Magazin - Plattensammeln ist eine sehr gute Kapitalanlage. Das

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Magazin - Plattensammeln ist eine sehr gute Kapitalanlage. Das
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Plattenbörsen
Oldie Markt 02/03
Plattenbörsen 2003
Datum
Stadt/Land
Veranstaltungs-Ort
Veranstalter / Telefon
2. Februar
Braunschweig
TU-Mensa
Jürgen Schwarz ☎ (05 31) 35 18 92
2. Februar
Köln
Die Kantine
2. Februar
Siegen
Siegerlandhalle
2. Februar
Münster
Halle Münsterland
8. Februar
Stuttgart
Liederhalle
8.. Februar
Berlin
Berlin Arena
9. Februar
Düsseldorf
WBZ
9. Februar
Castrop-Rauxel
Stadthalle
15. Februar
Karlsruhe
Badnerlandhalle
15. Februar
Kiel
Legienhof
16. Februar
Bochum
Ruhrlandhalle
22. Februar
Innsbruck/A
Volkshaus Reichenau
23. Februar
Heilbronn
Harmonie
23. Februar
Nürnberg
Meistersingerhalle
23. Februar
Darmstadt
Orangerie
23. Februar
Bregenz/A
Blumeneggsaal
23. Februar
Den Haag/NL
Atrium
27. Februar
Berlin
Statthaus Böcklerpark
Wolfgang W. Korte ☎ (061 01) 12 86 62
JoKo-Promotion ☎ (02 71) 23 20 00
ReRo ☎ (02 34) 30 15 60
Wolfgang W. Korte ☎ (061 01) 12 86 62
Stefan Meiner ☎ (03 41) 699 56 80
ReRo ☎ (02 34) 30 15 60
JoKo-Promotion ☎ (02 71) 23 20 00
Ludwig Reichmann ☎ (01 79) 697 43 12
Aftermath ☎ (04 31) 80 19 31
ReRo ☎ (02 34) 30 15 60
Discpoint ☎ (00 43) 19 67 75 50
Wolfgang W. Korte ☎ (061 01) 12 86 62
Stefan Meiner ☎ (03 41) 699 56 80
ReRo ☎ (02 34) 30 15 60
Discpoint ☎ (00 43) 19 67 75 50
ARC ☎ (00 31) 229 21 38 91
Kurt Wehrs ☎ (030) 692 61 39
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News
Oldie Markt 02/03
News • News • News • News • News • News • News
* The Rolling Stones werden am 6. Februar im Staples Center in Los Angeles ein
Free-Concert geben, um auf die globale Erwärmung aufmerksam zu machen. Die Idee
dazu haben sie von ihrem Tour-Keyboarder
Chuck Leavell, der sie seit 1982 begleitet
und mittlerweile der musikalische Direktor
des Ganzen ist, der die Set-Listen erstellt
und auf der Bühne den anderen Musikern
durch optische Signale ihren Einsatz signalisiert. Leavell, der in den 70er Jahren bei
den Allman Brothers mitwirkte und danach
Sea Level gründete, besitzt eine Farm in
Florida und pflanzt dort seit mehr als 20
Jahren Bäume.
* Madonna wird ihr neuestes Album im
April weltweit veröffentlichen. Die erste
Single, American Life , wurde von dem französischen Produzenten Mirwais erstellt, der
bereits Ray Of Hope betreute. Das dazugehörige Video wird im Februar unter der Regie von Jonas Ackerlund entstehen, der bereits dieselbe Funktion bei Ray Of Hope
übernahm. Mit ihrer letzten Single Die
Another Day aus dem aktuellen James
Bond-Film wurde Madonna für die Golden
Globe-Verleihung in der Rubrik bester Original-Song nominiert.
* The Buzzcocks werden ihr neuestes Werk
am 18. März veröffentlichen. Zwar wird auf
dem schwarzen Cover nur der GruppenNamen zu lesen sein, aber Pete Shelley besteht darauf, dass der Titel nicht gleichlautend mit dem Gruppen-Namen ist. Es ist die
erste Studioplatte seit dem 199er Album
Modern. Eigentlich sollte das Ganze bereits
2002 erscheinen, aber Gitarrist Steve Diggle brach sich bei einem Motorrrad-Unfall
das Handgelenk. Obwohl Shelley und Howard Devoto im letzten Jahr eine Duo-Platte veröffentlichten, wird Devoto nicht zu
dem neuen Line-Up gehören.
* The Beatles könnten mit einer neuen Sensation aufwarten. Bei einer gleichzeitigen
Razzia in London und Amsterdam, bei der
zwei Männer in London und drei in Amsterdam festgenommen wurden, entdeckte die
holländische Polizei über 500 Bänder, von
denen vermutet wird, dass es sich dabei um
die Mitschnitte aus den Get Back-Sessions
handelt, die in den 70er Jahren gestohlen
wurden. Ein Sprecher der Polizei sagte:
„Wir prüfen derzeit die Originalität, aber es
spricht vieles dafür, dass es sich um die echten Bänder handelt.“
* Maurice Gibb ist am 12. Januar in einem
Krankenhaus in Miami verstorben, wohin er
am 10. Januar eingeliefert wurde, nachdem
er zuhause zusammengebrochen war. Nachdem zunächst als Todesursache eine Herzversagen angenommen worden war, scheint
nun eine Verstopfung der Blutbahnen dafür
verantwortlich zu sein. Maurice war der
Sänger und Bassist der Bee Gees, dessen
Beiträge vor allem bei Saturday Night Fever enorm wichtig waren.
* Elvis Presley’s weißes Klavier wurde in
den USA für 685.000 Dollars an die Blue
Moon Group versteigert, die es bei einer
Promotion-Tour durch die Staaten vorstellen will. Danach soll das gute Stück in dem
geplanten Rock & Roll Museum von Disney World seinen Platz finden..
* The Yardbirds haben nach 35 Jahren ein
neues Studio-Album aufgenommen. In der
Besetzung Chris Dreja (Rhythmus-Gitarre,
Gesang), Jim McCarty (Schlagzeug, Gesang), Gyp Majo (Ex-Dr. Feelgood, Leadgitarre), John Idan (Bass, Gesang) und Alan
Glen (Ex-Nine Below Zero, Mundharmonika) spielten sie in zwei Londoner Studios
und den privaten Studios von Jeff Beck und
Steve Vai fünfzehn Songs ein – acht alte Hits
und sieben neue Titel. Dabei halfen ihnen
Gitarristen wie Steve Lukather, Steve Vai,
Slash, Brian May, Jeff „Skunk“ Baxter und
Joe Satriani.
* Tommy Mottola hat aus freien Stücken
Sony Music verlassen, wo er CBS leitete.
Mottola, der 1988 an die Spitze von CBS
kam und die damals kurz vor der Pleite stehende Firma an Sony Music vermittelte (wofür er eine millionenschwere Provision erhielt), wurde in seiner Amtszeit vor allem
durch die Förderung solcher Nachwuchskünstlerinnen wie Mariah Carey (die er auch
heiratete), Celine Dion und Lauryn Hill bekannt, musste allerdings 2002 auch einen
Verlust von 100 Millionen Dollars und eine
Rassismus-Kampagne von Michael Jackson
verkraften, der ihm das schlechte Ergebnis
seines letzten Albums ankreidete. Mottola
will ein eigenes Label gründen.
* The Who wollen 2003 das erste neue Studio-Album seit 1984 veröffentlichen. Pete
Townshend arbeitet bereits an neuen Songs
und mit etwas Glück könnte daraus ein neues Opus entstehen. Allerdings beugt er größeren Erwartungen vor und meint, dass Millionenverkäufe wie früher nicht mehr zu
erwarten sind. Wer John Entwistle ersetzen
wird, ist noch nicht bekannt.
* Vanilla Fudge werden ebenfalls ein neues Album veröffentlichen. In der Besetzung
Carmine Appice, Tim Bogert, Vince Martell und dem neuen Keyboarder und Sänger
Bill Pascali spielten sie The Return ein, das
im März erscheinen und neben den alten
Hits auch vier neue Titel enthalten soll,
wobei man sich treu blieb, und aktuelle Hits
wie Tearin Up My Heart (’N Sync), I Want
It That Way (Backstreet Boys) genauso durch
den Wolf drehte wie Do Ya Think I’m Sexy
von Rod Stewart.
* Gary Glitter, der 1999 in England wegen
Kinderpornografie verurteilt wurde, ist jetzt
auch aus Kambodscha abgeschoben worden,
wo er über Weihnachten wegen des Verdachts des Missbrauches Minderjähriger in
Haft saß.
* Diana Ross wurde wegen extremer Verkehrsgefährdung verhaftet, nachdem ihr
Wagen auf einer Straße in Arizona einem
Passanten wegen seiner gefährlichen Fahrweise aufgefallen war. Die herbeigerufene
Polizei stellte bei einem Alkoholtest einen
deutlich überhöhten Blutalkohol-Wert fest
und erhob gegen Diana Ross Anklage wegen Verkehrsgefährdung. Allerdings wird
sie zu dem anstehenden Prozess nicht erscheinen müssen, zumal sie sich bei der
Festnahme äußerst höflich und kooperationsbereit zeigte. Polizeibeamten wurde
durch eine gerichtliche Verfügung verboten,
Videos von der Verhaftung zu verbreiten.
* Zalman Yanovsky, ehemaliger Gitarrist
der Lovin Spoonful, starb auf seiner Farm
nahe Kingston im kanadischen Bundesstaat
Ontario am 13. Dezember, sechs Tage vor
seinem 58. Geburtstag. Yanovsky war an
allen Hits der Gruppe um John B. Sebastian
beteiligt und hatte zuletzt in Kingston das
Restaurant Chez Piggy’s betrieben.
* Gordon Lightfoot wurde nach seinem
Zusammenbruch und der darauf folgenden
Einlieferung in eine Klinik (wir berichteten)
jetzt entlassen, nachdem seine Erkrankung
im Bauchbereich, die die inneren Blutungen verursachte, die zu der Blaulicht-Aktion führten, ausgestanden ist. Laut seines
Managers „fühlt er sich den Umständen entsprechend wieder gut.“
* Mike Smith, Sänger der Dave Clark Five,
hat im letzten Jahr in Spanien zwei Konzerte mit seiner Gruppe Rock Engine gegeben,
bei denen laut Oldie-Markt Leser Jürgen
Dolling alte Hits der Dave Clark Five und
andere Hits aus den 60er Jahren auf dem
Programm standen. Aufgrund der großen
Nachfrage in den USA wird er dort im März
touren. Es sind vom 12. bis zum 30. März
bereits 12 Konzerte fest gebucht, die vor
allem in den Staaten New York, Minnesota,
Ohio und in Kanada stattfinden.
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Top 20/40
Oldie Markt 02/03
Die teuersten Platten des Monats:
Top 20
November
1 Tear Gas
Same (M-/M-)
Harvest EMI 1C062-92549 (71/D)
169,55 €
6 Mama Betty‘s Band
Die Liebesmedizin (7“+ Foto, VG+/M-)
Star-Club Philips 148.517 (65/D)
67,39 €
14 Mythos
Same (M-/M-)
Ohr OMM 556019 (72/D)
54,60 €
7 Free
Tons Of Sobs (Pink Island, M-/M-)
Island ILPS 9089 (68/UK)
66,33 €
15 Mr. Fox
Same (M-/M-)
Transatlantic TRA 226 (70/UK)
53,45 €
8 Troll
Animated Music (M/M-)
Smash SRS 67114 (68/US)
65,06 €
16 The Beatles
EP-Collection (15 CD-Box, M/M-)
Parlophone EMI (UK)
53,10 €
9 Rolling Stones
Remastered (Promo-CD + T-Shirt, M/M)
abkco Universal 9215-2 (02/US)
64,97 €
17 Honeybus
Story (M-/M-)
Deram SML 1056 (69/UK)
51,83 €
2 Aardvark
Same (M-/M-)
Deram SDN 17 (70/UK)
97,82 €
10 Superfine Dandelion
Same (M/M-)
Mainstream S 6102 (68/US)
61,72 €
18 The Rainbows
Balla Balla (7“-EP, M-/M-)
CBS EP 5963 (66/D)
49,79 €
3 Dusty Springfield
Warten und hoffen (7“, M-/VG+)
Philips 345 758 PF (63/D)
74,35 €
11 Don Robertson
Dawn (M-/M-)
Limelight LS-86067 (68/US)
58,81 €
19 Twice As Much
That‘s All (M/M-)
Immediate IMSP 013 (68/UK)
43,17 €
4 Tangerine Zoo
Outside Looking In (M-/M-)
Mainstream 6116 (69/US)
72,92 €
12 Ruphus Zuphall
Phallobst (M-/M-)
Pilz BASF 20 20199-5 (71/D)
57,07 €
20 Various Artists
Harvest Box (5 CD-Box, Promo, M/M)
Harvest EMI (99/NL)
42,71 €
5 Buffalo
Mother‘s Choice (Foc, M/M-)
Vertigo Phonogram 6357 103 (75/AU)
70,46 €
13 Rolling Stones
Remastered (SACD, M/M)
abkco Universal 9215-2 (02/US)
55,62 €
Für die Preishitparade wurde die abgelaufene Oldie-Markt Auktion 291
ausgewertet. Der fettgedruckte Preis gibt das gemittelte Gebot und damit
den tatsächlichen, aktuellen Marktwert (nicht identisch mit dem Durchschnittsgebot der abgelaufenen Auktion) an. Bootlegs, Memorabilia, Videos und Plattenpakete finden keine Berücksichtigung.
12 The Beatles - Same (13 PicDisc-Box)
London Wavelenght (Limited Edition)
837,80 € (2/97)
27 Rolling Stones - Aftermath & Out Of Time
Decca 25014 (67/CH)
552,38 € (4/99)
13 The Beatles - Help
Odeon (gelb) 984008 (65/D)
820,97 € (2/96)
28 Missus Beastly - Same
CPM LPS 002 (70/D)
552,36 € (9/96)
14 The Beatles - Second Album
Odeon ZTOX5558 (Exportausgabe, 64/D)
798,43 € (3/92)
29 Freedoms Children - Astra
Parlophone PCSJ(D) 12066 (70/ZA)
546,54 € (6/00)
15 Svanfriddur - What‘s Hidden There
Privatpressung (72/UK)
784,75 € (5/94)
30 The Beatles - The Collection
MFSL 1-101-114 (82/US)
530,33 € (5/93)
525,06 € (9/00)
Die ewigen Price-Charts
Top 40
1 Dark - Round The Edges
SIS-0102 (72/UK)
1840,80 € (2/98)
16 Fleur de Lis - Facing Morning
Qualisound US 403 SLP (71/DK)
771,96 € (5/95)
31 Hunger - Strictly From Hunger
Public P 1006 (70/US)
2 Bent Wind - Sussex
Trend T-1015 (69/CA)
1664,94 € (2/98)
17 Rolling Stones - Promotional Album
London RSD-1 (69/US)
751,37 € (7/96)
32 Leafhound - Growers Of Mushroom
Decca SKL 5094 (71/UK)
3 Elvis Presley - Golden Boy
RCA 25037 (65/CH)
1362,42 € (5/96)
18 Rolling Stones - Big Hits
Fonoring Decca SFGLP 78299
720,67 € (11/98)
33 Gäa - Auf der Bahn zum Uranus
Kerston FK 60514 (73/D)
489,50 € (4/01)
4 Paternoster - Same
CBS S 64958 (72/OE)
1362,41 € (4/01)
19 Rolling Stones - Album Play (EP)
Decca DCD 81500 (68/D)
690,81 € (11/94)
34 Rolling Stones - Original Master Recordings
MFSL 1-161/170 (84/US
480,44 € (5/93)
5 Dog That Bit People - Same
Parlophone PCS 7125 (71/UK)
1312,31 € (3/95)
20 Open Mind - Same
Philips SBL 7893 (69/UK)
651,03 € (10/99)
35 The Beatles - Butchercover
Capitol 2553 (66/US)
478,90 € (2/91)
6 Johnny Burnette & The Rock‘n‘Roll Trio - Same 1136,42 € (5/00)
Coral CRL 57080 (57/US)
21 Chicken Bones - Hardrock in Concert
Procom 027606 (76/D)
639,29 € (12/97)
36 The Beatles - Same (Clubpressung)
Deutscher Schallplattenclub E 043 (64/D)
463,23 € (3/00)
7 Frank Zappa - FZ 25 - Zappaween
Rykodisc MSI PROM-1 (88/JP)
22 Metronic Underground - Illusion
Privatpressung (80/D)
637,24 € (5/97)
37 Rolling Stones - Flowers
Decca Spezial Edition 25084 (67/CH)
942,02 € (12/93)
519,77 € (10/99)
461,30 € (10/96)
8 Can - Monster Movie
Music Factorx SRS 001 (69/D)
910,16 € (5/99)
23 Dogfeet - Same
Reflection REL 8 (70/UK)
625,82 € (2/93)
38 Irish Coffe - Same
Triangle 920 321 (72/BL)
444,35 € (3/95)
9 The Beatles - Impression
Deutsche Buchgemeinschaft Odeon 6086 (65/D)
887,00 € (5/94)
24 Five Royals - Rockin‘ Five Royals
Apollo LP 488 (54/US)
625,67 € (1/97)
39 Johnny Burnette Trio - Rock‘n‘Roll (EP)
Coral 94071 (56/D)
444,82 € (5/96)
25 The Beatles - Please Please Me
Odeon ZTOX 5550 (Esportpressung 63/D)
576,21 € (5/00)
40 Kaputter Hamster - Same
Privatpressung e-PA Records 10-2009 (74/D)
435,21 € (9/92)
10 C. A. Quintet - Trip Thru‘ Hell
Candy Floss CF 7764S (64/US)
11 Lang‘syne - Same
Düsselton TS 2737 (76/D)
876,87 € (11/95)
844,99 € (2/94)
26 The Beatles - Same
Clubpressung Odeon 6279 (65/D)
561,92 € (12/96)
Die ewigen Price-Charts nennen die 40 teuersten Platten, die in Oldie-Markt Auktionen seit Auktion 94 gehandelt worden sind. In der Klammer steht das Heft, in
dem die Platte in den Top 20 (siehe links) geführt wurde.
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Vergessene Edelsteine/Impressum
Oldie Markt 02/03
Vergessene
Edelsteine
Mit ihrem Debüt Whose Side
Are You On legten Matt
Bianco eine Jazzpop-LP der
Extraklasse vor.
Die Pop- und Rockmusik in England ist vor
allem dadurch geprägt, dass kurzfristige
Moden den Markt bestimmen, weil sie durch
die wöchentlich erscheinenden Musikblätter wie das tägliche Brot zum Überleben
benötigt werden. 1984 war ein erfrischender Mix aus brasilianischer Popmusik, Latinorhythmen und Jazz angesagt, den man
als Jazzpop bezeichnete.
Tatsächlich hatte sich dieser Sound schon
seit Anfang der 80er Jahre angebahnt, als
Big Bands wie Pigbag oder Blue Rondo A
La Turk begannen, einen solchen Stil zu kreieren. Der Sänger der ersten Besetzung von
Blue Rondo a la Turk – dem Titel einer
Komposition von Jazz-Pianist Dave
Brubeck – Mark Reilly, machte sich zusammen mit dem Bassisten Kito Poncioni selbständig und holte noch den ebenfalls im
Dunstkreis der Band aufgetauchten Keyboarder Danny White dazu. Zusammen bildeten sie ein gutes Paar und das ergab binnen kurzem einen Platten-Vertrag für Matt
Bianco, wie man sich mit der polnischen
Sängerin Basia Trzetrzelewska an Bord
nannte. Die erste Single Get Out Of Your
Lazy Bed kam in England auf Platz 15 und
damit war die Formation bekannt. Doch ihr
eigentlicher Triumph wurde die erste LP
Whose Side You’re On, die im Sommer 1984
erschien: Einen solch poppigen, fetzigen
eines Georgie Fame-Hits – doch danach war
die Luft raus: Weder die 1988er Produktion
Indigo noch das Best Of-Album 1990 besaßen über die alten Hits hinaus einen Fingerzeig, wohin es denn weitergehen könnte und
so blieben Matt Bianco ebenso von der Bildfläche verschwunden wie der Chef Mark
Reilly, obwohl er danach noch weitere fünf
Alben veröffentlicht hat, die aber im Vergleich mit seinem Erstling besser nicht genannt werden sollten. Wie oft folgte nach
der ersten, originellen Idee nicht mehr viel.
Doch das Debüt von Mark Reilly&Co. bleibt
bis zum heutigen Tag Jazzpop wie er im
Buch steht.
Oldie-Markt
02/03
Nr. 269 Februar 2003
26. Jahrgang
Herausgeber: Martin Reichold
Redaktion: Martin Reichold
Internet:
http://www.oldiemarkt.com
WEA 240 472-1
und melodischen Mix aus Swing, Pop und
Latin hatte man noch nicht gehört, wobei
die Songs von Reilly/White ebenso brillierten wie der Gesang von Reilly und Trzetrzeleweska und die Arrangements, die Reilly
und White im Studio ausgetüftelt hatten. Der
Erfolg war angemessen: Alleine von der ersten LP wurden vier Singles ausgekoppelt,
die zweite, gleichnamige, diesmal ohne
White und mit dem neuen Keyboarder Mark
Fisher, ergab noch den großen Hit Yeh Yeh
– ein sehr geschickt aufgemotztes Remake
Oldie - Markt
Oldie-Markt 03/03
(= Heft 270)
Oldie-Markt 04/03
(= Heft 271)
Erscheinungsdatum:
3. März 2003
Erscheinungsdatum:
7. April 2003
Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt
(Auktion und Festpreis) am:
10. Februar 2003
Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt
(Auktion und Festpreis) am:
10. März 2003
Auktions-Schluß für Auktion 292
(Poststempel) am:
10. Februar 2003
Auktions-Schluß für Auktion 293
(Poststempel) am:
10. März 2003
Wichtig für Interessenten: Bitte beachten Sie, dass zwischen dem Erscheinungsdatum des aktuellen OldieMarkt und dem Kleinanzeigenschluß für das nächste Heft nur 7 Tage liegt. Warten Sie deshalb mit der
Zusendung Ihrer Anzeige nicht bis zum Erscheinungstag, sondern schicken Sie Ihre Anzeige so früh wie
möglich an die Redaktion ab.
Fotografie: Willi Kuper
Computerworks: Computer Communication
Mitarbeiter: Dirk Hamelmann, Frank Küster,
Bernd Vogel, Kurt Wehrs
Mitarbeiter Spezialgebiete:
Reinhold-Paul Grandke (Petards), Wolfram Hagspiel (Kinks),
Christian Suchatzki (The Who), Ingo Bollmann (T. Rex), Norbert
Lippe (Bee Gees), Andreas Kraska (Pink Floyd), Michael
Doepner (Status Quo), Klaus Weissenbäck (Deep Purple), Patrick
Guttenbacher (ELO, Move), Jört Tschirschwitz (Led Zeppelin),
Franz Tewes (Yardbirds), Wolf-Dieter Schramm (Eric Clapton),
Carsten Schaefer (Todd Rundgren), Jürgen Knoll (Suzi Quatro),
Bernd Schmidt (Damned), Peter Bentz (Stax), Sven Gusevik
(Mott The Hoople), Kilian Mathis (Sir Douglas), Charles Hertzog
(Uriah Heep), Klaus Sander (Steppenwolf), Fabian von Poser
(Genesis), Ingo Seidel (Grateful Dead), Uwe Sauerland (Slade),
Marcel Just (Drafi Deutscher), Stefan Oswald (Yes), Alexander
Mertsch (Bob Seger, Huey Lewis), Matthias Mineur (Jane), Beat
Bopp (The Band), Alexander Rack (Black Sabbath), Wolfgang
Werbeck (Fairport Convention), Marcel Koopman (Vertigo),
Ernest Cadet (Young Rascals)
Amerika Korrespondent: Heinz Geissler (Austin, Texas)
Redaktion: Oldie-Markt, Parkstr. 13, 90409 Nürnberg,
Tel: 0911/3507916/17, Fax: 0911/3507918
Verlag: New Media Verlag,
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Druck: Reiff Druck,
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Printed in Germany. Oldie-Markt erscheint monatlich. Höhere
Gewalt entbindet den Verlag von der Lieferungspflicht. Ersatzansprüche können nicht anerkannt werden. Alle Rechte vorbehalten. © by New Media Verlag GmbH. Unverlangte Manuskripte
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Kiss 1978 in England (vorne v.l.): Peter Criss, Ace Frehley, Gene Simmons. Hinten: Paul Stanley
Golden Earring: Die ideale Besetzung
Oldie Markt 02/03
Der vierte Mann
Mit Cesar Zuiderwijk war der ideale Schlagzeuger gefunden und
mit ihm starteten Golden Earring in Richtung internationaler
Erfolg durch.
Die klassische Besetzung Mitte der 70er Jahre (v.l.): Marinus Gerritsen, George Kooymans, Barry Hay, Cesar Zuiderwijk
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Oldie Markt 02/03
Die Rolle des Schlagzeugers wird von vielen unterschätzt. Dabei sind die Rhythmiker das Herzstück einer jeden überdurchschnittlichen Rockband. Golden Earring
besaß zum Glück mit Marinus Gerritsen einen herausragenden Instrumentalisten am
Bass, doch bevor Cesar Zuiderwijk kam,
waren die Drums ein neuralgischer Punkt
im Gefüge, der den Rest zu oft an Höhenflügen hinderte. Mit dem Neuen, der bereits
bei Living Blues seine Klasse unter Beweis
gestellt hatte, gelang problemlos der Schritt
vom Beat zum Rock. Nach dem ersten Achtungserfolg mit Eight Miles High konnte
man nun eigenes Material für die neue Richtung schreiben und dass man dazu in der
Lage war, war nicht die Frage.
Prompt geriet das erste Album in der neuen
Besetzung – programmatisch mit Golden
Earring betitelt und mit einem Puppen-Cover versehen, dass auf dem Amsterdamer
F-LP: Polydor 658.900
Flohmarkt geschossen worden war – zu einer Kampfansage an die internationale
Rock-Prominenz: Da gab es nichts mehr halbes oder gar provinzielles, sondern knackigen, harten Rock, der noch dazu mit einem
Highlight wie Back Home aufwarten konnte, mit dem man erstmals auch außerhalb der
Grenzen Hollands charten konnte: Ein 15.
Platz in Deutschland war der erste wirkliche Schritt zum internationalen Erfolg, auch
wenn die Hitlisten Englands und der USA
noch unerreichbar bleiben sollten, ja, das
Album jenseits des Atlantiks nur auf einem
kleinen Sublabel von Polydor mit dem bezeichnenden Namen Dwarf (= Zwerg) herauskam.
Doch da es weder am Fleiß noch am Können fehlte – wofür die LP der beste Beweis
war – konnte das angestrebte Ziel nur eine
Frage der Zeit sein, zumal man mit Golden
Earring erstmals zuhause den Edison
Golden Earring: Die ideale Besetzung
Oldie-Markt Discographie
Golden Earring (3)
von Frank Küster
1977
Promo 12“-EP: Live Edits
US: MCA 1968
A: Radar Love / Candy’s Going Bad
B: Mad Love’s Comin’ / Just Like Vince Taylor
Doppel-Album: The Story Of Golden Earring
D: Polydor 2664 372
A: Back Home / She Flies On Strange Wings, Part 1 / Song Of A Devil’s Servant / Candy’s
Going Bad / Stand By Me / This Is The Time Of The Year
B: Eight Miles High
C: Radar Love / The Vanilla Queen / Angelina
D: Are You Receiving Me / Landing / Buddy Joe / The Sad Story Of Sam Stone / Everyday’s
Torture
1978
Single: Movin’ Down Life / Can’t Talk Now
D/BL/NL: Polydor 2001 824 (Diff. Covers)
Album: Grab It For A Second
D/NL: Polydor 2344 118, UK: Polydor 2310 639, US: MCA 3057, KR: Life Record EM 29.
CD: 1991 D/NL: Polydor 849 631-2
A: Movin’ Down Life / Against The Grain / Grab It For A Second / Cell 29
B: Roxanne / Leather / Temptin’ / U-Turn Time
Album: The Best Of
D: Polydor 2459 312
A: Radar Love / Back Home / Gipsy Rhapsody / Song Of A Devil’s Servant / I Sing My Song
/ Landing
B: Stand By Me / Buddy Joe / She Flies On Strange Wings (Part 1) / Big Tree Blue Sea / All
Day Watcher / Born A Second Time
5 LP-Box: First 5 LPs (+ Poster)
NL: Polydor 2675 231
1979
Promo-Single: Weekend Love (Mono) / (Stereo)
US: Polydor PD 2004
Single: Weekend Love / Only A Matter Of Time
D/BL/NL: Polydor 2001 886 (Diff. Covers)
Single: Weekend Love / Tiger Bay
US: Polydor PD 2004
Single: I Do Rock’n’Roll / Sellin’ Out
NL/BL: Polydor 2001 929 (Diff. Covers)
Album: No Promises…No Debts
D/NL: Polydor 2344 142, US: Polydor PD-1-6223. CD: 1991 D/NL: Polydor 849 630-2
A: Heartbeat / Need Her / Sellin’ Out / Snot Love In Spain / Save Your Skin
B: D Light / Tiger Bay / Weekend Love / Don’t Close The Door / Don’t Stop The Show / By
Routes
Album: Golden Earring’s Greatest Hits 3
NL: Polydor 2311 094
A: Radar Love / She Flies On Strange Wings / Instant Poetry / Ce Soir / Movin’ Down Life /
Bombay
B: Weekend Love / Sleepwalking / Against The Grain / I Do Rock’n’Roll / Long Blond Animal / No Fo An Answer
Golden Earring: Die ideale Besetzung
Award, das holländische Gegenstück zum
Grammy gewonnen hatte und jenseits der
Grenze ebenfalls zu Stars geworden war,
was der Erfolg des erneut als Single ausgekoppelten alten Titels Holy Holy Life bewies, der auf einem Greatest Hits-Sampler
enthalten war und in Deutschland im März
1971 auf den 21. Platz kletterte.
Freilich: Bei aller Wertschätzung muss man
deutlich zwischen der Musik unterscheiden,
die die Vier im Studio ablieferten und der,
die sie auf die Bühnen zauberten. Rockten
sie für die Bandmaschinen zwar kräftig, aber
stets differenziert, so waren sie live vor allem eines: Ohrenbetäubend laut, aber auf der
anderen Seite auch voller Energie, wobei der
Höhepunkt nach wie vor die unerreichte
Fassung von Eight Miles High war, die dank
Zuiderwijk jetzt durch einen ebenso spektakulären Schlagzeugteil ergänzt worden
war. Zwar fiel von dem Album des Jahres,
Oldie Markt 02/03
Album: Pop Heroes
D: Polydor 2459 403
A: Back Home / Stand By Me / Born A Second Time / Big Tree Blue Sea / The Sad Story Of
Sam Stone / The Wall Of Dolls
B: Buddy Joe / Radar Love / One Huge Road / God Bless The Day / Landing / Yellow And
Blue
1980
Single: Long Blond Animal / Triple Treat
D/NL: Polydor 2001 988, US: Polydor PD 3221 (Promo: PRO 3221)
Single: No For An Answer / Annie
NL: Polydor 2002 015
Single: Radar Love / Buddy Joe
D: Polydor 2002 033
Single: Long Blond Animal / Will & Mercy
SP: Polydor 2002 052
Album: Prisoner Of The Night
D/NL: Polydor 2344 161, US: Polydor PD-1-6303 (As Long Blond Animal). CD: 1991 D/NL:
Polyydor 849 630-2
A: Long Blond Animal / No For An Answer / My Town / Prisoner Of The Night / I Don’t
Wanna Be Nobody Else
B: Cut ‘em Down To Size / Will & Mercy / Come In Outerspace / Going Crazy Again
1981
Live-Single: Slow Down / Heartbeat
NL/F: Polydor 2002 074
Doppel-Album: 2nd Live
D/NL: Polydor 2625 042. CD: 1991 NL: Red Bullet, 1993 D: Polydor 513 191-2
A: Don’t Stop The Show / My Town / No For An Answer / Heartbeat
B: Save Your Skin / I Don’t Wanna Be Nobody Else / Long Blond Animal
C: Prisoner Of The Night / Weekend Love / Sleepwalkin’
D: I Do Rock’n’Roll / Slow Down / Buddy Joe / Back Home
1982
NL-LP: Polydor 2340 003
dem diesmal in seiner Gesamtheit überzeugenden Longplayer Seven Tears kein Hit
außerhalb der Niederlande ab, aber die
Spannbreite zwischen der Ballade Silver
Ships und dem Klassiker She Flies On
Strange Wings, das in zwei Teilen auf die
Single gepackt wurde, sprach Bände von
dem Potential der Formation.
Und das entdeckten auch andere. Unter anderen auch Pete Townshend, der einen Gig
im Marquee sah und so begeistert war, dass
er umgehend den Holländern den Platz als
Vorgruppe für die Welt-Tour von The Who
anbot. Das war die Chance, auf die man
gewartet hatte, denn das bedeutete nicht nur
weltweit Konzerte vor ausverkauften Häusern, sondern auch das garantierte Interesse der Medien. Und die Band nützte dieses
Podium weidlich aus: Sie beeindruckte Roger Daltrey während der Tour derart, dass
er zu der Meinung kam, sie seien zu scha-
Promo-Single: Twilight Zone (Long) / (Short)
US: 21 Records PRO 190
Single: Twilight Zone / King Dark
D: Mercury Phonogram 6000 884, UK: Mercury MER 122, US: 21 Records 190, JP: Mercury
7PP-88, NL 21 Records 21.005
Maxi-Single: Twilight Zone (Extended) // (Single Version) / King Dark
D: Mercury Phonogram 6400 693, UK: Mercury MERX 122
Single: The Devil Made Me Do It / Shadow Avenue
NL: 21 Records 21.012
Maxi-Single: Baby Dynamite / The Devil Made Me Do It
US: 21 Records 200
Album: Cut
DUK: Mercury Phonogram 6302 224, US: 21 Records T1-1-9004, NL: 21 Records 210.001.
CD: 1991 D: Virgin Ariola 260 021, NL: 21 Records 100.033
A: The Devil Made Me Do It / Future / Baby Dynamite / Last Of The Mohicans
B: Lost And Found / Twilight Zone / Chargin’ Up My Batteries / Secrets
1983
Album: Live Tracks
NL: Polydor 810 922-1
A: Radar Love / She Flies On Strange Wings / Heart Beat
B: Don’t Stop The Show / My Town / Weekend Love / I Do Rock’n’Roll / Slow Down
Radioshow-LP: The Source (Radiopromo)
US: NBC 83-14
A: I Need Love / Heartbeat / Save Your Skin / Future / Long Blond Animal
9
10
Oldie Markt 02/03
de, um als Anheizer verbraten zu werden
und sollten doch auf der Plattenfirma Track
Records unterkommen, die der Manager von
The Who, Kit Lambert gegründet hatte. Als
dann noch die 1972er LP Together ausgezeichnet ausfiel und mit Buddy Joe eine Single besaß, die nicht nur in Holland auf den
ersten Platz kam, sondern auch in Deutschland auf Rang 12 kletterte, stand der internationale Durchbruch kurz bevor.
Erneut nutzten die vier ihre Chance: 1973
spielten sie Moontan ein, das simultan in
Zentraleuropa und England erschien und mit
Radar Love einen Song besaß, der fortan zur
neuen Erkennungsmelodie für die Gruppe
werden sollte, mutierte er doch zum ersten
Welthit von Golden Earring (D 5, UK 7, US
9) und zog das Album gleich mit in die
Charts, obwohl die erst 1974 erschienen USAusgabe mit einem denkbar geschmacklo-
NL-LP: Polydor 2344 008
sen Cover erschien (einem nackten Showgirl aus Las Vegas auf dem Cover und einem nackten Barry Hay in der aufgeklappten Hülle), das prompt verboten wurde.
Außerdem wurde die ausgezeichnete Tracksequenz der europäischen Fassung durch die
Weglassung von Just Like Vince Taylor zerstört, wofür die Engländer und Amerikaner
Big Tree, Blue Sea erhielten.
Nicht nur wegen des großen Erfolgs der Single wurde Moontan ein Wendepunkt: Die
Mitte der 70er Jahre war erreicht, die Rockmusik wurde wesentlich komplizierter und
komplexer und darauf reagierten auch Golden Earring, die in dieser Zeit wieder einmal bewiesen, dass sie eine feine Nase für
neue Trends hatten und sich folglich neu
positionierten. Die folgenden Jahre sollten
die erste große Zeit der Band bringen.
Fortsetzung folgt
Golden Earring: Die ideale Besetzung
B: Vanilla Queen / Radar Love / Twilight Zone / The Devil Made Me Do It
Doppel-Album: King Biscuit Flower Hour (Radioshow-Promo)
US: KBFH 4-24-1983
A: Radar Love / Heartbeat
B: The Devil Made Me Do It / Twilight Zone
C+D: The B’zz
3 LP: The Source (Radioshow-Promo)
US: NBC 83-47
A-C: Zebra
D: No For An Answer / I Need Love
E: Radar Love
F: Twilight Zone
1984
Picture Disc: Live & Pictured (Limited Edition)
NL: Polydor PD 83006
A: Weekend Love / Buddy Joe / Back Home / Just Like Vince Taylor
B: Candy’s Going Bad / She Flies On Strange Wings / Radar Love
Promo-Single: When The Lady Smiles (Long) / (Short)
US: 21 Records PRO 251-1
Single: When The Lady Smiles / Orwell’s Year
D: Metronome 818 428-7, UK: Carrere CAR 321 (12”: 12 CAR 321), US: 21 Records T1-112,
F: Carrere 13463, NL: 21 Records 21.020 (12”: 2.120), SP: Cook 445196
Doppel-Album: The Source (Radioshow-Promo)
US: NBC 84-20
A: No For An Answer / Clear Night Moonlight / Future / When The Lady Smiles
B: Vanilla Queen / Save Your Skin / Radar Love / Twilight Zone
C/D: Ratt
Single: Clear Night Moonlight / Fist In Glove
D: Metronome 821 975-7 (12”: 821 975-1), NL: 21 Records 21.022
Promo-12”: Mission Impossible / Clear Night Moonlight
US: 21 Records PRO 277-1
Single: N.E.W.S. / It’s Over Now
NL: 21 Records 21.026
Album: N.E.W.S. – Northeastwestsouth
D: Metronome 818 427-1, UK: Carrere CAL 204, US: 21 Recoird T1-1-9008, KR: J.D. 72,
NL: 210.010. CD: D: Metronome 818 427-2, NL: 21 Records 100.014, RI 1991 D: Virgin
Ariola 260 023
A: Clear Nite, Moonlight / When The Lady Smiles / Enough Is Enough / Fist In Glove
B: N.E.W.S. / I’ll Make It All Up To You / Mission Impossible / It’s Over Now
Promo-12”: Something Heavy Going Down / Long Blond Animal
US: 21 Records PRO 321-1
Single: Somethin Heavy Going Down / I’ll Make It All Up To You
D: Metronome 881 641-7 (12”: 881 641-1), NL: 21 Records 21.032
Album: Something Heavy Going Down (Live)
D: Metronome 823 717-1 (As Live From The Twilight Zone), US: 21 Records 823 717-1
(Promo + 7” 881 415-7, Something Heavy Going Down), NL: 21 Records 210.013.CD: NL:
21 Records 100.111 (Changed Tracksequence+ When The Lady Smiles / Clear Night Moonlight), RI 1991 D: BMG Ariola 260 020 (As NL)
A: Long Blond Animal / Twilight Zone / Radar Love
B: Something Heavy Going Down / Enough Is Enough / Mission Impossible / Future
Doppel-Album: Westwood One In Concert (Radioshow-Promo)
US: IC 84-28
A: Man In The Moon (I’ll Make It All Up To You) / Traveler’s Song (N.E.W.S.) / The Devil
Made Me Do It
B: Radar Love / Twilight Zone
C/D: Blackfoot
Tina Turner: Der Erfolg bleibt
Oldie Markt 02/03
Irrwisch mit 46
Obwohl sie in schon reiferem Alter den ganz großen Durchbruch
schaffte, blieb Tina Turner sowohl auf der Bühne wie im Studio
ein echtes Phänomen.
Tina Turner wie man sie kennt: Live und entfesselt
11
12
Oldie Markt 02/03
Eine Faustregel für einen lang anhaltenden
Erfolg in der Rockmusik gibt es nicht, sonst
würde sie längst von zig Managern und
Bands beherzigt werden. Und so existierte
auch für Tina Turner und ihren Manager
Roger Davies nach ihrem Überflieger-Jahr
1984 keine Garantie, dass Tina weiterhin
eine Gold-Tina bleiben würde. Doch die beiden hatten natürlich begriffen, was ihnen
den überragenden Erfolg eingebracht hatte
und knüpften deswegen für die nächste LP
Break Every Rule genau da wieder an, wo
sie mit Private Dancer aufgehört hatten: Ob
die Produzenten, die Songschreiber oder die
Musiker: Die Grundfarbe weiß herrschte im
Studio vor und Bryan Adams, Terry Britten,
Rupert Hine, Bob Clearmountain, Neil
Dorfsman und Mark Knopfler produzierten
je einige Tracks und steuerten ihr Können
bei, was erneut zu einem ausgezeichneten,
dem Pop ebenso wie dem Rock zugeneigten Album führte, das wiederum die Kraft
D-Single: Capitol EMI 1A006 20 0455 7
ihrer Stimme und ihre Fähigkeit, verschiedenste Inhalte zu interpretieren, demonstrierte.
Dass das Rezept erneut klappte, bewies die
erste ausgekoppelte Single, Typical Male,
die in England den 33., in den USA aber den
2. Platz belegte und nur durch True Colors
von Cyndi Lauper vom ersten Platz ferngehalten wurde, während sie in Deutschland
den dritten Rang erreichte. Es half dem Erfolg sicherlich, dass Tina Turner, als sie die
Songs von Britten bekam, nach eigener Aussage dachte: „Gosh! Das sind ja exakt die
Texte, die du auch so geschrieben hättest.
Meine ganze Lebenseinstellung, mein Verhältnis zu Männern – alles war da so formuliert, wie ich es nicht besser und anders
hätte formulieren können. Ich vermute, die
Jungs kennen mich inzwischen so gut, waren lange genug mit mir zusammen, um zu
Tina Turner: Der Erfolg bleibt
Oldie-Markt Discographie
Tina Turner (15)
von Frank Küster
1993
Maxi-Single: Disco Inferno (Album Version) // (12“ Version) / (12“ Dub)
UK: Parlophone 12R 6357 (White Label Promo: DISCO 1)
CD-EP: Disco Inferno (Album Version) / I Don’t Wanna Fight (7” Edit) / Disco Inferno (12”
Version) / (12” Dub)
UK: Parlophone CDR 6357
CD-Promosingle: Why Must We Wait Until Tonight? (Edit) / (Album Version)
US: Virgin DPRO 12812
CD-Promo-EP: Why Must We Wait Until Tonight? (7” Edit) / (Tony Dofar 7” Edit) / (Tony
Dofar Piano) / (Drums) / (Vocal Only) / (Tony Dofar Instrumental) / (LP Version)
US: Virgin DPRO 12812
Single: Why Must We Wait Until Tonight? / Shake A Tail Feather
UK: Parlophone R 6366, US: Virgin 12683 (Jukebox-Promo: S7-17498)
CD-EP: Why Must We Wait Until Tonight? (7” Edit) / (Tony Dofar Remix) / (Album Version) / (Tony Dofar Piano) / (Drums) / (Vocals) / Shake A Tail Feather / Why Must We Wait
Until Tonight? (Acappella)
US: Virgin
CD-EP: Why Must We Wait Until Tonight? / The Best (Jimmy Barnes Version) / Shake A Tail
Feather (Album Version) / Why Must We Wait Until Tonight? (Remix)
UK: Parlophone CDRS 6366 (In Box + Poster)
Jukebox-Promo: Proud Mary (Live, Edit) / The Best (Live)
US: Virgin (Red Wax)
CD-Promosingle: Proud Mary (Live, Edit) / (Edit) / (Album Version)
US: Virgin DPRO 14149
CD-EP: Proud Mary (Live) / (Live, Edit) / We Don’t Need Another Hero (Live) / The Best
(Live)
US: Virgin
CD-Promo-EP: The Best (Edit) / (Extended Mighty Mix) / (Single Muscle Mix) / (Extended
Muscle Mix)
AU: Festival (Limited Edition For Australian Rugby League Football To Commemorate The
1993 Grand Final)
Promo-CD: Play This (In-Store Sampler)
US: Virgin
Tracks: What’s Love Got To Do With It / Let’s Stay Together / It’s Only Love (& Bryan
Adams) / Better Be Good To Me / Private Dancer / We Don’t Need Another Hero (Thunderdome) / One Of The Living / Typical Male / Two People / Proud Mary (Live) / The Best / Steamy
Windows / Tearing Us Apart (& Eric Clapton) / Look Me In The Heart / Love Thing / Nutbush
City Limits (Live)
1994
Promo-12”-EP: Various Artists: Direct Hit (DJ Only Remixes)
US: Direct Hit Vol. 3
Tina Turner: Disco Inferno
CD: Greatest Hits
US: CEMA Special Markets S21X-17958 (Distributed Through McDonalds)
Tracks: The Best / Typical Male / What’s Love Got To Do With It? / Better Be Good To Me /
I Don’t Wanna Fight / Nutbush City Limits / Steamy Windows / Let’s Stay Together / We
Don’t Need Another Hero / Private Dancer
3 CD-Box: The Collected Recordings 60’s To 90’s
US: Capitol
Tracks CD 1: Ike&Tina Turner: Fool In Love / It’s Gonna Work Out Fine / I Idolize You / Poor
Fool / A Letter From Tina / Finger Poppin’ / River Deep, Mountain High / Crazy
Tina Turner: Der Erfolg bleibt
wissen, was für eine Frau ich bin.“ Überraschend waren bei diesem Hintergrund die
teilweise autobiografischen Bezüge auf das
Vorleben der Sängerin, die gleichzeitig zu
Protokoll gab, eher unkomplizierte Songs
wie Hot Legs oder Honky Tonk Woman zu
lieben, was sich auf Break Every Rule in
etlichen Songs niederschlug, die einfach
Spass machten.
Das nahmen wohl die Käufer ebenso wahr,
besonders in Deutschland, wo die weiteren
Singles wie Two People, What You Get Is
What You See und Break Every Rule teils
besser rangierten als im Rest der Welt. Einmal mehr zeigte sich die Berechtigung ihrer Aussage: „Was die Platten angeht, was
Auswahl, Reihenfolge, Veröffentlichung
und Single-Auskopplungen angeht, hat mein
Manager freie Hand. Er hat in der Vergangenheit bewiesen, dass er dabei eine goldene Nase hat – warum sollte ich ihm also ins
Handwerk pfuschen? Ich weiß, was ich
Oldie Markt 02/03
’bout You Baby / I’ve Been Loving You Too Long / Bold Soul Sister / I Want To Take You
Higher / Come Together / Honky Tonk Women / Proud Mary / Nutbush City Limits / Sexy Ida
(Part 1) / (Part 2) / It Ain’t Right (Lovin’ To Be Lovin’
Tracks CD 2: Tina Turner: Acid Queen / Whole Lotta Love / Ball Of Confusion (That’s What
The World Is Today) / Change Is Gonna Come / Johnny & Mary / Games / When I Was Young
/ Total Control / Let’s Pretend We’re Married (Live) / It’s Only Love (& Bryan Adams) /
Don’t Turn Around / Legs / Addicted To Love / Tearing Us Apart (& Eric Clapton) / It Takes
Two (& Rod Stewart)
Tracks CD 3: Let’s Stay Together / What’s Love Got To Do With It / Better Be Good To Me /
Private Dancer / I Can’t Stand The Rain / Help / We Don’t Need Another Hero (Thunderdome) / Typical Male / What You Get Is What You See / Paradise Is Here / Back Where You
Started / The Best / Steamy Windows / Foreign Affair / I Don’t Wanna Fight
CD: Collection (The Starlight Collection)
D: Galaxy Music CD-3880882
Tracks: Ike & Tina Turner: My Babe / So Fine / Better Get Ta Steppin’ / Shake A Tail Feather
/ We Need An Understanding / You’re So Fine / Here’s The Heart / Please Love Me / Rock My
Baby / Crazy ‘bout You Baby / I Smell Trouble / Beauty Is Just Skin Deep / I’m Fed Up /
Make ‘em Wait
Video: What’s Love (Live)
D: Picture Music EMI 4 91280 3
Tracks: Steamy Windows / Typical Male / Foreign Affair / Undercover Agent For The Blues
/ Private Dancer / We Don’t Need Another Hero / I Can’t Stand The Rain / Nutbush City
Limits / Addicted To Love / The Best / I Don’t Wanna Fight No More / Let’s Stay Together /
What’s Love Got To Do With It / Proud Mary / Legs / Better Be Good To Me / Why Must We
Wait Until Tonight
2 Video-CDs: Simply The Best ’94 – The Video Collection
D: PMI EMI PMCD 4913032
Tracks CD 1: Simply The Best / Better Be Good To Me / I Can’t Stand The Rain / What’s
Love Got To Do With It / Typical Male / Private Dancer / We Don’t Need Another Hero / What
You Get Is What You See / I Don’t Wanna Lose You / Look Me In The Heart / Addicted To
Love / Steamy Windows / Break Every Rule
Tracks CD 2: Foreign Affair / Tonight / Let’s Stay Together / Be Tender With Me Baby / It
Takes Two / Nutbush City Limits / What’s Love Got To Do With It (Black&White) / I Don’t
Wanna Fight / Why Must We Wait Until Tonight / Simply The Best
1995
D-Single: Capitol EMI 1C006-20 0843 7
kann; ich weiß, was ich auf der Bühne leisten kann. In dem Punkt lasse ich mir nichts
vormachen. Aber was die Platten angeht,
vertraue ich voll und ganz meinen Beratern.“
Den letzten Teil ihrer Aussage unterstrich
sie ab dem 4. März 1987 auf einer WeltTour, die in München begann und am 28.
März 1988 in Osaka endete. Dazwischen
lagen Auftritte wie in dem Maracana Stadion Rio de Janeiros, wo sie mit 182.000 Zuschauern einen neuen Rekord für einen Konzertbesuch aufstellte. Am Ende hatte sie vor
3 Millionen Fans gespielt und Ende November 1987 in den USA eine Plakette für 5
Millionen verkaufter Exemplare von Private
Dancer erhalten, während Break Every Rule
zu Beginn der Tour in 9 Ländern auf Platz 1
der Charts stand. Natürlich folgten der WeltTour die üblichen Abfall-Produkte: Zu-
Promo-12”-EP: Goldeneye (Morales Club Mix) / (Album Version) / (Morales 007 Dub) /
(Morales Dub Of Bond)
US: Virgin DPRO 11056 (White Label)
CD-Promo-EP: Goldeneye (Edit) / (Urban Mix) / (A/C Mix) / (Urban A/C Mix) / (Club
Edit)
US: Virgin DPRO 11043
CD-Promosingle: Goldeneye
UK: Parlophone CDR 007DJ 1001
CD-EP: Goldeneye (Edit) / (A/C Mix) / (Urban Mix) / (Club Edit)
D: Virgin EMI 7243 8 38524 2 0
CD-Single: Goldeneye (7” Edit) / (Club Edit By Dave Morales)
JP: EMI Toshiba, MC: UK: Parlophone TCR007 1001 (Same Tracks On Both Sides)
CD: Goldeneye (Sdtr.)
D: Virgin EMI 7243 8 41048 2 5
Tina Turner: Goldeneye
1996
CD-Promosingle: Missing You
UK: Parlophone CDRDJ 6441
CD-Promosingle: Missing You (Edit) / (Album Version)
US: Virgin DPRO 11528
Jukebox-Promosingle: Missing You / Do Something
13
14
Oldie Markt 02/03
nächst die Doppel-LP Live In Europe 88, die
sich zwar in Europa bestens verkaufte (beispielsweise platzierte sie sich in England
und Deutschland unter den Top 10), in den
USA jedoch mit Platz 88 gerade die Top 100
erreichte.
Das bedeutete in ihrer Heimat das Ende der
3-jährigen Erfolgsgeschichte, in dessen Verlauf Tina mit ihren Singles in den USA oft
besser gefahren war als in England. In Zukunft verkaufte sie in den Vereinigten Staaten ihre neuen Platten zwar immer noch gut
bis sehr gut, aber der Trend kehrte sich um,
wahrscheinlich auch, weil sie sich live zuhause bis 1993 nicht mehr sehen ließ und
auch ihren Lebensmittelpunkt dank ihrer
Affäre mit dem 37-jährigen Chef von EMI
in Deutschland nach Europa verlegt hatte.
Insgesamt jedoch gelang es Tina gerade in
der alten Welt ein Superstar zu bleiben, obwohl sich ihre 1986 in einem Interview geäußerten Zukunftsvorstellungen nicht ganz
D-LP: Capitol EMI 064-7 46323 1
realisieren ließen: “1987 werde ich das ganze Jahr touren, vielleicht zum letzten Mal,
zumindest aber für lange Zeit. Und nach
dem dann folgenden Studio-Album werde
ich mich für fünf-sechs Jahre aus dem Musikgeschäft zurückziehen, um mich mehr
mit Film zu beschäftigen. Ich habe mich
über mangelnde Filmangebote weiß Gott
nicht beklagen können. Aber es war immer
die gleiche Chose, immer die gleichen Rollen, immer banale Romanzen, die man tagtäglich auch im Fernsehen zu sehen bekommt. Mad Max war schon der erste
Schritt in die richtige Richtung. Was ich
brauche, sind Abenteuer, Explosionen.“ Diese Wünsche erfüllten sich nicht, doch Tina
blieb erfolgreich. Allerdings ausschließlich
in ihrem Metier: Der Musik.
Fortsetzung folgt
Tina Turner: Der Erfolg bleibt
US: Virgin S7-19217
CD-Single: Missing You / Do Something / We Don’t Need Another Hero
US: Virgin 38533 2
CD-Promosingle: Something Beautiful Remains (Joe Urban Remix Edit)
UK: Parlophone CDRDJ 6448
CD-Promosingle: Something Beautiful Reamins (Joe Urban Remix Edit) / (Joe Urban Remix)
US: Virgin DPRO 11531
CD-EP: Something Beautiful Remains (Joe Urban Remix Edit) / Steamy Windows / Better
Be Good To Me / Addicted To Love (Live)
D/NL/UK: Parlophone EMI 8 83338 2
CD-Promosingle: Do What You Do / On Silent Wings (Remix Edit) / Whatever You Want
US: Virgin DPRO 11544
CD-Promosingle: On Silent Wings (Single Edit)
UK: Parlophone CDRDJS 6434
CD-Promosingle: On Silent Wings (Trevor Horn Remix Edit) / (Trevor Horn Remix) / Call
Out Research Hook
US: Virgin DPRO 12267
Promo-12”-EP: On Silent Wings (Soul Solution Club Mix) / (Soul Solution Instrumental) /
(Soul Solution Parcappella) / (Soul Solution Radio Edit)
US: Virgin SPRO 12716
CD-Promo-EP: On Silent Wings (Single Edit) / Whatever You Want / Do Something / On
Silent Wings (Alternative Version)
UK: Parlophone CDR 6434
12”-Acetate: Whatever You Want (Tee’s Frozen Sun Mix) / (Todd’s Rubber Dub)
US: The Town House (Double Sided)
Single: Whatever You Want / (Tee’s Frozen Sun Mix)
F: Parlophone EMI
CD-Doublesingle: Whatever You Want
UK: Parlophone
Tracks Single 1: Whatever You Want / Goldeneye (Single Edit) / Whatever You Want (LP)
Tracks Single 2: Whatever You Want (Album Version) / Unfinished Sympathy (Untitled Single Version) / (Extended Olympic Mix) / Whatever You Want (Alternative Mix)
CD-Single: Whatever You Want / Unfinished Sympathy / Goldeneye (Single Edit)
D/NL: Parlophone EMI 8 82735 2
CD-Single: Whatever You Want / Goldeneye / Whatever You Want
UK: Parlophone EMI 8 82743 2 6
CD-EP : Whatever You Want (4 Versions)
D/NL: Parlophone EMI 8 82744 2 5
CD-Promo-EP : In Your Wildest Dreams (& Barry White, Album Edit) / (Crossover Mix) /
Joe Remix Edit) / (Crossover Mix & Antonio Banderas) / (Latin Mix)
US: Virgin DPRO 11584
12”-EP: In Your Wildest Dreams (& Barry White, Pink Noise Club Mix) / (Deep Dish Paradise Mix Edit) / (Pleasant Instrumental) // (Joe Extended Remix) / (& Antonio Banderas,
Crossover Mix) / (& Barry White, Crossover Mix)
US: Virgin 38578
CD-Promosingle: In Your Wildest Dreams (& Barry White, 12”) / (7” ) / (Instrumental)
US: Rhythm Series CDRHYTHM 1
CD-Single: In Your Wildest Dreams (& Barry White) / (Joe Urban Ext. Mix) / (Antonio Slow
Mix)
UK: Parlophone CDRS 6451
CD-EP : In Your Wildest Dreams (& Barry White) / What’s Love Got To Do With It / Goldeneye (Live) / Missing You (Live)
UK: Parlophone
CD: Ms. Showbiz
AU: Eclipse EML 156
Tracks : Lovin’s Him Was Easier / Good Hearted Woman / Freedom To Stay / If This Was Our
Last Time / Stand By Your Man / If It’s Alright With You / Soul Deep / We Had It All / Lay It
Down / You Ain’t Woman Enough To Take My Man
Queen: Armut trotz Hits
Oldie Markt 02/03
Management-Probleme
Trotz ihres weltweiten Erfolges mit Killer Queen und Sheer
Heart Attack nagten die Mitglieder von Queen nach wie vor
am Hungertuch.
Freddie Mercury am Klavier
15
16
Queen: Armut trotz Hits
Oldie Markt 02/03
In der allgemeinen Öffentlichkeit ist der
Weg zum Reichtum für einen Rockmusiker
klar vorgezeichnet: Er nimmt einen Song
auf, kommt in die Hitparaden und ist ein gemachter Mann. Dass es so einfach nicht ist,
liegt an verschiedenen Tatsachen, die für
einen Außenstehenden nicht so ganz leicht
zu durchdringen sind. Am Anfang steht die
Frage, ob unser künftiger Rockstar seine
Lieder selbst schreibt oder nicht. Tut er das,
ist es gut für ihn; tut er es nicht, sieht er für
die Kompositionen schon einmal keinen
Penny. Zum zweiten stellt sich die Frage,
mit welchem Produzenten er zusammenarbeitet. Ist der berühmt, kann er ein weiteres
Drittel der Einnahmen abschreiben. Und
schließlich ist die Frage nach seinen Verträgen sowohl mit seinem Manager wie mit
seiner Platten-Firma entscheidend. Sätze
von bis zu 20 Prozent des Gesamterlöses
sind ebenso wenig eine Seltenheit wie 2-3
Cent von einer verkauften Schallplatte.
BL-Single: EMI 4C006-97140
Man sieht: So einfach ist es nicht, mit der
Rockmusik zu Geld zu kommen und diese
Lektion lernten die Mitglieder von Queen
spätestens 1974, als John Deacon zu ihrem
damaligen Management, der Firma Trident
ging, weil seine Frau schwanger geworden
war und er in der naiven Meinung, nach dem
Welterfolg von Killer Queen und dem Album Sheer Heart Attack dürfte es kein Problem sein, eine Vorauszahlung auf die kommenden Tantiemen für den Kauf eines Hauses zu erhalten, genau dies von dem für ihn
zuständigen Herren verlangte.
Naiv war diese Vorstellung deswegen, weil
er übersehen hatte, dass der normale Manager stets nach dem Motto handelt: Der gute
Mensch denkt an sich selbst zuerst. So fuhren die Chefs von Trident damals längst in
Karossen der Marke Rolls Royce vor, zahlten jedoch ihren Klienten gerade 60 Pfund
Oldie-Markt Discographie
Queen (7)
von Frank Küster
1988
3“ CD-Single: Killer Queen / Flick Of The Wrist / Brighton Rock
UK: Parlophone QUECD 2
3” CD-Single : Bohemian Rhapsody / I’m In Love With My Car / You’re My Best Friend
UK: Parlophone QUECD 3
3” CD-Single: Somebody To Love / White Man / Tie Your Mother Down
UK: Parlophone QUECD 4
3” CD-EP : Good Old Fashioned Lover Boy / Death On Two Legs / Tenement Funster / White
Queen (As It Began)
UK: Parlophone QUECD 5
3” CD-Single : We Are The Champions / We Will Rock You / Fat Bottomed Girls
UK: Parlophone QUECD 6
3” CD-Single : Crazy Little Thing Called Love / Spread Your Wings / Flash Theme
UK: Parlophone QUECD 7
3” CD-Single : Another One Bites The Dust / Dragon Attack / Las Palabras de Amor
UK: Parlophone QUECD 8
3” CD-Single : Under Pressure / Soul Brother / Body Language
UK: Parlophone QUECD 9
3” CD-Single : Radio Ga Ga / I Go Crazy / Hammer To Fall
UK: Parlophone QUECD 10
3” CD-Single : I Want To Break Free / Machines (Or Back To Humans) / It’s A Hard Life
UK: Parlophone QUECD 11
3” CD-Single : A Kind Of Magic / A Dozen Red Roses For My Darling / One Vision
UK: Parlophone QUECD 12
4 Shapes Set : Stand Up And Talk
UK: Interview-Singles
Picture Disc-LP: Interview
UK: Baktabak BAK 2014 (Freddie 1984 On A, Band On Stage In Montreux On B)
Picture Disc-LP: Interview 1986
UK: Orlake MM 1218 (Freddie 1984 On A, Brian 1984 On B; Blue Or Red Back)
1989
Promo-Single: I Want It All / Same
US: Capitol P-B-44372
CD-Promosingle: I Want It All
UK: Parlophone CDPROMO QU 1
CD-Promosingle: I Want It All / Under Pressure
F: Parlophone EMI SPCD 1557
Single: I Want It All / Hang On In There
D: Parlophone EMI 20 3360 7 (3”CD-Single: 506 20 3360 3), UK: Parlophone QUEEN 10,
US: Capitol B 44372, JP: EMI Toshiba PRP 1397 (Promo, 3” CD-Single: XP10-2081), AU:
Parlophone A 2222, F/IT/P: Parlophone EMI 2033607, SP: Parlophone EMI 006 2033607
Maxi-Single: I Want It All (Album Version) // (Single Version) / Hang On In There
D/NL: Parlophone EMI K060 20 3360 6 (CD-Single: EMI 560 20 3360 2), UK: Parlophone
12 QUEEN 10 (CD-Single: CD QUEEN 10), AR: Parlophone 56347, AU: Parlophone ED
416, SP: Parlophone EMI 052 2033606
Maxi-Single: I Want It All / Same
BR: Parlophone EMI 9951147
Promo-Single: Lo quiero todo / El Hombre Invisible
ME: EMI SEC 700 (Plastic Company Cover)
Queen: Armut trotz Hits
in der Woche und sahen keinerlei Veranlassung, dies zu ändern, weswegen das Gesuch
von Deacon denn auch abschlägig beschieden wurde.
Selten dürfte ein leitender Angestellter einer Firma eine Entscheidung so bereut haben wie der Herr von Trident die seine. Denn
diese Ablehnung löste bei seinen Klienten
eine Reihe von Fragen aus, die natürlich alle
darauf hinausliefen, wie es sein konnte, dass
man drei Platten in den Hitparaden hatte und
dennoch offensichtlich so wenig Geld verdiente, dass man nicht in der Lage war, eine
Vorauszahlung von einigen tausend Pfund
zu bekommen – 4000 um genau zu sein. Zu
dieser Zeit lebte Freddie Mercury in einem
2 Zimmer Appartement, Brian May in einer
Kellerwohnung und die beiden anderen auch
nicht besser. Die Folge war logischerweise,
dass man sich Gedanken über ein Management machte, das Musiker offensichtlich
nicht als Klienten, sondern als notwendiges
NL-Single: EMI 5C006-97140
Übel und Freiwild betrachtete. Folglich
wurde ein Wechsel vorbereitet, der jedoch
zu einem solchen Konflikt führte, das im
Sommer 1975 Queen nicht mehr existierte,
da Brian May die Wahl seiner Kollegen
nicht teilte und lieber die Band verließ, als
diesen Manager zu engagieren.
Das war nicht das einzige Problem, denn als
John Deacon diese Forderung Anfang 1975
an Trident stellte, wurde sie mit dem Argument abgelehnt, dass die Band bereits
600.000 DM Schulden habe, die man erst
einmal abarbeiten müsse. Wie also weg von
der Firma kommen, bei einem solchen Berg
von Schulden? Die Antwort war einfach:
EMI erklärte sich bereit, diese Schulden
gegen in der Zukunft fällige Tantiemen zu
bezahlen und Trident musste sie ziehen lassen. Die Band einigte sich wiederum auf
John Reid als zukünftigen Manager, der sich
Oldie Markt 02/03
Promo-Single: Breakthru / Same
US: Capitol 7PRO 79685 (Special Company Cover)
CD-Promosingle: Breakthru
US: Capitol DPRO 79720
CD-Promo-EP: Breakthru (Now Edit) / (Almost Now Edit) / (Extended Version) / Breakthru
US: Capitol DPRO 79746
Single: Breakthru’ / Stealin’
D: Parlophone EMI 006 20 3421 7, UK: Parlophone QUEEN 11 (Picture Disc: QUEEN PD
11: As Clear Picture Test Pressing, White Picture Testpressing, Uncut & Shaped Picture Disc,
MC: TC QUEEN 11), AU: Parlophone A 2261, P: Parlophone EMI 2034217
Maxi-Single: Breakthru (Extended) // (7” Version) / Stealin’
D/NL: Parlophone EMI 060 2034216 (CD-Single: CDP 560 2034212), UK: Parlophone 12
QUEEN 11 (CD-Single: CD QUEEN 11), AU: Parlophone ED 429
MC-Single: Breakthru / I Want It All
US: Capitol 4JM-44426
Single: The Invisible Man / Hijack My Heart
D: Parlophone EMI 006-20 3487 7 (3” CD-Single: 552-20 3487 3), UK: Parlophone QUEEN
12 (Clear Wax: QUEENX 12), AU: Parlophone A 2282, IT: Parlophone EMI 06 2034877
Single: The Invisible Man / Same
Phillipines: Parlophone PAL 61221
Maxi-Single : The Invisible Man
UK: Parlophone Transcription Disc (Testpressing, Different Mix)
Maxi-Single: The Invisible Man (Extended) // (7” Version) / Hijack My Heart
D: Parlophone EMI K060 20 3487 6 (CD-Single: CDR 20 3487 2), UK: Parlophone 12
QUEEN 12 (Picture Disc: 12 QUEENX 12 (Testpressing Only), Clear Vinyl: 12 QUEENX 12,
CD-Single: CD QUEEN 12), IT: Parlophone EMI 142034876, NL: Parlophone EMI 060
2034876
Promo-Single: Scandal / Same
US: Capitol 7PRO 79779 (Special Company Cover)
CD-Promosingle: Scandal
US: Capitol DPRO 79785 (Pink Disc)
Promo-12”: Scandal (33 1/3 rpm) / (45 rpm)
BR: Parlophone EMI 9951 170 A/B
Single: Scandal / My Life Has Been Saved
D: Parlophone EMI 006-20 3544 7 (3” CD-Single: 552-20 3544 3), UK: Parlophone QUEEN
14 (Poster Bag: QUEENP 14), AU: Parlophone A 2310, F: Parlophone EMI 2035447, Guatemala: EMI 4890, ME: EMI SEC 787
Maxi-Single: Scandal (Extended) // My Life Has Been Saved / (7” Version)
D: Parlophone EMI K060 2035446, UK: Parlophone 12 QUEEN 14 (All Tracks On Side 1,
Etched: 12 QUEENS 14, CD-Single: CD QUEEN 14), NL: Parlophone EMI 060 2035446
CD-EP: Scandal / My Life Has Been Saved / Hijack My Heart / Stealin
US: Capitol CDP 7 15514 2
Single: The Miracle / Stone Cold Crazy (Live At The Rainbow, London 1974)
D: Parlophone EMI 006-20 3643 7 (3” CD-Single: CDP 552-20 3643 3), UK: Parlophone
EMI QUEEN 15 (Holographic Cover: QUEENH 15), AU: Parlophone A 2347, F : Parlophone EMI 20 3643 7
Maxi-Single: The Miracle // Stone Cold Crazy (Live At The Rainbow, London 1974) / My
Melancholy Blues (Live Houston, Texas, 1977)
D: Parlophone EMI K060 20 3643 6, UK: Parlophone 12 QUEEN 15 (With Colour Print: 12
QUEENP 15, CD-Single: CD QUEEN 15)
Promo-MC : The Teaser Tape
UK: EMI (Contains Promo-Edits Of The Tracks Only)
A: Breakthru / My Baby Does Me / The Miracle / I Want It All / Was It All Worth It / The
Invisible Man / Scandal / Rain Must Fall / Party / Kashoggi’s Ship
B: Different Edits Of The Same Tracks
Album: The Miracle
D: Parlophone EMI 064-79 2357 1 (Club-Pressing: EMI 66227 0), UK: Parlophone PCSD
107 (+ Insert), US: Capitol C1-592357, AR: EMI 10061, AU: Parlophone PCSO 792357
17
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Queen: Armut trotz Hits
Oldie Markt 02/03
einen Namen als der Betreuer von Elton
John und dessen Plattenfirma Rocket Records gemacht hatte, die er zusammen mit
Elton John leitete. Diese Wahl sollte sich in
den kommenden Jahre mehr als auszahlen
– will man Roy Thomas Baker glauben, der
in einem Interview sagte: „An einem guten
Tag ist John Reid der beste Manager in dem
Geschäft. Er leitete einige Trends mit Queen
ein, ganz egal, ob sie ihn heute gerne haben
oder nicht. Wenn er nicht an Stellen sein
Veto eingelegt hätte, wo das vorher noch
nicht passiert war, hätte die Band meiner
Meinung nach nicht den Erfolg erreicht, den
sie dann schaffte.“
Tatsächlich zog sich das Hick-Hack inklusive der Einschaltung des Anwalts Jim Beach bis zum September 1975 hin, ehe das
Quartett sich von Trident lösen und bei John
Reid unterschreiben konnte - nur wenige
Wochen, bevor man sich in den Waliser
(Diff. Labels, + Inserts), BR: Parlophone EMI 068 7923571 (+ Insert), Ecuador: EMI 3030178, F: Parlophone EMI 064 792357, IT: Parlophone EMI 64 7 923571, ME: EMI SLEM
1617 (Spanish Titles), NL: Parlophone EMI 064-79 2357 1, YU: Parlophone Jugoton LP-71-F 2020812, RI 1993 RUS: Santa ATR 30155/6 N93 00583/4 (Different Cover & Label +
Hang On In There). CD: D/NL: Parlophone EMI CDP 79 2357 2, UK: Parlophone CDPSCD 107 (Also As Promo-Box + Teaser Tape), US: Capitol CDP 7 92357 2, JP: EMI Toshiba TOCP 8311, CA: Capitol 592357, RI 1990 US: Capitol C2 92357, JP: Toshiba EMI
CP32-5839, CA: Capitol 52357, RI 1991 US: Capitol CDP 592357 (All + Hang On In There
/ Chinese Torture / The Invisible Man (12”-Version), RI 1991 US: Hollywood HR-61234-2
(Longbox, Remastered, + Hang On In There / Chinese Torture / The Invisible Man (12”
Version) / Scandal (Extended). MC: PO: Brawo 107 (As For You)
A: Party / Kashoggi’s Ship / The Miracle / I Want It All / The Invisible Man
B: Breakthru / Rain Must Fall / Scandal / My Baby Does Me / Was It All Worth It
16 CD-Box: Queen Mania
D: Parlophone EMI QUEENBOX 1 (Flightcase + Poster + Badge, Limeted, Numbered Edition)
All CDs Up To The Miracle
Video: The Miracle
UK: PMI MVL 99 0084 3
Tracks: I Want It All / Breakthru / The Invisible Man / Scandal
Album: Queen At The Beeb (Recorded 1973)
UK: Band Of Joy BOJLP 001. CD: UK: Band Of Joy BOJCD001, JP: EMI Toshiba TECP
25525
A: My Fairy King / Keep Yourself Alive / Doin’ Alright / Liar
B: Ogre Battle / Great King Rat / Modern Times Rock’n’Roll / Son And Daughter
1991
JP-Single: Elektra Pioneer P-78E
Rockfield Studios an die Arbeiten für das
nächste Album machte, das Queen endgültig zu Weltstars machen sollte und dem Chef
von Trident, Norman Sheffield, dem übrigens Death On Two Legs auf A Night At The
Opera zugedacht war, verdeutlichte, wie
dumm er gewesen war, kein Vertrauen in die
langfristigen Fähigkeiten dieser Band gehabt zu haben.
Und er verlor nicht nur Queen. Roy Thomas Baker, der nicht nur die nächsten LPs
der Gruppe bis zu Jazz produzierte, sondern
danach beispielsweise mit den Cars weitere Welthits betreute, hatte sich genau gemerkt, was mit seinen Kollegen geschehen
war und kündigte seinen Vertrag nur Stunden, bevor er nach Wales fuhr. Alles war
angerichtet für den großen Durchbruch.
Fortsetzung folgt
CD-Promosingle: I Can’t Live With You (Remix) / (Edit)
US: Hollywood PRCD 8367-2
Promo-12”: Innuendo (Extended) / Same
UK: Parlophone 12 QUEENDJ 16
CD-Promosingle: Innuendo
US: Hollywood PRCD 8319
Jukebox-Single: Innuendo / Diff. Artist
IT: Parlophone EMI 00-1793957
Single: Innuendo / Bijou
D: Parlophine EMI 016-20 1464 7, UK: Parlophone QUEEN 16, AU: Parlophone 2526-7, IT
: Parlophone EMI 06-2041647, SP : Parlophone EMI 006 2041647
Maxi-Single : Innuendo (Explosive Version) // Under Pressure / Bijou
D : Parlophone EMI 060 2041646 (CD-Single : CDP 560-20 4164 2), UK : Parlophone 12
QUEEN 16 (Picture Disc : 12 QUEENPD 16, Also As Clear Picture Disc Test Pressing &
White Picture Disc Test Pressing; CD-Single: CD QUEEN 16), BR: Parlophone EMI 9951232,
SP: Parlophone EMI 052 2041646
Maxi-Single: Insinuacion / Same
ME: EMI 100122
CD-Single: Innuendo (Explosive Mix) / Under Pressure / Bijou
JP: EMI Toshiba TOCP-6571
Single: I’m Going Slightly Mad / The Hitman
D: Parlophone EMI 016-20 4257 7, UK: Parlophone QUEEN 17 (Picture Disc: QUEENPD
17, Also As Clear Picture Disc Test Pressing & White Picture Disc Text Pressing, MC-Single:
TCQUEEN 17), AU: Parlophone 2573-7
Maxi-Single: I’m Going Slightly Mad // The Hitman / Lost Opportunity
D/NL: Parlophone EMI 060 204257 6 (CD-Single: 204257 2) , UK: Parlophone 12 QUEENG
17 (Foc, CD-Single: CD QUEEN 17), IT: Parlophone EMI 14 2042576
Single: Headlong / All God’s People
D: Parlophone EMI 016-20 4332 7, UK: Parlophone QUEEN 18
Single : Headlong / The Hitman
AU: Parlophone PAL 61231, F: Parlophone EMI 2042867 (Clown Cover), Phillipines : Parlophone 2576-7
Spirit: Die letzten Jahre
Oldie Markt 02/03
Reunions und Tragödien
Die Geschichte von Spirit nach 1984 bestand aus einer
Folge von Reunions und endete mit einer Tragödie.
Legendäre Bands, die ihren Höhepunkt in
den 60er Jahren hatten, haben es in der Geschichte der Rockmusik nur ganz selten geschafft, den Ruhm der ersten Jahre nach dem
Zerfall der originalen Besetzung wieder so
Die 1991er Ausgabe von Spirit (v.l.): Ed
Cassidy, Randy California, Scott Monahan
aufleben zu lassen, wie er anfangs war,
ganz egal wie gut oder wie schlecht die
Musik in der jeweils aktuellen Besetzung
ausfiel. Das genau war die Crux von Spirit
nach den 60er Jahren. Nachdem man mit
The 12 Dreams Of Dr. Sardonicus die beste Fassung der komplexen Musik der
Band abgeliefert hatte und danach ausein-
anderging, weil die Protagonisten, Jay Ferguson und Randy California nicht mehr gemeinsam arbeiten konnten oder wollten, war
das auch das Ende der Existenz in den Hitparaden, obwohl spätere Platten durchaus
Songs enthielten, die genauso in den Top 100
hätten landen müssen wie beispielsweise Mr.
Skin. Dennoch blieben Ed Cassidy und sein
19
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Spirit: Die letzten Jahre
Oldie Markt 02/03
Stiefsohn Randy California als Spirit sowohl
musikalisch wie persönlich gut im Geschäft:
Sobald sie mit dem Namen auftraten, waren sowohl Touren wie Plattenverträge kein
Problem und deswegen blieb man zumindest sporadisch als Spirit aktiv, immer wieder unterbrochen von solistischen Aktivitäten Californias.
Doch der Reihe nach. 1984 war für Spirit
ein äußerst aktives Jahr. Erstmals seit dem
verhängnisvollen Split 1970 hatten sich alle
fünf Originalmitglieder zusammengefunden
und eine LP eingespielt. Doch anstelle neues Material aufzunehmen, spielte man die
besten Lieder der großen Zeit noch einmal
ein, was zwar aufgrund der besseren Studiotechnik einen brillanten Klang ergab,
künstlerisch aber etwas enttäuschte, da es
eben nur bekannte Stücke waren. Deswegen
besaß diese Reunion auch nur eine sehr begrenzte Dauer: Nach Ende der Produktion
gingen die einzelnen Mitglieder wieder zu
ihren normalen Jobs zurück, was für Mark
Anders beispielsweise Heart bedeutete und
für Jay Ferguson seine Solo-Karriere. Ran-
D-LP: I.R.S. EMI 064 24 1020 1
Oldie-Markt Discographie
Spirit
1987
Album: The Family That Plays Together
UK: Edsel ED 162. CD: 1988 UK: Edsel EDCD 168, US: Epic Columbia EK 33502, RI 1990
D: Epic Sony Music EPC 477355 2, RI 1996 Epic Legacy 65001 (+ Fog / So Little To Say /
Mellow Fellow / Now Or Anywhere / Space Chile)
Tracks: Like The Original
CD: Potatoland
D: Line LICD 9.00092, 1988 UK: Chord CD 010. Album: 1988 UK: Chord LP 010
Tracks: Like The Original
1988
CD: Best Of
US: Epic Columbia EGK 32271
Tracks: Like The Original
Doppel-Album: Spirit Of ‘76
UK: Edsel DED 251
Tracks: Like The Original
CD: Clear Spirit
UK: Edsel CDED 268, 1996 US: Epic Legacy 65002 (+ 1984 / Sweet Stella Baby / Fuller
Brush Man / Coral)
Tracks: Like The Original
CD: Spirit
UK: Edsel CDED 311, US: Epic Columbia EK 31457, RI 1996 US: Epic Legacy 64965 (+
Veruska / Free Spirit / If I Had A Woman / Elijah (Edit), RI 1997 US: Scorpio 6794. LP: UK:
Edsel ED 311
Tracks: Like The Original
CD: The Twelve Dreams Of Dr. Sardonicus
UK: Edsel EDCD 313, US: Columbia CK 30267, RI 1989 US: Mobile Fidelity MFCD 800
(Direct-To-Disc), RI 1995 D: Epic Sony Music 476603 2, RI 1996 US: Epic Legacy 65003 (+
Rough Road / Animal Zoo / Morning Will Come / Red Light Roll On)
Tracks: Like The Original
1989
dy California kehrte deswegen unmittelbar
darauf genauso zu seiner Solo-Karriere zurück, die er ja schon 1982 mit dem etwas
enttäuschenden Mini-Album All Along The
Watchtower aufgenommen und mit der LP
Euro-American fortgesetzt hatte. Als Solist ließ California jedoch vor allem die Fähigkeiten als Songschreiber vermissen und
zog sich auf einen nicht sehr abwechslungsreichen Hardrock zurück, der zwar dem Gitarristen California recht gut zu Gesicht
stand, nicht aber dem Sänger, so dass dieser Versuch 1985 nach Restless erst einmal
im Sand verlief.
Folglich blieb ihm nur der Weg zurück zu
seinem Stiefvater Ed Cassidy und Spirit,
was er denn auch tat und so tourte man ab
Single: Hard Love / The Prisoner
UK/US: I.R.S.
Maxi-Single: Hard Love // The Prisoner / Hey Joe
UK/US: I.R.S.
Album: Rapture In The Chambers
D: I.R.S. EMI 064 24 1020 1, UK: I.R.S. EIRSA 1014, US: I.R.S. 13007. CD: D: I.R.S. EMI
CDP 564 24 1020 2, UK: I.R.S. EIRSCD 1014, US: X21S-13007
A: Hard Love / Love Tonight / Thinking Of / Rapture In The Chambers / Mojo Man / Contact
B: The Prisoner / One Track Mind / Enchanted Forest / Human Sexuality / Shera Princess Of
Power / End Suite
CD: Son Of Spirit
UK: Polydor PIPC 2, RI 1999 US: Great Expectations 40002
Tracks: Like The Original
CD: Future Games
UK: Polydor PIPC 3
Tracks: Like The Original
Spirit: Die letzten Jahre
1986 wieder durch die Staaten, mit dem dem
Line-Up Randy California, Ed Cassidy, dem
Keyboarder Scott Monahan und dem Bassisten Mike Bunnell. Mehr als Club-Gigs
sprangen dabei allerdings nicht heraus und
ein neuer Plattenvertrag war eh nicht zu realisieren. Das war auch den Beteiligten klar
und so zog sich Randy nach der Tour wieder auf ein Soloprojekt zurück, mit dem er
sogar live in Deutschland auftauchen sollte: Das 1989 neu gegründete No Speak-Label von I.R.S. wollte legendären Gitarristen
die Chance geben, Platten mit Instrumentals aufzunehmen und um dieses Sublabel
zu etablieren, veranstaltete man eine gemeinsame Tour der Legenden, die auch in
Deutschland Halt machte.
Unter ihnen befand sich auch Randy California, der für einige Songs seine Gitarre
auspackte – in der Begleitung solcher
Schwergewichte wie Leslie West, Andy
Powell und Ted Turner, Robbie Krieger und
und und. Da war sie wieder, die zeitlose
Verbindung von Jimi Hendrix Elementen
und eigenen Zutaten, die ihn zu einem der
Oldie Markt 02/03
1990
CD: Tent Of Miracles
US: Caroline 1700, 1991 D: Outline Line OLCD 9.91025
Tracks: Borderline / Zandu / Love From Here / Ship Of Fools / Burning Love / Tent Of
Miracles / Logical Answers / Old Black Magic / Neglected Emotion / Imaginary Mask / Stuttgart Says Good-Bye / Deep In This Land
CD-EP: Nature’s Way ‘91
D: Line LICD 9.01147
Tracks: Nature’s Way ’91 / Darlin If / Genetic Dreams / Fallen Hero / Interview With Spirit &
Harvey Wharfield
2 CD: Time Circle
US: Epic Columbia E2K 47363
Tracks CD 1: Fresh Garbage / Uncle Jack / Mechanical World / Taurus / Girl In Your Eye /
Straight Arrow / Topanga Windows / Gramophone Man / The Great Canyon Fire In General /
I Got A Line On You / It Shall Be / Poor Richard / Silky Sam / Sherozode / All The Same /
Dream Within A Dream / Aren’t You Glad / Eventide / Model Shoppe Theme (The Moving
Van)
Tracks CD 2: Green Gorilla / Rehearsal Theme / Fog / Now Or Anywhere / Dark-Eyed Woman / So Little Time To Fly / Ground Hog / I’m Truckin’ / New Dope In Town / Sweet Stella
Baby (Mono) / Prelude-Nothing To Hide / Nature’s Way / Animal Zoo / Love Has Found A
Way / Why Can’t I Be Free / Mr. Skin / When I Touch You / Street Worm / Morning Will
Come / Turn To The Right
1992
CD: The Collection
D: Castle Communications/Sound Solution 1593.192, UK: Castle Communications CCSCD
319
Tracks: Prelude- Nothing To Hide / Animal Zoo / Nature’s Way / Mr. Skin / When I Touch You
/ Morning Will Come / Fresh Garbage / Uncle Jack / Mechanical World / I Got A Line On You
/ Dark-Eyed Woman / 1984 / Clear / Silky Sam / Dream Within A Dream / Straight Arrow /
Girl In Your Eye / Ice
CD: Chronicles 1967-1992
D: Outline LineOLCD 9.91133, US: W.E.R.C. CREW 2200
Tracks: If I Had A Woman / Darlin / Hey Joe / I Can’t Stand It / Genetic Dreams / Fresh
Garbage / Somebody Loves You / Lake Of Love / King Of Days / I Want Somebody / Reelin
In The Night / Cass Drums / Holy Man / Salvation / Would You Believe / Time To Fly /
Nature’s Way / Stuck In L.A. / Darlin If / Kokomo / Circle-Prelude / Elijah
CD: Made In Germany
D: Roof, RI 1997 US: Kinghat 63732
Tracks: Like The Original
US-CD: W.E.R.C. CREW 22003
1995
eigenständigsten Gitarristen der Rockmusik
gemacht hatten.
Zu dieser Zeit war die nächste (Teil)-Reunion schon angedacht. Ursprünglich wohl als
California-Solo-Album geplant, wurde aus
Rapture In The Chambers durch die Mitwirkung von John Locke plötzlich eine neue
Spirit-Platte, die bei der Firma erschien, für
die Randy getourt war:
I.R.S. hatte den Routiniers eine neue Chance gegeben, die sie diesmal nutzten: Sowohl
das Material als auch das Umfeld stimmte
und so wurde daraus die beste LP seit
Farther Along 1976, obwohl sie ungleich
rockiger ausfiel. Da auch noch Mark Andes
bei einigen Tracks den Bass zupfte, fehlte
nur Jay Ferguson, der aber zu dieser Zeit
CD: Feedback
US: Epic Sony Music EK 31175
Tracks: Like The Original
CD: Live At The La Paloma
US: W.E.R.C. CREW 22003
Tracks: Life Has Just Begun / Sadana / Mr. Skin / Hey Joe / I Got A Line On You / PreludeNothing To Hide / Like A Rolling Stone / Going Back To Jones / Living In This World / Magic
Wand / Give A Life Take A Life / La Paloma Jam-Electro Jam / 1984 / Jamaica Jam / Super La
Paloma Jam / Nature’s Way
1996
CD: California Blues
US: W.E.R.C. CREW 2204
Tracks: California Blues / Look Over Yonder / The River / Call On Me / Crossroads / Song
For Clyde / Pawn Shop Blues / Sugar Mama / Red House (Live) / Gimme Some Lovin’ / We
Believe / One World / Like A Dog / Poem For John Lennon / Live ’67: Shoes Back On / Tell
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Spirit: Die letzten Jahre
Oldie Markt 02/03
bereits in das Lager der Film-Musik-Komponisten abgewandert war, was ihm beispielsweise den Auftrag für Folge 5 des
Horror-Klassikers The Nightmare On Elm
Street einbrachte.
Unglücklicherweise war der kommerzielle
Erfolg erneut nicht das, was sich die Firma
erwartet hatte und so tourte man wieder als
Trio mit dem Bassisten Mike Nile. Diesmal
dauerte es nicht so lange, ehe ein neues Opus
auf den Markt kam, allerdings nur in
Deutschland, wo 1991 das bereits 1990 eingespielte Tent Of Miracles erschien, das
zwar nicht die Klasse des vorherigen Werks
besaß, aber dennoch einige Highlights vorweisen konnte. Randy California und Ed
Cassidy befanden sich in der seltsamen Situation, in den USA problemlos live auftreten, doch neue Platten nur in Europa auf
den Markt bringen zu können. Das sollte
sich auch in Zukunft nur insofern ändern,
Everyone / Soundtrack For A Moth
1997
2 CD: The Mercury Years
D: Mercury 534 602-2, US: Mercury PolyGram 314 534 602-2
Tracks CD 1: Jack Bond / America The Beautiful-The Times They Are A-Changing / Victim
Of Society / Lady Of The Lakes / Tampa Jam / My Road / Sunrise / Urantia / Maunaloa-What
Do I Have / Feeling In Time / Happy / Walking The Dog / Tampa Jam / Joker On The Run /
When / Like A Rolling Stone / Veruska / Once Again / Tampa Jam / Thank You Lord / Guide
Me / Hey Joe
Tracks CD 2: Farther Along / Atomic Boogie / World Eat World Dog / Don’t Lock Up Your
Door / Colossus / Phoebe / Mega Star / Once With You / Diamond Spirit / Stoney Night /
Pineapple / Looking Into Darkness / Holy Man / Would You Believe / Detroit City / Circle /
The Other Song / Yesterday / Family / Maybe You’ll Find / Magic Fairy Princess / Gorn
Attack / Stars Are Love / It’s Time Now / Greenback Dollar
1999
CD: Live At The Rainbow 1978
US: Relix 6000
Tracks: Like The Original
2000
US-CD: W.E.R.C. CREW 2204
als man die eigene Plattenfirma W.E.R.C.
gründete, die fortan für den Ausstoß der
beiden verantwortlich zeichnete, was für das
‘95er Live-Opus At La Paloma genauso galt
wie für das überraschende 96er Comeback
California Blues, das sie mit Scott Monahan, Matt Andes und dessen Tochter Rachel aufgenommen hatten und das an die
großen Zeiten anknüpfte.
Doch die geplante 1997er Tour durch Europa blieb ein Traum wie alle anderen Aktivitäten: Am 2. Januar 1997 starb Randy Wolfe alias California, als er seinen Sohn Quinn
aus der Meeres-Strömung vor Hawaii rettete. Alles, was seitdem erschien – auch das
aktuelle Werk Sea Dream – ist nur ein Rückblick oder enthält Outtakes. Die Geschichte von Spirit ist damit definitiv vorbei. Ed
Cassidy, der 1993 seinen 70. Geburtstag feierte, kam bei Merrell Fankhauser unter. Ein
wahrlich trauriges Ende.
CD: Cosmic Smile
US: Phoenix Rising 40002
Tracks: Shake My Ego Down / Barkin’ Up The Wrong Tree / Compromise / No Time To
Pretend / Close To You / Mean And Beautiful / One By One / Fire / Wave / Love From The
Heart / I Had A Dream / River Of Love / Break My Back / Cosmic Smile / Can’t Sit Down
(Livin’ On Love)
Album: Now Or Anywhere
US: Sundazed 5067
A: Veruska / Free Spirit / If I Had A Woman / Elijah (Alternate)
B: Fog / So Little To Say / Mellow Fellow / Now Or Anywhere / Space Chile (Early Version)
Album: Eventide
US: Sundazed 5068
A: Eventide / Green Gorilla / Sherozode / The Moving Van (Model Shop Main Theme) /
Model Shop Rehearsal Theme 1 / 2
B: Coral Fuller Brush Man / Sweet Stella Baby / Rougher Road / Red Light Roll On / Radio
Spot #1 / #2
2002
CD: Sea Dream
US: Acadia 8017
Tracks: Cages / Just For You / Line By Line (Water In The Eyes) / Jack Rabbit / Jailhouse /
Father And Son / Ego Spray / Suntronics / Center For Truth / Shock Of Confusion / Dirty /
Fallen Hero (Ode To JFK) / 2000 Miles / Farther Along / Hare Sai / Hello Goodbye / Sea
Dream Suite: Whale-Heaven-Sign-I 4-Sai Baba-Daylight Dolphin-Garden Of Creation-Heaven / Nature’s Way (Instr.) / Bhagavaghita (Loving You Is Singing For) / Question One
Randy California
1985
Single: Run To Your Lover / Second Child
UK: Vertigo Phonogram VER 16
Album: Restless
D: Vertigo Phonogram 816 646-1Q, UK: Vertigo Phonogram VERL 19, US: Mercury
A: Run To Your Lover / Restless Nights / Second Child / Jack Rabbit / Shane
B: One Man’s Heaven / Murphy’s Law / Camelot / Battlemarch Of The Overlords / Childhoods End
Fortsetzung auf Seite 39
Rolling Stones: Die CDs 1967-1970 + Sampler
The Rolling Stones:
abkco-RI’s II
In der zweiten Folge der abkco-Reissues
kommen die letzten Decca-Alben und die
diversen Sampler an die Reihe.
Die wirklich großen Bands der Rockgeschichte erkannten immer als erste, wenn es
Zeit wurde, sich zu verändern. Da ging es
den Herren der Rolling Stones nicht anders
als ihren Freunden und Konkurrenten von
den Beatles, mit dem kleinen aber feinen
Unterschied, dass letztere noch etwas
schneller und beeindruckender auf Trends
reagierten. So hatten sie schon länger auf
ihren Platten Elemente der psychedelischen
Musik verarbeitet, ehe sie mit Sgt. Pepper’s
Lonely Hearts Club Band das bis heute gültige Hauptwerk dieser Ära herausbrachten,
von der Covergestaltung bis zur Musik, die
alle Teile der damaligen Musikszene abarbeitete. Da mussten und wollten die Rolling
Stones mit von der Partie sein und so schlugen sie 67 mit Their Satanic Majesties Request (abkco Universal 882 329-2) zurück,
das genauso wie die Platte der Beatles den
Begriff revolutionär verdiente, allerdings
wurde. Bei dem Feuerwerk an Neuerungen
konnte die Musik zwar nicht ganz mithalten und fiel sicher im Vergleich zu den Beatles ab, aber das Urteil ist im Nachhinein
deutlich positiver als 67, da Jagger/Richards
ihren Reifeprozess als Songschreiber auf
eine beeindruckende Art und Weise fortsetzten. Lieder wie She’s A Rainbow, Sing This
All Together oder 2000 Light Years From
Home ließen Vergleiche mit der Finesse von
Lennon/McCartney zu, nur der große konzeptionelle Wurf war das nicht und Füller
wie die Reprise von Sing This All Together,
Gomper oder On With The Show trübten das
Gesamtbild.
Natürlich war das nicht die Musik, die die
Stones unbedingt machen wollten. Also war
eine Rückkehr zu den Wurzeln angesagt, die
ihnen mit Beggars Banquet (abkco Universal 882 330-2) über alle Maßen gut gelang.
Das waren die Rolling Stones, wie sie berühmt geworden waren, freilich wie guter
Oldie Markt 02/03
Earth. Alleine die ersten Takte vom zeitlosen Sympathy For The Devil wären schon
ein Kaufargument, das man nur schwer ablehnen könnte, doch es ist hier so viel mehr
drauf und das, obwohl die 7“ Jumping Jack
Flash überhaupt nicht enthalten war! Zum
Glück ist der Klang dieser und der vorigen
CD deutlich überarbeitet worden und profitierte von dem Remastering im Bassbereich,
legte zudem noch in punkto Dynamik zu.
Dieses Werk war das Ende einer Epoche,
denn es sollte das letzte mit Brian Jones
sein, der die Rolling Stones eigentlich gegründet hatte und in den ersten Jahren ihr
Herz gewesen war. Folglich schob man einen Sampler ein, um die letzten turbulenten
Jahre noch einmal Revue passieren zu lassen und diese Aufgabe erfüllte Through
The Past Darkly (Big Hits Vol. 2) (abkco
Universal 882 331-2) perfekt. Allerdings
wurde erneut die US-Ausgabe für diese Serie herangezogen und das bedeutet, dass
anstelle von You Better Move On, Sittin’ On
A Fence und We Love You Paint It Black und
Have You Seen Your Mother, Baby, Standing
In The Shadow auftauchen, was am Gesamteindruck nichts gravierendes ändert, der die
beeindruckende Weiterentwicklung der
Band innerhalb von wenigen Jahren aufzeigt. Vor allem aber sind mit Jumping Jack
Flash und Honky Tonk Women die beiden
Singles enthalten, die 1968 und 1969 zeig-
vor allem im Kontext der eigenen Geschichte. Zunächst einmal war es eine völlige Abkehr vom Rhythm&Blues. Zum zweiten
hatten die Stones sich zum ersten Mal selbst
produziert. Eine weitere Premiere stellte die
Tatsache dar, dass Their Satanic Majesties
Request völlig identisch auf beiden Seiten
des Atlantiks erschien und zu guter Letzt
wartete die Platte mit einem 3D-Cover auf,
das für die CD freilich nicht reproduziert
Wein gereift und verbessert. Vor allem war
das stilistisch weit vielfältiger als zu den
Zeiten der nur als Coverband arbeitenden
Formation der ersten Jahre. Natürlich besitzt
die CD die damals von Decca abgelehnte
Originalhülle – was dann in der Konsequenz
zur Trennung führte – und das Spektrum
reichte vom akustischen Blues über Country bis zum poppigen Rock von Salt Of The
23
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Oldie Markt 02/03
ten, wie gut die Stones waren, wenn sie
rockten.
Nur drei Monate nach der Hit-Kompilation, im Dezember 1969, erschien dann das
erste Werk mit dem neuen Gitarristen Mick
Taylor und es beendete alle Fragen nach dem
Weiterleben ohne Brian Jones, denn Let It
Bleed (abkco Universal 882 332-2) unterstrich, dass Beggars Banquet kein Einzelstück blieb, was die stilistische Breite und
die Klasse der Songs betraf. Erneut kam der
Blues genauso zu seinem Recht wie Country – vertreten durch die Country-Fassung
von Honky Tonk Women als Country Honk
– und melodischem Rock, der durch solche
Klassiker wie You Can’t Always Get What
You Want oder Gimme Shelter repräsentiert
wurde. Angesichts der Tatsache, dass selbst
unbekanntere Songs wie Monkey Man noch
bei jeder anderen Gruppe zu absoluten Spitzenstücken gereicht hätten, erscheint die
Qualität der Platte in einem entsprechenden
Licht und bewies, dass der Verlust von Brian Jones, der bereits länger vor seinem Tod
wegen seines immer stärker werdenden Drogenkonsums als kreative Kraft nicht mehr
erkennbar war, tatsächlich kaum ins Gewicht fiel und man mit seinem Ersatz Mick
Taylor einen brillianten Gitarristen gewonnen hatte.
Das zeigte auch die letzte Original-LP auf
Decca, die Live-Platte Get Yer Ya Ya’s Out
(abkco Universal 882 333-2), die vielleicht
die musikalisch beste Besetzung der Rolling
Stones präsentierte, mit Sicherheit aber die,
die am stärksten zum Blues tendierte, was
bestimmt ein Verdienst von Mick Taylor
war, der sich seine ersten Lorbeeren ja bei
John Mayall’s Bluesbreakers verdiente.
Neben den Hits der vergangenen Jahre und
dem Material der beiden Studioplatten zuvor gab es noch die beiden Chuck BerryKlassiker Carol und Little Queenie. Von den
diversen Liveplatten der Rolling Stones ist
diese definitiv diejenige, die man in seiner
Sammlung haben sollte, zumal der Klang
Rolling Stones: Die CDs 1967-1970 + Sampler
endlich den der Vinylplatte nicht nur erreicht, sondern teilweise sogar übertrifft,
soweit es den Bass betrifft.
Danach war die Ära der Rolling Stones bei
Decca vorbei und was der Firma blieb, war
die übliche Ausbeutung einer erfolgreichen
Band in der Form von Kompilationen und
Outtakes, was im Fall von Metamorphosis
(abkco Universal 882 344-2) immerhin ansatzweise Sinn machte, da hier größtenteils
zuvor nicht veröffentlichte Titel oder rare
Fassungen der auf anderen Platten vertretenen Songs enthalten waren. Musikalisch war
das ein echter Flickenteppich, doch der eigentliche Sinn der Sache ist, dass diese Plat-
te die einzige der Stones war, die es bislang
nicht als CD gab.
Unter den Samplern gab es einige, die in
punkto Titelauswahl und Aufmachung
durchaus legitim waren, hervorzuheben
wären da die beiden Hit-Zusammenstellungen Hot Rocks (abkco Universal 882 3342) und More Hot Rocks (abkco Universal
882 337-2), die beide einige Aspekte aufweisen, die sie in dem benannten Zusammenhang bemerkenswert machen. Zum einen gibt es beide als Doppel-CDs wie die
Originale. Zum zweiten bringen sie die amerikanische Singles- und Song-Auswahl, da
die ursprünglichen Doppel-LPs in den USA
erschienen. Zum dritten hatte sich die gra-
phische Abteilung der Firma wirklich Mühe
gegeben und das findet sich teilweise in den
Booklets wieder. Und letztlich weisen beide Kopplungen Besonderheiten auf, die sie
gegenüber anderen ähnlichen Sammlungen
eindeutig bevorteilen. So tauchen auf der
ersten Folge mit Wild Horses und Brown
Sugar zwei Titel auf, die eigentlich da nichts
zu suchen haben, da sie im Original auf einer Platte veröffentlicht wurden, die nicht
von Decca vertrieben wurde.
Diese Beobachtung gilt sogar noch mehr für
More Hot Rocks (Big Hits & Fazed Cookies), denn der Doppelpack ist tatsächlich
die einzige dieser Reissues, auf der der Hörer Bonustracks bekommt und zwar eine alternative Fassung von Poison Ivy, Everybody Needs Somebody To Love und I’ve Been
Loving You Too Long. Das ist nicht alles.
Zusätzlich gibt es nur dort die Stereo-Fassungen von We Love You und I Can’t Be
Satisfied.
Einen gesamten Überblick über die Singles,
die in der London-Ära (der Partnerfirma von
Decca in den USA) erschienen bietet die 3
CD-Box Single Collection-The London
Years (abkco Universal 882 343-1), die vom
Klang her überrascht, denn bis Honky Tonk
Women sind alle Songs in der Mono-Fassung
vertreten.
Neue akustische Gitarrenplatten
Oldie Markt 02/03
Osnabrücker Schule
Die Plattenfirma Acoustic Music trägt ihre
Absicht im Namen: Im Mittelpunkt steht die
akustische Gitarre wie bei allen CDs hier.
Bei der Wahl des Musikinstrumentes, das
das letzte Jahrhundert beherrschte, ist die
Gitarre ganz vorne dabei, weil sie spätestens
ab den 50er Jahren in den Vordergrund rückte und auch schon zuvor im Blues und Country die zentrale Position einnahm. Dennoch
ist es ungewöhnlich, der akustischen Abart
eine Firma zu widmen. Peter Finger, Gitarrist in Osnabrück, tat dies und hatte Erfolg:
Seine Firma nimmt in der Szene einen dominanten Platz ein. Das beweist unter anderem die Abstammung der einzelnen
Künstler. Evgeni Finkelstein beispielsweise ist ein Russe und das demonstriert er auf
The Fall Of Birds (Acoustic Music/Zomba
319.1273.2) nicht nur mit der Wahl der von
Östliche Elemente integriert Ralf Siedhoff
ebenfalls, wenngleich es ihn auf Worldbeat
(Acoustic Music Zomba 319.1274.2) eher in
den fernen Osten zieht. Da kennt er sich als
die eine Hälfte des GuitarDuos gut aus und
das hört man seiner Musik ebenso an wie
die Nähe zu exotischer Musik, die er aber
auf der CD organisch verbindet, was sie zu
einem Erlebnis macht.
Den Mut, eigene Wege zu gehen, besitzt der
Schwabe Axel Schultheiß, der das auf seiner neuen Platte schon im Titel dokumentiert: Da steht Departure (Acoustic Music
Zomba 319.1280.2) und diese Abfahrt steht
beitet, die aber oft mit Loops unterstützt.
Da macht es Ansgar Dälken noch einfacher
und gleichzeitig komplizierter: Auf Llaneza (Acoustic Music Zomba 319.1275.2) gibt
es die akustische Gitarre absolut pur, ohne
jede Technik und dennoch ist das sehr gut,
weil es Dälken versteht, mit seiner Gitarre
Bilder zu malen. Da zählt die Stille soviel
wie die Noten und das schafft eine Atmosphäre, die den Hörer gefangen nimmt.
Ganz so gut kann es der Franzose Jean-Felix Lalanne auf Yohnamour (Acoustic Music Zomba 319.1276.2) nicht, obwohl auch
er pur und mit eigenen Kompositionen antritt. Das ist melodisch weniger ausgefuchst
als bei Dälken, auch deswegen, weil Lalanne etwas verspielter agiert und mit den Melodien jongliert – auch um sein Können zu
zeigen. Das steht bei Stefan Lindenbauer
und It’s Probably Me (AcousticMusic Zomba 319. 1270.2) vor allem im Zentrum, was
dann zu verstehen ist, wenn man weiß, dass
der Mann aus Österreich letztes Jahr den
alljährlichen Open Strings-Nachwuchswett-
ihm vertonten Stücke – sie kommen alle von
jungen Komponisten aus seiner Heimat,
sondern auch mit seinem Spiel, das manchmal an die Balalaika erinnert.
für seine Absage an den Folk, mit dem er
einmal auf der Gitarre anfing. Hier gibt es
Musik, die an die der elektronischen Musiker erinnert, da sie wie die große Strukturen braucht, die ihr Schultheiß auch gibt, der
zwar nur mit seiner akustischen Gitarre ar-
bewerb der Firma gewonnen hat. Da will
man natürlich schon zeigen, was man draufhat und das tut der Schüler von Michael
Langer denn auch. Dafür suchte er sich Popsongs wie den Titel, Folk und klassische
Musik aus, die noch zu sehr von Virtuosität
geprägt werden.
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Neue DVD
Oldie Markt 02/03
DVD-Manie
Die DVD ist die neue Heilsbringerin der
Musikindustrie. Ob der Inhalt auch der
Werbung entspricht, erfährt man hier.
Gründe dafür, dass die DVD im vergangenen Jahr so massiv in den Markt gedrückt
wurde, gibt es zu Genüge. Vor allem aber
ist einer für ihre Beliebtheit bei den Gesellschaften der Film- und Musikindustrie verantwortlich. Sie ist ein neues Medium und
man kann deswegen dafür mehr Geld verlangen, auch wenn sie des öfteren nicht mehr
sind als ein technisch leicht verbessertes
Video. Dafür ist die neue Konzert DVD von
Tom Jones, Live At Cardiff Castle (Warner Music Vision 0927 49284-2) ein gutes
Beispiel, denn zwar zeigte sich Jones an den
drei aufeinanderfolgenden in einer blenden-
den Verfassung und glänzte sowohl als Sänger wie als Entertainer, nimmt man aber die
DVD mit ihren technischen Möglichkeiten,
wurde sie weder zeitlich noch medial voll
ausgeschöpft. Das einzige zusätzliche Feature, das wirklich etwas bringt, ist das 20minütige Interview, in dem er unter anderem sehr nett die Musiker seiner Band vorstellt. Doch das war es dann, neben einer
Bildergalerie und Diskografie. Zu wenig angesichts der großen Möglichkeiten des Me-
Dennoch lief das Geschäft für die Männer
aus Niedersachsen nicht so gut wie für die
Edel-Metaller Judas Priest, die mit ihrem
Teil Demolition-Live In London (SPV 55474267) mit einer etwas besseren Auslastung
der gegebenen technischen Möglichkeiten
als Tom Jones einen echten Verkaufschlager landen konnten. Von der Länge her kann
man freilich nicht mosern: 134 Minuten sind
diums, obwohl der Tiger in der Form seines
Lebens, ungemein souverän wirkt.
Was man da alles draufpacken kann, zeigen
Fury In The Slaughterthouse auf ihrem
Live-Teil Monochrome (556-71407), das
grob umrissen in vier Teile aufgespalten
wurde. Dem schön abgefilmten Konzert-
Teil natürlich, die Konzertvariationen, bei
denen der Zuschauer einen anderen Blickwinkel als im Liveteil wählen kann, zudem
aber auch noch die Entstehungs-Geschichte und verschiedene Gimmicks wie eine Gitarrenschule oder Kurzfilme mitnehmen
kann. Zum dritten kommt ein BackstageBereich, der aus einem Film der Regisseurin Franziska Stünkel besteht und schließlich gibt es noch 100 Minuten des Color
Fury-Filmprojekts. Das ist eine ganze Menge und demonstriert, wieviel bei einer DVD
möglich ist, sofern denn der Wille bei allen
Beteiligten vorhanden ist. Sowohl zeitlich
als auch vom Inhalt her kann man nicht viel
mehr erwarten, zumal Freaks noch eine Bildergalerie, die Diskografie und einen Bildschirmschoner von den Hannoveraner Gitarrenrockern abstauben können.
Unterhaltung pur und die Musik stimmt
dank des beeindruckenden Gesangs von
Ripper Owens und der Tatsache, dass man
eine große Zahl an Klassikern integrierte,
auf jeden Fall. Außerdem sind die Bilder und
der Sound von einer beeindruckenden Qualität, die die eines Videos weit in den Hintergrund drängen. Doch was gibt es zusätzlich: Die üblichen 20 Backstage-Minuten,
komplett mit dem Soundcheck und Interviews. Das ist aber noch nicht alles. Als
Zugabe erhält der Fan noch 85 Minuten Impressionen einer Band, die durch die Welt
reist. Das ist sowohl von den Bildern wie
von den Einblicken in den Touralltag durchaus gut gelungen und rundet die DVD ab,
die rein inhaltlich zwischen denen von Tom
Jones und Fury In The Slaughterhouse steht
und dem Fan wirklich eine mehr als einen
Abend füllende Unterhaltung verspricht.
Genau das ist aber auch das Problem der
DVDs: Wer bitte nützt die vielen Angebote
wirklich? Das bedeutet nämlich letztlich,
sich stundenlang vor den DVD-Player zu
setzen und dann auch noch aktiv einzugreifen. Ob da nicht manchmal schlicht der
Überdruss vorher zuschlägt? Auf der anderen Seite kann man damit mehr als nur einen Abend verbringen.
Promoplatten
Oldie Markt 02/03
Unverkäuflich
Wieder einmal stellt Oldie-Markt die
verschiedenen Promos der letzten
Monate vor.
Große Editionen werfen ihre Promos voraus: So könnte das Motto dieser Seite sein,
sind doch die meisten Werbeplatten ein Widerhall der angestrebten Umsatzerwartungen. Klar also, dass es für die große Rolling
Stones-Reissue Serie gleich 2 verschiedene
Promos gab. Mit einem schlicht weißen
Cover wartete die CD-ROM The Rolling
Stones-Cover-Photos -Tracklist-Key Visual (Universal) auf, auf der man neben den
bei einer anderen Serie etwas stärker zurück
- für die Deluxe Edition (Universal 512
93590) wurde an der Grafik gespart, dafür
aber gab es mehr Musik: 13 Tracks der
Künstler dieser Reihe machen den Sampler
zu einem mindestens akustisch interessanten Teil.
Ähnlich umsatzstark wie die Rolling Stones
waren in den letzten Jahren Iron Maiden
und deswegen gab es gleich zwei Promos
Covern auch Fotos der Band, das Tracklisting und andere Bilder bewundern konnte.
Musik dazu gab es von Remastered (abcko
9215-2), das nicht nur im kleidsamen Digipak auftauchte, sondern auch noch einen
Text zu der Serie insgesamt enthielt.
Dieselbe Firma – Universal – hielt sich da-
zu ihrem Best Of-Pack. Das interessantere
der beiden ist dabei Eddie’s Archive (EMI
CDSP 255), nicht nur wegen des von dem
Greatest Hits-Doppelpack abweichenden
Cover, sondern weil inhaltlich alle der drei
angebotenen Fassungen auftauchen: BBC
Archives, Beast Over Hammersmith und
Best Of The B’Sides. Der Sampler der Greatest Hits-Sammlung (EMI EDDIE 01) ist nur
anhand der Beschriftung optisch als Promo
zu orten und enthält fünf der Hits.
Erst in den letzten Jahren machte Toni Br-
axton auf sich aufmerksam, doch genug, um
von More Than A Woman (Arista ARPCD
5189) einen sogenannten Snippets-Sampler
auf die Reise durch die Redaktionen zu
schicken, was nichts anderes bedeutet, dass
neben der ersten Single nur Schnipsel der
vier anderen Songs geboten werden, um
Vorab-Airplay zu verhindern.
Dass das auch anders geht, bewies die neue
Platte von Sheryl Crow, C’mon C’mon
(Motor Music/Universal C501 JD111176066
B07), bei deren Vorab-Sampler man sieben
Lieder vorgesetzt erhielt, dafür allerdings
keine Hülle oder grafische Gestaltung zu sehen bekam. Doch musikalisch war das im
Gegensatz zu Toni Braxton wenigstens als
zusammenhängende Musik zu erkennen,
was den Nutzen der Schnipsel-Methode sehr
stark einschränkt, sie musikalisch eigentlich völlig entwertet, da ein zusammenhängendes Stück so nicht bewertet werden
kann. Aber das liegt in der Absicht der Firmen.
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Neue Bücher
Oldie Markt 02/03
Musik zum Lesen
Opulenz bestimmt diesmal die Bücher
auf dieser Seite, ob sich das auf Bilder,
Text oder Ausstattung bezieht.
Wenn ein Großer der Rockmusik stirbt, zeigt
das kommerzielle Nachbeben wie ein feiner Seismograph seinen verbliebenen Stellenwert im Haifischbecken der Musikindustrie an. Da konnte sich das Gewerbe bei
dem Tod von George Harrison am
18.11.2001 zurückhalten, denn er war schon
lange nicht mehr aktiv. Das machte gerade
einen Teil seiner Faszination aus, was das
aus Artikeln und dem Archiv der Zeitschrift
Rolling Stone entstandene Harrison (Edition Olms, ISBN 3-287-00445-5, 46 Euro)
zeigt. Es spricht Bände über die Bekanntheit des Mannes, dass sein Namen und sein
Porträt ausreichen, um jedem klarzumachen,
um wen es hier geht. Und die 240 Seiten
mit über 100, meist sehr seltenen Fotos, beleuchten wirklich jeden Aspekt seines Lebens, darunter etliche, die man so genau
nicht kannte, wie etwa sein Wirken und
Scheitern als Filmproduzent oder den Essay des Rolling Stone-Mitherausgeber Mikal Gilmore über das Wunder in George. Da
die Fotos nicht von den üblichen Tätern
stammen, sondern Aufnahmen von solchen
Künstlern wie Astrid Kirchherr, die ja auch
persönlich sehr eng befreundet mit ihm war,
Max Scheler oder Jürgen Vollmer, stellen ein
weiteres Plus dar. Da Olivia Harrison das
Vorwort beisteuerte, ist dieser offizielle Erinnerungsband eines der Bücher geworden,
die einen Menschen weiterleben lassen in
den Erinnerungen derer, für die seine Musik und seine Persönlichkeit mehr als eine
nur vorübergehende Bedeutung besaß.
Zurück in die Ära, als Harrison als Mitglied
der Beatles in den von ihm verhassten Status der Halbgötter aufstieg, führt der Bildband Thank You For The Days (Good
Times Bear Family, ISBN 3-89795-888-0, 35
Eu.), der auf dem Archiv des Gründers von
Good Times, Peter Seeger beruht, der wiederum von einigen Fotografen die Archive
gekauft hat. Das will man ja auch irgendwann mit Gewinn umsetzen und so kam ihm
wohl die Idee zu diesem Buch, zu dem
Bernd Matheja die Begleit-Texte schrieb,
die sich meist auf kurze Einführungen beschränken. Das ist gut so, denn im Vordergrund stehen die Bilder, und die sind für
jeden, der sich für die 60er interessiert, eine
wahre Augenweide, weil sie zum einen meistens sehr selten sind und zum zweiten auch
noch richtig gut. Neben solchen exotischen
Schnappschüssen wie einem Gig der Kinks
in Lüdenscheid finden sich jede Menge obskurer Künstler und Eintagsfliegen, die
kaum jemand mehr kennt und die doch so
typisch für die damalige Zeit der Beatmusik waren. Außerdem wurde das Umfeld
nicht vernachlässigt: Die Discjockeys der
Zeit besitzen ein eigenes Kapitel. Man kann
sich in dem Band richtig satt sehen, lachen
oder auch der eigenen Jugend nachtrauern,
aber auf jeden Fall ist das ein Kompendium
dieser Ära. Dafür und für die Qualität der
Bilder ist der Preis geschenkt und man kann
es dabei leicht verschmerzen, dass es kein
Hardcover geworden ist, denn dann wäre es
sicherlich wesentlich teurer.
Eine Ikone der 60er Jahre, die allerdings
heute noch lebt und arbeitet – erst 2001 erschien das neueste Album 10 New Songs –
ist Leonard Cohen, dessen Leib- und Magenbiograph Christian Graf mit Songs Of
A Life (dtv, ISBN: 3-423-20524-5, 12 Euro)
ein komplett in deutsch und englisch gehaltenes Songbook mit allen Liedern der Platten bis eben jener Ten New Songs herausgebracht hat. Er hat die Originale in deutsche
Sprache übertragen, doch das ist zwar der
Aufhänger des Buchs, aber beleibe nicht der
ganze Inhalt. Denn Graf bildete alle Albumcover ab und schilderte die Entstehung der
Stücke, fügte Interviews mit dem Mann
selbst, seinem Sohn Adam, Herman van
Veen und Wolfgang Niedecken hinzu und
rundete das Ganze mit einer ausführlichen
Diskografie, Bibliografie und Angabe von
Internet-Adressen ab. Natürlich gibt es noch
dazu jede Menge Fotos.
Plattenkritiken I
Oldie Markt 02/03
James Scott Skinner
The Strathspey King
Temple COMD 2084 /
Bellaphon
Folkmusic heißt so, weil sie
aus dem Volk heraus entstand und vom Volk praktiziert wurde. Deswegen gab
es immer Instrumentalisten,
die in ihrer Zeit Stars waren
wie der Fiddler aus Schottland, der seinen Ruhm im
19. Jahrhundert begründete,
aber gegen Ende seines Lebens viele Tonzylinder bespielte. Die gibt es hier und
die zeigen, wenn man die
bedauerliche Tonqualität
übersieht, einen Musiker,
der heute genauso einen großen Namen hätte wie vor
hundert Jahren. Die Musik
an sich ist stark.
Wanda Jackson
Wanda Rocks
Bear Family BCD 16631
Chicago
VIII
Rhino WSM 8122 76178 2
Widowmaker
Straight Faced Fighters
(2 CD)
Sanctuary CMDDD 586
Wer sich an die Story vor
einem Jahr über Steve Ellis
erinnert, wird auch noch
diese Band im Kopf haben,
auf deren erster LP Steve
sang. Die gibt es hier zusammen mit einem Konzert
1976 in London und Ausschnitten des 2. Albums
ohne Ellis. Ihr Potential
konnten die fünf nie ganz
ausleben, aber auf allen Teilen der zwei CDs gibt es
Momente, die das Potential
der Gruppe zeigen, die das
Zeug zu einer Band in Richtung Bad Company & Co.
gehabt hätte.
Gerade im Vergleich zu
dem für die Verhältnisse der
Band beinahe avantgardistischen Album im Jahr zuvor,
musste die deutliche Hinwendung zum Pop auffallen, die man 1975 vollzog.
Ob die Hits Harry Truman
und Old Days oder das übrige Material: Die Bläser
waren nur noch sporadisch
aktiv und die Arrangements
klangen wie die einer normalen Rockband. Dank
dreier bislang unbekannter
Bonustracks ist die Reissue
aber zweifellos einen Blick
wert.
Der Titel dieser CD mit den
besten Rocktiteln der
Rockabilly-Sängerin aus
Oklahoma ist eine leichte
Untertreibung. Wenn sie
nämlich rockte, dann bebte
die Erde. Sie war mit Sicherheit unter den frühen Rokkerinnen die, die auch Tote
wieder zum Leben erweckt
hätte, so kräftig und urwüchsig war ihre Stimme.
Da das Label bei Bremen sie
ja bereits mit einer Box abgefeiert hat, musste es nur
die besten Songs zusammensuchen und das hat sie
hier getan – das Ergebnis ist
fulminant.
J.B. Lenoir
Passionate Blues
L+R Bellaphon
CDLR 720527
Den Namen des wie viele
seiner Kollegen in Mississippi geborenen Gitarristen,
Sängers und Songschreibers
kennen die meisten aus einem Song von John Mayall,
doch seine Lieder dürften
weit weniger bekannt sein.
Die CD versammelt die
komplette Platte Alabama
Blues von 1965 und sieben
Stücke von der 1966er LP
Blues Classics. Sie beweisen vor allem die hohe
Kunst, alleine an der Gitarre, ab und zu noch mit einem Schlagzeug, Geschichten zu erzählen. Ein echter
Klassiker.
Love
Four Sail
Rhino WSM 8122 73640-2
Chicago
VII
Rhino WSM 8122 76177 2
Warum eine zweifellos brilliante Gruppe wie die um
Arthur Lee nie den ganz
großen Durchbruch schaffte, ist eines der Rätsel der
60er. Die vierte LP entstand
mit einer ganz neuen Besetzung, die den ursprünglichen Folkrock deutlich anrockte. Vor allem der Gitarrist Jay Donnellan bekam
vom Chef deutlich größere
Freiräume eingeräumt, die
er auch weidlich nützte. Und
doch ist auch das 1969 erschienene Album ein Highlight – das letzte der Formation, das jetzt entdeckt werden kann.
Die im Original 1974 als
Doppelpack erschienene
Platte war für die Jungs
gänzlich ungewöhnlich, erinnerte das doch zuerst eher
an elektronische Musik
denn an das, was man sonst
von ihnen gewohnt war.
Doch ab Italian From New
York mauserte sich das zu
einer der besten und auch im
Nachhinein dichtesten Produktionen der Gruppe, die
mit Wishing You Were Here
(mit den Beach Boys im
Hintergrund) noch einen ihrer schönsten Hits besaß.
Selten hörte man so viel verschiedenes.
Canned Heat
Human Condition
Aim 1071 CD/Bellaphon
Winterhawk
Live At The Aragon
Monster MCD 011/
Gear Fab
Die Importeure aus Holland
(Hermelijnkoog 25, 1822
CA Alkmaar) haben seit einiger Zeit neben den Reissue-Spezialisten von Clear
Spot auch das eher dem
Heavy Metal zugeneigte
Label im Programm, das ein
Konzert von 1978 und zwei
Studiotracks von 79 der Chicagoer Band bringt. Während die Liveteile so originell klingen wie der Ted
Nugent-Klone an der Gitarre aussieht, gibt es im Studio ein Wiedersehen mit
Wishbone Ash und da wirkt
das Ganze gut.
Udo Lindenberg
Livehaftig
Telefunken East West
0927-45293-2
Keine Frage: Als Udo 1978
und 79 durch unser Land
reiste, war er der deutsche
Rockstar und das merkte
man auch seinen Shows in
punkto Inszenierung an.
Das erste von vielen LiveDoppel-Alben schöpfte aus
dem vollen und hatte dank
dieser Chance keine ruhige
Minute, zumal Udo mit Eric
Burdon noch einen Gast dabei hatte, der noch einmal
für einen Schuss Adrenalin
mehr sorgte. Die Energie,
die da ’rüberkommt, bekommt man 2003 genauso
intensiv mit.
Die späten 70er Jahre waren
keine guten Zeiten für die
Blues’n’Boogie-Könige.
1977 waren vier Jahre seit
der letzten LP vergangen
und man war seiner Sache
nicht mehr so sicher. Dennoch legte man auf Takoma
eine im Kontext der Band
absolut ansprechende Platte vor, die allerdings die
Kraft und die Innovation der
früheren Werke vermissen
ließ. Doch guter Blues mit
einem kräftigen Schuss
Rock war das allemal. Wenn
sie bei ihren Ursprüngen
blieben, ging das gut.
29
30
Plattenkritiken II
Oldie Markt 02/03
Elliott Murphy
Murph The Surf
Blue Rose/in-akustik
071 0297
1988 wirkte das Album für
den inzwischen in Italien
ansässigen Sänger und
Songschreiber wie eine
Wiedergeburt, weil es den
Einstieg in die Indie-Szene
bedeutete, wo er bis heute
erfolgreich wirkt. Musikalisch hatte sich nicht viel
geändert: Nach wie vor bevorzugte der Mann aus Milwaukee rockige Umfelder,
klang aber hier teilweise
mehr nach Ian Hunter und
David Bowie als die selbst.
Der Qualität abträglich war
das nicht - die Platte kann
man sich heute gut anhören.
Elvis Costello
Mighty Like A Rose
(2 CD)
Rhino WSM 8122 78189 2
Eine Edition wie die der
CDs des wohl wichtigsten
Singer/Songwriters der 80er
Jahre würde man jedem
Künstler wünschen. Erneut
gibt es neben dem Original
eine Platte mit Demos, unveröffentlichten Songs und
Duetten, die das Umfeld der
1991 auf den Markt gekommenen LP beleuchten. Man
kann eigentlich nur beeindruckt von der Fülle an Material sein, die Costello für
eine Produktion erstellt und
dankbar für die Chance, das
alles tatsächlich zu hören. Es
macht Spaß und ist gut.
Jonny Lang
Smokin’
Eagle EAGCD 238/Edel
Wohin die Liebe des ExFrumpy-Gitarristen ging,
zeigte der Titel eines seiner
früheren Alben: Das hieß To
Elmore und damit war Elmore James gemeint. Der
traditionelle Blues hatte es
Baumann angetan und den
vertonte er denn auch ähnlich wie seine Kollegen von
der Insel, jedoch noch eine
Spur puristischer. Das ist oft
zu verbiesterte Traditionspflege, aber ein Instrumental wie To Jeff zeigt, dass er
auch anders gekonnt hätte.
Ein Live-Track rundet die
Reissue beeindruckend ab.
Henry Vestine & The Heat
Brothers
I Used To Be Mad!
Aim 1073 CD/Bellaphon
1982 war es, als die damalige Besetzung von Canned
Heat, die unter dem obigen
Namen firmierte, im Anschluß an eine Tour in Auckland, Neuseeland in ein Studio ging, um ihren Gitarristen auf einer Soloplatte zu
begleiten. Dabei entstand
dieses Teil, dass sich nicht
großartig von dem unterscheidet, was man unter
Canned Heat normal erwarten darf – also Blues & Boogie mit einem hervorragenden Gitarristen, der freilich
ab und zu die stilistischen
Zügel schleifen ließ.
Alan Price
Geordie Boy (2 CD)
Castle CMEDD 384 /
Sanctuary
Die Solokarriere des Pianisten und Sängers der Animals dauert länger als die
seiner Kollegen und der
Doppelpack zeigt alle Stationen: Vom R&B mit dem
Alan Price Set über seine
Zusammenarbeit mit Georgie Fame bis zu seinem letzten Album 95. Das hört sich
nicht nur vielseitig an, das
ist es auch tatsächlich, wobei es mit seiner Stimme
und dem Klavierspiel immer zwei Konstanten in seiner Laufbahn gegeben hat,
die auf den beiden CDs viele Höhepunkte besitzt.
Fairport Convention
Airing Cupboard Tapes
Talking Elephant TECD 046
/ Bellaphon
Die Bänder dieser live aufgenommenen Titel entstanden 1971-74 auf der ganzen
Welt und es gab sie schon
einmal auf einer Kassette.
Sie bieten deswegen ein relativ stark wechselndes
Bild, weil die Besetzung in
dieser Zeit wie fast immer
in der Geschichte der Formation starken Schwankungen unterworfen war. Das
aber ist gerade der Punkt:
Wie die verschiedenen Besetzungen operieren, ihre
Stärken aber auch ihre
Schwächen – das ist das eigentlich interssante.
Ramones
Loud, Fast
Rhino WMS 8122 76101-2
Frankie Goes To
Hollywood
Bang! Hard On (2 CD)
Repertoire REP 4973
Hitsammlungen der kurz in
den 80er populären Dancefloor-Königen gibt es genügend, aber eine, die auf der
zweiten CD eine DVD mit
den Video-Clips besitzt und
noch eine CD-EP mit einer
Single und Remixen zugibt,
noch nicht und das macht
den hauptsächlichen Reiz
des Packs aus, der ansonsten
nichts neues bringt, aber das
alte dafür in einer chromblitzenden Form, die die besten Momente von Holly
Johnson&Co. noch einmal
in einem angemessen grellen Licht erscheinen lässt.
Iron Maiden
Edward The Great
EMI 5 43103 2
Rainer Baumann Band
Meet Me At The Bottom
Sireena 2013/Fenn Music
Der Tod hat im letzten Jahr
Schneisen in die Besetzung
der Ur-Punks geschlagen, da
ist es an der Zeit, zurückzublicken und dabei hilft die
von Johnny Ramone erstellte Kompilation, die wirklich
alle Hits umfasst und für die
schnellen noch einen Livemitschnitt von 1985 aus
London bereithält. Viel
muss man über die Musik
nicht mehr sagen, nur so
viel: Ohne die New Yorker
wäre der Punk anders verlaufen und ihre Art der Musik unterschied sich gewaltig von der der Engländer.
Das Konzept des Wunderkindes ist ja eigentlich auf
die Klassik beschränkt, aber
1995, als er sein erstes Album einspielte, war der Gitarrist und Sänger gerade 15
Jahre alt. Und wäre das noch
nicht gut genug, merkte man
ihm das nie wirklich an.
Dass er stilistisch noch nicht
ausgereift sein konnte, ist
klar, aber Bluesrock im Stil
von Stevie Ray Vaughan
hatte er bereits perfekt drauf
und gab schon einige Elemente dazu. Folglich ist das
vor allem erstaunlich guter
Bluesrock.
Dieses Teil soll nur die Spitze des Eisbergs sein, wenn
es um die Aufarbeitung der
illustren Vergangenheit der
Heavy Metal-Heroen geht.
Zwei Liveteile und eine CD
mit B-Seiten sollen noch
folgen, doch diese dürfte allen gefallen. Da gibt es nur
die absoluten Kracher – von
Run To The Hills bis Fear
Of The Dark live in Rio de
Janeiro. Und das ist nun einmal die Creme einer der besten Bands, die aus der New
Wave Of British Heavy
Metal Ende der 70er Jahre
hervor ging.
Plattenkritiken III
Oldie Markt 02/03
STS
Smokie
Their Greatest Hits (2 CD) Best Of
Amadeo Universal
Edel 0143852AKR
066 410-2
Die größten Erfolge sind Fürstenfeld wird bereits auf
nicht immer die größten Er- dem Oktoberfest von Blasfolge. Das mag seltsam klin- kapellen gespielt, und ihr
gen, aber jeder, der die CD erster Hit ist bis heute der
angehört hat, wird wissen, größte des Trios geblieben
was das heißt, denn keiner – nicht aber der einzige. Tatder Titel aus der großen Zeit sächlich ging das Ganze beder Band mit Chris Norman reits 1981 los, doch die erfindet sich hier im Original. ste LP war nicht so berühmt
Dafür gibt es die Fassungen, und so dauerte es bis 1984,
die die post-Norman Forma- ehe eben Fürstenfeld den
tion 1990 einspielte und Startschuss für die große
dazu die kleineren Treffer, Karriere abgab. Bis heute
die man seitdem gelandet haben sich die drei als
hat, zusammen mit etlichen deutschsprachige Crosby,
Maxi- und Orchester-Ver- Stills & Nash-Vertreter etasionen und einem Solo-Ti- bliert und eine Fülle eigener
tel Dean Barton’s, dem Sohn Songs vorgelegt, die ebenfalls überzeugen.
von Alan.
Gert Steinbäcker
Best Of
Amadeo Universal
066 153-2
Wenn man als Mitglied einer Band Erfolg hat, bekommt man häufig die
Chance zu eigenen Platten –
das eine S von STS hat die
genützt. Doch er hat nicht
nur den Erfolg des Trios
nicht erreicht, die Lieder, die
er selbst aufnahm, waren
deutlich schwächer und das
gilt auch für die gesamte
CD, die für eine solche Art
von Zusammenstellung einfach viel zu wenig Höhepunkte besitzt, um den Herren als Solist genauso zu
schätzen wie als Mitglied
von STS. Die Platte ist überflüssig.
Lighthouse Family
Greatest Hits
Polydor 0654492
Various Artists
Jingle Bells
Classic Hits/EFA 01636-2
Das Duo aus Newcastle
nennt die seltene Fähigkeit
sein eigen, eingängige Refrains mit Musik zu verbinden, die Eleganz pur ausstrahlt. Das fängt bei den
Stimmen an und geht bis zu
den sanften Tempi. Anders
als viele in den Hitparaden
angesagten Gruppen schrieben Tunde Balyewu und
Paul Tucker ihre Hits abgesehen von zwei Songs hier
selbst. So hat es das Duo
geschafft, sich einen eigenen Sound zu erarbeiten, der
die 12 Titel dieser Kompilation zu einer Erholung für
Ohr und Gemüt macht.
Dank der Hoheit der USA
über die populäre Kultur ist
das Weihnachtslied von da
inzwischen mit das bekannteste des ganzen Genres
überhaupt, vor allem aber
das mit den meisten Versionen. Ob es alle hier gibt,
kann wohl niemand sagen,
aber die originellsten sicher,
beispielsweise von einem
Leierkasten oder sogar von
Hunden gebellt. Doch es
geht nicht nur humoristisch
zu, sondern daneben tauchen auch die Fassungen
von Stars wie Paul Anka
oder Dean Martin auf. Klasse Idee!
Various Artists
Harps, Pipes&Fiddles
Temple COMD
2082 / Bellaphon
Die drei Instrumente, die
auf dieser CD vorgestellt
werden, sind die, die die
schottische Folkmusik auf
der instrumentalen Seite
hauptsächlich definieren.
Dass es da Virtuosen bei jedem Instrument gibt, versteht sich von selbst und
deswegen bekommt man
von jedem Teil die Beispiele geliefert, die die Variationsbreite und die Charakteristika der einzelnen Instrumente vermitteln und außerdem noch richtig guten Folk
obendrauf. Das macht den
Sampler zu einem echten
Genuss..
Becki DiGregorio
God’s Empty Chair
Ziglain 002/Jar Music,
Reitze 2, 29482 Küsten
Die Singer/Songwriterin aus
San Francisco bewegt sich
eher im ruhigeren Fahrwasser des Stils, ist nahe beim
Folk zuhause und geht mit
einer Gelassenheit vor, die
stets positiv auf die Musik
ausstrahlt. Da sie zudem
noch teilweise richtig gute
Songs schrieb und sie mit
diversen Mitstreitern individuell umsetzte – dazu gehörte unter anderen Ex-XTCGitarrist Dave Gregory – ist
das eine Talentprobe, die die
Dame in die erste Reihe des
Nachwuchses dieses Genres
rückt. Von ihr wird man
noch mehr hören.
Purpeloid
Euphoraphonic
Linus/Bellaphon 9724020
Shocore
Devil Rock Disco
Linus/Bellaphon 9723924
Was kann wohl dabei herauskommen, wenn eine
Band mit einem solchen
Namen loslegt? Hardrock
der klassischen Art wie die
nicht ganz unbekannte Formation, an die sie sich im
Titel anlehnt, natürlich, und
genau das hat das Septett
hier hergestellt und zwar in
einer Qualität, für die sich
auch die Originale nicht
schämen müssten. Ob Songmaterial, Refrains oder die
Härte: Das stimmt alles und
wurde unter Regie von
Dave Schiffman auch noch
so umgesetzt, dass das richtig gut gelungen ist.
Das kanadische Label
scheint sich auf die NeuAnrichtung von Stilarten der
70er Jahre verlegt zu haben.
Zuerst war es der klassische
Hardrock, das Sextett versucht sich als GlamrockWiedergeburt aus Nordamerika und das klappt ähnlich
gut wie bei den Kollegen nebenan. Das ist zum einen
von den Liedern her mehr
als akzeptabel, aber auf der
anderen Seite klappt das stilistisch ebenso gut. Die
Musiker schwimmen im
Glamrock wie die Fische im
Wasser und folglich ist das
starker Retro-Rock.
Various Artists
Radio Hits Of The Fifties
(2 CD)
Classic Hits/EFA 01601-2
Das Radio war verglichen
mit heute in den 50er Jahren wesentlich wichtiger für
die populäre Musik und das
spiegelt dieser Doppelpack
wider, der sich auf die Musik konzentriert, die mit dem
Rock’n’Roll nichts zu tun
hatte. Deswegen tauchen
Johnny Ray, Nat King Cole,
Dean Martin und Caterina
Valente auf, Bill Haley darf
mit Rock Around The Clock
die Ehre des Rock’n’Roll
retten. Aufgrund der breiten
personellen und stilistischen
Streuung ist das ein guter
Überblick und bietet jede
Menge starker Musik.
31
32
Plattenkritiken IV
Oldie Markt 02/03
Guy Clark
The Dark
Sugar Hill SUG-CD-1070 /
Fenn Music
Es ist sicher nicht ganz einfach, unter Kollegen und
Insidern ein absoluter Held
zu sein, aber nie die großen
Zahlen unter das Volk zu
bringen. Doch der Texaner
ist sich und seiner Musik
stets treu geblieben und legt
erneut eine Platte mit fein
abgewogener Musik zwischen Folk und Country vor,
die sowohl von den teilweise tollen Songs wie von den
wie üblich superben Musikern lebt. Den Rest besorgt
der Mann mit seinem charakteristischen, brüchigen
Gesang und den teils bestechenden Melodien.
Buddy Miller
Midnight And Lonesome
Hightone HCD 8149 / Fenn
Music
Vor einem Jahr legte der
Gitarrist, Sänger und Songschreiber mit seiner Frau
Julie eine superbe Platte aus
der Grauzone zwischen
Country und Singer/Songwriter-Genre vor, hier beweist er, dass er es alleine
auch sehr gut kann. Vor allem sein Mix aus den diversen Country-Spielarten, den
rockigen Zutaten und geschickt ausgewählten Covern verleiht der CD einen
Charme, dem man sich nur
schwer entziehen kann. Da
rundet ein Cajun-Titel das
Material folkig-beschwingt
passend ab.
Andy Griggs
Freedom
RCA ARIS 07863-67006-2
Sweatmaster
Sharp Cut
Bad Afro/Indigo 2184-2
Evidence One
Criticize The Truth
AOR Heaven 10202/Point
Music
Klar: Wenn eine Firma so
einen Namen hat, muss man
keinen Death Metal erwarten. Folglich geht die Kooperation der aus drei deutschen Hardrock-Formationen stammenden Musiker in
die poppigere Richtung des
Metall-Gewerbes. Tatsächlich scheint das Treffen zwischen dem Domain-Sänger
Carsten Schulz und Frontline-Gitarrist Robby Boebel
die beiden inspiriert zu haben, denn ihr Debüt ist eine
absolut gelungene Sache,
die sowohl gute Songs wie
einen eigenen Sound hat.
Luca Turilli
Prophet Of The Last
Eclipse
LMP SPV 085-65292
Man mag von den Platten
des Italieners halten was
man will – Fleiß kann man
ihm keinesfalls absprechen.
Ob mit Rhapsody oder alleine – Pausen scheint es keine zu geben. Das heißt aber
nicht, dass deswegen eine
Seite vernachlässigt wird –
der Stil, progressive Metal,
bleibt zwar gleich, aber das
Songmaterial und die Arrangements sind hier beispielsweise von guter Qualität,
auch wenn der Bombast einmal mehr zu stark die ganze
CD dominiert. Weniger
wäre des öfteren mehr.
Es gehört schon eine ganze
Menge Nerven dazu, ein
normales Album in einer
Länge von knapp 29 Minuten vorzulegen. Doch die
Finnen trauen sich noch
mehr: Sie nahmen den Beat
der 60er Jahre her, drehten
ihn durch den Rock-Wolf
und packten in punkto
Speed ein Pfund drauf. Da
sie zudem noch für Songs
der richtigen Art sorgten, ist
das eine Debütplatte, die
nicht nur in diesem Genre
für Aufsehen sorgt, weil sie
so locker und gekonnt aufspielen.
Auf dem Cover wirkt der
singende Songschreiber wie
der Prototyp des gut aussehenden Nashville-Retortenproduktes, aber ein Blick
auf die Credits beweist das
Gegenteil: Er schrieb die
Hälfte der Songs und
kommt nicht so glattgebügelt wie viele Kollegen daher. Er hat sein Herz an den
Rock verloren und das
macht die Qualität der Platte aus, dass man hier eine
feine Mischung aus guten
Songs, Country und Rock
mit einem mehr als adäquaten Sänger vorgesetzt bekommt.
The Blasters
Trouble Bound
Hightone HCD 8148 / Fenn
Music
2002 fand sich die Band, die
im LA der 80er Jahre zwischen den Punks und den
Rock’n’Roll-Fans vermittelt hatte, zu einer ReunionTour zusammen, und den
Auftritt im House Of BluesClub zuhause schnitt man
mit. Das Resultat kann so
richtig keinen überraschen:
Das ist energiegeladener
Rock & Roll, der nach wie
vor einen Teil seiner Kraft
vom Punk bezieht, vom Stil
her aber zurück zu den Klassikern geht. Dank der AlvinBrüder und dem Klavier
von Gene Taylor ist das so
gut wie früher.
Royal Beat Conspiracy
Dig It!
Bad Afro/Indigo 2027-2
Napalm Death
Order Of The Leech
Snapper SPV 085-154512
Pyramid
Gaudi’s Legacy
Locomotive LM 115
Barney Green und seine
Truppe aus Birmingham beweisen einmal mehr, wie die
Geschichte des Punk auch
fortgeschrieben wurde: Als
ultrabrutale, schnelle Hölle,
die sich vom Speed Metal
nur unwesentlich unterscheidet und Songs eigentlich eher selten erkennen
lässt. Beeindruckend daran
ist die Konsequenz, mit der
die Stücke durchgepeitscht
werden und die damit einhergehenden Texte. Nur:
knappe 45 Minuten Vollbedienung ermüden auf die
Dauer jeden.
Wenn man aus Barcelona
kommt, gehören die Werke
des Architekten Gaudi zum
täglichen Brot. Da liegt ein
Konzeptalbum vor der
Haustür und das machten
die Spanier auf ihrer zweiten Platte. Im Gegensatz zu
ihrem Debüt haben sie sich
durch den zweiten Gitarristen Santi Leal mehr in
Richtung des progressive
Metal ausgerichtet und das
ist ihnen nicht schlecht bekommen, zumindest auf dieser Produktion nicht, die
phasenweise gut zu gefallen
weiß.
Die Schweden zu mögen
fällt nicht schwer. Denn ihr
geschickt aus Retro- und
modernen Teilen zusammengesetzter Sound mit
mehr als nur einem Element
der Pretty Things macht einfach Spaß. Da wurde nicht
lange überlegt, sondern einfach die Instrumente in die
Hand genommen und los
gerockt, dass es nur so eine
Freude ist. Diesen Eindruck
zumindest vermittelt diese
CD und deswegen produziert sie dasselbe bei den
Zuhörern wie bei den Musikern: Vergnügen und viel
Bewegung.
Plattenkritiken V
Oldie Markt 02/03
Eddy Morton &
The Bushburys
Timeless
Pläne ARIS 21929432
Es gibt verschiedene Wege
ins Geschäft mit der Musik
– die Jungs aus Birmingham
wählten den härtesten: Sie
fingen als Straßenmusiker
an und erarbeiteten sich so
die nötige Routine. Das
merkt man ihrer ersten Platte auch an, denn im Vordergrund steht ihre Spielfreude, die immer wieder zu langen Duellen der Instrumente führt, die bis zu 11 Minuten dauern können. Darüber
haben sie etwas die Songs
vergessen – die Bühne und
das Studio sind eben leider
Gottes zwei grundverschiedene Medien.
Impellitteri
System X
Steamhammer SPV
085-74622
Gitarristen sind die Chefs im
Hard- und Heavy-Stil, aber
die Sänger stehen im Rampenlicht und das ist der
Grund, warum die Paarung
von Graham Bonnett und
dem Mann, der der Gruppe
ihren Namen gab, für Aufsehen sorgte, zumal das nach
1988 zum zweiten Mal geschah. Das Resultat fiel etwas weniger hart als gewöhnlich aus, weil die Stimme von Bonnett mehr zu
dem melodischen Teil des
Genres passt, aber ansonsten
ist das genau das, was man
von der Gruppe gewohnt ist:
Guter Heavy Metal.
The Moondog Show
Bonne Espérance
Blue Buffalo BBO CD007
The Stimulators
Private Music
United Sounds CPS 5021
www.Stimulators.de
Schon Goethe schrieb: Wer
vieles bringt, wird vielen
etwas bringen und daran hat
sich die Multi-Kulti-Truppe
um den kubanischen Vokalisten Ernesto Artiles gehalten. Da taucht der aus dem
Buena Vista Social Club
bekannte Kuba-Sound genauso auf wie Latin, Singer/
Songwriter-Lieder ebenso
wie Dance-Stücke. Das eigentliche Wunder ist, dass
das alles nie zusammengewürfelt klingt, sondern meistens organisch wirkt. Vor
allem stimmt die Qualität
der Kompositionen.
The Savoy Truffle
Same
Blue Buffalo BBO CD 008
The Mendoza Line
Lost In Revelry
Cooking Vinyl /
Indigo 4646-2
Aus Athens in Georgia kamen bislang eher wenig
Blaskapellen und auch die
Band hat trotz des Covers
nichts damit am Hut, sondern viel mehr mit zwei
klassischen Stilen Amerikas
– Country und Folk. Die
haben sie mit einem Schuss
Rock so angerichtet, dass sie
etwas Neues ergeben haben.
Dabei ließen sie sich Zeit
und schufen eine verträumte Atmosphäre, zu der die
Songs wie gegossen passen.
Das gibt der Platte die individuelle Note, die leider so
selten zu finden ist.
Southern Rock aus Japan auf
einem deutschen Label – das
könnte auch als Definition
für den Begriff Globalisierung dienen. Noch dazu,
wenn man bedenkt, dass absolut zu keinem Zeitpunkt
die Abstammung der Musiker in irgendeiner Weise
deutlich wird. Aber das
macht auch Sinn, denn bei
einer neuen Platte zählt die
Qualität und nicht die Exotik. Gut für die Jungs aus
Fernost, denn sie haben sich
die Vorbilder genau angehört und den Sound ebenso
gut getroffen wie die Songs.
Amerikanische Musik ist
längst ein Allgemeingut für
die ganze Welt geworden,
das eine Band aus der
Schweiz genauso spielen
kann wie eine aus Norwegen. Wenn dann noch ein
ausgewiesener Experte mitmischt wie Hank Shizzoe
alias Thomas Erb, der auch
produzierte, dann kann
nichts schief gehen und das
tat es denn auch nicht. Vom
Blues über die Cajun Musik
bis zum Countryrock reicht
das Spektrum und das
kommt nicht als lose verknüpftes Sammelsurium,
daher.
Pat Kilbride
Nightingale Lane
Temple COMD 2089 /
Bellaphon
Irish Folk ist gerade hierzulande mit einem gewissen
Stigma versehen, Stichwort:
Trinklieder. Dass es auch
anders geht, beweist der lange Zeit in den USA aktive
Gitarrist, Sänger und Songschreiber, der sein Repertoire gekonnt aus Traditionals, Coverversionen und
Songs von sich selbst zusammen gestellt hat und
noch einige Instrumentals
dazu gab. Das ergibt eine
gelungene Kollektion, da er
sowohl als Sänger wie als
Instrumentalist und Komponist überzeugen kann und
auch einige Kollegen halfen.
Soul Doctor
Systems Go Wild!
Common Ground 10205 /
Point Music
Es geht oft so in der Rockmusik, dass ein Stil zwar
längere Zeit nicht so en
vogue ist, dann aber, wenn
er wieder angesagt ist, eine
Menge neuer Bands produziert, weil die die ganze Zeit
aktiv waren, aber bei keiner
Firma unterkamen. So ging
es mit dem Southern Rock,
den auch die Berliner teilweise in ihr Repertoire aufgenommen haben, neben
dem sonst dominanten Hardrock. Dank der Songs und
der geschickten Mischung
der beiden Stilarten wurde
ihre zweite ihre bislang beste Platte.
Steven McClintock
Roadwise
CoraZong 255 038
Frankfurt City
Blues Band
One Two Go Go
Joyride 1448/Bellaphon
Als die Hessen in den 70ern
anfingen, waren sie noch
eine pure Bluesband – heute hört sich das ganz anders
an, was auch der Untertitel
verrät, der eine Reise zurück
in das psychedelische Zeitalter nahe legt. Folglich gibt
es einen Mix aus eigenen
Songs und Covern von berühmten Hits der 67er Ära.
Viel Blues ist dabei nicht
übrig geblieben, auch nicht
in den eigenen Titeln. Aber
die Idee war gut, die Umsetzung lässt nur selten etwas
zu wünschen übrig und die
eigenen Stücke passen.
Die Straße als Bild für das
unterwegs sein hat in der
Rockmusik fast schon mythische Formen angenommen. Wer viel herum gekommen ist, ist aber deswegen noch lange nicht besser.
So zumindest muss das Fazit bei dem Album des Mannes aus Nashville lauten, der
sich als Singer/Songwriter
mit einem Fuß im Country
entpuppt, der instrumental
auf ein akustisch und elektrisches Gemisch setzt und
ein recht guter Sänger ist,
aber bei den Songs eher
patzte.
33
Plattenkritiken VI
Oldie Markt 02/03
Mandoki
Soulmates
Paroli Sony Music
509522 2
In der Image verrückten
Welt der Rockmusik kann es
ein echter Makel sein, mit
der falschen Gruppe Erfolg
gehabt zu haben. Leslie
Mandoki passierte das mit
Dschinghis Khan, doch seitdem ist viel Wasser die Isar
hinunter geflossen und dank
eines renommierten Studios
hat er sich einen guten Namen gemacht, was die Gästeliste auf der Platte zeigt,
die elegant zwischen Pop,
Jazz und Rock wechselt und
teils mit durchaus schönen
melodischen Einfällen aufwarten kann.
Uli Jon Roth
Legends Of Rock (2 CD)
Steamhammer SPV
085-74642
Sicher können sich nur wenige Besetzungen mit der
dieses live im Schloß Donnington eingespielten Doppelpacks messen. Neben
dem deutschen Gitarristen
mischten Jack Bruce, Michael Schenker, Clive Bunker, Phil Mogg und Don
Airey mit, und das sind nicht
einmal alle. Doch das Programm, auf das sie sich einigten, bestand nur aus sattsam bekannten Songs. Das
erhöht zwar den Wiedererkennungseffekt, aber es ist
wieder einmal ein Veteranentreffen.
Rod Stewart
It Had To Be You
J Records BMG
74321 96867 2
Irgendwann in ihrem Leben
scheint für viele der angloamerikanischen Popgrößen
der Zeitpunkt gekommen zu
sein, wo sie den Legenden
der Swing-Ära Tribut zollen
müssen. Das ging schon bei
vielen in die Hose, nicht so
beim Schotten: Der legte
hörbar sein Herz in jedes der
mehr oder weniger ergrauten Lieder und machte vor
allem nicht den Fehler, jeden der Titel von einem Orchester zukleistern zu lassen, so dass die Soli der
Jazzmusiker besser zur Geltung kommen.
Evelyn Künneke
Das Leben ist ein
Karussell
Duophon 06 02 3
Wer sagt es denn, dass ellenlange Karrieren eine Spezialität der anglo-amerikanischen Länder sind? Am 1.
August 1999 trat die Diseuse zum letzten Mal solo auf,
nur von einem Pianisten
begleitet und gab einen
Querschnitt durch ihre mehr
als sechzigjährige Karriere.
Klar fehlte da manchmal das
Tinbre, aber das machte sie
mehr als wett durch ihre vitale Persönlichkeit, die jede
Beschränkung durch den
Körper sprengte (duo- phon,
Eislebener Str. 4, 10789
Berlin).
Oysterband
Rise Above
Pläne BMG 74321 96031 2
Battlefield Band
Across The Borders
Temple COMD 2065 /
Bellaphon
Manchmal ist es gut, wenn
man den Namen und die
Texte einer Band nicht so
genau verstehen kann. Sonst
würden gerade viele Fans in
Deutschland bemerken, wie
blutrünstig viele Songs der
Schotten sind, die frisch gegen die Engländer reiten –
immer wieder. Diese Platte
wurde an drei Abenden
1996 in Edinburgh aufgenommen und zeigt die versierte Live-Band in ihrem
Element und noch dazu einigen namhaften Gästen, die
das Ganze vorzüglich abrunden.
Utopia
KSAN 95 FM Live ’79
Castle CMRCD
587 / Sanctuary
Vor dieser Tour hatten Todd
Rundgren & Co. eine ihrer
besten Platten veröffentlicht: Oops! Wrong Planet.
Folglich bildete sie das Gerippe des Gigs in San Francisco – zusammen mit der
nächsten, Adventures In
Utopia. Gerade im Vergleich zu der kurz zuvor veröffentlichten Live-DoppelLP Back To The Bars wirkten Todd und seine Kollegen
weit rockiger und auf den
Gruppenkontext bezogen
und das macht den Mitschnitt von damals zu einer
guten Ergänzung.
Caravan
Surprise Supplies-Live
Talking Elephant TECD
039/Bellaphon
1975 tourte die zentrale
Band der Canterbury-Szene
durch Europa, um das kommende Album Blind Dog At
St. Dunstan’s, eines ihrer
besten, zu promoten – tatsächlich wurde fast das gesamte Material auf der Bühne gebracht, versehen mit
einer ihrer besten Kompositionen Chiefs And Indians.
Dadurch kam die Leichtigkeit, die Melodik und die
stupende Spielfreude der
Band am besten zum Ausdruck, die diesen Mitschnitt
zu einem echten Genuss
machen.
Deviants
Dr. Crow
Track TRL 1020
CD / Sanctuary
Im CD-Zeitalter sind alle
Reunions möglich und da
kann nicht einmal die der
Politrocker aus England
überraschen, die vor mehr
als 30 Jahren aufgaben. Die
beiden Köpfe von damals,
Mick Farren und Andy Colquhoun sind wieder dabei,
und die Musik klingt noch
genauso anarchisch und roh,
wie 1967. Und wie beim ersten Mal ersetzt auch diesmal die Haltung solch überflüssige Dinge wie Songs.
Deswegen ist das zwar beeindruckend in punkto Alterswerk, aber nicht gut.
The Beach Boys
Live At Knebworth 1980
Eagle Edel EAGCD 155
Die Klasse der englischen
Folkrocker macht gerade
ihre Absage an das sture
Festhalten an der Tradition
aus. Von Anfang an mixten
sie Tanzrhythmen unter die
Folkweisen und brachten
immer wieder neue Elemente ins Spiel Das haben sie
auch diesmal getan, ohne
deswegen aber ihre Wurzeln
zu vergessen. Und so gibt es
einmal mehr modernen
Folkrock, der die Technik
nicht verschmäht, sich aber
gleichzeitig von ihr nicht die
Inhalte der Musik aufzwingen lässt.
Was sich im Titel so simpel
anhört, war eigentlich die
letzte Tour der Beach Boys.
Nicht nur, weil Carl und
Dennis Wilson noch am Leben waren, sondern weil
man Brian mitgenommen
hatte, obwohl er nur ein
Schatten seiner selbst war.
Live jedoch war das kein
Problem und jeder, der die
Jungs einmal live gesehen
hat, weiß, dass sie binnen
Minuten jede noch so unwirtliche Halle in einen kalifornischen Strand und die
Fans in eine euphorische
Masse verwandelten.
35
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Platte des Monats/Flohmarkt
Oldie Markt 02/03
Platte des
Monats
James McMurtry beweist mit
seinem 6. Album seine hohe
Klasse als Sänger und Songschreiber.
Oft könnte man anhand der veröffentlichten Meinung in den USA denken, alles teile
die Ansicht des herrschenden Präsidenten.
Doch es existieren Musiker, die ganz andere Botschaften aus dem Land der Fülle senden als die schreiende Mehrheit. Einer von
ihnen ist James McMurtry, der Sohn des
Romanciers Larry McMurtry, der seit den
80er Jahren seinen ganz eigenen Mix aus
widerborstigen Texten und zündender Rockmusik vorlegt.
Saint Mary Of The Woods ist sein sechstes
Album, auf dem er seine Songs zusammen
mit fantastischen Musikern wie Ian
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McLagan an den Keyboards und David Grissom an der Gitarre einspielte. Er ist einer
der ganz wenigen Singer/Songwriter, der die
beiden Teile gleichwertig behandelt. Seine
Texte sind genaue Beobachtungen des amerikanischen Alltags, der nicht mit dem
übereinstimmt, was man gerne in den offiziellen Stellen der USA hört. Dazu kommen
rockige Arrangements, die er mit seiner charakteristischen Stimme manchmal fast eher
knurrt als singt. Zusammen ergibt das eine
ungemein faszinierende Mixtur, bei der die
beiden Bestandteile eine Fusion eingehen,
die zusammen mehr ergeben als die Einzelteile. MR
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Wolly’s Schallplatten- und CD-Börsen
2003:
2. 2. 03 (So.) – Köln, Die Kantine
8. 2. 03 (Sa.) – Stuttgart, Liederhalle
22.2.03 (Sa.) – Mannheim,Alte Feuerwache
1.3.03 (Sa.) – Heilbronn, Harmonie
9.3.03 (So.) – Frankfurt, Jahrhunderthalle
23.3.03 (So.) – Trier, Europahalle
30.3.03 (So.) – Mainz, Kurf. Schloß
6.4.03 (So.) – Aschaffenb., Unterfrankenh.
3.5.03 (Sa.) – Stuttgart, Liederhalle
10.5.03 (Sa.) – Mannheim,Alte Feuerwache
11.5.03 (So.) – Frankfurt, Jahrhunderthalle
Info+Standreservierung: Wolfgang W. Korte Veranstaltungen, Otto-Fricke-Str. 40,
61118 Bad Vilbel, Tel: 06101 / 128662,
Fax: 06101 / 126663, e-mail: [email protected], Internet: www.wollys.de
ARC-CD/Plattenbörsen in Holland und
Deutschland. Anmeldeformulare, Standreservierung und Info für Händler und Besucher: Für Börsen in Holland: Tel. (0031)
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Termine 2003
Holland :
Den Haag Atrium – 23. Februar
Rotterdam Ahoy – 15. März
Utrecht Jaarbeurs – 5. & 6. April
Amsterdam Jaap Edenhal – 17. Mai
Amsterdam RAI – 20. September
Hoorn – Open Air Market – 28. September
Rotterdam Ahoy – 25. Oktober
Deutschland:
Messe Köln – 16. März (jetzt Deutschlands
grösste Börse!)
Messe Köln – 26. Oktober
Achtung! Alle ARC-Börsen haben 60-70%
ausländische Händler! Für die ARC-Megabörsen ist es ratsam, rechtzeitig zu buchen,
da Sie dann vermeiden, auf die Warteliste
zu kommen.
Karlsruher Plattenbörse: Badnerlandhalle
Karlsruhe-Neureut, Samstag, 15. Februar
2003. Jeder kann verkaufen. Info bei Ludwig Reichmann, Postfach 5206, 76034
Karlsruhe. Tel. 0179-6974312, Fax: 069791222082.
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Elvis Presley Sammlung: 195 LP’s, 11 Singles, 24 Picture Discs und and., alles super
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Oldie Markt 02/03
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