AUG/SEPT - Musikfest Bremen
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AUG/SEPT - Musikfest Bremen
AUG/SEPT 2015 VOM 29. AUGUST BIS 19. SEPTEMBER 2015 26. MUSIKFEST BREMEN unterstützt durch INHALT OPEN UP! SCHLOSSMUSIK AUF GÖDENS MUSIKALISCHE GESELLSCHAFT 2 GRUSSWORT 3 50 – 51 Janine Jansen/Violine, Itamar Golan/Klavier A TRIBUTE TO QUINCY JONES 52 – 53 The Amazing Keystone Big Band EINE GROSSE NACHTMUSIK 4–9 Eröffnungsfest mit diversen Künstlern an neun Spielstätten rund um den Marktplatz THE ART OF BRYN TERFEL KAMMER-KONZERT ARP-SCHNITGER-FESTIVAL Apollon Musagète Quartett KLAVIERABEND 12 – 18 19 20 – 21 MOZARTS FLÖTENQUARTETTE The Amazing Keystone Big Band, Anna Thalbach/Sprecherin 22 – 23 DIE SCHÖPFUNG »MIT KINDERN INS KONZERT …« Ensemble Zefiro, Alfredo Bernadini/Oboe und Leitung, Ensemble Contraste & Magali Léger/Sopran 24 – 25 B’Rock & Solisten, Collegium Vocale Gent, René Jacobs/Dirigent MUSIKFEST SURPRISE AUS OPER UND SALON Gli Angeli Genève & Solisten GREETINGS FROM NEW YORK 64 – 65 66 – 67 68 – 69 34 – 35 MOZART 1791 Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Maria João Pires/Klavier, Trevor Pinnock/Dirigent MOZARTS SINFONISCHES VERMÄCHTNIS SCHULKLASSEN DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL Für Schulklassen mit ihren Lehrern: Konzertbesuch mit Begleitprogramm. Kontakt: Musikfest Bremen, Annabel Brown, Tel. 0421 / 33 66 784, [email protected] Tickets: 6 € 36 – 37 Diese Angebote gelten, Verfügbarkeit vorausgesetzt, für alle Konzerte außer »Eine große Nachtmusik« am 29. 08. 2015. 38 – 41 42 – 43 OPEN UP! 44 – 45 Bremer Philharmoniker, Markus Poschner/Dirigent DUO INFERNALE MUSIKFEST-PREIS 2015 FÖRDERPREIS DEUTSCHLANDFUNK BUS-SHUTTLE PROGRAMMÜBERSICHT Divino Sospiro, Gemma Bertagnolli/Sopran, Massimo Mazzeo/Dirigent BRUCKNERS ACHTE LA CENERENTOLA 72 – 73 Europa Galante & Solisten, Fabio Biondi/Dirigent Le Cercle de l’Harmonie & Solisten, Tobias Moretti/Sprecher, Martin Kušej/Regie, Jérémie Rhorer/Dirigent GÖTTLICHE SEUFZER 70 – 71 Dunedin Consort & Solisten, John Butt/Leitung Le Cercle de l’Harmonie, Jérémie Rhorer/Dirigent 46 – 47 74 – 75 77 78 – 79 PREISE/ORTE 79 BILDNACHWEIS/IMPRESSUM/TEAM 80 Das 27. MUSIKFEST BREMEN findet vom 20. 08. – 10. 09. 2016 statt. Sol Gabetta/Violoncello, Bertrand Chamayou/Klavier BACH & HAYDN – NEU GEHÖRT Weitere Informationen zum Bildungssponsoring der swb unter www.swb-bildungsinitiative.de 62 – 63 Becca Stevens Band Für Schüler, Auszubildende, Freiwilligendienstleistende und Studenten bis 25 Jahre Tickets: 30 Minuten vor Konzertbeginn an der Abendkasse nach Verfügbarkeit, 12 € SO / 13. SEPT / 15 UHR / BLG-Forum Überseestadt, Bremen Tickets: Erwachsene 15 € , Kinder 6 €, Familienpass (4 Personen, max. 2 Erw.) 30 € Ausführliche Informationen zum Konzert auf Seite 60–61 60 – 61 Il Pomo d’Oro & Solisten, Donna Leon/Sprecherin, Riccardo Minasi/Violine und Leitung MESSE IN H-MOLL 32 – 33 58 – 59 Swedish Radio Symphony Orchestra, Michael Schade/Tenor, Anna Larsson/Alt, Daniel Harding/Dirigent Zum sechsten Mal: unkonventionell, frisch, aufregend! WIENER KLASSIK TRIFFT ROMANTIK »TAUSCHE KOPFHÖRER GEGEN KONZERTKARTE« FAMILIENKONZERT »KARNEVAL DER TIERE« KLANGLANDSCHAFTEN ADDIO 26 – 31 56 – 57 Ensemble La Flamme, Wolfgang Schlüter/Lesung, Kristina Maidt-Zinke/Konzept und Moderation DER KARNEVAL DER TIERE Kopfhörer? Nein! Live im Konzert springt bei uns der Funke ganz leicht über! Mit dem Programm OPEN UP! öffnet das Musikfest Bremen seit fünf Jahren seine Türen ganz weit, damit Kinder und Jugendliche klassische Musik live erleben können. Ob Eltern und Kinder, Lehrer und Schüler, Studenten und Freunde – mit den Angeboten von OPEN UP! können alle zusammen bereichernd Neues entdecken! Für Erwachsene in Begleitung eines Kindes oder Jugendlichen Tickets: Erwachsene zahlen den Normalpreis, Kinder 6 € LITERARISCH-MUSIKALISCHES KABINETT Sir András Schiff/Klavier Solisten der Musiciens du Louvre Grenoble: Jean Bregnac/Flöte, Thibault Noally/Violine, Nicolas Mazzoleni/Viola, Elisa Joglar/ Violoncello 54 – 55 Metropole Orkest & Jules Buckley/Leitung, Lalah Hathaway/Gesang, Ibrahim Maalouf/Trompete, Joshua Redman/Saxophon Bryn Terfel/Bassbariton, Malcolm Martineau/Klavier ARP-SCHNITGER-MAHL OPEN UP! Das Vermittlungsprogramm des Musikfest Bremen für junge Menschen – unterstützt von der swb-BILDUNGSINITIATIVE 10 – 11 MUSIKFEST GOES OVERSEAS 48 – 49 Janine Jansen/Violine & Friends, Peter Kooij/Bass Die Hauptsponsoren und -förderer des Musikfest Bremen 2015: 2|1 HALFORD E. LUCCOCK DIE KUNST, KULTUR ZU ERMÖGLICHEN! Klassische Musik lässt Ihr Herz höher schlagen? Sie fühlen sich dem Musikfest Bremen verbunden? Sie möchten Ihre Begeisterung durch interessante Einblicke rund um das Festival vertiefen? Kurzum, Sie möchten sich persönlich engagieren, um das internationale Renommee des Musikfest Bremen zu stärken und damit auch den Ruf Bremens als Musikstadt? Dann würden wir uns freuen, Sie in der Musikalischen Gesellschaft begrüßen zu dürfen. Dahinter verbirgt sich ein Kreis illustrer Musikliebhaber und Kulturinteressierter, die sich im Jahr 2004 zusammengefunden haben. Alle Mitglieder eint nicht nur die Begeisterung für das Musikfest Bremen und sein programmatisches Profil, sondern auch das Ziel, mit ihrem Engagement das Festival in seiner künstlerischen Ausrichtung ideell und materiell nachhaltig zu unterstützen. Gezielt und individuell. Zum Beispiel unsere Aktivitäten zur Förderung junger Musiker, die Unterstützung beim Ausbau szenischer Produktionen oder die Fortsetzung von Kooperationen mit renommierten ausländischen Festivals. Unser dynamisches Beitragssystem – von Piano bis Fortissimo jährlich nach Ihrer Bereitschaft steigerungsfähig und natürlich immer steuerlich abzugsfähig – ermöglicht Ihnen, aktiv am Geschehen rund um das Festival teilzunehmen. Sie unterstützen damit eine Sache, die Ihnen am Herzen liegt. Wir danken Ihnen dafür mit: Privilegien • ein hochwertiges Willkommenspräsent • Information über das jährliche Programm vor der offiziellen Veröffentlichung • Ehrenkarten und vergünstigte Tickets für das Festival • individuelle und bevorzugte Betreuung und Beratung beim Ticketkauf Einblicke und Erlebnisse Blick hinter die Kulissen von Veranstaltungsorten, exklusive Künstlerbegegnungen, Probenbesuche, Kulturreisen, Besuch von Instrumentenwerkstätten, Einführungsvorträge, Empfänge, Gala Dinners, Premierenfeiern und vieles mehr. Das macht Freude! Und schafft ganz nebenbei einen persönlichen Rahmen für interessante Begegnungen und einen anregenden Gedankenaustausch. Nicht zu vergessen natürlich das gemeinsame Erleben von mitreißenden Interpretationen großer musikalischer Meisterwerke durch arrivierte Top-Stars wie verheißungsvolle Jungtalente. Beiträge: Piano 1.000 Euro I Forte 3.000 Euro I Fortissimo 5.000 Euro Informationen erhalten Sie über Musikalische Gesellschaft – Freunde und Förderer des Musikfest Bremen Frau Annette Schneider Tel. 0421/33 66 77, 0171/93 40 057 Fax 0421/33 66 880 E-Mail [email protected] PROF. THOMAS ALBERT NO ONE CAN WHISTLE A SYMPHONY. IT TAKES AN ORCHESTRA TO PLAY IT. Verehrte Musikfest-Freunde, herzlich willkommen zum Musikfest Bremen 2015! Auch im Jahr nach unserem 25-jährigen Jubiläum wollen wir Ihnen in drei prallvoll gefüllten Wochen Musik Kunstgenuss der Spitzenklasse bieten – mit einmaligen LiveEreignissen, die die Unmittelbarkeit der Musik so vielschichtig und hautnah erlebbar machen. Nutzen Sie die heute vielleicht zu seltene Gelegenheit, einfach mal zur Ruhe zu kommen und bewusst in einem Konzertsaal, einem Theater oder einem Kirchenraum eine Auszeit zu nehmen und sich auf eine emotionale Reise mitnehmen zu lassen. Wie spannend ist es doch, mitzuerleben, wie vor den eigenen Augen und Ohren auf der Bühne eine Interpretation entsteht! Als Königsdisziplin in diesem Genre gilt zu Recht die Oper und daher ist es mir eine große Freude, dass wir Ihnen nach 2009 erneut eine Oper in zwei szenischen Aufführungen in Koproduktion mit dem renommiertesten französischen Festival, dem Festival d’Aix-en-Provence, präsentieren können: Mit »Die Entführung aus dem Serail« setzen wir unsere Pflege der Mozartschen Bühnenwerke fort und können uns dabei auf musikalische Spitzengäste wie Jérémie Rhorer und sein Cercle de l’Harmonie freuen. Sie waren 2008 das erste Mal bei uns zu Gast und der junge französische Dirigent und sein Ensemble haben seitdem nachhaltig mit ihren eigenständigen und fesselnden Interpretationen für Begeisterung gesorgt. In der Inszenierung von Martin Kušej führt der österreichische Schauspieler Tobias Moretti in der Sprecherrolle als Bassa Selim eine hochkarätige, internationale Sängerbesetzung an – das sollten Sie sich nicht entgehen lassen! Daneben können Sie gleich am Eröffnungsabend mit Teodor Currentzis und seiner MusicAeterna aus Perm erstmals ein Orchester erleben, das mit seiner Unbedingtheit, Musik zu neuem Leben zu erwecken, zu Recht als einer der derzeit bemerkenswertesten Klangkörper gefeiert wird. Mit Divino Sospiro, Il Pomo d’Oro und Europa Galante geben darüber hinaus drei weitere Ensembles ihre Musikfest-Debüts, die zu den innovativsten und überzeugendsten Ensembles der historischen Aufführungspraxis in Europa zählen. Oder nehmen Sie junge Künstlerinnen wie Janine Jansen und Sol Gabetta. Beide werden nicht nur auf den Konzertbühnen dieser Welt als Solistinnen gefeiert, nein, sie sind mit Leib und Seele Kammermusikerinnen, erarbeiten sich beständig neue Repertoires und überraschen mit ungewöhnlich zusammengestellten Programmen. Für diesen engagierten Einsatz zeichnen wir Janine Jansen dieses Jahr nur allzu gern mit dem Musikfest-Preis aus. Auch unsere beiden »Festivals im Fest« setzen wir mit spannenden, neuen Inhalten fort! Das Arp-SchnitgerFestival, das seit 2010 immer weitere Kreise ziehend den Fokus auf das singuläre Erbe dieses aus der Wesermarsch stammenden bedeutendsten Orgelbauers der Barockzeit legt, lockt mehr denn je Orgelfreunde aus nah und fern in unsere Nordwest-Region. Bei »Musikfest Surprise«, unserer Reihe mit unkonventionellen Konzerten in der Überseestadt, bieten wir mit Cécile McLorin Salvant feat. Aaron Diehl Trio, The Brandt Brauer Frick Ensemble, dem Arun Ghosh Quintet und Get The Blessing gleich vier Ensembles, die jedes auf seine Weise mitreißend aufzeigen, wie das kreative Spielfeld der Musik immer wieder faszinierend neu ausgelegt werden kann. Und das fulminante Metropole Orkest und Jules Buckley laden erneut zu einer langen Jazz-Nacht in die Überseestadt, zu der sie dieses Mal Ibrahim Maalouf, Joshua Redman und Lalah Hathaway als Gäste begrüßen. Doch damit nicht genug! Bryn Terfel – unumstritten einer der größten Sänger der Gegenwart – gibt sein langerwartetes Bremen-Debüt in der Glocke, aber auch Größen wie Sir András Schiff, Maria-João Pires oder Daniel Harding gastieren mit großer Freude gern wieder im Bremer Konzerthaus. Und dass mit René Jacobs und Fabio Biondi zudem zwei weitere MusikfestDebüts anstehen, die längst überfällig waren, sich aber bisher terminlich nie koordinieren ließen, erfüllt mich mit umso größerer Freude. Sie sehen, es erwartet Sie ein attraktiver Mix aus neuen Namen und bekannten Gesichtern, aus Neugierde und Vertrautheit. Möglich macht aber all dies wieder nur der bewährte Schulterschluss von öffentlicher und privater Hand: durch die Zuwendungen vom Land Bremen und das starke Engagement der zahlreichen treuen und neuen Sponsoren, Freunde und Förderer. Mein Dank gilt darüber hinaus unseren Medienpartnern, die erneut für eine internationale Wahrnehmung, auch über den Zeitraum des Festivals hinaus sorgen. Ich würde mich freuen, Sie beim 26. Musikfest Bremen begrüßen zu dürfen und wünsche Ihnen auf- und anregende Konzerterlebnisse! Ihr Prof. Thomas Albert Intendant Musikfest Bremen 2|3 EINE GROSSE NACHTMUSIK DER ERÖFFNUNGSABEND RUND UM DEN MARKTPLATZ 3 AUS 27 Sie haben nach der Sommerpause wieder die Qual der Wahl: Stellen Sie sich aus 27 Konzerten an 9 Spielstätten in 3 Zeitschienen nach Ihrem persönlichen Gusto ein eigenes festliches musikalisches Drei-Gänge-Menü für den Eröffnungsabend zusammen! Die Angebotspalette ist reich gefüllt und hält für Sie eine schmackhafte Vielfalt an Epochen, Stilrichtungen, Genres und charismatischen Künstlerpersönlichkeiten bereit. Die faszinierenden Illuminationen der Spielstätten von Lichtdesigner Christian Weißkircher runden die exquisiten musikalischen Genüsse perfekt ab und verleihen dem stimmungsvollen Geschehen rund um Bremens »gute Stube« mit dem UNESCO-Welterbe Rathaus und Roland an diesem Abend mediterranes Flair! 29 08 präsentiert von SA / 29. AUG / AB 19.30 UHR TICKETS: 75,- EUR (ERM. 57,-) 9 Spielstätten rund um den Marktplatz EINE GROSSE NACHTMUSIK Details siehe Übersicht Seite 6–9 4|5 LIEBE MUSIKFREUNDE, im Spätsommer präsentiert sich Bremen wieder von seiner klangvollen Seite. Musikalische Meisterwerke unterschiedlicher Genres und Jahrhunderte werden in der Stadt – aber auch im gesamten Umland – zu hören sein. Wenn Ende August das 26. Musikfest Bremen startet, kommen Liebhaber anspruchsvoller Musik auf ihre Kosten. Das Programm verspricht abwechslungsreichen Musikgenuss auf höchstem Niveau. Neben renommierten Solisten, Ensembles und Dirigenten finden auch talentierte Jungstars ihren Weg in die Region. Die zahlreichen Konzerte finden dabei an ganz unterschiedlichen Spielstätten in und um Bremen statt. Ganz besonders freue ich mich auf das ArpSchnitger-Festival, das bereits zum sechsten Mal fester Bestandteil des Musikfest Bremen ist. Als Arp-Schnitger-Botschafter unterstütze ich das Anliegen, die weltweit noch 49 erhaltenen Orgeln in die Liste des UNESCO-Welterbes aufzunehmen. Das Musikfest Bremen bietet die Chance, verschiedene Facetten aus unterschiedlichen musikalischen Epochen zu erleben. Lassen Sie sich darauf ein. Ich wünsche allen Besucherinnen und Besuchern schöne musikalische Stunden. Ihr Dr. Werner Brinker Vorstandsvorsitzender der EWE AG DIE KÜNSTLER DER »GROSSEN NACHTMUSIK« EINE GROSSE NACHTMUSIK MIT OHB Peter Edwards Per Arne Glorvigen Apollon Musagète Quartett Sie sorgen international für Furore: der griechische Dirigent Teodor Currentzis und sein Orchester MusicAeterna. Mit Akribie, Enthusiasmus und Verve loten sie das gesamte emotionale Spektrum der Kompositionen aus und begeistern mit originellen, temperamentvollen Interpretationen. In der fulminanten moldawischen Star-Geigerin Patricia Kopatchinskaja treffen sie auf eine Gleichgesinnte, die mit Leidenschaft, Spontaneität und Mut zum Risiko immer die Magie des Augenblicks sucht. Per Arne Glorvigen zählt zu den erfolgreichsten und experimentierfreudigsten Bandoneon-Solisten. Mit den nicht minder umtriebigen Musikern des vortrefflichen Apollon Musagète Quartetts bringt er Tangos von Piazzolla, Strawinsky & Co. zum Pulsieren. Ensemble Correspondances Ottavio Dantone Der versierte Kammerchor des Palau de la Música Catalana überzeugt in seinem Repertoire, das von der Renaissance bis zu zeitgenössischen Komponisten reicht, mit Präzision, Transparenz, Homogenität und schwelgerischem Schönklang. Wir freuen uns, kulturelles Engagement für ein ebenso anspruchsvolles wie unterhaltsames Programm beim 26. Musikfest Bremen zeigen zu können und wünschen allen Besuchern einen wunderbaren Auftakt rund um den Bremer Marktplatz. Ottavio Dantone und seine Accademia Bizantina, die Musikfest-Preisträger von 2014, zeigen sich diesmal »very british« und präsentieren aus dem reichhaltigen Fundus der englischen Barockmusik Schätze voller Grazie und Anmut – what a lovely pleasure! Simone Rubino gewann beim ARD-Musikwettbewerb 2014 einen ersten Preis und den Publikumspreis, im Musikfest Bremen 2015 wird er mit dem Förderpreis Deutschlandfunk ausgezeichnet (s. S. 75). Der junge Italiener beherrscht nicht nur technisch perfekt sein Schlagzeug, sondern spielt auch wunderbare Linien und zaubert die unterschiedlichsten Klangfarben! Die OHB SE mit Hauptsitz im Bremer Technologiepark ist der erste börsennotierte Luft- und Raumfahrtkonzern Deutschlands. Wir haben 33 Jahre Erfahrung im Bereich Hochtechnologie. Unser Know-how bündeln wir gezielt, sodass wir heute zu den wichtigsten unabhängigen Kräften in der europäischen Raumfahrtbranche zählen. Traditionell arbeiten wir mit führenden nationalen und internationalen Unternehmen zusammen, um projektspezifische Kompetenzen gezielt zu vereinen. Deshalb sind wir sowohl für die Europäische Raumfahrtagentur ESA, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR als auch für öffentliche und private Auftraggeber geschätzter Projektpartner mit derzeit rund 2.000 engagierten Mitarbeitern. Leonard Elschenbroich Kammerchor des Palau de la Música Catalana Der französische Cembalist Sébastien Daucé und sein Ensemble Correspondances machen mit ihren facetten- und farbenreichen Wiedergaben voller Ausdruckskraft Motetten für das Haus Guise von Marc-Antoine Charpentier zu einem Erlebnis! Leonard Elschenbroich, im vergangenen Musikfest mit dem Förderpreis Deutschlandfunk ausgezeichnet, zählt zu den besten jungen Cellisten. Ob solo oder mit seinem vertrauten Klavierpartner Alexei Grynyuk, Elschenbroich überzeugt mit Fingerfertigkeit, Sensibilität, Reife und Tiefe. Marius Neset Patricia Kopatchinskaja Simone Rubino Pianist und Komponist Peter Edwards und sein Trio sind dynamische Vertreter der britischen Jazzszene, die in ihrem energetischen Zusammenspiel Elemente von Swing bis Afro-Latin aufgreifen und durch rhythmischen und melodischen Ideenreichtum bestechen. Das Trondheim Jazz Orchestra ist eine Bigband voller Individualisten. So schwärmt der norwegische Saxophonist Marius Neset von einem der führenden Jazzensembles Skandinaviens und zählt dabei selbst zu den aktuell größten Entdeckungen des europäischen Jazz – stiloffen, technisch brillant und präzise wie ein Uhrwerk! Carsten Preisler 6|7 Trondheim Jazz Orchestra Teodor Currentzis PROGRAMM 3 AUS 27 HOCHKARÄTIGER HÖRGENUSS Das Musikfest Bremen wartet vom 29. August bis 19. September in seiner nunmehr 26. Auflage mit einem klangvollen Programm auf. Die erste Ausgabe nach dem imposanten Vierteljahrhundert-Jubiläum des Festivals, das Intendant Thomas Albert 1989 aus der Taufe hob, versammelt wiederum hochkarätige Veranstaltungen in Bremen und Bremerhaven, im gesamten Nordwesten, ja sogar im niederländischen Groningen. WESER-KURIER und Bremer Nachrichten fördern diesen harmonischen Veranstaltungsreigen mit überregionaler Strahlkraft seit Jahren mit Stolz und Leidenschaft. Dies deshalb, weil das Musikfest für Bremens Bewohner und Besucher zu einer herausragenden Institution im prall gefüllten Kulturkalender der Stadt geworden ist. DIE GLOCKE Großer Saal Bei dem seit seiner Gründung für alle nur erdenklichen Einflüsse offenen Festival trifft Alte Musik auf zeitgenössische Klänge, Klassik auf Songwriting, E- auf U-Kultur, Überlieferung auf Avantgarde, Postmoderne auf historisches Instrument. Die 26. Auflage dieser festlichen Fülle des Wohllauts verheißt etliche aufregende und inspirierende Paarungen, die sich anspruchsvolle Musikfreunde keinesfalls entgehen lassen sollten. Dr. Hendrik Werner, Chefreporter Kultur/Medien WESER-KURIER Stellen Sie sich nach Ihren Wünschen eine musikalische Route zusammen und wählen Sie je ein Konzert um 19.30 Uhr, um 21.00 Uhr und um 22.30 Uhr. Sie müssen bei Ihrer Wahl nur Folgendes beachten: Ein Konzert in Ihrer Zusammenstellung muss im St. Petri Dom oder im Großen Saal der Glocke stattfinden sowie mindestens ein Konzert an einem der anderen sieben Orte. Die einzelnen Konzerte haben eine Länge von ca. 45 Minuten, so dass Ihnen zwischen den Konzerten jeweils genügend Zeit bleibt, den nächsten Veranstaltungsort aufzusuchen. Tickets: Einheitspreis 75,- EUR (Erm. 57,-) 19.30 UHR 21.00 UHR MUSICAETERNA TEODOR CURRENTZIS/Dirigent MUSICAETERNA MUSICAETERNA PATRICIA KOPATCHINSKAJA /Violine TEODOR CURRENTZIS/Dirigent Johannes Brahms: Sinfonie Nr. 3 F-Dur op. 90 TEODOR CURRENTZIS/Dirigent Johannes Brahms: Sinfonie Nr. 3 F-Dur op. 90 22.30 UHR Felix Mendelssohn Bartholdy: Violinkonzert e-Moll op. 64 DIE GLOCKE PER ARNE GLORVIGEN/Bandoneon APOLLON MUSAGÈTE QUARTETT PER ARNE GLORVIGEN/Bandoneon APOLLON MUSAGÈTE QUARTETT PER ARNE GLORVIGEN/Bandoneon APOLLON MUSAGÈTE QUARTETT Werke von Igor Strawinsky, Astor Piazzolla, Per Arne Glorvigen u.a. Werke von Igor Strawinsky, Astor Piazzolla, Per Arne Glorvigen u.a. Werke von Igor Strawinsky, Astor Piazzolla, Per Arne Glorvigen u.a. KAMMERCHOR DES PALAU DE LA MÚSICA CATALANA XAVIER PUIG/Leitung KAMMERCHOR DES PALAU DE LA MÚSICA CATALANA XAVIER PUIG/Leitung KAMMERCHOR DES PALAU DE LA MÚSICA CATALANA XAVIER PUIG/Leitung Werke von Alonso Lobo, Felix Mendelssohn Bartholdy, Arvo Pärt u.a. Werke von Alonso Lobo, Felix Mendelssohn Bartholdy, Arvo Pärt u.a. Werke von Alonso Lobo, Felix Mendelssohn Bartholdy, Arvo Pärt u.a. ACCADEMIA BIZANTINA OTTAVIO DANTONE /Cembalo und Leitung ACCADEMIA BIZANTINA ACCADEMIA BIZANTINA OTTAVIO DANTONE /Cembalo und Leitung OTTAVIO DANTONE /Cembalo und Leitung »Great Britain«: Werke von Henry Purcell, William Boyce und John Stanley »Great Britain«: Werke von Henry Purcell, William Boyce und John Stanley »Great Britain«: Werke von Henry Purcell, William Boyce und John Stanley HAUS DER BÜRGERSCHAFT SIMONE RUBINO/Percussion »The Percussion Trilogy«: Werke von Iannis Xenakis, Casey Cangelosi und Roberto Bocca SIMONE RUBINO/Percussion »The Percussion Trilogy«: Werke von Iannis Xenakis, Casey Cangelosi und Roberto Bocca SIMONE RUBINO/Percussion UNSER LIEBEN FRAUEN KIRCHE ENSEMBLE CORRESPONDANCES SEBASTIEN DAUCÉ /Cembalo und Leitung ENSEMBLE CORRESPONDANCES ENSEMBLE CORRESPONDANCES SEBASTIEN DAUCÉ /Cembalo und Leitung SEBASTIEN DAUCÉ/Cembalo und Leitung »Litanies de la Vierge«: Motetten von Marc-Antoine Charpentier »Litanies de la Vierge«: Motetten von Marc-Antoine Charpentier »Litanies de la Vierge«: Motetten von Marc-Antoine Charpentier LEONARD ELSCHENBROICH/Violoncello ALEXEI GRYNYUK /Klavier LEONARD ELSCHENBROICH/Violoncello Sergej Rachmaninow: Cellosonate g-Moll op. 19 Mark Simpson: Night Music Luca Lombardi: Essay 3 Ken Shimizu: neues Werk (UA) LEONARD ELSCHENBROICH/Violoncello ALEXEI GRYNYUK /Klavier Dmitri Schostakowitsch: Violasonate C-Dur op. 147 (arr. Daniil Shafran) Kleiner Saal Einmal mehr beeindruckt die enorme Bandbreite des Festivals. Sie reicht vom stimmungsvoll illuminierten Eröffnungsabend mit sage und schreibe 27 Konzerten an neun Spielstätten über Auftritte des begnadeten Bassbaritons Bryn Terfel, des Ausnahmepianisten Sir András Schiff und der hochdekorierten Violinistin Janine Jansen bis zu Darbietungen an kleineren, intimen Aufführungsorten. Sie reicht vom Liederabend bis zum hochkarätigen Sinfoniekonzert, von der szenisch dargebotenen Mozart-Oper bis zur etablierten Arp-Schnitger-Reihe, vom Klavierkonzert bis zu überraschenden Grenzgängen gen Jazz und Techno im Rahmen der verdienten »Surprise«Reihe. In ähnlichem Maße beeindruckend wie die große Epochen-, Stil- und Instrumentenfülle ist wiederum die Anzahl der am Musikfest beteiligten Ensembles und Nationen. SO FUNKTIONIERT’S ST. PETRI DOM RATHAUS BREMEN Obere Halle HAUS SCHÜTTING »The Percussion Trilogy«: Werke von Iannis Xenakis, Casey Cangelosi und Roberto Bocca ATLANTIC GRAND HOTEL PETER EDWARDS TRIO PETER EDWARDS TRIO PETER EDWARDS TRIO Innenhof »Safe and Sound« »Safe and Sound« »Safe and Sound« LANDGERICHT TRONDHEIM JAZZ ORCHESTRA MARIUS NESET/Saxophon TRONDHEIM JAZZ ORCHESTRA MARIUS NESET/Saxophon TRONDHEIM JAZZ ORCHESTRA MARIUS NESET/Saxophon »Lion« »Lion« »Lion« Innenhof HINWEIS: Der Verkauf von Restkarten für die Eröffnung erfolgt am Veranstaltungsabend ausschließlich über den Ticket-Service in der Glocke und die eigens eingerichtete zentrale Kartenverkaufsstelle auf dem Grasmarkt zwischen Rathaus und St. Petri Dom. MUSIKFEST ON AIR Das Nordwestradio liefert täglich seriöse und unterhaltende Informationen aus Politik, Kultur und Gesellschaft mit dem Fokus auf die Ereignisse im Nordwesten. Eingebettet in unser neues Musikformat aus Popmusik/Singer/ Songwriter jenseits des Mainstream tagsüber, Jazz und Klassik am Abend. Dazu Porträts von angesagten Musikern aus Klassik, Jazz und Pop, Gespräche und Live-Performances im Studio von Künstlern, die in der Region unterwegs sind. Das Musikfest Bremen gehört mit seinen hochkarätigen Konzerten aus Klassik und Jazz zu den festen Bestandteilen unseres Konzertprogramms. Wir informieren über die wichtigsten musikalischen Ereignisse des Festivals, präsentieren internationale Stars und reden vor Ort mit prominenten Gästen und Newcomern. Live sind wir wie jedes Jahr bei der »Großen Nachtmusik« dabei, wenn das Festival an ausgewählten Spielorten rund um den Bremer Markplatz am 29. August eröffnet wird. Ein spannendes Radioereignis mit Konzerteinblendungen und Live-Talks aus dem Übertragungswagen. Unsere mobilen Rundfunkstudios sind das ganze Jahr über in der Nordwestregion unterwegs, um Konzerte zu präsentieren und aufzunehmen. Modernste Aufnahmetechnologie ermöglicht perfekten Hörgenuss, festgehalten und dokumentiert für die Nachwelt in unserem Archiv. Die schönsten Konzerte des Musikfest Bremen und Künstlergespräche senden wir in der »Klassikwelt« (sonnabends 18–22) oder in der Reihe »In Concert« (täglich ab 22:05). Viel Vergnügen! 8|9 30 08 PARTNER WELTWEIT – IN BREMEN SEIT 1871 BRILLANTE SANGESKUNST Die Deutsche Bank war bereits im ersten Jahr nach ihrer Gründung am Standort Bremen präsent. In der Hansestadt, über die vor mehr als 140 Jahren ein wesentlicher Teil des deutschen Überseehandels lief, eröffnete die Bank 1871 ihre erste Inlandsfiliale. BRYN TERFELS BREMEN-DEBÜT »Ach, es entschwindet mit traurigem Flügel / Mir auf den wiee-genden Wellen die Zeit. (…) Bis ich auf höherem strahlendenn Flügel / Selber entschwinde der wechselnden Zeit«. Die Zeilenn aus Franz Schuberts Lied »Auf dem Wasser zu singen« gebenn das Leitmotiv dieses außergewöhnlichen Konzerts vor, das Brynn Terfel für das Musikfest Bremen zusammengestellt hat. Für den Waliser ist Natur mehr als nur ein Idyll, in dem der err Kulturmensch vorübergehend kleine Fluchten findet. Erst hier,r, wo er sich wie in Schuberts Lied auf das Wasser begibt und damitt einer unberechenbaren Macht ausliefert, kann sich der Menschh bewähren und damit ganz Mensch sein. Der Gedanke durchziehtt das Konzert und ermöglicht eine ungewöhnliche Kombinationn aus Liedern von Robert Schumann, Franz Schubert und Frederickk Keel. Vor allem die drei »Salt-Water Ballads« des bei uns wenigg bekannten englischen Komponisten Keel, im Jahr 1919 kurz nachh dem Ersten Weltkrieg geschrieben, sind wie gemacht für Terfelss urwüchsiges Timbre und das musikalische Aufeinandertreffenn von Mensch und Natur. In der Ballade über die Passat-Windee erzählt er beispielsweise vom einstigen Ruhm Englands auf denn Weltmeeren. Diesen Ausflug in die besseren, aber vergangenen Tage der err britischen Nation setzt Terfel mit einer kaum weniger wildenn Mischung aus keltischen Volksliedern fort. Hier ist Terfel kulturellllll Kundenzufriedenheit ist damals wie heute höchstes Maß und Ziel. Als verlässlicher Partner steht die Deutsche Bank dabei ihren Kunden weltweit bei Finanz- und Strategiefragen mit Rat und Tat zur Seite. In der Region Weser/Ostwestfalen betreut die Deutsche Bank rund 450.000 Privat- und Geschäftskunden. zu Hause. Durch Lieder wie »Danny Boy«, »Loch Lommond« oder »Ar Hyd y nos« fand der Junge aus dem walisischen Pant Glas seinen Weg zur Musik. Hier in der Heimat hätte Terfel seine Gesangsstudien auch am liebsten in Cardiff begonnen. Doch auf seine Bewerbung an der Akademie antwortete man ihm in einem Brief an »Miss Terfel«, weil der Sachbearbeiter den Vornamen Bryn geschlechtlich nicht richtig zu deuten wusste. Hierüber deutlich erbost, wandte sich das Talent nach London und studierte an der Guildhall School of Music and Drama. Dass Bryn Terfel ansonsten Spaß versteht, zeigt sich an seinem Umgang mit den großen Partien der Opernliteratur. Den Blick für das Wesentliche geschärft, weiß Terfel, wer hier das Publikum fasziniert: die »Bad Boys« der Bühne. Es sind nicht der brave Zauberflötenprinz Tamino oder der gutmütige Liebestrottel Don José aus »Carmen«, die interessant sind, sondern der Teufel Mefistofele aus Arrigo Boitos gleichnamiger Oper, Mozarts Schwerenöter Don Giovanni oder Mackie Messer aus Weills »Dreigroschenoper«. Es gilt die Variation eines Sponti-Spruchs aus den 80ern: Gute Sänger kommen in den Himmel, böse überall hin. Der Heimatmarkt hat für die Deutsche Bank auch in Bezug auf das gesellschaftliche Engagement einen besonderen Stellenwert. Die Bank nimmt ihre Verantwortung als Unternehmensbürger sehr bewusst wahr: Mit einem Fördervolumen von rund 83 Millionen Euro fokussiert sich die Deutsche Bank auf die Handlungsfelder Nachhaltigkeit, Corporate Volunteering, Soziales, Bildung sowie Kunst und Musik. Dabei begleitet sie seit Jahrzehnten vielversprechende Nachwuchskünstler und eröffnet gleichzeitig einem breiten Publikum den Zugang zu Kunst und Musik. Das Musikfest Bremen ist ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens im Norden und ein Höhepunkt des gesellschaftlichen Engagements der Deutschen Bank in Bremen. Wir freuen uns gemeinsam mit unseren Kunden, auch in diesem Jahr Partner des Musikfest Bremen zu sein und wünschen allen Besuchern einen unvergesslichen Konzertabend. Stephan Cartier SO / 30. AUG / 20 UHR TICKETS: 70,- / 60,- / 50,- / 35,- / 20,- EUR (ERM. 20%) Die Glocke, Bremen THE ART OF BRYN TERFEL BRYN TERFEL Bassbariton MALCOLM MARTINEAU Klavier Franz Schubert: Auf dem Wasser zu singen D 774, Litanei auf das Fest Aller Seelen D 343, Die Forelle D 550 Robert Schumann: Die beiden Grenadiere op. 49/1, Widmung op. 25/1, Du bist wie eine Blume op. 25/24, Mein Wagen rollet langsam op. 142/4 Frederick Keel: Three Salt-Water Ballads sowie eine Auswahl keltischer Songs und Arien aus »Bad Boys« BRYN TERFEL MALCOLM MARTINEAU Der Schotte gilt als hoch spezialisierter Liedbegleiter. Viele namhafte Künstler wie Anna Netrebko oder Anne Sofie von Otter vertrauen ebenso wie Bryn Terfel auf die große Erfahrung Malcolm Martineaus. Die hat der in Edinburgh geborene Pianist u. a. bei mehreren umfangreichen Konzertserien zu Francis Poulenc und Benjamin Britten in der Londoner Wigmore Hall gewonnen. Am Anfang standen bei ihm die Lieder seiner Heimat auf dem Programm. Dass der Waliser Bryn Terfel seit geraumer Zeit der wohl bekannteste Bassbariton der internationalen Opernszene ist, hat an seiner ausgeprägten Neigung zum Traditional nichts geändert. Mit den großen Mozart-Partien wie dem Guglielmo aus »Così fan tutte« oder dem Titelhelden aus »Le nozze di Figaro« machte er sich in den 1990er Jahren bekannt und wechselte dann zu den gravitätischen Rollen der Mythenwelt Richard Wagners, etwa dem Wotan in »Rheingold«. Bryn Terfel ließ es sich aber nie nehmen, neben seiner Arbeit an den Opernbühnen auch immer wieder an außergewöhnlichen Projekten wie bei der Oper »Ça Ira« des früheren Kopfes von Pink-Floyd, Roger Waters, mitzuwirken. 10|11 AUG/SEPT 2015 DER BEDEUTENDSTE EUROPÄISCHE ORGELBAUER DER BAROCKZEIT Das zum sechsten Mal stattfindende Arp-SchnitgerFestival beleuchtet das Schaffen des aus der Wesermarsch stammenden Orgelbauers Arp Schnitger (1648–1719). Als Galionsfigur der nordeuropäischen Orgelkultur im Barock kommt seinem Erbe in der einmaligen Orgellandschaft rund um Bremen eine singuläre Stellung zu. Die Konzerte stellen neben Werken Schnitgers eine repräsentative Auswahl an Instrumenten aus diesem Orgelparadies vor – von Schnitgers Lehrmeistern über seinen bedeutendsten Schüler bis zu einem erst 2012 in seiner Tradition fertiggestellten Nachbau. Der auf Initiative des Festivals gegründete ArpSchnitger-Kulturerbe e. V. prüft derzeit die Möglichkeit einer Antragstellung auf Aufnahme der heute noch weltweit erhaltenen Orgeln und Prospekte Schnitgers als erstes interkontinentales Projekt in die Liste des UNESCO-Welterbes. DIE KONZERTE ARP-SCHNITGER-FESTIVAL I SO / 30. AUG / St.-Laurentius-Kirche, Langwarden (Kröger-Huß-Orgel) ARP-SCHNITGER-FESTIVAL II DI / 01. SEPT / Zionskirche, Worpswede (Ahrend-Orgel) ARP-SCHNITGER-FESTIVAL III MI / 02. SEPT / Kirche St. Johannes, Wiefelstede (Vater-Orgel) ARPSCHNITGERFESTIVAL ARP-SCHNITGER-FESTIVAL IV DO / 03. SEPT / Der Aa-Kerk, Groningen (NL) (Schnitger-Orgel) ARP-SCHNITGER-FESTIVAL V FR / 04. SEPT / Kirche St. Peter und Paul, Cappel (Schnitger-Orgel) ARP-SCHNITGER-FESTIVAL VI SO / 06. SEPT / St. Cyprian- und Corneliuskirche, Ganderkesee (Schnitger-Orgel) SCHNITGERS WEGBEREITER 30 08 DIE KRÖGER-HUSSORGEL IN LANGWARDEN Im Mittelpunkt des Programms in der eindrucksvollen romanischen Laurentius-Kirche in Langwarden stehen Werke von Heinrich Scheidemann, dem Lehrer des ersten Organisten der SpringladenOrgel in Langwarden, und Dieterich Buxtehude. Scheidemann spielte in der Hamburger St. Katharinenkirche eine der größten hanseatischen Stadtorgeln und entwickelte den norddeutschen Orgelstil zu einem ersten Höhepunkt. Sein Werk hat eine große stilistische Bandbreite von den liturgischen Magnificat-Kompositionen über die mehrchörig konzipierten Praeludien bis zu eleganten Tanzsätzen. Die einzelnen Consort-Klänge der Orgel in Langwarden sind in den Variationen von Scheidt zu hören. Im zweiten Teil des Programms sind repräsentative freie Werke von den beiden befreundeten Orgelmeistern Dieterich Buxtehude und Johann Adam Reincken zu hören, die gemeinsam bei Heinrich Scheidemann studierten. Das Praeludium ex G von Buxtehude ist noch ganz der norddeutschen Tradition von Scheidemann verpflichtet, während der Toccata von Reincken, dem Nachfolger Scheidemanns, der Stil von Froberger als Vorbild gedient hat. Die verschiedenen stilistischen Ausgangspunkte – der niederländischnorddeutsche »Klangfarben«-Stil und das moderne italienische von der Affektendarstellung geprägte Konzept – kommen in der Toccata von Reincken zu einer eindrucksvollen Synthese. Der Einfluss auf den Stil des jungen Bach ist unverkennbar. Zu den expressiven Neuerungen der Komponisten in der Zeit Schnitgers gehören die Choralbearbeitungen Buxtehudes mit ihrem ariosen Charakter. Der Klang der Orgel in Langwarden repräsentiert eine Schnittstelle zwischen der streng kontrapunktischen Tradition der liturgischen Orgelmusik des frühen 17. Jahrhunderts und den neuen expressiven Tendenzen, die aus Italien kamen. So erklingen in diesem Programm auch einige Werke süddeutscher Komponisten aus der Entstehungszeit der Langwarder Orgel von Johann Ulrich Steigleder, einem Zeitgenossen von Samuel Scheidt, und Johann Caspar Kerll, der in Wien und München wirkte. Harald Vogel präsentiert von der SO / 30. AUG / 17 UHR / 15,- EUR (ERM. 12,-) St.-Laurentius-Kirche, Langwarden HARALD VOGEL Harald Vogel gründete 1971 die Norddeutsche Orgelakademie, seit 1994 lehrt er als Professor an der Hochschule für Künste Bremen und hat als Orgelsachverständiger viele Restaurierungs- und Neubauprojekte in aller Welt betreut. 2008 erhielt Harald Vogel den Ehrendoktortitel der Technischen Universität in Luleå, 2014 schloss sich das Oberlin College in Ohio dieser Ernennung an. 2012 wurde er für seine Verdienste um die Wiederbelebung der norddeutschen Orgelkultur mit dem Musikfest-Preis ausgezeichnet. Seine Aufnahmen der historischen Orgeln im Nordseeküstengebiet für Radio Bremen (1962–76) und seine Gesamtaufnahme der Orgelwerke von Dieterich Buxtehude gelten als wichtige Klangdokumente der norddeutschen Orgelkunst. ARP-SCHNITGER-FESTIVAL I: SCHNITGERS WEGBEREITER HARALD VOGEL Orgel Heinrich Scheidemann: Praeambulum ex d, Ballett ex F, Magnificat III. Toni (2 Verse) Samuel Scheidt: »Also gehts, also stehts« (Alamanda mit 7 Variationen) Johann Ulrich Steigleder: »Vater unser im Himmelreich« (auf Toccata Manier) Johann Caspar Kerll: Toccata per li Pedali, Canzona ex d Dieterich Buxtehude: Praeludium ex G BuxWV 147, Vater unser im Himmelreich BuxWV 219, Toccata ex F BuxWV 157 Johann Adam Reincken: Toccata ex G 12|13 01 09 DIE PREISTRÄGERIN DES WETTBEWERBS 2014 DIE AHREND-ORGEL IN WORPSWEDE gefördert durch Man darf sie mit Fug und Recht eine der weltbesten jungen Organistinnen nennen: Heejin Kim gewann im August 2014 den mit 10.000 Euro dotierten 1. Preis des Arp-Schnitger-Orgelwettbewerbs. Nun stellt sie sich an der 2012 eingeweihten AhrendOrgel der Worpsweder Kirche als Bach-Interpretin vor. Im Fokus ihres Programms stehen Werke aus Bachs Weimarer Zeit zwischen 1708 und 1717. Mit 23 Jahren trat Johann Sebastian Bach als Hoforganist und »Cammer-Musicus« in den Dienst der Herzöge von Weimar. Für den experimentierfreudigen jungen Komponisten begann damit eine äußerst produktive Schaffensperiode: »Das Wohlgefallen seiner Herrschaft«, so Carl Philipp Emanuel Bach im Nachruf auf seinen Vater, »feuerte ihn an, alles [nur] Mögliche in der Kunst, die Orgel zu handhaben, zu versuchen. Hier hat er auch die meisten seiner Orgelstücke gesetzt«. In der leider nicht erhaltenen Schlosskapelle spielte Bach jedoch kein großes Instrument, sondern eine Orgel von Ludwig Compenius aus der Mitte des 17. Jahrhunderts, die nach einer Renovierung 20 Register auf zwei Manualen und Pedal besaß. Bachs Weimarer Orgelmusik authentisch aufzuführen heißt also, sich auf eine geradezu kammermusikalische Klangwelt einzustellen – was die zweimanualige Worpsweder Ahrend-Orgel mit ihren 22 Registern in idealer Weise ermöglicht. Heejin Kim wird den Farbenreichtum dieses in der Tradition von Dietrich Christoph Gloger konzipierten Instruments ausloten und dabei die ganze Spannweite der Orgelkunst des jungen Bach präsentieren: Der gewichtigen Fantasie und Fuge c-Moll BWV 537 steht das spielerisch heitere, später in Leipzig überarbeitete Trio super »Herr Jesu Christ, dich zu uns wend« BWV 655 gegenüber; die Partite diverse sopra »O Gott, du frommer Gott« BWV 767 führen in die Jahre kurz nach 1700 zurück, als Bach noch unter dem Einfluss von Georg Böhm stand, während das Choralvorspiel »O Mensch, bewein dein Sünde groß« BWV 622 aus dem um 1708 begonnenen »Orgelbüchlein« ihn bereits als Meister eines ungemein expressiven Stils zeigt. Mit Toccata, Adagio und Fuge C-Dur BWV 564 erklingt schließlich ein »Italienisches Konzert für Orgel« als glanzvolles Finale. Dorothea Schröder 02 09 SCHNITGERS SCHÜLER DIE VATERORGEL IN WIEFELSTEDE Orgeln sind statische Instrumente. Und dennoch haben sie mitunter ein bewegtes Leben hinter sich. So auch die Orgel der St. Johannes Kirche in Wiefelstede, die der Arp Schnitger-Schüler Christian Vater im Jahre 1731 mit 18 Registern verteilt auf zwei Manualen und Pedal fertig stellte. Im romantischen 19. Jahrhundert ›zeitgemäß‹ umgestaltet, erfuhr sie ab dem 20. Jahrhundert eine schrittweise Rekonstruktion in ihren Originalzustand, die 2014 durch den niederländischen Orgelbauer Henk van Eeken abgeschlossen werden konnte, sodass nun die Disposition von 1731 mit immerhin noch neun Originalregistern erklingt. Wolfgang Zerer präsentiert in diesem Konzert an der Christian Vater-Orgel ein breites Spektrum des Orgelrepertoires, das auch die knapp 300-jährige Geschichte des Instrumentes widerspiegelt und es in all seinen Facetten zum Klingen bringen wird. Früheste Komposition ist die Intavolierung einer sechsstimmigen Motette von (vermutlich) Michael Praetorius durch Heinrich Scheidemann, eines Mitbegründers der norddeutschen Orgelschule. Die Übertragung von Vokalsätzen auf die Orgel ist gleichsam die Urform der Orgelmusik. Mit dem norddeutschen Meister und diesjährigem ›Jubilar‹ Nicolaus Bruhns, dessen 350. Geburtstag gefeiert wird, und seinem süddeutschen Kollegen Georg Muffat stehen sich zwei für ihre Zeit fast avantgardistische Komponisten der Zeit vor Johann Sebastian Bach gegenüber, die mit ihren großangelegten Praeludien und Toccaten durch ihre Originalität, ihre noch heute verblüffenden Satztechniken und ihre weit in die Zukunft weisenden harmonischen Finessen überraschen. Natürlich wird auch Johann Sebastian Bach nicht fehlen. Ihn stellt Wolfgang Zerer mit drei Werken vor, die nicht genuin für Orgel gedacht, aber hervorragend auf ihr darstellbar sind: nämlich zwei Sätze aus dem Wohltemperierten Clavier und den IV. Contrapunctus aus der »Kunst der Fuge«. So wird aus dem Praeludium es-Moll ein Duett und der Fuge es-Moll ein ausgewachsenes »Trio à 2 Claviere e pedal«. Zwei Choralbearbeitungen schließlich führen den reizvollen Bogen über die Romantik bis in die Gegenwart, und zwar die Bearbeitung »O Gott, du frommer Gott« von Johannes Brahms und die Choralpartita »Es ist ein Schnitter, heißt der Tod« von Mathias Siedel. Siedel bedient sich hier der zur Zeit der Orgelentstehung beliebten Form der Choralpartita, nimmt das noch ältere, aus dem Dreißigjährigen Krieg stammende Lied zur Vorlage und legt ihm ein Gewand in der Tonsprache des 20. Jahrhunderts an. Ulrich Matyl MI / 02. SEPT / 20 UHR / 15,- EUR (ERM. 12,-) Kirche St. Johannes, Wiefelstede DI / 01. SEPT / 20 UHR / 15,- EUR (ERM. 12,-) Zionskirche, Worpswede ARP-SCHNITGER-FESTIVAL II: PREISTRÄGERIN DES ARP-SCHNITGER-ORGELWETTBEWERBS 2014 HEEJIN KIM Orgel Johann Sebastian Bach: Fantasie und Fuge c-Moll BWV 537, Trio super »Herr Jesu Christ, dich zu uns wend« BWV 655, Partite diverse sopra »O Gott, du frommer Gott« BWV 767 (Partita I-IX), Choralvorspiel »O Mensch, bewein dein Sünde groß« aus dem Orgelbüchlein BWV 622, Toccata, Adagio und Fuge C-Dur BWV 564 HEEJIN KIM In ihrer Geburtsstadt Seoul/ Südkorea studierte Heejin Kim zunächst Orgel an der Music Academy der Catholic University of Korea und an der Ewha Womans University. Nach dem Bachelorabschluss 2008 belegte sie ein Masterstudium, wechselte 2010 an die Hochschule für Musik und Theater Hamburg zu Pieter van Dijk und Wolfgang Zerer und machte im Herbst 2014 ihr Konzertexamen. Heejin Kim, die als Organistin an der Korean Catholic Church in Hamburg tätig ist, hat bereits zahlreiche Konzerte an historischen Orgeln in Deutschland und den Niederlanden gegeben. Zusätzliche Studien und Meisterklassen absolvierte sie bei Ewald Kooiman, Ludger Lohmann, Bernhard Hass, Christoph Bossert, Jon Laukvik und Harald Vogel. WOLFGANG ZERER Wolfgang Zerer studierte in Wien, Amsterdam und Stuttgart bei renommierten Lehrern wie Michael Radulescu und Ludger Lohmann (Orgel), Gordon Murray und Ton Koopman (Cembalo), Karl Österreicher (Dirigieren). Der Organist nahm erfolgreich an verschiedenen Wettbewerben teil, absolvierte Lehraufträge in Stuttgart und Wien und erhielt 1989 eine Professur für Orgel an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Seit 1995 ist er als Gastdozent am Konservatorium in Groningen tätig, seit Oktober 2006 unterrichtet er Orgel an der Schola Cantorum in Basel. Seine Konzerte, Kurse, Jurytätigkeit und Aufnahmen führten ihn quer durch Europa, nach Israel, Japan, Südkorea und in die USA. ARP-SCHNITGER-FESTIVAL III: SCHNITGERS SCHÜLER WOLGANG ZERER Orgel Nicolaus Bruhns: Praeludium in G, Praeludium in e Johann Adam Reincken: Fuge in g Michael Praetorius: »Benedicam domino« Georg Muffat: Toccata prima (aus dem »Apparatus musico-organisticus«) Johann Sebastian Bach: Praeludium d-Moll BWV 877/1, Fuge d-Moll BWV 853/2, Contrapunctus IV (aus »Kunst der Fuge« BWV 1080/4) Mathias Siedel: »Es ist ein Schnitter, heißt der Tod« (Partita) Johannes Brahms: »O Gott, du frommer Gott« aus »11 Choralvorspiele« op. 122 14|15 SCHNITGERS NR. 1 03 09 mit freundlicher Unterstützung durch SCHNITGERS SCHMUCKSTÜCK DIE SCHNITGER-ORGEL IN DER DER AA-KERK Arp Schnitger war nicht nur ein genialer Orgelbauer, sondern auch ein erfolgreicher Geschäftsmann. Neben seiner Hauptwerkstatt in Hamburg arbeiteten für ihn Gesellen und Mitarbeiter in Niederlassungen, zum Beispiel in Groningen. Von den dort noch vorhandenen Orgeln ist das Instrument in der Der Aa-Kerk das prächtigste. Als eine der wenigen erhaltenen Stadtkirchenorgeln Schnitgers ist sie die einzige große mit vollständig erhaltenen Prospektpfeifen und zählt zu den bedeutendsten Barockorgeln Nordeuropas. Christian Schmitt wird die Möglichkeiten des Instrumentes voll ausschöpfen und ein Programm darbieten, das vom 17. Jahrhundert bis in die zeitgenössische Orgelmusik reicht. Der Einstieg ist als Reverenz an die Gastgeber dem Niederländer Jan Pieterszoon Sweelinck vorbehalten, der wie kein anderer Organist aus der Zeit um 1600 bis heute DO / 03. SEPT / 20 UHR / 15,- EUR (ERM. 12,-) DIE SCHNITGER-ORGEL IN CAPPEL einen großen Einfluss ausübt. Dieterich Buxtehude war rund 100 Jahre später die Lichtgestalt unter den Orgelspielern seiner Zeit. Das um 1700 geschriebene Praeludium fis-Moll zählt zu den exzellenten Beispielen für Buxtehudes Kunst, internationale Elemente (hier französische und italienische) in seinen eigenen Stil zu integrieren. Johann Sebastian Bach, für den Buxtehude ein wichtiger Mentor war, ist mit seinem Praeludium und Fuge in C-Dur, das die vollkommene Satztechnik und den souveränen Kontrapunkt aufzeigt, und dem Orgelchoral »Allein Gott in der Höh’ sei Ehr’« aus der berühmten Sammlung der Leipziger Choräle vertreten. Friedrich Wilhelm Zachow, gut 20 Jahre älter als Johann Sebastian Bach, ist ein wichtiger Repräsentant der mitteldeutschen Orgelkunst zu Beginn des 18. Jahrhunderts, der als Organist der Marienkirche Halle auch den jungen Georg Friedrich Händel unterrichtet hat. »Annum per annum« schrieb der estnische Komponist Arvo Pärt 1980 zum 900. Jubiläum des Speyerer Doms als Symbol dafür, dass die Heilige Messe dort seit Jahrhunderten, also »annum per annum« (Jahr für Jahr), gefeiert wird. Der 1961 geborene Jürgen Essl wiederum zitiert in seinem 2002 entstandenen Werk »Demoltokata« Bachs berühmte d-Moll-Toccata und spielt mit den Erwartungen des Hörers, indem er Bachs vertraute Themen geradezu von oben nach unten und von außen nach innen kehrt. Carsten Preisler Für Orgelkenner in aller Welt ist der Name »Cappel« ein Begriff: Er steht für die am besten erhaltene Schnitger-Orgel, für musikalische und optische Pracht, für die Bach-Aufnahmen des unvergessenen Helmut Walcha und für faszinierende Begegnungen mit Organistinnen und Organisten aus vielen Ländern. Dass auch die Cappeler Orgel viele Ton-Sprachen beherrscht, demonstriert Hans-Ola Ericsson mit Werken aus einer Zeitspanne von 340 Jahren, die seine Zuhörer von der Alten in die Neue Welt und sogar nach Japan führen. Manche Orgeln haben einfach Glück. Eine von ihnen ist die SchnitgerOrgel in Cappel: 1680 für die St. Johannis-Klosterkirche in Hamburg erbaut, wurde sie 1816 nach Cappel verkauft. Dadurch entging sie nicht nur dem Hamburger Brand von 1842, sondern auch eingreifenden Modernisierungen. Sie blieb unbehelligt, als 1917 Tausende anderer Orgeln für Kriegszwecke ihrer Zinn-Prospektpfeifen beraubt wurden und überstand den Zweiten Weltkrieg ohne Schäden. In den 1970er Jahren restauriert, ist sie heute ein international berühmtes Schmuckstück der norddeutschen Orgellandschaft. Von ihrem Erbauer wurde sie jedoch mit einer klanglichen Flexibilität ausgestattet, die zu ›Ausflügen‹ in entferntere musikalische Regionen verlockt. Hans-Ola Ericsson beginnt sein Konzert mit einem Brückenschlag nach Kanada: Ein französischer Geistlicher, der 1724 nach Montreal kam, brachte ein umfangreiches Manuskript mit liturgischer Orgelmusik mit, das 1978 wiederentdeckte »Livre d’orgue de Montréal«. Etliche Kompositionen darin stammen von Nicolas-Antoine Lebègue, dessen Musik auch in Deutschland bekannt war – Johann Sebastian Bach studierte schon als Schüler Werke Lebègues, so wie er auch mit der italienischen Orgelmusik des 17. Jahrhunderts, insbesondere den Werken Girolamo Frescobaldis, bestens vertraut war. Dass auch Jean-Philipp Rameau im CHRISTIAN SCHMITT HANS-OLA ERICSSON Christian Schmitt zählt nach Einladungen der Berliner Philharmoniker und der Salzburger Festspiele zu den gefragtesten Konzertorganisten seiner Generation. Der 1976 geborene Musiker trat u. a. bei den Ludwigsburger Festspielen, beim Lucerne Festival, in der Tonhalle Zürich, im Leipziger Gewandhaus, im Wiener Konzerthaus und in der Kölner Philharmonie auf. Dabei arbeitet er mit Künstlern wie Juliane Banse, Sibylla Rubens, Martin Grubinger, Michael Gielen, Sir Roger Norrington oder Marek Janowski zusammen. Seine Diskographie umfasst über 35 solistische CD-Aufnahmen sowie Mitschnitte für zahlreiche Rundfunkanstalten. Mit Beginn der Saison 2014/2015 wurde Christian Schmitt »Principal Organist« der Bamberger Symphoniker und kuratiert in dieser Funktion auch die dortige Orgelreihe. Als Organist und Komponist gleichermaßen profiliert, gehört HansOla Ericsson zu den vielseitigsten Interpreten unserer Zeit: Sein Repertoire reicht von der frühesten Orgelmusik bis zur Post-Avantgarde. Nach Studien bei Olivier Messiaen spielte er dessen Gesamtwerk für Orgel in einer preisgekrönten Aufnahme ein, beschäftigt sich aber ebenso intensiv mit Orgelkompositionen des 18. oder 21. Jahrhunderts und war als Fachberater bereits an zahlreichen Orgelrestaurierungen und Neubauprojekten beteiligt. Schon 1989 in Schweden zum Professor für Orgel ernannt, wurde er 1996 als Gastprofessor an die Hochschule für Künste Bremen berufen. Seit 2011 unterrichtet Hans-Ola Ericsson an der Schulich School of Music der McGill University in Montreal (Kanada). Der Aa-Kerk, Groningen (NL) ARP-SCHNITGER-FESTIVAL IV: SCHNITGERS NR. 1 CHRISTIAN SCHMITT Orgel Jan Pieterszoon Sweelinck: Fantasia à 4 SWV 261 Dieterich Buxtehude: »Wie schön leuchtet uns der Morgenstern« BuxWV 223, Praeludium fis-Moll BuxWV 146 Friedrich Wilhelm Zachow: Choral mit 12 Variationen über »Jesu meine Freude« Arvo Pärt: »Annum per annum« Jürgen Essl: Demoltokata op. 22 Johann Sebastian Bach: »Allein Gott in der Höh’ sei Ehr’« BWV 663, Praeludium und Fuge C-Dur BWV 547 04 09 Programm erscheint, mag verwundern, da er keine Orgelmusik hinterlassen hat. Hier folgt Hans-Ola Ericsson der Tradition französischer Organisten, Sätze aus Rameaus Opern und Ballettmusiken für die Orgel einzurichten. Wie es dagegen klingt, wenn man ein Instrument aus einem anderen Kulturkreis und dessen Spielweise organistisch adaptiert, zeigt das 1967 entstandene Shogaku des Schweden Bengt Hambraeus – ein Stück, das die Musik der japanischen Mundorgel (Sho) neu interpretiert und in Cappel auch als Gruß an die zahlreichen Freunde der SchnitgerOrgeln in Japan gehört werden kann. Dorothea Schröder FR / 04. SEPT / 19 UHR / 15,- EUR (ERM. 12,-) Kirche St. Peter und Paul, Cappel ARP-SCHNITGER-FESTIVAL V: SCHNITGERS SCHMUCKSTÜCK HANS-OLA ERICSSON Orgel Anonymus: Magnificat in D aus dem »Livre d’orgue de Montréal« Johann Sebastian Bach: Canzona d-Moll BWV 588, Präludium und Fuge C-Dur BWV 531 Girolamo Frescobaldi: Toccata quinta (Il Secondo Libro di Toccate), Partita sopra l’Aria di Follia Bengt Hambraeus: Shogaku aus »Tre pezzi per organo« Jean-Philippe Rameau: Auszüge aus dem »Livre d’orgue de Monsieur Rameau« 16|17 06 09 CANTIONES SACRAE DIE SCHNITGER-ORGEL IN GANDERKESEE präsentiert von Psalmen und Mariengesänge aus dem Markusdom versetzen die Zuhörer in die Atmosphäre Venedigs zur Zeit Claudio Monteverdis: Es ist Musik von höchster Expressivität, die auch Stilmittel der Monodie und der frühen Oper einbezieht, um Gotteslob, Andacht oder Trauer eindringlich zu vermitteln. Dabei war es nichts Ungewöhnliches, dass weltliche Madrigale durch Neutextierung zu Motetten umgewandelt wurden, und sogar das berühmteste Opern-Lamento Monteverdis, die Klage der von ihrem Geliebten verlassenen Arianna (»Lasciate mi morire«) als »Pianto della Madonna« im kirchlichen Raum erklingen durfte. Mit diesem ergreifenden Werk beschloss Monteverdi seine Sammlung »Selva morale e spirituale« (1640/41), die eine Art Rückblick auf sein Lebenswerk darstellt. Doch nicht nur SO / 06. SEPT / 17 UHR / 25,- EUR (ERM. 20,-) St. Cyprian- und Corneliuskirche, Ganderkesee ARP-SCHNITGER-FESTIVAL VI: CANTIONES SACRAE LA COMPAGNIA DEL MADRIGALE LUCA GUGLIELMI Orgel Claudio Monteverdi: Adoramus, Laudate pueri (Psalm 112), Stabat virgo maria, Pulchrae sunt genae tuae, Lauda Jerusalem (Psalm 147), Il pianto della Madonna Heinrich Schütz: Heu mihi, Domine (Psalm 31) Francesco Cavalli: Salve Regina Girolamo Frescobaldi: Toccata V per l’organo sopra i pedali, e senza Andrea Gabrieli: Laudate Dominum (Psalm 116) Johann Jacob Froberger: Toccata VI, da sonarsi alla Levatione Franz Tunder: Praeludium in g Heinrich Scheidemann: Praeambulum ex d unter Monteverdis Leitung zog die venezianische Kirchenmusik Bewunderer aus ganz Europa an. Mit Andrea Gabrieli und Francesco Cavalli, die ebenfalls am Markusdom tätig waren, sind auch zwei vielgerühmte Meister der Generationen vor und nach Monteverdi im Programm vertreten. Um den venezianischen Stil aus erster Hand kennenzulernen, unternahm Heinrich Schütz zwei Studienreisen in die »Serenissima«. Seine 1625 gedruckten Cantiones sacrae, aus denen der affektgeladene Bußgesang »Heu mihi, Domine« stammt, lassen den Einfluss des italienischen Madrigalstils so deutlich erkennen wie keine andere seiner geistlichen Werksammlungen. In einem Abschnitt des Konzerts werden die sechs Sängerinnen und Sänger von der 1699 erbauten und 1760 durch Johann Hinrich Klapmeyer erweiterten Schnitger-Orgel als Continuo-Instrument begleitet. Natürlich ist sie auch als ›Solistin‹ zu hören: Luca Guglielmi zeichnet mit Werken von Girolamo Frescobaldi, dessen Schüler Johann Jakob Froberger sowie Franz Tunder und Heinrich Scheidemann die vielfältigen orgelmusikalischen Beziehungen zwischen Italien und Deutschland nach. Dorothea Schröder LA COMPAGNIA DEL MADRIGALE Seit die Compagnia del Madrigale 2008 in ihrer jetzigen Besetzung gegründet wurde, hat sie einen internationalen Spitzenplatz unter den Vokalensembles erobert – ablesbar an zahlreichen Auszeichnungen wie z. B. dem Diapason d’Or de l’Année und Choc de Classica für die Einspielung des 6. Madrigalbuchs von Carlo Gesualdo im Jahr 2013. Das Ensemble widmet sich nicht nur dem weltlichen italienischen Repertoire, sondern auch der geistlichen Musik aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Dabei bilden die Werke Claudio Monteverdis einen Schwerpunkt des Repertoires und zukünftiger Aufnahmeprojekte. LUCA GUGLIELMI Als Cembalist, Organist, Dirigent, Komponist und Dozent für Alte Musik verfolgt der Turiner Luca Guglielmi eine facettenreiche internationale Karriere. Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn mit Jordi Savall und dessen Ensembles. Im Frühjahr 2015 erschien mit Guglielmis neuer CD »Bach in Montecassino« eine Aufnahme von Johann Sebastian Bachs Orgelwerken aus den Sammlungen von Padre Martini und Friedrich Wilhelm Rust, interpretiert auf einer italienischen Barockorgel von 1749. ARP-SCHNITGERBOTSCHAFTER ERNANNT IN 2012: Walter Theuerkauf Dr. Matthias Sträßner Dr. Werner Brinker ERNANNT IN 2013: Prof. Monika Harms Cornelius Neumann-Redlin ERNANNT IN 2014: Dr. Johanna Leissner Dr. Stephan-Andreas Kaulvers ARP-SCHNITGER-MAHL MIT VERLEIHUNG DER AUSZEICHNUNG ARP-SCHNITGER-BOTSCHAFTER Die Premiere des Arp-Schnitger-Mahls fand vor drei Jahren in der Oberen Rathaushalle in Bremen statt. Ins Leben gerufen wurde die Veranstaltung zur Intensivierung des internationalen Gedankenaustauschs zum Schaffen des bedeutendsten Orgelbauers des Barock. Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Kultur kommen zusammen, um in einer wechselseitigen Stärkung des Selbstverständnisses für Schnitger und seine internationale Strahlkraft zu werben und sich gleichzeitig dafür einzusetzen, sein einzigartiges Erbe für die heutige und die nachfolgenden Generationen zu bewahren und erlebbar zu machen. Nachdem das Arp-Schnitger-Mahl im vergangenen Jahr im historischen Rathaus von Stade stattgefunden hat, wird es in diesem Jahr am Samstag, den 5. September, im stimmungsvollen Ambiente der Der Aa-Kerk in Groningen (NL) ausgerichtet. Für ihr bisheriges Engagement zur Bewahrung und Bekanntmachung des reichen Erbes Schnitgers werden zu diesem Anlass erneut verdiente Persönlichkeiten mit dem Titel »Arp-Schnitger-Botschafter« ausgezeichnet. Sie und der auf Initiative des Musikfest Bremen gegründete Arp-Schnitger-Kulturerbe e. V. unterstützen das Ziel einer Antragstellung auf Aufnahme der 49 heute noch weltweit erhaltenen Orgeln und Prospekte Schnitgers in die Liste des UNESCO-Welterbes – als erstes interkontinentales Projekt. Damit soll der singulären Stellung Schnitgers als Orgelbauer und seiner Bedeutung für die weitere Entwicklung der europäischen Orgelkultur Rechnung getragen werden. Carsten Preisler 18|19 31 08 DIE DEUTSCHE FACTORING BANK PRÄSENTIERT »KLAVIERABEND MIT SIR ANDRÁS SCHIFF« VARIATIONEN KLAVIERABEND MIT SIR ANDRÁS SCHIFF Seit der gregorianischen Musik ist die Variation eine übliche kompositorische Technik, die im Laufe der Jahrhunderte vollkommen unterschiedliche Aspekte enthielt. Die melodische, dynamische, rhythmische und harmonische Veränderung eines Themas wurde in der Klassik und der Romantik eine der zentralen Gattungen sowohl für Soloinstrumente als auch für Orchester. Wolfgang Amadeus Mozart hat siebzehn Variationenwerke für Klavier geschrieben. Die Variationen KV 500 sind 1786 entstanden, als Mozart in Wien als freier Komponist und vor allem als Pianist noch Erfolg hatte. Das Thema ist von ihm selbst. Felix Mendelssohn Bartholdy wurde als pianistisches Wunderkind auch von Goethe bewundert. Das Klavier bezeichnete er als »sein Instrument«. Die »Variations sérieuses«, 1841 in Berlin geschrieben, wo er königlicher Generalmusikdirektor war, zählen zu seinen bedeutendsten Werken, jede der Variationen erfasst eine andere psychische Atmosphäre. Joseph Haydns 1793 geschriebene f-Moll-Variationen genießen einen außerordentlichen Ruf als eines seiner bedeutendsten Klavierwerke. »Ein schwermüthiges Andante aus F Moll, variirt, wie ein Meister nur variiren kann, dass es sich beynahe als freye Phantasie anhört«, schrieb der Uraufführungskritiker im Mai 1799 und erfasste damit das fast schon romantische Ausdrucksspektrum. MO / 31. AUG / 20 UHR TICKETS: 70,- / 60,- / 50,- / 35,- / 20,- EUR (ERM. 20%) Die Glocke, Bremen KLAVIERABEND SIR ANDRÁS SCHIFF Klavier Wolfgang Amadeus Mozart: Zwölf Variationen über ein Allegretto B-Dur KV 500 Felix Mendelssohn Bartholdy: Variations sérieuses op. 54 Joseph Haydn: Variationen f-Moll Hob. XVII:6 Robert Schumann: Thema mit Variationen Es-Dur WoO 24 (»Geistervariationen«) Ludwig van Beethoven: Diabelli-Variationen op. 120 Robert Schumanns »Geistervariationen« sind in seiner dramatischsten Zeit entstanden. Wie er seiner Frau Clara Schumann erzählte, sah er sich von Geistern umgeben, die ihm »wundervolle« und »häßliche« Musik diktierten. Während der Niederschrift im Februar 1854 sprang er in selbstmörderischer Absicht in den Rhein, wurde gerettet und lebte bis zu seinem Tod 1856 in einer Nervenheilanstalt. Seine ästhetische Idee war die »Poetisierung der Musik«, die Musik sei »Seelensprache«. Er glaubte an die Gefühlsdeutlichkeit der Musik, was den Charakter der Improvisation zur Folge hatte. Clara untersagte die Veröffentlichung dieser Musik, erst 1939 wurde sie gedruckt. Der Verlegerkomponist Anton Diabelli verschickte 1819 an fünfzig Komponisten die Aufforderung zur Variationenkomposition über einen simplen Walzer von ihm, um ein Sammelwerk herauszugeben. Ludwig van Beethoven, bereits vollständig taub, machte mit seinem Riesenwerk von 33 Veränderungen (1822–1824) unmissverständlich klar, dass er keinen »Schusterfleck«, wie er verächtlich das Thema nannte, abliefern wollte. Der Dirigent Hans von Bülow hat die »riesige Tonschöpfung« den »Mikrokosmos des Beethovenschen Genius, ja sogar ein Abbild der ganzen Tonwelt« genannt, worin die Parodie auf Mozarts »Keine Ruh’ bei Tag und Nacht« aus »Don Giovanni« ebenso Platz hat wie die Huldigungen an Bach und Händel. Ute Schalz-Laurenze Seinen großen Erfolg verdankt das Musikfest Bremen nicht zuletzt einem stimmigen Dreiklang aus höchster Qualität, großer Vielfalt und weltoffener Internationalität. Eigenschaften, für die auch die Deutsche Factoring Bank bekannt ist. Denn als eines der führenden deutschen Spezialinstitute für moderne Factoringlösungen verschaffen wir Kunden aus über 50 verschiedenen Branchen sofortige Liquidität – und das insbesondere durch den Ankauf von Forderungen aus Exportgeschäften. Als ein in Bremen verwurzeltes mittelständisches Unternehmen ist es für uns keine Frage, dass wir auch in diesem Jahr eine Veranstaltung des Musikfest Bremen in unserer Heimatstadt unterstützen. Unsere Wahl fiel diesmal auf einen Abend mit einem herausragenden Pianisten, der sowohl für sein bezwingendes Verantwortungsbewusstsein gegenüber den Werken als auch für seine beeindruckende Einfühlungskraft in die Seelenlandschaft der Komponisten geschätzt wird: Sir András Schiff. SIR ANDRÁS SCHIFF Der Musikfest-Preisträger von 2003, Sir András Schiff, wurde 1953 geboren und studierte in seiner Heimatstadt Budapest und in London. Ein wichtiger Teil seiner Tätigkeit sind Klavierabende, und da im Besonderen die zyklischen Aufführungen der Klavierwerke von Bach, Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert, Chopin, Schumann und Bartók. Neben Aufritten mit international bedeutenden Orchestern und Dirigenten ist Schiff ein leidenschaftlicher Kammermusiker. Von 1989 bis 1998 leitete er das Kammermusikfestival Musiktage Mondsee, seit 1998 findet im Teatro Olimpico in Vicenza unter seiner Leitung die Konzertreihe »Omaggio a Palladio« statt. Als András Schiff 2011 öffentlich die alarmierende politische Entwicklung in Ungarn kritisierte, zog er aufgrund von teilweise beleidigenden Angriffen von Seiten ungarischer Nationalisten die Konsequenz, in seiner Heimat keine Konzerte mehr zu geben. Im Juni 2014 wurde Schiff von Queen Elizabeth II. für seine Verdienste für die Musik in den Adelsstand erhoben. Der 1953 in Budapest geborene und mehrfach mit internationalen Preisen ausgezeichnete Künstler, den Königin Elizabeth II. letztes Jahr in den Adelsstand erhob, wird uns auf einem Bechstein-Flügel aus dem Jahre 1921 zunächst mit vier kürzeren Werken aus der Klassik und Romantik verzaubern (Mozart, Mendelssohn Bartholdy, Haydn und Schumann), bevor seine Aufführung in der Glocke in die Diabelli-Variationen als Opus magnum im pianistischen Œuvre von Beethoven mündet. Die Zuhörer in der Glocke erwartet ein unvergesslicher Klavierabend, dargebracht von einem Künstler, dessen außerordentlicher Rang als Beethoven-Interpret sich auch darin manifestiert, dass ihn das Beethovenhaus Bonn zum Ehrenmitglied ernannte. 20|21 01 09 VIER INSTRUMENTE FÜR DIE LEBENSFREUDE Durch die Vermittlung des Mannheimer Flötisten Johann Baptist Wendling erhielt Mozart den lukrativen Kompositionsauftrag, »3 kleine, leichte und kurze Concertln und ein Paar quattro auf die flötte« zu komponieren – für die stattliche Summe von 200 Gulden! Auftraggeber war ein reicher Musikliebhaber namens Ferdinand Dejean, ein Arzt, der im Dienst der »Vereinigten Ostindischen Kompanie« nach Asien gereist war und nun während einer längeren Europareise in Mannheim Station machte. Für ihn entstand 1777/1778 neben dem Quartett C-Dur Anh. 171 (285b) auch das Flötenquartett D-Dur KV 285, ein Werk von inniger Melodik, dessen Mittelsatz überraschenderweise zu keinem wirklichen Ende findet, sondern direkt zum abschließenden Rondo überleitet. Allerdings wird der musikalische Fluss durch einen Fermatentakt abrupt unterbrochen: Mozart wollte dem Flötisten hier vermutlich Gelegenheit geben, mittels einer Kadenz oder eines »Eingangs« seine virtuose Kunst zu präsentieren. Wohl acht Jahre nach den Quartetten für Dejean entstand Mozarts Quartett A-Dur KV 298, das nach Art der damals in Wien beliebten »Quatuors d’airs cunnus« angelegt ist, bei denen das Aufgreifen bzw. Variieren von Melodien anderer Komponisten im Zentrum steht. Dementsprechend zeigt das Variationsthema des ersten Satzes große Ähnlichkeiten mit Franz Anton Hoffmeisters Lied »An die Natur«, die dem Menuett-Trio zugrundeliegende Melodie stellt eine Bearbeitung des altfranzösischen Rondeaus »Il a bottes, des bottes Bastien« dar; der Hauptgedanke des dritten Satzes wiederum stammt aus Giovanni Paisiellos Oper »Le gare generose«, die gerade am Wiener Burgtheater mit großem Erfolg aufgeführt worden war. Mozart greift ironisch den Publikumsgeschmack seiner Zeit auf – um anschließend die fremden Themen nach allen Regeln der Kunst durch den Kakao zu ziehen … Neben den Mozart-Quartetten haben die Solisten der Musiciens du Louvre das an der Schwelle zur Frühklassik stehende Divertimento für Violine, Viola und Violoncello B-Dur Hob. V:8 aufs Programm gesetzt, das zu Joseph Haydns frühen Streichtrios zählt. Im Gegensatz zu den übrigen Stücken der Werkgruppe ist das Trio Nr. 8 mit Viola statt zweiter Violine als Mittelstimme besetzt. Ungewöhnlich ist auch, dass das gefällige Werk von einem Variationssatz eingeleitet wird, dem ein stimmungsvolles Menuett und ein schwungvolles Finale folgen – eine lohnenswerte Endeckung! Harald Hodeige SOLISTEN DER MUSICIENS DU LOUVRE GRENOBLE Sie arbeiten regelmäßig mit Marc Minkowski und seinen Musiciens du Louvre Grenoble zusammen und haben sich dem Originalklang verschrieben: Jean Bregnac studierte klassische und barocke Flöte in seiner Heimatstadt Lyon, in Genf und in Paris, bevor er sich den letzten ›Schliff‹ am Brüsseler Konservatorium in der Klasse von Barthold Kuijken holte. Thibault Noally, Konzertmeister der Musiciens du Louvre, lernte sein Handwerk u. a. bei Lydia Mordkovitch, einer Schülerin von David Oistrach. Regelmäßig tritt er mit namhaften Künstlern wie Philippe Jaroussky oder Cecilia Bartoli auf. Nicolas Mazzoleni, Stimmführer der zweiten Violinen bei den Musiciens du Louvre, begann sich während seines Studiums am Lyoner Konservatorium für die Barockgeige zu interessieren und hat seitdem mit zahlreichen Barockensembles in Europa gearbeitet. Elisa Joglar erhielt ein Diplom mit Auszeichnung des Conservatorio Jesús Guridi im spanischen Vitoria-Gasteiz, bevor sie ihr Barockcello-Studium in Salamanca abschloss. Außer bei den Musiciens du Louvre Grenoble spielt sie in vielen der führenden europäischen Originalklang-Ensembles. präsentiert von DI / 01. SEPT / 20 UHR TICKETS: 25,- EUR (ERM. 18,-) Jagdschloss Clemenswerth, Sögel MOZARTS FLÖTENQUARTETTE SOLISTEN DER MUSICIENS DU LOUVRE GRENOBLE: JEAN BREGNAC Flöte THIBAULT NOALLY Violine NICOLAS MAZZOLENI Viola ELISA JOGLAR Violoncello Wolfgang Amadeus Mozart: Quartett C-Dur Anh. 171 (285b), Quartett D-Dur KV 285, Quartett A-Dur KV 298 Joseph Haydn: Divertimento für Violine, Viola und Violoncello B-Dur Hob. V:8 22|23 02 09 DIE BREMER KREDITBANK AG PRÄSENTIERT HAYDNS ERSCHAFFUNG DER WELT EPOS ÜBER DIE ERSCHAFFUNG DER WELT RENÉ JACOBS Dirigent, Countertenor, Musikforscher – René Jacobs zählt zu den herausragenden Künstlerpersönlichkeiten des Vokalrepertoires der Musik des Barock und der Klassik. Sein Debüt als Operndirigent gab er 1983 bei den Festspielen für Alte Musik in Innsbruck, die er bis 2009 leitete. René Jacobs ist mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet worden; so verdankt er seiner Aufnahme von Mozarts »Le nozze di Figaro« einen Grammy Award (2005) und der Einspielung von Bachs Matthäus-Passion den ECHO Klassik (2014). RENÉ JACOBS’ MUSIKFEST-DEBÜT »Nie war ich so fromm als bei der Komposition der Schöpfung.. Täglich fiel ich auf die Knie und bat Gott, dass er mich stärke fürr mein Werk«, sagte der 65-jährige hochangesehene Komponistt zu der 1798 erfolgten Wiener Uraufführung seines Oratoriumss »Die Schöpfung«. Die Komposition des einleitenden »Chaos« war eine unglaublichee Herausforderung: Friedrich Schiller nannte sie ein »charakterlosess Mischmasch«. In 59 Takten versucht Haydn den Zustand der Weltt vor dem Eingriff Gottes darzustellen. Der Musiktheoretiker Joseph dee Momigny schrieb dazu: »Dieses Oratorium ist eines der schönstenn Werke dieses großen Mannes. Doch scheint er an einigen Stellenn vergessen zu haben, dass selbst das Chaos in der Musik sich nurr nach den Gesetzen der Harmonie schildern lässt. Denn außer diesenn MI / 02. SEPT / 20 UHR TICKETS: 85,- / 70,- / 55,- / 40,- / 25,- EUR (ERM. 20%) Die Glocke, Bremen DIE SCHÖPFUNG B’ROCK – BELGIAN BAROQUE ORCHESTRA GHENT RODOLFO RICHTER Konzertmeister SOPHIE KARTHÄUSER Sopran MAXIMILIAN SCHMITT Tenor JOHANNES WEISSER Bariton COLLEGIUM VOCALE GENT RENÉ JACOBS Dirigent Joseph Haydn: »Die Schöpfung«, Oratorium für Soli, Chor und Orchester Hob. XXI:2 Gesetzen gibt es kein Heil oder vielmehr keine Musik, sondern bloß misstönendes Geräusch, das nicht schildert, sondern die Ohren zerreißt, das gesunde Gefühl und die Vernunft beleidigt. Ein so großer und erhabener Schilderer Haydn auch ist, es gibt doch Dinge, die er nicht erreichen kann, weil sie überhaupt der Musik unzugänglich sind«. Hingegen Carl Friedrich Zelter: »… diese Ouvertüre … ist nach unserem Urteil das Herrlichste in diesem Werke«. Unerwartete Akkorde ohne Auflösungen, Melodik aus kurzen disparaten Gebilden, Rhythmik mit scharfen Akzenten. Musik im Werden, in ›formlosem‹ Zustand. Ein Kritiker schrieb 1800: »… eine Malerei des Streits der Elemente und des Chaos vor der Schöpfung. Hier zischt und schreit alles durcheinander«. Es gibt in dem Werk, das auf drei Textquellen – Buch Genesis, Psalmen und John Miltons »Paradise Lost« – beruht, zunächst keine Handlung. Haydn arbeitet mit Bildern – schäumenden Wellen, rauschenden Bächen, Sonnen- und Mondaufgängen, er schildert Adler, Lerchen, Tauben, Fische, Würmer … und er schildert die Liebe so wahr und so schön, dass jede ansonsten berechtigte feministische Kritik verstummt. Fugen, Koloratur-Arien, Klangfarbenpaletten aus drei Posaunen, drei Flöten, zwei Waldhörnern und Kontrafagott, dazu harmonische Kühnheiten, die man erst wieder bei Liszt und Wagner findet. 1799 schrieb ein Musikliebhaber über eins der erfolgreichsten Werke der klassischen Musik überhaupt: »Über das Spektakel hat unsre schöne Welt sogar den Durchmarsch der Russen vergessen. Da hat der berühmte Haydn die Erschaffung der Welt in Musik aufgeführt.« B’ROCK – BELGIAN BAROQUE ORCHESTRA GHENT Das Orchester wurde 2005 in Gent gegründet, um die Welt der Alten Musik neu zu beleben. Die Spezialisten der historischen Aufführungspraxis sind ausgewählte internationale Solisten. Nicht umsonst hat sich das Belgian Baroque Orchestra Ghent den Beinamen B’Rock gegeben: Bei jeder Aufführung neu, gleichsam kammermusikalisch aufeinander einzugehen und vor allem nicht in Routine zu verfallen, haben sich die hochmotivierten Musiker dieses Orchesters als Konzept auf die Fahnen geschrieben. Wir freuen uns, gemeinsam mit Ihnen ein ganz besonderes Oratorium erleben zu dürfen: »Die Schöpfung« von Joseph Haydn. Das Werk thematisiert nichts Geringeres als die Erschaffung der Welt, wie sie in der Genesis (1. Buch Mose) erzählt wird. Und das unter René Jacobs so mitreißend und maßstabsetzend wie selten zuvor. Schließlich ist der berühmte belgische Dirigent seit Jahren eine der Galionsfiguren für das Repertoire des Barocks und der Klassik. Sein Credo: »Man muss die Balance halten zwischen Werktreue, eigener Fantasie und Lebendigkeit der Aufführung.« Für »Die Schöpfung« hat er denn auch buchstäblich aus dem Vollen geschöpft und sich mit dem belgischen Barockorchester B’Rock und dem professionellen Chor Collegium Vocale Gent erstklassige Ensembles an seine Seite geholt. Zusammen mit den fulminanten Sängern Sophie Karthäuser (Sopran), Maximilian Schmitt (Tenor) und Johannes Weisser (Bariton) sorgen sie für eine faszinierende Interpretation eines der größten Musikwerke des 18. Jahrhunderts. Auch wir haben jüngst einen »Schöpfungsakt« abgeschlossen und agieren jetzt mit neuem Namen und einem modernen Auftritt, der unsere Kontinuität und unser Traditionsbewusstsein ebenso wie unser Interesse für Kunst und Kultur widerspiegelt. Das Musikfest Bremen liegt uns dementsprechend sehr am Herzen. Ebenso wie ein gemeinsamer Abend mit Ihnen bei klassischer Musik der Meisterklasse. COLLEGIUM VOCALE GENT & SOLISTEN Das Collegium Vocale Gent, 1970 von Philippe Herreweghe gegründet, war einer der ersten Chöre der historischen Aufführungspraxis und erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Die belgische Sopranistin Sophie Karthäuser gewann 1997 den belgischen Förderpreis und studierte an der Guildhall School of Music and Drama in London. 2015 war die Sopranistin u. a. in der Partie der Asteria in Händels »Tamerlano« in Amsterdam und Brüssel zu hören. Der lyrische Tenor Maximilian Schmitt war Mitglied der Regensburger Domspatzen und studierte an der Berliner Universität der Künste. Feste Engagements hatte er u. a. im Jungen Ensemble der Bayerischen Staatsoper München, am Salzburger Landestheater und am Mannheimer Nationaltheater. Bariton Johannes Weisser studierte in Oslo und Kopenhagen. 2004 gab er mit 23 Jahren sein Debüt als Masetto in »Don Giovanni«. Sein Repertoire reicht von Werken des 17. bis zu denen des 20. Jahrhunderts. Ute Schalz-Laurenze 24|25 dodenhof in Posthausen, das ist Norddeutschlands größtes Shopping-Center. Das Familienunternehmen, vor mehr als 100 Jahren als kleiner Kaufmannsladen gegründet, verfügt heute über 120.000 Quadratmeter Verkaufsfläche und verschiedene Einkaufswelten von Wohnen, Mode, Technik bis zu Sport und GenießerWelt sowie ein umfangreiches Service- und Dienstleistungsangebot. dodenhof hat sich in den vergangenen Jahren zunehmend zu einem faszinierenden Shopping-Center entwickelt, in dem bis zu 90.000 Kunden täglich das abwechslungsreiche Angebot nutzen und vor allem die Vielfalt schätzen. Die verkehrsgünstige Anbindung mit je einer Autobahnabfahrt von der A1 und der A27 macht die Anreise ins niedersächsische Posthausen einfach. Mit dem Musikfest Bremen verbindet dodenhof eine langjährige Partnerschaft und auch in 2015 ist das Unternehmen sehr gerne wieder mit dabei. »Mit der Konzertreihe ›Musikfest Surprise‹ können wir uns deshalb so gut identifizieren, weil hier der gewohnte Konzertcharakter aufgehoben wird und neue, frische Ideen im Mittelpunkt stehen«, erklärt Ralph Dodenhof. Mit seinen einzigartigen Shopping-Welten und faszinierenden Präsentationsformen geht auch dodenhof neue Wege. Ralph Dodenhof: »Wir freuen uns auf schöne und außergewöhnliche Konzertabende in der Bremer Überseestadt«. Die ShoppingWelt Weitere Informationen erhalten Sie unter www.dodenhof.de 03 09 CÉCILE MCLORIN SALVANT PRÄSENTIERT DIE KUNST DER SONGGESTALTUNG DODENHOF FREUT SICH AUF AUSSERGEWÖHNLICHE KONZERTE MUSIKFEST SURPRISE: UNKONVENTIONELL, FRISCH, AUFREGEND! MUSIKFEST SURPRISE setzt sich über einengende stilistische Schubladen hinweg und tritt den Beweis an, dass die facettenreiche Welt der Musik ständig im Wandel begriffen ist. Als Laboratorium für unkonventionelle Experimente präsentiert die Reihe jenseits festgelegter Kategorisierungen Künstler, die grenzüberschreitend Einflüsse aufgreifen, mit den Stilen gekonnt jonglieren und daraus höchst einfallsreich etwas eigenständig Neues kreieren. Und so trifft Klassik auf Avantgarde, Jazz auf Elektronik oder Orient auf Okzident, und diese unerwarteten musikalischen Brückenschläge lassen auch in ihrer Darbietungsform den herkömmlichen Charakter klassischer Konzerte hinter sich: Nicht traditionelle Konzertatmosphäre mit Reihenbestuhlung, sondern lässiges Club-Ambiente mit kleinen Tischen, Stühlen und Getränkeausschank umrahmt den progressiven Charakter der Reihe. MUSIKFEST SURPRISE – bereit für Überraschungen? In den USA spricht man gerne von »rising stars« bei jungen Künstlern, die schon mit ihren Debüts stark beeindrucken. Auch bei uns hat sich diese Bezeichnung eingebürgert. Im Falle von Cécile McLorin Salvant trifft sie unbedingt zu, denn schon mit der Debüt-CD aus dem Jahr 2010 gewann die junge Künstlerin die Thelonious Monk Competition in der Gesangssparte. Die Kunst der Gestaltung ist die Hauptsache bei der Interpretation von Liedern. Was für das Kunstlied gilt, gilt in gleicher Weise für den Jazzsong. Hier kommt nun eine Jazzsängerin, die wirklich gestalten kann, und zwar bis in die feinsten Verästelungen eines Songs. Cécile McLorin Salvant versteht es, die alte Warren-Dubin-Schnulze aus den 1930er Jahren »I only have eyes for you« so augenzwinkernd humorvoll zu interpretieren, dass der schmachtende Text schnell vergessen ist, ebenso weiß sie das zum Jazzstandard gewordene »It ain’t necessarily so« aus Gershwins »Porgy & Bess« zu durchdringen. Die Sängerin dringt zum Kern eines Songs vor, braucht mal ein paar Zeilen nur zu hauchen, um dann in eine expressive, volltönende und ausdrucksstarke Singweise zu fallen. Diese große Beherrschung ihrer Stimme verwundert bei Cécile McLorin Salvant nicht, denn sie hat in Aix-en-Provence zunächst eine klassische Gesangausbildung erhalten, sogar mit einer Spezialisierung auf Barockgesang, bis sie von Jean-François Bonnel mit der Jazzimprovisation konfrontiert wurde. Sie absolvierte dann mit Bonnels Pariser Quintett erste Auftritte als Jazzsängerin und nahm mit ihm ihr schlicht »Cécile« betiteltes Album auf. Ihre zweite, im vorigen Jahr erschienene CD »WomanChild« wirkt noch um einiges reifer als das Debüt. Auch auf dieser CD hat sie sich eine Reihe von Jazzstandards vorgenommen; von »I didn’t know what time it was«, das einst auch eines ihrer Vorbilder Billie Holiday sang, bis zu Fats Wallers »Jitterbug Waltz«. Um noch einmal auf die »rising stars« zurückzukommen: Auch Cécile McLorin Salvants Pianist Aaron Diehl gehört in diese Kategorie. Er ist – wie viele Musiker vor ihm – eine Entdeckung von Wynton Marsalis, der ihn nachdrücklich gefördert hat. Beim Musikfest Bremen wird Cécile McLorin Salvant vom Aaron Diehl Trio begleitet. Christian Emigholz CÉCILE MCLORIN SALVANT Cécile McLorin Salvant wurde in Miami als Kind einer französischen Mutter und eines haitianischen Vaters geboren. Schon als Kind erhielt sie Gesangs- und Klavierunterricht. Zum Jurastudium ging sie nach Aix-en-Provence, nahm aber auch eine klassische Gesangsausbildung am Conservatoire Darius Milhaud auf, bevor sie sich in Jazzgesang von JeanFrançois Bonnel ausbilden ließ. AARON DIEHL Der Jazzpianist Aaron Diehl stammt aus Columbus/Ohio und studierte an der Juilliard School in New York. Er spielte mit dem Wynton Marsalis Septett und diversen Jazzgrößen. 2006 erschien seine Debüt-CD, der weitere gefolgt sind. präsentiert von Die ShoppingWelt DO / 03. SEPT / 21 UHR / 33,- EUR (ERM. 23,-) BLG-Forum Überseestadt, Bremen MUSIKFEST SURPRISE I: RISING STAR CÉCILE MCLORIN SALVANT FEAT. AARON DIEHL TRIO »Rising Star«: Cécile McLorin Salvant präsentiert Auszüge aus ihrem neuen Album 26|27 15 09 präsentiert von Die ShoppingWelt IT UND KOMMUNIKATION AUS DER ÜBERSEESTADT TECHNO-BEATS VON AKUSTISCHEN INSTRUMENTEN Lässt sich Techno – also die Inkarnation elektronischer Tanzmusik – eigentlich auch mit akustischen Instrumenten spielen? Diese Frage stellten sich vor ein paar Jahren die Musiker Daniel Brandt, Jan Brauer und Paul Frick. Anfänglich spielten sie noch im Trio die Sounds von Pianos, Keyboards und Synthesizern ein und sampelten sie dann zu Techno-Beats. Als Trio führten sie die so gewonnenen Resultate im Berliner Technoclub schlechthin, im Berghain, auch live auf. Aber bald vergrößerten sich die Ansprüche, und so wurde das zehnköpfige Brandt Brauer Frick Ensemble gegründet, in dem die Instrumente Violine, Violoncello, Posaune, Tuba, Harfe sowie zwei Perkussionisten die drei Erfinder dieser akustischen Techno-Spielart unterstützen. Mit dieser ungewöhnlichen Methode eine Musik vorzutragen, die üblicherweise zum Durchtanzen ganzer Nächte geeignet ist, weckte die Berliner Band schnell das Interesse größerer Festivals von Glastonbury über das Pariser Centre Pompidou und das New Yorker Lincoln Center bis zum Jazzfestival Montreux. Der ursprüngliche Ansatz, elektronische Tanzmusik mit analogen Instrumenten zu komponieren, was vor allen Dingen auf die Clubszene zielte, steht mittlerweile nicht mehr allein im Fokus. präsentiert von Dazu sind die Ideen der Gründertroika zu komplex, haben sie zuviel Spaß am Experimentellen und der ausgiebigen Präparierung der Instrumente, wobei viele Soundideen und Verfremdungen auch von den übrigen Musikers des Ensembles kommen. Die Stücke des Brandt Brauer Frick Ensembles nutzen mittlerweile auch Versatzstücke von der Minimal Music bis hin zu Songstrukturen. Auf ihrer jüngsten Veröffentlichung »Miami« hat sich das Ensemble noch um Sängerinnen und Sänger Erika Janunger, Nina Kravitz, Gudrun Gut, Om’Mas Keith und Jamie Lidell verstärkt. Diese orientieren sich allerdings nicht an gewöhnlichen Songstrukturen, sondern produzieren Soundcollagen, werden also gewissermaßen als weitere Instrumente eingesetzt. Dadurch hat sich der Sound noch einmal erheblich verändert, sich stark vom knüppelharten Techno-Beat entfernt, ohne allerdings an Wucht und Druck zu verlieren. Dabei bringen die Stimmen nun auch eine warme Note in den kühlen und motorischen Sound ein, die der Musik spürbar gut tut. Beim Musikfest Bremen wird das Brandt Brauer Frick Ensemble noch mit den Free Electric Singers verstärkt, zu denen auch der exzentrische kanadische Bildende Künstler und Musiker Beaver Sheppard gehört. Christian Emigholz Mit der Unternehmensgruppe team neusta GmbH ist Geschäftsführer Carsten Meyer-Heder außerordentlich erfolgreich: Selbstverantwortung, Vertrauen und Herausforderungen lassen aus einem agilen Schwarm an Softwareentwicklern, IT-Consultants und Experten ein großes Ganzes werden – eben das team neusta. Aktuell besteht die Unternehmensgruppe aus zwölf Tochterfirmen. Der Bereich Softwareentwicklung und IT-Beratung ist der Nukleus der Holding und nach wie vor der wichtigste Umsatzgenerator. Hier finden die größten Projekte statt. Hier pulsiert das Netzwerk am stärksten, von dem die übrigen Tochterfirmen partizipieren. Resultat: 2014 knackte team neusta die Umsatzmarke von 60 Millionen Euro. Strategisch geplant hat Geschäftsführer Meyer-Heder diese Entwicklung nicht. Mit Anfang 20 spielte er Schlagzeug, begann ein Studium der Wirtschaftswissenschaften, bis er feststellte, dass ihn die damals in den Kinderschuhen steckende IT mehr interessierte als alles andere. Diese Begeisterung an der Arbeit ist ein roter Faden, der sich bis heute durch die gesamte Unternehmensgruppe zieht. BEAVER SHEPPARD Der Gitarrist Jonathan Sheppard kommt ursprünglich aus Neufundland und lebt heute in Montreal. Als Beaver Sheppard oder kurz Beaver bekannt, stand er bisher auf der Bühne mit Grimes, Sunset Rubdown, Wolf Parade, Billy Childish, Smog, Elisse Weinberg, Pat Jordache, Xiu Xiu, Rae Spoo, Daniel Johnston und Frog Eyes. Beaver ist sehr angetan von seiner aktuellen Zusammenarbeit mit dem Brandt Brauer Frick Ensemble und sagt darüber, die Band hätte ihm neue Wege gezeigt und die Augen für ganz neue musikalische Ausdrucksformen geöffnet. BRANDT BRAUER FRICK ENSEMBLE DI / 15. SEPT / 21 UHR / 33,- EUR (ERM. 23,-) BLG-Forum Überseestadt, Bremen MUSIKFEST SURPRISE II: ACOUSTIC TECHNO THE BRANDT BRAUER FRICK ENSEMBLE & THE FREE ELECTRIC SINGERS FEAT. BEAVER SHEPPARD »Acoustic Techno«: Kompositionen und Arrangements von Daniel Brandt, Jan Brauer und Paul Frick 1993 begann die Firmengeschichte. neusta entwickelte eine Datenbankschnittstelle für einen Kunden und bekam vom Tourismuskonzern TUI einen der ersten Aufträge. 1994 wurde der erste Mitarbeiter eingestellt – Umsatz zu jener Zeit: ungefähr 150.000 DM. Stetig wuchs das Unternehmen. Der Umsatz stieg zur Jahrtausendwende auf circa 1,5 Millionen DM. Dann ging es Schlag auf Schlag: Die Aufträge wurden komplexer, die Kunden größer – vom mittelständischen Handwerksunternehmen bis zum international agierenden Konzern ist bis heute alles dabei. Allein in der Zeit von 2006 bis 2012 stieg die Mitarbeiteranzahl von 80 auf 400, während im gleichen Zeitraum verschiedene neue Gesellschaften gegründet wurden. team neusta bietet von Softwareentwicklung über Design, eCommerce, Marketing, App und mobile bis hin zu Unternehmenskommunikation ein breites Dienstleistungsspektrum aus einer Hand. Via MySpace haben sich die drei Gründer des Brandt Brauer Frick Ensembles im Jahr 2008 gefunden: Paul Frick, der Komposition in Berlin bei Friedrich Goldmann studierte, suchte verwandte Geister und fand sie in den beiden Wiesbadenern Daniel Brandt und Jan Brauer, die ElektroJazz in einer Band spielten. Stilistisch waren sich die drei von Beginn an einig und nahmen spontan erste Tracks im Heimstudio auf. Was in Dreierbesetzung begann, wurde bald zum Ensemble ausgebaut. Das zehnköpfige Ensemble hat mittlerweile drei Alben veröffentlicht »You make me real« (2010), »Mr. Machine« (2011) und »Miami« (2013). Außerdem liegen diverse Singles sowie Remixe ihrer Stücke vor. 28|29 16 09 präsentiert von 17 09 ARUN GHOSH QUINTET INDO-JAZZ-FUSION MIT KLARINETTE Vor rund acht Jahren begann Arun Ghosh, sich in der britischen Szene mit seinen Jazz-Experimenten einen Namen zu machen. Der Klarinettist wurde in Indien geboren und wuchs in England auf. Er verbindet in seiner Musik gewissermaßen seine beiden Heimatländer. Indo-Jazz könnte man seine Musik nennen, er selbst bezeichnet sie lieber als »Afrocoustics & Indo-vations«. Dabei handelt es sich einerseits um klassische indische Musik mit ihren Ragas und den Tala-Zählzeiten sowie Qawwali-Musik aus Pakistan, wie sie der große Nusrat Fateh Ali Khan interpretierte. Diese kombiniert Arun Ghosh mit Jazz- und Jazzrock-Elementen. Das Resultat sind mal hymnische Stücke, die die Emphase der Qawwali-Gesänge der Sufis nachzeichnen, mal Stücke, die in aller Ruhe komplizierte rhythmische Modelle entwickeln, mal rumorende, mit Punk- und Dub-Motiven versehene Jazzrock-Stücke. Die Liebe des Westens zur Musik Indiens ist nicht neu, erinnert sei nur an die »West meets east«Begegnung des Geigers Yehudi Menuhin mit dem Sitar-Virtuosen Ravi Shankar in den 1960er Jahren, die wenig später regelrechte Pilgerreisen britischer Beatbands – darunter Beatles und Rolling Stones – nach Indien auslöste. Früh hat sich der Saxophonist Charlie Mariano mit der Verbindung indischer Musik mit Jazz beschäftigt, und auch eine deutsche Band war beteiligt. Die Münchner Jazzrock-Formation WILDE PUNK-JAZZ-EXKURSIONEN MIT GET THE BLESSING Embryo unternahm Ende der 1970er Jahre eine ausgedehnte Indienreise, bei der sie viele Konzerte mit indischen Musikern gab. Embryo darf getrost mit zu den Gründern des weltmusikalisch ausgerichteten Jazz gerechnet werden. Seitdem sind viele indische Musiker mehr oder minder fest in den europäischen und US-amerikanischen Jazzszenen verankert, seien es nun Sitar-Spieler oder Perkussionisten, die das vielfältige Instrumentarium Indiens beherrschen. In jüngster Zeit aber machen immer mehr Kinder indischer Einwanderer mit einer stärker von der Musik der Heimat ihrer Eltern geprägten Jazzauffassung von sich reden. Genannt seien nur der amerikanische Pianist Vijay Iyer und der ebenfalls amerikanische, aber im italienischen Triest geborene Saxophonist Rudresh Mahanthappa, beide sind bereits im Musikfest Bremen zu Gast gewesen. Mit Letzterem hat auch Arun Ghosh schon auf der Bühne gestanden. Der britische Klarinettist gehört auch in die Reihe der Jazzmusiker, die sich mit einem eigenen Blickwinkel dem Jazz nähern. Der ist im Falle von Arun Ghosh von großer Offenheit geprägt. In einem BBC-Interview zählte er zu seinen Einflüssen den Saxophonisten Courtney Pine, den Trip-Hop-Musiker Tricky und äthiopischen Jazz aus den sechziger Jahren. Mit seinem Quintett spielt Arun Ghosh Ausschnitte aus seiner CD »A South Asian Suite«. Christian Emigholz Die englische Musikpresse ist sich nicht ganz einig, ob Get The Blessing nun Jazzrock, Postrock oder Punk-Jazz machen. Punk-Jazz made in Britain dürfte als erster ein Musiker aus Leeds gespielt haben: Der Saxophonist Xero Slingsby, der viel zu jung starb, mit seinem Trio The Works. Mit seiner radikalen Spielweise orientierte er sich an Vorbildern wie John Coltrane, Ornette Coleman und Roland Kirk sowie ein wenig an den US-Punk-Jazzern Lounge Lizards um den Saxophonisten John Lurie. Aber während Letztere vor allen Dingen auf coole Distanz setzten, ließ Slingsby es lieber brennen. Mit dieser Orientierung ähnelt Slingsby durchaus der vor fünfzehn Jahren gegründeten Band Get The Blessing, denn diese bezieht sich ausdrücklich auch auf Ornette Coleman. Allein der Bandname soll auf die Coleman-Komposition »The Blessing« aus dem Jahr 1958 zurückgehen. Weder Leeds noch Bristol, woher Get The Blessing kommt, haben sich ansonsten nachhaltig im Jazz-Almanach verewigt, aber mit diesen beiden Formationen setzen sie überraschende Markensteine. Noch in einem weiteren Faktum ähnelt Get The Blessing der Spielweise des Slingsby Trios, denn auch das Quartett aus Bristol favorisiert die Kollektivimprovisation, und zwar die voraussetzungslose. Die 2014 erschienene CD »Lope and Antilope« (ein Wortspiel, das nur im Englischen funktioniert) ist nach Aussage der Band ohne vorgefertigtes Material in wenigen Tagen im Studio entstanden. Dabei haben sie höchst spannende Klanglandschaften entwickelt, die vielfach von elektronischen Verfremdungen – Elektronik wird bei Get The Blessing intensiv genutzt – zu überraschenden Wendungen getrieben werden, dabei auch gelegentlich ein regelrechtes Gemetzel aus Sound und treibenden Rhythmen anrichten. Andererseits kann das Quartett auch sehr entspannt mit Trip-Hopund Ambient-Motiven spielen, was nicht sonderlich überrascht, da die Rhythmusfraktion von Get The Blessing bei Konzerten auch für den Rhythmus bei der ebenfalls aus Bristol stammenden Trip-Hop-Band Portishead sorgt. Aber nach den 15 Jahren, die Get The Blessing bestehen, lässt sich sicherlich nicht mehr von einem Seitenprojekt neben der erfolgreichen avantgardistischen Popband sprechen. Beim Musikfest Bremen stellt Get The Blessing Stücke aus der aktuellen CD vor. Christian Emigholz präsentiert von Die ShoppingWelt Die ShoppingWelt ARUN GHOSH MI / 16. SEPT / 21 UHR / 33,- EUR (ERM. 23,-) BLG-Forum Überseestadt, Bremen MUSIKFEST SURPRISE III: INDO-JAZZ-FUSION ARUN GHOSH QUINTET: ARUN GHOSH Klarinette IDRIS RAHMAN Tenorsaxophon CHRIS WILLIAMS Altsaxophon LIRAN DONIN Kontrabass RASTKO RASIC Schlagzeug »Indo-Jazz-Fusion«: Werke von Arun Ghosh Arun Ghosh wurde in Kalkutta geboren, wuchs aber im englischen Bolton auf, und zog mit seinen Eltern später nach Manchester. Seine erste Band stellte er im Jahr 2007 beim London Jazz Festival vor. Ein Jahr später legte er sein Debütalbum »Northern Namaste« vor. Mit »Primal Odyssey« und »A South Asian Suite« folgten zwei weitere Alben. 2012 stellte der Klarinettist für die Londoner Kultur-Olympiade das Arkestra Makara zusammen, eine elfköpfige Formation mit Musikern aus Japan, Nepal, Malaysia, Indien und England. Sein Quintett führt Arun Ghosh mit Idris Rahman (Tenorsaxophon), Chris Williams (Altsaxophon), Liran Donin (Kontrabass) und Rastko Rasic (Schlagzeug). GET THE BLESSING Get The Blessing wurde im Jahr 2000 von Jim Barr (EBass) und Clive Deamer (Schlagzeug), die ansonsten die Rhythmussektion von Portishead bilden, gemeinsam mit dem Saxophonisten Jake McMurchie und dem Trompeter Pete Judge gegründet. Ziel war es von Beginn an, eine aktuelle Variante des Jazz zu entwickeln. Für ihr Debütalbum »All is Yes« wurde das Quartett 2008 mit dem BBC-Jazz-Award ausgezeichnet. Seitdem haben die Musiker »Bug in Amber« (2009), »OC DC« (2012) und »Lope and Antilope« (2014) veröffentlicht. DO / 17. SEPT / 21 UHR / 33,- EUR (ERM. 23,-) BLG-Forum Überseestadt, Bremen MUSIKFEST SURPRISE IV: RHYTHM MASTERS GET THE BLESSING: JIM BARR Bass CLIVE DEAMER Schlagzeug PETE JUDGE Trompete JAKE MCMURCHIE Saxophon Auszüge aus der aktuellen CD »Astronautilus« 30|31 04 09 ENSEMBLE ZEFIRO UND ALFREDO BERNARDINI Es ist der Gott der westlichen Winde, der dem Ensemble seinen Namen leiht: Zephir gilt als freundlicher Herrscher und aus gutem Grunde haben ihn die Gründer des Ensemble Zefiro zum Patron erwählt. Die Holzbläser sollten in diesem Barockorchester den Ton angeben, darüber waren sich Alfredo Bernardini sowie Paolo und Alberto Grazzi 1989 einig. Seit dieser Zeit hat sich die Idee jedoch ausgeweitet und so können Bernardini und seine Mitspieler ihren Kreis je nach Anforderung der Komposition erweitern. Oboist und Leiter Alfredo Bernardini spielt zudem in einigen der renommiertesten Barockorchester der Welt, darunter Hespèrion XXI, La Petite Bande und das Freiburger Barockorchester. WANDELKONZERTE IM RUSTIKALEN AMBIENTE präsentiert von Zu behaupten, es gebe keine Unterscheidung zwischen E- und U-Musik, sondern nur gute oder schlechte Musik, sei intellektuell etwas schmalbrüstig, meinte einmal Carl Dahlhaus, Nestor der modernen Musikwissenschaft in Deutschland. Es sei genauso intelligent wie die Behauptung, es gebe keine Äpfel und Birnen, sondern nur Obst. Dieser so wunderbar unmoderne Satz lässt nichts an Klarheit daran vermissen, dass der Trend zur schicken Einebnung ästhetischer Profile eher zur Verwirrung als zum Verständnis von Musik beiträgt. Doch dass Mozart mit der »Kleinen Nachtmusik« vor allem eines wollte, nämlich das Publikum erfreuen, bedarf keiner schamhaften Rechtfertigung. Das Programm »Aus Oper und Salon« bekennt sich denn auch selbstbewusst zu dieser vornehmen Aufgabe von Musik: gut zu unterhalten. Die beiden Ensembles Zefiro und Contraste treten diesen Beweis offensiv an, in einer Umgebung, die in auffälligem Kontrast zum gutbürgerlichen Motto des Abends steht. Das Freilichtmuseum am Kiekeberg verströmt mit seinen Bauernhäusern, Scheunen und Wirtschaftsgebäuden die Atmosphäre einer agrarischen, dörflichen Vergangenheit. Im Interieur des historischen Tanzsaals und des Hofes Meyn bieten die Musiker parallel zueinander einen jeweils bunten Programmmix und locken anschließend zum Standortwechsel. Der Spaziergang durchs abendliche Museumsdorf führt vorbei an Tango, Jazz, Vaudeville und Oper. Alfredo Bernardini bietet mit dem Ensemble Zefiro Kammermusik und Arien der Wiener Klassik sowie des italienischen Belcanto. Mozarts »Kleine Nachtmusik« gehört hier ebenso dazu wie eine Auswahl aus dem an prägnanten Arien nicht eben armen »Barbier von Sevilla«, der Paradeoper Gioacchino Rossinis. Hier singt Figaro in der Scheune! In den Salon geht es dann mit Magali Léger und dem Ensemble Contraste, nachdem Johann Strauß’ Walzer »An der schönen blauen Donau« den nahtlosen Übergang aus der k.u.k.-Metropole in das kleine Dorf vor den Toren Hamburgs bereitet hat. Hier erwartet die Gäste eine Mischung vor allem französischer Musik des 19. und auch 20. Jahrhunderts. Zum Fundus zählen melancholische Stücke wie die »Gymnopédies« Erik Saties, die »Méditation« Jules Massenets aus »Thaïs« oder Gabriel Faurés »Après un rêve« und ein stilvoller Bühnenhit, die »Hymne à l’amour« der Madame Piaf. Dass man mit »Youkali« aus Kurt Weills fast vergessener Oper »Marie Galante« auch noch die inoffizielle Hymne der französischen Résistance im Zweiten Weltkrieg spielt, die er in seinem französischen Exil komponierte, zeigt einmal mehr, welch große Bedeutung gute Unterhaltungsmusik haben kann. Stephan Cartier ENSEMBLE CONTRASTE Das Publikum steht bei ihnen im Mittelpunkt – wortwörtlich. Das im Jahr 2000 von Johan Farjot und Arnaud Thorette gegründete Septet scheut nicht die musikalischen Differenzen, um sein Publikum zu unterhalten: Es sucht sie vielmehr! Im Zwischenklangraum von Klassik, Tango, Jazz und Barockmusik bietet das Ensemble Contraste die Begleitung für immer neue überraschende musikalische Experimente. Die Musiker gehören auch bei ihren Vermarktungswegen zu den Innovatoren der Szene, per Livestream und auf anderen virtuellen Wegen erreichen sie ihr Publikum. MAGALI LÉGER Die Sopranistin passt perfekt zum Ensemble Contraste: Magali Léger schätzt die Zwischentöne jener Genres, die man auch heute noch mit Uund E-Musik umschreiben darf. 2003 wurde sie bei den renommierten Victoires de la Musique in der Kategorie »Entdeckung des Jahres« nominiert. Schnell etablierte sie sich auf den größten Opern- und Konzertbühnen und machte sich auch auf angesehenen Festivals einen wohlklingenden Namen. FR / 04. SEPT / 19 UHR TICKETS: 30,- EUR (ERM. 22,-) Freilichtmuseum am Kiekeberg, Rosengarten-Ehestorf AUS OPER UND SALON ENSEMBLE ZEFIRO ALFREDO BERNARDINI Oboe und Leitung Wolfgang Amadeus Mozart: Serenade Nr. 12 c-Moll »Nacht Musique« KV 388 (384a) Gioacchino Rossini: Ouvertüre und Arien aus »Il barbiere di Siviglia« ENSEMBLE CONTRASTE MAGALI LÉGER Sopran Johann Strauß: An der schönen, blauen Donau op. 314 Gabriel Fauré: Pavane op. 50 Jules Massenet: Méditation aus »Thaïs« sowie Mélodies und Chansons von Reynaldo Hahn, Charles Trenet, Edith Piaf, Erik Satie u. a. 32|33 05 09 WIENER KLASSIK TRIFFT ROMANTIK TREVOR PINNOCK DIRIGIERT MOZART UND CHOPIN SA / 05. SEPT / 20 UHR TICKETS: 75,- / 65,- / 50,- / 35,- / 20,- EUR (ERM. 20%) Die Glocke, Bremen WIENER KLASSIK TRIFFT ROMANTIK DIE DEUTSCHE KAMMERPHILHARMONIE BREMEN MARIA JOÃO PIRES Klavier TREVOR PINNOCK Dirigent Frédéric Chopin: Klavierkonzert Nr. 2 f-Moll op. 21 Wolfgang Amadeus Mozart: Ouvertüre aus »La clemenza di Tito« KV 621, Sinfonie Nr. 41 C-Dur KV 551 »Jupiter-Sinfonie« Frédéric Chopin schrieb fast ausschließlich Klavierwerke, die allermeisten sogar für Klavier solo. Seine unverwechselbare Tonsprache mit ihren feinen Verästelungen, seine tiefe Empfindsamkeit, seine Gabe, Virtuosität in Ausdruck, Poesie und schwärmerischen Gesang zu transformieren und sein durch die Volksmusik seiner polnischen Heimat gefärbtes Kolorit machen Chopin zu einem der großen Komponisten der Romantik. Dass Chopin romantische Poesie und Subjektivität mit klassischer Klarheit der Sprache und formaler Strenge zu verschmelzen vermochte, macht die große und zeitlose Qualität seiner Musik aus. Da verwundert es nicht, dass die beiden Klavierkonzerte, die Chopin in jungen Jahren schrieb, beinahe die einzigen sind, die sich als Gattung des typischen Virtuosenkonzerts bis in unsere heutige Zeit auf den Programmen des Konzertlebens gehalten haben und sich ungebrochener Beliebtheit erfreuen. Der gesangliche, beinahe unendliche Fluss von wie improvisiert wirkenden Passagen, Melismen, kunstvollen Figurationen und rhythmisch freizügiger Rhetorik ziehen Pianisten und Publikum bis heute in ihren Bann. Wolfgang Amadeus Mozarts Ouvertüre zu »La clemenza di Tito« und seine »Jupiter-Sinfonie« markieren das sinfonische Vermächtnis des Genies. Zum sinfonischen ›Vermächtnis‹ an die Nachwelt freilich wurden sie erst im Nachhinein. Es ist wohl unwahrscheinlich, dass Mozart mit 32 Jahren sein sinfonisches Schaffen an dieser Stelle für immer beenden wollte. Mit der letzten Sinfonie in C-Dur aus dem Jahr 1788 erreichte Mozart den Gipfel seines sinfonischen Schaffens. Eine »Apologie in C-Dur« nannte man sie, C-Dur, die Tonart, die in der Mitte des Tonsystems steht, die Tonart, die als die reinste, die gefühlsmäßig am wenigsten belastete galt. Mozarts »Jupiter-Sinfonie« ist ein Konglomerat aller stilistischen, satztechnischen und ausdrucksmäßigen Mittel, derer Mozart habhaft war. Wohl aus diesem Grunde wurde sie vermutlich vom Londoner Konzertunternehmer Salomon im Jahr 1822 »Jupiter-Sinfonie« getauft. Und noch ein allerletztes Mal, drei Jahre später und im Nachhinein wie ein verabschiedendes Winken wirkend, entfaltete Mozart einen komplexen Sinfoniesatz auf allerengstem Raum, der sein ganzes Genie noch einmal aufblitzen lässt: in seiner Ouvertüre zu »La clemenza di Tito«. Und als hätte Mozart gewusst, dass dies sein letztes sinfonisches Werk sein würde, zitierte er hier aus seinen großen vergangenen Opern und – seiner »Jupiter-Sinfonie«. Ulrich Matyl DIE DEUTSCHE KAMMERPHILHARMONIE BREMEN Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen zählt zu den weltweit führenden Orchestern. Gemeinsam mit ihrem Künstlerischen Leiter Paavo Järvi sowie mit renommierten Gastdirigenten und internationalen Spitzensolisten ist Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen auf allen bedeutenden Festivals und Konzertpodien im In- und Ausland zu erleben. Höhepunkte der letzten Jahre waren zwei große, weltweit vielbeachtete Projekte, die Beethoven und Schumann gewidmet waren. PARTNER UND FÖRDERER DER MUSIKSTADT BREMEN Schon seit 190 Jahren ist die Sparkasse Bremen untrennbar mit ihrem Geschäftsgebiet an der Weser verbunden. Nicht Gewinnmaximierung ist ihr Ziel, sondern der Nutzen für ihre Kunden und für Bremen. Rund vier Millionen Euro jährlich investiert die Sparkasse wieder in die Lebensqualität vor Ort: für gemeinwohlorientierte Zwecke vom Kindergarten über den Sportverein bis hin zu großen kulturellen Highlights wie dem Musikfest Bremen. Jeder Kunde der Sparkasse Bremen verbessert so gleichzeitig die Lebensqualität vor Ort. Vor diesem Hintergrund ist es fast schon selbstverständlich und gute Tradition, dass die Sparkasse auch die Musikstadt Bremen in all ihren Facetten von Jazz bis Klassik tatkräftig fördert. Die Spannweite ist groß: Das Musikfest Bremen genauso wie den Sommer in Lesmona, die jazzahead! oder den Europäischen Klavierwettbewerb Bremen. Auch die Reihe »sparkasse in concert« – eine Kooperation mit Nordwestradio – bereichert mit international renommierten Interpreten aus Jazz, Blues und World Music die Bremer Kulturlandschaft. So ist die Sparkasse Förderer des Musikfest Bremen – von Beginn an – und fester Partner der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, die den musikalischen Ruf Bremens so erfolgreich in die weite Welt trägt. Auf diese Weise haben sich aus Sponsoring-Aktivitäten kreative Partnerschaften mit innovativen Projekten entwickelt: zum beiderseitigen Nutzen und zur Freude des Publikums! MARIA JOÃO PIRES 2014 feierte sie ihren 70. Geburtstag: Ausnahmepianistin Maria João Pires, die schon als Kind erste öffentliche Konzerte in ihrer Heimatstadt Lissabon gab. Sie studierte in Lissabon, in München und bei Karl Engel in Hannover. 1970 nahm sie am Beethoven-Wettbewerb in Brüssel teil, gewann den 1. Preis und fasziniert seither ihr Publikum als Solistin und Kammermusikpartnerin von Antonio Meneses und Augustin Dumay auf der ganzen Welt. TREVOR PINNOCK Als Cembalist, Dirigent, Gründer und Leiter des Ensembles The English Concert ist Trevor Pinnock weltweit einer der bekanntesten Pioniere der historischen Aufführungspraxis. In den letzten Jahren dirigierte er u. a. das Mozarteumorchester Salzburg, The Orchestra of the Age of Enlightenment und Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen. 34|35 05 09 LE CERCLE DE L’HARMONIE & JÉRÉMIE RHORER BEI JÉRÉMIE RHORER IN DEN BESTEN HÄNDEN MOZARTS LETZTE DREI SINFONIEN Das 2005 gegründete und auf historischen Instrumenten spielende Ensemble Le Cercle de l’Harmonie legt den Schwerpunkt besonders auf das große sinfonische und lyrische Programm der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Vor allem mit den Meisterwerken Mozarts und Haydns und mit dem französischen Repertoire vom Ancien Régime bis zum Premier Empire ist das Orchester Gast bei renommierten Festivals wie Aix-en-Provence, La Chaise-Dieu oder Beaune genauso wie in Opernhäusern wie dem Théâtre des ChampsÉlysées, Théâtre du Capitole Toulouse, Opéra Comique Paris oder im Theater an der Wien. 2008 feierte das Ensemble im Musikfest Bremen mit Glucks »Orphée et Eurydice« seine Premiere und ist seither regelmäßig zu Gast. Mit ihrer Interpretation von Mozart-Opern begeisterten Le Cercle de l’Harmonie und Jérémie Rhorer hier bereits 2009 mit »Così fan tutte« und 2012 mit »Le nozze di Figaro«. gefördert durch die Warum Wolfgang Amadeus Mozart sich im Sommer 1788 hinsetzte und unter bedrückenden materiellen Bedingungen und wachsenden beruflichen Enttäuschungen seine drei bedeutendsten Sinfonien niederschrieb, wissen wir nicht. War es der Erfolg Joseph Haydns, der ihn anstachelte? Wollte Mozart sich nach den Haydn gewidmeten Streichquartetten, die Mozart durchaus Mühe bereitet hatten, nun auch den Sinfonien des Vorbildes stellen? Gerade waren Haydns berühmte »Pariser Sinfonien« erschienen – und es scheint kein Zufall, dass Mozarts drei Sinfonien des Sommers 1788 in denselben Tonarten stehen wie Haydns erste drei Pariser Sinfonien Nr. 82-84: nämlich Es-Dur, g-Moll und C-Dur! Es ist wohl unwahrscheinlich, dass Mozart mit 32 Jahren sein sinfonisches Schaffen an dieser Stelle für immer beenden wollte. Gleichwohl fasst er hier alle seine sinfonischen Erkenntnisse in einer großartigen Trias zusammen und bringt sie scheinbar zu einem Abschluss: Er dringt an die Grenzen des damals ästhetisch Zumutbaren vor (man denke an die Abgründigkeit der g-Moll-Sinfonie oder die 12-Tonreihe zu Beginn der Durchführung im Finale), belädt die Sinfonien mit dem ganzen Kosmos und der ganzen Wechselhaftigkeit des menschlichen Seelenlebens (auch Mozarts Instrumentalmusik ist eine einzige Opernbühne) und führt schließlich (im Finale der letzten, der »Jupiter-Sinfonie«) auch die sinfonische Form zu einer stilzusammenfassenden Komplexität, die man sich schwerlich noch gesteigert vorstellen kann. Ulrich Matyl SA / 05. SEPT / 20 UHR TICKETS: 45,- / 35,- / 25,- EUR (ERM. 20%) Johannes a Lasco Bibliothek, Emden MOZARTS SINFONISCHES VERMÄCHTNIS LE CERCLE DE L’HARMONIE JÉRÉMIE RHORER Dirigent Wolfgang Amadeus Mozart: Sinfonie Nr. 39 Es-Dur KV 543, Sinfonie Nr. 40 g-Moll KV 550, Sinfonie Nr. 41 C-Dur KV 551 »Jupiter-Sinfonie« 36|37 LE CERCLE DE L’HARMONIE 06/08 09 Das 2005 gegründete und auf historischen Instrumenten spielende Ensemble Le Cercle de l’Harmonie legt den Schwerpunkt besonders auf das große sinfonische und lyrische Programm der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Vor allem mit den Meisterwerken Mozarts und Haydns und mit dem französischen Repertoire vom Ancien Régime bis zum Premier Empire ist das Orchester Gast bei renommierten Festivals wie Aix-en-Provence, La Chaise-Dieu oder Beaune genauso wie in Opernhäusern wie dem Théâtre des ChampsÉlysées, Théâtre du Capitole Toulouse, Opéra Comique Paris oder im Theater an der Wien. 2008 feierte das Ensemble im Musikfest Bremen mit Glucks »Orphée et Eurydice« seine Premiere und ist seither regelmäßig zu Gast. Mit ihrer Interpretation von Mozart-Opern begeisterten Le Cercle de l’Harmonie und Jérémie Rhorer hier bereits 2009 mit »Così fan tutte« und 2012 mit »Le nozze di Figaro«. OPER SZENISCH – DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL Mozart war 25, als er sich 1781 aus dem verhassten Dienst des Salzburger Fürsterzbischofs Hieronymus Graf Colloredo befreit und in Wien niedergelassen hatte. Da ereilte ihn von Kaiser Joseph II. der Auftrag, ein deutsches Singspiel für das neu gegründete »Deutsche Nationaltheater« in Wien zu komponieren, womit der Monarch die vorherrschende italienische Oper durch deutschsprachige Stücke ersetzen wollte. »Die Entführung aus dem Serail« wurde am 16. Juli 1782 im Wiener Burgtheater uraufgeführt und zu einem großen Erfolg. Schnell fand das Stück seinen Weg auf andere Bühnen in Prag, Leipzig, Bonn, München und Salzburg und wurde schon zu Mozarts Lebzeiten seine erfolgreichste und meistgespielte Oper. Die Geschichte folgt dem damals beliebten Sujet der »Türkenoper«, die anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums der Zweiten Türkenbelagerung von Wien und des Siegs über die Türken allseits in Mode war: Der Edelmann Belmonte reist in die Türkei, um seine entführte Braut Konstanze zu befreien. Sie befindet sich zusammen mit ihrer Zofe Blonde und dem Diener Pedrillo in der Gewalt des Bassa Selim. Zu allem Überfluss hat der strenge Aufseher Osmin ein Auge auf Blonde geworfen. Und der Bassa selbst ist wiederum unsterblich in Konstanze verliebt. Belmonte schmiedet einen Befreiungsplan, doch am Ende kommt alles ganz anders als erwartet … Die Oper thematisiert den Kultur- und Religionskonflikt zwischen Orient und Okzident, sprengt dabei aber die damals gängigen klischeebehafteten und stereotypen Handlungen. Die Fremde, das exotische Serail, wird dabei zum Spiegel und zur Projektionsfläche für uneingestandene Wünsche, Träume und Albträume. Mozart, der selbst am Libretto mitarbeitete, rückt meisterhaft die Fragilität der Beziehungen in den Mittelpunkt und plädiert im Geiste der Aufklärung für Toleranz und Gewaltlosigkeit. Der Vielschichtigkeit der handelnden Personen entspricht die einzigartige differenzierte musikalische Charakterisierungskunst Mozarts, die das Singspiel zu einem Werk voller emotionaler Tiefe machen, das nichts an Aktualität eingebüßt hat. Die Charaktere aus West und Ost erscheinen hier gleichermaßen differenziert – und beide Seiten lernen voneinander! Regisseur Martin Kušej kündigt an, in seiner Inszenierung die Kämpfe zwischen dem Osmanischen Reich und den Kolonialmächten um Macht und Einflussbereiche nach den Wirren des 1. Weltkriegs aufzugreifen. Die musikalische Leitung hat Jérémie Rhorer inne, der mit seinem Cercle de l’Harmonie im Musikfest bereits seine große Mozart-Kompetenz eindrucksvoll demonstriert hat. Mit Schauspieler Tobias Moretti in der Sprechrolle des Bassa Selim im Zentrum, erweckt eine renommierte internationale Sängerbesetzung das leidenschaftliche Gefühlschaos aus Eifersucht, Verletzung, Verrat, Verzweiflung und Versöhnung zu neuem Leben! Carsten Preisler DAS FESTIVAL INTERNATIONAL D’ART LYRIQUE D’AIX-EN-PROVENCE Das Festival international d’art lyrique d’Aix-en-Provence findet jedes Jahr im Sommer in der rund 30 km von Marseille entfernten malerischen südfranzösischen Universitätsstadt statt. 1948 als Fest der Oper und der klassischen Musik mit einem besonderen Verhältnis zu den Opern Mozarts von Gabriel Dussurget gegründet, gilt es heute als das renommierteste Festival Frankreichs, das jährlich rund 80.000 Liebhaber klassischer Musik aus der ganzen Welt anzieht. Die Opern und Konzerte finden vorwiegend im Hof des Erzbischöflichen Palais unter freiem Himmel sowie in dem 2007 eingeweihten Grand Théâtre de Provence statt. Seit demselben Jahr leitet der Belgier Bernard Foccroulle, ehemaliger Direktor des Brüsseler Théâtre Royal de la Monnaie, das Festival. KONTAKTE ZUR KUNST Unter diesem Slogan fördert die Bremer Landesbank Kunst und Kultur. Mit über 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Bremen und Oldenburg und einem Geschäftsvolumen von 34 Milliarden Euro gehört die Bremer Landesbank zu den führenden Kreditinstituten im Nordwesten. Die Bremer Landesbank fördert Ausstellungen zeitgenössischer internationaler Kunst, herausragende Inszenierungen des Musiktheaters sowie hochkarätige Konzerte klassischer Musik mit Solisten und Ensembles von Weltniveau. Das Musikfest Bremen wird seit 1991 von der Bremer Landesbank kontinuierlich unterstützt. Auch in diesem Jahr zählt die Bremer Landesbank zu den Hauptsponsoren des Musikfest Bremen. JÉRÉMIE RHORER Beim Musikfest Bremen 2015 präsentiert die Bremer Landesbank: 1973 in Paris geboren, studierte Jérémie Rhorer Cembalo, Analyse und Komposition am dortigen Konservatorium, bevor er Assistent von Marc Minkowski und William Christie wurde. 2005 gründete er mit dem Violinisten Julien Chauvin Le Cercle de l’Harmonie, das sich schnell als eines der führenden Ensembles auf historischen Instrumenten etablierte. Von der französischen Kritik wurde der Dirigent 2008 zur »Entdeckung des Jahres« gekürt und vom Festival d’Aixen-Provence mit dem Prix Gabriel Dussurget geehrt. Das Théâtre des Champs-Élysées verpflichtete ihn mit Le Cercle de l’Harmonie für das Mozartfestival für die szenischen Produktionen von »Idomeneo« 2011, »Così fan tutte« 2012 und »Don Giovanni« 2013. Neben der Arbeit mit seinem Ensemble dirigierte Rhorer bereits viele bedeutende Orchester, darunter das London Philharmonic Orchestra, Freiburger Barockorchester, Rotterdam Philharmonic, Orchestre National de France oder Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen. »Die Entführung aus dem Serail« Le Cercle de l’Harmonie & Solisten Tobias Moretti / Sprecher Jérémie Rhorer / Dirigent Martin Kušej / Regie Wolfgang Amadeus Mozart: »Die Entführung aus dem Serail«, Komisches Singspiel in drei Aufzügen KV 384 Eine Produktion des Festival d’Aix-en-Provence in Koproduktion mit dem Musikfest Bremen Sonntag, 06.09.2015 um 18.00 Uhr und Dienstag, 08.09.2015 um 19.00 Uhr im Musical Theater Bremen MARTIN KUŠEJ Martin Kušej, geboren 1961 in Wolfsberg (Kärnten/Österreich), gab 1987 sein Debüt als Theaterregisseur am Schauspielhaus Graz. 1993 bis 2000 arbeitete er als Regisseur am Staatsschauspiel Stuttgart. 1996 inszenierte er in Stuttgart mit Purcells »King Arthur« seine erste Oper und beschäftigte sich von da an intensiv mit dem Genre. 2002 begann seine Zusammenarbeit mit Nikolaus Harnoncourt im Rahmen eines Mozart-Zyklus’ bei den Salzburger Festspielen, deren Schauspieldirektor er in den Jahren 2005/2006 war. Seit der Spielzeit 2011/2012 ist Martin Kušej Intendant des Münchener Residenztheaters. Seine Inszenierungen wurden vielfach ausgezeichnet; drei Mal wurden seine Arbeiten zum Berliner Theatertreffen eingeladen, er erhielt den Kurt-Hübner-Regiepreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste, den 3sat-Innovationspreis, den Wiener Theaterpreis Nestroy und den Deutschen Theaterpreis Faust. Arp-Schnitger-Festival l: »Schnitgers Wegbereiter« Harald Vogel / Orgel Sonntag, 30.08.2015 um 17.00 Uhr in der St.-Laurentius-Kirche Langwarden »Messe in h-Moll« Gli Angeli Genève & Solisten Stephan MacLeod / Bass und Leitung Mittwoch, 16.09.2015 um 20.00 Uhr in der St. Laurentius Kirche Langförden Modern, schnell und stets auf Augenhöhe mit ihren Kunden: Das ist die Bremer Landesbank. Nah am Markt und an den Menschen fühlt sie sich eng mit ihrer nordwestdeutschen Region verbunden. Von hier aus unterstützen Spezialisten-Teams die Kunden mit erstklassigen Lösungen. Dabei präsentiert sich die Bremer Landesbank nachhaltig kapital- und ertragsstark. www.bremerlandesbank.de 38|39 06/08 09 TOBIAS MORETTI HOCHKARÄTIGE BESETZUNG FÜR MOZARTS SINGSPIEL Tobias Moretti, geboren 1959 in Tirol, studierte zunächst Musik in Wien, bevor er an die Otto-FalckenbergHochschule nach München wechselte. Nach seiner dortigen Theaterausbildung war er Ensemblemitglied des Residenztheaters München und der Münchner Kammerspiele. Er war der Teufel und der Gute Gesell im »Jedermann« bei den Salzburger Festspielen und spielte dort sowie am Wiener Burgtheater die Titelrolle in Martin Kušejs Inszenierung von Grillparzers »König Ottokars Glück und Ende« (wofür ihm die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste den Gertrud-Eysoldt-Ring verlieh). Seit Ende der 1980er Jahre gestaltete Tobias Moretti zahlreiche Film- und Fernsehrollen, für die er vielfach ausgezeichnet wurde, u. a. mit dem Bayerischen Filmpreis, Goldenen Löwen, Grimme-Preis, der Lola und mehrfach mit der Romy. 2014 spielte er in dem vielbeachteten Heimatdrama »Das finstere Tal« und erhielt dafür als »Bester Nebendarsteller« den Deutschen Filmpreis. JANE ARCHIBALD Die kanadische Sopranistin Jane Archibald wurde nach ersten Erfolgen in ihrer Heimat 2003 Mitglied des San Francisco Opera Center und debütierte im gleichen Jahr am Chicago Opera Theater. Von 2006 bis 2009 im Ensemble der Wiener Staatsoper, gastierte sie seitdem zudem u. a. als Elvira (»L’italiana in Algeri«) an der San Francisco Opera, als Zerbinetta (»Ariadne auf Naxos«) an der Deutschen Oper Berlin und am Royal Opera House London, als Konstanze (»Die Entführung aus dem Serail«) in Zürich, als Olympia (»Les contes d’Hoffmann«) sowie als Ophélie (»Hamlet«) und Adele (»Die Fledermaus«) an der Metropolitan Opera New York sowie am Festspielhaus Baden-Baden. präsentiert von der gefördert durch gefördert durch RACHELE GILMORE Rachele Gilmore studierte Gesang an den Universitäten von Indiana und Boston und gab 2008 ihr Europadebüt an der Deutschen Oper am Rhein als Blonde in Mozarts »Entführung aus dem Serail«. 2009 trat sie als Olympia (»Les contes d’Hoffmann«) zum ersten Mal an der Metropolitan Opera New York auf. In der Folge gastierte sie u. a. als Zerbinetta (»Ariadne auf Naxos«) an der Indianapolis Opera und an der Boston Lyric Opera, als Gilda (»Rigoletto«) am Michigan Opera Theater und als Rosina (»Il barbiere di Siviglia«) an der Opéra de Vichy. Zudem war sie als Olympia an der Mailänder Scala und an der Bayerischen Staatsoper München zu erleben. NORMAN REINHARDT Der amerikanische Tenor Norman Reinhardt ist Absolvent des renommierten Houston Grand Opera Studio. Dem Haus blieb er weiter verbunden und war dort zuletzt als Bénédict (»Béatrice et Bénédict«), Lysander (»A Midsummer Night’s Dream«) und Jaquino (»Fidelio«) zu erleben. Von 2009 bis 2012 war Norman Reinhardt Ensemblemitglied an der Oper Leipzig, wo er u. a. in Partien wie Tamino (»Die Zauberflöte«), Don Ottavio (»Don Giovanni«), Almaviva (»Il barbiere di Siviglia«), Lenski (»Eugen Onegin«) und Alfred (»Die Fledermaus«) zu sehen war. Am Theater Basel sang er an der Seite von Anne Sofie von Otter den Fritz (»La Grande-Duchesse de Gérolstein«). DAVID PORTILLO Der Texaner David Portillo zählt zu den gefragtesten Tenören seiner Generation und hat sich auf Bühnen beiderseits des Atlantiks bereits einen Namen gemacht. In jüngster Vergangenheit feierte er Debüts an der Wiener Staatsoper als Almaviva (»Il barbiere di Siviglia«), als Lurcanio (»Ariodante«) beim Festival d’Aix-en-Provence und als Don Gaspar in Donizettis »La Favorite« bei den Salzburger Festspielen. In den USA war er bereits an zahlreichen großen Opernhäusern wie in New York, San Francisco, Philadelphia oder Chicago zu Gast, zuletzt in der Spielzeit 2014/15 als Tamino (»Die Zauberflöte«) an der Houston Grand Opera und als Ramiro (»La Cenerentola«) an der Washington National Opera. MISCHA SCHELOMIANSKI Der russische Bass Mischa Schelomianski absolvierte eine Chor-und Gesangsausbildung an der Hochschule für Kultur seiner Heimatstadt Moskau und vervollständigte seine Studien an der Frankfurter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst. Seither ist er auf allen renommierten Opern- und Konzertpodien Europas ein gefragter Gast. Er gastierte u. a. an der Bayerischen Staatsoper München, den Opernhäusern von Hamburg, Köln und Frankfurt, an der Volksoper Wien, den Opernhäusern Garnier und Bastille in Paris und an der Opéra de Lyon sowie beim Prager Frühling, beim Schleswig-Holstein Musik Festival und mehrfach beim Glyndebourne Festival. SO 06. SEPT / 18 UHR / DI 08. SEPT / 19 UHR TICKETS: 125,- / 105,- / 85,- / 65,- / 40,- EUR (ERM. 20%) Musical Theater Bremen DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL LE CERCLE DE L’HARMONIE TOBIAS MORETTI Bassa Selim JANE ARCHIBALD Konstanze RACHELE GILMORE Blonde NORMAN REINHARDT Belmonte DAVID PORTILLO Pedrillo MISCHA SCHELOMIANSKI Osmin ANNETTE MURSCHETZ Bühnenbild HEIDE KASTLER Kostüme REINHARD TRAUB Licht MARTIN KUŠEJ Regie JÉRÉMIE RHORER Dirigent Wolfgang Amadeus Mozart: »Die Entführung aus dem Serail« Komisches Singspiel in drei Aufzügen KV 384 Eine Produktion des Festival d’Aix-en-Provence in Koproduktion mit dem Musikfest Bremen 40|41 08 09 GÖTTLICHE SEUFZER Die Concerti grossi op. 6 ließen den Ruhm Arcangelo Corellis bereits zu seinen Lebzeiten ins Legendäre wachsen: Bereits 1689 wird er von den Zeitgenossen als »nuovo Orfeo dei nostri giorni« verehrt, und noch fast einhundert Jahre später bezeichnete der englische Musikhistoriker John Hawkins Corelli als »classical author«. Letzteres Urteil verdeutlicht die besondere Wertschätzung, die Corellis Werke gerade im Großbritannien des 18. Jahrhunderts erfahren haben, was dazu führte, dass sich spätestens seit den 1730er Jahren das Concerto grosso zu einem Haupttypus englischer Orchestermusik entwickelte. Kein Wunder also, dass John Walsh, Georg Friedrich Händels Londoner Hauptverleger in jener Zeit, den Komponisten drängte, mit einer Sammlung von derartigen Instrumentalkonzerten an die Öffentlichkeit zu treten. So entstanden Händels berühmte Concerti grossi op. 3, die erstmals im März 1734 erschienen. Die Begeisterung für das »grand concerto«, wie die Gattung in Großbritannien genannt wurde, war bald so groß, dass die Nachfrage das Angebot überstieg. Daher begannen Komponisten und Verleger dazu überzugehen, ältere Werke als Concerti zu bearbeiten: Charles Avison etwa publizierte 1744 »Twelve Concerto’s in Seven Parts […] Done from Two Books of Lessons for the Hapsichord Composed by Sig. Domenico Scarlatti«. Dass der 1709 als Sohn eines Musikers in Newcastle upon Tyne geborene Komponist für seine Bearbeitung ausgerechnet auf Cembalostücke Scarlattis zurückgriff, hatte gute Gründe: »Die Etüden von Herrn Scarlatti«, schrieb Charles Burney, »waren in einem so neuartigen und brillanten Stil verfasst, dass kein großer oder vielversprechender Schüler durch das Vorspiel irgendeiner anderen Musik so schnell die Aufmerksamkeit des Publikums erregte«. Neben dem Concerto-grosso-Genre widmen sich das Instrumentalensemble Divino Sospiro und die Barockexpertin Gemma Bertagnolli mit dem »Gloria« für Sopran und Streicher sowie Arien aus »Rodelinda« und »Il Trionfo del Tempo e del Disinganno« auch dem vokalen Schaffen Händels. Abgerundet wird der Abend mit der Arie der Aristea »Tu me da me dividi« aus Giovanni Battista Pergolesis Oper »L’Olimpiade«, die – berührend, sentimental und fast schon Glucks Opernschaffen vorwegnehmend – bis ins 19. Jahrhundert äußerst erfolgreich war. Harald Hodeige DIVINO SOSPIRO & MASSIMO MAZZEO GEMMA BERTAGNOLLI Das portugiesische Barockorchester Divino Sospiro, das 2014 sein zehnjähriges Bestehen feierte, wurde von Massimo Mazzeo gegründet. Der Dirigent und Bratschist arbeitete weltweit mit renommierten Ensembles. Zusammen mit Divino Sospiro traf er auf bekannte Künstler aus dem Bereich der Alten Musik wie Enrico Onofri, Rinaldo Alessandrini, Christophe Coin, Christina Pluhar, Alex Penda oder Vittorio Ghielmi. Heute ist Divino Sospiro gefragter Gast bei renommierten europäischen Alte-Musik-Festivals und wird als erstes Orchester Portugals beim Bargemusic Festival in New York sowie am Mann Centre in Philadelphia auftreten. Die Künstler engagieren sich im Bereich der Nachwuchsförderung und unterstützen Meisterkurse u. a. an der Music School of the National Conservatory und am Belém Cultural Center in Lissabon. Gemma Bertagnolli studierte am Konservatorium ihrer Heimatstadt Bozen, ist Absolventin zahlreicher Meisterkurse und vielfache Preisträgerin nationaler und internationaler Wettbewerbe. Sie gilt als wichtige Interpretin der italienischen Barockmusik und hat auf diesem Gebiet mit Dirigenten wie Giovanni Antonini, Fabio Biondi, Ottavio Dantone, René Jacobs, Ton Koopman, Trevor Pinnock und Christophe Rousset zusammengearbeitet. Ihre Laufbahn führte sie u. a. zu den Salzburger Festspielen, zum Maggio Musicale in Florenz, an das Teatro della Scala in Mailand, zum Opernhaus Zürich, zum Théâtre des Champs-Élysées in Paris und an die Berliner Staatsoper. präsentiert von in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Friesland DI / 08. SEPT / 20 UHR TICKETS: 30,- / 25,- / 20,- EUR (ERM. 20%) Schlosskirche Varel GÖTTLICHE SEUFZER DIVINO SOSPIRO GEMMA BERTAGNOLLI Sopran MASSIMO MAZZEO Dirigent Georg Friedrich Händel: Concerto grosso d-Moll op. 3 Nr. 5 HWV 316, »Gloria« für Sopran und Streicher HWV deest, Arien aus »Rodelinda« HWV 19 und »Il Trionfo del Tempo e del Disinganno« HWV 46a Charles Avison: Concerto grosso Nr. 3 D-Dur (nach Domenico Scarlatti), Concerto grosso Nr. 5 d-Moll (nach Domenico Scarlatti) Giovanni Battista Pergolesi: »Tu me da me dividi« aus »L’Olimpiade« 42|43 09 09 MARKUS POSCHNER Es ist zwar nur eine Spekulation, doch drängt sich der Verdacht auf, dass die Beschäftigung mit dem Werk Anton Bruckners zum gegenwärtigen Zeitpunkt für den Bremer Generalmusikdirektor Markus Poschner auch eine erste Vorbereitung auf sein Engagement beim Bruckner-Orchester Linz ist, das er zur Spielzeit 2017/18 übernimmt. Denn dort gehören die Sinfonien Bruckners selbstredend zu den Säulen des Repertoires. Markus Poschner ist seit 2007 Chefdirigent in Bremen und hat in dieser Zeit u. a. mit Werken Beethovens, Brahms’ und Mahlers Akzente gesetzt und das Orchester zu neuen Höchstleistungen geführt. BREMER PHILHARMONIKER ANTON BRUCKNERS ACHTE SINFONIE DER SINFONISCHE ›MOUNT EVEREST‹ Dem Karajan-Biographen Richard Osborne wird die Bemerkung zugeschrieben, dass Bruckners 8. Sinfonie c-Moll »so etwas wie der Mount Everest unter den Sinfonien des 19. Jahrhunderts« sei. Und auch andere Experten überbieten sich in Superlativen, wenn sie versuchen, Bruckners mitunter geradezu martialische Musik in Worte zu fassen. MI / 09. SEPT / 20 UHR TICKETS: 70,- / 60,- / 50,- / 35,- / 20,- EUR (ERM. 20%) Die Glocke, Bremen BRUCKNERS ACHTE BREMER PHILHARMONIKER MARKUS POSCHNER Dirigent Anton Bruckner: Sinfonie Nr. 8 c-Moll WAB 108 »Die Symphonie ist die Schöpfung eines Giganten und überragt an geistiger Dimension, an Fruchtbarkeit und Größe alle anderen Symphonien des Meisters«, schwärmte etwa Hugo Wolf nach der Uraufführung am 18. Dezember 1892 im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins. Eine Premiere übrigens, bei der die Gattung Sinfonie vielleicht einen ihrer größten Triumphe überhaupt feierte. Drei lange Jahre – von 1884 bis 1887 – hatte der Komponist mit der Partitur gerungen, ehe er das Werk dem Dirigenten Hermann Levi schickte, der bereits Bruckners 7. Sinfonie in München zum Durchbruch verholfen hatte. Doch welche Enttäuschung musste Bruckner erleben, als Levy in dem neuen Werk zwar grandiose Themen erkannte, die Instrumentierung jedoch für unmöglich hielt und die Sinfonie folglich für unspielbar erklärte. Obwohl Bruckner aufgrund dieser Reaktion »hart getroffen und keinem Trosteswort zugänglich« war, machte er sich gleichwohl sofort an die Überarbeitung, entwarf unter anderem ein leises Ende für den ersten Satz, komponierte ein neues Trio für das Scherzo und korrigierte die Instrumentierung. Dabei vergingen erneut drei Jahre, bis der Komponist 1890 die Arbeit an der Partitur endgültig beendete. Schon mit einer Spielzeit von rund 80 Minuten sprengte das Werk Ob Philharmonisches Konzert oder Oper, Benefiz-Konzert oder musikalische Nachwuchsförderung, Kammermusik oder genreübergreifendes Projekt – durch ihr vielfältiges künstlerisches Engagement bilden die Bremer Philharmoniker die tragende Säule des nordwestdeutschen Musiklebens. Als eines der weltweit traditionsreichsten Orchester mit einer fast 200-jährigen Geschichte sind die Bremer Philharmoniker innerhalb der Spielzeit praktisch täglich zu erleben. Im Musikfest Bremen war die hohe künstlerische Qualität der Bremer Philharmoniker mit ihrem Generalmusikdirektor Markus Poschner zuletzt 2014 mit Gustav Mahlers 9. Sinfonie zu erleben. die üblichen zeitlichen Dimensionen der Gattung. Schließlich waren es die Wiener Philharmoniker unter der Leitung von Hans Richter, die sich der Novität im Rahmen eines Abonnementskonzerts annahmen und dem Komponisten nicht nur den größten Erfolg seiner Karriere, sondern auch die endgültige Anerkennung der Musikwelt bescherten. Während selbst Komponistenkollege Johannes Brahms, der Bruckners Musik überaus kritisch gegenüberstand, dessen Leistung anerkannte, zeigte sich einzig der ›Kritiker-Papst‹ und hartnäckige Bruckner-Verächter Eduard Hanslick auch im Fall der 8. Sinfonie beratungsresistent: »Es ist nicht unmöglich, dass diesem traumverwirrten Katzenjammer die Zukunft gehört – eine Zukunft, die wir nicht darum beneiden«, lästerte er. Treffender ist in diesem Zusammenhang wohl ein Zitat des schwedischen Dirigenten Herbert Blomstedt: »Bruckner hat wie kein anderer Komponist die Unendlichkeit von Zeit und Raum in der Musik darstellen können.« SIKORA PRÄSENTIERT: ANTON BRUCKNERS 8. SINFONIE IN C-MOLL Als regional-verbundenes Unternehmen ist es SIKORA ein besonderes Anliegen, kulturelle und soziale Veranstaltungen in Bremen zu fördern. Darum präsentiert SIKORA auch in diesem Jahr mit Freude ein Konzert des Musikfest Bremen. In den letzten Jahren lag SIKORAs Augenmerk bei der Auswahl der Konzerte auf internationalen Künstlern, passend zu den globalen Standorten seiner Niederlassungen. Bei der 26. Ausgabe des Festivals fiel die Entscheidung auf ein regionales Orchester mit überregionaler Bedeutung. Anton Bruckners 8. Sinfonie in c-Moll wurde 1887 vollendet und wird als »Krone der Musik des 19. Jahrhunderts« und Meisterwerk Anton Bruckners (1824–1896) verstanden. Leben und Werk des österreichischen Romantik-Komponisten, der entgegen der zeitgenössischen Ausrichtung seinen eigenen Stil verfolgte, sind der Idee hinter SIKORAs Meisterwerk nicht unähnlich: Sie bestehen aus einem ungewissen Start, dynamischen Steigerungen, mächtigen Inspirationsblöcken und einem Schluss, der alle Themen zusammenführt. Wie die SIKORA sind die traditionsreichen Bremer Philharmoniker tief in Bremen verwurzelt, gleichzeitig aber auch weltweit präsent. Kreativität, Präzision und Teamgeist sind Stärken, die sowohl für den SIKORA Unternehmensalltag wie auch für die Darbietung eines Meisterwerks von entscheidender Bedeutung sind. Die SIKORA AG ist ein international führendes Unternehmen in der Herstellung von Online-Mess-, Regel-, Prüf- und Sortiertechnologie mit einem umfassenden Produktportfolio. SIKORA-Produkte werden zur Qualitätssicherung in der Kabel-, Rohr- und Schlauch- sowie Kunststoffindustrie eingesetzt. Entwickelt und gefertigt werden die Produkte ausschließlich am Hauptsitz in Bremen. Von dort aus wird das Unternehmen mit weltweit mehr als 200 Mitarbeitern geführt. Jochen Brünner 44|45 09 09 SOL GABETTA HIMMLISCHES DUO INFERNALE BERTRAND CHAMAYOU Deutlicher als seine Partnerin Sol Gabetta besitzt der französische Pianist Bertrand Chamayou eine Präferenz für die Musik der Klassik und der Romantik. 1981 in Toulouse geboren, studierte er in Paris und London. Als einer der meistbeachteten französischen Pianisten seiner Generation besticht er durch sein großes Repertoire und bringt regelmäßig zeitgenössische Werke zur Uraufführung. Besondere Aufmerksamkeit erregte er durch seine Einspielungen mit Werken von César Franck, Felix Mendelssohn Bartholdy und Franz Liszt. Wenn davon die Rede ist, dass Instrumente »singen«, dann ist mit dem Rezensenten oft die Poesie durchgegangen. Doch in diesem Konzert stimmt der vokale Vergleich. Gleich zwei Werke, die das »Duo infernale« ausgewählt hat, besitzen Wurzeln in der Oper. Ludwig van Beethoven hatte seine Vorbilder und ein sicheres Gespür dafür, was einem jungen, aufstrebenden Komponisten in Wien zu Erfolg und Beachtung verhelfen konnte: die Bearbeitung publikumswirksamer Themen aus großen Opern. Und was lag näher als Mozarts »Zauberflöte«, die 1791 eben hier von Wien aus ihren Siegeszug über die Opernbühnen Europas angetreten hatte? Beethoven wilderte zweimal in dem Fundus der Arien und schrieb u. a. sieben Variationen über »Bei Männern, welche Liebe fühlen«. Beethoven nutzte hierbei nicht einfach den melodischen Genius Mozarts, um zu einem schnellen Erfolg zu kommen. Sein eigenes Talent, einem musikalischen Gedanken etwas durch Variation zu entlocken, was bislang verborgen in ihm steckte, tritt bei dieser Arbeit auf fremden Feldern umso deutlicher hervor. Getragen von der Bewunderung für Giacomo Meyerbeers Oper »Robert, le Diable« wollte auch Frédéric Chopin einem Vorbild seine Reverenz erweisen. Einige Themen der 1831 in Paris uraufgeführten Oper übersetzte er in seinem »Grand Duo concertant« für sich und seinen Freund, den Cellisten Auguste Franchomme, in die Sprache der Kammermusik, um ihr Potenzial zu nutzen. Das Experiment glückte, Robert Schumann attestierte dem Werk »Anmut und Raffinesse«. Weniger sicher war sich dagegen Chopin indes, ob seine einzige Cellosonate, op. 65, all seinen Ansprüchen genügte. »Ich bin einmal zufrieden, ein andermal nicht. Ich werfe sie in die Ecke, dann sammle ich sie auf«, schrieb er an einen Freund über die schwierige Entstehung des Werkes. Chopin Es sind kaum mehr als zehn Jahre, während derer Sol Gabetta auf den internationalen Bühnen agiert – und dennoch kann man sich die Szene der Weltklasse-Cellistinnen nicht mehr ohne die argentinisch-französische Cellistin vorstellen. Zum einen sorgt sie als Solistin in allen relevanten Häusern weltweit immer wieder aufs Neue für intensive Auftritte. Zum anderen ist sie zum Beispiel mit der von ihr gegründeten Cappella Gabetta darum bemüht, die Musik des Barock und der Frühen Klassik neu zu interpretieren und für unsere Zeit interessant zu halten. Trotz dieses historischen Fokus’ ist Sol Gabetta aber auch der Moderne verpflichtet, so schrieben z. B. Peteris Vasks und Michel van der Aa Cellokonzerte eigens für sie. quälte sich mit der Balance, die beide Instrumente in diesem Werk halten sollten. Bekannt als Klavierlöwe, wollte Chopin seinem Ruf begegnen und dem Cello mindestens so viel Raum bieten wie ›seinem Instrument‹. Dies gelang im ersten Satz nur um den Preis einer ausufernden Themenführung des Cellos, die eine grandiose melodische Idee an die nächste reiht. Mit denselben Problemen der Gleichstellung von Cello und Klavier hatte übrigens auch Ludwig van Beethoven bei seiner Sonate op. 69 zu kämpfen gehabt. Vor allem die technische Entwicklung des Klaviers zu Beginn des 19. Jahrhunderts machte es dem filigranen und sich überwiegend in den mittleren Registern bewegenden Streichinstrument schwer, in der Lautstärke mitzuhalten. Es zählt zu Beethovens großen Leistungen, sich und das Cello diesen neuen Möglichkeiten des Klaviers nicht ausgeliefert zu haben. Stephan Cartier präsentiert von MI / 09. SEPT / 20 UHR TICKETS: 35,- EUR (ERM. 24,-) Schloss Oldenburg DUO INFERNALE SOL GABETTA Violoncello BERTRAND CHAMAYOU Klavier Ludwig van Beethoven: Sieben Variationen Es-Dur über »Bei Männern, welche Liebe fühlen« aus Mozarts »Die Zauberflöte« WoO 46, Sonate für Klavier und Violoncello Nr. 3 A-Dur op. 69 Frédéric Chopin: Sonate für Klavier und Violoncello g-Moll op. 65, Grand Duo concertant E-Dur für Violoncello und Klavier über Themen aus Meyerbeers »Robert, le Diable« BI 70 46|47 10 09 BERENBERG PRÄSENTIERT »JANINE JANSEN« JANINE JANSEN Seit ihrem Concertgebouw-Debüt 1997 ist die Violinvirtuosin ein Star in ihrer niederländischen Heimat und gilt längst auch international als eine der besten Geigerinnen ihrer Generation. Auf ihr London-Debüt mit dem Philharmonia Orchestra im November 2002 folgten rasch Einladungen von einigen der namhaftesten Orchester der Welt; dabei hat sie mit Dirigenten wie Valery Gergiev, Zubin Mehta, Gustavo Dudamel, Mariss Jansons, Sir Antonio Pappano, Bernard Haitink, Esa-Pekka Salonen, Lorin Maazel und Paavo Järvi gearbeitet. Wie kaum eine andere international vielgefragte Geigerin legt Janine Jansen besonderes Augenmerk auf die Kammermusik. Seit über zehn Jahren leitet sie ihr eigenes Kammermusik-Festival in Utrecht – und hat nun mit ihrem Onkel, dem renommierten Bach-Bass Peter Kooij, Feuer gefangen für eine besondere Idee: eine Version von Joseph Haydns »Die Sieben Worte Jesu Christi am Kreuz« für Streichquartett und vier Gesangssolisten. Für ihre künstlerischen Verdienste im internationalen Musikleben und ihre Konzerte, mit denen sie das Musikfest Bremen bereichert hat, wird Janine Jansen in diesem Jahr mit dem MusikfestPreis ausgezeichnet. BACH & HAYDN – NEU GEHÖRT Der Auftrag für die Komposition »Die Sieben Worte Jesu Christi am Kreuz«, den Joseph Haydn von einem Domherrn in Cádiz erhielt, brachte ihn in große kompositorische Schwierigkeiten und weist ihn gleichzeitig als einen der kühnsten Neuerer auf. Das Werk entstand im Winter 1786/87 und wurde am Karfreitag 1787 uraufgeführt. »Die Aufgabe, sieben Adagios, wovon jedes gegen zehn Minuten dauern sollte, aufeinander folgen zu lassen, ohne den Zuhörer zu ermüden, war keine von den leichtesten; und ich fand bald, dass ich mich an den vorgeschriebenen Zeitraum nicht binden konnte«. Ursprünglich für Orchester DO / 10. SEPT / 20 UHR TICKETS: 50,- / 40,- / 30,- / 15,- EUR (ERM. 20%) Die Glocke, Bremen BACH & HAYDN – NEU GEHÖRT JANINE JANSEN Violine GREGORY AHSS Violine NIMROD GUEZ Viola NICOLAS ALTSTAEDT Violoncello SIBYLLA RUBENS Sopran MARGOT OITZINGER Mezzosopran JAN KOBOW Tenor PETER KOOIJ Bass Joseph Haydn: »Die Sieben Worte Jesu Christi am Kreuz« op. 51 Hob.III:50-56 (Fassung für Streichquartett und vier Gesangssolisten) Johann Sebastian Bach: Goldberg-Variationen BWV 988 (Auszüge aus der Fassung für Streichtrio von Dmitri Sitkovetsky) geschrieben, reduzierte Haydn das Werk, dessen Sätze mit ›Sonaten‹ bezeichnet sind und damit eine absolute Musik behaupten, auf die Besetzung Streichquartett. Auch die spätere wortgebundene oratorische Fassung, der die heutige Aufführung folgt, stammt von Haydn. Den Abschluss bildet das Erdbeben, das auf den Tod Christi folgt. Haydn hat das Werk als eine seiner gelungensten Kompositionen bezeichnet, er hat es noch 1803 bei seinem letzten öffentlichen Auftritt dirigiert. Der englische Musikschriftsteller Charles Burney schrieb über die Quartettfassung als das wohl »erhabenste Werk«, und weiter: »Diese Taktfolge ist so leidenschaftlich, so voll Gram und erhabenem Kummer, dass, obwohl die Musik sich langsam beweget, die Themen und ihre Tonarten ganz neu und überraschend wirken«. Die »Aria mit verschiedenen Veränderungen vors Clavicimbal mit 2 Manualen« aus dem Jahr 1739/40 basiert auf einer nicht wahren, aber originellen Entstehungslegende, die hier wiedergegeben werden soll, weil ihr Ursprung ein musikhistorisches Kleinod ist und weil das Werk nach der Legende benannt ist. Der Musikschriftsteller Nicolaus Forkel – er beruft sich auf seinen Kontakt zu den Bach-Söhnen – erzählt in »Über Johann Sebastian Bachs Leben, Kunst und Kunstwerke« (1802): Der russische Gesandte am Dresdner Hof, Graf Keyserlingk, »kränkelte viel und hatte dann schlaflose Nächte. Goldberg, der bei ihm im Hause wohnte, musste in solchen Zeiten in einem Nebenzimmer die Nacht zubringen, um ihm während der Schlaflosigkeit etwas vorzuspielen. Einst äußerte der Graf gegen Bach, dass er gerne einige Clavierstücke für seinen Goldberg haben möchte, die so sanften und etwas munteren Charakters wären, dass er dadurch in seinen schlaflosen Nächten ein wenig aufgeheitert werden könne. Bach glaubt, diesen Wunsch am besten durch Variationen erfüllen zu können, die er bisher der stets gleichen Grundharmonie wegen für eine undankbare Aufgabe gehalten hatte. Aber so wie um diese Zeit alle seine Werke schon Kunstmuster waren, so wurden auch diese Variationen unter seiner Hand dazu«. Die Goldberg-Variationen, die größte einzelne Cembalokomposition Bachs, sind das komplizierteste und vielschichtigste Variationenwerk des Barock. Es sind Variationen einer Sarabanden-Aria – aus dem Notenbüchlein der Anna Magdalena Bach von 1725 – über einem Bass, wie die Passacaglia oder die Chaconne. Und sie zeigen nahezu alle Formen und Satztypen der Instrumentalmusik der Zeit: Kanon, höfische Suite, englische und französische Ouvertüren, Polonaisen. Mit einer guten Portion Humor endet Bach mit dem Quodlibet – das gleichzeitige Singen von mehreren Liedern – über das berühmte thüringisch-sächsische Volkslied »Kraut und Rüben haben mich vertrieben« und »Ich bin so lang nicht bei dir gwest«. Dann erklingt die vollständige Wiederholung der Aria. Berenberg wurde 1590 gegründet und gehört heute mit den Geschäftsbereichen Private Banking, Investment Banking, Asset Management und Corporate Banking zu den führenden europäischen Privatbanken. Das Bankhaus mit Sitz in Hamburg wird von persönlich haftenden Gesellschaftern geführt und hat eine starke Präsenz in den Finanzzentren London, Zürich sowie Frankfurt. Mehr als 1.250 Mitarbeiter arbeiten heute an 19 Standorten in Europa, Amerika und Asien. Der Ursprung der Bank geht auf das Jahr 1590 zurück, als die Brüder Hans und Paul Berenberg ihre Firma in Hamburg gründeten. Das Unternehmen war damals im Tuchhandel tätig. In Ermangelung eines funktionierenden Bankensystems übernahmen die Kaufleute bald selbst die Finanzierung der Warengeschäfte. Sie gewährten ihren Kunden Kredite und bevorschussten die Sendungen ihrer Lieferanten. So erfolgte der Wandel vom Kaufmann zum Bankier. Ein seltenes Jubiläum feiert Berenberg dieses Jahr. Als zweitälteste Bank der Welt begeht sie ihr 425-jähriges Bestehen. »Erfolgreiche Privatbanken mit einer jahrhundertelangen Historie leben von und mit der Tradition – sie beschäftigen sich aber nicht in erster Linie mit der Vergangenheit, sondern agieren in der Gegenwart und gestalten die Zukunft«, so Dr. Hans-Walter Peters, Sprecher der persönlich haftenden Gesellschafter. Die seit 16 Jahren in Bremen beheimatete Niederlassung von Berenberg freut sich, das Musikfest Bremen auch in diesem Jahr zu unterstützen und damit einen Beitrag zur kulturellen Vielfalt und Entwicklung der Stadt zu leisten. Freuen Sie sich mit uns auf ein besonderes Konzerterlebnis mit der herausragenden Künstlerin Janine Jansen und ihrem Ensemble. Ute Schalz-Laurenze 48|49 11 09 MITREISSEND, BODENSTÄNDIG, FABELHAFT KAMMERMUSIK IM RITTERSAAL Es klingt nach musikalischer Völkerkunde, was Janine Jansen und ihr Partner Itamar Golan hier zu einem Programm geformt haben. Hohe Kunst trifft auf bodenständiges Liedgut und heraus kommen erregende Transformationen, die nach der Kraft musikalischer Ideen unabhängig von ihrem historischen Kontext suchen. gefördert durch die in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Friesland FR / 11. SEPT / 18 UHR UND 20 UHR TICKETS: 35,- EUR (ERM. 24,-) Schloss Gödens, Sande/Friesland SCHLOSSMUSIK AUF GÖDENS JANINE JANSEN Violine ITAMAR GOLAN Klavier Johannes Brahms: Violinsonate Nr. 2 A-Dur op. 100 »Thuner Sonate« Béla Bartók: Sechs Rumänische Volkstänze Sz 56 Fritz Kreisler: Marche miniature viennoise, Liebesleid, Syncopation Manuel de Falla: 1. Spanischer Tanz aus »La vida breve«, Canciones populares españolas Am konsequentesten betrieb Béla Bartók die Suche nach den Quellen der Musik in der Volksmusik des Balkans. Bewaffnet mit einem Phonographen und dem Ehrgeiz, für die Kunstmusik neues Material zu gewinnen, ging er seit 1905 immer wieder auf Wanderschaft, um sich Lieder vorsingen zu lassen und sie in Notenschrift dem Intellekt fassbar zu machen. 1908 kam er dann in Siebenbürgen dazu, die Musiktradition Rumäniens zu erforschen und sammelte Themen und Motive. Aus seinen Funden arrangierte Bartók dann die Suite der »Sechs Rumänischen Volkstänze«. Die vertrackte Rhythmik und schwebende Melodik der Stücke ist ein Hörerlebnis, das die Zeitgenossen wortwörtlich von den Stühlen riss. So etwas hatte man in den Konzertsälen des alten Europas noch nicht gehört. Vertrauter scheint da schon das Idiom der österreichischen und speziell der Wiener Schule, die der Violinist und Komponist Fritz Kreisler in den JANINE JANSEN Seit ihrem ConcertgebouwDebüt 1997 ist die Violinvirtuosin ein Star in ihrer niederländischen Heimat und gilt längst auch international als eine der besten Geigerinnen ihrer Generation. Auf ihr London-Debüt mit dem Philharmonia Orchestra im November 2002 folgten rasch Einladungen von einigen der namhaftesten Orchester der Welt; dabei hat sie mit Dirigenten wie Valery Gergiev, Zubin Mehta, Gustavo Dudamel, Mariss Jansons, Sir Antonio Pappano, Bernard Haitink, Esa-Pekka Salonen, Lorin Maazel und Paavo Järvi gearbeitet. Neben ihren Konzertauftritten und -projekten ist sie eine engagierte Kammermusikerin sowie Gründerin und Leiterin des alljährlich stattfindenden Internationalen Kammermusikfestivals Utrecht. Seit 2008 findet sie regelmäßig zum Musikfest Bremen – ob solistisch oder in der Formation Janine Jansen & Friends ist sie stets hochwillkommen. Janine Jansen wurde im September 2003 mit dem holländischen Musikpreis geehrt, der höchsten Auszeichnung für einen Künstler, die es in den Niederlanden gibt. Zahlreiche weitere Preise würdigen ihr Können, darunter mehrere Edison Classic Public Awards, der NDR Musikpreis, der Preis der Deutschen Schallplattenkritik und 2013 der ECHO Klassik für die beste Kammermusik-Einspielung mit Werken von Johann Sebastian Bach. 2014 war sie »Featured Artist« bei den BBC Proms, was zum Auftritt bei der international angesehenen Last Night of the Proms führte. Janine Jansen spielt auf Antonio Stradivaris »Barrere« (1727). Das außergewöhnliche Instrument wurde ihr von der Elise Mathilde-Stiftung als Leihgabe überlassen. Für ihre künstlerischen Verdienste im internationalen Musikleben und ihre Konzerte, mit denen sie das Musikfest Bremen bereichert hat, wird Janine Jansen in diesem Jahr mit dem Musikfest-Preis ausgezeichnet. 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts gegen die Überfrachtung und die Auflösung durch ihre ständige Wiederholung in den Salons zu bewahren versuchte. Die drei kurzen Stücke »Marche miniature viennoise«, »Liebesleid« und »Syncopation« des heute selten gespielten Kreislers bieten neben der Reanimation des Wiener Schmäh »in musici« auch dem Virtuosen breiten Raum zum Spiel. So wie Kreisler bemühte sich auch der Spanier Manuel de Falla um einen authentischen Tonfall in den volkstümlichen Werken seiner Heimat. Spanien sollte nicht wie ein Klischee klingen, sondern wie Spanien. Zur selben Zeit, als auch Bartók mit seinen Reisen durch den Balkan begann, komponierte de Falla 1905 seine Oper »La vida breve«, aus der der »Spanische Tanz« stammt. Bezeichnenderweise wurde die Oper selbst in Spanien zunächst nicht gespielt, sondern erlebte in Paris ihre Premiere. Wenige Wochen nach der ersten Aufführung präsentierte de Falla auch seine »Siete canciones populares españolas«, also sieben spanische Volkslieder, die ihn zum wichtigen Herold der spanischen Musik der Moderne machten. Und selbst in der als großes Liebeslied auf die umschwärmte Sängerin Hermine Spies angelegten »Thuner« Violinsonate op. 100 von Johannes Brahms findet sich im Mittelsatz ein Thema, das deutlich an Volksmusik erinnert, diesmal jedoch an jene aus dem hohen Norden. Für den Komponisten Heinrich von Herzogenberg erklang hier eindeutig ein »munter-trauriger Norweger«. Stephan Cartier ITAMAR GOLAN Seit über zwei Jahrzehnten ist der litauisch-israelische Pianist Itamar Golan ständiger Gast auf den großen Konzertbühnen der Welt. Im Alter von sieben Jahren begann er seine musikalische Ausbildung. Mehrmals erhielt er das »AmericanIsrael Foundation Honor«-Stipendium, das es ihm ermöglichte, mit Emmanuel Krasovsky und Chaim Taub, seinem Mentor für Kammermusik, zu arbeiten. Als Stipendiat des New England Conservatory of Boston wurde er Schüler von Leonard Shure. Er ist leidenschaftlicher Kammermusiker, verbucht aber auch als Solist große Erfolge und gastiert bei den weltweit renommiertesten Orchestern. 1991 wurde er als damals jüngster Dozent an die Fakultät der Manhattan School of Music berufen; seit 1994 hat er eine Professur für Kammermusik am Pariser Konservatorium. 50|51 11 09 FEINSTER BIG BAND-SOUND AUS FRANKREICH Bei der »Großen Nachtmusik«, der traditionellen Eröffnung des Musikfest Bremen, war im vorigen Jahr The Amazing Keystone Big Band eine der Überraschungen, zumal die Bigband für ihre drei Auftritte am Abend gleich drei Programme parat hatte. Erst vor fünf Jahren gegründet, verfügt das französische Jazzorchester schon über eine erstaunlich ausgereifte Spielkultur und unübersehbare Spielfreude. Die Big Band orientiert sich am klassischen Sound mit markanten Solo-Statements der exzellent besetzten Instrumentalstimmen. Dabei favorisiert The Amazing Keystone Big Band Orchestrierungen im Stile von Count Basie, Duke Ellington und Thad Jones. Allerdings sind sie auch immer wieder zu Experimenten bereit. So findet sich in ihrem Repertoire eine swingende Jazz-Version von Prokofjews »Peter und der Wolf«, sie haben ein Programm »Jazz and Cinema« mit bekannten Filmmelodien zusammengestellt und sich bereits mehrfach mit Kompositionen von Leonard Bernstein auseinandergesetzt (darunter auch Songs aus der »West Side Story«). In jüngster Zeit haben sich die Musiker intensiv mit Camille SaintSaëns’ »Karneval der Tiere« beschäftigt, der in ihren Arrangements nun »Carnaval Jazz des Animaux« heißt. Im eigentlichen Sinn kommt The Amazing Keystone Big Band ohne einen Leader aus. Bei ihr ist vielmehr die Aufgabe des Dirigierens auf mehrere Schultern verteilt: Posaunist Bastien Ballaz, Saxophonist Jonathan Boutellier, Pianist Frédéric Nardin und Trompeter David Enhco geben abwechselnd die Einsätze. Im vorigen Jahr allerdings hatten sie bei ihrem Auftritt während des französischen Festivals Jazz à Vienne nahe Lyon einen echten Bigband-Leader vor sich, nämlich den legendären amerikanischen Komponisten, Trompeter und Produzenten Quincy Jones, der selbst eine eigene Bigband betreibt. Der 82-jährige Musiker, der Künstler in einer Bandbreite von Frank Sinatra, Michael Jackson und zuletzt die Französin Zaz produziert hat, dürfte der Bigband die richtigen Tipps zur Interpretation seiner vielen Hits gegeben haben: Auf dem Programm von The Amazing Keystone Big Band beim Musikfest Bremen stehen Songs wie »Manteca«, »Stockholm Sweetnin«, »Soul Bossa Nova«, »Airmail Special«, »Meet BB« oder »Let the good times roll«. Christian Emigholz THE AMAZING KEYSTONE BIG BAND präsentiert von FR / 11. SEPT / 20 UHR TICKETS: 35,- / 30,- / 25,- EUR (ERM 20%) Theater an der Blinke, Leer A TRIBUTE TO QUINCY JONES THE AMAZING KEYSTONE BIG BAND »A tribute to Quincy Jones«: Kompositionen und Arrangements von Quincy Jones Die 20 Mitglieder der 2010 gegründeten französischen Amazing Keystone Big Band vereinen Geist und Seele der Swing-Ära mit der Virtuosität und Kreativität des zeitgenössischen Jazz. Jazz-Standards von Count Basie, Duke Ellington oder Thad Jones drücken sie genauso ihren Stempel auf wie eigenen Kompositionen und Arrangements. Neben regelmäßigen Auftritten in Jazz-Clubs in Paris und Lyon ist die Big Band ebenso bei Festivals wie Jazz à Vienne, Rhino Jazz und Monastier oder den Opern von Saint-Etienne und Monaco aufgetreten. Für die Einspielung ihrer ProkofjewAdaption von »Peter und der Wolf … und der Jazz« erhielt The Amazing Keystone Big Band 2013 von der Académie du Jazz den Preis für die beste Einspielung des Jahres. Bei der Deutschland-Premiere des Projekts im Musikfest Bremen 2014 mit Rufus Beck als Sprecher überzeugten die Franzosen auch hierzulande damit einhellig Kinder und Erwachsene. THE AMAZING KEYSTONE BIG BAND INTERPRETIERT QUINCY JONES 52|53 12 09 LALAH HATHAWAY, JOSHUA REDMAN UND IBRAHIM MAALOUF In den vergangenen Jahren hat das niederländische Metropole Orkest bei seinen Konzerten im Rahmen des Musikfest Bremen mit jeweils spektakulären Gästen aufgewartet. Zuerst war Jazzsänger Kurt Elling sein Stargast. Im vorigen Jahr stellte das einzig verbliebene Rundfunktanzorchester, das aus einer Bigband plus Streichersatz besteht, gleich drei namhafte Gäste vor, wobei vor allen Dingen der eigenwillige Gregory Porter die Hörer in seinen Bann schlug. In diesem Jahr bringt das Metropole Orkest erneut drei Gäste mit. Die beiden Herren sind vor allen Dingen in Jazzkreisen bekannt. Die Dame ist eine Grammy-dekorierte Soulsängerin: Lalah Hathaway ist die älteste Tochter der Soul-Legende Donny Hathaway, der allerdings starb, als seine Tochter gerade einmal zehn Jahre alt war. Der Name ihres präsentiert von präsentiert von SA / 12. SEPT / 19 UHR TICKETS: PARKETT 65,- / 55,- EUR (ERM. 20%) TRIBÜNE 40,- / 25,- EUR (ERM. 20%) BLG-Forum Überseestadt, Bremen MUSIKFEST GOES OVERSEAS METROPOLE ORKEST IBRAHIM MAALOUF Trompete & FRIENDS JOSHUA REDMAN Saxophon LALAH HATHAWAY Gesang JULES BUCKLEY Leitung Werke und Arrangements von Ibrahim Maalouf, Joshua Redman, John Coltrane, Lalah Hathaway, Vince Mendoza u. a. IBRAHIM MAALOUF Der Trompeter Ibrahim Maalouf wurde 1980 in eine Künstlerfamilie hineingeboren – und in den Bürgerkrieg in Beirut. Die Familie flüchtete nach Frankreich, Ibrahim Maalouf studierte am Pariser Konservatorium und gewann schon während des Studiums diverse Wettbewerbe. Mit den belgischen Musikern Stéphane Galland (Schlagzeug), Eric Legnini (Keyboard) und François Delporte (Gitarre) bringt er seine neuesten Kompositionen, inspiriert von der Musik der berühmten ägyptischen Sängerin Umm Kulthum, auf die Bühne. TREFFEN AUF DAS METROPOLE ORKEST JOSHUA REDMAN Vaters dürfte aber nicht hinderlich beim Aufbau ihrer eigenen Karriere gewesen sein. Lalah Hathaway hat eine klassische Gesangsausbildung absolviert, und nicht wenige vergleichen ihre samtige Altstimme, die sie mühelos noch in größere Tiefen verlegen kann, mit der ihres Vaters, dessen Songs sie auch ergreifend zu singen versteht. Lalah Hathaway hat seit 1990 eigene Alben veröffentlicht und ist auf zahlreichen CDs von Kollegen wie Grover Washington, Marcus Miller oder Esperanza Spalding zu hören. Auch mit Joshua Redman, dem zweiten Gast des Metropole Orkest, hat die Sängerin schon Aufnahmen gemacht. Joshua Redman ist ebenfalls Sohn eines berühmten Vaters, nämlich des Saxophonisten Dewey Redman, der mit Ornette Coleman, Keith Jarrett, Charlie Haden und Don Cherry gearbeitet hat. Wie sein Vater spielt auch Joshua Redman vor allen Dingen Tenorsaxophon und ist bis zu dessen Tod 2006 auch gemeinsam mit ihm aufgetreten. Inzwischen hat der heute 46-Jährige aber die Rolle des ›young lions‹ längst abgestreift und geht seine eigenen Wege, die ihn auch schon mal zu einer Jazzversion von Bach-Themen führen. Der dritte im Bunde ist beim Musikfest kein Unbekannter, denn der libanesisch-französische Trompeter Ibrahim Maalouf war bereits vor zwei Jahren im Rahmen der Großen Nachtmusik mit seiner Band zu erleben. Schon da zeigten sich die lyrischen Stärken des Musikers, der auch das TrompetenRepertoire der Klassik und des Barock beherrscht. Seine Jazzauffassung ist stark geprägt von der Begegnung mit arabischen Motiven und bei seinen Jazzkompositionen wechselt er immer wieder die Farbe von Funk- und Rock-Schüben bis zu sehr zarten, fast verlöschenden Klängen. Joshua Redman wurde 1969 in Berkeley/Kalifornien, als Sohn des Jazzsaxophonisten Dewey Redman geboren. Er spielte schon an der Highschool Saxophon in der SchulJazzband und studierte an der Harvard Universität. 1991 gewann er in New York den Thelonious Monk Wettbewerb in der Sparte Saxophon. 1992 war er auf dem Album »Choices« seines Vaters zu hören, ein Jahr später veröffentlichte er sein Debütalbum, dem mittlerweile zehn weitere gefolgt sind. LALAH HATHAWAY Sie steht seit 25 Jahren erfolgreich auf der Bühne: Lalah Hathaway spielt Klavier, produziert, arrangiert und singt mit den ganz großen R&B-, Soul- und Jazzmusikern. Sie studierte am Berklee College of Music und bezeichnet ihre äußerst wandlungsfähige Stimme nur als eines der Instrumente, die sie beherrscht, wenn auch als das wichtigste. Die mehrfache Grammy-Gewinnerin hat sechs Alben aufgenommen, die neben R&B, Jazz und Soul auch Einflüsse aus Blues, Funk, Gospel, Country und Folk aufweisen. METROPOLE ORKEST & JULES BUCKLEY Mit dem Anspruch, ein Radioensemble zu formieren, das auf hohem Niveau Jazz und Pop spielen kann, gründete Dolf van der Linden 1945 das niederländische Metropole Orkest. Die Qualität und die Vielseitigkeit des Orchesters wird durch herausragende Solisten dokumentiert, die die Bühne mit dem Orchester teilten, darunter Elvis Costello, Hank Jones, Al Jarreau, Ella Fitzgerald, Dizzy Gillespie, Herbie Hancock, Chaka Khan, Pat Metheny, Céline Dion, Paquito D’Rivera, Mariza oder Sezen Aksu. Komponist, Arrangeur und Dirigent Jules Buckley, der das Orchester seit 2013 leitet, gilt als musikalischer Pionier, der die Grenzen zwischen den zeitgenössischen Genres verschiebt. Er arbeitete mit namhaften Musikern und Bands und dirigierte renommierte Orchester in England und Europa. MERCEDES-BENZ WERK BREMEN: AUTOMOBILSTANDORT MIT WELTWEITER VERANTWORTUNG Das zweitgrößte Pkw-Werk von Mercedes-Benz steht in Bremen und blickt auf eine lange Historie zurück: Unter dem Motto »35 Jahre Mercedes-Benz Pkw-Produktion – 75 Jahre Werk Bremen« fand 2013 ein großer Festakt inmitten der Produktion statt. Nach der Werksgründung durch Carl F. W. Borgward 1938 und einer Zeit der Lkw-Produktion unter Hanomag-Henschel, übernahm 1971 die Daimler-Benz AG das Werk in Sebaldsbrück. 1978 lief hier erstmals ein Mercedes-Benz Pkw, ein E-Klasse T-Modell, vom Band. Inzwischen werden hier acht Modelle gefertigt: C-Klasse Limousine, C-Klasse T-Modell und das Coupé der C-Klasse; weiterhin laufen E-Klasse Coupé und Cabriolet, GLC sowie die beiden Roadster SLK und SL vom Band. Rund 12.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben 2014 mehr als 338.000 Pkw produziert. Damit ist das Werk größter privater Arbeitgeber in der Region. Bis heute hat die Mannschaft über sieben Millionen Fahrzeuge mit Stern gebaut, darunter mehr als eine Million Roadster. 2014 hat das Werk Bremen seine bedeutende Stellung innerhalb des Produktionsverbunds der Daimler AG weiter ausgebaut: Bremen steuert seitdem als Kompetenzzentrum den weltweiten Anlauf der neuen C-Klasse in den Auslandswerken Tuscaloosa/USA, Peking/China und East London/Südafrika. Werkleiter Andreas Kellermann: »Unsere starke Bremer Mannschaft baut Automobile mit Leidenschaft und steht für Flexibilität, hohe Effizienz und Qualität. Wir sind stolz, uns mit diesem Können eine zentrale Rolle im globalen Produktionsnetzwerk erarbeitet zu haben. Das Vertrauen in uns wird unterstrichen durch die großen Investitionen der Daimler AG in die Zukunft des Standorts Bremen«. Das Werk bietet regelmäßig Besucherführungen durch die Produktion an. Interessenten erhalten unter der Telefonnummer 0421 419-2254 nähere Informationen. Mercedes-Benz Werk Bremen Mercedesstraße 1 28309 Bremen Tel. 0421 419-0 www.werk-bremen.mercedes-benz.com Christian Emigholz 54|55 12 09 FULMINANT UND MITREISSEND RISIKOREICH APOLLON MUSAGÈTE QUARTETT SA / 12. SEPT / 20 UHR TICKETS: 30,- EUR (ERM. 22,-) Kammersaal der Industrie- und Handelskammer Bremerhaven KAMMER-KONZERT APOLLON MUSAGÈTE QUARTETT Antonín Dvořák: Streichquartett Nr. 11 C-Dur op. 61 Franz Schubert: Streichquartett Nr. 15 G-Dur op. 161 D 887 Zwei Jahre nach seiner Gründung 2008 räumte das polnische Apollon Musagète Quartett nahezu alle Preise des ARD Wettbewerbs ab. Die Musiker hatten in Wien studiert. Zahlreiche große Preise und Auszeichnungen folgten ihrem fulminanten und mitreißend risikoreichen Spiel. Alle gaben für das Quartettspiel bedeutende Positionen bei Orchestern auf. In der Saison 2012/13 wurde das Apollon Musagète Quartett zum New Generation Artist der BBC ernannt, was den Musikern Auftritte in ganz Europa und Aufnahmen bei der BBC ermöglichte. In der vergangenen Saison waren die Musiker auch beim Lucerne Festival zu hören. Das Quartett hat einen Schwerpunkt in der zeitgenössischen Musik und komponiert auch eigene Stücke. »Gott, Liebe, Vaterland«, meinte der 1841 geborene Tscheche Antonín Dvořák einmal, »und nur das führt einzig zu einem glücklichen Ziel«. In seinem gesamten Werk ist die tiefe Bindung an sein Volk zu hören. Als er sich 1892 zu einer Kompositionsprofessur in New York verpflichtete, kam er nach nur zweieinhalb Jahren aus Heimweh wieder zurück: »Ich bin ein einfacher tschechischer Musikant«. So durchzieht seine 14 Streichquartette die böhmische Volksmusik, in diesem Quartett das Trio des dritten Satzes. Diese Werke, wovon das op. 61 besonders deutlich an Beethoven orientiert ist, stehen gleichberechtigt neben den großen Quartetten des 19. Jahrhunderts von Beethoven bis Schönberg. Das 1881 entstandene Quartett op. 61 verdankt seine Existenz einem Kompositionsauftrag, den Dvořák schon hatte, an dem er aber nicht arbeitete. Er erfuhr dann aus der Zeitung, dass das Wiener Hellmesberger Quartett am 15. Dezember 1881 ein neues Quartett von ihm spielen werde, sein letztes Werk vor seiner Abreise in die USA: Es entstand in knapp zwei Wochen. An seinen Verleger schrieb er 1881: »Es ist von meinen Kammermusikstücken das größte und auch vollendetste«. »Mich soll der Staat erhalten, ich bin für nichts als das Komponieren auf die Welt gekommen« und »Ich bin zu Ende mit allen Träumen«: Zwischen diesen Extremen bewegte sich Franz Schuberts Lebensgefühl. Das Streichquartett G-Dur D 887 gehört – zwei Jahre vor seinem Tod entstanden – zum Ende seiner Träume und das in einer Radikalität, die in der Geschichte der Musik ihresgleichen sucht. »Eine Straße muss ich gehen, die noch keiner ging zurück«, heißt es im »Wegweiser« der »Winterreise« (1828). Der Musikwissenschaftler und Dirigent Peter Gülke meint, dass niemand an der Frage vorbeikommt, »in welcher Weise sich Schubert auf ihr sah«. »In Liedern habe ich wenig Neues gemacht, dagegen versuchte ich mich in mehreren Instrumentalsachen (…) und will noch ein Quartetto schreiben, überhaupt will ich mir auf diese Art den Weg zur großen Sinfonie bahnen« (Brief 1824). Das in elf Tagen komponierte Quartett, das an die Grenzen der Tonalität geht, ist erst 1850 durch das Hellmesberger Quartett uraufgeführt worden. Der Pianist Walter Georgii hat Schubert den größten harmonischen Erfinder aller Zeiten genannt – nicht nur daraus resultiert der für Spieler und Hörer gleichermaßen unermessliche Anspruch. KAMMERMUSIK IM KAMMERSAAL DER IHK In der inzwischen 26-jährigen Erfolgsgeschichte des Musikfest Bremen freut sich die IHK Bremerhaven bereits zum sechsten Mal als Gastgeber darauf, allen Freunden klassischer Musik ein öffentliches Konzert präsentieren zu dürfen. Der Kammersaal des historischen IHK-Gebäudes ist durch seine besondere Akustik zur Heimat des kammermusikalischen Musikfest-Konzerts in Bremerhaven geworden. Das Konzert beginnt am Samstag, den 12. September um 20 Uhr und verspricht wieder ein besonderes musikalisches Erlebnis, in das der Intendant des Musikfest Bremen, Herr Professor Albert, persönlich einführt. Zu Gast sind die vier jungen polnischen Musiker des Apollon Musagète Quartett. Ihre Stilsicherheit, ihre Agilität und ihren Ensemblegeist werden die seit 2006 gemeinsam agierenden Musiker mit Dovřáks Streichquartett Nr. 11 C-Dur, das der Komponist selbst als das »größte und auch vollendetste« seiner Kammermusikwerke anpries, sowie Schuberts Streichquartett Nr. 15 G-Dur als dessen wohl progressivstem Instrumentalwerk unter Beweis stellen. Die IHK Bremerhaven betreut über 6.500 Mitgliedsunternehmen im gesamten Stadtgebiet. Die Kammer ist ein moderner Dienstleister, der mit Qualitätsstandards arbeitet und sich engagiert für Bürokratieabbau einsetzt. Der Service umfasst u. a. die Bereiche Aus- und Weiterbildung, International, Umwelt/Energie und Unternehmensförderung. Zu den Hauptaufgaben gehört der Einsatz zur Entwicklung der Infrastruktur und für wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen, die Industrie, Handel und Gewerbe sowie die Häfen unbedingt benötigen. Im Sinne der Gesamt-Interessenvertretung für die regionale Wirtschaft unterhält die IHK intensive Arbeitsbeziehungen zu Politik und Verwaltung. Kontakt: Hauptgeschäftsführer Michael Stark Industrie- und Handelskammer Bremerhaven Friedrich-Ebert-Straße 6, 27570 Bremerhaven Tel. 0471 92460-0, Fax 0471 92460-90 www.bremerhaven.ihk.de Ute Schalz-Laurenze 56|57 13 09 LITERARISCH-MUSIKALISCHES KABINETT ANMUT UND GNADE Seit jeher besteht zwischen Literatur und Musik eine wechselseitige Sehnsuchtsbeziehung. Literatur wird in Liedern oder Opernlibretti zu Tönen; Musik erzählt Geschichten oder entfaltet als »Klangrede« eine quasi-sprachliche Ausdruckskraft. Nicht wenige Schriftsteller bekennen, dass sie davon träumen, mit den Mitteln der Sprache musikalische Wirkungen zu erzeugen; auf der Ebene des Erzählstoffs erfreuen sich Romane über Musik und Musiker bei Autoren wie beim Publikum auffallender Beliebtheit. Das Musikfest Bremen will mit dem neuartigen Veranstaltungsformat »Literarisch-musikalisches Kabinett« dieser Wahlverwandtschaft zweier Künste einen Raum geben. Einer der raffiniertesten Musik- und Musikerromane der jüngeren Literaturgeschichte ist Wolfgang Schlüters vor acht Jahren erschienenes, mittlerweile vergriffenes Epos »Anmut und Gnade«, dessen Titel auf zwei mögliche Bedeutungen des französischen Wortes »grâce« anspielt. Ausgehend von den Proben zu einer Aufführung der Rameau-Oper »Les Indes galantes« im Paris des Jahres 2003 wird hier ein verschachteltes Gebäude aus verschiedenen Zeitund Handlungsebenen errichtet, auf denen Schlüter sich archaische Sprachregister kunstvoll anverwandelt und einen exorbitanten Reichtum an Motiven mit ›musikalischer‹ Formstrenge kombiniert. Man erfährt über das Leben im 17. und 18. Jahrhundert ebenso viel wie über die Aufführungspraxis französischer Barockmusik einst und jetzt; zugleich wird mit kühner Eleganz ein Bogen geschlagen zu den gesellschaftlichen und politischen Verhältnissen sen der Gegenwart. Im Gespräch zwischen dem Verfasser und der Moderatorin sowie ausgewählten Lesepassagen wird ird der Roman als literarisches Kunstwerk vorgestellt. llt. Beispiele der im Buch thematisierten Musik, dargegeboten vom Ensemble La Flamme, sollen dabei so einbezogen werden, dass sich ein lebendiger Dialog og zwischen Wort und Klang ergibt – ein PreziosennKabinett der besonderen Art. ENSEMBLE LA FLAMME KRISTINA MAIDT-ZINKE Eine Spezialisten-Formation par excellence: Annie Laflamme (Traversflöte) arbeitet u. a. mit Le Cercle de l’Harmonie, Concerto Köln, dem Collegium 1704 Prag und MusicAeterna Perm. Dort spielt als Konzertmeister Afasy Chupin (Barockvioline), der daneben mit »Nostalgia« poetisches Jazztheater macht. Sofia Diniz (Viola da Gamba) kennt man von Aufnahmen mit Ricercar, Hespèrion XXI oder dem Collegium Vocale Gent, und Maxim Emelyanychev, Jahrgang 1988, ist als Cembalist wie als Dirigent schon ein umjubelter Nachwuchsstar. Die aus Bremen stammende Kulturjournalistin, die sich neben ihrem Germanistikund Sprachenstudium der Musik als Liebhaberei in Theorie und Praxis widmete, absolvierte berufliche Anfänge bei den Bremer Tageszeitungen und Radio Bremen, wurde dann Mitarbeiterin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und anschließend feste Autorin für Literatur- und Musikkritik bei der Süddeutschen Zeitung. Heute lebt sie als freie Publizistin Publizistin, Übersetzerin und Moderatorin in München und Venedig. Si Sie ist Mitglied diverser Preisjurys und erste Inhaberin der 2 2015 begründeten Ricarda-HuchPoetikdozentur an der TU Braunschweig. B Kristina Maidt-Zinke ke WOLFGANG SCHLÜTER Der 1948 geborene, in Berlin lebende Schriftsteller und Übersetzer gilt als einer der eigenwilligsten Autoren seiner Generation. Sein Umgang mit der Sprache ist stark geprägt von seiner Affinität zur Musik, die er in seiner Prosa immer wieder zum Thema machte. Nach dem Studium der Musikwissenschaft und Philosophie promovierte Schlüter bei Carl Dahlhaus über Gustav Mahler; von 1984 bis 1993 arbeitete er als Redakteur der Arno-Schmidt-Werkedition in Bargfeld. Er übersetzte u. a. John Aubrey, Christopher Marlowe, Robert Louis Stevenson und D. H. Lawrence. Häufig trat er als Essayist hervor; als Romancier wurde er bekannt mit »Dufays Requiem« (2001), »Anmut und Gnade« (2007), »Gruß, Greenaway!« (2010) und »Die englischen Schwestern« (2011). Schlüter erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, darunter den Dedalus-Preis für innovative Prosa. SO / 13. SEPT / 11 UHR TICKETS: 25,- EUR (ERM. 18,-) Institut français, Bremen »LITERARISCH-MUSIKALISCHES KABINETT« WOLFGANG SCHLÜTER Lesung KRISTINA MAIDT-ZINKE Konzept und Moderation ENSEMBLE LA FLAMME Wolfgang Schlüter: »Anmut und Gnade« (Auszüge) sowie Musik von Jean-Philippe Rameau 58|59 13 09 DIE BLG IM WANDEL DER KARNEVAL DER TIERE … UND DER JAZZ Camille Saint-Saëns’ »Der Karneval der Tiere« ist einer der Familienkonzert-Klassiker schlechthin! Seit Jahrzehnten zählt das Werk zu den beliebtesten Kompositionen, um Kinder mit den Instrumenten eines Sinfonieorchesters vertraut zu machen. Nun beschert The Amazing Keystone Big Band dem Musikfest-Publikum als Deutschland-Premiere seine Version für ein Jazz-Orchester. Das 1886 mit dem Untertitel »Grande fantaisie zoologique« entstandene Kabinettstück musikalischen Humors ist das heute wohl bekannteste Werk des französischen Komponisten – und wurde von ihm gar nicht für Kinder geschrieben! Entstanden ist es vielmehr als Gelegenheitsarbeit für ein Hauskonzert im Freundeskreis mit zahlreichen ironischen Anspielungen auf Werke anderer Komponisten wie zum Beispiel Mozart, Rossini, Berlioz und Offenbach. Um niemanden zu düpieren und seinen Ruf als ernstzunehmender Künstler nicht aufs Spiel zu setzen, unterband der Komponist zu seinen Lebzeiten öffentliche Aufführungen durch ein generelles Verbot. Damit wollte er auch sicherstellen, dass die zu erwartende Popularität der 14 kleinen Sätze des ANNA THALBACH SO / 13. SEPT / 15 UHR TICKETS: ERWACHSENE 15,- EUR (ERM. 12,-), KINDER 6,- EUR, FAMILIENPASS (4 PERSONEN, MAX. 2 ERW.) 30,- EUR BLG-Forum Überseestadt, Bremen FAMILIENKONZERT: DER KARNEVAL DER TIERE THE AMAZING KEYSTONE BIG BAND ANNA THALBACH Sprecherin Camille Saint-Saëns: »Der Karneval der Tiere« (Arrangement für Jazz-Orchester) Anna Thalbach wurde 1973 in Ost-Berlin in eine Schauspielerund Künstlerfamilie hinein geboren. Als Tochter der Schauspielerin Katharina Thalbach kam sie früh mit Kamera und Bühne in Kontakt. Nach einem kurzen Ausflug in die Kostümschneiderei feierte sie ihren ersten Bühnenerfolg an der Seite ihrer Mutter in Brechts »Mutter Courage«. Es folgten zahlreiche Engagements in Theater-, Fernseh- und Kinoproduktionen. Für ihre Rolle in »Zärtliche Erpresserin« wurde sie 1993 als beste Nachwuchsdarstellerin mit dem Max Ophüls Preis ausgezeichnet, 2001 erhielt sie für ihre Rolle in dem Tatort »Kindstod« den Deutschen Fernsehpreis. Daneben ist Anna Thalbach mit ihrer ausdrucksstarken Stimme eine gefragte Hörbuchsprecherin, die bereits an über 50 Produktionen mitgewirkt hat und 2008 mit dem Deutschen Hörbuchpreis als beste Interpretin ausgezeichnet wurde. »Karneval der Tiere« nicht die Aufmerksamkeit an seinen »gewichtigeren« Werken wie den Sinfonien und Opern gefährdet. Erst ein Jahr nach seinem Tod erschien das Werk 1922 schließlich im Druck. Am 25. Februar desselben Jahres erklang es in Paris zum ersten Mal in der Öffentlichkeit. Es mutet wie eine Ironie des Schicksals an, dass sich Saint-Saëns’ einstige Befürchtungen rückblickend bewahrheiten sollten: Sein Name wird bis heute vor allem mit dem »Karneval der Tiere« in Verbindung gebracht. In dem Arrangement für Jazzorchester erhält das Werk eine ganz neue Wendung. Natürlich wird auch hier jedes Tier einem bestimmten Instrument zugeordnet, aber aus der Besetzung einer großen Big Band: So wird der Löwe von der Posaune verkörpert, der Schwan vom Saxophon, der Elefant von der Tuba, das Aquarium von der Trompete, das Vogelhaus von der Flöte und so weiter. Passend zu dem vielfältigen animalischen Personal wird auch Schauspielerin Anna Thalbach in der Kunst der stimmlichen Verwandlung brillieren. Das verspricht eine facettenreiche wie spielerische Einführung in die Geschichte des Jazz und seiner Stilrichtungen sowie die verschiedenen Instrumente einer Big Band und ihrer klanglichen Möglichkeiten – ein tierisches Vergnügen für Jung und Alt! Die BLG wurde 1877 von 65 Bremer Kaufleuten gegründet. Erstmals erfolgte damit die Bündelung von Güterumschlag und Lagerung in einem Seehafen. Das Erfolgsmodell hat sich im Zuge der Globalisierung vom lokalen Hafenunternehmen zur BLG LOGISTICS GROUP entwickelt und ist heute weltweit aktiv. In über 100 Niederlassungen in Europa, Nord- und Südamerika, Afrika und Asien arbeiten einschließlich aller Beteiligungen mehr als 16.000 Menschen für die Unternehmensgruppe. Geschäftsbereich Automobillogistik Betrieb von Autoterminals an der See, an großen Flüssen und im Binnenland, Transporte per Schiene, Straße und Wasser sowie technische Dienstleistungen. 2013 wurden 7,5 Millionen Fahrzeuge betreut. Damit ist die BLG Marktführer in Europa. Geschäftsbereich Kontraktlogistik Logistiksysteme für Autoteile-, Industrie- und Produktionslogistik, Handels- und Distributionslogistik, Seehafenlogistik und Logistik für Offshore-Windenergieanlagen. Die BLG arbeitet für renommierte Kunden wie BMW, Mercedes, VW, Tchibo, Bosch, Siemens, Konica Minolta oder IKEA. Geschäftsbereich Containerlogistik Das Gemeinschaftsunternehmen EUROGATE ist Marktführer in Europa. Das Netzwerk umfasst Terminals in Bremerhaven, Hamburg, Lissabon, Gioia Tauro, La Spezia, Ravenna, Salerno, Cagliari, Tanger, Ust Luga und Wilhelmshaven. 2013 wurden 14,2 Millionen Standardcontainer (TEU) umgeschlagen. Damit ist EUROGATE der führende europäische Terminalbetreiber. Carsten Preisler THE AMAZING KEYSTONE BIG BAND Die 20 Mitglieder der 2010 gegründeten französischen Amazing Keystone Big Band vereinen Geist und Seele der Swing-Ära mit der Virtuosität und Kreativität des zeitgenössischen Jazz. Jazz-Standards von Count Basie, Duke Ellington oder Thad Jones drücken sie genauso ihren Stempel auf wie eigenen Kompositionen und Arrangements. Neben regelmäßigen Auftritten in Jazz-Clubs in Paris und Lyon ist die Big Band ebenso bei Festivals wie Jazz à Vienne, Rhino Jazz und Monastier oder den Opern von Saint-Etienne und Monaco aufgetreten. Für die Einspielung ihrer Prokofjew-Adaption von »Peter und der Wolf … und der Jazz« erhielt The Amazing Keystone Big Band 2013 von der Académie du Jazz den Preis für die beste Einspielung des Jahres. Bei der Deutschland-Premiere des Projekts im Musikfest Bremen 2014 mit Rufus Beck als Sprecher überzeugten die Franzosen auch hierzulande damit einhellig Kinder und Erwachsene. 60|61 KL A Die E Rad rde als io Sy G sich mph egenst z and o w ny ei Harr ison völlig u Orches musika tekt tra u nter lisc Birt o jens nische wistles schiedl nter se her Sch in ic ö P eitig 1 , de latten e 986 ur he Hera em Dirig pfung: I r Be a r n sch innern ufgefü gehen enten D m Konz äftig h , e s ung ist Gus rte »Ea weisen aniel Ha rt des S tav M mit rth D r a wed ding n da dem a i a Tod hlers » nces« s Them begegn sh zug Lied a i e n . n W i h ewa ä ndt. von der rer Stru hrend k Erde t « de ur an utlic h NGL AND SC HAF T EN igen inüt alim 40 er G app eine d nnien. n k s ta e ls istle t gilt a roßbri hängig w t r G i s b i B n t a i n a io n it t m Kompo Musik chs u r Form nde n n i e r Der beg h s sche ließe s che end nces«. nössis ern sic eologi ersch int au b A Der rth Da zeitge berlag nlich g Stück k sche abe es i »Ea guren Werk ü ten äh ck für e Mus n, als h ilte ein ü fi e s h t s c e on einem Schi sich S . »Di komme «, urt n t s e e l h u e b von In estra s ein ntste ten z ege ied te g h e s L s c n s a » t r e u f d te o t s cha , so bew rzei hler s fürch ren a M nen glands es Un vor U ing Jah tav d n Gus . Allerd n 47 Klan Tiefen e scho i e b o rv ich onie den e Kläng es s 9. Sinf im Alte . s t t l e i n e e and d er sen ens Rez ntlich h m des st, als i u Eige Erde« mpon o K r e d der sich MO / 14. SEPT / 20 UHR TICKETS: 80,- / 65,- / 55,- / 40,- / 25,- EUR (ERM. 20%) In den sechs Sätzen vertont Mahler insgesamt sieben chinesische Gedichte aus dem 8. und 9. Jahrhundert aus der Sammlung »Die chinesische Flöte«, die er in der Übertragung von Hans Bethge kannte. Auf die Spur gebracht hatte ihn seine Gattin Alma Mahler: »Die Gedichte entzückten mich, und ich las sie Gustav Mahler immer wieder vor, bis er daraus ›Das Lied von der Erde‹ machte«, skizzierte sie den Entstehungsprozess. Auf einsamen Spaziergängen in Schluderbach entstanden im Sommer 1907 die ersten Skizzen, ehe »Das Lied von der Erde« ein Jahr später in Toblach dann seine endgültige Gestalt annahm. Die Uraufführung am 20. November 1911 in der Münchener Tonhalle erlebte Mahler nicht mehr. Die Reaktionen waren euphorisch: Die Allgemeine musikalische Zeitung rechnete in ihrer Rezension »Das Lied von der Erde« zum »besten, was Mahler je geschaffen hat«. VON ADAGIO BIS DISAGIO In der Welt der Musik ist es wie in der Wirtschaftswelt: Man sollte die gesamte Klaviatur beherrschen. Wir begleiten unsere Mandanten seit über 90 Jahren umfassend bei der Ausgestaltung und Optimierung ihrer geschäftlichen Möglichkeiten. Und manchmal auch zu einem Konzert. Denn Erfahrung ist dann wertvoll, wenn man sie gemeinsam teilt. Wir glauben, dass Wirtschaft und Kultur jeweils auf ihre Weise die Lebensqualität einer Region beeinflussen. Daher fühlen wir uns als Partner der Wirtschaft auch der Kunst und Kultur besonders verpflichtet – so auch als langjähriger Sponsor dem Musikfest Bremen. Wir freuen uns auf einen exzellenten Konzertabend mit dem Swedish Radio Symphony Orchestra unter der Leitung von Daniel Harding, das uns mit Gustav Mahlers »Lied von der Erde« und Harrison Birtwistles »Earth Dances« beglücken wird. Jochen Brünner www.fides-treuhand.de MICHAEL SCHADE bereits acht Sinfonien geschaffen hatte, bei der sinfonischen Nummerierung offenbar vor der Zahl Neun, über die berühmte Kollegen wie Beethoven, Schubert, Dvořák oder Bruckner bekanntlich nicht hinaus gekommen waren. Und ihn selbst sollte dann ja das gleiche Schicksal ereilen. Anders als die meisten anderen Werke der Gattung ist »Das Lied von der Erde« kein reines Orchesterwerk, sondern »eine Sinfonie für eine Tenor- und eine Alt-Stimme und Orchester«. Für Mahler war es keinesfalls ungewöhnlich, Singstimmen in seine Sinfonien einzubauen. Das hatte er zuvor in seinen Wunderhorn-Sinfonien (Nr. 2 bis 4) ebenfalls schon praktiziert. Der deutsch-kanadische Tenor Michael Schade gehörte zum Ensemble der Wiener Staatsoper und ist regelmäßiger Gast bei den Salzburger Festspielen sowie bei anderen wichtigen Festivals. Mahlers »Lied von der Erde« hat er u. a. in einer Einspielung mit Pierre Boulez aufgenommen. SWEDISH RADIO SYMPHONY ORCHESTRA w 14 09 Das Swedish Radio Symphony Orchestra hat seine Heimat in Stockholm. 1965 aus der Fusion des Radioorchesters und des Unterhaltungsorchesters hervorgegangen, hatte es seither u. a. mit Sergiu Celibidache, Herbert Blomstedt oder EsaPekka Salonen eine beeindruckende Garde an Chefdirigenten. Die Glocke, Bremen ANNA LARSSON KLANGLANDSCHAFTEN SWEDISH RADIO SYMPHONY ORCHESTRA MICHAEL SCHADE Tenor ANNA LARSSON Alt DANIEL HARDING Dirigent Harrison Birtwistle: »Earth Dances« Gustav Mahler: »Das Lied von der Erde« Während sich die schwedische Altistin Anna Larsson auf der Opernbühne vor allem als Wagner-Interpretin einen Namen gemacht hat, gehören die Werke Gustav Mahlers zu ihren bevorzugten Beschäftigungen auf den Konzertpodien. Nach jahrelangen Gastspielen an den wichtigen europäischen Opernhäusern hat Anna Larsson 2011 ein eigenes Konzerthaus in der schwedischen Provinz eröffnet. DANIEL HARDING Den britischen Dirigenten Daniel Harding kennen die Bremer noch aus seiner Zeit als Musikalischer Leiter der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Seit 2007 ist er Chefdirigent des Swedish Radio Symphony Orchestra und präsentiert sich erstmals mit diesem Klangkörper an seiner alten Wirkungsstätte. 62|63 ADDIO … 16 09 PHILHARMONISCHE GESELLSCHAFT BREMEN BEWEGENDE ABSCHIEDSSZENEN AUF DER OPERNBÜHNE Wer am Ende einer Oper mit der Liebsten, dem Gefährten oder Freund wieder zusammenkommen will, der muss sich zuerst einmal von ihnen trennen. Nur wer den anderen einmal verlassen hat, der weiß ihn zu schätzen: Jedem Abschied wohnt ein Zauber inne! Und so darf es nicht Wunder nehmen, dass das sehnsuchtsvolle und in den Arien der letzten vierhundert Jahre immer wiederkehrende Wörtchen »Addio« wie eine Zauberformel der Oper wirkt. Diesem tief bewegenden Abschiednehmen geht das Konzert zweifach nach: Il Pomo d’Oro auf den musikalischen Spuren und Donna Leon auf der musikgeschichtlichen Fährte. Die große Kennerin der frühbarocken Opernwelt hat ihre Gedanken zum Wechselspiel von Abschied und Ankunft in wunderbare Texte gekleidet, mit denen sie zwischen den besten Beispielen barocker Abschiedsszenen in die Gefühlswelt der Opera seria entführt. Denn wo ginge es dramatischer beim Abschiednehmen zu als in den Werken der so genannten Neapolitanischen Opernschule, jenem stilvollen Sturm und Drang zu Beginn des 17. Jahrhunderts, als dessen Meister Alessandro Scarlatti gelten darf. Donna Leon und Riccardo Minasi bieten mit dem »Addio«-Motiv ein Programm, das musikalisch viele Entdeckungen zu bieten hat. Es führt den authentischen »Sound« jenes Musiktheaters vor Ohren, in dem nur die ganz großen Gefühle mitspielen durften. Nicola Antonio Porpora ist der heute noch bekannteste Abschiednehmer. Überwiegend bestimmen an diesem Abend aber mit Komponisten wie Gennaro Manna, Davide Perez, Niccoló Jammelli Opernspezialisten das Programm, die zu ihrer Zeit zu den Großen des Metiers zählten, heute jedoch nur noch sehr selten auf den Spielplänen erscheinen. Manna beispielsweise gehört zu den in Italien meist gespielten Opernschreibern in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Dass MI / 16. SEPT / 20 UHR TICKETS: 60,- / 50,- / 40,- / 25,- / 15,- EUR (ERM. 20%) Die Glocke, Bremen ADDIO IL POMO D’ORO VERONICA CANGEMI Sopran KATE ALDRICH Mezzosopran DONNA LEON Sprecherin RICCARDO MINASI Violine und Leitung »Addio«: Texte von Donna Leon und Musik von Niccoló Jommelli, Nicola Antonio Porpora, Leonardo Leo, Gennaro Manna, Davide Perez, Gian Francesco de Majo und Pasquale Cafaro Der Bremer Bürgersinn ist traditionell geprägt vom Engagement über das »Zweckdienliche« hinaus. Selbstständig geführt oder kooperierend mit kommunalen oder anderen Trägern, bietet unsere Stadt eine einmalige kulturelle Vielfalt, in der Tradition und gegenwärtige Zeit sich anregend durchmischen. Die Philharmonische Gesellschaft hat es verstanden, in 190 Jahren verlässlich und flexibel Partner, Veranstalter, Förderer und Anreger des Musiklebens in Bremen zu sein. er gleichwohl auf Qualität und nicht Masse setzte wird dadurch bezeugt, dass er innerhalb von 20 Jahren Schaffensphase nur 13 Opern herausbrachte und im Range gleichberechtigt ein umfangreiches geistliches Œuvre schuf. »Tito Manlio«, die erste vollständige Oper aus seiner Feder, zählt dabei zu seinen erregendsten Werken. Zusammengestellt aus seinem Werk sowie aus Rezitativen und Arien seiner Neapolitanischen Zeitgenossen entsteht hier selbst eine kleine Opera seria, deren Motto lautet: Sag’ zum Abschied leise … Addio! Ihr zentrales Anliegen war es, Musik in all ihren Ausprägungen und Formaten zur Aufführung zu verhelfen, das Neue mit zu entdecken, die Rezeption in der ganzen Breite der Gesellschaft zu ermöglichen und den Ausführenden bestmögliche Interpretationsbedingungen zu bieten! »Quality first« ist ein Orientierungsmerkmal für die Arbeit des Vorstandes der Philharmonischen Gesellschaft im Dienst seiner Mitglieder. Bis heute geschieht sie ehrenamtlich, das heißt, dass Mitgliedsbeiträge und Fördermittel in höchstem Maße der Zweckbestimmung zufließen. Stephan Cartier VERONICA CANGEMI Die Karriere der argentinischen Sopranistin Veronica Cangemi nahm in Europa durch die Zusammenarbeit mit Marc Minkowskis Musiciens du Louvre Fahrt auf. »Armide« von Christoph Willibald Gluck markiert hier den Durchbruch und bereitete ihr den Weg zu einer Vielzahl von Engagements, die sie zu einer viel gefragten Spezialistin für die Opern-Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts machten. Die Philharmonische Gesellschaft Bremen setzt sich mit »offenen Ohren« für Musikprojekte in Bremen ein: mit ihrer achtteiligen Kammerkonzertreihe, die mit ihren hochkarätigen Künstlern im norddeutschen Raum einmalig ist, mit der Förderung der Bremer Philharmoniker und dem Musikfest Bremen, mit der Unterstützung des Musiklebens an Schulen und an der Universität Bremen und vielem mehr. Beste Noten für Bremen! Mit 190 Jahren Erfahrung sind wir weiterhin mit Liebe und Begeisterung im Einsatz für eine klingende Stadt! KATE ALDRICH Die amerikanische Mezzosopranistin Kate Aldrich wurde durch die Rolle der Amneris in der »Aida«-Inszenierung Franco Zeffirellis 2001 berühmt. Mit einem Schwerpunkt auf der klassischen und romantischen Oper hat sich Kate Aldrich in allen wichtigen Rollen ihres Faches bewährt. Sie ist regelmäßiger Gast an den ersten Häusern der Opernwelt. DONNA LEON Als Krimiautorin und Schöpferin des Commissario Brunetti muss man die amerikanische Schriftstellerin Donna Leon nicht mehr vorstellen. Die in Venedig lebende Autorin ist aber auch eine begeisterte und kenntnisreiche Anhängerin der Barock-Oper. Hier hat Donna Leon u. a. bereits viele Projekte zu Händels Werk begleitet. Zusammen mit Cecilia Bartoli brachte sie beispielsweise die Opern Agostino Steffanis wieder ins Bewusstsein der Musikwelt. Nähere Informationen erhalten Sie in unserem gesonderten Vorschauheft, im Internet unter www.philharmonische-gesellschaftbremen.de und über die Geschäftsstelle bei Dr. Ulrich Matyl, Telefon: 0421-25 75 180, [email protected] IL POMO D’ORO & RICCARDO MINASI So schnell war ein gerade gegründetes Orchester selten dermaßen erfolgreich. Erst 2012 ins Leben gerufen, erhielt Il Pomo d’Oro bereits für seine ersten CD-Aufnahmen mit Antonio Vivaldis »L’Imperatore« einen Diapason d’or. Nicht erst seitdem gehören die Italiener zu den innovativsten Ensembles der historischen Aufführungspraxis in Europa. Der Violinist Riccardo Minasi gründete das Ensemble 2012. Als Dirigent, Konzertmeister und Geiger ist Riccardo Minasi ein gefragter Mitspieler und Konzeptionist ambitionierter Konzerte. Er arbeitet mit renommierten Ensembles wie Le Concert des Nations oder dem Balthasar-NeumannEnsemble zusammen. 64|65 16 09 GLI ANGELI GENÈVE & SOLISTEN MUSIKALISCHES MEISTERWERK JOHANN SEBASTIAN BACHS MESSE IN H-MOLL Er unterschrieb das Werk, wie so viele seiner Kompositionen, mit der Abkürzung »DSGl«, jener gottesfürchtigen Widmung »Deo Soli Gloria« (»Dem alleinigen Gott zur Ehre«). Seine Bewunderer ließen diese Bescheidenheit indes nicht gelten. Für den legendären Leiter der Berliner Sing-Akademie Carl Friedrich Zelter war die h-Moll-Messe Johann Sebastian Bachs schlicht »das größte Kunstwerk, das die Welt gesehen hat«, wie er 1811 schrieb. Viele ähnliche Urteile machen das Werk zu einem singulären Ereignis. Dabei ist es weder der biographische Superlativ, dass die h-Moll-Messe Bachs einzige vollständige Vertonung des OrdinariumsTextes ist, noch der Umstand, dass sie das letzte große Musikwerk ist, das er vollendete. Das weite Panorama, das die h-Moll-Messe zeichnet, ist mit seinen thematischen Einfällen und seiner handwerklichen Perfektion in jeder Hinsicht die Bilanz des Gott ergebenen und dem Menschen zugewandten Schaffens Johann Sebastian Bachs. Dieser fast testamentarische Charakter ist keine pathetische Zuspitzung, sondern dem Umstand geschuldet, dass Bach einzelne Motive, Themen und ganze Kompositionen, die er zwischen 1724 und 1749 geschrieben hatte, in diesem Mammutwerk verarbeitete. Darin dem Weihnachtsoratorium und seinen parodistischen Einlagen ähnlich, bietet die h-Moll-Messe also sprichwörtlich Bach im Selbstgespräch mit seiner Vergangenheit. Die beiden ersten Sätze, das »Kyrie« und das »Gloria« sind beispielsweise der »Missa brevis« entnommen, die Bach 1733 zur Krönung seines Dienstherren Friedrich August II. in Dresden komponiert hatte. Den ältesten Abschnitt, das »Sanctus«, hatte Bach wiederum 1724 geschrieben. Allerdings vertonte er damals nur den ersten Teil des Textes. Da der junge Musiker, der ein Jahr zuvor in Leipzig zum Thomas-Kantor berufen en worden war, vor allem für den sonntäglichen Gottesdienst sdienst zu komponieren hatte, verzichtete er auf diee »Osianna«- und »Benedictus«-Passagen, weil diese ese in Leipzig aus Tradition nicht mitgesungen wurden. en. Für die h-MollMesse ergänzte er dann die fehlende nde Hälfte. Ob es Bachs Wunsch war, in seinem em Œuvre wenigstens eine »missa tota« verzeichnen hnen zu können, oder ob es einen Auftrag für die h-Moll-Messe gab, ist nach wie vor unklar. Möglicher Anlass könnte die bevorstehende Eröffnung der Dresdner Hofkirche gewesen sein. Allerdings ist eine Aufführung des Werkes zu Lebzeiten des Komponisten nicht belegt. Bach hätte mit seinem »Deo Soli Gloria« als Widmung also durchaus Recht behalten. Das in Genf ansässige Vokal- und Instrumentalensemble In Gli Angeli Genève, von Bassbariton St Stephan MacLeod 2005 gegründet, begreift Johann Sebast Sebastian Bach als seinen großen Spiritus rector. Neben CD-Au CD-Aufnahmen seiner Kantaten brillierte das Ensemble mit sei seiner Interpretation der Bach’schen Matthäus-Passion. Die Sopranistin So Aleksandra Lewandowska studierte Geige und Klavier, bevor sie zu ihrer wahren Profession, dem Gesan Gesang fand. Sie reüssiert sowohl als Opernsängerin wie auch aals Liedinterpretin und Oratoriensängerin und pflegt eine in intensive Zusammenarbeit mit dem Orchester des Polnische Polnischen Rundfunks und der Accademia dell’Arcadia. Als eine der wenigen Sängerinnen Norwegens kann die Sopranistin M Marianne Beate Kielland eine Grammy-Nominierung für sich verbuchen. Sie studierte u. a. bei Dietrich Fischer-D Fischer-Dieskau, war dann am Staatstheater Hannover engagiert un und erarbeitete sich ein breites Repertoire ertoire vom frühen Barock bis zur zeitgenösantgarde. Als Countertenor gehört der Spanier sischen Avantgarde. na zu einer exklusiven »Sänger-Spezies«, Carlos Mena st, extrem hohe Lagen zu beherrschen, seit deren Kunst, ahrzehnten immer gefragter wird. Anfangg gut zwei Jahrzehnten hre verlegte Mena seinen Arbeits- und der 90er Jahre elpunkt in die Schweiz, wo er u. a. Lebensmittelpunkt mmierten Schola Cantorum Basilibei der renommierten erte. Auch den italienischen Tenor ensis studierte. ntaldo zog es zur Ausbildung in Valerio Contaldo z. Am Konservatorium in die Schweiz. Lausanne absolvierte er höchst erfolgreich sein Studium. Heute ist Contaldoo ein viel gefragter nternationalen BühTenor an internationalen nen. präsentiert von der Stephan Cartier STEPHAN MACLEOD MI / 16. SEPT / 20 UHR / TICKETS: ICKETS: 35,- / 30,- / 25,- EUR (ERM. 20%) Nach ersten Erfahrungen als Chorist und Solist in Lausanne und Genf begann Stephan MacLeods Karriere während seines Studiums in Köln dank einer fruchtbaren Kollaboration mit Reinhard Goebel und Musica Antiqua Köln. Seitdem singt er regelmäßig mit Künstlern wie Philippe Herreweghe, Jordi Savall, Sigiswald Kuijken, Daniel Harding, Jos van Immerseel und Anima Eterna, Masaaki Suzuki und Bach Collegium Japan, Konrad Junghänel und Cantus Cölln, Stephen Stubbs und Tragicomedia oder Paul Van Nevel und dem Huelgas Ensemble, in dem er fünf Jahre erster Bassist gewesen ist. Seine Karriere als Solist hat ihn schon in fast alle europäischen Länder, nach Israel, Japan, China, Südamerika, die USA und Canada gebracht. Mehr als 55 CDs bezeugen seine Arbeit. St.. Laurentius Kirche, Langförden MESSE IN H-MOLL GLI ANGELI GENÈVE ALEKSANDRA LEWANDOWSKA Sopran MARIANNE BEATE KIELLAND Sopran CARLOS MENA Alt VALERIO CONTALDO Tenor STEPHAN MACLEOD Bass und Leitung Johann Sebastian Bach: Messe h-Moll BWV 232 66|67 18 09 SONGWRITERIN BECCA STEVENS UND BAND Wenn ein Star des Jazzgesangs wie Kurt Elling eine junge Sängerin aus North Carolina zu seinen fünf Favoriten in der Sparte des Jazzgesangs zählt, hat das schon einiges Gewicht. Aber ganz so einfach ist es mit Becca Stevens, auf die Elling mit seinem Lob zielte, nicht. Denn es ist nicht ganz eindeutig, ob Becca Stevens tatsächlich eine Jazzsängerin ist oder doch eine Singer/Songwriterin in der Nachfolge von Tori Amos, an deren Timbre die Stimme von Becca Stevens ein wenig erinnert. Oder ist sie grundsätzlich eine Folk-Interpretin, schließlich bezeichnete sie die New York Times anlässlich ihres Debütalbums »Tea by the sea« als »bestgehütetes Geheimnis der New Yorker Folkszene«. Wohlgemerkt, das war aber vor sieben Jahren. Seitdem hat Becca Stevens zwei weitere CDs veröffentlicht, und nun reicht die Bezeichnung Folk nicht mehr aus, denn die Sängerin offenbart darauf viel Vergnügen am Experiment. Offenbar zerfließen die Genregrenzen bei ihrer Musik, zumal gelegentlich auch noch eine Prise Pop dazukommt, sich aber auch krachender Rock mutwillig in einen Song hineindrängen kann. Andererseits spielt die Sängerin Instrumente wie Ukulele und die aus der Anden-Region stammende kleine Charango neben einer normalen Akustikgitarre, was wieder eher Folklore signalisiert. Aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, ergibt sich folgendes Bild: Becca Stevens hat Jazzgesang und Komposition studiert, und sie hat mit den Jazzbands der Bassistin Esperanza Spalding, des Trompeters Ambrose Akinmusire zusammengearbeitet, außerdem gehörte Gretchen Parlato eine Zeit lang zu ihrer Band, und die ist eine ausgemachte Jazzsängerin. Um das Maß voll zu machen, wirkt Becca Stevens als Sängerin auch in der überaus schrägen New Yorker Großband Bjorkestra des Saxophonisten Travis Sullivan bis heute mit, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Songs der musikalischen Grenzgängerin Björk aufzuführen. Vielleicht wird auch Becca Stevens am besten als solch eine Grenzgängerin betrachtet, die sich außerdem mutig an sehr eigenwillige Coverversionen heranmacht. Auf ihrem zweiten Album »Weightless« covert sie die zwanzig Jahre alte Seal-Schnulze »Kiss from a rose« nur von Charango und trockenem Schlagzeug begleitet, und alles Süßliche des Songs ist plötzlich verschwunden. Und auf ihrer nagelneuen CD »Perfect Animal« finden sich gleich drei einigermaßen überraschende Adaptionen, nämlich Stücke von Billy Ocean, Usher und der fast dreißig Jahre alte Steve Winwood-Hit »Higher love« – jeweils auf eine höchst eigenständige Weise interpretiert. Eine sehr spannende Künstlerin! STARKE FINANZIERUNGSINSTRUMENTE FÜR BREMEN Für ein perfektes Zusammenspiel braucht es die richtigen Instrumente, das ist auch in der Wirtschaft so. Und auch die besten Ideen finanzieren sich nicht von selbst. Die BAB leistet mit ihren Programmen zur Wirtschafts- und Wohnraumförderung einen wichtigen Beitrag dazu, die finanzielle Ausstattung von Unternehmen in Bremen und Bremerhaven zu optimieren und die Wohnsituation zu verbessern. Instrumente wie der Bremer Unternehmerkredit, die BAB-Starthilfe und der Bremer Gründerkredit in Verbindung mit ERP-Fördermitteln der EU helfen dabei, bestehende zu sichern und neue zu schaffen. Vor allem kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) profitieren in allen Phasen ihrer wirtschaftlichen Entwicklung von den umfassenden Förderangeboten – von der Gründung über Wachstum und Nachfolgeregelung bis hin zur Konsolidierung oder Sanierung. Hinzu kommt die Wohnraumförderung. Die BAB leistet damit einen zentralen Beitrag zur Wirtschafts- und Infrastruktur des Landes Bremen. Als Förderbank tritt die BAB nicht in Konkurrenz zu den Sparkassen und Banken vor Ort, sondern arbeitet partnerschaftlich mit den Geldinstituten ihrer Kunden zusammen und ergänzt deren Engagement durch Kredite, Beteiligungen und Bürgschaften. Gerade KMU, die aufgrund der erhöhten regulatorischen Anforderungen zum Teil Probleme damit haben, ausreichend Sicherheiten nachzuweisen, kann dadurch geholfen werden. Dabei können auch regionale Gegebenheiten berücksichtigt werden – ein besonderer Pluspunkt, den eine regionale Förderbank bietet. Christian Emigholz BECCA STEVENS FR / 18. SEPT / 20 UHR TICKETS: 30,- EUR (ERM. 22,-) Deutsches Auswandererhaus, New York-Saal, Bremerhaven GREETINGS FROM NEW YORK BECCA STEVENS BAND: BECCA STEVENS Gesang LIAM ROBINSON Akkordeon, Keyboard CHRIS TORDINI Bass JORDAN PERLSON Schlagzeug, Perkussion Auszüge aus »Perfect Animal« und weitere Songs GRENZGÄNGERIN ZWISCHEN FOLK UND JAZZ Becca Stevens wurde 1984 in Winston-Salem/North Carolina geboren. Sie trat mit der Familienband Tune Mammals auf und nahm klassischen Gitarrenunterricht. Zum Studium ging sie an die New Yorker New School for Jazz and Contemporary Music, wo sie Unterricht in Komposition und Jazzgesang nahm. Sie schloss mit einem Bachelor ab. Becca Stevens bewegt sich in der kreativen New Yorker Szene, arbeitete mit Pianisten wie Taylor Eigisti, Timo Andres und Brad Mehldau zusammen und gründete 2010 gemeinsam mit der Jazzsängerin Gretchen Parlato und der Singer/ Songwriterin Rebecca Martin das Frauentrio Tillery. Mit ihrer eigenen Band hat sie bisher drei Alben vorgelegt, ist aber außerdem auf zahlreichen Veröffentlichungen anderer Künstler vertreten. Ihre Band besteht aus dem Akkordeonisten und Keyboarder Liam Robinson, dem Bassisten Chris Tordini sowie dem Schlagzeuger und Perkussionisten Jordan Perlson. Auch bei der Durchführung des vom Senat beschlossenen Wohnraumförderprogramms 2012/2013 spielt die BAB als direkter Finanzierungspartner der gewerblichen Bauherren eine herausgehobene Rolle. Mit Hilfe zinsgünstiger Darlehen soll bezahlbarer Wohnraum für Menschen mit geringem Einkommen geschaffen werden. www.bab-bremen.de 68|69 18 09 MOZART 1791 DREI SCHLÜSSELWERKE AUS SEINEM LETZTEN LEBENSJAHR ERIC HOEPRICH DIE SOLISTEN Die Sopranistin Mhairi Lawson ist u. a. mit Les Arts Florissants, der English National Opera, dem Gabrieli Consort und dem Scottish Chamber Orchestra aufgetreten und traf auf Dirigenten wie William Christie, Sir Charles Mackerras, Paul McCreesh, Jane Glover und Sir John Eliot Gardiner. Mezzosopranistin Rowan Hellier war u. a. engagiert als Cherubino (»Le nozze di Figaro«), Hänsel (»Hänsel und Gretel«), Sesto (»Giulio Cesare in Egitto«), Küchenjunge (»Rusalka«) sowie Cecilio (»Lucio Silla«). Tenor Nicholas Mulroy begann als Chorknabe an Liverpools Metropolitan Cathedral und ist heute ein vielgefragter Sänger vor allem des Barock-Repertoires, der regelmäßig an internationale Opern- und Konzerthäuser geladen wird. Bassbariton Matthew Brook trat als Solist in Europa, Australien, Nord- und Südamerika und im Fernen Osten auf. Er arbeitete mit renommierten Dirigenten wie Harry Christophers, Sir John Eliot Gardiner, Emmanuelle Haïm, Philippe Herreweghe, Sir Charles Mackerras oder Sir Roger Norrington. Eric Hoeprich ist auf das Musizieren mit historischen Klarinetten spezialisiert – von der Barockzeit bis zur späten Romantik. Er studierte an der Harvard University und am Royal Conservatory of Music in Den Haag und hat heute verschiedene Professuren inne. Als Gründungsmitglied von Frans Brüggens Orchestra of the 18th Century spielt Eric Hoeprich als Solist seit 25 Jahren mit diesem Orchester. Darüber hinaus arbeitet er mit vielen führenden Alte-Musik-Ensembles. DUNEDIN CONSORT & JOHN BUTT Das schottische Dunedin Consort, benannt nach dem berühmten Edinburgh Castle (Din Eidyn), tritt bei Festivals in Schottland, Kanada, Italien, Spanien, Irland, Belgien, Israel, Frankreich und Deutschland auf. Die künstlerische Arbeit des Dunedin Consort ist durch zahlreiche, zum Teil prämierte Aufnahmen belegt – zuletzt erhielt die Einspielung von Mozarts Requiem in der 2013 entstandenen Fassung des Mozart-Forschers David Black einen Gramophone Award und eine Grammy-Nominierung. John Butt, renommierter Bach-Forscher und Professor an der Universität Glasgow, leitet seit 2003 das Dunedin Consort. Er tritt zudem weltweit als Organist und Cembalist auf und wird immer wieder als Gastdirigent angefragt. »Die Geschichte seines [Mozarts] letzten Werkes […] ist ebenso geheimnisvoll als merkwürdig«, schrieb Mozarts erster Biograph Franz Xaver Niemetschek. Nicht umsonst erzählte Constanze Mozart viele Jahre nach dem Tod ihres Mannes dem englischen Verleger Vincent Novello und seiner Frau, dass ihr Mann »von dem Gedanken besessen war, jemand hätte ihm aqua toffana eingegeben«, ein langsam wirkendes Gift. In Mary Novellos Tagebuch sind Constanzes Zitate der angeblichen Worte ihres Mannes überliefert: »›Ich weiß, daß ich sterben muß‹, rief er [Mozart], ›jemand hat […] den Tag meines Todes genau vorher berechnet – und dafür haben sie ein Requiem bestellt – ich schreibe es für mich selbst.‹« In Wirklichkeit waren die Umstände, unter denen das Requiem entstand, weit weniger geheimnisvoll. Denn das Werk wurde von einem gewissen Grafen von Walsegg-Stuppach in Auftrag gegeben – einem begeisterten Musikliebhaber, der die höchst eigentümliche Gewohnheit hatte, bei renommierten Komponisten anonym Werke zu bestellen, um sie später in eigenhändiger Abschrift als eigene Kompositionen auszugeben. Als am 14. Februar seine Frau Anna starb, kam er auf die Idee, zu ihrem Andenken Mozart ein Requiem komponieren zu lassen. Nach Mozarts Tod hatte Constanze ein kapitales Interesse daran, den Kompositionsauftrag des Grafen zu erfüllen, die Fragment gebliebene Partitur fertigstellen zu lassen und den Anschein zu erwecken, dass Mozart die Messe vor seinem Tod noch vollendet hätte. Die schwierige Aufgabe übernahm Mozarts Schüler Franz Xaver Süßmayr, wobei zahlreiche Abschriften mit ihren Fehlerquellen zusätzlich zur Manipulation des Notentextes beitrugen. David Black hat nun eine kritische Neuedition von Mozarts Requiem vorgelegt, in welcher der britische Musikwissenschaftler auch der Frage nachgeht, wie das Stück wohl bei der ersten Aufführung noch vor der offiziellen Uraufführung am 14. Dezember 1793 geklungen haben mag. Hierfür rekonstruierte Black anhand bisher unbekannter Quellen die ursprüngliche Werkfassung in der traditionellen Süßmayr-Edition – mit beeindruckendem Ergebnis! Das von John Butt dirigierte Dunedin Consort präsentiert nun gemeinsam mit einem hochkarätigen Sänger-Ensemble Mozarts unvollendetes Werk auf der Basis von David Blacks Forschungsergebnissen. Ergänzt wird der Abend durch zwei weitere prominente Werke, die Mozart in seinem letzten Lebensjahr komponierte: die Ouvertüre zur Oper »Die Zauberflöte« KV 620 und das berühmte Klarinettenkonzert A-Dur KV 622, das Eric Hoeprich auf einer historischen Klarinette vortragen wird – ein Werk, das aufgrund seiner klassisch vollendeten Form und seiner Intimität und Schlichtheit einen herausragenden Rang unter den Instrumentalkonzerten einnimmt. Harald Hodeige präsentiert von FR / 18. SEPT / 20 UHR TICKETS: 60,- / 50,- / 40,- / 25,- / 15,- EUR (ERM. 20%) Dom zu Verden MOZART 1971 DUNEDIN CONSORT ERIC HOEPRICH Klarinette MHAIRI LAWSON Sopran ROWAN HELLIER Alt NICHOLAS MULROY Tenor MATTHEW BROOK Bass JOHN BUTT Leitung W. A. Mozart: Ouvertüre aus »Die Zauberflöte« KV 620, Klarinettenkonzert A-Dur KV 622, Requiem d-Moll KV 626 (Fassung David Black, 2013) 70|71 HOCHKARÄTIGE BESETZUNG BRINGT ASCHENPUTTEL ZUM FUNKELN »Kann es einen unglücklicheren Komponisten geben?« schrieb im Januar des Jahres 1817 einer, der sich für den definitiv unglücklichsten von allen hielt: Gioacchino Rossini. Grund genug hatte er zum gepflegten Selbstmitleid, denn ein Jahr der Misserfolge, wie er selbst schrieb, lag hinter ihm. »Il barbiere di Siviglia«, dann »Otello« und nun auch noch seine jüngste Oper »La Cenerentola« waren alle beim Publikum durchgefallen. Doch Rossini wäre nicht Rossini gewesen, wenn er mit dieser Klage nicht auch den Trotz desjenigen verbunden hätte, der um sein wahres Talent und Können wusste: »Aber wartet nur, Dummköpfe. In einem Jahr wird man es in ganz Europa singen«, prophezeite er seinen Kritikern. Und auch hier behielt er Recht. SA / 19. SEPT / 19 UHR TICKETS: 85,- / 70,- / 55,- / 40,- / 25,- EUR (ERM. 20%) Die Glocke. Bremen LA CENERENTOLA EUROPA GALANTE VIVICA GENAUX Angelina FRANCESCO MARSIGLIA Don Ramiro DAVIDE MALVESTIO Dandini DAMIANA MIZZI Clorinda BRUNO DI SIMONE Don Magnifico sowie weitere Solisten FABIO BIONDI Dirigent Gioacchino Rossini: »La Cenerentola« (konzertant) Es bedurfte nur weniger weiterer Aufführungen nach der Premiere und »La Cenerentola« tanzte über die Opernbühnen Europas. Rossini hatte sich besonders viel Mühe bei der Auswahl des Stoffes gemacht. Denn auch wenn der »Barbiere di Siviglia« gerade mit nur mäßiger Resonanz über die Bühne gegangen war, so hatte das römische Teatro Valle dem Komponisten einen weiteren Kompositionsauftrag erteilt. Das Sujet war beliebig, nur ein richtiger Erfolg sollte es diesmal werden. Rossini sah sich also unter besonderem Druck. Viele Themen wurden verworfen, doch dann traf sein Librettist Jacopo Feretti mit dem Aschenputtel-Stoff bei Rossini sofort auf Resonanz. Innerhalb von nur vier Wochen warfen sich Texter und Komponist die Motive zu, und am Ende war eine neue Variante des Stoffes entstanden, die es in sich hatte. Denn auch wenn wir heute mit der Geschichte um die von ihren Stiefschwestern und dem eigenen Vater so ungerecht behandelte Schöne ein Märchen verbinden, so steckt in der Geschichte auch ein guter Schuss Spott auf die höfische Gesellschaft. Da wechseln der Herrscher Don Ramiro und sein Diener Dandini die Rollen bei der Buhlschaft um die schöne Cenerentola, und da ist es ein Philosoph, Alidoro, der für den Herrn auf Brautschau geht. Ausgerechnet ein Philosoph! 1817 war dies ein politisches Statement. Zwei Jahre zuvor wollte der Wiener Kongress die alte Ordnung in Europa wieder herstellen, die die Französische Revolution und ihr zweifelhafter Vollender Napoleon durcheinander gewirbelt hatten. Doch wer auf diese Restauration blickte, ahnte, dass es zu spät für eine Wiederbelebung des Ancien Régime war, für die Cenerentolas Vater und die eitlen Stiefschwestern in der Oper stehen. In der neuen Zeit konnte auch ein Aschenputtel Herzogin oder Königin werden – weil ein Herrscher einem Philosophen vertraute. MUSIK VERBINDET. ENGAGEMENT BEFLÜGELT. Stephan Cartier © Monika Lawrenz 19 09 DIE SOLISTEN Mit Vivica Genaux hat sich eine herausragende Mezzosopranistin in der europäischen Musikszene etabliert, die beides beherrscht: den sachlichbarocken Tonfall wie auch den schmelzenden Belcanto. In der jüngsten Saison konzentrierte sich Vivica Genaux auf Werke Alter Musik. Der neapolitanische Tenor Francesco Marsiglia schloss sein Gesangsstudium in Salerno mit Bestnoten ab und beherrscht zahlreiche Rollen seines Fachs, die er vor allem auf den namhaften Opernbühnen Italiens interpretiert. Davide Malvestio hat alle wichtigen Rollen seines Faches auf den internationalen Bühnen bestritten. Der Bariton spezialisierte sich früh auf die barocke Kammermusik und leistet sich immer wieder Ausflüge in die Klassik und Romantik. Sopranistin Damiana Mizzi debütierte 2004 als Rosina in Paisellos »Barbiere di Siviglia«. Sie überzeugte in vielen Wettbewerben, u. a. 2014 beim Concurso de Canto Francisco Viñas, der ihr die Sonderauszeichnung verlieh. Bruno di Simone gilt als weltweit gefragter Spezialist für komische Oper und das Belcanto-Repertoire und zählt allein 17 Rollen in Werken von Rossini zu seinem Repertoire. Für seine Verdienste als Spezialist für das Rossini-Repertoire wurde der Bariton 2007 mit dem Rossini d’Oro Preis ausgezeichnet. EUROPA GALANTE & FABIO BIONDI Musik spendet Energie, Kraft und Glück, erweitert Horizonte und eröffnet neue Welten. Diesen Reichtum möchte die NORDMETALLStiftung mit ihrer Musikförderung möglichst vielen Menschen zugänglich machen. Kunst und Kultur sind wichtig für Innovation und Wandel in unserer Gesellschaft. Die NORDMETALL-Stiftung fördert Bildung, Wissenschaft, Forschung, Kultur und Soziales in Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und nordwestlichen Niedersachsen. Ziel ist es, Norddeutschland in der Fläche zu stärken – die Region, in der die Mitgliedsunternehmen des Stifters, der Arbeitgeberverband NORDMETALL e.V. beheimatet sind. In der Partnerschaft mit dem Musikfest Bremen verbinden sich auf ideale Weise Standort-und Kulturförderung, zwei wichtige Anliegen der NORDMETALL-Stiftung. Wir freuen uns auf großartige Stunden mit Musik und auf Begegnungen mit Ihnen. NORDMETALL-Stiftung www.nordmetall-stiftung.de 1990 von Fabio Biondi gegründet, entwickelte sich das Ensemble Europa Galante innerhalb weniger Jahre zu einem der renommiertesten Barockorchester Italiens. Das Repertoire des weltweit gefragten Ensembles reicht von Kammermusik italienischer Komponisten über Opern von u. a. Händel, Vivaldi, Caldara, Veracini und Donizetti bis zum vielfältigen Œuvre Alessandro Scarlattis. Seit der Einspielung ihrer ersten CD mit Konzerten von Vivaldi wurden den Veröffentlichungen des Orchesters stets beeindruckende Preise inklusive zweier Grammy-Nominierungen zuteil. Der sizilianische Dirigent und Violinist Fabio Biondi konzentrierte sich schon früh auf die historische Aufführungspraxis, die er u. a. an der Seite von Stars der Szene wie Marc Minkowski, Jordi Savall oder Philippe Herreweghe entdeckte. Er ist Künstlerischer Leiter für Kammermusik beim Stavanger Symphony Orchestra in Norwegen und arbeitet als Solist und Dirigent u. a. mit dem Mozarteum Orchester Salzburg, dem European Baroque Orchestra, dem Zürcher Kammerorchester, dem Norwegischen Kammerorchester oder dem Mahler Chamber Orchestra. 72|73 VERLEIHUNG DES MUSIKFEST-PREIS UND DES FÖRDERPREIS DEUTSCHLANDFUNK Mit dem Musikfest-Preis würdigt das Festival seit 1998 herausragende Künstlerpersönlichkeiten, die mit ihrem künstlerischen Schaffen die programmatische Ausrichtung des Festivals maßgeblich akzentuiert haben und zu einer Bereicherung und Weiterentwicklung des internationalen Konzertlebens beigetragen haben. Diesen Künstlern, die durch ihr herausragendes künstlerisches Wirken in der internationalen Musikwelt individuelle Akzente gesetzt haben, verdankt das Musikfest Bremen maßstäbliche Impulse und kreative Kontinuität, zum Beispiel durch exklusiv vor Ort erarbeitete oder deutschlandweit nur hier zur Aufführung gebrachte Programme, die das künstlerische Profil des Festivals entscheidend mitgeprägt haben. Der MusikfestPreis symbolisiert sich in einer handgegossenen »Orpheus«-Bronze des Bremer Bildhauers Bernd Altenstein. In diesem Jahr ehrt das Musikfest Bremen mit Janine Jansen eine Künstlerin, die nicht zuletzt durch ihren unbedingten Einsatz für die Kammermusik den ganz besonderen Reiz dieser Kunstgattung mitreißend erlebbar macht. Sie hat dem Festival mit ihrer künstlerischen Integrität unvergessliche Konzertabende geschenkt, denen hoffentlich noch viele weitere folgen mögen. Herzlichen Glückwunsch, Janine Jansen! MUSIKFEST-PREISTRÄGER: Sir John Eliot Gardiner (1998) Gidon Kremer und Kremerata Baltica (1999) Klaus Maria Brandauer und Thomas Hengelbrock (2000) Jessye Norman (2001) Nikolaus Harnoncourt (2002) András Schiff (2003) Sir Roger Norrington (2004) Marc Minkowski (2005) Anne Sofie von Otter (2006) Kristjan Järvi & Absolute Ensemble (2007) Fazil Say (2008) Hélène Grimaud (2009) Jos van Immerseel (2010) Masaaki Suzuki (2011) Harald Vogel (2012) Ottavio Dantone (2014) Janine Jansen (2015) Daneben verleiht das Musikfest Bremen zusammen mit Deutschlandradio den »Förderpreis Deutschlandfunk« an hochbegabte Nachwuchskünstler – Interpreten, Dirigenten oder Komponisten –, die am Beginn ihrer Karriere durch ihr Wirken bereits beeindruckende Akzente gesetzt und sich mit ihren individuellen Interpretationsansätzen für eine bedeutende internationale Karriere empfohlen haben. Der »Förderpreis Deutschlandfunk« bietet jungen Künstlern eine praktische Hilfestellung für die weitere erfolgreiche Etablierung im internationalen Kulturbetrieb. Der Sachpreis ermöglicht ihnen neben ihrem Engagement beim Musikfest Bremen eine praktische Hilfestellung, indem er ihren bereits erfolgreichen Einstieg in die Musikszene um eine wichtige Komponente erweitert: Als »Artist in Residence« gehen sie für ein Jahr mit dem preisstiftenden Sender eine enge Bindung ein, indem sie Studio-Aufnahmen sowie eine CD-Produktion realisieren. Mit Simone Rubino zeichnet das Musikfest Bremen zusammen mit Deutschlandfunk in diesem Jahr mit dem »Förderpreis Deutschlandfunk« einen jungen Künstler aus, der mit seinem präzisen und ausdrucksstarken Spiel die Energie und das Gefühl zu vermitteln vermag, die die Kompositionen ihn ihm hervorrufen. Mit seinem engagierten Einsatz überzeugte er auch 2014 die Jury beim 63. Internationalen Musikwettbewerb der ARD in München, die ihm in der Kategorie Schlagzeug den 1. Preis zusprach; zudem wurde er mit dem Publikumspreis und dem Brüder-Busch-Preis ausgezeichnet. Herzlichen Glückwunsch, Simone Rubino! PREISTRÄGER FÖRDERPREIS DEUTSCHLANDFUNK: Tanja Tetzlaff (1998) Aniello Desiderio (1999) Julia Fischer (2000) new art saxophone quartet (2001) Nicola Jürgensen (2002) Sergey Khachatryan (2003) Yu Kosuge (2004) Lera Auerbach (2005) Patricia Kopatchinskaja (2006) Kristian Bezuidenhout (2007) Antoine Tamestit (2008) Cinquecento (2009) Spira mirabilis (2010) Sophie Pacini (2011) Davit Melkonyan & Mikayel Balyan (2012) Chiaroscuro Quartet (2013) Leonard Elschenbroich (2014) Simone Rubino (2015) 18. FÖRDERPREIS DEUTSCHLANDFUNK: ZUKUNFT SCHAFFEN Warum fördern wir junge Künstler? Weil es für diese notwendig ist! Weil es eine Investition in die Zukunft darstellt. Der öffentlichrechtliche Rundfunk steht in der Pflicht, den Wechsel der Generationen aktiv mitzugestalten. Er trägt Verantwortung, dass die Jungen nachwachsen können und Perspektiven erhalten, auch bei der Produktion und Präsentation von Musik. Talentierte Nachwuchsmusiker zu unterstützen, ihnen Öffentlichkeit und Entfaltungsräume zu schaffen, sie einige Zeit zu begleiten – dies sehen wir als unsere Aufgabe an. Das Deutschlandradio mit seinen Programmen hat Möglichkeiten dazu und es blickt auf lange Traditionen des Förderns zurück. Deutschlandradio Kultur beispielsweise auf seinem Sendeplatz »Einstand«. Deutschlandfunk in Gestalt seiner »Raderbergkonzerte« oder mit dem »Forum neuer Musik«, und beide bundesweiten Programme mit ihrem Engagement etwa beim Deutschen Musikwettbewerb. Die Liste ist damit noch lange nicht am Ende. Hier und heute fördern der Deutschlandfunk und das Musikfest Bremen gemeinsam. Nicht nur, dass der Deutschlandfunk diverse Bremer Konzerte aufzeichnet und dann bundesweit überträgt – gleich zum Festivalstart wird der begehrte »Förderpreis Deutschlandfunk« verliehen. Der nunmehr 18. Förderpreisträger ist erstmals ein Schlagzeuger: Simone Rubino, geboren 1993 in Chivasso nahe Turin. Er studiert bei Peter Sadlo und gewann im vergangenen Jahr den ARDMusikwettbewerb. Am Eröffnungsabend des diesjährigen Musikfest Bremen präsentiert Simone Rubino Musik des 20. Jahrhunderts, im Spannungsfeld von Unterhaltung und Avantgarde. deutschlandfunk.de deutschlandradiokultur.de deutschlandradio.de Carsten Preisler 74|75 BUS-SHUTTLE ZU KONZERTEN IN DER REGION! SPONSOREN & PARTNER Das Musikfest Bremen wird ermöglicht durch die Hauptsponsoren und -förderer: Freunde und Förderer: Das Musikfest Bremen bietet erneut einen Bus-Transfer an. So gelangen Sie sicher und bequem von Bremen aus zu den Musikfest-Konzerten in der Nordwest-Region und nach Groningen. Konzertsponsoren und Partner: Zentraler Abfahrts- und Ankunftsort am Veranstaltungstag ist jeweils vor der Glocke an der Domsheide. Anmeldungen nimmt ausschließlich der Ticket-Service in der Glocke (Tel. 0421 / 33 66 99, Mo–Fr 10–18 Uhr, Sa 10–15 Uhr) entgegen. Die Mindestteilnehmerzahl für den Bus-Transfer beträgt jeweils 15 Personen. Weitere Informationen finden Sie auf www.musikfest-bremen.de. H MFB Die ShoppingWelt FAHRPREIS 10,- EUR (Hin- und Rückfahrt) VERANSTALTUNGSORTE Ganderkesee Worpswede KOOPERATIONSPARTNER Landkreis Friesland FAHRPREIS 12,- EUR Generalkonsulat des Königreichs der Niederlande (Hin- und Rückfahrt) Bremerhaven Oldenburg Verden Cappel Langwarden BREMEN FAHRPREIS 15,- EUR Bremerhaven (Hin- und Rückfahrt) Sande Varel Emden MEDIENPARTNER Rosengarten Wiefelstede Kulturpartner Worpswede Leer Oldenburg Groningen Ganderkesee HOTELPARTNER Bremen Cappel Emden Langförden Langwarden Leer Rosengarten Sande Sögel Varel Wiefelstede Verden FAHRPREIS 22,- EUR Sögel (Hin- und Rückfahrt) Langförden Groningen (NL) 76|77 GESAMTPROGRAMM DES MUSIKFEST BREMEN 2015 SA / 29. AUG / AB 19.30 UHR EINE GROSSE NACHTMUSIK Eröffnungsfest mit diversen Künstlern an 9 Spielstätten rund um den Marktplatz präsentiert von EWE, swb, OHB und WESER-KURIER SO / 30. AUG / 20 UHR Die Glocke, Bremen THE ART OF BRYN TERFEL BRYN TERFEL Bassbariton MALCOLM MARTINEAU Klavier präsentiert durch die Deutsche Bank SO / 30. AUG / 17 UHR St.-Laurentius-Kirche, Langwarden ARP-SCHNITGER-FESTIVAL I: HARALD VOGEL Orgel präsentiert von der Bremer Landesbank MO / 31. AUG / 20 UHR Die Glocke, Bremen KLAVIERABEND SIR ANDRÁS SCHIFF Klavier präsentiert von der Deutschen Factoring Bank DI / 01. SEPT / 20 UHR Zionskirche, Worpswede ARP-SCHNITGER-FESTIVAL II: HEEJIN KIM Orgel gefördert von Deutsche Bank Stiftung DI / 01. SEPT / 20 UHR Jagdschloss Clemenswerth, Sögel MOZARTS FLÖTENQUARTETTE SOLISTEN DER MUSICIENS DU LOUVRE: JEAN BREGNAC Flöte, THIBAULT NOALLY Violine NICOLAS MAZZOLENI Viola, ELISA JOGLAR Violoncello präsentiert von EWE BREMEN UND BREMERHAVEN FR / 04. SEPT / 19 UHR FR / 11. SEPT / 18 UHR UND 20 UHR MI / 16. SEPT / 21 UHR Freilichtmuseum am Kiekeberg, Rosengarten-Ehestorf Schloss Gödens, Sande/Friesland BLG-Forum Überseestadt, Bremen SCHLOSSMUSIK AUF GÖDENS JANINE JANSEN Violine ITAMAR GOLAN Klavier gefördert durch die NORDMETALL-Stiftung MUSIKFEST SURPRISE III: ARUN GHOSH QUINTET präsentiert von der ShoppingWelt dodenhof AUS OPER UND SALON ENSEMBLE ZEFIRO ALFREDO BERNARDINI Oboe und Leitung ENSEMBLE CONTRASTE MAGALI LÉGER Sopran präsentiert von EWE DIE SCHÖPFUNG B’ROCK, COLLEGIUM VOCALE GENT & SOLISTEN RENÉ JACOBS Dirigent präsentiert von der Bremer Kreditbank AG MI / 02. SEPT / 20 UHR Kirche St. Johannes, Wiefelstede ARP-SCHNITGER-FESTIVAL III: WOLFGANG ZERER Orgel DO / 03. SEPT / 21 UHR BLG-Forum Überseestadt, Bremen MUSIKFEST SURPRISE I: CÉCILE MCLORIN SALVANT präsentiert von der ShoppingWelt dodenhof DO / 03. SEPT / 20 UHR Der Aa-Kerk, Groningen (NL) Die Glocke, Bremen FR / 04. SEPT / 19 UHR Kirche St. Peter und Paul, Cappel ARP-SCHNITGER-FESTIVAL V: HANS-OLA ERICSSON Orgel FR / 11. SEPT / 20 UHR St. Laurentius Kirche, Langförden Theater an der Blinke, Leer SA / 05. SEPT / 20 UHR Johannes a Lasco Bibliothek, Emden MOZARTS SINFONISCHES VERMÄCHTNIS LE CERCLE DE L’HARMONIE JÉRÉMIE RHORER Dirigent gefördert durch die NORDMETALL-Stiftung Musical Theater Bremen DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL LE CERCLE DE L’HARMONIE & SOLISTEN TOBIAS MORETTI Sprecher, JÉRÉMIE RHORER Dirigent MARTIN KUŠEJ Regie präsentiert von der Bremer Landesbank gefördert durch die Karin und Uwe Hollweg Stiftung und die FREUNDE MUSIKFEST BREMEN SO / 06. SEPT / 17 UHR St. Cyprian- und Corneliuskirche, Ganderkesee ARP-SCHNITGER-FESTIVAL VI: LA COMPAGNIA DEL MADRIGALE LUCA GUGLIELMI Orgel DI / 08. SEPT / 20 UHR Schlosskirche Varel GÖTTLICHE SEUFZER DIVINO SOSPIRO GEMMA BERTAGNOLLI Sopran, MASSIMO MAZZEO Dirigent präsentiert von EWE MI / 09. SEPT / 20 UHR Die Glocke, Bremen BRUCKNERS ACHTE BREMER PHILHARMONIKER MARKUS POSCHNER Dirigent präsentiert von der SIKORA AG MI / 09. SEPT / 20 UHR Schloss Oldenburg SA / 12. SEPT / 19 UHR DO / 17. SEPT / 21 UHR BLG-Forum Überseestadt, Bremen BLG-Forum Überseestadt, Bremen INSTITUT FRANÇAIS Contrescarpe 19 28203 Bremen ABENDKASSE Eine Stunde vor Konzertbeginn, nur Barzahlung möglich (außer Glocke) MUSIKFEST GOES OVERSEAS METROPOLE ORKEST IBRAHIM MAALOUF Trompete, LALAH HATHAWAY Gesang JOSHUA REDMAN Saxophon, JULES BUCKLEY Leitung präsentiert durch BAB – die Förderbank und Mercedes-Benz Werk Bremen MUSIKFEST SURPRISE IV: GET THE BLESSING präsentiert von der ShoppingWelt dodenhof LANDGERICHT (INNENHOF) Domsheide 16, 28195 Bremen SA / 12. SEPT / 20 UHR GREETINGS FROM NEW YORK BECCA STEVENS BAND präsentiert durch BAB – die Förderbank KAMMER-KONZERT APOLLON MUSAGÈTE QUARTETT präsentiert von der IHK Bremerhaven SO / 13. SEPT / 11 UHR Institut français, Bremen MUSICAL THEATER BREMEN Richtweg 7–13, 28195 Bremen ST. PETRI DOM Sandstraße 10–12, 28195 Bremen Dom zu Verden UNSER LIEBEN FRAUEN KIRCHE Unser Lieben Frauen Kirchhof 27, 28195 Bremen CTS EVENTIM IN DER ÖVB-ARENA Bürgerweide, 28209 Bremen Tel.: 0421/35 36 37 MOZART 1791 DUNEDIN CONSORT & SOLISTEN JOHN BUTT Leitung IHK BREMERHAVEN Friedrich-Ebert-Straße 6, 27570 Bremerhaven TOURIST-INFORMATIONEN DER BTZ im Hauptbahnhof und im Kontorhaus am Markt (Langenstraße 2–4) IN DER REGION BREMER KARTENKONTOR Zum alten Speicher 9, 28759 Bremen DOM ZU VERDEN Domstraße 18, 27283 Verden NORDSEE-ZEITUNG BREMERHAVEN Obere Bürger 48, 27568 Bremerhaven EMSLANDMUSEUM SCHLOSS CLEMENSWERTH 49751 Sögel/Emsland WEITERE VORVERKAUFSSTELLEN IM NORDWESTEN Deutsches Auswandererhaus, Bremerhaven FR / 18. SEPT / 20 UHR präsentiert von EWE LITERARISCH-MUSIKALISCHES KABINETT ENSEMBLE LA FLAMME WOLFGANG SCHLÜTER Lesung KRISTINA MAIDT-ZINKE Konzept und Moderation SA / 19. SEPT / 19 UHR SO / 13. SEPT / 15 UHR LA CENERENTOLA EUROPA GALANTE & SOLISTEN VIVICA GENAUX Mezzosopran, FABIO BIONDI Dirigent gefördert durch die NORDMETALL-Stiftung FAMILIENKONZERT: DER KARNEVAL DER TIERE THE AMAZING KEYSTONE BIG BAND ANNA THALBACH Sprecherin präsentiert von BLG LOGISTICS Die Glocke, Bremen DO / 10. SEPT / 20 UHR Die Glocke, Bremen BACH UND HAYDN – NEU GEHÖRT JANINE JANSEN Violine & FRIENDS präsentiert von Berenberg RATHAUS (OBERE HALLE) Am Markt 21, 28195 Bremen FREILICHTMUSEUM AM KIEKEBERG Am Kiekeberg 1 21224 Rosengarten-Ehestorf JOHANNES A LASCO BIBLIOTHEK EMDEN Kirchstraße 22, 26721 Emden KIRCHE ST. JOHANNES WIEFELSTEDE Kirchstraße 8, 26215 Wiefelstede MO / 14. SEPT / 20 UHR Die Glocke, Bremen KIRCHE ST. PETER UND PAUL CAPPEL Arp-Schnitger-Straße, 27632 Cappel KLANGLANDSCHAFTEN SWEDISH RADIO SYMPHONY ORCHESTRA MICHAEL SCHADE Tenor, ANNA LARSSON Alt DANIEL HARDING Dirigent präsentiert von FIDES SCHLOSS GÖDENS 26452 Sande-Gödens SCHLOSS OLDENBURG Schlossplatz 1 26122 Oldenburg DI / 15. SEPT / 21 UHR SCHLOSSKIRCHE VAREL Schlossplatz 3 26316 Varel BLG-Forum Überseestadt, Bremen MUSIKFEST SURPRISE II: THE BRANDT BRAUER FRICK ENSEMBLE & FRIENDS präsentiert von der ShoppingWelt dodenhof ADDIO IL POMO D’ORO & SOLISTEN DONNA LEON Sprecherin RICCARDO MINASI Violine und Leitung in Zusammenarbeit mit der Philharmonischen Gesellschaft Bremen WEITERE VORVERKAUFSSTELLEN IN BREMEN UND BREMERHAVEN WESER-KURIER/BREMER NACHRICHTEN Kartenshop im Pressehaus Bremen Martinistraße 43, 28195 Bremen Tel.: 0421/36 36 36 und in allen regionalen Zeitungshäusern www.weser-kurier.de/ticket FR / 18. SEPT / 20 UHR ST. CYPRIAN- UND CORNELIUSKIRCHE GANDERKESEE Ring 14, 27777 Ganderkesee ST. LAURENTIUS KIRCHE LANGFÖRDEN Lange Straße 27 49377 Vechta-Langförden Die Glocke, Bremen präsentiert von EWE KARTEN-RESERVIERUNGEN Unabhängig von der gewünschten Anzahl von Karten gegen eine Pauschalgebühr von 4 Euro HAUS SCHÜTTING Am Markt 13, 28195 Bremen MI / 16. SEPT / 20 UHR DUO INFERNALE SOL GABETTA Violoncello BERTRAND CHAMAYOU Klavier DIE GLOCKE Domsheide 6–8, 28195 Bremen KARTENBESTELLUNG PER E-MAIL www.musikfest-bremen.de KARTEN-VERSAND Für einen Postversand berechnen wir eine Pauschalgebühr von 6 Euro (inkl. Reservierungsgebühr) Wir akzeptieren Visa und Eurocard! BLG-Forum Überseestadt, Bremen präsentiert von EWE DEUTSCHES AUSWANDERERHAUS BREMERHAVEN Columbusstraße 65 27568 Bremerhaven TELEFONISCHE KARTENBESTELLUNG Tel.: 0421/33 66 99 HAUS DER BÜRGERSCHAFT Am Markt 20, 28195 Bremen Kammersaal der Industrie- und Handelskammer Bremerhaven SO / 06. SEPT / 18 UHR DI / 08. SEPT / 19 UHR BLG -FORUM ÜBERSEESTADT Am Speicher XI 11, 28217 Bremen TICKET-SERVICE IN DER GLOCKE Domsheide 6–8, 28195 Bremen Mo-Fr 10–18 Uhr, Sa 10–15 Uhr MESSE IN H-MOLL GLI ANGELI GENÈVE & SOLISTEN STEPHAN MACLEOD Bass und Leitung präsentiert von der Bremer Landesbank präsentiert von EWE WIENER KLASSIK TRIFFT ROMANTIK DIE DEUTSCHE KAMMERPHILHARMONIE BREMEN MARIA JOÃO PIRES Klavier, TREVOR PINNOCK Dirigent präsentiert durch Die Sparkasse Bremen ARP-SCHNITGER-FESTIVAL IV: CHRISTIAN SCHMITT Orgel MI / 16. SEPT / 20 UHR A TRIBUTE TO QUINCY JONES THE AMAZING KEYSTONE BIG BAND SA / 05. SEPT / 20 UHR MI / 02. SEPT / 20 UHR Die Glocke, Bremen ATLANTIC GRAND HOTEL Bredenstraße 2, 28195 Bremen ST.-LAURENTIUSKIRCHE LANGWARDEN Langwarder Straße 128 26969 Butjadingen-Langwarden SERVICE-HOTLINE DER BREMER TOURISTIK-ZENTRALE BTZ: 0421/30 800 10 Touristische Informationen, Hotels, Tickets, Reiseangebote und mehr THEATER AN DER BLINKE Blinke 39, 26789 Leer ZIONSKIRCHE WORPSWEDE An der Kirche 1 27726 Worpswede DELMENHORSTER KREISBLATT Lange Str. 122, 27749 Delmenhorst EMDER ZEITUNG Ringstraße 17a, 26721 Emden OSTFRIESEN-ZEITUNG Mühlenstraße 57, 26789 Leer TOURIST-INFORMATION OLDENBURG Schloßplatz 16, 26122 Oldenburg NORDWEST-ZEITUNG Peterstr. 28–34, 26122 Oldenburg sowie in allen Geschäftsstellen ROTENBURGER KREISZEITUNG Große Straße 37, 27356 Rotenburg FREILICHTMUSEUM AM KIEKEBERG Am Kiekeberg 1 21224 Rosengarten-Ehestorf KREISZEITUNG SYKE Am Ristedter Weg 17, 28857 Syke sowie in allen Geschäftsstellen OLDENBURGISCHE VOLKSZEITUNG Neuer Markt 2, 49377 Vechta VERDENER NACHRICHTEN Große Straße 132, 27283 Verden VERDENER ALLER-ZEITUNG Große Straße 1, 27283 Verden WILHELMSHAVENER ZEITUNG Parkstraße 8, 26382 Wilhelmshaven SOWIE BEI ALLEN WEITEREN NORDWEST-TICKET WWW.NORDWEST-TICKET.DE UND CTS EVENTIM-VORVERKAUFSSTELLEN WWW.EVENTIM.DE IN DEN NIEDERLANDEN DER AA-KERK GRONINGEN Akerkhof 2, NL-9711 Groningen 78|79 BILDNACHWEIS unterstützt durch IMPRESSUM Peter Edwards © Louise Paolini Das Magazin erscheint zum Apollon Musagète Quartett © Marco Borggreve MUSIKFEST BREMEN 2015 vom Leonard Elschenbroich © Felix Broede 29. August bis 19. September 2015. Kammerchor des Palau de la Música Catalana © Alle Angaben sind ohne Gewähr. Molina Visuals Programmänderungen bleiben vorbeMarius Neset © Lisbeth Holten halten. Das Magazin wird zum Preis Patricia Kopatchinskaja © Marco Borggreve von € 2,50 abgegeben. Simone Rubino © Daniel Delang Teodor Currentzis © Robert Kittel/Sony HERAUSGEBER Malcolm Martineau © Russell Duncan Musikfest Bremen GmbH Bryn Terfel © Benjamin Ealovega/DG Harald Vogel © Günter W. Schnell INTENDANZ La Compagnia del Madrigale © Giorgio Vergnano Prof. Thomas Albert Sir András Schiff © Nadia Romanini René Jacobs © Josep Molina GESCHÄFTSFÜHRUNG B‘Rock © Mirjam Devriendt Jörg Ehntholt Cécile McLorin Salvant © John Abbott Beaver Sheppard © Stephanie Ballantine REDAKTION Brandt Brauer Frick © Harry Weber Carsten Preisler Arun Ghosh © William Ellis Silke Schneidewind Get The Blessing © Tom Barnes OPEN UP! Das Vermittlungsprogramm desAUTOREN Magali Léger © L. Birnbaum Bremen für jungeBremen Menschen – Jochen Brünner DieMusikfest Deutsche Kammerphilharmonie © unterstützt Deutsche Welle von der swb-BILDUNGSINITIATIVE Dr. Stephan Cartier Maria João Pires © Harald Hoffmann/DG Christian Emigholz Le Cercle de l’Harmonie © Alix Laveau Dr. Harald Kopfhörer? Nein! Live im Konzert springt bei uns der Funke ganzHodeige leicht Jérémie Rhorer © CDoutre Kristina Maidt-Zinke über! Mit dem Programm OPEN UP! öffnet das Musikfest Bremen seit fünf Martin Kušej ©Türen Robert Fischer Ulrich Matyl Jahren seine ganz weit, damit Kinder und JugendlicheDr. klassische Musik Tobias Niels Starnick CarstenStudenten Preisler live Moretti erleben © können. Ob Eltern und Kinder, Lehrer und Schüler, Rachele Gilmore © Arielle Doneson Ute Schalz-Laurenze und Freunde – mit den Angeboten von OPEN UP! können alle zusammen Norman Reinhardt Dirk Brzoska Dr. Dorothea Schröder bereichernd Neues©entdecken! Jane Archibald © Jane Archibald Harald Vogel »MIT KINDERN INSHoebermann KONZERT …« David Portillo© Kristin Für Erwachsene Begleitung eines Kindes oder Jugendlichen KOORDINATION Markus Poschnerin© Frank Thomas Koch Tickets: Erwachsene zahlen den Normalpreis, Sol Gabetta & Bertrand Chamayou © Kinder 6 € Carsten Preisler Sony Classical Silke Schneidewind »TAUSCHE KOPFHÖRER GEGEN KONZERTKARTE« Janine Jansen © Harald Hoffmann/Decca Für Schüler, Auszubildende, Freiwilligendienstleistende Theund Amazing Keystone Big Band © Bruno Belleudy DESIGN Studenten bis 25 Jahre Ibrahim Maalouf © Charlélie Marangé kleiner und12bold Tickets: 30 Minuten vor Konzertbeginn an der Abendkasse nach Verfügbarkeit, € GmbH, Berlin Joshua Redman © Jake Blakesberg SCHULKLASSEN Apollon Musagète Quartett © Marco Borggreve DRUCK FürThalbach Schulklassen ihrenWia Lehrern: Konzertbesuch mit Begleitprogramm. Anna ©mit Oliver Müller Ditzen AG, Bremerhaven Kontakt: Musikfest Bremen, Annabel Brown, Anna Larsson © Anna Thorbjörnsson Tel. 0421 / 33 66 784, [email protected] Michael Schade © Harald Hoffmann Tickets: 6 € Swedish Radio Symphony Orchestra © DieseHargreaves Angebote gelten, Verfügbarkeit vorausgesetzt, für alle Julian Konzerte außer© »Eine großeHargreaves Nachtmusik« am 29. 08. 2015. Daniel Harding Julian Kate Aldrich © Fadil Berisha FAMILIENKONZERT »KARNEVAL DER TIERE« Donna Leon © Random House SO / 13. SEPT / 15 UHR / BLG-Forum Überseestadt, Bremen Il Pomo d’Oro © Julien Mignot Tickets: Erwachsene 15 € , Kinder 6 €, Becca Stevens © Tom Kershaw Familienpass (4 Personen, max. 2 Erw.) 30 € Vivica GenauxInformationen © Christianzum Steiner Ausführliche Konzert auf Seite 60–61 Fabio Biondi © Simon Fowler Impressionen © fotoetage Weitere Informationen zum Bildungssponsoring der swb unter Orgelbilder © Patric Leo www.swb-bildungsinitiative.de DAS TEAM LEITUNG Prof. Thomas Albert Intendant Jörg Ehntholt Geschäftsführer KÜNSTLERISCHES BETRIEBSBÜRO Uta Steinmetz Bianca Yavuzsoy KOMMUNIKATION & MARKETING Carsten Preisler Pressesprecher / Textredaktion Inge Claassen Assistenz Pressearbeit / Online-Redaktion Silke Schneidewind Textredaktion Sabine Hengesbach / in medias PR Nationale und internationale PR Marko Tews Marketing / Vertrieb Torsten Haar Marketing / Vertrieb ENGAGEMENT Lisa Hogrebe Sponsoring und Kooperationen Annette Schneider Musikalische Gesellschaft REGIONALENTWICKLUNG Annabel Brown Arp-Schnitger-Festival / Sinfoniekonzerte Wilhelmshaven TECHNIK Patric Leo Technische Leitung VERWALTUNG UND FINANZEN Elisabeth Meier-Osten Stephanie Cardell TICKETING Sibylle Raderschaft Claudia Logemann Leitung Ticket-Service in der Glocke (Elternzeitvertretung) ! P U N E P O Die Konzerte der Saison 2015/16 1 5 Mittwoch | 09. September 2015 Sonntag | 31. Januar 2016 Le Cercle de l‘Harmonie Neue Philharmonie Westfalen Jérémie Rhorer Dirigent Rasmus Baumann Dirigent Annette Dasch Sopran 2 6 Freitag | 09. Oktober 2015 Samstag | 20. Februar 2016 Dresdner Kapellsolisten Solistenkonzert David Fray Klavier Helmut Branny Dirigent Matthias Goerne Bariton 3 7 Montag | 09. November 2015 Mittwoch | 09. März 2016 Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen Junge Deutsche Philharmonie Florian Donderer Violine und Leitung Elisabeth Leonskaja Klavier 4 Jörg Widmann Klarinette und Leitung Christa Schönfeldinger Glasharmonika 8 Donnerstag | 17. Dezember 2015 Dienstag | 26. April 2016 Cappella Gabetta Staatskapelle Weimar Andrés Gabetta Violine und Leitung Maurice Steger Blockflöte Stefan Solyom Dirigent Nemanja Radulović Violine Acht Sinfoniekonzerte in der Stadthalle Wilhelmshaven – zusammengestellt vom Musikfest Bremen. Preise Abonnements: 179,20 bis 299,20 4 | Einzelkarten: 28,00 bis 46,80 4 (Konzerte 1, 2 und 8 mit TOP-Zuschlag 13,00 4) Karten Tourist-Information Wilhelmshaven Telefon 0 44 21 / 91 300-0 www.sinfoniekonzerte-wilhelmshaven.de Der Vorverkauf läuft ab sofort 80|81 Musik, die Ihnen nicht mehr aus dem Kopf geht. Erleben Sie Deutschlands besondere Musikmomente live und als Aufzeichnung in den Programmen von Deutschlandradio. UKW, DAB+, Kabel, Satellit, Online, App. deutschlandradio.de