Bayerische G`schichten

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Bayerische G`schichten
Bayerische
G’schichten
Ideen für Ihre Rec
herche im Winter
2012/13
©Tegernseer Tal Tourismus GmbH
Liebe Medienpartner,
Bayern bietet ein wahres Füllhorn interessanter und authentischer Winterthemen. Mit diesem Recherche-Handbuch möchten wir Ihnen exklusive Ideen zu außergewöhnlichen Wintergeschichten präsentieren. Ob
bayerisches Handwerk, gelebtes Brauchtum aus den Regionen des Freistaats, sportliche Aktivitäten oder eine
der zahlreichen Winter-Veranstaltungen – für ihre Berichterstattung können Sie aus einer einzigartigen Vielfalt aus „Bayerischen G’schichten“ wählen.
Verbindendes Element der Themen ist für die diesjährige
Winterkampagne „Bayern – Mein WinterLichtBlick“ das
Thema Licht. Es steht gleichzeitig für die Wärme jahrhundertealter Tradition, für den strahlend weißblauen Himmel und für die leuchtende bayerische Lebensfreude, die
das Leben im Freistaat so besonders macht.
Die vielseitigen Winterstorys in diesem Handbuch sind
dabei vor allem als Anregung für Ihre Recherchearbeit gedacht. Sollten Sie darüber hinaus andere Ansätze finden,
arrangieren wir Ihnen gerne den individuellen Kontakt zu
passenden Gesprächspartnern. Wir freuen uns, wenn unter unseren Vorschlägen etwas für Sie dabei ist. Rufen
Sie uns an oder schicken Sie uns eine E-Mail, wir organisieren gerne Ihre exklusive Recherchereise ins winterliche Bayern.
Viel Freude beim Recherchieren!
Inhaltsver z eichnis
Brauchtum
Wo das Christkind angeschossen wird
Im Bann der wilden Jagd
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Handwerk
Zum Krippenbastler in nur vier Tagen
Wo das Weihnachtslicht gemacht wird Handwerkskunst bei 1.200 Grad Da wo die goldenen Engel herkommen
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Veranstaltungen
Mit dem Feuer durch die eisigen Fluten
Mit Krach in den Frühling Schneeverbrennen am großen Arber Hier leuchten die größten Glühbirnen der Welt Diese Weihnachtsmärkte müssen Sie sehen Mit der Fackel durch das Höllental
Hier schwimmt die halbe Stadt davon
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Aktiv
Workout mit Bergpanorama
Winterspaß abseits der Piste
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Ihr Team der by.TM
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Bayerische G’schichten 3
Brauchtum
Wo das Christkind
angeschossen wird
Der letzte Böllermacher Europas, der
seine auf wendigen Schießeisen komplett von
Hand fertigt, wohnt in Berchtesgaden. Von den
Holzschäften bis zu den Metallteilen der Böller,
Wolfgang Pfnür produziert hier gemeinsam mit
seinem Vater kunstvolle Böller in akribischer
Kleinarbeit – nur etwa 150 Stück pro Jahr. Seine
Werkstatt liegt direkt unterhalb der berühmten
Wallfahrtskirche Maria Gern. Nach Voranmeldung steht der Böllermacher gern zum Interview
bereit – und erzählt mehr über sein seltenes
Idealer Zeitraum für Ihre Recherchereise:
24.Dezember
©Berchtesgadener Land Tourismus GmbH
Handwerk.
Im Berchtesgadener Land begrüSSen Böllerschützen den Heiligen
Abend mit lautem Krach und gleiSSendem Feuer
Von stiller Weihnacht und staader Zeit
kann hier wirklich keine Rede sein. Pünktlich zum Läuten der Kirchenglocken vor der
Christmette treffen sich rund um Berchtesgaden die Weihnachtsschützen zum traditionellen Christkindlanschießen. Und dabei knallt es gewaltig: Mit gleißendem
Feuer und ohrenbetäubendem Krach feiern
die Böllerschützen einen jahrhunderteal-
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ten Weihnachtsbrauch, den es ausschließlich in der Region um den Watzmann gibt.
Erstmals erwähnt wurde das Christkindlanschießen vor gut 400 Jahren – als
es als unchristlicher Aberglauben verboten wurde. Tatsächlich reicht der Brauch
aber weit in die vorchristliche Zeit zurück:
Mit dem lauten Getöse der Böllerschützen,
das sich in den engen Tälern der Berchtesgadener Alpen zu rollendem Donner vervielfacht, sollten die bösen Geister des
Winters ausgetrieben werden! Das Christkind kam erst später dazu – als die katholische Kirche im 18. Jahrhundert den
Brauch für sich entdeckte. Seitdem soll der
Lärm dem Christkind zur Weihnacht den
Weg auf die Erde weisen und es lautstark
Willkommen heißen.
Geschossen wird dabei mit aufwendig
hergestellten Handböllern, die in und um
Berchtesgaden seit Generationen von
Hand gefertigt werden (siehe Kasten).
Bedarf an dem kostbaren Schießeisen gibt
es genug: Die insgesamt 17 Vereine im Verband der Vereinigten Weihnachtsschützen
des Berchtesgadener Landes zählen aktuell mehr als 3000 Mitglieder.
Bayerische G’schichten 5
©Tourismus Oberstdorf
Brauchtum
Im Bann
der wilden Jagd
Während der Rauhnächte und darüber hinaus machen Perchten, Wolferer,
Rauhwuggerl und Holzmandl die bayerischen Dörfer unsicher
schwer feststellen, wo die
Wurzeln dieses im ganzen
Alpenraum verbreiteten
Brauchtums liegen. Die
enorme Vielfalt der lokal
veranstalteten Rauhnächte
und ähnlich furchterregender Traditionen weist aber
weit in die Volksmythen
der vorchristlichen Zeit zu-
dkir che n
Da bekommen es nicht nur
die ganz Kleinen mit der
Angst zu tun. Wenn zwischen der Wintersonnenwende am 21. Dezember
und dem 6. Januar nach altem Volksglauben das Tor
zum Geisterreich offensteht, beginnt die wilde
Jagd. Allerorts tauchen
dann in Bayern
schreckliche Gestalten auf: Verborgen
unter langen Tierfellen und furchterregenden Holzmasken
schwingen sie ihre
Ruten, läuten große
Glocken und veranstalten einen Heidenlärm. Heute
lässt sich nur noch
Ruhpoldinger Rauhnachtsmarkt
Idyllische Weihnachtsmärkte
gibt es in jedem bayerischen
Dorf – einen Rauhnachtsmarkt mit pelzigen Ungetü-
men, die bei Fackelschein
die Gäste erschrecken, findet man nur in Ruhpolding.
Vom 28. bis 30. Dezember
dreht sich im Kurpark des
Alpenorts alles um die Geschichte und Mystik der geheimnisvollen Rauhnächte
– und nicht zuletzt um die
kunstvolll gearbeiteten Kostüme der Perchten. In den
ruhigeren Minuten präsentieren heimische Handwerker und Bauern Produkte
aus der Region.
Perchtenlauf Kirchseeon
Eine der bayernweit größ‑
ten Veranstaltungen zu
den Rauhnächten findet an
den Dezember- und Januarwochenenden in Kirchseeon
statt. Bekannt sind die Kirchseeoner „Perschtenläufe“
vor allem für ihre aufwendig
gefertigten Masken. Die
Kostüme der Holzmandln,
Haberngoaßn, Schnadernschlenzer und Frau Percht
werden hier vom örtlichen
Perschtenbund Soj noch
selbst gefertigt.
Der Pelzmärtel, der hauptsächlich um den Martinsund Nikolaustag in die Häuser Franken kommt, kann ein
wirklich übler Geselle sein. Aber keine Angst: Für die
braven Kinder hat der finstere Mann Geschenke dabei,
wer ungezogen war, der wird allerdings „gepelzt“ – also
mit der Rute geschlagen. Der Brauch geht auf die Reformation zurück: Als Protestanten verehrten die Franken
den heiligen Nikolaus und Martin nicht, deswegen
musste der Pelzmärtel deren Aufgaben übernehmen und
Gaben und Strafen für die Kinder überbringen.
Wolfauslassen in Rinchnach
Zwischen 10. und 11. November schallt ein Heidenlärm
durch die Gassen Rinchnachs: Der Wolf ist los! Mit
riesigen, bis zu 35 Kilogramm schweren Glocken
ziehen die Wolferer von Haus
zu Haus und läuten die Bewohner aus ihren Stuben.
Nachdem diese ein „Hirtengeld“ gezahlt haben, zieht
der Wolf, so nennt sich die
Gruppe, mit ohrenbetäubendem Getöse weiter. Der
Brauch stammt aus der Zeit,
als Wölfe und Bären noch
den Bayerischen Wald be-
wohnten – durch den Krach
sollten die Raubtiere von den
Herden ferngehalten werden.
Klausentreiben im Allgäu
Ein Vorbote der nahenden
Rauhnächte ist das Klausentreiben im Allgäu. Rund um
den Nikolaustag werden etwa
in Oberstdorf, Immenstadt
oder Sonthofen die wilden
Klausen losgelassen. Mit Tierköpfen und Hörnern auf dem
Kopf und langen Fellen behangen, sollen die schrecklichen
Gestalten den bösen Geistern
Angst machen und sie aus den
Dörfern vertreiben.
Wann Sie die Perchten, Wolferer, Klausen
und Pelzmärtel erleben können:
Pfeffergert’n
©To uris mus bür o Wal
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rück. Die by.TM hat für Sie
die schrecklich schönsten
Veranstaltungen Bayerns
gesammelt:
Pelzmärtel in Franken
Rauhnacht
in Waldkirchen
Zum Jahreswechsel sind im Frankenwald
man in der Gegend davon überzeugt,
Ruhpoldinger Rauhnachtsmarkt: 28. bis 30. Dezember
die Pfefferer mit frisch geschnittenen
dass sich über die Pfeffergert’n
Perchtenlauf Kirchseeon: 1. + 2./8./15. + 16./
Tannen-, Weiden- oder Haselnusszwei-
Kraft, Gesundheit, Glück und sogar
21. - 23. Dezember, 5. + 6. Januar
gen unterwegs. Wer damit gepfeffert,
Fruchtbarkeit auf den Gepfefferten
Wolfauslassen in Rinchnach: 11. November
also symbolisch geschlagen wird, der
übertragen. Gleichzeitig soll alles
Klausentreiben im Allgäu: 5. + 6. Dezember
kann sich wortwörtlich glücklich schät-
Schlechte mit einem ordentlichen
Pelzmärtel in Franken: 11. November, 5. + 6. Dezember
zen: Schon seit dem 18. Jahrhundert ist
Rutenschwung verbannt werden.
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Das Gebiet um die Städte Burgau, Günzburg,
Ichenhausen und Krumbach trägt nicht umsonst den
Beinamen „Schwäbisches Krippenparadies“. Hier findet
man während der Adventszeit eine Vielzahl öffentlich zugänglicher Krippen in Museen und Kirchen – aber nicht nur
dort: Auch Privatleute aus der Gegend öffnen ihre Tür und
©Wachszieherei Schütz
Alp en Gm bH
©A mm erg au er
Handwerk
präsentieren wildfremden Gästen voller Stolz ihre kunstvoll verzierten Krippen – teils sogar E xemplare, die bereits
Krippenfigunreitnzeznum
Selbersch
seit mehreren Generationen im Familienbesitz sind. Wir
vermitteln gerne Adresse und Telefonnummern der
Privatkrippenbesitzer.
Zum Krippenbastler in vier Tagen
Fr au Schütz
beim Ver z ieren
In der Kemptener Krippenbauschule werden Hobbyhandwerker
von Profis in die Kunst des Weihnachtskrippenbaus eingeführt
Egal ob mit einer Wurzel als Dach, verputztem Mauerwerk oder Wänden aus
Stroh – bei der Ausgestaltung von Weihnachtskrippen ist alles möglich, was die
Phantasie des Krippenbauers hergibt. Allein, so manchem Hobbybastler fehlen zur
perfekten Krippe oft das handwerkliche
Wissen, die Materialien oder einfach der
Mut. Dafür gibt es seit dem Jahr 2008 die
Krippenbauschule in Kempten. Hier lernen Bastler in viertägigen Kursen welche
Materialien für ihre Weihnachtskrippe
geeignet sind und welcher Handgriff wo
sitzen muss, kurz: wie sie die Krippe genau so konstruieren, dass sie ihren Vorstellungen entspricht. Vorwissen braucht
man dafür keines – alles was zum Bau der
Krippe benötigt gibt’s vor Ort – und nach
dem Kurs kann jeder Teilnehmer seine
Krippe mit nach Hause nehmen.
selbstgebastelte Krippe unter den Weihnachtsbaum stellen wollen: Hier ist auch
eine von nur drei Schulen in ganz
Deutschland beheimatet, an der sich
Handwerker zum Krippenbaumeister ausbilden lassen können.
Eine fertige Krippe braucht allerdings
auch Figuren. Wer diese kostbaren Miniaturen selbst anfertigen will, der kann in
Oberammergau die jahrhundertealte
Kunst des Krippenfigurenschnitzens erlernen. In fünftägigen Kursen erfahren
Teilnehmer die Grundlagen der Holzschnitzerei und stellen mit Messer und
Schnitzeisen kleine Figuren her.
Hier können Sie sich zu den Kursen anmelden:
Krippenbauschule Kempten:
Übrigens: In der Krippenbauschule in
Kempten gibt es nicht nur Kurse für blutige Anfänger, die sich auch einmal eine
0831-76185 (Georg Stechele),
[email protected]
Schnitzkurse Oberammergau:
08822 9238 700+701 (Angelika Unhoch
Wo das Weihnachtslicht gemacht wird
Kerzenzieher Alois Schütz aus Memmingen geht einem uralten
Handwerk nach, das in Bayern heute nur noch eine Handvoll beherrscht
Die wichtigste Zutat für einen festlichen
und stimmungsvollen Advent ist älter
als der Anlass selbst: die Kerze. Seit
dem sechsten Jahrhundert vor Christus
gibt es den Beruf des Kerzenziehers,
heute ist er fast ausgestorben. Einer der
letzten seines Fachs in Bayern ist Alois
Schütz aus Memmingen. Er produziert in
seinem kleinen Familienbetrieb seit gut
50 Jahren Kerzen aller Art und setzt dabei neben traditionellen Maschinen vor
allem auf Handarbeit. Gerade zur Weihnachtszeit, in der die meisten Kerzen
verkauft werden, arbeitet die Kerzenzieher-Familie auf Hochtouren: Alois
Schütz und seine beiden Söhne beim
Pressen und Ziehen der Lichtspender in
der Werkstatt, die Schwiegertochter
beim kunstvollen Verzieren und die Ehefrau hinter Ladentheke im hauseigenen
Kerzenverkauf. Die ganze Produktion
läuft übrigens ohne die Hilfe von Computern ab – wie viele Kerzen in der kleinen
Werkstatt produziert werden, kann
Schütz deshalb selbst nicht genau sagen.
von ATLASREISEN am Passionstheater)
8 Bayerische G’schichten
Bayerische G’schichten 9
©Freiherr von Poschinger Glasmanufaktur
Handwerk
Handwerks kunst bei
1.200 Grad
©G läs ern e Sc
he un e
In Ostbayern werden in einer Jahrhunderte währenden
Tradition Meisterwerke aus Glas hergestellt
r ama
Mystisches GlanspenanScoheune
in der Gläser
10 Bayerische G’schichten
Zerbrechlich, kalt und
glühend heiß! Schon seit
dem Mittelalter zieht der
faszinierende Rohstoff
Glas Niederbayern und die
Oberpfalz in seinen Bann.
Entlang der Glasstraße
reihen sich hier moderne
Glasmanufakturen, Händler, Veredler, Galeristen
und Künstler aneinander,
die aus dem mehr als 1.200
Grad heißen Rohstoff
zerbrechlich-kühle Meisterwerke herstellen.
Zu den Bekanntesten darunter zählt sicherlich die
Glasmanufaktor von Poschinger in Frauenau. Dort
werden seit mittlerweile
viereinhalb Jahrhunderten
Gläser mundgeblasen und
von Hand gedreht. Heraus
kommen dabei exklusive
Kristallgläser, bei denen
jeder Arbeitsschritt von
Hand vollzogen wird – des-
wegen produziert man hier
schon ab einer Bestellung
von einem einzelnen Stück.
Die Manufaktur kann man
während des laufenden
Betriebs besichtigen und
dabei auch selbst Hand
bzw. Mund anlegen. Unter
Anleitung eines Spezialisten können Besucher
am Ofen der Manufaktur
versuchen, ihr eigenes gläsernes Souvenir zu blasen.
Wie nicht von dieser Welt
wirkt ein weiterer Höhepunkt der ostbayerischen
Glaskunst: Vor mehr als
30 Jahren begann der
Künstler Rudolf Schmid in
der idyllischen Landschaft
des Arberlands einen
abenteuerlichen Traum zu
verwirklichen: die Gläserne Scheune. Schritt für
Schritt verwandelte er eine
einfache Scheune in Rauhbühl bei Viechtach in ein
gläsernes Gesamtkunstwerk, das in Bayern und
darüber hinaus einmalig
ist! Eine außergewöhnliche
Architektur ist der Rahmen
für sechs überdimensionalen Glaswände, die kunstvoll mit verschiedenen
Geschichten aus dem Bayerischen Wald bemalt sind:
Der Mühlhiasl, der Räuber
Heigl und die mystischen
Raunächte entführen in
visuell atemberaubende
Traumwelten aus Glas.
Öffnungszeiten und Führungen
Glasmanufaktur von Poschinger:
Montag bis Freitag 10-14 Uhr, Samstag 10-12 Uhr
Gläserne Scheune:
Ab 29. März geöffnet von 10-17 Uhr
Bayerische G’schichten 11
Wo die
goldenen
Engel
herkommen
Die Nürnbergerin Heidrun Naumann fertigt
das ganze Jahr über weihnachtlich glänzende
Rauschgoldengel in reiner Handarbeit.
Auch Jahrhunderte nach ihrer Erfindung haben die
Nürnberger Rauschgoldengel nichts von ihrer Faszinationskraft eingebüßt.
Vor allem in Nürnberg, wo
sie um 1700 zum ersten
Mal hergestellt wurden,
kommt man zur Weihnachtszeit nicht an den geheimnisvoll glänzenden
Engelsfiguren vorbei. Heidrun Naumann – seit mehr
als 30 Jahren im Geschäft –
kann selbst nicht genug
davon bekommen: In ihrem
nur 20 Quadratmeter großen Laden in Nürnberg verkauft sie zwar auch Puppen und Teddybären, ihr
Herz hängt aber ganz an
den von ihr selbst produzierten Rauschgoldengeln.
Schon als Kind sammelte
sie die bildschönen Weihnachtsfiguren – mittlerweile hat sie über 1000 alte
und seltene Exemplare bei
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sich zu Hause gehortet.
Seit 10 Jahren produziert
sie die goldenen Engel
auch selbst – und das in
mühevoller Handarbeit.
Mit Ausnahme einer kleinen Drechselmaschine, in
der die Köpfe der Rauschgoldengel gedreht werden,
benutzt Heidrun Naumann
keine technischen Hilfsmittel. Jeder Handgriff sitzt
perfekt: Immerhin stellt
die Puppenmacherin, verteilt über das ganze Jahr,
unzählige kleine Engel und
bis zu 100 große Exemplare aus hauchdünnem Metall her, die später an den
Tannenzweigen hängen
oder auf die Spitze des
Christbaums gesteckt
werden.
So heiter sie im Laden von
Heidrun Naumann und später am Weihnachtsbaum
Hier finden Sie Heidrun Naumanns
Puppenladen: „Naumanns Puppen
& Bären“ befindet sich im Handwerkerhof Nürnberg am Königstor.
Während der Weihnachtszeit verkauft sie ihre Rauschgoldengel –
wenige hundert Meter von ihrem
ganzjährig geöffneten Laden im
Handwerkerhof entfernt – in
einem weiteren Laden in der
Hinteren Sterngasse.
Idealer Zeitpunkt
©Füssen Tourismus und Marketing Foto: Hubert Riegger
Handwerk
Veranstaltungen
Mit dem Feuer durch
die eisigen Fluten
für Ihre Pressereise:
Adventszeit
auch glitzern und glänzen
mögen – die Entstehungsgeschichte der Nürnberger
Rauschgoldengel ist eine
tieftraurige: Um 1700 verzagte ein Handwerksmeister aus Nürnberg über den
frühen Tod seiner einzigen
Tochter und sperrte sich
tagelang in seinem Zimmer
ein. Gerade als seine Verzweiflung am größten war,
soll ihm seine Tochter in
Gestalt eines golden glänzenden Engels mit zwei
mächtigen Flügeln erschienen sein und ihm Mut zugesprochen haben. Um die
Erinnerung an die tröstende Erscheinung zu bewahren, fertigte er eine kleine
Puppe aus hauchdünn geschlagenem Messing, der
er die Züge seiner verstorbenen Tochter verlieh. So
lebt sie in zahlreichen
Weihnachtsstuben Bayerns
bis heute weiter.
Idealer Zeitpunkt für Ihre Pressereise: 1. Januar
Beim Neujahrs-Fackelschwimmen in Füssen trauen sich 50 Wagemutige mit
Fackel und Neoprenanzug in den eiskalten Lech
Manch einer mag sich nach
der Silvesternacht wünschen, seinen Kopf in Eiswasser zu stecken – so
wörtlich wie die Fackelschwimmer von Füssen
nehmen es aber wohl die
wenigsten. Mit Einbruch
der Dämmerung steigen
dort beim Fackelschwimmen am Neujahrstag bis zu
50 mutige Männer und
Frauen in den Lech – bei
eisigen Außentemperaturen unter dem Gefrierpunkt. Ihre Ausrüstung:
Ein Neoprenanzug, der vor
Erfrierungen schützt, und
eine Fackel, die beim frostigen Schwimmen durch
den Fluss über Wasser gehalten wird. An der Altstadt
vorbei lassen sich die Fackelschwimmer in Richtung
der Füssener Theresienbrücke treiben, wo sie von
Böllerschützen aus der
Stadt mit einem Salut begrüßt werden. Das Neujahrs-Fackelschwimmen
findet seit über 20 Jahren
statt und wird von mehreren Tausend Zuschauern
beobachtet.
Bayerische G’schichten 13
Mit Krach
in den Frühling
©Berchtesgadener Land Tourismus GmbH
Veranstaltungen
Schneeverbrennen am Großen Arber:
Schnee brennt nicht? Falsch gedacht! Am
Großen Arber hat man jedes Jahr zum 30. April
genug vom Winter und zündet die letzten Reste
des eiskalten Weißes kurzerhand an. Nach
Sonnenuntergang stecken die Mitglieder der
Bergwacht beim traditionellen Schneeverbrennen
am Arber-Osthang ein bis zu 40 Meter langes
Kreuz aus Fackeln in Brand, das inmitten des
schneebedeckten Hangs im Umland meilenweit
zu sehen ist. Wenn die letzten Schneereste unter
der Gluthitze schmelzen, dann kann der Frühling
Im Rupertiwinkel schwingen die Aperschnalzer ihre
Peitschen und treiben den Winter lautstark aus
offiziell beginnen: Denn mit dem Schneeverbrennen feiern die Bergwachtler traditionell das
Ende Ihres Winterdienstes am Großen Arber.
Wann Sie die Aperschnalzer erleben können
Zwischen dem Stephanitag (26. Dezember) und dem Faschingsdienstag (12.
Februar) wird geschnalzt. Das Preis-
Versuche die kalten Monate des Winters
auszutreiben sind zahlreich im bayerischen Brauchtum – doch kaum einer ist
lauter als das Aperschnalzen im Rupertiwinkel zwischen Tittmoning und Piding.
Aufgereiht in Gruppen zu sieben oder
neun Personen schwingen die Aperschnalzer dort während der Zeit zwischen
26. Dezember und dem Faschingsdienstag ihre bis zu vier Meter langen Peitschen. Damit sollen die Wintergeister vertrieben und der Frühling aufgeweckt
werden.
14 Bayerische G’schichten
Die sogenannten Goaßln der Aperschnalzer bestehen aus einem stabilen Holzstiel
und einem mit schwarzem Pech eingelassenen Hanfseil und sind vor allem eines:
richtig laut! So laut, dass im Jahr 1829 in
der Gegend gar ein rechtliches Schnalzverbot erlassen wurde – wegen Ruhestörung. Heute ist so etwas undenkbar:
Wenn sich eine Woche vor dem Faschingssonntag alle Aperschnalzer der Gegend
zum großen Preisschnalzen treffen, dann
ist das seit dem Jahr 1954 eine der größten und beliebtesten Veranstaltungen im
Rupertigau. Mehr als 1700 aktive Schnal-
zer treten vor sieben Preisrichtern
zum Wettbewerb an – bewertet
werden Lautstärke und Rhythmus. Richtig
wild wird’s nach dem offiziellen Wettkampf: Beim „Generalpasch“ oder
„Durcheinander“ schnalzen dann alle Teilnehmer gleichzeitig und veranstalten ein
höllisches Getöse. Dabei wird so viel
Krach gemacht, dass aufgestört durch die
rhythmische Erschütterung oftmals sogar
die Regenwürmer aus dem Boden kriechen und sich zu Tausenden über die
Schnalzerwiese winden.
schnalzen findet im Wechsel in Österreich und Bayern statt – dieses Jahr am
3. Februar in Siezenheim hinter der österreichischen Grenze. Im bayerischen
Piding wird am 27. Januar zum Stoisser-Achentaler-Gemeindepreisschnalzen eingeladen.
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©Tegernseer Tal Tourismus GmbH
Veranstaltungen
Wann Sie das Ballonglühen erleben können
Die Montgolfiade findet vom 23. bis
zum 27. Januar statt. Die Termine für
das abendliche Ballonglühen werden
Hier leuchten die
größten Glühbirnen
der Welt
im Vorfeld der Veranstaltung bekanntgegeben. Weitere Informationen gibt
es auch unter www.montgolfiade.de
Zur Montgolfiade am Tegernsee werden
beim traditionellen Ballonglühen die
Hüllen der Ballone mit Licht gefüllt
Nach Sonnenuntergang, dann wenn die
bunten Ballone rund um den Tegernsee
wieder sicher gelandet sind, beginnt der
eigentliche Höhepunkt der fünftägigen
Montgolfiade in Bad Wiessee: Fahrfertig
ausgerüstet werden die imposanten Luftfahrzeuge im Dunkeln noch einmal mit
dem Brenner befeuert – allerdings ohne
abzuheben. Was dann passiert ist faszinierend: Durch die heiße Luft richten sich
die gigantischen Ballone auf und leuchten
das malerische Ufer des Tegernsees als
riesenhafte Glühbirnen aus – ein Spektakel, das alljährlich Tausende Menschen
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nach Bad Wiessee lockt. So atemberaubend leicht das Ballonglühen auf die
Zuschauer wirkt, für die Ballonexperten
ist das Leuchtenlassen ihrer Gefährte
eine technische Herausforderung: Sie
müssen die Flamme ihres Brenners so
dosieren, dass der Ballon zwar prall gefüllt ist, aber nicht abhebt.
2013 findet die Montgolfiade bereits
zum dreizehnten Mal statt. Vom 23. bis
27. Januar verwandelt sich das beschauliche Bad Wiessee dann in eine
Hochburg der Ballonbegeisterten. Meh-
rere Tausend Besucher sowie nationale
und internationale Ballonteams strömen
zu der Veranstaltung in den beschaulichen Ort mit nur knapp 5000 Einwohnern.
Hauptdarsteller der Montgolfiade sind
aber die gut 30 verschiedenen Ballone in
allen Farben und Formen, die tagsüber im
Tegernseer Tal starten und überall in der
Umgebung als bunte Farbtupfer am Himmel zu beobachten sind. Wem der Blick
vom Boden nicht ausreicht, der kann übrigens auch selbst eine Runde im Ballon
mitfahren.
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Veranstaltungen
Diese
Weihnachtsmärkte
müssen Sie sehen
Ob groß oder beschaulich, traditionell oder alternativ – beinahe jede bayerische Stadt
hat ihren eigenen Weihnachtsmarkt. Die festlich erleuchteten Stände, an denen Plätzchen, Glühwein und Weihnachtsschmuck angeboten werden, sind bereits seit mehr als
500 Jahren ein fester Bestandteil der bayerischen Weihnachtskultur und Höhepunkt der
Vorweihnachtszeit. Die by.TM hat für Sie die schönsten Märkte Bayerns gesammelt:
©Congress- und Tourismus-Zentrale Nürnberg
Vom schwimmenden Christkindlmarkt bis zum romantischen Advent zwischen Baumwipfeln – das sind die schönsten Weihnachtsmärkte Bayerns
18 Bayerische G’schichten
Bayerische G’schichten 19
Veranstaltungen
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© St ef fe n Ol
©Congress- und Tourismus-Zentrale Nürnberg
Kinder weihnach
Nür nberg t
20 Bayerische G’schichten
Schwimmender Christkindlmarkt
in Vilshofen
Außergewöhnlich feiert man den Advent
im niederbayerischen Vilshofen: Hier wird
der Weihnachtsmarkt kurzerhand auf ein
Donauschiff verlagert. Dort blickt man
Handwerkern aus Bayern, Österreich, Slowenien und Ungarn über die Schulter und
kann eine riesige, fast 20 Meter lange
Bettkrippe bestaunen. Keine Angst: Das
Schiff legt während der Adventszeit nicht
ab.
Kinderweihnachtsmarkt in Nürnberg
Der Christkindlesmarkt in Nürnberg ist mit
180 Ständchen und alljährlich rund zwei
Millionen Besuchern einer der größten
Deutschlands und der bekannteste der
Welt. Seit 1999 gibt es hier – verbunden
mit dem Hauptmarkt durch einen Krippenweg – einen Weihnachtsmarkt für Kinder,
auf dem alles auf die Kleinen zugeschnitten ist. Kinder können sich als Kerzenzieher versuchen, mit Glas basteln oder
Plätzchen backen oder im nahegelegenen
Sternenhaus Zauberer und Musiker beobachten.
Weihnachtsmarkt Dießen am Ammersee
Eine ganz besonders heimelige Atmosphäre herrscht auf dem Dießener Weihnachtsmarkt. Das liegt auch an den liebevoll gestalteten Ständen und der
idyllischen Lage mitten im Ort, vor allem
aber an einer ganz einfachen Regel: Elektrische Beleuchtung ist hier tabu. Deshalb
wird der Markt nach Einbruch der Dunkelheit wie anno dazumal nur von Kerzen,
Petroleumlampen und vom Feuer des
Schmiedemeisters erhellt. Termin: nur
vom 1.-2. Dezember.
Bad Hindelanger Stallweihnacht
Alljährlicher Höhepunkt des Weihnachtsmarkts in Bad Hindelang ist die Alpenländische Stallweihnacht zwischen 30. November und 9. Dezember. Für die
Veranstaltung wird ein alter Bauernstadel
des Orts zu einer Krippe umgestaltet, in
der Laiendarsteller und lebende Tiere
Christi Geburt nachstellen.
Post ans Christkind in Himmelstadt
Wie könnte es anders sein? Das Christkind wohnt in Himmelstadt – und es beantwortet seine Post sehr gewissenhaft:
Kinder die ihre Weihnachtswünsche an
den Kirchplatz 3 schicken, bekommen
eine nette Antwort zurück. Und wer selbst
in die unterfränkische Gemeinde kommt,
der kann dem Christkind am Rande des
romantisch, kleinen Weihnachtsmarkts
sein Schreiben sogar eigenhändig übergeben.
Augsburger Christkindlesmarkt
Der Christkindlesmarkt in Augsburg ist
einer der ältesten in ganz Deutschland.
Offiziell erwähnt wurde er bereits im 15.
Jahrhundert – seine Hauptattraktion ist
allerdings „erst“ gut 35 Jahre alt: Jeden
Freitag Samstag und Sonntag erscheinen
an der Fassade des Rathauses 24 als
Engel verkleidete Augsburgerinnen und
bilden einen lebenden Adventskalender.
Pink Christmas München
Ganz und gar nicht besinnlich geht’s beim
schwul-lesbischen Pink Christmas auf
dem Münchner Stephansplatz zu: Hier
gibt’s zwar natürlich wie überall Glühwein
und Makronen zu kaufen, diese lagern allerdings zwischen Spielzeug für Erwachsene und Kondomen – dazu Travestiestars, eine Christmas-Disco und jede
Menge pinke Dekoration.
rg
Waldwipfelweihnacht
Weihnachtsdorf Rottach Egern
Im Tegernseer Tal gelegen, ist das Weihnachtsdorf Rottach Egern einer der idyllischsten Weihnachtsmärkte Bayerns. 26
kunstvoll geschmückte Hütten reihen sich
entlang des Seeufers und um einen 30
Meter hohen Weihnachtsbaum – weit abseits des großen Weihnachtstrubels. Der
Markt ist nur an den Adventsamstagen geöffnet.
©R egi o Aug sbu
©Wal dwipf elweg GmbH
Waldwipfelweihnacht in St. Englmar
Zur Adventszeit verwandelt sich der Waldwipfelweg in St. Englmar in den wohl
schwindelerregendsten Weihnachtsmarkt
der Welt. Die Hütten stehen auf festem Boden, für eine perfekte Aussicht kann man
aber, mit Glühwein und Lebkuchen, über
den festlich erleuchteten Waldwipfelpfad
schlendern. Auf dem 1,5 Kilometer langen
und teils über 30 Meter hohen Holzpfad
öffnet sich der Blick weit über den Gäuboden, bis in die Alpen. Der Weihnachtsmarkt ist an den Adventswochenenden geöffnet.
Augsburge
Christkindlmarrkt
Bayerische G’schichten 21
Veranstaltungen
Wo Sie das Luciafest in Bayern außerdem feiern können
Mit der Fackel
durch das Höllental
Zum Jahreswechsel können sich mutige Wanderer bei Fackellicht
durch eine der romantischsten Schluchten Bayerns wagen
Das vor allem in den skandinavischen Ländern beliebte
Fest zu Ehren der „Lichtbringerin“ Lucia wird auch in zahlreichen bayerischen Städten und Gemeinden mit Kerzenprozessionen gefeiert. Etwa in Würzburg, Wasserburg oder
Hammelburg – jeweils am 13. Dezember.
Hier
schwimmt
die halbe
Stadt davon
eiben
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sl
u
ä
h
n
ie
z
u
L
b
die Amper hina
Beim Luzienhäusl-Schwimmen gedenken die Fürstenfeldbrucker
einer mehr als 220 Jahre zurückliegenden Überschwemmung
Wahrhaft teuflisch mutet die Fackelwanderung durch das Höllental im Frankenwald an. Von den weihnachtlich beleuchteten Straßen Lichtenbergs geht es am
29. Dezember – nur mit Fackeln ausgestattet – hinein in die rabenschwarze
Nacht des von gespenstischen Legenden
umwobenen Tals. Noch bis zum Beginn
des letzten Jahrhunderts verbreitete das
Höllental bei den Einheimischen Angst
und Schrecken. Schuld daran war nicht alleine die düstere, wildromantische Naturkulisse, sondern auch ein schauerlicher
Mythos, der über dem Tal liegt: Hier soll
sich ein mutiger Köhler mit dem Teufel
höchstpersönlich angelegt haben. Der
ließ sich das nicht gefallen und stapfte
mit seinem Pferdefuß wütend auf den Boden. So fest, dass sich im Frankenwald
die Schlucht des Höllentals auftat. Fackelwanderer müssen aber keine Angst haben: Die Fackelwanderung führt sie zwar
an die schaurig-schönsten Plätze des Tals
– der Leibhaftige hat sich seit dem Vorfall
mit dem Köhler aber nicht mehr blicken
lassen.
Während andernorts zum
Luciafest am 13. Dezember
Kerzenprozessionen durch
die Stadt ziehen, bleibt es
in den Straßen Fürstenfeldbrucks dunkel. Kein Wunder, denn der hell erleuchtete Trubel findet hier am
Fluss statt. Überall auf der
Amper schwimmen kleine
Häuschen aus Holz und
Pappe, erhellt von einer
Kerze im Inneren. Mehr als
200 Miniaturen real existierender Häuser der Stadt
treiben beim LuzienhäuslSchwimmen neben Sehenswürdigkeiten aus Bayern und gewagten
Fantasiegebäuden über
den Fluss.
Stadt mit sich zu reißen,
flehten die Bewohner Fürstenfeldbrucks die Heilige
Lucia um Hilfe an. Die zeigte sich gnädig, der Pegel
des Hochwassers sank und
die Gebäude der FürstenDer Ursprung dieses in
feldbrucker waren gerettet.
ganz Süddeutschland einZum Dank findet nun allzigartigen Brauchs geht
jährlich ein Gottesdienst
der Legende nach auf ein
statt, bei dem die Kinder
glücklich überstandenes
Fürstenfeldbrucks dem
Hochwasser zurück. Als am Fluss Hunderte ihrer
13. Dezember 1785 die Am- selbstgebaute Luzienhäusl
per drohte, die Häuser der übergeben.
Der ideale Zeitpunkt für Ihre Fackelwanderung
22 Bayerische G’schichten
29. Dezember vom Henri-Marteau-Platz in Lichtenberg.
Bayerische G’schichten 23
Aktiv
Wer genug von den Weihnachtspfunden hat, muss sich nach den
Feiertagen nicht mit Diäten quälen. Mit bis zu 1.000 verbrannten
Kalorien pro Stunde ist Schneeschuhwandern ein hocheffektives
Mittel die Weihnachtsplätzchen und Festtagsbraten wieder von
den Rippen zu bekommen. Dabei werden nicht nur die Beine
und Arme arbeiten mit,
sodass der ganze Körper
trainiert wird.
im et h
beansprucht – auch Rumpf
© Ru di S
Workout mit
Bergpanorama
©Tourismusverband Ostbayern
Schneeschuhwandern als Abspeck-Alternative
In den bayerischen Alpenregionen bleiben Sie fit
beim Winter- und Schneeschuhwandern
Schnee und Kälte sind kein Grund den
atemberaubenden bayerischen Winters zu
verpassen. Im Gegenteil: Bei Schneeschuhwanderungen und Wintertrips
schmelzen in der Eiseskälte die Weihnachtspfunde ganz nebenbei während der
Erkundung grandioser Bergpanoramen.
Die by.TM hat für Sie die besten Wanderrouten für den Winter gesammelt:
Panoramatour im Karwendel
Eine Traumtour für Wanderer: Hier gibt es
für geübte Wintersportler zahlreiche Gipfelausblicke und Einkehrmöglichkeiten.
Mit der Bahn geht es vom Partenkirchner
Skistadion aus auf den Eckbauer und auf
dem Höhenrücken über Deutschlands
höchstes Kirchdorf Wamberg nach Klais.
Drei Länder auf einen Streich
Von Bayern nach Böhmen und Österreich
führt die gut dreistündige geführte Wanderung vom Dreisesselhaus im Bayeri24 Bayerische G’schichten
schen Wald. Auf Adalbert Stifters Spuren
erfolgt die Tour über
den Hochwaldkamm
zum Dreiländereck.
Wer Lust hat, kann
noch den 1.320 Meter hohen Hochstein erklimmen. Schlusspunkt bildet wieder das
Dreisesselschutzhaus, wo die Wanderung
mit Blick auf den Bayerischen Wald gemütlich ausklingt.
Alpenblick überm Chiemgau
In der Chiemgauer Gemeinde Reit im
Winkl stehen gleich drei Routen ausschließlich Schneeschuhwanderern zur
Verfügung. Eine davon beginnt am Parkplatz Blindau. Von dort fährt ein Bus zur
Hindenburghütte auf 1.260 Metern, die
Ausgangs- und Endpunkt der Runde hinauf zum Straubinger Haus auf 1.551 Metern ist.
Hirschenstein
Ökologisch geführte Wanderung im
Fichtelgebirge
Besondere Rücksicht auf Flora und Fauna
wird bei der Schneeschuhwanderung in
Bischofsgrün im fränkischen Fichtelgebirge genommen. Um die wunderschönen
Landschaften schadenfrei zu entdecken
und auch die Tiere bei ihrem Winterschlaf
nicht zu stören, wird die Tour von einem
ortskundigen Führer begleitet. Der erklärt
– ganz nebenbei – auch Details über die
Besonderheiten des Fichtelgebirges und
seiner Bedeutung für das in seiner natürlichen Existenz bedrohte Auerwild.
Schnupperrunde am
Nebelhorn
Für Einsteiger bietet sich der neue
Schneeschuhwanderweg am Nebelhorn
bei Oberstdorf an. Ausgangsstation und
Zielpunkt ist die Bergstation Höfatsblick.
Drei Kilometer geht es mit schöner Aussicht durch gesichertes Gelände, das
schaffen auch Ungeübte. Das beste: Gerade mal 141 Höhenmeter müssen dabei
überwunden werden.
Wandern vor den Königsschlössern
Eine atemberaubende Tour verläuft am
Buchenberg: Die Ammergauer Alpen bieten eine perfekte Kulisse mit Panoramasicht auf das Alpenvorland und die
Schlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau. Wer sich den Anstieg auf den
Buchenberg sparen will, kann per Sessellift fahren und eine Höhenrunde auf dem
Plateau machen.
Bayerische G’schichten 25
ny
ur e Co m pa
ra t Ad ve nt
Winterspaß
abseits der Piste
© W al ds ch
©www.schneeflocken-rocken.de
Aktiv
Hundeschlit te
nrennen
Rennbobtaxi in Bechtesgaden
Einmal mit 120 Sachen durch den Eiskanal
rasen und die enormen Fliehkräfte in den
Steilkurven der Bahn am eigenen Leib
spüren – dieser Kindheitstraum kann am
Königssee verwirklicht werden. In der
dortigen Kunsteisbahn, übrigens die älteste der Welt, können Mutige selbst in
den Bob steigen und durch die Kurven
und Kreisel des 1,2 Kilometer langen Eiskanals schießen. Zum Glück nur als Co-Pilot – steuern muss man den Rennbob natürlich nicht selbst, sondern kann sich
ganz auf die Expertise eines erfahrenen
Bobpiloten verlassen. Voraussetzung für
26 Bayerische G’schichten
eine Fahrt als Beifahrer
im Rennbob ist eine gute
körperliche Fitness. Immerhin werden auf der Strecke Fliehkräfte bis zum sechsfachen der Erdbeschleunigung
erreicht.
Snowkiten im Bayerischen Wald
Wer sagt, dass Surfen nur auf dem Wasser funktioniert? Angetrieben von der
Kraft des Windes machen Ski- und Snowboardfahrer beim Snowkiten die aberwitzigsten Sprünge und Tricks. Der Clou dabei: Gezogen werden die Sportler von
einem großen Lenkdrachen, der bei
ausreichender Windstärke für einen ordentlichen Geschwindigkeitsschub
sorgt. Besonders aktiv ist die Snowkiting-Szene im Bayerischen Wald. Dort
werden mit vielen weiten, offenen Flächen und der hohen Wind- und Schneesicherheit optimale Voraussetzungen für
den neuen Trendsport geboten.
Davon hat jeder schon einmal
geträumt: Von starken Schlittenhunden
gezogen durch die schneebedeckten Landschaften zu streifen, ganz alleine mit der
Natur. Im Bayerischen Wald ist das mehr als
eine Wunschvorstellung: Hier können Neugierige selbst Hand anlegen und nach einer
kurzen Einführung mit dem Hundeschlitten
über schneebedeckte Wiesen und Waldböden brettern. Jeder Fahrschüler fährt mit
seinem eigenen Dreier- oder Vierergespann
– die Schlittenhunde hören auch auf Kommandos von Fremden. Kurse gibt’s bei der
Egal ob auf den Brettln oder Kufen – für Sportliebhaber bietet
der bayerische Winter zahlreiche ausgefallene Erlebnisse
Berühmt ist der Wintersport in Bayern vor
allem für seine alpinen Pisten und gut erschlossenen Skigebiete – daneben gibt
es aber auch zahlreiche andere Möglichkeiten sich bei Schnee und Eiseskälte im
Freien zu betätigen. Die by.TM hat einige
der spannendsten Sporterlebnisse des
Winters für Sie zusammengestellt:
Schlit tenhund-Fahrschule
Waldschrats Adventure Company in Frauenau – übrigens die erste und älteste Schlit-
Skijöring
Einen ähnlichen Ansatz wie die Snow-kiter
haben Anhänger der
skandinavischen Sportart
Skijöring: Statt dem Lenkdrachen spannen sie aber
kurzerhand Pferde, Autos, Motorräder oder Schneemobile vor
und lassen sich – wie beim Wasserskifahren – mit ihren Brettln
hinterher ziehen. Veranstaltungen
und Wettrennen dazu gibt es etwa in
Ramsau, am Spitzingsee oder Freyung.
Stachelschlittenrennen in Seeon
Ein bisschen seltsam sieht es ja schon
aus, wenn die bis zu 100 Starter mit ihren kleinen Kufenhockern und Holzstöcken über den Klostersee staksen. Dabei sind die namensgebenden Schlitten
beim Stachelschlittenrennen in Seeon
schon seit dem 19. Jahrhundert im Einsatz. Seit gut 40 Jahren gibt es das
dazu passende Rennen um den See zu
dem alljährlich mehr als 1000 Zuschauer kommen. Viele der Seeoner Familien
tenhund-Fahrschule Deutschlands
holen zu diesem Anlass ihre oft selbstgebauten Schlitten aus dem Keller. Die
Veranstaltung findet allerdings nur bei
ausreichend dicker Eisdecke statt.
Wo Sie sich im bayerischen Winter
sonst noch sportlich betätigen können
Ob Skifahren, Langlaufen, Rodeln,
Snowtubing oder Eisklettern. Unter
www.bayern.by/wintersport-in-bayern
finden Sie umfangreiche Informationen
rund um das Wintervergnügen auf und
abseits der Skipiste. Mit Tipps zu den
besten Plätzen und Orten in Bayern für
winterliche Aktivitäten im Freien.
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Kont akt
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