Nr. 169, Januar-März 2013 - Albrecht-Bengel-Haus
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Nr. 169, Januar-März 2013 - Albrecht-Bengel-Haus
No.169: Januar – März 2013 liebe lebensformen : Liebe, die die Welt verändert : Das Gott-Ehe-Dreieck als Prinzip der Eheseelsorge : „Marmor, Stein und Liebe bricht...“ : Praktizierte Homosexualität und Bibelverständnis. : Liebe Lebensformen Ein Gespräch : Als Single im Jetzt leben : Sex vor der Ehe. Warum eigentlich? : Das Geschenk der Ehe : Vom Schatz der Gemeinschaft im ABH TO THEOLOGISCHE ORIENTIERUNG editorial Gedenken an Prälat a. D. Rolf Scheffbuch In der Nacht vom 9. zum 10. November 2012 verstarb Prälat a. D. Rolf Scheffbuch. Er war Gründungsmitglied des Albrecht-Bengel-Haus-Vereins. In den Jahren 1984-2004 war Rolf Scheffbuch Mitglied unseres Ausschusses und begleitete in dieser Zeit unsere Arbeit mit großem Engagement. Immer wieder ließ er sich auch zu Vorträgen ins Haus einladen. Er verstand es hervorragend, unseren Studierenden auf originelle und lebendige Weise das Anliegen des Pietismus nahe zu bringen. Unvergesslich bleibt uns der Konventsnachmittag vor ein paar Monaten, an dem er über die Geschichte des Pietismus in Württemberg referierte. Mit Rolf Scheffbuch verliert das Albrecht- Bengel-Haus einen langjährigen Wegbegleiter, klugen Mitstreiter und treuen Freund. Wir wissen uns verbunden in der lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten und gedenken seiner in Dankbarkeit. Dekan Rainer Kiess Vorsi tzender d e s A l brech t -B eng e l -H au se s Dr. Rolf Sons Re k to r inhalt Biblische Besinnung 9 Marmor, Stein und Eisen Liebe bricht... Von harten Herzen und Gottes Barmherzigkeit D r. P a u l M u r d o c h Them a: Liebe Lebensformen 11 13 19 22 23 26 Liebe Lebensformen. Weshalb dieses Thema kein leidiges, sondern ein entscheidendes ist D r. U w e R e c h b e r g e r Als Single im Jetzt leben. Von den Herausforderungen des Singleseins Nicole Mutschler Das Geschenk der Ehe. Mit Martin Luther den Schatz der Ehe neu entdecken D r. R o l f S o n s Das Gott-Ehe-Dreieck als Prinzip der Eheseelsorge D r. R o l f S o n s Praktizierte Homosexualität und Bibelverständnis Ein Gespräch D r. C l e m e n s H ä g e l e Sex vor der Ehe. Warum eigentlich? Sebastian Schmauder 15 28 31 32 TurmTreff am 18./19. Januar 2013: „Mensch, wer bin ich?“ Vom Schatz der Gemeinschaft im ABH Simon Ziegerer und Rahel Nonnenmacher Bücher aus dem Bengelhaus Einladung ins Albrecht-Bengel-Haus... ...zum TurmTreff 2013 ...zu den ABH-Schnuppertagen für Oberstufenschüler ...zum Bengelcafé IMPRESSUM Herausgegeben von Dr. Rolf Sons im Auftrag des Vereins Albrecht-Bengel-Haus e.V. Redaktion: Dr. Uwe Rechberger Ludwig-Krapf-Str. 5, 72072 Tübingen Telefon 07071/7005-0 Fax 07071/7005-40 Liebe Freunde des Albrecht-Bengel-Hauses, für diese TO haben wir eines der schönsten und zugleich der schwierigsten Themen ausgewählt, das uns Menschen angeht. Es handelt sich um einen Bereich unseres Lebens, der jeden und jede betrifft. Viele verbinden damit die schönsten Erfahrungen und Erinnerungen ihres Lebens. Viele wissen aber auch um den Schmerz und die Tragik, die mit diesem elementaren Lebensthema verknüpft sind. Es ist das Thema der menschlichen Beziehungen, das wir in dieser TO behandeln und seelsorgerlich zu durchdringen versuchen. Den Schwerpunkt bildet dabei die Ehe. Damit verbunden sind jedoch zwei weitere Fragestellungen. Die eine betrifft das Single-Sein und wie es unter uns gelebt werden kann. Bei der anderen Frage geht es um gleichgeschlechtliche Lebensformen. Über Letzteres wurde in jüngster Vergangenheit in unserer Kirche heftig diskutiert. Wir wollen mit dieser TO die Diskussion um die Lebensformen nicht zusätzlich anheizen. Vieles wurde dazu gesagt und mancher Streit geführt. Wir wollen vielmehr an etwas Bleibendes, Göttliches erinnern. Die Ehe ist ein Treuezeichen des dreieinigen Gottes. So hat es Uwe Rechberger in seinem Artikel beschrieben. Oder um es mit Christel Vonholdt von der „Offensive Junger Christen“ zu sagen: „Die Ehe ist eine Ikone Gottes.“ In der Ehe spiegelt sich etwas von dem Beziehungsreichtum, von der Lebensfülle und der Liebe wieder, die im dreieinigen Gott lebt und vorhanden ist. Aus diesem Grund können wir nicht hoch genug von der Ehe denken und auch öffentlich für sie eintreten. Zur Ehe gehört eine große Portion Mut! Wer sich lebenslang an einen Menschen bindet, geht ein Risiko ein. Dieses Risiko aber wird getragen von Gottes Verheißung. Für mich ist es immer wieder eine große Freude, wenn zwei Menschen sich aufmachen, heiraten und im Vertrauen auf Gott ihren gemeinsamen Lebensweg beginnen. Dazu gibt Gott seinen Segen! Sie bringen damit zum Ausdruck, sich vorbehaltlos und ohne offenes Hintertürchen auf den einen Menschen einlassen zu wollen, den Gott ihnen schenkt. Auch wenn die Ehe in unserer Zeit nicht besonders hoch im Kurs stehen mag: Die Ehe hat Zukunft. Sie ist eine Institution, die Gott eingerichtet hat. Wir Menschen können sie zwar verderben, aber wir können sie nicht abschaffen. In diesem Sinne bleibt die Ehe beides, Gabe und Aufgabe, Geschenk Gottes und Herausforderung zu mutigem Vertrauen. E-Mail: [email protected] Mit dieser Zuversicht grüßt Sie herzlich, Internet: www.bengelhaus.de Layout und Satz: agentur krauss GmbH, Herrenberg Aus dem Albrecht- Bengel- Haus Druck: Zaiser, Nagold 3Editorial 4 Neu! Die ABH-Gemeindeakademie 6 Liebe, die die Welt verändert. Das Zeugnis der Christen in Südindien D r. R o l f S o n s Bengel auf Missionsreise in Indien. Was uns beeindruckt hat Fotos: Titel, Mrs. Opossum/shutterstock.com; abh/shutterstock.com Autorinnen- und Autorenportraits sowie alle anderen Fotos, wo nichts anderes angegeben ist: privat. Die Theologische Orientierung des Albrecht-Bengel-Hauses erscheint vierteljährlich. Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Einwilligung der jeweiligen Autoren und des Herausgebers. Dr. Rolf Sons Rektor Der Bezug ist mit keinen Verpflichtungen verbunden. Wir freuen uns über jede Spende: ABH-Verein EKK Stuttgart, Konto 41 90 01, BLZ 520 604 10 2 T HEO LO GISCHE ORIENT IERUNG : Januar – Mär z 2013 3 NEU ABH GEMEINDE AKADEMIE Seminare Studientage 1) Das Alte Testament. Entstehung, Botschaft, geschichtliche Hintergründe 1) Konkret verkündigen Dozent: Dr. Uwe Rechberger Wintersemester Okt. 2012 – Febr. 2013 Beginn: Dienstag, 16.10.2012 Zeit: Dienstags, 20.00 – 21.30 Uhr Das Seminar bietet eine Einführung in das Alte Testament. Behandelt werden die alttestamentlichen Bücher (bes. 1-5Mose, Jesaja, Amos, Psalmen, Hiob u.a.), wesentliche Themen alttestamentlicher Theologie (z.B. Schöpfung, Erwählung, Bund, Exodus, Königtum, Prophetie, Messias u.a.) sowie Hintergrundinformationen zur Geschichte Israels. 2) Die Unterscheidung der Geister in Seelsorge und Gemeindeleitung „Gut zu wissen“ Die ABH Gemeindeakademie Biblische Lehre. Theologische Orientierung. Praktische Kompetenz. Denken Sie manchmal auch über der aufgeschlagenen Bibel: Da wüsste ich jetzt gerne mehr? Fühlen Sie sich in der Vielzahl theologischer Ansichten gelegentlich auch etwas verloren und fragen sich: Was hat denn nun Bestand? Möchten Sie sich gerne mehr einbringen, fragen sich aber: Wie macht man eine Andacht? Wie bereitet man eine Predigt oder Bibelarbeit vor? Möchten Sie sich theologisch auch gerne weiterbilden, sehen aber keinen Spielraum für den Besuch einer Bibelschule? Wer bei diesen Fragen nicht stehen bleiben will, für den gibt es ein neues, attraktives Angebot: Die ABH-Gemeindeakademie bietet unter dem Motto „Gut zu wissen“ biblische Lehre, theologische Orientierung und praktische Kompetenz. Das erste Kursangebot von Oktober 2012 bis Juli 2014 beinhaltet vier Seminare mit je zehn Doppelstunden sowie zwei Studiensamstage. Die Seminare und Studientage können einzeln oder als Komplettpaket besucht werden. 4 T HEO LO GISCHE ORIENT IERUNG : Januar – Mär z 2013 Dozent: Dr. Rolf Sons r im Sommersemester Apr. – Juli 2013 Das Semina r 2013 Beginn: Dienstag, 16.04.2013 Frühjah Zeit: Dienstags, 20.00 – 21.30 Uhr Was meint „Unterscheidung der Geister“ und wie kann diese heute geschehen? Wie sehen Unterscheidungskriterien aus und wie lassen sie sich anwenden? Diesen Fragen wollen wir in unserem Seminar nachgehen. Leiten sollen uns die biblischen Texte, aber auch die sog. Wüstenväter, Ignatius von Loyola und Martin Luther. 3) Wie kommen wir zum Neuen Testament? – Wie und warum die Texte entstanden sind Dozent: Dr. Paul Murdoch Wintersemester Okt. 2013 – Febr. 2014 Beginn: Dienstag, 15.10.2013 Zeit: Dienstags, 20.00 – 21.30 Uhr Die Evangelien erzählen nur einen kleinen Ausschnitt aus dem Leben Jesu. Wie kam es dazu, dass die Jesusgeschichte in dieser Form aufgeschrieben wurde? Was für Hinweise geben die neutestamentlichen Texte selbst zu ihrer Entstehung und zur Entstehung der jungen Kirche, die uns wiederum das Neue Testament als Gottes Wort bewahrt hat? 4) Wie handle ich gut? Eine Einführung in die Ethik Dozent: Dr. Clemens Hägele Sommersemester Apr. – Juli 2014 Beginn: Dienstag, 08.04.2014 Zeit: Dienstags, 20.00 – 21.30 Uhr In diesem Seminar geht es darum, welche Maßstäbe dem glaubenden Menschen gegeben sind, um sein Handeln daran auszurichten. Wie muss ich, darf ich, kann ich als Christ handeln – und warum? Dozent: Dr. Rolf Sons Samstag, 27. April 2013; 10.00 – 16.00 Uhr Wie können unsere Andachten, Predigten und Bibelarbeiten konkreter und lebensbezogener werden? Wie können sie mehr sein als nur die Reproduktion von Altbekanntem? – Theoretische Impulse und viele praktische Beispiele prägen diesen Studientag. 2) Gut zu wissen, dass wir Glaubensväter haben Dozent: Sebastian Schmauder Samstag, 5. April 2014; 10.00 – 16.00 Uhr Glaubensväter prägen Kirchengeschichte. Von ihnen sollen wir lernen und ihrem Beispiel nachfolgen. Deshalb wollen wir Spuren einiger zentraler Gestalten des württembergischen Pietismus und der Erweckungsbewegung verfolgen: Wer sind diese Menschen? Wie und womit haben sie unsere Kirche (bis heute) geprägt? Was können wir von ihnen lernen? Neben anderen werden uns dabei Bengel, Hofacker und Blumhardt begegnen. Ort Albrecht-Bengel-Haus Ludwig-Krapf-Str. 5 72072 Tübingen Wir freuen uns auf Sie Anfahrtsskizze: www.bengelhaus.de Kosten • Einzelne Seminare: 75,– Euro • Einzelne Studientage: 30,– Euro (inkl. Mittagessen und Kaffee) • Gesamtes Kursangebot: 250,– Euro (4 Seminare + 2 Studientage) Anmeldung Zu den jeweiligen Veranstaltungen bitten wir um eine Anmeldung vorab (per Post, telefonisch oder per E-Mail). Telefon: 07071/7005-0 Email: [email protected] Zertifikat Die Teilnahme wird mit einem Fortbildungszertifikat bescheinigt. Für Sie Vor Ort: ch zu Ihnen in die Gerne kommen wir au re, hen, Mitarbeitersemina Gemeinde: Bibelwoc rtbildungen, Kirchengemeinderatsfo Themenabende, u.a. Tel. 07071/7005-0 | www.bengelhaus.de [email protected] 5 . Liebe, die die Welt verändert Das Zeugnis der Christen in Südindien Auf Einladung der Nethanja-Mission e.V. reisten wir im September letzten Jahres nach Südindien. Unsere Reisegruppe, bestehend aus 12 Bengel-Studenten, zwei Vertretern der NethanjaMission sowie Paul Murdoch und mir, besuchte in dieser Zeit verschiedene soziale, schulische und missionarische Projekte. Der folgende Bericht will zeigen, was wir als Christen in Deutschland von den Christen in Indien lernen können. Lesedauer 10 – 15 min Seine Hände sind verstümmelt und seine Beine auch. Die Handstümpfe, die sich an die Unterarme anschließen, sind mit Stofffetzen umwickelt. Er geht auf Krücken und kommt erstaunlicherweise ziemlich gut vorwärts. Als er uns sieht, strahlt er vor Freude. Er begrüßt uns wortreich. Und er hört gar nicht auf zu reden, bis wir in der kleinen Kirche angekommen sind. Als die Gemeinde den Lobpreis anstimmt, singt er am lautesten. Seine Augen leuchten. Den Namen dieses ehemals leprakranken Mannes habe ich inzwischen vergessen. Seine Freude ist mir jedoch in lebhafter Erinnerung geblieben. Er ist einer von vielleicht vierzig Bewohnern einer Kolonie Leprakranker am Rande der Millionenstadt Vishakaptnam. Die Nethanja-Mission bietet diesen Menschen, von denen viele lange Zeit unter Brücken lebten, weil sie von ihren Familien ausgestoßen wurden, ein Zuhause. Sie leben in kleinen Häusern. Dank der guten Medizin gelten sie zwar als geheilt, die Spuren der Krankheit sind dennoch sichtbar. Manche von ihnen sind verheiratet und haben Kinder. Ein Pastor betreut sie. Viele von ihnen haben zum Glauben an Jesus gefunden. „Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur“ (2.Korinther 5,17). Die Leprakolonie am Rande der Großstadt ist nur eines von vielen sozialen und missionarischen Projekten, die die Nethanja-Mission im nordöstlichen Zipfel des Bundesstaates Andhra Pradesh im Südosten Indiens betreibt. Sie zeigt auf eindrückliche Weise, wie selbstverständlich Diakonie und Evangelisation, soziale Tat und Weitergabe des Wortes Gottes für die Christen in Indien zusammengehören. In einem Land, in dem es für die meisten Menschen keine Kranken- oder Sozialversicherung gibt, braucht es die Hilfe in Wort und Tat. Einer meiner Freunde aus einer anderen Region Indiens sagte mir in Bezug auf das soziale Engagement der Christen: „We have to share the love of God in different cups.“ („Wir teilen die Liebe Gottes in verschiedenen Gefäßen aus“). Die praktische, von Herzen kommende und hingebungsvolle Liebe der Christen ist es, welche die Herzen ihrer hinduistischen Landsleute aufschließt. Sie beginnen Vertrauen zu fassen und hören dann auch die Botschaft des Evangeliums. Dies wurde auch bei unseren Besuchen in den Schulen, den Waisenund Witwenheimen sowie den Krankenhäusern immer wieder deutlich. Die Kranken und Bedürftigen hören täglich Gottes Wort. Die Jesusgeschichten aus dem Neuen Testament bauen die Menschen auf. Sie finden zum Glauben und werden gesund. Für Menschen, die sonst keine Hoffnung haben im Leben, ist Jesus die Hoffnung. Gemeinden entstehen. Gottesdienste werden gehalten. Kirchen werden gebaut. Schon bald „platzen sie aus allen Nähten“. In vieler Hinsicht fühlt man sich dabei an die Zeiten Jesu und der Apostelgeschichte erinnert. Viele Menschen versammeln sich dort, wo Gottes Wort gepredigt wird. Ihre Armut ist offensichtlich. Aber auch ihre inneren Nöte sind ihnen vielfach ins Gesicht geschrieben. Sie bitten uns, dass wir für sie beten. Unsere Studenten legen ihnen die Hände auf. Wir finden beinahe kein Ende, so lange sind Der hinduistische Glaube ist in Indien überall präsent. Es waren die grell-bunten Götterstatuen auf kleinen Tempeln am Straßenrand, die rituellen Waschungen in der Abenddämmerung in einem breiten braunen Fluss, das lebenslängliche Streben nach der Verbesserung des Karmas und die Erzählungen über Opferriten, die in so manchen Gegenden sogar Kinderopfer beinhalten, die uns immer wieder die Andersartigkeit dieser Religion vor Augen malten. Umso beeindruckender erlebten wir christliche Konvertiten, die trotz sozialer und familiärer Ausgrenzungen, die häufig auf die Bekehrung folgen, bekennen: Jesus befreit und seine Botschaft meint es so ernst, dass es sich lohnt, dafür auch Leid und Benachteiligungen in Kauf zu nehmen. Julia Meister Mich hat zutiefst berührt, mit welcher Liebe die Mitarbeiter der Nethanja-Kirche den Heimkindern, den Behinderten, den Lepra- oder Aidskranken dienen. Vor allem eine 16-jährige Pastorentochter wurde mir darin zum Vorbild. Gemeinsam mit ihrer Familie lebt sie in einem Dorf für geheilte Aussätzige. Ihr Anliegen ist es, für solche Menschen da zu sein, die von der Gesellschaft ausgestoßen werden. Das erinnert mich an Jesus, wenn er sagt: „Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan“ (Matthäus 25,40). Hanna Götschke Ich war sehr beeindruckt von den Zeugnissen der Pastoren der Nethanja-Kirche, denen wir begegnet sind. Die Gefahren, mit denen sie täglich leben, durch Verfolgung, Krankheiten und wilde Tiere sind erstaunlich. Aber noch erstaunlicher ist die wunderbare Weise, auf die unser Herr ihren Einsatz gebraucht, um seine Kirche wachsen zu lassen. Dominik Frank 6 T HEO LO GISCHE ORIENT IERUNG : Januar – Mär z 2013 7 Liebe, die die Welt ver ändert. die Reihen derer, die auf unser Gebet warten. Was ist das Geheimnis dieser geistlichen Bewegung? Wie kommt es zu diesem eindrucksvollen Gemeindewachstum in Südindien? Die indischen Christen arbeiten strategisch. Gewiss. Sie wollen die Unerreichten erreichen und gehen dabei planmäßig vor. Doch sind es nicht die Konzepte und Strategien, welche die Arbeit so gedeihen lassen. Es ist in erster Linie das Gebet. Als wir auf dem Hauptgelände der NethanjaMission waren, wurden wir in den Gebetsturm geführt. Dort werden wir von zwei Mitarbeitern empfangen, die die Gebetsanliegen der Biblische Besinnung Marmor, Stein und Eisen Liebe bricht... Überwältigend war für mich in Indien die große Herzlichkeit und Gastfreundschaft, die uns entgegengebracht wurde. Überall hat man uns mit Blumenkränzen empfangen. Eine solch große Liebe wie in Indien ist mir noch nie begegnet. Sie hat mich tief bewegt. In der Liebe der Menschen wird die Liebe Gottes spürbar und erfahrbar. Das ist ein großer Segen. Dominik Gablowski Beeindruckt hat mich die Gebetspraxis der indischen Bibelschüler. Sie empfangen Briefe mit Gebetsanliegen anderer Christen. Leidenschaftlich, treu und mit großem Glauben beten sie dann kniend im Gebetsraum für die Absender der Briefe. Gebetserhörungen werden von Hand sorgfältig in ein Buch eingetragen. Simon Ziegerer gesamten Mission sammeln. In einem Nebenraum treffen sich Frauen und Männer zum Gebet. Freitags fasten viele Christen, um sich so noch besser auf das Gebet konzentrieren zu können. Wie kraftvoll das Gebet ist, konnte ich auch persönlich erleben. Als ich während unserer Reise fünf Tage lang hohes Fieber hatte, kam eines Abends Bischof Singh ganz unvermittelt in mein Zimmer und legte mir die Hände auf. „Es zog ihn zu mir“, sagte er später. Wir wussten 8 T HEO LO GISCHE ORIENT IERUNG : Januar – Mär z 2013 beide, dass sein kurzes Gebet erhört worden war. Von da an war die Krankheit überwunden. Solche Glauben stärkenden Erfahrungen sind jedoch nur die eine Seite. Die Christen der NethanjaKirche wissen noch um eine weitere Kraft. Viele der Pastoren müssen mit sozialer Benachteiligung und sogar mit gewaltsamer Verfolgung leben. Einem Dalit etwa – ein Angehöriger der untersten Kaste – werden sämtliche Zuschüsse gestrichen, wenn er Christ wird. So muss er für ein Kilo Reis nicht nur sechs Rupien, sondern den vierfachen Preis bezahlen. Für Pastoren ist die Situation besonders schlimm. Immer wieder kommt es zu Ermordungen von Pastoren. Und doch geschieht das Wunder: Die Repressalien und die Gewalt stärken die Gemeinden. In alledem erfahren die Christen die Hilfe und den Trost Gottes. Im Verfolgungsleiden zeigt sich offensichtlich eine Kraft, die uns westlichen Christen kaum mehr bekannt ist. Das Christentum in Indien wächst stark. Seit dem Entstehen der Nethanja-Mission in den 70er Jahren sind Hunderttausende zum Glauben gekommen. Dabei sind die Mittel eigentlich ganz einfach: Eine praktische Nächstenliebe, das unerschrockene Weitersagen des Wortes Gottes, das unablässige Gebet und das geduldige Leiden führen dazu, dass die Gemeinde Jesu wächst. Dass wir solches gewissermaßen „live“ erleben konnten, war ein großes Geschenk für unsere Reisegruppe. Die damit verbundenen Erfahrungen werden in unseren Herzen bleiben. Der damit gelegte Keim soll Früchte tragen: für unsere Kirche, für unser Land und für das Reich Gottes weltweit. In 10 Worten: Liebe, Herz, Härte, Vertrauen, Sünde, Konsequenzen, gesellschaftliche Relevanz, Barmherzigkeit, Gnade, Vertrauen Liebe ist Herzenssache. Es kommt nicht von Ungefähr, dass das Herz für die Liebe das Symbol schlechthin ist. Wo die Liebe zwischen zwei Menschen lodert, da wird es warm ums Herz. Wo die Liebe erlischt oder erkaltet, werden die Herzen hart und die Liebe zerbricht. Gott hat die Herzenshärtigkeit seines Volkes bemängelt. Er stellt sich seinem Volk als verstoßene Jugendliebe dar (Jeremia 2,2). Das steinerne Herz der Menschen, das für ihn und seinen Willen keinen Platz hat, macht ihm zu schaffen (Jeremia 31,33). Er versprach aber auch, seinem Volk ein neues Herz, ein „fleischernes“, warmes, weiches, liebendes, barmherziges Herz zu geben (Hesekiel 11,19; 36,26). Das wird durch das Evangelium von Jesus Christus auch überall wahr, wo Menschen das Geschenk des neuen Lebens annehmen. Und dennoch ist Herzenshärte noch weit verbreitet – auch unter Christen. Die Liebe Gottes zu uns erwidern wir nicht immer – und niemals in der Reinheit und Intensität, mit der er uns liebt! Er weiß, was es bedeutet, verschmäht und verstoßen zu werden von dem, den er liebt. Gott ist ein Spezialist in Sachen Herzeleid. Analog dazu gibt es das Herzeleid zwischen Menschen, wo einer verschmäht und verstoßen wird. Von harten Herzen und Gottes Barmherzigkeit Die Herzenshärtigkeit kennen wir auch aus einem anderen biblischen Zusammenhang, nämlich wenn Jesus das Thema „Scheidung“ anspricht, etwa in Markus 10,49: „Mose hat zugelassen, einen Scheidebrief zu schreiben und sich zu scheiden. Jesus aber sprach zu ihnen: Um eures Herzens Härte willen hat er euch dieses Gebot geschrieben; aber von Beginn der Schöpfung an hat Gott sie geschaffen als Mann und Frau. Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und wird an seiner Frau hängen, und die zwei werden ein Fleisch sein. So sind sie nun nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden.“ Der Mensch soll die Ehe nicht auflösen. Und er tut es doch. Wie vieles andere, was er gleichermaßen nicht soll. Das ist ein Fakt, mit dem wir leben müssen. Wegen der Härte seines Herzens tut das der Mensch. Auch in der Bergpredigt, wo Jesus von der „besseren Gerechtigkeit“ spricht und neue, viel höhere Maßstäbe für seine Jünger anlegt als das mosaische Gesetz es tat, hat er folgende Vorgabe zum Thema Scheidung gemacht: „Es ist auch gesagt: »Wer sich von seiner Frau scheidet, der soll ihr einen Scheidebrief geben.« Ich aber sage euch: Wer sich von seiner Lesedauer 5 – 10 min Dr. Rolf Sons Re k to r 9 M ar mor, Stein und Eisen Liebe bricht... Die Liebe Gottes zu uns erwidern wir nicht immer – und niemals in der Reinheit und Intensität, mit der er uns liebt! Ein wichtiger Punkt ist die gesellschaftliche Relevanz. Wo andere Menschen durch meine Sünde und mein Fehlverhalten in Mitleidenschaft gezogen werden, da brauchen wir starke Schutzmaßnahmen. Es geht nicht um die Schwere der Sünde, sondern um die Schwere ihrer Folgen. Das gilt im Übrigen auch im Blick auf die anderen Sünden im Bereich der Sexualität. Bei einer Scheidung ist das ähnlich. Ganze Beziehungsgeflechte geraten aus den Fugen und durcheinander. Verwandtschaftsbeziehungen, Freundschaften und Besitzverhältnisse werden aufgehoben. Die gesellschaftliche Relevanz ist so groß, dass eine starke Stigmatisierung auf gesellschaftlicher Ebene bzw. bei uns in der Gemeinde die Folge ist. Diese Sünde ist nicht „größer“ als andere, hat aber eine stärkere Nachwirkung. Es ist wie beim fünften Gebot. Der Verstoß gegen dieses Gebot wird von uns als wesentlich schlimmer empfunden als die Übertretung anderer Gebote, einfach weil die Konsequenz so drastisch ist. Auch dazu hat Jesus in der Bergpredigt Stellung genommen: „Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: »Du sollst nicht töten«; 10 T HEO LO GISCHE ORIENT IERUNG : Januar – Mär z 2013 wer aber tötet, der soll des Gerichts schuldig sein. Ich aber sage euch: Wer mit seinem Bruder zürnt, der ist des Gerichts schuldig; wer aber zu seinem Bruder sagt: Du Nichtsnutz!, der ist des Hohen Rats schuldig; wer aber sagt: Du Narr!, der ist des höllischen Feuers schuldig“ (Matthäus 5,21–22). Ob es wohl jemanden gibt, der „des höllischen Feuers“ nicht schuldig wäre? Die Sünde der Härte des Herzens in der Ehe und die daraus resultierende Scheidung stehen in genau diesem Zusammenhang und wollen keine abweichende Behandlung! Es sind Soll-Vorschriften, Handlungsweisen, die wir erstreben sollen. Das Gesetz, das niemand außer Jesus erfüllt hat, überführt uns: Wir sind allesamt Sünder und werden allein aus Gnade gerecht gesprochen (Römer 3, 23f). Wo die Liebe erkaltet und Menschen in ihren Ehen scheitern, findet sich unter den Trümmern der zerbrochenen Familie als Ursache Herzenshärtigkeit: eine durch Ausnutzung trockengelegte Liebe und das dazugehörige versteinerte Herz. Einen durch Selbstsucht vernachlässigten Ehepartner, der weder Anerkennung noch Liebe vom Ehepartner bekommt und das dazugehörige enttäuschte Herz. Ein allein gelassener Ehepartner, weil dem Anderen alles andere wichtiger ist, als gemeinsam verbrachte Zeit – und das dazu gehörige verbitterte Herz. Was auch immer als direkter Anlass für das Scheitern der Liebe und der Ehe angesehen wird: Herzenshärte ist mit dabei. Was ist das für ein Herz, dem es egal ist, dass der Ehepartner an einem hängt, das sich darüber hinwegsetzt, dass die Kinder durch die Trennung eben nicht bei beiden Elternteilen aufwachsen können, das die eigene Verliebtheit in „einen Neuen oder eine Neue“ über die Liebe des Ehepartners stellt? Die Herzenshärtigkeit bezeichnet den Unwillen der Menschen, sich auf das einzulassen, was Gott in Ihrem Leben tun will. In Markus 16,14 heißt es: „Zuletzt, als die Elf zu Tisch saßen, offenbarte er sich ihnen und schalt ihren Unglauben und ihres Herzens Härte, dass sie nicht geglaubt hatten denen, die ihn gesehen hatten als Auferstandenen.“ Herzens Härte ist letztlich nichts anderes als mangelndes Vertrauen, gegenüber Gott oder gegenüber dem Mitmenschen. Wo Vertrauen zerstört ist, kann keine Beziehung funktionieren. Auch das gilt gleichermaßen im Blick auf unsere Beziehung zu Gott wie auch zu den Mitmenschen. Bei harten Herzen hat Gott einen Plan: Er will steinerne Herzen zu neuem Leben und zu neuer Liebe erwecken. Liebe Lebensformen Weshalb dieses Thema kein leidiges, sondern ein entscheidendes ist In 10 Worten: Liebe, Lebensformen, prophetische Zeichenhandlung, Gottesfrage, Schriftverständnis, Vorbild, Kontrast, Verantwortung, Heil, Vergebung FOTO: S. 9 zimmytws/shutterstock Frau scheidet, es sei denn wegen Ehebruchs, der macht, dass sie die Ehe bricht; und wer eine Geschiedene heiratet, der bricht die Ehe“ (Matthäus 5,31-32). Der Weg zur Versöhnung der Eheleute soll freigehalten werden. Wo aber die Ehe gebrochen und damit zerstört ist, ist sie „kaputt“. Die Scheidung ist für Jesus in diesem Fall die logische Konsequenz, die nur durch eine besondere Gnade und Liebe sowie nach Buße und Vergebung vermieden werden kann. Jesus stellt steile Ansprüche an seine Jünger. Dem Scheidungsverbot direkt voraus geht: „Ihr habt gehört, dass gesagt ist: »Du sollst nicht ehebrechen.« Ich aber sage euch: Wer eine Frau ansieht, sie zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen. Wenn dich aber dein rechtes Auge zum Abfall verführt, so reiß es aus und wirf’s von dir. Es ist besser für dich, dass eins deiner Glieder verderbe und nicht der ganze Leib in die Hölle geworfen werde.“ (Matthäus 5,27ff). Niemand käme auf den Gedanken, das als konkrete Handlungsanweisung zu verstehen und in die Praxis umzusetzen, geht es doch um die Herzenshaltung (V.27) und vor allem darum, der Verführung zu widerstehen! Warum bestehen manche Gläubige darauf, im Falle der Ehescheidung andere Maßstäbe anzulegen und Konsequenzen in der Praxis einzufordern, wo sie den „Ehebruch des Herzens“ doch lieber dem persönlichen Gewissen überlassen? „Ich kann es nicht mehr hören.“ „Können wir nicht endlich wieder zu wesentlichen Themen kommen?“ „Warum sind die Lebensformen, die Art, wie jeder seine Beziehungen und seine Sexualität lebt oder nicht lebt, so wichtig?“ Solche Fragen konnte man in jüngster Vergangenheit des Öfteren hören, gerade auch in christlichen Kreisen und nicht zuletzt unter Verantwortungsträgern, die sich verständlicherweise wünschten, dass die aufgeheizte Atmosphäre zur Ruhe kommt und tatsächlich wieder andere Herausforderungen den Raum bekommen, den sie dringend benötigen. Wenn nach der heißeren Diskussionsphase inzwischen wieder etwas Ruhe eingekehrt ist, macht es Sinn, das Thema der „Lebensformen“ mit einer gewissen Nüchternheit aufzugreifen und dabei auch zu reflektieren, weshalb es von christlicher Seite tatsächlich nicht nur ein heißes Eisen, sondern ein grundlegendes Thema unseres Glaubens ist. Lebensformen sind prophetische Zeichenhandlungen Dr. Paul Murdoch St ud i e n le i te r Sie können einem schon leid tun: die beiden Propheten Jeremia und Hosea. Um seine mündliche Ankündigung des Gerichts über Juda zu unterstreichen, soll Jeremia im Sinne einer zusätzlichen prophetischen Zeichenhandlung ehe- und kinderlos bleiben (Jeremia 16,1ff). Genau umgekehrt ergeht es Hosea. Prophetisch zeichenhaft soll er sich eine Hure zur Frau nehmen und durch diese Ehe Israel vor Augen führen, dass es wie eine Hure ihrem Mann, seinem Gott untreu ist, indem es allen möglichen Götzen nachläuft (Hosea 1,1f). Hoseas Ehe und Jeremias Ehelosigkeit sind prophetische Zeichenhandlungen. Gott will sich und seinen Willen durch diese Lebensformen kundtun. In seiner Eheordnung im Brief an die Epheser öffnet Paulus diesen Aspekt der Ehe auf jede Ehe von Mann und Frau: „[...] »Deswegen wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und die zwei werden ein Fleisch sein.« Dieses Geheimnis ist groß, ich aber deute es auf Christus und die Gemeinde [...]“ (Epheser 5,31f). So hat Gottes Gabe und Gebot der Ehe nicht nur das Wohl des Menschen im Blick (1.Mose 2,18: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei. Ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht“). Gott hat die Ehe eingesetzt als ein Zeugnis seiner eigenen Sehnsucht nach ewiger Gemeinschaft mit uns Menschen und als eine zeichenhafte Verkündigung seiner Treue. Mehr noch: In der „Ehe“ steckt „Ewigkeit“ drin. Daran erinnert uns nicht nur Paulus mit seiner Deutung der Ehe „auf Christus und die Gemeinde“, sondern auch die Herleitung des deutschen Wortes „Ehe“ vom mittelhochdeutschen „ewe“. Meint „ewe“ zunächst den dauerhaften Vertrag zwischen Mann und Frau, ist die sprachliche Verwandtschaft zur „Ewigkeit“ nicht zu übersehen. Unsere eheliche Liebe und Treue soll Gottes ewige Liebe und Treue wiederspiegeln. Lesedauer 5 – 10 min 11 Liebe Lebensfor men Wir haben einen Gott, der sich nicht genug ist: „Lasst uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei [...]“ (1.Mose 1,26). Und dann hat Gott sich diesem Ebenbild immer wieder und immer tiefer offenbart: „Ich will mit dir sein“ (2.Mose 3,12). Gott hat Israel erwählt, ihm seine Liebe erklärt und seine Treue versprochen: „Ich will mich mit dir verloben für alle Ewigkeit, ich will mich mit dir verloben in Gerechtigkeit und Recht, in Gnade und Barmherzigkeit. Ja, in Treue will ich mich mit dir verloben und du wirst den Herrn erkennen“ (Hosea 2,21f). Im Neuen Testament wird aus diesem Treueversprechen für Israel eine Hochzeitsankündigung für alle, die an Jesus glauben. Ihnen verspricht sich Jesus Christus als Bräutigam und macht sie bzw. seine Gemeinde damit zu seiner Braut. Zum Beginn von Gottes Ewigkeit wird Hochzeit gehalten (u.a. Offenbarung 19,7ff). Gott sucht das Gegenüber und bindet sich in Treue. Die Ehe, zumindest ohne alle menschlichen Unzulänglichkeiten, die seit dem Sündenfall auch diese bestimmen, ist Gottes Bild für seine Beziehung zu uns Menschen und für sein Werben um uns für eine ewige Gemeinschaft. Deshalb gehört zur Schöpfungsgabe der Einheit von Mann und Frau (1.Mose 2,18) auch der Schöpfungsauftrag zur Eheschließung und zur Fortpflanzung (1.Mose 1,28). Umgekehrt entsprechen Ehe- und Kinderlosigkeit – aus welchen konkreten Gründen auch immer – nicht dem allgemeinen, ursprünglichen Schöpfungswillen Gottes. Wenn Gott einen Menschen zur Ehelosigkeit beruft und begabt, dann ist dies eine Ausnahme (vgl. Matthäus 19,12; 1.Korinther 7,7). Grundsätzlich hat Gott es sich anders gedacht. Deshalb leidet er auch mit Paaren, die keine Kinder bekommen können, mit Singles, die sich so sehr einen Partner wünschen und mit den Menschen, deren Ehe in die Brüche gegangen ist oder die ihren Partner verloren haben. An der Lebensform zeigt sich das Schriftverständnis Letztlich führen ethische Fragen immer zur Frage nach dem Schriftverständnis. Beispielhaft begegnen einem in der Debatte um Homosexualität Aussagen von professionellen Kennern der Bibel, in denen die eindeutige Ablehnung von Homosexualität durch die biblischen Texte bestätigt wird, um dann aber mit dem Argument entkräftet zu werden, dass man Texte nicht über den Menschen stellen dürfe. Ein anderes jüngst vorgetragenes Argument lautete: „Homosexualität ist kein Hauptgegenstand christlicher Lehre, sondern lediglich Teil der ethischen, an den 10 Geboten orientierten Unterweisung.“ Wenn wir dem zustimmen, dann haben wir einen Kanon im Kanon, also eine Bibel, in der Teile relevant sind und andere nicht. Weitere Fragen folgen: Welche biblischen Texte sind es dann, die heute noch Bedeutung für mein Leben haben? Wer entscheidet dies, und nach welchen Kriterien? Und in direkter Anlehnung an obiges Zitat: Was ist denn der „Hauptgegenstand christlicher Lehre“, wenn sogar die zehn Gebote, die Martin Luther an den Anfang seiner Katechismen stellt, zweitrangig sind? „Siehe aber“ – erinnert uns Luther im Großen Katechismus deshalb – „ist es nicht eine verfluchte Vermessenheit der verzweifelten Heiligen, so sie sich unterstehen, ein höheres und besseres Leben und Stände zu finden denn die zehn Gebote lehren [...]?“ Es geht um den Menschen und sein Heil Sünde im geschlechtlichen Bereich ist keine größere Sünde als andere Formen von Sünde, auch wenn die geistlichen und innerweltlichen Folgen natürlich unterschiedlich schwerwiegend ausfallen können. Entscheidend ist die Frage, ob ein Mensch zur Umkehr bereit ist und damit auch zum Verzicht auf eine Lebensweise, die nicht im Einklang steht mit Gottes Wort. Die Kirche Jesu Christi ruft aus Verantwortung und aus Liebe zu den Menschen zur Umkehr. Dass hierbei zuerst der Balken im eigenen Auge fällig ist und erst dann der Splitter im Auge des Nächsten gehört auch zu den Mahnungen Jesu (Matthäus 7,3ff). Wer jedoch unter dem Druck von Mehrheitsmeinungen oder angeblicher humanwissenschaftlicher Erkenntnisse biblische Urteile relativiert oder verschweigt, eröffnet auch keinen Weg zur Vergebung und gefährdet damit das Heil von Menschen. T HEO LO GISCHE ORIENT IERUNG : Januar – Mär z 2013 Von den Herausforderungen des Singleseins In 10 Worten: Übergangslebensform, Warteschleife, Alleinsein, Ruhepausen, Single-Blues, Mangel, Wert, Fülle, versöhnt, Lebensteiler Jede Lebensform erinnert uns daran, dass wir von der Vergebung leben Egal in welcher Lebensform wir leben: Wir leben von der Vergebung. Nicht nur mit Lebensformen, die Gottes Wort widersprechen, sondern auch in jeder grundsätzlich gottgewollten Lebensform werden wir aneinander und vor Gott schuldig und bedürfen der Vergebung. Welche Ehe ist denn zu jener oben geschilderten umfassenden, zeichenhaften Verkündigung im Stande? Anspruch und Wirklichkeit klaffen auseinander. Seit dem Sündenfall werden auch christliche Ehen allzu oft von Lieblosigkeit, Egoismus, Streit und Untreue eingeholt. Gottes Ideal der Ehe als Abbild seiner Treue ist trotzdem geblieben. Um Gottes Ideale sollen wir ringen, seine Hilfe erbitten und durch die gegenseitige Vergebung zeichenhaft vorleben, dass jeder Mensch grundsätzlich und ewig nur von Barmherzigkeit und Vergebung lebt. Singles sind eine begehrte Personengruppe für Wirtschaft und Werbung: Singlebörsen im Internet boomen, Singlepartys und Singlewohnungen sind auf dem Vormarsch. Ich weiß allerdings noch gut aus meiner eigenen Singlezeit, dass man selbst diesen Familienstand oft als weniger begehrenswert empfindet. Denn die meisten Singles haben ihn nicht bewusst gewählt, sondern sind unfreiwillig darin gelandet und betrachten ihn nun eher als Übergangslebensform und nicht als dauerhaftes Lebenskonzept. „Wir sollen nicht im Möglichen schweben, sondern das Wirkliche tapfer ergreifen.“ (Dietrich Bonhoeffer) Dr. Uwe Rechberger St ud i e n le i te r 12 Als Single im Jetzt leben FOTO: S. 11 Andreka/shutterstock Letztlich geht es um die Gottesfrage Leben in der Warteschleife Wenn man sich nicht bewusst für das Singlesein entschieden hat, ist es wohl die größte Herausforderung, sein Leben nicht in der Warteschleife zu verbringen. Doch viele Singles tun genau das: Sie leben jahrzehntelang in aus „IKEA“ und „OMA“ zusammengewürfelten Möbeln, die ihnen eigentlich gar nicht gefallen. Sie kaufen sich kein passendes Geschirr, weil das ja zur Aussteuer gehört, sie planen keine berufliche Karriere, da diese sich ja irgendwann nicht mehr mit der Familienplanung kombinieren lassen könnte. Wenn ich aber jahrelang in so einer Warteschleife kreise, dann hat das zur Folge, dass ich mir als Single selbst Lebensqualität im Hier und Jetzt nehme. Ich lebe auf eine idealisierte Zukunft hin, von der ich nicht weiß, ob und wann sie jemals eintritt. In einem Singlebuch las ich einen Satz von Dietrich Bonhoeffer, den er ursprünglich zwar in einem anderen Kontext gesagt hat, der hier aber trotzdem passt: „Wir sollen nicht im Möglichen schweben, sondern das Wirkliche tapfer ergreifen.“ Es ist wesentlich hilfreicher, das Singleleben als Familienstand „tapfer zu ergreifen“ und es bewusst zu leben, anstatt sich selbst zur ewigen Übergangslösung zu verdammen. Denn das Warten auf eine ungewisse Zukunft nimmt die Freude an einer gewissen Gegenwart. Lesedauer 5 – 10 min Alleinsein Eine weitere große Herausforderung für Singles ist das Alleinsein. Wenn sie Gesellschaft suchen, sind sie entweder darauf angewiesen, dass andere sie einladen, oder sie müssen selbst initiativ werden. Ich kann mich noch gut an den „Schock“ erinnern, als ich nach dem Studium aus dem ABH in eine Zweier-WG gezogen bin. Meine Mitbewohnerin war oft unterwegs und meine Gesellschaft wurde so im wahrsten Sinne des Wortes von hundert auf null reduziert: von hundert Leuten im ABH auf null in der eigenen Wohnung. Ich musste ganz neu lernen, dass Beziehungen nicht 13 Al s Single im Jet z t leben Der Single-Blues Besonders beliebte Auslöser für den Single-Blues sind Hochzeitseinladungen, Geburtsanzeigen, einsame Wochenenden, die besorgte Nachfrage der Patentante, warum man denn immer noch nicht unter der Haube sei, oder das ultimative Geburtstagsgeschenk: die „Backanleitung für den Traummann“ inklusive Kuchenform. Als ob der Alltag alleine nicht manchmal schon Herausforderung genug wäre, verstärken solche Aus- Denn das Warten auf eine ungewisse Zukunft nimmt die Freude an einer gewissen Gegenwart. löser das Gefühl des Singles, einen Mangel zu leiden. Es fehlt einfach was zum wirklichen Glück – so fühlt man es und so wird es einem zusätzlich von außen suggeriert. Man fühlt sich irgendwie übriggeblieben, minderwertig, als Frau oder Mann nicht attraktiv. Man muss sich dann immer wieder daran erinnern, dass ein Partner nicht alles im Leben ist und definitiv nichts mit meinem Wert zu tun hat. Denn den bekomme ich nicht von einem Partner, sondern von Gott. Ich bin als Single genauso von Gott geliebt, genauso wichtig und wertvoll. Mein Leben macht allein genauso einen Sinn. Aber auch, wenn man das theoretisch weiß, spürt man es nicht immer. Bibelverse, die von einem Leben in Fülle sprechen, liegen einem manchmal schwer im Magen. Denn Fülle sollte sich doch irgendwie anders anfühlen. So muss man für sich selbst immer wieder neu definieren, was erfülltes Leben eigentlich ausmacht und sich vielleicht auch von mancher Idealvorstellung aus Jugendzeiten verabschieden. Versöhnt mit sich selbst Versöhnt mit sich selbst und mit Gott zu leben ist immer eine Herausforderung – als Single wie als Ehemann oder Ehefrau. Zur Versöhnung mit mir selbst gehört die Versöhnung mit meinem Körper, mit meiner Persönlichkeit, mit meiner Familie, mit meiner Vergangenheit und mit meinem Familienstand. Die Versöhnung mit dem Stand Single und trotzdem ein Offensein für Ehe und Familie müssen sich ja nicht gegenseitig ausschließen – nur weil ich mich mit meinem Leben als Single aussöhne, heißt das ja nicht, dass ich den Wunsch nach einer Partnerschaft für alle Zeiten über Bord werfen muss. Aber es heißt, meinen jetzigen Familienstand als genauso wertvoll anzu- nehmen, mich nicht als Mängelwesen zu definieren und nicht jeden Tag zu hoffen, dass heute der Tag X sein könnte, an dem mich Mr. oder Mrs. Right endlich von meinem Singlesein erlöst. Natürlich gelingt das mal besser und mal schlechter. Es gab in meiner Singlezeit Tage, an denen ich das Alleinsein genießen konnte und andere, an denen ich sehr darunter gelitten habe. Oft hat mir ein Gegenüber, ein Ansprechpartner, ein „Lebensteiler“ gefehlt und ich habe über dieses Fehlen sehr intensiv getrauert. Da haben auch alle gutgemeinten Tipps aus Singleratgebern, dass eine warme Tasse Tee doch ein Ersatz für Sinnlichkeit oder für die Wärme eines anderen Menschen sein kann, nichts geholfen (nicht mal mir als passionierter Teeliebhaberin...). Ich darf mir Zeit für diese Trauer nehmen und sie Gott nennen und klagen. Denn Jesus weiß, wie es ist, als Single zu leben und sich von aller Welt verlassen zu fühlen. Jesus ist mein Lebensteiler, der immer da ist und mich durch mein Leben begleitet. Ich weiß zwar selbst nur zu gut, dass das etwas anderes ist als ein Partner, der mich spürbar in den Arm nimmt und an meinem Alltag teil hat – doch trotzdem ist Jesu Gegenwart eine tröstliche Gewissheit, die ich weder in meiner Zeit als Single, noch jetzt als Ehefrau missen möchte. Ich darf aber nicht in einer lähmenden Trauerphase stecken bleiben, sondern sollte versuchen, mein Leben als Single anzupacken. Dies bedeutet konkret: raus aus der Warteschleife, rein ins Leben! Menschen in mein Leben einladen, Kontakte und Hobbies pflegen, Wochenenden und Urlaube planen, meine Wohnung so gestalten, dass ich gerne heimkomme, mich bei mir und Gott zu Hause fühlen. Mensch, wer bin ich? Selbstbild.Weltbild.Ebenbild. 2013 Turm treff Die ABH-Benefizveranstaltung FOTO: S. 13 Masson/shutterstock selbstverständlich sind, sondern dass ich jedes Wochenende planen und selbst aktiv werden muss, wenn ich nicht deprimiert und allein zu Hause sitzen will. Der andere Aspekt des Alleinlebens ist, dass es niemanden gibt, der darauf achtet, dass man Ruhepausen einlegt. Niemand, der einen dazu auffordert, sich zu erholen, gesund zu essen, genug zu schlafen, etc. Das natürliche Regulativ von Partner und Familie fällt weg, so dass man selbst sehen muss, dass man gut mit sich umgeht und genügend Freizeit und Entspannung für sich selbst einplant. Als Single wird man schnell vereinnahmt von Beruf und Gemeinde. Manchmal steht auch die unausgesprochene Erwartung im Raum, dass man als Single mehr Zeit für Job und kirchliches Engagement aufbringen kann und will als Verheiratete. Hier muss man selbst Grenzen setzen und das Recht auf Zeit für sich selbst einfordern, auch wenn das manches Mal auf Unverständnis stößt. Freitag, 18. Januar, 19.00 Uhr im Restaurant Reefs, Europastr. 40, Tübingen Nach erfolgreichem Start 2012 nun die zweite Turmtreff-Lounge 2013: Ein leckeres Menü in kanadisch-karibischem Flair, Live-Musik, ein kompetenter Referent, ein Thema, das herausfordert: Impulse und Gedanken zum Thema des Turmtreffs „Mensch, wer bin ich?“ Es soll an diesem Abend auch darum gehen, die Arbeit des Bengelhauses vorzustellen und Sie für die Unterstützung des Hauses zu gewinnen. Eingeladen sind alle, die am Thema und an der Arbeit des Hauses interessiert sind. Nicole Mutschler St ud i e n le i te ri n 14 T HEO LO GISCHE ORIENT IERUNG : Januar – Mär z 2013 Die Plätze bei der TurmTreff Lounge sind limitiert. Anmeldung bis zum 10. Januar 2013 online unter: www.bengelhaus.de Turm treff Classic Programm für alle Generationen Samstag, 19. Januar, im Albrecht-Bengel-Haus von 9.30 Uhr bis 15.30 Uhr Ein herausfordernder Tag mit Referaten und Seminaren rund um das Thema „Mensch, wer bin ich?“. Wertvolle Begegnungen, gemeinsames Essen, Singen und Beten runden den Tag mit seinen Impulsen ab. Ein Tag für alle Gemeindeglieder, Mitarbeiter und Freunde des Bengelhauses. Ein Tag für Sie! Der TurmTreff für junge Leute Samstag, 19. Januar, im Albrecht-Bengel-Haus ab 18.30 Uhr Der Abend gehört der jungen Generation. Wieder dabei ist die kreative Tower-Hour! Daneben gibt es viele spannende Seminarthemen, einen tollen Imbiss sowie einen inspirierenden Nachtgottesdienst. Ausklingen wird der Abend mit leckeren Cocktails. Ein Abend für Dich! Keine Anmeldung nötig. Herzlich willkommen! 15 Turm treff eine außergewöhnliche Benefizveranstaltung Am Freitag, 18. Januar 2013 um 19.00 Uhr im Restaurant Reefs, Europastr. 40, Tübingen Das Albrecht-Bengel-Haus lädt Sie auch im neuen Jahr 2013 zu einem ganz besonderen Abend in das karibischkanadische Restaurant Reefs in Tübingen ein. Sie erwartet: Ein gutes Menü (Sie sind unsere Gäste) Live-Musik mit Mitgliedern der Band Betagrooves Ein herausfordernder Referent: Prof. Dr. Volker Gäckle Ein spannendes Thema: „Was ist das Glück des Menschen?“ Gibt es Glück hier auf dieser Erde? Oder erst später im Himmel? Ist mein ganzes Glück, dass ich dienen darf? Muss ich als Christ glücklich sein oder wenigstens glücklich aussehen? Prof. Dr. Volker Gäckle, verheiratet, drei Kinder, ist Rektor der Internationalen Hochschule Liebenzell. Von 1995 bis 2005 war er Studienassistent und Studienleiter im Albrecht-Bengel-Haus und von 1998-2006 ehrenamtlicher Vorsitzender des CVJM-Landesverbandes Württemberg. 2013 Turm treff Classic Programm für alle Generationen 9.30 Auf tak t und Hauptrefer at 10.30 K affeepause Der abgeschaffte Mensch. Das christliche Menschenbild im Widerstreit Rolf Sons 11.00 1. Block Seminare 12.00 Mittagspause 13.15 Seminare 14.15 Miteinander essen und einander begegnen 2. Block K affeepause 14.45 Schlussakkord ca. 15.30 ende Mit S e b a s t i a n S c h m a u d e r und der Bengel-Band Seminare Sie können zwei der folgenden Seminare auswählen: Im Rahmen dieses Abends wollen wir Sie für unser Konzept der Studienbegleitung begeistern. Damit möchten wir Sie motivieren, unsere Arbeit im ABH auch finanziell zu fördern. Gott lieben mit dem ganzen Menschen Clemens Hägele Eingeladen sind engagierte Gemeindeglieder, Ehrenamtliche, Kirchengemeinderatsmitglieder, Hauptamtliche, einfach alle, die an der Arbeit des ABH interessiert sind und als Christen über sich und das Glücklich-Sein nachdenken möchten. Menschsein außerhalb der Norm: Wie unvollkommen darf der Mensch sein? Eine Spurensuche in Film und Wort Nicole Mutschler Wir freuen uns über Ihre Anmeldung. Die Plätze bei der TurmTreff Lounge sind limitiert. Anmeldung bis zum 10. Januar 2013 online unter: www.bengelhaus.de Der androgyne Mensch. Warum das Gottesebenbild in Mann und Frau zu finden ist Paul Murdoch Alt werden und im Glauben reifen Rolf Sons Was ist der Mensch? Grundzüge eines biblischen Menschenbildes Uwe Rechberger 16 olly / Shutterstock.com Bengel weltweit. Persönliche Begegnung mit Bengeln aus aller Welt Moderation: Sebastian Schmauder (Seminarblock 1) Gemeinsames Singen. Für den „Schlussakkord“ üben wir unter studentischer Leitung ein Stück ein ( S e m i n a r b l o c k 2 ) Dominik Gablowski Parallel zum Turmtreff bieten unsere Studenten ein Programm für Kinder an. 17 Seminare Der TurmTreff für junge Leute von Bengeln gestaltet 18.30 Uhr Ich glaube, und jetzt? – Die StVO des Glaubens Claudius Wolf Einlass & Aktionen http://www.beziehungen.de/liebe/gottesidee Ein Seminar, in dem himmlische Gefühle und göttliche Idee zusammen treffen. Daniel und Stephanie Mangel 19.00 Uhr TowerHour 19:30 Uhr Imbiss & Aktionen 20:00 Uhr Seminare & Zeit für Fragen Mann oder Memme Auf der Suche nach echter Männlichkeit Simon Blatz und Florian Ruf Impuls von Gott 21:00 Uhr Nachtgottesdienst Das Geschenk der Ehe Was bin ich wert? – Nur das, was ich bin und kann? Sr. Anne Rentschler Nachtbistro mit Cocktails Abi und dann ab ins Ausland? Perspektiven und Tipps für Freiwilligendienste weltweit Stefanie Lenz und Ruth Maurer Ist das Theologiestudium etwas für mich? Die Frage nach der Berufung und ganz praktische Infos zum Studium an der Uni und im ABH Nicole Mutschler und Uwe Rechberger In 10 Worten: Segen, Geschenk, Traufrage, Freude, Glück, Schmuck, Gefühle, Wirtschaft, Anfechtung, Stabilität Mit Martin Luther den Schatz der Ehe neu entdecken YanLev/shutterstock ABH – wo Studium auf Leben trifft 8 B2 G ER NB RE RR HE TÜBINGEN gber loss el Sch tunn 1) (A8 BENGELHAUS 18 T HEO LO GISCHE ORIENT IERUNG : Januar – Mär z 2013 of hnh ptba Hau Lu dw i tr. f-S ap Kr g H AB B2 8 REU TLI NG EN g we Fuß DERENDINGEN B27 HECHINGEN P ger St endin Der Spenden an: EKK Stuttgart BLZ 520 604 10 Konto 41 90 01 T TGAR STUT B27 RO TT EN BU RG Ludwig-Krapf-Str. 5 72072 Tübingen Tel 07071 7005 0 E-Mail [email protected] kar Nec r. ALBRECHT UNI Unser Blick auf die Ehe ist in der Regel zwiespältig. Auf der einen Seite empfinden wir das Glück und den Segen der Ehe. Wir erleben, wie Gott unser eigenes Leben durch die Ehe reich macht. Nicht zuletzt auch durch den Segen der Kinder. Auf der anderen Seite sehen wir aber auch, wie Ehen scheitern und sehr viel Leid und Schmerz mit manchen Ehen verbunden ist. Wir blicken auf die gesellschaftliche Diskussion um die Ehe und nehmen wahr, wie der Ehe andere Lebensformen mehr oder weniger gleichberechtigt an die Seite gestellt werden. Mancher fragt, ob die Ehe nicht längst ein Auslaufmodell ist. Ein klarer und Mut machender Blick auf die Ehe tut in dieser Situation gut. Mit Martin Luther schauen wir uns daher das Wesen der Ehe theologisch und auch seelsorgerlich an. Luther war mit den ehelichen Nöten seiner Zeit vielfach vertraut. Er konnte sagen, dass die Ehe ein „rechtes Kloster voller Anfechtungen“ sei. Dennoch kommt er am Ende zu einem Ehe-Lob, das auch unserer Wahrnehmung heute dienen kann. Was die Ehe schenkt „Das ist doch Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch“ (1.Mose 2,23). So ruft es Adam, als Gott ihm seine Frau Eva zuführt. Zwischen den Zeilen meint man, die Freude und die Erwartung Adams beinahe mit Händen greifen zu können. Adam erkennt, dass Gott ihm ein Gegenüber schenkt und freut sich darüber. Es ist ein Du, das ihn ergänzt, ein Mensch, der zu ihm passt, eine Person, die seine Einsamkeit beendet. Von Anfang an macht der biblische Bericht damit klar, was die Ehe ihrem Wesen nach ist: nämlich ein Geschenk Gottes. Adam hat sich nicht auf die Suche nach einer Frau gemacht. Er hat seine Frau nicht erobert, gewonnen oder gar erzwungen. Vielmehr hat Gott sie ihm bereitet und zugeführt: ihm zur Freude, zur Korrektur, zur Ergänzung und zur Ermutigung. Gott will nicht, dass der Mensch alleine sei. Er will, dass sich sein Leben in einer Beziehung entfaltet. Im Traugottesdienst kommt der Geschenkcharakter der Ehe in den Worten der Traufrage zum Ausdruck: „Ich will dich als Gottes Gabe lieben und ehren“. Oder um es mit Lesedauer 10 – 15 min 19 Da s Geschenk der Ehe Der Mehrwert der Ehe gegenüber allen anderen Lebensformen ist, dass sie Gottes Wort für sich hat. Doch nicht nur in der vormodernen Epoche wurde das Wesen der Ehe verkannt. Auch unser romantisches Eheverständnis besitzt seine Schlagseiten. Die Ehe gründet demnach in der gegenseitigen Liebe der beiden Partner. Diese soll das Glück und den Bestand der Ehe garantieren. Lässt die Liebe der Ehepartner nach, dann ist nicht nur die Ehe gefährdet, sondern auch der Bestand der Familie. In der Moderne wurde die Ehe schließlich zum individuellen Projekt, mit dem das persönliche Lebensglück gewährleistet werden sollte. Die Ehe diente in erster Linie dazu, das eigene Leben zu bereichern. Holzschnittartig lässt sich daher sagen: Wurde in der vormodernen Epoche die Ehe weitgehend wirtschaftlichen Zwecken untergeordnet, ist sie heute mehr oder weniger dem individuellen Glücksbedürfnis ausgeliefert. Der Gabe-Charakter der Ehe, dass beide Ehepartner einander als Geschenk annehmen, einander lieben und ehren und über diesem Geschenk immer wieder staunen, kommt in beiden Sichtweisen zu kurz. Was die Ehe erhält Was gibt der Ehe nun Bestand? Wirtschaftliche Gesichtspunkte, wie vor allem in vormoderner Zeit der Fall, taugen bestenfalls als Zwangsmittel, um die Ehe zu erhalten. Der individuelle Wunsch nach Glück und emotionaler Nähe liegt zwar nahe, doch reicht er kaum aus, um eine Ehe zu erhalten. Die gegenseitige Liebe der Ehepartner und die Gefühle, die sie füreinander entwickeln, unterliegen Schwankungen. Auch sie erhalten die Ehe nicht. Was aber gibt der Ehe dann ihren festen Grund? Martin Luther, dem fälschlicherweise immer wieder nachgesagt wird, dass er die Ehe als „ein weltlich Ding“ verstanden habe, das mit dem Glauben nichts zu tun habe, besaß in Wirklichkeit eine hohe und sehr geistliche EheTheologie. So begriff er die Ehe als einen „Stand, der in Gottes Wort gefasst ist“. Er wollte damit sagen, dass Gott der ehelichen Verbindung von Mann und Frau seine Verheißung gegeben hat. Diese Verheißung stellt den eigentlichen Grund der Ehe dar. Mit anderen Worten: Weder die Attraktivität des Ehepartners noch die Stabilität der eigenen Gefühle garantieren den Bestand der Ehe. Auch wirtschaftliches Interesse oder andere Zwecke tun es nicht. Es ist vielmehr die Tatsache, dass die Ehe in Gottes Wort „eingepackt“ ist. Luther bemüht sich an dieser Stelle um eine sehr bildreiche Sprache, um diesen geistlichen Sachverhalt auszudrücken: „Wie ein Diamantring in seiner Fassung ruht, so ruht die Ehe in Gottes Wort.“ Oder: „Wie eine geweihte Hostie in eine Monstranz gefasst“, so ist auch die Ehe ein geistlicher Stand. FOTO: S. 19 Monkey Business Images; S. 21 Tom Wang / alle shutterstock Worten von Matthias Claudius zu sagen: „Gott hat dich mir gegeben. So segnet keine andere Hand.“ Die genannte Szene, in der Gott Adam seine Frau zuführt, ist für das Verständnis der Ehe aussagekräftig. Die Ehe ist keine menschliche Erfindung, sondern ein Geschenk Gottes. Sie steht nicht am Ende einer kulturgeschichtlichen Entwicklung. Vielmehr ist sie von Anfang an von Gott eingesetzt. Die Ehe ist auch nicht ausschließlich dazu da, damit soziale Funktionen erfüllt, wirtschaftliche Interessen befriedigt oder sexuelle Bedürfnisse gestillt werden. Vielmehr hat sie ihren Zweck in sich selbst. Mann und Frau sollen nicht einsam sein. Sie sind zu umfassender Gemeinschaft gerufen. In solcher Gemeinschaft sollen sie miteinander das Leben bestehen, Kinder zeugen und ein Segen füreinander und für andere sein. Dieses Verständnis der Ehe als Geschenk, Gabe und Stiftung Gottes ist uns Menschen von Natur aus fremd. Luther sagt: „Die Vernunft und die Welt hält nicht viel davon, dass der Ehestand eine Stiftung Gottes ist.“ In der spätmittelalterlichen Gesellschaft hatte die Ehe einen schlechten Ruf. Sprüche wie „Hochzeit, kurze Freude, lange Unlust“ oder „Ein Ehemann hat zwei fröhliche Tage, den Brauttag und wenn sein Weib stirbt“ kursierten in jener Zeit. Viele Männer verließen Frau und Familie, um sich der Verantwortung zu entziehen. Töchter wurden aus wirtschaftlichen Gründen gezwungen, ungeliebte Personen zu heiraten. Im Grunde war es einfacher, in ein Kloster zu gehen und auch die unverheirateten Töchter dorthin zu schicken. Auf unübertreffliche Weise bringt Martin Luther das Gemeinte zum Ausdruck: Wenn „die natürliche Vernunft das eheliche Leben ansieht, so rümpft sie die Nase und spricht: Ach, sollte ich das Kind wiegen, die Windeln waschen, Betten machen, Gestank riechen, die Nacht wachen, beim Schreien für es sorgen, seinen Ausschlag und Geschwür heilen, danach das Weib pflegen, sie ernähren, arbeiten, hier sorgen, da sorgen, hier tun, da tun, das leiden und dies leiden und was denn mehr an Unlust und Mühe der Ehestand lehrt. Ei, sollt ich so gefangen sein? O du elender, armer Mann, hast du ein Weib genommen, pfui, pfui des Jammers und der Unlust. Es ist besser frei bleiben und ohne Sorgen ein ruhiges Leben geführt.“ Dass bei solch einer Betrachtungsweise der Geschenk- und Gabe-Charakter der Ehe verloren gegangen ist, ist offenkundig. Um solchen Schatz der Ehe zu sehen, braucht es einen neuen Blick. „Darum darfst du das eheliche Leben nicht von außen ansehen, denn da siehst du nur, wie es voller Anfechtung und Betrübnis ist. Sondern nach dem Wort musst du es ansehen, mit dem es geschmückt und in das es gefasst ist. Dieses Wort wird dir den bitteren Wermut gewiss zu Honig machen die Betrübnis gewiss wieder in Freude verwandeln.“ Konkret bedeutet dies, dass man die Verheißung entdeckt, die mit der Ehe gegeben ist. Die Ehe ist eben nicht nur eine menschliche Vereinbarung und schon gar nicht eine kulturbedingte Institution. Vielmehr ist sie eine Verbindung von Mann und Frau, der Gott eine Verheißung und damit Kraft, Lebendigkeit und Stärke zugewiesen hat. Diese Verheißung kann der Ehestand niemals verlieren. Das Wort der Verheißung vermag die Ehe zu tragen. Das Wort der Vergebung vermag sie zu erneuern. Das Wort der Zusage „dies ist nach Gottes Willen dein Mann“ bzw. „dies ist nach Gottes Willen deine Frau“ verleiht den Eheleuten Gewissheit und vermag sie in Anfechtungen zu behüten. Was die Ehe gefährdet Anfechtung kann die Sinne rasch verwirren. Luther wusste wohl darum, wenn er schreibt: „Wenn es dir auch scheint, dass eine andere Frau in ihren Worten die Liebevollste und Schönste ist, ist sie dir dennoch in deinen Augen kohlrabenschwarz und mit Teufelsdreck beschmiert, denn an ihr findest du nicht diesen Schmuck: Gottes Wort. Deine Frau aber ist dir die hübscheste und liebste, weil sie diejenige ist, die dir Gott mit seinem kostbaren Wort geschmückt hat.“ Der Reformator erinnert daran, sich in der Anfechtung den Schmuck der Ehe vor Augen zu halten. Dieser Schmuck aber ist der Segen, den Gott durch sein Wort auf die Ehe gelegt hat. Dieser Schmuck macht die Ehe so reich, so einmalig und so schön, dass sie mit keiner nichtehelichen Verbindung vergleichbar ist. Luther liefert damit zugleich ein klares Unterscheidungsmerkmal. Der Mehrwert der Ehe gegenüber allen anderen Lebensformen ist, dass sie Gottes Wort für sich hat. Dieses ist ihr Reichtum. Wir sollen ihn neu entdecken. Die Zitate stammen aus einer Hochzeitspredigt Martin Luthers (vgl. WA 34 I,50-75). Dr. Rolf Sons Rek tor 20 T HEO LO GISCHE ORIENT IERUNG : Januar – Mär z 2013 21 Das Gott-Ehe-Dreieck als Prinzip der Eheseelsorge Das folgende Modell stellt eine Möglichkeit dar, die biblischen Einsichten zur Ehe für die Seelsorge fruchtbar zu machen. Zu Grunde gelegt ist dabei die Ehe als ein DreierBund zwischen Gott und den beiden Ehepartnern. Was die jeweiligen Beziehungen für die jeweiligen Ehepartner bedeuten, soll erläutert werden: Jeder der beiden Partner steht zunächst für sich allein vor Gott und lebt in seiner persönlichen Gottesbeziehung. Aus dieser Beziehung empfängt er Kraft, Ermutigung, Vergebung und im Tiefsten seine eigene Identität. Bei Gott lernt er, sein eigenes Liebesbedürfnis zu stillen. Denn allein aus der Liebe des Partners kann kein Mensch auf Dauer leben. Aus der eigenen Gottesbeziehung lernen die Partner, was es heißt, vorbehaltlos zu lieben. Weil sie in ihrer eigenen Gottesbeziehung verwurzelt sind, vermögen sie auch ihren Partner „brutto“ zu lieben. D.h. sie nehmen ihn bedingungslos an. Sie stehen in unverbrüchlicher Treue zu ihm und lassen sich nicht erbittern. Der Grund für diese Liebe liegt nicht in den Vorzügen des Partners, sondern in der eigenen Erfahrung der Liebe Gottes. Damit die Ehebeziehung wachsen kann, bedarf es einer „Entflechtung“. Dies bedeutet, dass man seinen Partner ganz und gar in die Freiheit vor Gott entlässt. Die Ehepartner verzichten darauf, einander zu erziehen, Forderungen oder Bedingungen aneinander zu stellen. Sie verzichten darauf, sich ein Gott Praktizierte Homosexualität und Bibelverständnis Ein Gespräch Mann Bild vom Ehepartner zu machen, wie man ihn gerne haben möchte. Geben sie einander auf diese Weise frei, so entstehen eigenständige Persönlichkeiten, die einander lieben und sich gegenseitig beschenken können. Wir unterscheiden zwischen dem, was unmittelbar in die Beziehung zwischen dem Ehepartner und Gott gehört und zwischen dem, was in die direkte Mann-Frau-Beziehung gehört. In die Mann-Frau-Beziehung gehört alles, was den anderen ermutigt, was Dankbarkeit und Liebe ihm gegenüber ausdrückt, womit wir ihm Anteil geben an unseren Gedanken und unserem Erleben. Hier haben die Sexualität und die praktische Unterstützung im Alltag ihren Platz sowie das vertrauensvolle Gespräch. Im Gebet sprechen wir mit Gott über unseren Ehepartner. Wir danken für ihn und bitten für ihn. Dabei können wir auch vor Gott bringen, was uns Mühe macht, was uns schwer fällt und auch unsere eigene Schuld. Damit haben wir die Möglichkeit, unsere Anliegen „oben durch“ zu schicken, bevor wir sie direkt mit Frau dem Ehepartner besprechen. Solches „Oben-Durch-Schicken“ hat den Vorteil, dass wir eine andere Haltung einnehmen. Gott kann den Ehepartner ändern. Nachdem wir mit Gott über unseren Ehepartner gesprochen haben, können wir auch mit ihm ein konstruktives Gespräch führen. Eine solche Klärung der Fragen vor Gott kann einen vor ungerechten Vorwürfen bewahren. Eine vom Geist der Ermutigung und nicht eine vom Geist der Kritik geprägte Gesprächshaltung ist nun möglich. Wir achten beständig auf die Beziehungshygiene in unserer Ehe. Viele ernsthafte Eheprobleme kommen daher, dass eine Ehe nicht gepflegt wurde. Manches wurde unter den Teppich gekehrt. Dinge wurden nicht bereinigt. Vergebung und gemeinsames Gebet, Austausch, Anteilgeben und -nehmen, aber auch die Klärung von Konflikten und das konstruktive Streiten sind Elemente einer solchen Ehehygiene. Die Bibel gibt an dieser Stelle einen guten Rat: „Lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen.“ (Epheser 4,26). In 10 Worten: Homosexualität, Paulus, Streit, Bibel, Aposteldekret, Blutgenuss, Zweck, Liebe, Konsequenz, Gebot Ich bringe einen befreundeten Kollegen zum Zug. Viele Dinge sehen wir verschieden und haben an diesem Tag bereits eifrig darüber debattiert. „Warum eigentlich“, fragt er mich auch jetzt noch am Bahnsteig mit der ihm eigenen Mischung aus Streitlust und Ernsthaftigkeit, „warum eigentlich betonst Du gerade die biblischen Aussagen zur Homosexualität so sehr? Es gibt doch noch mehr biblische Aussagen, auf die Du, wenn Du die Bibel so ernst nehmen willst, wie Du sagst, konsequenterweise mit derselben Energie hinweisen müsstest. Bei denen aber bist Du auffällig schweigsam. Das Alte Testament beispielsweise fordert das Verbot des Zinsnehmens (u.a. 2.Mose 22,24). Warum höre ich da nichts von Dir?“ „Die Ablehnung praktizierter Homosexualität zieht sich im Gegensatz zum Zinsverbot durch die ganze Bibel“, antworte ich, ,,auch im Neuen Testament wird sie weiter vertreten (z.B. bei Paulus in Römer 1,26f). Man kann also nicht davon sprechen, dass sie allein auf das Rechts- und Zeremonialgesetz des Volkes Israel beschränkt ist, das für uns als Heidenchristen nicht verbindlich ist. Wenn Du tatsächlich keinen Zins mehr möchtest, warum verlangst Du dann nicht von mir, mich auch gegen das Tragen von Mischgewebe auszusprechen (3.Mose 19,19)?“ „Gut“, antwortet mein Freund, der mit dieser Antwort wohl schon gerechnet hatte, „dann schauen wir eben ins Neue Testament. Warum streitest Du nicht gegen den Verzehr von Blutwurst, wo doch das Apostelkonzil (Apostelgeschichte 15) ausdrücklich und mit hoher Autorität den Genuss von Blut verbietet? Warum soll ein homosexueller Pfarrer zwar nicht mit seinem Lebenspartner ins Pfarrhaus ziehen, dort aber ohne Gewissensbisse ein Steak medium verzehren dürfen? Bist Du da nicht sehr beliebig und auch ziemlich inkonsequent?“ In diesem Moment fährt der Zug ein und wir müssen unser Gespräch unterbrechen. Auf der Rückfahrt im Auto gehen mir seine Anfragen aber nicht mehr aus dem Kopf. Denn seine Frage muss man natürlich stellen: Warum ausgerechnet dieses Thema? Und warum wird ausgerechnet über diese Frage, wie sich die Gemeinde Jesu zu praktizierter Homosexualität verhalten soll, in unseren Kirchen so heftig gestritten? (Allerdings auf beiden Seiten, wie ich noch hinzufügen würde.) Ja, warum? Viele leiden an diesem Streit, unabhängig davon, für welche Antworten sie einstehen. Er stellt manche Freundschaft auf eine harte Probe. Warum aber wühlt ausgerechnet dieser Streit so viele Menschen so sehr auf? Man wird mindestens dreierlei darauf antworten können: Lesedauer 10 – 15 min Dr. Rolf Sons Re k to r 22 T HEO LO GISCHE ORIENT IERUNG : Januar – Mär z 2013 23 Der Streit wühlt so viele Menschen auf, weil er an tiefe Grundüberzeugungen rührt, also an Stellen unseres Inneren, an denen wir besonders verletzlich sind. 1. Der Streit wühlt so viele Menschen auf, weil er auch vor dem Hintergrund einer Schuldgeschichte von Kirche und Gesellschaft geführt wird. Der Umgang mit Homosexuellen war und ist von Befangenheiten, Vorurteilen und Diskriminierungen geprägt, die nicht zu rechtfertigen sind. 2. Der Streit wühlt so viele Menschen auf, weil er in einem geistig-gesellschaftlichen Klima stattfindet, in dem die Ablehnung praktizierter Homosexualität innerhalb der Gemeinde als unzulässige Einmischung und als Missachtung individueller Freiheit angesehen werden muss. 3. Der Streit wühlt so viele Menschen auf, weil er an tiefe Grundüberzeugungen rührt, also an Stellen unseres Inneren, an denen wir besonders verletzlich sind. Dies betrifft auch den Umgang mit der Schrift, in diesem Falle also die Art und Weise, wie mit den einschlägigen Schriftstellen zur Homosexualität umgegangen wird. Die einen sehen hier ihr Gewissen gebunden, die anderen sehen gerade auf der Grundlage ihres Glaubens diese Stellen als für uns nicht mehr verpflichtend an. Warum aber, so hat mich ja mein Freund gefragt, fühle ich mein Gewissen gerade hier gebunden, esse aber weiter Blutwurst, wo doch auch dieses nach dem Neuen Testament nicht gestattet ist? (Nebenbei: Ich esse keine Blutwurst, aber nicht aus biblischen Gründen; ich mag sie einfach nicht.) Nehmen wir einmal an, überlege ich mir, dass das neutestamentliche Verbot des Blutgenusses tatsächlich auf derselben Ebene läge wie das der praktizierten Homosexualität – was hätte mein Freund durch seinen Einwurf dann eigentlich bewiesen? Eine ärgerliche praktische Inkonsequenz meinerseits auf jeden Fall. Und das minderte freilich meine Glaubwürdigkeit. Aber machte das ein anderes biblisches Gebot oder Verbot gleichgültig? In der Frage, wie man in der Gemeinde Jesu mit dem biblischen Verbot praktizierter Homosexualität umgehen soll, sind wir dadurch noch keinen Schritt weiter. Aber vermutlich wollte mein Freund ja auch gar nicht ernsthaft, dass ich beide Aussagen gleichermaßen befolge. Vermutlich wollte er eher sagen: „Du hast ja Recht, wenn Du das Verbot des Blutgenusses als heute ungültig ansiehst, deswegen geh’ bitte konsequenterweise in gleicher Freiheit mit dem Verbot der praktizierten Homosexualität um und betrachte es als heute nicht mehr verbindlich!“ Aber ist dieser Schluss tatsächlich konsequent? Verboten ist den Heidenchristen in Apostelgeschichte 15 der Genuss von Götzenopferfleisch, das Praktizieren von Unzucht und Blutgenuss (letzteres wird oft parallel gesehen zum Verbot, „Ersticktes“ zu sich zu nehmen). Das Verbot des Blutgenusses ist ein Speisegebot, das den Heidenchristen als Minimalforderung auferlegt wurde, um die Tischgemeinschaft mit Judenchristen möglich zu machen. Auffallend ist nun schon innerbiblisch, dass Paulus zwar das Verbot der Unzucht weiter verteidigt und theologisch vertieft und begründet, das Essen des Götzenopferfleisches aber nicht grundsätzlich verbietet und auf das Verbot des Blutgenusses gar nicht eingeht. In Offenbarung 2,14 und 20 schließlich wird zwar das Essen von Götzenopferfleisch und die Unzucht genannt, nicht aber der Blutgenuss. Nun ist das zwar auffallend, muss aber zugegebenermaßen noch gar nichts heißen. Entscheidender ist, dass der Zweck des Dekrets, Tischgemeinschaft von Heiden- und Judenchristen zu ermöglichen, bei uns FOTO: S. 23 kallejipp/photocase; S. 25 William Perugini/shutterstock Pr ak tizierte Homose xualität und Bibelverständnis heute nicht mehr besteht. Diese Minimalforderung erfüllt heute keinen Zweck mehr. (Es ist geboten, den Sitzplatz im vollen Bus zu räumen, wenn ein gebrechlicher Mensch den Bus betritt. Es ist auch nicht verboten, es zu tun, wenn kein gebrechlicher Mensch den Bus betritt. Nur erfüllt es dann keinen Zweck mehr.) „Aber“, höre ich im Geiste meinen Kollegen schon weiter fragen, „wenn Du die Gültigkeit dieses Gebotes durch den Hinweis auf seinen jetzt vergangenen Zweck relativierst, könntest und müsstest Du das nicht auch bei der Ablehnung praktizierter Homosexualität tun? Wenn Du die eine Stelle in ihrem historischen Zusammenhang interpretierst und relativierst, warum dann nicht auch diese?“ Ja, überlege ich weiter, die Frage ist berechtigt, aber gibt es denn einen solchen Zweck? Gibt es einen bestimmten Zweck, der die Ablehnung praktizierter Homosexualität damals notwendig gemacht hat, einen Zweck, der aber heute nicht mehr gegeben ist? Mir wenigstens ist keiner bekannt. Die ev. Kirche von Hessen-Nassau schreibt in einem Grundsatzpapier (Verantwortete Partnerschaft, 2002), dass Paulus „nicht in Gestalt eines selbständigen oder gar aktuellen Themas die Homosexualität behandelt“. „Doch“, würde mein Kollege vielleicht entgegnen, „einen solchen Zweck gibt es: Paulus spricht sich hier nicht gegen Homosexualität aus, die in Liebe und Treue und in gegenseitigem Einverständnis gelebt wird. Es geht ihm um Homosexualität, die im Zusammenhang mit gesellschaftlichen Machtgefällen ausgeübt wurde. Herr gegen Sklave.“ Aber, denke ich mir, auch wenn es nicht zu bestreiten ist, dass es dieses Machtgefälle damals gab: Ist es tatsächlich das, worauf Paulus abzielt? Geht er von einer im Grunde unschuldigen Form von Homosexualität aus und polemisiert hier nur gegen den Rahmen, in dem sie geschieht? Keiner seiner Texte legt diese Deutung nahe. „Aber“, würde schließlich mein Kollege noch einwenden, „selbst wenn Du recht hättest: Muss man hier nicht letztlich Paulus mit Paulus kritisieren? In Galater 3,28 heißt es doch schließlich: »Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus.«“ Inzwischen bin ich zuhause angekommen. Ja, denke ich, Galater 3,28. Viele führen diesen wunderbaren Vers an, wenn es um unser Thema geht. Aber es fällt mir schwer, ihnen zu folgen. Was hat die Einheit der Gemeinde in Christus, die Mauern zwischen Kulturen, Milieus und den Geschlechtern einreißt, mit der ethischen Bewertung praktizierter Homosexualität zu tun? Und sollte sie etwas damit zu tun haben, warum hat Paulus selbst das nicht bemerkt? Verstehen wir das Evangelium besser als er selbst? Das Gespräch beschäftigt mich noch lange. Aber mittlerweile sind es andere Dinge, die mir durch den Kopf gehen: Wo sind die Gemeinden, in denen einerseits die biblische Ablehnung praktizierter Homosexualität ernstgenommen wird, sich aber Menschen andererseits angstfrei „outen“ können, weil sie wissen, dass niemand sie verurteilt? Wo sind Gemeinden, die beides festhalten, das biblische Gebot und die Liebe zum Menschen, und nicht meinen, das jeweils eine zugunsten des jeweils anderen streichen zu müssen? Darüber möchte ich mit meinem Kollegen gerne weiter sprechen, nicht über Zins, Mischgewebe und Blutwurst. Wo sind Gemeinden, die beides festhalten, das biblische Gebot und die Liebe zum Menschen, und nicht meinen, das jeweils eine zugunsten des jeweils anderen streichen zu müssen? Dr. Clemens Hägele Stu di enlei ter 24 T HEO LO GISCHE ORIENT IERUNG : Januar – Mär z 2013 25 In 10 Worten: Sex, normal, Feuer, Ehe, Rahmen, Verantwortung, Treue, Sicherheit, Unzucht, lebenslang Der gute Rahmen der Ehe Nein, die Ehe ist nicht der Himmel auf Erden. Aber mit der Ehe ist den Ehepartnern ein Rahmen gegeben, in dem sich eine gesunde Sexualität entfalten kann. 1. Die Gesellschaft und der Staat garantieren den Verheirateten gewisse Begünstigungen. Zur Zeit des alten Testaments etwa mussten frisch Verheiratete nicht in den Krieg ziehen (5.Mose 24,5). Heute haben Ehepartner beispielsweise gewisse steuerliche Vorteile. 2. Eine ordentlich geschlossene Ehe kann nicht von heute auf morgen beendet werden. So ist sie phasenweisen Gefühlsschwankungen nicht auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. 3. Bei der Eheschließung bekennen sich die Ehepartner um der Liebe Willen auch zu Verzicht und Treue in Leidsituationen. Das Versprechen, „in guten wie in bösen Tagen“ den anderen zu lieben und zu ehren, schafft Raum für Vertrauen: „Ich lasse dich nicht wie eine heiße Kartoffel fallen, wenn es schwierig wird oder ich jemand anderem begegne.“ 4. Vor dem Traualtar haben sich die Ehepartner das Versprechen gegeben, einander zu lieben und zu ehren „bis der Tod uns scheidet“. In einer Ehe haben die beiden Partner Zeit. Ein Leben lang (und nicht nur einen ungewissen Zeitabschnitt lang) können sie sich kennenlernen. 5. Mit dem Geschlechtsverkehr kann es zu einer Schwangerschaft kommen. Keine Verhütungsmethode garantiert eine 100-prozentige „Sicherheit“. Sicherheit kann den Ehepartnern und dem heranwachsenden Leben alleine das verantwortungsvolle „Ja“ zur Ehe geben. 6. Schließlich: Mit der Ehe steht nicht mehr das Glücklichsein und das Wohlbefinden des Einzelnen im Mittelpunkt, sondern der gemeinsame Auftrag in der Welt (1.Mose 1,28). Wer den Geschlechtsverkehr der Ehe vorzieht, weil er oder sie etwas ausprobieren, sich befriedigen oder frei sein möchte, stiehlt sich aus diesem guten Rahmen der Ehe heraus und flieht vor Verantwortung und Konsequenzen. Er bringt sich und den Partner um die Chance, dass die gemeinsame Sexualität an Tiefe gewinnen kann. Sex vor der Ehe. Warum eigentlich? 5 – 10 min 26 Warum eigentlich entscheidet sich der Großteil der Jugendlichen dafür, vor der Ehe miteinander zu schlafen? Laut einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung von 2010 sind es immerhin zwei Drittel der unter 17-Jährigen. Zu denken gibt nicht allein die hohe Zahl der „Geschlechtsverkehr-Erfahrenen“. Nachdenklich macht, dass es als „normal“ gilt, lange vor der Hochzeit sexuelle Kontakte zu haben. Warum eigentlich? Oft werden folgende Begründungen angeführt: 1. Sex gehört (wie etwa das gemeinsame Gespräch) zu einer Freundschaft einfach dazu, ist schlicht „normal“ zu jedem Zeitpunkt einer jeden Beziehung. 2. Beim Sex geht es um die Befriedigung der in mir angestauten sexuellen Lust. Liebe und Geschlechtsverkehr voneinander zu trennen ist legitim (auf der Homepage von „Bravo“ kann man lesen: „Du musst für Dich selbst entscheiden, ob Du auch ohne Liebe Sex haben willst oder nicht [...]. Wenn für Dich keine Liebe im Spiel ist, sag das offen Deinem Partner. ‚Ich finde es sehr schön, mit Dir Sex zu haben, aber das bedeutet nicht, dass ich eine Beziehung mit Dir möchte.’“) Sex wird dabei zu einem Mittel, mit dem ich meine Bedürfnisse – oder sagen wir besser „Triebe“ – befriedige, wie es auch bei Cyber-Sex, Pornographie, und Selbstbefriedigung der Fall ist. 3. Ebenso wie wir herausfinden müssen, ob wir miteinander im Gespräch oder mit unseren Hobbys klar kommen, müssen wir ausprobieren, ob wir auch beim Geschlechtsverkehr zusammen passen. Hinter diesem Sex auf Probe steht häufig der Wunsch nach Sicherheit, den bzw. die Beste zu finden. Wer aber kann garantieren, dass das nach der „Probezeit“ so bleiben wird? 4. Dann ist da noch der Wunsch nach Freiheit: Ich möchte das tun und lassen können, was mir in meiner aktuellen Lebenssituation das Geeignetste zu sein scheint. T HEO LO GISCHE ORIENT IERUNG : Januar – Mär z 2013 Vielleicht will ich mich gerade nicht dauerhaft binden, möchte auf der anderen Seite aber auf die „Schokoladenseiten“ des Lebens nicht verzichten. Diese „Freiheit“ ist in diesem Maß erst möglich, seit in den 60er Jahren durch die Pille das „Schwangerschaftsrisiko“ auf ein Minimum gesenkt werden konnte. Erst damit brach der gottgegebene Zusammenhang von Lust und Pflicht vollends auseinander. Erfüllte Sexualität innerhalb der Ehe Es ist schon seltsam: Bei der Suche nach Normalität, Freiheit, Befriedigung der Bedürfnisse oder nach Sicherheit meint ein Großteil der (deutschen) Jugendlichen und jungen Erwachsenen, außerhalb der Ehe fündig zu werden. Die Bibel weiß, dass die Sexualität ganz normal zum Menschsein dazugehört. Gott steht einer Erfüllung unserer Bedürfnisse in keiner Weise im Weg. Freiheit, Sicherheit und Lust sind auch nach biblischen Maßstäben Voraussetzung für eine gesunde Sexualität. Um einer Beziehung das zu garantieren, hat Gott uns die Ehe gegeben. Nur innerhalb der Ehe finden wir erfüllte Sexualität. Die Bibel redet hier Klartext: Geschlechtsverkehr außerhalb der Ehe wird bei bestehender Ehe als „Ehebruch“ und in allen anderen Fällen als „Unzucht“ bezeichnet (3.Mose 19,29; Matthäus 15,19; 1.Korinther 6,9). In der Bibel ist es der Normalfall, dass Geschlechtsverkehr nur innerhalb der Ehe seinen Platz hat. Prominentestes Beispiel hierfür ist Josef, Marias Verlobter. Er und Maria sind über die Schwangerschaft ja gerade deshalb erstaunt, weil sie noch nicht miteinander geschlafen hatten – obwohl sie bereits verlobt waren (Matthäus 1,18-25; Lukas 1,24). Aber auch in anderen Erzählungen der Bibel wird deutlich, dass die biblisch normale Reihenfolge die ist, dass die Eheschließung dem Geschlechtsverkehr voraus geht (vgl. 1.Mose 34; 2.Samuel 13,11-16; Johannes 4,15-18). Heiraten – warum eigentlich nicht? Die Bibel nimmt kein Blatt vor den Mund. Sie kennt das schier unstillbare Verlangen. Paulus schreibt in 1.Korinther 7,9: „Wenn sie sich aber nicht enthalten können, sollen Wer den Geschlechtsverkehr der Ehe vorzieht, stiehlt sich aus dem guten Rahmen der Ehe heraus und flieht vor Verantwortung und Konsequenzen. sie heiraten; denn es ist besser, zu heiraten als sich in Begierde zu verzehren.“ Das Wort, das hier im Griechischen für „verzehren“ steht heißt pyroō und bedeutet „brennen“, „in Flammen stehen“, „glühen“. Ja, die Bibel weiß um das Feuerwerk im Herzen, die glühende Leidenschaft. Sie ist ja von Gott geschaffen. Ihr ist auch ein Raum gegeben: die Ehe. Dort – und zwar nur dort – ist sie gut aufgehoben. Was nun? Können wir jetzt vor der Ehe miteinander schlafen, oder nicht? Es gilt die einfache Faustformel: Wenn Miteinander-Schlafen in einer Beziehung dran ist, dann ist Heiraten dran. Wenn das noch nicht dran ist, dann ist auch der Geschlechtsverkehr noch nicht dran. Das ist kein Plädoyer für ein kopfloses, zu frühes Heiraten. Es soll aber Mut machen, Verantwortung zu übernehmen, entschlossen zu heiraten und dabei mit der Hilfe des Allmächtigen zu rechnen. Treue – oder wieder mal ’ne Neue? Tiefe in einer Beziehung entsteht durch Treue. Intimität braucht Offenheit. Der Partner bzw. die Partnerin kann Buchtipp: FOTO: YuliaPodlesnova/shutterstock Lesedauer sich aber nur ganz öffnen und seine Scham überwinden, wenn ihm bzw. ihr Sicherheit, Zeit und Vertrauen gewährt wird. Kein noch so ehrlich ins Ohr geflüstertes „Ich liebe Dich“ kann das garantieren. Die Trauung hilft zur Treue, auch wenn der Traualtar sie freilich nicht garantiert. Wie Vieles entfaltet sich auch Sexualität erst in Treue und Regelmäßigkeit. Sex wird eben nicht durch häufigen Partnerwechsel aufregender, sondern kommt in der Einzigartigkeit der Ehe zum Ziel. So fängt Treue schon lange vor der Hochzeit an. Viel ausführlicher als dieser Artikel setzt sich Ute Horn in ihrem Buch „Sehnsucht, Sex und frommer Frust“ mit diesem Thema auseinander. Sie gibt wertvolle Hinweise und Hilfestellung, seine eigene Lebens- und Liebesgeschichte verantwortlich zu schreiben. Sebastian Schmauder Tu tor Ute Horn: Sehnsucht, Sex und frommer Frust, Hänssler Verlag Holzgerlingen 2007. 27 Vom Schatz der Gemeinschaft im ABH lernen. Manchmal merke ich aber auch, dass ich etwas nicht so gut kann, wie ich dachte. Im Umgang mit anderen Studenten des ABH schälen sich eigene Gaben deutlicher heraus. (SZ) Der Schatz des theologischen Gesprächs Wenn so viele Theologiestudenten beieinander leben, wird auch viel über Theologie diskutiert. Sei es nun bei einem offiziellen Theo-Talk mit einem festgelegten Thema oder bei einem Gespräch, das zufällig bei einer Tasse Kaffee entsteht. Als eine der wenigen Studierenden hier im ABH studiere ich nicht Theologie. Mein Fach ist die Psychologie. Daher schätze ich es sehr, im Gespräch mit anderen Bengeln die Welt der Theologen etwas kennenzulernen. Ich profitiere hier im ABH von der Möglichkeit, Fragen zu biblischen Themen oder zum Glaubensalltag offen stellen zu dürfen. Beim gemeinsamen Bibellesen und den Gesprächen danach werde ich immer wieder neu zum Nachdenken angeregt. (RN) Simon Ziegerer (SZ) und Rahel Nonnenmacher (RN), zwei Studenten im ABH, erzählen, weshalb sie die Gemeinschaft im ABH als Schatz empfinden. Der Schatz der Zugehörigkeit Da ich aus einem kleinen Dorf stamme, in dem sich quasi alle kennen, fühlte sich Tübingen für mich wie eine Großstadt an. Zu Beginn des ersten Semesters grüßte ich aus Gewohnheit alle, die mir auf dem Weg zur Uni begegneten. Die verwirrten Blicke ließen mich jedoch relativ schnell erkennen, dass das hier, in der Stadt, wohl nicht Brauch ist. Auch in den Vorlesungen, in denen häufig über 100 Studenten sitzen, ist die Atmosphäre oft sehr anonym. Durch die gemeinsame ABH-Anfangsfreizeit vor jedem Wintersemester, die Konventsgruppen und einfach das gemeinsame Leben im Haus, konnte ich schnell neue Kontakte knüpfen und mich zuhause fühlen. Deshalb empfand ich die Glaubensgemeinschaft hier im ABH als sehr wertvoll. Und wenn ich jetzt mit dem Fahrrad zur Uni fahre, kommen mir so viele winkende Bengel entgegen, dass ich mich fast wie in meinem Dorf fühle. (RN) Der Schatz der Charakterschule Auf den Stockwerken treffen verschiedenste Charaktere auf engstem Raum aufeinander. Der Ordnungsfanatiker muss mit dem Chaoten klarkommen, der Frühaufsteher sich mit der Nachteule arrangieren und der Regelliebhaber trifft auf den Freiheitsfan. Hierbei entstehen gelegentlich Meinungsverschiedenheiten, die man miteinander klären muss. Für mich ist es spannend und eine Herausforderung, andere Charaktere wahrzunehmen, und mir zu überlegen, wie die anderen mich wohl sehen. Hilfreich war für mich auch ein Persönlichkeitstest, den wir im Rahmen des „Profession and Personality-Training“ (Berufsbezogenes Persönlichkeitstraining) machten. Jetzt kann ich besser 28 T HEO LO GISCHE ORIENT IERUNG : Januar – Mär z 2013 einschätzen, wo die Stärken meines Charakters liegen und wo ich noch dazu lernen kann. Gerade mit Blick auf die spätere Gemeindearbeit ist eine sensible Fremd- und Selbstwahrnehmung sehr wichtig. (SZ) Der Schatz des gemeinsamen Lebens Ich finde es sehr bereichernd, zusammen mit so vielen Studenten, die in der gleichen Lebenssituation sind wie ich, in einem Haus zu leben. Es ist schön, neue Erlebnisse, wie zum Beispiel den Studienbeginn, aber auch ganz alltägliche Situationen, wie die Vorbereitung auf Seminare, mit anderen zu teilen. Zu wissen, dass die Studenten hier im Haus die gleiche Glaubensbasis wie ich haben, schafft eine tiefe Verbundenheit. Es tut gut, gemeinsam zu beten, in der Bibel zu lesen und den Glauben zu teilen. Sich gegenseitig zuzuhören, einander aufzubauen, sich gemeinsam über kleine Erfolge zu freuen und voneinander zu lernen, das sind Aspekte, die ich am gemeinsamen Leben im ABH schätze. (RN) Der Schatz der Geschwister Im ABH sind wir Schwestern und Brüder im Glauben an Jesus Christus. Dietrich Bonhoeffer meint dazu: „Der Christus im Bruder ist stärker als der Christus im eigenen Herzen.“ Dieser Satz zeigt den Wert und die Wichtigkeit von Glaubensgeschwistern. Schon manchmal dachte ich, wenn mich Unsicherheit über meine berufliche Zukunft beschlich: Gut, dass mein Bruder im Glauben so viel Zuversicht für die Kirche hat, in der wir nach dem Studium als Pfarrer arbeiten wollen. Andererseits konnte ich auch schon jemanden ermutigen, auf die Zuverlässigkeit der Bibel zu vertrauen, auch wenn sie in Vorlesungen an der Universität oft in Frage gestellt wird. Dabei gilt: Wir sind nicht selber stark, sondern Christus ist stark. Sitze ich morgens in der Andacht und höre von einem anderen Bengel eine froh machende Auslegung der Tageslosung, dann erlebe ich, wie mir Christus im Bruder oder in der Schwester begegnet. (SZ) Der Schatz der Ermutigung Es war der Morgen meiner Prüfung. Ich hatte schon meine Sachen gepackt und war bereit, zur Uni zu fahren. Ein letztes Mal überflog ich meine Unterlagen. Wie immer vor Klausuren war ich sehr nervös. Ich warf noch einen Blick in meine Zusammenfassung, dann öffnete ich die Tür, um mich auf den Weg zu machen. Da sah ich einen kleinen Schokoriegel und eine Karte vor der Tür auf dem Boden liegen. Auf der Karte standen ein ermutigender Bibelvers und ein Gruß von einer Studentin aus dem Haus. Sie schrieb, dass sie an mich denkt und mir alles Gute wünscht. Sie wusste, dass ich an diesem Morgen ziemlich aufgeregt sein würde. Es tut so gut zu wissen, dass es hier Menschen gibt, die an mich denken und für mich beten. (RN) Der Schatz des Fremden Ins ABH kommen Studenten aus der ganzen Welt. Ich finde es bereichernd, ihre fremden Denk- und Lebensweisen mitzuerleben. Ich denke gerne an einen russischorthodoxen Priesteranwärter zurück, der für unser Stockwerk leckeren Kartoffelauflauf zubereitete. Ich erinnere mich an einen koreanischen Studenten, der mit großem Fleiß und Gottvertrauen Deutsch, Hebräisch und Latein lernte. Ein Norweger brachte uns einen Tischkanon in seiner Landessprache bei. Ein Student aus den USA öffnete mir die Augen für die wertvolle theologische Tradition in Deutschland. So kommt die weite Welt ins schwäbische Bengelhaus. Weil ich von fremden Kulturen bisher nicht so viel Ahnung habe, schätze ich die Begegnungen mit ausländischen Studenten sehr. (SZ) In diesem vielfachen Sinn sind wir dankbar für den Schatz der Gemeinschaft im ABH. Rahel Nonnenmacher und Simon Zieger Stu denten Der Schatz des Gabenentdeckens Das verhältnismäßig lange Theologiestudium bietet die Möglichkeit, eigene Begabungen zu entdecken und zu fördern. Im ABH wird dies unterstützt. Hier entdecken manche, dass sie begnadete, theaterreife Schauspieler sind. Andere erkennen ihre seelsorgerliche Begabung. Einige Studenten stärken ihre Gabe der Gastfreundschaft, indem sie sich im Bengel-Café engagieren. Ich selbst konnte bisher im organisatorischen Bereich Fähigkeiten entdecken und ausbauen. Gelegentlich übernehme ich vom ABH vermittelte Predigtdienste und kann dabei viel 29 Sei t Kreuzfahrten & Reisen 2013 25 J a h r e n R ei s en u n d Meer Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt. 20. August bis 2. September 2013 Große Sommer Kreuzfahrt „Rund um Westeuropa“ nach England, Frankreich, Portugal, Spanien / Andalusien mit MS FTI BERLIN – exklusiv gechartert Wort an Bord: Dr. Günther Beckstein, Ministerpräsident a. D., Friedrich Hänssler, Dekan Ralf Albrecht, Wilfried und Doris Schulte, Pfarrerin Bärbel Wilde Musik an Bord: Dr. Manfred Siebald, Gerhard Schnitter, Leiter des Bordchors, Landesposaunenwart KMD Hans-Ulrich Nonnenmann, Leiter des Bordposaunenchors Bücher aus dem Bengelhaus Versandkostenfrei zu bestellen im ABH unter: email: [email protected] fon.: 07071 7005-0 Rolf Hille Ungelöste Fragen ... ein Hindernis für den Glauben? Denkanstöße von Karl Heim 192 Seiten, Paperback; 5 13,8 x 20,8 cm, €5,99 (D); stenfrei Versandko ISBN 978-3-7655-1413-5 Karl Heim war einer der profiliertesten theologischen Denker des 20. Jahrhunderts. „Glauben und Denken“ war sein Hauptthema. Er hat u.a. gezeigt, wie neuzeitlicher Atheismus und Säkularismus überwunden werden können, und er hat dabei besonders die großen Fragen der modernen Naturwissenschaft aufgenommen. Seine interdisziplinären Fragestellungen wirken bis heute anziehend. Anlässlich seines 50. Todestages würdigt Rolf Hille dessen Lebenswerk und zeigt, wie es gelingen kann, von der Bibel her zu denken und dabei die neuzeitliche Kritik am christlichen Glauben zu verstehen und zu überwinden. Bremerhaven Fahrt auf der Themse London Cherbourg Villagarcia / Santiago de Compostela Lissabon Portimão Cádiz / Sevilla Straße von Gibraltar Málaga / Granada Almería Barcelona Nizza 31. Mai bis 12. Juni 2013 27. Juli bis 10. August 2013 Durchs Baltikum bis nach St. Petersburg Große Donau-Kreuzfahrt bis ins Donau-Delta am Schwarzen Meer Kreuzfahrt in der Ostsee mit MS HAMBURG nach Österreich, Ungarn, Serbien, Bulgarien, Rumänien, Slowakei mit MS ALINA – exklusiv gechartert Mit an Bord: Pfarrer Martin Hirschmüller, Vorsitzender des Missionsbundes LICHT IM OSTEN Wort an Bord: Dr. h.c. Erwin Teufel, Ministerpräsident a. D., Pfr. Hanspeter Wolfsberger, Pfr. Dr. Rüdiger Gebhardt, Erwin Damson Musik an Bord: Dr. Manfred Siebald, Uwe Zeutzheim Kiel Stettin/Polen Riga/Lettland Veere/ Saaremaa/Estland 2 Tage St. Petersburg/Russland 2 Tage Tallinn/Estland Klaipeda/Litauen Danzig/ Polen Nord-Ostsee-Kanal Hamburg 15. bis 27. Juni 2013 Große Nordland-Kreuzfahrt Passau Wien Esztergom Budapest Fajsz / Ungarische Puszta Mohacs Belgrad Rousse Sulina / Wenden im Schwarzen Meer Oltenita / Bukarest Giurgiu Novi Sad Mohacs Komarno Bratislava Krems Melk Passau 18. bis 25. Mai 2013 Auf den Spuren Martin Luthers Flusskreuzfahrt auf der Elbe von Berlin nach Prag mit MS SANS SOUCI – exklusiv gechartert Mit an Bord: Dr. Christoph Morgner, Präses a.D. Berlin Potsdam Magdeburg Dessau Wittenberg Torgau Meißen Dresden Pillnitz Königstein/Bastei Bad Schandau Melnik Prag Außerdem bei hand in hand tours: T HEO LO GISCHE ORIENT IERUNG : Januar – Mär z 2013 Reisen nach Israel 30 mit MS OCEAN MAJESTY Mit an Bord: Pfarrer Horst Punge, Kirchenrat i.R. Kiel Vik/Sognefjord Flåm/Aurlandsfjord Ålesund Leknes (Lofoten) Kreuzen im Raftsund Passage Trollfjord Honningsvåg/ Nordkap Troms Ø Hellesylt/Sunnylvsfjord Geiranger/Geirangerfjord Bergen Kreuzen im Skagerak und Kattegat Kiel 29. Juni bis 6. Juli 2013 Auf "Vater Rhein" von Basel nach Amsterdam Rolf Sons Lass die Sorgen nicht bei dir wohnen. Unbeschwert glauben mit Martin Luther 8 192 Seiten, Taschenbuch stenfrei Versandko 12 x 18,6 cm, €8,95 (D) ISBN 978-3-7655-4011-0 „Guten Morgen, liebe Sorgen, seid ihr auch schon alle da?“ Können Sie dieses Lied mitsingen? R. Sons schildert mit vielen Beispielen, warum Sorgen einen Menschen so leicht besetzen und wie man aus dem Kreislauf herausfinden kann. Bei Luther findet er frische und anschauliche Ratschläge, wie das geht: unbeschwert, gelassen und vertrauensvoll zu leben. Christian Lehmann Einfach von Gott reden. Liebevoll, praktisch und kreativ predigen 240 Seiten, Paperback, 13,5x20,5cm, €13,95 (D), ISBN 978-3-417-26469-2 Flusskreuzfahrt in 4 Ländern mit MS ALEMANNIA Mit an Bord: Pfarrer Winrich und Beate Scheffbuch Basel Straßburg Mannheim/Heidelberg Rüdesheim Alken/Burg Eltz Koblenz Köln Nijmegen Utrecht Amsterdam Heiner Zahn GmbH . Postfach 65 . 72222 Ebhausen . Tel. 07458 / 99 99-0 . Fax 07458 / 99 99-18 . [email protected] . www.handinhandtours.de Uwe Rechberger Willkommen im Himmel. Was kommt nach dem Tod? 192 Seiten, Taschenbuch 9 12 x 18,8 cm, €9,95 (D) ISBN 978-3775151931 stenfrei Versandko Willkommen im Himmel. Gottes Einladung gilt. Doch, wenn alles nur so einfach wäre. Wie kommt man in den Himmel? Warum müssen wir überhaupt sterben? Wie ist das mit dem „Jüngsten Gericht“? Gibt es einen „doppelten Ausgang“ dieses Gerichtes, also neben dem Himmel auch die Hölle, oder schenkt Gott einmal eine „Allversöhnung“? Was dürfen wir von der himmlischen Ewigkeit erwarten, außer dass sie zeitlos sein wird? Sehen wir in der Ewigkeit unsere Lieben wieder? Und wo sind unsere Toten jetzt? Uwe Rechberger verzichtet bewusst auf Spekulationen. Biblisch fundiert, humorvoll und mit geistlichem Tiefgang versteht er es, dieses Thema verständlich zu entfalten und so Dankbarkeit, Vorfreude und Hoffnung über den Tod hinaus zu wecken. Steffen Kern / Uwe Rechberger Eine Taufe – Tausend Fragen. Wie wir ein Gottesgeschenk neu entdecken 107 Seiten, Taschenbuch 12 x 18,8 cm, € 6,95 (D) stenfrei Versandko ISBN 978-3-7751-4798-9 Das Buch für Eltern, Kirchengemeinderäte und Mitarbeiter/innen Kaum ein Thema ist in der christlichen Gemeinde mit so vielen Emotionen und gegensätzlichen Positionen behaftet wie die Taufe. Wie legitim ist die Taufe von Säuglingen? Was ist von einer Kindersegnung zu halten? Wie hängen Taufe und Glaube zusammen? Wie ist eine Wiedertaufe zu beurteilen? Welche Verantwortung haben Eltern und Paten, welche die Gemeinde? Wie kann Tauferinnerung gestaltet werden? Uwe Rechberger und Steffen Kern antworten in diesem Taschenbuch auf 40 ausgewählte Fragen, die in der Gemeinde immer wieder begegnen. Ihre Antworten sind kurz, prägnant und persönlich. Die Bibel ist das beste Vorbild für eine gute Predigt! Viele Beispiele und ein praktischer Übungsteil in diesem Buch zeigen, wie wichtig eine einfache, verständliche und anschauliche Verkündigung ist und welche kreativen und kommunikativen Formen es gibt. 31 ZKZ 10403 PVSt, Deutsche Post Albrecht-Bengel-Haus e.V., Ludwig-Krapf Str. 5, 72072 Tübingen inladung E e h c i l z r e H lhaus-Café zum Benge Schnuppertage zu einem u uns ins ABH, Kommen Sie z und einem Kaffee n, he c Ku k üc St . gegnungen fröhlichen Be normaler-Café findet us ha el ng Be Das Sonntag eils 1. und 3. weise am jew .30 Uhr). t (14.30 - 17 at st at on M im : Termine sind n e t hs c ä n Die 13. januar bruar 3. und 17. Fe rz 3. und 17. Mä ril 7. und 21. ap 30. und 31. MAI 2013 im ABH Interesse am Theologiestudium? Ist das Theologiestudium etwas für mich? Was läuft an der Universität? Wozu sind Studienbegleitung und Gemeinschaft im Albrecht-Bengel-Haus gut? Diese (und viele andere) Fragen beantworten wir – in „Bengel-Haus live“! Wann? Am 30. mai (Anreise bis 18.00 Uhr) und 31. MAI 2013 (Abreise 14.30 Uhr) Wo? Im Albrecht-Bengel-Haus in Tübingen Was? Info-Abend – Uni-Besuch – Stadt-Rundgang Wie? Schlafsack und Iso-Matte mitbringen; Unterbringung + Verpflegung bezahlt das ABH Weitere Infos? www.bengelhaus.de Wohin mit der Anmeldung? Bis spät. 28. Mai 2013 an: Albrecht-Bengel-Haus e.V., Ludwig-Krapf-Str. 5, 72072 Tübingen, Tel 07071/7005-0, [email protected] Mensch, wer bin ich? Selbstbild.Weltbild.Ebenbild. Turm treff Die ABH-Benefizveranstaltung Freitag, 18. Januar, 19.00 Uhr im Restaurant Reefs, Europastr. 40, Tübingen Nach erfolgreichem Start 2012 nun die zweite Turmtreff-Lounge 2013: Ein leckeres Menü in kanadisch-karibischem Flair, Live-Musik, ein kompetenter Referent, ein Thema, das herausfordert: Impulse und Gedanken zum Thema des Turmtreffs „Mensch, wer bin ich?“ Es soll an diesem Abend auch darum gehen, die Arbeit des Bengelhauses vorzustellen und Sie für die Unterstützung des Hauses zu gewinnen. Eingeladen sind alle, die am Thema und an der Arbeit des Hauses interessiert sind. Die Plätze bei der TurmTreff Lounge sind limitiert. Anmeldung bis zum 10. Januar 2013 online unter: www.bengelhaus.de 2013 Turm treff Classic Programm für alle Generationen Samstag, 19. Januar, im Albrecht-Bengel-Haus von 9.30 Uhr bis 15.30 Uhr Ein herausfordernder Tag mit Referaten und Seminaren rund um das Thema „Mensch, wer bin ich?“. Wertvolle Begegnungen, gemeinsames Essen, Singen und Beten runden den Tag mit seinen Impulsen ab. Ein Tag für alle Gemeindeglieder, Mitarbeiter und Freunde des Bengelhauses. Ein Tag für Sie! n Programm finde Das ausführliche t auf S.16-18. Sie in diesem Hef Der TurmTreff für junge Leute Samstag, 19. Januar, im Albrecht-Bengel-Haus ab 18.30 Uhr Der Abend gehört der jungen Generation. Wieder dabei ist die kreative Tower-Hour! Daneben gibt es viele spannende Seminarthemen, einen tollen Imbiss sowie einen inspirierenden Nachtgottesdienst. Ausklingen wird der Abend mit leckeren Cocktails. Ein Abend für Dich! Keine Anmeldung nötig. Herzlich willkommen!