerne man auch Energien zu lenken und
zu fokussieren. Jede einzelne Zelle im Körper erzeuge ein
gewisses Quantum an Energie. „Wenn man gelernt hat, diese Energie zu bündeln, zu lenken und zu leiten, dann fängt
Tai Chi eigentlich erst an,“ so Schöning. Denn dann wirke
sich die Übung des Tai Chi auf alle Handlungen, Gedanken
und Emotionen des Menschen aus.
Lernen Sie die
Brustzentrum
entrum
auch im Film kennen::
www.st-vincenz.de/mediathek
18 > VIA > Brustzentrum
Erläuterte anschaulich Aufbau und Wirkungsweise
des Lymphsystems: Dr. Ansgar Bubenheim
Mehr Lebensqualität
nach Brustkrebs
Von Gundula Stegemann
Viele Patientinnen, die an Brustkrebs erkrankt sind, müssen nicht nur an der
betroffenen Brust operiert werden – oftmals müssen auch Lymphknoten entfernt
werden. Was zunächst angesichts der Schwere der Diagnose nebensächlich
erscheinen mag, kann jedoch ganz erhebliche Auswirkungen haben.
Was macht eigentlich das Lymphsystem in unserem Körper? Was passiert, wenn einzelne Lymphknoten nicht mehr
da sind? Und was kann man selbst als Betroffene tun?
„Das postoperative Lymphödem - Wie hilft Sport, was ist
erlaubt?“ war Thema des Vortrags von Dr. Ansgar Bubenheim im Rahmen von „Brustkrebs bewegt“, einer Veranstaltungsreihe des Brustzentrums der Frauenklinik am St. Vincenz-Krankenhaus, initiiert von Dr. Peter Scheler, Chefarzt
der Gynäkologie, und seinem Team. Darüber hinaus gab
die Ernährungs- und Naturwissenschaftlerin Dr. Melanie
Ferschke unter dem Titel „Gesund und lecker – Ernährung
bei Brustkrebs“ interessante Ernährungstipps.
Dr. Ansgar Bubenheim ist leitender Mediziner am RehaZentrum Meuser. Er ist Facharzt für allgemeine Chirurgie
und Unfallchirurgie, spezielle Unfallchirurgie und Notfallmedizin sowie Facharzt für Orthopädie und Sportmedizin.
Anschaulich erklärte er Aufbau und Wirkungsweise des
Lymphsystems. Das Wort „lymphe“ bedeutet klares Wasser. Pro Tag transportiert das Lymphsystem rund zwei Liter
Flüssigkeit ab. Es ist weit verzweigt und unterhält ein Netz
von erstaunlichen 90 000 (!) Kilometer im menschlichen
Körper. Es sorgt unter anderem für die Verbreitung der
Lymphozyten und ist eng verbunden mit dem Blutkreislauf. Die Lymphknoten agieren dabei als eine Art Filter-
station für ein bestimmtes Areal im Körper. „Es handelt
sich um ein ganz ausgeklügeltes System“, so Bubenheim.
„Wenn da ein Knoten entfernt wird, dann ist das ein echter
Schlag ins Kontor!“ Die Flüssigkeit fällt trotzdem an, könne
jedoch nicht mehr gefiltert und abtransportiert werden, so
dass sich die Lymphflüssigkeit dort anstaut, die Körperstelle schwillt an – es entsteht ein Lymphödem. „Dieses kann
in drei Stadien auftreten, von denen das erste noch durch
Hochlagern reversibel ist“, erklärte der Mediziner. Mit zunehmendem Stadium werde die Situation jedoch immer einschränkender. Abhilfe könne nur durch komplexe physikalische Entstauungstherapien geschaffen werden, wie manuelle
Lymphdrainage, Hautpflege, Kompression und eine spezielle
Bewegungstherapie. Zwar gebe es Versuche, mittels Mikrochirurgie Lymphgefäße in Venen einzunähen und Lymphknoten zu transplantieren, aber die Ergebnisse seien bislang
relativ unbefriedigend. Denn in der Folge entstünden wieder
Narben, die das Gefäß erneut verschließen.
So bleibe Betroffenen nichts anderes, als sich an ihre eigenen Grenzen heranzutasten. Grundsätzlich sollte man
massive erschöpfende Anstrengungen, zu starke Blutdruck- und Pulserhöhungen, Übergewicht, Alkohol- und
Nikotinkonsum sowie Sauna und Sonnenbaden vermeiden.
Von Sportarten mit ständigem Stop and Go wie Badminton,
AKTUELL < VIA < 19
Fußball, massivem Kraftsporttraining riet der Mediziner
wegen der langandauernden und zu hohen Kontraktionsphasen ab, ebenso von Kontaktsportarten - hier jedoch wegen der Verletzungsgefahr. Moderate Sportarten wie Thai
Chi, Nordic Walking, Langlauf, Golf, Rudern seien empfehlenswert – allerdings immer mit Kompressionsstrümpfen.
Eine Ausnahme stelle Sport im Wasser dar wie beispielsweise bei Aquafitness: Wasser wirke bereits kompressionsartig. Bewegung tue grundsätzlich gut, aber jeder komme
anders zurecht, so Bubenheim. Deshalb gebe es keine pauschale Empfehlungen.
Anke Urban, Oberärztin der Frauenklinik und
Koordinatorin des Brustzentrums, begrüßte
Besucher und Referenten im Rahmen der
Veranstaltungsreihe „Brustkrebs bewegt“.
Über die Bedeutung einer gesunden Ernährung gerade für
Tumorpatienten sprach Dr. Melanie Ferschke. Die Hälfte
aller Tumorpatienten habe bereits zum Zeitpunkt der Diagnose einen ungewollten Gewichtsverlust. Mehr als 45 Prozent würden während des stationären Aufenthalts mehr
als zehn Prozent ihres Ausgangsgewichts verlieren. Was
man sonst grundsätzlich begrüßen würde, käme in dieser
Situation jedoch völlig ungelegen. Denn die Erkrankung
verlange Patienten viel Energie ab. Teilweise sei der Bedarf
höher und infolge der Medikamente litten Patienten oft
unter Appetitlosigkeit, das Essen falle schwerer. Die Folgen: Mangelernährung und Untergewicht. Doch zu diesem
Zeitpunkt sei ein Gewichtsverlust höchst unerwünscht.
Unter Umständen könne er sogar zur Folge haben, dass
bestimmte Therapien nicht durchgeführt werden können.
Deshalb ihr Rat: „Freunden Sie sich in dieser Situation mit
Ihrem Gewicht an, selbst wenn sie übergewichtig sind!“
Ziel der Ernährungstherapie sei, den Ernährungsstatus zu
halten oder ihn zu verbessern. Dabei gebe es grundsätzlich
keine Verbote, so Ferschke. „Es gibt nur Lebensmittel, die
geschickter sind und andere, die weniger geschickt sind.“
Zu empfehlen seien insbesondere Milchprodukte, Eier
(möglichst täglich ein Frühstücksei), Lein- und Fischöl wegen der Omega-3-Fettsäuren und Vollkornprodukte, am besten ausgemahlene, weil sie besser verdaulich sind. Wichtig seien auch Vitamine, vor allem Vitamine A, C und E.
„Während einer Therapie dürfen Vitaminpräparate jedoch
nur in Absprache mit dem Arzt eingenommen werden“, so
die Diplom-Oecotrophologin, „da die Wirkstoffe zum einen
die Wirksamkeit der Arzneimittel beeinflussen können, andererseits zu viele Vitamine unter Umständen auch toxisch
wirken können.“ Den Zuckerkonsum sollte man so weit wie
möglich reduzieren. Von Stevia und künstlichen Süßstoffen
riet sie ganz ab. „Wenn Sie süßen müssen, dann lieber mit
Zucker oder Honig.“
Gab viele interessante Tipps zur gesunden
Ernährung: Dr. Melanie Ferschke.
Gerade Tumorpatienten sollten unbedingt darauf achten,
reichlich Flüssigkeit zu sich zu nehmen: bis zu 35 Milliliter
Flüssigkeit pro Kilogramm Körpergewicht und Tag. Gehirn,
Leber und Muskulatur seien die wasserreichsten Organe im
Körper und empfindlich gegenüber Wasserverlusten. Bei
Chemo- und Strahlentherapie sei es wichtig, ausreichend
zu trinken, damit die entstehenden Abfallprodukte über die
Nieren abtransportiert werden können. Viele Medikamente
griffen Leber und Nieren an und könnten so schädigend
wirken, erklärte sie. Zusätzliches Trinken könne die Nieren schützen. Bei trockenen Schleimhäuten empfahl sie,
ausgekochten Leinsamen zu trinken oder Hafersuppe, die
sich mit Brühe oder Obst geschmacklich aufpeppen lasse, zu essen. Damit werde die Flüssigkeit honigartiger und
benetze die Schleimhäute besser. Bei Sodbrennen riet die
Ernährungswissenschaftlerin, viele kleine eiweißreiche
Mahlzeiten einzunehmen und sich nach dem Essen nicht
hinzulegen, sondern lieber aufrecht im Sessel ein Schläfchen zu halten. Ein Esslöffel trockene Haferflocken im
Mund zu kauen, bis sie breiig sind und dann herunterzuschlucken, wirke Wunder. „Ernährung ist immer etwas sehr
individuelles und sollte auch im Krankheitsfall nicht nach
Standard ablaufen“, sagte sie.
INFO
Ausführliche sporttherapeutische
Beratung in den Praxisräumen von
Dr. Ansgar Bubenheim:
RZM, Auf dem Schafsberg, 65549 Limburg,
Terminvereinbarung unter:
Telefon: (0 64 31) 21893-111
Mail: [email protected]
Weitere Informationen zur gesunden
Ernährung bei Dr. Melanie Ferschke:
Taunusstraße 18, 65618 Selters/Ts.,
Telefon: (0 64 83) 918749
Mail: [email protected]
20 > VIA > AKTUELL
Interdisziplinäres Zentrum für Diabetologie
und Ernährungsmedizin unterstützt den
Aktionstag „Ernährung“
an der Adolf-Reichwein-Schule Limburg
Dank der Schulleitung an die Referenten
Bei einem Aktionstag der Adolf-Reichwein-Schule (ARS) drehte sich alles rund um
das Thema Ernährung.
Für die Elftklässler des Bereichs Ernährung und
Gesundheit des beruflichen Gymnasiums der
Adolf-Reichwein-Schule fand jetzt ein Aktionstag
zum Thema Ernährung statt, organisiert von der
Gruppe Schule und Gesundheit unter der Federführung von Sandra Muth. Angeboten wurden sieben
verschiedene Workshops über Ernährung für Diabetiker, Slow Food, Veganismus bis hin zu Fairtrade. „Wir wollen an diesem Tag über die Vielfalt
der Ernährung informieren und gesundheitliche
Themen in praxisnahe Verbindung mit Ernährung
stellen“, erklärte Dr. Christiane Graf-Dobberstein,
selbst Ärztin und Pädagogin an der ARS.
Das St. Vincenz-Krankenhaus unterstützte den Aktionstag
mit einem Vortrag von Karin Werner, Diabetes- und Ernährungsberaterin am Interdisziplinären Zentrum für Diabetologie und Ernährungsmedizin im Gesundheitszentrum des
Krankenhauses. Schulleiter Ralf Abel freute sich über die
Zusammenarbeit mit dem St. Vincenz: „Wir freuen uns,
dass Karin Werner unseren Schülern das Thema Diabetes,
was viele Menschen betrifft, näher bringt“.
„Diabetes mellitus und Ernährung“ war das Thema von Karin Werners Workshop, an dem 15 Schülerinnen und Schüler der ARS teilnahmen. Zunächst erklärte Karin Werner
den Schülern die unterschiedlichen Diabetestypen: Typ-1
und Typ-2 Diabetes. Eine der Schülerinnen stolperte gleich
zu Beginn über den Begriff Diabetes mellitus und wollte
AKTUELL < VIA < 21
Karin Werner mit den Schülerinnen und Schülern der Adolf-Reichwein-Schule
von Karin Werner wissen was es damit auf sich hat. Deren Wortbedeutung konnte Karin Werner zur Begeisterung
der Schüler aufklären. „Es handelt sich hierbei um eine Zusammensetzung eines griechischen und lateinischen Worts,
übersetzt bedeutet es „honigsüßer Fluss“. Es beschreibt das
Hauptsymptom der Stoffwechselkrankheit“, so Werner.
Nachdem die Diabetestypen erklärt waren, erzählte Karin
Werner den Schülern von der täglichen Arbeit des Teams
am Zentrum für Diabetologie und Ernährungsmedizin im St.
Vincenz. Fragen wie: Was muss ein Diabetiker über Ernährung wissen? Darf ein Diabetiker auch mal Pommes essen?
wurden umfassend beantwortet.
Karin Werner erläuterte den Schülern die bekannte Ernährungspyramide, die vor allem für Diabetiker eine wichtige
Orientierungshilfe beim Thema Ernährung darstellt. Im Anschluss gab es ein Quiz, bei dem die Schüler verschiedenste
Lebensmittel in die Kategorien Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate,
Anstieg des Blutzuckerspiegels, Wasser und Ballaststoffe
einordnen mussten. Hier gab es seitens der Schüler einige
Überraschungen, wie beispielsweise der hohe Zuckergehalt
im Orangensaft und der damit einhergehende rasche Anstieg des Blutzuckerspiegels.
Im Anschluss an den Dank an die Referenten seitens der
Schulleitung, folgte ein Vortrag von Michael Geisler von
Geoscopia über die Nachhaltigkeit von Ernährung. Am Beispiel von Sojaanbau und Rinderzucht in Südamerika zeigte
er, welche Auswirkungen das Ernährungsverhalten auf das
Klima und die Umwelt hat. Mit Hilfe von Live-Satellitenbildern verdeutlichte Geisler die Folgen menschlichen Handelns bei der Herstellung von Lebensmitteln. Er appellierte
an die Schüler „Jeder kann einen kleinen Beitrag leisten
und regionale Produkte kaufen. Im Winter braucht man beispielsweise keine frischen Erdbeeren aus China“.
Lernen Sie die
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Ernährungsambulanz
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und das
Diabeteszentrum
auch im Film kennen:
www.st-vincenz.de/mediathek
22 > VIA > Vortragsreihe
FOCUS GESUNDHEIT: ORTHOPÄDIE AKTUELL
Zum neuesten Stand der Fußchirurgie
Gut zu Fuß?
In Europa leiden zehn bis 13 Prozent der Bevölkerung über 60 Jahren an einer schmerzhaften Verschleißerkrankung des Kniegelenkes, fünf bis zehn Prozent dieser Altersgruppe
an einer Arthrose des Hüftgelenkes.
Jede Gewerkschaft wäre schockiert. Denn sie leisten
Schwerstarbeit: 365 Tage im Jahr rund um die Uhr, ganz
ohne Feiertag, Urlaub oder Sonderleistungen, sondern eher
noch unter erschwerten Bedingungen. Denn in Pumps oder
High-Heels werden sie der Schönheit zuliebe nicht nur
eingequetscht, sondern schlimmstenfalls auch verformt.
Von den Füßen ist die Rede. Die Folge ihrer Sysiphusarbeit
unter oft erschwerten Bedingungen sind zunehmende und
gravierende gesundheitliche Probleme. Wie wertvoll aber
ein gesunder Fuß ist, wissen die meisten Menschen erst
dann zu schätzen, wenn diese Beschwerden bereiten. Die
Frage „Gut zu Fuß?“ ist daher nicht nur ein Small-Talk-,
sondern durchaus auch ein relevantes Vortragsthema: beim
ersten Termin der Veranstaltungsreihe Focus Orthopädie
im neuen Jahr informierte Dr. Christian Barnikel, Oberarzt der Abteilung Unfallchirurgie und Orthopädie über die
neuesten Möglichkeiten der Fußchirurgie. Zahlreichen interessierten Zuhörern gab der Orthopäde einen Überblick
über die häufigsten zu behandelnden Erkrankungen des
Fuß vorher
Fuß nachher
Fußes und stellte dar, welche modernen Therapieverfahren zur Verfügung stehen, um schmerzhafte
Veränderungen der Füße unter Erhalt der anatomischen Strukturen zu korrigieren und Spätfolgen zu
vermeiden.
Die eigenen Füße tragen einen fast überall hin. Sie
legen in einem Menschenleben fast 120.000 Kilometer zurück. Das reicht fast drei Mal um die Erde.
Sie tragen täglich eine 1000-Tonnen-Last. Trotzdem
werden die Füße oft vernachlässigt. Betroffene mit
Fußbeschwerden suchen den Arzt leider erst sehr viel
später auf als beispielsweise Patienten mit Schmerzen im Knie. Dabei ist es ratsam, einen fußchirurgisch
versierten Facharzt aufzusuchen, sobald der Fuß Beschwerden macht. Denn je früher die Probleme fachlich diagnostiziert und therapiert werden, desto eher
können bleibende Schäden verhindert, Gelenke erhalten und Schmerzen beseitigt werden.
Jeder Fuß ist ein hochkomplexes Gebilde, erklärte Dr. Christian Barnikel, denn er besteht aus 26 Knochen, 27 Gelenken, 32
Muskeln und Sehnen, 107 Bändern und 1700 Nervenendigungen. Bei einer Untersuchung werde eine Röntgenaufnahme
von vorn und eine von der Seite angefertigt – und zwar am belasteten Fuß, sonst seien die Aufnahmen nicht aussagefähig.
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Erkrankungen der Füße mit Fehlstellungen und Verformungen der Zehen sind seit Jahrhunderten bekannt.
Heute jedoch zählen sie zu den typischen Zivilisationskrankheiten der Moderne. Und die Zahl der Menschen,
die an Erkrankungen der Füße oder schmerzhaften Fehlstellungen der Zehen leiden, nimmt seit Jahren permanent zu. Ein vielfach unterschätztes Problem – dies spürt
auch Dr. Christian Barnikel täglich in der Praxis, sei es in
der Orthopädie-Sprechstunde des St. Vincenz oder in der
Praxis für Orthopädie am Gesundheitszentrum St. Anna in
Hadamar: „Gerade das Fußskelett ist von höchster Komplexität. Wenn hier Muskeln, Sehnen oder Bänder erschlaffen,
verliert das gesamte Fußskelett seinen Zusammenhalt: Die
für korrektes Gehen so wichtige Gewölbeform senken sich
und der Fuß wird an den falschen Stellen belastet“, Barnikel.
Solche Fehlstellungen seien nicht nur schmerzhaft, sondern
könnten letztlich den gesamten Körper aus dem Gleichgewicht bringen. Wenn dann bei „Hammerzehen“, „Krallenzehen“ und „Großzehenballen“ Hilfsmittel wie Einlagen oder
unbequeme Schienenbehandlungen nicht mehr helfen, bleibe
oft nur eine operative Lösung.
Lange Zeit seien die operativen Versorgungsmöglichkeiten
im Bereich der Füße stiefmütterlich behandelt worden, konstatiert der Orthopäde. Die rasante Entwicklung moderner
Implantate habe jedoch die operativen Behandlungsmöglichkeiten revolutioniert. So stünden für Fußprobleme heutzutage zahlreiche Therapiemöglichkeiten zur Verfügung, die den
Patienten viel Lebensqualität zurückgeben können. Eine ganze Reihe von Operationsverfahren stünden dem Chirurgen zu
Gebote, um die anatomische Funktion des Fußes zu erhalten
und Spätschäden durch rechtzeitige korrigierende Eingriffe vermeiden zu helfen. Allein für die Korrektur des „Hallux valgus“,
einer Fehlstellung der Großzehe, seien mittlerweile über 150 OP
Verfahren bekannt. Dr. Christian Barnikel: „Die ärztliche Kunst
besteht darin, für jeden Patienten individuell die für ihn optimale
OP-Methode auszuwählen.“
In Deutschland gibt es inzwischen zwei große chirurgische Fachverbände, die sich wissenschaftlich ausschließlich den Versorgungsstrategien der Fußerkrankungen widmen. Dr. Christian
Barnikel ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie
zertifizierter Fußchirurg der Deutschen Assoziation für Fuß- und
Sprunggelenk (D.A.F.). Außerdem führt er die Zusatzbezeichnungen spezielle Unfallchirurgie, Sportmedizin und Notfallmedizin.
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KONTAKT
Praxis für Orthopädie
am Gesundheitszentrum St. Anna in Hadamar,
Nonnengasse 19
Telefon (0 64 33) 87-61 00
Sprechzeiten:
Mo, Di, Do von 8 bis 12 und
Mo, Di von 14 bis 17 Uhr,
Do von 14 bis 18 Uhr,
Mi und Fr von 8 bis 13 Uhr.
24 > VIA > St. Vincenz
BILDUNG FÜR DIE ZUKUNFT
Freude über das erfolgreiche Examen zur Anästhesie- und Intensivpflege, v.r.n.l.: Stephani Riemer, Stefanie Flügel, Jana Platt,
Carina Novian, Nora-Susan Jäsch, Selda Keles, Dirk Schumann, Larissa Bause, Julia Passauer, Jens Wagner, Matthias Morschhäuser,
Björn Pörtner, Marc Hartmann, Dr. Wolfgang Meister und Hartmut Hautzel.
Weiterbildung für Intensivpflege und Anästhesie
erfolgreich abgeschlossen
Erstmals wurden zwölf Teilnehmer nach den Vorgaben der
neuen Hessischen Weiterbildungs- und Prüfungsordnung für
Pflegeberufe ausgebildet.
Sechs Weiterbildungsteilnehmer der Krankenhausgesellschaft St. Vincenz mbH Limburg und
sechs Gesundheits- und Krankenpfleger aus vier Kliniken der Region (DRK-Krankenhaus
Diez, Kliniken des Lahn-Dill-Kreises Wetzlar und Dillenburg, BDH Klinik Braunfels) haben
jetzt die zweijährige Weiterbildung in der Intensivpflege und Anästhesie erfolgreich beendet.
Die vom Regierungspräsidium Darmstadt bestellte Prüfungsausschussvorsitzende war von den
Prüfungsleistungen der Weiterbildungsteilnehmer positiv beeindruckt und bescheinigte den
Verantwortlichen eine vorzügliche Umsetzung der neuen Weiterbildungs- und Prüfungsordnung. In zwei Weiterbildungsjahren sind die Teilnehmer in den speziellen Einsatzbereichen
verschiedener Intensivstationen, Anästhesieabteilungen, Herzkatheterlaboren, Notfallbereichen
oder Dialyseabteilungen eingesetzt. Während dieser Einsätze durchlaufen die Teilnehmer 180
Stunden praktische Trainingseinheiten. In den Präsenzphasen absolvieren die Teilnehmer 720
Unterrichtseinheiten in vier Grundmodulen und 5 Fachmodulen, welche jeweils mit einer Prüfungsleistung abschließen.
St. Vincenz < VIA < 25
Die Unterrichtseinheiten werden durch Dozenten verschiedener klinischer Fachbereiche
sichergestellt. Hier werden Lerninhalte der Intensivpflege, aus medizinischen Fachbereichen
zum Beispiel der speziellen Intensivmedizin,
Anästhesie, Schmerztherapie, Kardiologie, Neurologie, Gastroenterologie, Hämatologie sowie
den Sparten Recht, Betriebswirtschaft, Psychologie, Soziologie, Pädagogik vermittelt.
Generelles Ziel der Weiterbildungsmaßnahme
ist die Erlangung der beruflichen Handlungskompetenz im Bezug auf eine fachgerechte patientenorientierte Intensivpflege der Patienten
auf den Intensivstationen und den Anästhesiebereichen bis hin zur Mithilfe bei der Wiederbelebung. Aufgrund eines übergreifenden, an den
Bedürfnisse der Patienten orientierten und vor
allem eines auf Kompetenzerwerb ausgerichteten Lehrplans besitzt diese Weiterbildungsmaßnahme eine exponierte Stellung innerhalb der
Gesundheitsfachberufe.
Für die interdisziplinäre Zusammenarbeit in
multiprofessionellen Teams sind die Teilnehmer der Limburger Weiterbildungsstätte bestens gerüstet. Grundlagen dieser Kompetenz
sind nicht zuletzt gut vermittelte Lehrinhalte
aus der Kommunikationspsychologie.
Moderne, leistungsfähige, auf aktuelle und
zukünftige Anforderungen des Gesundheitssystems ausgerichtete Kliniken können aus Qualitätsgründen in der Intensivmedizin und in den
Anästhesieabteilungen nicht auf die Kompetenzen dieser Fachpflegekräfte verzichten. Dies bestätigt auch die kontinuierlich hohe Zahl von
Anfragen und Teilnehmerzahlen der Kooperationskliniken.
Die staatlich anerkannte Weiterbildungsstätte
für Anästhesie und Intensivpflege am St. Vincenz Krankenhaus Limburg besteht bereits seit
1973. Die Limburger Weiterbildungseinrichtung , welche damals unter der Leitung von Dr.
Wolfgang Meister als eine der ersten Weiterbildungsstätten in Deutschland eröffnet wurde,
ist seither ein Garant dafür, dass Fachkrankenpflegepersonal nach dem neuesten Stand des
pflegerischen Wissens und der Medizin in den
sich schnell entwickelnden Spezialbereichen
der Anästhesie und Intensivmedizin in der Region weitergebildet wird.
Sie sind die erfolgreichen AbsolventInnen
der Fachweiterbildung für Anästhesie- und Intensivpflege:
Krankenhausgesellschaft St. Vincenz mbH:
Stefanie Flügel
Selda Keles
Matthias Morschhäuser
Jana Platt
Björn Pörtner
Jens Wagner
DRK Krankenhaus Diez:
Carina Novian
Klinikum Wetzlar:
Nora-Susann Jäsch
Stephani Riemer
Dirk Schumann
Klinikum Dillenburg:
Julia Pasauer
BDH Klinik Braunfels:
Larissa Bause
Lernen Sie die
Krankenpflegeschule
legeschule
auch im Film kennen::
www.st-vincenz.de/mediathek
26 > VIA > SPENDEN
Wir sagen Danke
Im Bild v.l.n.r.: Oberarzt Dr. Paul Weidenbusch, Chefarzt PD Dr. Thomas Neuhaus, die Kaufmännische Direktorin Katja Streckbein,
Rainer und Herbert Müller und Geschäftsführer Guido Wernert.
5000 Euro aus Elz
für Patienten der Palliativstation
Solch eine Spende gibt es nicht alle Tage: 5000 Euro haben Herbert und Rainer
Müller aus Elz jetzt für die Palliativstation des St. Vincenz-Krankenhauses gespendet! Eine außerordentliche Summe, vor allem wenn sie nicht von einer
Institution stammt, sondern von Privatpersonen zur Verfügung gestellt wird.
Chefarzt PD Dr. Thomas Neuhaus, Geschäftsführer
Guido Wernert und die Kaufmännische Direktorin
Katja Streckbein dankten den beiden Elzern für ihre großherzige Initiative. Allerdings wissen die beiden auch, dass ihr Geld gerade hier sehr gut angelegt
ist. Denn Rainer Müller ist Patient der Onkologie, einer
der Palliativabteilung benachbarten Station, die ebenfalls
unter Leitung von PD Dr. Neuhaus steht. Aus Anlass der
Spendenübergabe nannte der Chefarzt die Einrichtung
einer Klang- oder Musiktherapie als möglichen Verwendungszweck für die große Summe. Zumindest könnte
hiermit ein gutes Start-up-Angebot zur Etablierung eines
solchen neuen Therapiekonzepts auf der Palliativstation
etabliert werden.
Diese Therapieform passt mit ihrem ganzheitlichen Ansatz ideal zur Philosophie einer Palliativstation und hat
nach Ansicht von Kennern der Materie eine besondere
Bedeutung in der Medizin: „Ihre Erfolge verdankt die
Musiktherapie der Tatsache, dass sie als nicht-sprachliche Methode sehr aktivierend und stimulierend wirkt.
Sie spricht den Menschen in seiner Ganzheit – Leib, Seele, Gefühl, Intuition und Intellekt – an. Schon der leiseste klangliche Impuls kann zu einer Art wechselseitiger
Sprache in Form von Anklang und Resonanz führen,“ so
beschreibt Almut Seidel, Studiengangsleiterin für Musiktherapie an der Fachhochschule Frankfurt die Besonderheit dieser Therapieform. VIA werden selbstverständlich
darüber informiert werden, sowie es zur praktischen Umsetzung dieses Angebots kommt. In jedem Falle wird die
Spende von Herbert und Rainer Müller den Patienten direkt zu Gute kommen und ganz ausschließlich für Zwekke verwendet, für die es im normalen Klinikbudget keine
Finanzierung gibt.
Lernen Sie die
Palliativstation
vstation
auch im Film kennen:
www.st-vincenz.de/mediathek
Wir sagen Danke < VIA < 27
Begleitung am Ende
des Lebens
Hannelore-HingottGedächtnisturnier
1000,- für die Palliativmedizin
Die Aktion war relativ begrenzt, doch die Wirkung groß: 1000 Euro waren der
Erlös, den die Interessengemeinschaft Werschau mit ihrem Weihnachtsmarkt an
einem einzigen Nachmittag im Advent des vergangenen Jahres erzielte. Brigitte
Weimer und Dieter Braun vom Vorstand der Initiative waren zwar überrascht
ob des guten Ergebnisses, konnten sich aber die positive Resonanz schlüssig erklären: „Es war die Philosophie der Palliativstation, die die Menschen überzeugt
hat. Jeder hat gerne und auch sehr bewusst das Portemonnaie gezückt“, erklärten beide jetzt bei der offiziellen Spendenübergabe im St. Vincenz-Krankenhaus.
Darüber hinaus hätten viele Aussteller auf die Rückgabe der Kaution für ihren
Stand verzichtet: „Alle waren unisono der Meinung, dass diese wichtige Aufgabe auch besonders unterstützenswert ist.“
PD Dr. Thomas Neuhaus, Chefarzt der Palliativstation, dankte für die großartige Unterstützung und bestätigte den Überbringern, dass das Geld für diesen
Zweck gut angelegt sei. Palliativmedizin orientiere sich am ureigentlichen Wesen von Medizin und sei von einer sehr unbedingten Orientierung am Menschen bestimmt, so der Onkologe. Im Vordergrund stehe immer der Patient,
dessen individuelle Lebensqualität erhalten und möglichst verbessert werden
solle. Sein Wille sei maßgebend. Es gehe um eine würdevolle, menschliche, aber
auch fachlich kompetente Begleitung in der letzten Phase des Lebens. In enger Zusammenarbeit mit dem Hospizdienst Limburg und dem Palliativnetzwerk
Limburg-Weilburg würden Angehörige oder andere Pflegende, die möglicherweise auch Angst vor der Bewältigung der schweren, aber wichtigen Aufgabe
der Begleitung zu Hause haben, betreut und beraten.
Dem Leben nicht mehr Tage, sondern den Tagen mehr Leben geben – dieses
Zitat von Cicely Saunders bringe den eigentlichen Hintergrund der palliativmedizinischen Arbeit auf den Punkt, erläuterte Neuhaus. „Es ist das unbestreitbare
Verdienst der Pioniere der Palliativmedizin, einen grundsätzlichen Wandel des
Denkens und vor allem des Handelns im Blick auf das Sterben in unserer Gesellschaft erzielt zu haben,“ so der Chefarzt. Gerade wenn eine tumorspezifische
Therapie nicht mehr möglich oder sinnvoll sei, könne noch sehr viel für die Lebensqualität der Patienten getan werden. Das Sterben sei nicht mehr Ausdruck
einer medizinischen Niederlage, sondern vielmehr „Teil des Seins und unserer
Arbeit.“ Unterstützung für diese Philsophie signalisierte auch Guido Wernert,
Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft St. Vincenz. Die Krankenhausgesellschaft stärke nach Kräften alle Bemühungen in der Region, schwerstkranken
Menschen ein ganzheitliches Versorgungskonzept auch im Blick auf die Begleitung am Ende des Lebens anzubieten. Auch er dankte den beiden Vertretern aus
Werschau für ihre großartige Initiative zur Unterstützung der Palliativmedizin.
Große Unterstützung für die Palliativmedizin von der Interessengemeinschaft Werschau: Im Bild v.l.n.r.:
Geschäftsführer Guido Wernert, Dieter Braun, Chefarzt PD Dr. Thomas Neuhaus und Brigitte Weimer.
Im Bild v.l.n.r TCGW-Vorsitzender Uwe Licht, PD Dr. Thomas Neuhaus, Chefarzt
der Palliativstation, und Georg Stenz, Vorstandsmitglied des TCGW Elz.
1100,- vom TCGW Elz
für die Vincenz-Palliativstation
Die enge Verbindung zwischen dem Tennis-Club Grün-Weiß
Elz (TCGW) und dem St. Vincenz-Krankenhaus hat mittlerweile gute Tradition. Die jährliche Spende des Elzer Traditionsvereins war zehn Jahre lang kontinuierlich für das Institut
für Strahlentherapie bestimmt.
In diesem Jahr kam sie jedoch bereits zum zweiten Mal der Palliativstation der Klinik zugute. Was u.a. auch damit zusammenhängt,
dass das Gedächtnisturnier, das in Memoriam des Klubkameraden
Peter Ramroth ins Leben gerufen worden war, nun der langjährigen Geschäftsführerin des TCGW, Hannelore Hingott, gewidmet
ist. Die beliebte Kommunalpolitikerin war vor ihrem Tod auf der
Palliativstation betreut worden. TCGW-Vorsitzender Uwe Licht
und Vorstandsmitglied Georg Stenz übergaben jetzt 1100 Euro
aus dem Hannelore-Hingott-Gedächtnisturnier 2013 an Chefarzt
PD Dr. Thomas Neuhaus. Dieser dankte für die großartige Unterstützung und sicherte den Vertretern des Sportvereins zu, dass
dieses Geld 100prozentig patientenorientiert verwendet wird. Im
vergangenen Jahr wurde die Spende des TCGW Elz genutzt, um
die Kunsttherapie für die Patienten zu unterstützen, welche den
Patienten maßgeblich bei der Verarbeitung ihrer Krankheit hilft.
Auch Geschäftsführer Guido Wernert freute sich über die externe
Unterstützung. Beim Turnier spielte der passionierte Tischtennisspieler Wernert selbst mit, damit beim Schlagen der gelben Bälle
ein stolzer Erlös zusammenkommt. Die Spendensumme setzt sich
jeweils durch die Startgebühren, als auch durch gezielte Spenden
sowohl der Elzer Spieler, als auch der Mitglieder befreundeter Vereine zusammen.
28 > VIA > Wir sagen Danke
Evangelischer Kirchenchor Villmar-Weyer stiftet Erlös des
Chorkonzerts für die Palliativstation des St. Vincenz
Spendenübergabe auf der Palliativstation des St. Vincenz-Krankenhauses
Über eine Spende des Evangelischen Kirchenchors Villmar-Weyer, freute
sich das Team rund um PD Dr. Thomas Neuhaus, Chefarzt der Onkologie
des St. Vincenz-Krankenhauses in Limburg. Einen Check in Höhe von 700
Euro überreichten stellvertretend für den gesamten Chor Ilse Heyl, Therese
Kalus, Angelika Wagner, Hanne Ebel und Elke Thorn, die erste Vorsitzende des Kirchenchors. Speziell der Palliativstation soll die Spendensumme
zugute kommen, so der Wunsch der Chormitglieder. Die stolze Summe ist
der Erlös, der bei der Kollekte des Weihnachtskonzerts des Kirchenchors
Villmar-Weyer zusammen kam. „Wir haben in unserem näheren Umfeld
ganz persönlich sehr gute Erfahrungen mit der Palliativstation und seinem
sehr engagierten Team gemacht“ so Elke Thorn. Mit der Spende sollen
vor allem Angebote ermöglicht werden, die über das Krankenhausbudget
nicht finanziert werden, wie zum Beispiel die Kunsttherapie.
„Das Leben“ eine Spende von Kunstwerk Wengenroth
an das St. Vincenz-Krankenhaus
Das Team der gynäkoonkologischen Ambulanz des St. Vincenz-Krankenhauses bei der Spendenübergabe mit Galeristin Ute Wengenroth.
„Als ich mich selbst zu lieben begann…“ heißt die Rede, die
Charlie Chaplin an seinem 70. Geburtstag seinen Gästen vortrug.
Ein Gedicht, was voller Gefühl und Weisheit über die Facetten
des Lebens erzählt. Als Heike Bäcker-Dasbach, Krankenschwester
am St. Vincenz, es in einer Zeitschrift las, berührte es sie sehr.
Chaplin’s Zeilen lasen sich für sie wie ein Therapieprogramm für
„ihre“ Patientinnen. Denn Heike Bäcker-Dasbach arbeitet in der
gynäkoonkologischen Ambulanz des St. Vincenz-Krankenhauses,
einem Bereich, in dem sie die Höhen und Tiefen der an Krebs
erkrankten Frauen hautnah mitbekommt.
Da sie die Werke von Ute Wengenroth sehr schätzt, beauftragte sie
die Limburger Künstlerin mit der bildnerischen Umsetzung dieses programmatischen Gedichts, um es in den Räumlichkeiten der Frauenklinik aufzuhängen. Ute Wengenroth, die seit 20 Jahren eine Galerie
mit Werkstatt und Atelier in der Limburger Innenstadt betreibt, war
begeistert von diesem Auftrag und machte sich mit Freude an die Arbeit. Als sie mit ihrem Werk fertig war, entschied sie sich spontan das
Bild der gynäkoonkologischen Ambulanz zu spenden. „Wir haben viele
Kundinnen, die auch Patientinnen im St. Vincenz sind und ich freue
mich, wenn ich mit dem Bild etwas bewegen kann“, so die Galeristin.
Das Kunstwerk hängt nun als ganz besondere Botschaft in der Frauenklinik des St. Vincenz-Krankenhauses und soll den Patientinnen
Kraft und Mut spenden.
KUNST < VIA < 29
Ingrid Gerhards (2. v. l.) im Gespräch über Kunst.
Kunst in Acryl:
Ingrid Gerhard bringt Lebensfreude
ins St. Vincenz
Lebensfreude – wem gönnt man sie mehr
als den Patienten im Krankenhaus?
Im vergangenen Jahr wurden allein 20.739 Menschen im
St. Vincenz-Krankenhaus versorgt, so viel wie noch nie.
Sie bekommen viel Besuch und da sind knapp 1.100 Beschäftigte, die keine leichten Aufgaben bewältigen. Ihnen
allen etwas Lebensfreude ins Haus entgegenzubringen,
das lag der Idee des früheren Chefarztes und Kunstfreundes Dr. Dieter Recken zugrunde, als er vor nunmehr 27
Jahren die Reihe „Kunst im Krankenhaus“ ins Leben rief.
Nun haben der Förderkreis „Bildende Kunst Limburg
e.V.“, der St. Vincenz-Verwaltungsrat gemeinsam mit
der Stadt Ingrid Gerhard auf den Schafsberg geholt.
Dort wurden sie, ihr Ehemann und die Besucher der
Vernissage von der Kaufmännischen Direktorin Katja
Streckbein begrüßt, die „Kunst im Krankenhaus“ als
Beitrag zur Heilung der Patienten vorstellte. HansJoachim Krämer hieß alle namens des Förderkreises
und der Stadt willkommen.
Seitdem finden sich immer wieder kreative Frauen, Männer
und auch Kinder, die Menschen im St. Vincenz an ihren
Inspirationen teilhaben lassen. Jüngstes Beispiel ist Ingrid
Gerhard. Die 46-Jährige aus Bendorf am Rhein, die seit
2002 mit ihrem Mann Klaus und zwei Kindern in Wallrabenstein lebt, hat ihre Lebensfreude nicht nur in Acryl
gemalt. Die Autodidaktin versteht es ausgezeichnet, mit
leuchtenden Farben ihre eigene Lebensfreude zum Ausdruck zu bringen.
Kunst müsse nicht zwingend mit Auszeichnungen und
hohen Preisen einhergehen wie jüngst bei der Versteigerung von Edvard Munch’s „Der Schrei“ für 120 Millionen
US Dollar. Kunst liege immer im Auge des Betrachters,
vieles lasse Raum für Interpretationen, so Klaus Gerhard
in seiner Einführung. Jeder Einzelne sehe Kunst auf seine
ganz individuelle Art und Weise. „Es ist aber auf jeden
Fall eine Kunst, seine Gedanken, Eindrücke und Gefühle
in Form und Farbe auszudrücken und somit Anregungen
und Freude zu verteilen“, sagte Klaus Gerhard und bekräftigte: „Dies ist der Wunsch von meiner Frau.“
„Lebensfreude, das ist mein Motto“, sagt sie, die mit Farben
das Leben, die Natur und die Menschen verzaubern will.
Seit vier Jahren nimmt Ingrid Gerhard mit weiteren Künstlern an dem Projekt „tArt-Orte“ teil, die eine ganze Region
von Idstein und Hünstetten über Bad Camberg, Limburg
und Runkel bis hin nach Weilburg die kulturelle Landschaft
auf vielfältige Weise bereichern.
Sie lässt sich durch Urlaubserinnerungen, Zeitschriften
und Fotos inspirieren. Sie lässt eindrucksvolle Landschaften, Menschen und Tiere, Blumenbilder und Szenerien entstehen und scheut auch nicht von maßgeschneiderten Arbeiten für die eigenen vier Wände ihrer
Auftraggeber zurück. Auf diesem Weg gingen schon
Werke der Lebensfreude in das europäische Ausland.
El Salvador har auf Ingrid Gerhard besondere
Eindrücke hinterlassen.
30 > VIA > KUNST
„Falsch konfiguriert“ – Acryl auf Leinwand.
Der Künstler W. Otto Geberzahn überlässt
seinen Bildbetrachtern die Interpretation.
W. Otto Gerberzahn zeigt auf sein Bild „Aber Maria wunderte sich nicht“ – Acryl
auf Leinwand. Von links Hans-Joachim Krämer, André Kramm und Martina Weich.
Landschaften von W. Otto Geberzahn
sehen in der Fantasie immer anders aus
„Das Leben ist voller Bilder. Es gibt so vieles, was wir erleben und in unserem Gehirn
gespeichert haben. Das müssen wir immer
wieder hervorbringen.“
Das sagt W. Otto Geberzahn, ein Limburger mit vielen Begabungen, der im baden-württembergischen Schwäbisch
Gmünd zu Hause ist und nach 33 Jahren zurückgekommen
ist, um eine Auswahl seiner Gemälde im St. Vincenz-Krankenhaus zu präsentieren.
W. Otto Geberzahn
Seine großflächen Bilder sind so vielseitig und bunt, dass sie
nicht nur die Sinne, sondern auch das Herz ansprechen. Diese
Ausstellung ist ein Blickfang, da kommt keiner ohne Anblick
vorbei. Hans-Joachim Krämer, der die vom Förderverein organisierte Reihe „Kunst im Krankenhaus“ betreut, sprach von
einer „Ausstellung der höchsten Sequenz“.
„Nein, ich interpretiere meine Bilder nicht. Das muss der Betrachter selbst tun“, sagte Geberzahn eigenwillig. „Ich lege
mich auch nicht auf einen Malstil fest. Ich hasse Wiederholungen; denn alles kann immer wieder auch anders sein“, stimmte
der 66-Jährige seine Gäste bei der Vernissage ein.
Eine eigene Interpretation war denn auch André Kramm vorbehalten. Der Vorsitzende des Förderkreises Bildende Kunst Limburg e.V., der die Ausstellung gemeinsam mit dem Verwaltungsrat des St. Vincenz und der Stadt Limburg organisiert hat, setzte
sich mit den Exponaten auseinander, die der Maler „Landschaften“ genannt hat. „Es sind keine Landschaften aus der alten Heimat. Auch Bilder von der Schwäbischen Alb auf die badischen
Weinberge oder von glücklichen Kühen aus dem Allgäu
werden die Betrachter vermissen“, sagte Kramm.
Er befasste sich bei seiner Einführung mit den Bildern „Platz der Republik“ und „Aber Maria wundert
sich nicht“, nahm Geberzahns Worte auf und meinte:
„Wenn alles anders ist, dann ist Fantasie im Spiel.“ Der
Künstler lasse Erlebtes und Erdachtes zu neuen Erlebniswelten verwachsen. Das werde durch verschiedene
Bildebenen ersichtlich, mit sich überlagernden Farbflächen und –verläufen. Offen, aber nicht offensichtlich
seien Kunst und Landschaften. Für Geberzahn sei die
Malerei ein Ort des Ungefähren und Unbestimmten.
Kramm: „W. Otto Geberzahn hat in seinem Leben
schon viele Stationen durchschritten. Seine künstlerischen Arbeiten thematisieren in unterschiedlichen
Bildsprachen die Vielschichtigkeiten des zeitgenössischen Lebens. Heute gewährt er uns Einblicke in seine
Eroberungen, die sich in seinen Fantasien zu Landschaften, die anders sind, zusammenfügen. Ich lade sie
ein, wundern sie sich nicht: alles ist anders.“
Der Künstler war sichtlich beeindruckt, wie nah Kramm
an seine in Öl gefasste Gedankenwelt eingedrungen
war und beschränkte sich auf ergänzende Nuancen.
Zuvor hatte die Pflegedienstleiterin Martina Weich den
Künstler mit seinen farbenfrohen, heilsam wirkenden
Bildern sowie die Gäste begrüßt, die den Weg auf den
Schafsberg gefunden hatten. Die Vertreterin der Krankenhausleitung wünschte, dass sich möglichst viele
Patienten, Besucher und Mitarbeiter mit den Exponaten beschäftigen und sich daran erfreuen.
St. Vincenz < VIA < 31
32 > VIA > St. Vincenz
„Mittler zwischen Gott und den Menschen“
Pater Joseph Vellappanattu
ist neuer katholischer Krankenhausseelsorger
am St. Vincenz
Pater Joseph Vellappanattu CMI ist der neue katholische Krankenhausseelsorger am St. Vincenz,
links im Bild bei der feierlichen Amtseinführung mit Limburgs Dompfarrer Gereon Rehberg.
Seine Philosophie ist ebenso schlicht wie überzeugend: „Warm sein,
freundlich sein – nur so kann ich Gott den Menschen nahe bringen.“
Pater Joseph Vellappanattu strahlt genau das auch
persönlich aus: Immer, wenn man ihn trifft, hat er
ein Lächeln auf den Lippen. „Ich möchte das einfach
Seit Januar ist er der neue katholische Krankenhausseelsorger am St. Vincenz-Krankenhaus. Er freut sich über
seine neue Aufgabe, denn: „Was brauchen Menschen
im Krankenhaus ganz besonders? Gottes Liebe“, beantwortet Pater Joseph seine Frage selbst. Die Chance, Gott
zu erfahren, will er den Menschen im Krankenhaus aufzeigen. Denn sie sollen hier gute Erfahrungen machen,
auch wenn die äußeren Umstände der Erkrankung dies
vielleicht auf den ersten Blick nicht assoziieren. Ganz
besonders möchte er sich der Patienten annehmen, die
lange im Krankenhaus liegen. Sein Credo: „Ich möchte
immer erreichbar sein für die Menschen, Tag und Nacht.“
Besonders freut ihn, dass auch die Krankenhauskapelle
rund um die Uhr geöffnet ist. Auch wenn dieser Raum
rein kirchenrechtlich eine katholische Kapelle ist: Pater
Joseph vertritt hier eine klare, offene Position: „Dieser
Raum muss offen sein für alle Menschen, ganz gleich
leben.“
an welchen Gott sie glauben.“ So wundert es nicht, dass er
auch von einer sehr guten Verbindung zu seiner evangelischen Kollegin, Pfarrerin Claudia Gierke-Heinrich spricht.
„Ich möchte immer erreichbar sein
für die Menschen, Tag und Nacht.“
Pater Joseph gehört dem Orden der indischen Carmeliter (CMI)
an. 2004 wurde er zum Priester geweiht. Nach acht Jahren
seelsorglicher Arbeit im indischen Kerala, das auch die Heimat
der am St. Vincenz tätigen Sisters of Nazareth ist, kam er vor
zwei Jahren nach Deutschland. Hier war der 42jährige in der
katholischen Pfarrei Niederbrechen tätig. Dort wie auch im St.
Vincenz-Krankenhaus fühlt er sich freundlich aufgenommen.
Und ist gespannt, welche Herausforderungen hier auf ihn warten: „Als Mittler zwischen Gott und den Menschen …“
St. Vincenz < VIA < 33
Pater Fridolin Bleuel zum 90. Geburtstag
22 Jahre Seelsorger im St. Vincenz
Von Dieter Fluck
Fast die Hälfte seines Lebens hat
Pallottinerpater Fridolin Bleuel in der
Krankenhausseelsorge verbracht, im
Limburger St. Vincenz-Krankenhaus
war er neben den Ärzten 22 Jahre lang eine der bekanntesten „Bediensteten“. Er wohnte sogar im
Krankenhaus, um rund um die Uhr
für Patienten und Personal in Rufbereitschaft zu sein. Jetzt konnte der
verdiente Priester seinen 90. Geburtstag feiern.
Im September 1967 kam Fridolin Bleuel als Krankenhauspfarrer an das St. Vincenz-Krankenhaus. Ungezählten leidenden Menschen war der rastlose Seelsorger hier
ein Trost. Er stand Patienten und Angehörigen in schwierigen Stunden zur Seite, bereitete Sterbende auf ihren
letzten Weg vor und begleitete sie in den Tod.
Der Pallottinerpater Fridolin Bleuel, wie ihn ungezählte Patienten und
St. Vincenz-Mitarbeiter aus seiner aktiven Zeit kennen.
Foto: Fluck
„In seiner Sorge um das Wohl der Menschen hat er außerdem maßgeblich dazu
beigetragen, dass die Zahl der Unfälle am „Elzer Berg“ stark reduziert wurde.“
In seiner Sorge um das Wohl der Menschen hat er außerdem maßgeblich dazu beigetragen, dass die Zahl der
Unfälle am „Elzer Berg“ stark reduziert wurde. Die Gefällstrecke der A3 zwischen Diez und Limburg-Nord war
seinerzeit der unfallträchtigste Autobahnabschnitt im
ganzen Bundesgebiet. Darüber hinaus war Bleuel Mitinitiator der „Aktion Unfallhilfe“, die Unfallopfern und
deren Angehörigen zur Seite steht. Von Juli 1975 bis
November 1990 war Fridolin Bleuel außerdem stellvertretender Dekan im Dekanat Limburg-Diez.
Umfassende Hilfestellung für Patienten und deren Begleiter
setzte er auch während seiner Tätigkeit als KrankenhausPfarrer des Frankfurter Sankt-Katharinen-Krankenhauses
fort. Dort war er ab Januar 1990 für weitere zwei Jahrzehnte
als Pfarrer tätig, bevor er im Jahr 2010 in den Ruhestand ging.
Seinen 90. Geburtstag feierte der Jubilar im Rollstuhl in geistiger Frische und ist trotz seiner körperlichen Einschränkung guter Dinge, darf er doch zufrieden und mit berechtigtem Stolz auf sein Lebenswerk zurückblicken.
34 > VIA > Personalia
Wir feiern unsere Jubiliare
und sagen Danke für Ihr Engagement
1580 Jahre Zeit
für das St. Vincenz
Es sind viele einzelne Mitarbeiter, die das „Gesicht“ eines Krankenhauses prägen. Das Limburger St.
Vincenz-Krankenhaus kann als größter Arbeitgeber der Region auf einen besonders langjährigen Erfahrungsschatz bauen. Sind doch immerhin 467 MitarbeiterInnen mehr als zehn Jahre, 191 mehr als
20 Jahre, 107 mehr als 25 Jahre und immerhin noch 47 MitarbeiterInnen mehr als 30 Jahre im Hause
beschäftigt. Vertreter aus Krankenhausleitung und Verwaltungsrat zollten ihnen hierfür großen Dank!
Für 20-jährige Betriebszugehörigkeit wurden geehrt:
Heinz-Josef Abel, Anja Benn, Dagmar Caspari, Gisela Dorn, Brigitte Dutine, Cordula Geis, Yves-Lise Genschmer,
Sandra Gross, Alexandra Himmighofen, Christian Huthmacher, Emilia Kez, Doina Kube, Sylvia Kühne,
Wolfram Laux, Brigitte Martin, Carmen Mester, Andrea Müller-Prüssner, Kerstin Pfau, Ivonne Pfeiffer, Eveline Pötz,
Ursula Reichelt, Liane Reuter, Petra Sanftleben, Elisabeth Schlotterbeck, Renate Sietzke, Michaela Weller und
Anna Elisabeth Weihrauch.
25-jähriges Jubiläum feierten:
Marion Brunetti, Carina Dickopf, Nadja Diehl, Eva Ebenig, Walter Muth, Doris Netsch, Tanja-Alexandra PfeifferHilbig, Gabriele Reusch, Elisabeth Schneider, Kornelia Tan, Ursula Volk, Martina Weber-Schulz, Siglinde Wolf
und Karin Wüst.
30-jähriges Jubiläum feierten:
Simone De Marco, Ralf Dillmann, Bernd Hehseler, Susanne Kürtell, Elke Leber, Ursula Lotz, Dariusz Otolski,
Sabine Rösler, Achim Schmidt, Eva-Maria Sosinka, Daniela Stillger, Sigrid Theis und Ursula Wagenbach.
35 Jahre haben folgende Mitarbeiter der Krankenhausgesellschaft die Treue gehalten:
Gudrun Becker, Hiltrud Benner, Brigitte Brötz und Barbara Schwarz.
40 Jahre: Margret Diefenbach, Martina Ksoll, Ulrike Laux, Udo Schmidkunz
und Roswitha Schmuck.
45 Jahre
Auf stolze
Betriebszugehörigkeit
kann Gerdi Helling-Simon zurückblicken.
Personalia < VIA
A < 35
EINTRITT
Anästhesie
Anästhesie
Technik
Station 1 West
Med. Klinik
Station 2 West
Onkologie
Allgemeinchirurgie
Neurologie
Anästhesie
Station 3 Ost
Med. Klinik
Allgemeinchirurgie
Med. Klinik
Onkologie
Frauenklinik
IDI
Röntgendiagnostik
Anästhesie
01.01.2014
01.01.2014
01.01.2014
01.01.2014
01.01.2014
01.01.2014
01.01.2014
06.01.2014
15.01.2014
15.01.2014
01.02.2014
01.02.2014
01.02.2014
01.02.2014
01.02.2014
01.02.2014
01.02.2014
01.03.2014
01.03.2014
JUBILÄEN – JANUAR BIS MÄRZ 2014
NAME
ABTEILUNG
DATUM
JAHRE
Meuser, Svenja
Wagner, Jens
Weide, Anette
Raabe, Manfred
Hassler, Ulrich
Streb, Michael
Dr. Siegling, Matthias
Schmidt, Susanne
Purwa, Ismajana
Dornuf, Bodo
Jung, Jörg
Ajdini, Christa
Heep, Dorothea
Wunder, Ulrike
Metzler, Iris
Radiologie
Station 2 Ost
Zentral-OP
Zentralsterilisation
Technik
Logistik & Service
Med. Klinik
Onkologie
Onkologie
Archiv
Med. Controlling
Station 1 West
Station E West
Labor
Apotheke
01.01.2014
01.02.2014
01.01.2014
01.01.2014
01.02.2014
01.03.2014
01.01.2014
01.01.2014
01.02.2014
01.03.2014
01.01.2014
01.02.2014
01.03.2014
01.03.2014
01.03.2014
10
10
20
20
20
20
25
25
25
25
30
35
35
35
40
RUHESTAND:
NAME
ABTEILUNG
AUSTRITT
Loos, Inge
Jost, Anita
Med. Controlling
Küche
28.02.2014
28.02.2014
VERSTORBENE MITARBEITER:
NAME
ABTEILUNG
STERBEDATUM
Schmitt, Karin
Patientenaufnahme
12.02.2014
NAME
ABTEILUNG
STERBEDATUM
Rudius, Maria
Dewald, Gisela
Wirtschafts- und Versorgungsdienst
Telefonzentrale
24.02.2014
12.03.2014
VERSTORBENE RENTNER:
VIA Kinder – Herzlichen Glückwunsch ...
und die besten Wünsche für die Zukunft an:
• Madeleine Hörter von Station E Ost zur Geburt von
Ben Alexander am 21.01.2014.
• Vanessa Schmidt von Station 2 West zur Geburt
der kleinen Lotta Elise am 07.01.2014.
te!
u
G
s
e
ll
a
n
e
z
r
e
Von H
PERSONALNACHRICHTEN
EINSATZORT
Kraft, Aaron
Ginsberg, Hannah
Hennemann, Armin
Hombach, Sabrina
Swoboda, Jana
Imgrunt, Natalya
Kravcova, Lucia
Wolf, Harald
Takongmo, Eddy Claudel
Schaumberg, Christina
Steps, Sandy
Nieland, Annika
Körmendi, Peter
Krause, Berit
Dani, Timea
Weil, Simona
Gädke, Antje
Jung, Susanne
Sandu, Petru
ST. VINCENZ-KRANKENHAUS Limburg
NAME
KRANKENHAUSGESELLSCHAFT ST. VINCENZ mbH – Akademisches Lehrkrankenhaus der Justus-Liebig-Universität Giessen
N E U E M I TAR B E I T E R I N N E N UN D M I TA R B E I T E R
36 > VIA > Anzeigen
Anzeigen < VIA < 37
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Telefon Geschäft: 0 64 85 - 208 Telefon Privat: 0 64 36 - 6863 oder 0 172 - 613 09 52
Ich bin Friseurmeisterin und durch eine Chemotherapie selbst betroffen.
Glauben Sie mir, ich gefalle mir in meinem Haarersatz extrem gut!
Ihre Heike Becker
38 > VIA > Anzeigen
VIA < 39