Magazin - Plattensammeln ist eine sehr gute Kapitalanlage. Das
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Magazin - Plattensammeln ist eine sehr gute Kapitalanlage. Das
2 Plattenbörsen Oldie Markt 02/03 Plattenbörsen 2003 Datum Stadt/Land Veranstaltungs-Ort Veranstalter / Telefon 2. Februar Braunschweig TU-Mensa Jürgen Schwarz ☎ (05 31) 35 18 92 2. Februar Köln Die Kantine 2. Februar Siegen Siegerlandhalle 2. Februar Münster Halle Münsterland 8. Februar Stuttgart Liederhalle 8.. Februar Berlin Berlin Arena 9. Februar Düsseldorf WBZ 9. Februar Castrop-Rauxel Stadthalle 15. Februar Karlsruhe Badnerlandhalle 15. Februar Kiel Legienhof 16. Februar Bochum Ruhrlandhalle 22. Februar Innsbruck/A Volkshaus Reichenau 23. Februar Heilbronn Harmonie 23. Februar Nürnberg Meistersingerhalle 23. Februar Darmstadt Orangerie 23. Februar Bregenz/A Blumeneggsaal 23. Februar Den Haag/NL Atrium 27. Februar Berlin Statthaus Böcklerpark Wolfgang W. Korte ☎ (061 01) 12 86 62 JoKo-Promotion ☎ (02 71) 23 20 00 ReRo ☎ (02 34) 30 15 60 Wolfgang W. Korte ☎ (061 01) 12 86 62 Stefan Meiner ☎ (03 41) 699 56 80 ReRo ☎ (02 34) 30 15 60 JoKo-Promotion ☎ (02 71) 23 20 00 Ludwig Reichmann ☎ (01 79) 697 43 12 Aftermath ☎ (04 31) 80 19 31 ReRo ☎ (02 34) 30 15 60 Discpoint ☎ (00 43) 19 67 75 50 Wolfgang W. Korte ☎ (061 01) 12 86 62 Stefan Meiner ☎ (03 41) 699 56 80 ReRo ☎ (02 34) 30 15 60 Discpoint ☎ (00 43) 19 67 75 50 ARC ☎ (00 31) 229 21 38 91 Kurt Wehrs ☎ (030) 692 61 39 Die Veröffentlichung von Veranstaltungshinweisen auf Schallplattenbörsen ist eine kostenlose Service-Leistung von Oldie-Markt. Ein Anspruch auf Veröffentlichung in obenstehendem Kalender besteht nicht. Internationale Schallplatten & CD - Börsen erstmalig 2-Tage in Berlin's gr größ ößter ter Veranstaltungshalle BERLIN 8.+9. Feb. Berlin Arena direkt am S-Bahnhof Landsberger Allee täglich glich 10-18 Uhr Eintritt: 3 Euro Nächste chste Börse: B rse: 10.+11. MAI r l r u a h N M Ja in s e de je 3. MEGA - Börse B rse LEIPZIG 8.+9. M März rz agra Messepark Deutschlands gr größ ößte te Börse B rse täglich glich 10-18 Uhr / Eintritt: 3 Euro Buchungen Tel/Fax: 0341 699 5680 Mehr Infos & weitere B Börsen rsen auf unserer Homepage www.first-and-last.de News Oldie Markt 02/03 News • News • News • News • News • News • News * The Rolling Stones werden am 6. Februar im Staples Center in Los Angeles ein Free-Concert geben, um auf die globale Erwärmung aufmerksam zu machen. Die Idee dazu haben sie von ihrem Tour-Keyboarder Chuck Leavell, der sie seit 1982 begleitet und mittlerweile der musikalische Direktor des Ganzen ist, der die Set-Listen erstellt und auf der Bühne den anderen Musikern durch optische Signale ihren Einsatz signalisiert. Leavell, der in den 70er Jahren bei den Allman Brothers mitwirkte und danach Sea Level gründete, besitzt eine Farm in Florida und pflanzt dort seit mehr als 20 Jahren Bäume. * Madonna wird ihr neuestes Album im April weltweit veröffentlichen. Die erste Single, American Life , wurde von dem französischen Produzenten Mirwais erstellt, der bereits Ray Of Hope betreute. Das dazugehörige Video wird im Februar unter der Regie von Jonas Ackerlund entstehen, der bereits dieselbe Funktion bei Ray Of Hope übernahm. Mit ihrer letzten Single Die Another Day aus dem aktuellen James Bond-Film wurde Madonna für die Golden Globe-Verleihung in der Rubrik bester Original-Song nominiert. * The Buzzcocks werden ihr neuestes Werk am 18. März veröffentlichen. Zwar wird auf dem schwarzen Cover nur der GruppenNamen zu lesen sein, aber Pete Shelley besteht darauf, dass der Titel nicht gleichlautend mit dem Gruppen-Namen ist. Es ist die erste Studioplatte seit dem 199er Album Modern. Eigentlich sollte das Ganze bereits 2002 erscheinen, aber Gitarrist Steve Diggle brach sich bei einem Motorrrad-Unfall das Handgelenk. Obwohl Shelley und Howard Devoto im letzten Jahr eine Duo-Platte veröffentlichten, wird Devoto nicht zu dem neuen Line-Up gehören. * The Beatles könnten mit einer neuen Sensation aufwarten. Bei einer gleichzeitigen Razzia in London und Amsterdam, bei der zwei Männer in London und drei in Amsterdam festgenommen wurden, entdeckte die holländische Polizei über 500 Bänder, von denen vermutet wird, dass es sich dabei um die Mitschnitte aus den Get Back-Sessions handelt, die in den 70er Jahren gestohlen wurden. Ein Sprecher der Polizei sagte: „Wir prüfen derzeit die Originalität, aber es spricht vieles dafür, dass es sich um die echten Bänder handelt.“ * Maurice Gibb ist am 12. Januar in einem Krankenhaus in Miami verstorben, wohin er am 10. Januar eingeliefert wurde, nachdem er zuhause zusammengebrochen war. Nachdem zunächst als Todesursache eine Herzversagen angenommen worden war, scheint nun eine Verstopfung der Blutbahnen dafür verantwortlich zu sein. Maurice war der Sänger und Bassist der Bee Gees, dessen Beiträge vor allem bei Saturday Night Fever enorm wichtig waren. * Elvis Presley’s weißes Klavier wurde in den USA für 685.000 Dollars an die Blue Moon Group versteigert, die es bei einer Promotion-Tour durch die Staaten vorstellen will. Danach soll das gute Stück in dem geplanten Rock & Roll Museum von Disney World seinen Platz finden.. * The Yardbirds haben nach 35 Jahren ein neues Studio-Album aufgenommen. In der Besetzung Chris Dreja (Rhythmus-Gitarre, Gesang), Jim McCarty (Schlagzeug, Gesang), Gyp Majo (Ex-Dr. Feelgood, Leadgitarre), John Idan (Bass, Gesang) und Alan Glen (Ex-Nine Below Zero, Mundharmonika) spielten sie in zwei Londoner Studios und den privaten Studios von Jeff Beck und Steve Vai fünfzehn Songs ein – acht alte Hits und sieben neue Titel. Dabei halfen ihnen Gitarristen wie Steve Lukather, Steve Vai, Slash, Brian May, Jeff „Skunk“ Baxter und Joe Satriani. * Tommy Mottola hat aus freien Stücken Sony Music verlassen, wo er CBS leitete. Mottola, der 1988 an die Spitze von CBS kam und die damals kurz vor der Pleite stehende Firma an Sony Music vermittelte (wofür er eine millionenschwere Provision erhielt), wurde in seiner Amtszeit vor allem durch die Förderung solcher Nachwuchskünstlerinnen wie Mariah Carey (die er auch heiratete), Celine Dion und Lauryn Hill bekannt, musste allerdings 2002 auch einen Verlust von 100 Millionen Dollars und eine Rassismus-Kampagne von Michael Jackson verkraften, der ihm das schlechte Ergebnis seines letzten Albums ankreidete. Mottola will ein eigenes Label gründen. * The Who wollen 2003 das erste neue Studio-Album seit 1984 veröffentlichen. Pete Townshend arbeitet bereits an neuen Songs und mit etwas Glück könnte daraus ein neues Opus entstehen. Allerdings beugt er größeren Erwartungen vor und meint, dass Millionenverkäufe wie früher nicht mehr zu erwarten sind. Wer John Entwistle ersetzen wird, ist noch nicht bekannt. * Vanilla Fudge werden ebenfalls ein neues Album veröffentlichen. In der Besetzung Carmine Appice, Tim Bogert, Vince Martell und dem neuen Keyboarder und Sänger Bill Pascali spielten sie The Return ein, das im März erscheinen und neben den alten Hits auch vier neue Titel enthalten soll, wobei man sich treu blieb, und aktuelle Hits wie Tearin Up My Heart (’N Sync), I Want It That Way (Backstreet Boys) genauso durch den Wolf drehte wie Do Ya Think I’m Sexy von Rod Stewart. * Gary Glitter, der 1999 in England wegen Kinderpornografie verurteilt wurde, ist jetzt auch aus Kambodscha abgeschoben worden, wo er über Weihnachten wegen des Verdachts des Missbrauches Minderjähriger in Haft saß. * Diana Ross wurde wegen extremer Verkehrsgefährdung verhaftet, nachdem ihr Wagen auf einer Straße in Arizona einem Passanten wegen seiner gefährlichen Fahrweise aufgefallen war. Die herbeigerufene Polizei stellte bei einem Alkoholtest einen deutlich überhöhten Blutalkohol-Wert fest und erhob gegen Diana Ross Anklage wegen Verkehrsgefährdung. Allerdings wird sie zu dem anstehenden Prozess nicht erscheinen müssen, zumal sie sich bei der Festnahme äußerst höflich und kooperationsbereit zeigte. Polizeibeamten wurde durch eine gerichtliche Verfügung verboten, Videos von der Verhaftung zu verbreiten. * Zalman Yanovsky, ehemaliger Gitarrist der Lovin Spoonful, starb auf seiner Farm nahe Kingston im kanadischen Bundesstaat Ontario am 13. Dezember, sechs Tage vor seinem 58. Geburtstag. Yanovsky war an allen Hits der Gruppe um John B. Sebastian beteiligt und hatte zuletzt in Kingston das Restaurant Chez Piggy’s betrieben. * Gordon Lightfoot wurde nach seinem Zusammenbruch und der darauf folgenden Einlieferung in eine Klinik (wir berichteten) jetzt entlassen, nachdem seine Erkrankung im Bauchbereich, die die inneren Blutungen verursachte, die zu der Blaulicht-Aktion führten, ausgestanden ist. Laut seines Managers „fühlt er sich den Umständen entsprechend wieder gut.“ * Mike Smith, Sänger der Dave Clark Five, hat im letzten Jahr in Spanien zwei Konzerte mit seiner Gruppe Rock Engine gegeben, bei denen laut Oldie-Markt Leser Jürgen Dolling alte Hits der Dave Clark Five und andere Hits aus den 60er Jahren auf dem Programm standen. Aufgrund der großen Nachfrage in den USA wird er dort im März touren. Es sind vom 12. bis zum 30. März bereits 12 Konzerte fest gebucht, die vor allem in den Staaten New York, Minnesota, Ohio und in Kanada stattfinden. 3 4 Top 20/40 Oldie Markt 02/03 Die teuersten Platten des Monats: Top 20 November 1 Tear Gas Same (M-/M-) Harvest EMI 1C062-92549 (71/D) 169,55 € 6 Mama Betty‘s Band Die Liebesmedizin (7“+ Foto, VG+/M-) Star-Club Philips 148.517 (65/D) 67,39 € 14 Mythos Same (M-/M-) Ohr OMM 556019 (72/D) 54,60 € 7 Free Tons Of Sobs (Pink Island, M-/M-) Island ILPS 9089 (68/UK) 66,33 € 15 Mr. Fox Same (M-/M-) Transatlantic TRA 226 (70/UK) 53,45 € 8 Troll Animated Music (M/M-) Smash SRS 67114 (68/US) 65,06 € 16 The Beatles EP-Collection (15 CD-Box, M/M-) Parlophone EMI (UK) 53,10 € 9 Rolling Stones Remastered (Promo-CD + T-Shirt, M/M) abkco Universal 9215-2 (02/US) 64,97 € 17 Honeybus Story (M-/M-) Deram SML 1056 (69/UK) 51,83 € 2 Aardvark Same (M-/M-) Deram SDN 17 (70/UK) 97,82 € 10 Superfine Dandelion Same (M/M-) Mainstream S 6102 (68/US) 61,72 € 18 The Rainbows Balla Balla (7“-EP, M-/M-) CBS EP 5963 (66/D) 49,79 € 3 Dusty Springfield Warten und hoffen (7“, M-/VG+) Philips 345 758 PF (63/D) 74,35 € 11 Don Robertson Dawn (M-/M-) Limelight LS-86067 (68/US) 58,81 € 19 Twice As Much That‘s All (M/M-) Immediate IMSP 013 (68/UK) 43,17 € 4 Tangerine Zoo Outside Looking In (M-/M-) Mainstream 6116 (69/US) 72,92 € 12 Ruphus Zuphall Phallobst (M-/M-) Pilz BASF 20 20199-5 (71/D) 57,07 € 20 Various Artists Harvest Box (5 CD-Box, Promo, M/M) Harvest EMI (99/NL) 42,71 € 5 Buffalo Mother‘s Choice (Foc, M/M-) Vertigo Phonogram 6357 103 (75/AU) 70,46 € 13 Rolling Stones Remastered (SACD, M/M) abkco Universal 9215-2 (02/US) 55,62 € Für die Preishitparade wurde die abgelaufene Oldie-Markt Auktion 291 ausgewertet. Der fettgedruckte Preis gibt das gemittelte Gebot und damit den tatsächlichen, aktuellen Marktwert (nicht identisch mit dem Durchschnittsgebot der abgelaufenen Auktion) an. Bootlegs, Memorabilia, Videos und Plattenpakete finden keine Berücksichtigung. 12 The Beatles - Same (13 PicDisc-Box) London Wavelenght (Limited Edition) 837,80 € (2/97) 27 Rolling Stones - Aftermath & Out Of Time Decca 25014 (67/CH) 552,38 € (4/99) 13 The Beatles - Help Odeon (gelb) 984008 (65/D) 820,97 € (2/96) 28 Missus Beastly - Same CPM LPS 002 (70/D) 552,36 € (9/96) 14 The Beatles - Second Album Odeon ZTOX5558 (Exportausgabe, 64/D) 798,43 € (3/92) 29 Freedoms Children - Astra Parlophone PCSJ(D) 12066 (70/ZA) 546,54 € (6/00) 15 Svanfriddur - What‘s Hidden There Privatpressung (72/UK) 784,75 € (5/94) 30 The Beatles - The Collection MFSL 1-101-114 (82/US) 530,33 € (5/93) 525,06 € (9/00) Die ewigen Price-Charts Top 40 1 Dark - Round The Edges SIS-0102 (72/UK) 1840,80 € (2/98) 16 Fleur de Lis - Facing Morning Qualisound US 403 SLP (71/DK) 771,96 € (5/95) 31 Hunger - Strictly From Hunger Public P 1006 (70/US) 2 Bent Wind - Sussex Trend T-1015 (69/CA) 1664,94 € (2/98) 17 Rolling Stones - Promotional Album London RSD-1 (69/US) 751,37 € (7/96) 32 Leafhound - Growers Of Mushroom Decca SKL 5094 (71/UK) 3 Elvis Presley - Golden Boy RCA 25037 (65/CH) 1362,42 € (5/96) 18 Rolling Stones - Big Hits Fonoring Decca SFGLP 78299 720,67 € (11/98) 33 Gäa - Auf der Bahn zum Uranus Kerston FK 60514 (73/D) 489,50 € (4/01) 4 Paternoster - Same CBS S 64958 (72/OE) 1362,41 € (4/01) 19 Rolling Stones - Album Play (EP) Decca DCD 81500 (68/D) 690,81 € (11/94) 34 Rolling Stones - Original Master Recordings MFSL 1-161/170 (84/US 480,44 € (5/93) 5 Dog That Bit People - Same Parlophone PCS 7125 (71/UK) 1312,31 € (3/95) 20 Open Mind - Same Philips SBL 7893 (69/UK) 651,03 € (10/99) 35 The Beatles - Butchercover Capitol 2553 (66/US) 478,90 € (2/91) 6 Johnny Burnette & The Rock‘n‘Roll Trio - Same 1136,42 € (5/00) Coral CRL 57080 (57/US) 21 Chicken Bones - Hardrock in Concert Procom 027606 (76/D) 639,29 € (12/97) 36 The Beatles - Same (Clubpressung) Deutscher Schallplattenclub E 043 (64/D) 463,23 € (3/00) 7 Frank Zappa - FZ 25 - Zappaween Rykodisc MSI PROM-1 (88/JP) 22 Metronic Underground - Illusion Privatpressung (80/D) 637,24 € (5/97) 37 Rolling Stones - Flowers Decca Spezial Edition 25084 (67/CH) 942,02 € (12/93) 519,77 € (10/99) 461,30 € (10/96) 8 Can - Monster Movie Music Factorx SRS 001 (69/D) 910,16 € (5/99) 23 Dogfeet - Same Reflection REL 8 (70/UK) 625,82 € (2/93) 38 Irish Coffe - Same Triangle 920 321 (72/BL) 444,35 € (3/95) 9 The Beatles - Impression Deutsche Buchgemeinschaft Odeon 6086 (65/D) 887,00 € (5/94) 24 Five Royals - Rockin‘ Five Royals Apollo LP 488 (54/US) 625,67 € (1/97) 39 Johnny Burnette Trio - Rock‘n‘Roll (EP) Coral 94071 (56/D) 444,82 € (5/96) 25 The Beatles - Please Please Me Odeon ZTOX 5550 (Esportpressung 63/D) 576,21 € (5/00) 40 Kaputter Hamster - Same Privatpressung e-PA Records 10-2009 (74/D) 435,21 € (9/92) 10 C. A. Quintet - Trip Thru‘ Hell Candy Floss CF 7764S (64/US) 11 Lang‘syne - Same Düsselton TS 2737 (76/D) 876,87 € (11/95) 844,99 € (2/94) 26 The Beatles - Same Clubpressung Odeon 6279 (65/D) 561,92 € (12/96) Die ewigen Price-Charts nennen die 40 teuersten Platten, die in Oldie-Markt Auktionen seit Auktion 94 gehandelt worden sind. In der Klammer steht das Heft, in dem die Platte in den Top 20 (siehe links) geführt wurde. 6 Vergessene Edelsteine/Impressum Oldie Markt 02/03 Vergessene Edelsteine Mit ihrem Debüt Whose Side Are You On legten Matt Bianco eine Jazzpop-LP der Extraklasse vor. Die Pop- und Rockmusik in England ist vor allem dadurch geprägt, dass kurzfristige Moden den Markt bestimmen, weil sie durch die wöchentlich erscheinenden Musikblätter wie das tägliche Brot zum Überleben benötigt werden. 1984 war ein erfrischender Mix aus brasilianischer Popmusik, Latinorhythmen und Jazz angesagt, den man als Jazzpop bezeichnete. Tatsächlich hatte sich dieser Sound schon seit Anfang der 80er Jahre angebahnt, als Big Bands wie Pigbag oder Blue Rondo A La Turk begannen, einen solchen Stil zu kreieren. Der Sänger der ersten Besetzung von Blue Rondo a la Turk – dem Titel einer Komposition von Jazz-Pianist Dave Brubeck – Mark Reilly, machte sich zusammen mit dem Bassisten Kito Poncioni selbständig und holte noch den ebenfalls im Dunstkreis der Band aufgetauchten Keyboarder Danny White dazu. Zusammen bildeten sie ein gutes Paar und das ergab binnen kurzem einen Platten-Vertrag für Matt Bianco, wie man sich mit der polnischen Sängerin Basia Trzetrzelewska an Bord nannte. Die erste Single Get Out Of Your Lazy Bed kam in England auf Platz 15 und damit war die Formation bekannt. Doch ihr eigentlicher Triumph wurde die erste LP Whose Side You’re On, die im Sommer 1984 erschien: Einen solch poppigen, fetzigen eines Georgie Fame-Hits – doch danach war die Luft raus: Weder die 1988er Produktion Indigo noch das Best Of-Album 1990 besaßen über die alten Hits hinaus einen Fingerzeig, wohin es denn weitergehen könnte und so blieben Matt Bianco ebenso von der Bildfläche verschwunden wie der Chef Mark Reilly, obwohl er danach noch weitere fünf Alben veröffentlicht hat, die aber im Vergleich mit seinem Erstling besser nicht genannt werden sollten. Wie oft folgte nach der ersten, originellen Idee nicht mehr viel. Doch das Debüt von Mark Reilly&Co. bleibt bis zum heutigen Tag Jazzpop wie er im Buch steht. Oldie-Markt 02/03 Nr. 269 Februar 2003 26. Jahrgang Herausgeber: Martin Reichold Redaktion: Martin Reichold Internet: http://www.oldiemarkt.com WEA 240 472-1 und melodischen Mix aus Swing, Pop und Latin hatte man noch nicht gehört, wobei die Songs von Reilly/White ebenso brillierten wie der Gesang von Reilly und Trzetrzeleweska und die Arrangements, die Reilly und White im Studio ausgetüftelt hatten. Der Erfolg war angemessen: Alleine von der ersten LP wurden vier Singles ausgekoppelt, die zweite, gleichnamige, diesmal ohne White und mit dem neuen Keyboarder Mark Fisher, ergab noch den großen Hit Yeh Yeh – ein sehr geschickt aufgemotztes Remake Oldie - Markt Oldie-Markt 03/03 (= Heft 270) Oldie-Markt 04/03 (= Heft 271) Erscheinungsdatum: 3. März 2003 Erscheinungsdatum: 7. April 2003 Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt (Auktion und Festpreis) am: 10. Februar 2003 Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt (Auktion und Festpreis) am: 10. März 2003 Auktions-Schluß für Auktion 292 (Poststempel) am: 10. Februar 2003 Auktions-Schluß für Auktion 293 (Poststempel) am: 10. März 2003 Wichtig für Interessenten: Bitte beachten Sie, dass zwischen dem Erscheinungsdatum des aktuellen OldieMarkt und dem Kleinanzeigenschluß für das nächste Heft nur 7 Tage liegt. Warten Sie deshalb mit der Zusendung Ihrer Anzeige nicht bis zum Erscheinungstag, sondern schicken Sie Ihre Anzeige so früh wie möglich an die Redaktion ab. Fotografie: Willi Kuper Computerworks: Computer Communication Mitarbeiter: Dirk Hamelmann, Frank Küster, Bernd Vogel, Kurt Wehrs Mitarbeiter Spezialgebiete: Reinhold-Paul Grandke (Petards), Wolfram Hagspiel (Kinks), Christian Suchatzki (The Who), Ingo Bollmann (T. Rex), Norbert Lippe (Bee Gees), Andreas Kraska (Pink Floyd), Michael Doepner (Status Quo), Klaus Weissenbäck (Deep Purple), Patrick Guttenbacher (ELO, Move), Jört Tschirschwitz (Led Zeppelin), Franz Tewes (Yardbirds), Wolf-Dieter Schramm (Eric Clapton), Carsten Schaefer (Todd Rundgren), Jürgen Knoll (Suzi Quatro), Bernd Schmidt (Damned), Peter Bentz (Stax), Sven Gusevik (Mott The Hoople), Kilian Mathis (Sir Douglas), Charles Hertzog (Uriah Heep), Klaus Sander (Steppenwolf), Fabian von Poser (Genesis), Ingo Seidel (Grateful Dead), Uwe Sauerland (Slade), Marcel Just (Drafi Deutscher), Stefan Oswald (Yes), Alexander Mertsch (Bob Seger, Huey Lewis), Matthias Mineur (Jane), Beat Bopp (The Band), Alexander Rack (Black Sabbath), Wolfgang Werbeck (Fairport Convention), Marcel Koopman (Vertigo), Ernest Cadet (Young Rascals) Amerika Korrespondent: Heinz Geissler (Austin, Texas) Redaktion: Oldie-Markt, Parkstr. 13, 90409 Nürnberg, Tel: 0911/3507916/17, Fax: 0911/3507918 Verlag: New Media Verlag, Parkstr. 13, 90409 Nürnberg Druck: Reiff Druck, Lehrer-Götz-Weg 17, 81825 München; Printed in Germany. Oldie-Markt erscheint monatlich. Höhere Gewalt entbindet den Verlag von der Lieferungspflicht. Ersatzansprüche können nicht anerkannt werden. Alle Rechte vorbehalten. © by New Media Verlag GmbH. Unverlangte Manuskripte werden nur zurückgesandt, wenn vom Einsender Rückporto beigelegt wurde. Einzelheft 7,10 Euro (inkl. Mwst.), Jahresabonnement 85,20 Euro (Ausland auf Anfrage). Kündigung des Abonnements spätestens vier Wochen vor Ende des bezahlten Zeitraums. Zahlung erbeten an: BPV Medien Vertriebs GmbH & Co.KG. Für das Abonnement: Deutsche Bank Lörrach, Kto. 144763003, BLZ: 68370034. Für den Kleinanzeigen-Markt: New Media Verlag, Deutsche Bank 24, Kto. 6612444, BLZ: 20070024. Postbank Ludwigshafen, Kto. 21876-671, BLZ: 54510067 Kiss 1978 in England (vorne v.l.): Peter Criss, Ace Frehley, Gene Simmons. Hinten: Paul Stanley Golden Earring: Die ideale Besetzung Oldie Markt 02/03 Der vierte Mann Mit Cesar Zuiderwijk war der ideale Schlagzeuger gefunden und mit ihm starteten Golden Earring in Richtung internationaler Erfolg durch. Die klassische Besetzung Mitte der 70er Jahre (v.l.): Marinus Gerritsen, George Kooymans, Barry Hay, Cesar Zuiderwijk 7 8 Oldie Markt 02/03 Die Rolle des Schlagzeugers wird von vielen unterschätzt. Dabei sind die Rhythmiker das Herzstück einer jeden überdurchschnittlichen Rockband. Golden Earring besaß zum Glück mit Marinus Gerritsen einen herausragenden Instrumentalisten am Bass, doch bevor Cesar Zuiderwijk kam, waren die Drums ein neuralgischer Punkt im Gefüge, der den Rest zu oft an Höhenflügen hinderte. Mit dem Neuen, der bereits bei Living Blues seine Klasse unter Beweis gestellt hatte, gelang problemlos der Schritt vom Beat zum Rock. Nach dem ersten Achtungserfolg mit Eight Miles High konnte man nun eigenes Material für die neue Richtung schreiben und dass man dazu in der Lage war, war nicht die Frage. Prompt geriet das erste Album in der neuen Besetzung – programmatisch mit Golden Earring betitelt und mit einem Puppen-Cover versehen, dass auf dem Amsterdamer F-LP: Polydor 658.900 Flohmarkt geschossen worden war – zu einer Kampfansage an die internationale Rock-Prominenz: Da gab es nichts mehr halbes oder gar provinzielles, sondern knackigen, harten Rock, der noch dazu mit einem Highlight wie Back Home aufwarten konnte, mit dem man erstmals auch außerhalb der Grenzen Hollands charten konnte: Ein 15. Platz in Deutschland war der erste wirkliche Schritt zum internationalen Erfolg, auch wenn die Hitlisten Englands und der USA noch unerreichbar bleiben sollten, ja, das Album jenseits des Atlantiks nur auf einem kleinen Sublabel von Polydor mit dem bezeichnenden Namen Dwarf (= Zwerg) herauskam. Doch da es weder am Fleiß noch am Können fehlte – wofür die LP der beste Beweis war – konnte das angestrebte Ziel nur eine Frage der Zeit sein, zumal man mit Golden Earring erstmals zuhause den Edison Golden Earring: Die ideale Besetzung Oldie-Markt Discographie Golden Earring (3) von Frank Küster 1977 Promo 12“-EP: Live Edits US: MCA 1968 A: Radar Love / Candy’s Going Bad B: Mad Love’s Comin’ / Just Like Vince Taylor Doppel-Album: The Story Of Golden Earring D: Polydor 2664 372 A: Back Home / She Flies On Strange Wings, Part 1 / Song Of A Devil’s Servant / Candy’s Going Bad / Stand By Me / This Is The Time Of The Year B: Eight Miles High C: Radar Love / The Vanilla Queen / Angelina D: Are You Receiving Me / Landing / Buddy Joe / The Sad Story Of Sam Stone / Everyday’s Torture 1978 Single: Movin’ Down Life / Can’t Talk Now D/BL/NL: Polydor 2001 824 (Diff. Covers) Album: Grab It For A Second D/NL: Polydor 2344 118, UK: Polydor 2310 639, US: MCA 3057, KR: Life Record EM 29. CD: 1991 D/NL: Polydor 849 631-2 A: Movin’ Down Life / Against The Grain / Grab It For A Second / Cell 29 B: Roxanne / Leather / Temptin’ / U-Turn Time Album: The Best Of D: Polydor 2459 312 A: Radar Love / Back Home / Gipsy Rhapsody / Song Of A Devil’s Servant / I Sing My Song / Landing B: Stand By Me / Buddy Joe / She Flies On Strange Wings (Part 1) / Big Tree Blue Sea / All Day Watcher / Born A Second Time 5 LP-Box: First 5 LPs (+ Poster) NL: Polydor 2675 231 1979 Promo-Single: Weekend Love (Mono) / (Stereo) US: Polydor PD 2004 Single: Weekend Love / Only A Matter Of Time D/BL/NL: Polydor 2001 886 (Diff. Covers) Single: Weekend Love / Tiger Bay US: Polydor PD 2004 Single: I Do Rock’n’Roll / Sellin’ Out NL/BL: Polydor 2001 929 (Diff. Covers) Album: No Promises…No Debts D/NL: Polydor 2344 142, US: Polydor PD-1-6223. CD: 1991 D/NL: Polydor 849 630-2 A: Heartbeat / Need Her / Sellin’ Out / Snot Love In Spain / Save Your Skin B: D Light / Tiger Bay / Weekend Love / Don’t Close The Door / Don’t Stop The Show / By Routes Album: Golden Earring’s Greatest Hits 3 NL: Polydor 2311 094 A: Radar Love / She Flies On Strange Wings / Instant Poetry / Ce Soir / Movin’ Down Life / Bombay B: Weekend Love / Sleepwalking / Against The Grain / I Do Rock’n’Roll / Long Blond Animal / No Fo An Answer Golden Earring: Die ideale Besetzung Award, das holländische Gegenstück zum Grammy gewonnen hatte und jenseits der Grenze ebenfalls zu Stars geworden war, was der Erfolg des erneut als Single ausgekoppelten alten Titels Holy Holy Life bewies, der auf einem Greatest Hits-Sampler enthalten war und in Deutschland im März 1971 auf den 21. Platz kletterte. Freilich: Bei aller Wertschätzung muss man deutlich zwischen der Musik unterscheiden, die die Vier im Studio ablieferten und der, die sie auf die Bühnen zauberten. Rockten sie für die Bandmaschinen zwar kräftig, aber stets differenziert, so waren sie live vor allem eines: Ohrenbetäubend laut, aber auf der anderen Seite auch voller Energie, wobei der Höhepunkt nach wie vor die unerreichte Fassung von Eight Miles High war, die dank Zuiderwijk jetzt durch einen ebenso spektakulären Schlagzeugteil ergänzt worden war. Zwar fiel von dem Album des Jahres, Oldie Markt 02/03 Album: Pop Heroes D: Polydor 2459 403 A: Back Home / Stand By Me / Born A Second Time / Big Tree Blue Sea / The Sad Story Of Sam Stone / The Wall Of Dolls B: Buddy Joe / Radar Love / One Huge Road / God Bless The Day / Landing / Yellow And Blue 1980 Single: Long Blond Animal / Triple Treat D/NL: Polydor 2001 988, US: Polydor PD 3221 (Promo: PRO 3221) Single: No For An Answer / Annie NL: Polydor 2002 015 Single: Radar Love / Buddy Joe D: Polydor 2002 033 Single: Long Blond Animal / Will & Mercy SP: Polydor 2002 052 Album: Prisoner Of The Night D/NL: Polydor 2344 161, US: Polydor PD-1-6303 (As Long Blond Animal). CD: 1991 D/NL: Polyydor 849 630-2 A: Long Blond Animal / No For An Answer / My Town / Prisoner Of The Night / I Don’t Wanna Be Nobody Else B: Cut ‘em Down To Size / Will & Mercy / Come In Outerspace / Going Crazy Again 1981 Live-Single: Slow Down / Heartbeat NL/F: Polydor 2002 074 Doppel-Album: 2nd Live D/NL: Polydor 2625 042. CD: 1991 NL: Red Bullet, 1993 D: Polydor 513 191-2 A: Don’t Stop The Show / My Town / No For An Answer / Heartbeat B: Save Your Skin / I Don’t Wanna Be Nobody Else / Long Blond Animal C: Prisoner Of The Night / Weekend Love / Sleepwalkin’ D: I Do Rock’n’Roll / Slow Down / Buddy Joe / Back Home 1982 NL-LP: Polydor 2340 003 dem diesmal in seiner Gesamtheit überzeugenden Longplayer Seven Tears kein Hit außerhalb der Niederlande ab, aber die Spannbreite zwischen der Ballade Silver Ships und dem Klassiker She Flies On Strange Wings, das in zwei Teilen auf die Single gepackt wurde, sprach Bände von dem Potential der Formation. Und das entdeckten auch andere. Unter anderen auch Pete Townshend, der einen Gig im Marquee sah und so begeistert war, dass er umgehend den Holländern den Platz als Vorgruppe für die Welt-Tour von The Who anbot. Das war die Chance, auf die man gewartet hatte, denn das bedeutete nicht nur weltweit Konzerte vor ausverkauften Häusern, sondern auch das garantierte Interesse der Medien. Und die Band nützte dieses Podium weidlich aus: Sie beeindruckte Roger Daltrey während der Tour derart, dass er zu der Meinung kam, sie seien zu scha- Promo-Single: Twilight Zone (Long) / (Short) US: 21 Records PRO 190 Single: Twilight Zone / King Dark D: Mercury Phonogram 6000 884, UK: Mercury MER 122, US: 21 Records 190, JP: Mercury 7PP-88, NL 21 Records 21.005 Maxi-Single: Twilight Zone (Extended) // (Single Version) / King Dark D: Mercury Phonogram 6400 693, UK: Mercury MERX 122 Single: The Devil Made Me Do It / Shadow Avenue NL: 21 Records 21.012 Maxi-Single: Baby Dynamite / The Devil Made Me Do It US: 21 Records 200 Album: Cut DUK: Mercury Phonogram 6302 224, US: 21 Records T1-1-9004, NL: 21 Records 210.001. CD: 1991 D: Virgin Ariola 260 021, NL: 21 Records 100.033 A: The Devil Made Me Do It / Future / Baby Dynamite / Last Of The Mohicans B: Lost And Found / Twilight Zone / Chargin’ Up My Batteries / Secrets 1983 Album: Live Tracks NL: Polydor 810 922-1 A: Radar Love / She Flies On Strange Wings / Heart Beat B: Don’t Stop The Show / My Town / Weekend Love / I Do Rock’n’Roll / Slow Down Radioshow-LP: The Source (Radiopromo) US: NBC 83-14 A: I Need Love / Heartbeat / Save Your Skin / Future / Long Blond Animal 9 10 Oldie Markt 02/03 de, um als Anheizer verbraten zu werden und sollten doch auf der Plattenfirma Track Records unterkommen, die der Manager von The Who, Kit Lambert gegründet hatte. Als dann noch die 1972er LP Together ausgezeichnet ausfiel und mit Buddy Joe eine Single besaß, die nicht nur in Holland auf den ersten Platz kam, sondern auch in Deutschland auf Rang 12 kletterte, stand der internationale Durchbruch kurz bevor. Erneut nutzten die vier ihre Chance: 1973 spielten sie Moontan ein, das simultan in Zentraleuropa und England erschien und mit Radar Love einen Song besaß, der fortan zur neuen Erkennungsmelodie für die Gruppe werden sollte, mutierte er doch zum ersten Welthit von Golden Earring (D 5, UK 7, US 9) und zog das Album gleich mit in die Charts, obwohl die erst 1974 erschienen USAusgabe mit einem denkbar geschmacklo- NL-LP: Polydor 2344 008 sen Cover erschien (einem nackten Showgirl aus Las Vegas auf dem Cover und einem nackten Barry Hay in der aufgeklappten Hülle), das prompt verboten wurde. Außerdem wurde die ausgezeichnete Tracksequenz der europäischen Fassung durch die Weglassung von Just Like Vince Taylor zerstört, wofür die Engländer und Amerikaner Big Tree, Blue Sea erhielten. Nicht nur wegen des großen Erfolgs der Single wurde Moontan ein Wendepunkt: Die Mitte der 70er Jahre war erreicht, die Rockmusik wurde wesentlich komplizierter und komplexer und darauf reagierten auch Golden Earring, die in dieser Zeit wieder einmal bewiesen, dass sie eine feine Nase für neue Trends hatten und sich folglich neu positionierten. Die folgenden Jahre sollten die erste große Zeit der Band bringen. Fortsetzung folgt Golden Earring: Die ideale Besetzung B: Vanilla Queen / Radar Love / Twilight Zone / The Devil Made Me Do It Doppel-Album: King Biscuit Flower Hour (Radioshow-Promo) US: KBFH 4-24-1983 A: Radar Love / Heartbeat B: The Devil Made Me Do It / Twilight Zone C+D: The B’zz 3 LP: The Source (Radioshow-Promo) US: NBC 83-47 A-C: Zebra D: No For An Answer / I Need Love E: Radar Love F: Twilight Zone 1984 Picture Disc: Live & Pictured (Limited Edition) NL: Polydor PD 83006 A: Weekend Love / Buddy Joe / Back Home / Just Like Vince Taylor B: Candy’s Going Bad / She Flies On Strange Wings / Radar Love Promo-Single: When The Lady Smiles (Long) / (Short) US: 21 Records PRO 251-1 Single: When The Lady Smiles / Orwell’s Year D: Metronome 818 428-7, UK: Carrere CAR 321 (12”: 12 CAR 321), US: 21 Records T1-112, F: Carrere 13463, NL: 21 Records 21.020 (12”: 2.120), SP: Cook 445196 Doppel-Album: The Source (Radioshow-Promo) US: NBC 84-20 A: No For An Answer / Clear Night Moonlight / Future / When The Lady Smiles B: Vanilla Queen / Save Your Skin / Radar Love / Twilight Zone C/D: Ratt Single: Clear Night Moonlight / Fist In Glove D: Metronome 821 975-7 (12”: 821 975-1), NL: 21 Records 21.022 Promo-12”: Mission Impossible / Clear Night Moonlight US: 21 Records PRO 277-1 Single: N.E.W.S. / It’s Over Now NL: 21 Records 21.026 Album: N.E.W.S. – Northeastwestsouth D: Metronome 818 427-1, UK: Carrere CAL 204, US: 21 Recoird T1-1-9008, KR: J.D. 72, NL: 210.010. CD: D: Metronome 818 427-2, NL: 21 Records 100.014, RI 1991 D: Virgin Ariola 260 023 A: Clear Nite, Moonlight / When The Lady Smiles / Enough Is Enough / Fist In Glove B: N.E.W.S. / I’ll Make It All Up To You / Mission Impossible / It’s Over Now Promo-12”: Something Heavy Going Down / Long Blond Animal US: 21 Records PRO 321-1 Single: Somethin Heavy Going Down / I’ll Make It All Up To You D: Metronome 881 641-7 (12”: 881 641-1), NL: 21 Records 21.032 Album: Something Heavy Going Down (Live) D: Metronome 823 717-1 (As Live From The Twilight Zone), US: 21 Records 823 717-1 (Promo + 7” 881 415-7, Something Heavy Going Down), NL: 21 Records 210.013.CD: NL: 21 Records 100.111 (Changed Tracksequence+ When The Lady Smiles / Clear Night Moonlight), RI 1991 D: BMG Ariola 260 020 (As NL) A: Long Blond Animal / Twilight Zone / Radar Love B: Something Heavy Going Down / Enough Is Enough / Mission Impossible / Future Doppel-Album: Westwood One In Concert (Radioshow-Promo) US: IC 84-28 A: Man In The Moon (I’ll Make It All Up To You) / Traveler’s Song (N.E.W.S.) / The Devil Made Me Do It B: Radar Love / Twilight Zone C/D: Blackfoot Tina Turner: Der Erfolg bleibt Oldie Markt 02/03 Irrwisch mit 46 Obwohl sie in schon reiferem Alter den ganz großen Durchbruch schaffte, blieb Tina Turner sowohl auf der Bühne wie im Studio ein echtes Phänomen. Tina Turner wie man sie kennt: Live und entfesselt 11 12 Oldie Markt 02/03 Eine Faustregel für einen lang anhaltenden Erfolg in der Rockmusik gibt es nicht, sonst würde sie längst von zig Managern und Bands beherzigt werden. Und so existierte auch für Tina Turner und ihren Manager Roger Davies nach ihrem Überflieger-Jahr 1984 keine Garantie, dass Tina weiterhin eine Gold-Tina bleiben würde. Doch die beiden hatten natürlich begriffen, was ihnen den überragenden Erfolg eingebracht hatte und knüpften deswegen für die nächste LP Break Every Rule genau da wieder an, wo sie mit Private Dancer aufgehört hatten: Ob die Produzenten, die Songschreiber oder die Musiker: Die Grundfarbe weiß herrschte im Studio vor und Bryan Adams, Terry Britten, Rupert Hine, Bob Clearmountain, Neil Dorfsman und Mark Knopfler produzierten je einige Tracks und steuerten ihr Können bei, was erneut zu einem ausgezeichneten, dem Pop ebenso wie dem Rock zugeneigten Album führte, das wiederum die Kraft D-Single: Capitol EMI 1A006 20 0455 7 ihrer Stimme und ihre Fähigkeit, verschiedenste Inhalte zu interpretieren, demonstrierte. Dass das Rezept erneut klappte, bewies die erste ausgekoppelte Single, Typical Male, die in England den 33., in den USA aber den 2. Platz belegte und nur durch True Colors von Cyndi Lauper vom ersten Platz ferngehalten wurde, während sie in Deutschland den dritten Rang erreichte. Es half dem Erfolg sicherlich, dass Tina Turner, als sie die Songs von Britten bekam, nach eigener Aussage dachte: „Gosh! Das sind ja exakt die Texte, die du auch so geschrieben hättest. Meine ganze Lebenseinstellung, mein Verhältnis zu Männern – alles war da so formuliert, wie ich es nicht besser und anders hätte formulieren können. Ich vermute, die Jungs kennen mich inzwischen so gut, waren lange genug mit mir zusammen, um zu Tina Turner: Der Erfolg bleibt Oldie-Markt Discographie Tina Turner (15) von Frank Küster 1993 Maxi-Single: Disco Inferno (Album Version) // (12“ Version) / (12“ Dub) UK: Parlophone 12R 6357 (White Label Promo: DISCO 1) CD-EP: Disco Inferno (Album Version) / I Don’t Wanna Fight (7” Edit) / Disco Inferno (12” Version) / (12” Dub) UK: Parlophone CDR 6357 CD-Promosingle: Why Must We Wait Until Tonight? (Edit) / (Album Version) US: Virgin DPRO 12812 CD-Promo-EP: Why Must We Wait Until Tonight? (7” Edit) / (Tony Dofar 7” Edit) / (Tony Dofar Piano) / (Drums) / (Vocal Only) / (Tony Dofar Instrumental) / (LP Version) US: Virgin DPRO 12812 Single: Why Must We Wait Until Tonight? / Shake A Tail Feather UK: Parlophone R 6366, US: Virgin 12683 (Jukebox-Promo: S7-17498) CD-EP: Why Must We Wait Until Tonight? (7” Edit) / (Tony Dofar Remix) / (Album Version) / (Tony Dofar Piano) / (Drums) / (Vocals) / Shake A Tail Feather / Why Must We Wait Until Tonight? (Acappella) US: Virgin CD-EP: Why Must We Wait Until Tonight? / The Best (Jimmy Barnes Version) / Shake A Tail Feather (Album Version) / Why Must We Wait Until Tonight? (Remix) UK: Parlophone CDRS 6366 (In Box + Poster) Jukebox-Promo: Proud Mary (Live, Edit) / The Best (Live) US: Virgin (Red Wax) CD-Promosingle: Proud Mary (Live, Edit) / (Edit) / (Album Version) US: Virgin DPRO 14149 CD-EP: Proud Mary (Live) / (Live, Edit) / We Don’t Need Another Hero (Live) / The Best (Live) US: Virgin CD-Promo-EP: The Best (Edit) / (Extended Mighty Mix) / (Single Muscle Mix) / (Extended Muscle Mix) AU: Festival (Limited Edition For Australian Rugby League Football To Commemorate The 1993 Grand Final) Promo-CD: Play This (In-Store Sampler) US: Virgin Tracks: What’s Love Got To Do With It / Let’s Stay Together / It’s Only Love (& Bryan Adams) / Better Be Good To Me / Private Dancer / We Don’t Need Another Hero (Thunderdome) / One Of The Living / Typical Male / Two People / Proud Mary (Live) / The Best / Steamy Windows / Tearing Us Apart (& Eric Clapton) / Look Me In The Heart / Love Thing / Nutbush City Limits (Live) 1994 Promo-12”-EP: Various Artists: Direct Hit (DJ Only Remixes) US: Direct Hit Vol. 3 Tina Turner: Disco Inferno CD: Greatest Hits US: CEMA Special Markets S21X-17958 (Distributed Through McDonalds) Tracks: The Best / Typical Male / What’s Love Got To Do With It? / Better Be Good To Me / I Don’t Wanna Fight / Nutbush City Limits / Steamy Windows / Let’s Stay Together / We Don’t Need Another Hero / Private Dancer 3 CD-Box: The Collected Recordings 60’s To 90’s US: Capitol Tracks CD 1: Ike&Tina Turner: Fool In Love / It’s Gonna Work Out Fine / I Idolize You / Poor Fool / A Letter From Tina / Finger Poppin’ / River Deep, Mountain High / Crazy Tina Turner: Der Erfolg bleibt wissen, was für eine Frau ich bin.“ Überraschend waren bei diesem Hintergrund die teilweise autobiografischen Bezüge auf das Vorleben der Sängerin, die gleichzeitig zu Protokoll gab, eher unkomplizierte Songs wie Hot Legs oder Honky Tonk Woman zu lieben, was sich auf Break Every Rule in etlichen Songs niederschlug, die einfach Spass machten. Das nahmen wohl die Käufer ebenso wahr, besonders in Deutschland, wo die weiteren Singles wie Two People, What You Get Is What You See und Break Every Rule teils besser rangierten als im Rest der Welt. Einmal mehr zeigte sich die Berechtigung ihrer Aussage: „Was die Platten angeht, was Auswahl, Reihenfolge, Veröffentlichung und Single-Auskopplungen angeht, hat mein Manager freie Hand. Er hat in der Vergangenheit bewiesen, dass er dabei eine goldene Nase hat – warum sollte ich ihm also ins Handwerk pfuschen? Ich weiß, was ich Oldie Markt 02/03 ’bout You Baby / I’ve Been Loving You Too Long / Bold Soul Sister / I Want To Take You Higher / Come Together / Honky Tonk Women / Proud Mary / Nutbush City Limits / Sexy Ida (Part 1) / (Part 2) / It Ain’t Right (Lovin’ To Be Lovin’ Tracks CD 2: Tina Turner: Acid Queen / Whole Lotta Love / Ball Of Confusion (That’s What The World Is Today) / Change Is Gonna Come / Johnny & Mary / Games / When I Was Young / Total Control / Let’s Pretend We’re Married (Live) / It’s Only Love (& Bryan Adams) / Don’t Turn Around / Legs / Addicted To Love / Tearing Us Apart (& Eric Clapton) / It Takes Two (& Rod Stewart) Tracks CD 3: Let’s Stay Together / What’s Love Got To Do With It / Better Be Good To Me / Private Dancer / I Can’t Stand The Rain / Help / We Don’t Need Another Hero (Thunderdome) / Typical Male / What You Get Is What You See / Paradise Is Here / Back Where You Started / The Best / Steamy Windows / Foreign Affair / I Don’t Wanna Fight CD: Collection (The Starlight Collection) D: Galaxy Music CD-3880882 Tracks: Ike & Tina Turner: My Babe / So Fine / Better Get Ta Steppin’ / Shake A Tail Feather / We Need An Understanding / You’re So Fine / Here’s The Heart / Please Love Me / Rock My Baby / Crazy ‘bout You Baby / I Smell Trouble / Beauty Is Just Skin Deep / I’m Fed Up / Make ‘em Wait Video: What’s Love (Live) D: Picture Music EMI 4 91280 3 Tracks: Steamy Windows / Typical Male / Foreign Affair / Undercover Agent For The Blues / Private Dancer / We Don’t Need Another Hero / I Can’t Stand The Rain / Nutbush City Limits / Addicted To Love / The Best / I Don’t Wanna Fight No More / Let’s Stay Together / What’s Love Got To Do With It / Proud Mary / Legs / Better Be Good To Me / Why Must We Wait Until Tonight 2 Video-CDs: Simply The Best ’94 – The Video Collection D: PMI EMI PMCD 4913032 Tracks CD 1: Simply The Best / Better Be Good To Me / I Can’t Stand The Rain / What’s Love Got To Do With It / Typical Male / Private Dancer / We Don’t Need Another Hero / What You Get Is What You See / I Don’t Wanna Lose You / Look Me In The Heart / Addicted To Love / Steamy Windows / Break Every Rule Tracks CD 2: Foreign Affair / Tonight / Let’s Stay Together / Be Tender With Me Baby / It Takes Two / Nutbush City Limits / What’s Love Got To Do With It (Black&White) / I Don’t Wanna Fight / Why Must We Wait Until Tonight / Simply The Best 1995 D-Single: Capitol EMI 1C006-20 0843 7 kann; ich weiß, was ich auf der Bühne leisten kann. In dem Punkt lasse ich mir nichts vormachen. Aber was die Platten angeht, vertraue ich voll und ganz meinen Beratern.“ Den letzten Teil ihrer Aussage unterstrich sie ab dem 4. März 1987 auf einer WeltTour, die in München begann und am 28. März 1988 in Osaka endete. Dazwischen lagen Auftritte wie in dem Maracana Stadion Rio de Janeiros, wo sie mit 182.000 Zuschauern einen neuen Rekord für einen Konzertbesuch aufstellte. Am Ende hatte sie vor 3 Millionen Fans gespielt und Ende November 1987 in den USA eine Plakette für 5 Millionen verkaufter Exemplare von Private Dancer erhalten, während Break Every Rule zu Beginn der Tour in 9 Ländern auf Platz 1 der Charts stand. Natürlich folgten der WeltTour die üblichen Abfall-Produkte: Zu- Promo-12”-EP: Goldeneye (Morales Club Mix) / (Album Version) / (Morales 007 Dub) / (Morales Dub Of Bond) US: Virgin DPRO 11056 (White Label) CD-Promo-EP: Goldeneye (Edit) / (Urban Mix) / (A/C Mix) / (Urban A/C Mix) / (Club Edit) US: Virgin DPRO 11043 CD-Promosingle: Goldeneye UK: Parlophone CDR 007DJ 1001 CD-EP: Goldeneye (Edit) / (A/C Mix) / (Urban Mix) / (Club Edit) D: Virgin EMI 7243 8 38524 2 0 CD-Single: Goldeneye (7” Edit) / (Club Edit By Dave Morales) JP: EMI Toshiba, MC: UK: Parlophone TCR007 1001 (Same Tracks On Both Sides) CD: Goldeneye (Sdtr.) D: Virgin EMI 7243 8 41048 2 5 Tina Turner: Goldeneye 1996 CD-Promosingle: Missing You UK: Parlophone CDRDJ 6441 CD-Promosingle: Missing You (Edit) / (Album Version) US: Virgin DPRO 11528 Jukebox-Promosingle: Missing You / Do Something 13 14 Oldie Markt 02/03 nächst die Doppel-LP Live In Europe 88, die sich zwar in Europa bestens verkaufte (beispielsweise platzierte sie sich in England und Deutschland unter den Top 10), in den USA jedoch mit Platz 88 gerade die Top 100 erreichte. Das bedeutete in ihrer Heimat das Ende der 3-jährigen Erfolgsgeschichte, in dessen Verlauf Tina mit ihren Singles in den USA oft besser gefahren war als in England. In Zukunft verkaufte sie in den Vereinigten Staaten ihre neuen Platten zwar immer noch gut bis sehr gut, aber der Trend kehrte sich um, wahrscheinlich auch, weil sie sich live zuhause bis 1993 nicht mehr sehen ließ und auch ihren Lebensmittelpunkt dank ihrer Affäre mit dem 37-jährigen Chef von EMI in Deutschland nach Europa verlegt hatte. Insgesamt jedoch gelang es Tina gerade in der alten Welt ein Superstar zu bleiben, obwohl sich ihre 1986 in einem Interview geäußerten Zukunftsvorstellungen nicht ganz D-LP: Capitol EMI 064-7 46323 1 realisieren ließen: “1987 werde ich das ganze Jahr touren, vielleicht zum letzten Mal, zumindest aber für lange Zeit. Und nach dem dann folgenden Studio-Album werde ich mich für fünf-sechs Jahre aus dem Musikgeschäft zurückziehen, um mich mehr mit Film zu beschäftigen. Ich habe mich über mangelnde Filmangebote weiß Gott nicht beklagen können. Aber es war immer die gleiche Chose, immer die gleichen Rollen, immer banale Romanzen, die man tagtäglich auch im Fernsehen zu sehen bekommt. Mad Max war schon der erste Schritt in die richtige Richtung. Was ich brauche, sind Abenteuer, Explosionen.“ Diese Wünsche erfüllten sich nicht, doch Tina blieb erfolgreich. Allerdings ausschließlich in ihrem Metier: Der Musik. Fortsetzung folgt Tina Turner: Der Erfolg bleibt US: Virgin S7-19217 CD-Single: Missing You / Do Something / We Don’t Need Another Hero US: Virgin 38533 2 CD-Promosingle: Something Beautiful Remains (Joe Urban Remix Edit) UK: Parlophone CDRDJ 6448 CD-Promosingle: Something Beautiful Reamins (Joe Urban Remix Edit) / (Joe Urban Remix) US: Virgin DPRO 11531 CD-EP: Something Beautiful Remains (Joe Urban Remix Edit) / Steamy Windows / Better Be Good To Me / Addicted To Love (Live) D/NL/UK: Parlophone EMI 8 83338 2 CD-Promosingle: Do What You Do / On Silent Wings (Remix Edit) / Whatever You Want US: Virgin DPRO 11544 CD-Promosingle: On Silent Wings (Single Edit) UK: Parlophone CDRDJS 6434 CD-Promosingle: On Silent Wings (Trevor Horn Remix Edit) / (Trevor Horn Remix) / Call Out Research Hook US: Virgin DPRO 12267 Promo-12”-EP: On Silent Wings (Soul Solution Club Mix) / (Soul Solution Instrumental) / (Soul Solution Parcappella) / (Soul Solution Radio Edit) US: Virgin SPRO 12716 CD-Promo-EP: On Silent Wings (Single Edit) / Whatever You Want / Do Something / On Silent Wings (Alternative Version) UK: Parlophone CDR 6434 12”-Acetate: Whatever You Want (Tee’s Frozen Sun Mix) / (Todd’s Rubber Dub) US: The Town House (Double Sided) Single: Whatever You Want / (Tee’s Frozen Sun Mix) F: Parlophone EMI CD-Doublesingle: Whatever You Want UK: Parlophone Tracks Single 1: Whatever You Want / Goldeneye (Single Edit) / Whatever You Want (LP) Tracks Single 2: Whatever You Want (Album Version) / Unfinished Sympathy (Untitled Single Version) / (Extended Olympic Mix) / Whatever You Want (Alternative Mix) CD-Single: Whatever You Want / Unfinished Sympathy / Goldeneye (Single Edit) D/NL: Parlophone EMI 8 82735 2 CD-Single: Whatever You Want / Goldeneye / Whatever You Want UK: Parlophone EMI 8 82743 2 6 CD-EP : Whatever You Want (4 Versions) D/NL: Parlophone EMI 8 82744 2 5 CD-Promo-EP : In Your Wildest Dreams (& Barry White, Album Edit) / (Crossover Mix) / Joe Remix Edit) / (Crossover Mix & Antonio Banderas) / (Latin Mix) US: Virgin DPRO 11584 12”-EP: In Your Wildest Dreams (& Barry White, Pink Noise Club Mix) / (Deep Dish Paradise Mix Edit) / (Pleasant Instrumental) // (Joe Extended Remix) / (& Antonio Banderas, Crossover Mix) / (& Barry White, Crossover Mix) US: Virgin 38578 CD-Promosingle: In Your Wildest Dreams (& Barry White, 12”) / (7” ) / (Instrumental) US: Rhythm Series CDRHYTHM 1 CD-Single: In Your Wildest Dreams (& Barry White) / (Joe Urban Ext. Mix) / (Antonio Slow Mix) UK: Parlophone CDRS 6451 CD-EP : In Your Wildest Dreams (& Barry White) / What’s Love Got To Do With It / Goldeneye (Live) / Missing You (Live) UK: Parlophone CD: Ms. Showbiz AU: Eclipse EML 156 Tracks : Lovin’s Him Was Easier / Good Hearted Woman / Freedom To Stay / If This Was Our Last Time / Stand By Your Man / If It’s Alright With You / Soul Deep / We Had It All / Lay It Down / You Ain’t Woman Enough To Take My Man Queen: Armut trotz Hits Oldie Markt 02/03 Management-Probleme Trotz ihres weltweiten Erfolges mit Killer Queen und Sheer Heart Attack nagten die Mitglieder von Queen nach wie vor am Hungertuch. Freddie Mercury am Klavier 15 16 Queen: Armut trotz Hits Oldie Markt 02/03 In der allgemeinen Öffentlichkeit ist der Weg zum Reichtum für einen Rockmusiker klar vorgezeichnet: Er nimmt einen Song auf, kommt in die Hitparaden und ist ein gemachter Mann. Dass es so einfach nicht ist, liegt an verschiedenen Tatsachen, die für einen Außenstehenden nicht so ganz leicht zu durchdringen sind. Am Anfang steht die Frage, ob unser künftiger Rockstar seine Lieder selbst schreibt oder nicht. Tut er das, ist es gut für ihn; tut er es nicht, sieht er für die Kompositionen schon einmal keinen Penny. Zum zweiten stellt sich die Frage, mit welchem Produzenten er zusammenarbeitet. Ist der berühmt, kann er ein weiteres Drittel der Einnahmen abschreiben. Und schließlich ist die Frage nach seinen Verträgen sowohl mit seinem Manager wie mit seiner Platten-Firma entscheidend. Sätze von bis zu 20 Prozent des Gesamterlöses sind ebenso wenig eine Seltenheit wie 2-3 Cent von einer verkauften Schallplatte. BL-Single: EMI 4C006-97140 Man sieht: So einfach ist es nicht, mit der Rockmusik zu Geld zu kommen und diese Lektion lernten die Mitglieder von Queen spätestens 1974, als John Deacon zu ihrem damaligen Management, der Firma Trident ging, weil seine Frau schwanger geworden war und er in der naiven Meinung, nach dem Welterfolg von Killer Queen und dem Album Sheer Heart Attack dürfte es kein Problem sein, eine Vorauszahlung auf die kommenden Tantiemen für den Kauf eines Hauses zu erhalten, genau dies von dem für ihn zuständigen Herren verlangte. Naiv war diese Vorstellung deswegen, weil er übersehen hatte, dass der normale Manager stets nach dem Motto handelt: Der gute Mensch denkt an sich selbst zuerst. So fuhren die Chefs von Trident damals längst in Karossen der Marke Rolls Royce vor, zahlten jedoch ihren Klienten gerade 60 Pfund Oldie-Markt Discographie Queen (7) von Frank Küster 1988 3“ CD-Single: Killer Queen / Flick Of The Wrist / Brighton Rock UK: Parlophone QUECD 2 3” CD-Single : Bohemian Rhapsody / I’m In Love With My Car / You’re My Best Friend UK: Parlophone QUECD 3 3” CD-Single: Somebody To Love / White Man / Tie Your Mother Down UK: Parlophone QUECD 4 3” CD-EP : Good Old Fashioned Lover Boy / Death On Two Legs / Tenement Funster / White Queen (As It Began) UK: Parlophone QUECD 5 3” CD-Single : We Are The Champions / We Will Rock You / Fat Bottomed Girls UK: Parlophone QUECD 6 3” CD-Single : Crazy Little Thing Called Love / Spread Your Wings / Flash Theme UK: Parlophone QUECD 7 3” CD-Single : Another One Bites The Dust / Dragon Attack / Las Palabras de Amor UK: Parlophone QUECD 8 3” CD-Single : Under Pressure / Soul Brother / Body Language UK: Parlophone QUECD 9 3” CD-Single : Radio Ga Ga / I Go Crazy / Hammer To Fall UK: Parlophone QUECD 10 3” CD-Single : I Want To Break Free / Machines (Or Back To Humans) / It’s A Hard Life UK: Parlophone QUECD 11 3” CD-Single : A Kind Of Magic / A Dozen Red Roses For My Darling / One Vision UK: Parlophone QUECD 12 4 Shapes Set : Stand Up And Talk UK: Interview-Singles Picture Disc-LP: Interview UK: Baktabak BAK 2014 (Freddie 1984 On A, Band On Stage In Montreux On B) Picture Disc-LP: Interview 1986 UK: Orlake MM 1218 (Freddie 1984 On A, Brian 1984 On B; Blue Or Red Back) 1989 Promo-Single: I Want It All / Same US: Capitol P-B-44372 CD-Promosingle: I Want It All UK: Parlophone CDPROMO QU 1 CD-Promosingle: I Want It All / Under Pressure F: Parlophone EMI SPCD 1557 Single: I Want It All / Hang On In There D: Parlophone EMI 20 3360 7 (3”CD-Single: 506 20 3360 3), UK: Parlophone QUEEN 10, US: Capitol B 44372, JP: EMI Toshiba PRP 1397 (Promo, 3” CD-Single: XP10-2081), AU: Parlophone A 2222, F/IT/P: Parlophone EMI 2033607, SP: Parlophone EMI 006 2033607 Maxi-Single: I Want It All (Album Version) // (Single Version) / Hang On In There D/NL: Parlophone EMI K060 20 3360 6 (CD-Single: EMI 560 20 3360 2), UK: Parlophone 12 QUEEN 10 (CD-Single: CD QUEEN 10), AR: Parlophone 56347, AU: Parlophone ED 416, SP: Parlophone EMI 052 2033606 Maxi-Single: I Want It All / Same BR: Parlophone EMI 9951147 Promo-Single: Lo quiero todo / El Hombre Invisible ME: EMI SEC 700 (Plastic Company Cover) Queen: Armut trotz Hits in der Woche und sahen keinerlei Veranlassung, dies zu ändern, weswegen das Gesuch von Deacon denn auch abschlägig beschieden wurde. Selten dürfte ein leitender Angestellter einer Firma eine Entscheidung so bereut haben wie der Herr von Trident die seine. Denn diese Ablehnung löste bei seinen Klienten eine Reihe von Fragen aus, die natürlich alle darauf hinausliefen, wie es sein konnte, dass man drei Platten in den Hitparaden hatte und dennoch offensichtlich so wenig Geld verdiente, dass man nicht in der Lage war, eine Vorauszahlung von einigen tausend Pfund zu bekommen – 4000 um genau zu sein. Zu dieser Zeit lebte Freddie Mercury in einem 2 Zimmer Appartement, Brian May in einer Kellerwohnung und die beiden anderen auch nicht besser. Die Folge war logischerweise, dass man sich Gedanken über ein Management machte, das Musiker offensichtlich nicht als Klienten, sondern als notwendiges NL-Single: EMI 5C006-97140 Übel und Freiwild betrachtete. Folglich wurde ein Wechsel vorbereitet, der jedoch zu einem solchen Konflikt führte, das im Sommer 1975 Queen nicht mehr existierte, da Brian May die Wahl seiner Kollegen nicht teilte und lieber die Band verließ, als diesen Manager zu engagieren. Das war nicht das einzige Problem, denn als John Deacon diese Forderung Anfang 1975 an Trident stellte, wurde sie mit dem Argument abgelehnt, dass die Band bereits 600.000 DM Schulden habe, die man erst einmal abarbeiten müsse. Wie also weg von der Firma kommen, bei einem solchen Berg von Schulden? Die Antwort war einfach: EMI erklärte sich bereit, diese Schulden gegen in der Zukunft fällige Tantiemen zu bezahlen und Trident musste sie ziehen lassen. Die Band einigte sich wiederum auf John Reid als zukünftigen Manager, der sich Oldie Markt 02/03 Promo-Single: Breakthru / Same US: Capitol 7PRO 79685 (Special Company Cover) CD-Promosingle: Breakthru US: Capitol DPRO 79720 CD-Promo-EP: Breakthru (Now Edit) / (Almost Now Edit) / (Extended Version) / Breakthru US: Capitol DPRO 79746 Single: Breakthru’ / Stealin’ D: Parlophone EMI 006 20 3421 7, UK: Parlophone QUEEN 11 (Picture Disc: QUEEN PD 11: As Clear Picture Test Pressing, White Picture Testpressing, Uncut & Shaped Picture Disc, MC: TC QUEEN 11), AU: Parlophone A 2261, P: Parlophone EMI 2034217 Maxi-Single: Breakthru (Extended) // (7” Version) / Stealin’ D/NL: Parlophone EMI 060 2034216 (CD-Single: CDP 560 2034212), UK: Parlophone 12 QUEEN 11 (CD-Single: CD QUEEN 11), AU: Parlophone ED 429 MC-Single: Breakthru / I Want It All US: Capitol 4JM-44426 Single: The Invisible Man / Hijack My Heart D: Parlophone EMI 006-20 3487 7 (3” CD-Single: 552-20 3487 3), UK: Parlophone QUEEN 12 (Clear Wax: QUEENX 12), AU: Parlophone A 2282, IT: Parlophone EMI 06 2034877 Single: The Invisible Man / Same Phillipines: Parlophone PAL 61221 Maxi-Single : The Invisible Man UK: Parlophone Transcription Disc (Testpressing, Different Mix) Maxi-Single: The Invisible Man (Extended) // (7” Version) / Hijack My Heart D: Parlophone EMI K060 20 3487 6 (CD-Single: CDR 20 3487 2), UK: Parlophone 12 QUEEN 12 (Picture Disc: 12 QUEENX 12 (Testpressing Only), Clear Vinyl: 12 QUEENX 12, CD-Single: CD QUEEN 12), IT: Parlophone EMI 142034876, NL: Parlophone EMI 060 2034876 Promo-Single: Scandal / Same US: Capitol 7PRO 79779 (Special Company Cover) CD-Promosingle: Scandal US: Capitol DPRO 79785 (Pink Disc) Promo-12”: Scandal (33 1/3 rpm) / (45 rpm) BR: Parlophone EMI 9951 170 A/B Single: Scandal / My Life Has Been Saved D: Parlophone EMI 006-20 3544 7 (3” CD-Single: 552-20 3544 3), UK: Parlophone QUEEN 14 (Poster Bag: QUEENP 14), AU: Parlophone A 2310, F: Parlophone EMI 2035447, Guatemala: EMI 4890, ME: EMI SEC 787 Maxi-Single: Scandal (Extended) // My Life Has Been Saved / (7” Version) D: Parlophone EMI K060 2035446, UK: Parlophone 12 QUEEN 14 (All Tracks On Side 1, Etched: 12 QUEENS 14, CD-Single: CD QUEEN 14), NL: Parlophone EMI 060 2035446 CD-EP: Scandal / My Life Has Been Saved / Hijack My Heart / Stealin US: Capitol CDP 7 15514 2 Single: The Miracle / Stone Cold Crazy (Live At The Rainbow, London 1974) D: Parlophone EMI 006-20 3643 7 (3” CD-Single: CDP 552-20 3643 3), UK: Parlophone EMI QUEEN 15 (Holographic Cover: QUEENH 15), AU: Parlophone A 2347, F : Parlophone EMI 20 3643 7 Maxi-Single: The Miracle // Stone Cold Crazy (Live At The Rainbow, London 1974) / My Melancholy Blues (Live Houston, Texas, 1977) D: Parlophone EMI K060 20 3643 6, UK: Parlophone 12 QUEEN 15 (With Colour Print: 12 QUEENP 15, CD-Single: CD QUEEN 15) Promo-MC : The Teaser Tape UK: EMI (Contains Promo-Edits Of The Tracks Only) A: Breakthru / My Baby Does Me / The Miracle / I Want It All / Was It All Worth It / The Invisible Man / Scandal / Rain Must Fall / Party / Kashoggi’s Ship B: Different Edits Of The Same Tracks Album: The Miracle D: Parlophone EMI 064-79 2357 1 (Club-Pressing: EMI 66227 0), UK: Parlophone PCSD 107 (+ Insert), US: Capitol C1-592357, AR: EMI 10061, AU: Parlophone PCSO 792357 17 18 Queen: Armut trotz Hits Oldie Markt 02/03 einen Namen als der Betreuer von Elton John und dessen Plattenfirma Rocket Records gemacht hatte, die er zusammen mit Elton John leitete. Diese Wahl sollte sich in den kommenden Jahre mehr als auszahlen – will man Roy Thomas Baker glauben, der in einem Interview sagte: „An einem guten Tag ist John Reid der beste Manager in dem Geschäft. Er leitete einige Trends mit Queen ein, ganz egal, ob sie ihn heute gerne haben oder nicht. Wenn er nicht an Stellen sein Veto eingelegt hätte, wo das vorher noch nicht passiert war, hätte die Band meiner Meinung nach nicht den Erfolg erreicht, den sie dann schaffte.“ Tatsächlich zog sich das Hick-Hack inklusive der Einschaltung des Anwalts Jim Beach bis zum September 1975 hin, ehe das Quartett sich von Trident lösen und bei John Reid unterschreiben konnte - nur wenige Wochen, bevor man sich in den Waliser (Diff. Labels, + Inserts), BR: Parlophone EMI 068 7923571 (+ Insert), Ecuador: EMI 3030178, F: Parlophone EMI 064 792357, IT: Parlophone EMI 64 7 923571, ME: EMI SLEM 1617 (Spanish Titles), NL: Parlophone EMI 064-79 2357 1, YU: Parlophone Jugoton LP-71-F 2020812, RI 1993 RUS: Santa ATR 30155/6 N93 00583/4 (Different Cover & Label + Hang On In There). CD: D/NL: Parlophone EMI CDP 79 2357 2, UK: Parlophone CDPSCD 107 (Also As Promo-Box + Teaser Tape), US: Capitol CDP 7 92357 2, JP: EMI Toshiba TOCP 8311, CA: Capitol 592357, RI 1990 US: Capitol C2 92357, JP: Toshiba EMI CP32-5839, CA: Capitol 52357, RI 1991 US: Capitol CDP 592357 (All + Hang On In There / Chinese Torture / The Invisible Man (12”-Version), RI 1991 US: Hollywood HR-61234-2 (Longbox, Remastered, + Hang On In There / Chinese Torture / The Invisible Man (12” Version) / Scandal (Extended). MC: PO: Brawo 107 (As For You) A: Party / Kashoggi’s Ship / The Miracle / I Want It All / The Invisible Man B: Breakthru / Rain Must Fall / Scandal / My Baby Does Me / Was It All Worth It 16 CD-Box: Queen Mania D: Parlophone EMI QUEENBOX 1 (Flightcase + Poster + Badge, Limeted, Numbered Edition) All CDs Up To The Miracle Video: The Miracle UK: PMI MVL 99 0084 3 Tracks: I Want It All / Breakthru / The Invisible Man / Scandal Album: Queen At The Beeb (Recorded 1973) UK: Band Of Joy BOJLP 001. CD: UK: Band Of Joy BOJCD001, JP: EMI Toshiba TECP 25525 A: My Fairy King / Keep Yourself Alive / Doin’ Alright / Liar B: Ogre Battle / Great King Rat / Modern Times Rock’n’Roll / Son And Daughter 1991 JP-Single: Elektra Pioneer P-78E Rockfield Studios an die Arbeiten für das nächste Album machte, das Queen endgültig zu Weltstars machen sollte und dem Chef von Trident, Norman Sheffield, dem übrigens Death On Two Legs auf A Night At The Opera zugedacht war, verdeutlichte, wie dumm er gewesen war, kein Vertrauen in die langfristigen Fähigkeiten dieser Band gehabt zu haben. Und er verlor nicht nur Queen. Roy Thomas Baker, der nicht nur die nächsten LPs der Gruppe bis zu Jazz produzierte, sondern danach beispielsweise mit den Cars weitere Welthits betreute, hatte sich genau gemerkt, was mit seinen Kollegen geschehen war und kündigte seinen Vertrag nur Stunden, bevor er nach Wales fuhr. Alles war angerichtet für den großen Durchbruch. Fortsetzung folgt CD-Promosingle: I Can’t Live With You (Remix) / (Edit) US: Hollywood PRCD 8367-2 Promo-12”: Innuendo (Extended) / Same UK: Parlophone 12 QUEENDJ 16 CD-Promosingle: Innuendo US: Hollywood PRCD 8319 Jukebox-Single: Innuendo / Diff. Artist IT: Parlophone EMI 00-1793957 Single: Innuendo / Bijou D: Parlophine EMI 016-20 1464 7, UK: Parlophone QUEEN 16, AU: Parlophone 2526-7, IT : Parlophone EMI 06-2041647, SP : Parlophone EMI 006 2041647 Maxi-Single : Innuendo (Explosive Version) // Under Pressure / Bijou D : Parlophone EMI 060 2041646 (CD-Single : CDP 560-20 4164 2), UK : Parlophone 12 QUEEN 16 (Picture Disc : 12 QUEENPD 16, Also As Clear Picture Disc Test Pressing & White Picture Disc Test Pressing; CD-Single: CD QUEEN 16), BR: Parlophone EMI 9951232, SP: Parlophone EMI 052 2041646 Maxi-Single: Insinuacion / Same ME: EMI 100122 CD-Single: Innuendo (Explosive Mix) / Under Pressure / Bijou JP: EMI Toshiba TOCP-6571 Single: I’m Going Slightly Mad / The Hitman D: Parlophone EMI 016-20 4257 7, UK: Parlophone QUEEN 17 (Picture Disc: QUEENPD 17, Also As Clear Picture Disc Test Pressing & White Picture Disc Text Pressing, MC-Single: TCQUEEN 17), AU: Parlophone 2573-7 Maxi-Single: I’m Going Slightly Mad // The Hitman / Lost Opportunity D/NL: Parlophone EMI 060 204257 6 (CD-Single: 204257 2) , UK: Parlophone 12 QUEENG 17 (Foc, CD-Single: CD QUEEN 17), IT: Parlophone EMI 14 2042576 Single: Headlong / All God’s People D: Parlophone EMI 016-20 4332 7, UK: Parlophone QUEEN 18 Single : Headlong / The Hitman AU: Parlophone PAL 61231, F: Parlophone EMI 2042867 (Clown Cover), Phillipines : Parlophone 2576-7 Spirit: Die letzten Jahre Oldie Markt 02/03 Reunions und Tragödien Die Geschichte von Spirit nach 1984 bestand aus einer Folge von Reunions und endete mit einer Tragödie. Legendäre Bands, die ihren Höhepunkt in den 60er Jahren hatten, haben es in der Geschichte der Rockmusik nur ganz selten geschafft, den Ruhm der ersten Jahre nach dem Zerfall der originalen Besetzung wieder so Die 1991er Ausgabe von Spirit (v.l.): Ed Cassidy, Randy California, Scott Monahan aufleben zu lassen, wie er anfangs war, ganz egal wie gut oder wie schlecht die Musik in der jeweils aktuellen Besetzung ausfiel. Das genau war die Crux von Spirit nach den 60er Jahren. Nachdem man mit The 12 Dreams Of Dr. Sardonicus die beste Fassung der komplexen Musik der Band abgeliefert hatte und danach ausein- anderging, weil die Protagonisten, Jay Ferguson und Randy California nicht mehr gemeinsam arbeiten konnten oder wollten, war das auch das Ende der Existenz in den Hitparaden, obwohl spätere Platten durchaus Songs enthielten, die genauso in den Top 100 hätten landen müssen wie beispielsweise Mr. Skin. Dennoch blieben Ed Cassidy und sein 19 20 Spirit: Die letzten Jahre Oldie Markt 02/03 Stiefsohn Randy California als Spirit sowohl musikalisch wie persönlich gut im Geschäft: Sobald sie mit dem Namen auftraten, waren sowohl Touren wie Plattenverträge kein Problem und deswegen blieb man zumindest sporadisch als Spirit aktiv, immer wieder unterbrochen von solistischen Aktivitäten Californias. Doch der Reihe nach. 1984 war für Spirit ein äußerst aktives Jahr. Erstmals seit dem verhängnisvollen Split 1970 hatten sich alle fünf Originalmitglieder zusammengefunden und eine LP eingespielt. Doch anstelle neues Material aufzunehmen, spielte man die besten Lieder der großen Zeit noch einmal ein, was zwar aufgrund der besseren Studiotechnik einen brillanten Klang ergab, künstlerisch aber etwas enttäuschte, da es eben nur bekannte Stücke waren. Deswegen besaß diese Reunion auch nur eine sehr begrenzte Dauer: Nach Ende der Produktion gingen die einzelnen Mitglieder wieder zu ihren normalen Jobs zurück, was für Mark Anders beispielsweise Heart bedeutete und für Jay Ferguson seine Solo-Karriere. Ran- D-LP: I.R.S. EMI 064 24 1020 1 Oldie-Markt Discographie Spirit 1987 Album: The Family That Plays Together UK: Edsel ED 162. CD: 1988 UK: Edsel EDCD 168, US: Epic Columbia EK 33502, RI 1990 D: Epic Sony Music EPC 477355 2, RI 1996 Epic Legacy 65001 (+ Fog / So Little To Say / Mellow Fellow / Now Or Anywhere / Space Chile) Tracks: Like The Original CD: Potatoland D: Line LICD 9.00092, 1988 UK: Chord CD 010. Album: 1988 UK: Chord LP 010 Tracks: Like The Original 1988 CD: Best Of US: Epic Columbia EGK 32271 Tracks: Like The Original Doppel-Album: Spirit Of ‘76 UK: Edsel DED 251 Tracks: Like The Original CD: Clear Spirit UK: Edsel CDED 268, 1996 US: Epic Legacy 65002 (+ 1984 / Sweet Stella Baby / Fuller Brush Man / Coral) Tracks: Like The Original CD: Spirit UK: Edsel CDED 311, US: Epic Columbia EK 31457, RI 1996 US: Epic Legacy 64965 (+ Veruska / Free Spirit / If I Had A Woman / Elijah (Edit), RI 1997 US: Scorpio 6794. LP: UK: Edsel ED 311 Tracks: Like The Original CD: The Twelve Dreams Of Dr. Sardonicus UK: Edsel EDCD 313, US: Columbia CK 30267, RI 1989 US: Mobile Fidelity MFCD 800 (Direct-To-Disc), RI 1995 D: Epic Sony Music 476603 2, RI 1996 US: Epic Legacy 65003 (+ Rough Road / Animal Zoo / Morning Will Come / Red Light Roll On) Tracks: Like The Original 1989 dy California kehrte deswegen unmittelbar darauf genauso zu seiner Solo-Karriere zurück, die er ja schon 1982 mit dem etwas enttäuschenden Mini-Album All Along The Watchtower aufgenommen und mit der LP Euro-American fortgesetzt hatte. Als Solist ließ California jedoch vor allem die Fähigkeiten als Songschreiber vermissen und zog sich auf einen nicht sehr abwechslungsreichen Hardrock zurück, der zwar dem Gitarristen California recht gut zu Gesicht stand, nicht aber dem Sänger, so dass dieser Versuch 1985 nach Restless erst einmal im Sand verlief. Folglich blieb ihm nur der Weg zurück zu seinem Stiefvater Ed Cassidy und Spirit, was er denn auch tat und so tourte man ab Single: Hard Love / The Prisoner UK/US: I.R.S. Maxi-Single: Hard Love // The Prisoner / Hey Joe UK/US: I.R.S. Album: Rapture In The Chambers D: I.R.S. EMI 064 24 1020 1, UK: I.R.S. EIRSA 1014, US: I.R.S. 13007. CD: D: I.R.S. EMI CDP 564 24 1020 2, UK: I.R.S. EIRSCD 1014, US: X21S-13007 A: Hard Love / Love Tonight / Thinking Of / Rapture In The Chambers / Mojo Man / Contact B: The Prisoner / One Track Mind / Enchanted Forest / Human Sexuality / Shera Princess Of Power / End Suite CD: Son Of Spirit UK: Polydor PIPC 2, RI 1999 US: Great Expectations 40002 Tracks: Like The Original CD: Future Games UK: Polydor PIPC 3 Tracks: Like The Original Spirit: Die letzten Jahre 1986 wieder durch die Staaten, mit dem dem Line-Up Randy California, Ed Cassidy, dem Keyboarder Scott Monahan und dem Bassisten Mike Bunnell. Mehr als Club-Gigs sprangen dabei allerdings nicht heraus und ein neuer Plattenvertrag war eh nicht zu realisieren. Das war auch den Beteiligten klar und so zog sich Randy nach der Tour wieder auf ein Soloprojekt zurück, mit dem er sogar live in Deutschland auftauchen sollte: Das 1989 neu gegründete No Speak-Label von I.R.S. wollte legendären Gitarristen die Chance geben, Platten mit Instrumentals aufzunehmen und um dieses Sublabel zu etablieren, veranstaltete man eine gemeinsame Tour der Legenden, die auch in Deutschland Halt machte. Unter ihnen befand sich auch Randy California, der für einige Songs seine Gitarre auspackte – in der Begleitung solcher Schwergewichte wie Leslie West, Andy Powell und Ted Turner, Robbie Krieger und und und. Da war sie wieder, die zeitlose Verbindung von Jimi Hendrix Elementen und eigenen Zutaten, die ihn zu einem der Oldie Markt 02/03 1990 CD: Tent Of Miracles US: Caroline 1700, 1991 D: Outline Line OLCD 9.91025 Tracks: Borderline / Zandu / Love From Here / Ship Of Fools / Burning Love / Tent Of Miracles / Logical Answers / Old Black Magic / Neglected Emotion / Imaginary Mask / Stuttgart Says Good-Bye / Deep In This Land CD-EP: Nature’s Way ‘91 D: Line LICD 9.01147 Tracks: Nature’s Way ’91 / Darlin If / Genetic Dreams / Fallen Hero / Interview With Spirit & Harvey Wharfield 2 CD: Time Circle US: Epic Columbia E2K 47363 Tracks CD 1: Fresh Garbage / Uncle Jack / Mechanical World / Taurus / Girl In Your Eye / Straight Arrow / Topanga Windows / Gramophone Man / The Great Canyon Fire In General / I Got A Line On You / It Shall Be / Poor Richard / Silky Sam / Sherozode / All The Same / Dream Within A Dream / Aren’t You Glad / Eventide / Model Shoppe Theme (The Moving Van) Tracks CD 2: Green Gorilla / Rehearsal Theme / Fog / Now Or Anywhere / Dark-Eyed Woman / So Little Time To Fly / Ground Hog / I’m Truckin’ / New Dope In Town / Sweet Stella Baby (Mono) / Prelude-Nothing To Hide / Nature’s Way / Animal Zoo / Love Has Found A Way / Why Can’t I Be Free / Mr. Skin / When I Touch You / Street Worm / Morning Will Come / Turn To The Right 1992 CD: The Collection D: Castle Communications/Sound Solution 1593.192, UK: Castle Communications CCSCD 319 Tracks: Prelude- Nothing To Hide / Animal Zoo / Nature’s Way / Mr. Skin / When I Touch You / Morning Will Come / Fresh Garbage / Uncle Jack / Mechanical World / I Got A Line On You / Dark-Eyed Woman / 1984 / Clear / Silky Sam / Dream Within A Dream / Straight Arrow / Girl In Your Eye / Ice CD: Chronicles 1967-1992 D: Outline LineOLCD 9.91133, US: W.E.R.C. CREW 2200 Tracks: If I Had A Woman / Darlin / Hey Joe / I Can’t Stand It / Genetic Dreams / Fresh Garbage / Somebody Loves You / Lake Of Love / King Of Days / I Want Somebody / Reelin In The Night / Cass Drums / Holy Man / Salvation / Would You Believe / Time To Fly / Nature’s Way / Stuck In L.A. / Darlin If / Kokomo / Circle-Prelude / Elijah CD: Made In Germany D: Roof, RI 1997 US: Kinghat 63732 Tracks: Like The Original US-CD: W.E.R.C. CREW 22003 1995 eigenständigsten Gitarristen der Rockmusik gemacht hatten. Zu dieser Zeit war die nächste (Teil)-Reunion schon angedacht. Ursprünglich wohl als California-Solo-Album geplant, wurde aus Rapture In The Chambers durch die Mitwirkung von John Locke plötzlich eine neue Spirit-Platte, die bei der Firma erschien, für die Randy getourt war: I.R.S. hatte den Routiniers eine neue Chance gegeben, die sie diesmal nutzten: Sowohl das Material als auch das Umfeld stimmte und so wurde daraus die beste LP seit Farther Along 1976, obwohl sie ungleich rockiger ausfiel. Da auch noch Mark Andes bei einigen Tracks den Bass zupfte, fehlte nur Jay Ferguson, der aber zu dieser Zeit CD: Feedback US: Epic Sony Music EK 31175 Tracks: Like The Original CD: Live At The La Paloma US: W.E.R.C. CREW 22003 Tracks: Life Has Just Begun / Sadana / Mr. Skin / Hey Joe / I Got A Line On You / PreludeNothing To Hide / Like A Rolling Stone / Going Back To Jones / Living In This World / Magic Wand / Give A Life Take A Life / La Paloma Jam-Electro Jam / 1984 / Jamaica Jam / Super La Paloma Jam / Nature’s Way 1996 CD: California Blues US: W.E.R.C. CREW 2204 Tracks: California Blues / Look Over Yonder / The River / Call On Me / Crossroads / Song For Clyde / Pawn Shop Blues / Sugar Mama / Red House (Live) / Gimme Some Lovin’ / We Believe / One World / Like A Dog / Poem For John Lennon / Live ’67: Shoes Back On / Tell 21 22 Spirit: Die letzten Jahre Oldie Markt 02/03 bereits in das Lager der Film-Musik-Komponisten abgewandert war, was ihm beispielsweise den Auftrag für Folge 5 des Horror-Klassikers The Nightmare On Elm Street einbrachte. Unglücklicherweise war der kommerzielle Erfolg erneut nicht das, was sich die Firma erwartet hatte und so tourte man wieder als Trio mit dem Bassisten Mike Nile. Diesmal dauerte es nicht so lange, ehe ein neues Opus auf den Markt kam, allerdings nur in Deutschland, wo 1991 das bereits 1990 eingespielte Tent Of Miracles erschien, das zwar nicht die Klasse des vorherigen Werks besaß, aber dennoch einige Highlights vorweisen konnte. Randy California und Ed Cassidy befanden sich in der seltsamen Situation, in den USA problemlos live auftreten, doch neue Platten nur in Europa auf den Markt bringen zu können. Das sollte sich auch in Zukunft nur insofern ändern, Everyone / Soundtrack For A Moth 1997 2 CD: The Mercury Years D: Mercury 534 602-2, US: Mercury PolyGram 314 534 602-2 Tracks CD 1: Jack Bond / America The Beautiful-The Times They Are A-Changing / Victim Of Society / Lady Of The Lakes / Tampa Jam / My Road / Sunrise / Urantia / Maunaloa-What Do I Have / Feeling In Time / Happy / Walking The Dog / Tampa Jam / Joker On The Run / When / Like A Rolling Stone / Veruska / Once Again / Tampa Jam / Thank You Lord / Guide Me / Hey Joe Tracks CD 2: Farther Along / Atomic Boogie / World Eat World Dog / Don’t Lock Up Your Door / Colossus / Phoebe / Mega Star / Once With You / Diamond Spirit / Stoney Night / Pineapple / Looking Into Darkness / Holy Man / Would You Believe / Detroit City / Circle / The Other Song / Yesterday / Family / Maybe You’ll Find / Magic Fairy Princess / Gorn Attack / Stars Are Love / It’s Time Now / Greenback Dollar 1999 CD: Live At The Rainbow 1978 US: Relix 6000 Tracks: Like The Original 2000 US-CD: W.E.R.C. CREW 2204 als man die eigene Plattenfirma W.E.R.C. gründete, die fortan für den Ausstoß der beiden verantwortlich zeichnete, was für das ‘95er Live-Opus At La Paloma genauso galt wie für das überraschende 96er Comeback California Blues, das sie mit Scott Monahan, Matt Andes und dessen Tochter Rachel aufgenommen hatten und das an die großen Zeiten anknüpfte. Doch die geplante 1997er Tour durch Europa blieb ein Traum wie alle anderen Aktivitäten: Am 2. Januar 1997 starb Randy Wolfe alias California, als er seinen Sohn Quinn aus der Meeres-Strömung vor Hawaii rettete. Alles, was seitdem erschien – auch das aktuelle Werk Sea Dream – ist nur ein Rückblick oder enthält Outtakes. Die Geschichte von Spirit ist damit definitiv vorbei. Ed Cassidy, der 1993 seinen 70. Geburtstag feierte, kam bei Merrell Fankhauser unter. Ein wahrlich trauriges Ende. CD: Cosmic Smile US: Phoenix Rising 40002 Tracks: Shake My Ego Down / Barkin’ Up The Wrong Tree / Compromise / No Time To Pretend / Close To You / Mean And Beautiful / One By One / Fire / Wave / Love From The Heart / I Had A Dream / River Of Love / Break My Back / Cosmic Smile / Can’t Sit Down (Livin’ On Love) Album: Now Or Anywhere US: Sundazed 5067 A: Veruska / Free Spirit / If I Had A Woman / Elijah (Alternate) B: Fog / So Little To Say / Mellow Fellow / Now Or Anywhere / Space Chile (Early Version) Album: Eventide US: Sundazed 5068 A: Eventide / Green Gorilla / Sherozode / The Moving Van (Model Shop Main Theme) / Model Shop Rehearsal Theme 1 / 2 B: Coral Fuller Brush Man / Sweet Stella Baby / Rougher Road / Red Light Roll On / Radio Spot #1 / #2 2002 CD: Sea Dream US: Acadia 8017 Tracks: Cages / Just For You / Line By Line (Water In The Eyes) / Jack Rabbit / Jailhouse / Father And Son / Ego Spray / Suntronics / Center For Truth / Shock Of Confusion / Dirty / Fallen Hero (Ode To JFK) / 2000 Miles / Farther Along / Hare Sai / Hello Goodbye / Sea Dream Suite: Whale-Heaven-Sign-I 4-Sai Baba-Daylight Dolphin-Garden Of Creation-Heaven / Nature’s Way (Instr.) / Bhagavaghita (Loving You Is Singing For) / Question One Randy California 1985 Single: Run To Your Lover / Second Child UK: Vertigo Phonogram VER 16 Album: Restless D: Vertigo Phonogram 816 646-1Q, UK: Vertigo Phonogram VERL 19, US: Mercury A: Run To Your Lover / Restless Nights / Second Child / Jack Rabbit / Shane B: One Man’s Heaven / Murphy’s Law / Camelot / Battlemarch Of The Overlords / Childhoods End Fortsetzung auf Seite 39 Rolling Stones: Die CDs 1967-1970 + Sampler The Rolling Stones: abkco-RI’s II In der zweiten Folge der abkco-Reissues kommen die letzten Decca-Alben und die diversen Sampler an die Reihe. Die wirklich großen Bands der Rockgeschichte erkannten immer als erste, wenn es Zeit wurde, sich zu verändern. Da ging es den Herren der Rolling Stones nicht anders als ihren Freunden und Konkurrenten von den Beatles, mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass letztere noch etwas schneller und beeindruckender auf Trends reagierten. So hatten sie schon länger auf ihren Platten Elemente der psychedelischen Musik verarbeitet, ehe sie mit Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band das bis heute gültige Hauptwerk dieser Ära herausbrachten, von der Covergestaltung bis zur Musik, die alle Teile der damaligen Musikszene abarbeitete. Da mussten und wollten die Rolling Stones mit von der Partie sein und so schlugen sie 67 mit Their Satanic Majesties Request (abkco Universal 882 329-2) zurück, das genauso wie die Platte der Beatles den Begriff revolutionär verdiente, allerdings wurde. Bei dem Feuerwerk an Neuerungen konnte die Musik zwar nicht ganz mithalten und fiel sicher im Vergleich zu den Beatles ab, aber das Urteil ist im Nachhinein deutlich positiver als 67, da Jagger/Richards ihren Reifeprozess als Songschreiber auf eine beeindruckende Art und Weise fortsetzten. Lieder wie She’s A Rainbow, Sing This All Together oder 2000 Light Years From Home ließen Vergleiche mit der Finesse von Lennon/McCartney zu, nur der große konzeptionelle Wurf war das nicht und Füller wie die Reprise von Sing This All Together, Gomper oder On With The Show trübten das Gesamtbild. Natürlich war das nicht die Musik, die die Stones unbedingt machen wollten. Also war eine Rückkehr zu den Wurzeln angesagt, die ihnen mit Beggars Banquet (abkco Universal 882 330-2) über alle Maßen gut gelang. Das waren die Rolling Stones, wie sie berühmt geworden waren, freilich wie guter Oldie Markt 02/03 Earth. Alleine die ersten Takte vom zeitlosen Sympathy For The Devil wären schon ein Kaufargument, das man nur schwer ablehnen könnte, doch es ist hier so viel mehr drauf und das, obwohl die 7“ Jumping Jack Flash überhaupt nicht enthalten war! Zum Glück ist der Klang dieser und der vorigen CD deutlich überarbeitet worden und profitierte von dem Remastering im Bassbereich, legte zudem noch in punkto Dynamik zu. Dieses Werk war das Ende einer Epoche, denn es sollte das letzte mit Brian Jones sein, der die Rolling Stones eigentlich gegründet hatte und in den ersten Jahren ihr Herz gewesen war. Folglich schob man einen Sampler ein, um die letzten turbulenten Jahre noch einmal Revue passieren zu lassen und diese Aufgabe erfüllte Through The Past Darkly (Big Hits Vol. 2) (abkco Universal 882 331-2) perfekt. Allerdings wurde erneut die US-Ausgabe für diese Serie herangezogen und das bedeutet, dass anstelle von You Better Move On, Sittin’ On A Fence und We Love You Paint It Black und Have You Seen Your Mother, Baby, Standing In The Shadow auftauchen, was am Gesamteindruck nichts gravierendes ändert, der die beeindruckende Weiterentwicklung der Band innerhalb von wenigen Jahren aufzeigt. Vor allem aber sind mit Jumping Jack Flash und Honky Tonk Women die beiden Singles enthalten, die 1968 und 1969 zeig- vor allem im Kontext der eigenen Geschichte. Zunächst einmal war es eine völlige Abkehr vom Rhythm&Blues. Zum zweiten hatten die Stones sich zum ersten Mal selbst produziert. Eine weitere Premiere stellte die Tatsache dar, dass Their Satanic Majesties Request völlig identisch auf beiden Seiten des Atlantiks erschien und zu guter Letzt wartete die Platte mit einem 3D-Cover auf, das für die CD freilich nicht reproduziert Wein gereift und verbessert. Vor allem war das stilistisch weit vielfältiger als zu den Zeiten der nur als Coverband arbeitenden Formation der ersten Jahre. Natürlich besitzt die CD die damals von Decca abgelehnte Originalhülle – was dann in der Konsequenz zur Trennung führte – und das Spektrum reichte vom akustischen Blues über Country bis zum poppigen Rock von Salt Of The 23 24 Oldie Markt 02/03 ten, wie gut die Stones waren, wenn sie rockten. Nur drei Monate nach der Hit-Kompilation, im Dezember 1969, erschien dann das erste Werk mit dem neuen Gitarristen Mick Taylor und es beendete alle Fragen nach dem Weiterleben ohne Brian Jones, denn Let It Bleed (abkco Universal 882 332-2) unterstrich, dass Beggars Banquet kein Einzelstück blieb, was die stilistische Breite und die Klasse der Songs betraf. Erneut kam der Blues genauso zu seinem Recht wie Country – vertreten durch die Country-Fassung von Honky Tonk Women als Country Honk – und melodischem Rock, der durch solche Klassiker wie You Can’t Always Get What You Want oder Gimme Shelter repräsentiert wurde. Angesichts der Tatsache, dass selbst unbekanntere Songs wie Monkey Man noch bei jeder anderen Gruppe zu absoluten Spitzenstücken gereicht hätten, erscheint die Qualität der Platte in einem entsprechenden Licht und bewies, dass der Verlust von Brian Jones, der bereits länger vor seinem Tod wegen seines immer stärker werdenden Drogenkonsums als kreative Kraft nicht mehr erkennbar war, tatsächlich kaum ins Gewicht fiel und man mit seinem Ersatz Mick Taylor einen brillianten Gitarristen gewonnen hatte. Das zeigte auch die letzte Original-LP auf Decca, die Live-Platte Get Yer Ya Ya’s Out (abkco Universal 882 333-2), die vielleicht die musikalisch beste Besetzung der Rolling Stones präsentierte, mit Sicherheit aber die, die am stärksten zum Blues tendierte, was bestimmt ein Verdienst von Mick Taylor war, der sich seine ersten Lorbeeren ja bei John Mayall’s Bluesbreakers verdiente. Neben den Hits der vergangenen Jahre und dem Material der beiden Studioplatten zuvor gab es noch die beiden Chuck BerryKlassiker Carol und Little Queenie. Von den diversen Liveplatten der Rolling Stones ist diese definitiv diejenige, die man in seiner Sammlung haben sollte, zumal der Klang Rolling Stones: Die CDs 1967-1970 + Sampler endlich den der Vinylplatte nicht nur erreicht, sondern teilweise sogar übertrifft, soweit es den Bass betrifft. Danach war die Ära der Rolling Stones bei Decca vorbei und was der Firma blieb, war die übliche Ausbeutung einer erfolgreichen Band in der Form von Kompilationen und Outtakes, was im Fall von Metamorphosis (abkco Universal 882 344-2) immerhin ansatzweise Sinn machte, da hier größtenteils zuvor nicht veröffentlichte Titel oder rare Fassungen der auf anderen Platten vertretenen Songs enthalten waren. Musikalisch war das ein echter Flickenteppich, doch der eigentliche Sinn der Sache ist, dass diese Plat- te die einzige der Stones war, die es bislang nicht als CD gab. Unter den Samplern gab es einige, die in punkto Titelauswahl und Aufmachung durchaus legitim waren, hervorzuheben wären da die beiden Hit-Zusammenstellungen Hot Rocks (abkco Universal 882 3342) und More Hot Rocks (abkco Universal 882 337-2), die beide einige Aspekte aufweisen, die sie in dem benannten Zusammenhang bemerkenswert machen. Zum einen gibt es beide als Doppel-CDs wie die Originale. Zum zweiten bringen sie die amerikanische Singles- und Song-Auswahl, da die ursprünglichen Doppel-LPs in den USA erschienen. Zum dritten hatte sich die gra- phische Abteilung der Firma wirklich Mühe gegeben und das findet sich teilweise in den Booklets wieder. Und letztlich weisen beide Kopplungen Besonderheiten auf, die sie gegenüber anderen ähnlichen Sammlungen eindeutig bevorteilen. So tauchen auf der ersten Folge mit Wild Horses und Brown Sugar zwei Titel auf, die eigentlich da nichts zu suchen haben, da sie im Original auf einer Platte veröffentlicht wurden, die nicht von Decca vertrieben wurde. Diese Beobachtung gilt sogar noch mehr für More Hot Rocks (Big Hits & Fazed Cookies), denn der Doppelpack ist tatsächlich die einzige dieser Reissues, auf der der Hörer Bonustracks bekommt und zwar eine alternative Fassung von Poison Ivy, Everybody Needs Somebody To Love und I’ve Been Loving You Too Long. Das ist nicht alles. Zusätzlich gibt es nur dort die Stereo-Fassungen von We Love You und I Can’t Be Satisfied. Einen gesamten Überblick über die Singles, die in der London-Ära (der Partnerfirma von Decca in den USA) erschienen bietet die 3 CD-Box Single Collection-The London Years (abkco Universal 882 343-1), die vom Klang her überrascht, denn bis Honky Tonk Women sind alle Songs in der Mono-Fassung vertreten. Neue akustische Gitarrenplatten Oldie Markt 02/03 Osnabrücker Schule Die Plattenfirma Acoustic Music trägt ihre Absicht im Namen: Im Mittelpunkt steht die akustische Gitarre wie bei allen CDs hier. Bei der Wahl des Musikinstrumentes, das das letzte Jahrhundert beherrschte, ist die Gitarre ganz vorne dabei, weil sie spätestens ab den 50er Jahren in den Vordergrund rückte und auch schon zuvor im Blues und Country die zentrale Position einnahm. Dennoch ist es ungewöhnlich, der akustischen Abart eine Firma zu widmen. Peter Finger, Gitarrist in Osnabrück, tat dies und hatte Erfolg: Seine Firma nimmt in der Szene einen dominanten Platz ein. Das beweist unter anderem die Abstammung der einzelnen Künstler. Evgeni Finkelstein beispielsweise ist ein Russe und das demonstriert er auf The Fall Of Birds (Acoustic Music/Zomba 319.1273.2) nicht nur mit der Wahl der von Östliche Elemente integriert Ralf Siedhoff ebenfalls, wenngleich es ihn auf Worldbeat (Acoustic Music Zomba 319.1274.2) eher in den fernen Osten zieht. Da kennt er sich als die eine Hälfte des GuitarDuos gut aus und das hört man seiner Musik ebenso an wie die Nähe zu exotischer Musik, die er aber auf der CD organisch verbindet, was sie zu einem Erlebnis macht. Den Mut, eigene Wege zu gehen, besitzt der Schwabe Axel Schultheiß, der das auf seiner neuen Platte schon im Titel dokumentiert: Da steht Departure (Acoustic Music Zomba 319.1280.2) und diese Abfahrt steht beitet, die aber oft mit Loops unterstützt. Da macht es Ansgar Dälken noch einfacher und gleichzeitig komplizierter: Auf Llaneza (Acoustic Music Zomba 319.1275.2) gibt es die akustische Gitarre absolut pur, ohne jede Technik und dennoch ist das sehr gut, weil es Dälken versteht, mit seiner Gitarre Bilder zu malen. Da zählt die Stille soviel wie die Noten und das schafft eine Atmosphäre, die den Hörer gefangen nimmt. Ganz so gut kann es der Franzose Jean-Felix Lalanne auf Yohnamour (Acoustic Music Zomba 319.1276.2) nicht, obwohl auch er pur und mit eigenen Kompositionen antritt. Das ist melodisch weniger ausgefuchst als bei Dälken, auch deswegen, weil Lalanne etwas verspielter agiert und mit den Melodien jongliert – auch um sein Können zu zeigen. Das steht bei Stefan Lindenbauer und It’s Probably Me (AcousticMusic Zomba 319. 1270.2) vor allem im Zentrum, was dann zu verstehen ist, wenn man weiß, dass der Mann aus Österreich letztes Jahr den alljährlichen Open Strings-Nachwuchswett- ihm vertonten Stücke – sie kommen alle von jungen Komponisten aus seiner Heimat, sondern auch mit seinem Spiel, das manchmal an die Balalaika erinnert. für seine Absage an den Folk, mit dem er einmal auf der Gitarre anfing. Hier gibt es Musik, die an die der elektronischen Musiker erinnert, da sie wie die große Strukturen braucht, die ihr Schultheiß auch gibt, der zwar nur mit seiner akustischen Gitarre ar- bewerb der Firma gewonnen hat. Da will man natürlich schon zeigen, was man draufhat und das tut der Schüler von Michael Langer denn auch. Dafür suchte er sich Popsongs wie den Titel, Folk und klassische Musik aus, die noch zu sehr von Virtuosität geprägt werden. 25 26 Neue DVD Oldie Markt 02/03 DVD-Manie Die DVD ist die neue Heilsbringerin der Musikindustrie. Ob der Inhalt auch der Werbung entspricht, erfährt man hier. Gründe dafür, dass die DVD im vergangenen Jahr so massiv in den Markt gedrückt wurde, gibt es zu Genüge. Vor allem aber ist einer für ihre Beliebtheit bei den Gesellschaften der Film- und Musikindustrie verantwortlich. Sie ist ein neues Medium und man kann deswegen dafür mehr Geld verlangen, auch wenn sie des öfteren nicht mehr sind als ein technisch leicht verbessertes Video. Dafür ist die neue Konzert DVD von Tom Jones, Live At Cardiff Castle (Warner Music Vision 0927 49284-2) ein gutes Beispiel, denn zwar zeigte sich Jones an den drei aufeinanderfolgenden in einer blenden- den Verfassung und glänzte sowohl als Sänger wie als Entertainer, nimmt man aber die DVD mit ihren technischen Möglichkeiten, wurde sie weder zeitlich noch medial voll ausgeschöpft. Das einzige zusätzliche Feature, das wirklich etwas bringt, ist das 20minütige Interview, in dem er unter anderem sehr nett die Musiker seiner Band vorstellt. Doch das war es dann, neben einer Bildergalerie und Diskografie. Zu wenig angesichts der großen Möglichkeiten des Me- Dennoch lief das Geschäft für die Männer aus Niedersachsen nicht so gut wie für die Edel-Metaller Judas Priest, die mit ihrem Teil Demolition-Live In London (SPV 55474267) mit einer etwas besseren Auslastung der gegebenen technischen Möglichkeiten als Tom Jones einen echten Verkaufschlager landen konnten. Von der Länge her kann man freilich nicht mosern: 134 Minuten sind diums, obwohl der Tiger in der Form seines Lebens, ungemein souverän wirkt. Was man da alles draufpacken kann, zeigen Fury In The Slaughterthouse auf ihrem Live-Teil Monochrome (556-71407), das grob umrissen in vier Teile aufgespalten wurde. Dem schön abgefilmten Konzert- Teil natürlich, die Konzertvariationen, bei denen der Zuschauer einen anderen Blickwinkel als im Liveteil wählen kann, zudem aber auch noch die Entstehungs-Geschichte und verschiedene Gimmicks wie eine Gitarrenschule oder Kurzfilme mitnehmen kann. Zum dritten kommt ein BackstageBereich, der aus einem Film der Regisseurin Franziska Stünkel besteht und schließlich gibt es noch 100 Minuten des Color Fury-Filmprojekts. Das ist eine ganze Menge und demonstriert, wieviel bei einer DVD möglich ist, sofern denn der Wille bei allen Beteiligten vorhanden ist. Sowohl zeitlich als auch vom Inhalt her kann man nicht viel mehr erwarten, zumal Freaks noch eine Bildergalerie, die Diskografie und einen Bildschirmschoner von den Hannoveraner Gitarrenrockern abstauben können. Unterhaltung pur und die Musik stimmt dank des beeindruckenden Gesangs von Ripper Owens und der Tatsache, dass man eine große Zahl an Klassikern integrierte, auf jeden Fall. Außerdem sind die Bilder und der Sound von einer beeindruckenden Qualität, die die eines Videos weit in den Hintergrund drängen. Doch was gibt es zusätzlich: Die üblichen 20 Backstage-Minuten, komplett mit dem Soundcheck und Interviews. Das ist aber noch nicht alles. Als Zugabe erhält der Fan noch 85 Minuten Impressionen einer Band, die durch die Welt reist. Das ist sowohl von den Bildern wie von den Einblicken in den Touralltag durchaus gut gelungen und rundet die DVD ab, die rein inhaltlich zwischen denen von Tom Jones und Fury In The Slaughterhouse steht und dem Fan wirklich eine mehr als einen Abend füllende Unterhaltung verspricht. Genau das ist aber auch das Problem der DVDs: Wer bitte nützt die vielen Angebote wirklich? Das bedeutet nämlich letztlich, sich stundenlang vor den DVD-Player zu setzen und dann auch noch aktiv einzugreifen. Ob da nicht manchmal schlicht der Überdruss vorher zuschlägt? Auf der anderen Seite kann man damit mehr als nur einen Abend verbringen. Promoplatten Oldie Markt 02/03 Unverkäuflich Wieder einmal stellt Oldie-Markt die verschiedenen Promos der letzten Monate vor. Große Editionen werfen ihre Promos voraus: So könnte das Motto dieser Seite sein, sind doch die meisten Werbeplatten ein Widerhall der angestrebten Umsatzerwartungen. Klar also, dass es für die große Rolling Stones-Reissue Serie gleich 2 verschiedene Promos gab. Mit einem schlicht weißen Cover wartete die CD-ROM The Rolling Stones-Cover-Photos -Tracklist-Key Visual (Universal) auf, auf der man neben den bei einer anderen Serie etwas stärker zurück - für die Deluxe Edition (Universal 512 93590) wurde an der Grafik gespart, dafür aber gab es mehr Musik: 13 Tracks der Künstler dieser Reihe machen den Sampler zu einem mindestens akustisch interessanten Teil. Ähnlich umsatzstark wie die Rolling Stones waren in den letzten Jahren Iron Maiden und deswegen gab es gleich zwei Promos Covern auch Fotos der Band, das Tracklisting und andere Bilder bewundern konnte. Musik dazu gab es von Remastered (abcko 9215-2), das nicht nur im kleidsamen Digipak auftauchte, sondern auch noch einen Text zu der Serie insgesamt enthielt. Dieselbe Firma – Universal – hielt sich da- zu ihrem Best Of-Pack. Das interessantere der beiden ist dabei Eddie’s Archive (EMI CDSP 255), nicht nur wegen des von dem Greatest Hits-Doppelpack abweichenden Cover, sondern weil inhaltlich alle der drei angebotenen Fassungen auftauchen: BBC Archives, Beast Over Hammersmith und Best Of The B’Sides. Der Sampler der Greatest Hits-Sammlung (EMI EDDIE 01) ist nur anhand der Beschriftung optisch als Promo zu orten und enthält fünf der Hits. Erst in den letzten Jahren machte Toni Br- axton auf sich aufmerksam, doch genug, um von More Than A Woman (Arista ARPCD 5189) einen sogenannten Snippets-Sampler auf die Reise durch die Redaktionen zu schicken, was nichts anderes bedeutet, dass neben der ersten Single nur Schnipsel der vier anderen Songs geboten werden, um Vorab-Airplay zu verhindern. Dass das auch anders geht, bewies die neue Platte von Sheryl Crow, C’mon C’mon (Motor Music/Universal C501 JD111176066 B07), bei deren Vorab-Sampler man sieben Lieder vorgesetzt erhielt, dafür allerdings keine Hülle oder grafische Gestaltung zu sehen bekam. Doch musikalisch war das im Gegensatz zu Toni Braxton wenigstens als zusammenhängende Musik zu erkennen, was den Nutzen der Schnipsel-Methode sehr stark einschränkt, sie musikalisch eigentlich völlig entwertet, da ein zusammenhängendes Stück so nicht bewertet werden kann. Aber das liegt in der Absicht der Firmen. 27 28 Neue Bücher Oldie Markt 02/03 Musik zum Lesen Opulenz bestimmt diesmal die Bücher auf dieser Seite, ob sich das auf Bilder, Text oder Ausstattung bezieht. Wenn ein Großer der Rockmusik stirbt, zeigt das kommerzielle Nachbeben wie ein feiner Seismograph seinen verbliebenen Stellenwert im Haifischbecken der Musikindustrie an. Da konnte sich das Gewerbe bei dem Tod von George Harrison am 18.11.2001 zurückhalten, denn er war schon lange nicht mehr aktiv. Das machte gerade einen Teil seiner Faszination aus, was das aus Artikeln und dem Archiv der Zeitschrift Rolling Stone entstandene Harrison (Edition Olms, ISBN 3-287-00445-5, 46 Euro) zeigt. Es spricht Bände über die Bekanntheit des Mannes, dass sein Namen und sein Porträt ausreichen, um jedem klarzumachen, um wen es hier geht. Und die 240 Seiten mit über 100, meist sehr seltenen Fotos, beleuchten wirklich jeden Aspekt seines Lebens, darunter etliche, die man so genau nicht kannte, wie etwa sein Wirken und Scheitern als Filmproduzent oder den Essay des Rolling Stone-Mitherausgeber Mikal Gilmore über das Wunder in George. Da die Fotos nicht von den üblichen Tätern stammen, sondern Aufnahmen von solchen Künstlern wie Astrid Kirchherr, die ja auch persönlich sehr eng befreundet mit ihm war, Max Scheler oder Jürgen Vollmer, stellen ein weiteres Plus dar. Da Olivia Harrison das Vorwort beisteuerte, ist dieser offizielle Erinnerungsband eines der Bücher geworden, die einen Menschen weiterleben lassen in den Erinnerungen derer, für die seine Musik und seine Persönlichkeit mehr als eine nur vorübergehende Bedeutung besaß. Zurück in die Ära, als Harrison als Mitglied der Beatles in den von ihm verhassten Status der Halbgötter aufstieg, führt der Bildband Thank You For The Days (Good Times Bear Family, ISBN 3-89795-888-0, 35 Eu.), der auf dem Archiv des Gründers von Good Times, Peter Seeger beruht, der wiederum von einigen Fotografen die Archive gekauft hat. Das will man ja auch irgendwann mit Gewinn umsetzen und so kam ihm wohl die Idee zu diesem Buch, zu dem Bernd Matheja die Begleit-Texte schrieb, die sich meist auf kurze Einführungen beschränken. Das ist gut so, denn im Vordergrund stehen die Bilder, und die sind für jeden, der sich für die 60er interessiert, eine wahre Augenweide, weil sie zum einen meistens sehr selten sind und zum zweiten auch noch richtig gut. Neben solchen exotischen Schnappschüssen wie einem Gig der Kinks in Lüdenscheid finden sich jede Menge obskurer Künstler und Eintagsfliegen, die kaum jemand mehr kennt und die doch so typisch für die damalige Zeit der Beatmusik waren. Außerdem wurde das Umfeld nicht vernachlässigt: Die Discjockeys der Zeit besitzen ein eigenes Kapitel. Man kann sich in dem Band richtig satt sehen, lachen oder auch der eigenen Jugend nachtrauern, aber auf jeden Fall ist das ein Kompendium dieser Ära. Dafür und für die Qualität der Bilder ist der Preis geschenkt und man kann es dabei leicht verschmerzen, dass es kein Hardcover geworden ist, denn dann wäre es sicherlich wesentlich teurer. Eine Ikone der 60er Jahre, die allerdings heute noch lebt und arbeitet – erst 2001 erschien das neueste Album 10 New Songs – ist Leonard Cohen, dessen Leib- und Magenbiograph Christian Graf mit Songs Of A Life (dtv, ISBN: 3-423-20524-5, 12 Euro) ein komplett in deutsch und englisch gehaltenes Songbook mit allen Liedern der Platten bis eben jener Ten New Songs herausgebracht hat. Er hat die Originale in deutsche Sprache übertragen, doch das ist zwar der Aufhänger des Buchs, aber beleibe nicht der ganze Inhalt. Denn Graf bildete alle Albumcover ab und schilderte die Entstehung der Stücke, fügte Interviews mit dem Mann selbst, seinem Sohn Adam, Herman van Veen und Wolfgang Niedecken hinzu und rundete das Ganze mit einer ausführlichen Diskografie, Bibliografie und Angabe von Internet-Adressen ab. Natürlich gibt es noch dazu jede Menge Fotos. Plattenkritiken I Oldie Markt 02/03 James Scott Skinner The Strathspey King Temple COMD 2084 / Bellaphon Folkmusic heißt so, weil sie aus dem Volk heraus entstand und vom Volk praktiziert wurde. Deswegen gab es immer Instrumentalisten, die in ihrer Zeit Stars waren wie der Fiddler aus Schottland, der seinen Ruhm im 19. Jahrhundert begründete, aber gegen Ende seines Lebens viele Tonzylinder bespielte. Die gibt es hier und die zeigen, wenn man die bedauerliche Tonqualität übersieht, einen Musiker, der heute genauso einen großen Namen hätte wie vor hundert Jahren. Die Musik an sich ist stark. Wanda Jackson Wanda Rocks Bear Family BCD 16631 Chicago VIII Rhino WSM 8122 76178 2 Widowmaker Straight Faced Fighters (2 CD) Sanctuary CMDDD 586 Wer sich an die Story vor einem Jahr über Steve Ellis erinnert, wird auch noch diese Band im Kopf haben, auf deren erster LP Steve sang. Die gibt es hier zusammen mit einem Konzert 1976 in London und Ausschnitten des 2. Albums ohne Ellis. Ihr Potential konnten die fünf nie ganz ausleben, aber auf allen Teilen der zwei CDs gibt es Momente, die das Potential der Gruppe zeigen, die das Zeug zu einer Band in Richtung Bad Company & Co. gehabt hätte. Gerade im Vergleich zu dem für die Verhältnisse der Band beinahe avantgardistischen Album im Jahr zuvor, musste die deutliche Hinwendung zum Pop auffallen, die man 1975 vollzog. Ob die Hits Harry Truman und Old Days oder das übrige Material: Die Bläser waren nur noch sporadisch aktiv und die Arrangements klangen wie die einer normalen Rockband. Dank dreier bislang unbekannter Bonustracks ist die Reissue aber zweifellos einen Blick wert. Der Titel dieser CD mit den besten Rocktiteln der Rockabilly-Sängerin aus Oklahoma ist eine leichte Untertreibung. Wenn sie nämlich rockte, dann bebte die Erde. Sie war mit Sicherheit unter den frühen Rokkerinnen die, die auch Tote wieder zum Leben erweckt hätte, so kräftig und urwüchsig war ihre Stimme. Da das Label bei Bremen sie ja bereits mit einer Box abgefeiert hat, musste es nur die besten Songs zusammensuchen und das hat sie hier getan – das Ergebnis ist fulminant. J.B. Lenoir Passionate Blues L+R Bellaphon CDLR 720527 Den Namen des wie viele seiner Kollegen in Mississippi geborenen Gitarristen, Sängers und Songschreibers kennen die meisten aus einem Song von John Mayall, doch seine Lieder dürften weit weniger bekannt sein. Die CD versammelt die komplette Platte Alabama Blues von 1965 und sieben Stücke von der 1966er LP Blues Classics. Sie beweisen vor allem die hohe Kunst, alleine an der Gitarre, ab und zu noch mit einem Schlagzeug, Geschichten zu erzählen. Ein echter Klassiker. Love Four Sail Rhino WSM 8122 73640-2 Chicago VII Rhino WSM 8122 76177 2 Warum eine zweifellos brilliante Gruppe wie die um Arthur Lee nie den ganz großen Durchbruch schaffte, ist eines der Rätsel der 60er. Die vierte LP entstand mit einer ganz neuen Besetzung, die den ursprünglichen Folkrock deutlich anrockte. Vor allem der Gitarrist Jay Donnellan bekam vom Chef deutlich größere Freiräume eingeräumt, die er auch weidlich nützte. Und doch ist auch das 1969 erschienene Album ein Highlight – das letzte der Formation, das jetzt entdeckt werden kann. Die im Original 1974 als Doppelpack erschienene Platte war für die Jungs gänzlich ungewöhnlich, erinnerte das doch zuerst eher an elektronische Musik denn an das, was man sonst von ihnen gewohnt war. Doch ab Italian From New York mauserte sich das zu einer der besten und auch im Nachhinein dichtesten Produktionen der Gruppe, die mit Wishing You Were Here (mit den Beach Boys im Hintergrund) noch einen ihrer schönsten Hits besaß. Selten hörte man so viel verschiedenes. Canned Heat Human Condition Aim 1071 CD/Bellaphon Winterhawk Live At The Aragon Monster MCD 011/ Gear Fab Die Importeure aus Holland (Hermelijnkoog 25, 1822 CA Alkmaar) haben seit einiger Zeit neben den Reissue-Spezialisten von Clear Spot auch das eher dem Heavy Metal zugeneigte Label im Programm, das ein Konzert von 1978 und zwei Studiotracks von 79 der Chicagoer Band bringt. Während die Liveteile so originell klingen wie der Ted Nugent-Klone an der Gitarre aussieht, gibt es im Studio ein Wiedersehen mit Wishbone Ash und da wirkt das Ganze gut. Udo Lindenberg Livehaftig Telefunken East West 0927-45293-2 Keine Frage: Als Udo 1978 und 79 durch unser Land reiste, war er der deutsche Rockstar und das merkte man auch seinen Shows in punkto Inszenierung an. Das erste von vielen LiveDoppel-Alben schöpfte aus dem vollen und hatte dank dieser Chance keine ruhige Minute, zumal Udo mit Eric Burdon noch einen Gast dabei hatte, der noch einmal für einen Schuss Adrenalin mehr sorgte. Die Energie, die da ’rüberkommt, bekommt man 2003 genauso intensiv mit. Die späten 70er Jahre waren keine guten Zeiten für die Blues’n’Boogie-Könige. 1977 waren vier Jahre seit der letzten LP vergangen und man war seiner Sache nicht mehr so sicher. Dennoch legte man auf Takoma eine im Kontext der Band absolut ansprechende Platte vor, die allerdings die Kraft und die Innovation der früheren Werke vermissen ließ. Doch guter Blues mit einem kräftigen Schuss Rock war das allemal. Wenn sie bei ihren Ursprüngen blieben, ging das gut. 29 30 Plattenkritiken II Oldie Markt 02/03 Elliott Murphy Murph The Surf Blue Rose/in-akustik 071 0297 1988 wirkte das Album für den inzwischen in Italien ansässigen Sänger und Songschreiber wie eine Wiedergeburt, weil es den Einstieg in die Indie-Szene bedeutete, wo er bis heute erfolgreich wirkt. Musikalisch hatte sich nicht viel geändert: Nach wie vor bevorzugte der Mann aus Milwaukee rockige Umfelder, klang aber hier teilweise mehr nach Ian Hunter und David Bowie als die selbst. Der Qualität abträglich war das nicht - die Platte kann man sich heute gut anhören. Elvis Costello Mighty Like A Rose (2 CD) Rhino WSM 8122 78189 2 Eine Edition wie die der CDs des wohl wichtigsten Singer/Songwriters der 80er Jahre würde man jedem Künstler wünschen. Erneut gibt es neben dem Original eine Platte mit Demos, unveröffentlichten Songs und Duetten, die das Umfeld der 1991 auf den Markt gekommenen LP beleuchten. Man kann eigentlich nur beeindruckt von der Fülle an Material sein, die Costello für eine Produktion erstellt und dankbar für die Chance, das alles tatsächlich zu hören. Es macht Spaß und ist gut. Jonny Lang Smokin’ Eagle EAGCD 238/Edel Wohin die Liebe des ExFrumpy-Gitarristen ging, zeigte der Titel eines seiner früheren Alben: Das hieß To Elmore und damit war Elmore James gemeint. Der traditionelle Blues hatte es Baumann angetan und den vertonte er denn auch ähnlich wie seine Kollegen von der Insel, jedoch noch eine Spur puristischer. Das ist oft zu verbiesterte Traditionspflege, aber ein Instrumental wie To Jeff zeigt, dass er auch anders gekonnt hätte. Ein Live-Track rundet die Reissue beeindruckend ab. Henry Vestine & The Heat Brothers I Used To Be Mad! Aim 1073 CD/Bellaphon 1982 war es, als die damalige Besetzung von Canned Heat, die unter dem obigen Namen firmierte, im Anschluß an eine Tour in Auckland, Neuseeland in ein Studio ging, um ihren Gitarristen auf einer Soloplatte zu begleiten. Dabei entstand dieses Teil, dass sich nicht großartig von dem unterscheidet, was man unter Canned Heat normal erwarten darf – also Blues & Boogie mit einem hervorragenden Gitarristen, der freilich ab und zu die stilistischen Zügel schleifen ließ. Alan Price Geordie Boy (2 CD) Castle CMEDD 384 / Sanctuary Die Solokarriere des Pianisten und Sängers der Animals dauert länger als die seiner Kollegen und der Doppelpack zeigt alle Stationen: Vom R&B mit dem Alan Price Set über seine Zusammenarbeit mit Georgie Fame bis zu seinem letzten Album 95. Das hört sich nicht nur vielseitig an, das ist es auch tatsächlich, wobei es mit seiner Stimme und dem Klavierspiel immer zwei Konstanten in seiner Laufbahn gegeben hat, die auf den beiden CDs viele Höhepunkte besitzt. Fairport Convention Airing Cupboard Tapes Talking Elephant TECD 046 / Bellaphon Die Bänder dieser live aufgenommenen Titel entstanden 1971-74 auf der ganzen Welt und es gab sie schon einmal auf einer Kassette. Sie bieten deswegen ein relativ stark wechselndes Bild, weil die Besetzung in dieser Zeit wie fast immer in der Geschichte der Formation starken Schwankungen unterworfen war. Das aber ist gerade der Punkt: Wie die verschiedenen Besetzungen operieren, ihre Stärken aber auch ihre Schwächen – das ist das eigentlich interssante. Ramones Loud, Fast Rhino WMS 8122 76101-2 Frankie Goes To Hollywood Bang! Hard On (2 CD) Repertoire REP 4973 Hitsammlungen der kurz in den 80er populären Dancefloor-Königen gibt es genügend, aber eine, die auf der zweiten CD eine DVD mit den Video-Clips besitzt und noch eine CD-EP mit einer Single und Remixen zugibt, noch nicht und das macht den hauptsächlichen Reiz des Packs aus, der ansonsten nichts neues bringt, aber das alte dafür in einer chromblitzenden Form, die die besten Momente von Holly Johnson&Co. noch einmal in einem angemessen grellen Licht erscheinen lässt. Iron Maiden Edward The Great EMI 5 43103 2 Rainer Baumann Band Meet Me At The Bottom Sireena 2013/Fenn Music Der Tod hat im letzten Jahr Schneisen in die Besetzung der Ur-Punks geschlagen, da ist es an der Zeit, zurückzublicken und dabei hilft die von Johnny Ramone erstellte Kompilation, die wirklich alle Hits umfasst und für die schnellen noch einen Livemitschnitt von 1985 aus London bereithält. Viel muss man über die Musik nicht mehr sagen, nur so viel: Ohne die New Yorker wäre der Punk anders verlaufen und ihre Art der Musik unterschied sich gewaltig von der der Engländer. Das Konzept des Wunderkindes ist ja eigentlich auf die Klassik beschränkt, aber 1995, als er sein erstes Album einspielte, war der Gitarrist und Sänger gerade 15 Jahre alt. Und wäre das noch nicht gut genug, merkte man ihm das nie wirklich an. Dass er stilistisch noch nicht ausgereift sein konnte, ist klar, aber Bluesrock im Stil von Stevie Ray Vaughan hatte er bereits perfekt drauf und gab schon einige Elemente dazu. Folglich ist das vor allem erstaunlich guter Bluesrock. Dieses Teil soll nur die Spitze des Eisbergs sein, wenn es um die Aufarbeitung der illustren Vergangenheit der Heavy Metal-Heroen geht. Zwei Liveteile und eine CD mit B-Seiten sollen noch folgen, doch diese dürfte allen gefallen. Da gibt es nur die absoluten Kracher – von Run To The Hills bis Fear Of The Dark live in Rio de Janeiro. Und das ist nun einmal die Creme einer der besten Bands, die aus der New Wave Of British Heavy Metal Ende der 70er Jahre hervor ging. Plattenkritiken III Oldie Markt 02/03 STS Smokie Their Greatest Hits (2 CD) Best Of Amadeo Universal Edel 0143852AKR 066 410-2 Die größten Erfolge sind Fürstenfeld wird bereits auf nicht immer die größten Er- dem Oktoberfest von Blasfolge. Das mag seltsam klin- kapellen gespielt, und ihr gen, aber jeder, der die CD erster Hit ist bis heute der angehört hat, wird wissen, größte des Trios geblieben was das heißt, denn keiner – nicht aber der einzige. Tatder Titel aus der großen Zeit sächlich ging das Ganze beder Band mit Chris Norman reits 1981 los, doch die erfindet sich hier im Original. ste LP war nicht so berühmt Dafür gibt es die Fassungen, und so dauerte es bis 1984, die die post-Norman Forma- ehe eben Fürstenfeld den tion 1990 einspielte und Startschuss für die große dazu die kleineren Treffer, Karriere abgab. Bis heute die man seitdem gelandet haben sich die drei als hat, zusammen mit etlichen deutschsprachige Crosby, Maxi- und Orchester-Ver- Stills & Nash-Vertreter etasionen und einem Solo-Ti- bliert und eine Fülle eigener tel Dean Barton’s, dem Sohn Songs vorgelegt, die ebenfalls überzeugen. von Alan. Gert Steinbäcker Best Of Amadeo Universal 066 153-2 Wenn man als Mitglied einer Band Erfolg hat, bekommt man häufig die Chance zu eigenen Platten – das eine S von STS hat die genützt. Doch er hat nicht nur den Erfolg des Trios nicht erreicht, die Lieder, die er selbst aufnahm, waren deutlich schwächer und das gilt auch für die gesamte CD, die für eine solche Art von Zusammenstellung einfach viel zu wenig Höhepunkte besitzt, um den Herren als Solist genauso zu schätzen wie als Mitglied von STS. Die Platte ist überflüssig. Lighthouse Family Greatest Hits Polydor 0654492 Various Artists Jingle Bells Classic Hits/EFA 01636-2 Das Duo aus Newcastle nennt die seltene Fähigkeit sein eigen, eingängige Refrains mit Musik zu verbinden, die Eleganz pur ausstrahlt. Das fängt bei den Stimmen an und geht bis zu den sanften Tempi. Anders als viele in den Hitparaden angesagten Gruppen schrieben Tunde Balyewu und Paul Tucker ihre Hits abgesehen von zwei Songs hier selbst. So hat es das Duo geschafft, sich einen eigenen Sound zu erarbeiten, der die 12 Titel dieser Kompilation zu einer Erholung für Ohr und Gemüt macht. Dank der Hoheit der USA über die populäre Kultur ist das Weihnachtslied von da inzwischen mit das bekannteste des ganzen Genres überhaupt, vor allem aber das mit den meisten Versionen. Ob es alle hier gibt, kann wohl niemand sagen, aber die originellsten sicher, beispielsweise von einem Leierkasten oder sogar von Hunden gebellt. Doch es geht nicht nur humoristisch zu, sondern daneben tauchen auch die Fassungen von Stars wie Paul Anka oder Dean Martin auf. Klasse Idee! Various Artists Harps, Pipes&Fiddles Temple COMD 2082 / Bellaphon Die drei Instrumente, die auf dieser CD vorgestellt werden, sind die, die die schottische Folkmusik auf der instrumentalen Seite hauptsächlich definieren. Dass es da Virtuosen bei jedem Instrument gibt, versteht sich von selbst und deswegen bekommt man von jedem Teil die Beispiele geliefert, die die Variationsbreite und die Charakteristika der einzelnen Instrumente vermitteln und außerdem noch richtig guten Folk obendrauf. Das macht den Sampler zu einem echten Genuss.. Becki DiGregorio God’s Empty Chair Ziglain 002/Jar Music, Reitze 2, 29482 Küsten Die Singer/Songwriterin aus San Francisco bewegt sich eher im ruhigeren Fahrwasser des Stils, ist nahe beim Folk zuhause und geht mit einer Gelassenheit vor, die stets positiv auf die Musik ausstrahlt. Da sie zudem noch teilweise richtig gute Songs schrieb und sie mit diversen Mitstreitern individuell umsetzte – dazu gehörte unter anderen Ex-XTCGitarrist Dave Gregory – ist das eine Talentprobe, die die Dame in die erste Reihe des Nachwuchses dieses Genres rückt. Von ihr wird man noch mehr hören. Purpeloid Euphoraphonic Linus/Bellaphon 9724020 Shocore Devil Rock Disco Linus/Bellaphon 9723924 Was kann wohl dabei herauskommen, wenn eine Band mit einem solchen Namen loslegt? Hardrock der klassischen Art wie die nicht ganz unbekannte Formation, an die sie sich im Titel anlehnt, natürlich, und genau das hat das Septett hier hergestellt und zwar in einer Qualität, für die sich auch die Originale nicht schämen müssten. Ob Songmaterial, Refrains oder die Härte: Das stimmt alles und wurde unter Regie von Dave Schiffman auch noch so umgesetzt, dass das richtig gut gelungen ist. Das kanadische Label scheint sich auf die NeuAnrichtung von Stilarten der 70er Jahre verlegt zu haben. Zuerst war es der klassische Hardrock, das Sextett versucht sich als GlamrockWiedergeburt aus Nordamerika und das klappt ähnlich gut wie bei den Kollegen nebenan. Das ist zum einen von den Liedern her mehr als akzeptabel, aber auf der anderen Seite klappt das stilistisch ebenso gut. Die Musiker schwimmen im Glamrock wie die Fische im Wasser und folglich ist das starker Retro-Rock. Various Artists Radio Hits Of The Fifties (2 CD) Classic Hits/EFA 01601-2 Das Radio war verglichen mit heute in den 50er Jahren wesentlich wichtiger für die populäre Musik und das spiegelt dieser Doppelpack wider, der sich auf die Musik konzentriert, die mit dem Rock’n’Roll nichts zu tun hatte. Deswegen tauchen Johnny Ray, Nat King Cole, Dean Martin und Caterina Valente auf, Bill Haley darf mit Rock Around The Clock die Ehre des Rock’n’Roll retten. Aufgrund der breiten personellen und stilistischen Streuung ist das ein guter Überblick und bietet jede Menge starker Musik. 31 32 Plattenkritiken IV Oldie Markt 02/03 Guy Clark The Dark Sugar Hill SUG-CD-1070 / Fenn Music Es ist sicher nicht ganz einfach, unter Kollegen und Insidern ein absoluter Held zu sein, aber nie die großen Zahlen unter das Volk zu bringen. Doch der Texaner ist sich und seiner Musik stets treu geblieben und legt erneut eine Platte mit fein abgewogener Musik zwischen Folk und Country vor, die sowohl von den teilweise tollen Songs wie von den wie üblich superben Musikern lebt. Den Rest besorgt der Mann mit seinem charakteristischen, brüchigen Gesang und den teils bestechenden Melodien. Buddy Miller Midnight And Lonesome Hightone HCD 8149 / Fenn Music Vor einem Jahr legte der Gitarrist, Sänger und Songschreiber mit seiner Frau Julie eine superbe Platte aus der Grauzone zwischen Country und Singer/Songwriter-Genre vor, hier beweist er, dass er es alleine auch sehr gut kann. Vor allem sein Mix aus den diversen Country-Spielarten, den rockigen Zutaten und geschickt ausgewählten Covern verleiht der CD einen Charme, dem man sich nur schwer entziehen kann. Da rundet ein Cajun-Titel das Material folkig-beschwingt passend ab. Andy Griggs Freedom RCA ARIS 07863-67006-2 Sweatmaster Sharp Cut Bad Afro/Indigo 2184-2 Evidence One Criticize The Truth AOR Heaven 10202/Point Music Klar: Wenn eine Firma so einen Namen hat, muss man keinen Death Metal erwarten. Folglich geht die Kooperation der aus drei deutschen Hardrock-Formationen stammenden Musiker in die poppigere Richtung des Metall-Gewerbes. Tatsächlich scheint das Treffen zwischen dem Domain-Sänger Carsten Schulz und Frontline-Gitarrist Robby Boebel die beiden inspiriert zu haben, denn ihr Debüt ist eine absolut gelungene Sache, die sowohl gute Songs wie einen eigenen Sound hat. Luca Turilli Prophet Of The Last Eclipse LMP SPV 085-65292 Man mag von den Platten des Italieners halten was man will – Fleiß kann man ihm keinesfalls absprechen. Ob mit Rhapsody oder alleine – Pausen scheint es keine zu geben. Das heißt aber nicht, dass deswegen eine Seite vernachlässigt wird – der Stil, progressive Metal, bleibt zwar gleich, aber das Songmaterial und die Arrangements sind hier beispielsweise von guter Qualität, auch wenn der Bombast einmal mehr zu stark die ganze CD dominiert. Weniger wäre des öfteren mehr. Es gehört schon eine ganze Menge Nerven dazu, ein normales Album in einer Länge von knapp 29 Minuten vorzulegen. Doch die Finnen trauen sich noch mehr: Sie nahmen den Beat der 60er Jahre her, drehten ihn durch den Rock-Wolf und packten in punkto Speed ein Pfund drauf. Da sie zudem noch für Songs der richtigen Art sorgten, ist das eine Debütplatte, die nicht nur in diesem Genre für Aufsehen sorgt, weil sie so locker und gekonnt aufspielen. Auf dem Cover wirkt der singende Songschreiber wie der Prototyp des gut aussehenden Nashville-Retortenproduktes, aber ein Blick auf die Credits beweist das Gegenteil: Er schrieb die Hälfte der Songs und kommt nicht so glattgebügelt wie viele Kollegen daher. Er hat sein Herz an den Rock verloren und das macht die Qualität der Platte aus, dass man hier eine feine Mischung aus guten Songs, Country und Rock mit einem mehr als adäquaten Sänger vorgesetzt bekommt. The Blasters Trouble Bound Hightone HCD 8148 / Fenn Music 2002 fand sich die Band, die im LA der 80er Jahre zwischen den Punks und den Rock’n’Roll-Fans vermittelt hatte, zu einer ReunionTour zusammen, und den Auftritt im House Of BluesClub zuhause schnitt man mit. Das Resultat kann so richtig keinen überraschen: Das ist energiegeladener Rock & Roll, der nach wie vor einen Teil seiner Kraft vom Punk bezieht, vom Stil her aber zurück zu den Klassikern geht. Dank der AlvinBrüder und dem Klavier von Gene Taylor ist das so gut wie früher. Royal Beat Conspiracy Dig It! Bad Afro/Indigo 2027-2 Napalm Death Order Of The Leech Snapper SPV 085-154512 Pyramid Gaudi’s Legacy Locomotive LM 115 Barney Green und seine Truppe aus Birmingham beweisen einmal mehr, wie die Geschichte des Punk auch fortgeschrieben wurde: Als ultrabrutale, schnelle Hölle, die sich vom Speed Metal nur unwesentlich unterscheidet und Songs eigentlich eher selten erkennen lässt. Beeindruckend daran ist die Konsequenz, mit der die Stücke durchgepeitscht werden und die damit einhergehenden Texte. Nur: knappe 45 Minuten Vollbedienung ermüden auf die Dauer jeden. Wenn man aus Barcelona kommt, gehören die Werke des Architekten Gaudi zum täglichen Brot. Da liegt ein Konzeptalbum vor der Haustür und das machten die Spanier auf ihrer zweiten Platte. Im Gegensatz zu ihrem Debüt haben sie sich durch den zweiten Gitarristen Santi Leal mehr in Richtung des progressive Metal ausgerichtet und das ist ihnen nicht schlecht bekommen, zumindest auf dieser Produktion nicht, die phasenweise gut zu gefallen weiß. Die Schweden zu mögen fällt nicht schwer. Denn ihr geschickt aus Retro- und modernen Teilen zusammengesetzter Sound mit mehr als nur einem Element der Pretty Things macht einfach Spaß. Da wurde nicht lange überlegt, sondern einfach die Instrumente in die Hand genommen und los gerockt, dass es nur so eine Freude ist. Diesen Eindruck zumindest vermittelt diese CD und deswegen produziert sie dasselbe bei den Zuhörern wie bei den Musikern: Vergnügen und viel Bewegung. Plattenkritiken V Oldie Markt 02/03 Eddy Morton & The Bushburys Timeless Pläne ARIS 21929432 Es gibt verschiedene Wege ins Geschäft mit der Musik – die Jungs aus Birmingham wählten den härtesten: Sie fingen als Straßenmusiker an und erarbeiteten sich so die nötige Routine. Das merkt man ihrer ersten Platte auch an, denn im Vordergrund steht ihre Spielfreude, die immer wieder zu langen Duellen der Instrumente führt, die bis zu 11 Minuten dauern können. Darüber haben sie etwas die Songs vergessen – die Bühne und das Studio sind eben leider Gottes zwei grundverschiedene Medien. Impellitteri System X Steamhammer SPV 085-74622 Gitarristen sind die Chefs im Hard- und Heavy-Stil, aber die Sänger stehen im Rampenlicht und das ist der Grund, warum die Paarung von Graham Bonnett und dem Mann, der der Gruppe ihren Namen gab, für Aufsehen sorgte, zumal das nach 1988 zum zweiten Mal geschah. Das Resultat fiel etwas weniger hart als gewöhnlich aus, weil die Stimme von Bonnett mehr zu dem melodischen Teil des Genres passt, aber ansonsten ist das genau das, was man von der Gruppe gewohnt ist: Guter Heavy Metal. The Moondog Show Bonne Espérance Blue Buffalo BBO CD007 The Stimulators Private Music United Sounds CPS 5021 www.Stimulators.de Schon Goethe schrieb: Wer vieles bringt, wird vielen etwas bringen und daran hat sich die Multi-Kulti-Truppe um den kubanischen Vokalisten Ernesto Artiles gehalten. Da taucht der aus dem Buena Vista Social Club bekannte Kuba-Sound genauso auf wie Latin, Singer/ Songwriter-Lieder ebenso wie Dance-Stücke. Das eigentliche Wunder ist, dass das alles nie zusammengewürfelt klingt, sondern meistens organisch wirkt. Vor allem stimmt die Qualität der Kompositionen. The Savoy Truffle Same Blue Buffalo BBO CD 008 The Mendoza Line Lost In Revelry Cooking Vinyl / Indigo 4646-2 Aus Athens in Georgia kamen bislang eher wenig Blaskapellen und auch die Band hat trotz des Covers nichts damit am Hut, sondern viel mehr mit zwei klassischen Stilen Amerikas – Country und Folk. Die haben sie mit einem Schuss Rock so angerichtet, dass sie etwas Neues ergeben haben. Dabei ließen sie sich Zeit und schufen eine verträumte Atmosphäre, zu der die Songs wie gegossen passen. Das gibt der Platte die individuelle Note, die leider so selten zu finden ist. Southern Rock aus Japan auf einem deutschen Label – das könnte auch als Definition für den Begriff Globalisierung dienen. Noch dazu, wenn man bedenkt, dass absolut zu keinem Zeitpunkt die Abstammung der Musiker in irgendeiner Weise deutlich wird. Aber das macht auch Sinn, denn bei einer neuen Platte zählt die Qualität und nicht die Exotik. Gut für die Jungs aus Fernost, denn sie haben sich die Vorbilder genau angehört und den Sound ebenso gut getroffen wie die Songs. Amerikanische Musik ist längst ein Allgemeingut für die ganze Welt geworden, das eine Band aus der Schweiz genauso spielen kann wie eine aus Norwegen. Wenn dann noch ein ausgewiesener Experte mitmischt wie Hank Shizzoe alias Thomas Erb, der auch produzierte, dann kann nichts schief gehen und das tat es denn auch nicht. Vom Blues über die Cajun Musik bis zum Countryrock reicht das Spektrum und das kommt nicht als lose verknüpftes Sammelsurium, daher. Pat Kilbride Nightingale Lane Temple COMD 2089 / Bellaphon Irish Folk ist gerade hierzulande mit einem gewissen Stigma versehen, Stichwort: Trinklieder. Dass es auch anders geht, beweist der lange Zeit in den USA aktive Gitarrist, Sänger und Songschreiber, der sein Repertoire gekonnt aus Traditionals, Coverversionen und Songs von sich selbst zusammen gestellt hat und noch einige Instrumentals dazu gab. Das ergibt eine gelungene Kollektion, da er sowohl als Sänger wie als Instrumentalist und Komponist überzeugen kann und auch einige Kollegen halfen. Soul Doctor Systems Go Wild! Common Ground 10205 / Point Music Es geht oft so in der Rockmusik, dass ein Stil zwar längere Zeit nicht so en vogue ist, dann aber, wenn er wieder angesagt ist, eine Menge neuer Bands produziert, weil die die ganze Zeit aktiv waren, aber bei keiner Firma unterkamen. So ging es mit dem Southern Rock, den auch die Berliner teilweise in ihr Repertoire aufgenommen haben, neben dem sonst dominanten Hardrock. Dank der Songs und der geschickten Mischung der beiden Stilarten wurde ihre zweite ihre bislang beste Platte. Steven McClintock Roadwise CoraZong 255 038 Frankfurt City Blues Band One Two Go Go Joyride 1448/Bellaphon Als die Hessen in den 70ern anfingen, waren sie noch eine pure Bluesband – heute hört sich das ganz anders an, was auch der Untertitel verrät, der eine Reise zurück in das psychedelische Zeitalter nahe legt. Folglich gibt es einen Mix aus eigenen Songs und Covern von berühmten Hits der 67er Ära. Viel Blues ist dabei nicht übrig geblieben, auch nicht in den eigenen Titeln. Aber die Idee war gut, die Umsetzung lässt nur selten etwas zu wünschen übrig und die eigenen Stücke passen. Die Straße als Bild für das unterwegs sein hat in der Rockmusik fast schon mythische Formen angenommen. Wer viel herum gekommen ist, ist aber deswegen noch lange nicht besser. So zumindest muss das Fazit bei dem Album des Mannes aus Nashville lauten, der sich als Singer/Songwriter mit einem Fuß im Country entpuppt, der instrumental auf ein akustisch und elektrisches Gemisch setzt und ein recht guter Sänger ist, aber bei den Songs eher patzte. 33 Plattenkritiken VI Oldie Markt 02/03 Mandoki Soulmates Paroli Sony Music 509522 2 In der Image verrückten Welt der Rockmusik kann es ein echter Makel sein, mit der falschen Gruppe Erfolg gehabt zu haben. Leslie Mandoki passierte das mit Dschinghis Khan, doch seitdem ist viel Wasser die Isar hinunter geflossen und dank eines renommierten Studios hat er sich einen guten Namen gemacht, was die Gästeliste auf der Platte zeigt, die elegant zwischen Pop, Jazz und Rock wechselt und teils mit durchaus schönen melodischen Einfällen aufwarten kann. Uli Jon Roth Legends Of Rock (2 CD) Steamhammer SPV 085-74642 Sicher können sich nur wenige Besetzungen mit der dieses live im Schloß Donnington eingespielten Doppelpacks messen. Neben dem deutschen Gitarristen mischten Jack Bruce, Michael Schenker, Clive Bunker, Phil Mogg und Don Airey mit, und das sind nicht einmal alle. Doch das Programm, auf das sie sich einigten, bestand nur aus sattsam bekannten Songs. Das erhöht zwar den Wiedererkennungseffekt, aber es ist wieder einmal ein Veteranentreffen. Rod Stewart It Had To Be You J Records BMG 74321 96867 2 Irgendwann in ihrem Leben scheint für viele der angloamerikanischen Popgrößen der Zeitpunkt gekommen zu sein, wo sie den Legenden der Swing-Ära Tribut zollen müssen. Das ging schon bei vielen in die Hose, nicht so beim Schotten: Der legte hörbar sein Herz in jedes der mehr oder weniger ergrauten Lieder und machte vor allem nicht den Fehler, jeden der Titel von einem Orchester zukleistern zu lassen, so dass die Soli der Jazzmusiker besser zur Geltung kommen. Evelyn Künneke Das Leben ist ein Karussell Duophon 06 02 3 Wer sagt es denn, dass ellenlange Karrieren eine Spezialität der anglo-amerikanischen Länder sind? Am 1. August 1999 trat die Diseuse zum letzten Mal solo auf, nur von einem Pianisten begleitet und gab einen Querschnitt durch ihre mehr als sechzigjährige Karriere. Klar fehlte da manchmal das Tinbre, aber das machte sie mehr als wett durch ihre vitale Persönlichkeit, die jede Beschränkung durch den Körper sprengte (duo- phon, Eislebener Str. 4, 10789 Berlin). Oysterband Rise Above Pläne BMG 74321 96031 2 Battlefield Band Across The Borders Temple COMD 2065 / Bellaphon Manchmal ist es gut, wenn man den Namen und die Texte einer Band nicht so genau verstehen kann. Sonst würden gerade viele Fans in Deutschland bemerken, wie blutrünstig viele Songs der Schotten sind, die frisch gegen die Engländer reiten – immer wieder. Diese Platte wurde an drei Abenden 1996 in Edinburgh aufgenommen und zeigt die versierte Live-Band in ihrem Element und noch dazu einigen namhaften Gästen, die das Ganze vorzüglich abrunden. Utopia KSAN 95 FM Live ’79 Castle CMRCD 587 / Sanctuary Vor dieser Tour hatten Todd Rundgren & Co. eine ihrer besten Platten veröffentlicht: Oops! Wrong Planet. Folglich bildete sie das Gerippe des Gigs in San Francisco – zusammen mit der nächsten, Adventures In Utopia. Gerade im Vergleich zu der kurz zuvor veröffentlichten Live-DoppelLP Back To The Bars wirkten Todd und seine Kollegen weit rockiger und auf den Gruppenkontext bezogen und das macht den Mitschnitt von damals zu einer guten Ergänzung. Caravan Surprise Supplies-Live Talking Elephant TECD 039/Bellaphon 1975 tourte die zentrale Band der Canterbury-Szene durch Europa, um das kommende Album Blind Dog At St. Dunstan’s, eines ihrer besten, zu promoten – tatsächlich wurde fast das gesamte Material auf der Bühne gebracht, versehen mit einer ihrer besten Kompositionen Chiefs And Indians. Dadurch kam die Leichtigkeit, die Melodik und die stupende Spielfreude der Band am besten zum Ausdruck, die diesen Mitschnitt zu einem echten Genuss machen. Deviants Dr. Crow Track TRL 1020 CD / Sanctuary Im CD-Zeitalter sind alle Reunions möglich und da kann nicht einmal die der Politrocker aus England überraschen, die vor mehr als 30 Jahren aufgaben. Die beiden Köpfe von damals, Mick Farren und Andy Colquhoun sind wieder dabei, und die Musik klingt noch genauso anarchisch und roh, wie 1967. Und wie beim ersten Mal ersetzt auch diesmal die Haltung solch überflüssige Dinge wie Songs. Deswegen ist das zwar beeindruckend in punkto Alterswerk, aber nicht gut. The Beach Boys Live At Knebworth 1980 Eagle Edel EAGCD 155 Die Klasse der englischen Folkrocker macht gerade ihre Absage an das sture Festhalten an der Tradition aus. Von Anfang an mixten sie Tanzrhythmen unter die Folkweisen und brachten immer wieder neue Elemente ins Spiel Das haben sie auch diesmal getan, ohne deswegen aber ihre Wurzeln zu vergessen. Und so gibt es einmal mehr modernen Folkrock, der die Technik nicht verschmäht, sich aber gleichzeitig von ihr nicht die Inhalte der Musik aufzwingen lässt. Was sich im Titel so simpel anhört, war eigentlich die letzte Tour der Beach Boys. Nicht nur, weil Carl und Dennis Wilson noch am Leben waren, sondern weil man Brian mitgenommen hatte, obwohl er nur ein Schatten seiner selbst war. Live jedoch war das kein Problem und jeder, der die Jungs einmal live gesehen hat, weiß, dass sie binnen Minuten jede noch so unwirtliche Halle in einen kalifornischen Strand und die Fans in eine euphorische Masse verwandelten. 35 36 Platte des Monats/Flohmarkt Oldie Markt 02/03 Platte des Monats James McMurtry beweist mit seinem 6. Album seine hohe Klasse als Sänger und Songschreiber. Oft könnte man anhand der veröffentlichten Meinung in den USA denken, alles teile die Ansicht des herrschenden Präsidenten. Doch es existieren Musiker, die ganz andere Botschaften aus dem Land der Fülle senden als die schreiende Mehrheit. Einer von ihnen ist James McMurtry, der Sohn des Romanciers Larry McMurtry, der seit den 80er Jahren seinen ganz eigenen Mix aus widerborstigen Texten und zündender Rockmusik vorlegt. Saint Mary Of The Woods ist sein sechstes Album, auf dem er seine Songs zusammen mit fantastischen Musikern wie Ian Flohmarkt Kleinanzeigen im Oldie-Markt Flohmarkt kosten je angefangener Zeile (1 Druckzeile = 45 Schreibmaschinen-Anschläge) 0,55 Cents. Flohmarkt Anzeigen werden nur veröffentlicht, wenn der Anzeigentext maschinengeschrieben eingereicht wird und die Bezahlung mittels beigelegtem Verrechnungs-Scheck erfolgt. Total Recall Musikversand. 30.000 2nd Hand CDs, Platten, seltene Maxis, Videos, Poster etc., aus allen Richtungen. Katalog kostenlos anfordern (OM angeben)! Wir kaufen an, auch per Post. Total Recall (music mailorder), Paul-Ehrlich-Str. 28-30/G8, 63322 Rödermark, Tel. 06074-881 588 Fax 881 589, http://www.totalrecall.de Japanese issue 78s, 45s, EPs, LPs and CDs, both Japanese and foreign artists. Including Rock, Popular, Country Jazz and Dance Music. Rare labels. Personal search service. Let me have your wants. 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Februar Rotterdam Ahoy – 15. März Utrecht Jaarbeurs – 5. & 6. April Amsterdam Jaap Edenhal – 17. Mai Amsterdam RAI – 20. September Hoorn – Open Air Market – 28. September Rotterdam Ahoy – 25. Oktober Deutschland: Messe Köln – 16. März (jetzt Deutschlands grösste Börse!) Messe Köln – 26. Oktober Achtung! Alle ARC-Börsen haben 60-70% ausländische Händler! Für die ARC-Megabörsen ist es ratsam, rechtzeitig zu buchen, da Sie dann vermeiden, auf die Warteliste zu kommen. Karlsruher Plattenbörse: Badnerlandhalle Karlsruhe-Neureut, Samstag, 15. Februar 2003. Jeder kann verkaufen. Info bei Ludwig Reichmann, Postfach 5206, 76034 Karlsruhe. Tel. 0179-6974312, Fax: 069791222082. E-Mail:[email protected], http: www.reichmann-com.de Elvis Presley Sammlung: 195 LP’s, 11 Singles, 24 Picture Discs und and., alles super 38 Oldie Markt 02/03 Tourneen