Journal 16 - Club 16 eV
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Journal 16 Journal 16 Die Clubzeitung des Club 16 e.V. 1/2007 Februar 2007 Der Renault 16 bei der ADAC Trentino Classic Jahrestreffen des Club 16 im Ruhrgebiet Neue Folge: Wie ich zum R16 kam Nächste Folge: „Der Renault 16 meines Vaters“ Europas freundschaftlicher Zusammenschluss von Renault 16-Liebhabern Journal 16 wann TERMINE was wo wer von uns / warum 09.–11.03. Retro Classics Messegelände Stuttgart Nach 40.000 Besuchern in diesem Jahr peilt die Retro Classics nächstes Jahr wieder einen Besucherrekord an. Die Messe für Oldtimer und Youngtimer bietet zahlreiche Aussteller, Shows und Events. www.stuttgart.de 29.03.-01.04. Techno Classica Messegelände Essen Die weltgrößte Oldtimermesse mit Beteiligung aller namhafter Autohersteller und Oldtimerhändler. www.siha.de 31.03.- 01.04. Nationales Alpine und Dorint Hotel am Nürburgring Renault Treffen Das 18. Nationale Alpine und Renault Clubtreffen findet auch nächstes Jahr am Nürburgring statt. Neben der Hauptversammlung des D‘ARC erwartet die Mitglieder aller Renault-Clubs Deutschlands wieder ein großes Programm mit Livemusik, Tanz, Büffet und vielen Informationen rund um die Marke mit dem Rhombus. www.renaultclubs.de 15.04. 10.00-15.00 Uhr Schnäppchenmarkt im Paeschhof, Kiwitzweg, Teilelager des Club 16 47608 Geldern Da unser Teilelager in diesem Jahr komplett umzieht und wir den Lagerbestand reduzieren müssen, bieten wir allen Interessierten einen Sonderverkauf von Teilen zu kleinen Preisen an. Da wir eine kleine Erfrischung reichen möchten, bitten wir um Voranmeldung bei Dietrich Wenner ([email protected]). 05.-06.05. Technorama Messegelände Ulm Die zweite Technorama-Messe in diesem Jahr. www.technorama.de 19.05. R16-Rekordtreffen Stosswihr (F) Ein absolutes Muss für alle R16-Fans! Nach dem großen R16-Treffen im Mai 2004 plant Benoit Diringer mit der MUST R16 für 2007 eine Neuauflage im Elsass. Genauere Informationen folgen auf unserer Homepage und in den nächsten Ausgaben des Journal 16. 08.-09.09. Jahrestreffen und JHV des Club 16 Wolfsburg-Unkeroda bei Eisenach, Thüringen Das Jahrestreffen unseres Clubs findet diesmal im Schatten der Wartburg statt. Birgit und Holger Schmidt haben auch diesmal ein abwechslungsreiches buntes Programm für unsere Clubmitglieder geplant. Anmeldung bitte bei Holger Schmidt (siehe dazu auch S. 20 in diesem Heft!). Bitte auch Termine im RENAULT-Report und im Internet beachten ! Stand: Februar 2007 Termine des Club 16 sind grau hinterlegt. 2 Journal 16 INHALT TERMINE Worauf ihr euch in den nächsten Monaten freuen könnt 2 EDITORIAL Das Neueste vom Vorstand 4 UNSERE CLUBMITGLIEDER Wie Dietrich Wenner zu seinen R16 kam 6 DAS ESSAY Jürgen Elsner über Autonamen Wie Dietrich Wenner zu seinen R16 kam 13 11 VERANSTALTUNGEN Der R16 auf der ADAC Trentino Classic 2006 16 Vorschau Jahrestreffen des Club 16 2007 20 MARKT Eine Seite Autos, Teilelager + Co. 22 ADRESSEN Clubadressen und Homepages zum Thema Renault 16 23 Der R16 auf der ADAC Trentino Classic 2006 22 ÉCOUTEZ! Lambchop: Damaged 24 DER RENAULT 16 MEINES VATERS (Teil 11) Nicht öffentlich! IMPRESSUM 25 Das Jahr 1968: Der neue Renault 16 TS 30 3 Journal 16 EDITORIAL Jens Engelmann Dietrich Wenner Holger Schmidt Jürgen Elsner Liebe Clubmitglieder! Das letzte Jahrestreffen des Club 16 ist noch gar nicht so lange her, da laufen bei Birgit und Holger Schmidt schon die Planungen für das nächste Jahrestreffen im September 2007. Die beiden haben sich zusammen mit dem Vorstand auch dieses Mal einen sehr reizvollen, geschichtsträchtigen Ort ausgesucht: Eisenach in Thüringen. Nachdem unsere letzten Treffen im Westen Deutschlands stattgefunden hatten, sollte diese Veranstaltung nun mal in einer anderen Himmelsrichtung stattfinden. Wir sind uns durchaus bewusst, dass die Anzahl der Renault 16-Eigner im Osten unserer Republik etwas geringer ausfällt, andererseits liegt Eisenach ja auch nicht ganz weit im Osten, sondern mehr in der Mitte. Von Köln aus sind es zum Beispiel nur gute drei Stunden Fahrt. Schaut Euch dazu unsere Vorschau auf Seite 20 an. Wie gewohnt werden Birgit und Holger ein buntes Programm aus Kultur, Geschichte und R16-spezifischen Veranstal- 4 tungen anbieten. Traditionell findet auch unsere Jahreshauptversammlung mit Vorstandswahlen im Rahmen dieses Treffens statt. Wir hoffen also auf Euer zahlreiches Erscheinen am zweiten Septemberwochenende in Wolfsburg-Unkeroda bei Eisenach! Auch für dieses Jahrestreffen gilt: Wer früh bucht, ist klar im Vorteil, denn wir verfügen nur über eine begrenzte Anzahl an Hotelzimmern, die Holger vorreservieren muss. Daher unsere Bitte: Wenn Ihr Euch früh entschließt, dabei zu sein, meldet Euch bei Birgit und Holger an! UNSER TEILELAGER ZIEHT UM!!! SCHNÄPPCHENMARKT AM 15. APRIL!!! Wie auf der letzten JHV in Hagen bekannt gegeben wurde, wird die Versorgung mit Ersatzteilen für unsere 16er optimiert. Die Reste (Teile, die nicht ins neue Lager umziehen) unseres alten Teilelagers in Geldern bieten wir unseren Mitglie- dern am 15. April 2007 von 10.00 Uhr - 15.00 Uhr zu Schnäppchenpreisen an. Die Adresse steht in der Terminliste aus Seite 2. Eine Anfahrtsbeschreibung findet Ihr auf der Homepage. Kommt zahlreich - es lohnt sich! An der Auswahl der Teile, die in Zukunft bevorratet werden, habt ihr mit der Beantwortung unseres Fragebogens mitgearbeitet. Das genaue Ergebnis wird an dieser Stelle noch veröffentlicht. Wann, wie und wo die neue Lagerleitung/Peter Hemmers seine neue Arbeit aufnimmt, geben wir im Journal 16 und auf unserer Homepage www.renault16.de bekannt. In Notfällen wird Peter wie gewohnt kurzfristig helfen können. Um für das leibliche Wohl aller Anwesenden sorgen zu können bitten wir um eine – auch kurzfristig mögliche - Anmeldung bei Dietrich Journal 16 Wenner! Es war uns im Übrigen nicht möglich, einen früheren Termin zu finden (der erste Termin war ja für Februar-März anberaumt worden), da sich zum Einen die Koordinierung aller Entscheidungsträger auf einen Termin als sehr schwierig erwies, zum anderen war Dietrich in den letzten Monaten beruflich sehr eingespannt (man konnte ihn oft sogar sonntags im Büro erreichen), so dass er nur sehr wenig Zeit für Clubaktivitäten hatte. Leider ist es nun einmal so, dass berufliche Dinge Vorrang vor unserem geschätzten Hobby haben. Daher bittet Dietrich diesbezüglich um Verständnis! MITGLIEDER Unser Clubmitglied Frank Kersten aus Oldenburg tritt leider aus dem Club aus. Er findet einfach nicht mehr genügend Zeit für seinen R16. Er grüßt alle ganz herzlich und bedankt sich für die schnelle Hilfe in allen Fällen. Wir wünschen ihm weiterhin alles Gute und hoffen, dass er in Zukunft vielleicht wieder Zeit für das Oldtimerhobby übrig hat. WWW.RENAULT16.DE Wie Ihr ja sicherlich schon bemerkt habt, ist unsere commentaires-Seite seit einiger Zeit außer Betrieb. Unser Webmaster Maik Wiesegart gestaltet diese Seite momentan um und entrümpelt auch die Eintragungen. Das ist notwendig geworden, weil sich seit einiger Zeit vermehrt unsinnige Beiträge und vor allem EDITORIAL Werbemails auf dieser Seite breit gemacht hatten. Es ist natürlich ärgerlich, wenn man sich im Forum über unseren Renault 16 austauschen möchte und dann viele Mails über Klingeltöne, „Pressemitteilungen“ und andere Dinge, die mit dem Renault 16 überhaupt nichts zu tun haben, vorfindet. Die commentaires-Seite wird dann neu gestaltet bald wieder in Betrieb gehen. D‘ARC-TREFFEN BURGRING AM NÜR- Wir hatten es ja groß und diesmal auch rechtzeitig angekündigt (und auch in den Jahren vorher immer darauf hingewiesen, aber es hat wohl nicht sollen sein: Die R16Clubber sind anscheinend keine wahren Freaks des jährlichen D‘ARC-Treffens der Renault-Clubs am Nürburgring, die diesmal am 31. März und 1. April stattfindet. Sonst wäre nicht erklärbar, dass wir für das Treffen genau 0 (in Worten: Null) Anmeldungen von Euch erhalten haben. Oder liegt es daran, dass der Termin genau mit der Techno Classica in Essen zusammenfällt ( d a n n s o ll t e n d i e D ‘ A R C Veranstalter vielleicht diesen Termin berücksichtigen...)? Oder sind wir dann alle schon im Vorbereitungstaumel für unser Teiletreffen oder für das R16-Großereignis bei Benoît im Elsass (s. u.)? Nun, warum auch immer, wir werden also dieses Mal nicht vertreten sein. Fast nicht, denn Dietrich und Jens fahren als Vorstandsmitglieder zur Hauptversammlung und werden Euch berichten. Allerdings ist somit auch ein klares Votum von Euch zu diesem Thema gegeben, und wir werden dies künftig berücksichtigen. Sollte sich aber doch jemand von Euch erinnern, dass es dort auf der Fete ganz nett sein soll, so kann man sich auch noch bei Jens nachmelden. Es ist nur wenig teurer. TERMINE Wir möchten an dieser Stelle nochmals auf den Termin im Elsass hinweisen. Wie wir in der letzten Ausgabe bereits erwähnt hatten, richtet Benoît Diringer von der MUST R16 am 19. Mai wieder ein R16Rekordtreffen in Stosswihr aus. Informationen findet Ihr hierzu im Internet: www.auto.collection.org/ site/r16. Dort findet sich auch das Anmeldeformular. Die Anmeldung erfolgt also direkt bei der MUST R16! 2004 war dieses Treffen mit über hundert Renault 16 aus ganz Europa ein absolutes Highlight des Jahres. Wir vom Club 16 wollen natürlich wieder mit zahlreichen Fahrzeugen dabei sein, daher würden wir uns freuen, wenn wieder viele von Euch mitfahren würden. Wie 2004 wollen wir auch im Mai wieder im Konvoi von Deutschland aus starten. Treffpunkt und Zeitpunkt werden Euch noch bekannt gegeben. Jetzt wünschen wir Euch aber zunächst viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe! Euer Vorstand 5 Journal 16 UNSERE CLUBMITGLIEDER Wie Dietrich Wenner zu seinen R16 kam Zu meinem ersten R16 kam ich eigentlich per Zufall. Ein Faible für alte Autos war bei mir immer schon vorhanden, auch zeugte meine Fahrzeugwahl in früheren Jahren bereits von einer gewissen Individualität (Fiat 500, Fiat 600, Käfer Cabrio, Mercedes Strich Acht, B-Kadett, Daf 66). Eine Affinität zur Marke Renault im Allgemeinen und zum R16 im Speziellen, das muss ich zugeben, bestand bei mir bis dato aber nicht. Im Juli 2001 wurde der Entschluss zum Kauf eines Oldtimers gefasst. Der Wagen sollte bezahlbar sein, möglichst eine H-Zulassung haben und vor allem voll alltagstauglich sein. Beim Durchblättern der entsprechenden Anzeigen stieß ich plötzlich auf eine Annonce, in der ein R16 TX, Baujahr 1976, zu verkaufen war. Praktischerweise lag der Standort des Fahrzeuges direkt in Paderborn, sonst hätte ich den R16 womöglich gar nicht in meine Kaufentscheidung einbezogen. So beschloss ich, mir den Wagen näher anzuschauen. Der Verkäufer dieses Wagens war übrigens Daniel Montoya, nicht nur im Club bekannt für seine Versiertheit bei der Restauration von Oldti- 6 Journal 16 UNSERE CLUBMITGLIEDER mern meist französischer Provenienz. Obwohl ich noch nie Kontakt zu einem R16 hatte, begeisterte mich das Konzept des Fahrzeugs sofort. Das außergewöhnliche Design, der Fahrkomfort, die leichtgängige Lenkradschaltung und die hohe Alltagstauglichkeit gepaart mit der einmaligen Variabilität — der R16 wäre der passende Oldtimer! Leider passte der geforderte Kaufpreis nicht in mein damaliges Budget, so dass ich schweren Herzens von einem Kauf absah. Dennoch hatte dieser Besuch äußerst positive Seiten: Zum einen hatte mich nun ein Meilenstein der Automobilgeschichte in seinen Bann gezogen, zum anderen war das erste Treffen mit Daniel Montoya der Beginn einer wunderbaren Freundschaft! Wir haben bis heute eine gemeinsame Halle, tau- schen uns regelmäßig aus, besuchen Treffen und Messen und helfen auch Clubkollegen bei der Erwerbung bzw. dem Erhalt ihrer Fahrzeuge. Aber wie gesagt sprengte der Preis für diesen R16 mein Budget, und so kam ich erst ein bisschen später zu meinem ersten R16. Auch dieser stand ganz in der Nähe: Ein schilfgrüner 74er TS mit einer gehobenen Ausstattung auf TX-Niveau (Leder, Fensterheber u. a.). Als Goodie gab es noch einen 7,5 Tonner voll mit Ersatzteilen (nun, den LKW gab es natürlich nicht dazu!). Für 5000 Mark ein faires Angebot, das ich auch annahm. Es zeigte sich jedoch, dass dieser Wagen doch noch eine ganze Menge Arbeit benötigte, die ich zum damaligen Zeitpunkt einfach nicht bewältigen konnte. Daher verkaufte ich den R16 wieder am 14.10.2001 auf der Veterama, inklusive der Lastwagenladung Ersatzteile. Dieser Verkauf war den Zeitschriften Oldtimer Markt und Motor Klassik (s.o.) sogar eine Erwähnung wert. Die Teile 7 Journal 16 8 UNSERE CLUBMITGLIEDER hatte übrigens mein Freund Matthias (er fährt privat einen etwas getunten Fiat 600 mit ca. 60 PS) nach Süddeutschland überführt. Ich wollte die Miene des Käufers bei der Anlieferung einfach nicht sehen — was nicht heißt, dass ich ihn übers Ohr gehauen hätte. Aber ein mobiles Ersatzteillager mit allen möglichen Dingen bekommt man eben nicht täglich vor die Tür gestellt. Ich habe Kontaktaufnahme und Beschreibungen am Telefon. Der Verkäufer schien bei unseren zahlreichen Telefonaten inzwischen recht genervt, und nachdem wir uns endlich auf einen Preis geeinigt hatten, schob er noch nach: „Ich erstatte Ihnen sämtliche Fahrtkosten, wenn Sie auch nur eine Roststelle finden!“ Da waren die Erwartungen natürlich hoch. Glücklicherweise begleitete mich torhaube sorgten bei mir für nachhaltige Ernüchterung. Nur Daniel erfasste den Wert dieses ansonsten makellosen frühen Exemplars sofort und zischte mir altem Nörgler zu: „Wenn Du jetzt nicht kaufst, tu ich es!“ Die Eckdaten dieses außergewöhnlichen TS: 75.000 Kilometer, ein Vorbesitzer (!), kein Rost, innen wie neu, unrestaurierter Zustand, mit den Käufer übrigens ein paar Jahre später wieder getroffen. Er war nicht nachtragend. Wie man als infizierter R16Fahrer leicht nachvollziehen kann, stellen Mercedes, Kadett und Daf nicht wirklich einen adäquaten Ersatz für einen R16 dar. Die Sehnsucht nach der französischen Sänfte trieb mich alsbald wieder um. Daniel machte mich Ende Juli 2002 auf einen österreichischen R16 TS aufmerksam. Aufgrund der großen Entfernung blieben zunächst nur die Daniel auf die lange Reise. Unsere Freundin Kolli brachte uns zum Bahnhof. Nach langer Fahrt Umsteigen in Salzburg und weiter nach Maria Pfarr. Nachdem wir dachten, weiter geht es nicht in die Pampa, wurden wir am Bahnhof abgeholt und tatsächlich noch eine dreiviertel Stunde quer durch die Botanik kutschiert. Das musste sich doch lohnen! Schien es auf den ersten Blick aber nicht: Die großflächigen Klarlackschäden auf dem Dach und der Mo- original Schlüsselanhänger, Brief und Aufkleber vom Wiener Autohaus; Auslieferung an Herrn Wilhelm Sboczek am 4. Juli 1968. Also schnell kaufen und rote Nummer dran! Die Rückfahrt blieb trotz des hervorragenden Zustandes nicht ohne Zwischenfall: Nachts blieb der R16 auf der Autobahn bei München das erste Mal stehen. Daniels Diagnose: Zugesetzter Kraftstofffilter. Die Ursache war der alte Korkschwimmer im Tank, der sich mit den Jah- Journal 16 UNSERE CLUBMITGLIEDER Aus neu (oben links) mach alt (unten links): Dietrich hegte 2005 in Bezug auf seinen Braunen Verkaufsabsichten. Ganz ohne R16 wollte er aber nicht sein, daher suchte er nach einem ausgefallenen Alternativfahrzeug. Fündig wurde er bei Alfred van der Gaast. Das eierschalenfarbene US-Modell sollte es sein. Für einen Pokal reichte es trotz (oder gerade wegen?) seiner ungewöhnlichen originalen Erscheinung (rechts). Da muss Klaus Pölzl erst mal eine drehen... ren auflöste und seine krümeligen Bestandteile kontinuierlich an den Kraftstoff abgab. So haben wir erst mal einer Zehnersatz Filter an der Tankstelle besorgt und fuhren unter achtmaligem (!) Tausch des Filters wacker weiter, zunächst jedoch nach Hannover, wo Daniel noch schnell eine ID/DS 19 erwerben sollte. Die Heimfahrt im Konvoi nach Paderborn hätte dann beinahe ein schlimmes Ende genommen: Auf einer Landstraße zwischen Hannover und Paderborn blieb der R16 wieder liegen. Diesmal nicht wegen des Filters, sondern einfach weil der Tank leer war — bis auf die Schwimmerkrümel wahrscheinlich. Aber eine nicht einsehbare Kurve war der denkbar schlechteste Ort für eine Panne. Glücklicherweise ging alles gut und nach einem Schluck Benzin konnten wir unsere Fahrt fortsetzen. Da sich das Fahrzeug bis auf die Lackmängel in einem exzellentem Zustand befand, rüstete ich nur Innenkotflügel von Lokari und eine Anhängerkupplung nach und ließ Motorhaube und Dach neu lackieren. Das war‘s aber auch schon. Der braunmetallicfarbene 68er TS bereitete nicht nur mir lange Freude, auch andere Clubmitglieder (z. B. Jens...) träumten des öfteren von diesem Wagen. Die Farbe steht dem R16 eben ausgesprochen gut! Und er war nicht nur auf vielen Clubausfahrten dabei, wie in Bad Berleburg und im Elsass, sondern stand sogar zusammen mit Jürgens Urtyp auf der Techno Classica und war Gegenstand des Motor KlassikFahrberichts. Redakteur Alf Cremers zeigte sich besonders von dem makellosen Interieur begeistert. Aber wie es so ist im Leben, irgendwann sucht man wieder eine neue Herausforderung. Und da der erzielbare Preis für einen frühen TS mittlerweile rapide gestiegen war, 9 Journal 16 UNSERE CLUBMITGLIEDER entschloss ich mich, den Wagen für einen guten Preis zu verkaufen. Auf einer „Einkaufsreise“ mit Daniel durch Holland entdeckte ich dann bei Alfred van der Gaast in einer verstaubten Ecke einen US-Renault 16 TL in sandbeige. Während der Wagen technisch fit war, zeigte sich sein Äußeres doch sehr mitgenommen. Aber ich konnte den „sealedbeam“-Scheinwerfern, der Klimaanlage, der Automatik, dem Schiebe- dach und der abgefahrenen Farbe einfach nicht widerstehen, und so tauschte ich meinen TS, den Alfred als Ausstellungsstück behalten will, gegen den US-TL mit einem guten Wertausgleich. Die Reaktionen meiner lieben Mitmenschen und Clubkollegen waren - nennen wir es uneinheitlich. Aber „Dietrichs AmiMöhre“ soll erst mal so bleiben, wie sie ist. Momentan schwanke ich, ob ich das Äußere für die Zukunft kon- servieren oder doch lieber in eine Neulackierung investieren soll. Aber der Rat-Look hat auch sein speziellen Reize, und solange der Wagen zuverlässig fährt, kann ich auch über alle Kommentare hinwegsehen. In den USA ist dieser Look im Übrigen total angesagt. Nun ja, vielleicht nicht bei einem Franzosen. Dietrich Wenner Ob es ein guter Tausch war, bezweifeln außer Dietrich die meisten Leute, die seine Neuerwerbung erblicken. Der Begriff Patina ist sicher etwas euphemistisch, aber er sieht es gelassen. Dietrich will allen zeigen, dass ein (technisch einwandfreier) USR 16 auch im sanften Rat-Look seine ästhetischen Reize haben kann. 10 Journal 16 DAS ESSAY Schall und Rauch... ...sind Namen, sagt der Volksmund in Anlehnung an den alten Goethe. So ganz trifft dies aber nicht zu. Schließlich assoziiert jeder mit einem Namen einen Eindruck, ein Gefühl, ein Image oder ein auch ein bestimmtes Aussehen. Insofern ist die Namensgebung von Autos ein besonders heikles Kapitel. Die Oldtimer zeigen, welche Gedanken man sich damals gemacht hat. Heute ist das mitunter schwieriger, sinniert Jürgen Elsner auf einer (völlig fiktiven) Namensreise. Wie so oft sitze ich mal wieder über zu korrigierenden Arbeiten meiner Schüler und grüble über den Erfindungsreichtum der heutigen Eltern nach. Als Lehrer hatte man es früher wirklich einfacher: Die Kinder hießen zu meiner Schulzeit noch Thomas, Michael, Oliver, Stefanie, Sandra und Julia. Exotische Namen waren eher die Ausnahme, und wenn, dann waren sie meist skandinavischer Provenienz, wie Olaf, Erik, Svenja oder Ole. Fragen nach der Schreibweise erschöpften sich meist in „Stephan mit ph?“. Heute wird das Namensgedächtnis eines Lehrers ungleich härter strapaziert. Neben zahlreichen exotisch anmutenden Namen tauchen bei den lieben Kleinen immer neue Schöpfungen auf, die sich von irgendetwas Bekanntem ableiten und sich auch noch verdammt ähneln. Besonders weibliche Namen machen es einem schwer, wie Alyssa, Arissa, Aileen, Eileen, Lara, Laura, Lena, Alena, Alina und Elena — um hier nur eine kleine Auswahl zu nennen — anschaulich beweisen. Unverwechselbar sollte es wohl der Eltern Meinung nach sein, in der Schule jedoch merkt der Sprössling, dass der Lehrer seinen Namen ständig verwechselt und falsch schreibt. Frank, Manfred, Nicole und Petra sind eben besser auseinander zu halten. Auch die Anglifizierung der Kindernamen hat seit Kevin allein zu Haus vor fünfzehn Jahren eindrucksvoll Einzug in Deutschlands Familien gehalten. Allerdings umweht die Träger von Namen wie Kevin, Justin, Sandy und Joline auch ein gewisses Unterschichtaroma, vor allem bedingt durch die Berichterstattung in den Medien über so genannte Problemfamilien. Upps - hier merke ich schon deutlich, dass Namen immer gewisse Assoziationen wecken, die vielleicht nicht immer im Sinne des Namensgebers sind. Das ist bei Autos im Übrigen nicht anders. Ein anderer Trend aus den angelsächsischen Ländern setzt sich hierzulande übrigens nicht recht durch: Den Nachwuchs nach einem Ort zu nennen (angeblich weil er dort gar gezeugt wurde!). Vorreiter waren hier vor allem Prominente wie die semitalentierte Sängerin Victoria „Posh Spice“ und Goldfuß David Beckham, die ihren Sohn „Brooklyn“ nannten, oder Verona und Franjo Pooth, deren Junge „San Diego“ getauft wurde. Nun, in diesem Fall haben viele deutsche Eltern wohl eher ein phonetisches Problem. Quakenbrück oder Wilhelmsburg klingen nicht ganz so sexy wie San Diego und Brooklyn. Da waren die Namensgeber der Autoindustrie vor Jahrzehnten schon viel weiter. Bereits vor über fünfzig Jahren wurden PKW von Ford nach deutschen Mittelgebirgen benannt. Den Ford Eifel kennen vielleicht nur Eingeweihte, der Taunus jedoch ist auch bei den Mittdreißigern eine feste Größe im automobilen Namensgedächtnis. Auch einen Ford Köln hat es tatsächlich mal gegeben! Im Gegensatz zur Kindertaufe ist diese Art der Namensgebung bei den Autoherstellern aber leider wieder verschwunden. Warum eigentlich? Eifel und Taunus. Eifel und Tau- 11 Journal 16 nus... Ich lege die Arbeiten beiseite und schaue versonnen durchs Fenster. Das klingt nach Heimat, nach Tannen und Wiesen, nach schneebedeckten Straßen, nach dem sonntäglichen Ausflug mit Oma und Opa, nach Verlässlichkeit, Biederkeit und dem Gegenteil von Dynamik und Sportlichkeit, mithin dem Gegenteil dessen, was uns die Autohersteller heute mit ihren Namen vermitteln wollen. Die Eifel. Einst von Konrad Adenauer als das Sibirien Deutschlands verspottet, dann Austragungsort von weltberühmten Grand-Prix-Rennen. Aber es ist, genau wie im Taunus, so kühl und die Einwohner zwar verlässlich, aber ungehobelt. So wenig behaglich scheint es hier. Ich reise lieber über die Schneeifel weiter in Richtung Südwesten nach Frankreich, in ein kleines Dorf in Savoyen. Dort begegne ich auf der Straße einem alten Mann und seinem Sohn. Der Alte scheint völlig geistesabwesend zu sein und brabbelt komische Laute. „CX-XMBX...“ - „Was ist denn mit ihm los?“, frage ich den Sohn. „Ich verstehe ihn auch nicht. Früher war er übrigens Ingenieur, ein versierter Redner und Schöpfer wundervoller Worte. Seine erste Frau nannte er oft „die Göttin“. Ich kenne sie nur aus Erzählungen, aber sie muss ein hinreißendes Geschöpf gewesen sein. Elegant, extrem avantgardistisch gekleidet, schien sie nicht profan zu gehen wie die anderen Frauen, sondern sie schwebte geradezu über die Dorfstraße. Sie muss aber wohl auch ziemlich zickig gewesen sein.“, fügt er mit einem Schmunzeln zu. „Was 12 DAS ESSAY ist aus ihr geworden?“, frage ich. „Sie ist vor über dreißig Jahren gestorben. Das hat ihn so erschüttert, dass er damals oft in seine kleine Werkstatt ging und sich in seinem Schmerz sogar mit Elektrokabeln und Kettenspannern quälte. Die anderen Bewohner nannten ihn schon scherzhaft Sado-Maso.“ - „C4-ZXC6-C8...“ murmelt der Alte weiter. „Und wie geht es ihm in letzter Zeit?“, frage ich teilnahmsvoll. „XSARA!!!“ prustet der Alte plötzlich. „Gesundheit!“ entgegnen wir simultan. Ich verabschiede mich schnell, um nicht auch noch angesteckt zu werden, und mache mich auf den Weg zur Dorfgaststätte, zumal sich mein Bauch langsam meldet. Nanu? Auf der Speisekarte stehen allerlei Zahlenkürzel. R4, R6, R8, R10, R12, R16... Hm, das sagt mir jetzt nichts. Doch, da unten gibt es ein Gericht mit Safran. Das Gewürz kenne ich. Der Wirt kommt und ich frage ihn nach diesem Menü. „Eine gute Wahl.“, entgegnet er, „leider gibt es das nicht mehr. Es war den Gästen wohl zu teuer und etwas zu fade. Und die Qualität, das muss ich zugeben, konnte vor allem die deutschen Touristen nicht überzeugen. Aber ich habe ein neues großes Menü kreiert, hier unten.“, sagt er hoffnungsvoll und verweist mit seinem Finger auf „Vel Satis“. „Das ist wirklich lecker und macht auch optisch einiges her.“, erwähnt er voller Stolz. Meine Muse Clio hat mich avant time zu dieser Kreation inspiriert. „Dann nehme ich es.“, erwidere ich, ohne recht zu wissen, was sich hinter diesem exotischen Na- men verbirgt. „Können Sie es vielleicht etwas mit Cayenne würzen?“ „Non, mon Dieu, das geht nicht! Vel Satis ist ein Genuss, Monsieur!“ Der Wirt hatte recht. Vel Satis schmeckte wirklich mégane! Aber die Rechnung verpasste mir dann doch einen Schlag in die Magengrube. „Was wollen Sie?“, ruft der Wirt konsterniert, „in Deutschland kostet Sie so ein Menü viel mehr, außerdem gibt es dort nur komische Namen für diese Menügröße. In Süddeutschland habe ich eine Sättigungsbeilage E 320 gesehen. Das klingt nach teurer Chemie. Da hört sich Vel Satis doch viel hübscher an, nicht wahr?“ - „Ist schon recht. Ich würd trotzdem am liebsten M5 mit Wumm-Bumm-Suppe nehmen“, murmele ich leise. In Anbetracht der geringen Besucherzahl seiner Gaststätte frage ich den Wirt nach Freizeitmöglichkeiten in dieser Gegend. „Hier wurde früher viel Alpine-Sport betrieben. Ist aber auch schon lange her. Im Dorf Gordini gibt es noch eine alte Piste, die es in sich hat. Viele junge Skiläufer haben aber dort schon einen Abflug gemacht, wenn ihnen in den engen Kurven das Hinterteil weggerutscht ist. Schon in den Sechzigern zog es die Sportler aber vermehrt in einen Ort in Italien. Die Reisenden erzählten, dass in der dortigen Skischule ein zauberhaftes, sehr sportliches Mädchen angestellt war. Sie hieß Giulia. Sie becircte alle jungen Draufgänger mit ihrer flotten Art und vor allem mit ihrer unglaublich erotischen Stimme. Dabei war sie noch nicht mal besonders hübsch. Irgendwann wurde sie aber immer Journal 16 fetter, ihre Stimme piepsiger, sie klebte sich Plastikfingernägel auf, und ihr Hintern wurde immer ausladender. Quel dommage! Später rief man sie nur noch „155“. Ob das bei 1,60 m Größe ihr Gewicht sein sollte, weiß ich nicht. Heute zieht es die sicherheitsfanatischen Schnösel im Übrigen eher nach Deutschland. Dort spielen wohl alle nur noch Golf“, sagt er wehmütig. „Oder Polo“, pflichte ich mit malefiziösem Lächeln bei. Bevor mir der ärgerliche Wirt mit seiner Fourgonette einen überbraten kann, verlasse ich das Dorf und fahre erst mal nach Westen Richtung Küste. In Biarritz verweile ich nicht lange, der Glanz und die dekadente Pracht vergangener Tage, als diese Stadt noch ein Eldorado für Jetsetter und Müßiggänger war, ist längst verblasst und der Style marode geworden. Weiter geht‘s über die Pyrenäen nach Spanien, zu meinen alten Freund Leon nach Toledo. Ich hatte ihn vor ein paar Jahren auf Ibiza kennen gelernt. Ha ha, welch lustige Assoziationen... Leon ist zwar ein waschechter Spanier, er hat aber eine große Ähnlichkeit mit einem Süditaliener aus Neapel, während seine inneren Werte, er ist im Grunde ein sehr zuverlässiger, solider Typ, gar irgendwie etwas Deutsches an sich haben. Das schätze ich sehr an ihm. „Eh amigo, com‘ estas?“, begrüßt mich Leon in seiner unnachahmlichen, temperamentvollen Art. „Schön, dass Du mal wieder hier bist! Du kommst gerade recht! Gleich ist hier wieder Stierkampf. Kommst Du mit? Ich lade Dich ein“ DAS ESSAY Obwohl ich eigentlich kein Anhänger dieser archaischen „Sportart“ bin und generell dem Töten von Tieren als Zeitvertreib ablehnend gegenüber stehe, möchte ich Leons Gastfreundschaft nicht enttäuschen. Die Arena ist proppenvoll, da heute der berühmte Kampfstier El Murcielago angekündigt wurde, gegen den der flinke Torrero José Carrera antreten soll. Der schmächtige Carrera zieht beherzt sein Schwert, als der gigantische schwarze Murcielago mit lauten Schnauben auf ihn zustürmt. Zack — verfehlt! Der Stier ist trotz seiner ausladenden Proportionen rasend schnell und nimmt nach einer Kehrtwende den armen Torrero auf die Hörner. Dieser kann sich gerade noch seitwärts abdrehen und rettet sich mit einem Sprung über die Bande. Glücklicherweise scheint Carrera bis auf ein paar Schnitte unverletzt zu sein. Das Volk jubelt: „Viva Murcielago!“ Der Stier scheint wohl gewonnen zu haben... „Caramba, dieser Murcielago ist kaum zu bändigen.“ ruft Leon aus. „Ein wahres Ungetüm!“ Vielleicht sollte es der Torrero erst mal mit einem Cayman probieren, denke ich. Oder mit Schnappi?! „Sag mal, Leon, warum nennt ihr einen riesigen Stier eigentlich Fledermaus?“ - „Was?“ - „Ja, Murcielago heißt auf deutsch Fledermaus.“ Leon rollen ein paar Schweißperlen über die Stirn. „Hat er nicht etwas abstehende Ohren?“, versucht er nachzuschieben. „Stimmt, jetzt wo Du es sagst...“ pflichte ich ihm angesichts seiner zusammengekniffenen Augen bei. Nach einem köstlichen Abend- mahl bei Leon, er kannte Vel Satis übrigens nicht, reise ich wieder ab und fahre nach einem Abstecher in Granada — einen Besuch der prachtvollen Alhambra sollte man sich nicht entgehen lassen — über die Pyrenäen und Südfrankreich und Monaco Richtung Italien. Eine ziemlich lange Fahrt. Ich mache also in der alten Hafenstadt Genua Halt. Dort treffe ich in einem Café am Hafen auf einen breit gebauten, etwas dicklichen älteren Mann, der versonnen am Tresen sitzt und kräftige Züge aus seinem Bierglas nimmt. Vier leere Kurze stehen verloren auf dem Tresen. Dieses Gesicht kennst du — die großen, gutmütigen Augen, das breite Lächeln, wenn er mal wieder mit der älteren Bedienung flirtet, und auch seinen Durst! Natürlich, der alte Kapitän aus frühen Tagen. „Hey Käpt‘n, wie geht‘s Ihnen? Wir haben uns ja Ewigkeiten nicht gesehen. Was machen Sie denn in Genua?“ Verblüfft dreht sich der kernige Mann um und murmelt: „Was‘n los? Legen wir schon ab...? Ach Du bist‘s! Hätt Dich fast nicht wiedererkannt! Hab aber keine Zeit, laufe gleich wieder aus.“ Spricht‘s und stürzt den letzten Korn hinunter. „Wo findet sich denn Dein Schiff?“, möchte ich wissen. „Die MS Admiral steht am Qashqai. Legen gleich Richtung New York ab. Die Crew wartet schon auf mich.“ - „Was, Du bist immer noch mit dem alten Seelenverkäufer unterwegs?“ Der Käpt‘n schmettert das fünfte leere Kornglas auf den Tresen. „Vorsicht, Matrose, die Admiral ist zwar optisch etwas runtergekommen, aber die großen Maschi- 13 Journal 16 nen machen immer noch ordentlich Fahrt. Und Platz hat die alte Fregatte in Hülle und Fülle! Leider haben die anderen heute technisch viel bessere Schiffe, zum Beispiel diese neuen SKlassen. Verdammt schnell, die Dinger. Aber die Technik ist mir viel zu störanfällig. Was will ich mit Regensensoren an den Brückenfenstern und Massagesteuerjoysticks, hä?? Und den Ölstand der Maschine guckt mein LI auch noch gerne selber nach.“ - „Nehmen Sie mich mit?“ - „Klar, kannst anheuern. Aber wir machen keine gemütliche Kaffeefahrt nach Capri! Der Atlantique kann schon ganz schön zuschlagen...“ - „Sind ihre alten Maschinen denn schon mal ausgefallen?“, frage ich etwas ängstlich. „Ähem, ja. Aber mein LI konnte sie immer reparieren. Sonst hätten wir eben die Segel gesetzt und wären mit Hilfe des Passat weitergekommen.“, erklärt er mit einem breiten Grinsen. Nee, ist klar, denke ich. Mit kräftigem Räuspern dreht sich der Alte um, zündet sich einen Cigarillo an und dampft aus der Kneipe. Die Überfahrt nach New York gestaltet sich überraschend komfortabel. Die Admiral hat zwar schon einiges an Rost angesetzt, aber der herrliche Sechziger-Schick in den geräumigen Kabinen und das ausladende Deck machen den Aufenthalt sehr angenehm. Bei aller Abenteuerlust hatte ich ganz vergessen, dass ich ja ohne Gepäck unterwegs war. Glücklicherweise gibt es an Bord einen kleinen Supermarkt, in dem man alle Dinge des täglichen Bedarfs käuflich erwerben kann. Die Preise haben zwar Prohibitivcharak- 14 DAS ESSAY ter, aber die asiatische Verkäuferin Sunny versichert mir mit einem netten, unschuldigen Lächeln, dass der Gewinn an die Crew und das Schiff geht. Ja dann... Der Smutje kannte Vel Satis übrigens auch nicht. Nach vier Tagen entspannter Fahrt kommen wir im Hafen von New York an. Die MS Admiral hat zwar keine neuen Rekord aufgestellt, aber wenigstens sind wir nicht wie ein anderes bekanntes Luxusschiff an einem Eisberg zerschellt. Wäre auf dieser Route auch schwer möglich gewesen. Ich verabschiede mich herzlich vom alten Kapitän und checke in dem kleinen Hotel Bel Air unweit des Hafens ein. Es ist bereits später Nachmittag, und mein Magen meldet sich bereits wieder. Die Sonne geht bald unter, und der Big Apple verschwindet langsam in einer orangefarbenen Dunstglocke. Auf in die Stadt! Mit der Metropolitan natürlich, die hier Subway heißt. Der Taxifahrer lässt mich an einer schönen Bar in Manhattan raus, wo es angeblich sehr gutes Essen zum kleinen Preis gibt. Der etwas mürrische Kellner weist mir einen kleinen Tisch neben der Tür zur Küche zu. Alle anderen Tische sind bereits besetzt oder reserviert. Es gibt Komfortableres, aber ich möchte ja einfach etwas Gutes essen. So kann ich die herausgehenden Gerichte wenigstens schon mal optisch überprüfen. Der farbige Koch schielt gerade aus der Küche heraus, während seine asiatischen Küchenhilfen wohl gerade Accordarbeit verrichten, wie man am geschäftigen Klappern und den hektischen Bewegungen erah- nen kann. „Good evening, Sir, do you know the menue Vel Satis?“, frage ich ihn höflich. „What‘s up, man?“ - „It‘s a french meal, very good an very stylish!“ Er sieht mich an, als wenn ich ihm gerade die Prawda mit der Bitte unter die Nase gehalten hätte, doch eben diesen Artikel für mich zu übersetzen. „Okay, forget it...“ Ob der Barkeeper wohl einen Moskwitsch machen kann? „Ich nehme dann das Tagesmenü, bitte.“ „Hey, das ist mein Tisch!“ Ein bulliger Mann Ende Sechzig, etwas abgetragener, altmodischer Anzug, buschige Augenbrauen und dicke Brille, rauscht auf mich zu. Aber das ist ja... Der alte Herr Senator! Er erkennt mich nach einer Gedenkminute wieder. „Oh, wonderful to see you here in New York!“ - „Setzen Sie sich doch.“, biete ich ihm den etwas zu schmalen zweiten Stuhl an. Schnaufend plumpst der Senator auf ihn. Nach der Bestellung des obligatorischen Bieres beginnt er zu erzählen. Senator sei er leider nicht mehr. Die Bedienung bringt ihm sein Bier und mir schon die Suppe. „Der alte Senator hat vor der letzten Wahl versucht, einen auf jugendlich-fortschrittlich zu machen, kommt der Kellner diesmal lächelnd auf uns zu. „Er hatte sich sogar einen weißen iPod gekauft und so ein modisches Ich-kannalles-Cellular Phone. Konnte er aber nicht bedienen! Und sein Laptop setzte genau wie sein neues Headset während der Wahlreden dauernd aus. Das passte alles gar nicht zu seinem klassischen Habitus, und so liefen ihm die Stammwähler weg. Journal 16 Nicht wahr, Senator? To your health!“ „Yeah, that‘s right. Außerdem bin ich vor drei Jahren im Urlaub in Texas von meinem Mustang gefallen. Erst hatte es sich vor einer Schlange erschreckt.“ - „Nicht etwa vor einer Cobra?“, frage ich nach. „Stupid, Cobras gibt’s hier nicht. Nein, es war eine Klapperschlange. Dann ging mein Mustang durch. Ich konnte ihn aber immer noch halten. My god, this was work, I‘m telling ya!“, verfällt der Senator in seinen herrlichen Südstaaten-Slang. „And suddenly my poor mustang was dodged by a swarm of Super Bees.“ „Oh nein! Was ist dann passiert?“ Der Senator fasst sich wieder. „Da hat es so gescheut, dass es mich heruntergeschmissen hat. Ich hab mir das Bein gebrochen. Seitdem hinke ich etwas.“ „I‘m so sorry“, entgegne ich mitfühlend. „Doesn‘t matter. Ich genieße die Rente. Aber leider wollen mir alle Leute das Rauchen verbieten. Dabei liebe ich meine kubanischen Cigarillos über alles! Ich gehe gleich nach dem Essen vor die Tür.“ Der Kellner bringt dem Senator das zweite Bier und seine persönlichen Streichhölzer. „Wie geht‘s eigentlich ihrem Sohn? Ich habe gehört, er sei nach dem Abschluss seines Studiums in Harvard auch in die Politik gegangen?“ - „Yes, das ist richtig. Er war aber danach erst ein paar Monate in England und hatte in Cambridge gleich a girl kennen gelernt. Eine Engländerin, angeblich gar eine Princess. Er sagte mir, dass er sich unsterblich verliebt hatte. Er brachte sie sogar mit auf seinen Hai- DAS ESSAY maturlaub.“, berichtet mir der Senator konsterniert. „Und? Wie war Ihr Urteil?“ - „Oh, what a nasty girl she was! Sie meinte, dass sie ja so fortschrittlich und unkonventionell sei, dabei war sie einfach nur totally unordentlich und schlampig. Und absolute unsportlich! Sie ist beim Jogging mit mir und meinem Sohn — da funktionierte mein Bein noch — im Central Park ständig ausgerutscht. Und sie war einfach hässlich. Ich habe meinem Sohn unmissverständlich klar gemacht, dass er sich dieser Person entledigen sollte. Nach seiner Rückkehr nach England hat er dies wohl beherzigt. Er lernte aber schnell ein nettes Girl kennen, eine sehr gebildete Japanerin. Her name is Carina.“ - „Ein sehr japanischer Name.“, bemerke ich. „Well, ihr Vater ist Japaner, ein sehr anständiger Geschäftsmann aus Osaka. Die Mutter ist Europäerin, ich glaube, sie stammt aus Brüssel oder einer anderen Stadt in Holland. I don‘t know. Carina ist zwar auch keine Schönheit, etwas blass und ohne Carisma, aber wenigstens ist sie sehr nett, höflich, zuverlässig und gebildet. Und mein Sohn geht jeden Morgen mit ihr joggen. Du weißt ja, wie wichtig uns Amerikanern der Sport ist.“ - „Jaaa, doch...“, murmele ich und schaue mir einige sehr füllige Gäste in der Bar an. „Nächstes Jahr ist marriage. May I invite you?“ „Das sind ja gute Neuigkeiten, Senator! Vielen Dank. A propos Sport. Wie geht es Ihrem Bruder, dem Diplomat? Er war doch auch mal in Harvard in der BaseballMannschaft, bevor er dann in Deutschland unsere deutsch- amerikanische Freundschaft zu neuer Blüte geführt hat?“ „Er ist leider schon vor langer Zeit abgesetzt worden und residiert mittlerweile in einem feudalen Haus in der Nähe von Detroit. Er hat es mit allem Komfort ausstatten lassen. Auch mit deutschen Möbeln. Nicht mein Geschmack. Schließlich ist er fast zwanzig Jahre älter als ich.“ „Warum wurde er damals abgesetzt?“, frage ich entrüstet. „Er hat einfach zu viel gesoffen.“, entgegnet der Senator trocken und leert in einem Zug sein zweites Bier. „Und Trinkgelage kommen in Deutschland anscheinend überhaupt nicht gut an. Dabei trinkt ihr Deutschen doch mehr als wir. Hey, Paul, bring mir noch eins, please.“ Paul kommt eine Minute später mit dem Bier des Senators und meinem Hauptgericht. Bin mal gespannt, was es hier für 20 Dollar als Menü gibt. Die Suppe war ja schon gut. „Was ist das??“ Ich schaue entgeistert auf meinen Teller, auf dem sich eine gräuliche amorphe Masse breitgemacht hat. „Sephia, Tintenfisch, Sir!“, entgegnet mir Paul. „Ein Spezialrezept unseres koreanischen Küchenchefs. „Das sieht ja aus wie ein hundertjähriges Spiegelei!“ Der koreanische Küchenchef kommt hinzu und lächelt mich freundlich an: „Nicht gut?“ - „Nein, nicht gut, Sir!! Was gibt es da zu grinsen?“ „Ein Lächeln macht alles Schlechte gut. Machen wir: Ceeeeeeeeeee‘d!“ Mein flauer Magen holt mich aus meiner Traumreise zurück. Ob ich mir irgendwann mal ein Vel Satis leisten kann? Gibt es das überhaupt? 15 Journal 16 VERANSTALTUNGEN WANDERN FÜR FORTGESCHRITTENE Unterwegs bei der ADAC Trentino Classic 2006 Mit genussvollem Schwung biegt Louis in Richtung Madonna di Campiglio ab. Es geht steil bergauf. Nur noch elf Kilometer. Da holt ein fast 70 Jahre alter Wanderer auf. Er ist von Haus aus kräftiger, überholt und lässt freundlich grüßend Louis hinter sich. Stark schnaubend erklimmen beide die enge Schlucht von Limarò. Und erreichen endlich ihr Ziel: Terme di Comano. Dort sind bereits 35 Teilnehmer eingetroffen und registrieren sich für die Abenteuer der kommenden Tage. Der Wanderer stellt sich vor: er ist ein W52 und kommt aus einem der besten und renommiertesten Altenpflegeheime für gut erhaltene Artgenossen – dem ZeitHaus der Autostadt in Wolfs- 16 burg. Louis, seines Zeichens Renault 16TL, ist 31 Jahre alt und WahlBerliner. Was sich zunächst nach einem Bergsteigertreff anhört, ist die ADAC Trentino Classic, eine Oldtimer-Wanderung, an der jährlich 100 blecherne Klassiker und deren meist zweiköpfige Besatzung teilnehmen. An vier Tagen erfahren sie mit ihren Schmuckstücken zwischen Gardasee und Brenta-Dolomiten die reiche Landschaft des Trentinos. Sie wollen vom Alltag entschleunigen, herzhafte Köstlichkeiten genießen, Natur und Kultur durchwandern. Terme di Comano ist in diesem Jahr der Ausgangspunkt für die Tagestouren und liegt zwischen den Hoch- ebenen Bleggio, Banale und Lomaso - im Valle Giudicarie. Die dort entspringenden 27° C warmen Quellen sind für ihre Heilkraft bei Hautkrankheiten bekannt. Aber nicht zur Lack- oder Hautpflege sind die Oldies hier, die zwischen 30 und 96 Jahren auf dem Buckel haben. Auch die Geschwindigkeit spielt keine Rolle - es geht allein um den Genuss der Ursprünglichkeit, die sich diese Region bewahrt hat. Der Weg der ADAC Trentino Classic ist gleichzeitig das Ziel. Am ersten Wandertag startet Louis um 9.39 Uhr, gemeinsam mit einigen anderen Spätzündern. Gemächlich rollen die Karossen den Journal 16 langgezogenen Berg hinab. Unten angekommen führt die Wanderung durch die Ebene des Oberen Etschtales. Reich mit dunkelroten Trauben behangene Rebstöcke säumen den Weg. Der gelbe StraßenwachtKäfer krabbelt behutsam vor Louis über die Straße, noch hat der Engel keine Panne beheben müssen. Die beiden erreichen die erste Wanderpause, im Rallyejargon: WP (eigentlich: Wertungsprüfung), bei der Kellerei Pisoni in Pergolese. Der Familienbetrieb stellt Wein, Grappa und den nur hier gekelterten Vino Santo, bereitet aus der NosiolaRebe, her. Auf dem Hof angekommen, erwarten Louis und seine Weggefährten, wie an jeder WP, zwei VERANSTALTUNGEN Fragen zu den dargebotenen Produkten und einem alten Traktor. Statt zeitlicher Messung und Reifenwechsel muss hier genüsslich bei Cafè und Brioche nachgedacht werden. Die erhaltenen Punkte fließen am Ende der Veranstaltung in die Gesamtwertung ein. Weiter geht’s durch Apfelplantagen zum urigen Ristorante La Casina, einem ehemaligen Bauernhof aus dem 16. Jahrhundert nahe der mittelalterlichen Burg Drena. Louis macht, wie auch seine kleinen Schwestern, die Dauphine (Bj. 1950) und die Voiturette (Bj. 1910) neben ihm, eine kurze Rast; Besichtigung des Hauses und Beantwortung des Fragebogens. Wieder zu- rück auf der kleinen Landstraße rollen die Fahrzeuge durch die Obstgärten weiter nach Riva del Garda. Die frische Brise lässt bereits den Gardasee erahnen. Zu einer ausgiebigen Mittagpause sammeln sich die Wandersleute auf dem alten Hafenparkplatz. Dort werden sie von den hoch erfreuten Italienern und Touristen gleichermaßen überschwänglich begrüßt und schließlich genauso verabschiedet. Auf der Rückreise nach Comano muss Louis einen letzten Stempel im FranziskanerKloster Campo Lomaso abholen. Dort hängen in einem Kreuzgang um den Innenhof historische Fotografien, die von der bewegten Geschichte der Region zeugen, und 17 Journal 16 Herrliches Trentino! 18 VERANSTALTUNGEN Journal 16 deren Anzahl es als Rallye-Aufgabe zu schätzen gilt. Zieleinlauf in Terme di Comano in goldener Abendsonne. Louis trifft kurz vor dem Wanderer ein, hat die erste Tour gemeistert. An den nächsten Tagen erwarten ihn noch mehr Höhepunkte wie das 1550m hoch gelegene Madonna di Campiglio, der märchenhafte Wallfahrtsort San Remedio (dort wohnt der Onkel des kürzlich erlegten Bären Bruno) im Valle di Non und die ehemalige Berg-Rennstrecke am VERANSTALTUNGEN Monte Bondone mit abschließendem Concorso d’Eleganza in Trento. Mal sehen, wer besser liegt und punktet am Ende der bunten Reise. Denn erst bei der Preisverleihung stellt sich heraus, wer gründlich genug nachgedacht, die Gegend aufmerksam betrachtet und damit die höchste Punktzahl erreicht hat. Aber ob Punkte oder nicht – Natur zu erleben, Schlemmereien zu kosten und freundlichen Menschen zu begegnen sind die Mittelpunkte einer Reise durchs spätsommerliche Trentino. Letztendlich gewinnt Louis einen Pokal für die zweitbeste Schätzung eines Gewichtes und einer Außentemperatur. So kann’s gehen. Ohne Raserei und mit Genuss. Renate Freiling Weitere Informationen: www.adac.de/oldtimer 19 Journal 16 VERANSTALTUNGEN Hallo R 16-Freunde ! Wir laden ein zum alljährlichen Jahrestreffen nach Wolfsburg-Unkeroda bei Eisenach am 08. und 09. September Wartburg-Eisenach: „Die Gegend ist überherrlich!“ So schrieb Goethe an Charlotte von Stein. Eisenach ist nicht nur harmonisch in eine wunderschöne Landschaft eingebettet, auch die Namen weltberühmter Persönlichkeiten sind mit der Stadt am Fuß der Burg verbunden. Und so haben wir überlegt Euch bei unserem nächsten Treffen einen kleinen Ausschnitt von dem zu zeigen, was diese Gegend zu bieten hat. Dazu gehört erstens der 800ertste Geburtstag der heiligen Elisabeth. Die ungarische Königstochter, die schon mit 24 Jahren starb, verbrachte den größten Teil ihres kurzen Lebens in Thüringen und namentlich auf der Wartburg. Wir werden uns in der fast tausend Jahre alten und einzigartigen Burg auf der Thüringer Landesausstellung auf Spurensu- che ihres außergewöhnlichen Lebenswegs begeben. Eisenach bietet darüber hinaus noch weitere interessante Sehenswürdigkeiten, die wir uns bei einer Stadtführung anschauen dürfen. Beispielsweise ist Eisenach die Geburtsstadt von Johann Sebastian Bach, Martin Luther lebte hier mehrere Jahre während seiner Schulzeit bei 20 der Familie Cotta und Goethe weilte als Geheimer Rat sehr oft in dieser Stadt. Aber auch die Landschaft wird nicht vernachlässigt. Zu unseren Besichtigungen fahren wir durch die traumhaft schöne Landschaft des Thüringer Waldes, bekannt als einer der schönsten Wanderwege Deutschlands. Wer Zeit und Muße hat, sollte sich also seine Wanderschuhe mitbringen. Natürlich findet wie gewohnt die Jahreshauptversammlung statt, diesmal jedoch mit Neuwahlen des Vorstands! Dies war nur ein kleiner Vorgeschmack auf unser Treffen im September 2007 und sollte anspornen sich zahlreich anzumelden. Das genaue Rahmenprogramm sowie die Anmeldeformulare mit einer Kostenübersicht liegen bei. Wer jetzt schon sicher ist, dass er kommen möchte, kann uns eine kurze Rückmeldung geben, damit wir für Euch genügend Zimmer reservieren können. Birgit und Holger Tel. 0271/79879 Journal 16 VERANSTALTUNGEN Dies ist das Programm für unser Jahrestreffen 2007 in Wolfsburg-Unkeroda bei Eisenach am 08. und 09. September Samstag der 08. September 2007: ab 9.00 Uhr: Ankunft aller Renault 16 Freunde am Landgasthof Waldfrieden 10,45 Uhr: Abfahrt nach Eisenach – Auf den Spuren weltberühmter Persönlichkeiten bei einer Stadtführung im historischen Stadtkern und Besichtigung des Bachhauses. Ca. 13.00 Uhr: Rückfahrt zum Gasthof Ca. 13.30 Uhr: Traditionelles R16-Picknick im sehr schönen, eigenen Biergarten Ca. 14.45 Uhr: Rund um den Gasthof findet in der Zeit bis zur Hauptversammlung ein Ersatzteilemarkt des Clubteilelagers statt und all den Ersatzteilen, die Ihr mitbringt. Ca. 17.00 Uhr: Beginn der Hauptversammlung: Hier erfahren wir alles über die Aktivitäten des Clubs während des letzten Jahres durch unsere Vorsitzenden Jens und Dietrich, um anschließend die Neuwahlen des Vorstandes zu bestreiten! Bei einem original Thüringer Schlachtbüffet (keine Angst, für die Vegetarier unter uns ist reichlich gesorgt!) können wir den Tag ausklingen lassen. Sonntag der 09. September 2007: 7.30 Uhr: Gemeinsames Frühstück im Landgasthof Waldfrieden 10.15 Uhr: Abfahrt zum Wartburgparkplatz (Fahrtdauer ca. 20 Min.) Aufstieg zur Burg ca. 10 Minuten zu Fuß 11.30 Uhr: Besichtigung der 3. Thüringer Landesausstellung über die „Heilige Elisabeth“. Schon zu Lebzeiten eine Legende. Regentin auf der Wartburg. Reiche Landgräfin und radikale Christin. Schwester der Armen und Kranken. Die heilige Elisabeth feiert ihren 800sten Geburtstag und wir dürfen einiges über ihr Leben erfahren! (Zeitrahmen ca.1,5h selbstführend) Ca. 13.00 Uhr: Abschiedsessen im Wappensaal! Im mittelalterlichen Ambiente werden wir bei „Speziellem aus der Burgküche“ unser Treffen ausklingen lassen, bevor Ihr Euch auf Eure lange Heimfahrt begebt! Wir wünschen Euch eine gute Fahrt! Wir sehen uns im September Birgit und Holger 21 Journal 16 MARKT Hier mal wieder reichhaltige Infos von der Teilefront mit TopAngeboten. Alle Daten auch auf der Homepage ! Biete Neuteile Restposten. Verkaufe: Radlager vorn alle Modelle, ein Satz 28,- € Radlager hinten, 1. Serie 1150 inkl. Simmerring Bremstrommel. 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Je Stück 50,- € E-Mail: [email protected] Bild: MUST R16 22 Journal 16 ADRESSEN Hier findet ihr Adressen von Clubs und Homepages, die sich (nicht nur) mit dem Renault 16 befassen! Renault 16 Club Tilburg Geert Ehrisman Hellebardstraat 1 5021EC Tilburg www.renault16.nl (niederländisch/deutsch) E-Mail: [email protected] Unsere Renault 16-Freunde aus den Niederlanden. MUST R16 Benoît Diringer 5, Chemin du Hohneck F-68140 Stosswihr-Ampfersbach www.auto.collection.org/site/r16 (französisch) E-Mail: [email protected] Benoits R16-Vereingung aus dem Elsass. Amicale 16 Jacky Bertin 1, Allée de la Coudraie F-77400 Pomponne www.amicale-r16.com (französisch) E-Mail: [email protected] Französischer Renault 16-Club. The Renault 16 Site (www.r16site.com) Berühmte Seite von Magnus Bjelk aus Malmö/Schweden mit vielen Daten und Fakten (englisch). Andy the Candy (www.r16.info) Private Seite eines Freundes aus Österreich (deutsch/englisch). Réparer sa Renault 16 (renault16.chez.tiscali.fr) Homepage aus dem Mutterland des Renault 16 (französisch). Renault-spezifische Seiten: Renault Nissan Deutschland AG (www.renault.de) Internetseite der deutschen Konzernmutter. Renault Oldtimer/Youngtimer (www.renault-klassik.de) Homepage von Andreas Gaubatz und Freunden, die alle Renault-Klassiker im Blick hat. Wir empfehlen auch unseren Mitgliedern das Forum zum Gedankenaustausch. Bundesverband Deutscher Alpine- und Renault-Clubs e.V. D´ARC (www.renault-club.de) Der Dachverband aller angeschlossenen Renault-Clubs und Bindeglied zur Renault Nissan Deutschland AG. 23 Journal 16 ÉCOUTEZ! Viele Musikfans beklagen, dass die Charts immer mehr von gecasteten und verwechselbaren Interpreten und Gruppen dominiert werden, die entweder verwurstete Hits der 80er und 90er oder charakterlose, vor allem aber handyklingeltontaugliche Fließbandware trällern. Aber es gibt sie noch, die andere, die besondere Musik! Jürgen Elsner stellt in dieser Rubrik CDs vor, die nicht unbedingt brandneu sind, die aber in gewisser Weise besonders gut zum Renault 16 passen, da sie denselben Charakter aufweisen: Ungewöhnlich, eigenständig, lässig und zeitlos. Und sich besonders gut zum Autofahren eignen!. Lambchop: Damaged Die Musikkritikergemeinde überschlägt sich fast bei der Beschreibung der Werke des vielköpfigen Ensembles Lambchop: „Hymnisch“, „skulptural...“, „Schönheit und Größe...“, „extrem ausgetüftelte Klangverhältnisse“, „...von enormer Eleganz“, „...noch mehr als aurale Haute Couture.“ Das 2002er Album „Is A Woman“ der 1986 in Nashville als Trio gegründeten Band wurde gar zu einem der zehn besten Alben aller Zeiten (!) gewählt. Lambchop versteht sich nach ihrem charismatischen Frontmann und Songwriter Kurt Wagner zwar als Country-Band, ihre Musik hat aber (zum Glück) so gar nichts mit Country-Folklore und TruckerLiedern gemeinsam. Im Gegenteil, die Songs der „leisesten Bigband der Welt“ stellen wundervolle, melancholische Kleinode mit großer Seele dar. Wie auf dem phantastischen Album „Is A Woman“ proben Lambchop auch mit dem neuen Werk „Damaged“ die konsequente Entschleunigung der Popmusik. Nein, die Bezeichnung Popmusik wäre für den eigenwilligen Stil von Lambchop zu profan. Es ist eine exzentrische Mischung aus Songwriter-Pop mit viel Soul, einer Prise 24 Country und ein bisschen Elektro. Dazu kommt die hinreißend melancholische Stimme des Kettenrauchers Kurt Wagner, die jedem Lied in der Tat eine skulpturale Eleganz verleiht. Schade, dass beim Hören die Texte erst mal in den Hintergrund rücken, aber man ist vom ersten Lied an dermaßen gefangen in Lambchops Klangteppich, dass man sich am liebsten sofort aufs Sofa legen und die Augen schließen mö c h t e . D a s E nt r e e auf „Damaged“, „Paperback Bible“, erinnert in den ersten dreißig Sekunden etwas an den U2-Klassiker „Where The Streets Have No Name“, bis man von zarten Gitarrenakkorden und Wagners unnachahmlich knarziger Stimme wieder in die Lambchop-Welt entführt wird. Entgegen dem Titel („Beschädigt“) ist das Album jedoch weit davon entfernt, eine Betroffenheits– und Wehklage-Scheibe über alles Schlechte in der Welt zu sein. Vielmehr reflektiere „Damaged“ eine dunkle Phase in Wagners Leben, wie die Presseinformation zu diesem Album verrät. Gewiss, man muss den Lambchop-Klang mögen. „Damaged“ ist, genau wie das Meisterwerk „Is A Woman“ eine CD für das zweite Hören. Oder das dritte. Man muss sich auf die einzelnen Lieder einlassen, sie spüren, sie akustisch erarbeiten; beim ersten Hören erscheinen sie für viele heutige TrashpopGeschädigte vielleicht zu leise, zu langsam, gar zu langweilig. Aber alle Songs gehen unter die Haut und führen automatisch zu einer entspannten Haltung, zu gedimmtem Licht und — wenn man gerade im Auto unterwegs ist — zu einer wie von Geisterhand verringerten Geschwindigkeit. Ich habe es ausprobiert! Am besten ist es übrigens, wenn man sich alleine im Auto befindet, was allerdings nicht unbedingt notwendig ist. Also bitte nicht mit dem dahingemurmelten Satz „Schatz, ich möchte gleich das neue Lambchop-Album hören“ die Beifahrertür von innen zuschmeißen und eine Beziehungskrise riskieren... Impressum Journal 16 Club 16 e.V. c/o Mercatorstraße 62 49080 Osnabrück Vereinsregister Essen VR 3569 www.renault16.de [email protected] Konto: 33 00 96 14 Sparkasse Paderborn BLZ: 472 501 01 IBAN: DE79 4725 0101 0033 0096 14 Swift-BIC: WELADED1PBN Vorstand: 1. Vorsitzender Jens Engelmann [email protected] 2. 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