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1 2 3 Die dritte industrielle Revolution brachte anschließend den verstärkten Einsatz von Elektonik und IT und damit auch neue Automatisierungspotenziale. Heute stehen wir am Beginn der 4. industriellen Revolution und der damit verbundenen Digitalisierung die uns neuartige Werkzeuge und Möglichkeiten der Vernetzung bietet und damit ganz wesentlich existierende Arbeitsformen verändern wird. Bevor diese Veränderungen der Arbeitswelt genauer betrachtet werden können, ist es zunächst wichtig die Besonderheiten der Digitalisierung zu verstehen. 4 Die vierte industrielle Revolution – die vor allem durch die Digitalisierung und damit vor allem auch die Dematerialisierung von Information geprägt ist - wird von zwei ganz entscheidenen Trends der darunterliegenden IuKTechnologien getrieben: - Exponentielle Leistungssteigerung (von Rechenleistung, Speicherkapazität und Zugangsbandbreite) - bei exponentiellem Kostenverfall 5 Zu Breitband: Preise in $ pro MBps beziehen sich auf die US “Internet Transit Prices” pro Monat. Dies entspricht dem monatlichen Preis für einen Breitbandanschluss für Kunden. Erklärung auf Wikipedia: http://en.wikipedia.org/wiki/Internet_transit Zu GFLOPS: GigaFLOPS = Giga Floating Point Operations Per Second (Gleitkommaoperationen pro Sekunde) - Quelle für Rechenleistung: http://en.wikipedia.org/wiki/FLOPS - Quelle für Speicherkapazität: http://www.winhistory.de/more/386/altepreise.htm - Quelle zu Breitband: http://drpeering.net/white-papers/Internet-TransitPricing-Historical-And-Projected.php 6 So where are we in the history of business use of computers? Are we in the second half of the chessboard yet? This is an impossible question to answer precisely, of course, but a reasonable estimate yields an intriguing conclusion. The U.S. Bureau of Economic Analysis added “Information Technology” as a category of business investment in 1958, so let’s use that as our starting year. And let’s take the standard 18 months as the Moore’s Law doubling period. Thirty-two doublings then take us to 2006 and to the second half of the chessboard. Advances like the Google autonomous car, Watson the Jeopardy! champion supercomputer, and high-quality instantaneous machine translation, then, can be seen as the first examples of the kinds of digital innovations we’ll see as we move further into the second half—into the phase where exponential growth yields jawdropping results. Computers and networks bring an ever-expanding set of opportunities to companies, Digitization, in other words, is not a single project providing one-time benefits. Instead, it’s an ongoing process of creative destruction. Vergleich 1940 – 1970 zu 1970 – 2012 Entwicklung neuer Möglichkeiten hat deutlich zugenommen (analog dazu landwirtschaftl. 7 Rev. vs. industrielle Rev.) Mit der Erreichung der zweiten Seite des Schachbretts sind eine Vielzahl an Innovationen zu erwarten. Erste Bsp. IBM Watson Jeopardy!, Google Car, LRZ Supercomputer 7 8 9 10 11 Kernbedürfnis hat sich aus Grundgesamtheit von ca. 200 Bedürfnissen (aus Expertenworkshop) ergeben 12 13 14 15 16 17 Crowdsourcing/Hyperspecialization Crowdsourcing: Auslagerung einer wenig spezifischen Aufgabe an eine undefinierte Menge an Menschen in Form einer öffentlichen Ausschreibung auf geeigneten Plattformen Hyperspecialization: Zerlegung von Arbeitsaufgaben in sehr kleine, inhaltlich spezielle Pakete, die von Spezialisten bearbeitet werden (Rückkehr zur Taylorisierung?) Beispiele: Amazon Mechanical Turk (“Access to an on-demand, scalable workforce“), Testcloud.de (Crowdsourced Softwaretesting),TopCoder (Netzwerk aus 300,000 spezialisierten Freelance-Entwicklern) , Captcha (massenhafte Bearbeitung von Text- oder 18 Bildelementen) Vorteile: Flexible und schnelle Abrufbarkeit von Arbeitskräften und 24/7 Bearbeitung, Qualitäts- und Geschwindigkeitsvorteile, Kosteneinsparungen 18 19 20 Statistik: Ungefähr 500.000 registrierte Arbeiter aus über 190 Ländern (Stand 2011, leider keine aktuelleren Zahlen verfügbar) (http://en.wikipedia.org/wiki/Amazon_Mechanical_Turk und http://www.thenation.com/article/178241/how-crowdworkers-becameghosts-digital-machine) HITs = Human Intelligence Tasks 21 2256 Aufgaben (mit 243.060 Unteraufgaben) aktuell ausgeschrieben (Stand 17.12.2014) 22 23 Statistik (2013): • mehr als 300.000 registrierte Nutzer • aus knapp 200 Ländern • mehr als 1650 Challenges veröffentlicht • Mehr als 40.000 Lösungsvorschläge • Mehr als 1500 Belohnungen überreicht, insgesamt im Wert von $40 Mio. • Belohnungen zwischen $5000 und mehr als $1 Mio. Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/InnoCentive 24 25 Wettbewerb (hier 23 Bewerber) Beste Lösung (ausgewählt durch Auftraggeber) erhält 20,000 USD 26 Statistik (Dezember 2014): • Registrierte Freelancer: 1.110.000 • Veröffentlichte Jobs (in den letzten 30 Tagen): 95.249 • Vermittelte Provision (seit Beginn 1999): $1.323.742.572 (1,3 Milliarden USD) Deutsche Beispiele: “Twago” oder “XING Projects” 27 Statistik (2010): • 1,2 Mio. Registrierte Nutzer • 230.000 registrierte Handerwerker und Dienstleister • Bis zu 3.000 Ausschreibungen und 12.000 Angebote pro Tag • In 2009 durchschnittlich 5.500€ Umsatz pro Handerwerker und Dienstleister Quelle: http://www.meisterbabitz.de/wpcontent/uploads/2010/11/MyHammer-rs.pdf 28 Jeweils Extreme, viele Beispiele liegen dazwischen! Auf hybride hinweisen (z.B. My Hammer) 29 30 31 Keine neue Diskussion… 32 If it’s true that software is eating the world, the obvious question is what else is getting or will soon get eaten? There are a few compelling candidates. Healthcare has a lot going on. There have been dramatic improvements in EMR technology, healthcare analytics, and overall transparency. But there are lots of regulatory issues and bureaucracy to cut through. Education is another sector that software might consume. People are trying all sorts of ways to computerize and automate learning processes. Then there’s the labor sector, where startups like Uber and Taskrabbit are circumventing the traditional, regulated models. Another promising sector is law. Computers may well end up replacing a lot of legal services currently provided by humans. There’s a sense in which things remain inefficient because people—very oddly—trust lawyers more than computers. Produzierendes Gewerbe (Beispiel Robotik) Finanzsektor (Automatisierung der Zahlungsströme, Ausgabe Zahlungsmittel, Kundenservice von Direktbanken) Gesundheitswesen (Beispiel Radiologe – Analytische Ausgaben) Bildungssektor (Digitalisierung der Materialen – Online Lehrangebote von Universitäten) Recht (Analyse von Fällen/Gutachten – Strutkurierte, systematische Bewertungen) 33 Grafik: - Kurve: Change between 1980 and 2005 in the share of employment accounted for by 318 detailed occupations encompassing all of U.S. non-farm employment - Skill Percentile: Occupations are ranked by skill level, which is approximated by the mean log wage of workers in each occupation in 1980 - Change in Employment Share: Veränderung des Beschäftigungsanteils Anmerkung: Der dargestellte Kurvenverlauf bleibt auch für den Zusammenhang zwischen “Change in Real Log Hourly Wage” und “Skill Percentile weitgehend unverändert Erklärungsansatz: Physische (sensomotorisch anspruchsvolle) Arbeit ist schwieriger zu automatisieren als viele geistige (informationsverarbeitende) Arbeiten (Paradox von Moravec) Beispiel: Gärtner vs. Flughafen Check-in Agent 34 Nach Brynjolfsson und McAfee (2012): - Cyclical: High unemployment in America is the result of inadequate demand (Krugman) - Stagnation: Long-term decline in America’s ability to innovate and increase productivity (Cowen) - „the end of work“: More sophisticated software technologies are going to bring civilization ever closer to a near-workerless world (Rifkin) 34 Grafik: - Kurve: Change between 1980 and 2005 in the share of employment accounted for by 318 detailed occupations encompassing all of U.S. non-farm employment - Skill Percentile: Occupations are ranked by skill level, which is approximated by the mean log wage of workers in each occupation in 1980 - Change in Employment Share: Veränderung des Beschäftigungsanteils Anmerkung: Der dargestellte Kurvenverlauf bleibt auch für den Zusammenhang zwischen “Change in Real Log Hourly Wage” und “Skill Percentile weitgehend unverändert Erklärungsansatz: Physische (sensomotorisch anspruchsvolle) Arbeit ist schwieriger zu automatisieren als viele geistige (informationsverarbeitende) Arbeiten (Paradox von Moravec) Beispiel: Gärtner vs. Flughafen Check-in Agent 35 Nach Brynjolfsson und McAfee (2012): - Cyclical: High unemployment in America is the result of inadequate demand (Krugman) - Stagnation: Long-term decline in America’s ability to innovate and increase productivity (Cowen) - „the end of work“: More sophisticated software technologies are going to bring civilization ever closer to a near-workerless world (Rifkin) 35 3 zentrale Aspekte (zusätzlich zu dem Verlust von Jobs im mittleren Qualifikationsniveau insb. seit 2000 – davor vor allem im niedrig qualifizierten Bereich): 1. Anteil der gering entlohnten – hauptsächlich manuellen – Tätigkeiten in den 80er Jahren zunächst rückläufig, aber seit Ende der 90er Jahren wieder deutlich zunehmend 2. Der Schnittpunkt der Kurven mit der X-Achse (“highest ranked occupation to lose employment share”) hat sich tendenziell immer weiter nach rechts verschoben Jobs gehen zunehmend auch in höher qualifizierten Bereichen verloren 3. Anfänglich starke Zunahme im Bereich der hochqualifizierten Jobs (“high skill, high wage occupations, associated with abstract work”) 1999-2007 stark rückläufig und seit 2007 wieder nur langsam zunehmend 36 Das Qualifikationsniveau wird entsprechend der Bezahlung eingeordnet (hohes Qualifikationsniveau = hohe Bezahlung). Aufschlüsselung: High paying occupations are corporate managers; physical, mathematical and engineering professionals; life science and health professionals; other professionals; managers of small enterprises; physical, mathematical and engineering associate professionals; other associate professionals; life science and health associate professionals. Middle paying occupations are stationary plant and related operators; metal, machinery and related trade work; drivers and mobile plant operators; office clerks; precision, handicraft, craft printing and related trade workers; extraction and building trades workers; customer service clerks; machine operators and assemblers; and other craft and related trade workers. Low paying occupations are laborers in mining, construction, manufacturing and transport; personal and protective service workers; models, salespersons and demonstrators; and sales and service elementary occupations. Eine Polarisierung der Beschäftigung nach Qualifikationsniveau (low-, 37 middle-, high-skilled) ist weitgehend unumstritten. Eine daraus resultierende Polarisierung der Löhne wird jedoch kritisch gesehen, da hier weitere Effekte wirken (können): Komplementarität, Nachfrageelastizität und Arbeitsangebot: “occupational polarization does not necessarily generate wage polarization since there are two countervailing forces operative: labor demand shifts stemming from consumption complementarities between goods and services (which tend to raise wages in service occupations over the long run); and labor supply shifts, stemming in part from movement of low education workers out of middle skill, routine intensive occupations and into traditionally low skill, manual intensive occupations (which place downward pressure on wages in service occupations)” (Autor, 2014) 37 - Gesamte Fläche unter den Kurven entspricht der gesamten Beschäftigung in den USA - We examine how susceptible jobs are to computerisation. To as- sess this, we begin by implementing a novel methodology to estimate the probability of computerisation for 702 detailed occupations, using a Gaussian process classifier. Based on these estimates, we examine expected impacts of future computerisation on US labour market outcomes, with the primary objective of analysing the number of jobs at risk and the relationship between an occupation’s probability of computerisation, wages and educational attainment. According to our estimates, about 47 percent of total US employment is at risk. We further provide evidence that wages and educational attainment exhibit a strong negative relation- ship with an occupation’s probability of computerisation. - Methodisch: Manuelle Klassifizierung nach: (a) objectively rank occupations according to the mix of knowledge, skills, and abilities they require; and (b) subjectively categorise them based on the variety of tasks they involve. - Insgesamt 702 bewertete Job-Kategorien (nach Standard Occupational 38 Classification System), “Management, Business, and Financial” (major group) besteht bspw. wiederum aus 34 Unterkategorien, die jeweils bewertet wurden (detailed occupation) 38 Luddismus: Der Begriff Luddismus (oft deckungsgleich mit „Maschinensturm“ verwendet) bezeichnet eine der großen Wellen des Kampfes englischer Arbeiter Anfang des 19. Jahrhunderts gegen Statusverlust und drohende soziale Verelendung durch die einsetzende Industrialisierung. Die Ludditen waren Textilarbeiter, die gegen die Verschlechterung ihrer Lebensbedingungen im Zuge der Industriellen Revolution kämpften und dabei auch gezielt Maschinen zerstörten. Die nach ihrem legendenumwobenen fiktiven Anführer Ned Ludd benannte Bewegung wurde bis 1814 militärisch niedergeschlagen. Zahlreiche Beteiligte wurden hingerichtet oder nach Australien deportiert. (http://de.wikipedia.org/wiki/Luddismus) 39 40 41 42 43 44 45 46