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Unterrichtsmaterial Über den Film Dank der faszinierenden 3D-Animation ist „Dinosaurier 3D – Giganten Patagoniens“ eine einzigartige Gelegenheit, um einen reellen Eindruck von der unglaublichen Größe und Kraft dieser Lebewesen zu bekommen, die einst die Erde bevölkerten. Lebewesen, die selbst für eine Leinwand in einem Großformatkino zu groß sind! Der Film richtet sein Augenmerk auf die außergewöhnlichen Entdeckungen, die in Patagonien im Süden Argentiniens vom weltweit renommierten Paläontologen Rodolfo Coria gemacht wurden. Als Direktor des Dinosauriermuseums in der Stadt Plaza Huincul war Coria unter anderem verantwortlich für die Entdeckung der größten jemals gefundenen Dinosaurier: Argentinosaurus, ein gigantischer Pflanzenfresser, der mit seinem Gewicht von bis zu 100 Tonnen und einer Länge von bis zu 36 Metern den Titel des größten Landtiers aller Zeiten trägt, und Giganotosaurus, ein 15 Meter langer, Fleisch fressender Räuber, der noch größer ist als der berühmte T-Rex. Wissenschaftlich fundiert, führt der Film die Zuschauer durch das Leben dieser einzigartigen Kreaturen. Mit tollen Effekten und Landschaftsaufnahmen von einigen der schönsten Schauplätze Patagoniens, die aus einer anderen Welt zu stammen scheinen. Besser noch: Diese umwerfenden Landschaften ähneln sogar stark den damaligen Lebensräumen der Dinosaurier. „Dinosaurier 3D – Giganten Patagoniens“ zeigt, wie das Zeitalter der Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren zu Ende ging und enthüllt gleichzeitig, in welcher Form diese Tiere noch heute lebendig sind. Ihre weitaus weniger Angst einflößenden Nachfahren sind nämlich jeden Tag rings um uns: Es sind Vögel. Inhalt Die Welt der Dinosaurier. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Was weißt Du über Dinos? . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Die Geheimnisse Patagoniens . . . . . . . . . . . . . . . 8 Das Karton-Gebirge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Wie groß waren Dinosaurier? . . . . . . . . . . . . . . . 10 Dinos auf dem Schulhof . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Die Erde auf unbekannte Art. . . . . . . . . . . . . . . . 12 Die Macht, Kontinente zu formen . . . . . . . . . . . . 13 Zeitgefühl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Ordne die Zeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Dinos in der dritten Dimension . . . . . . . . . . . . . 16 Parallaxe an deinen Fingerspitzen . . . . . . . . . . . 17 Mehr über Dinos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Zu diesem Heft Dieses unterrichtsbegleitende Material eignet sich ideal, um das Wissen der Schüler im Zusammenhang mit „Dinosaurier 3D – Giganten Patagoniens“ zu ergänzen. Es beginnt mit einem Überblick über das Zeitalter der Dinosaurier, Schüler erhalten wichtige Hintergrundinformationen über den Film sowie für die anschließenden Aufgaben im Unterricht und lernen diese lange Periode der Erdgeschichte besser kennen. Die Aufgaben im Heft sind so gestaltet, dass Schüler damit praktisch und interaktiv lernen können. Sowohl die Themen als auch die Lernmethoden sind breit gefächert. Zu den Hauptthemen, die in den Aufgaben behandelt werden, kann bei Bedarf zusätzliches Material angefordert werden. Für weitergehende Informationen stehen außerdem Bücher, Videos, Webseiten und weitere Tools auf der offiziellen Webseite des Films bereit. DINOSAURIER 3D – GIGANTEN PATAGONIENS Produktion Carl Samson Drehbuch und Regie Marc Fafard Wissenschaftliche Beratung Rodolfo Coria Bildregie William Reeve, CSC Schnitt René Caron Art Director Richard Bergeron Sound Design Pierre Rousseau Sprecher (Org.) Donald Sutherland UNTERRICHTSMATERIAL Text: Rémy Charest Design: Elena Fragasso Übersetzung: Uwe Herrlen Unterrichtsmaterial 3 Die Welt der Dinosaurier Das Zeitalter der Dinosaurier ist zwar schon seit Jahrmillionen zu Ende, doch wir finden trotzdem ständig Neues über sie heraus. Von Patagonien bis Kanada, von der Mongolei bis nach Madagaskar – es gibt noch viel zu entdecken. E in Film, der riesige Dinosaurier wie den Argentinosaurus und den Giganotosaurus zeigt, muss sich natürlich intensiv mit der Naturgeschichte auseinandersetzen. Dennoch kann „Dinosaurier 3D – Giganten Patagoniens“ nur einen kleinen Teil dieser fantastischen Geschichte erzählen. Wann lebten Dinosaurier? Die Zeitspanne, in der diese Lebewesen auf allen Teilen der Erde präsent waren, beträgt ungefähr 180 Millionen Jahre. In dieser unglaublich langen Zeit entwickelten sich die Dinosaurier und dominierten den Planeten. Sie erreichten in ihrem Wachstum gigantische Ausmaße und verschwanden schließlich wieder komplett. Genauer gesagt nennt sich dieses Zeitalter Mesozoikum und wird nochmals in drei Zeitalter eingeteilt: •Die Trias (zwischen 250 Millionen Jahren und 203 Millionen Jahren vor der Gegenwart), als Dinosaurier zum ersten Mal auf der Erde auftauchten, Seite an Seite mit Wasser- und Landschildkröten, Schlangen, Eidechsen, Krokodilen und den ersten Säugetieren. 4 •Der Jura (zwischen 203 Millionen Jahren und 144 Millionen Jahren vor der Gegenwart), als Dinosaurier den Planeten beherrschten. •Die Kreide (zwischen 144 Millionen Jahren und 65 Millionen Jahren vor der Gegenwart), ein Zeitalter, in dem der Nie- Unterrichtsmaterial dergang der Dinosaurier begann und sie schließlich ganz ausstarben. Ihre Ära wurde beendet, der Weg für den Aufstieg der Säugetiere war frei. Für die meisten Paläontologen steht fest, dass Dinosaurier in gewisser Weise nie von der Erde verschwunden sind. Vögel sind nämlich, biologisch gesehen, Dinosaurier. Die riesigen Kreaturen, die uns bis heute faszinieren, sind verschwunden, aber sie leben auf wunderschöne Art weiter. Was ist ein Dinosaurier? Dinosaurier sind eine spezielle Art einer großen Gruppe von Tieren: den Reptilien. Zu den heutigen Reptilien gehören zum Beispiel Krokodile, Schildkröten, Eidechsen und Schlangen. Dinosaurier waren jedoch nicht die ersten Reptilien und sie waren auch nicht die einzigen, die während der DinosaurierÄra existierten. Die ersten Reptilien traten schon in einer früheren Periode der Erdgeschichte auf, dem Karbon vor circa 350 Millionen Jahren. Während der Dinosaurierzeit existierten viele Meeresreptilien, die nicht zu den Dinosauriern zählen. Darunter etwa die Ichthyosaurier (Fischsaurier), die Plesiosaurier und etliche Meeresschildkröten und Krokodile. Und was wir oft als fliegende Dinosaurier bezeichnen, war eigentlich eine weitere eigenständige Gruppe namens Pterosauria (Flugsaurier). Zu bestimmen, was Dinosaurier von anderen Reptilien unterscheidet, ist ziemlich kompliziert. Experten untersuchen dafür bestimmte Knochen, die Zähne, Klauen oder das Gehörn. Besonders wichtig ist die Gelenkpfanne, wo der Femur (Oberschenkelknochen) mit der Hüfte verbunden ist. Die Hüftknochen der Dinosaurier unterscheiden sich nämlich in vielerlei Hinsicht von denen anderer Reptilien. Der Fund eines Hüftknochens kann der entscheidende Faktor für die Identifikation eines Millionen Jahre alten Fossils sein. Die Unterschiede bei den Hüftknochen und in der Form des Oberschenkelknochens führten zu einem weiteren ausschlaggebenden Merkmal: Dinosaurier hatten eine aufrechte Haltung. Ihre Beine befanden sich direkt unter dem Körper. Im Gegensatz dazu haben Eidechsen und Krokodile eine ausgebreitete Haltung, bei der die Beine abgewinkelt, seitlich aus dem Körper ragen. ontologen. Ihre Wissenschaft, die Paläontologie, basiert auf der Untersuchung von Fossilien, also den Überresten von Tieren und Pflanzen, die über Tausende oder Millionen von Jahren in Gestein konserviert wurden. Um die Funde genau identifizieren und richtig einordnen zu können, müssen die Wissenschaftler genauso viel über Geologie wie über Pflanzen, Tiere und deren Zusammenspiel mit der Natur wissen. Um zu verstehen, wie das Leben damals funktionierte, vergleichen sie ihre Funde mit dem, was heute auf der Erde existiert. Paläontologen schenken Dinosauriern natürlich große Aufmerksamkeit, aber sie betrachten noch viel mehr, oft winzige und feine Details. Es werden Pflanzen, Fische und Insekten untersucht, die wichtige Hinweise auf die Ökosysteme vergangener Zeiten liefern. Ein Wissenschaftler des American Museum of Natural History verkündete zum Beispiel im Juni 2006, dass er in einem Stück Bernstein ein 110 Millionen Jahre altes Spinnennetz gefunden habe, in dem noch ein Insekt hing. Kleine Entdeckungen wie diese können uns genauso viel über die Vergangenheit verraten wie die riesigen Knochen eines Argentinosaurus. Es gibt noch viel zu tun Jedes Jahr werden über ein Dutzend neuer Dinosaurierarten in verschiedenen Teilen der Erde entdeckt. Eigenartige neue Kreaturen kommen zum Vorschein, von der Antarktis bis nach Afrika, von China bis Durch die Trockenheit in Patagonien werden hin zur Prärie von alte Erdschichten frei gelegt. Dies hilft Paläontologen bei der Suche nach Fossilien. Alberta (Kanada). Durch die aufrechte Haltung konnten sich Dinosaurier schneller und effizienter bewegen, auch das ist einer der Gründe für ihren Erfolg. Fossilienfunde 5 Wissenschaftler, die sich mit Dinosauriern und anderen Lebewesen vergangener Erdzeitalter beschäftigen, nennt man Palä- Unterrichtsmaterial Kleine und große Dinosaurier, Lebewesen mit Federn oder Warmblüter wie die Säugetiere konnten im Lauf der letzten zwanzig Jahre identifiziert werden. Bei Auca Mahuevo in Patagonien waren Dinosaurier-Embryos, die sich noch in ihren Eiern befanden, so gut erhalten, dass die Struktur ihrer Haut noch deutlich zu erkennen war. Unser Wissen über das Dinosaurierzeitalter ist nach wie vor lückenhaft. Wir kennen zwar hunderte verschiedene Arten, doch das ist nur ein kleiner Teil der Tiere, die 180 Millionen Jahre lang existierten. Zum Vergleich: Es wird angenommen, dass es heute mehr als 10 Millionen Arten von Tieren, Pflanzen und anderer Lebewesen gibt. Es existieren schon allein über 25.000 Fischarten. Wir entdecken auch heute noch ständig neue Spezies, während einige natürlich auch wieder verschwinden. Die Erforschung des Lebens bringt eine unglaubliche Vielfalt zum Vorschein. Wenn wir wissen, wie sich Spezies an Gegebenheiten anpassen, wie sie entstehen oder ausgerottet werden, verstehen wir auch besser, wie wir die Erde für die Zukunft bewahren können. Rodolfo Coria, Paläontologe aus Patagonien In “Dinosaurier 3D – Giganten Patagoniens” begleiten wir mit Rodolfo Coria einen der weltweit renommiertesten Paläontologen. Er spielte eine wichtige Rolle bei der Entdeckung der bislang größten Dinosaurier: Argentinosaurus und Giganotosaurus. Er leitete außerdem eine Expedition, bei der ein Nistplatz von riesigen, dem Argentinosaurier ähnlichen Sauropoden mit Hunderten gut konservierten Eiern entdeckt wurde. Dies war eine der erstaunlichsten Entdeckungen aus der Dinosaurierzeit. Rodolfo Coria kam zum ersten Mal 1983 mit Fossilien in Kontakt, als er ehrenamtlich für das argentinische Museum für Naturwissenschaften in Buenos Aires arbeitete. Er studierte unter José Bonaparte, einem der führenden Paläontologen in Südamerika. Professioneller Paläontologe wurde er 1989. Seit 1996 ist er Direktor des „Museo Carmen Funes“ in Plaza Huincul, gelegen in der westargentinischen Provinz Neuquen im Herzen des fossilienreichen Patagoniens. Neben der Entdeckung von mindestens zehn neuen Dinosaurierarten in den letzten 15 Jahren trug er auch dazu bei, dass wir heute so viel mehr über das Leben der Dinosaurier wissen. Er entdeckte zusammen mit dem kanadischen Paläontologen Philip Currie eine Gruppe von mindestens sieben Mapusaurus, einer Unterart des Giganotosaurus. Die Gruppe ist wahrscheinlich gemeinsam gestorben. Dies zeigt, dass die- Die Crew von Sky High Entertainment filmt Landschaften in Patagonien. Hier werden später Dinosaurier wieder lebendig. se riesigen Räuber keine Einzelgänger waren und womöglich im Rudel jagten. Dr. Luis Chiappe, Direktor des Dinosaur Institute im Los Angeles County Natural History Museum, sagt über ihn: „Er ist der fähigste Paläontologe in Südamerika. Seine Untersuchungen zu den Riesen-Dinosauriern in Patagonien haben uns entscheidende Informationen geliefert, um das Leben dieser faszinierenden Tiere besser zu verstehen.“ 6 Unterrichtsmaterial Was weißt Du über Dinosaurier? Bist Du ein Dinoexperte 4. Dinosaurier sind heute immer noch auf der Erde als … a) Actionfilme b) Museumstafeln c) Eidechsen und Krokodile d) Vögel oder solltest Du 5. Überreste von Dinosauriern wurden nur in warmen Regionen gefunden. dich lieber mit a) Richtig b) Falsch Spielzeugdinosauriern beschäftigen? Teste Dein Wissen über diese erstaunlichen Kreaturen. Antworten auf Seite 18 1. Wie lange dauerte das Zeitalter der Dinosaurier? a) Ungefähr 100 Millionen Jahre b) Über 180 Millionen Jahre c) Ungefähr 250 Millionen Jahre d) Soll das heißen, es ist schon vorbei?!? 2. Wer ist größer: ein Blauwal oder ein Argentinosaurus? a) Der Argentinosaurus b) Der Blauwal c) Der Argentinosaurus war länger, aber der Blauwal ist schwerer d) Der Blauwal ist länger, aber der Argentinosaurus ist schwerer 3. Welche Wissenschaftler suchen Dinosaurier? 6. Der Argentinosaurus war ein … a) Pflanzenfresser b) Allesfresser c) Fleischfresser d) Biertrinker 7. Welche Farbe hatten Dinosaurier? a) Meistens grün b) Meistens braun c) Es gab sie in vielen verschiedenen Farben d) Man weiß es nicht genau 8. Manche Dinosaurier hatten Federn. Heißt das, sie konnten fliegen? a) Ja b) Nein 7 a) Biologen b) Geologen c) Paläontologen d) Saurologen Unterrichtsmaterial Die Geheimnisse Patagoniens Die Bewegung der Kontinente könnte jedoch eine Antwort darauf geben. Vor ungefähr 120 Millionen Jahren brach ein riesiger Kontinent namens Gondwana in mehrere Teile auseinander, darunter auch das heutige Südamerika und Afrika. Durch die dabei entstandene Veränderung des Klimas und anderer Bedingungen konnten die Dinosaurier in Südamerika vermutlich immer größer und größer werden. 8 Es könnte sein, dass die Tiere ganz einfach vom warmen Klima und dem fruchtbaren Land mit seiner üppigen Pflanzenwelt profitierten. Eine weitere Theorie ist, dass sich große Tiere wie der Argentinosaurus in den großflächigen patagonischen Ebenen besser fortbewegen konnten und deshalb besser zurecht kamen. Wieder andere glauben, großen Tieren sei es leichter gefallen, sich an das trockene Klima mit extrem kalten Nächten anzupassen: Ihre Körpergröße hätte ihnen dabei geholfen, die Körpertemperatur aufrecht zu erhalten. Besser geklärt ist indes die Frage, warum so viele Fossilien in Patagonien erhalten und gefunden wurden. Unterrichtsmaterial rg en tin i e n Warum Dinosaurier in Patagonien so groß wurden, kann niemand mit absoluter Sicherheit sagen. Das trockene Klima sorgt auch für eine verstärkte Bodenerosion, wodurch Fossilien leichter entPLAZA HUINCUL deckt werden können. Wenn das Gestein durch Wind und Wetter abgetragen wird, kommen alte Bodenschichten wieder zum Vorschein und enthüllen die besten Stellen für mögliche Fossilienfunde. Das erleichtert den Paläontologen ihre Arbeit erheblich. Noch bevor die Ausgrabungen beginnen, wissen sie, was sie erwartet. Außerdem verschafft es einem das fantastische Gefühl, denselben Boden zu betreten wie die Dinosaurier. A V iele der spektakulärsten Dinosaurierfunde in den letzten 15 Jahren wurden in Patagonien gemacht, einem riesigen Gebiet, das sich von den Anden bis zum Atlantik an der Südspitze Südamerikas erstreckt. Etliche der dort gefundenen Spezies wie der Argentinosaurus und der Giganotosaurus beeindrucken durch ihre außerordentlich großen Ausmaße. Gegen Ende des Dinosaurierzeitalters begannen sich die Anden im Westen Südamerikas zu erheben und ihre heutige Form anzunehmen. Dadurch wurde das Klima in Patagonien immer trockener. Das Gebirge bildet eine Barriere, die feuchte Luft vom Pazifik aufhält und somit die Niederschläge östlich der Anden einschränkt. Diese trockenen Verhältnisse begünstigen die Konservierung von Fossilien. In solchen trockenen Regionen wie auch dem Ödland von Montana und Alberta oder der Wüste Gobi in der Mongolei werden die meisten Dinosaurierfunde gemacht. Chile Warum gab es im heutigen Südargentinien so viele große Dinosaurier? PATAGONIEN Das KartonGebirge Du brauchst dazu: » Einen Ventilator » Einen Wasserkessel » Eine Pappschachtel oder zwei große Stücke Karton » Dunklen Stoff oder eine dunkle Wand F Warum ist Patagonien ür dieses Experiment musst Du folgende Sachen auf einem Tisch oder einer Arbeitsplatte aufbauen: einen Ventilator, einen Wasserkessel mit Wasser und eine große Pappschachtel oder zwei große Stücke Karton. Genau in dieser Reihenfolge. Der Karton sollte ein ganzes Stück höher sein als der Wasserkessel. so trocken? Weil die Berge an der Westküste Südamerikas die feuchte Eine dünne Schachtel reicht vollkommen aus. Wenn Du keine zur Hand hast, nimm zwei Stücke Karton und bitte jemanden, sie zu halten. Zwischen den beiden Kartons sollte Luft vom Pazifischen Ozean aufhalten. Bau etwas Abstand gehalten werden und sie sollten circa 30 Zentimeter vom Wasserkessel entfernt sein. Der Karton, der näher am Wasserkessel ist, sollte etwas kürzer sein als der andere. Wenn Du eine Schachtel benutzt, klappe einfach eine der oberen Laschen ein oder schneide sie ab. selbst eine kleine Gebirgskette, um zu sehen, wie das geht! Nun bringst Du das Wasser zum Kochen. Sobald Wasserdampf aufsteigt, schaltest Du den Ventilator auf mittlerer Stufe ein, so dass der Dampf nach vorne auf die Kartons geblasen wird. Pass auf, dass Du dich dabei nicht am heißen Wasserdampf verbrennst! Du siehst den Wasserdampf übrigens besser, wenn du ein Stück dunklen Stoff hinter den Wasserkessel hältst oder wenn der Kessel vor einer dunklen Wand steht MITTLERE STUFE 30 cm Wenn der Dampf auf den Karton trifft, wird er sich aufteilen: Ein Teil sinkt am Karton entlang nach unten, der Rest wird aufsteigen und verschwinden. Im Prinzip passiert in den Anden das Gleiche: Die Feuchtigkeit vom Pazifischen Ozean wird vom Gebirge aufgehalten, so dass der meiste Regen bereits westlich der Anden fällt. Unterrichtsmaterial 9 Wie groß waren Dinosaurier? Wie oft passt Du rein? Wie viel wiegst Du? Wenn ein Gigano- P atagonien war die Heimat der größten Dinosaurier, die jemals auf der Erde entdeckt wurden. Der Argentinosaurus, über 36 Meter lang, mehr als 12 Meter hoch und über 100 Tonnen schwer, ist das größte Lebewesen, das jemals einen Fuß auf diesen Planeten gesetzt hat. Er war ungefähr so groß wie ein Blauwal, das größte heute noch lebende Tier! klein, ja sogar winzig. Der in Europa gefundene Cosmognathus (lat. Zierkiefer) war zum Beispiel ein kleiner Dinosaurier. Er wurde nur einen Meter lang und wog nur etwa 2,5 Kilogramm, so wie ein großes Huhn. In China wurde der vogelähnliche Microraptor zhaoianus entdeckt, der mit seinem Federkleid weniger als 60 Zentimeter maß und noch leichter war als sein europäischer Cousin. Ein Wirbel des Argentinosaurus konnte über 1,5 Meter breit werden, die Oberschenkelknochen erreichten eine Länge von bis zu 1,8 Metern, das entspricht der Körpergröße eines großen erwachsenen Menschen. Aber auch kleine Säugetiere, Insekten sowie Meeres- und Flugreptilien lebten Seite an Seite mit Dinosauriern. Genauso wie heute bevölkerten damals Tiere in allen Größen, Arten und Farben den Planeten. Ein solch riesiges Tier, immerhin so groß wie 14 ausgewachsene Elefanten, ließ bei jedem Schritt die Erde erbeben. Dennoch war es ein sanftmütiges, pflanzenfressendes Lebewesen. 10 tosaurus 8 Tonnen (8.000 Kilogramm) wog, um wie viel schwerer als Du war er? Oder wie wär’s mit Die größten jemals gefundenen Fleischfresser, Giganotosaurus und Mapusaurus, ebenfalls aus Patagonien, waren allerdings auch nicht von schlechten Eltern. Sie konnten über 12,5 Meter lang werden und mehr als 8 Tonnen auf die Waage bringen – vergleichbar mit vier Geländewagen. Über zwei Meter lang war der Kopf eines ausgewachsenen Tieres. Zwei achtjährige Kinder würden also bequem in den Schädel passen. einem Argentinosau- Wissenschaftler können noch nicht genau sagen, wieso Dinosaurier so groß wurden. Einige glauben, dass es einfach eine Folge ihrer starken Dominanz auf der Erde war. Andere meinen, dass die Körpergröße den Kaltblütern dabei half, den Temperaturschwankungen standzuhalten. Oder wie oft würdest Es waren allerdings nicht alle Dinosaurier solche Giganten. Einige waren auch sehr Unterrichtsmaterial rus, der 100 Tonnen (100.000 Kilogramm) auf die Waage brachte? Wie groß bist Du? Wenn ein Giganotosaurus14 Meter hoch war, um wie viel größer als Du war er? Du der Länge nach neben einen 40 Meter langen Argentinosaurus passen? Dinos auf dem Schulhof Du brauchst dazu: Um einen Eindruck davon U » Ein Maßband oder einen Zollstock » Viel Kreide » Eine Fotokamera (wenn Du willst) m einen lebensgroßen Argentinosaurus zu zeichnen, ziehst du zuerst eine 36,5 Meter lange horizontale Linie. Dann ziehst Du eine 12 Meter lange vertikale Linie, die etwa 3 Meter über die horizontale Linie hinausgehen sollte. zu bekommen, welche Ausmaße Dinosaurier Anschließend teilst Du die horizontale Linie in zwei Hälften, und die vordere Hälfte davon nochmals in zwei gleich große Teile. Das gesamte hintere Stück deiner waagrechten Linie entspricht nun dem Schwanz des Dinosauriers. Die vorderen Stücke, also je ein Viertel der gesamten horizontalen Linie, hatten, zeichne den Umriss eines Dinos in Lebensgröße auf den entsprechen dem Körper sowie dem Hals und Kopf des Dinosauriers. Mit diesen Anhaltspunkten kannst Du nun den Rest der Silhouette zeichnen. Die Abbildung auf dieser Seite wird Dir dabei helfen. Schulhof – falls der Schulhof groß genug ist! 3m 36,5 m ¼ ¼ 9m ½ Argentinosaurus 9m 9m Giganotosaurus Wenn sich nun viele Kinder hintereinander auf den Boden legen, kannst Du sehen, wie viele Deiner Schulfreunde der Länge oder der Höhe nach in einen Argentinosaurus passen. Das Gleiche kannst Du natürlich auch mit einem Giganotosaurus machen. Hierfür musst Du am Anfang ein Quadrat mit einer Seitenlänge von 9 Metern aufzeichnen. Ziehe in dem Quadrat eine diagonale Linie von links unten nach rechts oben. Um diese Linie kannst du mit Hilfe der Abbildung auf dieser Seite den Giganotosaurus vervollständigen. Um die Größe dieser Giganten besser einordnen zu können, kannst Du versuchen, die Dinosauriersilhouette von oben zu fotografieren. Bitte einige Kinder, sich für das Foto neben die Silhouette zu legen, so hast Du später einen tollen Maßstab. Unterrichtsmaterial 11 Die Erde auf unbekannte Art Ü blicherweise betrachten wir die Weltkarte als etwas Beständiges und Unveränderbares. Nimmt man die Dauer eines menschlichen Lebens als Maßstab, scheint das auch richtig zu sein. Dennoch: Die Kontinente sind permanent auf der Erdoberfläche in Bewegung, und das schon seit Millionen von Jahren. Während der Trias waren alle heutigen Kontinente zu einer riesigen Landmasse verschmolzen: Pangäa. Sie begann vor etwa 180 Millionen Jahren auseinander zu brechen. Zuerst zerbrach sie in zwei große Teile: Gondwana, wo das heutige Afrika und Südamerika eingeschlossen waren, und Laurasien, das die heutigen Kontinente Nordamerika, Europa und Asien enthielt. Zu der Zeit, als Argentinosaurus und Giganotosaurus auf der Erde L A U R A S Vulkanausbrüche, die Entstehung von Gebirgen und die Verschiebung der Kontinente sind ein Resultat daraus, dass sich die tektonischen Platten bewegen und dabei auch aneinander stoßen. Als sich die Kontinente in der Dinosaurierzeit auseinander bewegten, änderten sich dadurch in vielen Teilen der Welt das Klima und andere äußere Bedingungen. Dinosaurier und alle anderen Tiere und Pflanzen, die zu dieser Zeit existierten, mussten sich den neuen Bedingungen anpassen und entwickelten sich dementsprechend weiter. So entstand auf der Erde eine schier endlose Vielfalt an Ökosystemen. Wahrscheinlich ist diese Veränderung auch der Auslöser für das extreme Wachstum der Dinosaurier in Patagonien. NORD AMERIKA I E N EUROPA ASIEN AFRIKA SÜD AMERIKA G O N D W A N A OZEANIEN ANTARKTIS Der JURA vor 135 Millionen Jahren umherstreiften, also vor etwa 100 Millionen Jahren, begannen sich die Konturen der heutigen Kontinente erst langsam abzuzeichnen. Als Gondwana auseinanderbrach, entstanden daraus Südamerika und Afrika. 12 Doch warum verschieben sich die Kontinente eigentlich? Das liegt daran, dass die Erdkruste sozusagen auf dem Erdmantel „treibt“! Wenn sich das fließfähige Gestein des Erdmantels bewegt, geraten auch die verschiedenen Teile der Erdkruste, die tektonischen Platten, in Bewegung. Erdbeben, Unterrichtsmaterial HEUTE Die Bewegung der tektonischen Platten zieht die Erde regelmäßig in Mitleidenschaft. Der Tsunami vom 26. Dezember 2004 war die Folge einer gewaltigen Verschiebung der Platten unter dem indischen Ozean. Dies hatte ein schweres Seebeben mit einer Stärke von 9,0 auf der Richterskala zur Folge und löste eine riesige Flutwelle aus, die über 200.000 Menschen in verschiedenen Ländern das Leben kostete. Kontinente formen Du brauchst dazu: » Ein Stück Knetmasse » Diverse harte Gegenstände » Eine flache Arbeitsfläche Du hast die Macht, Gebirgsketten auf Kontinenten entstehen zu lassen – sofern sie nicht allzu groß sind – und aus Knetmasse! 1 Walze die Knetmasse, bis Du eine Scheibe hast, die etwa einen Zentimeter dick ist. 4 Lege den Gegenstand flach auf die Arbeitsfläche und presse ihn langsam gegen die Knetmasse. Während Du drückst, wirst Du feststellen, dass die Knetmasse Falten wirft und Berge und Täler entstehen wie bei einem Gebirge. 2 Ziehe die Knetmasse von der Arbeitsfläche und lege sie wieder ab, ohne sie dabei anzudrücken. Die Knetmasse sollte flach auf der Arbeitsfläche liegen und nicht daran festkleben. Das Ergebnis hängt davon ab, wie dick die Knetmasse ist, welche Form der Gegenstand hat, mit dem Du drückst und wie schnell und in welche Richtung du schiebst. All diese Faktoren bestimmen, wie das Gebirge danach aussieht. Und genauso willkürlich entstehen auch die verschiedenen Gebirgsformationen in der Natur. 3 Nun nimmst Du einen harten Gegenstand, der in etwa die gleiche Größe hat wie die Knetmasse. Zum Beispiel ein dickes Holzlineal oder einen anderen Holz- bzw. Plastikklotz. 13 Unterrichtsmaterial Zeitgefühl E in Gefühl dafür zu bekommen, wie lange Dinosaurier die Erde dominierten, ist ziemlich schwer. Um dies zu erleichtern, sollte die Zeit in etwas anderen Einheiten gemessen werden. Vor etwa 10.000 Jahren begann der Mensch mit dem Ackerbau, erfand die Schrift und fing an, Siedlungen zu errichten. Für uns mag sich das nach einer sehr langen Zeit anhören, doch für unseren Planeten und für das Universum ist die gesamte Menschheitsgeschichte nicht mehr als ein Wimpernschlag. Zum Vergleich: Das Dinosaurierzeitalter dauerte 180 Millionen Jahre. Das ist über 18.000-mal so lang wie die komplette Geschichte der Menschheit. Und so lang wie die Lebenszeit von 2,5 Millionen Menschen zusammen. Doch für unseren Planeten sind auch die Dinosaurier nur ein Kapitel in einer schon etwa 5 Milliarden Jahre andauernden Geschichte. 14 An Berghängen oder Klippen fällt uns oft auf, dass das Gestein aus vielen dünnen Schichten besteht. Diese Schichten haben sich im Lauf Hunderter Millionen Jahre angesammelt. Sie vermitteln uns greifbar ein Gefühl vom Alter der Erde auf der geologischen Zeitskala. Geologen, Paläontologen, Astronomen und andere Wissenschaftler, die sich mit Langzeitphänomenen beschäftigen, legen Unterrichtsmaterial für ihre Arbeit eine ganz andere Skala zugrunde. Millionen Jahre sind für sie eine Grundeinheit, während einzelne Jahre oder Jahrzehnte kaum eine Rolle spielen. Astronomen haben festgestellt, dass sich die Erde in einem der „Arme“ unserer Galaxie, der Milchstraße, befindet. Die Galaxis rotiert ganz langsam, unser Sonnensystem braucht 225 Millionen Jahre für eine einzige Umrundung. Wenn man eine Umdrehung der Galaxis als eine Stunde betrachtet, wäre die Erde 20 Stunden alt, Dinosaurier hätten 48 Minuten gelebt und die ersten Menschen tauchten auf vor etwa … 48 Sekunden! In einer Zeit, in der wir glauben, dass jeder Moment zählt, ist es gut, sich in Gedanken zu bewahren, dass man Zeit auch ganz anders betrachten kann. Zählt da eine weitere Sekunde wirklich so sehr? Ordne die Zeiten 1. Ein Tag im Leben der Erde Um besser zu verstehen, wie lange die Ära der Dinosaurier gedauert hat, ist es sinnvoll, die Erdgeschichte mit einer kleineren Zeiteinheit als Maßstab zu betrachten. Millionen Jahre lassen Für diese Übung gehst Du davon aus, dass das Zeitalter der Dinosaurier vor 240 Millionen Jahren begann. Diese 240 Millionen Jahre können als ein Tag betrachtet werden. Wenn 24 Stunden 240 Millionen Jahre sind, dann entspricht 1 Stunde 10 Millionen Jahren. sich leichter einordnen, wenn Du sie auf ein passendes Maß In diesem Maßstab wird 1 Million Jahre zu 6 Minuten und so weiter. Du kannst es weiter aufschlüsseln bis zur Dauer der menschlichen Zivilisation: 10.000 Jahre – oder 3,6 Sekunden. Anhand dieses Maßstabs die Geschichte eines Landes zu bemessen, ist ziemlich interessant. zurechtstutzt. Hier sind zwei Möglichkeiten dafür. In anderen Übungen können auch Wochen, Monate oder ein Jahr hergenommen werden, um diese riesigen Zeiteinheiten in einen kleineren Maßstab umzuwandeln. Heute QUARTÄR 1,8 TERTIÄR 65 Känozoikum (Säugetiere, Beginn der Menschheit) ZEITSKALA 144 JURA 206 Mesozoikum (Zeitalter der Dinosaurier) KREIDE 2. Die Urgeschichte in einigen Schritten Manche bevorzugen vielleicht eher einen physischen Maßstab, um ein Gefühl für die Größenordnungen zu bekommen. Eine 2,4 Meter lange Linie auf der Tafel kann als Skala dienen, auf der 10 Zentimeter jeweils für 10 Millionen Jahre stehen. Die Entwicklungsgeschichte der Menschheit, die wahrscheinlich vor etwa 7 Millionen Jahren begann, nimmt auf dieser Skala also circa 7 Zentimeter ein. Die Geschichte des echten Menschen würde sich nur im Millimeterbereich abspielen. Auf dem Fußboden im Klassenzimmer kann natürlich auch eine längere Linie gezogen werden, zum Beispiel mit Klebeband, oder auf dem Schulhof mit Kreide. TRIAS 15 248 Millionen Jahre vor der Gegenwart Unterrichtsmaterial Dinos in der 3. Dimension Dank der 3DComputeranimation sehen Dinosaurier auf den riesigen Großformat-Leinwänden so realistisch aus wie nie zuvor. D as Faszinierende an Großformatfilmen ist, dass sie Dir das Gefühl geben, mitten im Geschehen zu sein. Bei 3D-Filmen ist diese Illusion nahezu perfekt, da sich Objekte direkt vor der eigenen Nase zu bewegen scheinen. Um diesen Effekt zu erzeugen, machen sich Filmemacher die Tatsache zu Nutze, dass unsere beiden Augen nach vorne gerichtet sind. Da sich die Augen vorne befinden, im Gegensatz zu den Augen vieler Dinosaurier, haben wir ein sehr gutes räumliches Sehvermögen. Beide Augen sehen Gegenstände nämlich aus einem unterschiedlichen Blickwinkel. Diese Fähigkeit wird Stereoskopie genannt. Dank ihr können wir gut einschätzen, wie weit Gegenstände von uns entfernt sind und wie sie zueinander stehen. Wenn Du nur mit einem Auge siehst, ist diese Fähigkeit stark eingeschränkt. 16 Fotografen kennen dieses Prinzip schon lange. Schon vor über hundert Jahren fotografierten sie parallel mit zwei Kameras nebeneinander, um zwei leicht abweichende Bilder zu erhalten. Beide Bilder wurden dann nebeneinander auf eine Karte gedruckt. Wird diese Postkarte mit einem speziellen B e t ra c h t u n g s a p parat angesehen, sieht jedes Auge darauf nur eines der beiden Bilder. Erst das Gehirn bringt die Bilder Unterrichtsmaterial zusammen und erzeugt den Eindruck von räumlicher Tiefe im Foto. Zwei Bilder, eine Leinwand Bei Fotos ist es durch das Betrachtungsgerät recht simpel, die beiden Bilder mit jeweils nur einem Auge zu sehen. In einem Kinosaal gibt es jedoch nur eine einzige Leinwand. Beide Bilder müssen also gleichzeitig projiziert werden. Deshalb muss eine spezielle Brille getragen werden, um 3D-Filme sehen zu können. Ursprünglich wurden Brillen eingesetzt, die ein rotes und ein grünes Glas hatten. Auf die Leinwand wurden gleichzeitig ein rotes Bild und ein grünes Bild projiziert. Heutzutage werden meist polarisierte Brillen oder Flüssigkristall-Filter verwendet. Egal mit welcher Technik die Brillengläser arbeiten, sie dienen als Filter, so dass jedes Auge nur eines der zwei Bilder wahrnimmt. Viele 3D-Kinos nutzen die Polarisationstechnik. Polarisation beschreibt die Art, wie sich Lichtwellen fortbewegen, horizontal oder vertikal. Sonnenbrillen nutzen dieses Prinzip, um blendendes Licht zu reduzieren. Sie lassen nur eine Art von Wellen durch. Im 3D-Kino sieht ein Auge ein horizontal polarisiertes Bild und das andere ein vertikal polarisiertes Bild. Beide werden von unserem Gehirn in ein überzeugendes dreidimensionales Bild umgewandelt. Sollte also ein großer Dinosaurier nach Dir schnappen, keine Angst, Dein Gehirn spielt Dir nur einen Streich! Obwohl Computergrafiken sehr wichtig für die Erzeugung realistischer Bilder sind, werden auch noch echte Modelle eingesetzt. Durch sie wird die Arbeit wesentlich präziser. Um die Giganten so echt wie möglich aussehen zu lassen, wurden detaillierte Modelle des Argentinosaurus und des Giganotosaurus angefertigt und eingescannt. Parallaxe an den Fingern Um den Eindruck räumlicher Tiefe zu schaffen, stützen sich 3D-Filmemacher auf ein Phänomen namens Parallaxe. Hier siehst Du, wie das Phänomen mit nur einem Finger demonstriert werden kann. S trecke Deinen Arm nach vorne und halte ihn waagrecht. Den Daumen streckst Du dabei nach oben. Nun siehst Du dir den Daumen zuerst mit beiden Augen gleichzeitig an. Danach nur mit dem linken Auge und dann nur mit dem rechten Auge. Du wirst feststellen, dass Dein Daumen dabei seine Position verändert, verglichen mit den Gegenständen im Hintergrund. Wiederhole das Ganze und knicke dabei Deinen Arm nach hinten, bis Dein Daumen nur noch wenige Zentimeter von Deiner Nase entfernt ist. Während Du Deine Hand immer näher ans Gesicht bringst, wird der Effekt stets ausgeprägter. Der Daumen scheint sich weiter von jeder Seite zu entfernen. Außerdem wird es immer schwieriger, sich gleichzeitig auf den Daumen und den Hintergrund zu konzentrieren. Dementsprechend werden in 3D-Filmen die beiden Bilder eines Objekts, das sich weiter im Vordergrund befindet, weiter auseinander auf die Leinwand projiziert als die Bilder eines Objekts im Hintergrund. So kann unser Gehirn deuten, wie weit die Objekte von uns entfernt sind. Anders betrachtet Hier sind einige kleine Experimente, die jeder beim Gehen oder als Beifahrer im Auto ausprobieren kann. 1. Wenn Du draußen unterwegs bist, fixiere ein großes Objekt, das sich nicht bewegt, zum Beispiel einen geparkten LKW, eine Telefonzelle oder ein kleines Gebäude. Während Du läufst, beobachte, was hinter dem Objekt zum Vorschein kommt und wieder verschwindet und wie viel das Objekt jeweils verdeckt, wenn Du dich ihm näherst oder weiter entfernst. Bei einem 3D-Film werden zwei Bilder gleichzeitig auf die Leinwand projiziert. Die 3DBrille trennt die Bilder, so dass jedes Auge nur ein Bild sieht. Entsprechend den Gesetzen der Parallaxe sind die Bilder der Objekte im Vordergrund weiter voneinander entfernt. 2. Wenn Du in der Stadt in einem fahrenden Auto sitzt, kannst Du zusehen, wie die Gebäude miteinander Versteck spielen. Beobachte, wie sie sichtbar werden und wieder verschwinden, davon abhängig, wie weit entfernt oder wie groß die anderen Gebäude sind. Auf einer Landstraße kannst Du testen, wie kleine Objekte, die der Straße näher sind, oft große Objekte verdecken, die sich in größerer Entfernung befinden. Diese Spielchen sollten natürlich nicht vom Fahrer gemacht werden. Unterrichtsmaterial 17 Mehr über Dinos Dinosaurier sind ein gefragtes Thema. Für alle Altersstufen und Interessensgebiete gibt es unzählige Quellen. Hier einige Vorschläge. Websites (englisch) Dinosaurs of Argentina A Discovery Channel educational page focusing on Patagonian dinosaurs. http://school.discovery.com/lessonplans/programs/dinosargentina/ Museo Carmen Funes A page about the museum whose director is Rodolfo Coria. http://www.interpatagonia.com/paseos/carmen_funes/index_i.html Dinosaurs at the BBC News, features and complements to the remarkable BBC documentaries on the prehistoric world. http://www.bbc.co.uk/sn/prehistoric_life/dinosaurs/ Dino Directory A solid compendium of dinosaurs, classified by era and country where they were discovered, by London’s Natural History Museum. http://internt.nhm.ac.uk/jdsml/nature-online/dino-directory// Douglas Palmer: Der große Atlas der Urgeschichte in Bildern, Daten und Fakten, AREA Verlag, 2005 Eine reichhaltig illustrierte Reise durch die Geschichte der Erde. Rainer Schoch: Saurier. Expedition in die Urzeit, Jan Thorbecke Verlag, 2007 Neueste Ergebnisse der Dinosaurierforschung sowie zahlreiche Fotos von wissenschaftlichen Rekonstruktionen. Joachim Oppermann: WAS IST WAS Band 15: Dinosaurier, Tessloff Verlag, 2005 Spannender Einblick in die Welt der Urzeit mit vielen farbigen Fotos und Illustrationen. David Lambert, u.a.: Lexikon der Dinosaurier und anderer Tiere der Urzeit, Dorling Kindersley, 2002 Umfangreiches Lexikon zu Tieren der Urzeit, das viel Hintergrundwissen vermittelt. Websites (deutsch) Luis M. Chiappe und Lowell Dingus: Walking on Eggs: The Astonishing Discovery of Thousands of Dinosaur Eggs in the Badlands of Patagonia Das wissenschaftliche Buch beschreibt die Entdeckung tausender Eier in Auca Mahuevo durch die Autoren und Rodolfo Coria und liefert viele Informationen zum prähistorischen Patagonien. Deutschland Schicht um Schicht Seite des Bayerischen Rundfunks über die Gesteinsschichten in Deutschland und die in ihnen enthaltenen Fossilien. http://www.br-online.de/wissen-bildung/thema/geowissenschaft/trias.xml DVDs und Videos Zoom Dinosaurs A wide-ranging look at the world of dinosaurs, with a timeline, descriptions of hundreds of species, a look at paleontologists, etc. http://www.enchantedlearning.com/subjects/dinosaurs/ Dinowelt Umfangreiche Seite mit vielen Informationen rund um Dinosaurier, Paläontologie und die Urzeit. http://www.dinowelt.de/ Die geologische Uhr Die Erdgeschichte als interaktive Animation. Unter anderem ist die Verschiebung der Kontinente gut nachzuvollziehen. Auf der Seite des Urwelt-Museums Hauff. http://www.urweltmuseum.de/museum/geologie/Uhr/uhrstart.htm# 18 Bücher Museum für Naturkunde Berlin Website des Naturkundemuseums Berlin. Im Museum sind Originalskelette von Dinosauriern zu sehen, unter anderem das Skelett eines Brachiosaurus. http://www.naturkundemuseum-berlin.de Antworten von Seite 7: 1-b, 2-c (Argentinosaurus konnte 40 Meter lang und bis zu 100 Tonnen schwer werden, während der größte jemals gefangene Blauwal knapp 30 Meter lang war und 158 Tonnen wog), 3-c, 4-d, 5-b (Es wurden schon Dinosaurierfossilien in der Antarktis gefunden), 6-a, 7-d (Fossilienfunde geben keinen Hinweis auf die Farbe), 8-b (Pterosaurier, die fliegenden Reptilien, sind zwar mit den Dinosauriern verwandt, Dinosaurier selbst können jedoch nicht fliegen). Unterrichtsmaterial Discoveries Argentina: Dinosaurs (englisch) A simple video that offers a direct look at the locations where the greatest discoveries in Argentina have been made, with interviews with top Argentine paleontologists, including Dr Rodolfo Coria. Walking With Dinosaurs Beeindruckende Dokumentation von BBC. Mit Hilfe von modernster Technik werden Dinosaurier wieder zum Leben erweckt. Kampf der Dinosaurier – Die letzten Geheimnisse der Urzeit-Giganten BBC/ZDF-Koproduktion mit neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. www.dinosaurier3d.de