Magazin - Plattensammeln ist eine sehr gute Kapitalanlage. Das
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Magazin - Plattensammeln ist eine sehr gute Kapitalanlage. Das
2 Plattenbörsen Oldie Markt 04/03 Plattenbörsen 2003 Schallplattenbörsen sind seit einigen Jahren fester Bestandteil der europäischen Musikszene. Steigende Besucherzahlen zeigen, daß sie längst nicht mehr nur Tummelplatz für Insider sind. Neben teuren Raritäten bieten die Händler günstige Second-Hand-Platten, Fachzeitschriften, Bücher, Lexika, Poster und Zubehör an. Rund 250 Börsen finden pro Jahr allein in der Bundesrepublik statt. Oldie-Markt veröffentlicht als einzige deutsche Zeitschrift monatlich den aktuellen Börsenkalender. Folgende Termine wurden von den Veranstaltern bekanntgegeben: Datum Stadt/Land Veranstaltungs-Ort Veranstalter / Telefon 5. April München Kolpinghaus Marylyn Stoschek ☎ (085 09) 26 09 5. April Utrecht/Holland Jaarbeurs ARC ☎ (00 31) 229 21 38 91 6. April Passau Nibelungenhalle Marylyn Stoschek ☎ (085 09) 26 09 6. April Strassburg/Frankreich Salle de la Bouse Valysa Evénements ☎ (00 33) 388 51 55 45 12. April Gera Kongreßzentrum Stefan Meiner ☎ (03 41) 699 56 80 12. April Konstanz Konzil Arved v. Maltzahn ☎ (071 21) 30 09 13 13. April Berlin K 17/Pettenkofer Str. 17A Iron Pages ☎ (030) 47 02 15 21 13. April Hannover Uni Mensa WIR ☎ (051 75) 93 23 59 13. April Cottbus Stadthalle Stefan Meiner ☎ (03 41) 699 56 80 13. April Bonn Brückenforum ReRo ☎ (02 34) 30 15 60 13. April Essen Grugahalle ReRo ☎ (02 34) 30 15 60 13. April Lüttich/Belgien Kulturzentrum Michel Simonis ☎ (00 32) 87 35 28 16 21. April Bonn Brückenforum ReRo ☎ (02 34) 30 15 60 24. April Berlin Statthaus Böcklerpark Kurt Wehrs ☎ (030) 425 03 00 26. April Karlsruhe Badnerlandhalle Ludwig Reichmann ☎ (01 79) 697 43 12 26. April Halle Mensa Weinberg Stefan Meiner ☎ (03 41) 699 56 80 27. April Göttingen Stadthalle WIR ☎ (051 75) 93 23 59 27. April Köln Tanzbrunnen/Messe Blue Velvet ☎ (02 71) 33 44 51 Die Veröffentlichung von Veranstaltungshinweisen auf Schallplattenbörsen ist eine kostenlose Service-Leistung von Oldie-Markt. Ein Anspruch auf Veröffentlichung in obenstehendem Kalender besteht nicht. News Oldie Markt 04/03 News • News • News • News • News • News • News * Robert Trujillo, Ex- Suicidal Tendencies und –Infectious Groove, wird Nachfolger von Jason Newsted bei Metallica. Wie die Gruppe verlauten ließ, wird er bei der Sommertour, die das kommende Album St. Anger unterstützen soll, mitwirken. Das bedeutet für den Mann, dass er sich erst einmal den gesamten Metallica-Katalog draufschaffen muss. Sein Vorgänger Jason Newsted scheint ihn derweilen zumindest in der Band von Ozzy Osbourne zu beerben. Dies lässt sich anhand der Tatsache festmachen, dass er für Jams mit Zakk Wylde und Mike Bordin nach Los Angeles eingeladen wurde. Da seine Band Voivod ebenfalls bei den anstehenden Ozz-Festivals auftreten wird, bietet sich sein Mitwirken bei Osbourne an. Nur die Hobby-Band von Zakk Wylde, Black Label Society, bei der Trujillo ebenfalls zugange war, muss vorerst ohne Bassisten auskommen. * Mark Knopfler nächstes Album wird ein Duett-Projekt werden, für das er jetzt in Nashville zum zweitenmal nach April 2002 eine Studiosession zusammen mit Emmylou Harris aufnahm. Das Grundthema der Platte soll die Abstammung von Knopfler aus der Arbeiterklasse im Nordosten Englands mit einer entsprechenden Musik sein. „Ich bewundere ursprüngliche Musik, aber ich habe nie versucht, beispielsweise eine reine Bluegrass-Platte aufzunehmen, weil ich nicht die Einflüsse dafür besitze. Mein Bestreben war immer, die Essenz eines Stils in ein ungewöhnliches Umfeld zu stellen.“ Um das Album zu unterstützen, wird er durch Europa und ab Juni durch die USA touren. * Yusuf Islam, besser bekannt als Cat Stevens, hat mit Angel Of War einen neuen Song aufgenommen, der zusammen mit seinem Klassiker Peace Train gemeinsam auf einer Single veröffentlicht werden soll, um damit gegen den Irak-Krieg zu protestieren. * Joe Jackson wird im Sommer durch Deutschland touren. Nachdem die ClubTour im April bereits ausverkauft ist, werden er, Graham Maby, Gary Sanford und David Houghton auf 7 Open Air-Konzerten im Sommer erscheinen, wo sie ein Best OfRepertoire mit dem Schwerpunkt auf dem Material des neuen Albums Volume IV bringen werden, das die Entwicklung von Jackson vom Punk über Swing bis zu seinem heutigen Stil präsentieren soll. * The Eagles werden im Frühling auf eine Abschiedstour durch die USA gehen. Aller- dings lassen sich die Veteranen eine Hintertür offen, falls die Solo-Projekte nicht so laufen sollten wie erhofft, denn der Titel der Konzertreise lautet Farewell 1. Der Startschuss erfolgt am 16. Mai in Sunrise, Florida. Die aktuelle Besetzung Glenn Frey, Don Henley, Timothy Schmitt und Joe Walsh plant allerdings bislang keine Auftritte in Europa. * Eric Clapton hat, wie erst jetzt bekannt wurde, am 1. Januar seine Lebensgefährtin, die 26-jährige Melia McEnery, geheiratet, nachdem ihr gemeinsames Kind, die 6 Monate alte Tochter Julie Rose, getauft worden war. Der 56-jährige Clapton gab seiner Freundin das Ja-Wort in seiner Heimatgemeinde Ripley in der Grafschaft Surrey. Dies ist erst seine zweite Ehe, nachdem er in den 70ern die ehemalige Frau von George Harrison, Patti Boyd, geheiratet hatte. Die Ehe wurde in den 80er Jahren wieder geschieden. * Cheap Trick haben kurzfristig ihre drei Termine Anfang März in Deutschland abgesagt, weil sie mit den Arbeiten an ihrem neuen Album beschäftigt sind. Die Karten können bei den Vor-Verkaufsstellen zurückgegeben werden. Neue Termine sind für den Herbst geplant, aber definitive Daten sind noch nicht bekannt. * Rammstein stehen offensichtlich kurz vor der Auflösung. Grund: Die Meinung der Musiker, mit ihrer Musik und der Bühnenshow alle Möglichkeiten ausgeschöpft zu haben. Gitarrist Richard Kruspe und drei weitere Bandmitglieder arbeiten derzeit bereits an ihrem neuen Projekt The Emigrate. * Great White haben am 20. Februar mit ihrer Pyrotechnik-Show in dem Club The Station ein Feuer ausgelöst, das bislang 100 Menschen das Leben gekostet hat, darunter ihrem Gitarristen Ty Longley, der anscheinend die Rettung von Fans mit seinem eigenen Leben bezahlte. Der Grund für diese Katastrophe waren offensichtlich Schaumstoffmatten, die der Club in Providence, Rhode Island, zur Schalldämmung angebracht hatte, um die Auflagen des Ordnungsamtes zu erfüllen. Dafür verwendeten die Besitzer so billiges Material, dass es sich sofort entzündete und so die Tragödie hervorrief. Bei Inspektionen des lokalen Brandschutzes war das Material allerdings nie beanstandet worden. Ob sich Great White von diesem Ereignis wieder erholen, ist derzeit völlig ungewiß. * Adam Faith starb am 8. März in seinem Hotel in Stoke-On-Trent, wo er in einem Stück auftrat, an einer Herzattacke. Faith , der am 23.6.1940 in London als Terence Nelham geboren wurde, war in den 60er Jahren einer der großen englischen Stars, bis die Beatles kamen und hielt sich auch danach noch im Rampenlicht. Er feierte insgesamt 24 Hits. In den 70ern arbeitete er vor allem als Schauspieler (beispielsweise in dem Film Stardust) und als Manager (er betreute Leo Sayer), bevor er in den 80er Jahren eine neue Laufbahn als Finanzberater mit einer wöchentlichen Kolumne in der Zeitung Daily Mail einschlug. Allerdings musste er 2001 nach einer fehlgeschlagenen Investition bei einem Fernseh-Finanzkanal, die ihm 30 Millionen Euro Verlust einbrachte, den persönlichen Konkurs anmelden. Er hinterlässt eine Frau und eine Tochter. * Hank Ballard, Verfasser und erster Interpret des Klassikers The Twist, der in den 50er Jahren mit seinen Midnighters eine Reihe von R&B-Hits feierte – erinnert sei vor allem an Work With Me Annie – starb am Sonntag, dem 2. März, im Alter von 75 Jahren in seinem Haus in Los Angeles an Kehlkopfkrebs. * Gary Rossington, Gitarrist von Lynyrd Skynyrd, hat eine Herzoperation in Atlanta glücklich überstanden und befindet sich auf dem Weg der Besserung. Nachdem bei ihm Probleme mit seiner Koronar-Arterie diagnostiziert wurden, musste ihm ein Bypass gelegt werden. * The Allman Brothers Band haben jetzt einen Prozess verloren, in dem es um die Rechte an Archiv-Material aus den Jahren 1969-1979 ging, die von Universal Music für verschiedene Reissues genützt wurde. Wie die Gruppe in der 2001 eingereichten Klage ausführte, habe sie von dem in einem Lagerhaus aufbewahrten Material erst 1998 erfahren und diese Bänder seien von dem Vertrag, den man mit Capricorn geschlossen habe, nicht abgedeckt, da sie nur zum persönlichen Gebrauch der Band bestimmt gewesen wären und nie zur Veröffentlichung vorgesehen waren. Der Richter folgte jedoch der Argumentation von Universal Music, die aufgrund der verstrichenen Zeit auf Verjährung plädierte. * The Grateful Dead wird nach längerem Hin und Her nun doch weiter existieren. Nachdem die vier verbliebenen Originalmitglieder als The Other Ones aufgetreten waren, werden sie im Sommer als The Dead durch die USA touren. 3 4 Top 20/40 Oldie Markt 04/03 Die teuersten Platten des Monats: Top 20 März 6 The Beatles A Hard Day`s Night (Mono, M/M-) Odeon O 83739 (64/D) 84,49 € 14 Yesterday`s Children Same (M-/M-) Map City MAP 3012 (71/US) 55,84 € 7 Chocolate Watchband One Step Beyond (M/M-) Tower ST 5153 (69/US) 82,38 € 15 John Lee Hooker Travelin` (Mono, M-./M) Vee Jey VJLP 1023 (60/US) 52,17 € 8 The Blizzards Ohne dich (7“, M-/M-) Fontana 269 330 (64/D) 82,25 € 16 Rolling Stones 51,10 € Paint It Black (CD-Promosingle In 7“-Cover) Virgin (02/D) 1 Aunt Mary Loaded (+ Poster, M/M-) Philips 6317 010 (72/NO) 284,07 € 9 Sea-Ders Undecidedly (EP, VG+/M-) Decca DFE A 8674 (66/UK) 79,80 € 17 The Blizzards 49,52 € Hab keine Lust heut aufzustehn (7“, M-/VG) Fontana 269 341 TF (65/D) 2 Then Reflections On The Future (M-/M-) United Artists AS 29314I (72/D) 282,60 € 10 The Poets Wooden Spoon (7“, M-/LC) Decca F 12569 (67/UK) 76,15 € 18 Apple Let`s Take A Trip (7“, M-/VG+) Hansa Ariola 14178 AT (68/D) 47,25 € 3 Tiger B. Smith Tiger Rock (Vertigo Swirl, M-/M) Vertigo Phonogram 6360 610 (72/D) 150,03 € 11 Virus Thoughts (Foc, M-/M-) Pilz BASF 20 21102-9 (71/D) 75,79 € 19 Mu Lemurian Music ( M-/M-) United Artists UAG 29709 (74/UK) 46,78 € 12 Alex Harvey The Joker Is Wild (M/M-) Metronome MLP 15429 (72/D) 66,73 € 20 Mombasa 2 (M-/M-) Intercord INT 160.049 (76/D) 45,35 € 13 The Blizzards I`m Your Guy (7“, M-/M-) Fontana 269 333 TF (64/D) 64,99 € Für die Preishitparade wurde die abgelaufene Oldie-Markt Auktion 293 ausgewertet. Der fettgedruckte Preis gibt das gemittelte Gebot und damit den tatsächlichen, aktuellen Marktwert (nicht identisch mit dem Durchschnittsgebot der abgelaufenen Auktion) an. Bootlegs, Memorabilia, Videos und Plattenpakete finden keine Berücksichtigung. 4 Pink Floyd 113,61 € A Saucerful Of Secrets (Weiß-Goldenes Label, M/M-) Columbia SMC 74451 (67/D) 5 Rockin` Berries In Town (Mono, M-/M-) Piccadilly NPL 38013 (63/UK) 89,95 € Die ewigen Price-Charts Top 40 12 The Beatles - Same (13 PicDisc-Box) London Wavelenght (Limited Edition) 837,80 € (2/97) 27 Rolling Stones - Aftermath & Out Of Time Decca 25014 (67/CH) 552,38 € (4/99) 13 The Beatles - Help Odeon (gelb) 984008 (65/D) 820,97 € (2/96) 28 Missus Beastly - Same CPM LPS 002 (70/D) 552,36 € (9/96) 14 The Beatles - Second Album Odeon ZTOX5558 (Exportausgabe, 64/D) 798,43 € (3/92) 29 Freedoms Children - Astra Parlophone PCSJ(D) 12066 (70/ZA) 546,54 € (6/00) 15 Svanfriddur - What‘s Hidden There Privatpressung (72/UK) 784,75 € (5/94) 30 The Beatles - The Collection MFSL 1-101-114 (82/US) 530,33 € (5/93) 525,06 € (9/00) 1 Dark - Round The Edges SIS-0102 (72/UK) 1840,80 € (2/98) 16 Fleur de Lis - Facing Morning Qualisound US 403 SLP (71/DK) 771,96 € (5/95) 31 Hunger - Strictly From Hunger Public P 1006 (70/US) 2 Bent Wind - Sussex Trend T-1015 (69/CA) 1664,94 € (2/98) 17 Rolling Stones - Promotional Album London RSD-1 (69/US) 751,37 € (7/96) 32 Leafhound - Growers Of Mushroom Decca SKL 5094 (71/UK) 3 Elvis Presley - Golden Boy RCA 25037 (65/CH) 1362,42 € (5/96) 18 Rolling Stones - Big Hits Fonoring Decca SFGLP 78299 720,67 € (11/98) 33 Gäa - Auf der Bahn zum Uranus Kerston FK 60514 (73/D) 489,50 € (4/01) 4 Paternoster - Same CBS S 64958 (72/OE) 1362,41 € (4/01) 19 Rolling Stones - Album Play (EP) Decca DCD 81500 (68/D) 690,81 € (11/94) 34 Rolling Stones - Original Master Recordings MFSL 1-161/170 (84/US 480,44 € (5/93) 5 Dog That Bit People - Same Parlophone PCS 7125 (71/UK) 1312,31 € (3/95) 20 Open Mind - Same Philips SBL 7893 (69/UK) 651,03 € (10/99) 35 The Beatles - Butchercover Capitol 2553 (66/US) 478,90 € (2/91) 6 Johnny Burnette & The Rock‘n‘Roll Trio - Same 1136,42 € (5/00) Coral CRL 57080 (57/US) 21 Chicken Bones - Hardrock in Concert Procom 027606 (76/D) 639,29 € (12/97) 36 The Beatles - Same (Clubpressung) Deutscher Schallplattenclub E 043 (64/D) 463,23 € (3/00) 7 Frank Zappa - FZ 25 - Zappaween Rykodisc MSI PROM-1 (88/JP) 22 Metronic Underground - Illusion Privatpressung (80/D) 637,24 € (5/97) 37 Rolling Stones - Flowers Decca Spezial Edition 25084 (67/CH) 942,02 € (12/93) 519,77 € (10/99) 461,30 € (10/96) 8 Can - Monster Movie Music Factorx SRS 001 (69/D) 910,16 € (5/99) 23 Dogfeet - Same Reflection REL 8 (70/UK) 625,82 € (2/93) 38 Irish Coffe - Same Triangle 920 321 (72/BL) 444,35 € (3/95) 9 The Beatles - Impression Deutsche Buchgemeinschaft Odeon 6086 (65/D) 887,00 € (5/94) 24 Five Royals - Rockin‘ Five Royals Apollo LP 488 (54/US) 625,67 € (1/97) 39 Johnny Burnette Trio - Rock‘n‘Roll (EP) Coral 94071 (56/D) 444,82 € (5/96) 25 The Beatles - Please Please Me Odeon ZTOX 5550 (Esportpressung 63/D) 576,21 € (5/00) 40 Kaputter Hamster - Same Privatpressung e-PA Records 10-2009 (74/D) 435,21 € (9/92) 10 C. A. Quintet - Trip Thru‘ Hell Candy Floss CF 7764S (64/US) 11 Lang‘syne - Same Düsselton TS 2737 (76/D) 876,87 € (11/95) 844,99 € (2/94) 26 The Beatles - Same Clubpressung Odeon 6279 (65/D) 561,92 € (12/96) Die ewigen Price-Charts nennen die 40 teuersten Platten, die in Oldie-Markt Auktionen seit Auktion 94 gehandelt worden sind. In der Klammer steht das Heft, in dem die Platte in den Top 20 (siehe links) geführt wurde. 6 Vergessene Edelsteine/ Impressum Oldie Markt 04/03 Vergessene Edelsteine von Billy Cobham, Spectrum, gesorgt hatte, bewies danach, dass er eben auch als Songschreiber in der ersten Liga spielen Mit seinem Solo-Debüt Teaser legte Tommy Bolin ein echtes Meisterstück vor. Only The Good Die Young heißt einer der sehr gerne zitierten Sinnsprüche im englischen und wenn er auf jemanden zutraf, dann auf Tommy Bolin, der mit 25 Jahren am 4. Dezember 1976 in Miami an einer Überdosis Heroin starb. Damals war er schon lange kein Unbekannter mehr. Spätestens seit seinem Engagement bei Deep Purple als Nachfolger von dem nach Burn ausgeschiedenen Ritchie Blackmore war er in die erste Liga aufgerückt und nach dem schnellen Ende der Come Taste The BandBesetzung hatte er sofort seinen Erstling als Solist vorgelegt: Teaser war vor allem eine beeindruckende Leistungsschau des Gitarristen Tommy Bolin, der seinen eigenen Stil, eine Fusion aus Soul, Jazz und Rock hier erstmals in Reinkultur vorstellen konnte. Das tat er denn auch zunächst ausgiebig: The Grind bewies erst einmal allen Zweiflern, was er alles auf der Pfanne hatte, ehe Honeward Strut noch einmal eine Schippe drauflegte. Doch damit war es eben nicht getan, sondern Bolin, der ja vor dem Engagement bei Deep Purple auch für die tolle Gitarrenarbeit auf dem ersten Solo-Album es mit ihm weitergegangen wäre. Doch er hinterließ neben seinen Gigs bei Gruppen wie Zephyr, James Gang oder eben Deep Purple diese beiden Soloplatten, die sein großes Talent zeigen und einmal mehr die selbstzerstörerische Kraft des Rock’n’RollLebens demonstrieren, dessen Mythos oder der realen Gefahr auch Bolin zum Opfer fiel. Er war sicherlich ein früh vollendeter, der sich seinem Können und Stilmitteln voll bewusst war. Teaser, aber auch Private Eyes, sind dafür ausgezeichnete Beispiele, die auch 28 bzw. 27 Jahre nach ihrer Veröffentlichung nichts von ihrer Klasse eingebüßt haben. Oldie-Markt 04/03 Nr. 271 April 2003 26. Jahrgang Nemperor Atlantic WEA ATL 50208 konnte: Dreamer, Wild Dogs oder der Titeltrack verbanden seine Gitarrenkünste ideal mit seiner entspannten, in Richtung Sprechgesang gehenden Stimme, die aber dennoch die Melodik der Songs vorzüglich umsetzte. Und dazu kamen natürlich immer wieder krachende Gitarreneinsätze des Mannes aus Colorado, die seinen Sinn für den Aufbau eines Rocksongs ebenso unter Beweis stellten wie sein schieres Können auf der Gitarre. Da er jedoch die Platte nicht durch eine längere Tour unterstützte, ergab sich nicht viel. 1976 erschien mit Privat Eyes dennoch eine noch bessere Platte, ehe der Tod das beendete. Wie bei vielen anderen seiner Kollegen hinterließ er die Frage, wie Oldie - Markt Oldie-Markt 05/03 (= Heft 272) Oldie-Markt 06/03 (= Heft 273) Erscheinungsdatum: 5. Mai 2003 Erscheinungsdatum: 2. Juni 2003 Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt (Auktion und Festpreis) am: 14. April 2003 Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt (Auktion und Festpreis) am: 12. Mai 2003 Auktions-Schluß für Auktion 294 (Poststempel) am: 14. April 2003 Auktions-Schluß für Auktion 295 (Poststempel) am: 12. Mai 2003 Wichtig für Interessenten: Bitte beachten Sie, dass zwischen dem Erscheinungsdatum des aktuellen OldieMarkt und dem Kleinanzeigenschluß für das nächste Heft nur 7 Tage liegt. Warten Sie deshalb mit der Zusendung Ihrer Anzeige nicht bis zum Erscheinungstag, sondern schicken Sie Ihre Anzeige so früh wie möglich an die Redaktion ab. Herausgeber: Martin Reichold Redaktion: Martin Reichold Internet: http://www.oldiemarkt.com Fotografie: Willi Kuper Computerworks: Computer Communication Mitarbeiter: Dirk Hamelmann, Frank Küster, Bernd Vogel, Kurt Wehrs Mitarbeiter Spezialgebiete: Reinhold-Paul Grandke (Petards), Wolfram Hagspiel (Kinks), Christian Suchatzki (The Who), Ingo Bollmann (T. Rex), Norbert Lippe (Bee Gees), Andreas Kraska (Pink Floyd), Michael Doepner (Status Quo), Klaus Weissenbäck (Deep Purple), Patrick Guttenbacher (ELO, Move), Jört Tschirschwitz (Led Zeppelin), Franz Tewes (Yardbirds), Wolf-Dieter Schramm (Eric Clapton), Carsten Schaefer (Todd Rundgren), Jürgen Knoll (Suzi Quatro), Bernd Schmidt (Damned), Peter Bentz (Stax), Sven Gusevik (Mott The Hoople), Kilian Mathis (Sir Douglas), Charles Hertzog (Uriah Heep), Klaus Sander (Steppenwolf), Fabian von Poser (Genesis), Ingo Seidel (Grateful Dead), Uwe Sauerland (Slade), Marcel Just (Drafi Deutscher), Stefan Oswald (Yes), Alexander Mertsch (Bob Seger, Huey Lewis), Matthias Mineur (Jane), Beat Bopp (The Band), Alexander Rack (Black Sabbath), Wolfgang Werbeck (Fairport Convention), Marcel Koopman (Vertigo), Ernest Cadet (Young Rascals) Amerika Korrespondent: Heinz Geissler (Austin, Texas) Redaktion: Oldie-Markt, Parkstr. 13, 90409 Nürnberg, Tel: 0911/3507916/17, Fax: 0911/3507918 Verlag: New Media Verlag, Parkstr. 13, 90409 Nürnberg Druck: Reiff Druck, Lehrer-Götz-Weg 17, 81825 München; Printed in Germany. Oldie-Markt erscheint monatlich. Höhere Gewalt entbindet den Verlag von der Lieferungspflicht. Ersatzansprüche können nicht anerkannt werden. Alle Rechte vorbehalten. © by New Media Verlag GmbH. Unverlangte Manuskripte werden nur zurückgesandt, wenn vom Einsender Rückporto beigelegt wurde. Einzelheft 7,10 Euro (inkl. Mwst.), Jahresabonnement 85,20 Euro (Ausland auf Anfrage). Kündigung des Abonnements spätestens vier Wochen vor Ende des bezahlten Zeitraums. Zahlung erbeten an: BPV Medien Vertriebs GmbH & Co.KG. Für das Abonnement: Deutsche Bank Lörrach, Kto. 144763003, BLZ: 68370034. Für den Kleinanzeigen-Markt: New Media Verlag, Deutsche Bank 24, Kto. 6612444, BLZ: 20070024. Postbank Ludwigshafen, Kto. 21876-671, BLZ: 54510067 Kiss 1978 in England (vorne v.l.): Peter Criss, Ace Frehley, Gene Simmons. Hinten: Paul Stanley Queen: Das Leben als Nr. 1 Oldie Markt 04/03 Endlich an der Spitze Durch Bohemia Rhapsody und A Night At The Opera hatten Queen den Durchbruch in die Liga der Superstars geschafft. Erfolg in der Rockmusik bemisst sich leider nicht oder nur zu einem geringen Teil an der Qualität der künstlerischen Leistung, sondern hauptsächlich an den Verkaufszahlen, die die veröffentlichten Produkte erzielen. Dies lässt sich an vielen Beispielen gut Der Kern von Queen live: Freddie Mercury (links) und Brian May belegen und die Karriere von Queen ist ein weiteres dafür: Die Platten waren musikalisch von der ersten LP an originell und wiesen einen eigenen Sound auf, doch erst, als sie mit Bohemian Rhapsody am 29. November 1975 den ersten Platz der britischen Charts belegten und dort die neun nächsten Wochen blieben – das erste Mal, dass dies jemandem seit Paul Anka mit Diana 1957 gelungen war – und als die dazugehörende LP, die am 27. Dezember des Jahres auf den Markt kam, das Kunststück wiederholte, als sie auf dem ersten Platz einstieg und danach 12 Monate in den Charts blieb, war man in England wirklich wer. In den USA lief das zwar nicht ganz so ab, aber ein neunter Rang für die Single und ein vierter Platz für das Album waren immer noch klasse. Auch 7 8 Queen: Das Leben als Nr. 1 Oldie Markt 04/03 hierzulande kam man auf einen 7. Platz und gleichzeitig in die Top 5 der LP-Charts. Das fand natürlich nicht nur in den drei Ländern statt, die gerade genannt wurden, sondern in den meisten Staaten Europas. Folglich lief es so ab, wie es im Musikgeschäft in solchen Fällen passiert: Da A Night At The Opera gut gefiel, kauften sich viele der neuen Fans die alten Platten nach, so dass das Debüt im Februar 1976 auf Platz 24 in den englischen LP-Hitparaden auftauchte. Als dann auch noch die folgenden Singles You’re My Best Friend und Somebody To Love weltweit erneut Top-10-Platzierungen erreichten, war das Quartett endgültig in den Kreis der Stars aufgerückt, die mit ihrer Musik wirklich reich werden. Jetzt zahlte es sich aus, dass man vor Beginn der Aufnahmen zu dem Album das Management gewechselt hatte. Das hieß aber auch, dass man jetzt vom eigenen Erfolg UG-LP: EMI SLPE 500.585 durch die Welt gehetzt wurde. Zuerst begann Ende Januar 1976 eine viermonatige Tour durch die USA, Japan und Australien. Daran schlossen sich Auftritte in Europa an, wie das kostenlose Open Air-Konzert im September im Hyde Park, wo neben Queen Kiki Dee und Supercharge die 150.000 Fans unterhielten. Zusätzlich widmete sich beispielsweise Freddie Mercury einer ganz anderen Seite der Musik, indem er die erste Single des Sängers Eddie Howell, Man From Manhattan produzierte, wobei ihn Brian May an der Gitarre unterstützte. Und schließlich nahm man das nächste Album in Angriff, A Day At The Races. Allen Beteiligten war klar, dass man A Night At The Opera von der Konzeption her nicht übertreffen konnte und deswegen nahm man erstmals das Heft des Produzenten selbst in die Hand – unterstützt vom Tontechniker Mike Stone – und zeigte, dass man auch Oldie-Markt Discographie Queen (9) von Frank Küster 1993 Promo-Single: We Are The Champions (Live) / Same SP: EMI 006 1225727 CD-Promosingle: We Are The Champions / (Live) F: Parlophone EMI SPCD 1606 12“-EP: We Will Rock You (Live) / We Are The Champions (Live) // We Will Rock You / We Are The Champions F : Parlophone EMI SP 1615 (Changed Tracksequence, Promo Only), IT: Parlophone EMI 14 8801206, (7”-EP: IT: Parlophone 06 8801207, NL: Parlophone EMI 7243 8 80120 7 2). CD-EP: NL: Parlophone EMI 8801202 Live-Single: We Are The Champions / We Will Rock You F: Parlophone EMI 8803117. CD: F: Parlophone EMI 880311 2 MC-EP: We Are The Champions / We Will Rock You // We Are The Champions / These Are The Days Of Our Lives US: Hollywood HR-64725-4 CD-Promosingle: Somebody To Love (Live) D: Parlophone EMI 7 2438 80582 2 3, US: Hollywood PRCD 10307 2 CD-Promosingle: Somebody To Love (Live) / (Live Edit) US: Hollywood PRCD 10323 2 Promo-CD-EP: Somebody To Love (Live) / (Live Edit) / These Are The Days Of Our Lives (Live) / (Live Edit) / Dear Friends / We Will Rock You (Live) UK: Parlophone CDRDJ 6340, US: Hollywood PRBX-10313 (Promo-Box + Press Kit, Video, CD And Shirt) EP: Five Live EP (& George Michael) UK: Parlophone EMI R 6340 (Promo: RDJ 6340, Jukebox-Promo: RLH 6340). 12”-EP: IT: Parlophone EMI 0777 7 89418 1 1, SP: Parlophone EMI 042 7 89418 1. CD: UK: Parlophone EMI CDRS 6340 (White Cover), NL: Parlophone EMI 0777 7 89418 2 8 A: Somebody To Love / Killer / Papa Was A Rollin’ Stone B: These Are The Days Of Our Lives / Calling You CD-Single: Somebody To Love (Live) / (Live Edit) UK: Parlophone EMI G&Q 1 CD-EP : Killer / Papa Was A Rollin’ Stone (PM Dawn Remix) / Somebody To Love / These Are The Days Of Our Lives UK: Parlophone EMI CDR 6340 (Grey Cover) CD-Single: Somebody To Love (Live) / Dear Friends D: Parlophone EMI 7243 880582 2 3 (Jewel Case/Card Cover), F: Parlophone EMI 8805822 (Card Cover) CD-EP: Somebody To Love (Live) / These Are The Days Of Our Lives (Live) / Dear Friends / Love Of My Life (Live) / We Will Rock You (Live) / Killer (Live) US: Hollywood HR-61479-2 MC-Single: Somebody To Love (Live) / Love Of My Life (Live In Rio) US: Hollywood HR-64647-4 Onesided Maxi-Single: Thank God It’s Christmas (Special Peace In The Middle East Mix) IS: Dopey Records D12-1986 2 CD: Greatest Hits I & II D: Parlophone EMI 7243 8 31264 2 2 (Silver-CDs In Slipcase + Golden Booklet & Booklet), UK: Parlophone CDPCSC 161 (GHBOX 1: CDs In Mahagony Box), US: Hollywood Queen: Das Leben als Nr. 1 nach wie vor ganz normal rocken konnte, wie beispielsweise der stürmische Opener Tie Your Mother Down bewies. Dennoch musste man zumindest bei den Singles einen Rückschlag hinnehmen: Das zuerst ausgekoppelte Tie Your Mother Down kam nur auf Plätze unter den Top 50, die im Jahr 1977 nachgeschobene First EP aber besaß mit Good Old Fashioned Lover Boy – das auch auf der LP enthalten war - einen Tophit in Europa, wobei er mit dem fünften Platz in Deutschland höher notiert wurde als in England. Insgesamt aber war im Vergleich zu dem Vorgänger A Day At The Races deutlich weniger erfolgreich, erfüllte jedoch seinen Zweck: Es vermied die Einengung auf den bombastischen Hardrock von A Night At The Opera oder der Vokalakrobatik von Bohemian Rhapsody, das übrigens live nie so auf die Bühne gebracht wurde oder werden UK-LP: EMI EMTC 104 konnte, wie es sich auf der Platte anhörte. Wollte man jedoch das Ganze auf einen Punkt bringen, muss man zugeben, das A Day At The Races einfach die schwächere Fassung von A Night At The Opera war und gerade 1976/77 die falsche LP zur falschen Zeit war: Inzwischen war auf der Insel der Punk ausgebrochen, für den übrigens Queen auf eine wenig bekannte Art und Weise den Geburtshelfer spielten: Als sie am 1. Dezember 1976 in der letzten Minute nicht in der Today-Show von Bill Grundy auftraten, schob EMI die gerade unter Vertrag genommenen Sex Pistols nach, die hier das ideale Forum hatten, sich einem Millionenpublikum zu präsentieren. Was jetzt angesagt war, bewiesen die vier auf ihrem nächsten Opus, das genau das brachte, was man bereits von A Day At The Races erwartet hatte: Rock pur, der sich auf die klassische Instrumentierung beschränk- Oldie Markt 04/03 HR 62042 (Gold Coloured CDs In Slipcase), JP: EMI Toshiba TOCP-65056/7, OE: Parlophone EMI 7243 8 31264 2 2 (Golden CDs In Slipcase) Tracks CD 1: Like The Greatest Hits Album 1981 Tracks CD 2: A Kind Of Magic / Under Pressure / Radio Ga Ga / I Want It All / I Want To Break Free / Innuendo / It’s A Hard Life / Breakthru / Who Wants To Live Forever / Headlong / The Miracle / I’m Going Slightly Mad / The Invisible Man / Hammer To Fall / Friends Will Be Friends / The Show Must Go On / One Vision 1994 CD-Single: We Are The Champions / Friends Will Be Friends BL: Parlophone EMI 7243 8 81549 2 5 (Worldcup 1994 Issue), NL: Parlophone EMI 7243 8 814902 0 (Worldcup 1994 Issue) Promo-CD: Digital Master Sampler (Digipak, Foc) UK: Parlophone CD DIG 2 Tracks : Liar / Funny Howe Love Is / In The Lap Of The Gods … Revisited / Lily Of The Valley / I’m In Love With My Car / ’39 / You Take My Breath Away / Spread Your Wings / Mustapha / Get Down Make Love / Dragon Attack / The Hero / Staying Power / Keep Passing The Open Window 1995 Promo-Single: Heaven For Everyone (7”) / (Album) UK: Parlophone QUEEN LH-DJ 21 Promo-Maxi: Heaven For Everyone UK: Parlophone VIRGIN 1 (Mispressing: Heaven For Everyxone / Heaven For Everyone; Also As Onesided 12” In A Special Sleeve + Signatures) CD-Promosingle: Heaven For Everyone (Single Version) UK: Parlophone EMI CDDJHEAVEN 1 (Jukebox-Promo: CDDJUKE 1) CD-Promosingle: Heaven For Everyone US: Hollywood PRCD 10565 2 Single: Heaven For Everyone / It’s A Beautiful Day ZI: Parlophone EMI. MC: UK: Parlophone EMI TCQUEEN 21. CD: D: Parlophone EMI 7243 82525 2 2 CD-Single: Heaven For Everyone (Edit) / Soul Brother US: Hollywood HR-64006-2 CD-Single: Heaven For Everyone (7”) / It’s A Beautiful Day / Heaven For Everyone (Album) UK: Parlophone EMI CDQUEENS 21 CD-Single: Heaven For Everyone (7”) / Digital Remasters: Keep Yourself Alive / Seven Seas Of Rhye JP: EMI Toshiba TOCP-8680 CD-EP: Heaven For Everyone (7”) / Digital Remasters: Keep Yourself Alive / Seven Seas Of Rhye / Killer Queen D: Parlophone EMI 7243 8 82526 2 1, UK: Parlophone EMI CDQUEEN 21 Promo-Maxi: A Winter’s Tale UK: Virgin Radio One Sided Promo In Special Sleeve, 2 Signed, 13 Unsigned CD-Promosingle: A Winter’s Tale / Thank God It’s Christmas (Digital Remastered) UK: Parlophone EMI CDQUEENDJ 22 (Jukebox-Single: QUEEN LH-22) CD-Single: A Winter’s Tale / Thank God It’s Christmas (Digital Remastered) D: Parlophone EMI 7243 8 82613 2 6 CD-Single: A Winter’s Tale / Thank God It’s Christmas / Rock In Rio Blues D:Parlophone EMI 7243 8 82611 2 8, UK: Parlophone EMI CDQUEENS 22 (Xmas Digipak) CD-EP: A Winter’s Tale / Digital Remasters: Now I’m Here / You’re My Best Friend / Somebody To Love D: Parlophone EMI 7243 8 82612 2 7, UK: Parlophone EMI CDQUEEN 22 Single: Bohemian Rhapsody / I’m In Love With My Car UK: EMI QUEEN DJ 95 (Fan-Club 7”, Purple Wax, Limited To 2000 Copies) Album: Made In Heaven UK: Parlophone EMI (White Wax, Limited To 50.000 Copies Worldwide) A: It’s A Beautiful Day / Made In Heaven / Let Me Live / Mother Love / My Life Has Been 9 10 Queen: Das Leben als Nr. 1 Oldie Markt 04/03 te und die Gitarre ohne den inzwischen fast zum Trademark gewordenen SynthesizerSound in den Vordergrund rückte. Und da das Songschreiben noch nie ein Problem für das Quartett gewesen war, knüpfte man da an, wo man mit A Night At The Opera zuerst gelandet war: We Are The Champions, zusammen mit We Will Rock You auf einer Single, kam in England auf den 3., in den USA auf den 4. und in Deutschland auf den 13. Platz und das Album schaffte ähnliche Platzierungen weltweit. Diesen Stilwandel – sieht man einmal von den nach wie vor üppigen Vokalsätzen ab, die längst genauso ein unverzichtbares Element von Queen geworden waren wie die Gitarre von May – feierte man durch eine zweite Maßnahme: John Reid, der die Band mehr in Richtung Pomp und Homo-Szene gesteuert hatte, wurde entlassen. Von da an AR-LP: EMI 8366 managte man sich selbst, unterstützt von dem fest angestellten Steuerberater Peter Chant und dem Anwalt Jim Beach, der für die Verwaltung der jetzt großzügig hereinkommenden Einnahmen zuständig war. Zusätzlich gründete man noch zwei Firmen: Queen Films Limited überwachte und vermarktete die Videoproduktionen, Raincloud Productions hatte ein Auge auf die sehr wichtigen Auslandsgeschäfte. Zusätzlich begab man sich wie viele Kollegen auf die Flucht vor den rabiat zugreifenden Steuern Englands. Jetzt konnte man die Exzentrizität voll ausleben, ob das zwei US-Touren 1977, Wünsche der Musiker – Brian May ließ seine Eltern mit der Concorde einfliegen, Freddie Mercury einen Flügel per Schiff transportieren – oder eine überbordende Weihnachts-Show in LA mit diversen Gästen betraf. Fortsetzung folgt Saved B: I Was Born To Love You / Heaven For Everyone / Too Much Love Will Kill You / You Don’t Fool Me / A Winter’s Tale / It’s A Beautiful Day (Reprise) / Yeah / Track 13 (Reprise) Promo 3 CD-Box: The Greatest 3 JP: EMI Toshiba SPCD 1524/5/6 Tracks: CDs By The Beatles, Queen, The Rolling Stones + Newspaper, Dealer Pack 20 CD-Box: The Ultimate Queen 20 CD Box Set UK: Parlophone EMI (Gold Picture Disc CDs + Gold Embossed Booklet, Limited To 15.000 Copies, Numbered, With A Freddie Mercury Hologram Behind Glass) Contains All Albums 1996 CD-Promosingle: Too Much Love Will Kill You (Edit) / Too Much Love Will Kill You US: Hollywood PRCD 10546 2 Promo-CD-EP: Too Much Love Will Kill You (Edit) / Too Much Love Will Kill You / We Will Rock You / We Are The Champions UK: Parlophone EMI CDQUEENDJ 23 Jukebox-Single: Too Much Love Will Kill You / We Are The Champions UK: Parlophone EMI QUEEN LH 23 Single: Too Much Love Will Kill You (Album) // Digital Remasters: We Will Rock You / We Are The Champions UK: Parlophone QUEEN 23 (Pink Wax) CD-Single: Too Much Love Will Kill You / Spread Your Wings D: Parlophone EMI 7243 8 83423 2 2 CD-Single: Too Much Love Will Kill You / Rock In Rio Blues US: Hollywood HR-64005-2 CD-EP: Too Much Love Will Kill You / Spread Your Wings / We Will Rock You / We Are The Champions D: Parlophone EMI 7243 8 82745 2 4, UK: Parlophone EMI CDQUEEN 23 CD-Promosingle: Let Me Live UK: Parlophone EMI CDQUEENDJ 24 (Onesided Promo-Maxi For Radio Virgin: 2 Signed, 13 Unsigned) Jukebox-Single: Let Me Live / Fat Bottomed Girls UK: Parlophone EMI QUEEN LH 24. CD-Single: D: Parlophone EMI 7243 8 82956 2 8 Picture Disc-Single: Let Me Live // Bicycle Race / Fat Bottomed Girls UK: Parlophone EMI QUEENPD 24 3” CD-Single: Don’t Stop Me Now / Let Me Live JP: EMI Toshiba TODP-2539 CD-EP : Let Me Live / Digital Remasters: Fat Bottomed Girls / Bicycle Race / Don’t Stop Me Now D: Parlophone EMI 7243 8 82957 2 7, UK: Parlophone EMI CDQUEENS 24 CD-EP: Let Me Live / Live At The BBC: My Fairy King / Doing Alright / Liar D: Parlophone EMI 7243 8 82958 2 6, UK : Parlophone EMI CDQUEEN 24 Jukebox-Single: You Don’t Fool Me / Diff. Artist IT: EMI 1 79672 7 CD-Promosingle: You Don’t Fool Me UK: Parlophone CDQUEENDJ 25 (Onesided Promo-Maxi For Virgin Radio: 2 Signed, 13 Unsigned), F: EMI SPCD 1951 (Edit, Blue Card Sleeve) Promo-Maxi: You Don’t Fool Me (3 Mixes) US: Holywood ED 10607. CD-Promosingle: F: EMI SPCD 1951 (Blue Card Sleeve) Promo-12”-EP: You Don’t Fool Me (Freddy’s Club Mix) / (Dancing Divaz Instrumental Club Mix) / (Queen Forever Megamix) // (Sexy Club Mix) / (Dancing Divaz Club Mix) UK: Parlophone EMI 12RDJ 6446 (Orange Wax) 12”-EP: You Don’t Fool Me – The Remixes You Don’t Fool Me (Dancing Divaz Club Mix) / (Late Mix) // (Sexy Club Mix) / (Album Version) D: Parlophone EMI 12INTDJQ (Promo Only), UK: Parlophone EMI 12QUEEN 25 (Numbered, White-Grey Wax, CD: CDQUEEN 25), F: Parlophone EMI 7243 8 82896 6. Tina Turner: Die letzten Jahre Oldie Markt 04/03 Sie singt und singt und... Obwohl sie sich mit Touren stark zurückhält macht Tina Turner bis heute weiter, auch wenn neue Alben eher selten sind. Tina Turner: Auch in ihren 60ern ganz entspannt im hier und jetzt 11 12 Oldie Markt 04/03 Auch wenn es im Rahmen dieser Serie schon einmal aufgetaucht ist – Wahrheit verträgt Wiederholungen: Es ist eine der ganz großen Ironien des Zeitgeistes, dass derzeit immer mehr Musiker über 60 sich daranmachen, ihr Gewerbe in der Industrie zu betreiben, die einmal dem Jugendwahn gefröhnt hat. Doch dieses Image hat die Popmusik schon lange verloren, spätestens dann, als die Rolling Stones mit jeder neuen Tour nicht nur ihre Zeitgenossen, sondern auch die Jungen hinter den jeweiligen Öfen hervorlockten und eine Tina Turner im Großmutteralter zu einem internationalen Superstar aufstieg und auch im Alter von weit über 60 noch die Sexbombe darstellt, ohne dass sich darüber jemand groß aufregen würde. Natürlich liegt das auch an der Persönlichkeit der Dame, die aus ihrem Lebenslauf und ihrem Lebenswandel eine Einstellung bezo- D-LP: EMI 3454564756896 gen hat, die fast alle ihrer Kolleginnen nur konkurrenzlos am Bühnenrand stehen und hoffen lässt, dass sie in diesem Alter noch genauso rocken wie Tina die Große, die es wie wenige andere Künstlerinnen schaffte, nach ihrem sensationellen Comeback mit dem Album Private Dancer und den daraus ausgekoppelten Singles bis heute im Gespräch zu bleiben, obwohl sie ihre Aktivitäten nach den riesigen Tourneen in den 80er und auch noch 90er Jahren drastisch einschränkte, und sich zwischen den Alben fast ganz aus der Öffentlichkeit zurückzog. Dank ihres Managers Roger Davies, der von Anfang an genau das richtige Gespür für das Material gehabt hatte, was ihr am besten zu Gesicht stand und ihrer nie nachlassenden Energie auf der Bühne, schaffte sie sogar in den 90er Jahren noch einmal die Rückkehr in die obersten Ränge der US-Charts, nach- Tina Turner: Die letzten Jahre Oldie-Markt Discographie Ike & Tina Turner (17) von Frank Küster Tina Turner (7) 2000 CD: Dance Collection Vol. 1 US: Diva Promo o.Nr. (DJ-Mixes Only) Tracks: Break Every Rule (Dance Mix) / Better Be Good To Me (Extended) / Show Some Respect (Extended) / Typical Male (Dance Mix) / What You Get Is What You See (Extended Dance Mix) / I Can’t Stand The Rain (Extended) / One Of The Living (Extended) / Steamy Windows (12” Vocal Mix) / Foreign Affair (One In A Million Extended Mix) / Afterglow (12” Vocal Mix) / Tina Montage Medley CD: Dance Collection Vol. 2 US : Diva Promo o. Nr. (DJ-Mixes Only) Tracks: Disco Inferno (12”) / Nutbush City Limits ’91 (Extended 12” Club Mix) / Golden Eye (Morales Club Mix) / Whatever You Want (Todd Terry White Label Club Mix) / On Silent Wings (Soul Solution Club Mix) / When The Heartache Is Over (Hex Hector 12” Vocal Mix) / In Your Wildest Dreams (Deep Dish Paradise Club Edit) / Something Beautiful Remains (Extended Club Mix) / Look Me In The Heart (12” Remix) / The Best (Extended Mighty Mix) CD: Dance Collection Vol. 3 US : Diva Promo o. Nr. (DJ-Mixes Only) Tracks: When The Heartache Is Over (DJ Jared Bleeding Heart Mix) / When The Summer Is Over (ATB Vs. Tina Club Mix) / (Superchumbo Mix) / (Metro Mix) / (7th District Mix) / Typical Male (Ultimix) / Cosa della Vita (& Eros Ramazotti-JF Mix) / In Your Wildest Dreams (Rhythm Series Mix) / He Lives In You (Saint Ken Radio Dance Mix) / One Of The Living (Alternate-Maxi Version) / What You Get Is What You See (Extended Rock Mix) / Nutbush City Limits (’73 Extended Version) / The Best (& Jimmy Barnes-Extended) CD: Classic Grooves US: Diva Promo o.Nr. (DJ-Mixes Only) Tracks: Way Of The World / Let’s Stay Together (Hot Tracks Mix) / Two People (Dance Mix) / What’s Love Got To Do With It (Special Extended Version) / In Your Wildest Dreams (Joe Remix Edit) / Something Beautiful Remains (Joe Urban Mix) / Cosa della Vita (& Eros Ramazotti) / Golden Eye ( Urban Mix) / I Don’t Wanna Fight (Urban Mix) / Private Dancer (Full Version) / Falling / Why Must We Wait Until Tonight (Tony Dofat Mix) / Paradise Is Here CD: What’s Love Got To Do With It? She’s Your Private Dancer US: Diva Promo o.Nr. (Megamixes&DJ-Mixes Only) Tracks: Montage Medley / Let’s Stay Together (Hot Trax Rermix) / What’s Love Got To Do With It (Extended) / Better Be Good To Me (Extended) / Show Some Respect (Extended) / Typical Male (Dance Mix) / I Can’t Stand The Rain (Extended) / Private Dancer (Full Version) / We Don’t Need Another Hero (Thunderdome Extended Version) / One Of The Living (Special Club Mix) / Two People (Dance Mix) CD: Something Beautiful Remains In Your Wildest Dreams-Whatever You Want!! US: Diva Promo o. Nr. (DJ-Remixes Only) Tracks: When The Heartache Is Over (Hex Rector 12” Club Mix) / Whatever You Want (Todd Terry Remix) / Golden Eye (David Morales Club Edit) / On Silent Wings (Soul Solution Club Mix) / In Your Wildest Dreams (Deep Dish Remix) / Foreign Affair (One In A Million Club Mix) / Steamy Windows (7” House Mix) / The Best (Extended Mighty Mix) / Disco Inferno (12” Mix) / Nutbush City Limits (90’s Version) / Look Me In The Heart (7” Remix) / Why Must We Wait Until Tonight? (Tony Dofat Remix) / I Don’t Wanna Fight (Hollywood Inn Lounge Mix) / Something Beautiful Remains (Joe Urban Mix) 2 CD: Live In Paris 2000 D/UK/US: EMI Tracks CD 1: I Wanna Take You Higher / Absolutely Nothing’s Changed / A Fool In Love / Tina Turner: Die letzten Jahre dem sie 1993 wieder durch ihre Heimat getourt war, was zusammen mit dem Film nach ihrer Autobiographie I, Tina für soviel Aufmerksamkeit sorgte, dass sie dort danach wieder so an der Spitze stand wie in der Mitte der 80er Jahre. Und wie das so im Showbusiness gang und gäbe ist, legte sie nach: Nachdem sowohl Simply The Best als auch What’s Love Got To Do With It (der Soundtrack des Films) in den USA mit Platin ausgezeichnet worden waren, kam in den USA Anfang 1995 mit der 3 CD-Box The Collected Recordings-The Sixties To The Nineties eine umfassende Werkschau auf den Markt, die die beiden Teile ihrer Karriere auf einen Blick servierte. Ende des Jahres wurde dann die nächste Phase größerer Aktivitäten mit dem Titelsong des neuen James Bond-Films, Golden Eye eingeleitet, der natürlich in England einen 10. Platz erreichte und auch im restli- D-Promo-Set: EMI PROMO chen Europa gut abschnitt, während er sich in den USA nicht platzieren konnte. Das war deswegen erstaunlich, weil Bono Vox und The Edge von U 2 den Song für sie geschrieben und ihn mit ihr zusammen aufgenommen hatten. Noch schlechter erging es der ersten Single des kommenden Albums Wildest Dreams, Whatever You Want, die in England nur den 24. Platz erreichte. Doch dafür kam die CD, die übrigens von Trevor Horn produziert worden war, sofort unter die Top 5 und die folgende Stadion-Tour im Sommer 1996 durch Europa brach einmal mehr die Zuschauer-Rekorde in 10 Ländern und war am Ende von 10 Millionen Fans Oldie Markt 04/03 Acid Queen / River Deep, Mountain High / We Don’t Need Another Hero / Better Be Good To Me / Private Dancer / Let’s Stay Together / What’s Love Got To Do With It / When The Heartache Is Over / Baby I’m A Star (By The Backup-Singers) Tracks CD 2: Help / Whatever You Need / Sittin On The Dock Of The Bay / Try A Little Tenderness / I Heard It Through The Grapevine / Addicted To Love / Simply The Best / Proud Mary / Nutbush City Limits / Twenty Four Seven 2001 CD: The Best Of (All Stars Presents) EU: Rouser Records Inc. ROUS-147423-19 Tracks : Golden Eye (Single Edit) / Whatever You Want / Simply The Best / I Don’t Wanna Fight / Private Dancer / Nutbush City Limits / Twenty Four Seven / Something Beautiful Remains / When The Heartache Is Over / On Silent Wings / Why Must We Wait Until Tonight / We Don’t Need Another Hero (Live) / In Your Wildest Dreams / Help / The Difference Between Us / On The Radio CD: Best Ballads (New Edition) UK: Lighthouse EMI 8 289911 Tracks: Falling / Don’t Leave Me This Way / What’s Love Got To Do With It / I Don’t Wanna Lose You / Two People / Easy As Life / We Don’t Need Another Hero / Paradise Is Here / Be Tender With Me Baby / Change Is Gonna Come / Help / Look Me In The Heart / Silent Wings / Whole Lotta Love / I Don’t Wanna Fight / Private Dancer CD: World Ballads Connection EU: Breez Records 01-CDB-477790-80 Tracks : Something Beautiful Remains / In Your Wildest Dreams (& Barry White) / What’s Love Got To Do With It / Golden Eye (Single Edit) / Why Must We Wait Until Tonight / Undercover Agent For The Blues / The Best / Help / Private Dancer / I Don’t Wanna Fight / Falling / Don’t Leave Me This Way / A Woman In A Man’s World / The Difference Between Us / Stay A While / Two People / We Don’t Need Another Hero (Live) CD: The Best Of Tina Turner China: Capitol ISRC CN-F29-00-361-00 (XRCD) Tracks: The Best / Golden Eye / Total Control / Steamy Windows / Let’s Stay Together / It’s Only Love (& Bryan Adams) / Private Dancer / What You Get Is What You See / Addicted To Love / Tearing Us Apart (& Eric Clapton) / Help / What’s Love Got To Do With It / I Don’t Wanna Fight / It Takes Two (& Rod Stewart) / We Don’t Need Another Hero CD: DJ Remixes 2001 Volume 1 US : Diva (Promo o. Nr.) Tracks: When The Heartache Is Over (Hex Hector Vocal Mix) / Whatever You Want (Todd Terry Club Mix) / In Your Wildest Dreams (& Barry White, Crossover Mix) / On Silent Wings (& Sting, Masterbeat Mix) / Golden Eye (David Morales Club Edit) / Something Beautiful Remains (Joe Urban Mix) / I Don’t Wanna Fight (Urban Mix) / Why Must We Wait Until Tonight (Tony Dofat Mix) / Nutbush City Limits (90’s Version) / Disco Inferno (12” Version) / Steamy Windows (12” Vocal Mix) / Foreign Affair (One In A Million Extended Mix) / Afterglow (12” Vocal Dance Mix) / He Lives In You (Simba’s Pride Mx) CD: DJ Remixes 2001 Volume 2 US : Diva (Promo o. Nr.) Tracks: When The Heartache Is Over (7th District Club Mix) / In Your Wildest Dreams (Deep Dish Paradise Mix) / Whatever You Want (Massive Jungle Mix) / On Silent Wings (& Sting, Trevor Horn Mix) / Golden Eye (Urban Mix) / We Don’t Need Another Hero (Thunderdome Extended Version) / One Of The Living (Special Club Mix) / Two People (Dance Mix) / It Takes Two (& Rod Stewart, Remix) / Steamy Windows (12” House Mix) / Typical Male (Dance Mix) / Tina Turner Montage Medley CD: DJ Remixes Volume 3 US : Diva (Promo o. Nr.) Tracks: When The Heartache Is Over (Metro Club Mix) / On Silent Wings (& Sting, Soul Solution Club Mix) / In Your Wildest Dreams (& Antonio Banderas, Latin Mix) / Break Every Rule (Dance Remix) / What’s Love Got To Do With It (Extended) / Better Be Good To Me (Extended) / Show Some Respect (Extended) / Let’s Stay Together (Hot Trax Remix) / I Can’t Stand The Rain (Extended) / Private Dancer (Full Version) / Golden Eye (A/C Mix) 13 14 Tina Turner: Die letzten Jahre Oldie Markt 04/03 gesehen worden. Das nahm Tina zum Anlass, sich wieder fast ganz aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen und in Zürich wie eine normale Frau zu leben. Trotz des Rücktritts vom Rücktritt – sie hatte in den 80ern des öfteren erklärt, dies solle ihre letzte Tour sein – tauchte sie auch in den folgenden Jahren immer dann auf den Bühnen dieser Welt auf, wenn es galt, entweder einen besonderen Auftritt hinzulegen oder ein neues Produkt zu bewerben. Ersteres war zu Silvester 1999 der Fall, als sie mit Elton John in Las Vegas das neue Jahrtausend stilvoll einläutete, nachdem sie zuvor eine gemeinsame Tour nach längerer Überlegung gecancelt hatte, mit der einleuchtenden Begründung „Er wollte wohl seine Shows ein bisschen aufpeppen und dachte, Tina ist die Richtige, die bringt soviel Energie auf die Bühne.“ Und das nächste Mal sah man sie – auch wieder in den USA, als sie ihr bislang letztes Studio-Opus D-CD: EMI Twenty-Four Seven 1999 auf den Markt brachte, diesmal übrigens unter der Regie der Metro Boys, die zuvor Cher ein akustisches Facelifting besorgt hatten. Der internationale Hitparaden-Erfolg stellte sich zwar nicht wie erhofft ein, aber auch mit 60 turnte Tina Turner noch über die Bühnen, als ob sie gerade 30 geworden wäre. Und dies wird sie wohl noch des öfteren tun, trotz ihres Alters. Die gläubige Buddhistin (seit über 20 Jahren hängt sie der Glaubensrichtung an) ist glücklich mit dem was sie tut und das strahlt in ihrer Musik und ihren Konzerten aus. Kein Wunder also, dass sie die Menschen glücklich macht. Ihr Leben und ihre Karriere sind ein sehr gutes Beispiel dafür, was man alles mit einer positiven Einstellung, viel Disziplin, einem Quentchen Talent und dem richtigen Manager erreichen kann. CD-EP: I Don’t Wanna Fight / Tina’s Wish / I Don’t Wanna Fight (Urban Mix) / I Don’t Wanna Fight (Holiday Inn Lounge Mix) US: Capitol EMI Jukebox-Single: Way Of The World / You Know Who US: Capitol EMI S7 57702 CD: DJ Remixes 2001 Volume 4 US : Diva (Promo o. Nr.) Tracks: Ike&Tina Turner: Proud Mary (Radio Remix) / River Deep, Mountain High / Nutbush City Limits / Tina Turner: Look Me In The Heart (7” Remix) / The Best (Extended Muscle Mix) / Disco Inferno (12” Dub) / Steamy Windows (House Dub Mix) / Foreign Affair (Heartbeat Mix) / In Your Wildest Dreams (& Barry White, Radio Version) / Something Beautiful Remains (Radio Edit) / I Don’t Wanna Fight (Holiday Inn Lounge Mix) / Why Must We Wait Until Tonight (Single Edit) / On Silent Wings (& Sting, Remix Edit) / Missing You (Alternate Mix) / Easy As Life (Aida Edit) CD: Evergreens (& Ike & Tina Turner) D: Time Life Tracks: Come Together / Something / Stormy Weather / Shame, Shame, Shame / Gimme Some Lovin’ / I Wanna Take You Higher / Stany By Me / Knock On Wood / Money / Locomotion / Louie Louie / Ode To Billie Joe / Only Woman Bleed / Hi Heel Sneakers / I Can’t Stop Loving You / Got My Mojo Working / Proud Mary CD: Ike & Tina Turner: Good Hearted Woman D: Rockcartoon (+ Poster) Tracks: Lay It Down / Lovin Him Was Easier / Good Hearted Woman / If This Was Our Last Time / Stand By Your Man / Freedom To Stay / We Had It All / Soul Deep / If It’s Alright With You / You Ain’t Woman Enough To Take My Man / Tina’s Rock Anthem Medley: Lay It Down-Lovin Him Was Easier-Soul Deep-You Ain’t Woman Enough To Take My Man CD: Experience NL: Tracks: Stand By Your Man / If This Was Our Last Time / Soul Deep / Good Hearted Woman / Freedom To Stay / We Had It All / Lay It Down / Lovin’ Him Was Easier / If It’s Alright With You / You Ain’t Woman Enough To Take My Man CD-Single: River Deep, Mountain High (Live 1999 London) AU: EMI 2 CD: Ike&Tina Turner: Too Hot To Handle AU: EMI Tracks CD 1: Soul Deep / It’s Gonna Work Out Fine / I’m Looking For My Mind / Too Hot To Hold / All I Do Is Cry / Betcha Can’t Kiss Me (Just One Time) / Rockin’ And Rollin’ Again / Lay It Down / If It’s Alright With You / Too Much For One Woman / We Had It All / A Fool For You / Bootsie Whitelaw / Shake A Hand / If This Is Our Last Time / Living For The City Tracks CD 2: I Can’t Stop Loving You / Loving Him Was Easier / Freedom To Stay / It’s All Over / Good Hearted Woman / I Know (You Don’t Want Me No More) / Raise Your Hand / You Got What You Wanted / Mississippi Rolling Stone / Ain’t Nobody’s Business / Crazy ‘bout You Baby / Cussin, Cryin’ And Carryin’ On / I Smell Trouble / Nothing You Can Do Boy / You Ain’t Woman Enough To Take My Man / Somebody Somewhere Needs You 2002 CD: Ike & Tina Turner: Funkier Than A Mosquito’s Tweeter D: Stateside EMI 5379602 (Issued At The 25th June) Tracks: Funkier Than A Mosquito’s Tweeter / What You Don’t See (Is Better Yet) / I Wanna Jump / The Ikettes: I’m Not Just Ready For Love / Ike & Tina Turner: Young And Dumb / The Game Of Love / Tina Turner: Whole Lotta Love / Ike & Tina Turner: I Love You Baby / Upon The Roof / Too Much Woman (For A Hen Pecked Man) / Baby (What You Want Me To Do) / (Long As I Can) Get You When I Want To / Bolic / Tell The Truth / The Chopper / I Wanna Take You Higher / Doin’ It / Can’t You Hear Me Calling / I Like It / Popcorn / Need Him Golden Earring: Achterbahn Oldie Markt 04/03 Neustart in die 80er Nachdem Golden Earring Ende der 70er Jahre in den USA nicht mehr stattfanden, war eine Neubesinnung erforderlich und die führte zu einer Revitalisierung. Golden Earring wieder zu fünft (v.l.) Eelco Gelling, Cesar Zuiderwijk, George Kooymans, Rinus Gerritsen, Barry Hay 15 16 Oldie Markt 04/03 Es ist eine Sache, in der eigenen Heimat als Rockstar unumstritten zu sein und eine ganz andere, auch außerhalb davon einen solchen Status zu besitzen. Das mag sich rechnen, wenn man in einem Land wie Deutschland oder den USA lebt, aber wenn man in einem überschaubaren Markt wie Holland zuhause ist, ernährt das zwar durchaus seinen Mann, aber große Sprünge kann man nicht machen. Dementsprechend strebten Golden Earring von Anfang an den internationalen Erfolg ab, den sie relativ schnell in Deutschland und den anderen BeneluxStaaten schafften. Doch der Durchbruch in England und den USA ließ auf sich warten und war, als er dann endlich kam, eher flüchtig. So stand man 1977 ohne einen Vertrieb und Plattenvertrag im größten Markt der Welt, den Vereinigten Staaten von Amerika da, weil Grab It For A Second einfach nicht das war, was die Leute von den Holländern hö- NL-Single: Polydor 2001 510 ren wollten. Daraus zog die Band zwei verschiedene Folgerungen: Zum einen ging man zur alten Vier-Mann-Besetzung zurück – Eelco Gelling wollte eh zurück zu Cuby & The Blizzards – und zum zweiten entschloss man, sich zunächst auf Holland und die umliegenden Länder zu konzentrieren. Dazu trug sicher auch ein Vorfall während der US-Tour im Herbst 1978 bei, als der alte Danelectro-Bass von Gerritsen aus seinem Hotelzimmer in New York gestohlen wurde, was ihn zu Tränen rührte und seine normalerweise extrovertierte Show in den nächsten Konzerten spürbar dämpfte. Immerhin konnten die europäischen Bosse des Polydor-Labels ihre amerikanischen Kollegen überreden, die 1979er LP No Promises, No Debts auch dort auf den Markt zu bringen, so dass man immerhin auf Vinyl präsent war. Denn getourt wurde nur in Eu- Golden Earring: Achterbahn Oldie-Markt Discographie Golden Earring (5) von Frank Küster 1992 Video: The Naked Truth (Unplugged-Live At The Grand Café De Krron In Amsterdam, 9. September 1992) NL/UK: SMV Enterprises 200481 2 Tracks: Back Home / Another 45 Miles / Mad Love’s Comin’ / Just A Little Bit Of Peace In My Heart / Why Do I / Weekend Love / Going To The Run / Twilight Zone / I Can’t Sleep Without You / Vanilla Queen / One Shot Away From Paradise / Pourin’ My Heart Out Again / Long Blond Animal / Radar Love / Eight Miles High / The Naked Truth / Jangalene-Don’t Stop The Show / When The Lady Smiles / I Can’t Sleep Without You (Reprise) CD: The Complete Singles Collection, Volume 1: 1965-1974 NL: Arcade 01 6801 61 Tracks: Please Go / That Day / If You Leave Me / Daddy Buy Me A Girl / Sound Of The Screaming Day / Together We Live, Together We Love / I’ve Just Lost Somebody / DongDong-Di-Ki-Di-Gi-Dong / Just A Little Bit Of Peace In My Heart / Where Will I Be / Another 45 Miles / Back Home / Holy Holy Life / Jessica / She Flies On Strange Wings / Buddy Joe / Stand By Me / Radar Love / The Song Is Over / Instant Poetry CD: The Complete Singles Collection, Volume 2: 1975-1991 NL: Arcade 01 6802 61 Tracks: Kill Me (Ce Soir) / Sleepwalkin’ / Babylon / Bombay / Movin’ Down Life / Can’t Talk Now / Weekend Love / Long Blond Animal / Twilight Zone / The Devil Made Me Do It / When The Lady Smiles / Clear Night, Moon Light / Quiet Eyes / My Killer My Shadow / Turn The World Around / Going To The Run / Temporary Madness / Pourin’ My Heart Out Again 1993 CD-EP: Long Blond Animal (Live, Unplugged) / Twilight Zone (Live, Unplugged) / Jangalene / Don’t Stop The Show D/NL/OE: Columbia Sony Music COL 659333 5 CD-Single: Radar Love (Live, Unplugged, Edit) / (Live, Unplugged, Album Version) D/NL/OE: Columbia Sony Music COL 659452 1 CD-Single: Live At Veronica’s Beach Tour, 12th June 1993, Scheveningen, Holland: As Long As The Wind Blows / Please Go-Sound Of The Screaming Day / Murdock 9 6182 D/NL/OE: Columbia Sony Music COL 659719 2 CD-Single: When The Lady Smiles / Radar Love / Back Home D: Arcade 8800062 CD: Greatest Hits NL: Arcade 8800060 Tracks: Back Home / Holy Holy Life / Buddy Joe / Radar Love / Instant Poetry / Kill Me (Ce Soir) / Clear Night, Moonlight / Quiet Eyes / My Killer My Shadow / Turn The World Around / Sleepwalkin’ / Bombay / Weekend Love / Long Blond Animal / Twilight Zone / The Devil Made Me Do It / When The Lady Smiles Doppel-CD: The Collection D/NL: Polydor 519 045-2 Tracks CD 1: Yellow And Blue / The Loner / This Is The Time Of The Year / Big Tree Blue Sea / The Wall Of Dolls / Back Home / See See / I’m Going To Send My Pigeons To The Sky / As Long As The Wind Blows Tracks CD 2: Candy’s Going Bad / Are You Receiving Me / Suzy Lunacy (Mental Rock) / Radar Love / Just Like Vince Taylor / The Vanilla Queen 1994 CD-Single: Hold Me Now / Livin’ With Me (Ain’t That Easy) D//NL/OE: Columbia Sony Music COL 660761 1 CD-Single: Hold Me Now / Freedom Don’t Last Forever / Livin’ With Me (Ain’t That Easy) Golden Earring: Achterbahn ropa und da hätte ein Unfall beinahe das Leben von George Kooymans beendet: Ein Gag in ihrer Bühnenshow hatte MagnesiumBlitze, die an den Hälsen der Gitarren befestigt waren, zum Inhalt. Bei einem Konzert explodierte die an der Gitarre von Kooymans zu früh und sprengte sein Instrument im wahrsten Sinne des Wortes in die Luft. Ein Metallstück traf seinen Hals und verfehlte die Aorta nur um Zentimeter. Zwar blutete er immer noch sehr stark und behielt eine hässliche Narbe als Andenken zurück, aber das war alles, abgesehen von der Tatsache, dass seitdem solche Spielereien von den Holländern geächtet werden. Enthielt No Promises-No Debts noch den heimischen Nr.-1-Hit Weekend Love (unüblicherweise von George Kooymans gesungen), so glänzten sowohl Prisoner Of The Night (in den USA dank der Single als Long Blond Animal veröffentlicht) als auch der Doppelpack 2nd Live eher durch den von Oldie Markt 04/03 D/NL/OE: Columbia Sony Music 660761 2 CD-EP: Johnny Make Believe / Minute By Minute / Special Video-Remixes: Spaceship / Hold Me Now D/NL/OE: Columbia Sony Music COL 661150 2 CD: Face It D/NL/OE: Columbia Sony Music COL 477650 2 Tracks: Angel / Hold Me Now / Liquid Soul / Minute By Minute / Johnny Make Believe / Space Ship / The Unforgettable Dream / I Can’t Do Without Your Kiss / Freedom Don’t Last Forever / Maximum Make-Up / Legalize Telepathy Video: Making Face It NL/UK: SMV Enterprises 200598-2 Tracks: Angel / Legalize Telepathy / I Can’t Do Without Your Kiss / Space Ship / Livin’ With Me (Ain’t That Easy) / Johnny Make Believe / Hold Me Now / Liquid Soul / The Unforgettable Dream / I Can’t Do Without Your Kiss (Campfire Version) 1995 CD-EP: Angel / Tne Unforgettable Dream (Special Video-Remix) / Live: Yellow And Blue / The Devil Made Me Do It D/NL/OE: Columbia Sony Music COL 661380 2 CD-EP: This Wheel’s On Fire / My Little Red Book / So You Want To Be A Rock’n’Roll Star / L.A. Woman D/NL/OE: Columbia Sony Music COL 662831 2 CD: Love Sweat D/OE: Columbia Sony Music COL 481122 2, NL: CNR Arcade 2003447 Tracks: When I Was Young / Darkness Darkness / Gotta See Jane / My Little Red Book / Sail On Sailor / Motorbikin’ / I’ll Be Back Again / This Wheel’s On Fire / Ballad Of A Thin Man / Collage / Move Over / Who Do You Love / Turn The Page Promo-CD: Various Artists: Reelin’ In The Years (Radioshow) US: Reelin’ In The Years June 17&18 1995 Tracks: Golden Earring / Twilight Zone / Twilight Zone (TV-Clip) CD: Singles 1965-1967 NL BR Music BX 502-2 Tracks: Please Go / Chunk Of Steel / Lonely Everyday / That Day / The Words I Need / If You Leave Me / Waiting For You / Daddy Buy Me A Girl / What You Gonna Tell / Don’t Run Too Far / Wings / In My House / Smoking Cigarettes / Dream / There Will Be A Tomorrow / Call Me / Sound Of The Screaming Day / She Won’t Come To Me / Together We Live, Together We Love / I Wonder-Preview Together We Live And Love D-LP: Polydor 2344 118 1996 dem Quartett gewohnten Sound: Harter, aber durchaus differenzierter Hardrock mit einigen Highlights, der aber weltweit nicht hitparadenkompatibel war – dafür fehlte ihm der große Ohrwurm, der für die nötige Aufmerksamkeit gesorgt hätte, zumal diese Jahre in den USA den stilistisch ähnlich gelagerten Bands wie Kansas, Boston, REO Speedwagon oder Journey gehörten. Deswegen war man im Lager der Holländer der Meinung, dass man durchaus eine reelle Marktchance in den Vereinigten Staaten haben würde, falls die Unterstützung durch die Plattenfirma stimme. Und so gründete Manager Freddie Haayen schlicht dort das eigene 21-Label dessen erste Künstler Golden Earring hießen. Dieses Risiko wurde umgehend belohnt: Cut – ein Titelvorschlag von Hay, da in Holland das Wort einen Teil des weiblichen Körpers bedeutet, für den im CD-Single: Gotta See Jane / Try A Little Tenderness D/NL/OE: Columbia Sony Music COL 663224 1 1997 CD-EP: Burning Stuntman / Bombay / Live: When I Was Young / This Wheel’s On Fire NL: CNR Arcade 2003405 1998 CD-EP: The Devil Made Me Do It (Single-Version) / Holy Holy Life (Live At The Musis Sacrum Theatre, Arnhem, 12.5.1996) / Kill Me (Ce Soir) (Live At The Musis Sacrum Theatre) / The Devil Made Me Do It (Naked II-Album Version) NL: CNR Arcade 2003608 CD: Naked II (Unplugged) D: CNR Zyx ARC 20001-2, NL: CNR Arcade 2003447. Video: NL: CNR Arcade 2003449 (Live At The Luxor Theatre Rotterdam Except Bonustrack: Burning Stuntman (Videoclip) Tracks: Who Do You Love / Buddy Joe / She Flies On Strange Wings / Quiet Eyes / Going To The Run / Bombay / Burning Stuntman / Mood Indigo / Where Will I Be / This Wheel’s On Fire / Johnny Make Believe / When The Lady Smiles / The Devil Made Me Do It CD-Single: The Devil Made Me Do It / Mood Indigo 17 18 Golden Earring: Achterbahn Oldie Markt 04/03 englischen noch ein Buchstabe fehlt – enthielt mit der Single Twilight Zone den ersten Top-10-Hit in den USA und das Album kam ebenfalls auf den 24. Platz. Sogar die zweite Single The Devil Made Me Do It erreichte noch die Hot 100, allerdings einen nicht so tollen 79. Platz – dennoch hatte sich die Maßnahme voll ausgezahlt. Bemerkenswert war gleichzeitig, dass man außerhalb Hollands, wo Twilight Zone die vierte Nr. 1 der Jungs bedeutete, nicht auch nur annähernd an den amerikanischen Erfolg anknüpfen konnte. Bei England, das im New Wave- und dem New Wave Of British Heavy Metal-Fieber lag war das freilich ebenso wenig überraschend wie bei Deutschland, das zu dieser Zeit die neue deutsche Fröhlichkeit mit der neuen deutschen Welle entdeckte. Doch das war nur ein kleiner Wermutstropfen. Man hatte einmal mehr bewiesen, dass man auch in den D-LP: Polydor 2344 142 USA landen konnte und das gleichzeitig gedrehte Video lief auf dem gerade ins Leben gerufenen Musikvideo-Kanal MTV, was zu dem Erfolg sicherlich beitrug und gezielt für die Promotion der US-Tour 1982 eingesetzt wurde – mit gutem Ergebnis, denn man konnte die meisten Hallen recht gut füllen. Die US-Erfahrung dominierte den Sound der nächsten LP, N.E.W.S., bei der der Videoclip zu When The Lady Smiles, der die Vergewaltigung einer Nonne andeutete, in Holland den angestrebten Skandal und die daraus resultierende Aufmerksamkeit generierte. Erneut klappte der Einzug in die amerikanischen Charts, wenn auch mit Platz 77 denkbar knapp, aber drei Hits in Reihe hatte man jenseits des Atlantiks noch nie gefeiert. Die Zukunft für das Quartett sah also sehr rosig aus. Fortsetzung folgt NL: CNR Arcade 2003607 CD-EP: Just A Little Bit Of Peace In My Heart / I Can’t Sleep Without You / Weekend Love / The Naked Truth D/NL/OE: Columbia Sony Music COL 17-665849-14 Doppel-CD: The Complete Naked Truth NL: Columbia Sony Music COL 472619 3 Tracks CD 1: Like The Naked Truth 1992 Tracks CD 2: Back Home / Just A Little Bit Of Peace In My Heart / Going To The Run / Jangalene (Alternate) / Don’t Stop The Show / When The Lady Smiles / Radar Love (Edit) CD-Single: Paradise In Distress / Live 12.5.1996: Are You Receiving Me NL: CNR Arcade 2004053 CD-EP: Paradise In Distress / Fluid Conduction / Live 12.5.1996: Leather / Are You Receiving Me NL: CNR Arcade 2004054 1999 CD: Paradise In Distress NL: CNR Arcade 2004110 (Also In A Limited Edition With A CD-ROM Containing Video Of Paradise In Distress, Biography And Photos From The Videoshoot Of Paradise In Distress) Tracks: Paradise In Distress / Apocalypse / Evil Love-Chain / Darling / Take My Hand, Close My Eyes / The Fighter / One Night Without You / Whisper In A Crowd / Déjà Voodoo / Bad News To Fall In Love / 42nd Street / Fluid Conduction / Desperately Trying To Be Different / Gambler’s Blues CD-Single: Whisper In A Crowd / The Vanilla Queen NL: CNR Arcade 2004236 CD: Please Go (As Golden Earrings) D/NL: Rotation Universal Music 547 000-2 Tracks: Please Go / That Day / In My House / I Am A Fool / Another Man In Town / When People Talk / No Need To Worry / Smoking Cigarettes / I Hate Saying These Words / Tears And Lies / Dream / Crystal Heaven / Who Cares? / Born A Second Time / Magnificent Mistral / Sound Of The Screaming Day Doppel-CD: 3 Originals NL: Universal Music 547 287-2 Tracks CD 1: Just Earrings / Winter Harvest (1st 2 LPs) Tracks CD 2: Miracle Mirror (3rd LP) + Chunk Of Steel / That Day / The Words I Need / If You Leave Me / Waiting For You / Daddy Buy Me A Girl / What You Gonna Tell / Don’t Run Too Far / Wings / Sound Of The Screaming Day / She Won’t Come To Me / Together We Live, Together We Love / I Wonder Preview Together We Live And Love 2000 3 CD: Fully Naked NL: Columbia Sony Music COL 501133 2 Tracks CD 1: Like The Naked Truth 1992 Tracks CD 2: Like The Double-CD The Complete Naked Truth, See 1999 Tracks CD 3: Tracks From The Vaults: In A Bad Mood / As Long As The Wind Blows / Please Go / Sound Of The Screaming Day / Murdock 9 6182 / Yellow And Blue / Madam Zou Zou CD-Single: Miles Away From Nowhere (Radio Version) / (Instrumental) / (Sing Along Version) NL: Endemol Entertainment Music Publishing ENCS 20127 CD-Single: Yes! We’re On Fire / (Orchestral Version) NL: CNR Arcade 2004832 (Official Theme For The NL-Olympic Team Sydney 2000) CD: Greatest Hits NL: Disky SI 998932 Tracks: Radar Love (Acoustic Live) / Weekend Love (Acoustic Live) / When The Lady Smiles (Acoustic Live) / Hold Me Now / This Wheel’s On Fire / Joe / Gotta See Jane / When I Was Young / One Shot Away From Paradise / Angel / Johnny Make Believe / Going To The Run David Bowie Update II Oldie Markt 04/03 Die Sackgasse des Erfolgs Trotz großer Hits und fantastisch verkaufter Alben war David Bowie Mitte der 80er Jahre künstlerisch am Ende. Eine NeuOrientierung musste her. David Bowie als gepflegter Popstar Mitte der 80er 19 20 David Bowie Update II Oldie Markt 04/03 Die Situation von David Bowie 1984/85 kann man am besten mit einem Paradoxon darstellen: Während alle Musiker einen Hit landen wollen, war das Bowie gar nicht recht. Dies lag weniger an der Qualität der Musik, mit der er das erreichte, als dass er die erreichte Massenpopularität prinzipiell ablehnte, weil sie ihn in eine Ecke drängte, mit der er eigentlich nichts zu tun haben wollte. „Ich wollte anerkannt werden und fühlte mich zum Außenseitertum verdammt, denn nur so bekam ich sie, die Anerkennung. Und ich kam Ende der Achtziger an den Punkt, wo ich es nicht mehr ausgehalten habe. Ich wollte nicht mehr so sein. Großer Rock und große Angst gehören zusammen.“ Diese Erkenntnis kam ihm in einem Interview 1995, nachdem er vorher gerne behauptete, seine Alben hätten sich nie so gut verkauft wie man das angenommen habe. Auch das stellte er übrigens in einem Ge- JP-Single: EMI Toshiba EYS-17635 spräch zehn Jahre später richtig: Gerade in diesen Jahren legte er den Grundstein für das Privatvermögen, das ihm in den späten 80er und frühen 90er Jahren Ausflüge in die Anti-Kommerzialität ermöglichte, als er einmal sogar behauptete, er wäre erst dann zufrieden, wenn er eine so kompromisslose Platte machen würde, dass niemand sie mehr kaufen würde. Tatsächlich jedoch unterzeichnete er 1986 einen neuen Vertrag mit EMI America, der ihm wegen des vergangenen Erfolgs natürlich wieder eine Menge Geld in die Kassen spülte. Aus Sicht der alten und neuen Partner zeigte schon die nächste LP Never Let Me Down, wie sehr das Vertrauen in Bowie gerechtfertigt war. Zwar konnte keine der Singles von Never Let Me Down die weltweiten Top-Platzierungen von Let’s Dance erreichen, aber Day-In Day-Out (UK 17, US Oldie-Markt Discographie David Bowie (2) von Frank Küster 1987 Promo-Album: Interview US: EMI America SPRO 79112/79113 A: Never Let Me Down (Plugged) / Answers 1-5 / Time Will Crawl / Answers 6-9 / Bang Bang / Answers 10-14 B: Day-In Day-Out / Answers 15-21 / Zeroes (4:15 Edit) / Answers 22-24 / Never Let Me Down Promo-Video: Never Let Me Down – The Videos UK: PMI MNR 990068 Tracks: Day-In Day-Out / Time Will Crawl / Never Let Me Down / Glass Spider (Live Vienna, 1.7.1987) Album: Never Let Me Down D: EMI America 24 0746 1, UK: EMI America AMLS 3117, US/AU: Capitol EMI ST 240746, KR: EMI OLE 681/PJ-17267 (Without Time Will Crawl / Glass Spider / Shining Star). CD: D/ UK: EMI America CDP 746677 2, US: EMI America E21Y-46677 (+ Julie / Girls / When The Wind Blows), JP: EMI Toshiba CP32-5398 (+ Girls (Japanese Version) A: Day-In Day-Out / Time Will Crawl / Beat Of Your Drum / Never Let Me Down / Zeroes B: Glass Spider / Shining Star (Makin’ My Love) / New York’s In Love / ’87 And Cry / Too Dizzy / Bang Bang Picture Disc-Single: Press Conference Player’s Theatre UK: EMI America SPIDER 1P Picture Disc-LP: Interview UK: EMI America D-B-1010 CD: The Interview UK: C.I.D. Producitions CID 013 (Limited To 500 Copies In A 12”-Box) 1988 3” CD-Single: Absolute Beginners / (Dub Mix) UK: Virgin CDT 20. 5” CD-Single: UK: Virgin CDF 20 Album: 1966 D: PRT Teldec 6.26686, UK: PRT PYX 6001 (Picture Disc). CD: D: PRT Teldec 8.26686, US: Dunhill Compact Classics GRZ MCD-101, RI 1989 UK/F: Castle Communications CLACD 154 A: I’m Not Losing Sleep / I Dig Everything / David Bowie & The Lower Third: Can’t Help Thinking About Me B: David Bowie: Do Anything You Say / Good Morning Girl / David Bowie & The Lower Third: And I Say To Myself CD: Interview Picture Disc UK: Baktabak CBAK 4040 Video: Glass Spider (Live Sydney Entertainment Center 7.&9.11.1987) UK: Stenton VC 8094. Laserdisc: JP: VPLR 70605 Tracks: Glass Spider / Day-In Day-Out / Bang Bang / Absolute Beginners / Loving The Alien / China Girl / Rebel Rebel / Fashion / Never Let Me Down / Heroes / Sons Of The Silent Age / Young Americans / The Jean Genie / Let’s Dance / Time / Fame / Blue Jean / I Wanna Be Your Dog / White Light White Heat / Modern Love 1989 CD-Promosingle: Sound + Vision: The CD Press Release US: Rykodisc RCD PRO 0120/21/22 Tracks: Round And Round / Sound+ Vision: The CD Press Release Promo-CD-EP: 8 From Sound + Vision David Bowie Update II 21), Time Will Crawl (UK 33) und der Titelsong (UK 34, US 27) charteten recht erfreulich und die LP, die sicherlich nicht zu seinen besten zählte, kam in seiner Heimat auf einen 6. und in den USA auf den 34. Platz. In Deutschland war das Resultat der Singles und der LPs übrigens ähnlich. Wenn man einen hochdotierten Vertrag mit einer Plattenfirma hat, bedingt der auch, dass man sich für die Produkte, die dort von einem erscheinen, einsetzt und so machte sich David Bowie 1987 auf die sogenannte Glass Spider-Tour, mit einer Band, zu der sein alter Schulkamerad Peter Frampton gehörte. Die Tour kündigte er spektakulär mit mehreren Pressekonferenzen rund um die Welt an, wobei der in London im Players Theatre am Charing Cross ein kurzer Set voranging. Dieses Muster wurde bei den weiteren Veranstaltungen dieser Art wiederholt, so dass die Öffentlichkeitsarbeit mu- Oldie Markt 04/03 US: Rykodisc S+V PRO 2 Tracks: It’s Hard To Be A Saint In The City / Changes / Suffragette City (Live) / Young Americans / TVC 15 / Rebel Rebel / John I’m Only Dancing / Ashes To Ashes 4 CD-Box: Sound + Vision US: Rykodisc RCD 90120/90121/90122 + RCDV 1018 (There Are 4 Diff. Editions: The 1st Has A 72-Page-Booklet With The Discs; The 2nd Is Limited To 350 Copies, Comes In A Basswood/Birch-Box And With A Signature By Bowie; The 3rd (1995) Is The Same As The 2nd, But With A CD-ROM Instead Of A CD-Video; The 4th (RCD 90130/90131/90132) Comes In A Slipcase And Without The CD-ROM). 6 LP-Box: US: Rykodisc Tracks CD 1: Space Oddity (Original Demo 1969) / The Wild-Eyed Boy From Freecloud / The Prettiest Star (7”) / Lonyon Bye Ta-Ta / Black Country Rock / The Man Who Sold The World / The Bewlay Brothers / Changes / Round And Round / Moonage Daydream / John I’m Only Dancing / Drive-In Saturday / Panic In Detroit / Live: Ziggy Stardust / White LightWhite Heat / Rock’n’Roll Suicide Tracks CD 2: Anyway, Anyhow, Anywhere / Sorrow / Don’t Bring Me Down / 1984-Dodo / Big Brother / Rebel Rebel (7”) / Suffragette City (Live) / Watch That Man (Live) / Cracked Actor (Live) / Young Americans / Fascination / After Today / It’s Hard To Be A Saint In The City / TVC 15 / Wild Is The Wind Tracks CD 3: Sound And Vision / Be My Wife / Speed Of Life / Helden (German Version, 1989 Remix) / Joe The Lion / Sons Of The Silent Age / Station To Station (Live) / Warszawa (Live) / Breaking Glass (Live) / Red Sails / Look Back In Anger / Boys Keep Swinging / Up The Hill Backwards / Kingdom Come CD-Video/CD-ROM: Live, Boston Music Hall 1. 10. 1972: John I’m Only Dancing / Changes / The Supermen / Ashes To Ashes (Video) Album: Starman SU: Melodija C60 26469 001 A: Space Oddity / God Knows I’m Good / All The Madmen / Black Country Rock B: Five Years / Soul Love / Moonage Daydream / Starman / Lady Stardust 1990 JP-Single: EMI Toshiba 07va1031 sterhaft war und die am 2. Mai – an dem selben Tag erschien übrigens das Album weltweit – in Rotterdam startende Tour nicht nur wegen des Künstlers ein umfassender Erfolg wurde, obwohl den Gigs allgemein eine kalte, kommerzielle Qualität attestiert wurde, denen die sonst faszinierende Persönlichkeit von Bowie fast ganz abging. Um es präziser auszudrücken: David Bowie schien auf dem Weg zu einem ganz normalen Popstar zu sein. Da er diese Gefahr wohl selbst erkannte, flüchtete er sich zum einen in den Alkohol und stoppte auf der anderen Seite diese Musik. Was er nun brauchte, war eine neue Herausforderung und die fand er dank des Gitarristen Gabrel Reeves, den er dank dessen Frau Samantha kennen lernte, die auf der Glass Spider-Tour als Saxofonistin beschäftigt gewesen war und Bowie ein Band mit Aufnahmen ihres Ehemannes gab. Promo-CD-EP: Sound + Vision Catalogue Sampler #1 US : Rykodisc RCD PRO 13T/32/33 Tracks : Space Oddity / Conversation Piece / All The Madmen / Holy Holy / Changes / Bombers (Recorded 1971; Previously Unissued) CD-Promosingle: Fame 90 (LP-Version) / (Queen Latifah’s Rap Version) (Diff. House Mix) US: Rykodisc DPRO 04580 Single: Fame 90 (Gass Mix) / (Queen Latifah’s Rap Version) UK: EMI USA FAME 90 (Picture Disc: FAME PD 90) CD-EP: Fame 90 (House Mix) / (Hip Hop Mix) / (Gass Mix) / (Queen Latifah’s Rap Version) D: EMI America560-20 3805 2, UK: CDFAME 90 CD-EP: Fame 90 (& Queen Latifah) / (House Mix) / (Gass Mix) / (Hip Hop Mix) / (Absolutely Nothing Premediated/Epic Mix) US: Rykodisc RCD5 1018 Album: Sound + Vision Tour 1990 BR: EMI 9951 216 A: Disco Promocional Mix: Fame 90 (Queen Latifah Version) / (Hip Hop Version) / (Remix Version=Gass Mix) B: Space Oddity / Starman / Let’s Dance / China Girl / Modern Love Single: Press Conference London 23.1.1990 UK: SOUND 7 (Light Blue Wax) CD: Rock Reflections AU: Deram Polydor 820 549-2 Tracks: Rubber Band / Maid Of Bond Street / Sell Me A Coat / Love You Till Tuesday / There Is A Happy Land / The Laughing Gnome / The Gospel According To Tony Day / Did You Ever Have A Dream / Uncle Arthur / We Are Hungry Men / When I Live My Dream / Join The Gang / Little Bombardier / Come And Buy My Toys / Silly Boy Blue / She’s Got Medals / Please Mr. Gravedigger / The London Boys / Karma Man / Let Me Sleep Beside 21 22 Oldie Markt 04/03 Der hörte sich das an, war begeistert und trat erstmals gemeinsam mit ihm im April 1988 bei einem Benefiz-Gig für das ICA in London auf, nachdem er noch im Oktober 1987 von einer Dame Wanda Lee Nichols verklagt worden war, die behauptete, er habe sie nach seinem Auftritt während der Glass Spider-Tour in einem Hotelzimmer in Dallas in einer Dracula-artigen Form sexuell belästigt. Diese Klage wurde übrigens im Februar 1990 von einem Richter in Dallas als unbegründet abgewiesen. Ansonsten nützte Bowie das Jahr 1988, um erst einmal seine Alkoholsucht auszukurieren und als Pontius Pilatus in dem umstrittenen Scorsese-Film Die letzte Versuchung von Jesus Christus aufzutreten. Da er keine neuen Platten veröffentlichte und auch bei seinem Back-Katalog nicht viel geschah, JP-Single: EMI Toshiba 07va1055 war 1988 das erste Jahr seit 1971, in dem er kein einziges Mal in den Charts auftauchte. Doch das sollte sich 1989 ändern. Zunächst einmal überraschte er die meisten dadurch, dass er die Rechte an seinem Back-Katalog in den USA an das bis dahin eher kleine Rykodisc-Label vergab. Zum zweiten verblüffte er vor allem seine Fans dadurch, dass er plötzlich verkündete, in Zukunft nicht mehr als Solist, sondern als Mitglied einer Band arbeiten zu wollen. Das Ganze nannte sich Tin Machine und hatte mit dem Bowie, den man seit 20 Jahren zu kennen glaubte, absolut nichts zu tun. Das Programm: Hardrock mit der Dominanz der Gitarre von Gabrel Reeves. Der Sänger: David Bowie und mehr wollte er auch nicht sein. Das war nun wirklich etwas ganz anderes und neues, nicht nurmusikalisch, sondern auch personell. Freilich: Überragend sollte auch dieses Experiment nicht ausfallen. Fortsetzung folgt David Bowie Update II You / In The Heat Of The Morning CD: Introspective UK: Tabak CINT 5001 Tracks: I’m Not Losing Sleep / I Dig Everything / Can’t Help Thinking About Me / Do Anything You Say / Good Morning Girl / And I Say To Myself / 1990 Interview CD: Space Oddity D/NL: EMI CDP 79 1835 2, UK: EMI CDEMC 3571, US: Rykodisc RCD 10131 Tracks: Like The Original + Conversation Piece / Memory Of A Free Festival (Part 1) / (Part 2) CD: The Man Who Sold The World D/NL: EMI CDP 79 1837 2, UK: EMI CDEMC 3573, US: Rykodisc RCD 10132, JP: EMI Toshiba TOCP-6203. LP: UK: EMI EMC 3573 (Like The CD). 2 LP: US: Rykodisc LP 0132 (Clear Wax, Tracks Like The CD, 4th Side Empty) Tracks: Like The Original + Lightning Frightening / Holy Holy / Moonage Daydream / Hang On To Yourself CD: Hunky Dory D/NL: EMI CDP 79 1843 2, UK: EMI CDEMC 3572, US: Rykodisc RCD 10133, JP: EMI Toshiba TOCP 6204 Tracks: Like The Original + Bombers / The Supermen (Ziggy Stardust Re-Recording) / Quicksand (Demo) / The Bewlay Brothers (Diff. Mix) CD: The Rise And Fall Of Ziggy Stardust And The Spiders From Mars D/NL: EMI CDP 79 4400 2, UK: EMI CDEMC 3577, US: Rykodisc RCD 10134 (Golden CD: 80134, Limited Edition In Box: 90134), JP: EMI Toshiba TOCP-6205, RI 2002 As 30th Anniversary 2 CD-Edition: D/UK/US/NL: EMI 7243 5 39826 2 1 Tracks: Like The Original + John, I’m Only Dancing (Remix) / Velvet Goldmine / Sweet Head / Ziggy Stardust (Demo) / Lady Stardust (Demo) 30th Anniversary Bonus Disc Tracks: Arnold Corns: Moonage Daydream / Hang On To Yourself / David Bowie: Lady Stardust (Demo) / Ziggy Stardust (Demo) / John, I’m Only Dancing (Remix) / Velvet Goldmine / Holy Holy (Ziggy Stardust Re-Recording) / Amsterdam / The Supermen (Ziggy Stardust Re-Recording) / Around And Around / Sweet Head (Take 4) / Moonage Daydream (New Mix) Doppel-Album: ChangesBowie UK: EMI (+ Life On Mars / Starman / Sound And Vison), US: Rykodisc LP 0135 (Lime Green Wax). CD: US: Rykodisc RCD 10135 (Gold-Disc: RCD 80171, RI 4/90: RCD 20171; Both Have The Gass Mix Of Fame 90) A: Space Oddity / John, I’m Only Dancing / Changes / Ziggy Stardust /Suffragette City B: Jean Genie / Diamond Dogs / Rebel Rebel / Young Americans / Fame 90 (Remix) C: Golden Years / Heroes (7”) / Ashes To Ashes / Fashion D: Let’s Dance (7”) / China Girl / Modern Love (7”) / Blue Jean CD-Promosingle: Growin’ Up US: Rykodisc PRO 9005 CD: Pin Ups D/NL: EMI CDP 79 4767 2, UK: EMI CDEMC 3580, US: Rykodisc RCD 10136, JP: EMI Toshiba TOCP-6207 Tracks: Like The Original + Growin’ Up / Port Of Amsterdam CD: Diamond Dogs D/UK/NL: EMI CDP 79 5211 2, US: Rykodisc RCD 10137, JP: EMI Toshiba TOCP6208 Tracks: Like The Original + Dodo / Candidate (Demo) 2 CD: David Live D/NL: EMI CDP 79 5362 2, US: Rykodisc RCD 10138/10139, JP: EMI Toshiba TOCP6209/6210 Tracks: Like The Original + Band Intro / Here Today, Gone Tomorrow / Time Album: David Bowie SP: Deram A: Love You Till Tuesday / The London Boys / The Laughing Gnomes / Sell Me A Coat / Join The Gang / In The Heat Of The Morning B: Space Oddity / When I Live My Dream / Karma Man / Little Bombardier / Rubber Band (Version 2) / She’s Got Medals Yes: Die ersten 4 Alben Oldie Markt 04/03 Yes: 25 Jahre Rhino Zur Feier des 25-jährigen Jubiläums der USReissue-Labels Rhino kommen die ersten 4 Alben von Yes auf den Markt. Die späten 70er Jahre waren für die Gilde der Plattensammler weltweit die wichtigste Zeit. Damals wurden nicht nur die meisten, heute noch existierenden Zeitschriften für sie ins Leben gerufen (unter anderem dieses, das im letzten Jahr sein 25-jähriges Jubiläum feiern konnte), sondern auch etliche Label, die sich speziell um Reissues der legendären Platten kümmerten, die auf den damals erst entstehenden Schallplattenbörsen nur zu Höchstpreisen gehandelt wurden. Das betraf in Deutschland Line von Uwe Tessnow und in den USA Rhino, das zuerst als ein Laden für Sammler begann und sich dann aus dem Kontakt mit den Sammlern zu einem Label entwickelte, das zunächst eine Mischung aus Raritäten und ComedyPlatten herausgab. Damit hatte man soviel Erfolg, dass schon wenige Jahre später ein echter Hit gelang – von Billy Vera – und man in den 90ern von WEA aufgekauft wurde. Von Anfang an lag das Augenmerk auf Qualität, genauso wie bei Line, und das setzte sich bis heute fort, was die vier Yes-Reissues beweisen, die alle mit Bonustracks, remastered und einem genauso informativen wie schön gestalteten Booklet aufwarten. Die Musik steht eh außerhalb der Diskussion, zeichnen doch die Alben vom 69 veröffentlichten Debüt Yes (Elektra/Rhino /WMS 8122-73786-2) ab die Entwicklung von einer progressiven Rockband zu den diffizilen Artrockern nach, die dann die Welt eroberten. So fand sich auf dem Erstling mit Every Little Thing auch steninstrumenten einführte, die danach der Standard gerade für die Artrocker wurde, die ohne die flächigen Klänge, die man so erzeugen konnte, zumeist aufgeschmissen gewesen wären – ein Grund, warum die Keyboarder die entscheidenden Musiker in den eine gut angerichtete Coverversion der Beatles und der Sound verwies noch auf den Beat. Das änderte sich 70 mit Time And A Word (Rhino/Elektra/WMS 8122-73787-2), das zum einen deutlich mehr vom Rock als vom meisten Artrock-Gruppen wurden. Das betraf natürlich auch Yes, und die stellten ihren Tasten-Zauberer auf der nächsten Platte vor, dem stilbildenden Fragile (Elektra/Rhino /WMS 8122-73789-2), das schon rein von der Aufmachung her einen Bruch mit den ersten drei Alben signalisierte, da Beat beeinflusst worden war und zum anderen mit Kompositionen wie The Prophet und Astral Traveller sowohl textlich als auch musikalisch deutlich auf das verwies, was da noch folgen sollte. Auf der anderen Seite hatte man mit dem Richie Havens-Stück No Opportunity Necessary, No Experience Needed und dem Stephen Stills-Song Everydays zwei stilistisch ganz anders gelagerte Coverversionen. Doch die waren gerade darum ideal dafür geeignet, den unterschiedlichen Ansatz des Quintetts aufzuzeigen. Der entscheidende Bruch fand 1971 statt – stilistisch und personell. Denn das schlicht als The Yes Album (Elektra/Rhino/WMS 8122-73788-2) bezeichnete dritte Opus hatte nicht nur mit Starship Trooper und I’ve Seen All Good People zwei Suiten, sondern stellte mit Steve Howe den Gitarristen vor, der von da an den Klang seiner neuen Kollegen mit am stärksten von den 60ern in die 70er Jahre transportierte. Dabei hörte sich das, gerade im Vergleich zu den ersten beiden Platten, simpler an – die Komplexität der Musik fand hauptsächlich in den Strukturen statt, wobei Keyboarder Tony Kaye weit über die anfangs fast ausschließlich benützte Orgel hinausging und die Vielzahl von Ta- sich erstmals der danach zum Leib-undMagen-Designer der Band aufsteigende Roger Dean vorstellte. Der zweite Neue war der Tastendrücker: Rick Wakeman, der mit einer Interpretation einer Brahms-Komposition auch gleich den klassischen Touch einbrachte, der für das ganze Genre typisch war. Doch ansonsten setzten Yes etwas aufwendiger den Weg fort, den sie mit dem Yes Album begonnen hatten: Das war opulent arrangierter, virtuoser, aber immer noch melodisch gestalteter Rock, der keine unmittelbaren Vorbilder besaß, sondern – wie es auf dem Album zu lesen war – den individuellen Ideen der Musiker entsprang, die hier alle ihre musikalische Duftmarke setzen durften. 23 24 Harry Nilsson: 1973-1977 Oldie Markt 04/03 Nilsson Schmilsson Mit seinen LPs von 1973 bis 1977 bewies sich Harry Nilsson als Chef-Exzentriker der Rockmusik. Computerspezialisten haben im allgemeinen den Ruf, rationelle, berechenbare Persönlichkeiten zu sein. Offensichtlich hatte das niemand Harry Nilsson mitgeteilt. Der war nämlich während seiner gesamten Karriere unberechenbar. Hatte er zunächst als PopSänger begonnen und mit der Coverversion von Everybody’s Talkin’ At Me einen ersten Hit gelandet, entpuppte er sich immer mehr als ein Vokalist mit einer ebenso ungewöhnlichen Stimme wie als Songschreiber mit ausgefallenem Humor. 1972 stand er auf der Höhe seines Erfolges: Dank der beiden LP’s Nilsson Schmilsson und Son Of Schmilsson sowie dem internationalen Tophit Without You konnte er sich einen lange gehegten Wunsch erfüllen: Ein Album mit Klassikern der Swing-Ära, mit einer Big Band und einem Arrangeur, der mit dieser Musik auf Du und Du stand, einzuspielen. Eigentlich entstand das Projekt als Ergebnis eines weinseligen Abends zwischen Derek Taylor – dem ehemaligen Presse-Agenten der Beatles – und Harry, doch im November 72 war es soweit: Frank Sinatra-Arrangeur Gordon Jenkins hatte seine Stimmegehört, die Musiker handverlesen und so entstand A Little Touch Of Schmilsson In The Night (Camden BMG 74321 950272), das 12 Klassiker der Big Band-Ära wie As Time Goes By, Lazy Moon, Over The Rainbow oder Makin’ Whopee! präsentierte, die für diese Reissue durch sieben Tracks der Sessions ergänzt wurden, die im übrigen alle von Harry Nilsson im Studio live eingesungen wurden. Das Ergebnis ist entsprechend: Für Liebhaber der Epoche sicher ein Höhepunkt, für alle anderen problematisch. In England schaffte Harry Nilsson damit jedoch den 20. Platz in den Album-Charts. Natürlich war das ein einmaliges Projekt und so ging es zurück zu seinem sonstigen Stil, den man am besten unter der Rubrik extravaganter Pop einordnen kann. Freilich hatte sich seine Verfassung im letzten Jahr drastisch geändert: Nach dem Misserfolg des Filmprojektes The Son Of Dracula und des begleitenden Soundtracks, an dem er ebenso beteiligt war wie an dem Streifen, hatte sich sein Leben inkl. Scheidung und Alkohol-Exzessen geändert. Da kam John Lennon, dem es ähnlich ging: Sein Rock & Roll-Projekt mit Phil Spector klappte nicht - es herrschte Krieg im Studio. Da traf ihn Harry Nilsson und schlug ihm vor, seine nächste LP zu betreuen. Ein tolle Idee - fand zumindest die Presse. Doch was da herauskam, überraschte, vor allem, weil Harry Nilsson seine umfangreiche Stimme wegen einer Infektion der Stimmbänder, die durch den Alkohol noch potenziert wurde, verloren hatte. Auf Pussycats (Camden BMG 74321950252) war er nur schwer wieder zu erkennen und das lag nur teilweise an der Stimme. Auch seine Lieder waren anders: Mit komplexeren Melodien und bittereren Texten und dazu fanden sich noch etliche Coverversionen, die teilweise überraschten. Die Fassung von Many Rivers To Cross kratzte mit 97 immerhin die amerikanischen Charts, der letzte Hit für ihn. Diese Platte weist zusätzlich vier Bonustracks auf, die entweder zu dieser Zeit als Demos oder im Studio mit Lennon und Nilsson entstanden. Dank seines Erfolg in den Jahren zuvor war Nilsson in der beneidenswerten Situation. tun zu können, was er wollte und das Ergebnis hieß 1975 Duit On Mon Die/Sandman (Camden BMG 74321950212), die die- se Ära abschlossen. Das war komplexer, textlich weit über das normale Maß hinausgehender Pop, der die Zusammenarbeit von Nilsson mit Van Dyke Parks dokumentierte und einen sechs-minütigen Comedy-Track ebenso einschloss wie die einstige Brillianz, die aber eher selten auftrat. So zog die Plattenfirma die Notbremse, gab ihm einen Produzenten an die Seite, der ihn nach den enttäuschenden Ergebnissen der zwei 1975er LPs wieder in kommerziellere Fahrwasser lenken sollte. Das Ergebnis war That’s The Way It Is - eine Platte mit nur 2 eigenen Songs, die insgesamt zugänglicher war als die davor. Zusammen mit seiner letzten, auch in den USA veröffentlichten LP Knnillssonn (Camden BMG 74321 950262) rundet sie den Reigen der Reissues ab. Die frühen Jahre des Blues Oldie Markt 04/03 Die Geschichte des Blues Die CD-Reihe When The Sun Goes Down verfolgt die Entwicklung des Blues von einer akustischen Musik zu einem elektrischen Stil. Es ist eine Banalität, dass der Blues zusammen mit der Countrymusik und dem Pop den Rock & Roll zur Welt brachte. Doch wie genau die Entwicklung von den Anfängen im Mississippi Delta bis zu den Clubs in Chicago verlief, ist zwar des öfteren an ausgewählten Beispielen verdeutlicht worden, doch nie insgesamt. Das bewerkstelligt nun die CD-Serie When The Sun Goes Down, die im Untertitel verspricht, die geheime Geschichte des Rock’n’Roll zu verkünden. Warum diese Geschichte freilich bislang geheim war – dies bleibt der Meinung des Hörers vorbehalten. Vielleicht deswegen, weil man zwar die groben Umrisse kannte, aber kaum die tatsächliche Musik, die dahinter stand. Das ändert beispielsweise Walk Right In (Bluebird BMG 09026 63986 2), das Tracks aus den Jahren 1926-1941an- bietet, die alle die ursprüngliche Art des Blues offerieren. Diese Eckdaten sind kein Zufall, im Gegenteil: Die 20er Jahre waren die eigentliche Geburtsstunde der amerikanischen Plattenindustrie, die damals vom Verkauf der Notenblätter zu dem der auf Schellack gepressten Schallplatten überging und dabei schnell registrierte, dass man damit auch bei der schwarzen Bevölkerung gute Umsätze erzielen konnte, sofern man Rücksicht auf deren Vorlieben nahm. Und so schwärmten ab Mitte der 20er Jahre rührige Unternehmer aus, die im Süden der Vereinigten Staaten in Hotelzimmern mobile Studios errichteten, wo sie lokale Musiker aufnahmen. Ihr Honorar war nicht hoch, aber sie konnten die Verlagsrechte an den eingespielten Liedern einsacken – die Musiker erhielten eine Festgage. So entstanden Aufnahmen, die sowohl die Bandbreite des Stils als auch die frühen Vertreter dokumentierten. Denn es ist ein zwar oft behauptetes, aber nichtsdestotrotz falsches Axiom, dass der frühe Blues nur aus einer akustischen Gitarre und einem Sänger bestand. Das war sicherlich die am häufigsten anzutreffende Form - schließlich war man so am beweglichsten – aber sie stellte mitnichten die einzige dar. Daneben gab es die Jugbands, die in den 50ern den Skiffle beeinflussten, die eher vom Folk kamen. Dann natürlich den Gospel, der in den Kirchen den Stil prägte. Und letztlich den sogenannten Vaudeville Blues, der von den Minstrel Shows kam, die im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts die vielleicht populärste Unterhaltung in den Städtchen der Südstaaten gewesen waren. Für jedes dieser Genres gibt es hier Beispiele, viele davon mit Songs, die in der Geschichte des Stils immer wieder auftauchen sollten. Die Tonqualität entspricht natürlich nicht den heutigen Standards, ist aber immer noch gut genug, dank der tadellosen Bearbeitung durch die Produzenten. Dasselbe Programm enthält auch die zweite Folge der Serie, The First Time I Met The Blues (Bluebird BMG 09026 63987 2), die freilich noch deutlicher als die erste auch die weiße Seite des Blues zeigt, wobei mit Jimmie Rodgers der erste große Star der Countrymusik genauso auftaucht wie der zweimalige Gouverneur von Louisiana, Jim- mie Davis - der einmal im Amt, nichts dabei fand, für die Rassentrennung zu kämpfen. Diese Aufnahme setzten seine Gegner dann gegen ihn ein, was aber seinen Ruf nur noch verbesserte. Eine Randnotiz noch: Aus welchem Holz er geschnitzt war, zeigt die Tatsache, dass er sich zeit seines Lebens als Komponist von You Are My Sunshine ausgab, obwohl alle Beweise dafür gegen ihn sprachen. Es war nur noch eine Frage der Zeit, ehe die Kultur, die die erste Blüte des Blues erblühen ließ, endete und das geschah Ende der 30er und Anfang der 40er Jahre, als durch das Ende der Weltwirtschaftskrise und den 2. Weltkrieg im mittleren Westen jede Menge Arbeitsplätze in der Industrie frei wurden, die nicht nur bessere Bezahlung, sondern auch mehr Freiheit versprachen. So setzte der Exodus der Neger und der Musiker nach Chicago ein, was That’s Chicago’s South Side (Bluebird BMG 09026 63988 2) zeigt, die zwar noch nicht elektrisch daherkommt, aber musikalisch und textlich deut- lich rauer wirkt. Die Entwicklung zum Rhythm&Blues präsentiert zeigt schließlich That’s All Right (Bluebird BMG 09026 63986 2), das vor al- lem Material aus den 40er/50er Jahren bringt. 25 26 Rockabilly & Rock‘n‘Roll auf DVD Oldie Markt 04/03 Rock’n’Roll-DVDs Mit 3 DVDs von Eddie Cochran, Bob Luman und Gene Vincent blickt Bear Family zurück auf die Anfänge des Rock’n’Roll. Die neue DVD-Welle bringt normalerweise aktuelles Material oder alte Videos, die mit den neuen technischen Möglichkeiten auf den modernen Standard gebracht werden. Was jedoch die Firma von Richard Weitze aus Bremen macht, ist etwas ganz anderes. Sie arbeitet historisches Material für den neuen Bild- und Tonträger um, ohne jedoch die DVDs aufzumotzen, frei nach dem Motto: Qualität spricht für sich. Das wird dann klar, wenn man sich Eddie Cochran At Town Hall Party (Bear Family BVD 20002 AT) ansieht, die auf den Auftritten des Rock’n’Rollers in der gleichnamigen Fernsehsendung basiert, die von 1952 bis zum 14. Januar 1961 über den lokalen Fernsehsender in Los Angeles, KTTV ausgestrahlt wurde. Natürlich fand die hier enthaltene Sendung vom 7.Februar 1959, bei der Eddie Cochran auftrat, vor der Ära statt, in der das Fernsehen farbig sendete. Doch dafür ist der Klang, wenn er auch nicht dem ent- spricht, was man von modernen CDs gewohnt ist, ausgezeichnet, gerade wenn man ihn im Zusammenhang mit der Zeit und den Bildern hört. Dasselbe gilt für die Musik, die den Wahl-Kalifornier als eines der großen Rock’n’Roll-Originale präsentiert, der als einer der ersten Rocker sowohl als Sänger wie als Songschreiber wie als Gitarrist zu den besten seiner Art gehörte. Diese Fernsehsendung, in deren Begleitgruppe er übrigens vor seinen Hits selbst aufgetreten war, zeigte seine ganze Klasse, zumal er alle seine Erfolge spielte, die ihn zu einem Star gemacht hatten. Das ist sowohl musikalisch wie historisch von absolutem Interesse für Rock’n’Roll-Fans. Es macht Sinn, dass die zweite DVD in der Reihe Gene Vincent betrifft, der ja nicht nur musikalisch in dieselbe Richtung ging wie Cochran, sondern sich auch menschlich ausgezeichnet mit ihm verstand, was sich im Auto-Unfall zeigte, der Cochran das Leben kostete und Vincent erneut verletzte. At Town Hall Party (Bear Family BVD 20003 AT) bringt drei Shows aus den Jahren 1958 und 1959, als Vincent nicht mehr der Star war – sein letzter großer US-Hit, Lotta Lovin’, stammte aus dem Jahr 1957. In diesem Zusammenhang ist wichtig, dass er die erste Show am 25. Oktober 1958 mit den Blue Caps inklusive den Gitarristen Grady Owen und Johnny Meeks bestritt, doch die letzten beiden Auftritte am 25. Juli und 7. November 1959 mit dem Personal der Fernsehshow absolvierte, zu dem immerhin Musiker vom Kaliber eines Merle Travis und dem Pianisten Jimmy Pruett gehörten, wobei letzterer der Bandleader war, der die ganze Show zusammenhielt. Auch hier ist eines der großen Rock’n’RollOriginale zu sehen. Die eigentliche Überraschung ist die dritte DVD des eigentlich eher als Country-Sänger bekannt gewordenen Bob Luman, der bei seinen diversen Shows, die auf At Town Hall Party (Bear Family BVD 20004 AT) dokumentiert werden (viermal von September bis November 1958), aber als lupenreiner Rockabilly-Musiker daherkommt, der als Sänger und Gitarrist eine Qualität bringt, die man so wohl nur Ende der 50er Jahre und Anfang der 60er Jahre bewundern konnte, als der Rockabilly noch aktuell und als Stilart des Rock’n’Roll anerkannt war. Wie viele andere startete Luman dort, um später zur Countrymusik überzuwechseln. Doch seine Auftritte bei der kalifornischen Fernsehshow präsentierten ihn als VollblutRock’n’Roller, der zeigt, was damals so abging. Deswegen ist es ganz egal, wie die Qualität der Bilder und des Tons ist – das Feeling zählt! Hit-Sammlungen Oldie Markt 04/03 Samplermania Die einzige Gemeinsamkeit der folgenden Kompilationen ist die, dass sie unter einem Thema zusammengestellt wurden. Various Artists-Platten haben für viele Käufer den Vorteil, dass sie sich nicht wegen eines einzigen Hits die Platten des Künstlers zulegen müssen, der diesen Erfolg gelandet hat. Im Gegenteil: Sie bekommen noch etliche dazu, die genauso gut sind. Das ist einer der Gründe, warum Serien wie Kuschelrock, Fetenhits oder die Bravo-Hits Platten zu den bestverkauften CDs hierzulande zählen. Entscheidend ist das übergreifende Thema, unter dem eine solche Kompilation erstellt wird und da hatten die Verantwortlichen bei der englischen Firma Castle Communications eine ausgesprochen gute Idee: Warum nicht die Instrumentals und Songs zusammenstellen, die Werbespots im Fernsehen begleiteten? Gesagt, getan und so findet man auf der Doppel-CD Commercial Break-Songs From T.V. Adverts (Castle Communications/Sanctuary/Zomba 345.4464.2) 49 Stücke, die in den 90er Jah- ren auf der Insel als Mittel eingesetzt wurden, Werbung im Bewusstsein der Zuschauer zu verankern. Dabei fallen drei Dinge auf: Zum einen ist der musikalische Stil eher gleichgültig: Pop, taucht genauso auf wie Punk, Reggae ebenso wie Soul. Zum zweiten halten sich die reinen Instrumentals und Lieder die Waage - Worte können genauso zugkräftig sein wie eine zündende Melodie. Zum dritten aber zeigt vor allem die erste Platte, wie sehr solche Anwendungen bewusst oder unbewusst die Wahrnehmung der Hörer beeinflussen: Die 60er Jahre sind eindeutig überproportional bei den Vorlagen vertreten und das zeigt, welche Käuferschicht die große Mehrzahl der Werber ansprechen wollte: Die Baby Boomer-Generation, die in diesen Jahren aufwuchs. Hervorzuheben ist daneben die Gestaltung des Doppelpacks, der in einem Schuber kommt, der wie ein Fernsehgerät aussieht. Auflerdem erläutert das Booklet die Werbespots, die die jeweilige Melodie in England benützten. Ein richtig guter, nie langweiliger Sampler, der durch seinen Inhalt so besticht wie durch sein Äußeres. Da sieht es mit der ebenfalls auf zwei CDs daherkommenden Kompilation A Lot Of Hits (Bellaphon 5988025) deutlich anders aus: Ist der Titel noch einigermaßen witzig, sparte man bei der sonstigen Ausstattung: Da fehlen im Booklet leider alle Angaben, die man gerne hätte. Von biografischen Artikeln zu den Künstlern ganz abgesehen, fehlen alle Hitparaden-Notierungen, die gerade bei einem solchen Titel eigentlich essentiell sein sollten. Wesentlich positiver sieht der Ertrag auf der musikalischen Seite aus: Von den 60ern bis zu den 80er Jahren reicht der Zeit-Rahmen und der stilistische ist ebenso breit: Beat wird man da genauso finden wie Disco und Soul, wobei letzterer eindeutig in der Überzahl ist. Und außerdem wurde nicht an den Außenseitern gespart, die gerade einmal in den Charts auftauchten, ob das nun Joe Dolan, Paper Lace, J. Bastos, Mr. Boom & The Boomlites, Billy Paul oder Billie Jo Spears betrifft. Schließlich finden sich auch etliche Songs, die zwar keine Hits waren, aber welche hätten werden können, wie Know My Love von Dana Gillespie, Sea Cruise von der Mojo Blues Band oder Pindorama von Amazonas, die vielleicht in Österreich Erfolg gehabt haben mögen, sicher aber nicht hierzulande. Wäre da nicht die Sparversion des Booklets, wäre das ein richtig guter, weil sehr abwechslungsreicher Sampler. Da bietet Reggae Love Songs (Sanctuary TPSAN 001) gerade hinsichtlich des Booklets mehr: Wie bei den Engländern gewohnt, die die Nachfolge von Castle Communications angetreten haben, bekommt man einen ganzen Sack von Informationen über die Songs und die Interpreten gleichermaßen. Und dazu gibt es auf den beiden Silberlingen noch 50 Tracks, die das gesamte Spektrum des Reggae abdecken: Vom frühen Ska bis zum Sound eines Bob Marley, der hier auch selbst vertreten ist. Dazu gibt es mit wenig Ausnahmen die Creme de la Creme von der Insel in der Sonne: Ob das nun die Solisten John Holt, Ken Boothe, Johnny Nash oder Sugar Minott betrifft oder die Damen Marcia Griffiths, Diana King und Susan Cadogan oder Bands wie Third World, Inner Circle und The Pioneers: Das ist ein Doppelpack, der auch Reggae-Hassern Freude macht. 27 28 Neue Singles und EPs Oldie Markt 04/03 Singles-Bar Von der Promo-Single bis zur EP gibt es diesmal die ganze Bandbreite der kleinen CDs. Der Kreislauf der Musikindustrie ist schon lang derselbe: Kommt das Album eines Künstlers, geht ihm eine Single voraus. Bei Robin Gibb heißt sie Please (SPV 05571463), ist in den deutschen Charts notiert und enthält neben dem Titeltrack noch zwei weitere Songs aus seinem Album in leicht abgeänderten Versionen. Von der Musik her bekommt man dasselbe wie auf dem Longplayer: Modernen Soulpop nach der typischen Machart der Bee Gees, allerdings von der Produktion her modern aufgepeppt. Es geht aber auch anders. In den USA ist es seit einiger Zeit üblich, von einem neuen Album einen Track vorab zur Werbung auszukoppeln und das tat auch Sugar Hill mit Hell At Home (Sugar Hill/Fenn Music), das beweist, dass Sonny Landreth aus Louisiana nach wie vor einer der besten Slide-Gitarristen des Genres ist, der außerdem noch als Songschreiber und Sänger jederzeit überzeugen kann. Das dazugehörige Album Hell At Home hält im übrigen, was der Vorgeschmack verspricht. Mehr davon kann man unter der Platte des Monats nachlesen. Ebenfalls alleine zu Promotionzwecken kam Beat Of Your Heart (Frontiers PRCD 002) von On The Rise heraus, auf dem neben der vollständigen Version des Titeltracks drei Exzerpte von Songs, die auf dem ersten Album des norwegischen Duos sind, auftauchen. Die Musik ist melodischer Hardrock, für den das italienische Label mittlerweile Ebenfalls aus Berlin kommt der Musicalstar Felix Martin, der zum zweiten Mal einen eigenen Tonträger vorlegt, auf dem er aber leider beweist, dass Kunstgesang und Pop nicht zusammenpassen. Zwar ist das, was er auf Walking On The Sun (duo-phon 01974/ Eislebener Str. 4, 10789 Berlin) gewiss nicht schlecht, aber sein Bühnengesang bekannt ist. Warum man aber die kurzen Ausschnitte den zu bewerbenden Medien vorsetzt, ist mir nicht ganz klar, denn die alle gerade 90 Sekunden langen Schnipsel lassen kaum Rückschlüsse auf die musikalische Qualität der Platte zu. Sowohl musikalisch als auch von der Länge ist Wenzel singt Woody Guthrie (Conträr Musik CONPRO 01) ganz anders, obwohl auch sie als Werbung für die erste CD des Folksängers gedacht ist, der bislang nicht veröffentlichte Lieder aus dem Nachlass des amerikanischen Folk-Heroen vertont hat, in deutsch und englisch. Die Musik zu allen Liedern kommt von dem Berliner Folkie, der sie abwechslungsreich und eingängig gestaltet hat. Man darf auf das kommende Album gespannt sein. passt nicht zu den poppigen Songs, die ihm Alexander S. Bermange schrieb. Das wirkt meistens einen Schuss zu theatralisch und gekünstelt, um den Vorlagen gerecht zu werden. Ein kräftiger Teil Dreck unter den Fingernägeln hätte der 18-minütigen EP gut getan. Den Metallern aus Florida von Nasty Savage hätte dagegen auf der Promo-EP Wage Of Mayhem (Massacre MAS CD 0353) ein Teil der Sangeskunst von Martin geholfen. Denn der Gesang ist sicher nicht die Stärke der Herren, die freilich ansonsten richtigen Metal der dreckigeren Art bringen, bei dem der Klang der Gitarren und der Rhythmussektion absolut stimmt und auch die Kompositionen durchaus überdurchschnittlich sind. Man darf auf das kommende Album durchaus gespannt sein, da dieser Appetithappen von 25 Minuten eine Qualität besitzt, die in diesem Genre nicht unbedingt alltäglich ist. Plattenkritiken I Oldie Markt 04/03 Uriah Heep Salisbury Sanctuary CMRCD 643 / Zomba Wie bei dem Erstling war sich die Band auch 1971 noch nicht so recht klar, was sie eigentlich sein wollte. Auf der einen Seite stand mit Lady In Black der Klassiker in ihrer Geschichte, auf der anderen mit dem TitelLied das magnum opus, das stark in Richtung progressiver Rock geht, aber eindeutig jenseits der Fähigkeiten der Gruppe lag. Zusammen mit den Bonustracks und dem erneut ausgezeichneten Booklet verschiebt sich der Akzent in Richtung Hardrock. Würde man nur diese CD als Maßstab nehmen, wäre der vor 70 Jahren in Paris geborene Musiker nur ein Schlagerfuzzi mehr, der sich mehr oder weniger erfolgreich von 1962 bis 1967 mit der deutschen Sprache versuchte. Man könnte nicht sagen, dass er damit qualitativ starke Musik herstellte. Wie bei vielen anderen Kollegen engten die Anforderungen der Kommerzialität das Potenzial des Gitarristen ein, dessen Können als Instrumentalist hier nie gefragt war. Marmalade Kaleidoscope Sanctuary CMRCD 636 / Zomba Jeder, der die Schotten nur von ihrem größten Hit Obla-di, Ob-la-da her kennt, wird den Untertitel dieser CD, der die Psychpop-Sessions anpreist, verwirrt zur Kenntnis nehmen. Doch tatsächlich beweist sie, dass die Popper sehr wohl einen Zugang zur Musik der Hippies hatten, zumal sie selbst ja auch starke Songs schreiben konnten. Deswegen finden sich einige beeindrukkende Lieder, die zu diesem Genre wie angegossen passen und zurecht auf Samplern verewigt sind. Tremeloes What A State I’m In Sanctuary CMRCD 837 / Zomba Kann man Marmalade die Berechtigung der PsychPop Sessions anhören, so wird man hier definitiv größere Probleme haben, psychedelische Stilmittel zu orten. Wie Schottlands Stolz waren auch die ehemaligen Rock’n’Roller vor allem auf die Charts fixiert, aber auch sie blieben vom Zeitgeist nicht unberührt: Das kam härter daher und die Gitarre durfte schon ab und zu kräftig rocken. Dass dennoch Hits daraus entstanden, zeigt das Gespür der Jungs für das, was ankommt. Uriah Heep Very ’Eavy Very ’Umble Sanctuary CMRCD 642 / Zomba Den Zusatz erweiterte Ausgabe auf dem Schuber hat sich diese Reissue mit Fug und Recht verdient. Nicht nur die acht Bonus-Tracks, sondern auch die schöne Aufmachung und das ausführliche Booklet lassen das Debüt der Hardrocker in einem ganz neuen Licht erstrahlen, obwohl die Schwächen natürlich nach wie vor vorhanden sind. Dennoch: Der Orgel-Gitarre Mix kommt bei den besten Titeln richtig gut und das, was die Band später so erfolgreich machte, gab es schon. John Mayall Rockin’ The Roadshow (2 CD) Sanctuary CMDDD 639 Wie stark sich der Klang des Großvaters der UKBluesrockszene im Laufe der Zeit gewandelt hat, demonstrieren die beiden Silberlinge, weil sie Gigs der USA Union-Band mit der 1981 veröffentlichten Road Show Blues-LP koppelt, die auch etliche Live-Tracks enthielt. Während das Konzert-Material meist in Richtung Jazz-Blues ging, war das 10 Jahre später typischer Bluesrock a la Mayall mit einem Schuss Soul. Qualitativ sind die 70er besser, aber die 80er sind auch nicht schlecht. Canned Heat Gamblin’ Woman Mausoleum BMG 71278-60026-2 Die 90er Jahre waren im Gegensatz zu den 80ern für die Boogie-Könige aus den USA im speziellen und den Bluesrock im allgemeinen sicher eine bessere Zeit, als die 80er und das zeigt auch die Zusammenstellung mit Tracks, die die Gruppe in ständig wechselnden Besetzung einspielte, die sie jedoch immer sowohl von der Substanz wie von dem Material her auf der Höhe ihres Stils zeigt. Dazu kommen noch die guten Gitarristen – Henry Vestine, Harvey Mandel und andere. Ab und zu ist es sehr gut. Schandmaul Wahre Helden BMG ARIS Lita Ford Lisa Stansfield Greatest Hits Live Biography Arista BMG 74321 989542 Steamhammer SPV 085-74892 Die Biographie eines Men- Wenn die ehemalige Ausreischen erschöpft sich sicher ßerin 14 Hits in ihrer bishenicht mit seinen größten rigen Solo-Karriere gelandet Hits, auch wenn ein solcher hätte, wäre sie wohl weit Titel für einen solchen Sam- besser dran. Immerhin legpler wie dem hier durchaus te sie mit einer exquisiten nahe liegt. Doch wenn es Band ein starkes Konzert nur um die Musik geht, steht hin, bei dem aber auf der diese CD ausgezeichnet da, anderen Seite die Songs abweil wirklich alle Erfolge zu fallen. Es war immer das finden sind, vom ersten, Manko von Ford, dass sie This Is The Right Time, bis als Gitarristin und Sängerin zu Let’s Just Call It Love aus wesentlich besser war denn dem Jahr 2001, obwohl er als Songschreiberin und das bei weitem weniger massiv bleibt das Manko, ganz egal, ausfiel als etliche zuvor. wo die Musik eingespielt Dennoch ist das ein gutes wurde und wie gut die MuResümee einer großen Kar- siker sind. Es bleibt mediokrer Hardrock. riere. Sacha Distel Adios Amigo Bear Family BCD 16640 Seit Ougenweide ist FolkRock mit Zutaten des Mittelalters eine legitime Stilart des Genres und diese Band hat das in die Richtung moderner Mittel weiterentwikkelt. Da sind Dance-Elemente genauso zu finden wie kräftiger Rock. Diese CD entstand 1999 eigentlich nur für den Fanclub, doch sie ist deswegen keinen Deut schlechter als eine ganz normale Veröffentlichung – da sie ohne den Druck des kommerziellen Erfolgs entstand, wirkt sie sogar des öfteren abwechslungsreicher. 29 30 Plattenkritiken II Oldie Markt 04/03 Various Artists Telstar! (2 CD) Sanctuary CMDDD 583 / Zomba Die Instrumentals hatten in England ihre große Zeit in den frühen 60er Jahren, als die Tornados mit Telstar sogar einen Welthit landen konnten. Der große Vorteil dieses Doppelpacks ist, dass er sich nur auf die Künstler von der Insel konzentriert – folglich wird man hier etliche Namen finden, die nur dort ein Begriff sind. Allerdings fehlen mit den Shadows die vielleicht wichtigste Band der Szene. Der Rest der ersten Welle aber taucht hier auf und bringt etliche Highlights des Genres. Various Artists Wizards And Demons Sanctuary CMRCD 635 / Zomba Erfolg zieht immer einen gewissen Rattenschwanz nach sich – wenn er so ist wie dieser Sampler, kann man sich nur freuen, denn der kompiliert die Titel, die in den frühen und späten 70er Jahren direkt von J.R.R. Tolkien beeinflusst wurden. Dabei reicht das Spektrum von Uriah Heep (natürlich mit dem umgedrehten Titel) bis zu Trader Horne und Sally Oldfield oder, rein musikalisch ausgedrückt, vom Hardrock über den Folk bis zur Kunst. So ist Abwechslung garantiert. Various Artists We’re A Happy Family Columbia Sony Music 12198 2 Lange hat es zwar gedauert, aber seit einiger Zeit wird die Pionier-Rolle der Ramones für die internationale Punk-Szene anerkannt, auch wenn ihr Sound ganz anders war als der der englischen Kollegen. Die Gilde der Künstler, die sich ihrer besten Songs annahm, zeigt, wie anerkannt die Band spätestens seit dem Tod von Joey und Dee Dee ist. Da finden sich Kiss genauso wie U 2, Metallica oder The Pretenders. Da auch die Jüngeren vertreten sind, beeindruckt die CD fast zu jeder Zeit. Various Artists Rock The Bones (2 CD) Frontiers FR CD 102 / Point Music Das italienische Label hat sich auf einen Mix aus AOR, Hardrock und Heavy Metal spezialisiert und kann inzwischen mit einer Fülle an großen Namen aufwarten, was diese beiden Silberlinge zeigen, auf denen man Künstler wie Jim Peterik, Honeymoon Suite, Eric Martin, Michael Sembello und Mickey Thomas findet – alle gehen genau in die oben genannte Richtung. Wer sich für die Musik zwischen Härte und Melodie interessiert, für den führt an diesem Teil kein Weg vorbei. Jesse Sykes Reckless Burning Fargo FA 20299 / Night & Day Das Kaufargument auf dieser Platte ist nicht so sehr die Dame, deren Namen auf dem Cover steht, sondern Gitarrist Phil Wandscher, der mit Ryan Adams zusammen Whiskeytown gründete und mit ihm die Songs schrieb, die ihn berühmt gemacht haben. Dreimal half er auch Jesse Sykes, doch die Musik hat mehr mit akustischem Country a la Walkabouts zu tun als mit dem Countryrock, der Adams zum weltweiten Durchbruch verhalf. Das spektakuläre Element fehlt, aber gut ist es doch. Chris Cutler/ Thomas DiMuzio Dust Megacorp ReR CDT 72 Der englische Drummer ist einer der wichtigsten Avantgarde-Musiker, der seit Jahrzehnten rein improvisatorisch auftritt und genau das tut er auch mit seinem Partner. Die zwei Tracks wurden live 2000 und im Studio 2002 aufgenommen. Natürlich steht der Rhythmus klar im Vordergrund, aber DiMuzio steuert mit den Samples die Musik bei. Das ist zwar bestimmt nicht melodisch, aber als Musik kann man das durchaus bezeichnen. Für den einfachen Konsum ist es sicher nichts. Ossatura Verso ReR Megacorp 02 Pinmonkey Same BNA BMG/ARIS 07863-67049-2 Das Bild auf dem BackCover demonstriert, wes Geistes Kind die vier Newcomer aus Nashville sind: Da sitzen sie mit akustischen Instrumenten beisammen und spielen so vor sich hin. Genauso hört sich auch ihre erste Platte an, die zwischen Singer/Songwriter, Rock und Country liegt. Da das Quartett auch nicht mit guten Songs geizt, ist das ein bemerkenswertes Debüt, das zwar nichts bahnbrechend Neues bietet, aber das Alte auf eine stets amüsante Art und Weise präsentiert. Kristi Rose Live In Holland Continental Song City/ in-akustik 068 1030 In Holland gingen die Uhren, die Musik betreffend, schon immer etwas anders. Da kommen auch unbekanntere Sängerinnen aus den Staaten und zeigen dem versammelten Publikum, dass es noch unverfälschte Countrymusik gibt, die dem akustischen Klang ebenso fröhnt wie dem Rock. Für beides ist die Vokalistin im Mittelpunkt bestens ausgestattet und sie hatte Begleiter dabei, die sie jederzeit bestens unterstützten. Früher hätte man das Honky Tonk-Musik genannt. The Nick Luca Trio Little Town Loose VJCD 135 / Soulfood Eines der beliebtesten Vorurteile bezüglich der musikalischen Avantgarde ist, dass die nur von den Musikern kommt, die keine Melodien schreiben können. Das italienische Trio bestätigt das über 56 Minuten hinweg. Das sind Umweltgeräusche, manchmal kann man Verkehr ausmachen – nur Musik wird man hier nicht finden. Aber: Alles das wurde mit Elektronik hergestellt. Das macht das Ganze sicher nicht besser. Ideologie sollte nie an die Stelle der Musik treten. Der Begriff alternative Country hat den Traditionalisten wieder in den Sattel geholfen. Nur ist das nicht das erste Mal, dass das geschehen ist, in den 80ern war das schon einmal so. Folglich konnte man einen Klang wie den, den das As der Tucson-Szene herstellt, bereits vernehmen. Die Gruppe hieß Souled American und stellte Countryrock mit einem großen C her, der in punkto Tempo deftig auf die Bremse trat. Diesen Zeitlupen-Sound bringt auch das Trio – gut so. Plattenkritiken III Oldie Markt 04/03 Da das Vertical-Label eine Idee des Capercaillie Gründers Donald Shaw war, ist es logisch, dass die ehemalige Sängerin der Band darauf auftaucht und das fortsetzt, was sie mit der Gruppe hergestellt hat. Das heißt: Der dominante Einsatz der Folklore wurde zugunsten des Singer/SongwriterSounds zurückgedrängt, ohne dass jedoch der Rock im Vordergrund stehen würde. Nach wie vor macht die Dame deutlich, dass sie aus Schottland kommt, obwohl das nie purer Folk ist. Jim&Jennie And The Pinetops One More In The Cabin Loose 138/Soulfood Manchmal zeigt schon die Besetzung, welche Musik man erwarten darf und die ist bei dem Duo, das je nach Bedarf in Quartett- oder Quintett-Stärke antritt, rein akustisch. Das bedeutet Bluegrass und den gibt es denn auch, wobei Jennie Benford und Jim Krewson an die alte Spielweise – Stichwort: Bill Monroe – anknüpfen und das auch noch mit aktuellen Songs tun. Das verleiht dem Ganzen die Würze, die sonst die Vokal-Harmonien und der warme Klang besorgen. Electric Music aka The Resurrection Show Sanctuary SANCD 133 / Zomba Es ist schon ärgerlich, wenn jemand den eigenen Namen belegt: So geschah es den beiden Briten, die aka als Zusatz anbringen mussten, nachdem Karl Bartos den Namen für sich registriert hatte. Dabei haben Anth Brown und Tom Doyle nichts mit rein elektronischer Musik am Hut, obwohl sie moderne Möglichkeiten nützen. Bei ihnen stehen die Songs und die Gitarren im Zentrum und Vergleiche mit Crowded House sind weit angebrachter als die mit Kraftwerk. Big Jim Not A Part Of It Fame / BMG 74321 50690042 Auffallend viele der Bands, die sich geistig dem Punk nahe fühlen, treten als Trios auf – so auch die Newcomer aus Deutschland, die auf einen ähnlichen Pfad wandeln wie ihre amerikanischen Kollegen: Punk ja, aber in der eingängigen Form. Und so geht es hier zwar recht gut ab, aber der Pop ist ebenso präsent wie das Tempo und die Härte des Punk, so dass man sich nie um die Unterhaltung Sorge machen muss. Allerdings wären einige gute Songs mehr angebracht. Unruly Child UCIII Frontier FR CD 136 / Point Music Nachdem im letzten Heft die Prähistorie des Trios aufgearbeitet wurde, folgt jetzt der neue Streich und der fällt demgegenüber doch etwas ab – kein Wunder: Hier konnte man nicht die besten Tracks aus einer Fülle von Ideen heraussuchen, sondern es wurde direkt für die neue Produktion geschrieben – da fallen eben einige Füller an. Dennoch ist das guter AOR, der mit All Around Me einen echten Höhepunkt besitzt und ansonsten durch gekonnte Auslotung der Stilmittel beeindruckt. Urban Tale Signs Of Times Frontiers FR CD 138 / Point Music Wer gedacht hat, dass aus den Tiefen Skandinaviens nur die Bands kommen, die uns mit den Schrecken des Lebens und dessen Ende konfrontieren, sollte sich diese Band antun, die damit nichts am Hut haben, sondern AOR reinsten Wassers spielen. Das machen sie teilweise richtig gut – kein Wunder, schließlich fingen sie als Covertruppe der Größen des Genres an. Und da ist etwas hängen geblieben, obwohl sie zwischen etlichen Krachern einige Füller eingestreut haben. Dennoch ist das gut. Seventh Avenue Between The Worlds Massacre MAS CD0351 / Soulfood Den Unterschied zwischen den einzelnen Fraktionen im Metallgewerbe kann man anhand der vierten Platte der deutschen Band festmachen. Vom Label werden sie dem Melodic Metal zugeordnet – einem Euphemismus für AOR, aber selbst sind sie eher eine Fusion mit dem progressive Metal eingegangen, obwohl der Bombast außen vor blieb, aber einen Schuss Pathos wird man finden. Das ist ansprechend, aber es fehlen noch die Songs, die das Quartett aus der Masse herausheben würden. Hellion Will Not Go Quietly Massacre MAS CD0339 / Soulfood Von einer Heavy MetalBand zu verlangen, sich still und leise davon zu stehlen, wäre sicherlich etwas zuviel und so rocken Ann Boleyn & Co. nach einer längeren Pause, als ob nichts passiert wäre. Dank ihrer Stimme, ihrem Können als Songschreiberin und Bandleaderin wurde das ein überdurchschnittliches Album, auf dem die Musiker genauso zum Zug kommen wie die Chefin selbst, die freilich diese Produktion ansonsten dominiert und das schadet ihr nicht. Denn sie singt und schreibt stark. James Grant I Shot The Albatross Vertical/Indigo 2254-2 Karen Matheson Time To Fall Vertical/Indigo 2253-2 Singer/Songwriter liegen im Trend, doch der Mann aus Schottland wartet nicht nur mit einer atypisch zurückhaltenden Begleitung auf, sondern er überließ auch bei einigen Liedern die Texte solchen Herren wie Rimbaud, Blake oder W.H. Auden. Dazu passen die sanften Melodien und getragenen Stimmungen, die jedoch nie in Richtung Esoterik gehen, sondern immer die Verbindung zum Pop halten. Deswegen ist das ein feines Album eines echten Individualisten. Artension New Discovery Frontiers FR CD 141 / Point Music Multikulti-Truppen sind im modernen Metal-Stil nichts ungewöhnliches, doch diese hier dürfte die meisten Kollegen in den Schatten stellen, wirken doch ein Ukrainer, ein Schweizer und drei Amis mit. Und die haben diesmal ein wirklich gutes Hardrock-Opus mit einem starken progressive Metal-Anteil vorgelegt, das aber neben dem üblichen aufwendigen KeyboardEinsätzen auch Melodien und einen Sänger besitzt, der sich gegen die akustische Völlerei behaupten kann. 31 32 Plattenkritiken IV Oldie Markt 04/03 Edenbridge Evergrey Aphelion Recreation Day Inside Out/SPV 085-65532 Massacre MAS CD0348 / Soulfood Sich in einem überfüllten Österreichs progressive Genre wie dem des progres- Metal-Hoffnung setzt den sive Metal eine eigene Duft- eingeschlagenen Weg fort – marke zu geben, ist nicht Sabine Edelsbacher mit ihgerade einfach, aber die fünf rer hohen, aber kräftigen Herren aus Schweden besit- Stimme veredelt die Songs zen mit Tom S. Englund ei- von Gitarrist Lanvall, der nen Ausnahme-Sänger, der wiederum für den Druck durch seine vielen Facetten sorgt. Damit haben sie eine die einzelnen Stimmungen Nische in dem Stil gefunder Songs unterstreicht, ver- den, die sie nun zum dritten stärkt und vorantreibt. Sonst Mal recht überzeugend ausist das typischer progressi- füllen. Obwohl ab und zu ve Metal, mit dem Bombast viel Lärm um nicht viel geund Pathos, der einfach da- boten wird, verbinden sich zugehört, aber auch guten häufiger die Stimme und die Songs. Viel Individualität Instrumente harmonisch zum Ganzen. gibt es nicht. Biohazard Kill Or Be Killed SPV 085-74782 Es müssen nicht immer Songs und Melodien sein, die eine Gruppe oder eine Platte definieren. Diese Band aus den USA besitzt einen eigenen Stil, der als Weiterentwicklung des Punk in sich schlüssig ist und dazu derart druckvoll und rotzig daherkommt, dass die Stimmung zählt, nicht der Song. Und die integriert den Blues genauso wie beinharten Rock, der nicht den gelackten Klang moderner Bands besitzt, sondern kantig und widerborstig rockt. Nichts für die ausgesprochenen Schöngeister unter uns. Michael Monroe Whatcha Want Steamhammer SPV 085-74732 Als ehemaliger Sänger und Songschreiber der wieder auferstandenen Hanoi Rocks verkörperte er in den 80ern fast alleine den guten, alten Glamrock – heute ist er wieder global angesagt. Folglich gibt es hier mehr davon und zwar in einer Qualität, die die Platten, an denen er mitwirkte, immer ausgezeichnet hat. Das geht gut ab, besitzt einige Highlights und hat auch keine Furcht davor, Hey, That’s No Way To Say Goodbye in einer akustischen Version zu bringen. Das ist zu jeder Zeit in sich stimmig. Warning SF Aftermath Mausoleum/Bellaphon 251018 Die zwei Buchstaben am Ende des Namens des Quintetts aus den USA kommen nicht von ungefähr, sondern bedeuten, dass die Herren aus San Francisco stammen. Doch mit der Musik, die die Stadt berühmt gemacht hat, haben sie absolut nichts am Hut, dafür umso mehr mit Heavy Metal der klassischen Art. Und wenn man sie als Metall-Arbeiter bezeichnet, trifft das den Charakter ihrer Musik, denn sie glänzen nicht, sondern malochen ihre Musik. Deswegen ist das Durchschnitt. Within Temptation Mother Earth Gun BMG 74321 98647 2 Eigentlich erschien diese CD bereits 2001 – aber nur in den Benelux-Staaten, wo das Opus der Holländer für Furore sorgte. Mit 4 Stücken der Phase davor kommt es jetzt hier heraus und beweist, dass der Stil des progressive Metal auch bei unseren Nachbarn angesagt ist. Die Arbeit teilen sich Sängerin Sharon den Adel, die die Stimme liefert und Gitarrist Rob Westerholt, der den Sound dazu besorgt. Das kommt gut, Bombast und Melodien passen zueinander. Conic Coma Star Headroom Of Conscience Prototype Consolidate / Zomba Locomotive LOC 116 Die Wege der Rockmusik sind oftmals verschlungen – wie das schweizer Trio bestätigen kann, das sich in Los Angeles kennen lernte. Ihre Abstammung können und wollen sie aber nicht verleugnen. Im Gegensatz zu den USA ist Techno in Europa nach wie vor ein Thema und den verbanden sie mit Heavy-Elementen. Das hört sich streckenweise recht gut an, aber einmal mehr schnappte die Falle des bestechenden Klangs der Maschinen, der die Songs dann in den Hintergrund schiebt, zu. Wie sehr die elektronische Revolution die Geographie der ganzen Rockmusik durchgerüttelt hat, zeigt die Band, die aus dem nicht für großen Rock bekannten Deggendorf kommt. Ihrer Musik merkt man das freilich nicht an – im Gegenteil: Wie sie Techno und Glamrock mit guten Songs verbunden haben, das hat nichts provinzielles an sich. Klar gibt es da auch Vorbilder, aber die haben die fünf aus Niederbayern geschickt verarbeitet, so dass genug eigenes enthalten ist, um ihnen Lob zu zollen. Swarm Beyond The End Mausoleum/Bellaphon 251017 Es ist schade, dass ein schönes Cover meistens nichts über die Qualität der Musik aussagt, die es schmückt. Ein gutes Beispiel dafür ist die CD der Kalifornier, die sich im klassischen Heavy Metal versuchen, aber da zu wenig eigenes Profil entwikkeln, um nur für sich selbst stehen zu können. Die Zutaten kennt man: Krachende Gitarre, donnernde Rhythmus-Sektion und kraftvoller Sänger. Doch darüber hinaus kommt nicht mehr viel und das ist insgesamt zu wenig. RPWL Stock Inside Out / SPV 087-66512 Es sind nicht die schlechtesten Gruppen, die als Coverband begonnen haben – was zählt ist nur, dass man sich irgendwann von den Vorbildern freimacht. Das haben die Freisinger schon mit der zweiten CD geschafft und jetzt legen sie nach. Zwar sind sie nach wie vor hörbar von der Wish You Were Here-Phase von Pink Floyd beeinflusst, aber sie gestalten die Thematik mit eigenen Songs und schaffen damit manchmal den Sprung zum individuellen Ausdruck. Nur die Songs könnten besser sein. Plattenkritiken V Oldie Markt 04/03 Porcupine Tree In Absentia (2 CD) Lava East West 7567 93163-2 Obwohl Retrorock ein beliebtes Schlagwort ist und sicher auf die Band aus England angewendet werden könnte – ganz gerecht wird es ihr nicht. Zwar haben sie sich gut hörbar vom progressiven Rock der 70er Jahre beeinflussen lassen und eifern ihm in punkto Spieldauer der Songs und Lust an der Improvisation nach, aber auf der anderen Seite schrieben sie Melodien, um die sie die meisten Kollegen der 70er beneiden dürften. Die deutsche Ausgabe hat 3 Tracks mehr. Florian Poser+ Klaus Ignatzek Polar Lights Ac. Zomba 319.1285.2 Duette haben es oft an sich, dass einer der beiden Teile dominiert. Das ist bei der Paarung der beiden Jazzgrößen nicht der Fall. Ob das Vibraphon von Poser oder das Klavier von Ignatzek: Sie beide spielen sich die Bälle zu oder begleiten den anderen, falls der ein Solo spielt. Da wird die Souveränität zweier Musiker deutlich, die dem Hörer nichts mehr beweisen müssen und deswegen alleine ihrer Musik verpflichtet sind. Das ist gut für die Platte, die auch melodisch gefällt. Wolfgang Lendle Carmenfantasy Acoustic Music / Zomba 319.1282.2 Es ist eigentlich schon eine witzige Sache: Carmen auf einer akustischen Gitarre! Doch der klassisch geschulte Gitarrist demonstriert, dass das durchaus geht und fügt das Stück von Bizet in seine sonst den spanischen Komponisten des 19. und 20. Jahrhunderts vorbehaltene Platte ein. Hier wie dort überzeugt er durch seine makellose Technik und gleichzeitig durch seinen Ausdruck, der die Musik erst zu dem Vergnügen macht, das sie zumeist zweifellos ist. Michael Sagmeister Repose Acoustic Music / Zomba 319.1292.2 Selbst wenn man schon so lange dabei ist wie einer der renommiertesten Jazz-Gitarristen hierzulande, kann man immer noch etwas machen, was man noch nie getan hat und das ist eine Soloplatte mit der akustischen Gitarre. Da kann Sagmeister sein ganzes Können zeigen und das tut er denn auch. Auf der anderen Seite hat das immer einmal wieder das Problem, das über der schieren Virtuosität des Instrumentalisten das Feeling und die Wärme der Musik etwas verloren gehen. Mary Lorson/Billy Coté Piano Creeps Cooking Vinyl/Indigo 4644-2 In den frühen 90ern versuchten sich die beiden an einer Fusion aus Pop und Lärm in Madder Rose – heute ist der Lärm-Anteil völlig aus ihrer Musik getilgt, ohne dass sie nun den reinen Pop spielen würden. Ihre neue Richtung hat den Mut zur Stille entdeckt und tendiert stilistisch mehr zu New Age und Trance. Das Klavier dominiert die Musik der beiden, die freilich nach wie vor ein Gespür für Melodien besitzen, die ins Ohr gehen. Das macht die CD sympathisch. Jenn Adams All These Attachments Hermans in-akustik 071 028-2 Den Typ des fahrenden Sängers hat es schon immer gegeben, den der fahrenden Sängerin aber erst seit der Folkmusik der 60er Jahre. Das ist die Basis, auf der die Dame musiziert, auch wenn ihr im Studio etliche Kollegen halfen und die Arrangements sogar eine Trompete einschließen. Aber das Fundament ihrer Musik bleibt immer ihre Stimme und die akustische Gitarre – und die beiden Mittel dominieren trotz der Zusätze auch jederzeit diese Platte, die manchmal zu unspektakulär ist. Hudson Shad Wand’rin’ Stars Duophon 06 09 3 Lucky Peterson Black Midnight Sun Dreyfus FDM 36643-2 / Soulfood Wenn man seit dem Alter von 5 Jahren professionell Musik macht, fällt es nicht ganz leicht, immer wieder etwas Neues zu tun. Da kommt ein Rückgriff auf die illustre Vergangenheit des Stils, in dem man musiziert, gerade recht und den vollzieht der Multi-Instrumentalist auf dieser Platte, auf der er Blues- und Funk-Songs auf seine Art interpretiert. Und weil er die persönlichen Fähigkeiten besitzt, selbst solchen Liedern seinen Stempel aufzudrücken, klappt das sehr gut. Julian Sas Delivered (2 CD) CoraZong 255040 / Soulfood Bluesrock ist in einem kleinen Club immer eine dankbare Sache. Da geht es gut ab, kann ein Gitarrist so richtig sein Können demonstrieren. Auf einer Platte freilich ist vieles, was sich am Ort des Geschehens so gut angehört hat, etwas anders. Plötzlich fehlt die Originalität, entdeckt man Klischees. Das ist auch bei dem in Holland populären Mann so: Knapp 2 Stunden sind ein bisschen viel, weil er jenseits der allzu bekannten Stilmittel zuwenig Eigenes zu bieten hat. Jelly Planet Food Pirate Universal 510450-2 Dass Stimmen mit einer akademischen Ausbildung nicht unbedingt gut für Pop sein müssen, hat in Deutschland Peter Hofmann mit seinen LPs ein- für allemal bewiesen. Die fünf Herren sind im Normalberuf ebenfalls Opernsänger in New York, aber sie wählten für ihre ACappella-CD Material aus, bei dem das nicht deutlich wird, denn die Klassiker der Country Musik aus den 40er und 50er Jahren sind dagegen resistent – gut so (Duophon, Eislebener Str. 4, 10789 Berlin). Sieht man sich die Herren aus Dortmund so an, könnte man fast den Eindruck gewinnen, dass dort die 70er fröhliche Urstände feiern. Oder wo sonst sah man schon einen Afrolook? Freilich haben sie musikalisch keineswegs den Kontakt mit der Realität verloren, was die Techno-Elemente beweisen, die sie mit dem Glamrock verbunden haben, der sonst ihre Songs charakterisiert. Im Gegensatz zu vielen Kollegen vergaßen sie über dem Sound nicht die Melodien und das ist gut. 33 Plattenkritiken VI Oldie Markt 04/03 Jackie Leven Shining Brother Shining Sister Indigo 4650-2 Der Schotte mit der großen Stimme setzt seinen Weg fort: Seinen melodischen Folkpop mit poetischen Texten zu verbinden und die ergänzt er durch gesprochene Gedichte großer Lyriker wie Rainer Maria Rilke oder Edith Sitwell. Das ergibt eine Mischung, die so einzig dasteht. Das passt in das sonstige Umfeld seiner Musik und deswegen gliedert sich die CD in eine Reihe starker Platten aus dem Hause Leven ein, die zwischen den Stilarten Folk, Pop und Rock stehen. Steve Wynn Static Transmission Blue Rose/in-akustik 071 0300 Ob als Solist oder mit Dream Syndicate: Sowohl als Gitarrist wie als Sänger und Songschreiber ist der Mann einer der Eckpfeiler der Paisley-Szene, aus der Bands wie REM entstanden, die dann in den 90ern große Kasse machten. Wynn blieb aber in der IndependentSzene und verlegte sich darauf, seine Art des Gitarrenrock weiter zu verfolgen. Diesmal hört er sich wie die Phoenix-Schule an, sprich: Songs auf der Basis von Gitarre und Gesang, ohne viel Beiwerk. Das kann er. John Entwistle Left For Live Eastworld EWO 014CD / Bellaphon Der Schweiger am Bass war derjenige von The Who, für den Konzerte wie ein Lebenselixier waren. Doch die Tracks, die während der Left For Dead-Tour im Jahr 1998 mitgeschnitten wurden, demonstrieren auch, wo seine Schwächen als Solist lagen: Seine neuen Lieder besaßen nicht die Klasse seiner alten und seine Band rockte zwar kräftig, aber ohne die Differenziertheit, die man von The Who kannte. So bekommt man harten Rock mit einigen Gipfeln, aber zuviel Tälern. Richard Thompson The Old Kit Bag Cooking Vinyl / Indigo 4651-2 Obwohl der Engländer ein Klassiker der Folkrock-Szene ist, ist er bis heute außerhalb seiner Heimat eher ein Geheimtip. Das ist auch deswegen eher unverständlich, weil diese Platte einmal mehr sein Können auf allen Gebieten der Musik beweist: Ob als Songschreiber, Sänger oder Gitarrist gehört er zu den prägenden Stilisten des Genres und dieses Können zeigt sich auf der neuen CD, die relativ pur klingt. Verglichen mit Platten aus den 80er Jahren ist das eher schlicht. Mey-Wader-Wecker Das Konzert (2 CD) Pläne/ARIS 21987502 Kansas Device-Voice-Drum (2 CD) SPV 089-71492 Gerade Bands, die ihre großen Erfolge schon vor einiger Zeit gefeiert haben, ziehen Konzert-Mitschnitte deswegen vor, weil sie da ihre alten Hits in einem neuen Umfeld präsentieren können. Die abgesehen von Kerry Livgren in der Besetzung ihrer größten Treffer angetretenen Rocker aus dem mittleren Westen tun genau das und haben ihre Klassiker geschickt in ein Programm eingegliedert, dass gleichzeitig das musikalische Konzept der Band ohne große Verrenkungen deutlich macht. Saga Marathon SPV 085-74822 Molly Hatchet Locked And Loaded (2 CD) SPV 089-71342 Wie etliche andere Bands bereist die Southern Rock Legende die Welt, ohne ein Original-Mitglied in ihren Reihen zu haben. Der Musik tut das keinen Abbruch: Ob der Mix aus Blues, Country und Rock oder die Gitarren oder das Rhythmus-Feuerwerk und der sonore Gesang: Alles das gibt es auf diesem Doppelpack wie zu der besten Zeit der Band. Jeder, der diesen Sound mag, wird an den knapp 2 Stunden seine helle Freude haben und deswegen kann man die beiden CDs empfehlen. Judas Priest Live In London (2 CD) Steamhammer SPV 092-74262 Die DVD mit demselben Namen ist bereits eine der erfolgreichsten bislang, die beiden CDs zeigen, warum das so ist. Denn die Heavy Metal-Klassiker rockten sich im Dezember 2001 in der Brixton Academy durch eine eher ungewöhnliche Songliste, die jede Phase ihrer langen Laufbahn berücksichtigte und gleichermaßen von der Musik wie vom Klang her überzeugen konnte. Beeindruckend ist die durchgehende Power, die die Routiniers zusammen mit ihrem Sänger Ripper Owens entwickeln. King Crimson The Power To Believe Sanctuary SANCD 155 / Zomba Robert Fripp und seine Mitstreiter gehören zu den wenigen Bands, die den Sound aus den späten 60er Jahren konsequent in den 80er und 90er Jahren weiterentwikkelt haben – das betrifft auch diese CD, die diesmal fast nur instrumental daherkommt. Das ist nicht mehr Free Rock wie noch in den frühen 70er Jahren, sondern arrangierter Rock von Könnern, die eng verzahnte Arrangements spielen. Sie modernisieren den progressiven Rock, ohne ihr Credo zu verraten - dafür steht der Name Frip. Seitdem die Kanadier wieder in ihrer alten Besetzung auftreten, sind sie auch zu der Form zurückgekehrt, die sie in den frühen 80er Jahren global erfolgreich machte – poppigem Artrock mit prägnanten Gitarren-Soli und feinen Melodien, die Michael Sadler bestens intoniert. Der Sound ist klar wie immer, aber in 2003 wirkt das Quintett etwas rockiger als früher, was ihm ebenfalls recht gut zu Gesicht steht. Eine substantielle Platte, die sich mit den Klassikern der Band messen kann. Es ist selten, dass Künstler, die ihr eigenes Ding durchziehen, eine Freundschaft pflegen, doch bei Reinhard Mey und Hannes Wader ist das seit den 60er Jahren so und zusammen mit ihrem Kollegen Konstantin Wekker gaben sie ein Konzert zur Feier des 60. Geburtstages von Wader in dessen Heimatstadt Bielefeld, das alle ihre Tugenden im hellsten Licht erstrahlen ließ: Ihre Souveränität, ihre Songs und ihr Humor. Das macht diesen Doppelpack zu einem Geschenk. 35 36 Platte des Monats/Flohmarkt Oldie Markt 04/03 Platte des Monats Sonny Landreth beweist auf The Road We’re On erneut seine Ausnahmeposition. Blues wird im allgemeinen als ein eher schlichter Musikstil bezeichnet, was seine Popularität über die Jahrzehnte hinweg erklärt. Gerade wenn man damit Erfolg haben will, muss man ihn etwas variieren und das machen derzeit wenig andere Leute so gut wie der Slide-Gitarrist Sonny Landreth, der sein phänomenales Können als SlideGitarrist paart mit einem eben solchen als Songschreiber und Sänger. Das Ergebnis seines zweiten Albums für das Sugar HillLabel demonstriert erneut, warum er inzwischen einer der herausragenden Stilisten des Bluesrock weltweit ist. Nicht nur sein Können als Gitarrist, sondern Flohmarkt Kleinanzeigen im Oldie-Markt Flohmarkt kosten je angefangener Zeile (1 Druckzeile = 45 Schreibmaschinen-Anschläge) 0,55 Cents. Flohmarkt Anzeigen werden nur veröffentlicht, wenn der Anzeigentext maschinengeschrieben eingereicht wird und die Bezahlung mittels beigelegtem Verrechnungs-Scheck erfolgt. Total Recall Musikversand. 30.000 2nd Hand CDs, Platten, seltene Maxis, Videos, Poster etc., aus allen Richtungen. Katalog kostenlos anfordern (OM angeben)! Wir kaufen an, auch per Post. 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Das betrifft nicht nur das stilistische Spektrum, sondern auch die Art, wie Landreth seine Gitarre einsetzt. Da dreht er eben nicht nur den Verstärker auf, sondern die akustische Gitarre kommt genauso zum Zug, ganz abgesehen davon, dass die elektrische ebenfalls differenziert klingt – mal kräftig rockend, mal eher bluesig mit dem jaulenden Sound der klassischen SlideGitarrre. Deswegen ist dies die Platte eines echten Allround-Musikers, für den die Gitarre nur der Mittel zum Zweck ist. MR Wooodstock – Musicworld - Magdeburg Schallplatten-CD’s-Musikvideos-Zubehör. Wir bieten ein Sortiment aus sämtlichen Stilrichtungen. LPs, Singles, 10, Maxis, Pic, CDs, MCs, Musikvideos, Bücher, Zeitschriften. Über 20.000 Titel. Raritäten Und Normales in sehr gutem Zustand zu Fairen Preisen. In unserem Zubehörshop Findet ihr das komplette Programm, von der Schallplattenwaschmaschine bis zur Single-Geschenktasche. Anhörmöglichkeiten für CD + LP. Suchlistenbearbeitung und Versand. 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November (Part of the International Collector's days/7 Halls incl. books, Antiques, toys etc.) Achtung! Alle ARC-Börsen haben 60-70% ausländische Händler. Für die ARC-Megabörsen ist es ratsam, rechtzeitig zu buchen, da Sie dann vermeiden, auf die Warteliste zu kommen. Karlsruher Plattenbörse: Badnerlandhalle Karlsruhe-Neureut, Samstag, 26. April Flohmarkt 2003. Jeder kann verkaufen. Info bei Ludwig Reichmann, Postfach 5206, 76034 Karlsruhe, Tel. 0179-6974312, Fax 069791222082 (Ihr Fax wird E-Mail). E-Mail: [email protected] http://www.reichmann-com.de Please visit the newly redesigned Website to view other great items, that are available: www.recordcellar.ca Brian Mensour, The Record Cellar, 8 Anstead Crescent, Ajax Ontario Canada L1S 3X8. Phone: 001-905-427-5585 Fax: 001-905-426-5841 Email Address: [email protected] Biete ca. 80.000 Tonträger, von der ersten, einseitigen Schellack-Caruso (30cm) bis zur kleinsten: Gnom 15cm. LP’s 25cm, 30cm, EP’s/Singles und CD’s, Sprechplatten, Werbeplatten, Boxen m. ganzen Opern, etc. Rock, Pop, Jazz, Blues, Country, Klassik. Kein Katalog! Bitte nur schriftliche Suchanzeigen mit Preisvorschlag an Alfred Amelang, Horstweg 32, 14059 Berlin Int. Berliner Schallplatten u. CD-Börse. Alte TU-Mensa Hardenbergstr. 35. Die Termine für 2003 27.4.2003 14.9.2003 7.12.2003 Achtung neu!! Die Börsen finden in zwei Hallen statt, eine Halle ist ebenerdig. Info: M. Kohls, Tel. 030 3411035 Fax. 030 3427590 E-Mail [email protected] www.recordfair-berlin.de Record Collector's Paradise: Friendly priced Vinyl & CD's: LP's, Singles, Picture/Shape, rock books, large amount of 60/70/80's Magazines & popmemorabilia from USA, UK & Europe.Beat, Soul, Punk, Prog, Psych, Jazz, Soundtracks, Exorica, Noise, Hardrock etc. Only Top Titles. 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