AUG/SEPT - Musikfest Bremen

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AUG/SEPT - Musikfest Bremen
AUG/SEPT
2015
VOM 29. AUGUST BIS 19. SEPTEMBER 2015
26. MUSIKFEST BREMEN
unterstützt durch
INHALT
OPEN UP!
SCHLOSSMUSIK AUF GÖDENS
MUSIKALISCHE GESELLSCHAFT
2
GRUSSWORT
3
50 – 51
Janine Jansen/Violine, Itamar Golan/Klavier
A TRIBUTE TO QUINCY JONES
52 – 53
The Amazing Keystone Big Band
EINE GROSSE NACHTMUSIK
4–9
Eröffnungsfest mit diversen Künstlern an neun Spielstätten rund um den Marktplatz
THE ART OF BRYN TERFEL
KAMMER-KONZERT
ARP-SCHNITGER-FESTIVAL
Apollon Musagète Quartett
KLAVIERABEND
12 – 18
19
20 – 21
MOZARTS FLÖTENQUARTETTE
The Amazing Keystone Big Band, Anna Thalbach/Sprecherin
22 – 23
DIE SCHÖPFUNG
»MIT KINDERN INS KONZERT …«
Ensemble Zefiro, Alfredo Bernadini/Oboe und Leitung,
Ensemble Contraste & Magali Léger/Sopran
24 – 25
B’Rock & Solisten, Collegium Vocale Gent, René Jacobs/Dirigent
MUSIKFEST SURPRISE
AUS OPER UND SALON
Gli Angeli Genève & Solisten
GREETINGS FROM NEW YORK
64 – 65
66 – 67
68 – 69
34 – 35
MOZART 1791
Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Maria João Pires/Klavier,
Trevor Pinnock/Dirigent
MOZARTS SINFONISCHES VERMÄCHTNIS
SCHULKLASSEN
DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL
Für Schulklassen mit ihren Lehrern: Konzertbesuch mit Begleitprogramm.
Kontakt: Musikfest Bremen, Annabel Brown,
Tel. 0421 / 33 66 784, [email protected]
Tickets: 6 €
36 – 37
Diese Angebote gelten, Verfügbarkeit vorausgesetzt, für alle
Konzerte außer »Eine große Nachtmusik« am 29. 08. 2015.
38 – 41
42 – 43
OPEN UP!
44 – 45
Bremer Philharmoniker, Markus Poschner/Dirigent
DUO INFERNALE
MUSIKFEST-PREIS 2015
FÖRDERPREIS DEUTSCHLANDFUNK
BUS-SHUTTLE
PROGRAMMÜBERSICHT
Divino Sospiro, Gemma Bertagnolli/Sopran, Massimo Mazzeo/Dirigent
BRUCKNERS ACHTE
LA CENERENTOLA
72 – 73
Europa Galante & Solisten, Fabio Biondi/Dirigent
Le Cercle de l’Harmonie & Solisten, Tobias Moretti/Sprecher, Martin Kušej/Regie, Jérémie
Rhorer/Dirigent
GÖTTLICHE SEUFZER
70 – 71
Dunedin Consort & Solisten, John Butt/Leitung
Le Cercle de l’Harmonie, Jérémie Rhorer/Dirigent
46 – 47
74 – 75
77
78 – 79
PREISE/ORTE
79
BILDNACHWEIS/IMPRESSUM/TEAM
80
Das 27. MUSIKFEST BREMEN findet vom 20. 08. – 10. 09. 2016 statt.
Sol Gabetta/Violoncello, Bertrand Chamayou/Klavier
BACH & HAYDN – NEU GEHÖRT
Weitere Informationen zum Bildungssponsoring der swb unter
www.swb-bildungsinitiative.de
62 – 63
Becca Stevens Band
Für Schüler, Auszubildende, Freiwilligendienstleistende
und Studenten bis 25 Jahre
Tickets: 30 Minuten vor Konzertbeginn an der Abendkasse nach Verfügbarkeit, 12 €
SO / 13. SEPT / 15 UHR / BLG-Forum Überseestadt, Bremen
Tickets: Erwachsene 15 € , Kinder 6 €,
Familienpass (4 Personen, max. 2 Erw.) 30 €
Ausführliche Informationen zum Konzert auf Seite 60–61
60 – 61
Il Pomo d’Oro & Solisten, Donna Leon/Sprecherin, Riccardo Minasi/Violine und Leitung
MESSE IN H-MOLL
32 – 33
58 – 59
Swedish Radio Symphony Orchestra, Michael Schade/Tenor, Anna Larsson/Alt,
Daniel Harding/Dirigent
Zum sechsten Mal: unkonventionell, frisch, aufregend!
WIENER KLASSIK TRIFFT ROMANTIK
»TAUSCHE KOPFHÖRER GEGEN KONZERTKARTE«
FAMILIENKONZERT »KARNEVAL DER TIERE«
KLANGLANDSCHAFTEN
ADDIO
26 – 31
56 – 57
Ensemble La Flamme, Wolfgang Schlüter/Lesung,
Kristina Maidt-Zinke/Konzept und Moderation
DER KARNEVAL DER TIERE
Kopfhörer? Nein! Live im Konzert springt bei uns der Funke ganz leicht
über! Mit dem Programm OPEN UP! öffnet das Musikfest Bremen seit fünf
Jahren seine Türen ganz weit, damit Kinder und Jugendliche klassische Musik
live erleben können. Ob Eltern und Kinder, Lehrer und Schüler, Studenten
und Freunde – mit den Angeboten von OPEN UP! können alle zusammen
bereichernd Neues entdecken!
Für Erwachsene in Begleitung eines Kindes oder Jugendlichen
Tickets: Erwachsene zahlen den Normalpreis, Kinder 6 €
LITERARISCH-MUSIKALISCHES KABINETT
Sir András Schiff/Klavier
Solisten der Musiciens du Louvre Grenoble: Jean Bregnac/Flöte, Thibault Noally/Violine,
Nicolas Mazzoleni/Viola, Elisa Joglar/ Violoncello
54 – 55
Metropole Orkest & Jules Buckley/Leitung, Lalah Hathaway/Gesang,
Ibrahim Maalouf/Trompete, Joshua Redman/Saxophon
Bryn Terfel/Bassbariton, Malcolm Martineau/Klavier
ARP-SCHNITGER-MAHL
OPEN UP! Das Vermittlungsprogramm des
Musikfest Bremen für junge Menschen –
unterstützt von der swb-BILDUNGSINITIATIVE
10 – 11
MUSIKFEST GOES OVERSEAS
48 – 49
Janine Jansen/Violine & Friends, Peter Kooij/Bass
Die Hauptsponsoren und -förderer
des Musikfest Bremen 2015:
2|1
HALFORD E. LUCCOCK
DIE KUNST, KULTUR ZU
ERMÖGLICHEN!
Klassische Musik lässt Ihr Herz höher schlagen?
Sie fühlen sich dem Musikfest Bremen verbunden?
Sie möchten Ihre Begeisterung durch interessante
Einblicke rund um das Festival vertiefen? Kurzum,
Sie möchten sich persönlich engagieren, um das
internationale Renommee des Musikfest Bremen
zu stärken und damit auch den Ruf Bremens als
Musikstadt? Dann würden wir uns freuen, Sie in
der Musikalischen Gesellschaft begrüßen zu dürfen.
Dahinter verbirgt sich ein Kreis illustrer Musikliebhaber und Kulturinteressierter, die sich im Jahr 2004
zusammengefunden haben. Alle Mitglieder eint nicht
nur die Begeisterung für das Musikfest Bremen und
sein programmatisches Profil, sondern auch das Ziel,
mit ihrem Engagement das Festival in seiner künstlerischen Ausrichtung ideell und materiell nachhaltig
zu unterstützen. Gezielt und individuell. Zum Beispiel
unsere Aktivitäten zur Förderung junger Musiker,
die Unterstützung beim Ausbau szenischer Produktionen oder die Fortsetzung von Kooperationen mit
renommierten ausländischen Festivals.
Unser dynamisches Beitragssystem – von Piano bis
Fortissimo jährlich nach Ihrer Bereitschaft steigerungsfähig und natürlich immer steuerlich abzugsfähig – ermöglicht Ihnen, aktiv am Geschehen rund um
das Festival teilzunehmen. Sie unterstützen damit
eine Sache, die Ihnen am Herzen liegt. Wir danken
Ihnen dafür mit:
Privilegien
• ein hochwertiges Willkommenspräsent
• Information über das jährliche Programm vor der
offiziellen Veröffentlichung
• Ehrenkarten und vergünstigte Tickets für das Festival
• individuelle und bevorzugte Betreuung und Beratung
beim Ticketkauf
Einblicke und Erlebnisse
Blick hinter die Kulissen von Veranstaltungsorten, exklusive
Künstlerbegegnungen, Probenbesuche, Kulturreisen, Besuch von
Instrumentenwerkstätten, Einführungsvorträge, Empfänge, Gala
Dinners, Premierenfeiern und vieles mehr.
Das macht Freude! Und schafft ganz nebenbei einen persönlichen
Rahmen für interessante Begegnungen und einen anregenden
Gedankenaustausch. Nicht zu vergessen natürlich das gemeinsame
Erleben von mitreißenden Interpretationen großer musikalischer Meisterwerke durch arrivierte Top-Stars wie verheißungsvolle Jungtalente.
Beiträge:
Piano 1.000 Euro I Forte 3.000 Euro I Fortissimo 5.000 Euro
Informationen erhalten Sie über
Musikalische Gesellschaft –
Freunde und Förderer des Musikfest Bremen
Frau Annette Schneider
Tel.
0421/33 66 77, 0171/93 40 057
Fax
0421/33 66 880
E-Mail [email protected]
PROF. THOMAS ALBERT
NO ONE CAN WHISTLE A SYMPHONY.
IT TAKES AN ORCHESTRA TO PLAY IT.
Verehrte Musikfest-Freunde,
herzlich willkommen zum Musikfest Bremen 2015! Auch im
Jahr nach unserem 25-jährigen
Jubiläum wollen wir Ihnen in drei
prallvoll gefüllten Wochen Musik
Kunstgenuss der Spitzenklasse
bieten – mit einmaligen LiveEreignissen, die die Unmittelbarkeit der Musik so vielschichtig und hautnah erlebbar machen.
Nutzen Sie die heute vielleicht zu seltene Gelegenheit, einfach mal
zur Ruhe zu kommen und bewusst in einem Konzertsaal, einem
Theater oder einem Kirchenraum eine Auszeit zu nehmen und sich
auf eine emotionale Reise mitnehmen zu lassen. Wie spannend
ist es doch, mitzuerleben, wie vor den eigenen Augen und Ohren
auf der Bühne eine Interpretation entsteht! Als Königsdisziplin
in diesem Genre gilt zu Recht die Oper und daher ist es mir eine
große Freude, dass wir Ihnen nach 2009 erneut eine Oper in zwei
szenischen Aufführungen in Koproduktion mit dem renommiertesten französischen Festival, dem Festival d’Aix-en-Provence,
präsentieren können: Mit »Die Entführung aus dem Serail« setzen
wir unsere Pflege der Mozartschen Bühnenwerke fort und können
uns dabei auf musikalische Spitzengäste wie Jérémie Rhorer
und sein Cercle de l’Harmonie freuen. Sie waren 2008 das erste
Mal bei uns zu Gast und der junge französische Dirigent und sein
Ensemble haben seitdem nachhaltig mit ihren eigenständigen
und fesselnden Interpretationen für Begeisterung gesorgt. In der
Inszenierung von Martin Kušej führt der österreichische Schauspieler Tobias Moretti in der Sprecherrolle als Bassa Selim eine
hochkarätige, internationale Sängerbesetzung an – das sollten
Sie sich nicht entgehen lassen!
Daneben können Sie gleich am Eröffnungsabend mit Teodor
Currentzis und seiner MusicAeterna aus Perm erstmals ein
Orchester erleben, das mit seiner Unbedingtheit, Musik zu neuem
Leben zu erwecken, zu Recht als einer der derzeit bemerkenswertesten Klangkörper gefeiert wird. Mit Divino Sospiro, Il Pomo
d’Oro und Europa Galante geben darüber hinaus drei weitere
Ensembles ihre Musikfest-Debüts, die zu den innovativsten und
überzeugendsten Ensembles der historischen Aufführungspraxis
in Europa zählen. Oder nehmen Sie junge Künstlerinnen wie
Janine Jansen und Sol Gabetta. Beide werden nicht nur auf den
Konzertbühnen dieser Welt als Solistinnen gefeiert, nein, sie
sind mit Leib und Seele Kammermusikerinnen, erarbeiten sich
beständig neue Repertoires und überraschen mit ungewöhnlich
zusammengestellten Programmen. Für diesen engagierten Einsatz zeichnen wir Janine Jansen dieses Jahr nur allzu gern mit
dem Musikfest-Preis aus.
Auch unsere beiden »Festivals im Fest« setzen wir mit
spannenden, neuen Inhalten fort! Das Arp-SchnitgerFestival, das seit 2010 immer weitere Kreise ziehend
den Fokus auf das singuläre Erbe dieses aus der
Wesermarsch stammenden bedeutendsten Orgelbauers
der Barockzeit legt, lockt mehr denn je Orgelfreunde aus
nah und fern in unsere Nordwest-Region. Bei »Musikfest Surprise«, unserer Reihe mit unkonventionellen
Konzerten in der Überseestadt, bieten wir mit Cécile
McLorin Salvant feat. Aaron Diehl Trio, The Brandt Brauer
Frick Ensemble, dem Arun Ghosh Quintet und Get The
Blessing gleich vier Ensembles, die jedes auf seine
Weise mitreißend aufzeigen, wie das kreative Spielfeld
der Musik immer wieder faszinierend neu ausgelegt
werden kann. Und das fulminante Metropole Orkest und
Jules Buckley laden erneut zu einer langen Jazz-Nacht
in die Überseestadt, zu der sie dieses Mal Ibrahim
Maalouf, Joshua Redman und Lalah Hathaway als Gäste
begrüßen. Doch damit nicht genug! Bryn Terfel – unumstritten einer der größten Sänger der Gegenwart – gibt
sein langerwartetes Bremen-Debüt in der Glocke, aber
auch Größen wie Sir András Schiff, Maria-João Pires
oder Daniel Harding gastieren mit großer Freude gern
wieder im Bremer Konzerthaus. Und dass mit René
Jacobs und Fabio Biondi zudem zwei weitere MusikfestDebüts anstehen, die längst überfällig waren, sich aber
bisher terminlich nie koordinieren ließen, erfüllt mich
mit umso größerer Freude. Sie sehen, es erwartet Sie
ein attraktiver Mix aus neuen Namen und bekannten
Gesichtern, aus Neugierde und Vertrautheit.
Möglich macht aber all dies wieder nur der bewährte
Schulterschluss von öffentlicher und privater Hand:
durch die Zuwendungen vom Land Bremen und das
starke Engagement der zahlreichen treuen und neuen
Sponsoren, Freunde und Förderer. Mein Dank gilt darüber hinaus unseren Medienpartnern, die erneut für eine
internationale Wahrnehmung, auch über den Zeitraum
des Festivals hinaus sorgen.
Ich würde mich freuen, Sie beim 26. Musikfest Bremen
begrüßen zu dürfen und wünsche Ihnen auf- und
anregende Konzerterlebnisse!
Ihr
Prof. Thomas Albert
Intendant Musikfest Bremen
2|3
EINE GROSSE
NACHTMUSIK
DER ERÖFFNUNGSABEND RUND UM
DEN MARKTPLATZ
3 AUS 27
Sie haben nach der Sommerpause wieder die
Qual der Wahl: Stellen Sie sich aus 27 Konzerten
an 9 Spielstätten in 3 Zeitschienen nach Ihrem
persönlichen Gusto ein eigenes festliches musikalisches Drei-Gänge-Menü für den Eröffnungsabend
zusammen! Die Angebotspalette ist reich gefüllt
und hält für Sie eine schmackhafte Vielfalt an Epochen, Stilrichtungen, Genres und charismatischen
Künstlerpersönlichkeiten bereit. Die faszinierenden
Illuminationen der Spielstätten von Lichtdesigner
Christian Weißkircher runden die exquisiten musikalischen Genüsse perfekt ab und verleihen dem
stimmungsvollen Geschehen rund um Bremens
»gute Stube« mit dem UNESCO-Welterbe Rathaus
und Roland an diesem Abend mediterranes Flair!
29
08
präsentiert von
SA / 29. AUG / AB 19.30 UHR
TICKETS: 75,- EUR (ERM. 57,-)
9 Spielstätten rund um den Marktplatz
EINE GROSSE NACHTMUSIK
Details siehe Übersicht Seite 6–9
4|5
LIEBE MUSIKFREUNDE,
im Spätsommer präsentiert sich Bremen wieder von seiner klangvollen Seite. Musikalische
Meisterwerke unterschiedlicher Genres und
Jahrhunderte werden in der Stadt – aber
auch im gesamten Umland – zu hören sein.
Wenn Ende August das 26. Musikfest Bremen
startet, kommen Liebhaber anspruchsvoller
Musik auf ihre Kosten.
Das Programm verspricht abwechslungsreichen Musikgenuss auf höchstem Niveau.
Neben renommierten Solisten, Ensembles und
Dirigenten finden auch talentierte Jungstars
ihren Weg in die Region. Die zahlreichen Konzerte finden dabei an ganz unterschiedlichen
Spielstätten in und um Bremen statt.
Ganz besonders freue ich mich auf das ArpSchnitger-Festival, das bereits zum sechsten
Mal fester Bestandteil des Musikfest Bremen
ist. Als Arp-Schnitger-Botschafter unterstütze
ich das Anliegen, die weltweit noch 49 erhaltenen Orgeln in die Liste des UNESCO-Welterbes
aufzunehmen.
Das Musikfest Bremen bietet die Chance,
verschiedene Facetten aus unterschiedlichen
musikalischen Epochen zu erleben. Lassen
Sie sich darauf ein.
Ich wünsche allen Besucherinnen und Besuchern schöne musikalische Stunden.
Ihr
Dr. Werner Brinker
Vorstandsvorsitzender der EWE AG
DIE KÜNSTLER
DER »GROSSEN
NACHTMUSIK«
EINE GROSSE
NACHTMUSIK MIT OHB
Peter Edwards
Per Arne Glorvigen
Apollon Musagète Quartett
Sie sorgen international für Furore: der griechische Dirigent Teodor Currentzis
und sein Orchester MusicAeterna. Mit Akribie, Enthusiasmus und Verve loten sie
das gesamte emotionale Spektrum der Kompositionen aus und begeistern mit
originellen, temperamentvollen Interpretationen. In der fulminanten moldawischen Star-Geigerin Patricia Kopatchinskaja treffen sie auf eine Gleichgesinnte,
die mit Leidenschaft, Spontaneität und Mut zum Risiko immer die Magie des
Augenblicks sucht.
Per Arne Glorvigen zählt zu den erfolgreichsten und experimentierfreudigsten
Bandoneon-Solisten. Mit den nicht minder umtriebigen Musikern des vortrefflichen Apollon Musagète Quartetts bringt er Tangos von Piazzolla, Strawinsky &
Co. zum Pulsieren.
Ensemble Correspondances
Ottavio Dantone
Der versierte Kammerchor des Palau de la Música Catalana überzeugt in seinem
Repertoire, das von der Renaissance bis zu zeitgenössischen Komponisten reicht,
mit Präzision, Transparenz, Homogenität und schwelgerischem Schönklang.
Wir freuen uns, kulturelles Engagement für ein
ebenso anspruchsvolles wie unterhaltsames
Programm beim 26. Musikfest Bremen zeigen
zu können und wünschen allen Besuchern
einen wunderbaren Auftakt rund um den Bremer Marktplatz.
Ottavio Dantone und seine Accademia Bizantina, die Musikfest-Preisträger von
2014, zeigen sich diesmal »very british« und präsentieren aus dem reichhaltigen
Fundus der englischen Barockmusik Schätze voller Grazie und Anmut – what a
lovely pleasure!
Simone Rubino gewann beim ARD-Musikwettbewerb 2014 einen ersten Preis
und den Publikumspreis, im Musikfest Bremen 2015 wird er mit dem Förderpreis
Deutschlandfunk ausgezeichnet (s. S. 75). Der junge Italiener beherrscht nicht
nur technisch perfekt sein Schlagzeug, sondern spielt auch wunderbare Linien
und zaubert die unterschiedlichsten Klangfarben!
Die OHB SE mit Hauptsitz im Bremer Technologiepark ist der erste börsennotierte
Luft- und Raumfahrtkonzern Deutschlands.
Wir haben 33 Jahre Erfahrung im Bereich
Hochtechnologie. Unser Know-how bündeln
wir gezielt, sodass wir heute zu den wichtigsten unabhängigen Kräften in der europäischen Raumfahrtbranche zählen. Traditionell
arbeiten wir mit führenden nationalen und
internationalen Unternehmen zusammen, um
projektspezifische Kompetenzen gezielt zu
vereinen. Deshalb sind wir sowohl für die
Europäische Raumfahrtagentur ESA, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR als
auch für öffentliche und private Auftraggeber
geschätzter Projektpartner mit derzeit rund
2.000 engagierten Mitarbeitern.
Leonard Elschenbroich
Kammerchor des Palau de la Música Catalana
Der französische Cembalist Sébastien Daucé und sein Ensemble Correspondances machen mit ihren facetten- und farbenreichen Wiedergaben voller
Ausdruckskraft Motetten für das Haus Guise von Marc-Antoine Charpentier zu
einem Erlebnis!
Leonard Elschenbroich, im vergangenen Musikfest mit dem Förderpreis Deutschlandfunk ausgezeichnet, zählt zu den besten jungen Cellisten. Ob solo oder mit
seinem vertrauten Klavierpartner Alexei Grynyuk, Elschenbroich überzeugt mit
Fingerfertigkeit, Sensibilität, Reife und Tiefe.
Marius Neset
Patricia Kopatchinskaja
Simone Rubino
Pianist und Komponist Peter Edwards und sein Trio sind dynamische Vertreter
der britischen Jazzszene, die in ihrem energetischen Zusammenspiel Elemente
von Swing bis Afro-Latin aufgreifen und durch rhythmischen und melodischen
Ideenreichtum bestechen.
Das Trondheim Jazz Orchestra ist eine Bigband voller Individualisten. So
schwärmt der norwegische Saxophonist Marius Neset von einem der führenden
Jazzensembles Skandinaviens und zählt dabei selbst zu den aktuell größten
Entdeckungen des europäischen Jazz – stiloffen, technisch brillant und präzise
wie ein Uhrwerk!
Carsten Preisler
6|7
Trondheim Jazz Orchestra
Teodor Currentzis
PROGRAMM
3 AUS 27
HOCHKARÄTIGER
HÖRGENUSS
Das Musikfest Bremen wartet vom 29. August
bis 19. September in seiner nunmehr 26. Auflage
mit einem klangvollen Programm auf. Die erste
Ausgabe nach dem imposanten Vierteljahrhundert-Jubiläum des Festivals, das Intendant
Thomas Albert 1989 aus der Taufe hob, versammelt wiederum hochkarätige Veranstaltungen in
Bremen und Bremerhaven, im gesamten Nordwesten, ja sogar im niederländischen Groningen.
WESER-KURIER und Bremer Nachrichten fördern
diesen harmonischen Veranstaltungsreigen mit
überregionaler Strahlkraft seit Jahren mit Stolz
und Leidenschaft. Dies deshalb, weil das Musikfest für Bremens Bewohner und Besucher
zu einer herausragenden Institution im prall
gefüllten Kulturkalender der Stadt geworden ist.
DIE GLOCKE
Großer Saal
Bei dem seit seiner Gründung für alle nur
erdenklichen Einflüsse offenen Festival trifft
Alte Musik auf zeitgenössische Klänge, Klassik
auf Songwriting, E- auf U-Kultur, Überlieferung
auf Avantgarde, Postmoderne auf historisches
Instrument. Die 26. Auflage dieser festlichen
Fülle des Wohllauts verheißt etliche aufregende und inspirierende Paarungen, die sich
anspruchsvolle Musikfreunde keinesfalls
entgehen lassen sollten.
Dr. Hendrik Werner,
Chefreporter Kultur/Medien WESER-KURIER
Stellen Sie sich nach Ihren Wünschen eine musikalische Route zusammen und
wählen Sie je ein Konzert um 19.30 Uhr, um 21.00 Uhr und um 22.30 Uhr. Sie
müssen bei Ihrer Wahl nur Folgendes beachten: Ein Konzert in Ihrer Zusammenstellung muss im St. Petri Dom oder im Großen Saal der Glocke stattfinden
sowie mindestens ein Konzert an einem der anderen sieben Orte. Die einzelnen
Konzerte haben eine Länge von ca. 45 Minuten, so dass Ihnen zwischen den Konzerten jeweils genügend Zeit bleibt, den nächsten Veranstaltungsort aufzusuchen.
Tickets: Einheitspreis 75,- EUR (Erm. 57,-)
19.30 UHR
21.00 UHR
MUSICAETERNA
TEODOR CURRENTZIS/Dirigent
MUSICAETERNA
MUSICAETERNA
PATRICIA KOPATCHINSKAJA /Violine TEODOR CURRENTZIS/Dirigent
Johannes Brahms: Sinfonie Nr. 3 F-Dur op. 90
TEODOR CURRENTZIS/Dirigent
Johannes Brahms: Sinfonie Nr. 3 F-Dur op. 90
22.30 UHR
Felix Mendelssohn Bartholdy:
Violinkonzert e-Moll op. 64
DIE GLOCKE
PER ARNE GLORVIGEN/Bandoneon
APOLLON MUSAGÈTE QUARTETT
PER ARNE GLORVIGEN/Bandoneon
APOLLON MUSAGÈTE QUARTETT
PER ARNE GLORVIGEN/Bandoneon
APOLLON MUSAGÈTE QUARTETT
Werke von Igor Strawinsky, Astor Piazzolla,
Per Arne Glorvigen u.a.
Werke von Igor Strawinsky, Astor Piazzolla,
Per Arne Glorvigen u.a.
Werke von Igor Strawinsky, Astor Piazzolla,
Per Arne Glorvigen u.a.
KAMMERCHOR DES PALAU
DE LA MÚSICA CATALANA
XAVIER PUIG/Leitung
KAMMERCHOR DES PALAU
DE LA MÚSICA CATALANA
XAVIER PUIG/Leitung
KAMMERCHOR DES PALAU
DE LA MÚSICA CATALANA
XAVIER PUIG/Leitung
Werke von Alonso Lobo, Felix Mendelssohn Bartholdy,
Arvo Pärt u.a.
Werke von Alonso Lobo,
Felix Mendelssohn Bartholdy, Arvo Pärt u.a.
Werke von Alonso Lobo,
Felix Mendelssohn Bartholdy, Arvo Pärt u.a.
ACCADEMIA BIZANTINA
OTTAVIO DANTONE /Cembalo und Leitung
ACCADEMIA BIZANTINA
ACCADEMIA BIZANTINA
OTTAVIO DANTONE /Cembalo und Leitung OTTAVIO DANTONE /Cembalo und Leitung
»Great Britain«: Werke von Henry Purcell,
William Boyce und John Stanley
»Great Britain«: Werke von Henry Purcell,
William Boyce und John Stanley
»Great Britain«: Werke von Henry Purcell,
William Boyce und John Stanley
HAUS DER
BÜRGERSCHAFT
SIMONE RUBINO/Percussion
»The Percussion Trilogy«: Werke von Iannis Xenakis,
Casey Cangelosi und Roberto Bocca
SIMONE RUBINO/Percussion
»The Percussion Trilogy«: Werke von Iannis
Xenakis, Casey Cangelosi und Roberto Bocca
SIMONE RUBINO/Percussion
UNSER LIEBEN
FRAUEN KIRCHE
ENSEMBLE CORRESPONDANCES
SEBASTIEN DAUCÉ /Cembalo und Leitung
ENSEMBLE CORRESPONDANCES ENSEMBLE CORRESPONDANCES
SEBASTIEN DAUCÉ /Cembalo und Leitung SEBASTIEN DAUCÉ/Cembalo und Leitung
»Litanies de la Vierge«: Motetten von
Marc-Antoine Charpentier
»Litanies de la Vierge«: Motetten von
Marc-Antoine Charpentier
»Litanies de la Vierge«: Motetten von
Marc-Antoine Charpentier
LEONARD ELSCHENBROICH/Violoncello
ALEXEI GRYNYUK /Klavier
LEONARD
ELSCHENBROICH/Violoncello
Sergej Rachmaninow: Cellosonate g-Moll op. 19
Mark Simpson: Night Music
Luca Lombardi: Essay 3
Ken Shimizu: neues Werk (UA)
LEONARD
ELSCHENBROICH/Violoncello
ALEXEI GRYNYUK /Klavier
Dmitri Schostakowitsch: Violasonate C-Dur
op. 147 (arr. Daniil Shafran)
Kleiner Saal
Einmal mehr beeindruckt die enorme Bandbreite des Festivals. Sie reicht vom stimmungsvoll illuminierten Eröffnungsabend mit
sage und schreibe 27 Konzerten an neun Spielstätten über Auftritte des begnadeten Bassbaritons Bryn Terfel, des Ausnahmepianisten
Sir András Schiff und der hochdekorierten
Violinistin Janine Jansen bis zu Darbietungen an kleineren, intimen Aufführungsorten.
Sie reicht vom Liederabend bis zum hochkarätigen Sinfoniekonzert, von der szenisch
dargebotenen Mozart-Oper bis zur etablierten
Arp-Schnitger-Reihe, vom Klavierkonzert bis zu
überraschenden Grenzgängen gen Jazz und
Techno im Rahmen der verdienten »Surprise«Reihe. In ähnlichem Maße beeindruckend wie
die große Epochen-, Stil- und Instrumentenfülle ist wiederum die Anzahl der am Musikfest
beteiligten Ensembles und Nationen.
SO FUNKTIONIERT’S
ST. PETRI DOM
RATHAUS BREMEN
Obere Halle
HAUS SCHÜTTING
»The Percussion Trilogy«: Werke von Iannis
Xenakis, Casey Cangelosi und Roberto Bocca
ATLANTIC GRAND HOTEL
PETER EDWARDS TRIO
PETER EDWARDS TRIO
PETER EDWARDS TRIO
Innenhof
»Safe and Sound«
»Safe and Sound«
»Safe and Sound«
LANDGERICHT
TRONDHEIM JAZZ ORCHESTRA
MARIUS NESET/Saxophon
TRONDHEIM JAZZ ORCHESTRA
MARIUS NESET/Saxophon
TRONDHEIM JAZZ ORCHESTRA
MARIUS NESET/Saxophon
»Lion«
»Lion«
»Lion«
Innenhof
HINWEIS: Der Verkauf von Restkarten für die Eröffnung erfolgt am Veranstaltungsabend ausschließlich über
den Ticket-Service in der Glocke und die eigens eingerichtete zentrale Kartenverkaufsstelle auf dem Grasmarkt
zwischen Rathaus und St. Petri Dom.
MUSIKFEST ON AIR
Das Nordwestradio liefert täglich seriöse und
unterhaltende Informationen aus Politik, Kultur und Gesellschaft mit dem Fokus auf die Ereignisse im Nordwesten. Eingebettet in unser
neues Musikformat aus Popmusik/Singer/
Songwriter jenseits des Mainstream tagsüber,
Jazz und Klassik am Abend. Dazu Porträts
von angesagten Musikern aus Klassik, Jazz
und Pop, Gespräche und Live-Performances
im Studio von Künstlern, die in der Region
unterwegs sind.
Das Musikfest Bremen gehört mit seinen
hochkarätigen Konzerten aus Klassik und
Jazz zu den festen Bestandteilen unseres
Konzertprogramms. Wir informieren über die
wichtigsten musikalischen Ereignisse des
Festivals, präsentieren internationale Stars
und reden vor Ort mit prominenten Gästen
und Newcomern. Live sind wir wie jedes Jahr
bei der »Großen Nachtmusik« dabei, wenn
das Festival an ausgewählten Spielorten rund
um den Bremer Markplatz am 29. August
eröffnet wird. Ein spannendes Radioereignis
mit Konzerteinblendungen und Live-Talks aus
dem Übertragungswagen.
Unsere mobilen Rundfunkstudios sind das
ganze Jahr über in der Nordwestregion unterwegs, um Konzerte zu präsentieren und aufzunehmen. Modernste Aufnahmetechnologie
ermöglicht perfekten Hörgenuss, festgehalten
und dokumentiert für die Nachwelt in unserem
Archiv. Die schönsten Konzerte des Musikfest
Bremen und Künstlergespräche senden wir in
der »Klassikwelt« (sonnabends 18–22) oder
in der Reihe »In Concert« (täglich ab 22:05).
Viel Vergnügen!
8|9
30
08
PARTNER WELTWEIT –
IN BREMEN SEIT 1871
BRILLANTE SANGESKUNST
Die Deutsche Bank war bereits im ersten Jahr nach ihrer Gründung
am Standort Bremen präsent. In der Hansestadt, über die vor mehr
als 140 Jahren ein wesentlicher Teil des deutschen Überseehandels
lief, eröffnete die Bank 1871 ihre erste Inlandsfiliale.
BRYN TERFELS BREMEN-DEBÜT
»Ach, es entschwindet mit traurigem Flügel / Mir auf den wiee-genden Wellen die Zeit. (…) Bis ich auf höherem strahlendenn
Flügel / Selber entschwinde der wechselnden Zeit«. Die Zeilenn
aus Franz Schuberts Lied »Auf dem Wasser zu singen« gebenn
das Leitmotiv dieses außergewöhnlichen Konzerts vor, das Brynn
Terfel für das Musikfest Bremen zusammengestellt hat.
Für den Waliser ist Natur mehr als nur ein Idyll, in dem der
err
Kulturmensch vorübergehend kleine Fluchten findet. Erst hier,r,
wo er sich wie in Schuberts Lied auf das Wasser begibt und damitt
einer unberechenbaren Macht ausliefert, kann sich der Menschh
bewähren und damit ganz Mensch sein. Der Gedanke durchziehtt
das Konzert und ermöglicht eine ungewöhnliche Kombinationn
aus Liedern von Robert Schumann, Franz Schubert und Frederickk
Keel. Vor allem die drei »Salt-Water Ballads« des bei uns wenigg
bekannten englischen Komponisten Keel, im Jahr 1919 kurz nachh
dem Ersten Weltkrieg geschrieben, sind wie gemacht für Terfelss
urwüchsiges Timbre und das musikalische Aufeinandertreffenn
von Mensch und Natur. In der Ballade über die Passat-Windee
erzählt er beispielsweise vom einstigen Ruhm Englands auf denn
Weltmeeren.
Diesen Ausflug in die besseren, aber vergangenen Tage der
err
britischen Nation setzt Terfel mit einer kaum weniger wildenn
Mischung aus keltischen Volksliedern fort. Hier ist Terfel kulturellllll
Kundenzufriedenheit ist damals wie heute höchstes Maß und
Ziel. Als verlässlicher Partner steht die Deutsche Bank dabei ihren
Kunden weltweit bei Finanz- und Strategiefragen mit Rat und Tat
zur Seite. In der Region Weser/Ostwestfalen betreut die Deutsche
Bank rund 450.000 Privat- und Geschäftskunden.
zu Hause. Durch Lieder wie »Danny Boy«, »Loch
Lommond« oder »Ar Hyd y nos« fand der Junge aus
dem walisischen Pant Glas seinen Weg zur Musik.
Hier in der Heimat hätte Terfel seine Gesangsstudien
auch am liebsten in Cardiff begonnen. Doch auf seine
Bewerbung an der Akademie antwortete man ihm in
einem Brief an »Miss Terfel«, weil der Sachbearbeiter
den Vornamen Bryn geschlechtlich nicht richtig zu
deuten wusste. Hierüber deutlich erbost, wandte
sich das Talent nach London und studierte an der
Guildhall School of Music and Drama.
Dass Bryn Terfel ansonsten Spaß versteht, zeigt sich
an seinem Umgang mit den großen Partien der Opernliteratur. Den Blick für das Wesentliche geschärft,
weiß Terfel, wer hier das Publikum fasziniert: die »Bad
Boys« der Bühne. Es sind nicht der brave Zauberflötenprinz Tamino oder der gutmütige Liebestrottel Don
José aus »Carmen«, die interessant sind, sondern
der Teufel Mefistofele aus Arrigo Boitos gleichnamiger Oper, Mozarts Schwerenöter Don Giovanni oder
Mackie Messer aus Weills »Dreigroschenoper«. Es
gilt die Variation eines Sponti-Spruchs aus den 80ern:
Gute Sänger kommen in den Himmel, böse überall hin.
Der Heimatmarkt hat für die Deutsche Bank auch in Bezug auf das
gesellschaftliche Engagement einen besonderen Stellenwert. Die
Bank nimmt ihre Verantwortung als Unternehmensbürger sehr
bewusst wahr: Mit einem Fördervolumen von rund 83 Millionen
Euro fokussiert sich die Deutsche Bank auf die Handlungsfelder
Nachhaltigkeit, Corporate Volunteering, Soziales, Bildung sowie
Kunst und Musik. Dabei begleitet sie seit Jahrzehnten vielversprechende Nachwuchskünstler und eröffnet gleichzeitig einem breiten
Publikum den Zugang zu Kunst und Musik.
Das Musikfest Bremen ist ein fester Bestandteil des kulturellen
Lebens im Norden und ein Höhepunkt des gesellschaftlichen
Engagements der Deutschen Bank in Bremen. Wir freuen uns
gemeinsam mit unseren Kunden, auch in diesem Jahr Partner des
Musikfest Bremen zu sein und wünschen allen Besuchern einen
unvergesslichen Konzertabend.
Stephan Cartier
SO / 30. AUG / 20 UHR
TICKETS: 70,- / 60,- / 50,- / 35,- / 20,- EUR (ERM. 20%)
Die Glocke, Bremen
THE ART OF BRYN TERFEL
BRYN TERFEL Bassbariton
MALCOLM MARTINEAU Klavier
Franz Schubert: Auf dem Wasser zu singen D 774, Litanei auf das Fest
Aller Seelen D 343, Die Forelle D 550
Robert Schumann: Die beiden Grenadiere op. 49/1, Widmung op. 25/1,
Du bist wie eine Blume op. 25/24, Mein Wagen rollet langsam op. 142/4
Frederick Keel: Three Salt-Water Ballads
sowie eine Auswahl keltischer Songs und Arien aus »Bad Boys«
BRYN TERFEL
MALCOLM MARTINEAU
Der Schotte gilt als hoch spezialisierter Liedbegleiter. Viele
namhafte Künstler wie Anna
Netrebko oder Anne Sofie von
Otter vertrauen ebenso wie
Bryn Terfel auf die große Erfahrung Malcolm Martineaus. Die hat der in Edinburgh geborene Pianist u. a. bei mehreren umfangreichen Konzertserien
zu Francis Poulenc und Benjamin Britten in der Londoner
Wigmore Hall gewonnen.
Am Anfang standen bei ihm die Lieder seiner Heimat auf
dem Programm. Dass der Waliser Bryn Terfel seit geraumer
Zeit der wohl bekannteste Bassbariton der internationalen
Opernszene ist, hat an seiner ausgeprägten Neigung zum
Traditional nichts geändert. Mit den großen Mozart-Partien
wie dem Guglielmo aus »Così fan tutte« oder dem Titelhelden
aus »Le nozze di Figaro« machte er sich in den 1990er
Jahren bekannt und wechselte dann zu den gravitätischen
Rollen der Mythenwelt Richard Wagners, etwa dem Wotan in
»Rheingold«. Bryn Terfel ließ es sich aber nie nehmen, neben
seiner Arbeit an den Opernbühnen auch immer wieder an
außergewöhnlichen Projekten wie bei der Oper »Ça Ira« des
früheren Kopfes von Pink-Floyd, Roger Waters, mitzuwirken.
10|11
AUG/SEPT
2015
DER BEDEUTENDSTE
EUROPÄISCHE
ORGELBAUER
DER BAROCKZEIT
Das zum sechsten Mal stattfindende Arp-SchnitgerFestival beleuchtet das Schaffen des aus der Wesermarsch stammenden Orgelbauers Arp Schnitger
(1648–1719). Als Galionsfigur der nordeuropäischen
Orgelkultur im Barock kommt seinem Erbe in der
einmaligen Orgellandschaft rund um Bremen eine
singuläre Stellung zu. Die Konzerte stellen neben
Werken Schnitgers eine repräsentative Auswahl an
Instrumenten aus diesem Orgelparadies vor – von
Schnitgers Lehrmeistern über seinen bedeutendsten
Schüler bis zu einem erst 2012 in seiner Tradition
fertiggestellten Nachbau.
Der auf Initiative des Festivals gegründete ArpSchnitger-Kulturerbe e. V. prüft derzeit die Möglichkeit einer Antragstellung auf Aufnahme der heute
noch weltweit erhaltenen Orgeln und Prospekte
Schnitgers als erstes interkontinentales Projekt in
die Liste des UNESCO-Welterbes.
DIE KONZERTE
ARP-SCHNITGER-FESTIVAL I
SO / 30. AUG / St.-Laurentius-Kirche, Langwarden
(Kröger-Huß-Orgel)
ARP-SCHNITGER-FESTIVAL II
DI / 01. SEPT / Zionskirche, Worpswede
(Ahrend-Orgel)
ARP-SCHNITGER-FESTIVAL III
MI / 02. SEPT / Kirche St. Johannes, Wiefelstede
(Vater-Orgel)
ARPSCHNITGERFESTIVAL
ARP-SCHNITGER-FESTIVAL IV
DO / 03. SEPT / Der Aa-Kerk, Groningen (NL)
(Schnitger-Orgel)
ARP-SCHNITGER-FESTIVAL V
FR / 04. SEPT / Kirche St. Peter und Paul, Cappel
(Schnitger-Orgel)
ARP-SCHNITGER-FESTIVAL VI
SO / 06. SEPT / St. Cyprian- und Corneliuskirche,
Ganderkesee (Schnitger-Orgel)
SCHNITGERS WEGBEREITER
30
08
DIE KRÖGER-HUSSORGEL IN LANGWARDEN
Im Mittelpunkt des Programms in der eindrucksvollen romanischen Laurentius-Kirche in Langwarden
stehen Werke von Heinrich Scheidemann, dem
Lehrer des ersten Organisten der SpringladenOrgel in Langwarden, und Dieterich Buxtehude.
Scheidemann spielte in der Hamburger St. Katharinenkirche eine der größten hanseatischen
Stadtorgeln und entwickelte den norddeutschen
Orgelstil zu einem ersten Höhepunkt.
Sein Werk hat eine große stilistische Bandbreite von
den liturgischen Magnificat-Kompositionen über die
mehrchörig konzipierten Praeludien bis zu eleganten Tanzsätzen. Die einzelnen Consort-Klänge der
Orgel in Langwarden sind in den Variationen von
Scheidt zu hören. Im zweiten Teil des Programms
sind repräsentative freie Werke von den beiden
befreundeten Orgelmeistern Dieterich Buxtehude
und Johann Adam Reincken zu hören, die gemeinsam bei Heinrich Scheidemann studierten. Das
Praeludium ex G von Buxtehude ist noch ganz
der norddeutschen Tradition von Scheidemann
verpflichtet, während der Toccata von Reincken,
dem Nachfolger Scheidemanns, der Stil von Froberger als Vorbild gedient hat. Die verschiedenen
stilistischen Ausgangspunkte – der niederländischnorddeutsche »Klangfarben«-Stil und das moderne
italienische von der Affektendarstellung geprägte
Konzept – kommen in der Toccata von Reincken
zu einer eindrucksvollen Synthese. Der Einfluss auf
den Stil des jungen Bach ist unverkennbar. Zu den
expressiven Neuerungen der Komponisten in der
Zeit Schnitgers gehören die Choralbearbeitungen
Buxtehudes mit ihrem ariosen Charakter.
Der Klang der Orgel in Langwarden repräsentiert
eine Schnittstelle zwischen der streng kontrapunktischen Tradition der liturgischen Orgelmusik des
frühen 17. Jahrhunderts und den neuen expressiven
Tendenzen, die aus Italien kamen. So erklingen in
diesem Programm auch einige Werke süddeutscher
Komponisten aus der Entstehungszeit der Langwarder Orgel von Johann Ulrich Steigleder, einem Zeitgenossen von Samuel Scheidt, und Johann Caspar
Kerll, der in Wien und München wirkte.
Harald Vogel
präsentiert von der
SO / 30. AUG / 17 UHR / 15,- EUR (ERM. 12,-)
St.-Laurentius-Kirche, Langwarden
HARALD VOGEL
Harald Vogel gründete 1971
die Norddeutsche Orgelakademie, seit 1994 lehrt er als Professor an der Hochschule für
Künste Bremen und hat als
Orgelsachverständiger viele
Restaurierungs- und Neubauprojekte in aller Welt betreut.
2008 erhielt Harald Vogel den Ehrendoktortitel der Technischen Universität in Luleå, 2014 schloss sich das Oberlin
College in Ohio dieser Ernennung an. 2012 wurde er für seine
Verdienste um die Wiederbelebung der norddeutschen Orgelkultur mit dem Musikfest-Preis ausgezeichnet. Seine Aufnahmen der historischen Orgeln im Nordseeküstengebiet für
Radio Bremen (1962–76) und seine Gesamtaufnahme der
Orgelwerke von Dieterich Buxtehude gelten als wichtige
Klangdokumente der norddeutschen Orgelkunst.
ARP-SCHNITGER-FESTIVAL I:
SCHNITGERS WEGBEREITER
HARALD VOGEL Orgel
Heinrich Scheidemann: Praeambulum ex d, Ballett ex F,
Magnificat III. Toni (2 Verse)
Samuel Scheidt: »Also gehts, also stehts«
(Alamanda mit 7 Variationen)
Johann Ulrich Steigleder: »Vater unser im Himmelreich«
(auf Toccata Manier)
Johann Caspar Kerll: Toccata per li Pedali, Canzona ex d
Dieterich Buxtehude: Praeludium ex G BuxWV 147, Vater unser im
Himmelreich BuxWV 219, Toccata ex F BuxWV 157
Johann Adam Reincken: Toccata ex G
12|13
01
09
DIE PREISTRÄGERIN DES
WETTBEWERBS 2014
DIE AHREND-ORGEL
IN WORPSWEDE
gefördert durch
Man darf sie mit Fug und Recht eine der weltbesten
jungen Organistinnen nennen: Heejin Kim gewann
im August 2014 den mit 10.000 Euro dotierten
1. Preis des Arp-Schnitger-Orgelwettbewerbs. Nun
stellt sie sich an der 2012 eingeweihten AhrendOrgel der Worpsweder Kirche als Bach-Interpretin
vor. Im Fokus ihres Programms stehen Werke aus
Bachs Weimarer Zeit zwischen 1708 und 1717.
Mit 23 Jahren trat Johann Sebastian Bach als Hoforganist und »Cammer-Musicus« in den Dienst der
Herzöge von Weimar. Für den experimentierfreudigen jungen Komponisten begann damit eine äußerst
produktive Schaffensperiode: »Das Wohlgefallen
seiner Herrschaft«, so Carl Philipp Emanuel Bach
im Nachruf auf seinen Vater, »feuerte ihn an, alles
[nur] Mögliche in der Kunst, die Orgel zu handhaben,
zu versuchen. Hier hat er auch die meisten seiner
Orgelstücke gesetzt«. In der leider nicht erhaltenen
Schlosskapelle spielte Bach jedoch kein großes Instrument, sondern eine Orgel von Ludwig Compenius
aus der Mitte des 17. Jahrhunderts, die nach einer
Renovierung 20 Register auf zwei Manualen und
Pedal besaß. Bachs Weimarer Orgelmusik authentisch aufzuführen heißt also, sich auf eine geradezu
kammermusikalische Klangwelt einzustellen – was
die zweimanualige Worpsweder Ahrend-Orgel mit
ihren 22 Registern in idealer Weise ermöglicht.
Heejin Kim wird den Farbenreichtum dieses in der
Tradition von Dietrich Christoph Gloger konzipierten
Instruments ausloten und dabei die ganze Spannweite der Orgelkunst des jungen Bach präsentieren:
Der gewichtigen Fantasie und Fuge c-Moll BWV
537 steht das spielerisch heitere, später in Leipzig
überarbeitete Trio super »Herr Jesu Christ, dich zu
uns wend« BWV 655 gegenüber; die Partite diverse
sopra »O Gott, du frommer Gott« BWV 767 führen
in die Jahre kurz nach 1700 zurück, als Bach noch
unter dem Einfluss von Georg Böhm stand, während
das Choralvorspiel »O Mensch, bewein dein Sünde
groß« BWV 622 aus dem um 1708 begonnenen »Orgelbüchlein« ihn bereits als Meister eines ungemein
expressiven Stils zeigt. Mit Toccata, Adagio und Fuge
C-Dur BWV 564 erklingt schließlich ein »Italienisches
Konzert für Orgel« als glanzvolles Finale.
Dorothea Schröder
02
09
SCHNITGERS SCHÜLER
DIE VATERORGEL IN
WIEFELSTEDE
Orgeln sind statische Instrumente. Und dennoch
haben sie mitunter ein bewegtes Leben hinter sich.
So auch die Orgel der St. Johannes Kirche in Wiefelstede, die der Arp Schnitger-Schüler Christian
Vater im Jahre 1731 mit 18 Registern verteilt auf
zwei Manualen und Pedal fertig stellte. Im romantischen 19. Jahrhundert ›zeitgemäß‹ umgestaltet,
erfuhr sie ab dem 20. Jahrhundert eine schrittweise Rekonstruktion in ihren Originalzustand, die
2014 durch den niederländischen Orgelbauer Henk
van Eeken abgeschlossen werden konnte, sodass
nun die Disposition von 1731 mit immerhin noch
neun Originalregistern erklingt.
Wolfgang Zerer präsentiert in diesem Konzert an
der Christian Vater-Orgel ein breites Spektrum des
Orgelrepertoires, das auch die knapp 300-jährige
Geschichte des Instrumentes widerspiegelt und
es in all seinen Facetten zum Klingen bringen wird.
Früheste Komposition ist die Intavolierung einer
sechsstimmigen Motette von (vermutlich) Michael
Praetorius durch Heinrich Scheidemann, eines Mitbegründers der norddeutschen Orgelschule. Die Übertragung von Vokalsätzen auf die Orgel ist gleichsam
die Urform der Orgelmusik. Mit dem norddeutschen
Meister und diesjährigem ›Jubilar‹ Nicolaus Bruhns,
dessen 350. Geburtstag gefeiert wird, und seinem
süddeutschen Kollegen Georg Muffat stehen sich
zwei für ihre Zeit fast avantgardistische Komponisten der Zeit
vor Johann Sebastian Bach gegenüber, die mit ihren großangelegten Praeludien und Toccaten durch ihre Originalität, ihre noch
heute verblüffenden Satztechniken und ihre weit in die Zukunft
weisenden harmonischen Finessen überraschen. Natürlich wird
auch Johann Sebastian Bach nicht fehlen. Ihn stellt Wolfgang
Zerer mit drei Werken vor, die nicht genuin für Orgel gedacht, aber
hervorragend auf ihr darstellbar sind: nämlich zwei Sätze aus
dem Wohltemperierten Clavier und den IV. Contrapunctus aus der
»Kunst der Fuge«. So wird aus dem Praeludium es-Moll ein Duett
und der Fuge es-Moll ein ausgewachsenes »Trio à 2 Claviere e
pedal«. Zwei Choralbearbeitungen schließlich führen den reizvollen
Bogen über die Romantik bis in die Gegenwart, und zwar die
Bearbeitung »O Gott, du frommer Gott« von Johannes Brahms und
die Choralpartita »Es ist ein Schnitter, heißt der Tod« von Mathias
Siedel. Siedel bedient sich hier der zur Zeit der Orgelentstehung
beliebten Form der Choralpartita, nimmt das noch ältere, aus dem
Dreißigjährigen Krieg stammende Lied zur Vorlage und legt ihm ein
Gewand in der Tonsprache des 20. Jahrhunderts an.
Ulrich Matyl
MI / 02. SEPT / 20 UHR / 15,- EUR (ERM. 12,-)
Kirche St. Johannes, Wiefelstede
DI / 01. SEPT / 20 UHR / 15,- EUR (ERM. 12,-)
Zionskirche, Worpswede
ARP-SCHNITGER-FESTIVAL II:
PREISTRÄGERIN DES ARP-SCHNITGER-ORGELWETTBEWERBS 2014
HEEJIN KIM Orgel
Johann Sebastian Bach: Fantasie und Fuge c-Moll BWV 537,
Trio super »Herr Jesu Christ, dich zu uns wend« BWV 655,
Partite diverse sopra »O Gott, du frommer Gott« BWV 767 (Partita I-IX),
Choralvorspiel »O Mensch, bewein dein Sünde groß« aus dem Orgelbüchlein BWV 622, Toccata, Adagio und Fuge C-Dur BWV 564
HEEJIN KIM
In ihrer Geburtsstadt Seoul/
Südkorea studierte Heejin
Kim zunächst Orgel an der
Music Academy der Catholic
University of Korea und an der
Ewha Womans University.
Nach dem Bachelorabschluss 2008 belegte sie ein Masterstudium, wechselte 2010 an die Hochschule für Musik und
Theater Hamburg zu Pieter van Dijk und Wolfgang Zerer und
machte im Herbst 2014 ihr Konzertexamen. Heejin Kim, die
als Organistin an der Korean Catholic Church in Hamburg
tätig ist, hat bereits zahlreiche Konzerte an historischen Orgeln in Deutschland und den Niederlanden gegeben. Zusätzliche Studien und Meisterklassen absolvierte sie bei Ewald
Kooiman, Ludger Lohmann, Bernhard Hass, Christoph Bossert, Jon Laukvik und Harald Vogel.
WOLFGANG ZERER
Wolfgang Zerer studierte in
Wien, Amsterdam und Stuttgart bei renommierten Lehrern wie Michael Radulescu
und Ludger Lohmann (Orgel),
Gordon Murray und Ton Koopman (Cembalo), Karl Österreicher (Dirigieren). Der Organist
nahm erfolgreich an verschiedenen Wettbewerben teil, absolvierte Lehraufträge in Stuttgart und Wien und erhielt
1989 eine Professur für Orgel an der Hochschule für Musik
und Theater Hamburg. Seit 1995 ist er als Gastdozent am
Konservatorium in Groningen tätig, seit Oktober 2006 unterrichtet er Orgel an der Schola Cantorum in Basel. Seine Konzerte, Kurse, Jurytätigkeit und Aufnahmen führten ihn quer
durch Europa, nach Israel, Japan, Südkorea und in die USA.
ARP-SCHNITGER-FESTIVAL III: SCHNITGERS SCHÜLER
WOLGANG ZERER Orgel
Nicolaus Bruhns: Praeludium in G, Praeludium in e
Johann Adam Reincken: Fuge in g
Michael Praetorius: »Benedicam domino«
Georg Muffat: Toccata prima
(aus dem »Apparatus musico-organisticus«)
Johann Sebastian Bach: Praeludium d-Moll BWV 877/1, Fuge d-Moll
BWV 853/2, Contrapunctus IV (aus »Kunst der Fuge« BWV 1080/4)
Mathias Siedel: »Es ist ein Schnitter, heißt der Tod« (Partita)
Johannes Brahms: »O Gott, du frommer Gott« aus
»11 Choralvorspiele« op. 122
14|15
SCHNITGERS NR. 1
03
09
mit freundlicher
Unterstützung durch
SCHNITGERS SCHMUCKSTÜCK
DIE SCHNITGER-ORGEL IN
DER DER AA-KERK
Arp Schnitger war nicht nur ein genialer Orgelbauer,
sondern auch ein erfolgreicher Geschäftsmann.
Neben seiner Hauptwerkstatt in Hamburg arbeiteten für ihn Gesellen und Mitarbeiter in Niederlassungen, zum Beispiel in Groningen. Von den
dort noch vorhandenen Orgeln ist das Instrument
in der Der Aa-Kerk das prächtigste. Als eine der
wenigen erhaltenen Stadtkirchenorgeln Schnitgers
ist sie die einzige große mit vollständig erhaltenen
Prospektpfeifen und zählt zu den bedeutendsten
Barockorgeln Nordeuropas.
Christian Schmitt wird die Möglichkeiten des Instrumentes voll ausschöpfen und ein Programm
darbieten, das vom 17. Jahrhundert bis in die zeitgenössische Orgelmusik reicht. Der Einstieg ist als
Reverenz an die Gastgeber dem Niederländer Jan
Pieterszoon Sweelinck vorbehalten, der wie kein
anderer Organist aus der Zeit um 1600 bis heute
DO / 03. SEPT / 20 UHR / 15,- EUR (ERM. 12,-)
DIE SCHNITGER-ORGEL
IN CAPPEL
einen großen Einfluss ausübt. Dieterich Buxtehude
war rund 100 Jahre später die Lichtgestalt unter
den Orgelspielern seiner Zeit. Das um 1700 geschriebene Praeludium fis-Moll zählt zu den exzellenten
Beispielen für Buxtehudes Kunst, internationale
Elemente (hier französische und italienische) in
seinen eigenen Stil zu integrieren. Johann Sebastian
Bach, für den Buxtehude ein wichtiger Mentor war,
ist mit seinem Praeludium und Fuge in C-Dur, das die
vollkommene Satztechnik und den souveränen Kontrapunkt aufzeigt, und dem Orgelchoral »Allein Gott
in der Höh’ sei Ehr’« aus der berühmten Sammlung
der Leipziger Choräle vertreten. Friedrich Wilhelm Zachow, gut 20 Jahre älter als Johann Sebastian Bach,
ist ein wichtiger Repräsentant der mitteldeutschen
Orgelkunst zu Beginn des 18. Jahrhunderts, der als
Organist der Marienkirche Halle auch den jungen
Georg Friedrich Händel unterrichtet hat. »Annum
per annum« schrieb der estnische Komponist Arvo
Pärt 1980 zum 900. Jubiläum des Speyerer Doms
als Symbol dafür, dass die Heilige Messe dort seit
Jahrhunderten, also »annum per annum« (Jahr
für Jahr), gefeiert wird. Der 1961 geborene Jürgen
Essl wiederum zitiert in seinem 2002 entstandenen
Werk »Demoltokata« Bachs berühmte d-Moll-Toccata
und spielt mit den Erwartungen des Hörers, indem
er Bachs vertraute Themen geradezu von oben nach
unten und von außen nach innen kehrt.
Carsten Preisler
Für Orgelkenner in aller Welt ist der Name »Cappel« ein Begriff:
Er steht für die am besten erhaltene Schnitger-Orgel, für musikalische und optische Pracht, für die Bach-Aufnahmen des unvergessenen Helmut Walcha und für faszinierende Begegnungen
mit Organistinnen und Organisten aus vielen Ländern. Dass auch
die Cappeler Orgel viele Ton-Sprachen beherrscht, demonstriert
Hans-Ola Ericsson mit Werken aus einer Zeitspanne von 340
Jahren, die seine Zuhörer von der Alten in die Neue Welt und
sogar nach Japan führen.
Manche Orgeln haben einfach Glück. Eine von ihnen ist die SchnitgerOrgel in Cappel: 1680 für die St. Johannis-Klosterkirche in Hamburg
erbaut, wurde sie 1816 nach Cappel verkauft. Dadurch entging sie
nicht nur dem Hamburger Brand von 1842, sondern auch eingreifenden Modernisierungen. Sie blieb unbehelligt, als 1917 Tausende
anderer Orgeln für Kriegszwecke ihrer Zinn-Prospektpfeifen beraubt
wurden und überstand den Zweiten Weltkrieg ohne Schäden.
In den 1970er Jahren restauriert, ist sie heute ein international
berühmtes Schmuckstück der norddeutschen Orgellandschaft. Von
ihrem Erbauer wurde sie jedoch mit einer klanglichen Flexibilität
ausgestattet, die zu ›Ausflügen‹ in entferntere musikalische Regionen verlockt. Hans-Ola Ericsson beginnt sein Konzert mit einem
Brückenschlag nach Kanada: Ein französischer Geistlicher, der
1724 nach Montreal kam, brachte ein umfangreiches Manuskript
mit liturgischer Orgelmusik mit, das 1978 wiederentdeckte »Livre
d’orgue de Montréal«. Etliche Kompositionen darin stammen
von Nicolas-Antoine Lebègue, dessen Musik auch in Deutschland
bekannt war – Johann Sebastian Bach studierte schon als Schüler
Werke Lebègues, so wie er auch mit der italienischen Orgelmusik
des 17. Jahrhunderts, insbesondere den Werken Girolamo Frescobaldis, bestens vertraut war. Dass auch Jean-Philipp Rameau im
CHRISTIAN SCHMITT
HANS-OLA ERICSSON
Christian Schmitt zählt nach
Einladungen der Berliner Philharmoniker und der Salzburger
Festspiele zu den gefragtesten
Konzertorganisten seiner Generation. Der 1976 geborene
Musiker trat u. a. bei den Ludwigsburger Festspielen, beim
Lucerne Festival, in der Tonhalle Zürich, im Leipziger Gewandhaus, im Wiener Konzerthaus und in der Kölner Philharmonie auf. Dabei arbeitet er mit Künstlern wie Juliane Banse,
Sibylla Rubens, Martin Grubinger, Michael Gielen, Sir Roger
Norrington oder Marek Janowski zusammen. Seine Diskographie umfasst über 35 solistische CD-Aufnahmen sowie
Mitschnitte für zahlreiche Rundfunkanstalten. Mit Beginn
der Saison 2014/2015 wurde Christian Schmitt »Principal
Organist« der Bamberger Symphoniker und kuratiert in dieser Funktion auch die dortige Orgelreihe.
Als Organist und Komponist gleichermaßen profiliert, gehört HansOla Ericsson zu den vielseitigsten
Interpreten unserer Zeit: Sein Repertoire reicht von der frühesten Orgelmusik bis zur Post-Avantgarde. Nach
Studien bei Olivier Messiaen spielte
er dessen Gesamtwerk für Orgel in
einer preisgekrönten Aufnahme ein,
beschäftigt sich aber ebenso intensiv mit Orgelkompositionen des 18. oder 21. Jahrhunderts und war als Fachberater
bereits an zahlreichen Orgelrestaurierungen und Neubauprojekten beteiligt. Schon 1989 in Schweden zum Professor
für Orgel ernannt, wurde er 1996 als Gastprofessor an die
Hochschule für Künste Bremen berufen. Seit 2011 unterrichtet Hans-Ola Ericsson an der Schulich School of Music der
McGill University in Montreal (Kanada).
Der Aa-Kerk, Groningen (NL)
ARP-SCHNITGER-FESTIVAL IV: SCHNITGERS NR. 1
CHRISTIAN SCHMITT Orgel
Jan Pieterszoon Sweelinck: Fantasia à 4 SWV 261
Dieterich Buxtehude: »Wie schön leuchtet uns der Morgenstern« BuxWV
223, Praeludium fis-Moll BuxWV 146
Friedrich Wilhelm Zachow: Choral mit 12 Variationen
über »Jesu meine Freude«
Arvo Pärt: »Annum per annum«
Jürgen Essl: Demoltokata op. 22
Johann Sebastian Bach: »Allein Gott in der Höh’ sei Ehr’« BWV 663,
Praeludium und Fuge C-Dur BWV 547
04
09
Programm erscheint, mag verwundern,
da er keine Orgelmusik hinterlassen hat.
Hier folgt Hans-Ola Ericsson der Tradition
französischer Organisten, Sätze aus Rameaus Opern und Ballettmusiken für die
Orgel einzurichten. Wie es dagegen klingt,
wenn man ein Instrument aus einem anderen Kulturkreis und dessen Spielweise
organistisch adaptiert, zeigt das 1967 entstandene Shogaku des Schweden Bengt
Hambraeus – ein Stück, das die Musik
der japanischen Mundorgel (Sho) neu
interpretiert und in Cappel auch als Gruß
an die zahlreichen Freunde der SchnitgerOrgeln in Japan gehört werden kann.
Dorothea Schröder
FR / 04. SEPT / 19 UHR / 15,- EUR (ERM. 12,-)
Kirche St. Peter und Paul, Cappel
ARP-SCHNITGER-FESTIVAL V:
SCHNITGERS SCHMUCKSTÜCK
HANS-OLA ERICSSON Orgel
Anonymus: Magnificat in D aus dem »Livre d’orgue de Montréal«
Johann Sebastian Bach: Canzona d-Moll BWV 588, Präludium und
Fuge C-Dur BWV 531
Girolamo Frescobaldi: Toccata quinta (Il Secondo Libro di Toccate),
Partita sopra l’Aria di Follia
Bengt Hambraeus: Shogaku aus »Tre pezzi per organo«
Jean-Philippe Rameau: Auszüge aus dem »Livre d’orgue de
Monsieur Rameau«
16|17
06
09
CANTIONES SACRAE
DIE SCHNITGER-ORGEL IN
GANDERKESEE
präsentiert von
Psalmen und Mariengesänge aus dem Markusdom
versetzen die Zuhörer in die Atmosphäre Venedigs
zur Zeit Claudio Monteverdis: Es ist Musik von
höchster Expressivität, die auch Stilmittel der Monodie und der frühen Oper einbezieht, um Gotteslob, Andacht oder Trauer eindringlich zu vermitteln.
Dabei war es nichts Ungewöhnliches, dass weltliche Madrigale durch Neutextierung zu Motetten
umgewandelt wurden, und sogar das berühmteste
Opern-Lamento Monteverdis, die Klage der von ihrem
Geliebten verlassenen Arianna (»Lasciate mi morire«) als »Pianto della Madonna« im kirchlichen
Raum erklingen durfte. Mit diesem ergreifenden
Werk beschloss Monteverdi seine Sammlung »Selva
morale e spirituale« (1640/41), die eine Art Rückblick auf sein Lebenswerk darstellt. Doch nicht nur
SO / 06. SEPT / 17 UHR / 25,- EUR (ERM. 20,-)
St. Cyprian- und Corneliuskirche, Ganderkesee
ARP-SCHNITGER-FESTIVAL VI: CANTIONES SACRAE
LA COMPAGNIA DEL MADRIGALE
LUCA GUGLIELMI Orgel
Claudio Monteverdi: Adoramus, Laudate pueri (Psalm 112),
Stabat virgo maria, Pulchrae sunt genae tuae,
Lauda Jerusalem (Psalm 147), Il pianto della Madonna
Heinrich Schütz: Heu mihi, Domine (Psalm 31)
Francesco Cavalli: Salve Regina
Girolamo Frescobaldi: Toccata V per l’organo sopra i pedali, e senza
Andrea Gabrieli: Laudate Dominum (Psalm 116)
Johann Jacob Froberger: Toccata VI, da sonarsi alla Levatione
Franz Tunder: Praeludium in g
Heinrich Scheidemann: Praeambulum ex d
unter Monteverdis Leitung zog die venezianische
Kirchenmusik Bewunderer aus ganz Europa an. Mit
Andrea Gabrieli und Francesco Cavalli, die ebenfalls
am Markusdom tätig waren, sind auch zwei vielgerühmte Meister der Generationen vor und nach
Monteverdi im Programm vertreten.
Um den venezianischen Stil aus erster Hand kennenzulernen, unternahm Heinrich Schütz zwei Studienreisen in die »Serenissima«. Seine 1625 gedruckten
Cantiones sacrae, aus denen der affektgeladene
Bußgesang »Heu mihi, Domine« stammt, lassen den
Einfluss des italienischen Madrigalstils so deutlich
erkennen wie keine andere seiner geistlichen Werksammlungen.
In einem Abschnitt des Konzerts werden die sechs
Sängerinnen und Sänger von der 1699 erbauten und
1760 durch Johann Hinrich Klapmeyer erweiterten
Schnitger-Orgel als Continuo-Instrument begleitet.
Natürlich ist sie auch als ›Solistin‹ zu hören: Luca
Guglielmi zeichnet mit Werken von Girolamo Frescobaldi, dessen Schüler Johann Jakob Froberger
sowie Franz Tunder und Heinrich Scheidemann
die vielfältigen orgelmusikalischen Beziehungen
zwischen Italien und Deutschland nach.
Dorothea Schröder
LA COMPAGNIA DEL MADRIGALE
Seit die Compagnia del Madrigale 2008 in ihrer jetzigen
Besetzung gegründet wurde,
hat sie einen internationalen
Spitzenplatz unter den Vokalensembles erobert – ablesbar
an zahlreichen Auszeichnungen wie z. B. dem Diapason d’Or
de l’Année und Choc de Classica für die Einspielung des
6. Madrigalbuchs von Carlo Gesualdo im Jahr 2013. Das Ensemble widmet sich nicht nur dem weltlichen italienischen
Repertoire, sondern auch der geistlichen Musik aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Dabei bilden die Werke
Claudio Monteverdis einen Schwerpunkt des Repertoires
und zukünftiger Aufnahmeprojekte.
LUCA GUGLIELMI
Als Cembalist, Organist, Dirigent, Komponist und Dozent für Alte
Musik verfolgt der Turiner Luca Guglielmi eine facettenreiche
internationale Karriere. Eine enge Zusammenarbeit verbindet
ihn mit Jordi Savall und dessen Ensembles. Im Frühjahr 2015
erschien mit Guglielmis neuer CD »Bach in Montecassino« eine
Aufnahme von Johann Sebastian Bachs Orgelwerken aus den
Sammlungen von Padre Martini und Friedrich Wilhelm Rust,
interpretiert auf einer italienischen Barockorgel von 1749.
ARP-SCHNITGERBOTSCHAFTER
ERNANNT IN 2012:
Walter Theuerkauf
Dr. Matthias Sträßner
Dr. Werner Brinker
ERNANNT IN 2013:
Prof. Monika Harms
Cornelius Neumann-Redlin
ERNANNT IN 2014:
Dr. Johanna Leissner
Dr. Stephan-Andreas Kaulvers
ARP-SCHNITGER-MAHL
MIT VERLEIHUNG DER AUSZEICHNUNG
ARP-SCHNITGER-BOTSCHAFTER
Die Premiere des Arp-Schnitger-Mahls
fand vor drei Jahren in der Oberen Rathaushalle in Bremen statt. Ins Leben
gerufen wurde die Veranstaltung zur
Intensivierung des internationalen
Gedankenaustauschs zum Schaffen
des bedeutendsten Orgelbauers des
Barock. Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Kultur kommen zusammen, um in einer wechselseitigen
Stärkung des Selbstverständnisses
für Schnitger und seine internationale Strahlkraft zu werben und sich
gleichzeitig dafür einzusetzen, sein
einzigartiges Erbe für die heutige und
die nachfolgenden Generationen zu
bewahren und erlebbar zu machen.
Nachdem das Arp-Schnitger-Mahl im vergangenen Jahr im
historischen Rathaus von Stade stattgefunden hat, wird es
in diesem Jahr am Samstag, den 5. September, im stimmungsvollen Ambiente der Der Aa-Kerk in Groningen (NL)
ausgerichtet. Für ihr bisheriges Engagement zur Bewahrung
und Bekanntmachung des reichen Erbes Schnitgers werden
zu diesem Anlass erneut verdiente Persönlichkeiten mit
dem Titel »Arp-Schnitger-Botschafter« ausgezeichnet. Sie
und der auf Initiative des Musikfest Bremen gegründete
Arp-Schnitger-Kulturerbe e. V. unterstützen das Ziel einer
Antragstellung auf Aufnahme der 49 heute noch weltweit
erhaltenen Orgeln und Prospekte Schnitgers in die Liste des
UNESCO-Welterbes – als erstes interkontinentales Projekt.
Damit soll der singulären Stellung Schnitgers als Orgelbauer
und seiner Bedeutung für die weitere Entwicklung der europäischen Orgelkultur Rechnung getragen werden.
Carsten Preisler
18|19
31
08
DIE DEUTSCHE FACTORING
BANK PRÄSENTIERT
»KLAVIERABEND MIT
SIR ANDRÁS SCHIFF«
VARIATIONEN
KLAVIERABEND
MIT SIR ANDRÁS SCHIFF
Seit der gregorianischen Musik ist die Variation
eine übliche kompositorische Technik, die im Laufe
der Jahrhunderte vollkommen unterschiedliche
Aspekte enthielt. Die melodische, dynamische,
rhythmische und harmonische Veränderung eines
Themas wurde in der Klassik und der Romantik
eine der zentralen Gattungen sowohl für Soloinstrumente als auch für Orchester.
Wolfgang Amadeus Mozart hat siebzehn Variationenwerke für Klavier geschrieben. Die Variationen
KV 500 sind 1786 entstanden, als Mozart in Wien
als freier Komponist und vor allem als Pianist noch
Erfolg hatte. Das Thema ist von ihm selbst.
Felix Mendelssohn Bartholdy wurde als pianistisches
Wunderkind auch von Goethe bewundert. Das Klavier
bezeichnete er als »sein Instrument«. Die »Variations sérieuses«, 1841 in Berlin geschrieben, wo
er königlicher Generalmusikdirektor war, zählen zu
seinen bedeutendsten Werken, jede der Variationen
erfasst eine andere psychische Atmosphäre.
Joseph Haydns 1793 geschriebene f-Moll-Variationen genießen einen außerordentlichen Ruf als eines
seiner bedeutendsten Klavierwerke. »Ein schwermüthiges Andante aus F Moll, variirt, wie ein Meister
nur variiren kann, dass es sich beynahe als freye
Phantasie anhört«, schrieb der Uraufführungskritiker im Mai 1799 und erfasste damit das fast schon
romantische Ausdrucksspektrum.
MO / 31. AUG / 20 UHR
TICKETS: 70,- / 60,- / 50,- / 35,- / 20,- EUR (ERM. 20%)
Die Glocke, Bremen
KLAVIERABEND
SIR ANDRÁS SCHIFF Klavier
Wolfgang Amadeus Mozart: Zwölf Variationen über ein Allegretto B-Dur
KV 500
Felix Mendelssohn Bartholdy: Variations sérieuses op. 54
Joseph Haydn: Variationen f-Moll Hob. XVII:6
Robert Schumann: Thema mit Variationen Es-Dur WoO 24 (»Geistervariationen«)
Ludwig van Beethoven: Diabelli-Variationen op. 120
Robert Schumanns »Geistervariationen« sind in
seiner dramatischsten Zeit entstanden. Wie er seiner
Frau Clara Schumann erzählte, sah er sich von Geistern umgeben, die ihm »wundervolle« und »häßliche« Musik diktierten. Während der Niederschrift
im Februar 1854 sprang er in selbstmörderischer
Absicht in den Rhein, wurde gerettet und lebte bis zu
seinem Tod 1856 in einer Nervenheilanstalt. Seine
ästhetische Idee war die »Poetisierung der Musik«,
die Musik sei »Seelensprache«. Er glaubte an die
Gefühlsdeutlichkeit der Musik, was den Charakter
der Improvisation zur Folge hatte. Clara untersagte
die Veröffentlichung dieser Musik, erst 1939 wurde
sie gedruckt.
Der Verlegerkomponist Anton Diabelli verschickte
1819 an fünfzig Komponisten die Aufforderung zur
Variationenkomposition über einen simplen Walzer von ihm, um ein Sammelwerk herauszugeben.
Ludwig van Beethoven, bereits vollständig taub,
machte mit seinem Riesenwerk von 33 Veränderungen (1822–1824) unmissverständlich klar, dass
er keinen »Schusterfleck«, wie er verächtlich das
Thema nannte, abliefern wollte. Der Dirigent Hans
von Bülow hat die »riesige Tonschöpfung« den
»Mikrokosmos des Beethovenschen Genius, ja sogar
ein Abbild der ganzen Tonwelt« genannt, worin
die Parodie auf Mozarts »Keine Ruh’ bei Tag und
Nacht« aus »Don Giovanni« ebenso Platz hat wie
die Huldigungen an Bach und Händel.
Ute Schalz-Laurenze
Seinen großen Erfolg verdankt das Musikfest Bremen nicht zuletzt
einem stimmigen Dreiklang aus höchster Qualität, großer Vielfalt
und weltoffener Internationalität. Eigenschaften, für die auch die
Deutsche Factoring Bank bekannt ist. Denn als eines der führenden deutschen Spezialinstitute für moderne Factoringlösungen
verschaffen wir Kunden aus über 50 verschiedenen Branchen
sofortige Liquidität – und das insbesondere durch den Ankauf von
Forderungen aus Exportgeschäften.
Als ein in Bremen verwurzeltes mittelständisches Unternehmen
ist es für uns keine Frage, dass wir auch in diesem Jahr eine
Veranstaltung des Musikfest Bremen in unserer Heimatstadt
unterstützen. Unsere Wahl fiel diesmal auf einen Abend mit einem
herausragenden Pianisten, der sowohl für sein bezwingendes
Verantwortungsbewusstsein gegenüber den Werken als auch für
seine beeindruckende Einfühlungskraft in die Seelenlandschaft
der Komponisten geschätzt wird: Sir András Schiff.
SIR ANDRÁS SCHIFF
Der Musikfest-Preisträger von
2003, Sir András Schiff, wurde
1953 geboren und studierte in
seiner Heimatstadt Budapest
und in London. Ein wichtiger
Teil seiner Tätigkeit sind Klavierabende, und da im Besonderen die zyklischen Aufführungen der Klavierwerke von Bach, Haydn, Mozart, Beethoven,
Schubert, Chopin, Schumann und Bartók. Neben Aufritten mit
international bedeutenden Orchestern und Dirigenten ist
Schiff ein leidenschaftlicher Kammermusiker. Von 1989 bis
1998 leitete er das Kammermusikfestival Musiktage Mondsee, seit 1998 findet im Teatro Olimpico in Vicenza unter seiner Leitung die Konzertreihe »Omaggio a Palladio« statt. Als
András Schiff 2011 öffentlich die alarmierende politische
Entwicklung in Ungarn kritisierte, zog er aufgrund von teilweise beleidigenden Angriffen von Seiten ungarischer Nationalisten die Konsequenz, in seiner Heimat keine Konzerte
mehr zu geben. Im Juni 2014 wurde Schiff von Queen
Elizabeth II. für seine Verdienste für die Musik in den Adelsstand erhoben.
Der 1953 in Budapest geborene und mehrfach mit internationalen
Preisen ausgezeichnete Künstler, den Königin Elizabeth II. letztes
Jahr in den Adelsstand erhob, wird uns auf einem Bechstein-Flügel
aus dem Jahre 1921 zunächst mit vier kürzeren Werken aus der
Klassik und Romantik verzaubern (Mozart, Mendelssohn Bartholdy,
Haydn und Schumann), bevor seine Aufführung in der Glocke in
die Diabelli-Variationen als Opus magnum im pianistischen Œuvre
von Beethoven mündet. Die Zuhörer in der Glocke erwartet ein
unvergesslicher Klavierabend, dargebracht von einem Künstler,
dessen außerordentlicher Rang als Beethoven-Interpret sich auch
darin manifestiert, dass ihn das Beethovenhaus Bonn zum Ehrenmitglied ernannte.
20|21
01
09
VIER INSTRUMENTE
FÜR DIE LEBENSFREUDE
Durch die Vermittlung des Mannheimer Flötisten
Johann Baptist Wendling erhielt Mozart den lukrativen Kompositionsauftrag, »3 kleine, leichte
und kurze Concertln und ein Paar quattro auf die
flötte« zu komponieren – für die stattliche Summe
von 200 Gulden! Auftraggeber war ein reicher
Musikliebhaber namens Ferdinand Dejean, ein
Arzt, der im Dienst der »Vereinigten Ostindischen
Kompanie« nach Asien gereist war und nun während einer längeren Europareise in Mannheim
Station machte.
Für ihn entstand 1777/1778 neben dem Quartett
C-Dur Anh. 171 (285b) auch das Flötenquartett
D-Dur KV 285, ein Werk von inniger Melodik, dessen Mittelsatz überraschenderweise zu keinem
wirklichen Ende findet, sondern direkt zum abschließenden Rondo überleitet. Allerdings wird der
musikalische Fluss durch einen Fermatentakt abrupt
unterbrochen: Mozart wollte dem Flötisten hier
vermutlich Gelegenheit geben, mittels einer Kadenz
oder eines »Eingangs« seine virtuose Kunst zu
präsentieren. Wohl acht Jahre nach den Quartetten
für Dejean entstand Mozarts Quartett A-Dur KV 298,
das nach Art der damals in Wien beliebten »Quatuors
d’airs cunnus« angelegt ist, bei denen das Aufgreifen
bzw. Variieren von Melodien anderer Komponisten
im Zentrum steht. Dementsprechend zeigt das Variationsthema des ersten Satzes große Ähnlichkeiten
mit Franz Anton Hoffmeisters Lied
»An die Natur«, die dem Menuett-Trio
zugrundeliegende Melodie stellt eine
Bearbeitung des altfranzösischen
Rondeaus »Il a bottes, des bottes
Bastien« dar; der Hauptgedanke des
dritten Satzes wiederum stammt aus
Giovanni Paisiellos Oper »Le gare generose«, die gerade am Wiener Burgtheater mit großem Erfolg aufgeführt
worden war. Mozart greift ironisch
den Publikumsgeschmack seiner Zeit
auf – um anschließend die fremden
Themen nach allen Regeln der Kunst
durch den Kakao zu ziehen …
Neben den Mozart-Quartetten haben
die Solisten der Musiciens du Louvre
das an der Schwelle zur Frühklassik
stehende Divertimento für Violine,
Viola und Violoncello B-Dur Hob. V:8
aufs Programm gesetzt, das zu Joseph
Haydns frühen Streichtrios zählt. Im
Gegensatz zu den übrigen Stücken der
Werkgruppe ist das Trio Nr. 8 mit Viola
statt zweiter Violine als Mittelstimme
besetzt. Ungewöhnlich ist auch, dass
das gefällige Werk von einem Variationssatz eingeleitet wird, dem ein
stimmungsvolles Menuett und ein
schwungvolles Finale folgen – eine
lohnenswerte Endeckung!
Harald Hodeige
SOLISTEN DER
MUSICIENS DU LOUVRE GRENOBLE
Sie arbeiten regelmäßig mit
Marc Minkowski und seinen
Musiciens du Louvre Grenoble
zusammen und haben sich
dem Originalklang verschrieben: Jean Bregnac studierte
klassische und barocke Flöte in seiner Heimatstadt Lyon, in
Genf und in Paris, bevor er sich den letzten ›Schliff‹ am Brüsseler Konservatorium in der Klasse von Barthold Kuijken holte.
Thibault Noally, Konzertmeister der Musiciens du Louvre,
lernte sein Handwerk u. a. bei Lydia Mordkovitch, einer Schülerin von David Oistrach. Regelmäßig tritt er mit namhaften
Künstlern wie Philippe Jaroussky oder Cecilia Bartoli auf.
Nicolas Mazzoleni, Stimmführer der zweiten Violinen bei den
Musiciens du Louvre, begann sich während seines Studiums
am Lyoner Konservatorium für die Barockgeige zu interessieren und hat seitdem mit zahlreichen Barockensembles in Europa gearbeitet. Elisa Joglar erhielt ein Diplom mit Auszeichnung des Conservatorio Jesús Guridi im spanischen
Vitoria-Gasteiz, bevor sie ihr Barockcello-Studium in Salamanca abschloss. Außer bei den Musiciens du Louvre Grenoble spielt sie in vielen der führenden europäischen Originalklang-Ensembles.
präsentiert von
DI / 01. SEPT / 20 UHR
TICKETS: 25,- EUR (ERM. 18,-)
Jagdschloss Clemenswerth, Sögel
MOZARTS FLÖTENQUARTETTE
SOLISTEN DER MUSICIENS DU LOUVRE GRENOBLE:
JEAN BREGNAC Flöte
THIBAULT NOALLY Violine
NICOLAS MAZZOLENI Viola
ELISA JOGLAR Violoncello
Wolfgang Amadeus Mozart: Quartett C-Dur Anh. 171 (285b),
Quartett D-Dur KV 285, Quartett A-Dur KV 298
Joseph Haydn: Divertimento für Violine, Viola und Violoncello B-Dur
Hob. V:8
22|23
02
09
DIE BREMER KREDITBANK AG
PRÄSENTIERT HAYDNS
ERSCHAFFUNG DER WELT
EPOS ÜBER DIE
ERSCHAFFUNG DER WELT
RENÉ JACOBS
Dirigent, Countertenor, Musikforscher – René Jacobs zählt
zu den herausragenden Künstlerpersönlichkeiten des Vokalrepertoires der Musik des Barock und der Klassik. Sein
Debüt als Operndirigent gab er 1983 bei den Festspielen für
Alte Musik in Innsbruck, die er bis 2009 leitete. René Jacobs
ist mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet
worden; so verdankt er seiner Aufnahme von Mozarts »Le
nozze di Figaro« einen Grammy Award (2005) und der Einspielung von Bachs Matthäus-Passion den ECHO Klassik
(2014).
RENÉ JACOBS’
MUSIKFEST-DEBÜT
»Nie war ich so fromm als bei der Komposition der Schöpfung..
Täglich fiel ich auf die Knie und bat Gott, dass er mich stärke fürr
mein Werk«, sagte der 65-jährige hochangesehene Komponistt
zu der 1798 erfolgten Wiener Uraufführung seines Oratoriumss
»Die Schöpfung«.
Die Komposition des einleitenden »Chaos« war eine unglaublichee
Herausforderung: Friedrich Schiller nannte sie ein »charakterlosess
Mischmasch«. In 59 Takten versucht Haydn den Zustand der Weltt
vor dem Eingriff Gottes darzustellen. Der Musiktheoretiker Joseph dee
Momigny schrieb dazu: »Dieses Oratorium ist eines der schönstenn
Werke dieses großen Mannes. Doch scheint er an einigen Stellenn
vergessen zu haben, dass selbst das Chaos in der Musik sich nurr
nach den Gesetzen der Harmonie schildern lässt. Denn außer diesenn
MI / 02. SEPT / 20 UHR
TICKETS: 85,- / 70,- / 55,- / 40,- / 25,- EUR (ERM. 20%)
Die Glocke, Bremen
DIE SCHÖPFUNG
B’ROCK – BELGIAN BAROQUE ORCHESTRA GHENT
RODOLFO RICHTER Konzertmeister
SOPHIE KARTHÄUSER Sopran
MAXIMILIAN SCHMITT Tenor
JOHANNES WEISSER Bariton
COLLEGIUM VOCALE GENT
RENÉ JACOBS Dirigent
Joseph Haydn: »Die Schöpfung«, Oratorium für Soli, Chor und
Orchester Hob. XXI:2
Gesetzen gibt es kein Heil oder vielmehr keine
Musik, sondern bloß misstönendes Geräusch, das
nicht schildert, sondern die Ohren zerreißt, das
gesunde Gefühl und die Vernunft beleidigt. Ein so
großer und erhabener Schilderer Haydn auch ist, es
gibt doch Dinge, die er nicht erreichen kann, weil sie
überhaupt der Musik unzugänglich sind«. Hingegen
Carl Friedrich Zelter: »… diese Ouvertüre … ist
nach unserem Urteil das Herrlichste in diesem
Werke«. Unerwartete Akkorde ohne Auflösungen,
Melodik aus kurzen disparaten Gebilden, Rhythmik mit scharfen Akzenten. Musik im Werden, in
›formlosem‹ Zustand. Ein Kritiker schrieb 1800:
»… eine Malerei des Streits der Elemente und des
Chaos vor der Schöpfung. Hier zischt und schreit
alles durcheinander«.
Es gibt in dem Werk, das auf drei Textquellen –
Buch Genesis, Psalmen und John Miltons »Paradise
Lost« – beruht, zunächst keine Handlung. Haydn
arbeitet mit Bildern – schäumenden Wellen, rauschenden Bächen, Sonnen- und Mondaufgängen, er
schildert Adler, Lerchen, Tauben, Fische, Würmer …
und er schildert die Liebe so wahr und so schön,
dass jede ansonsten berechtigte feministische
Kritik verstummt. Fugen, Koloratur-Arien, Klangfarbenpaletten aus drei Posaunen, drei Flöten, zwei
Waldhörnern und Kontrafagott, dazu harmonische
Kühnheiten, die man erst wieder bei Liszt und
Wagner findet. 1799 schrieb ein Musikliebhaber
über eins der erfolgreichsten Werke der klassischen
Musik überhaupt: »Über das Spektakel hat unsre
schöne Welt sogar den Durchmarsch der Russen
vergessen. Da hat der berühmte Haydn die Erschaffung der Welt in Musik aufgeführt.«
B’ROCK – BELGIAN BAROQUE
ORCHESTRA GHENT
Das Orchester wurde 2005 in
Gent gegründet, um die Welt
der Alten Musik neu zu beleben. Die Spezialisten der historischen Aufführungspraxis
sind ausgewählte internationale Solisten. Nicht umsonst hat sich das Belgian Baroque
Orchestra Ghent den Beinamen B’Rock gegeben: Bei jeder
Aufführung neu, gleichsam kammermusikalisch aufeinander einzugehen und vor allem nicht in Routine zu verfallen,
haben sich die hochmotivierten Musiker dieses Orchesters
als Konzept auf die Fahnen geschrieben.
Wir freuen uns, gemeinsam mit Ihnen ein ganz besonderes Oratorium erleben zu dürfen: »Die Schöpfung« von Joseph Haydn. Das
Werk thematisiert nichts Geringeres als die Erschaffung der Welt,
wie sie in der Genesis (1. Buch Mose) erzählt wird. Und das unter
René Jacobs so mitreißend und maßstabsetzend wie selten zuvor.
Schließlich ist der berühmte belgische Dirigent seit Jahren eine der
Galionsfiguren für das Repertoire des Barocks und der Klassik. Sein
Credo: »Man muss die Balance halten zwischen Werktreue, eigener
Fantasie und Lebendigkeit der Aufführung.«
Für »Die Schöpfung« hat er denn auch buchstäblich aus dem Vollen
geschöpft und sich mit dem belgischen Barockorchester B’Rock
und dem professionellen Chor Collegium Vocale Gent erstklassige
Ensembles an seine Seite geholt.
Zusammen mit den fulminanten Sängern Sophie Karthäuser
(Sopran), Maximilian Schmitt (Tenor) und Johannes Weisser
(Bariton) sorgen sie für eine faszinierende Interpretation eines der
größten Musikwerke des 18. Jahrhunderts.
Auch wir haben jüngst einen »Schöpfungsakt« abgeschlossen und
agieren jetzt mit neuem Namen und einem modernen Auftritt, der
unsere Kontinuität und unser Traditionsbewusstsein ebenso wie
unser Interesse für Kunst und Kultur widerspiegelt. Das Musikfest
Bremen liegt uns dementsprechend sehr am Herzen. Ebenso
wie ein gemeinsamer Abend mit Ihnen bei klassischer Musik der
Meisterklasse.
COLLEGIUM VOCALE GENT &
SOLISTEN
Das Collegium Vocale Gent, 1970 von Philippe Herreweghe
gegründet, war einer der ersten Chöre der historischen Aufführungspraxis und erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Die
belgische Sopranistin Sophie Karthäuser gewann 1997 den
belgischen Förderpreis und studierte an der Guildhall School
of Music and Drama in London. 2015 war die Sopranistin
u. a. in der Partie der Asteria in Händels »Tamerlano« in
Amsterdam und Brüssel zu hören. Der lyrische Tenor Maximilian Schmitt war Mitglied der Regensburger Domspatzen
und studierte an der Berliner Universität der Künste. Feste
Engagements hatte er u. a. im Jungen Ensemble der Bayerischen Staatsoper München, am Salzburger Landestheater
und am Mannheimer Nationaltheater. Bariton Johannes
Weisser studierte in Oslo und Kopenhagen. 2004 gab er
mit 23 Jahren sein Debüt als Masetto in »Don Giovanni«.
Sein Repertoire reicht von Werken des 17. bis zu denen des
20. Jahrhunderts.
Ute Schalz-Laurenze
24|25
dodenhof in Posthausen, das ist Norddeutschlands größtes Shopping-Center. Das Familienunternehmen, vor mehr als 100 Jahren
als kleiner Kaufmannsladen gegründet, verfügt heute über 120.000
Quadratmeter Verkaufsfläche und verschiedene Einkaufswelten von
Wohnen, Mode, Technik bis zu Sport und GenießerWelt sowie ein
umfangreiches Service- und Dienstleistungsangebot.
dodenhof hat sich in den vergangenen Jahren zunehmend zu einem
faszinierenden Shopping-Center entwickelt, in dem bis zu 90.000
Kunden täglich das abwechslungsreiche Angebot nutzen und vor
allem die Vielfalt schätzen. Die verkehrsgünstige Anbindung mit je
einer Autobahnabfahrt von der A1 und der A27 macht die Anreise
ins niedersächsische Posthausen einfach.
Mit dem Musikfest Bremen verbindet dodenhof eine langjährige
Partnerschaft und auch in 2015 ist das Unternehmen sehr gerne
wieder mit dabei. »Mit der Konzertreihe ›Musikfest Surprise‹
können wir uns deshalb so gut identifizieren, weil hier der gewohnte
Konzertcharakter aufgehoben wird und neue, frische Ideen im
Mittelpunkt stehen«, erklärt Ralph Dodenhof. Mit seinen einzigartigen Shopping-Welten und faszinierenden Präsentationsformen
geht auch dodenhof neue Wege. Ralph Dodenhof: »Wir freuen uns
auf schöne und außergewöhnliche Konzertabende in der Bremer
Überseestadt«.
Die ShoppingWelt
Weitere Informationen erhalten Sie unter
www.dodenhof.de
03
09
CÉCILE MCLORIN SALVANT
PRÄSENTIERT DIE KUNST
DER SONGGESTALTUNG
DODENHOF FREUT SICH AUF
AUSSERGEWÖHNLICHE KONZERTE
MUSIKFEST
SURPRISE:
UNKONVENTIONELL,
FRISCH, AUFREGEND!
MUSIKFEST SURPRISE setzt sich über einengende
stilistische Schubladen hinweg und tritt den Beweis
an, dass die facettenreiche Welt der Musik ständig
im Wandel begriffen ist. Als Laboratorium für unkonventionelle Experimente präsentiert die Reihe
jenseits festgelegter Kategorisierungen Künstler,
die grenzüberschreitend Einflüsse aufgreifen, mit
den Stilen gekonnt jonglieren und daraus höchst einfallsreich etwas eigenständig Neues kreieren. Und
so trifft Klassik auf Avantgarde, Jazz auf Elektronik
oder Orient auf Okzident, und diese unerwarteten
musikalischen Brückenschläge lassen auch in ihrer
Darbietungsform den herkömmlichen Charakter
klassischer Konzerte hinter sich: Nicht traditionelle
Konzertatmosphäre mit Reihenbestuhlung, sondern
lässiges Club-Ambiente mit kleinen Tischen, Stühlen
und Getränkeausschank umrahmt den progressiven
Charakter der Reihe. MUSIKFEST SURPRISE – bereit
für Überraschungen?
In den USA spricht man gerne von »rising stars«
bei jungen Künstlern, die schon mit ihren Debüts
stark beeindrucken. Auch bei uns hat sich diese
Bezeichnung eingebürgert. Im Falle von Cécile
McLorin Salvant trifft sie unbedingt zu, denn
schon mit der Debüt-CD aus dem Jahr 2010
gewann die junge Künstlerin die Thelonious Monk
Competition in der Gesangssparte.
Die Kunst der Gestaltung ist die Hauptsache bei der
Interpretation von Liedern. Was für das Kunstlied
gilt, gilt in gleicher Weise für den Jazzsong. Hier
kommt nun eine Jazzsängerin, die wirklich gestalten kann, und zwar bis in die feinsten Verästelungen
eines Songs. Cécile McLorin Salvant versteht es, die
alte Warren-Dubin-Schnulze aus den 1930er Jahren
»I only have eyes for you« so augenzwinkernd
humorvoll zu interpretieren, dass der schmachtende
Text schnell vergessen ist, ebenso weiß sie das zum
Jazzstandard gewordene »It ain’t necessarily so«
aus Gershwins »Porgy & Bess« zu durchdringen. Die
Sängerin dringt zum Kern eines Songs vor, braucht
mal ein paar Zeilen nur zu hauchen, um dann in
eine expressive, volltönende und ausdrucksstarke
Singweise zu fallen. Diese große Beherrschung
ihrer Stimme verwundert bei Cécile McLorin Salvant
nicht, denn sie hat in Aix-en-Provence zunächst
eine klassische Gesangausbildung erhalten, sogar
mit einer Spezialisierung auf Barockgesang, bis sie
von Jean-François Bonnel mit der Jazzimprovisation
konfrontiert wurde. Sie absolvierte dann mit Bonnels Pariser Quintett erste Auftritte als Jazzsängerin
und nahm mit ihm ihr schlicht »Cécile« betiteltes
Album auf. Ihre zweite, im vorigen Jahr erschienene CD »WomanChild« wirkt noch um einiges
reifer als das Debüt. Auch auf dieser CD hat sie sich
eine Reihe von Jazzstandards vorgenommen; von
»I didn’t know what time it was«, das einst auch
eines ihrer Vorbilder Billie Holiday sang, bis zu
Fats Wallers »Jitterbug Waltz«. Um noch einmal
auf die »rising stars« zurückzukommen: Auch
Cécile McLorin Salvants Pianist Aaron Diehl gehört
in diese Kategorie. Er ist – wie viele Musiker vor
ihm – eine Entdeckung von Wynton Marsalis, der
ihn nachdrücklich gefördert hat. Beim Musikfest
Bremen wird Cécile McLorin Salvant vom Aaron
Diehl Trio begleitet.
Christian Emigholz
CÉCILE MCLORIN SALVANT
Cécile McLorin Salvant wurde
in Miami als Kind einer französischen Mutter und eines haitianischen Vaters geboren.
Schon als Kind erhielt sie Gesangs- und Klavierunterricht.
Zum Jurastudium ging sie nach Aix-en-Provence, nahm aber
auch eine klassische Gesangsausbildung am Conservatoire
Darius Milhaud auf, bevor sie sich in Jazzgesang von JeanFrançois Bonnel ausbilden ließ.
AARON DIEHL
Der Jazzpianist Aaron Diehl stammt aus Columbus/Ohio
und studierte an der Juilliard School in New York. Er spielte
mit dem Wynton Marsalis Septett und diversen Jazzgrößen.
2006 erschien seine Debüt-CD, der weitere gefolgt sind.
präsentiert von
Die ShoppingWelt
DO / 03. SEPT / 21 UHR / 33,- EUR (ERM. 23,-)
BLG-Forum Überseestadt, Bremen
MUSIKFEST SURPRISE I: RISING STAR
CÉCILE MCLORIN SALVANT
FEAT. AARON DIEHL TRIO
»Rising Star«: Cécile McLorin Salvant präsentiert Auszüge aus
ihrem neuen Album
26|27
15
09
präsentiert von
Die ShoppingWelt
IT UND KOMMUNIKATION AUS
DER ÜBERSEESTADT
TECHNO-BEATS VON
AKUSTISCHEN INSTRUMENTEN
Lässt sich Techno – also die Inkarnation elektronischer Tanzmusik – eigentlich auch mit akustischen
Instrumenten spielen? Diese Frage stellten sich
vor ein paar Jahren die Musiker Daniel Brandt, Jan
Brauer und Paul Frick.
Anfänglich spielten sie noch im Trio die Sounds von
Pianos, Keyboards und Synthesizern ein und sampelten sie dann zu Techno-Beats. Als Trio führten sie
die so gewonnenen Resultate im Berliner Technoclub
schlechthin, im Berghain, auch live auf. Aber bald
vergrößerten sich die Ansprüche, und so wurde das
zehnköpfige Brandt Brauer Frick Ensemble gegründet, in dem die Instrumente Violine, Violoncello,
Posaune, Tuba, Harfe sowie zwei Perkussionisten
die drei Erfinder dieser akustischen Techno-Spielart
unterstützen. Mit dieser ungewöhnlichen Methode
eine Musik vorzutragen, die üblicherweise zum
Durchtanzen ganzer Nächte geeignet ist, weckte
die Berliner Band schnell das Interesse größerer
Festivals von Glastonbury über das Pariser Centre
Pompidou und das New Yorker Lincoln Center bis zum
Jazzfestival Montreux. Der ursprüngliche Ansatz,
elektronische Tanzmusik mit analogen Instrumenten zu komponieren, was vor allen Dingen auf die
Clubszene zielte, steht mittlerweile nicht mehr allein
im Fokus.
präsentiert von
Dazu sind die Ideen der Gründertroika zu komplex,
haben sie zuviel Spaß am Experimentellen und der
ausgiebigen Präparierung der Instrumente, wobei
viele Soundideen und Verfremdungen auch von
den übrigen Musikers des Ensembles kommen. Die
Stücke des Brandt Brauer Frick Ensembles nutzen
mittlerweile auch Versatzstücke von der Minimal
Music bis hin zu Songstrukturen. Auf ihrer jüngsten
Veröffentlichung »Miami« hat sich das Ensemble
noch um Sängerinnen und Sänger Erika Janunger,
Nina Kravitz, Gudrun Gut, Om’Mas Keith und Jamie
Lidell verstärkt. Diese orientieren sich allerdings
nicht an gewöhnlichen Songstrukturen, sondern
produzieren Soundcollagen, werden also gewissermaßen als weitere Instrumente eingesetzt. Dadurch
hat sich der Sound noch einmal erheblich verändert,
sich stark vom knüppelharten Techno-Beat entfernt,
ohne allerdings an Wucht und Druck zu verlieren.
Dabei bringen die Stimmen nun auch eine warme
Note in den kühlen und motorischen Sound ein, die
der Musik spürbar gut tut. Beim Musikfest Bremen
wird das Brandt Brauer Frick Ensemble noch mit
den Free Electric Singers verstärkt, zu denen auch
der exzentrische kanadische Bildende Künstler und
Musiker Beaver Sheppard gehört.
Christian Emigholz
Mit der Unternehmensgruppe team neusta GmbH ist Geschäftsführer Carsten Meyer-Heder außerordentlich erfolgreich: Selbstverantwortung, Vertrauen und Herausforderungen lassen aus einem agilen
Schwarm an Softwareentwicklern, IT-Consultants und Experten ein
großes Ganzes werden – eben das team neusta.
Aktuell besteht die Unternehmensgruppe aus zwölf Tochterfirmen.
Der Bereich Softwareentwicklung und IT-Beratung ist der Nukleus
der Holding und nach wie vor der wichtigste Umsatzgenerator. Hier
finden die größten Projekte statt. Hier pulsiert das Netzwerk am
stärksten, von dem die übrigen Tochterfirmen partizipieren. Resultat:
2014 knackte team neusta die Umsatzmarke von 60 Millionen Euro.
Strategisch geplant hat Geschäftsführer Meyer-Heder diese Entwicklung nicht. Mit Anfang 20 spielte er Schlagzeug, begann ein
Studium der Wirtschaftswissenschaften, bis er feststellte, dass ihn
die damals in den Kinderschuhen steckende IT mehr interessierte
als alles andere. Diese Begeisterung an der Arbeit ist ein roter Faden,
der sich bis heute durch die gesamte Unternehmensgruppe zieht.
BEAVER SHEPPARD
Der Gitarrist Jonathan Sheppard kommt ursprünglich aus
Neufundland und lebt heute
in Montreal. Als Beaver Sheppard oder kurz Beaver bekannt, stand er bisher auf der
Bühne mit Grimes, Sunset Rubdown, Wolf Parade, Billy Childish, Smog, Elisse Weinberg, Pat Jordache, Xiu Xiu, Rae Spoo,
Daniel Johnston und Frog Eyes. Beaver ist sehr angetan von
seiner aktuellen Zusammenarbeit mit dem Brandt Brauer
Frick Ensemble und sagt darüber, die Band hätte ihm neue
Wege gezeigt und die Augen für ganz neue musikalische
Ausdrucksformen geöffnet.
BRANDT BRAUER FRICK ENSEMBLE
DI / 15. SEPT / 21 UHR / 33,- EUR (ERM. 23,-)
BLG-Forum Überseestadt, Bremen
MUSIKFEST SURPRISE II: ACOUSTIC TECHNO
THE BRANDT BRAUER FRICK ENSEMBLE &
THE FREE ELECTRIC SINGERS
FEAT. BEAVER SHEPPARD
»Acoustic Techno«: Kompositionen und Arrangements von
Daniel Brandt, Jan Brauer und Paul Frick
1993 begann die Firmengeschichte. neusta entwickelte eine Datenbankschnittstelle für einen Kunden und bekam vom Tourismuskonzern TUI einen der ersten Aufträge. 1994 wurde der erste Mitarbeiter
eingestellt – Umsatz zu jener Zeit: ungefähr 150.000 DM. Stetig
wuchs das Unternehmen. Der Umsatz stieg zur Jahrtausendwende
auf circa 1,5 Millionen DM.
Dann ging es Schlag auf Schlag: Die Aufträge wurden komplexer, die
Kunden größer – vom mittelständischen Handwerksunternehmen
bis zum international agierenden Konzern ist bis heute alles dabei.
Allein in der Zeit von 2006 bis 2012 stieg die Mitarbeiteranzahl
von 80 auf 400, während im gleichen Zeitraum verschiedene
neue Gesellschaften gegründet wurden. team neusta bietet von
Softwareentwicklung über Design, eCommerce, Marketing, App
und mobile bis hin zu Unternehmenskommunikation ein breites
Dienstleistungsspektrum aus einer Hand.
Via MySpace haben sich die
drei Gründer des Brandt
Brauer Frick Ensembles im
Jahr 2008 gefunden: Paul
Frick, der Komposition in Berlin bei Friedrich Goldmann
studierte, suchte verwandte Geister und fand sie in den beiden Wiesbadenern Daniel Brandt und Jan Brauer, die ElektroJazz in einer Band spielten. Stilistisch waren sich die drei von
Beginn an einig und nahmen spontan erste Tracks im Heimstudio auf. Was in Dreierbesetzung begann, wurde bald zum
Ensemble ausgebaut. Das zehnköpfige Ensemble hat mittlerweile drei Alben veröffentlicht »You make me real«
(2010), »Mr. Machine« (2011) und »Miami« (2013). Außerdem liegen diverse Singles sowie Remixe ihrer Stücke vor.
28|29
16
09
präsentiert von
17
09
ARUN GHOSH QUINTET
INDO-JAZZ-FUSION
MIT KLARINETTE
Vor rund acht Jahren begann Arun Ghosh, sich in
der britischen Szene mit seinen Jazz-Experimenten
einen Namen zu machen. Der Klarinettist wurde
in Indien geboren und wuchs in England auf. Er
verbindet in seiner Musik gewissermaßen seine
beiden Heimatländer.
Indo-Jazz könnte man seine Musik nennen, er
selbst bezeichnet sie lieber als »Afrocoustics &
Indo-vations«. Dabei handelt es sich einerseits um
klassische indische Musik mit ihren Ragas und den
Tala-Zählzeiten sowie Qawwali-Musik aus Pakistan,
wie sie der große Nusrat Fateh Ali Khan interpretierte. Diese kombiniert Arun Ghosh mit Jazz- und
Jazzrock-Elementen. Das Resultat sind mal hymnische Stücke, die die Emphase der Qawwali-Gesänge
der Sufis nachzeichnen, mal Stücke, die in aller Ruhe
komplizierte rhythmische Modelle entwickeln, mal
rumorende, mit Punk- und Dub-Motiven versehene
Jazzrock-Stücke.
Die Liebe des Westens zur Musik Indiens ist nicht
neu, erinnert sei nur an die »West meets east«Begegnung des Geigers Yehudi Menuhin mit dem
Sitar-Virtuosen Ravi Shankar in den 1960er Jahren,
die wenig später regelrechte Pilgerreisen britischer
Beatbands – darunter Beatles und Rolling Stones –
nach Indien auslöste. Früh hat sich der Saxophonist
Charlie Mariano mit der Verbindung indischer Musik
mit Jazz beschäftigt, und auch eine deutsche Band
war beteiligt. Die Münchner Jazzrock-Formation
WILDE PUNK-JAZZ-EXKURSIONEN MIT
GET THE BLESSING
Embryo unternahm Ende der 1970er Jahre eine
ausgedehnte Indienreise, bei der sie viele Konzerte
mit indischen Musikern gab. Embryo darf getrost
mit zu den Gründern des weltmusikalisch ausgerichteten Jazz gerechnet werden. Seitdem sind
viele indische Musiker mehr oder minder fest in den
europäischen und US-amerikanischen Jazzszenen
verankert, seien es nun Sitar-Spieler oder Perkussionisten, die das vielfältige Instrumentarium Indiens
beherrschen. In jüngster Zeit aber machen immer
mehr Kinder indischer Einwanderer mit einer stärker
von der Musik der Heimat ihrer Eltern geprägten
Jazzauffassung von sich reden. Genannt seien
nur der amerikanische Pianist Vijay Iyer und der
ebenfalls amerikanische, aber im italienischen Triest
geborene Saxophonist Rudresh Mahanthappa, beide
sind bereits im Musikfest Bremen zu Gast gewesen.
Mit Letzterem hat auch Arun Ghosh schon auf der
Bühne gestanden. Der britische Klarinettist gehört
auch in die Reihe der Jazzmusiker, die sich mit
einem eigenen Blickwinkel dem Jazz nähern. Der
ist im Falle von Arun Ghosh von großer Offenheit
geprägt. In einem BBC-Interview zählte er zu seinen
Einflüssen den Saxophonisten Courtney Pine, den
Trip-Hop-Musiker Tricky und äthiopischen Jazz aus
den sechziger Jahren. Mit seinem Quintett spielt
Arun Ghosh Ausschnitte aus seiner CD »A South
Asian Suite«.
Christian Emigholz
Die englische Musikpresse ist sich nicht ganz
einig, ob Get The Blessing nun Jazzrock, Postrock
oder Punk-Jazz machen. Punk-Jazz made in Britain
dürfte als erster ein Musiker aus Leeds gespielt
haben: Der Saxophonist Xero Slingsby, der viel
zu jung starb, mit seinem Trio The Works. Mit
seiner radikalen Spielweise orientierte er sich an
Vorbildern wie John Coltrane, Ornette Coleman und
Roland Kirk sowie ein wenig an den US-Punk-Jazzern
Lounge Lizards um den Saxophonisten John Lurie.
Aber während Letztere vor allen Dingen auf coole
Distanz setzten, ließ Slingsby es lieber brennen.
Mit dieser Orientierung ähnelt Slingsby durchaus
der vor fünfzehn Jahren gegründeten Band Get
The Blessing, denn diese bezieht sich ausdrücklich
auch auf Ornette Coleman. Allein der Bandname soll
auf die Coleman-Komposition »The Blessing« aus
dem Jahr 1958 zurückgehen. Weder Leeds noch
Bristol, woher Get The Blessing kommt, haben sich
ansonsten nachhaltig im Jazz-Almanach verewigt,
aber mit diesen beiden Formationen setzen sie
überraschende Markensteine. Noch in einem weiteren Faktum ähnelt Get The Blessing der Spielweise
des Slingsby Trios, denn auch das Quartett aus
Bristol favorisiert die Kollektivimprovisation, und
zwar die voraussetzungslose. Die 2014 erschienene
CD »Lope and Antilope« (ein Wortspiel, das nur im
Englischen funktioniert) ist nach Aussage der Band
ohne vorgefertigtes Material in wenigen Tagen im
Studio entstanden. Dabei haben sie höchst spannende Klanglandschaften entwickelt, die vielfach
von elektronischen Verfremdungen – Elektronik wird
bei Get The Blessing intensiv genutzt – zu überraschenden Wendungen getrieben werden, dabei auch
gelegentlich ein regelrechtes Gemetzel aus Sound
und treibenden Rhythmen anrichten. Andererseits
kann das Quartett auch sehr entspannt mit Trip-Hopund Ambient-Motiven spielen, was nicht sonderlich
überrascht, da die Rhythmusfraktion von Get The
Blessing bei Konzerten auch für den Rhythmus bei
der ebenfalls aus Bristol stammenden Trip-Hop-Band
Portishead sorgt. Aber nach den 15 Jahren, die Get
The Blessing bestehen, lässt sich sicherlich nicht
mehr von einem Seitenprojekt neben der erfolgreichen avantgardistischen Popband sprechen. Beim
Musikfest Bremen stellt Get The Blessing Stücke aus
der aktuellen CD vor.
Christian Emigholz
präsentiert von
Die ShoppingWelt
Die ShoppingWelt
ARUN GHOSH
MI / 16. SEPT / 21 UHR / 33,- EUR (ERM. 23,-)
BLG-Forum Überseestadt, Bremen
MUSIKFEST SURPRISE III: INDO-JAZZ-FUSION
ARUN GHOSH QUINTET:
ARUN GHOSH Klarinette IDRIS RAHMAN Tenorsaxophon
CHRIS WILLIAMS Altsaxophon LIRAN DONIN Kontrabass
RASTKO RASIC Schlagzeug
»Indo-Jazz-Fusion«: Werke von Arun Ghosh
Arun Ghosh wurde in Kalkutta
geboren, wuchs aber im englischen Bolton auf, und zog mit
seinen Eltern später nach
Manchester. Seine erste Band
stellte er im Jahr 2007 beim
London Jazz Festival vor. Ein Jahr später legte er sein Debütalbum »Northern Namaste« vor. Mit »Primal Odyssey« und
»A South Asian Suite« folgten zwei weitere Alben. 2012
stellte der Klarinettist für die Londoner Kultur-Olympiade das
Arkestra Makara zusammen, eine elfköpfige Formation mit
Musikern aus Japan, Nepal, Malaysia, Indien und England.
Sein Quintett führt Arun Ghosh mit Idris Rahman (Tenorsaxophon), Chris Williams (Altsaxophon), Liran Donin (Kontrabass) und Rastko Rasic (Schlagzeug).
GET THE BLESSING
Get The Blessing wurde im
Jahr 2000 von Jim Barr (EBass) und Clive Deamer
(Schlagzeug), die ansonsten
die Rhythmussektion von
Portishead bilden, gemeinsam mit dem Saxophonisten Jake McMurchie und dem
Trompeter Pete Judge gegründet. Ziel war es von Beginn an,
eine aktuelle Variante des Jazz zu entwickeln. Für ihr Debütalbum »All is Yes« wurde das Quartett 2008 mit dem
BBC-Jazz-Award ausgezeichnet. Seitdem haben die Musiker »Bug in Amber« (2009), »OC DC« (2012) und »Lope
and Antilope« (2014) veröffentlicht.
DO / 17. SEPT / 21 UHR / 33,- EUR (ERM. 23,-)
BLG-Forum Überseestadt, Bremen
MUSIKFEST SURPRISE IV: RHYTHM MASTERS
GET THE BLESSING:
JIM BARR Bass CLIVE DEAMER Schlagzeug
PETE JUDGE Trompete JAKE MCMURCHIE Saxophon
Auszüge aus der aktuellen CD »Astronautilus«
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ENSEMBLE ZEFIRO UND
ALFREDO BERNARDINI
Es ist der Gott der westlichen Winde, der
dem Ensemble seinen Namen leiht: Zephir
gilt als freundlicher Herrscher und aus
gutem Grunde haben ihn die Gründer des
Ensemble Zefiro zum Patron erwählt. Die
Holzbläser sollten in diesem Barockorchester den Ton angeben, darüber waren sich
Alfredo Bernardini sowie Paolo und Alberto
Grazzi 1989 einig. Seit dieser Zeit hat sich
die Idee jedoch ausgeweitet und so können
Bernardini und seine Mitspieler ihren Kreis
je nach Anforderung der Komposition erweitern. Oboist und Leiter Alfredo Bernardini
spielt zudem in einigen der renommiertesten Barockorchester der Welt, darunter
Hespèrion XXI, La Petite Bande und das
Freiburger Barockorchester.
WANDELKONZERTE
IM RUSTIKALEN AMBIENTE
präsentiert von
Zu behaupten, es gebe keine Unterscheidung zwischen
E- und U-Musik, sondern nur gute oder schlechte Musik,
sei intellektuell etwas schmalbrüstig, meinte einmal
Carl Dahlhaus, Nestor der modernen Musikwissenschaft
in Deutschland. Es sei genauso intelligent wie die
Behauptung, es gebe keine Äpfel und Birnen, sondern
nur Obst. Dieser so wunderbar unmoderne Satz lässt
nichts an Klarheit daran vermissen, dass der Trend
zur schicken Einebnung ästhetischer Profile eher zur
Verwirrung als zum Verständnis von Musik beiträgt.
Doch dass Mozart mit der »Kleinen Nachtmusik« vor
allem eines wollte, nämlich das Publikum erfreuen,
bedarf keiner schamhaften Rechtfertigung. Das Programm »Aus Oper und Salon« bekennt sich denn auch
selbstbewusst zu dieser vornehmen Aufgabe von Musik:
gut zu unterhalten.
Die beiden Ensembles Zefiro und Contraste treten diesen
Beweis offensiv an, in einer Umgebung, die in auffälligem
Kontrast zum gutbürgerlichen Motto des Abends steht.
Das Freilichtmuseum am Kiekeberg verströmt mit seinen
Bauernhäusern, Scheunen und Wirtschaftsgebäuden die
Atmosphäre einer agrarischen, dörflichen Vergangenheit.
Im Interieur des historischen Tanzsaals und des Hofes
Meyn bieten die Musiker parallel zueinander einen jeweils bunten Programmmix und locken anschließend zum
Standortwechsel. Der Spaziergang durchs abendliche Museumsdorf führt vorbei an Tango, Jazz, Vaudeville und Oper.
Alfredo Bernardini bietet mit dem Ensemble Zefiro Kammermusik und Arien der Wiener Klassik sowie des italienischen
Belcanto. Mozarts »Kleine Nachtmusik« gehört hier ebenso
dazu wie eine Auswahl aus dem an prägnanten Arien nicht
eben armen »Barbier von Sevilla«, der Paradeoper Gioacchino Rossinis. Hier singt Figaro in der Scheune!
In den Salon geht es dann mit Magali Léger und dem
Ensemble Contraste, nachdem Johann Strauß’ Walzer
»An der schönen blauen Donau« den nahtlosen Übergang
aus der k.u.k.-Metropole in das kleine Dorf vor den Toren
Hamburgs bereitet hat. Hier erwartet die Gäste eine Mischung vor allem französischer Musik des 19. und auch 20.
Jahrhunderts. Zum Fundus zählen melancholische Stücke
wie die »Gymnopédies« Erik Saties, die »Méditation« Jules
Massenets aus »Thaïs« oder Gabriel Faurés »Après un
rêve« und ein stilvoller Bühnenhit, die »Hymne à l’amour«
der Madame Piaf. Dass man mit »Youkali« aus Kurt Weills
fast vergessener Oper »Marie Galante« auch noch die
inoffizielle Hymne der französischen Résistance im Zweiten
Weltkrieg spielt, die er in seinem französischen Exil komponierte, zeigt einmal mehr, welch große Bedeutung gute
Unterhaltungsmusik haben kann.
Stephan Cartier
ENSEMBLE CONTRASTE
Das Publikum steht bei ihnen
im Mittelpunkt – wortwörtlich.
Das im Jahr 2000 von Johan
Farjot und Arnaud Thorette gegründete Septet scheut nicht
die musikalischen Differenzen, um sein Publikum zu unterhalten: Es sucht sie vielmehr!
Im Zwischenklangraum von Klassik, Tango, Jazz und Barockmusik bietet das Ensemble Contraste die Begleitung für
immer neue überraschende musikalische Experimente. Die
Musiker gehören auch bei ihren Vermarktungswegen zu den
Innovatoren der Szene, per Livestream und auf anderen virtuellen Wegen erreichen sie ihr Publikum.
MAGALI LÉGER
Die Sopranistin passt perfekt
zum Ensemble Contraste: Magali Léger schätzt die Zwischentöne jener Genres, die
man auch heute noch mit Uund E-Musik umschreiben
darf. 2003 wurde sie bei den renommierten Victoires de la
Musique in der Kategorie »Entdeckung des Jahres« nominiert. Schnell etablierte sie sich auf den größten Opern- und
Konzertbühnen und machte sich auch auf angesehenen
Festivals einen wohlklingenden Namen.
FR / 04. SEPT / 19 UHR
TICKETS: 30,- EUR (ERM. 22,-)
Freilichtmuseum am Kiekeberg, Rosengarten-Ehestorf
AUS OPER UND SALON
ENSEMBLE ZEFIRO
ALFREDO BERNARDINI Oboe und Leitung
Wolfgang Amadeus Mozart: Serenade Nr. 12 c-Moll »Nacht
Musique« KV 388 (384a)
Gioacchino Rossini: Ouvertüre und Arien aus »Il barbiere di Siviglia«
ENSEMBLE CONTRASTE
MAGALI LÉGER Sopran
Johann Strauß: An der schönen, blauen Donau op. 314
Gabriel Fauré: Pavane op. 50
Jules Massenet: Méditation aus »Thaïs«
sowie Mélodies und Chansons von Reynaldo Hahn, Charles Trenet,
Edith Piaf, Erik Satie u. a.
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WIENER KLASSIK
TRIFFT ROMANTIK
TREVOR PINNOCK
DIRIGIERT
MOZART
UND CHOPIN
SA / 05. SEPT / 20 UHR
TICKETS: 75,- / 65,- / 50,- / 35,- / 20,- EUR (ERM. 20%)
Die Glocke, Bremen
WIENER KLASSIK TRIFFT ROMANTIK
DIE DEUTSCHE KAMMERPHILHARMONIE BREMEN
MARIA JOÃO PIRES Klavier
TREVOR PINNOCK Dirigent
Frédéric Chopin: Klavierkonzert Nr. 2 f-Moll op. 21
Wolfgang Amadeus Mozart: Ouvertüre aus »La clemenza di Tito«
KV 621, Sinfonie Nr. 41 C-Dur KV 551 »Jupiter-Sinfonie«
Frédéric Chopin schrieb fast ausschließlich Klavierwerke, die allermeisten sogar für Klavier solo.
Seine unverwechselbare Tonsprache mit ihren
feinen Verästelungen, seine tiefe Empfindsamkeit, seine Gabe, Virtuosität in Ausdruck, Poesie
und schwärmerischen Gesang zu transformieren
und sein durch die Volksmusik seiner polnischen
Heimat gefärbtes Kolorit machen Chopin zu einem
der großen Komponisten der Romantik.
Dass Chopin romantische Poesie und Subjektivität
mit klassischer Klarheit der Sprache und formaler
Strenge zu verschmelzen vermochte, macht die
große und zeitlose Qualität seiner Musik aus. Da
verwundert es nicht, dass die beiden Klavierkonzerte, die Chopin in jungen Jahren schrieb, beinahe
die einzigen sind, die sich als Gattung des typischen Virtuosenkonzerts bis in unsere heutige Zeit
auf den Programmen des Konzertlebens gehalten
haben und sich ungebrochener Beliebtheit erfreuen.
Der gesangliche, beinahe unendliche Fluss von
wie improvisiert wirkenden Passagen, Melismen,
kunstvollen Figurationen und rhythmisch freizügiger
Rhetorik ziehen Pianisten und Publikum bis heute
in ihren Bann.
Wolfgang Amadeus Mozarts Ouvertüre zu »La
clemenza di Tito« und seine »Jupiter-Sinfonie«
markieren das sinfonische Vermächtnis des Genies.
Zum sinfonischen ›Vermächtnis‹ an die Nachwelt
freilich wurden sie erst im Nachhinein. Es ist wohl
unwahrscheinlich, dass Mozart mit 32 Jahren sein
sinfonisches Schaffen an dieser Stelle für immer
beenden wollte. Mit der letzten Sinfonie in C-Dur
aus dem Jahr 1788 erreichte Mozart den Gipfel
seines sinfonischen Schaffens. Eine »Apologie in
C-Dur« nannte man sie, C-Dur, die Tonart, die in
der Mitte des Tonsystems steht, die Tonart, die
als die reinste, die gefühlsmäßig am wenigsten
belastete galt. Mozarts »Jupiter-Sinfonie« ist ein
Konglomerat aller stilistischen, satztechnischen
und ausdrucksmäßigen Mittel, derer Mozart habhaft
war. Wohl aus diesem Grunde wurde sie vermutlich
vom Londoner Konzertunternehmer Salomon im
Jahr 1822 »Jupiter-Sinfonie« getauft. Und noch
ein allerletztes Mal, drei Jahre später und im Nachhinein wie ein verabschiedendes Winken wirkend,
entfaltete Mozart einen komplexen Sinfoniesatz
auf allerengstem Raum, der sein ganzes Genie noch
einmal aufblitzen lässt: in seiner Ouvertüre zu »La
clemenza di Tito«. Und als hätte Mozart gewusst,
dass dies sein letztes sinfonisches Werk sein würde,
zitierte er hier aus seinen großen vergangenen Opern
und – seiner »Jupiter-Sinfonie«.
Ulrich Matyl
DIE DEUTSCHE KAMMERPHILHARMONIE BREMEN
Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen zählt zu den
weltweit führenden Orchestern. Gemeinsam mit ihrem
Künstlerischen Leiter Paavo
Järvi sowie mit renommierten
Gastdirigenten und internationalen Spitzensolisten ist Die
Deutsche Kammerphilharmonie Bremen auf allen bedeutenden Festivals und Konzertpodien im In- und Ausland zu erleben. Höhepunkte der letzten Jahre waren zwei große, weltweit vielbeachtete Projekte, die Beethoven und Schumann
gewidmet waren.
PARTNER UND FÖRDERER DER
MUSIKSTADT BREMEN
Schon seit 190 Jahren ist die Sparkasse Bremen untrennbar mit
ihrem Geschäftsgebiet an der Weser verbunden. Nicht Gewinnmaximierung ist ihr Ziel, sondern der Nutzen für ihre Kunden und
für Bremen.
Rund vier Millionen Euro jährlich investiert die Sparkasse wieder in
die Lebensqualität vor Ort: für gemeinwohlorientierte Zwecke vom
Kindergarten über den Sportverein bis hin zu großen kulturellen
Highlights wie dem Musikfest Bremen. Jeder Kunde der Sparkasse
Bremen verbessert so gleichzeitig die Lebensqualität vor Ort.
Vor diesem Hintergrund ist es fast schon selbstverständlich und
gute Tradition, dass die Sparkasse auch die Musikstadt Bremen
in all ihren Facetten von Jazz bis Klassik tatkräftig fördert. Die
Spannweite ist groß: Das Musikfest Bremen genauso wie den
Sommer in Lesmona, die jazzahead! oder den Europäischen Klavierwettbewerb Bremen. Auch die Reihe »sparkasse in concert« – eine
Kooperation mit Nordwestradio – bereichert mit international
renommierten Interpreten aus Jazz, Blues und World Music die
Bremer Kulturlandschaft.
So ist die Sparkasse Förderer des Musikfest Bremen – von Beginn
an – und fester Partner der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, die den musikalischen Ruf Bremens so erfolgreich in die weite
Welt trägt. Auf diese Weise haben sich aus Sponsoring-Aktivitäten
kreative Partnerschaften mit innovativen Projekten entwickelt: zum
beiderseitigen Nutzen und zur Freude des Publikums!
MARIA JOÃO PIRES
2014 feierte sie ihren 70. Geburtstag: Ausnahmepianistin
Maria João Pires, die schon
als Kind erste öffentliche Konzerte in ihrer Heimatstadt Lissabon gab. Sie studierte in
Lissabon, in München und bei Karl Engel in Hannover. 1970
nahm sie am Beethoven-Wettbewerb in Brüssel teil, gewann
den 1. Preis und fasziniert seither ihr Publikum als Solistin
und Kammermusikpartnerin von Antonio Meneses und Augustin Dumay auf der ganzen Welt.
TREVOR PINNOCK
Als Cembalist, Dirigent, Gründer und Leiter des Ensembles
The English Concert ist Trevor
Pinnock weltweit einer der bekanntesten Pioniere der historischen Aufführungspraxis. In
den letzten Jahren dirigierte er u. a. das Mozarteumorchester Salzburg, The Orchestra of the Age of Enlightenment und
Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen.
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LE CERCLE DE L’HARMONIE &
JÉRÉMIE RHORER
BEI JÉRÉMIE RHORER
IN DEN BESTEN HÄNDEN
MOZARTS LETZTE
DREI SINFONIEN
Das 2005 gegründete und auf historischen Instrumenten spielende Ensemble Le Cercle de l’Harmonie
legt den Schwerpunkt besonders auf das große sinfonische und lyrische Programm der zweiten Hälfte des
18. Jahrhunderts. Vor allem mit den Meisterwerken
Mozarts und Haydns und mit dem französischen Repertoire vom Ancien Régime bis zum Premier Empire
ist das Orchester Gast bei renommierten Festivals wie
Aix-en-Provence, La Chaise-Dieu oder Beaune genauso
wie in Opernhäusern wie dem Théâtre des ChampsÉlysées, Théâtre du Capitole Toulouse, Opéra Comique
Paris oder im Theater an der Wien. 2008 feierte das
Ensemble im Musikfest Bremen mit Glucks »Orphée
et Eurydice« seine Premiere und ist seither regelmäßig zu Gast. Mit ihrer Interpretation von Mozart-Opern
begeisterten Le Cercle de l’Harmonie und Jérémie
Rhorer hier bereits 2009 mit »Così fan tutte« und
2012 mit »Le nozze di Figaro«.
gefördert durch die
Warum Wolfgang Amadeus Mozart sich
im Sommer 1788 hinsetzte und unter
bedrückenden materiellen Bedingungen und wachsenden beruflichen Enttäuschungen seine drei bedeutendsten Sinfonien niederschrieb, wissen
wir nicht.
War es der Erfolg Joseph Haydns, der ihn
anstachelte? Wollte Mozart sich nach den
Haydn gewidmeten Streichquartetten,
die Mozart durchaus Mühe bereitet hatten, nun auch den Sinfonien des Vorbildes
stellen? Gerade waren Haydns berühmte
»Pariser Sinfonien« erschienen – und
es scheint kein Zufall, dass Mozarts drei
Sinfonien des Sommers 1788 in denselben Tonarten stehen wie Haydns erste
drei Pariser Sinfonien Nr. 82-84: nämlich
Es-Dur, g-Moll und C-Dur!
Es ist wohl unwahrscheinlich, dass Mozart mit
32 Jahren sein sinfonisches Schaffen an dieser
Stelle für immer beenden wollte. Gleichwohl fasst
er hier alle seine sinfonischen Erkenntnisse in einer
großartigen Trias zusammen und bringt sie scheinbar zu einem Abschluss: Er dringt an die Grenzen
des damals ästhetisch Zumutbaren vor (man denke
an die Abgründigkeit der g-Moll-Sinfonie oder die
12-Tonreihe zu Beginn der Durchführung im Finale),
belädt die Sinfonien mit dem ganzen Kosmos und
der ganzen Wechselhaftigkeit des menschlichen
Seelenlebens (auch Mozarts Instrumentalmusik ist
eine einzige Opernbühne) und führt schließlich (im
Finale der letzten, der »Jupiter-Sinfonie«) auch die
sinfonische Form zu einer stilzusammenfassenden
Komplexität, die man sich schwerlich noch gesteigert vorstellen kann.
Ulrich Matyl
SA / 05. SEPT / 20 UHR
TICKETS: 45,- / 35,- / 25,- EUR (ERM. 20%)
Johannes a Lasco Bibliothek, Emden
MOZARTS SINFONISCHES VERMÄCHTNIS
LE CERCLE DE L’HARMONIE
JÉRÉMIE RHORER Dirigent
Wolfgang Amadeus Mozart: Sinfonie Nr. 39 Es-Dur KV 543,
Sinfonie Nr. 40 g-Moll KV 550,
Sinfonie Nr. 41 C-Dur KV 551 »Jupiter-Sinfonie«
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LE CERCLE DE L’HARMONIE
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Das 2005 gegründete und auf
historischen Instrumenten
spielende Ensemble Le Cercle
de l’Harmonie legt den
Schwerpunkt besonders auf
das große sinfonische und lyrische Programm der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Vor allem mit den Meisterwerken Mozarts und Haydns und
mit dem französischen Repertoire vom Ancien Régime bis
zum Premier Empire ist das Orchester Gast bei renommierten
Festivals wie Aix-en-Provence, La Chaise-Dieu oder Beaune
genauso wie in Opernhäusern wie dem Théâtre des ChampsÉlysées, Théâtre du Capitole Toulouse, Opéra Comique Paris
oder im Theater an der Wien. 2008 feierte das Ensemble im
Musikfest Bremen mit Glucks »Orphée et Eurydice« seine
Premiere und ist seither regelmäßig zu Gast. Mit ihrer Interpretation von Mozart-Opern begeisterten Le Cercle de
l’Harmonie und Jérémie Rhorer hier bereits 2009 mit »Così
fan tutte« und 2012 mit »Le nozze di Figaro«.
OPER SZENISCH –
DIE ENTFÜHRUNG AUS
DEM SERAIL
Mozart war 25, als er sich 1781 aus dem verhassten
Dienst des Salzburger Fürsterzbischofs Hieronymus
Graf Colloredo befreit und in Wien niedergelassen hatte.
Da ereilte ihn von Kaiser Joseph II. der Auftrag, ein
deutsches Singspiel für das neu gegründete »Deutsche
Nationaltheater« in Wien zu komponieren, womit der
Monarch die vorherrschende italienische Oper durch
deutschsprachige Stücke ersetzen wollte.
»Die Entführung aus dem Serail« wurde am 16. Juli
1782 im Wiener Burgtheater uraufgeführt und zu einem
großen Erfolg. Schnell fand das Stück seinen Weg auf
andere Bühnen in Prag, Leipzig, Bonn, München und
Salzburg und wurde schon zu Mozarts Lebzeiten seine
erfolgreichste und meistgespielte Oper.
Die Geschichte folgt dem damals beliebten Sujet der
»Türkenoper«, die anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums
der Zweiten Türkenbelagerung von Wien und des Siegs
über die Türken allseits in Mode war: Der Edelmann
Belmonte reist in die Türkei, um seine entführte Braut
Konstanze zu befreien. Sie befindet sich zusammen mit
ihrer Zofe Blonde und dem Diener Pedrillo in der Gewalt
des Bassa Selim. Zu allem Überfluss hat der strenge
Aufseher Osmin ein Auge auf Blonde geworfen. Und der
Bassa selbst ist wiederum unsterblich in Konstanze
verliebt. Belmonte schmiedet einen Befreiungsplan,
doch am Ende kommt alles ganz anders als erwartet …
Die Oper thematisiert den Kultur- und Religionskonflikt
zwischen Orient und Okzident, sprengt dabei aber die
damals gängigen klischeebehafteten und stereotypen
Handlungen. Die Fremde, das exotische Serail, wird
dabei zum Spiegel und zur Projektionsfläche für uneingestandene Wünsche, Träume und Albträume. Mozart,
der selbst am Libretto mitarbeitete, rückt meisterhaft
die Fragilität der Beziehungen in den Mittelpunkt und
plädiert im Geiste der Aufklärung für Toleranz und
Gewaltlosigkeit. Der Vielschichtigkeit der handelnden
Personen entspricht die einzigartige differenzierte
musikalische Charakterisierungskunst Mozarts, die
das Singspiel zu einem Werk voller emotionaler
Tiefe machen, das nichts an Aktualität eingebüßt
hat. Die Charaktere aus West und Ost erscheinen
hier gleichermaßen differenziert – und beide Seiten
lernen voneinander!
Regisseur Martin Kušej kündigt an, in seiner Inszenierung die Kämpfe zwischen dem Osmanischen
Reich und den Kolonialmächten um Macht und
Einflussbereiche nach den Wirren des 1. Weltkriegs
aufzugreifen. Die musikalische Leitung hat Jérémie
Rhorer inne, der mit seinem Cercle de l’Harmonie im
Musikfest bereits seine große Mozart-Kompetenz
eindrucksvoll demonstriert hat. Mit Schauspieler
Tobias Moretti in der Sprechrolle des Bassa Selim im
Zentrum, erweckt eine renommierte internationale
Sängerbesetzung das leidenschaftliche Gefühlschaos aus Eifersucht, Verletzung, Verrat, Verzweiflung und Versöhnung zu neuem Leben!
Carsten Preisler
DAS FESTIVAL INTERNATIONAL
D’ART LYRIQUE D’AIX-EN-PROVENCE
Das Festival international d’art
lyrique d’Aix-en-Provence findet jedes Jahr im Sommer in
der rund 30 km von Marseille
entfernten malerischen südfranzösischen Universitätsstadt statt. 1948 als Fest der Oper und der klassischen Musik
mit einem besonderen Verhältnis zu den Opern Mozarts von
Gabriel Dussurget gegründet, gilt es heute als das renommierteste Festival Frankreichs, das jährlich rund 80.000 Liebhaber
klassischer Musik aus der ganzen Welt anzieht. Die Opern und
Konzerte finden vorwiegend im Hof des Erzbischöflichen Palais unter freiem Himmel sowie in dem 2007 eingeweihten
Grand Théâtre de Provence statt. Seit demselben Jahr leitet
der Belgier Bernard Foccroulle, ehemaliger Direktor des Brüsseler Théâtre Royal de la Monnaie, das Festival.
KONTAKTE ZUR KUNST
Unter diesem Slogan fördert die Bremer Landesbank Kunst
und Kultur. Mit über 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in
Bremen und Oldenburg und einem Geschäftsvolumen von 34
Milliarden Euro gehört die Bremer Landesbank zu den führenden
Kreditinstituten im Nordwesten. Die Bremer Landesbank fördert
Ausstellungen zeitgenössischer internationaler Kunst, herausragende Inszenierungen des Musiktheaters sowie hochkarätige
Konzerte klassischer Musik mit Solisten und Ensembles von
Weltniveau. Das Musikfest Bremen wird seit 1991 von der Bremer
Landesbank kontinuierlich unterstützt. Auch in diesem Jahr zählt
die Bremer Landesbank zu den Hauptsponsoren des Musikfest
Bremen.
JÉRÉMIE RHORER
Beim Musikfest Bremen 2015 präsentiert die Bremer Landesbank:
1973 in Paris geboren, studierte Jérémie Rhorer Cembalo, Analyse und Komposition
am dortigen Konservatorium,
bevor er Assistent von Marc
Minkowski und William Christie wurde. 2005 gründete er mit dem Violinisten Julien Chauvin Le Cercle de l’Harmonie, das sich schnell als eines der
führenden Ensembles auf historischen Instrumenten etablierte. Von der französischen Kritik wurde der Dirigent 2008
zur »Entdeckung des Jahres« gekürt und vom Festival d’Aixen-Provence mit dem Prix Gabriel Dussurget geehrt. Das
Théâtre des Champs-Élysées verpflichtete ihn mit Le Cercle
de l’Harmonie für das Mozartfestival für die szenischen Produktionen von »Idomeneo« 2011, »Così fan tutte« 2012 und
»Don Giovanni« 2013. Neben der Arbeit mit seinem Ensemble dirigierte Rhorer bereits viele bedeutende Orchester, darunter das London Philharmonic Orchestra, Freiburger Barockorchester, Rotterdam Philharmonic, Orchestre National
de France oder Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen.
»Die Entführung aus dem Serail«
Le Cercle de l’Harmonie & Solisten
Tobias Moretti / Sprecher
Jérémie Rhorer / Dirigent
Martin Kušej / Regie
Wolfgang Amadeus Mozart: »Die Entführung aus dem Serail«,
Komisches Singspiel in drei Aufzügen KV 384
Eine Produktion des Festival d’Aix-en-Provence in Koproduktion
mit dem Musikfest Bremen
Sonntag, 06.09.2015 um 18.00 Uhr und Dienstag, 08.09.2015
um 19.00 Uhr im Musical Theater Bremen
MARTIN KUŠEJ
Martin Kušej, geboren 1961 in
Wolfsberg
(Kärnten/Österreich), gab 1987 sein Debüt
als Theaterregisseur am
Schauspielhaus Graz. 1993
bis 2000 arbeitete er als Regisseur am Staatsschauspiel Stuttgart. 1996 inszenierte er
in Stuttgart mit Purcells »King Arthur« seine erste Oper und
beschäftigte sich von da an intensiv mit dem Genre. 2002
begann seine Zusammenarbeit mit Nikolaus Harnoncourt im
Rahmen eines Mozart-Zyklus’ bei den Salzburger Festspielen, deren Schauspieldirektor er in den Jahren 2005/2006
war. Seit der Spielzeit 2011/2012 ist Martin Kušej Intendant
des Münchener Residenztheaters. Seine Inszenierungen
wurden vielfach ausgezeichnet; drei Mal wurden seine Arbeiten zum Berliner Theatertreffen eingeladen, er erhielt den
Kurt-Hübner-Regiepreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste, den 3sat-Innovationspreis, den Wiener Theaterpreis Nestroy und den Deutschen Theaterpreis Faust.
Arp-Schnitger-Festival l: »Schnitgers Wegbereiter«
Harald Vogel / Orgel
Sonntag, 30.08.2015 um 17.00 Uhr in der St.-Laurentius-Kirche
Langwarden
»Messe in h-Moll«
Gli Angeli Genève & Solisten
Stephan MacLeod / Bass und Leitung
Mittwoch, 16.09.2015 um 20.00 Uhr in der St. Laurentius Kirche
Langförden
Modern, schnell und stets auf Augenhöhe mit ihren Kunden: Das
ist die Bremer Landesbank. Nah am Markt und an den Menschen
fühlt sie sich eng mit ihrer nordwestdeutschen Region verbunden.
Von hier aus unterstützen Spezialisten-Teams die Kunden mit erstklassigen Lösungen. Dabei präsentiert sich die Bremer Landesbank
nachhaltig kapital- und ertragsstark.
www.bremerlandesbank.de
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TOBIAS MORETTI
HOCHKARÄTIGE BESETZUNG FÜR
MOZARTS SINGSPIEL
Tobias Moretti, geboren
1959 in Tirol, studierte zunächst Musik in Wien, bevor
er an die Otto-FalckenbergHochschule nach München
wechselte. Nach seiner dortigen Theaterausbildung war er Ensemblemitglied des Residenztheaters München und der Münchner Kammerspiele.
Er war der Teufel und der Gute Gesell im »Jedermann« bei
den Salzburger Festspielen und spielte dort sowie am Wiener Burgtheater die Titelrolle in Martin Kušejs Inszenierung
von Grillparzers »König Ottokars Glück und Ende« (wofür
ihm die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste den
Gertrud-Eysoldt-Ring verlieh). Seit Ende der 1980er Jahre
gestaltete Tobias Moretti zahlreiche Film- und Fernsehrollen,
für die er vielfach ausgezeichnet wurde, u. a. mit dem Bayerischen Filmpreis, Goldenen Löwen, Grimme-Preis, der Lola
und mehrfach mit der Romy. 2014 spielte er in dem vielbeachteten Heimatdrama »Das finstere Tal« und erhielt dafür
als »Bester Nebendarsteller« den Deutschen Filmpreis.
JANE ARCHIBALD
Die kanadische Sopranistin
Jane Archibald wurde nach
ersten Erfolgen in ihrer Heimat 2003 Mitglied des San
Francisco Opera Center und
debütierte im gleichen Jahr
am Chicago Opera Theater. Von 2006 bis 2009 im Ensemble
der Wiener Staatsoper, gastierte sie seitdem zudem u. a. als
Elvira (»L’italiana in Algeri«) an der San Francisco Opera, als
Zerbinetta (»Ariadne auf Naxos«) an der Deutschen Oper
Berlin und am Royal Opera House London, als Konstanze
(»Die Entführung aus dem Serail«) in Zürich, als Olympia
(»Les contes d’Hoffmann«) sowie als Ophélie (»Hamlet«)
und Adele (»Die Fledermaus«) an der Metropolitan Opera
New York sowie am Festspielhaus Baden-Baden.
präsentiert von der
gefördert durch
gefördert durch
RACHELE GILMORE
Rachele Gilmore studierte
Gesang an den Universitäten von Indiana und Boston
und gab 2008 ihr Europadebüt an der Deutschen Oper
am Rhein als Blonde in Mozarts »Entführung aus dem Serail«. 2009 trat sie als Olympia (»Les contes d’Hoffmann«) zum ersten Mal an der
Metropolitan Opera New York auf. In der Folge gastierte sie
u. a. als Zerbinetta (»Ariadne auf Naxos«) an der Indianapolis Opera und an der Boston Lyric Opera, als Gilda (»Rigoletto«) am Michigan Opera Theater und als Rosina (»Il barbiere di Siviglia«) an der Opéra de Vichy. Zudem war sie als
Olympia an der Mailänder Scala und an der Bayerischen
Staatsoper München zu erleben.
NORMAN REINHARDT
Der amerikanische Tenor
Norman Reinhardt ist Absolvent des renommierten
Houston Grand Opera Studio.
Dem Haus blieb er weiter
verbunden und war dort zuletzt als Bénédict (»Béatrice et Bénédict«), Lysander (»A
Midsummer Night’s Dream«) und Jaquino (»Fidelio«) zu
erleben. Von 2009 bis 2012 war Norman Reinhardt Ensemblemitglied an der Oper Leipzig, wo er u. a. in Partien wie Tamino (»Die Zauberflöte«), Don Ottavio (»Don Giovanni«),
Almaviva (»Il barbiere di Siviglia«), Lenski (»Eugen Onegin«) und Alfred (»Die Fledermaus«) zu sehen war. Am
Theater Basel sang er an der Seite von Anne Sofie von Otter
den Fritz (»La Grande-Duchesse de Gérolstein«).
DAVID PORTILLO
Der Texaner David Portillo
zählt zu den gefragtesten Tenören seiner Generation und
hat sich auf Bühnen beiderseits des Atlantiks bereits
einen Namen gemacht. In
jüngster Vergangenheit feierte er Debüts an der Wiener
Staatsoper als Almaviva (»Il barbiere di Siviglia«), als Lurcanio (»Ariodante«) beim Festival d’Aix-en-Provence und als
Don Gaspar in Donizettis »La Favorite« bei den Salzburger
Festspielen. In den USA war er bereits an zahlreichen großen
Opernhäusern wie in New York, San Francisco, Philadelphia
oder Chicago zu Gast, zuletzt in der Spielzeit 2014/15 als Tamino (»Die Zauberflöte«) an der Houston Grand Opera und als
Ramiro (»La Cenerentola«) an der Washington National Opera.
MISCHA SCHELOMIANSKI
Der russische Bass Mischa
Schelomianski
absolvierte
eine Chor-und Gesangsausbildung an der Hochschule für
Kultur seiner Heimatstadt
Moskau und vervollständigte
seine Studien an der Frankfurter Hochschule für Musik und
Darstellende Kunst. Seither ist er auf allen renommierten
Opern- und Konzertpodien Europas ein gefragter Gast. Er
gastierte u. a. an der Bayerischen Staatsoper München, den
Opernhäusern von Hamburg, Köln und Frankfurt, an der
Volksoper Wien, den Opernhäusern Garnier und Bastille in
Paris und an der Opéra de Lyon sowie beim Prager Frühling,
beim Schleswig-Holstein Musik Festival und mehrfach beim
Glyndebourne Festival.
SO 06. SEPT / 18 UHR / DI 08. SEPT / 19 UHR
TICKETS: 125,- / 105,- / 85,- / 65,- / 40,- EUR
(ERM. 20%)
Musical Theater Bremen
DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL
LE CERCLE DE L’HARMONIE
TOBIAS MORETTI Bassa Selim
JANE ARCHIBALD Konstanze
RACHELE GILMORE Blonde
NORMAN REINHARDT Belmonte
DAVID PORTILLO Pedrillo
MISCHA SCHELOMIANSKI Osmin
ANNETTE MURSCHETZ Bühnenbild
HEIDE KASTLER Kostüme REINHARD TRAUB Licht
MARTIN KUŠEJ Regie
JÉRÉMIE RHORER Dirigent
Wolfgang Amadeus Mozart: »Die Entführung aus dem Serail«
Komisches Singspiel in drei Aufzügen KV 384
Eine Produktion des Festival d’Aix-en-Provence in Koproduktion mit
dem Musikfest Bremen
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GÖTTLICHE SEUFZER
Die Concerti grossi op. 6 ließen den Ruhm Arcangelo
Corellis bereits zu seinen Lebzeiten ins Legendäre
wachsen: Bereits 1689 wird er von den Zeitgenossen
als »nuovo Orfeo dei nostri giorni« verehrt, und
noch fast einhundert Jahre später bezeichnete der
englische Musikhistoriker John Hawkins Corelli als
»classical author«. Letzteres Urteil verdeutlicht die
besondere Wertschätzung, die Corellis Werke gerade
im Großbritannien des 18. Jahrhunderts erfahren
haben, was dazu führte, dass sich spätestens seit
den 1730er Jahren das Concerto grosso zu einem
Haupttypus englischer Orchestermusik entwickelte.
Kein Wunder also, dass John Walsh, Georg Friedrich
Händels Londoner Hauptverleger in jener Zeit, den
Komponisten drängte, mit einer Sammlung von derartigen Instrumentalkonzerten an die Öffentlichkeit
zu treten. So entstanden Händels berühmte Concerti
grossi op. 3, die erstmals im März 1734 erschienen. Die
Begeisterung für das »grand concerto«, wie die Gattung
in Großbritannien genannt wurde, war bald so groß, dass
die Nachfrage das Angebot überstieg. Daher begannen
Komponisten und Verleger dazu überzugehen, ältere
Werke als Concerti zu bearbeiten: Charles Avison etwa
publizierte 1744 »Twelve Concerto’s in Seven Parts […]
Done from Two Books of Lessons for the Hapsichord
Composed by Sig. Domenico Scarlatti«. Dass der 1709
als Sohn eines Musikers in Newcastle upon Tyne geborene Komponist für seine Bearbeitung ausgerechnet
auf Cembalostücke Scarlattis zurückgriff, hatte gute
Gründe: »Die Etüden von Herrn Scarlatti«, schrieb
Charles Burney, »waren in einem so neuartigen und brillanten Stil verfasst, dass kein großer oder vielversprechender Schüler durch das Vorspiel irgendeiner anderen
Musik so schnell die Aufmerksamkeit des Publikums
erregte«. Neben dem Concerto-grosso-Genre widmen
sich das Instrumentalensemble Divino Sospiro und die
Barockexpertin Gemma Bertagnolli mit dem »Gloria« für
Sopran und Streicher sowie Arien aus »Rodelinda«
und »Il Trionfo del Tempo e del Disinganno« auch
dem vokalen Schaffen Händels. Abgerundet wird der
Abend mit der Arie der Aristea »Tu me da me dividi«
aus Giovanni Battista Pergolesis Oper »L’Olimpiade«,
die – berührend, sentimental und fast schon Glucks
Opernschaffen vorwegnehmend – bis ins 19. Jahrhundert äußerst erfolgreich war.
Harald Hodeige
DIVINO SOSPIRO &
MASSIMO MAZZEO
GEMMA BERTAGNOLLI
Das portugiesische Barockorchester Divino Sospiro, das
2014 sein zehnjähriges Bestehen feierte, wurde von Massimo Mazzeo gegründet. Der Dirigent und Bratschist arbeitete weltweit mit renommierten Ensembles. Zusammen
mit Divino Sospiro traf er auf bekannte Künstler aus dem
Bereich der Alten Musik wie Enrico Onofri, Rinaldo Alessandrini, Christophe Coin, Christina Pluhar, Alex Penda oder
Vittorio Ghielmi. Heute ist Divino Sospiro gefragter Gast bei
renommierten europäischen Alte-Musik-Festivals und wird
als erstes Orchester Portugals beim Bargemusic Festival in
New York sowie am Mann Centre in Philadelphia auftreten.
Die Künstler engagieren sich im Bereich der Nachwuchsförderung und unterstützen Meisterkurse u. a. an der Music
School of the National Conservatory und am Belém Cultural
Center in Lissabon.
Gemma Bertagnolli studierte
am Konservatorium ihrer Heimatstadt Bozen, ist Absolventin zahlreicher Meisterkurse
und vielfache Preisträgerin
nationaler und internationaler
Wettbewerbe. Sie gilt als wichtige Interpretin der italienischen Barockmusik und hat auf diesem Gebiet mit Dirigenten wie Giovanni Antonini, Fabio Biondi, Ottavio Dantone,
René Jacobs, Ton Koopman, Trevor Pinnock und Christophe
Rousset zusammengearbeitet. Ihre Laufbahn führte sie u. a.
zu den Salzburger Festspielen, zum Maggio Musicale in Florenz, an das Teatro della Scala in Mailand, zum Opernhaus
Zürich, zum Théâtre des Champs-Élysées in Paris und an die
Berliner Staatsoper.
präsentiert von
in Zusammenarbeit
mit dem
Landkreis Friesland
DI / 08. SEPT / 20 UHR
TICKETS: 30,- / 25,- / 20,- EUR (ERM. 20%)
Schlosskirche Varel
GÖTTLICHE SEUFZER
DIVINO SOSPIRO
GEMMA BERTAGNOLLI Sopran
MASSIMO MAZZEO Dirigent
Georg Friedrich Händel: Concerto grosso d-Moll op. 3 Nr. 5 HWV 316,
»Gloria« für Sopran und Streicher HWV deest, Arien aus »Rodelinda«
HWV 19 und »Il Trionfo del Tempo e del Disinganno« HWV 46a
Charles Avison: Concerto grosso Nr. 3 D-Dur (nach Domenico Scarlatti),
Concerto grosso Nr. 5 d-Moll (nach Domenico Scarlatti)
Giovanni Battista Pergolesi: »Tu me da me dividi« aus »L’Olimpiade«
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MARKUS POSCHNER
Es ist zwar nur eine Spekulation, doch drängt sich der Verdacht auf, dass die Beschäftigung mit dem Werk Anton
Bruckners zum gegenwärtigen Zeitpunkt für den Bremer
Generalmusikdirektor Markus Poschner auch eine erste Vorbereitung auf sein Engagement beim Bruckner-Orchester
Linz ist, das er zur Spielzeit 2017/18 übernimmt. Denn dort
gehören die Sinfonien Bruckners selbstredend zu den Säulen des Repertoires. Markus Poschner ist seit 2007 Chefdirigent in Bremen und hat in dieser Zeit u. a. mit Werken Beethovens, Brahms’ und Mahlers Akzente gesetzt und das
Orchester zu neuen Höchstleistungen geführt.
BREMER PHILHARMONIKER
ANTON BRUCKNERS
ACHTE SINFONIE
DER SINFONISCHE ›MOUNT EVEREST‹
Dem Karajan-Biographen Richard Osborne wird die Bemerkung zugeschrieben, dass Bruckners 8. Sinfonie c-Moll
»so etwas wie der Mount Everest unter
den Sinfonien des 19. Jahrhunderts« sei.
Und auch andere Experten überbieten
sich in Superlativen, wenn sie versuchen,
Bruckners mitunter geradezu martialische Musik in Worte zu fassen.
MI / 09. SEPT / 20 UHR
TICKETS: 70,- / 60,- / 50,- / 35,- / 20,- EUR (ERM. 20%)
Die Glocke, Bremen
BRUCKNERS ACHTE
BREMER PHILHARMONIKER
MARKUS POSCHNER Dirigent
Anton Bruckner: Sinfonie Nr. 8 c-Moll WAB 108
»Die Symphonie ist die Schöpfung eines Giganten
und überragt an geistiger Dimension, an Fruchtbarkeit und Größe alle anderen Symphonien des
Meisters«, schwärmte etwa Hugo Wolf nach der
Uraufführung am 18. Dezember 1892 im Goldenen
Saal des Wiener Musikvereins. Eine Premiere übrigens, bei der die Gattung Sinfonie vielleicht einen
ihrer größten Triumphe überhaupt feierte.
Drei lange Jahre – von 1884 bis 1887 – hatte
der Komponist mit der Partitur gerungen, ehe er
das Werk dem Dirigenten Hermann Levi schickte,
der bereits Bruckners 7. Sinfonie in München zum
Durchbruch verholfen hatte. Doch welche Enttäuschung musste Bruckner erleben, als Levy in dem
neuen Werk zwar grandiose Themen erkannte, die
Instrumentierung jedoch für unmöglich hielt und
die Sinfonie folglich für unspielbar erklärte. Obwohl
Bruckner aufgrund dieser Reaktion »hart getroffen
und keinem Trosteswort zugänglich« war, machte er
sich gleichwohl sofort an die Überarbeitung, entwarf
unter anderem ein leises Ende für den ersten Satz,
komponierte ein neues Trio für das Scherzo und
korrigierte die Instrumentierung. Dabei vergingen
erneut drei Jahre, bis der Komponist 1890 die Arbeit
an der Partitur endgültig beendete. Schon mit einer
Spielzeit von rund 80 Minuten sprengte das Werk
Ob Philharmonisches Konzert oder Oper, Benefiz-Konzert
oder musikalische Nachwuchsförderung, Kammermusik
oder genreübergreifendes Projekt – durch ihr vielfältiges
künstlerisches Engagement bilden die Bremer Philharmoniker die tragende Säule des nordwestdeutschen Musiklebens. Als eines der weltweit traditionsreichsten Orchester
mit einer fast 200-jährigen Geschichte sind die Bremer
Philharmoniker innerhalb der Spielzeit praktisch täglich zu
erleben. Im Musikfest Bremen war die hohe künstlerische
Qualität der Bremer Philharmoniker mit ihrem Generalmusikdirektor Markus Poschner zuletzt 2014 mit Gustav Mahlers 9. Sinfonie zu erleben.
die üblichen zeitlichen Dimensionen der Gattung.
Schließlich waren es die Wiener Philharmoniker
unter der Leitung von Hans Richter, die sich der
Novität im Rahmen eines Abonnementskonzerts
annahmen und dem Komponisten nicht nur den
größten Erfolg seiner Karriere, sondern auch die
endgültige Anerkennung der Musikwelt bescherten.
Während selbst Komponistenkollege Johannes
Brahms, der Bruckners Musik überaus kritisch gegenüberstand, dessen Leistung anerkannte, zeigte
sich einzig der ›Kritiker-Papst‹ und hartnäckige
Bruckner-Verächter Eduard Hanslick auch im Fall
der 8. Sinfonie beratungsresistent: »Es ist nicht
unmöglich, dass diesem traumverwirrten Katzenjammer die Zukunft gehört – eine Zukunft, die wir
nicht darum beneiden«, lästerte er. Treffender ist in
diesem Zusammenhang wohl ein Zitat des schwedischen Dirigenten Herbert Blomstedt: »Bruckner
hat wie kein anderer Komponist die Unendlichkeit
von Zeit und Raum in der Musik darstellen können.«
SIKORA PRÄSENTIERT:
ANTON BRUCKNERS
8. SINFONIE IN C-MOLL
Als regional-verbundenes Unternehmen ist es SIKORA ein besonderes Anliegen, kulturelle und soziale Veranstaltungen in Bremen zu
fördern. Darum präsentiert SIKORA auch in diesem Jahr mit Freude
ein Konzert des Musikfest Bremen.
In den letzten Jahren lag SIKORAs Augenmerk bei der Auswahl der
Konzerte auf internationalen Künstlern, passend zu den globalen
Standorten seiner Niederlassungen. Bei der 26. Ausgabe des Festivals fiel die Entscheidung auf ein regionales Orchester mit überregionaler Bedeutung. Anton Bruckners 8. Sinfonie in c-Moll wurde 1887
vollendet und wird als »Krone der Musik des 19. Jahrhunderts« und
Meisterwerk Anton Bruckners (1824–1896) verstanden. Leben und
Werk des österreichischen Romantik-Komponisten, der entgegen
der zeitgenössischen Ausrichtung seinen eigenen Stil verfolgte,
sind der Idee hinter SIKORAs Meisterwerk nicht unähnlich: Sie
bestehen aus einem ungewissen Start, dynamischen Steigerungen,
mächtigen Inspirationsblöcken und einem Schluss, der alle Themen
zusammenführt.
Wie die SIKORA sind die traditionsreichen Bremer Philharmoniker
tief in Bremen verwurzelt, gleichzeitig aber auch weltweit präsent.
Kreativität, Präzision und Teamgeist sind Stärken, die sowohl für
den SIKORA Unternehmensalltag wie auch für die Darbietung eines
Meisterwerks von entscheidender Bedeutung sind.
Die SIKORA AG ist ein international führendes Unternehmen in der
Herstellung von Online-Mess-, Regel-, Prüf- und Sortiertechnologie
mit einem umfassenden Produktportfolio. SIKORA-Produkte werden
zur Qualitätssicherung in der Kabel-, Rohr- und Schlauch- sowie
Kunststoffindustrie eingesetzt. Entwickelt und gefertigt werden die
Produkte ausschließlich am Hauptsitz in Bremen. Von dort aus wird
das Unternehmen mit weltweit mehr als 200 Mitarbeitern geführt.
Jochen Brünner
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09
SOL GABETTA
HIMMLISCHES
DUO INFERNALE
BERTRAND CHAMAYOU
Deutlicher als seine Partnerin Sol Gabetta besitzt der französische Pianist Bertrand Chamayou eine Präferenz für
die Musik der Klassik und der Romantik. 1981 in Toulouse
geboren, studierte er in Paris und London. Als einer der
meistbeachteten französischen Pianisten seiner Generation
besticht er durch sein großes Repertoire und bringt regelmäßig zeitgenössische Werke zur Uraufführung. Besondere
Aufmerksamkeit erregte er durch seine Einspielungen mit
Werken von César Franck, Felix Mendelssohn Bartholdy und
Franz Liszt.
Wenn davon die Rede ist, dass Instrumente »singen«, dann ist mit dem Rezensenten oft die
Poesie durchgegangen. Doch in diesem Konzert
stimmt der vokale Vergleich. Gleich zwei Werke,
die das »Duo infernale« ausgewählt hat, besitzen
Wurzeln in der Oper.
Ludwig van Beethoven hatte seine Vorbilder und
ein sicheres Gespür dafür, was einem jungen, aufstrebenden Komponisten in Wien zu Erfolg und
Beachtung verhelfen konnte: die Bearbeitung publikumswirksamer Themen aus großen Opern. Und
was lag näher als Mozarts »Zauberflöte«, die 1791
eben hier von Wien aus ihren Siegeszug über die
Opernbühnen Europas angetreten hatte? Beethoven wilderte zweimal in dem Fundus der Arien und
schrieb u. a. sieben Variationen über »Bei Männern,
welche Liebe fühlen«. Beethoven nutzte hierbei
nicht einfach den melodischen Genius Mozarts, um
zu einem schnellen Erfolg zu kommen. Sein eigenes
Talent, einem musikalischen Gedanken etwas durch
Variation zu entlocken, was bislang verborgen in ihm
steckte, tritt bei dieser Arbeit auf fremden Feldern
umso deutlicher hervor.
Getragen von der Bewunderung für Giacomo Meyerbeers Oper »Robert, le Diable« wollte auch Frédéric
Chopin einem Vorbild seine Reverenz erweisen.
Einige Themen der 1831 in Paris uraufgeführten Oper
übersetzte er in seinem »Grand Duo concertant«
für sich und seinen Freund, den Cellisten Auguste
Franchomme, in die Sprache der Kammermusik, um
ihr Potenzial zu nutzen. Das Experiment glückte,
Robert Schumann attestierte dem Werk »Anmut
und Raffinesse«.
Weniger sicher war sich dagegen Chopin indes,
ob seine einzige Cellosonate, op. 65, all seinen
Ansprüchen genügte. »Ich bin einmal zufrieden,
ein andermal nicht. Ich werfe sie in die Ecke, dann
sammle ich sie auf«, schrieb er an einen Freund
über die schwierige Entstehung des Werkes. Chopin
Es sind kaum mehr als zehn Jahre, während derer Sol
Gabetta auf den internationalen Bühnen agiert – und dennoch kann man sich die Szene der Weltklasse-Cellistinnen
nicht mehr ohne die argentinisch-französische Cellistin
vorstellen. Zum einen sorgt sie als Solistin in allen relevanten Häusern weltweit immer wieder aufs Neue für intensive
Auftritte. Zum anderen ist sie zum Beispiel mit der von ihr
gegründeten Cappella Gabetta darum bemüht, die Musik des
Barock und der Frühen Klassik neu zu interpretieren und für
unsere Zeit interessant zu halten. Trotz dieses historischen
Fokus’ ist Sol Gabetta aber auch der Moderne verpflichtet, so
schrieben z. B. Peteris Vasks und Michel van der Aa Cellokonzerte eigens für sie.
quälte sich mit der Balance, die beide Instrumente in diesem Werk
halten sollten. Bekannt als Klavierlöwe, wollte Chopin seinem
Ruf begegnen und dem Cello mindestens so viel Raum bieten wie
›seinem Instrument‹. Dies gelang im ersten Satz nur um den Preis
einer ausufernden Themenführung des Cellos, die eine grandiose
melodische Idee an die nächste reiht.
Mit denselben Problemen der Gleichstellung von Cello und Klavier
hatte übrigens auch Ludwig van Beethoven bei seiner Sonate
op. 69 zu kämpfen gehabt. Vor allem die technische Entwicklung
des Klaviers zu Beginn des 19. Jahrhunderts machte es dem filigranen und sich überwiegend in den mittleren Registern bewegenden Streichinstrument schwer, in der Lautstärke mitzuhalten. Es
zählt zu Beethovens großen Leistungen, sich und das Cello diesen
neuen Möglichkeiten des Klaviers nicht ausgeliefert zu haben.
Stephan Cartier
präsentiert von
MI / 09. SEPT / 20 UHR
TICKETS: 35,- EUR (ERM. 24,-)
Schloss Oldenburg
DUO INFERNALE
SOL GABETTA Violoncello
BERTRAND CHAMAYOU Klavier
Ludwig van Beethoven: Sieben Variationen Es-Dur über »Bei
Männern, welche Liebe fühlen« aus Mozarts »Die Zauberflöte«
WoO 46, Sonate für Klavier und Violoncello Nr. 3 A-Dur op. 69
Frédéric Chopin: Sonate für Klavier und Violoncello g-Moll op. 65,
Grand Duo concertant E-Dur für Violoncello und Klavier über Themen
aus Meyerbeers »Robert, le Diable« BI 70
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BERENBERG PRÄSENTIERT
»JANINE JANSEN«
JANINE JANSEN
Seit ihrem Concertgebouw-Debüt 1997 ist die Violinvirtuosin
ein Star in ihrer niederländischen Heimat und gilt längst
auch international als eine der besten Geigerinnen ihrer
Generation. Auf ihr London-Debüt mit dem Philharmonia
Orchestra im November 2002 folgten rasch Einladungen
von einigen der namhaftesten Orchester der Welt; dabei hat
sie mit Dirigenten wie Valery Gergiev, Zubin Mehta, Gustavo
Dudamel, Mariss Jansons, Sir Antonio Pappano, Bernard
Haitink, Esa-Pekka Salonen, Lorin Maazel und Paavo Järvi
gearbeitet. Wie kaum eine andere international vielgefragte
Geigerin legt Janine Jansen besonderes Augenmerk auf die
Kammermusik. Seit über zehn Jahren leitet sie ihr eigenes Kammermusik-Festival in Utrecht – und hat nun mit
ihrem Onkel, dem renommierten Bach-Bass Peter Kooij,
Feuer gefangen für eine besondere Idee: eine Version von
Joseph Haydns »Die Sieben Worte Jesu Christi am Kreuz«
für Streichquartett und vier Gesangssolisten. Für ihre künstlerischen Verdienste im internationalen Musikleben und ihre
Konzerte, mit denen sie das Musikfest Bremen bereichert
hat, wird Janine Jansen in diesem Jahr mit dem MusikfestPreis ausgezeichnet.
BACH & HAYDN –
NEU GEHÖRT
Der Auftrag für die Komposition »Die Sieben Worte Jesu Christi am
Kreuz«, den Joseph Haydn von einem Domherrn in Cádiz erhielt,
brachte ihn in große kompositorische Schwierigkeiten und weist ihn
gleichzeitig als einen der kühnsten Neuerer auf. Das Werk entstand
im Winter 1786/87 und wurde am Karfreitag 1787 uraufgeführt.
»Die Aufgabe, sieben Adagios, wovon jedes gegen zehn Minuten dauern
sollte, aufeinander folgen zu lassen, ohne den Zuhörer zu ermüden, war
keine von den leichtesten; und ich fand bald, dass ich mich an den vorgeschriebenen Zeitraum nicht binden konnte«. Ursprünglich für Orchester
DO / 10. SEPT / 20 UHR
TICKETS: 50,- / 40,- / 30,- / 15,- EUR (ERM. 20%)
Die Glocke, Bremen
BACH & HAYDN – NEU GEHÖRT
JANINE JANSEN Violine
GREGORY AHSS Violine NIMROD GUEZ Viola
NICOLAS ALTSTAEDT Violoncello
SIBYLLA RUBENS Sopran MARGOT OITZINGER Mezzosopran
JAN KOBOW Tenor PETER KOOIJ Bass
Joseph Haydn: »Die Sieben Worte Jesu Christi am Kreuz« op. 51
Hob.III:50-56 (Fassung für Streichquartett und vier Gesangssolisten)
Johann Sebastian Bach: Goldberg-Variationen BWV 988 (Auszüge aus der
Fassung für Streichtrio von Dmitri Sitkovetsky)
geschrieben, reduzierte Haydn das Werk, dessen
Sätze mit ›Sonaten‹ bezeichnet sind und damit eine
absolute Musik behaupten, auf die Besetzung Streichquartett. Auch die spätere wortgebundene oratorische
Fassung, der die heutige Aufführung folgt, stammt
von Haydn. Den Abschluss bildet das Erdbeben, das
auf den Tod Christi folgt. Haydn hat das Werk als eine
seiner gelungensten Kompositionen bezeichnet, er
hat es noch 1803 bei seinem letzten öffentlichen
Auftritt dirigiert. Der englische Musikschriftsteller
Charles Burney schrieb über die Quartettfassung
als das wohl »erhabenste Werk«, und weiter: »Diese
Taktfolge ist so leidenschaftlich, so voll Gram und
erhabenem Kummer, dass, obwohl die Musik sich
langsam beweget, die Themen und ihre Tonarten ganz
neu und überraschend wirken«.
Die »Aria mit verschiedenen Veränderungen vors
Clavicimbal mit 2 Manualen« aus dem Jahr 1739/40
basiert auf einer nicht wahren, aber originellen Entstehungslegende, die hier wiedergegeben werden
soll, weil ihr Ursprung ein musikhistorisches Kleinod
ist und weil das Werk nach der Legende benannt ist.
Der Musikschriftsteller Nicolaus Forkel – er beruft sich
auf seinen Kontakt zu den Bach-Söhnen – erzählt in
Ȇber Johann Sebastian Bachs Leben, Kunst und
Kunstwerke« (1802): Der russische Gesandte am
Dresdner Hof, Graf Keyserlingk, »kränkelte viel und
hatte dann schlaflose Nächte. Goldberg, der bei ihm im
Hause wohnte, musste in solchen Zeiten in einem Nebenzimmer die Nacht zubringen, um ihm während der
Schlaflosigkeit etwas vorzuspielen. Einst äußerte der
Graf gegen Bach, dass er gerne einige Clavierstücke
für seinen Goldberg haben möchte, die so sanften und
etwas munteren Charakters wären, dass er dadurch
in seinen schlaflosen Nächten ein wenig aufgeheitert
werden könne. Bach glaubt, diesen Wunsch am besten
durch Variationen erfüllen zu können, die er bisher der
stets gleichen Grundharmonie wegen für eine undankbare Aufgabe gehalten hatte. Aber so wie um diese Zeit
alle seine Werke schon Kunstmuster waren, so wurden
auch diese Variationen unter seiner Hand dazu«.
Die Goldberg-Variationen, die größte einzelne Cembalokomposition Bachs, sind das komplizierteste und
vielschichtigste Variationenwerk des Barock. Es sind
Variationen einer Sarabanden-Aria – aus dem Notenbüchlein der Anna Magdalena Bach von 1725 – über
einem Bass, wie die Passacaglia oder die Chaconne.
Und sie zeigen nahezu alle Formen und Satztypen der
Instrumentalmusik der Zeit: Kanon, höfische Suite,
englische und französische Ouvertüren, Polonaisen.
Mit einer guten Portion Humor endet Bach mit dem
Quodlibet – das gleichzeitige Singen von mehreren
Liedern – über das berühmte thüringisch-sächsische
Volkslied »Kraut und Rüben haben mich vertrieben«
und »Ich bin so lang nicht bei dir gwest«. Dann
erklingt die vollständige Wiederholung der Aria.
Berenberg wurde 1590 gegründet und gehört heute mit den
Geschäftsbereichen Private Banking, Investment Banking, Asset
Management und Corporate Banking zu den führenden europäischen Privatbanken. Das Bankhaus mit Sitz in Hamburg wird von
persönlich haftenden Gesellschaftern geführt und hat eine starke
Präsenz in den Finanzzentren London, Zürich sowie Frankfurt. Mehr
als 1.250 Mitarbeiter arbeiten heute an 19 Standorten in Europa,
Amerika und Asien.
Der Ursprung der Bank geht auf das Jahr 1590 zurück, als die Brüder
Hans und Paul Berenberg ihre Firma in Hamburg gründeten. Das
Unternehmen war damals im Tuchhandel tätig. In Ermangelung
eines funktionierenden Bankensystems übernahmen die Kaufleute
bald selbst die Finanzierung der Warengeschäfte. Sie gewährten
ihren Kunden Kredite und bevorschussten die Sendungen ihrer
Lieferanten. So erfolgte der Wandel vom Kaufmann zum Bankier.
Ein seltenes Jubiläum feiert Berenberg dieses Jahr. Als zweitälteste
Bank der Welt begeht sie ihr 425-jähriges Bestehen. »Erfolgreiche
Privatbanken mit einer jahrhundertelangen Historie leben von und
mit der Tradition – sie beschäftigen sich aber nicht in erster Linie mit
der Vergangenheit, sondern agieren in der Gegenwart und gestalten
die Zukunft«, so Dr. Hans-Walter Peters, Sprecher der persönlich
haftenden Gesellschafter.
Die seit 16 Jahren in Bremen beheimatete Niederlassung von
Berenberg freut sich, das Musikfest Bremen auch in diesem Jahr
zu unterstützen und damit einen Beitrag zur kulturellen Vielfalt und
Entwicklung der Stadt zu leisten. Freuen Sie sich mit uns auf ein
besonderes Konzerterlebnis mit der herausragenden Künstlerin
Janine Jansen und ihrem Ensemble.
Ute Schalz-Laurenze
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MITREISSEND, BODENSTÄNDIG, FABELHAFT
KAMMERMUSIK IM RITTERSAAL
Es klingt nach musikalischer Völkerkunde, was
Janine Jansen und ihr Partner Itamar Golan hier zu
einem Programm geformt haben. Hohe Kunst trifft
auf bodenständiges Liedgut und heraus kommen
erregende Transformationen, die nach der Kraft musikalischer Ideen unabhängig von ihrem historischen
Kontext suchen.
gefördert durch die
in Zusammenarbeit mit dem
Landkreis
Friesland
FR / 11. SEPT / 18 UHR UND 20 UHR
TICKETS: 35,- EUR (ERM. 24,-)
Schloss Gödens, Sande/Friesland
SCHLOSSMUSIK AUF GÖDENS
JANINE JANSEN Violine
ITAMAR GOLAN Klavier
Johannes Brahms: Violinsonate Nr. 2 A-Dur op. 100 »Thuner Sonate«
Béla Bartók: Sechs Rumänische Volkstänze Sz 56
Fritz Kreisler: Marche miniature viennoise, Liebesleid, Syncopation
Manuel de Falla: 1. Spanischer Tanz aus »La vida breve«,
Canciones populares españolas
Am konsequentesten betrieb Béla Bartók die Suche
nach den Quellen der Musik in der Volksmusik des
Balkans. Bewaffnet mit einem Phonographen und
dem Ehrgeiz, für die Kunstmusik neues Material
zu gewinnen, ging er seit 1905 immer wieder auf
Wanderschaft, um sich Lieder vorsingen zu lassen
und sie in Notenschrift dem Intellekt fassbar zu
machen. 1908 kam er dann in Siebenbürgen dazu,
die Musiktradition Rumäniens zu erforschen und
sammelte Themen und Motive. Aus seinen Funden
arrangierte Bartók dann die Suite der »Sechs Rumänischen Volkstänze«. Die vertrackte Rhythmik und
schwebende Melodik der Stücke ist ein Hörerlebnis,
das die Zeitgenossen wortwörtlich von den Stühlen
riss. So etwas hatte man in den Konzertsälen des
alten Europas noch nicht gehört.
Vertrauter scheint da schon das Idiom der österreichischen und speziell der Wiener Schule, die
der Violinist und Komponist Fritz Kreisler in den
JANINE JANSEN
Seit ihrem ConcertgebouwDebüt 1997 ist die Violinvirtuosin ein Star in ihrer niederländischen Heimat und gilt
längst auch international als
eine der besten Geigerinnen
ihrer Generation. Auf ihr London-Debüt mit dem Philharmonia Orchestra im November 2002 folgten rasch Einladungen
von einigen der namhaftesten Orchester der Welt; dabei hat
sie mit Dirigenten wie Valery Gergiev, Zubin Mehta, Gustavo
Dudamel, Mariss Jansons, Sir Antonio Pappano, Bernard Haitink, Esa-Pekka Salonen, Lorin Maazel und Paavo Järvi gearbeitet. Neben ihren Konzertauftritten und -projekten ist sie
eine engagierte Kammermusikerin sowie Gründerin und Leiterin des alljährlich stattfindenden Internationalen Kammermusikfestivals Utrecht. Seit 2008 findet sie regelmäßig zum
Musikfest Bremen – ob solistisch oder in der Formation Janine Jansen & Friends ist sie stets hochwillkommen. Janine
Jansen wurde im September 2003 mit dem holländischen
Musikpreis geehrt, der höchsten Auszeichnung für einen
Künstler, die es in den Niederlanden gibt. Zahlreiche weitere
Preise würdigen ihr Können, darunter mehrere Edison Classic Public Awards, der NDR Musikpreis, der Preis der Deutschen Schallplattenkritik und 2013 der ECHO Klassik für die
beste Kammermusik-Einspielung mit Werken von Johann
Sebastian Bach. 2014 war sie »Featured Artist« bei den BBC
Proms, was zum Auftritt bei der international angesehenen
Last Night of the Proms führte. Janine Jansen spielt auf Antonio Stradivaris »Barrere« (1727). Das außergewöhnliche
Instrument wurde ihr von der Elise Mathilde-Stiftung als
Leihgabe überlassen. Für ihre künstlerischen Verdienste im
internationalen Musikleben und ihre Konzerte, mit denen sie
das Musikfest Bremen bereichert hat, wird Janine Jansen in
diesem Jahr mit dem Musikfest-Preis ausgezeichnet.
20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts gegen
die Überfrachtung und die Auflösung durch ihre
ständige Wiederholung in den Salons zu bewahren
versuchte. Die drei kurzen Stücke »Marche miniature
viennoise«, »Liebesleid« und »Syncopation« des
heute selten gespielten Kreislers bieten neben der
Reanimation des Wiener Schmäh »in musici« auch
dem Virtuosen breiten Raum zum Spiel.
So wie Kreisler bemühte sich auch der Spanier
Manuel de Falla um einen authentischen Tonfall in
den volkstümlichen Werken seiner Heimat. Spanien
sollte nicht wie ein Klischee klingen, sondern wie
Spanien. Zur selben Zeit, als auch Bartók mit seinen
Reisen durch den Balkan begann, komponierte de
Falla 1905 seine Oper »La vida breve«, aus der der
»Spanische Tanz« stammt. Bezeichnenderweise
wurde die Oper selbst in Spanien zunächst nicht gespielt, sondern erlebte in Paris ihre Premiere. Wenige
Wochen nach der ersten Aufführung präsentierte
de Falla auch seine »Siete canciones populares
españolas«, also sieben spanische Volkslieder, die
ihn zum wichtigen Herold der spanischen Musik der
Moderne machten.
Und selbst in der als großes Liebeslied auf die
umschwärmte Sängerin Hermine Spies angelegten »Thuner« Violinsonate op. 100 von Johannes
Brahms findet sich im Mittelsatz ein Thema, das
deutlich an Volksmusik erinnert, diesmal jedoch an
jene aus dem hohen Norden. Für den Komponisten
Heinrich von Herzogenberg erklang hier eindeutig
ein »munter-trauriger Norweger«.
Stephan Cartier
ITAMAR GOLAN
Seit über zwei Jahrzehnten ist
der litauisch-israelische Pianist Itamar Golan ständiger
Gast auf den großen Konzertbühnen der Welt. Im Alter von
sieben Jahren begann er seine
musikalische Ausbildung. Mehrmals erhielt er das »AmericanIsrael Foundation Honor«-Stipendium, das es ihm ermöglichte,
mit Emmanuel Krasovsky und Chaim Taub, seinem Mentor für
Kammermusik, zu arbeiten. Als Stipendiat des New England
Conservatory of Boston wurde er Schüler von Leonard Shure.
Er ist leidenschaftlicher Kammermusiker, verbucht aber
auch als Solist große Erfolge und gastiert bei den weltweit
renommiertesten Orchestern. 1991 wurde er als damals
jüngster Dozent an die Fakultät der Manhattan School of
Music berufen; seit 1994 hat er eine Professur für Kammermusik am Pariser Konservatorium.
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09
FEINSTER BIG BAND-SOUND
AUS FRANKREICH
Bei der »Großen Nachtmusik«, der traditionellen
Eröffnung des Musikfest Bremen, war im vorigen Jahr
The Amazing Keystone Big Band eine der Überraschungen, zumal die Bigband für ihre drei Auftritte am Abend
gleich drei Programme parat hatte.
Erst vor fünf Jahren gegründet, verfügt das französische
Jazzorchester schon über eine erstaunlich ausgereifte
Spielkultur und unübersehbare Spielfreude. Die Big Band
orientiert sich am klassischen Sound mit markanten
Solo-Statements der exzellent besetzten Instrumentalstimmen. Dabei favorisiert The Amazing Keystone Big
Band Orchestrierungen im Stile von Count Basie, Duke
Ellington und Thad Jones. Allerdings sind sie auch immer
wieder zu Experimenten bereit. So findet sich in ihrem
Repertoire eine swingende Jazz-Version von Prokofjews
»Peter und der Wolf«, sie haben ein Programm »Jazz
and Cinema« mit bekannten Filmmelodien zusammengestellt und sich bereits mehrfach mit Kompositionen
von Leonard Bernstein auseinandergesetzt (darunter
auch Songs aus der »West Side Story«). In jüngster
Zeit haben sich die Musiker intensiv mit Camille SaintSaëns’ »Karneval der Tiere« beschäftigt, der in ihren
Arrangements nun »Carnaval Jazz des Animaux« heißt.
Im eigentlichen Sinn kommt The Amazing Keystone
Big Band ohne einen Leader aus. Bei ihr ist vielmehr
die Aufgabe des Dirigierens auf mehrere Schultern
verteilt: Posaunist Bastien Ballaz, Saxophonist
Jonathan Boutellier, Pianist Frédéric Nardin und
Trompeter David Enhco geben abwechselnd die Einsätze. Im vorigen Jahr allerdings hatten sie bei ihrem
Auftritt während des französischen Festivals Jazz
à Vienne nahe Lyon einen echten Bigband-Leader
vor sich, nämlich den legendären amerikanischen
Komponisten, Trompeter und Produzenten Quincy
Jones, der selbst eine eigene Bigband betreibt. Der
82-jährige Musiker, der Künstler in einer Bandbreite
von Frank Sinatra, Michael Jackson und zuletzt die
Französin Zaz produziert hat, dürfte der Bigband die
richtigen Tipps zur Interpretation seiner vielen Hits
gegeben haben: Auf dem Programm von The Amazing
Keystone Big Band beim Musikfest Bremen stehen
Songs wie »Manteca«, »Stockholm Sweetnin«,
»Soul Bossa Nova«, »Airmail Special«, »Meet BB«
oder »Let the good times roll«.
Christian Emigholz
THE AMAZING KEYSTONE BIG BAND
präsentiert von
FR / 11. SEPT / 20 UHR
TICKETS: 35,- / 30,- / 25,- EUR (ERM 20%)
Theater an der Blinke, Leer
A TRIBUTE TO QUINCY JONES
THE AMAZING KEYSTONE BIG BAND
»A tribute to Quincy Jones«: Kompositionen und Arrangements
von Quincy Jones
Die 20 Mitglieder der 2010
gegründeten französischen
Amazing Keystone Big Band
vereinen Geist und Seele der
Swing-Ära mit der Virtuosität
und Kreativität des zeitgenössischen Jazz. Jazz-Standards von Count Basie, Duke Ellington oder Thad Jones drücken sie genauso ihren Stempel
auf wie eigenen Kompositionen und Arrangements. Neben
regelmäßigen Auftritten in Jazz-Clubs in Paris und Lyon ist
die Big Band ebenso bei Festivals wie Jazz à Vienne, Rhino
Jazz und Monastier oder den Opern von Saint-Etienne und
Monaco aufgetreten. Für die Einspielung ihrer ProkofjewAdaption von »Peter und der Wolf … und der Jazz« erhielt
The Amazing Keystone Big Band 2013 von der Académie du
Jazz den Preis für die beste Einspielung des Jahres. Bei der
Deutschland-Premiere des Projekts im Musikfest Bremen
2014 mit Rufus Beck als Sprecher überzeugten die Franzosen
auch hierzulande damit einhellig Kinder und Erwachsene.
THE AMAZING KEYSTONE BIG BAND
INTERPRETIERT QUINCY JONES
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09
LALAH HATHAWAY,
JOSHUA REDMAN UND
IBRAHIM MAALOUF
In den vergangenen Jahren hat das niederländische Metropole Orkest bei seinen Konzerten im
Rahmen des Musikfest Bremen mit jeweils spektakulären Gästen aufgewartet. Zuerst war Jazzsänger Kurt Elling sein Stargast. Im vorigen Jahr stellte
das einzig verbliebene Rundfunktanzorchester,
das aus einer Bigband plus Streichersatz besteht,
gleich drei namhafte Gäste vor, wobei vor allen
Dingen der eigenwillige Gregory Porter die Hörer
in seinen Bann schlug.
In diesem Jahr bringt das Metropole Orkest erneut
drei Gäste mit. Die beiden Herren sind vor allen
Dingen in Jazzkreisen bekannt. Die Dame ist eine
Grammy-dekorierte Soulsängerin: Lalah Hathaway
ist die älteste Tochter der Soul-Legende Donny
Hathaway, der allerdings starb, als seine Tochter
gerade einmal zehn Jahre alt war. Der Name ihres
präsentiert von
präsentiert von
SA / 12. SEPT / 19 UHR
TICKETS: PARKETT 65,- / 55,- EUR (ERM. 20%)
TRIBÜNE 40,- / 25,- EUR (ERM. 20%)
BLG-Forum Überseestadt, Bremen
MUSIKFEST GOES OVERSEAS
METROPOLE ORKEST
IBRAHIM MAALOUF Trompete & FRIENDS
JOSHUA REDMAN Saxophon
LALAH HATHAWAY Gesang
JULES BUCKLEY Leitung
Werke und Arrangements von Ibrahim Maalouf, Joshua Redman,
John Coltrane, Lalah Hathaway, Vince Mendoza u. a.
IBRAHIM MAALOUF
Der Trompeter Ibrahim Maalouf
wurde 1980 in eine Künstlerfamilie hineingeboren – und in
den Bürgerkrieg in Beirut. Die
Familie flüchtete nach Frankreich, Ibrahim Maalouf studierte am Pariser Konservatorium und gewann schon während des Studiums diverse Wettbewerbe. Mit den belgischen
Musikern Stéphane Galland (Schlagzeug), Eric Legnini (Keyboard) und François Delporte (Gitarre) bringt er seine neuesten Kompositionen, inspiriert von der Musik der berühmten
ägyptischen Sängerin Umm Kulthum, auf die Bühne.
TREFFEN AUF
DAS
METROPOLE
ORKEST
JOSHUA REDMAN
Vaters dürfte aber nicht hinderlich beim Aufbau ihrer
eigenen Karriere gewesen sein. Lalah Hathaway hat
eine klassische Gesangsausbildung absolviert, und
nicht wenige vergleichen ihre samtige Altstimme,
die sie mühelos noch in größere Tiefen verlegen
kann, mit der ihres Vaters, dessen Songs sie auch
ergreifend zu singen versteht. Lalah Hathaway hat
seit 1990 eigene Alben veröffentlicht und ist auf
zahlreichen CDs von Kollegen wie Grover Washington, Marcus Miller oder Esperanza Spalding zu hören.
Auch mit Joshua Redman, dem zweiten Gast des Metropole Orkest, hat die Sängerin schon Aufnahmen
gemacht. Joshua Redman ist ebenfalls Sohn eines
berühmten Vaters, nämlich des Saxophonisten
Dewey Redman, der mit Ornette Coleman, Keith
Jarrett, Charlie Haden und Don Cherry gearbeitet
hat. Wie sein Vater spielt auch Joshua Redman vor
allen Dingen Tenorsaxophon und ist bis zu dessen
Tod 2006 auch gemeinsam mit ihm aufgetreten.
Inzwischen hat der heute 46-Jährige aber die Rolle
des ›young lions‹ längst abgestreift und geht seine
eigenen Wege, die ihn auch schon mal zu einer
Jazzversion von Bach-Themen führen.
Der dritte im Bunde ist beim Musikfest kein Unbekannter, denn der libanesisch-französische Trompeter Ibrahim Maalouf war bereits vor zwei Jahren
im Rahmen der Großen Nachtmusik mit seiner Band
zu erleben. Schon da zeigten sich die lyrischen
Stärken des Musikers, der auch das TrompetenRepertoire der Klassik und des Barock beherrscht.
Seine Jazzauffassung ist stark geprägt von der
Begegnung mit arabischen Motiven und bei seinen
Jazzkompositionen wechselt er immer wieder die
Farbe von Funk- und Rock-Schüben bis zu sehr
zarten, fast verlöschenden Klängen.
Joshua Redman wurde 1969
in Berkeley/Kalifornien, als
Sohn des Jazzsaxophonisten
Dewey Redman geboren. Er
spielte schon an der Highschool Saxophon in der SchulJazzband und studierte an der Harvard Universität. 1991 gewann er in New York den Thelonious Monk Wettbewerb in der
Sparte Saxophon. 1992 war er auf dem Album »Choices«
seines Vaters zu hören, ein Jahr später veröffentlichte er sein
Debütalbum, dem mittlerweile zehn weitere gefolgt sind.
LALAH HATHAWAY
Sie steht seit 25 Jahren erfolgreich auf der Bühne: Lalah
Hathaway spielt Klavier, produziert, arrangiert und singt
mit den ganz großen R&B-,
Soul- und Jazzmusikern. Sie
studierte am Berklee College of Music und bezeichnet ihre
äußerst wandlungsfähige Stimme nur als eines der Instrumente, die sie beherrscht, wenn auch als das wichtigste. Die
mehrfache Grammy-Gewinnerin hat sechs Alben aufgenommen, die neben R&B, Jazz und Soul auch Einflüsse aus
Blues, Funk, Gospel, Country und Folk aufweisen.
METROPOLE ORKEST
& JULES BUCKLEY
Mit dem Anspruch, ein Radioensemble zu formieren, das
auf hohem Niveau Jazz und Pop spielen kann, gründete Dolf
van der Linden 1945 das niederländische Metropole Orkest.
Die Qualität und die Vielseitigkeit des Orchesters wird durch
herausragende Solisten dokumentiert, die die Bühne mit
dem Orchester teilten, darunter Elvis Costello, Hank Jones,
Al Jarreau, Ella Fitzgerald, Dizzy Gillespie, Herbie Hancock,
Chaka Khan, Pat Metheny, Céline Dion, Paquito D’Rivera,
Mariza oder Sezen Aksu. Komponist, Arrangeur und Dirigent
Jules Buckley, der das Orchester seit 2013 leitet, gilt als
musikalischer Pionier, der die Grenzen zwischen den zeitgenössischen Genres verschiebt. Er arbeitete mit namhaften
Musikern und Bands und dirigierte renommierte Orchester
in England und Europa.
MERCEDES-BENZ WERK BREMEN:
AUTOMOBILSTANDORT MIT
WELTWEITER VERANTWORTUNG
Das zweitgrößte Pkw-Werk von Mercedes-Benz steht in Bremen und
blickt auf eine lange Historie zurück: Unter dem Motto »35 Jahre
Mercedes-Benz Pkw-Produktion – 75 Jahre Werk Bremen« fand
2013 ein großer Festakt inmitten der Produktion statt.
Nach der Werksgründung durch Carl F. W. Borgward 1938 und einer
Zeit der Lkw-Produktion unter Hanomag-Henschel, übernahm
1971 die Daimler-Benz AG das Werk in Sebaldsbrück. 1978 lief hier
erstmals ein Mercedes-Benz Pkw, ein E-Klasse T-Modell, vom Band.
Inzwischen werden hier acht Modelle gefertigt: C-Klasse Limousine,
C-Klasse T-Modell und das Coupé der C-Klasse; weiterhin laufen
E-Klasse Coupé und Cabriolet, GLC sowie die beiden Roadster SLK
und SL vom Band.
Rund 12.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben 2014 mehr
als 338.000 Pkw produziert. Damit ist das Werk größter privater
Arbeitgeber in der Region. Bis heute hat die Mannschaft über sieben
Millionen Fahrzeuge mit Stern gebaut, darunter mehr als eine Million
Roadster. 2014 hat das Werk Bremen seine bedeutende Stellung innerhalb des Produktionsverbunds der Daimler AG weiter ausgebaut:
Bremen steuert seitdem als Kompetenzzentrum den weltweiten
Anlauf der neuen C-Klasse in den Auslandswerken Tuscaloosa/USA,
Peking/China und East London/Südafrika.
Werkleiter Andreas Kellermann: »Unsere starke Bremer Mannschaft
baut Automobile mit Leidenschaft und steht für Flexibilität, hohe
Effizienz und Qualität. Wir sind stolz, uns mit diesem Können
eine zentrale Rolle im globalen Produktionsnetzwerk erarbeitet zu
haben. Das Vertrauen in uns wird unterstrichen durch die großen
Investitionen der Daimler AG in die Zukunft des Standorts Bremen«.
Das Werk bietet regelmäßig Besucherführungen durch die Produktion an. Interessenten erhalten unter der Telefonnummer
0421 419-2254 nähere Informationen.
Mercedes-Benz Werk Bremen
Mercedesstraße 1
28309 Bremen
Tel. 0421 419-0
www.werk-bremen.mercedes-benz.com
Christian Emigholz
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09
FULMINANT UND
MITREISSEND
RISIKOREICH
APOLLON MUSAGÈTE QUARTETT
SA / 12. SEPT / 20 UHR
TICKETS: 30,- EUR (ERM. 22,-)
Kammersaal der Industrie- und Handelskammer Bremerhaven
KAMMER-KONZERT
APOLLON MUSAGÈTE QUARTETT
Antonín Dvořák: Streichquartett Nr. 11 C-Dur op. 61
Franz Schubert: Streichquartett Nr. 15 G-Dur op. 161 D 887
Zwei Jahre nach seiner Gründung 2008 räumte das polnische
Apollon Musagète Quartett nahezu alle Preise des ARD Wettbewerbs ab. Die Musiker hatten in Wien studiert. Zahlreiche
große Preise und Auszeichnungen folgten ihrem fulminanten
und mitreißend risikoreichen Spiel. Alle gaben für das Quartettspiel bedeutende Positionen bei Orchestern auf. In der Saison
2012/13 wurde das Apollon Musagète Quartett zum New Generation Artist der BBC ernannt, was den Musikern Auftritte in
ganz Europa und Aufnahmen bei der BBC ermöglichte. In der
vergangenen Saison waren die Musiker auch beim Lucerne
Festival zu hören. Das Quartett hat einen Schwerpunkt in der
zeitgenössischen Musik und komponiert auch eigene Stücke.
»Gott, Liebe, Vaterland«, meinte der 1841 geborene Tscheche Antonín Dvořák einmal, »und nur
das führt einzig zu einem glücklichen Ziel«. In
seinem gesamten Werk ist die tiefe Bindung an
sein Volk zu hören.
Als er sich 1892 zu einer Kompositionsprofessur in
New York verpflichtete, kam er nach nur zweieinhalb
Jahren aus Heimweh wieder zurück: »Ich bin ein
einfacher tschechischer Musikant«. So durchzieht
seine 14 Streichquartette die böhmische Volksmusik, in diesem Quartett das Trio des dritten Satzes.
Diese Werke, wovon das op. 61 besonders deutlich
an Beethoven orientiert ist, stehen gleichberechtigt
neben den großen Quartetten des 19. Jahrhunderts
von Beethoven bis Schönberg. Das 1881 entstandene Quartett op. 61 verdankt seine Existenz einem
Kompositionsauftrag, den Dvořák schon hatte, an
dem er aber nicht arbeitete. Er erfuhr dann aus der
Zeitung, dass das Wiener Hellmesberger Quartett
am 15. Dezember 1881 ein neues Quartett von ihm
spielen werde, sein letztes Werk vor seiner Abreise in
die USA: Es entstand in knapp
zwei Wochen. An seinen Verleger schrieb er 1881: »Es ist
von meinen Kammermusikstücken das größte und auch
vollendetste«.
»Mich soll der Staat erhalten, ich bin für nichts als
das Komponieren auf die Welt gekommen« und
»Ich bin zu Ende mit allen Träumen«: Zwischen
diesen Extremen bewegte sich Franz Schuberts
Lebensgefühl. Das Streichquartett G-Dur D 887
gehört – zwei Jahre vor seinem Tod entstanden –
zum Ende seiner Träume und das in einer Radikalität, die in der Geschichte der Musik ihresgleichen
sucht. »Eine Straße muss ich gehen, die noch
keiner ging zurück«, heißt es im »Wegweiser« der
»Winterreise« (1828). Der Musikwissenschaftler
und Dirigent Peter Gülke meint, dass niemand an
der Frage vorbeikommt, »in welcher Weise sich
Schubert auf ihr sah«.
»In Liedern habe ich wenig Neues gemacht, dagegen
versuchte ich mich in mehreren Instrumentalsachen
(…) und will noch ein Quartetto schreiben, überhaupt will ich mir auf diese Art den Weg zur großen
Sinfonie bahnen« (Brief 1824). Das in elf Tagen
komponierte Quartett, das an die Grenzen der Tonalität geht, ist erst 1850 durch das Hellmesberger
Quartett uraufgeführt worden. Der Pianist Walter
Georgii hat Schubert den größten harmonischen
Erfinder aller Zeiten genannt – nicht nur daraus
resultiert der für Spieler und Hörer gleichermaßen
unermessliche Anspruch.
KAMMERMUSIK IM
KAMMERSAAL DER IHK
In der inzwischen 26-jährigen Erfolgsgeschichte des Musikfest
Bremen freut sich die IHK Bremerhaven bereits zum sechsten
Mal als Gastgeber darauf, allen Freunden klassischer Musik ein
öffentliches Konzert präsentieren zu dürfen. Der Kammersaal
des historischen IHK-Gebäudes ist durch seine besondere Akustik
zur Heimat des kammermusikalischen Musikfest-Konzerts in
Bremerhaven geworden.
Das Konzert beginnt am Samstag, den 12. September um 20 Uhr
und verspricht wieder ein besonderes musikalisches Erlebnis, in
das der Intendant des Musikfest Bremen, Herr Professor Albert,
persönlich einführt. Zu Gast sind die vier jungen polnischen Musiker
des Apollon Musagète Quartett. Ihre Stilsicherheit, ihre Agilität
und ihren Ensemblegeist werden die seit 2006 gemeinsam agierenden Musiker mit Dovřáks Streichquartett Nr. 11 C-Dur, das der
Komponist selbst als das »größte und auch vollendetste« seiner
Kammermusikwerke anpries, sowie Schuberts Streichquartett
Nr. 15 G-Dur als dessen wohl progressivstem Instrumentalwerk
unter Beweis stellen.
Die IHK Bremerhaven betreut über 6.500 Mitgliedsunternehmen im
gesamten Stadtgebiet. Die Kammer ist ein moderner Dienstleister,
der mit Qualitätsstandards arbeitet und sich engagiert für Bürokratieabbau einsetzt. Der Service umfasst u. a. die Bereiche Aus- und
Weiterbildung, International, Umwelt/Energie und Unternehmensförderung. Zu den Hauptaufgaben gehört der Einsatz zur Entwicklung
der Infrastruktur und für wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen, die Industrie, Handel und Gewerbe sowie die Häfen unbedingt
benötigen. Im Sinne der Gesamt-Interessenvertretung für die
regionale Wirtschaft unterhält die IHK intensive Arbeitsbeziehungen
zu Politik und Verwaltung.
Kontakt:
Hauptgeschäftsführer Michael Stark
Industrie- und Handelskammer Bremerhaven
Friedrich-Ebert-Straße 6, 27570 Bremerhaven
Tel. 0471 92460-0, Fax 0471 92460-90
www.bremerhaven.ihk.de
Ute Schalz-Laurenze
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09
LITERARISCH-MUSIKALISCHES KABINETT
ANMUT UND GNADE
Seit jeher besteht zwischen Literatur und Musik
eine wechselseitige Sehnsuchtsbeziehung. Literatur wird in Liedern oder Opernlibretti zu Tönen;
Musik erzählt Geschichten oder entfaltet als
»Klangrede« eine quasi-sprachliche Ausdruckskraft. Nicht wenige Schriftsteller bekennen, dass
sie davon träumen, mit den Mitteln der Sprache
musikalische Wirkungen zu erzeugen; auf der
Ebene des Erzählstoffs erfreuen sich Romane
über Musik und Musiker bei Autoren wie beim
Publikum auffallender Beliebtheit. Das Musikfest
Bremen will mit dem neuartigen Veranstaltungsformat »Literarisch-musikalisches Kabinett«
dieser Wahlverwandtschaft zweier Künste einen
Raum geben.
Einer der raffiniertesten Musik- und Musikerromane
der jüngeren Literaturgeschichte ist Wolfgang Schlüters vor acht Jahren erschienenes, mittlerweile
vergriffenes Epos »Anmut und Gnade«, dessen Titel
auf zwei mögliche Bedeutungen des französischen
Wortes »grâce« anspielt. Ausgehend von den Proben
zu einer Aufführung der Rameau-Oper »Les Indes
galantes« im Paris des Jahres 2003 wird hier ein
verschachteltes Gebäude aus verschiedenen Zeitund Handlungsebenen errichtet, auf denen Schlüter
sich archaische Sprachregister kunstvoll anverwandelt und einen exorbitanten Reichtum an Motiven
mit ›musikalischer‹ Formstrenge kombiniert. Man
erfährt über das Leben im 17. und 18. Jahrhundert
ebenso viel wie über die Aufführungspraxis französischer Barockmusik einst und jetzt; zugleich wird
mit kühner Eleganz ein Bogen geschlagen zu den
gesellschaftlichen und politischen Verhältnissen
sen
der Gegenwart.
Im Gespräch zwischen dem Verfasser und der Moderatorin sowie ausgewählten Lesepassagen wird
ird
der Roman als literarisches Kunstwerk vorgestellt.
llt.
Beispiele der im Buch thematisierten Musik, dargegeboten vom Ensemble La Flamme, sollen dabei so
einbezogen werden, dass sich ein lebendiger Dialog
og
zwischen Wort und Klang ergibt – ein PreziosennKabinett der besonderen Art.
ENSEMBLE LA FLAMME
KRISTINA MAIDT-ZINKE
Eine Spezialisten-Formation par excellence: Annie Laflamme
(Traversflöte) arbeitet u. a. mit Le Cercle de l’Harmonie,
Concerto Köln, dem Collegium 1704 Prag und MusicAeterna
Perm. Dort spielt als Konzertmeister Afasy Chupin (Barockvioline), der daneben mit »Nostalgia« poetisches Jazztheater macht. Sofia Diniz (Viola da Gamba) kennt man von
Aufnahmen mit Ricercar, Hespèrion XXI oder dem Collegium
Vocale Gent, und Maxim Emelyanychev, Jahrgang 1988, ist
als Cembalist wie als Dirigent schon ein umjubelter Nachwuchsstar.
Die aus Bremen stammende
Kulturjournalistin, die sich
neben ihrem Germanistikund Sprachenstudium der
Musik als Liebhaberei in Theorie und Praxis widmete, absolvierte berufliche Anfänge bei den Bremer Tageszeitungen
und Radio Bremen, wurde dann Mitarbeiterin der Frankfurter
Allgemeinen Zeitung und anschließend feste Autorin für Literatur- und Musikkritik bei der Süddeutschen Zeitung. Heute
lebt sie als freie Publizistin
Publizistin, Übersetzerin und Moderatorin in
München und Venedig. Si
Sie ist Mitglied diverser Preisjurys
und erste Inhaberin der 2
2015 begründeten Ricarda-HuchPoetikdozentur an der TU Braunschweig.
B
Kristina Maidt-Zinke
ke
WOLFGANG SCHLÜTER
Der 1948 geborene, in Berlin lebende Schriftsteller und
Übersetzer gilt als einer der eigenwilligsten Autoren seiner
Generation. Sein Umgang mit der Sprache ist stark geprägt
von seiner Affinität zur Musik, die er in seiner Prosa immer
wieder zum Thema machte. Nach dem Studium der Musikwissenschaft und Philosophie promovierte Schlüter bei Carl
Dahlhaus über Gustav Mahler; von 1984 bis 1993 arbeitete
er als Redakteur der Arno-Schmidt-Werkedition in Bargfeld.
Er übersetzte u. a. John Aubrey, Christopher Marlowe, Robert
Louis Stevenson und D. H. Lawrence. Häufig trat er als Essayist hervor; als Romancier wurde er bekannt mit »Dufays
Requiem« (2001), »Anmut und Gnade« (2007), »Gruß,
Greenaway!« (2010) und »Die englischen Schwestern«
(2011). Schlüter erhielt zahlreiche Preise und Stipendien,
darunter den Dedalus-Preis für innovative Prosa.
SO / 13. SEPT / 11 UHR
TICKETS: 25,- EUR (ERM. 18,-)
Institut français, Bremen
»LITERARISCH-MUSIKALISCHES KABINETT«
WOLFGANG SCHLÜTER Lesung
KRISTINA MAIDT-ZINKE Konzept und Moderation
ENSEMBLE LA FLAMME
Wolfgang Schlüter: »Anmut und Gnade« (Auszüge)
sowie Musik von Jean-Philippe Rameau
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09
DIE BLG IM WANDEL
DER KARNEVAL DER TIERE …
UND DER JAZZ
Camille Saint-Saëns’ »Der Karneval der Tiere« ist
einer der Familienkonzert-Klassiker schlechthin!
Seit Jahrzehnten zählt das Werk zu den beliebtesten Kompositionen, um Kinder mit den Instrumenten eines Sinfonieorchesters vertraut zu machen.
Nun beschert The Amazing Keystone Big Band dem
Musikfest-Publikum als Deutschland-Premiere
seine Version für ein Jazz-Orchester.
Das 1886 mit dem Untertitel »Grande fantaisie zoologique« entstandene Kabinettstück musikalischen
Humors ist das heute wohl bekannteste Werk des
französischen Komponisten – und wurde von ihm
gar nicht für Kinder geschrieben! Entstanden ist es
vielmehr als Gelegenheitsarbeit für ein Hauskonzert im Freundeskreis mit zahlreichen ironischen
Anspielungen auf Werke anderer Komponisten wie
zum Beispiel Mozart, Rossini, Berlioz und Offenbach.
Um niemanden zu düpieren und seinen Ruf als
ernstzunehmender Künstler nicht aufs Spiel zu
setzen, unterband der Komponist zu seinen Lebzeiten öffentliche Aufführungen durch ein generelles
Verbot. Damit wollte er auch sicherstellen, dass die
zu erwartende Popularität der 14 kleinen Sätze des
ANNA THALBACH
SO / 13. SEPT / 15 UHR
TICKETS:
ERWACHSENE 15,- EUR (ERM. 12,-), KINDER 6,- EUR,
FAMILIENPASS (4 PERSONEN, MAX. 2 ERW.) 30,- EUR
BLG-Forum Überseestadt, Bremen
FAMILIENKONZERT:
DER KARNEVAL DER TIERE
THE AMAZING KEYSTONE BIG BAND
ANNA THALBACH Sprecherin
Camille Saint-Saëns: »Der Karneval der Tiere«
(Arrangement für Jazz-Orchester)
Anna Thalbach wurde 1973 in
Ost-Berlin in eine Schauspielerund Künstlerfamilie hinein geboren. Als Tochter der Schauspielerin Katharina Thalbach
kam sie früh mit Kamera und
Bühne in Kontakt. Nach einem kurzen Ausflug in die Kostümschneiderei feierte sie ihren ersten Bühnenerfolg an der Seite
ihrer Mutter in Brechts »Mutter Courage«. Es folgten zahlreiche Engagements in Theater-, Fernseh- und Kinoproduktionen. Für ihre Rolle in »Zärtliche Erpresserin« wurde sie 1993
als beste Nachwuchsdarstellerin mit dem Max Ophüls Preis
ausgezeichnet, 2001 erhielt sie für ihre Rolle in dem Tatort
»Kindstod« den Deutschen Fernsehpreis. Daneben ist Anna
Thalbach mit ihrer ausdrucksstarken Stimme eine gefragte
Hörbuchsprecherin, die bereits an über 50 Produktionen mitgewirkt hat und 2008 mit dem Deutschen Hörbuchpreis als
beste Interpretin ausgezeichnet wurde.
»Karneval der Tiere« nicht die Aufmerksamkeit an
seinen »gewichtigeren« Werken wie den Sinfonien
und Opern gefährdet. Erst ein Jahr nach seinem Tod
erschien das Werk 1922 schließlich im Druck. Am 25.
Februar desselben Jahres erklang es in Paris zum
ersten Mal in der Öffentlichkeit. Es mutet wie eine
Ironie des Schicksals an, dass sich Saint-Saëns’
einstige Befürchtungen rückblickend bewahrheiten
sollten: Sein Name wird bis heute vor allem mit dem
»Karneval der Tiere« in Verbindung gebracht.
In dem Arrangement für Jazzorchester erhält das
Werk eine ganz neue Wendung. Natürlich wird auch
hier jedes Tier einem bestimmten Instrument zugeordnet, aber aus der Besetzung einer großen
Big Band: So wird der Löwe von der Posaune verkörpert, der Schwan vom Saxophon, der Elefant
von der Tuba, das Aquarium von der Trompete, das
Vogelhaus von der Flöte und so weiter. Passend zu
dem vielfältigen animalischen Personal wird auch
Schauspielerin Anna Thalbach in der Kunst der
stimmlichen Verwandlung brillieren. Das verspricht
eine facettenreiche wie spielerische Einführung in
die Geschichte des Jazz und seiner Stilrichtungen
sowie die verschiedenen Instrumente einer Big Band
und ihrer klanglichen Möglichkeiten – ein tierisches
Vergnügen für Jung und Alt!
Die BLG wurde 1877 von 65 Bremer Kaufleuten gegründet. Erstmals
erfolgte damit die Bündelung von Güterumschlag und Lagerung in
einem Seehafen. Das Erfolgsmodell hat sich im Zuge der Globalisierung vom lokalen Hafenunternehmen zur BLG LOGISTICS GROUP
entwickelt und ist heute weltweit aktiv. In über 100 Niederlassungen in Europa, Nord- und Südamerika, Afrika und Asien arbeiten
einschließlich aller Beteiligungen mehr als 16.000 Menschen für
die Unternehmensgruppe.
Geschäftsbereich Automobillogistik
Betrieb von Autoterminals an der See, an großen Flüssen und im
Binnenland, Transporte per Schiene, Straße und Wasser sowie
technische Dienstleistungen. 2013 wurden 7,5 Millionen Fahrzeuge
betreut. Damit ist die BLG Marktführer in Europa.
Geschäftsbereich Kontraktlogistik
Logistiksysteme für Autoteile-, Industrie- und Produktionslogistik,
Handels- und Distributionslogistik, Seehafenlogistik und Logistik
für Offshore-Windenergieanlagen. Die BLG arbeitet für renommierte
Kunden wie BMW, Mercedes, VW, Tchibo, Bosch, Siemens, Konica
Minolta oder IKEA.
Geschäftsbereich Containerlogistik
Das Gemeinschaftsunternehmen EUROGATE ist Marktführer in
Europa. Das Netzwerk umfasst Terminals in Bremerhaven, Hamburg, Lissabon, Gioia Tauro, La Spezia, Ravenna, Salerno, Cagliari,
Tanger, Ust Luga und Wilhelmshaven. 2013 wurden 14,2 Millionen
Standardcontainer (TEU) umgeschlagen. Damit ist EUROGATE der
führende europäische Terminalbetreiber.
Carsten Preisler
THE AMAZING KEYSTONE BIG BAND
Die 20 Mitglieder der 2010 gegründeten französischen Amazing Keystone Big Band vereinen Geist und Seele der
Swing-Ära mit der Virtuosität
und Kreativität des zeitgenössischen Jazz. Jazz-Standards von Count Basie, Duke Ellington oder Thad Jones drücken sie genauso ihren Stempel auf
wie eigenen Kompositionen und Arrangements. Neben regelmäßigen Auftritten in Jazz-Clubs in Paris und Lyon ist die Big
Band ebenso bei Festivals wie Jazz à Vienne, Rhino Jazz und
Monastier oder den Opern von Saint-Etienne und Monaco
aufgetreten. Für die Einspielung ihrer Prokofjew-Adaption
von »Peter und der Wolf … und der Jazz« erhielt The Amazing Keystone Big Band 2013 von der Académie du Jazz den
Preis für die beste Einspielung des Jahres. Bei der Deutschland-Premiere des Projekts im Musikfest Bremen 2014 mit
Rufus Beck als Sprecher überzeugten die Franzosen auch
hierzulande damit einhellig Kinder und Erwachsene.
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MO / 14. SEPT / 20 UHR
TICKETS: 80,- / 65,- / 55,- / 40,- / 25,- EUR (ERM. 20%)
In den sechs Sätzen vertont Mahler insgesamt
sieben chinesische Gedichte aus dem 8. und 9.
Jahrhundert aus der Sammlung »Die chinesische
Flöte«, die er in der Übertragung von Hans Bethge
kannte. Auf die Spur gebracht hatte ihn seine Gattin
Alma Mahler: »Die Gedichte entzückten mich, und ich
las sie Gustav Mahler immer wieder vor, bis er daraus
›Das Lied von der Erde‹ machte«, skizzierte sie den
Entstehungsprozess. Auf einsamen Spaziergängen
in Schluderbach entstanden im Sommer 1907 die
ersten Skizzen, ehe »Das Lied von der Erde« ein
Jahr später in Toblach dann seine endgültige Gestalt
annahm. Die Uraufführung am 20. November 1911 in
der Münchener Tonhalle erlebte Mahler nicht mehr.
Die Reaktionen waren euphorisch: Die Allgemeine
musikalische Zeitung rechnete in ihrer Rezension
»Das Lied von der Erde« zum »besten, was Mahler
je geschaffen hat«.
VON ADAGIO BIS DISAGIO
In der Welt der Musik ist es wie in der Wirtschaftswelt: Man sollte die
gesamte Klaviatur beherrschen. Wir begleiten unsere Mandanten
seit über 90 Jahren umfassend bei der Ausgestaltung und Optimierung ihrer geschäftlichen Möglichkeiten. Und manchmal auch zu
einem Konzert. Denn Erfahrung ist dann wertvoll, wenn man sie
gemeinsam teilt.
Wir glauben, dass Wirtschaft und Kultur jeweils auf ihre Weise die
Lebensqualität einer Region beeinflussen. Daher fühlen wir uns als
Partner der Wirtschaft auch der Kunst und Kultur besonders verpflichtet – so auch als langjähriger Sponsor dem Musikfest Bremen.
Wir freuen uns auf einen exzellenten Konzertabend mit dem
Swedish Radio Symphony Orchestra unter der Leitung von Daniel
Harding, das uns mit Gustav Mahlers »Lied von der Erde« und
Harrison Birtwistles »Earth Dances« beglücken wird.
Jochen Brünner
www.fides-treuhand.de
MICHAEL SCHADE
bereits acht Sinfonien geschaffen hatte, bei der
sinfonischen Nummerierung offenbar vor der Zahl
Neun, über die berühmte Kollegen wie Beethoven,
Schubert, Dvořák oder Bruckner bekanntlich nicht
hinaus gekommen waren. Und ihn selbst sollte dann
ja das gleiche Schicksal ereilen.
Anders als die meisten anderen Werke der Gattung
ist »Das Lied von der Erde« kein reines Orchesterwerk, sondern »eine Sinfonie für eine Tenor- und
eine Alt-Stimme und Orchester«. Für Mahler war es
keinesfalls ungewöhnlich, Singstimmen in seine
Sinfonien einzubauen. Das hatte er zuvor in seinen
Wunderhorn-Sinfonien (Nr. 2 bis 4) ebenfalls schon
praktiziert.
Der deutsch-kanadische Tenor
Michael Schade gehörte zum
Ensemble der Wiener Staatsoper und ist regelmäßiger
Gast bei den Salzburger Festspielen sowie bei anderen
wichtigen Festivals. Mahlers »Lied von der Erde« hat er u. a.
in einer Einspielung mit Pierre Boulez aufgenommen.
SWEDISH RADIO SYMPHONY
ORCHESTRA
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14
09
Das Swedish Radio Symphony
Orchestra hat seine Heimat in
Stockholm. 1965 aus der Fusion des Radioorchesters und
des Unterhaltungsorchesters
hervorgegangen, hatte es seither u. a. mit Sergiu Celibidache, Herbert Blomstedt oder EsaPekka Salonen eine beeindruckende Garde an Chefdirigenten.
Die Glocke, Bremen
ANNA LARSSON
KLANGLANDSCHAFTEN
SWEDISH RADIO SYMPHONY ORCHESTRA
MICHAEL SCHADE Tenor
ANNA LARSSON Alt
DANIEL HARDING Dirigent
Harrison Birtwistle: »Earth Dances«
Gustav Mahler: »Das Lied von der Erde«
Während sich die schwedische Altistin Anna Larsson
auf der Opernbühne vor allem
als Wagner-Interpretin einen
Namen gemacht hat, gehören
die Werke Gustav Mahlers zu
ihren bevorzugten Beschäftigungen auf den Konzertpodien. Nach jahrelangen Gastspielen an den wichtigen europäischen Opernhäusern hat Anna Larsson 2011 ein eigenes
Konzerthaus in der schwedischen Provinz eröffnet.
DANIEL HARDING
Den britischen Dirigenten Daniel Harding kennen die Bremer noch aus seiner Zeit als
Musikalischer Leiter der Deutschen Kammerphilharmonie
Bremen. Seit 2007 ist er Chefdirigent des Swedish Radio Symphony Orchestra und präsentiert sich erstmals mit diesem Klangkörper an seiner
alten Wirkungsstätte.
62|63
ADDIO …
16
09
PHILHARMONISCHE
GESELLSCHAFT BREMEN
BEWEGENDE ABSCHIEDSSZENEN
AUF DER OPERNBÜHNE
Wer am Ende einer Oper mit der Liebsten, dem Gefährten oder
Freund wieder zusammenkommen will, der muss sich zuerst einmal von ihnen trennen. Nur wer den anderen einmal verlassen hat,
der weiß ihn zu schätzen: Jedem Abschied wohnt ein Zauber inne!
Und so darf es nicht Wunder nehmen, dass das sehnsuchtsvolle
und in den Arien der letzten vierhundert Jahre immer wiederkehrende Wörtchen »Addio« wie eine Zauberformel der Oper wirkt.
Diesem tief bewegenden Abschiednehmen geht das Konzert
zweifach nach: Il Pomo d’Oro auf den musikalischen Spuren und
Donna Leon auf der musikgeschichtlichen Fährte. Die große
Kennerin der frühbarocken Opernwelt hat ihre Gedanken zum
Wechselspiel von Abschied und Ankunft in wunderbare Texte
gekleidet, mit denen sie zwischen den besten Beispielen barocker
Abschiedsszenen in die Gefühlswelt der Opera seria entführt. Denn
wo ginge es dramatischer beim Abschiednehmen zu als in den
Werken der so genannten Neapolitanischen Opernschule, jenem
stilvollen Sturm und Drang zu Beginn des 17. Jahrhunderts, als
dessen Meister Alessandro Scarlatti gelten darf. Donna Leon und
Riccardo Minasi bieten mit dem »Addio«-Motiv ein Programm,
das musikalisch viele Entdeckungen zu bieten hat. Es führt den
authentischen »Sound« jenes Musiktheaters vor Ohren, in dem nur
die ganz großen Gefühle mitspielen durften. Nicola Antonio Porpora
ist der heute noch bekannteste Abschiednehmer. Überwiegend
bestimmen an diesem Abend aber mit Komponisten wie Gennaro
Manna, Davide Perez, Niccoló Jammelli Opernspezialisten das
Programm, die zu ihrer Zeit zu den Großen des Metiers zählten,
heute jedoch nur noch sehr selten auf den Spielplänen erscheinen.
Manna beispielsweise gehört zu den in Italien meist gespielten
Opernschreibern in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Dass
MI / 16. SEPT / 20 UHR
TICKETS: 60,- / 50,- / 40,- / 25,- / 15,- EUR (ERM. 20%)
Die Glocke, Bremen
ADDIO
IL POMO D’ORO
VERONICA CANGEMI Sopran
KATE ALDRICH Mezzosopran
DONNA LEON Sprecherin
RICCARDO MINASI Violine und Leitung
»Addio«: Texte von Donna Leon und Musik von Niccoló Jommelli,
Nicola Antonio Porpora, Leonardo Leo, Gennaro Manna, Davide Perez,
Gian Francesco de Majo und Pasquale Cafaro
Der Bremer Bürgersinn ist traditionell geprägt vom Engagement
über das »Zweckdienliche« hinaus. Selbstständig geführt oder
kooperierend mit kommunalen oder anderen Trägern, bietet unsere
Stadt eine einmalige kulturelle Vielfalt, in der Tradition und gegenwärtige Zeit sich anregend durchmischen. Die Philharmonische
Gesellschaft hat es verstanden, in 190 Jahren verlässlich und
flexibel Partner, Veranstalter, Förderer und Anreger des Musiklebens
in Bremen zu sein.
er gleichwohl auf Qualität und nicht Masse setzte
wird dadurch bezeugt, dass er innerhalb von 20
Jahren Schaffensphase nur 13 Opern herausbrachte
und im Range gleichberechtigt ein umfangreiches
geistliches Œuvre schuf. »Tito Manlio«, die erste
vollständige Oper aus seiner Feder, zählt dabei zu
seinen erregendsten Werken. Zusammengestellt aus
seinem Werk sowie aus Rezitativen und Arien seiner
Neapolitanischen Zeitgenossen entsteht hier selbst
eine kleine Opera seria, deren Motto lautet: Sag’ zum
Abschied leise … Addio!
Ihr zentrales Anliegen war es, Musik in all ihren Ausprägungen und
Formaten zur Aufführung zu verhelfen, das Neue mit zu entdecken,
die Rezeption in der ganzen Breite der Gesellschaft zu ermöglichen
und den Ausführenden bestmögliche Interpretationsbedingungen
zu bieten! »Quality first« ist ein Orientierungsmerkmal für die
Arbeit des Vorstandes der Philharmonischen Gesellschaft im Dienst
seiner Mitglieder. Bis heute geschieht sie ehrenamtlich, das heißt,
dass Mitgliedsbeiträge und Fördermittel in höchstem Maße der
Zweckbestimmung zufließen.
Stephan Cartier
VERONICA CANGEMI
Die Karriere der argentinischen Sopranistin Veronica
Cangemi nahm in Europa
durch die Zusammenarbeit
mit Marc Minkowskis Musiciens du Louvre Fahrt auf. »Armide« von Christoph Willibald Gluck markiert hier den
Durchbruch und bereitete ihr den Weg zu einer Vielzahl von
Engagements, die sie zu einer viel gefragten Spezialistin für
die Opern-Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts machten.
Die Philharmonische Gesellschaft Bremen setzt sich mit »offenen
Ohren« für Musikprojekte in Bremen ein: mit ihrer achtteiligen
Kammerkonzertreihe, die mit ihren hochkarätigen Künstlern im
norddeutschen Raum einmalig ist, mit der Förderung der Bremer
Philharmoniker und dem Musikfest Bremen, mit der Unterstützung
des Musiklebens an Schulen und an der Universität Bremen und
vielem mehr.
Beste Noten für Bremen!
Mit 190 Jahren Erfahrung sind wir weiterhin mit Liebe und Begeisterung im Einsatz für eine klingende Stadt!
KATE ALDRICH
Die amerikanische Mezzosopranistin Kate Aldrich wurde
durch die Rolle der Amneris in
der »Aida«-Inszenierung Franco
Zeffirellis 2001 berühmt. Mit
einem Schwerpunkt auf der
klassischen und romantischen Oper hat sich Kate Aldrich in
allen wichtigen Rollen ihres Faches bewährt. Sie ist regelmäßiger Gast an den ersten Häusern der Opernwelt.
DONNA LEON
Als Krimiautorin und Schöpferin des Commissario Brunetti
muss man die amerikanische
Schriftstellerin Donna Leon
nicht mehr vorstellen. Die in
Venedig lebende Autorin ist
aber auch eine begeisterte und kenntnisreiche Anhängerin
der Barock-Oper. Hier hat Donna Leon u. a. bereits viele Projekte zu Händels Werk begleitet. Zusammen mit Cecilia Bartoli brachte sie beispielsweise die Opern Agostino Steffanis
wieder ins Bewusstsein der Musikwelt.
Nähere Informationen erhalten Sie in unserem gesonderten Vorschauheft, im Internet unter www.philharmonische-gesellschaftbremen.de und über die Geschäftsstelle bei Dr. Ulrich Matyl, Telefon:
0421-25 75 180, [email protected]
IL POMO D’ORO & RICCARDO MINASI
So schnell war ein gerade gegründetes Orchester selten
dermaßen erfolgreich. Erst
2012 ins Leben gerufen, erhielt Il Pomo d’Oro bereits für
seine ersten CD-Aufnahmen
mit Antonio Vivaldis »L’Imperatore« einen Diapason d’or.
Nicht erst seitdem gehören die Italiener zu den innovativsten Ensembles der historischen Aufführungspraxis in Europa. Der Violinist Riccardo Minasi gründete das Ensemble
2012. Als Dirigent, Konzertmeister und Geiger ist Riccardo
Minasi ein gefragter Mitspieler und Konzeptionist ambitionierter Konzerte. Er arbeitet mit renommierten Ensembles
wie Le Concert des Nations oder dem Balthasar-NeumannEnsemble zusammen.
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09
GLI ANGELI GENÈVE & SOLISTEN
MUSIKALISCHES MEISTERWERK
JOHANN SEBASTIAN BACHS
MESSE IN H-MOLL
Er unterschrieb das Werk, wie so viele seiner Kompositionen, mit der Abkürzung »DSGl«, jener gottesfürchtigen Widmung »Deo Soli Gloria« (»Dem
alleinigen Gott zur Ehre«). Seine Bewunderer ließen diese Bescheidenheit indes nicht gelten. Für
den legendären Leiter der Berliner Sing-Akademie
Carl Friedrich Zelter war die h-Moll-Messe Johann
Sebastian Bachs schlicht »das größte Kunstwerk,
das die Welt gesehen hat«, wie er 1811 schrieb.
Viele ähnliche Urteile machen das Werk zu einem
singulären Ereignis. Dabei ist es weder der biographische Superlativ, dass die h-Moll-Messe Bachs
einzige vollständige Vertonung des OrdinariumsTextes ist, noch der Umstand, dass sie das letzte
große Musikwerk ist, das er vollendete. Das weite
Panorama, das die h-Moll-Messe zeichnet, ist mit
seinen thematischen Einfällen und seiner handwerklichen Perfektion in jeder Hinsicht die Bilanz des
Gott ergebenen und dem Menschen zugewandten
Schaffens Johann Sebastian Bachs.
Dieser fast testamentarische Charakter ist keine
pathetische Zuspitzung, sondern dem Umstand
geschuldet, dass Bach einzelne Motive, Themen
und ganze Kompositionen, die er zwischen 1724
und 1749 geschrieben hatte, in diesem Mammutwerk verarbeitete. Darin dem Weihnachtsoratorium und seinen parodistischen Einlagen ähnlich,
bietet die h-Moll-Messe also sprichwörtlich Bach
im Selbstgespräch mit seiner Vergangenheit. Die
beiden ersten Sätze, das »Kyrie« und das »Gloria« sind beispielsweise der »Missa brevis«
entnommen, die Bach 1733 zur Krönung
seines Dienstherren Friedrich August II. in
Dresden komponiert hatte. Den ältesten
Abschnitt, das »Sanctus«, hatte Bach
wiederum 1724 geschrieben. Allerdings
vertonte er damals nur den ersten Teil des
Textes. Da der junge Musiker, der ein Jahr zuvor in
Leipzig zum Thomas-Kantor berufen
en worden war, vor
allem für den sonntäglichen Gottesdienst
sdienst zu komponieren hatte, verzichtete er auf diee »Osianna«- und
»Benedictus«-Passagen, weil diese
ese in Leipzig aus
Tradition nicht mitgesungen wurden.
en. Für die h-MollMesse ergänzte er dann die fehlende
nde Hälfte.
Ob es Bachs Wunsch war, in seinem
em Œuvre wenigstens eine »missa tota« verzeichnen
hnen zu können,
oder ob es einen Auftrag für die h-Moll-Messe gab,
ist nach wie vor unklar. Möglicher Anlass könnte
die bevorstehende Eröffnung der Dresdner Hofkirche gewesen sein. Allerdings ist eine Aufführung
des Werkes zu Lebzeiten des Komponisten nicht
belegt. Bach hätte mit seinem »Deo Soli Gloria« als
Widmung also durchaus Recht behalten.
Das in Genf ansässige Vokal- und Instrumentalensemble
In
Gli Angeli Genève, von Bassbariton St
Stephan MacLeod 2005
gegründet, begreift Johann Sebast
Sebastian Bach als seinen
großen Spiritus rector. Neben CD-Au
CD-Aufnahmen seiner Kantaten brillierte das Ensemble mit sei
seiner Interpretation der
Bach’schen Matthäus-Passion. Die Sopranistin
So
Aleksandra
Lewandowska studierte Geige und Klavier, bevor sie zu
ihrer wahren Profession, dem Gesan
Gesang fand. Sie reüssiert
sowohl als Opernsängerin wie auch aals Liedinterpretin und
Oratoriensängerin und pflegt eine in
intensive Zusammenarbeit mit dem Orchester des Polnische
Polnischen Rundfunks und der
Accademia dell’Arcadia. Als eine der wenigen Sängerinnen
Norwegens kann die Sopranistin M
Marianne Beate Kielland eine Grammy-Nominierung für sich verbuchen. Sie
studierte u. a. bei Dietrich Fischer-D
Fischer-Dieskau, war dann am
Staatstheater Hannover engagiert un
und erarbeitete sich ein
breites Repertoire
ertoire vom frühen Barock bis zur zeitgenösantgarde. Als Countertenor gehört der Spanier
sischen Avantgarde.
na zu einer exklusiven »Sänger-Spezies«,
Carlos Mena
st, extrem hohe Lagen zu beherrschen, seit
deren Kunst,
ahrzehnten immer gefragter wird. Anfangg
gut zwei Jahrzehnten
hre verlegte Mena seinen Arbeits- und
der 90er Jahre
elpunkt in die Schweiz, wo er u. a.
Lebensmittelpunkt
mmierten Schola Cantorum Basilibei der renommierten
erte. Auch den italienischen Tenor
ensis studierte.
ntaldo zog es zur Ausbildung in
Valerio Contaldo
z. Am Konservatorium in
die Schweiz.
Lausanne absolvierte er höchst
erfolgreich sein Studium. Heute
ist Contaldoo ein viel gefragter
nternationalen BühTenor an internationalen
nen.
präsentiert von der
Stephan Cartier
STEPHAN MACLEOD
MI / 16. SEPT / 20 UHR /
TICKETS:
ICKETS: 35,- / 30,- / 25,- EUR (ERM. 20%)
Nach ersten Erfahrungen als
Chorist und Solist in Lausanne
und Genf begann Stephan
MacLeods Karriere während
seines Studiums in Köln dank
einer fruchtbaren Kollaboration mit Reinhard Goebel und Musica Antiqua Köln. Seitdem
singt er regelmäßig mit Künstlern wie Philippe Herreweghe,
Jordi Savall, Sigiswald Kuijken, Daniel Harding, Jos van Immerseel und Anima Eterna, Masaaki Suzuki und Bach Collegium Japan, Konrad Junghänel und Cantus Cölln, Stephen
Stubbs und Tragicomedia oder Paul Van Nevel und dem Huelgas Ensemble, in dem er fünf Jahre erster Bassist gewesen
ist. Seine Karriere als Solist hat ihn schon in fast alle europäischen Länder, nach Israel, Japan, China, Südamerika, die USA
und Canada gebracht. Mehr als 55 CDs bezeugen seine Arbeit.
St.. Laurentius Kirche, Langförden
MESSE IN H-MOLL
GLI ANGELI GENÈVE
ALEKSANDRA LEWANDOWSKA Sopran
MARIANNE BEATE KIELLAND Sopran
CARLOS MENA Alt
VALERIO CONTALDO Tenor
STEPHAN MACLEOD Bass und Leitung
Johann Sebastian Bach: Messe h-Moll BWV 232
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09
SONGWRITERIN
BECCA STEVENS
UND BAND
Wenn ein Star des Jazzgesangs wie Kurt Elling eine
junge Sängerin aus North Carolina zu seinen fünf
Favoriten in der Sparte des Jazzgesangs zählt, hat
das schon einiges Gewicht. Aber ganz so einfach ist
es mit Becca Stevens, auf die Elling mit seinem Lob
zielte, nicht.
Denn es ist nicht ganz eindeutig, ob Becca Stevens
tatsächlich eine Jazzsängerin ist oder doch eine Singer/Songwriterin in der Nachfolge von Tori Amos, an
deren Timbre die Stimme von Becca Stevens ein wenig
erinnert. Oder ist sie grundsätzlich eine Folk-Interpretin, schließlich bezeichnete sie die New York Times
anlässlich ihres Debütalbums »Tea by the sea« als
»bestgehütetes Geheimnis der New Yorker Folkszene«.
Wohlgemerkt, das war aber vor sieben Jahren. Seitdem
hat Becca Stevens zwei weitere CDs veröffentlicht,
und nun reicht die Bezeichnung Folk nicht mehr aus,
denn die Sängerin offenbart darauf viel Vergnügen am
Experiment. Offenbar zerfließen die Genregrenzen
bei ihrer Musik, zumal gelegentlich auch noch eine
Prise Pop dazukommt, sich aber auch krachender
Rock mutwillig in einen Song hineindrängen kann.
Andererseits spielt die Sängerin Instrumente wie
Ukulele und die aus der Anden-Region stammende
kleine Charango neben einer normalen Akustikgitarre, was wieder eher Folklore signalisiert.
Aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, ergibt
sich folgendes Bild: Becca Stevens hat Jazzgesang
und Komposition studiert, und sie hat mit den
Jazzbands der Bassistin Esperanza Spalding, des
Trompeters Ambrose Akinmusire zusammengearbeitet, außerdem gehörte Gretchen Parlato eine Zeit
lang zu ihrer Band, und die ist eine ausgemachte
Jazzsängerin. Um das Maß voll zu machen, wirkt
Becca Stevens als Sängerin auch in der überaus
schrägen New Yorker Großband Bjorkestra des Saxophonisten Travis Sullivan bis heute mit, die es sich
zur Aufgabe gemacht hat, die Songs der musikalischen Grenzgängerin Björk aufzuführen. Vielleicht
wird auch Becca Stevens am besten als solch eine
Grenzgängerin betrachtet, die sich außerdem mutig
an sehr eigenwillige Coverversionen heranmacht.
Auf ihrem zweiten Album »Weightless« covert sie
die zwanzig Jahre alte Seal-Schnulze »Kiss from a
rose« nur von Charango und trockenem Schlagzeug
begleitet, und alles Süßliche des Songs ist plötzlich
verschwunden. Und auf ihrer nagelneuen CD »Perfect Animal« finden sich gleich drei einigermaßen
überraschende Adaptionen, nämlich Stücke von
Billy Ocean, Usher und der fast dreißig Jahre alte
Steve Winwood-Hit »Higher love« – jeweils auf eine
höchst eigenständige Weise interpretiert. Eine sehr
spannende Künstlerin!
STARKE FINANZIERUNGSINSTRUMENTE FÜR BREMEN
Für ein perfektes Zusammenspiel braucht es die richtigen Instrumente, das ist auch in der Wirtschaft so. Und auch die besten
Ideen finanzieren sich nicht von selbst. Die BAB leistet mit ihren
Programmen zur Wirtschafts- und Wohnraumförderung einen wichtigen Beitrag dazu, die finanzielle Ausstattung von Unternehmen
in Bremen und Bremerhaven zu optimieren und die Wohnsituation
zu verbessern. Instrumente wie der Bremer Unternehmerkredit,
die BAB-Starthilfe und der Bremer Gründerkredit in Verbindung mit
ERP-Fördermitteln der EU helfen dabei, bestehende zu sichern und
neue zu schaffen.
Vor allem kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) profitieren in
allen Phasen ihrer wirtschaftlichen Entwicklung von den umfassenden Förderangeboten – von der Gründung über Wachstum und
Nachfolgeregelung bis hin zur Konsolidierung oder Sanierung. Hinzu
kommt die Wohnraumförderung. Die BAB leistet damit einen zentralen Beitrag zur Wirtschafts- und Infrastruktur des Landes Bremen.
Als Förderbank tritt die BAB nicht in Konkurrenz zu den Sparkassen
und Banken vor Ort, sondern arbeitet partnerschaftlich mit den
Geldinstituten ihrer Kunden zusammen und ergänzt deren Engagement durch Kredite, Beteiligungen und Bürgschaften. Gerade KMU,
die aufgrund der erhöhten regulatorischen Anforderungen zum Teil
Probleme damit haben, ausreichend Sicherheiten nachzuweisen,
kann dadurch geholfen werden. Dabei können auch regionale
Gegebenheiten berücksichtigt werden – ein besonderer Pluspunkt,
den eine regionale Förderbank bietet.
Christian Emigholz
BECCA STEVENS
FR / 18. SEPT / 20 UHR
TICKETS: 30,- EUR (ERM. 22,-)
Deutsches Auswandererhaus, New York-Saal, Bremerhaven
GREETINGS FROM NEW YORK
BECCA STEVENS BAND:
BECCA STEVENS Gesang
LIAM ROBINSON Akkordeon, Keyboard
CHRIS TORDINI Bass
JORDAN PERLSON Schlagzeug, Perkussion
Auszüge aus »Perfect Animal« und weitere Songs
GRENZGÄNGERIN
ZWISCHEN
FOLK UND JAZZ
Becca Stevens wurde 1984 in Winston-Salem/North
Carolina geboren. Sie trat mit der Familienband Tune
Mammals auf und nahm klassischen Gitarrenunterricht. Zum Studium ging sie an die New Yorker New
School for Jazz and Contemporary Music, wo sie Unterricht in Komposition und Jazzgesang nahm. Sie
schloss mit einem Bachelor ab. Becca Stevens bewegt
sich in der kreativen New Yorker Szene, arbeitete mit
Pianisten wie Taylor Eigisti, Timo Andres und Brad
Mehldau zusammen und gründete 2010 gemeinsam
mit der Jazzsängerin Gretchen Parlato und der Singer/
Songwriterin Rebecca Martin das Frauentrio Tillery. Mit
ihrer eigenen Band hat sie bisher drei Alben vorgelegt,
ist aber außerdem auf zahlreichen Veröffentlichungen
anderer Künstler vertreten. Ihre Band besteht aus
dem Akkordeonisten und Keyboarder Liam Robinson,
dem Bassisten Chris Tordini sowie dem Schlagzeuger
und Perkussionisten Jordan Perlson.
Auch bei der Durchführung des vom Senat beschlossenen Wohnraumförderprogramms 2012/2013 spielt die BAB als direkter Finanzierungspartner der gewerblichen Bauherren eine herausgehobene
Rolle. Mit Hilfe zinsgünstiger Darlehen soll bezahlbarer Wohnraum
für Menschen mit geringem Einkommen geschaffen werden.
www.bab-bremen.de
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MOZART 1791
DREI SCHLÜSSELWERKE AUS
SEINEM LETZTEN LEBENSJAHR
ERIC HOEPRICH
DIE SOLISTEN
Die Sopranistin Mhairi Lawson ist u. a. mit Les Arts
Florissants, der English National Opera, dem Gabrieli
Consort und dem Scottish Chamber Orchestra aufgetreten und traf auf Dirigenten wie William Christie,
Sir Charles Mackerras, Paul McCreesh, Jane Glover
und Sir John Eliot Gardiner. Mezzosopranistin Rowan
Hellier war u. a. engagiert als Cherubino (»Le nozze
di Figaro«), Hänsel (»Hänsel und Gretel«), Sesto
(»Giulio Cesare in Egitto«), Küchenjunge (»Rusalka«) sowie Cecilio (»Lucio Silla«). Tenor Nicholas
Mulroy begann als Chorknabe an Liverpools Metropolitan Cathedral und ist heute ein vielgefragter Sänger vor allem des Barock-Repertoires, der regelmäßig
an internationale Opern- und Konzerthäuser geladen
wird. Bassbariton Matthew Brook trat als Solist in
Europa, Australien, Nord- und Südamerika und im
Fernen Osten auf. Er arbeitete mit renommierten
Dirigenten wie Harry Christophers, Sir John Eliot Gardiner, Emmanuelle Haïm, Philippe Herreweghe, Sir
Charles Mackerras oder Sir Roger Norrington.
Eric Hoeprich ist auf das Musizieren mit historischen
Klarinetten spezialisiert – von der Barockzeit bis zur
späten Romantik. Er studierte an der Harvard University und am Royal Conservatory of Music in Den Haag
und hat heute verschiedene Professuren inne. Als
Gründungsmitglied von Frans Brüggens Orchestra of
the 18th Century spielt Eric Hoeprich als Solist seit 25
Jahren mit diesem Orchester. Darüber hinaus arbeitet
er mit vielen führenden Alte-Musik-Ensembles.
DUNEDIN CONSORT
& JOHN BUTT
Das schottische Dunedin Consort, benannt
nach dem berühmten
Edinburgh Castle (Din
Eidyn), tritt bei Festivals in Schottland, Kanada, Italien, Spanien, Irland, Belgien, Israel, Frankreich und Deutschland auf. Die künstlerische Arbeit
des Dunedin Consort ist durch zahlreiche, zum Teil
prämierte Aufnahmen belegt – zuletzt erhielt die Einspielung von Mozarts Requiem in der 2013 entstandenen Fassung des Mozart-Forschers David Black einen
Gramophone Award und eine Grammy-Nominierung.
John Butt, renommierter Bach-Forscher und Professor
an der Universität Glasgow, leitet seit 2003 das Dunedin Consort. Er tritt zudem weltweit als Organist und
Cembalist auf und wird immer wieder als Gastdirigent
angefragt.
»Die Geschichte seines [Mozarts] letzten Werkes
[…] ist ebenso geheimnisvoll als merkwürdig«,
schrieb Mozarts erster Biograph Franz Xaver Niemetschek. Nicht umsonst erzählte Constanze
Mozart viele Jahre nach dem Tod ihres Mannes
dem englischen Verleger Vincent Novello und
seiner Frau, dass ihr Mann »von dem Gedanken
besessen war, jemand hätte ihm aqua toffana
eingegeben«, ein langsam wirkendes Gift. In Mary
Novellos Tagebuch sind Constanzes Zitate der
angeblichen Worte ihres Mannes überliefert: »›Ich
weiß, daß ich sterben muß‹, rief er [Mozart],
›jemand hat […] den Tag meines Todes genau
vorher berechnet – und dafür haben sie ein Requiem bestellt – ich schreibe es für mich selbst.‹«
In Wirklichkeit waren die Umstände, unter denen
das Requiem entstand, weit weniger geheimnisvoll.
Denn das Werk wurde von einem gewissen Grafen
von Walsegg-Stuppach in Auftrag gegeben – einem
begeisterten Musikliebhaber, der die höchst eigentümliche Gewohnheit hatte, bei renommierten Komponisten anonym Werke zu bestellen, um sie später
in eigenhändiger Abschrift als eigene Kompositionen
auszugeben. Als am 14. Februar seine Frau Anna
starb, kam er auf die Idee, zu ihrem Andenken Mozart
ein Requiem komponieren zu lassen. Nach Mozarts
Tod hatte Constanze ein kapitales Interesse daran,
den Kompositionsauftrag des Grafen zu erfüllen,
die Fragment gebliebene Partitur fertigstellen zu
lassen und den Anschein zu erwecken, dass Mozart
die Messe vor seinem Tod noch vollendet hätte.
Die schwierige Aufgabe übernahm Mozarts Schüler
Franz Xaver Süßmayr, wobei zahlreiche Abschriften
mit ihren Fehlerquellen zusätzlich zur Manipulation
des Notentextes beitrugen. David Black hat nun eine
kritische Neuedition von Mozarts Requiem vorgelegt,
in welcher der britische Musikwissenschaftler auch
der Frage nachgeht, wie das Stück wohl bei der ersten Aufführung noch vor der offiziellen Uraufführung
am 14. Dezember 1793 geklungen haben mag. Hierfür rekonstruierte Black anhand bisher unbekannter Quellen die ursprüngliche Werkfassung in der traditionellen Süßmayr-Edition – mit
beeindruckendem Ergebnis! Das von John Butt dirigierte Dunedin
Consort präsentiert nun gemeinsam mit einem hochkarätigen
Sänger-Ensemble Mozarts unvollendetes Werk auf der Basis von
David Blacks Forschungsergebnissen. Ergänzt wird der Abend
durch zwei weitere prominente Werke, die Mozart in seinem letzten
Lebensjahr komponierte: die Ouvertüre zur Oper »Die Zauberflöte«
KV 620 und das berühmte Klarinettenkonzert A-Dur KV 622, das
Eric Hoeprich auf einer historischen Klarinette vortragen wird – ein
Werk, das aufgrund seiner klassisch vollendeten Form und seiner
Intimität und Schlichtheit einen herausragenden Rang unter den
Instrumentalkonzerten einnimmt.
Harald Hodeige
präsentiert von
FR / 18. SEPT / 20 UHR
TICKETS: 60,- / 50,- / 40,- / 25,- / 15,- EUR (ERM. 20%)
Dom zu Verden
MOZART 1971
DUNEDIN CONSORT
ERIC HOEPRICH Klarinette
MHAIRI LAWSON Sopran ROWAN HELLIER Alt
NICHOLAS MULROY Tenor MATTHEW BROOK Bass
JOHN BUTT Leitung
W. A. Mozart: Ouvertüre aus »Die Zauberflöte« KV 620,
Klarinettenkonzert A-Dur KV 622, Requiem d-Moll KV 626
(Fassung David Black, 2013)
70|71
HOCHKARÄTIGE
BESETZUNG BRINGT
ASCHENPUTTEL ZUM
FUNKELN
»Kann es einen unglücklicheren Komponisten geben?« schrieb
im Januar des Jahres 1817 einer, der sich für den definitiv
unglücklichsten von allen hielt: Gioacchino Rossini. Grund
genug hatte er zum gepflegten Selbstmitleid, denn ein Jahr der
Misserfolge, wie er selbst schrieb, lag hinter ihm.
»Il barbiere di Siviglia«, dann »Otello« und nun auch noch seine
jüngste Oper »La Cenerentola« waren alle beim Publikum durchgefallen. Doch Rossini wäre nicht Rossini gewesen, wenn er mit
dieser Klage nicht auch den Trotz desjenigen verbunden hätte,
der um sein wahres Talent und Können wusste: »Aber wartet nur,
Dummköpfe. In einem Jahr wird man es in ganz Europa singen«,
prophezeite er seinen Kritikern. Und auch hier behielt er Recht.
SA / 19. SEPT / 19 UHR
TICKETS: 85,- / 70,- / 55,- / 40,- / 25,- EUR (ERM. 20%)
Die Glocke. Bremen
LA CENERENTOLA
EUROPA GALANTE
VIVICA GENAUX Angelina
FRANCESCO MARSIGLIA Don Ramiro
DAVIDE MALVESTIO Dandini DAMIANA MIZZI Clorinda
BRUNO DI SIMONE Don Magnifico
sowie weitere Solisten
FABIO BIONDI Dirigent
Gioacchino Rossini: »La Cenerentola« (konzertant)
Es bedurfte nur weniger weiterer Aufführungen nach
der Premiere und »La Cenerentola« tanzte über die
Opernbühnen Europas. Rossini hatte sich besonders
viel Mühe bei der Auswahl des Stoffes gemacht. Denn
auch wenn der »Barbiere di Siviglia« gerade mit nur
mäßiger Resonanz über die Bühne gegangen war, so
hatte das römische Teatro Valle dem Komponisten
einen weiteren Kompositionsauftrag erteilt. Das
Sujet war beliebig, nur ein richtiger Erfolg sollte
es diesmal werden. Rossini sah sich also unter
besonderem Druck. Viele Themen wurden verworfen,
doch dann traf sein Librettist Jacopo Feretti mit dem
Aschenputtel-Stoff bei Rossini sofort auf Resonanz.
Innerhalb von nur vier Wochen warfen sich Texter
und Komponist die Motive zu, und am Ende war eine
neue Variante des Stoffes entstanden, die es in sich
hatte. Denn auch wenn wir heute mit der Geschichte
um die von ihren Stiefschwestern und dem eigenen
Vater so ungerecht behandelte Schöne ein Märchen
verbinden, so steckt in der Geschichte auch ein
guter Schuss Spott auf die höfische Gesellschaft.
Da wechseln der Herrscher Don Ramiro und sein
Diener Dandini die Rollen bei der Buhlschaft um die
schöne Cenerentola, und da ist es ein Philosoph,
Alidoro, der für den Herrn auf Brautschau geht.
Ausgerechnet ein Philosoph!
1817 war dies ein politisches Statement. Zwei Jahre
zuvor wollte der Wiener Kongress die alte Ordnung
in Europa wieder herstellen, die die Französische
Revolution und ihr zweifelhafter Vollender Napoleon
durcheinander gewirbelt hatten. Doch wer auf diese
Restauration blickte, ahnte, dass es zu spät für eine
Wiederbelebung des Ancien Régime war, für die
Cenerentolas Vater und die eitlen Stiefschwestern in
der Oper stehen. In der neuen Zeit konnte auch ein
Aschenputtel Herzogin oder Königin werden – weil
ein Herrscher einem Philosophen vertraute.
MUSIK VERBINDET.
ENGAGEMENT BEFLÜGELT.
Stephan Cartier
© Monika Lawrenz
19
09
DIE SOLISTEN
Mit Vivica Genaux hat sich
eine herausragende Mezzosopranistin in der europäischen
Musikszene etabliert, die beides beherrscht: den sachlichbarocken Tonfall wie auch den
schmelzenden Belcanto. In der jüngsten Saison konzentrierte sich Vivica Genaux auf Werke Alter Musik. Der neapolitanische Tenor Francesco Marsiglia schloss sein Gesangsstudium in Salerno mit Bestnoten ab und beherrscht zahlreiche Rollen seines Fachs, die er vor allem auf den namhaften
Opernbühnen Italiens interpretiert. Davide Malvestio hat
alle wichtigen Rollen seines Faches auf den internationalen
Bühnen bestritten. Der Bariton spezialisierte sich früh auf
die barocke Kammermusik und leistet sich immer wieder
Ausflüge in die Klassik und Romantik. Sopranistin Damiana
Mizzi debütierte 2004 als Rosina in Paisellos »Barbiere di
Siviglia«. Sie überzeugte in vielen Wettbewerben, u. a. 2014
beim Concurso de Canto Francisco Viñas, der ihr die Sonderauszeichnung verlieh. Bruno di Simone gilt als weltweit gefragter Spezialist für komische Oper und das Belcanto-Repertoire und zählt allein 17 Rollen in Werken von Rossini zu
seinem Repertoire. Für seine Verdienste als Spezialist für
das Rossini-Repertoire wurde der Bariton 2007 mit dem
Rossini d’Oro Preis ausgezeichnet.
EUROPA GALANTE & FABIO BIONDI
Musik spendet Energie, Kraft und Glück, erweitert Horizonte und
eröffnet neue Welten. Diesen Reichtum möchte die NORDMETALLStiftung mit ihrer Musikförderung möglichst vielen Menschen
zugänglich machen. Kunst und Kultur sind wichtig für Innovation
und Wandel in unserer Gesellschaft.
Die NORDMETALL-Stiftung fördert Bildung, Wissenschaft, Forschung,
Kultur und Soziales in Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein,
Mecklenburg-Vorpommern und nordwestlichen Niedersachsen. Ziel
ist es, Norddeutschland in der Fläche zu stärken – die Region, in
der die Mitgliedsunternehmen des Stifters, der Arbeitgeberverband
NORDMETALL e.V. beheimatet sind.
In der Partnerschaft mit dem Musikfest Bremen verbinden sich auf
ideale Weise Standort-und Kulturförderung, zwei wichtige Anliegen
der NORDMETALL-Stiftung.
Wir freuen uns auf großartige Stunden mit Musik und auf Begegnungen mit Ihnen.
NORDMETALL-Stiftung
www.nordmetall-stiftung.de
1990 von Fabio Biondi gegründet, entwickelte sich das Ensemble Europa Galante innerhalb weniger Jahre zu einem
der renommiertesten Barockorchester Italiens. Das
Repertoire des weltweit gefragten Ensembles reicht von
Kammermusik italienischer Komponisten über Opern von
u. a. Händel, Vivaldi, Caldara, Veracini und Donizetti bis zum
vielfältigen Œuvre Alessandro Scarlattis. Seit der Einspielung ihrer ersten CD mit Konzerten von Vivaldi wurden den
Veröffentlichungen des Orchesters stets beeindruckende
Preise inklusive zweier Grammy-Nominierungen zuteil. Der
sizilianische Dirigent und Violinist Fabio Biondi konzentrierte
sich schon früh auf die historische Aufführungspraxis, die er
u. a. an der Seite von Stars der Szene wie Marc Minkowski,
Jordi Savall oder Philippe Herreweghe entdeckte. Er ist
Künstlerischer Leiter für Kammermusik beim Stavanger
Symphony Orchestra in Norwegen und arbeitet als Solist
und Dirigent u. a. mit dem Mozarteum Orchester Salzburg,
dem European Baroque Orchestra, dem Zürcher Kammerorchester, dem Norwegischen Kammerorchester oder dem
Mahler Chamber Orchestra.
72|73
VERLEIHUNG DES
MUSIKFEST-PREIS
UND DES
FÖRDERPREIS
DEUTSCHLANDFUNK
Mit dem Musikfest-Preis würdigt das Festival seit
1998 herausragende Künstlerpersönlichkeiten, die
mit ihrem künstlerischen Schaffen die programmatische Ausrichtung des Festivals maßgeblich
akzentuiert haben und zu einer Bereicherung und
Weiterentwicklung des internationalen Konzertlebens beigetragen haben. Diesen Künstlern, die
durch ihr herausragendes künstlerisches Wirken in
der internationalen Musikwelt individuelle Akzente
gesetzt haben, verdankt das Musikfest Bremen
maßstäbliche Impulse und kreative Kontinuität,
zum Beispiel durch exklusiv vor Ort erarbeitete oder
deutschlandweit nur hier zur Aufführung gebrachte
Programme, die das künstlerische Profil des Festivals entscheidend mitgeprägt haben. Der MusikfestPreis symbolisiert sich in einer handgegossenen
»Orpheus«-Bronze des Bremer Bildhauers Bernd
Altenstein.
In diesem Jahr ehrt das Musikfest Bremen mit
Janine Jansen eine Künstlerin, die nicht zuletzt
durch ihren unbedingten Einsatz für die Kammermusik den ganz besonderen Reiz dieser Kunstgattung
mitreißend erlebbar macht. Sie hat dem Festival mit
ihrer künstlerischen Integrität unvergessliche Konzertabende geschenkt, denen hoffentlich noch viele weitere
folgen mögen. Herzlichen Glückwunsch, Janine Jansen!
MUSIKFEST-PREISTRÄGER:
Sir John Eliot Gardiner (1998)
Gidon Kremer und Kremerata Baltica (1999)
Klaus Maria Brandauer und Thomas Hengelbrock (2000)
Jessye Norman (2001)
Nikolaus Harnoncourt (2002)
András Schiff (2003)
Sir Roger Norrington (2004)
Marc Minkowski (2005)
Anne Sofie von Otter (2006)
Kristjan Järvi & Absolute Ensemble (2007)
Fazil Say (2008)
Hélène Grimaud (2009)
Jos van Immerseel (2010)
Masaaki Suzuki (2011)
Harald Vogel (2012)
Ottavio Dantone (2014)
Janine Jansen (2015)
Daneben verleiht das Musikfest Bremen zusammen
mit Deutschlandradio den »Förderpreis Deutschlandfunk« an hochbegabte Nachwuchskünstler –
Interpreten, Dirigenten oder Komponisten –, die
am Beginn ihrer Karriere durch ihr Wirken bereits
beeindruckende Akzente gesetzt und sich mit
ihren individuellen Interpretationsansätzen für
eine bedeutende internationale Karriere empfohlen
haben. Der »Förderpreis Deutschlandfunk« bietet
jungen Künstlern eine praktische Hilfestellung für
die weitere erfolgreiche Etablierung im internationalen Kulturbetrieb. Der Sachpreis ermöglicht
ihnen neben ihrem Engagement beim Musikfest
Bremen eine praktische Hilfestellung, indem er ihren
bereits erfolgreichen Einstieg in die Musikszene um
eine wichtige Komponente erweitert: Als »Artist in
Residence« gehen sie für ein Jahr mit dem preisstiftenden Sender eine enge Bindung ein, indem
sie Studio-Aufnahmen sowie eine CD-Produktion
realisieren.
Mit Simone Rubino zeichnet das Musikfest Bremen
zusammen mit Deutschlandfunk in diesem Jahr
mit dem »Förderpreis Deutschlandfunk« einen
jungen Künstler aus, der mit seinem präzisen und
ausdrucksstarken Spiel die Energie und das Gefühl
zu vermitteln vermag, die die Kompositionen ihn
ihm hervorrufen. Mit seinem engagierten Einsatz
überzeugte er auch 2014 die Jury beim 63. Internationalen Musikwettbewerb der ARD in München,
die ihm in der Kategorie Schlagzeug den 1. Preis
zusprach; zudem wurde er mit dem Publikumspreis
und dem Brüder-Busch-Preis ausgezeichnet. Herzlichen Glückwunsch, Simone Rubino!
PREISTRÄGER FÖRDERPREIS DEUTSCHLANDFUNK:
Tanja Tetzlaff (1998)
Aniello Desiderio (1999)
Julia Fischer (2000)
new art saxophone quartet (2001)
Nicola Jürgensen (2002)
Sergey Khachatryan (2003)
Yu Kosuge (2004)
Lera Auerbach (2005)
Patricia Kopatchinskaja (2006)
Kristian Bezuidenhout (2007)
Antoine Tamestit (2008)
Cinquecento (2009)
Spira mirabilis (2010)
Sophie Pacini (2011)
Davit Melkonyan & Mikayel Balyan (2012)
Chiaroscuro Quartet (2013)
Leonard Elschenbroich (2014)
Simone Rubino (2015)
18. FÖRDERPREIS DEUTSCHLANDFUNK: ZUKUNFT SCHAFFEN
Warum fördern wir junge Künstler? Weil es für diese notwendig
ist! Weil es eine Investition in die Zukunft darstellt. Der öffentlichrechtliche Rundfunk steht in der Pflicht, den Wechsel der Generationen aktiv mitzugestalten. Er trägt Verantwortung, dass die Jungen
nachwachsen können und Perspektiven erhalten, auch bei der
Produktion und Präsentation von Musik. Talentierte Nachwuchsmusiker zu unterstützen, ihnen Öffentlichkeit und Entfaltungsräume
zu schaffen, sie einige Zeit zu begleiten – dies sehen wir als unsere
Aufgabe an.
Das Deutschlandradio mit seinen Programmen hat Möglichkeiten
dazu und es blickt auf lange Traditionen des Förderns zurück.
Deutschlandradio Kultur beispielsweise auf seinem Sendeplatz
»Einstand«. Deutschlandfunk in Gestalt seiner »Raderbergkonzerte« oder mit dem »Forum neuer Musik«, und beide bundesweiten Programme mit ihrem Engagement etwa beim Deutschen
Musikwettbewerb. Die Liste ist damit noch lange nicht am Ende.
Hier und heute fördern der Deutschlandfunk und das Musikfest
Bremen gemeinsam.
Nicht nur, dass der Deutschlandfunk diverse Bremer Konzerte
aufzeichnet und dann bundesweit überträgt – gleich zum Festivalstart wird der begehrte »Förderpreis Deutschlandfunk« verliehen.
Der nunmehr 18. Förderpreisträger ist erstmals ein Schlagzeuger:
Simone Rubino, geboren 1993 in Chivasso nahe Turin. Er studiert
bei Peter Sadlo und gewann im vergangenen Jahr den ARDMusikwettbewerb. Am Eröffnungsabend des diesjährigen Musikfest
Bremen präsentiert Simone Rubino Musik des 20. Jahrhunderts, im
Spannungsfeld von Unterhaltung und Avantgarde.
deutschlandfunk.de
deutschlandradiokultur.de
deutschlandradio.de
Carsten Preisler
74|75
BUS-SHUTTLE ZU
KONZERTEN IN DER REGION!
SPONSOREN & PARTNER
Das Musikfest Bremen wird ermöglicht durch die Hauptsponsoren und -förderer:
Freunde und Förderer:
Das Musikfest Bremen bietet erneut einen Bus-Transfer an. So gelangen
Sie sicher und bequem von Bremen aus zu den Musikfest-Konzerten in
der Nordwest-Region und nach Groningen.
Konzertsponsoren und Partner:
Zentraler Abfahrts- und Ankunftsort am Veranstaltungstag ist
jeweils vor der Glocke an der Domsheide. Anmeldungen nimmt
ausschließlich der Ticket-Service in der Glocke (Tel. 0421 / 33 66 99,
Mo–Fr 10–18 Uhr, Sa 10–15 Uhr) entgegen. Die Mindestteilnehmerzahl für den Bus-Transfer beträgt jeweils 15 Personen. Weitere
Informationen finden Sie auf www.musikfest-bremen.de.
H
MFB
Die ShoppingWelt
FAHRPREIS 10,- EUR
(Hin- und Rückfahrt)
VERANSTALTUNGSORTE
Ganderkesee
Worpswede
KOOPERATIONSPARTNER
Landkreis
Friesland
FAHRPREIS 12,- EUR
Generalkonsulat des
Königreichs der Niederlande
(Hin- und Rückfahrt)
Bremerhaven
Oldenburg
Verden
Cappel
Langwarden
BREMEN
FAHRPREIS 15,- EUR
Bremerhaven
(Hin- und Rückfahrt)
Sande
Varel
Emden
MEDIENPARTNER
Rosengarten
Wiefelstede
Kulturpartner
Worpswede
Leer
Oldenburg
Groningen
Ganderkesee
HOTELPARTNER
Bremen
Cappel
Emden
Langförden
Langwarden
Leer
Rosengarten
Sande
Sögel
Varel
Wiefelstede
Verden
FAHRPREIS 22,- EUR
Sögel
(Hin- und Rückfahrt)
Langförden
Groningen (NL) 76|77
GESAMTPROGRAMM DES
MUSIKFEST BREMEN 2015
SA / 29. AUG / AB 19.30 UHR
EINE GROSSE NACHTMUSIK
Eröffnungsfest mit diversen Künstlern
an 9 Spielstätten rund um den Marktplatz
präsentiert von EWE, swb, OHB und WESER-KURIER
SO / 30. AUG / 20 UHR
Die Glocke, Bremen
THE ART OF BRYN TERFEL
BRYN TERFEL Bassbariton
MALCOLM MARTINEAU Klavier
präsentiert durch die Deutsche Bank
SO / 30. AUG / 17 UHR
St.-Laurentius-Kirche, Langwarden
ARP-SCHNITGER-FESTIVAL I:
HARALD VOGEL Orgel
präsentiert von der Bremer Landesbank
MO / 31. AUG / 20 UHR
Die Glocke, Bremen
KLAVIERABEND
SIR ANDRÁS SCHIFF Klavier
präsentiert von der Deutschen Factoring Bank
DI / 01. SEPT / 20 UHR
Zionskirche, Worpswede
ARP-SCHNITGER-FESTIVAL II:
HEEJIN KIM Orgel
gefördert von Deutsche Bank Stiftung
DI / 01. SEPT / 20 UHR
Jagdschloss Clemenswerth, Sögel
MOZARTS FLÖTENQUARTETTE
SOLISTEN DER MUSICIENS DU LOUVRE:
JEAN BREGNAC Flöte, THIBAULT NOALLY Violine
NICOLAS MAZZOLENI Viola, ELISA JOGLAR Violoncello
präsentiert von EWE
BREMEN UND BREMERHAVEN
FR / 04. SEPT / 19 UHR
FR / 11. SEPT / 18 UHR UND 20 UHR
MI / 16. SEPT / 21 UHR
Freilichtmuseum am Kiekeberg,
Rosengarten-Ehestorf
Schloss Gödens, Sande/Friesland
BLG-Forum Überseestadt, Bremen
SCHLOSSMUSIK AUF GÖDENS
JANINE JANSEN Violine
ITAMAR GOLAN Klavier
gefördert durch die NORDMETALL-Stiftung
MUSIKFEST SURPRISE III:
ARUN GHOSH QUINTET
präsentiert von der ShoppingWelt dodenhof
AUS OPER UND SALON
ENSEMBLE ZEFIRO
ALFREDO BERNARDINI Oboe und Leitung
ENSEMBLE CONTRASTE
MAGALI LÉGER Sopran
präsentiert von EWE
DIE SCHÖPFUNG
B’ROCK, COLLEGIUM VOCALE GENT & SOLISTEN
RENÉ JACOBS Dirigent
präsentiert von der Bremer Kreditbank AG
MI / 02. SEPT / 20 UHR
Kirche St. Johannes, Wiefelstede
ARP-SCHNITGER-FESTIVAL III:
WOLFGANG ZERER Orgel
DO / 03. SEPT / 21 UHR
BLG-Forum Überseestadt, Bremen
MUSIKFEST SURPRISE I:
CÉCILE MCLORIN SALVANT
präsentiert von der ShoppingWelt dodenhof
DO / 03. SEPT / 20 UHR
Der Aa-Kerk, Groningen (NL)
Die Glocke, Bremen
FR / 04. SEPT / 19 UHR
Kirche St. Peter und Paul, Cappel
ARP-SCHNITGER-FESTIVAL V:
HANS-OLA ERICSSON Orgel
FR / 11. SEPT / 20 UHR
St. Laurentius Kirche, Langförden
Theater an der Blinke, Leer
SA / 05. SEPT / 20 UHR
Johannes a Lasco Bibliothek, Emden
MOZARTS SINFONISCHES VERMÄCHTNIS
LE CERCLE DE L’HARMONIE
JÉRÉMIE RHORER Dirigent
gefördert durch die NORDMETALL-Stiftung
Musical Theater Bremen
DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL
LE CERCLE DE L’HARMONIE & SOLISTEN
TOBIAS MORETTI Sprecher, JÉRÉMIE RHORER Dirigent
MARTIN KUŠEJ Regie
präsentiert von der Bremer Landesbank
gefördert durch die Karin und Uwe Hollweg Stiftung
und die FREUNDE MUSIKFEST BREMEN
SO / 06. SEPT / 17 UHR
St. Cyprian- und Corneliuskirche, Ganderkesee
ARP-SCHNITGER-FESTIVAL VI:
LA COMPAGNIA DEL MADRIGALE
LUCA GUGLIELMI Orgel
DI / 08. SEPT / 20 UHR
Schlosskirche Varel
GÖTTLICHE SEUFZER
DIVINO SOSPIRO
GEMMA BERTAGNOLLI Sopran, MASSIMO MAZZEO Dirigent
präsentiert von EWE
MI / 09. SEPT / 20 UHR
Die Glocke, Bremen
BRUCKNERS ACHTE
BREMER PHILHARMONIKER
MARKUS POSCHNER Dirigent
präsentiert von der SIKORA AG
MI / 09. SEPT / 20 UHR
Schloss Oldenburg
SA / 12. SEPT / 19 UHR
DO / 17. SEPT / 21 UHR
BLG-Forum Überseestadt, Bremen
BLG-Forum Überseestadt, Bremen
INSTITUT FRANÇAIS
Contrescarpe 19
28203 Bremen
ABENDKASSE
Eine Stunde vor Konzertbeginn, nur
Barzahlung möglich (außer Glocke)
MUSIKFEST GOES OVERSEAS
METROPOLE ORKEST
IBRAHIM MAALOUF Trompete, LALAH HATHAWAY Gesang
JOSHUA REDMAN Saxophon, JULES BUCKLEY Leitung
präsentiert durch BAB – die Förderbank
und Mercedes-Benz Werk Bremen
MUSIKFEST SURPRISE IV:
GET THE BLESSING
präsentiert von der ShoppingWelt dodenhof
LANDGERICHT (INNENHOF)
Domsheide 16, 28195 Bremen
SA / 12. SEPT / 20 UHR
GREETINGS FROM NEW YORK
BECCA STEVENS BAND
präsentiert durch BAB – die Förderbank
KAMMER-KONZERT
APOLLON MUSAGÈTE QUARTETT
präsentiert von der IHK Bremerhaven
SO / 13. SEPT / 11 UHR
Institut français, Bremen
MUSICAL THEATER BREMEN
Richtweg 7–13, 28195 Bremen
ST. PETRI DOM
Sandstraße 10–12, 28195 Bremen
Dom zu Verden
UNSER LIEBEN FRAUEN KIRCHE
Unser Lieben Frauen Kirchhof 27,
28195 Bremen
CTS EVENTIM IN DER ÖVB-ARENA
Bürgerweide, 28209 Bremen
Tel.: 0421/35 36 37
MOZART 1791
DUNEDIN CONSORT & SOLISTEN
JOHN BUTT Leitung
IHK BREMERHAVEN
Friedrich-Ebert-Straße 6,
27570 Bremerhaven
TOURIST-INFORMATIONEN DER BTZ
im Hauptbahnhof und im
Kontorhaus am Markt (Langenstraße 2–4)
IN DER REGION
BREMER KARTENKONTOR
Zum alten Speicher 9, 28759 Bremen
DOM ZU VERDEN
Domstraße 18, 27283 Verden
NORDSEE-ZEITUNG BREMERHAVEN
Obere Bürger 48, 27568 Bremerhaven
EMSLANDMUSEUM SCHLOSS CLEMENSWERTH
49751 Sögel/Emsland
WEITERE VORVERKAUFSSTELLEN IM NORDWESTEN
Deutsches Auswandererhaus, Bremerhaven
FR / 18. SEPT / 20 UHR
präsentiert von EWE
LITERARISCH-MUSIKALISCHES KABINETT
ENSEMBLE LA FLAMME
WOLFGANG SCHLÜTER Lesung
KRISTINA MAIDT-ZINKE Konzept und Moderation
SA / 19. SEPT / 19 UHR
SO / 13. SEPT / 15 UHR
LA CENERENTOLA
EUROPA GALANTE & SOLISTEN
VIVICA GENAUX Mezzosopran, FABIO BIONDI Dirigent
gefördert durch die NORDMETALL-Stiftung
FAMILIENKONZERT: DER KARNEVAL DER TIERE
THE AMAZING KEYSTONE BIG BAND
ANNA THALBACH Sprecherin
präsentiert von BLG LOGISTICS
Die Glocke, Bremen
DO / 10. SEPT / 20 UHR
Die Glocke, Bremen
BACH UND HAYDN – NEU GEHÖRT
JANINE JANSEN Violine & FRIENDS
präsentiert von Berenberg
RATHAUS (OBERE HALLE)
Am Markt 21, 28195 Bremen
FREILICHTMUSEUM AM KIEKEBERG
Am Kiekeberg 1
21224 Rosengarten-Ehestorf
JOHANNES A LASCO BIBLIOTHEK EMDEN
Kirchstraße 22, 26721 Emden
KIRCHE ST. JOHANNES WIEFELSTEDE
Kirchstraße 8, 26215 Wiefelstede
MO / 14. SEPT / 20 UHR
Die Glocke, Bremen
KIRCHE ST. PETER UND PAUL CAPPEL
Arp-Schnitger-Straße, 27632 Cappel
KLANGLANDSCHAFTEN
SWEDISH RADIO SYMPHONY ORCHESTRA
MICHAEL SCHADE Tenor, ANNA LARSSON Alt
DANIEL HARDING Dirigent
präsentiert von FIDES
SCHLOSS GÖDENS
26452 Sande-Gödens
SCHLOSS OLDENBURG
Schlossplatz 1
26122 Oldenburg
DI / 15. SEPT / 21 UHR
SCHLOSSKIRCHE VAREL
Schlossplatz 3
26316 Varel
BLG-Forum Überseestadt, Bremen
MUSIKFEST SURPRISE II:
THE BRANDT BRAUER FRICK ENSEMBLE & FRIENDS
präsentiert von der ShoppingWelt dodenhof
ADDIO
IL POMO D’ORO & SOLISTEN
DONNA LEON Sprecherin
RICCARDO MINASI Violine und Leitung
in Zusammenarbeit mit
der Philharmonischen Gesellschaft Bremen
WEITERE VORVERKAUFSSTELLEN IN
BREMEN UND BREMERHAVEN
WESER-KURIER/BREMER NACHRICHTEN
Kartenshop im Pressehaus Bremen
Martinistraße 43, 28195 Bremen
Tel.: 0421/36 36 36
und in allen regionalen Zeitungshäusern
www.weser-kurier.de/ticket
FR / 18. SEPT / 20 UHR
ST. CYPRIAN- UND
CORNELIUSKIRCHE GANDERKESEE
Ring 14, 27777 Ganderkesee
ST. LAURENTIUS KIRCHE LANGFÖRDEN
Lange Straße 27
49377 Vechta-Langförden
Die Glocke, Bremen
präsentiert von EWE
KARTEN-RESERVIERUNGEN
Unabhängig von der gewünschten
Anzahl von Karten gegen eine
Pauschalgebühr von 4 Euro
HAUS SCHÜTTING
Am Markt 13, 28195 Bremen
MI / 16. SEPT / 20 UHR
DUO INFERNALE
SOL GABETTA Violoncello
BERTRAND CHAMAYOU Klavier
DIE GLOCKE
Domsheide 6–8, 28195 Bremen
KARTENBESTELLUNG PER E-MAIL
www.musikfest-bremen.de
KARTEN-VERSAND
Für einen Postversand berechnen wir eine
Pauschalgebühr von 6 Euro (inkl. Reservierungsgebühr)
Wir akzeptieren Visa und Eurocard!
BLG-Forum Überseestadt, Bremen
präsentiert von EWE
DEUTSCHES AUSWANDERERHAUS BREMERHAVEN
Columbusstraße 65
27568 Bremerhaven
TELEFONISCHE KARTENBESTELLUNG
Tel.: 0421/33 66 99
HAUS DER BÜRGERSCHAFT
Am Markt 20, 28195 Bremen
Kammersaal der Industrie- und Handelskammer
Bremerhaven
SO / 06. SEPT / 18 UHR
DI / 08. SEPT / 19 UHR
BLG -FORUM ÜBERSEESTADT
Am Speicher XI 11, 28217 Bremen
TICKET-SERVICE IN DER GLOCKE
Domsheide 6–8, 28195 Bremen
Mo-Fr 10–18 Uhr, Sa 10–15 Uhr
MESSE IN H-MOLL
GLI ANGELI GENÈVE & SOLISTEN
STEPHAN MACLEOD Bass und Leitung
präsentiert von der Bremer Landesbank
präsentiert von EWE
WIENER KLASSIK TRIFFT ROMANTIK
DIE DEUTSCHE KAMMERPHILHARMONIE BREMEN
MARIA JOÃO PIRES Klavier, TREVOR PINNOCK Dirigent
präsentiert durch Die Sparkasse Bremen
ARP-SCHNITGER-FESTIVAL IV:
CHRISTIAN SCHMITT Orgel
MI / 16. SEPT / 20 UHR
A TRIBUTE TO QUINCY JONES
THE AMAZING KEYSTONE BIG BAND
SA / 05. SEPT / 20 UHR
MI / 02. SEPT / 20 UHR
Die Glocke, Bremen
ATLANTIC GRAND HOTEL
Bredenstraße 2, 28195 Bremen
ST.-LAURENTIUSKIRCHE LANGWARDEN
Langwarder Straße 128
26969 Butjadingen-Langwarden
SERVICE-HOTLINE DER BREMER
TOURISTIK-ZENTRALE BTZ: 0421/30 800 10
Touristische Informationen,
Hotels, Tickets, Reiseangebote und mehr
THEATER AN DER BLINKE
Blinke 39, 26789 Leer
ZIONSKIRCHE WORPSWEDE
An der Kirche 1
27726 Worpswede
DELMENHORSTER KREISBLATT
Lange Str. 122, 27749 Delmenhorst
EMDER ZEITUNG
Ringstraße 17a, 26721 Emden
OSTFRIESEN-ZEITUNG
Mühlenstraße 57, 26789 Leer
TOURIST-INFORMATION OLDENBURG
Schloßplatz 16, 26122 Oldenburg
NORDWEST-ZEITUNG
Peterstr. 28–34, 26122 Oldenburg
sowie in allen Geschäftsstellen
ROTENBURGER KREISZEITUNG
Große Straße 37, 27356 Rotenburg
FREILICHTMUSEUM AM KIEKEBERG
Am Kiekeberg 1
21224 Rosengarten-Ehestorf
KREISZEITUNG SYKE
Am Ristedter Weg 17, 28857 Syke
sowie in allen Geschäftsstellen
OLDENBURGISCHE VOLKSZEITUNG
Neuer Markt 2, 49377 Vechta
VERDENER NACHRICHTEN
Große Straße 132, 27283 Verden
VERDENER ALLER-ZEITUNG
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WILHELMSHAVENER ZEITUNG
Parkstraße 8, 26382 Wilhelmshaven
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IN DEN NIEDERLANDEN
DER AA-KERK GRONINGEN
Akerkhof 2, NL-9711 Groningen
78|79
BILDNACHWEIS
unterstützt durch
IMPRESSUM
Peter Edwards © Louise Paolini
Das Magazin erscheint zum
Apollon Musagète Quartett © Marco Borggreve
MUSIKFEST BREMEN 2015 vom
Leonard Elschenbroich © Felix Broede
29. August bis 19. September 2015.
Kammerchor des Palau de la Música Catalana ©
Alle Angaben sind ohne Gewähr.
Molina Visuals
Programmänderungen bleiben vorbeMarius Neset © Lisbeth Holten
halten. Das Magazin wird zum Preis
Patricia Kopatchinskaja © Marco Borggreve
von € 2,50 abgegeben.
Simone Rubino © Daniel Delang
Teodor Currentzis © Robert Kittel/Sony
HERAUSGEBER
Malcolm Martineau © Russell Duncan
Musikfest Bremen GmbH
Bryn Terfel © Benjamin Ealovega/DG
Harald Vogel © Günter W. Schnell
INTENDANZ
La Compagnia del Madrigale © Giorgio Vergnano
Prof. Thomas Albert
Sir András Schiff © Nadia Romanini
René Jacobs © Josep Molina
GESCHÄFTSFÜHRUNG
B‘Rock © Mirjam Devriendt
Jörg Ehntholt
Cécile McLorin Salvant © John Abbott
Beaver Sheppard © Stephanie Ballantine
REDAKTION
Brandt Brauer Frick © Harry Weber
Carsten Preisler
Arun Ghosh © William Ellis
Silke Schneidewind
Get The Blessing © Tom Barnes
OPEN UP! Das Vermittlungsprogramm desAUTOREN
Magali Léger © L. Birnbaum
Bremen für jungeBremen
Menschen
– Jochen Brünner
DieMusikfest
Deutsche Kammerphilharmonie
©
unterstützt
Deutsche
Welle von der swb-BILDUNGSINITIATIVE
Dr. Stephan Cartier
Maria João Pires © Harald Hoffmann/DG
Christian Emigholz
Le Cercle
de
l’Harmonie
©
Alix
Laveau
Dr. Harald
Kopfhörer? Nein! Live im Konzert springt bei uns der Funke
ganzHodeige
leicht
Jérémie
Rhorer
©
CDoutre
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Maidt-Zinke
über! Mit dem Programm OPEN UP! öffnet das Musikfest Bremen seit
fünf
Martin
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weit, damit Kinder und JugendlicheDr.
klassische
Musik
Tobias
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Jane Archibald © Jane Archibald
Harald Vogel
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Für Erwachsene
Begleitung
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Erwachsene
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Sol Gabetta & Bertrand Chamayou © Kinder 6 €
Carsten Preisler
Sony
Classical
Silke Schneidewind
»TAUSCHE KOPFHÖRER GEGEN KONZERTKARTE«
Janine
Jansen
©
Harald
Hoffmann/Decca
Für Schüler, Auszubildende, Freiwilligendienstleistende
Theund
Amazing
Keystone
Big Band © Bruno Belleudy DESIGN
Studenten
bis 25 Jahre
Ibrahim
Maalouf
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Charlélie
Marangé
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Tickets: 30 Minuten vor Konzertbeginn
an der Abendkasse nach Verfügbarkeit,
€ GmbH, Berlin
Joshua Redman © Jake Blakesberg
SCHULKLASSEN
Apollon
Musagète Quartett © Marco Borggreve
DRUCK
FürThalbach
Schulklassen
ihrenWia
Lehrern: Konzertbesuch mit Begleitprogramm.
Anna
©mit
Oliver
Müller Ditzen AG, Bremerhaven
Kontakt:
Musikfest
Bremen,
Annabel Brown,
Anna
Larsson
© Anna
Thorbjörnsson
Tel. 0421 / 33 66 784, [email protected]
Michael Schade © Harald Hoffmann
Tickets: 6 €
Swedish Radio Symphony Orchestra ©
DieseHargreaves
Angebote gelten, Verfügbarkeit vorausgesetzt, für alle
Julian
Konzerte
außer©
»Eine
großeHargreaves
Nachtmusik« am 29. 08. 2015.
Daniel
Harding
Julian
Kate
Aldrich © Fadil Berisha
FAMILIENKONZERT
»KARNEVAL DER TIERE«
Donna
Leon © Random House
SO / 13. SEPT / 15 UHR / BLG-Forum Überseestadt, Bremen
Il Pomo
d’Oro
© Julien
Mignot
Tickets:
Erwachsene
15 €
, Kinder 6 €,
Becca
Stevens
©
Tom
Kershaw
Familienpass (4 Personen, max. 2 Erw.) 30 €
Vivica
GenauxInformationen
© Christianzum
Steiner
Ausführliche
Konzert auf Seite 60–61
Fabio Biondi © Simon Fowler
Impressionen
© fotoetage
Weitere Informationen
zum Bildungssponsoring der swb unter
Orgelbilder
© Patric Leo
www.swb-bildungsinitiative.de
DAS TEAM
LEITUNG
Prof. Thomas Albert
Intendant
Jörg Ehntholt
Geschäftsführer
KÜNSTLERISCHES BETRIEBSBÜRO
Uta Steinmetz
Bianca Yavuzsoy
KOMMUNIKATION & MARKETING
Carsten Preisler
Pressesprecher / Textredaktion
Inge Claassen
Assistenz Pressearbeit /
Online-Redaktion
Silke Schneidewind
Textredaktion
Sabine Hengesbach / in medias PR
Nationale und internationale PR
Marko Tews
Marketing / Vertrieb
Torsten Haar
Marketing / Vertrieb
ENGAGEMENT
Lisa Hogrebe
Sponsoring und Kooperationen
Annette Schneider
Musikalische Gesellschaft
REGIONALENTWICKLUNG
Annabel Brown
Arp-Schnitger-Festival / Sinfoniekonzerte Wilhelmshaven
TECHNIK
Patric Leo
Technische Leitung
VERWALTUNG UND FINANZEN
Elisabeth Meier-Osten
Stephanie Cardell
TICKETING
Sibylle Raderschaft
Claudia Logemann
Leitung Ticket-Service in der Glocke
(Elternzeitvertretung)
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Die Konzerte der Saison 2015/16
1
5
Mittwoch | 09. September 2015
Sonntag | 31. Januar 2016
Le Cercle
de l‘Harmonie
Neue Philharmonie
Westfalen
Jérémie Rhorer Dirigent
Rasmus Baumann Dirigent
Annette Dasch Sopran
2
6
Freitag | 09. Oktober 2015
Samstag | 20. Februar 2016
Dresdner
Kapellsolisten
Solistenkonzert
David Fray Klavier
Helmut Branny Dirigent
Matthias Goerne Bariton
3
7
Montag | 09. November 2015
Mittwoch | 09. März 2016
Die Deutsche
Kammerphilharmonie
Bremen
Junge Deutsche
Philharmonie
Florian Donderer Violine und Leitung
Elisabeth Leonskaja Klavier
4
Jörg Widmann Klarinette und Leitung
Christa Schönfeldinger Glasharmonika
8
Donnerstag | 17. Dezember 2015
Dienstag | 26. April 2016
Cappella Gabetta
Staatskapelle Weimar
Andrés Gabetta Violine und Leitung
Maurice Steger Blockflöte
Stefan Solyom Dirigent
Nemanja Radulović Violine
Acht Sinfoniekonzerte in der Stadthalle Wilhelmshaven – zusammengestellt vom Musikfest Bremen.
Preise Abonnements: 179,20 bis 299,20 4 | Einzelkarten: 28,00 bis 46,80 4 (Konzerte 1, 2 und 8 mit TOP-Zuschlag 13,00 4)
Karten Tourist-Information Wilhelmshaven Telefon 0 44 21 / 91 300-0 www.sinfoniekonzerte-wilhelmshaven.de
Der Vorverkauf läuft ab sofort
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