pdf-Format - Beratungszentrum Brakel

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2010
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UN
Jahresbericht
Beratungszentrum Brakel
Caritasverband f. d. Kreis Höxter e.V.
Beratungszentrum Brakel
1. Einleitung
Das
Beratungszentrum
Brakel
des
Caritasverbandes für den Kreis Höxter
e.V. legt hiermit den Jahresbericht für das
Jahr 2010 vor.
Zum Jahresende verließ der Leiter, Herr
Gregor Blömer, das Beratungszentrum.
Wir bedanken uns für seinen Einsatz und
seine Impulse
während seiner 8 ½
jährigen
Tätigkeit
als
Leiter
des
Sozialpsychiatrischen Dienstes und des
Beratungszentrums. Wir wünschen ihm
viel Glück in seiner neuen Tätigkeit als
Chefarzt einer Psychosomatischen Klinik.
Erfreulicherweise konnte bereits zum
Jahresende eine Nachfolgerin gefunden
werden. Frau Steffani Schröder-Czornik
wird zum 1. April 2011 die Leitung des
Sozialpsychiatrischen Dienstes und des
Beratungszentrums übernehmen. Wir
freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit.
Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
gebührt Dank für ihren kompetenten und
engagierten Einsatz für die Ratsuchenden.
Schwierigere Lebensbedingungen der
Klienten
und zumeist schwerere
Störungs- und Krankheitsbilder verlangen
ein hohes Maß an Einsatz, Kraft und
Kompetenz.
Insbesondere
die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des
Sozialpsychiatrischen Dienstes waren zum
Jahresende sehr belastet, da sie die
Betreuung der zuvor von Herrn Blömer
behandelten
Klienten
sicherstellen
mussten. Regelmäßige Supervision dient
der Reflexion der Arbeit und der
Psychohygiene der Mitarbeiter.
Ein
Schwerpunkt
der
Arbeit
im
Beratungszentrum im Jahre 2010 war die
Fortführung des vom Caritasverband und
dem
Kreis
Höxter
getragenen
Aktionsbündnisses
gegen
Alkoholmissbrauch von Jugendlichen im
Kreis Höxter. Der Kreis Höxter wurde als
eine von 6 Modellregionen in NRW in das
GigA-Projekt (Gemeinsam initiativ gegen
Alkoholmissbrauch) aufgenommen.
Der Kreis Höxter stellte im Haushaltsjahr
2010 finanzielle Mittel zur Förderung
präventiver Maßnahmen bereit. Die
Projekte 'Lebensmittelpunkt' (Frau Blome
– Sucht- und Drogenberatung) und
'Gruppe Kinder aus suchtmittelbelasteten
Familien'
(Frau
Roß-Gandt,
Erziehungsberatung – Frau Blome –
Sucht- und Drogenberatung) wurden im
Rahmen dieses Projekts bezuschusst. Die
Projekte 'Frühe Hilfen'(Frühförderung und
Beratung) und 'Gruppe Kinder' psychisch
kranker
Eltern(Frau
Pflug,
Erziehungsberatung – Frau Süper-Welling,
Sozialpsychiatrischer
Dienst)
wurden
zurück gestellt. Wir bedanken uns beim
Kreis Höxter für die Förderung der
Projekte und hoffen, dass die zurück
gestellten Maßnahmen im nächsten Jahr
in die Förderung aufgenommen werden.
Die Zusammenarbeit der ´Frühförderung
und
Beratung’
und
der
’Erziehungsberatung’
mit
den
Familienzentren verlief weiterhin positiv.
Zur Mitte des Jahres wurden die
bestehenden Verträge umgestellt. Zurzeit
gibt es Kooperationsverträge mit 8
Familienzentren.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des
Beratungszentrums bedanken sich bei
allen Kooperationspartnern für das
Vertrauen, das ihnen auch im Jahr 2010
entgegengebracht wurde; dies gilt für die
vielen
Ratsuchenden,
die
Kooperationspartner im psychosozialen
Netzwerk, aber auch für unsere wichtigen
Finanzträger, den Kreis Höxter, das Land
NRW und den Diözesan-Caritasverband
Paderborn.
Für das Beratungszentrum
Werner Franke
Stellvertr. Leiter des Beratungszentrums
2
Beratungszentrum Brakel
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung ............................................................................................................................2
2. Erreichbarkeit .....................................................................................................................4
2.1 Beratungszentrum Brakel............................................................................................4
2.2 Außenstellen und Termine ..........................................................................................5
3. Gesamtstatistik...................................................................................................................7
3.1 Zahl der Klienten ..........................................................................................................9
3.2 Geschlechtsverteilung .................................................................................................9
3.3 Herkunftsort ................................................................................................................10
3.4 Fachkontakte ..............................................................................................................10
4. Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche ....................................................11
4.1 Personalsituation, Allgemeines, Veränderungen....................................................11
4.2 Beratungsarbeit – Trends und Veränderungen .......................................................11
4.3 Prävention, Vernetzung .............................................................................................16
5. Sozialpsychiatrischer Dienst ..........................................................................................18
5.1 Auswertung und statistische Erhebung...................................................................18
5.2. Personalstand 2010...................................................................................................23
6. Sucht- und Drogenberatung............................................................................................24
6.1 Allgemeines ................................................................................................................24
6.2 Gemeinsame Zahlen und Tabellen der beiden Suchtberatungen..........................25
6.3 Suchtvorbeugung.......................................................................................................30
6.4 MitarbeiterInnen .........................................................................................................32
6.5 Anhang Ambulante Rehabilitation............................................................................33
7. Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle Brakel ......................................................36
7.1. Allgemeines ...............................................................................................................36
7.2. Auszüge aus der Statistik 2010................................................................................36
7.3. Niederschwellige Gruppenangebote für Paare.......................................................39
7.4. Soziale Netzwerke im Computer und deren Einfluss auf die Paarbeziehung......39
7.5. Alleinerziehendengruppe .........................................................................................39
7.6. Tagungen, Fortbildungen, Teams............................................................................40
7.7. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der EFL-Beratung ..............................................41
8. Frühförderung und Beratung ..........................................................................................42
8.1 MitarbeiterInnen .........................................................................................................42
8.2 Beratungssituation.....................................................................................................42
3
Beratungszentrum Brakel
2. Erreichbarkeit
2.1 Beratungszentrum Brakel
Adresse
Öffnungszeiten
Beratungszentrum Brakel
Montag – Donnerstag
Kirchplatz 2
8.30 – 12.30 Uhr und 14.30 – 17.30 Uhr
33034 Brakel
Tel.: 05272/3714-60
Freitag
Fax: 05272/3714-62 (Zentrale)
8.30 - 12.30 Uhr
05272/3714-58 (Suchtberatung)
Internet: www.bz-brakel.de
Mail Adressen
Beratungszentrum
[email protected]
Beratung für Eltern, Kinder und Jugendliche
[email protected]
Sozialpsychiatrischer Dienst
[email protected]
Sucht- und Drogenberatung
[email protected]
Ehe-, Familien- und Lebensberatung
[email protected]
Frühförderung und Beratung
[email protected]
Beratungen werden auch außerhalb der o.g. Öffnungszeiten angeboten. Hausbesuche
werden bei Bedarf von den Mitarbeitern durchgeführt
Als erste Ansprechpartnerinnen an der Zentrale nehmen Frau Flormann Frau Keirsebilck,
Frau Lengeling, Frau Queren und Frau Stamm die Anliegen der Ratsuchenden persönlich
und telefonisch entgegen.
4
Beratungszentrum Brakel
2.2 Außenstellen und Termine
Ehe-, Familien-, Lebensberatung
Adressen
Höxter
Papenbrink 9
Tel.: 05271/18213
Warburg
Kalandstr. 9
Tel.: 05641/2515
Sucht- und Drogenberatung
Beverungen
Adressen
Weserstr. 13
Borgentreich
Dienstag, 15.00 – 17.00 Uhr
Am Rathaus 13 (Rathaus)
Brakel
Donnerstag, 16.00 – 18.00 Uhr
Kirchplatz 2
Höxter
Mittwoch, 16.00 – 17.30 Uhr
Papenbrink 9
Steinheim
Montag, 15.00 – 17.30 Uhr
Nieheimer Str. 30
Warburg
Montag,16.00 – 17.30 Uhr
Kalandstr. 9
Dienstag nach Vereinbarung
Sozialpsychiatrischer Dienst
Beverungen
Adressen
Weserstr. 13
Mittwoch ab 12.00 Uhr
Höxter
jeden 2. Freitagvormittag
Papenbrink 9
Warburg
Dienstag und
Vereinbarung
Kalandstr. 9
Steinheim
Montag ab 11.00 Uhr
Nieheimer Str. 30
Donnerstag
nach
5
Beratungszentrum Brakel
Erziehungsberatung
Höxter
Adressen
Papenbrink 9
Warburg
Mittwoch
ab
14.00
nur nach Vereinbarung
Kalandstr. 9
Uhr
Donnerstag nur nach Vereinbarung
Frühförderung und Beratung
Brakel
Adressen
Klosterstr. 9
Mittwoch von 8.30 – 11.30 Uhr
persönlich und telefonisch
6
Beratungszentrum Brakel
3. Gesamtstatistik
Im Jahr 2010 wurde das Beratungszentrum von 2125 Klienten aufgesucht.
6,68
Steinheim
8,81
Marienmünster
5,74
4,61
3,48
3,44
Nieheim
21,44
Höxter
Bad
Driburg
außerhalb
Kreis Höxter
Brakel
11,20
12,41
21,65
11,39
9,32
Beverungen
10,12
Willebadessen
Borgentreich
4,28
5,87
6,33
Warburg
11,39
15,54
Angaben in Prozent
bezogen auf Einwohner
Kreis Höxter
bezogen auf Klienten BZ
7
Beratungszentrum Brakel
Das folgende Schaubild zeigt die Herkunftsorte der Ratsuchenden der einzelnen Abteilungen
des Beratungszentrums
Tab. 1: Herkunftsorte der Ratsuchenden
Frühförderung
und Beratung
Ehe-, Familien-,
Lebensberatung
Außerhalb des Kreises
Willebadessen
Warburg
Steinheim
Sucht- und
Drogenberatung
Nieheim
Marienmünster
Höxter
Brakel
Borgentreich
Beverungen
Bad Driburg
Sozialpsychiatrischer
Dienst
Erziehungsberatung
0
50
100
150
200
250
300
8
Beratungszentrum Brakel
3.1 Zahl der Klienten
Tabelle 2
Insgesamt Neuanmeldungen
Beendete
Übernahmen
Beratungen aus 2009
Erziehungsberatung
515
360
372
155
Sozialpsychiatrischer Dienst
716
180
178
536
Sucht- u. Drogenberatung
433
291
322
142
Ehe-, Familien-, Lebensberatung
327
243
206
084
Frühförderung und Beratung
134
083
076
051
Gesamt Beratungszentrum
2125
1157
1154
968
männlich
weiblich
3.2 Geschlechtsverteilung
Tabelle 3:
Erziehungsberatung
238
277
Sozialpsychiatrischer Dienst
290
426
Sucht- u. Drogenberatung
336
097
Ehe-, Familien-, Lebensberatung
134
193
Frühförderung und Beratung
075
059
Gesamt Beratungszentrum
1073
1052
9
Beratungszentrum Brakel
3.3 Herkunftsort
Tabelle 4
Erziehungsberatung
Sozialpsychiatrischer
Dienst
Sucht- und
Drogenberatung
Ehe-,
Familien-,
Lebensberatung
Frühförderung
und Beratung
Bad Driburg
71
67
50
33
17
Beverungen
43
94
27
22
12
Borgentreich
25
27
16
17
06
Brakel
91
243
52
57
17
Höxter
56
132
70
50
26
Marienmünster
25
15
07
20
06
Nieheim
48
27
20
20
07
Steinheim
51
28
28
20
15
Warburg
59
34
108
33
08
Willebadessen
27
31
25
22
20
Außerhalb des
Kreises
17
18
30
33
00
Unbekannt
02
00
00
00
00
Gesamt
515
716
433
327
134
3.4 Fachkontakte
Tabelle 5
1
2-5
6-15
16-30
Über 30
Kontakt
Kontakte
Kontakte
Erziehungsberatung
110
232
106
37
20
Sozialpsychiatrischer Dienst
099
036
284
24
03
Sucht- u. Drogenberatung
027
189
103
98
16
Ehe-, Familien-,
Lebensberatung
114
142
068
03
00
Frühförderung und Beratung
022
037
046
26
03
Gesamt
372
636
607
188
42
Kontakte Kontakte
10
Beratungszentrum Brakel
Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche
4. Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche
4.1 Personalsituation, Allgemeines, Veränderungen
Die Personalsituation blieb gegenüber
dem Vorjahr weitgehend unverändert.
Frau Theresa Vangermain absolvierte in
der Zeit von Februar bis April 2010 ein
fünfzigtägiges Praktikum. Frau Katrin
Blome, Mitarbeiterin der Sucht- und
Drogenberatung, übernahm im Herbst die
frei werdenden Honorarstunden im
Rahmen des Projekts "Gruppe Kinder
suchtkranker Eltern".
Zum Jahresende startete Frau Roß-Gandt
in Kooperation mit Frau Blome von der
Sucht,und
Drogenberatung
des
Beratungszentrums die Vorbereitungen für
eine Gruppe 'Kinder suchtkranker Eltern'.
Dieses Präventionsprojekt, das vom
Jugendamt des Kreises Höxter gefördert
wird, soll sieben bis elfjährigen Kindern
suchtkranker
Eltern
Hilfe
und
Unterstützung anbieten.
Zum
Ende
des
Kindergartenjahres
2009/2010 kündigte das Familienzentrum
'Jesus und Zachäus' aus Bad Driburg den
Kooperationsvertrag. Mit den übrigen
Familienzentren wurden zu Beginn des
Kindergartenjahres
2010/2011
neue
Kooperationsverträge
mit
unterschiedlichem
Stundenumfang
geschlossen. Die Zusammenarbeit mit
den Familienzentren verläuft weiterhin
sehr positiv.
Die ebenfalls geplante Gruppe 'Kinder
psychisch kranker Eltern' konnte noch
nicht beginnen, da hier eine Förderung
durch
das
Jugendamt
zunächst
zurückgestellt wurde.
Das Aktionsbündnis gegen erhöhten und
frühzeitigen Suchtmittelmissbrauch durch
Jugendliche im Kreis Höxter intensivierte
im Jahre 2010 seine Arbeit. Nach einer
Auftaktveranstaltung
wurden
die
Arbeitsgruppen 'Kontrolle/Überwachung'
und
'Prävention/Beratung' gegründet.
Herr Franke arbeitet in der Gruppe
'Beratung/Prävention'
und
in
der
'Steuerungsgruppe' mit.
360 Klienten meldeten sich im Jahr 2010
bei uns an. Das sind 15 Klienten mehr als
im Jahr zuvor. Die Anzahl der insgesamt
betreuten
Klienten
ging
allerdings
deutlicher zurück. 515 Klienten und ihre
Familien wurden beraten. (Vorjahr 595)
4.2 Beratungsarbeit
Veränderungen
–
Trends
und
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick
über den Beratungsverlauf in den letzten
13 Jahren.
11
Beratungszentrum Brakel
Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche
Tabelle 6: Neuanmeldungen/Beratungen insgesamt
Beratungsfälle EB
590
596
393
406
602
597
612
609
591
539
400
393
395
599 596
515
521
467
293
361
400
430
432
391
345
Fälle
insgesamt
Neuanmeldu
ngen
360
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
Tabelle 7: Wartezeiten
Bis 14 Tage
14 Tage – 1 Monat
Summe
2008
EG
KWB
40,46 8,67%
29,19 13,01%
69,65 21,68%
2009
EG
KWB
37,68,% 10,14%
29,86% 15,07%
68;99% 25,22%
EG
43,33%
27,50%
70,83%
2010
KWB
16,67%
14,17%
30,83%
Erfreulich ist, dass wir die Wartezeit bis zum Erstgespräch weiter verbessern konnten.
70,83% unserer Klienten erhielten jetzt ein Erstgespräch spätestens einen Monat nach der
Anmeldung.
Tabelle 8 : Beratungsdauer
Dauer der Beratung (abgeschlossene Fälle)
263
< 3 Monate
70,70%
3 - 6 Monate
47
12,63%
6 - 12 Monate
34
9,14%
> 12 Monate
28
7,53%
Aufgrund der prekären Personalsituation und der hohen Zahl der Anmeldungen sehen wir
uns genötigt, überwiegend Kurzberatungen anzubieten. So zeigt die Tabelle, dass die
Beratungsdauer bei über 70 % der Ratsuchenden kürzer als 3 Monate ist.
12
Beratungszentrum Brakel
Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche
Umso erstaunlicher ist es, dass mehr als 50% der Klienten angeben, ihr Beratungsziel
erreicht zu haben, ein gutes Viertel der Ratsuchenden ist im Wesentlichen oder teilweise mit
dem Beratungsergebnis zufrieden. Die übrigen Klienten verweisen wir zum Teil an andere
Hilfsangebote, z.B. ambulante Psychotherapie oder Kinder- und/oder Jugendpsychiatrie,
stationäre oder teilstationäre kinder- und jugendpsychiatrische Behandlung oder an
Maßnahmen der Hilfen zur Erziehung durch das Jugendamt. Einige Eltern sind nicht willens
oder in der Lage, über einen längeren Zeitraum zur Beratung zu kommen, obwohl das
formulierte Beratungsziel noch nicht oder noch nicht in vollem Umfang erreicht ist.
Tabelle 9: Beendigungsgrund
Beendigungsgrund
Therapieziel erreicht
Therapieziel im wesentlichen erreicht
Therapieziel teilweise erreicht
192
065
034
51,61%
17,47%
9,14%
Gesamt
291
78,23%
Tabelle 10: Wohnorte
2010
Brakel
91
Bad Driburg
72
Warburg
59
Höxter
56
Steinheim
51
15,77%
14,43%
13,93%
13,09%
9,73%
2009
Brakel
94
Bad Driburg
86
Warburg
83
Höxter
78
Beverungen
58
15,77%
14,43%
13,93%
13,09%
9,73%
2008
Brakel
112
Warburg
110
Bad Driburg
82
Höxter
79
Steinheim
63
18,78%
18,36%
13,69%
13,19%
10,52%
Die Verteilung der Herkunftsorte der Ratsuchenden zeigt ein ähnliches Bild wie in den
Vorjahren. Aus Beverungen kamen im weniger Klienten als im Jahr zuvor. Es gab im letzten
Jahr mehr Neuanmeldungen aus Steinheim.
13
Beratungszentrum Brakel
Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche
Tabelle 11: Anregung zur Vorstellung
Anregung zur Vorstellung
Eigener Wunsch - Familiäres Umfeld
234
46,34%
Institutionen, davon:
186
36,83%
•
ASD Jugendamt
59
11,68%
•
Schulen
64
12,67%
•
Kindergärten/Familienzentren
35
6,93%
•
Praxen - Beratungsstellen
43
8,51%
•
Soziales Umfeld
21
4,16%
Nahezu die Hälfte unserer Klienten haben sich aus eigenem Antrieb in unserer
Beratungsstelle angemeldet. Mehr als ein Drittel wurde durch Institutionen überwiesen,
überwiegend durch Schulen und den Allgemeinen Sozialen Dienst des Jugendamtes.
Tabelle 12: Diagnosen, Anmeldegründe
Diagnose/Anmeldegründe
Oppositionell-dissoziales Verhalten
Stimmung und Affekt
Lern- und Leistungsprobleme
Beziehungs-/Interaktionsprobleme
Ängste
Psychosomatische Störungsbilder
Entwicklungsauffälligkeiten
228
153
107
100
78
68
21
14
Beratungszentrum Brakel
Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche
Verschiebungen gab es bei den Diagnosen bzw. Anmeldegründen. Zwar stehen
oppositionelle
und
dissoziale
Verhaltensweisen
(Aggressivität,
Stehlen,
Verweigerungshaltung u. a.) und Auffälligkeiten in Stimmung und Affekt (mangelndes
Selbstwertgefühl, Suizidabsichten, Suizidversuche u. a.) wie bisher an der Spitze der
Anmeldungsgründe danach folgen aber – anders als im Vorjahr – Lern und
Leistungsprobleme und Beziehungs-/Interaktionsprobleme (Kontaktstörungen, Unfähigkeit zu
Einordnung in Gruppen, Isolation). Ängste, psychosomatische Störungsbilder und
Entwicklungsauffälligkeiten spielen weiterhin eine große Rolle und werden oft genannt.
Tabelle 13: Belastende Lebensbedingungen
Belastende Lebensbedingungen
Trennung und Scheidung
Belastungsfaktoren soz. Umfeld
Schwere Krankheit, Behinderung, Tod
Sexueller Missbrauch, sexuelle Übergriffe
242
133
97
36
Als belastende Lebensumstände spielen nach wie vor Trennung und Scheidung die größte
Rolle. 44,35% unserer neu angemeldeten Klienten sind in unterschiedlicher Form von
Trennung und Scheidung betroffen. Dazu zählen auch die Klienten, die in einer
Patchworkfamilie leben oder Kinder und Jugendliche, die Konfliktspannungen einer aktuellen
Trennung verarbeiten müssen. Insgesamt 242 Klienten lebten unter diesen Bedingungen,
36,02% der neu angemeldeten Klienten lebten bei einem alleinerziehenden Elternteil. Eine
hohe Zahl von Klienten ist durch extreme Stressfaktoren in ihrem sozialen Umfeld belastet.
Dazu zählen unter anderem äußerst defizitäre Lebensumstände, Arbeitslosigkeit und HartzIV, Mobbing, besondere Belastung als Folge von Migration, hohe Arbeitsbelastung, extremer
Zeitmangel und vieles andere mehr.
Wie in den Jahren zuvor schon erwähnt, suchen ebenfalls immer mehr Klienten Rat und Hilfe
die durch psychische Krankheit, Suchtkrankheit, schwere Behinderung oder den Tod von
nahen Familienangehörigen belastet sind. Von sexuellem Missbrauch bzw. sexuellen
Übergriffen waren im vergangenen Jahr 36 unserer Klienten betroffen.
Die folgende Tabelle zeigt die Schulform bzw. die Betreuungseinrichtung der Klienten.
Tabelle 14: Schulform/Betreuungseinrichtung
Schulform/Betreuungseinrichtung
Grundschule
Kindergarten
Realschule
Gymnasium
Hauptschule
Förderschule
139
77
70
70
53
26
27,52%
15,25%
13,86%
13,86%
10,50%
5,15%
15
Beratungszentrum Brakel
Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche
Hier zeigt sich, dass wie in den Vorjahren zunehmend weniger Hauptschüler angemeldet
werden. Die Zahl der Gymnasiasten hat sich mittlerweile denen der Realschule angenähert.
45,65% unserer Klienten erhielten im Jahr 2010 einen Termin außerhalb der normalen
Öffnungszeiten.
4.3 Prävention, Vernetzung
Als bewährtes Präventionsangebot wird der Film „Wege aus der Brüllfalle“ nach wie vor von
vielen Kindergärten und Familienzentren für Elternabende angefragt. Dieser Film wurde im
Jahr 2010 in folgenden Veranstaltungen eingesetzt:
Tabelle 15: Präventionsangebote
23. Februar
Kindergarten Rimbeck
Frau Pflug, Frau Roß-Gandt
29. März
Familienzentrum Beverungen
Frau Brüning
15. September
evangelisches Familienzentrum
Steinheim
Herr Franke
30.September
Kindergarten Großeneder
Frau Pflug
26. Oktober
Kindergarten Alsternest Bühne
Herr Franke
28. Oktober
Familienzentrum St. Martin Warburg
Frau Roß-Gandt
Am 22. März bot Frau Brüning im Rahmen der jährlichen Telefonaktion der AG gegen
Gewalt an Frauen und Mädchen Rat und Hilfe für Betroffene an.
Im Rahmen der Veranstaltungen zum Jubiläum „50 Jahre Caritasverband Höxter“ wurde
Ende Januar in Bad Driburg die Ausstellung „Die Wucht des erlebten Schicksals“ eröffnet.
Mit der Aktion „Respekt – Alles andere kommt mir nicht in die Tüte“ warben Mitarbeiter des
Beratungszentrums am 29. Januar auf dem Markt in Bad Driburg für diese Veranstaltung und
für das Angebot des Beratungszentrums.
Für die Erziehungsberatungsstelle nahm Frau Roß-Gandt teil.
Der integrative Kindergarten St. Raphael in Erkeln stellte im Rahmen eines Tags der offenen
Tür am 28.April sein Angebot vor. Die Erziehungsberatung war mit einem Infostand
vertreten. Am Nachmittag nahm Herr Franke an einer gut besuchten Podiumsdiskussion zum
Thema "Kinderarmut" teil.
Auf Initiative der stellvertretenden Vorsitzenden des Caritasverbandes Frau M. Knoke gab es
mehrere Treffen mit Vertretern der Stadt Brakel, Vertretern der übrigen Städte im Kreis und
dem Landrat mit dem Ziel die Aktion „Hilfepunkte für Kids“ flächendeckend im Kreis Höxter
umzusetzen. Diese Aktion läuft seit einigen Jahren sehr erfolgreich im Kreis Paderborn.
Kinder, die sich in einer Notsituation befinden und die Hilfe benötigen, können sich an
Institutionen oder Geschäfte wenden, bei denen sie das Logo „Hier findest du Hilfe“ sehen.
Die Einführung des Projekts wurde von allen Beteiligten sehr begrüßt. Eine Umsetzung war
jedoch bisher nicht möglich, da sich kein Kostenträger gefunden hat. Das Aktionsbündnis
gegen Suchtmittelmissbrauch bei Kinder und Jugendlichen im Kreis Höxter setzte seine
Arbeit fort. Am 17.März fand eine gut besuchte Auftaktveranstaltung statt. Die
16
Beratungszentrum Brakel
Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche
Arbeitsgruppen „Kontrolle/Überwachung“ und „Beratung/Prävention“ wurden gegründet.
Herr Franke nahm an der Steuerungsgruppe und an der "AG Beratung/Prävention" teil.
Folgende weitere Arbeitsgruppen tagten im vergangenen Jahr.
AG gegen Gewalt an Frauen und Mädchen
AG Trauma Netzwerk
AG §78 SGB VIII
AG ADHS Netzwerk überregional
AK der Träger und Leiter katholischer Erziehungsberatungsstellen in der Diözese Paderborn
AK der Sozialarbeiter Sozialpädagogen der Diözese Paderborn
Personalsituation
Christa Brüning
(26 Std./Wo.)
Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin, DiplomSozialpädagogin, Diplom-Eheberaterin, Erzieherin
Zusatzausbildung:
Grundausbildung
Familientherapie,
Ausbildung in klinischer Transaktionsanalyse (TA)
Weiterbildung: Gestalttherapie, Psychodrama, FrostigTherapie, Beratung und Therapie bei sexuellem
Missbrauch,
meditative
Verfahren
(Entspannungstechniken), Hypnotherapie
Werner Franke
Psychologischer Psychotherapeut, Diplom-Psychologe
Leiter
der Zusatzausbildung:
Familientherapeut,
mehrjährige
Beratungsstelle Ausbildung in Integrativer Gestalttherapie, NLP-Practitioner
(39 Std./Wo.)
(Neurolinguistisches Programmieren),
NLP MasterPractitioner,
Weiterbildung:
Autogenes
Training,
Hypnotherapie,Traumatherapie, EMDR, Psychodrama,
Bioenergetik,
Sandra Pflug
Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin, Diplom(26
Std./Wo.) Sozialarbeiterin
Zusatzausbildung:
Gestalt-Körpertherapeutin,
Grundausbildung Familientherapie,
Weiterbildung:
Bioenergetik,
Psychodrama
(Kindertherapie), Beratung und Therapie bei sexuellem
Missbrauch, Hypnotherapie
Marion Stamm
Arzthelferin,
(28,25 Std./Wo.) ECDL
Gabriele
Roß- Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin , DiplomGandt
Sozialpädagogin
(26 Std./Wo.)
Zusatzausbildung: Gestaltkindertherapeutin
Weiterbildung: Familientherapie, Psychodrama, Beratung
und Therapie bei sexuellem Missbrauch
Katrin Blome
Diplom-Sozialarbeiterin/-sozialpädagogin
(250 Std./Jahr)
10,75 Std./Wo. aus der Planstelle für Verwaltung werden für die Tätigkeit an
der Zentrale des Beratungszentrums zur Verfügung gestellt.
17
Beratungszentrum Brakel
Sozialpsychiatrischer Dienst
5. Sozialpsychiatrischer Dienst
Für das Berichtsjahr 2010 möchten wir
festhalten, dass der Sozialpsychiatrische
Dienst im Kreis Höxter alle ihm durch das
Psychische Krankengesetz im Lande
Nordrhein-Westfalen
zugeordneten
Personengruppen
erreicht.
Für
die
Personengruppe dieses Dienstes ist es
wichtig, dass der Dienst mobil arbeitet, das
heißt Hausbesuche anbietet und in
ausgewählten Städten des Kreises auch
über Räumlichkeiten verfügt. Das Angebot
des
sozialpsychiatrischen
Dienstes
bezieht sich sowohl auf Betroffene als
auch auf Angehörige.
Im Einzelfall wurden auf Anfrage kurze
Referate bzw. Gesprächsabende bei
ehrenamtlichen Vereinigungen angeboten.
In diesem Bericht möchten wir besonders
hervorheben, dass die Kooperation mit
den
anderen
Hilfeanbietern
im
Versorgungssystem
sich
nicht
nur
innerhalb der im letzten Jahr erwähnten
Arbeitsgemeinschaft
Gemeindpsychiatrische
Versorgung
vollzieht,
sondern
auch
gute
Kooperationen mit dem Allgemeinen
sozialen Dienst, mit niedergelassenen
Ärzten
und
niedergelassenen
Nervenärzten sowie den kommunalen
Ordnungsämtern
und
dem
Gesundheitsamt ohne Probleme möglich
ist. Dieses mag als Beweis dafür dienen,
dass der Sozialpsychiatrische Dienst im
Kreis Höxter seit langer Zeit gut etabliert
und anerkannt ist. Eine Besonderheit gab
es im letzten Drittel des Jahres 2010. Der
ärztliche Mitarbeiter, Herr Gregor Blömer,
teilte uns mit, dass er zum Jahresende
den
Sozialpsychiatrischen
Dienst
verlassen wird, um eine andere Tätigkeit
anzunehmen. Das hat ab Mitte November
die
restlichen
Mitarbeiterinnen
und
Mitarbeiter
des
Sozialpsychiatrischen
Dienstes sehr gefordert. Hinzu kam die
Sorge, ob bei eklatantem Ärztemangel
diese Stelle neu besetzt werden könne.
Hier hat sich glücklicherweise eine Ärztin
beworben. Frau Schröder-Czornik wird ab
01.
April
2011
ihre
Arbeit
im
Sozialpsychiatrischen Dienst aufnehmen.
5.1 Auswertung und statistische Erhebung
Im
Jahr
2010
wurden
im
Sozialpsychiatrischen Dienst insgesamt
716 Menschen betreut und begleitet. 180
Betroffene lernten wir neu kennen, 536
haben
wir
aus
früheren
Jahren
übernommen und kontinuierlich weiter
begleitet.
Besonderheiten
in
der
Altersverteilung zeigen sich insofern, dass
eine Zunahme der Altersgruppe der 40-65jährigen verzeichnet werden kann.
59,50 % waren weiblich,
40,50 % waren männlich.
Bei der weiteren Auswertung der Daten
zeigt es sich, dass die Zahl der
Ratsuchenden mit mittlerem und höherem
Bildungsabschluss eine leicht steigende
Tendenz aufweist Das zeigt sich auch bei
den ausgeübten Berufen, wo die Tendenz
eines qualifizierteren Berufes leicht nach
oben zeigt. Verfolgt man die Zahlen
weiter, so stellt man fest, dass auch bei
den Krankheitsbildern sich zeigt, bei
steigender Belastung und entsprechender
psychischer Disposition kann es schneller
zu Störungen und Krankheiten aus dem
psychiatrischen Bereich kommen. Dies
bezieht sich insbesondere auf akute
Belastungsreaktionen und depressive
Erkrankungen.
Ansteigend
äußern
Ratsuchende finanzielle Sorgen und
Sorgen in Arbeit und Beruf.
18
Beratungszentrum Brakel
Sozialpsychiatrischer Dienst
Tabelle 16: Alter
Durchschnittliches Alter
Unter
18 Jahre
18-24
Jahre
25-34
Jahre
35-44
Jahre
45-54
Jahre
55-64
Jahre
65-74
Jahre
75 und
Mehr Jahre
Unbekannt
unklar
Insgesamt
2005
2006
2007
2008
2009
2010
46,88
neue
2010
42,62
alte
2010
48,30
45,57
45,34
44,45
46,32
46,88
0
0,00%
45
7,39%
95
15,60%
168
27,59%
146
23,97%
82
13,46%
45
7,39%
26
4,27%
2
0,33%
609
100%
1
0,15%
64
9,40%
89
13,07%
183
26,87%
171
25,11%
99
14,54%
48
7,05%
25
3,67%
1
0,15%
681
100%
0
0,00%
72
9,96%
106
14,66%
191
26,42%
187
25,86%
101
13,97%
41
5,67%
21
2,90%
4
0,55%
723
100%
0
0,00%
45
6,55%
99
14,41%
186
27,07%
196
28,53%
91
13,25%
46
6,70%
22
3,20%
2
0,29%
687
100%
0
0,00%
57
7,22%
105
13,29%
190
24,05%
228
28,86%
124
15,70%
54
6,84%
29
3,67%
3
0,38%
790
100%
0
0,00%
37
5,17%
93
12,99%
160
22,35%
235
32,82%
126
17,60%
42
5,87%
21
2,93%
2
0,28%
716
100%
0
0,00%
24
13,33%
29
16,11%
46
25,56%
47
26,11%
22
12,22%
4
2,22%
6
3,33%
2
1,11%
180
100%
0
0,00%
13
2,43%
64
11,94%
114
21,27%
188
35,07%
104
19,40%
38
7,09%
15
2,80%
0
0,00%
536
100%
alte
2010
24
4,48%
2
0,37%
21
3,92%
264
49,25%
147
27,43%
67
12,50%
11
2,05%
536
100%
Tabelle 17: Schulbildung
Keine
abgeschlossene
Schulbildung
Noch in
Schulausbildung
Sonderschulabschluss
Hauptschulabschluss
Fachoberschulreife
Hochschulreife
Unbekannt
unklar
Insgesamt
2005
2006
2007
2008
2009
2010
49
8,05%
48
7,05%
48
6,64%
41
5,97%
39
4,94%
29
4,05%
neue
2010
5
2,78%
5
0,82%
51
8,37%
257
42,20%
141
23,15%
64
10,51%
42
6,90%
609
100%
10
1,47%
65
9,54%
293
43,02%
159
23,35%
62
9,10%
44
6,46%
681
100%
11
1,52%
74
10,24%
300
41,49%
168
23,24%
89
12,31%
33
4,56%
723
100%
4
0,58%
61
8,88%
310
45,12%
166
24,16%
81
11,79%
24
3,49%
687
100%
4
0,51%
53
6,71%
380
48,10%
200
25,32%
84
10,63%
30
3,80%
790
100%
5
0,70%
31
4,33%
334
46,65%
202
28,21%
90
12,57%
25
3,49%
716
100%
3
1,67%
10
5,56%
70
38,89%
55
30,56%
23
12,78%
14
7,78%
180
100%
19
Beratungszentrum Brakel
Sozialpsychiatrischer Dienst
Tabelle 18: Berufsausbildung
2005
2006
2007
2008
2009
2010
neue
2010
Keine Berufs212
220
228
203
207
177
50
Ausbildung
34,81% 32,31% 31,54% 29,55% 26,20% 24,72% 27,78%
Lehre
276
324
337
367
432
414
94
abgeschlossen 45,32% 47,58% 46,61% 53,42% 54,68% 57,82% 52,22%
Lehre
21
34
44
31
50
33
3
abgebrochen
3,45% 4,99% 6,09% 4,51% 6,33% 4,61% 1,67%
Lehre noch in
9
13
12
10
15
12
7
Ausbildung
1,48% 1,91% 1,66% 1,46% 1,90% 1,68% 3,89%
Fachhochschule 25
24
35
32
34
39
10
abgeschlossen 4,11% 3,52% 4,84% 4,66% 4,30% 5,45% 5,56%
Fachhochschule 8
^9
13
9
9
7
1
abgebrochen
1,31% 1,32% 1,80% 1,31% 1,14% 0,98% 0,56%
Fachhochschule 4
7
9
5
8
7
3
In Ausbildung
0,66% 1,03% 1,24% 0,73% 1,01% 0,98% 1,67%
Unbekannt
49
40
35
23
31
21
8
unklar
8,05% 5,87% 4,84% 3,35% 3,92% 2,93% 4,44%
Insgesamt
609
681
723
687
790
716
180
100%
100%
100%
100%
100%
100%
100%
alte
2010
127
23,69%
320
59,70%
30
5,60%
5
0,93%
29
5,41%
6
1,12%
4
0,75%
13
2,43%
536
100%
Tabelle 19: Ausgeübter Beruf des Patienten
2005
Bisher nicht
berufstätig
Auszubildende
72
11,82%
21
3,45%
an-ungelernter 216
Arbeiter
35,47%
Facharbeiter,un 137
-selbständiger 22,50%
Handwerker
Einfacher
56
Ang.Beamter
9,20%
Mittl.Angestellt 35
er,Beamter
5,75%
Höher
21
qualifizierter
3,45%
Angestellter,
Selbst.Handwe 16
rker,Landwirt
2,63%
Selbst.Akademi 1
ker,freier Beruf 0,16%
Unbekannt
34
5,58%
Insgesamt
609
100 %
2006
2007
2008
2009
2010
neue
2010
80
91
80
95
56
12
11,75% 12,59% 11,64% 12,03% 7,82% 6,67%
28
25
19
30
31
17
4,11% 3,46% 2,77% 3,80% 4,33% 9,44%
226
233
195
202
187
45
33,19% 32,23% 28,38% 25,57% 26,12% 25,00%
189
197
215
252
252
63
27,75% 27,25% 31,30% 31,90% 35,20% 35,00%
alte
2010
44
8,21%
14
2,61%
142
26,49%
189
35,26%
69
10,13%
28
4,11%
20
2,94%
76
10,51%
33
4,56%
22
3,04%
87
12,66%
37
5,39%
24
3,49%
95
12,03%
47
5,95%
25
3,16%
85
11,87%
36
5,03%
30
4,19%
14
7,78%
4
2,22%
9
5,00%
71
13,25
32
5,97%
21
3,92%
19
2,79%
1
0,15%
21
3,08%
681
100%
20
2,77%
4
0,55%
22
3,04%
723
100%
14
2,04%
0
0,00%
16
2,33%
687
100%
17
2,15%
1
0,13%
26
3,29%
790
100%
16
2,23%
8
1,12%
15
2,09%
716
100%
4
2,22%
6
3,33%
6
3,33%
180
100%
12
2,24%
2
0,37%
9
1,69%
536
100%
20
Beratungszentrum Brakel
Sozialpsychiatrischer Dienst
Tabelle 20 Psychiatrische Diagnosen
2005
2006
2007
2008
2009
2010
13
1,82%
neue
2010
5
2,78%
alte
2010
8
1,49%
F0
Organische
Störungen
F1
Störungen durch
psychotrope
Sust.
F2
Schizophrenie
23
3,78%
22
3,23%
16
2,12%
20
2,91%
17
2,15%
37
6,08%
48
7,05%
39
5,39%
35
5,09%
34
4,30%
27
3,77%
8
4,44%
19
3,54%
115
18,88%
101
14,83%
101
13,97%
89
12,81%
77
10,57%
8
4,44%
69
12,87%
194
26,83%
88
12,81,9
7%
228
33,19%
F3
Affektive
Störungen
F4
NeurotischeBela
stungsstörungen
F5
Verhaltensauffälligkeit
mit
körperlichen
Störungen
F6
Persönlichkeitsund Verhaltensstörungen
F7
Intelligenzstörungen
F8
Entwicklungsstörung
F9
Störungen mit
Beginn in der
Kindheit
Unklar,
unbekannt
insgesamt
109
17,90%
174
25,55%
295
37,34%
275
38,41%
69
38,33%
206
38,43%
199
32,68%
202
29,66%
220
30,43%
185
26,93%
218
27,59%
211
29,47%
67
37,22%
144
26,87%
8
1,31%
7
1,03%
6
0,83%
7
1,02%
4
0,51%
4
0,56%
0
0,00%
4
0,75%
71
11,66%
69
10,13%
80
11,07%
75
10,92%
84
10,63%
79
11,03%
14
7,78%
65
12,13%
34
5,58%
44
6,46%
50
6,92%
39
5,68%
35
4,43%
15
2,09%
6
3,33%
9
1,68%
5
0,82%
6
0,88%
8
1,11%
5
0,73%
6
0,76%
6
0,84%
0
0,00%
6
1,12%
1
0,16%
2
0,29%
1
0,14%
1
0,15%
3
0,38%
2
0,28%
1
0,56%
1
0,19%
7
1,15%
609
100%
6
0,88%
681
100%
8
1,11%
723
100%
4
0,58%
687
100%
5
0,63%
790
100%
6
0,84%
716
100%
1
0,56%
180
100%
5
0,93%
536
100%
21
Beratungszentrum Brakel
Sozialpsychiatrischer Dienst
Insgesamt kann festgestellt werden, dass der Sozialpsychiatrische Dienst seinen Auftrag
erfüllt und für alle Themenbereiche, die mit psychischer Erkrankung einhergehen
ansprechbar ist und lösungsorientiert arbeitet.
Die Gesamtzahl der Ratsuchenden wird wahrscheinlich im Jahr 2011 geringer sein, da sich
die vorübergehende Nichtbesetzung der Arztstelle auswirken wird.
Einige Beispiele aus der täglichen Arbeit
Kernaufgabe des Sozialpsychiatrischen Dienstes ist die Begleitung und Beratung der
chronisch kranken Menschen. Diese Tätigkeit bezieht sich im Wesentlichen auf
nachgehende Arbeit, das heißt diese Menschen müssen in ihrem sozialen Umfeld
aufgesucht werden. Im Kreis Höxter ist es klar, dass aufsuchende Arbeit mit weiten Wegen
verbunden ist. Bei dieser Gruppe handelt es ich um Menschen die lange Zeit erkrankt sind,
teilweise schon resigniert haben und sich somit auch schwer tun, aktiv bestehende Angebote
wahrzunehmen. So ist es also tatsächlich immer wieder eine Frage, wie erreichen wir diese
Menschen, können wir sie motivieren am Leben in der Gesellschaft teilzunehmen? Natürlich
gehört dazu auch die Bereitschaft gesellschaftlicher Gruppierungen diese Menschen nicht
auszuschließen. Das „befremdliche Verhalten“ mancher psychisch erkrankter Menschen
macht es allen Beteiligten nicht immer leicht.
Eine kurze Beispielschilderung: Eine Dame in der zweiten Lebenshälfte, schwer psychisch
erkrankt, fühlt sich durch ihre Mitmenschen verfolgt und deutet viele Verhaltensweisen als
gegen sich gerichtet. Im Gespräch mit ihr konnte geprüft werden, ob diese Anschuldigungen
der Wahrheit entsprechen. Es stellte sich allerdings heraus, dass es nicht realistisch ist. Eine
medikamentöse Behandlung lehnte sie ab.
Zeitgleich zu dem Kontakt, welcher eigentlich ganz positiv verlaufen ist, meldeten sich
Nachbarn. Sie beklagten das befremdliche Verhalten dieser Mitbewohnerin. Somit ist es also
eine Aufgabe des Sozialpsychiatrischen Dienstes, mit allen Beteiligten Gespräche zu führen.
Die Betroffene selber lernte etwas zurückhaltender mit den Mitbewohnern umzugehen und
die übrigen Beteiligten lernten den Hintergrund ihres Verhaltens zu verstehen. Für den
sozialpsychiatrischen Dienst ist es in solchen Situationen auch immer wieder notwendig zu
prüfen, ob die Betroffenen sich selbst oder Außenstehende gefährden oder schädigen.
Beides konnte in diesem Fall ausgeschlossen werden und somit konnte die Dame nach ihren
eigenen Vorstellungen weiter in der Gemeinde leben.
Ein weiterer Schwerpunkt für die laufende Arbeit des Sozialpsychiatrischen Dienstes war im
Jahr 2010 der Kontakt zu Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der ARGE bzw. der einzelnen
Bildungsträger. Sowohl bei der ARGE wie auch bei den Bildungsträgern fallen immer wieder
Menschen auf, die durch ein merkwürdiges Verhalten in der Gemeinschaft den Rahmen
stören. Hier wird gern Kontakt zum sozialpsychiatrischen Dienst aufgenommen, um zu
klären, ob es sich hierbei um eine psychische Erkrankung im engeren Sinne handelt, evtl.
eine Behandlungsbereitschaft zu erreichen ist oder ob eine solche Erkrankung
ausgeschlossen werden kann.
Bei einer kleinen Gruppe jüngerer psychisch Kranker, das sind Menschen ab dem 18.,
größtenteils ab dem 21. Lebensjahr, ist die Kontaktaufnahme zu den Eltern ein wesentlicher
Bestandteil der Arbeit im sozialpsychiatrischen Dienst. Oftmals ziehen sich die betroffenen
jungen Menschen sehr zurück, isolieren sich auch vom Freundeskreis und es ist sehr
schwierig diese Menschen dann schnell zu erreichen. Gemeinsam mit den Eltern wird
zunächst daran gearbeitet, dass es im familiären- und häuslichen Bereich zur Beruhigung
kommt, da die Sorge der Eltern über diese Erkrankung zunächst alles weitere dominiert.
Somit kann ein familiäres System stabilisiert werden und es ist erst danach möglich in Ruhe
nach geeigneten Behandlungsmöglichkeiten zu suchen und eine weitere Lebensplanung in
Angriff zu nehmen.
Zum Schluss noch der Hinweis auf die Gruppe der älter werdenden psychisch Kranken, die
oft viele Jahre in den Werkstätten für behinderte Menschen gearbeitet haben. Somit ist die
22
Beratungszentrum Brakel
Sozialpsychiatrischer Dienst
Tages- und Wochenstruktur für diese Betroffenen klar geregelt. Mit Beginn des Rentenalters
wird die Situation für diese Menschen schwierig. Die Arbeit aller am psychiatrischen
Versorgungssystem Beteiligter war bisher darauf ausgerichtet, die Menschen in ihrem
Herkunftsumfeld zu belassen. Bei der Wohnstruktur im Kreis Höxter wird allerdings deutlich,
dass man nach Beendigung der Berufstätigkeit sehr schnell vereinsamen kann wenn man
nicht aktiv am Leben in der Gemeinde teilnimmt. Es wird in Zukunft ein Schwerpunkt der
Arbeit sein mit allen Beteiligten des psychiatrischen Hilfesystems und wahrscheinlich auch
mit Einrichtungen der Altenhilfe nach Lösungsmöglichkeiten für diese offenen Fragen zu
suchen.
Dies kurzen Beispiele aus der täglichen Arbeit sollen auch als Hinweis darauf dienen, dass
es eine Kernaufgabe des Sozialpsychiatrischen Dienstes ist, akute (zugespitzte) Situationen
zu entaktualisieren, Ruhe ins System zu bringen und möglichst stationäre Einweisungen zu
verhindern.
Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft ist selbstverständliches Recht für alle Menschen
und somit auch für die Gruppe der von Behinderung oder Krankheit bedrohten oder
betroffenen Mitmenschen. Dieses lässt sich ohne Hilfestellung sehr oft nicht verwirklichen.
Das Team des Sozialpsychiatrischen Dienstes
5.2. Personalstand 2010
Frau Angelika Keirsebilck und Frau Ulrike Lengeling teilen sich je mit einer halben Stelle die
Verwaltungsarbeit und Präsenz an der Zentrale.
Herr Alfred Ludwig, Dipl.-Sozialpädagoge, ist wöchentlich in Höxter, steht bei Bedarf auch für
Willebadessen zur Verfügung, ebenfalls für die Stadt Brakel. Vollzeitstelle.
Frau Gundel Witte-Berkemann, Dipl.-Sozialarbeiterin, ist wöchentlich in Beverungen bzw. in
Warburg, bei Bedarf auch in Borgentreich, halbe Stelle.
Frau Ruth Süper-Welling, Dipl.-Sozialpädagogin, ist wöchentlich in Steinheim, bei Bedarf
auch in Nieheim und Marienmünster, 10 Stunden.
Frau Martina Zimmermann, Psychiatrie-Krankenschwester, ist im Nordkreis von Bad Driburg
bis Höxter tätig, halbe Stelle.
Herr Gregor Blömer, Leiter des Beratungszentrums und des Sozialpsychiatrischen Dienstes,
Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Sozialmedizin, Vollzeitstelle.
23
Beratungszentrum Brakel
Sucht- und Drogenberatung
6. Sucht- und Drogenberatung
6.1 Allgemeines
Die Zahlen, die gemeinsam von Diakonie
und Caritas für das Jahr 2010 erhoben
wurden, dokumentieren unsere Aktivitäten.
Ergänzend
zu
dem
statistischen
Datenmaterial ist zu sagen, dass auch im
Jahr 2010, wie im vorausgegangenen Jahr,
die
Versorgung
von
betroffenen
suchtgefährdeten und suchtabhängigen
Menschen im Kreis Höxter gut gewährleistet
war.
In den Orten Höxter, Steinheim, Beverungen
und Brakel wurde einmal pro Woche eine
offene Sprechstunde angeboten.
In Warburg und in Brakel war die
Erreichbarkeit
durch
die
täglichen
Öffnungszeiten
jederzeit
gegeben.
Wartezeiten hatten sich nicht gebildet. Zum
Ende des Jahres 2010 wurde eine neue
offene
Sprechstunde
in
der
Stadt
Borgentreich eingerichtet. Es bleibt zu
hoffen, dass dieses neue Angebot in der
Bevölkerung auch gut angenommen wird.
Dankenswerterweise wurde uns durch den
Bürgermeister der Stadt Borgentreich im
Rathaus ein Raum zur Verfügung gestellt.
Die neuen Mitarbeiterinnen Frau Katrin
Blome für den Caritasverband und Frau Anja
Vorlicek für die Diakonie Warburg haben
sich in die Arbeit der Suchtberatung gut
eingelebt und sich den gegebenen
Anforderungen gestellt.
Das Wochenende der Gemeinschaft als ein
Bildungsangebot für ehemals betroffene
Abhängige wurde auch im Jahr 2010 wieder
gut angenommen und genutzt.
„Ich komme gern zu den Veranstaltungen
der Suchtberatung der Caritas. Ich freue
mich immer wieder, neuen Menschen zu
begegnen und bekannte Gesichter wieder zu
sehen. Ich weiß, dass ich jederzeit
rückfallgefährdet bin und ich mir nicht sicher
sein kann, ob die Suchterkrankung wieder
ausbricht.
Daher
nutze
ich
diese
Wochenenden für mich, zum Auftanken und
um mich meiner Situation immer wieder neu
zu stellen. Der Suchtberatung bin ich
dankbar für dieses Angebot.“ Dies ist eine
von vielen positiven Rückmeldungen, die wir
als Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen erhalten.
Auch 2010 wurden Betroffene in ambulante
und stationäre Behandlung vermittelt. Jede
und jeder Betroffene, der anfänglich zu den
Gesprächen mit seinen Ängsten und Sorgen
zu uns kam, tat sich erst schwer sich auf
mehrere Gespräche einzulassen. Scham
und Schuldgefühl haben es ihm nicht einfach
gemacht, sich mit seiner Abhängigkeit
auseinander zu setzen. Dennoch wird uns
immer wieder rückgemeldet, dass der und
die Betroffene den Schritt nicht bereut
haben, begleitend mit der Suchtberatung
eine Behandlung zu beantragen.
„Ohne die Unterstützung der Beratung hätte
ich mich auf diesen Schritt nicht einlassen
können. Ich habe die Begleitung und
Unterstützung gebraucht, um mich auf
dieses Wagnis einzulassen. Jetzt im
Nachhinein bereue ich es nicht und ich bin
dankbar
für
meine
wiedergefundene
Nüchternheit. Mir fällt es nicht immer leicht,
gegenüber dem Alkohol Nein zu sagen und
auf mich zu achten. In der Suchtberatung
und in der Behandlungseinrichtung bin ich
aber da sehr gut unterstütz worden.“
Viermal im Jahr 2010 hat es ein Treffen mit
den
Gruppenleitern
der
einzelnen
Suchtselbsthilfegruppen von Bad Driburg,
Warburg, Beverungen, Höxter, Brakel und
Steinheim gegeben. Der Austausch mit den
„Fachleuten“ der Suchtberatung ist den
Verantwortlichen aus den Selbsthilfegruppen
sehr wichtig. Hier können Sie ihre Fragen
stellen und klären und im Austausch mit den
anderen neue Anregungen erfahren.
In dem Bericht der Suchtprävention wird auf
die
Studie
von
Dr.
Settertobulte
eingegangen. Viele gemeinsame Treffen
zwischen
den
Mitarbeitern
des
Beratungszentrums im Caritasverband und
des
Kreises
Höxter
haben
2010
stattgefunden. Hier sind Strategien überlegt
worden, wie auf das Trinkverhalten der
Jugendlichen im Kreis Höxter Einfluss
genommen
werden
kann.
Diese
Steuerungsgruppe wird sich auch mehrfach
im Jahr 2011 treffen, um weitere
Überlegungen zum Schutz der Jugendlichen
in der Öffentlichkeit anzustellen.
24
Beratungszentrum Brakel
Sucht- und Drogenberatung
6.2 Gemeinsame Zahlen und Tabellen der beiden Suchtberatungen
Nun folgen die Tabellen und Zahlen des gemeinsamen Jahresberichtes 2010 von Caritas
und Diakonie:
Tabelle 21: Suchtprobleme aus Sicht der Angehörigen
Gesamt
24
02
08
04
03
02
43
Alkohol
Medikamente
Cannabis
Sonstige Drogen
Pathologisches Spielen
Unbekannt
Gesamt
Prozent
55,8
04,7
18,6
09,3
06,9
04,7
100,0
Tabelle 22: Zahl der Klienten
Übernahmen aus
Neuanmeldungen
Gesamt
männlich
110
226
336
weiblich
32
65
97
Gesamt
142
291
433
Prozent
22,8
67,2
100,0
Tabelle 23: Vermittlung zur Suchtberatung
Keine/Selbstmelder
Familie
Arbeitgeber/Betrieb/Schule
Abstinenz-/Selbsthilfegruppe
Ärztliche oder psychotherapeutische Praxis
Suchtberatungs-/behandlungsstelle, Fachambulanz
Institutsambulanz
Ambulant betreutes Wohnen
Arbeits- und Beschäftigungsprojekt
Krankenhaus/Krankenhausabteilung
Stationäre Rehabilitationseinrichtung
Stationäre Einrichtung der Sozialtherapie
Interner/externer Sozialdienst JVA/Maßregelvollzug
Sozialpsychiatrischer Dienst
Andere
Beratungsdienste
(z.B.
Ehe-,
Familienberatung etc.)
Einrichtung der Jugendhilfe/Jugendamt
Soziale Verwaltung (Sozialamt, Wohnungsamt etc.)
Arbeitsagentur/Job-Center/Arbeitsgemeinschaft
(ARGE)
Straßenverkehrsbehörde/Führerscheinstelle
Justizbehörden/Bewährungshilfe
Kosten-/Leistungsträger
Sonstige
Gesamt
Gesamt
149
44
20
01
45
03
04
09
02
29
05
02
04
02
10
Prozent
34,5
10,2
04,6
00,2
10,4
00,8
00,9
02,1
00,5
06,7
01,1
00,2
00,9
00,5
02,3
08
04
26
01,8
00,9
06,0
08
43
04
12
433
01,8
09,9
00,9
02,8
100,0
25
Beratungszentrum Brakel
Sucht- und Drogenberatung
Tabelle 24: Lebenssituation
Alleinlebend
Ja
Nein
Unbekannt
Gesamt
Gesamt
159
263
011
433
Prozent
36,7
60,7
02,6
100,0
Tabelle 25: Wenn nicht alleinlebend (Mehrfachnennungen möglich)
Mit Partner(in)
Kind(ern)
Eltern(-teil)
Sonstiger/n Bezugsperson/en
Sonstiger/n Person/en
Gesamt
149
100
064
020
022
Tabelle 26: Migrationshintergrund
Ja
Nein
Unbekannt
Gesamt
Gesamt
114
307
012
433
Prozent
26,3
70,9
02,8
100,0
Tabelle 27: Fachkontakte
1 Kontakt
02 – 5 Kontakte
06 – 15 Kontakte
16 – 30 Kontakte
Über 30 Kontakte
Gesamt
Gesamt
027
189
103
098
016
433
Prozent
06,2
43,6
23,8
22,6
03,8
100,0
26
Beratungszentrum Brakel
Sucht- und Drogenberatung
Tabelle 28. Altersstruktur
15 – unter 18
18 – unter 20
20 – unter 25
25 – unter 30
30 – unter 35
35 – unter 40
40 – unter 45
45 – unter 50
50 – unter 55
55 – unter 60
60 und älter
Gesamt
Gesamt
14
24
44
49
48
44
56
53
48
33
19
433
Prozent
03,2
05,5
10,2
11,3
11,1
10,3
12,9
12,2
11,1
07,7
04,4
100,0
Tabelle 29: Herkunftsorte
Bad Driburg
Beverungen
Borgentreich
Brakel
Höxter
Marienmünster
Nieheim
Steinheim
Warburg
Willebadessen
außerhalb des Kreises
Gesamt
Gesamt
050
027
016
052
070
007
020
028
108
025
030
433
Prozent
11,5
06,3
03,7
12,0
16,2
01,6
04,6
06,5
24,9
05,8
06,9
100,0
Tabelle 30. Erwerbssituation
Auszubildende
Angestellte/Beamte/Arbeiter/Facharbeiter
Selbständiger/Freiberufler
Sonstige Erwerbspersonen (z.B. Elternzeit)
In beruflicher Rehabilitation
Arbeitslos nach SGB III (Bezug von ALG I)
Arbeitslos nach SGB II (Bezug von ALG II)
Schüler/Student
Hausfrau/Hausmann
Rentner/Pensionär
Sonstige Nichterwerbspersonen (z.B. SGB XII)
Unbekannt
Gesamt
Gesamt
Prozent
019
094
009
009
001
107
134
019
015
026
019
071
433
04,4
21,7
02,1
02,1
00,2
03,9
30,9
04,4
03,5
06,0
04,4
16,4
100,0
27
Beratungszentrum Brakel
Sucht- und Drogenberatung
Tabelle 31 Problematische Schulden
Keine
Bis 10.000 Euro
Bis 25.000 Euro
Bis 50.000 Euro
Mehr
Unbekannt
Gesamt
Gesamt
275
091
037
012
006
012
433
Prozent
63,5
21,0
09,5
02,8
01,4
02,7
100,0
Tabelle 32: Diagnosen
Alkohol
Opioide
Cannabinoide
Sedativa/Hypnotika
Kokain
Stimulanzien
Tabak
Andere psychotrope Substanzen
Pathologisches Glücksspiel
Essstörungen
Sonstige
Gesamt
männlich
181
57
47
03
01
09
04
07
19
01
13
336
weiblich
51
15
07
07
00
01
02
01
00
05
02
97
Gesamt
232
72
54
10
01
10
06
08
19
06
15
433
Prozent
53,6
16,6
12,5
02,3
00,2
02,3
01,4
01,8
04,4
01,4
03,5
100,0
Tabelle 33: Psychiatrische Diagnosen
F 2 Schizotype und wahnhafte Störungen
F 3 Affektive Störungen
F 4 Neurotische, Belastungs- und somatoforme
Störungen
F 6 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen
Gesamt
männlich
00
23
02
weiblich
02
16
04
Gesamt
02
39
06
07
32
12
34
19
66
66 (15,2 %)von insgesamt 433 Klienten haben zusätzlich eine psychiatrische Diagnose
28
Beratungszentrum Brakel
Sucht- und Drogenberatung
Tabelle 34: Art der Betreuung
Gesamt
403
030
433
Ambulante Beratung
Psychosoziale Begleitbetreuung bei Substitution
Gesamt
Prozent
93,1
06,9
100,0
Tabelle 35: Vermittlung in externe Behandlung (während der laufenden Betreuung)
Substitutionsvergabe(Mittelvergabe)
Sonstige medizinische Maßnahmen
Entzug/Entgiftung
Ambulante Entwöhnungsbehandlung
(Rehabilitation)
Teilstationäre Entwöhnungsbehandlung
(Rehabilitation)
Stationäre Entwöhnungsbehandlung
(Rehabilitation)
Ambulante sozialtherapeutische Maßnahme
Teilstationäre sozialtherapeutische Maßnahme
Stationäre sozialtherapeutische Maßnahme
Psychiatrische Behandlung
Psychotherapeutische Behandlung
Selbsthilfe
Sonstige Maßnahmen
Gesamt
00
06
37
20
00
41
07
00
00
14
09
16
47
Tabelle 36: Art der Beendigung
Regulär nach Beratung/Behandlungsplan
Vorzeitig auf therapeutische Veranlassung
Vorzeitig mit therapeutischem Einverständnis
Vorzeitig ohne therapeutisches
Einverständnis/Abbruch durch Klienten
Außerplanmäßige Verlegung/außerplanmäßiger
Wechsel in andere Einrichtung
Planmäßiger Wechsel in andere
Behandlungsform
Verstorben
Unbekannt
Gesamt
Gesamt
105
08
10
97
Prozent
35,0
02,7
03,3
32,3
05
01,7
58
19,4
04
13
300
01,3
04,3
100,0
29
Beratungszentrum Brakel
Sucht- und Drogenberatung
6.3 Suchtvorbeugung
Aktionsbündnis gegen Alkoholmissbrauch von Kindern und Jugendlichen
Auch im Jahr 2010 lag – wie in den beiden Vorjahren – der thematische Schwerpunkt der
Arbeit der Suchtvorbeugung auf der Alkoholprävention. Mit einer Auftaktveranstaltung am
17.03.2010 wurde im Kreis Höxter das Aktionsbündnis gegen Alkoholmissbrauch von
Kindern und Jugendlichen gegründet. Damit konstituierten sich zwei Arbeitsgruppen – die
AG Kontrolle und die AG Beratung/Prävention. Die Suchtvorbeugung im
Caritasberatungszentrum übernahm die Koordination der zweiten Arbeitsgruppe und damit
den Auftrag, aus diesem Arbeitskreis heraus praktikable Projekte zur Alkoholprävention im
Kreis Höxter zu entwickeln. Im Jahr 2011 wird zusätzlich die Koordination der
Steuerungsgruppe durch die Suchtvorbeugung des Beratungszentrums übernommen.
Erste Ansätze in der konkreten Arbeit zeigten sich hier in einer Kooperation mit dem
Kommissariat Vorbeugung der Kreispolizeibehörde Höxter. Gemeinsam mit dem
verantwortlichen Mitarbeiter konnten im Berichtszeitraum 11 Infoveranstaltungen zur
Alkoholprävention mit Multiplikatoren durchgeführt werden, in denen über die Situation im
Kreis Höxter informiert sowie Fachinformationen zum Thema Alkohol gegeben wurden.
In diesem Zusammenhang ist ebenfalls eine Infoveranstaltung für Vereine zu erwähnen, die
am 05.10.2010 durchgeführt wurde. 55 Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Sportvereinen,
Schützenvereinen und aus dem Bereich der Freiwilligen Feuerwehren konnten hier für das
Thema der Alkoholprävention und des Jugendschutzes aus polizeilicher sowie
sozialpädagogischer Sicht sensibilisiert werden.
In einer Kooperation mit der offenen Jugendfreizeitstätte der Stadt Brakel konnten drei
MOVE-Fortbildungen durchgeführt werden. Im Rahmen dieser Ausbildung werden
Multiplikatoren geschult, Jugendliche für einen verantwortungsbewussten Lebensstil im
Hinblick auf den Konsum von Alkohol, Nikotin und Drogen zu motivieren. Wichtige
Kooperationspartner waren hier das Kolping Berufsbildungswerk Brakel und das
Berufskolleg Höxter. Aus diesen Schulungen heraus entstanden Kooperationen, die in 2011
fortgeführt werden soll.
Weitere Aktionen der Suchtvorbeugung
Das Angebot der Suchtvorbeugung wurde im Berichtszeitraum durch eine Vielzahl von
Institutionen abgerufen. Arbeitsfelder waren hier die Mitarbeit in Qualifizierungsmaßnahmen
der Fortbildungsakademie der Wirtschaft und der Volkshochschule, die suchtvorbeugende
Arbeit an Schulen sowie die konzeptionelle Entwicklung von sucht- und alkoholpräventiven
Unterrichtsreihen mit Hauptschulen, Gymnasien und Berufsschulen. Darüber hinaus
arbeitete die Suchtvorbeugung mit vielen Vereinen, Gruppierungen und Gemeinden
zusammen.
Ein weiterer Schwerpunkt war die Präsentation der Ergebnisse der in 2008 durchgeführten
Befragung an sieben Schulen im Kreis Höxter. Gegenstand der Untersuchung war das
Computerspielverhalten von Schülern und Schülerinnen der Klassen 8 und 10. Die
Ergebnisse, die vom Lehrstuhl für medizinische Psychologie und medizinische Soziologie
der Universität Mainz erarbeitet wurden, konnten den an der Studie beteiligten
Kooperationspartnern vorgestellt werden und stießen hier auf großes Interesse.
30
Beratungszentrum Brakel
Sucht- und Drogenberatung
Abschließende Betrachtung
Die nachfolgend präsentierten Zahlen ermöglichen einen Vergleich der Berichtszeiträume
2009 und 2010, wie sie aus der statistischen Auswertung des Dokumentationssystems der
Suchtprävention in NRW Dot.sys hervor geht. Ein Charakteristikum dieses
Statistikprogrammes ist es, dass ausschließlich Veranstaltungen mit Multiplikatoren bzw.
Endadressaten in die Statistik einfließen. Planungstreffen werden nicht erfasst.
Da die Suchtvorbeugung im Jahr 2010 stärker mit Koordinationsaufgaben befasst war als im
Vorjahr, blieb weniger Zeit für die konkrete Arbeit mit Jugendlichen und Erwachsenen vor
Ort. Dies schlägt sich in den vorliegenden Zahlen deutlich nieder. Damit erhalten wir den
paradoxen Effekt, dass die Arbeit des Aktionsbündnisses in der Praxis bewirkt, dass
aufgrund mangelnder Ressourcen weniger Jugendliche in dem Bemühen um die
Alkoholprävention erreicht werden konnten als in den Vorjahren.
Tabelle 37: Veranstaltungen
2009
2010
1. Gesamtzahl der Veranstaltungen
131
82
2. Anzahl der erreichten Personen
Anzahl der erreichten Multiplikatoren
Anzahl der erreichten Endadressaten
900
1903
731
1487
3. Altersgruppen
Kinder (bis 13 Jahre)
Jugendliche (ab 14 bis 17 Jahre)
Junge Erwachsene (ab 18 bis 27 Jahre)
Erwachsene (ab 28 Jahre)
Senioren (ab 65 Jahre)
8
26
25
31
2
5
18
15
9
1
4. Inhaltsebene
Ohne Substanzbezug
Spezifischer Substanzbezug
Alkohol
Amphetamine/Speed
Biogene Drogen
Cannabis
Ecstasy
Halluzinogene
Kokain
Lösungsmittel
Medikamente (Hypnotika/Sedativa)
Opiate
Tabak
Essstörungen
Internet/andere Medien
16
113
81
25
8
54
20
10
8
4
2
5
20
2
1
21
59
59
16
3
26
15
1
9
1
0
0
7
0
2
31
Beratungszentrum Brakel
Sucht- und Drogenberatung
5. Setting
Betrieb (Ausbildung/Arbeitsplatz)
Familie
Freizeit
Jugendarbeit
Schule
Hauptschule
Realschule
Gymnasium
Sonderschule/Förderschule
Berufsbildende Schule
Politik/Kommune
Unspezifisch
(Öffentlichkeit/Gesamtbevölkerung)
Sonstiges
12
41
11
11
29
9
1
9
5
9
1
21
13
1
10
0
37
7
0
7
1
11
2
13
6
3
6.4 MitarbeiterInnen
Burkhard Albers
38,5 Std.
Anja Vorlicek
30 Std.
Katharina Linpinsel
9,5 Std.
Adelheid Miß-Litfin
33,50 Std.
Maria Queren
19,25 Std.
Katrin Blome
19,5 Std.
Joachim Werth
19,5 Std.
Gundel Witte-Berkemann
5 Std.
Diplom Pädagoge
Suchtvorbeugung
Diplom-Sozialarbeiterin/Sozialpädagogin
Suchtberatung der Diakonie Warburg
Diplom Pädagogin
Suchtberatung der Diakonie Warburg
Diplom-Sozialpädagogin
Sozialtherapeutin, Suchtberatung
Verwaltungsfachkraft
Diplom-Sozialarbeiterin/Sozialpädagogin
Suchtberatung
Leiter der Sucht- und Drogenberatung
Diplom Pädagoge
Suchtberatung
Diplom-Sozialarbeiterin
Suchtberatung
32
Ambulante Rehabilitation Sucht
- Zusätzliches Angebot des Beratungszentrums -
Beratungszentrum Brakel
6.5 Anhang Ambulante Rehabilitation
Im Jahr 2010 nahmen 55 Patienten (11 Frauen und 44 Männer) an der ambulanten
medizinischen Rehabilitation Sucht in der Drogen- und Suchtberatung des
Beratungszentrums Brakel teil.
29 Männer und 2 Frauen machte eine ambulante Behandlung über mindestens 40 Einzel
und/oder Gruppentherapie und bis zu vier Angehörigengesprächen. 15 Männer und 9 Frauen
nahmen an der ambulanten Nachsorge (bis zu mindestens 20 Sitzungen) nach einer
stationären Entwöhnungsbehandlung teil.
Tabelle 38: Entwicklung der Klientenzahlen in den letzten fünf Jahren
60
54
51
55
53
49
50
44
40
40
39
37
39
männlich
30
weiblich
Gesamt
20
14
15
2006
2007
9
14
11
10
0
2008
2009
2010
Tabelle 39: Alter
unter 30 Jahre
31 – 40
41 – 50
51 – 60
über 60 Jahre
Gesamt
männlich
weiblich
Summe
%
09
09
10
13
03
44
00
03
04
03
01
11
09
12
14
16
04
55
16,3
21,8
25,5
29,1
07,3
100,0
Die stärkste Altersgruppe sind die Patienten zwischen 51 und 60 Jahren, dicht gefolgt von
den 41 bis 50jährigen. Die kleinste Altersgruppe sind die Patienten mit einem Alter über 60
Jahre. Für die jüngste Patientengruppe im Alter unter 30 Jahren ist die Ambulante
Rehabilitation überwiegend die erste suchtspezifische Behandlung, während weiterhin einer
Ausbildung oder Berufstätigkeit nachgegangen werden konnte.
33
Ambulante Rehabilitation Sucht
- Zusätzliches Angebot des Beratungszentrums -
Beratungszentrum Brakel
Tabelle 40: Familienstand
Ledig
Verheiratet
Geschieden
Verwitwet
Gesamt
männlich
weiblich
Summe
%
15
23
04
02
44
02
07
01
01
11
17
30
05
03
55
30,9
54,5
09,1
05,5
100,0
Tabelle 41: Aufteilung der Therapiegespräche
%
25,2
72,7
02,1
100,0
Summe
262
755
022
1039
Einzelgespräche
Gruppengespräche
Angehörigengespräche
Gesamt
Die Anzahl der Angehörigengespräche konnte im Jahr 2010 in etwa gehalten werden. Die
Angehörigengruppe wurde aufgrund fehlender Nachfrage im Jahr 2010 nicht weiter
angeboten. Eine Neuauflage ist jedoch bei Bedarf möglich.
Tabelle 42: Art der Entlassung
weiblich
09
00
Summe
21
07
%
63,7
21,2
04
00
04
12,1
01
00
01
03,0
24
09
33
100,0
männlich
12
ärztl.
07
Regulär
Vorzeitig,
mit
Einverständnis
Vorzeitig,
ohne
ärztl.
Einverständnis
Wechsel
in
stationäre
Behandlung
Gesamt
32 Patienten wurden im Jahr 2010 entlassen, ein Patient wechselte in die stationäre
Behandlung, 22 Patienten werden im Jahr 2011 weiterbehandelt. Die vorzeitigen Abbrüche
der Behandlungen durch die Patienten nahmen ab.
Tabelle 43: Diagnosen (Mehrfachnennungen)
Alkoholabhängigkeit
Drogenabhängigkeit
Depression
männlich
weiblich
Gesamt
40
04
07
09
02
05
49
06
12
34
Beratungszentrum Brakel
Ambulante Rehabilitation Sucht
- Zusätzliches Angebot des Beratungszentrums -
Rückblick auf das Jahr 2010
Im vergangenen Jahr wurde die Kooperation mit der Klinik Am Park in Bad Lippspringe durch
die Tätigkeit mit dem Ärztlichen Leiter B. Evertz weiter intensiviert und fortgesetzt. Es fanden
regelmäßig mit ihm und dem Behandlungsteam Fallbesprechungen, ärztliche Sprechstunden
für Patienten sowie die Eingangs- und Abschlussuntersuchungen aller Rehabilitanden statt.
Weiterhin findet die Rehabilitation in zwei Gruppen - Montag Abend von 19.00 bis 20.45 Uhr
und Freitag Vormittag 10.00 bis 11.45 Uhr – sowie in zusätzlich vereinbarten Einzel- wie
Bezugspersonengesprächen statt.
Der Anteil Drogenabhängiger ist im Jahr 2010 weiter angestiegen, falls sich diese Tendenz
fortsetzt ist zu einem späteren Zeitpunkt evtl. eine eigene Behandlungsgruppe möglich.
Die durchschnittliche Auslastung der beiden Rehagruppen war etwa wie im Vorjahr, d.h. bei
der Montagsgruppe bei ca. 90 % und bei der Freitagsgruppe bei ca. 60 % angesiedelt.
Weiterhin ist auch zukünftig wichtig, die Verbesserung der Haltequote zu erreichen, d.h.
Patienten mit entsprechender Kostenzusage auch zu einer Weiterbehandlung und
konstanten Teilnahme zu motivieren.
Mitarbeiter:
Bertrand Evertz
Ärztlicher Leiter ARS Sucht
Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Sozialmedizin
Ferdinand Mann
Diplom Psychologe
Adelheid Miß-Litfin
Diplom-Sozialpädagogin, Sozialtherapeutin
Maria Queren
Verwaltungsfachkraft
35
Beratungszentrum Brakel
Ehe-, Familien- und Lebensberatung
7. Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle Brakel
7.1. Allgemeines
Im Jahr 2010 gab es in unserer
Beratungsstelle
einen
personellen
Wechsel. Unsere Sekretärin Ingrid Hillen,
die über ein Jahr erkrankt war, ging zum
1.11. in den Ruhestand. Wir danken ihr für
die Zusammenarbeit über einen Zeitraum
von 10 Jahren. Ihre Nachfolge trat MarieLuise Flormann an, die schon im
gesamten
Jahr
die
Vertretung
übernommen hatte und die wir herzlich
begrüßen.
Die organisatorischen Aufgaben wurden
erheblich dadurch erleichtert, dass wir nun
mit dem EFL-Server im Generalvikariat
Paderborn verbunden sind und mit
Outlook arbeiten.
Unsere Kollegin Dr. Cornelia WiemeyerFaulde beendete ihre Ausbildung in
Systemischer Familientherapie und kann
nun in Warburg auch qualifizierte Beratung
in diesem Bereich durchführen, besonders
bei Problemen zwischen Eltern und
erwachsenen Kindern. Außerdem bietet
sie, in Zusammenarbeit mit der Universität
Bielefeld, ein Programm aus den USA für
Paare
ohne
schwerwiegende
Partnerschaftsprobleme an, bei denen ein
Partner depressiv erkrankt ist.
Wir bedauern, dass die Stelle des Arztes
im Sozialpsychiatrischen Dienst des
Beratungszentrums zur Zeit nicht besetzt
ist, da wir – bei einer m. E. schon kaum
zumutbaren personellen Unterbesetzung
der
EFL-Stelle
–
zunehmend
Anmeldungen aus dem Bereich leichter
psychischer
/
psychosomatischer
Störungen
verzeichnen.
7.2. Auszüge aus der Statistik 2010
Tabelle 44: Beratungsanzahl
Beratungsfälle
Personen
Einzelberatung
Paarberatung
Familienberatung
Beratungsstunden (gesamt)
202
327
522 Stunden
900 Stunden
24 Stunden
1446 Stunden
36.0%
62,3%
1,7%
100,0%
Die Verteilung von Paar- und Einzelberatungen bestätigen die Entwicklung der letzten Jahre,
derzufolge die Paarberatungen fast 2/3 der Gesamtberatungen ausmachen. Der leichte
Anstieg von Familienberatungen von 0,6% (2009) auf 1,7% (2010) ist vermutlich auf die
Mund-zu-Mund-Propaganda zurückzuführen, dass die EFL-Beratung auch Anlaufstelle für
Konflikte zwischen Eltern und erwachsenen Kindern sein kann.
Tabelle 45: Geschlechtsverteilung
männlich
weiblich
Gesamt
134
193
327
40,5%
59,5%
100,0 %
36
Beratungszentrum Brakel
Ehe-, Familien- und Lebensberatung
In den letzten Jahren verzeichnen wir einen leichten kontinuierlichen Anstieg bei männlichen
Klienten.
Tabelle 46: Geschlecht und Alter bei abgeschlossenen Fällen
(Zahlen entnommen aus der Gesamtzahl aller Klienten)
Frauen
unter 27 Jahren
27-30 Jahre
40-50 Jahre
50-60 Jahre
über 60 Jahre
12
8
45
18
9
Männer
9,2%
6,3%
35,7%
14,3%
4,5%
3
1
37
17
2
3,8%
1,3%
46%
21,2%
0,9%
Es fällt auf, dass in der Gruppe der bis-30jährigen Klienten zu 10% Frauen vertreten sind
aber nur zu 2% Männer. Gemäß der Geschlechtsverteilung (siehe Tabelle 2) müssten es 7%
zu 4% sein. Das liegt an der Tatsache, dass die (jüngeren) Frauen eher Probleme
wahrnehmen, zu ihnen stehen und psychologisch – beraterische Hilfe als einen Lösungsweg
sehen, während Männer oft erst dann in die Beratung kommen, wenn die Partnerschaft akut
bedroht ist, wie die Tabelle der 40-60jährigen zeigt, eine Altersgruppe, in der
Partnerschaftskonflikte gehäuft offensichtlich werden. Erst ab 60 Jahren verkehren sich die
Anteile von Männern und Frauen in der Beratung wieder, was vermutlich auf das noch
traditionelle Rollenbild der Männer dieser Generation zurückzuführen ist.
Tabelle 47: Nationalität
ausländisch – europäisch
ausländisch - außereuropäisch
13
13
4,0%
4,0%
Der Ausländern-/Aussiedleranteil stieg in diesem Jahr um ca. 3% zum Vorjahr, wobei es sich
zum großen Teil um Polen oder Aussiedler aus dem europäischen oder asiatischen Teil der
ehemaligen UdSSR handelt und einen kleinen Teil türkischer Mitbürger. Wie schon mehrfach
dargestellt, wird oft die unterschiedliche Rollenerwartung von ausländischen Männern und
Frauen zum Problem. (Beratungsanteil: 1/3 ausländische Männer, 2/3 ausländische Frauen).
Tabelle 48: Familienstand: von Trennung betroffen oder bedroht
getrennt – geschieden
wiederverheiratet mit Paarproblemen
von Scheidung bedroht
im Vorfeld von Trennung/Scheidung
17,1%
6,7%
36,7%
12,2%
Der Trend zu immer häufigeren Trennungen / Scheidungen war 2010 etwas rückläufig (von
22% getrennten/geschiedenen Klienten in 2009 auf nun 17,1 %). Im Vorfeld von Trennung
und Scheidung befanden sich 2010 12,2% der Klienten im Verglich zu 13,8% im Jahre 2009.
„Nur“ 36,7% der Ratsuchenden bezeichneten ihre Partnerschaft als von Trennung und
Scheidung bedroht. 2009 waren es noch 43,4%. Auch die Anzahl der wiederverheirateten
Klienten mit Paarproblemen sank von 9,8% (2009) auf 6,7%.
37
Beratungszentrum Brakel
Ehe-, Familien- und Lebensberatung
Tabelle 49: Kinderzahl – Armut - Arbeitslosigkeit
334
126
54
43
26
58
59
Mitbetroffene Kinder unter 18 Jahren
Mitbetroffene Kinder von 18 – 27 Jahren
Klienten mit 3 Kindern
Klienten mit 4 und mehr Kindern
Arbeitslos gemeldet/ohne Arbeit
Probleme mit der Arbeitsplatzsituation
Probleme mit der finanziellen Situation
16,5%
13,1%
7,9%
17,7%
18,0%
29,6% aller Klienten haben drei oder mehr Kinder, was oft korreliert mit der von uns 2010
erstmalig ausgezählten Kategorie „Armut“ bei 8% und dem Anteil an arbeitslosen Klienten
bzw. deren Problematik mit der Arbeitsplatzsituation oder finanziellen Situation. Finanzieller
Druck, das Leben an der Armutsgrenze, rufen bekannterweise auch innere Unzufriedenheit
und das Ansteigen von Paar- und Familienkonflikten hervor. Im Kreis Höxter wurden diese
genannten Faktoren begünstigt durch Kurzarbeit und zeitweilige Arbeitsaussetzung eines
großen Werkes, in dem einige Klienten arbeiten.
Wir erfassten neu im Jahr 2010 die Kategorie „Gewalt“, körperliche Gewalt durch einen
oder beide Partner, die bei 13% lag. In einigen dieser Fälle ergaben sich Kooperationen mit
Kripo, Frauenhaus und Jugendamt. Wird eine Person geschlagen (häufig sind es die
Frauen), entsteht häufig nur ein Beratungskontakt mit dem Opfer, in seltenen Fällen mit dem
Täter, es sei denn, beide Partner sind in der Täterrolle.
Tabelle 50: psychische und psychosomatische Probleme der Kinder
psychische Probleme
psychosomatische Probleme
38
38
11,6%
11.6%
Im kollegialen Gespräch tauschen wir uns immer wieder über den Druck aus, den wir
erleben, wenn Kinder als Konsequenz der zerstrittenen Paarbeziehung oder unverarbeiteten
Trennung unter starken psychischen oder psychosomatischen Problemen leiden. Es ist uns
ein großes Anliegen, Eltern nahezulegen, zumindest ihre elterliche Verantwortung für die
Kinder weiter auszuüben bzw. sich auch zum Wohl ihrer Kinder um einen möglichst
friedfertigen Umgang untereinander zu bemühen.
38
Beratungszentrum Brakel
Ehe-, Familien- und Lebensberatung
Tabelle 51: Wartezeiten zwischen Anmeldung und erstem Gespräch
2010
14 Tage bis zu einem Monat 36,0%
14,0%
bis zu zwei Monate
8,0%
länger als 2 Monate
2009
35,0%
7,0%
4,0%
Tabelle 52: Wartezeiten zwischen Anmeldung und kontinuierlicher Weiterbetreuung
ein Monat bis zu zwei Monate,
bis zu drei Monate,
länger als 3 Monate
2010
2009
74,0%
49,2%
Der Blick auf beide Tabellen zeigt, dass sich die Wartezeiten, im Vergleich zu 2009,
erheblich erhöht haben, sodass wir zur Zeit in allen drei Beratungsstellen erst nach 3 – 5
Monaten kontinuierliche Gespräche anbieten können, eine Situation, die wir gerade für
Paare in aktuellen drängenden Konflikten unzumutbar finden. Die Kollegen in Warburg
stellten fest, dass – bei einer Wartezeit im Herbst 2010 von fast 6 Monaten – Klienten von
der Warteliste entweder in der Zwischenzeit getrennt waren (was sicher in einigen Fällen bei
zeitnaher Beratung hätte verhindert werden können) oder in andere Kreise ausgewichen sind
(vorwiegend Niedersachsen oder Hessen). Mit dem Stundenumfang von knapp mehr als
einer vollen Stelle kann unseres Erachtens im Kreis Höxter keine ausreichende Ehe-,
Familien- und Lebensberatung gewährleistet werden.
7.3. Niederschwellige Gruppenangebote für Paare
Aufgrund unserer dünnen Personaldecke ist es uns nicht möglich, wie in anderen
Beratungsstellen der Erzdiözese üblich, Gruppenarbeit für Paare anzubieten, die u. E. eine
wichtige Ergänzung der Beratungsarbeit wäre. Hier könnten Kommunikations- und
Interaktionsmodelle eingeübt sowie im Austausch und am Modell anderer Paare Erfahrungen
für die eigene Lebenswelt gewonnen werden. Paarkurse privater Anbieter oder Kurse in den
Bildungshäusern sind für Paare in finanziell knapper Situation oft nicht erschwinglich.
7.4. Soziale Netzwerke im Computer und deren Einfluss auf die Paarbeziehung
Schon in den letzen Jahresberichten habe ich den Einfluss sozialer Netzwerke im Computer
auf Paarbeziehungen erwähnt. Bei Konflikten in Paarbeziehungen nimmt die schnell
zugängliche Flucht in Internetbeziehungen, die dann oft in reale Außenbeziehungen
übergehen, m. E. immer mehr Raum ein.
7.5. Alleinerziehendengruppe
Im Frühjahr 2010 initiierten wir in Zusammenarbeit mit dem Familien- und Frauenzentrum
(FFZ) Brakel eine Alleinerziehendengruppe, die sich - als fast einzige Gruppe dieser Art im
Kreis Höxter - kontinuierlich trifft, guten Zulauf findet und als wichtige Unterstützung von den
Betroffenen erlebt wird.
39
Beratungszentrum Brakel
Ehe-, Familien- und Lebensberatung
7.6. Tagungen, Fortbildungen, Teams
der
EFL-Hauptstellen
7.6. Tagungen, Fortbildungen, Teams Großteam
06.01.2010
Paderborn und Brakel in Paderborn
22.04.2010
Teilnahme
an
der
jährlichen
Mitgliederversammlung des Familien- und
Frauenzentrums
Brakel
(Kooperationspartner)
05.05.2010
Jahrestreffen mit den Fachteammitgliedern
und den Kooperationspartnern der EFLBeratungsstelle Brakel im Frauen- und
Familienzentrum Brakel
18.06.2010
Treffen
der
Leiter
des
BZ
mit
Pressevertretern
23.06.2010
Austausch von Bischof Berenbrinker mit
allen Mitarbeitern des Beratungszentrums
29.06.2010
Betriebsausflug mit der Hauptstelle
Paderborn nach Essen (Ruhr 2010)
01.09.2010
Betriebsausflug
mit
dem
Beratungszentrum
Brakel
(Viaduktwanderweg Altenbeken)
15.11.2010
Treffen der MAV der EFL in Schwerte
19.11.2010
Spendenübergabe (Pressebericht) an die
EFL durch die Firma FSB, Brakel
Außerdem Teilnahme an:
•
5 Teamsitzungen der EFL Beratungsstelle Brakel
•
8 Gruppensupervisionssitzungen in der EFL Stelle Paderborn
•
7 Monatskonferenzen des Beratungszentrums
•
Wöchentlichen Leiterteamsitzungen des BZ
40
Beratungszentrum Brakel
Ehe-, Familien- und Lebensberatung
7.7. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der EFL-Beratung
Derzeitige
Mitarbeiterinnen
und
Mitarbeiter der katholischen Ehe-,
Familien- und Lebensberatungsstellen
im Kreis Höxter sind:
Ehe-,
Familienund
Brigitte Klerx-Hermanni Leiterin der Dipl.
Lebensberaterin,
Diplompädagogin,
Beratungsstelle (19,5 Std./Woche)
Fortbildungen
in
Gestalttherapie,
Arbeitsort: Brakel
Paartherapie und Transaktionsanalyse
[email protected]
Edith Schartz-Tumbrink
Dipl.
Ehe-,
Familienund
(490 Jahreshonorarstunden)
Lebensberaterin,
Diplompädagogin,
Arbeitsort: Höxter
Fortbildungen in Paartherapie und
Transaktionsanalyse
[email protected]
Dr. Cornelia Wiemeyer-Faulde
Theologin, Dipl. Ehe-, Familien- und
(250 Jahreshonorarstunden)
Lebensberaterin,
Fortbildung
in
Arbeitsort: Warburg
systemischer
Familientherapie,
Psychologiestudium
[email protected]
Franz-Josef Knust
Dipl.-Sozialarbeiter, Dipl. Ehe-, Familien(200 Jahreshonorarstunden)
und Lebensberater
Arbeitsort: Warburg
[email protected]
Sekretärin – für alle drei EFLMarie-Luise Flormann
Beratungsstellen
(9,75 Std./Woche für EFL)
sowie Arbeit an der Zentrale des BZ
(9,75 Std./Woche für Zentrale des BZ)
Vertretung für die erkrankte Sekretärin
Ingrid Hillen bis zum 31.10.2010.
Nach Pensionseintritt von Ingrid Hillen ab
01.11.2010 Festanstellung
Arbeitsort: Brakel
Beratungszeiten
von Montag – Freitag nach Vereinbarung
E-Mail-Adresse
[email protected]
[email protected]
41
Beratungszentrum Brakel
Frühförderung und Beratung
8. Frühförderung und Beratung
Die statistischen Daten aus den Jahr 2010 zeigen auf den ersten Blick kaum Veränderungen
gegenüber dem Vorjahr. In 2010 wurden vom Team der Frühförderung und Beratung, bei
unverändertem Personalspiegel von 2,5 Stellen, 134 Kinder mit ihren Familien betreut.
8.1 MitarbeiterInnen
Tabelle 53: Mitarbeiterinnen
Marie-Luise Bonsch
39 Std/Woche
Claudia Fechner
27 Std/Woche
Angelika Strathausen
30 Std/Woche
Maria Queren
4 Std/Woche
Diplom Sozialpädagogin
Leiterin der Beratungsstelle
Koordination, Beratung und Förderung
Diplom Sozialpädagogin
Beratung und Förderung
Heilpädagogin
Beratung und Förderung
Verwaltung
8.2 Beratungssituation
Tabelle 54: Anmeldezahlen der letzten 5 Jahre
Jahr
2005
2006
2007
2008
2009
2010
Übernahmen aus Neuanmeldungen
dem Vorjahr
43
88
53
82
48
84
55
78
37
94
51
83
Abgänge
80
72
63
97
69
76
Zahl insgesamt
131
138
132
133
135
134
Ein Blick auf die Geschlechterverteilung der angemeldeten Kinder zeigt, das bei 75 Jungen
gegenüber 59 Mädchen geringfügig mehr Bedarf bestand. Diese Datenlage ist seit vielen
Jahren ziemlich konstant.
42
Beratungszentrum Brakel
Frühförderung und Beratung
Tabelle 55: Alter der betreuten Kinder im Förderjahr
> 6 Jahre
0
3
5 – 6 Jahre
16
4 – 5 Jahre
17
3 – 4 Jahre
5
1
2 – 3 Jahre
22
1 – 2 Jahre
16
20
20
6 – 12 Monate
3 – 6 Monate
15
0
5
10
15
1 – 3 Monate
20
25
< 1 Monat
Von den angemeldeten Kindern war mehr als die Hälfte, hier 53% jünger als 1 Jahr. Diese
Entwicklung setzt sich über die letzten Jahre mit leicht steigender Tendenz fort und hat aus
unserem Blickwinkel verschiedene Gründe und Ursachen. Die Kinder werden in unserer
Gesellschaft immer seltener, die Geburtenzahlen belegen das in erschreckender Weise.
Immer wenn etwas was maßgeblich unsere Zukunft betrifft, rückt das mehr in den
öffentlichen und privaten Fokus. Kinder müssen, - wenn es schon nicht so viele gibt,gelingen, funktionieren und optimal gefordert und gefördert werden. Andererseits sollen sie
Eltern bei der Berufsausübung nicht beeinträchtigen, möglichst wenig einfordern,
unkompliziert in die Erwachsenenwelt passen, günstig und anspruchslos in der Versorgung
sein. In der Öffentlichkeit steigt der Druck zu einem perfekten Kind und häufig damit
einhergehende Überforderung des Kindes und der Eltern. Das andere Extrem finden wir
zunehmend in Familien, die nicht in der Lage sind, gesellschaftliche Normen und Werte zu
leben und in die Erziehung des Kindes einfließen zu lassen. Dies ist einer der Gründe für die
vielen schrecklichen Meldungen über das unsägliche Leid von Kindern. Die in diesem
System entstehenden Störungsbilder führen dazu, dass wir in diesem Spannungsfeld oft
gefragt werden.
Der ärztliche Blickwinkel auf Schwangerschaft und auf die ersten Lebensphasen hat sich
geschärft, Ärzte und Kinderärzte sind im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen intensiver
eingebunden, Jugendämter wurden personell verstärkt und Projekte zur Unterstützung der
Elternschaft finden Förderung und hochgeschätzte Akzeptanz. Im Kreis Höxter sind
Familienhebammen im Einsatz und Programme zur Stärkung der elterlichen Kompetenz
werden angeboten. Im Rahmen der fachlichen Zusammenarbeit und Vernetzung wäre ein
intensiverer Austausch und eine gleichwertige Akzeptanz aller beteiligter Disziplinen
wünschenswert, umsomehr mit dem Wissen um Kosten, Effizienz, Ergänzung und
Nachhaltigkeit. Für die Mitarbeiterinnen der Frühförderung ist dies ein Arbeitsbereich, der
sehr viel Sensibilität im Umgang mit jungen Eltern und ihren sehr jungen Kindern erfordert.
Hier ist viel Flexibilität gefordert, um in Ausnahmesituationen zeitnah und situationsgerecht
zu reagieren.
Eine andere sehr positive Entwicklung aus dem Bereich der Frühförderung liegt im
präventiven Bereich. Hier konnten wir erfolgreich an die Strategie der letzten beiden Jahre
anknüpfen. Unsere Zielsetzung, Eltern frühstmöglich über die grundsätzlichen Förder- und
Beratungsangebote zu informieren konnten wir durch ein verkürzen der Wartezeit von der
43
Beratungszentrum Brakel
Frühförderung und Beratung
Anmeldung bis zum ersten Kontakt erreichen. Eltern nutzen die Möglichkeit über einen
regelmäßigen Kontakt mit der Frühförderung, die Entwicklung ihres Kindes im Rahmen einer
riskanten Lebenslage oder eines Risikokindes, gemeinsam zu beobachten und
einzuschätzen. Frühe und sensible, nicht immer spektakuläre Interventionen tragen
maßgeblich zu einer guten und gesunden Entwicklung und Beziehung bei. Gerade diese
Beziehungsarbeit kann über den heilpädagogischen Rahmen und die überwiegend
aufsuchende Arbeit von uns nachhaltig gestützt werden. Besonders die Wechselwirkung
zwischen biomedizinischen und psychosozialen Faktoren, die Frage ob die psychische
Störung ein Hauptproblem oder Nebeneffekt ist, sind elementare Fragen. Wir wissen heute
mehr denn je wie beeinträchtigend eine Bindungsstörung einer entwicklungsfreundlichen
Beziehung entgegensteht.
Viele Kinder, die im letzten Jahr in der Frühförderung betreut und gefördert wurden, weisen
Entwicklungsauffälligkeiten auf, die auf psychosoziale Risikofaktoren in ihrer Lebensumwelt
zurückgeführt werden können. Wesentliche Risikofaktoren in unserem Einzugsbereich sind
Deprivation, Armut, Überforderung der Eltern oder alleinerziehender Elternteile, psychische
Störungsbilder, Alkohol- und Drogenabhängigkeit. Hier möchten wir jedoch vor dem
schnellen, bewertenden Blickwinkel warnen. Jeder dieser Faktoren kann muss aber nicht die
kindliche Entwicklung beeinträchtigen. Erst in der Kumulation mehrerer Risiken steigt die
Wahrscheinlichkeit für besondere Problemlagen. Diese belasteten Eltern sind nicht einfach
zu
erreichen,
so
dass
Kinder
aufgrund
prekärer
Lebensbedingungen
Entwicklungsauffälligkeiten zeigen. So lange aufgrund von biomedizinischer Diagnostik
Frühförderung empfohlen wird, sind Eltern besonders offen und zugänglich für Unterstützung
und Angebote. Ein früher Kontakt eröffnet über das Kennenlernen, eine annehmende und
wertschätzende Haltung. Darüber hinaus wird auf die Fortführung der Fördermaßnahme und
weitere Beratung wahrscheinlicher. Der Präventionscharakter zeigt sich auch darin, dass der
Zugang zu anderen notwendigen und ergänzenden Beratungs- und Hilfsmöglichkeiten
niedrigschwelliger in Anspruch genommen werden.
Tabelle 56: Diagnosen bei der Anmeldung
Diagnose
Frühgeburt
Körperbehinderung
Geistige Behinderung
Mehrfachbehinderung
Entwicklungsverzögerung
Anfallserkrankung
Sprachstörung
Sinnesbehinderung
Unspezifische
Beeinträchtigung
Gesamt
Gesamt
49
09
09
06
18
01
16
00
26
Prozent
36,7
06,7
06,7
04,5
13,4
00,7
11,9
00,0
19,4
134
100
44
Beratungszentrum Brakel
Frühförderung und Beratung
Tabelle 57: Einzugsgebiet
30
26
Beverungen
25
20
20
15
17
Bad Driburg
Borgentreich
17
15
Brakel
Höxter
12
Marienmünster
10
6
6
7
8
Nieheim
Steinheim
Willebadessen
5
Warburg
0
1
In den vielen vorangegangenen Jahren gab es immer Regionen im Kreis, aus denen uns
keine Frühförderanfragen und Anmeldungen vorlagen. Dieses gestaltete sich in 2010 wie
oben dargestellt.
Die kreisweite Verteilung der Anmeldungen war immer wieder eine organisatorische
Herausforderung und wurde durch die steigenden Kraftstoffpreise und die
Fahrtkostenerstattung war die finanzielle Belastung jeder Mitarbeiterin nicht unerheblich.
Im vorangegangenen Bericht klangen die Anmeldegründe schon einmal an. Nach wie vor
erreichen uns die meisten Anfragen und Anmeldungen über Ärzte und Kliniken oder im
Rahmen der Mund-zu-Mund-Propaganda von Eltern direkt.
Tabelle 58: Anmeldekontext
Anmeldekontext
Ärzte/Kliniken
Kindergärten
Familienzentren
Gesundheitsamt
ASD/Jugendamt
Beratungszentrum
Therapeuten
Andere FF-Stellen
SPFH
Schwangerenberatung
Selbst
Freunde/Verwandte
Kinderpflegedienst
unbekannt/sonstige
Gesamt
Gesamt
59
10
11
03
11
00
07
00
05
04
15
03
03
03
134
Prozent
44,0
07,6
08,2
02,2
08,2
00,0
05,2
00,0
03,7
03,0
11,3
02,2
02,2
02,2
100,0
45
Beratungszentrum Brakel
Frühförderung und Beratung
Die Zahlen zeigen sich relativ konstant. Anfragen und Vermittlungen durch Familienzentren,
Mitarbeiter der Jugendämter, des Kinderpflegedienstes und der Schwangerenberatung sind
annähernd gleich geblieben. Ein Austausch und Kontakte mit Einrichtungen im sozialen
Netzwerk des Kreises Höxter, zu überregionalen und nationalen Facheinrichtungen gehören
zu unserem Alltag und finden in dieser Tabelle keine Berücksichtigung. Zu erwähnen ist,
dass wir in der Regel im Beratungs- und Förderkontext eines jeden Kindes, neben der
Kernfamilie und dem Kind, auch mit den behandelnden Ärzten und Therapeuten,
Erzieherinnen, Mitarbeiterinnen der SPFH, des ASD, und vielen mehr in Kontakt und
Austausch treten, um bestmögliche Entwicklungen für Kinder zu ermöglichen.
Die größte Veränderung gegenüber den anderen Jahren zeigt sich für uns im Bereich der
Kontakte.
Die Zahl der Familien mit ein bis fünf Fachkontakten liegt in 2010 bei 44 %. Viele Eltern sind
auf der Suche nach der „schnellen“ Hilfe, d.h., sie suchen kurze Beratungen und
Orientierungen zur aktuellen Problematik und fühlen sich damit ausreichend informiert oder
erkennen auch noch nicht den Handlungsbedarf. In jedem Fall sind mehrere Kontakte,
telefonisch und persönlich zustande gekommen und zeigen Eltern grundsätzliche
Möglichkeiten auf. Die Anonymität des Beratungsangebotes wird durch den Berater und
durch das Gespräch aufgehoben. Vielen Eltern ist damit die Hemmschwelle, einen weiteren
Bedarf für sich in Anspruch zu nehmen, genommen worden. Ist die Frühförderung notwendig
und von den Erziehungsberechtigten angefordert, wird eine
Ansprechpartnerin als
unmittelbare „Fallverantwortliche“ zuständig und festgelegt. Eltern und Kinder erhalten
regelmäßige Termine, meistens in Form von Hausbesuchen, die für eine gute
Fördermaßnahme unabdingbar sind. Eine Veränderung, die sich hinter den Kontakten
verbirgt, jedoch nicht deutlich wird, ist die wachsende Zahl von Frühförderkontakten, die
nicht in der elterlichen Wohnung sondern in Kindertageseinrichtungen, bei Großeltern oder
Tagesmüttern stattfinden. Auch die Zeiten für Frühfördertermine verlagern sich zunehmend
auf den späten Nachmittag.
Die Kinder wurden aus folgenden Gründen aus der Frühförderung entlassen
Abgänge
Kiga mit Einzelintegration
Kiga/kompensiert
Ottbergen
Bühne
Erkeln
Kurzzeitberatung
andere FF
weiter an EB
Regel-u. Förderschule
verzogen
Warteliste
Gesamt
Summe
10
27
02
01
06
22
00
01
03
02
02
76
Prozent
13,2
35,4
02,6
01,4
07,8
28,9
00,0
01,4
04,1
02,6
02,6
100,0
Die Zahl der Kinder, die die Frühförderung 2010 beendet haben, indem sie ihre
Entwicklungsproblematik kompensieren konnten, liegt bei 35 %. 11 % der Kinder besuchen
eine heilpädagogische Folgeeinrichtung, 13 % besuchen anschließend eine
Tageseinrichtung mit Integrationskraft. 28 % der Familien beendeten oder nahmen nach ein
bis drei Terminen keine Frühfördermaßnahmen weiter wahr. Die Familien sahen keinen
46
Beratungszentrum Brakel
Frühförderung und Beratung
Bedarf für sich oder ein Fördernotwendigkeit war zum Zeitpunkt unserer Eingangsdiagnostik
nicht gegeben.
Einige Eltern sind auch grundsätzlich nicht an Angeboten von außen interessiert. Immer
problematischer wird für uns die Begleitung und Förderung von Kindern, die die
Einzelintegration einer Tageseinrichtung besuchen. Mit der Inanspruchnahme einer
Einzelintegration endet im Kreis Höxter die Frühfördermaßnahme und das
Beratungsangebot. Unsere Kapazitäten reichen nicht aus, um diesen Bereich mit
abzudecken. Diese wachsende Versorgungslücke sollte gemeinsam diskutiert werden, um
eine gute Versorgung von entwicklungsverzögerten, behinderten und von Behinderung
bedrohten Kindern und ihren Eltern im Kreis Höxter zu gewährleisten.
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