MöbiusHaus Analysedokumentation - HS-OWL

Transcription

MöbiusHaus Analysedokumentation - HS-OWL
MöbiusHaus
architektur UNStudio
christian stofer marcel müller 02.08
hlsu t&a / raum und nutzung / wohnhausanalyse
Analysedokumentation
Inhalt
MöbiusHaus
christian stofer marcel müller 02.08
seite 2
hlsu t&a / raum und nutzung / wohnhausanalyse / dokumentation
Bild Titelseite Abb. 1
Einleitung
Architekten
Designmodelle
Zielformulierung
3
Kontext Grundstück Umgebung Zugang
4
Innere Orientierung
Inspiration
Möbius Band
Pläne
Raumschematas
6
Materialisierung 11
Werkeinordnung 12
Projektdaten Resumée
14
Nachschlagewerk
16
15
Einleitung
MöbiusHaus
christian stofer marcel müller 02.08
seite 3
hlsu t&a / raum und nutzung / wohnhausanalyse / dokumentation
Ben van Berkel I Principal Architect Caroline Bos I Director Abb. 2
Abb. 3
Für den Entwurf des Möbius Hauses zeichnen
sich Ben van Berkel und Caroline Bos verantwortlich. Sie beide führen seit 1998 das Büro UNStudio mit Standort in Amsterdam. Das Büro versteht
sich als United Network von Spezialisten in verschiedenen Fachbereichen (Architekten, Statiker,
Grafiker, Designer, Fotografen).
Ben van Berkel wurde 1957 geboren und studierte in London und Amsterdam und erarbeitete
sich 1987 das Diplom zum Architekten. Danach
arbeitete er für kurze Zeit bei den renomierten
Büros von Zaha Hadid und Santiago Calatrava.
Caroline Bos studierte an verschiedenen Universitäten und arbeitet als Architektin, Kunsthistorikerin
und Schriftstellerin. Beide vereint der Drang nach
Forschungs- und Lehrtätigkeiten.
Der Drang zur Forschung hat Ben van Berkel und
Caroline Bos auch dazu gebracht, die Thematik
des traditionellen Entwurfs neu zu denken. Mit
der Ansicht, dass traditionelle Entwurfstypen und
Archetypen nicht mehr zu zeitgemässen Lösungen führen, haben sie das Diagrammverfahren
entwickelt.
Diese Diagramme behandeln zu erst jeweils einen
einzelnen Parameter isoliert von allen anderen
Einflüssen. In der Phase der Analyse werden
diese Diagramme dann mit weiteren Parametern
verdichtet und weitere Diagramme erstellt.
Durch die vermehrte Anwendung des gleichen
Basis-Diagramms bei unterschiedlichen Projekten
haben sie fünf Grundmodelle entwickelt, die sie
als Ausgangspunkt für ihre Entwürfe brauchen.
Sie nennen sie Designmodelle.
Diese Analyse ist der Versuch, die Arbeitsmethode der Architekten beim Entwurf des Möbius Hauses Schritt für Schritt zu verstehen. Im Weiteren
beschäftigt sich diese Arbeit auch mit den Fragen,
ob das Vorgehen der Architekten nachvollziehbar
ist und wie stark die Ursprungsidee im gebauten
Haus noch vorhanden ist?
Kontext
MöbiusHaus
christian stofer marcel müller 02.08
seite 4
hlsu t&a / raum und nutzung / wohnhausanalyse / dokumentation
Im ersten Teil der Analyse geht es darum, die Umgebung des Möbius Hauses zu erfahren und die
Eingriffe der Architekten nachzuvollziehen.
Die Umgebung charakterisiert sich nicht als klassischer Bauplatz: Ein Grundstück, welches eigentlich vollständig bewaldet ist und von zwei Flüssen
begrenzt wird. Doch genau diese Ausgangslage
mit ihrer Natürlichkeit ist Basis für den Umgang
der Architekten mit dem Grundstück.
Luftaufnahme Abb. 4
Das Haus wurde im südlichen Teil quer zum
Grundstück platziert. Seine Ost-West-Kubatur
steht parallel mit den Himmelsrichtungen und
trennt das Grundstück in zwei Hauptbereiche, den
(in der Abbildung 5 grünen) Nord- und den (in der
Abbildung 5 roten) Südteil. Durch die Zufahrt gelangt man über die flusspassierende Brücke aus
dem Nordwesten über das Grundstück zum Haus.
Dadurch entsteht auf der Gegenseite der private
Südteil.
Der motorisierte Zugang (gestrichelte Linie in
Abbildung 5) findet im Erdgeschoss mittels der
Garage statt. Der Haupteingang des Hauses aber
ist im Untergeschoss (Fussweg von der Brücke
zum Eingang: durchgezogene Linie in Abbildung
5). Dadurch wird auf die Topografie eingegangen. Ein grosszügig gedeckter Bereich lagert den
Übergang von natürlichem und gebautem Raum
vor, wie im Schnitt deutlich wird (Abb. 6).
Modell 1:500
Luftaufnahme (Nord- und Südteil) Abb. 5
Gebäudeschnitt
Rot: Ein- und Ausgangsmöglichkeiten
Abb. 6
Kontext
MöbiusHaus
christian stofer marcel müller 02.08
seite 5
hlsu t&a / raum und nutzung / wohnhausanalyse / dokumentation
Die Fassade des Untergeschosses wird in die
Umgebung weitergeführt. Mit dieser Mauer (vgl.
Abbildung auf Titelblatt) ist auch der einzige bauliche Eingriff in die Umgebung genannt. Gleichzeitig führt sie den Blick vom Entrée-Bereich weiter
zum Flussdelta (rote gestrichelte Linie in Abb. 7).
Da der bauliche Eingriff in die Umgebung nur
gering und sorgfältig gewählt wurde (Stützmauer
im Zugangsbereich), bleibt die Natürlichkeit des
Grundstücks präsent. Der Baukörper wird von den
Bäumen aufgenommen und bleibt zurückhaltend.
Wie der Entwurf dieses Baukörpers entstanden
ist, wird im folgenden Kapitel behandelt.
Modell 1:500
Luftaufnahme
Rot durchgezogen: Mauer
Rot gestrichelt: Blickführung
Abb. 7
Das auskragende Erdgeschoss definiert den Zugangsbereich im Untergeschoss, rechts davon die
Stützmauer (rot) als einziger Eingriff in die Umgebung Abb. 8
Innere Orientierung
MöbiusHaus
christian stofer marcel müller 02.08
seite 6
hlsu t&a / raum und nutzung / wohnhausanalyse / dokumentation
Ausgangsskizze Paul Klee
Abb. 9
Ameisen von M. C. Escher
Abb. 10
Systemschnitt
Abb. 11
Im Möbiushaus wird während des ganzen Tages
gelebt und gearbeitet. Der damit verbundene Tagesablauf der Bewohnerfamilie liegt der Konzeptidee zu Grunde. Die Wegskizze zweier Personen
von Paul Klee (Abb.9), welche manchmal zusammen sein wollen und manchmal nicht, war die
Grundlage für den Entwurf.
Der nächste Schritt galt der Analyse des Tagesablaufes der Familie, welche drei Hauptnutzungen
hervorbrachte: Wohnen, Arbeiten und Schlafen.
Die Kombination aus den Paramtern mögliche
Wege und Hauptnutzungen brachte weitere Diagramme hervor wie beispielsweise den Systemschnitt (Abb.11). Dieser beschreibt die Lage der
einzelnen Funktionen im Haus und stellt mittels
der gestrichelten, gepunkteten und strichpunktierten Linien mögliche Wege im Haus dar.
Die sich kreuzenden Linien zeigen die Verwandschaft zur Ausgangsskizze auf, jedoch bleibt der
Rest dieses Diagrammes schleierhaft und nicht
100% nachvollziehbar.
Deutlich wird aber, dass aus den zwei Wegen
zweier Personen in der Anfangsskizze nun drei
Wege der Hauptnutzungen enstanden sind, die
sich kreuzen und sich übere mehrere Geschosse
erstrecken. Dieses ineinander verschlingen der
Wege brachte die Architekten schliesslich auf die
Form welche dem Haus schlussendlich seinen
Namen gab, das Möbiusband.
Ein Möbiusband entsteht, wenn man eine Schleife mit verdrehten Enden zusammenklebt. Diese
Form fasziniert Mathematiker und Künstler seit
Jahrenzenten, denn ein Möbiusband kennt kein
oben und unten, kein rechts und links und auch
kein innen und aussen, dies wird bei den Ameisen
von M. C. Escher deutlich. (Abb10).
Innere Orientierung
MöbiusHaus
christian stofer marcel müller 02.08
seite 7
hlsu t&a / raum und nutzung / wohnhausanalyse / dokumentation
?
Die räumliche Übersetzung der Grundidee mit den Funktionen:
ein dreischleifiges Möbiusband
Abb. 12
Baukörper Abb. 13
Die Vernetzung der drei Hauptnutzungen mit dem
Möbiusband brachte ein dreischleifiges Möbiusband hervor (Abb.12).
Familie-Gast Schleife (Funktion Wohnen) Abb. 14
Mann-Frau Schleife (Funktion Arbeiten)
Abb. 15
Eltern-Kind Schleife (Funktion Schlafen) Abb. 16
Die Schwierigkeit bestand nun darin, aus der Vision ein Haus zu bauen. UNStudio schreiben dazu
folgendes: „Das Möbius Haus beruht auf einer
transformativen Deutung des Möbiusbandes. …
Im Zuge dieser Entwicklung wird eine geometrische Figur aufgegriffen und das mathematische Modell im Gegensatz zur modernistischen
Gleichsetzung von Mathematik und Baustruktur
in verschiedenen Dimensionen und Richtungen
gelesen und übersetzt: als Konstruktion, ..., Detail, ..., Licht, Material, Räumlichkeit, Atmosphäre,
usw.“ (van Berkel, Ben & Bos, Caroline; 2006,
Seite 138)
Wie in den Abbildungen 14 bis 16 zu sehen ist,
sind die drei Bänder während des Prozesses der
Transformation zu drei Strängen geworden (blau,
rot und gelb), welche sich zwar noch kreuzen,
aber nicht mehr endlos sind. Die Ursprüngliche
Idee, jede Hauptfunktion als ein Möbiusband auszubilden, konnte somit nicht umgesetzt werden.
Jedoch spielt das Möbiusband in anderen Bereichen noch eine Rolle, wie im Zitat angedeutet ist
und in dieser Arbeit später noch erwähnt werden
wird.
Auf der folgenden Seite wird dargestellt, wie die
drei Nutzungsstränge Wohnen, Arbeiten und
Schlafen in den Grundrissen angeordnet sind.
Innere Orientierung
MöbiusHaus
christian stofer marcel müller 02.08
seite 8
hlsu t&a / raum und nutzung / wohnhausanalyse / dokumentation
Obergeschoss Abb.17
Erdgeschoss Abb. 18
Untergeschoss Abb.19
Die Geschossigkeit des Hauses besteht aus drei
Ebenen (Untergeschoss, Erdgeschoss, Obergeschoss). Im Untergeschoss befinden sich der
gedeckte Eingang und die Räumlichkeiten des
Gastes. Gleichzeitig betritt man die Zirkulationsfläche, welche ins Erdgeschoss führt. Angekommen in der grossen Halle, befindet man sich im
Schnittpunkt aller Wegabläufe. Dort kreuzen sich
die drei Nutzungsstränge (Mann-Frau, GastWohnen, Kind-Eltern). Von dort geht der Rundgang weiter über die beiden sich ergänzenden
Treppenanlagen, welche einem unendlich durch
alle Räumlichkeiten von Wohnen, über Kinderzimmer bis Arbeiten führen. Aus der Betrachtung des
Grundrisses entpupt sich die Erschliessung als
konventionelle Korridorsituation.
Als zusätzlich eingeschobenes Element verrät
sich die Garage.
Innere Orientierung
MöbiusHaus
christian stofer marcel müller 02.08
seite 9
hlsu t&a / raum und nutzung / wohnhausanalyse / dokumentation
Auf der letzten Seite wurde deutlich, dass die drei
Stränge einen gemeinsamen, in den Abbildungen
grün dargestellten, Bereich haben, welcher als
einziger noch eine Schlaufe ist. Das Möbiusband
bietet aber noch andere Themen als nur die räumliche Übernahme der Form.
Obergeschoss, Zirkulation (grün) Abb. 20
Erdgeschoss, Zirkulation (grün) Abb. 21
Der Faktor Zeit, ein wichtiger Exponent im Tagesablauf einer Familie, ist im Möbius Haus Auslöser
für die Zirkulation und zeigt auf, dass einzelne
Räume je nach Tageszeit andere Nutzungen
erfahren. So ist ein Teil des Wohnzimmers auch
Sitzungszimmer und Essbereich, die Funktion
wechselt mit der Tageszeit und den Bedürfnissen
der Nutzer.
Ein immer fortführender Spaziergang im Wald ist
das Ergebnis der Inszenierung von Objekt und
Ort. Der Duft von Wald, die angenehm natürliche
Ruhe, das Rauschen des Wassers und das Waldklima erzeugen eine dem Menschen sympathische Vorstellung. Die Erschliessungsflächen sind
grosszügig verglast (vertikal und horizontal) und
ermöglichen so den Bezug zur Tageszeit.
Bei der geschossübergreifenden Durchleuchtung
ist festzustellen, dass die einzelnen Nutzungsgruppen (Mann-Frau, Gast-Wohnen, Kind-Eltern)
stark ineinander greifen. Durch die Zirkulationsflächen werden alle miteinander verbunden und es
führt zu einem Kreislauf.
Untergeschoss, Zirkulation (grün) Abb. 22
Geschossübergreifendes Schema Abb. 23
Links: Fotografien des Modells 1:100
Innere Orientierung
MöbiusHaus
christian stofer marcel müller 02.08
seite 10
hlsu t&a / raum und nutzung / wohnhausanalyse / dokumentation
Die Idee des unendlich verbundenen Raumes
im Zusammenhang mit dem Tagesablauf eines
Menschen erfordert viel Zirkulation. Aus diesem
Grund haben wir die Wege versucht nachzuzeichnen. Obwohl der Vergleich zweier Skizzen etwas
unexakt ist, erkennt man die Verwandschaft zur
Skizze von Paul Klee.
Blick vom Wohnraum zur Treppe
Abb. 24
Im Zusammenhang mit der Zirkulation wird auch
die Orientierungslosigkeit thematisiert. So fällt es
schwer, sich im Aussenraum zu orientieren, denn
bei den Ausblicken erkennt man immer wieder
ähnliche Aussenräume (Bäume und Flüsse).
Gleichzeitig werden durch die vielen Durchblickmöglichkeiten (gläserne Innenraumtrennungen
und Deckenverglasungen) immer neue Blickwinkel wahrgenommen.
Der Garten, beziehungsweise der Aussenraum
erhält im Raumkonzept eine spezielle Rolle. Er ist
zwar in jedem Raum präsent, kann aber nur an
ganz bewusst gesetzten Stellen betreten werden,
er wird also wie ein Bild behandelt. Nebst der
Garage führen einem der Eingangsbereich und
eine Öffnung bei der Halle im Erdgeschoss in den
Garten (vgl. Abb.17-19). Die anderen Fenster sind
festverglast oder nur für Lüftungszwecke gedacht.
Blick von der Zirkulation zum Wohnraum Abb. 25
Wegskizze Abb. 26
Materialisierung
MöbiusHaus
christian stofer marcel müller 02.08
seite 11
hlsu t&a / raum und nutzung / wohnhausanalyse / dokumentation
Die Materialisierung ist eine weitere Ebene, auf
der die Architekten ihre Entwurfsidee zu verstärken versuchen. Wie dies beim ausgewählten
Objekt umgesetzt wurde, wird auf dieser Seite in
Erfahrung gebracht.
Nord- und Südfassade Hellblau
Klarverglasung
Dunkelblau Blindverglasungen
Abb. 27
Die Idee des Möbiusbandes, seine Endlosigkeit
und Orientierungslosigkeit wird mit der Materialisierung im Innen- sowie im Aussenbereich
unterstützt. Im Aussenbereich sind es die blinden
Verglasungen, welche bandförmig ganze Fassaden dominieren, aber im Innenraum nicht zwingend als Verglasung wahr genommen werden. Im
Innenraum wird die Thematik durch das Wechselspiel des Holzes aufgenommen. Einmal kommt
es als Bodenbelag, ein andermal als Deckenverkleidung zur Anwendung. Darin erkennt man das
Konzept der Drehung des unendlichen Möbiusbandes wieder.
Weiter werden die verwendeten Baumaterialien
(vor allem Glas und Beton) sehr vielseitig, ja beinahe kontrovers eingesetzt. Einerseits wird Beton
zum Möbel in Form von Sitzgelegenheiten und
Tischen. Andererseits wird die Transparents des
Glases auch als Raumtrennung eingesetzt.
Innenräume Der Einsatz von Holz
Abb. 28
Glas wird zur Trennung (Treppe) Abb. 29
Beton wird zum Möbel (Hocker vorne, Bank links)
Die Materialisierung ist sehr überzeugend gelungen. Unserer Ansicht nach vermag es die Schwierigkeiten oder Kompromisse bei der Transformation zum Baukörper etwas zu überschatten.
Blindverglasung von Innen (Eltern- Schlafzimmer)
Abb. 30
Werkeinordnung
MöbiusHaus
christian stofer marcel müller 02.08
seite 12
hlsu t&a / raum und nutzung / wohnhausanalyse / dokumentation
In diesem Kapitel wird ein Blick auf das Gesamtkunstwerk von UNStudio geworfen und das Möbius Haus darin eingeordnet.
Die frühen Arbeiten des Van Berkel & Bos Architectuur Bureau von 1988 bis 1998 (Abb.30
und 31) zeigen bereits Tendenzen in der Formensprache, die später beim Möbius Haus fortgesetzt
wurden.
Nicht fehlen bei der Werkbetrachtung von UNStudio, darf die Erasmusbrücke, mit welcher sie den
internationalen Durchbruch schafften. In diese
Zeit fällt auch das Möbius Haus.
Zu jüngeren Projekten, in welchen die Verbindung
zwischen Konstruktion und Architektur zum Ausdruck gelangt, gehören das Mercedes-Benz Museum und das Battersea Weave Office Building.
Eine nach Designmodellen gegliederte Werkauflistung folgt auf der nächsten Seite.
Erasmus Brücke 1990-96
Abb. 31
Karbouw 1990-92
Abb. 32
Electricity substation Remu 1993
Mercedes-Benz 2001-06
Abb. 34
BatterseaWeave OfficeBuilding 2004-10 Abb. 35
Abb. 33
Werkeinordnung
MöbiusHaus
christian stofer marcel müller 02.08
seite 13
hlsu t&a / raum und nutzung / wohnhausanalyse / dokumentation
Projekte und ihre Designmodelle Abb. 36
Projektdaten
MöbiusHaus
christian stofer marcel müller 02.08
seite 14
hlsu t&a / raum und nutzung / wohnhausanalyse / dokumentation
Auf dieser Seite werden noch einige ergänzende
Informationen zum Möbius Haus aufgelistet, welche bisher nicht erwähnt wurden.
Bauherrschaft
Standort
Gemeinde Region Provinz
Land Wohnen EG
Abb. 37
Zahlen
Planungs- und Bauzeit
Bruttofläche
Baumasse
Grundstückfläche
Anonym
Valkeveenselan
Het Gooi
Nordholland
Niederlande
1993 - 1998
520m2
2‘250m3
20‘000m2
Entwurf
UNStudio: Ben van Berkel mit Aad Krom, Jen Alkema und Matthias Blass, Remco Bruggink, Marc
Ijkman, Casper le Fevre, Rob Hootsmans, Tycho
Soffree, Giovanni Tedesco, Harm Wassink
Landschaftsarchitektur
West 8, Rotterdam
Ausschnitt Südfassade
Abb. 38
Beratung
Bauingenieur: ABT, Velp
Resumée
MöbiusHaus
christian stofer marcel müller 02.08
seite 15
hlsu t&a / raum und nutzung / wohnhausanalyse / dokumentation
Modellbau 1:100 (Nordansicht)
Abb. 39
Ein intensiver und lehrreicher Teilschritt unserer
Analyse.
Die Unbefangenheit in den Entwurfsgedanken ist
vorbildlich. Man hat ein Problem, findet in einer
Skizze eines Künstlers eine Antwort, entwickelt
die Idee weiter und definiert sich dadurch eine
mathematische Form. Der Schritt der Umsetzung
scheint schlussendlich etwas schwierig zu sein
und ist auch schwer nachvollziehbar. Man erkennt
zwar die Nutzungsgruppen, jedoch erscheinen
sie eher als Stränge und nicht als Schlaufen. Die
Ausformulierung des Baukörpers wirkt wieder
gelungen und ist unter Anbetracht gewisser Einrichtungselemente als Gesamtkunstwerk gedacht
worden.
Der Umgang mit dem nahen Umfeld und die
Situation überhaupt ist sehr spannend. Auch der
inszenierte Waldspaziergang im Haus ist für ein
Wohnhaus eine sehr sinnvolle Thematik, da ein
Waldspaziergang mit Erholung und Mediation
assoziiert. Ob der Versuch der Inszenierung einer
Orientierungslosigkeit im unendlichen Rundgang,
hervorgerufen aus dem Möbiusband, langfristig
die Lösung für ein Wohnhaus ist, wagen wir zu
bezweifeln. Auch sind die Räume nüchtern, ja
beinahe steril ausgearbeitet. Gestärkt sind wir in
dieser Annahme, da dieses Haus nicht mehr rund
um die Uhr bewohnt und zum Teil auch als Ausstellungsräumlichkeit genutzt wird.
Schlussfolgernd kann man sagen, dass das angewendete Entwurfsverfahren spannend ist und zu
unkonventionellen Lösungen führt. Vor allem die
Art zu Denken und die Herangehensweise haben
uns beeindruckt. Spannend wird der Versuch sein,
diese Entwurfsmethodik ansatzweise in zukünftigen Projekten selber anzuwenden.
Nachschlagen
MöbiusHaus
christian stofer marcel müller 02.08
seite 16
hlsu t&a / raum und nutzung / wohnhausanalyse / dokumentation
Quellen
Bücher
1 Betsky, A., UNStudio, Taschen
Deutschland GmbH 2007
2 Van Berkel, Ben; Bos, Caroline,
Techniques network spin, UN Studio & Goose Press, 1999
3 Van Berkel, B.; Bos, C., UNStudio
Designmodelle Architektur Urbanismus Infrastruktur, Niggli 2006
World Wide Web
4 Architektonische Zwitterwesen
http://www.nzz.ch/2006/03/09/fe/
articleDNCHQ.html
5 Ben van Berkel / UN Studio
http://www.baunetz.de/sixcms_4/
sixcms/detail.php?area_
id=3027&id=329379
6 Möbius-Haus
http://deu.archinform.net/
projekte/6068.htm
7 Rätsel des Möbiusbandes gelöst
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,495189,00.
html
8 Synthetischer Kubismus
http://www.nextroom.at/building_article.php?building_id=1972
9 Wohnen in der Endlosschleife
http://www.nextroom.at/building_article.php?building_
id=1972&article_id=4124
10 UNStudio
www.unstudio.com
Abb.
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
Quelle 3 Seite 160, 161
http://flow.doorsofperception.com/
images/conf_img/day1_15112002/
index2.html
Google-Earth
Fotografie Christian Stofer
Skizze Christian Stofer
Fotografie Christian Stofer
Fotografie Christian Stofer
Quelle 2 Seite 41
http://www.torinoscienza.it/img/orig/it/
s00/00/0013/00001381.jpg
Quelle 2 Seite 54, 55 (nachbearbeitet)
Quelle 3 Seite 152
3D-Schema Marcel Müller
3D-Schema Marcel Müller
3D-Schema Marcel Müller
Skizze Christian Stofer
Skizze Christian Stofer
Skizze Christian Stofer
Fotografie Christian Stofer
Fotografie Christian Stofer
Fotografie Christian Stofer
Schema Christian Stofer
Quelle 1 Seite 34
Quelle 1 Seite 35
Skizze Christian Stofer
Skizze Christian Stofer
Quelle 3 Seite 158 (nachbearbeitet)
Quelle 1 Seite 34
http://freeform.or.kr/digital/Unstudio/
un_6.gif
Quelle 10
Quelle 10
Quelle 10
Quelle 10
Quelle 10
Quelle 3 Seite 22, 23
Quelle 3 Seite 156, 157
http://www.floornature.com/worldaround/img_magazine/wr132_5_popup.jpg
Fotografie Christian Stofer