20.01.2009 AStA Issue Nr.2

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20.01.2009 AStA Issue Nr.2
asta issue
Nr. 2 vom 20.Januar 2009
Vollversammlung am 30.1.2009
um 11:30 Uhr im Audimax
Themen: NTH (Semesterticket), NHG-Novelle, Tarifini
Editorial
Inhalt
Die Satire mit dem AStA.........3
Große „HiWi“-Aktion am
30.01.2009.................................4
Wissen privatisiert..................5
Wahlen an der TU
Braunschweig..........................6
Der Sermonkopf regiert über
unsere Träume!........................8
Termine.....................................9
Kolumne Hartmut el Kurdi
Die KanakenkinderSubversion.............................13
Vom Wesen des Wassers......14
Manifest des evolutionären
Humanismus..........................14
Schreibwerkstatt TUBS.........15
„Forbidden Anger roughmix“16
So leben wir, die Studierenden
der TU!....................................18
Mein Leben als Fernseher II
Er ist ein Star – Sperrt ihn
doch ein! Eine Kolumne von
Axel Klingenberg...................19
Studierende für HörspielAward nominiert....................20
AutorInnen für AStA Issue
gesucht...................................20
A
uch im neuen Jahr legen wir euch hiermit, trotz anhaltender Finanzkrise, die
zweite Ausgabe der AStA Issue vor. Somit habt ihr wieder die optimale geistige Nahrungsergänzung zum Mensaessen parat - in der Endphase der Vorlesungszeit sicherlich eine willkommene Abwechslung.
An dieser Stelle wollen wir uns auch bei allen bedanken, die uns mit konstruktiver
Kritik in unserem Bemühen, eine nicht nur an den Interessen der Studierenden orientierten, sondern auch ansprechende Zeitung heraus zu geben, unterstützt haben. Eure
Kritiken, Anregungen und Leserbriefe sind natürlich weiterhin willkommen.
Kritisch sind nicht nur der gegenwärtige Zustand des globalen Finanzmarktes, sowie
einige eurer Reaktionen auf die neue AStA Issue, sondern auch der derzeitige Lohn
für studentische Hilfskräfte an deutschen Hochschulen. Um diesem unsäglichen
Missstand Abhilfe zu verschaffen, wird es am 30. Januar eine Protestaktion der “Tarifiniative für studentische Beschäftigte” geben, welche eine Aufnahme der “HiWis”
in den Tarifvertrag der Länder fordert (Näheres auf Seite 4).
Neben vielen weiteren hochschulpolitischen und kulturellen Informationen, erwartet euch diesmal ein Beitrag des berühmt-berüchtigten Braunschweiger Kolumnisten
Hartmut El Kurdi, welcher den alltäglichen deutschen Rassismus aufs Korn nimmt.
Zu guter Letzt sei schließlich noch auf spannende Infoveranstaltungen des AStAs,
zur Krise und zu braunen Banden an Hochschulen, hingewiesen (Näheres im Veranstaltungskalender).
Also: Fleißig AStA Issue lesen und wählen gehen!
Euer Issue Team
Das Weihnachtsrätsel - Auflösung
Zur Erinnerung: Die Aufgabe war: Zeichne aus der Erinnerung in maximal 10 Minuten den Querschnitt durch eine Tanne (bzw. Fichte)!
In dem Buch „Das Urteil des Auges“ stellt Prof. Weber die Ergebnisse
seiner Tests mit Studierenden der Architektur in Braunschweig, die Ergebnisse einer im Rahmen einer Vorlesung gestellten Aufgabe sind, vor.
Wie sieht nun eine Tanne tatsächlich aus? Wichtig ist: Der Wachstumsprozess ist (wie bei jedem anderen Lebewesen) an der Gestalt ablesbar. Im
oberen Bereich der Tanne und im äußeren Bereich befinden sich die jungen Triebe, welche direkt zum Licht, also nach oben streben. Im mittleren
Bereich sind die Zweige weniger dicht (Lockerung), im unteren Bereich
neigen sich die Äste durch ihre Schwere nach unten und es findet eine
Verdichtung statt. Die einzelnen Zweige sind keinesfalls gerade Linien
sondern jeweils gradientenhaft gekrümmt. In der Krümmung drückt sich
das Verhältnis von Tragen (Wachstumskraft) und Lasten (Eigengewicht,
Umwelteinflüsse) aus.
Das menschliche Reproduktionsgedächnis (wie das Gedächnis überhaupt) neigt zu Vereinfachung zu geometrischen Figuren (und anderen
Denkmustern). Die Verfeinerung und beständige Aktualisierung dieser
Gestalten und Muster bedeutet Lernen.
Trotz einiger Erfahrung im Zeichnen hatte meine aus dem Gedächnis
gezeichnete Tanne auch einige der genannten Eigenschaften nicht. Wenn
ich heute Bäume betrachte, suche ich bewußt nach der Art, wie sie gewachsen sind und sehe es als Herausforderung an, immer wieder genau
hinzuschauen.
Uta Heuser
Abblidungen aus Jürgen Weber: Das Urteil des Auges, 2002
AStA TU Braunschweig - Katharinenstr.1 - 38106 Braunschweig - http://www.asta.tu-bs.de - [email protected]
Die Satire mit dem AStA
Heute: Konsumverschwörung
N
a, da hatten wir ja noch einmal
Glück, dass der Kelch im Dezember
an uns vorbeigegangen ist. Nein, ich meine damit nicht die zähe Gans bei Muttern samt nerviger Verwandtschaft und
Unmengen an Kilokalorien in Form von
Weihnachtsmännern oder Schokotalern.
Ebenso ist der lärmbedingte Tinitus der
Sylvesternacht ein vergleichbar geringes
Übel zu dem, welches die Politik uns bescheren wollte. Die Rede ist von der Rettung der heimischen Wirtschaft in Form
der geplanten, aber Wem-auch-immersei-Dank nicht eingeführten Konsumgutscheine in Höhe von 500 Euro. Wieso?
Erklär‘ ich Euch.
Dem geneigten Studierenden in Niedersachsen (und einigen anderen Bundesländern) ist die damals beabsichtigte Höhe
der Gutscheine durchaus bekannt, deckt sie
sich doch bis auf den Cent mit den Studiengebühren, die wir als Eintrittskarte zur akademischen Laufbahn seit einigen Semestern
entrichten müssen. Nicht jeder hat diese
Unsummen einfach so auf der eigenen oder
auf der Tasche seine Eltern. Viele verdienen
sich dieses Geld durch Lohnarbeit hinzu
oder müssen, wenn das nicht möglich sein
sollte, einen Kredit aufnehmen. Soweit ist
dies alles bekannt und traurig.
Lustig - oder eher absurd - wird dieser Umstand erst, wenn man den Hintergrund der
Konsumgutscheine in seine Überlegungen
mit einbezieht. Und glaubt mir, der gewiefte
Verschwörungstheoretiker wird dies auf keinen Fall unterlassen. Erinnern wir uns also
an den globalen Herbst des Jahres 2008, als
Hiobsbotschaften von den Börsenzentren
dieser Welt ausgesandt wurden und die eine
oder andere Bank vor der Insolvenz gerettet werden musste. Damals, als Lehmann
Brothers zerbrach, lag der Kapitalismus am
Boden, leckte seine Wunden - und einige
dachten schon, er würde sich nicht mehr
erholen. Aber Pustekuchen! Zwar wurden
einige Banken verstaatlicht (selbstverständlich keine einzige in Deutschland) und irrsinnige Summen, die vorher nach Aussagen
der Politiker nicht da waren, tauchten aus
dem Nichts auf und wurden jenen, die sich
verzockt hatten, zur Rettung in den Rachen
geworfen. So, als würde der größte Verlierer
in einem Spielkasino seinen Schulden von
der Kasinoleitung erstattet bekommt, weil
man sonst den ganzen Laden dicht machen
müsste. Merke also: Nicht nur ein paar Tausender am Tisch verspielen, sondern gleich
ein paar Abermilliarden, damit man die Ze-
che nicht zahlen muss! Vielleicht klappt es
ja. Und wenn nicht, kann man immer noch
versuchen auf Gleichbehandlung zu klagen.
Aber das große Bankenrettungspaket
verlief nicht, wie geplant: Ackermann von
der Deutschen Bank pöppelt rum - und kein
Bänker vertraut mehr seinem Kollegen.
Aber wieso sollte er auch? Würden Sie ihr
Geld einem notorischen und erfolglosen
Spieler leihen? Sie müssten dann wohl
ziemlich verzweifelt sein. Und damit sind
die Banken aus dem Spiel „Wir retten den
Kapitalismus“ raus.
Nun ist der gemeine Berufspolitiker nicht
doof und denkt sich: „Wenn der Verursacher
der Krise nicht für seine Schuld aufkommen
kann, so muss das halt jemand anders.“ Und
dieser Jemand ist immer schnell zu finden:
Man nennt ihn Steuerzahler. Der Steuerzahler ist schon etwas Besonderes, hat er doch
in diesem krisengebeutelten Land nicht nur
einen Job, sondern verdient mit diesem gerade wenig genug, so dass er ein Teil von
dem noch an den Staat abführen kann. Nein,
muss. Aber egal. Denn das, was er nicht
ausgibt, soll er bitte jemand anderem geben.
Jene anderen, sind eine Zweigestallt: Einmal
die armen Banken, denen man das Geld,
welches man ihnen zuvor gegeben hat, nicht
wieder wegnehmen sollte. Dies benennen
wir mal als Durchhalteparole I (kurz: DP1),
welche im Oktober am häufigsten zu lesen
oder zu hören war. Während DP1 in dieser
Form meines Wissenstandes nach noch nie
zu hören war und sie damit eine durchaus
kreative Leistung der Politik darstellt (ja,
man muss auch mal Kleinigkeiten loben),
ist DP2 ein alter Hut, hinter dem sich die
Ankurblung der Binnenkonjunktur verbirgt.
Dies bedeutet nichts weiter als: Wenn du
noch Geld übrig haben solltest (ein klares
Versagen der Krise und der Politik), dann
bringe es doch bitte zum netten Händler von
neben an und tausche es gegen ein bissel
Plastik. Oder Ton. Oder Metall. Oder Egal.
Hauptsache, du kaufst etwas, weil du hinterher sonst weniger Geld hast als bevor du
es ausgegeben hättest. Oder, um es anschaulich und prägnanter zur formulieren: Wenn
du heute Abend weniger Geld hast als heute
morgen, dann hast du morgen mehr. Oder
Übermorgen. Oder allerspätestens Überübermorgen. Verstehe das, wer will.
Leider ist das Spiel „Der Steuerzahler
zahlt die Zeche“ wirklich ein alter Hut, so
dass die DP2, seinen Konsum bitte nicht
einzuschränken, nicht wirklich viele Menschen hinter dem Ofen hervorlockt. Doch
für so einen Fall hat Wer-auch-immer die
Koinzidenz geschaffen, denn pünktlich zur
Krise begann das Weihnachtsgeschäft. Und
wer hat zu Weihnachten denn nichts zu verschenken! Und damit sind wir - endlich,
aber mit Recht, wieder bei den Konsumgutscheinen angekommen. Und gleich sind wir
auch wieder bei den Studies, womit bewiesen wäre, dass die Welt doch ein Dorf ist,
welches von der Wall Street oder Frankfurt
a.M. nach Braunschweig-Nord reicht.
Also zurück zum Gutschein. Der Vorteil
aus Sicht der Politik ist einfach, schließlich
ist eine Einmalzahlung an die Landesbevölkerung billiger als nachhaltige Maßnahmen
wie Steuersenkungen. Insbesondere die Absenkung der Mehrwertssteuer wäre uns alle
teuer zu stehen gekommen, denn wie wir
schon gelernt haben bedeutet mehr Ausgeben mehr Haben. Außerdem kann man mit
der vorgesehenen und zweckgebundenen
Verwendung des Geldes das gewünschte
Ziel erreichen: Die Händler geben das Geld
an die Produzenten, welche wiederum eine
Überweisung an die Banken vornehmen,
die sich dann - vielleicht - wieder mehr vertrauen. Oder auch nicht.
Jedenfalls hätte man damit sicherstellen
können, dass das Geld an seinem Ziel ankommt, da der Bereich der Konsumgüter
durchaus begrenzt ist. Und zu jenem gehört
eben die Bildung nicht, auch wenn man sie
teilweise so behandelt. Und da - ich wiederhole es nur zu gerne - mehr Haben weniger
Haben bedeutet, waren die 500 Euro auch
nicht zum Einkauf von Bildung vorgesehen,
was leider bedeutete: Ja, die Studiengebühren kann man nicht mit dem Gutschein
bezahlen! Aber wie wäre es mit einer Playstation 3? Oder einem neuem Flachbildfernseher.
Gut, würde sich der nicht blöde Studi denken, kaufe ich halt so‘n Schrott und
verticke es wieder. Aber da hat jemand die
Milchmädchenrechnung ohne den Staat
gemacht, der diese Pläne dank Onlineüberwachung schon mitbekommen und entsprechende Gesetze auf den Weg gebracht
hätte: Angebotsverbot für Studierende bei
eBay und nette Schilder bei Pfandleihern
mit der Aufschrift „Kaufe alles - von jedem
- Außer Studierenden!“ wären die sicherlich
gesetzlich zementierte Folge gewesen. Aber
vor diesem gesetzgeberischen Aufwand
sind wir, Wem-auch-immer-sei-Dank, verschont geblieben. Auch vor der Playstation
3. Ebenso vor der „Weniger-Haben/MehrHaben“-Logik. Da sage noch einer, er glaube nicht an den Weihnachtsmann, denn wer
sonst, wenn nicht sein alljährliches Konjunkturprogramm, hat unsere Wirtschaft
gerettet? Die Politik etwa? Dann glaubt man
aber auch noch an stabile Märkte!
AStA
Große „HiWi“-Aktion am
30.01.2009
„1000 Heliumballons für den Tarifvertrag“
1000 Heliumballons wird die Braunschweiger Tarifinitiative der studentischen Beschäftigten
im Rahmen eines Aktionstages der „Bundesweiten Tarifvertragsinitiative“ am 30.01.2009
ab 9:00 Uhr aufpumpen. An Bindfäden mit einem Gewicht befestigt sollen sie auf dem
Forumsplatz der TU Braunschweig aufgestellt und zwischen 13:00 Uhr und 13:15 Uhr steigen gelassen werden. Sie stehen symbolisch für die bundesweit rund 200.000 studentischen
Beschäftigten, die nach wie vor aus dem Tarifvertrag der Länder ausgeschlossen werden.
Die Ballons werden den Aufdruck haben:
Bundesweit rund 200.000 studentische Beschäftigte ohne Tarifvertrag!
Es reicht! Die Zeit ist reif!
Für die Aufnahme in den Tarifvertrag der Länder!
Zwischen 11:30 Uhr und 13:00 Uhr wird
dann parallel die Vollversammlung der
Studierenden im Audimax stattfinden. Die
Forderung nach einem Tarifvertrag für
studentische Beschäftigte soll auf der Voll-
den Rechenzentren, der Verwaltung oder
auch im klassischen Feld der Unterstützung
von ProfessorInnen in Forschung und Lehre.
Ohne die studentischen Beschäftigten würden die Hochschulen zusammenbrechen.
Skandalöse Situation
Im vergangenen Sparjahrzehnt hat sich die
Situation deutlich verschärft: Reguläres
Personal in Technik und Verwaltung wurde massenhaft abgebaut und durch Studierende ersetzt. Doch im Gegensatz zu ihren
festangestellten KollegInnen sind studentische Beschäftigte im Tarifvertrag der
Länder explizit von tariflichen Leistungen
ausgeschlossen und erhalten heute z.B.
in Niedersachsen mit einem Stundenlohn
von 5,37 € an Fachhochschulen und 7,72
€ an Universitäten weniger Geld als noch
vor 15 Jahren. Die Mieten, Energiepreise,
Kosten für Lebensmittel und die Mehrwertsteuer sind jedoch in dieser Zeit weiter gestiegen und es wurden auch noch
Studiengebühren eingeführt. Leben kann
von dem Verdienst als „Hilfskraft“ wirklich niemand mehr.
versammlung einer von mehreren Punkten sein. Dort wird unter anderen Michael
Aschenbach von der Gewerkschaft ver.di
zum Thema sprechen.
Ohne „Hiwis“ läuft nichts!
Offiziell werden studentische Beschäftigte
als „Hilfskräfte“ bezeichnet. Doch diese
Bezeichnung ist unangemessen, verschleiert
sie doch, dass die jobbenden Studis in ihrer
großen Mehrheit längst keine vorübergehenden Hilfstätigkeiten mehr erledigen, sondern dauerhaft und regelmäßig anfallende
Arbeiten als TutorIn, in den Bibliotheken,
Die Zeit ist reif!
In diesem Jahr wird wieder über den Tarifvertrag der Länder verhandelt. Wir fordern
die Tarifparteien auf, auch das Thema „studentische Beschäftigte“ mit auf die Tagesordnung zu setzen.
Schon 2006, als der Tarifvertrag der Länder zum letzten Mal verhandelt wurde, hatten die Gewerkschaften GEW und ver.di die
Forderung, studentische Beschäftigte in den
Tarifvertrag der Länder aufzunehmen, in die
Verhandlungen getragen. Leider konnte damals diese Forderung noch nicht durchgesetzt werden. Seitdem hat sich die Situation
jedoch verbessert. Mittlerweile haben sich
weitere Tarifinitiativen von studentischen
Beschäftigten gegründet, die sich für dieses
Ziel engagieren.
Alle sind eingeladen
Um unserem Anliegen Gehör zu verschaffen,
sind wir auf Eure Unterstützung angewiesen.
Wir freuen uns deshalb über alle, die uns am
30.01.2009 beim Aufpumpen und Platzieren der Heliumballons ab 9:00 Uhr auf dem
Forumsplatz der TU Braunschweig helfen
und uns im Anschluss auf der Vollversammlung der Studierenden im Audimax und danach beim „Steigen-lassen“ der Ballons Gesellschaft leisten möchten.
Kontakt: [email protected] Braunschweiger Tarifinitiative der studentischen Beschäftigten, AStA TU Braunschweig,
Hochschulinformationsbüro der Gewerkschaften
Wissen privatisiert
Der Urheberrechtsschutz
I
n den letzten Jahren wurde der Urheberrechtsschutz immer wieder verstärkt. Doch dabei werden im Kern nicht die
Interessen von KünstlerInnen, Autoren
usw. gestärkt, sondern die Interessen der
Unterhaltungsindustrie und den Verlagen.
Nachteilig hat es sich für KonsumentInnen
und WissenschaftlerInnen entwickelt.
Kopien, gerade von Musikstücken und
Alben, wurden schon seit langem gemacht.
Früher wurden Schallplatten (später CDs)
auf Kassetten aufgenommen. Dann, Ende
der Neunziger Jahre, verbesserte sich die Kopiertechnik: CD-Brenner und CD-Rohlinge
wurden allmählich finanzierbar, MP3-Player
traten bald darauf auf den Markt und lösten
den Walkman ab. Verbunden damit, dass auch
PCs eine immer größere Verbreitung finden,
ist es inzwischen einfacher geworden Kopien
zu machen. Und die Qualität der Kopien ist
gegenüber den Kassetten gestiegen. Parallel zu
dieser Entwicklung nahmen die Einnahmen
der Musikindustrie aus Verkäufen von Alben
ab. Als Ursache dafür wird von der Musikindustrie die Zunahme von Raubkopien und deren stärkere Verbreitung über das Internet angeführt. Doch gleichzeitig entwickelte sich ein
anderer Trend: KünstlerInnen bieten über das
Internet ihre Werke kostenlos bzw. kostengünstig an. Und dies läuft an der Kulturindustrie
vorbei, so dass diese nichts daran verdienen
kann. Auch gibt es Kritik an der Kulturindustrie, die KünslterInnen sucht, um mit ihnen
schnell Geld zu scheffeln und sie dann wieder fallen lässt. Die dabei entstehenden Werke
sind unkreativ. Zusätzlich sind die Preise für
CDs etc. immens gestiegen, obwohl die Produktionskosten immer günstiger wurden.
Die Musikindustrie erhöhte den Druck auf
die Politik, die ihr auch mit Gesetzesänderungen weit entgegen kam. Doch auch dies
hat wiederum Folgen, vor allem für Wissenschaft.
In der Wissenschaft werden immer wieder ältere Erkenntnisse zu Neuen Schlussfolgerungen herangezogen. Schließlich soll
das Rad nicht jedes mal aufs neue erfunden
werden. Doch durch die Verstärkung des Urheberrechts wird dies nun erschwert. Aber
auch der Allgemeinheit wird der Zugang
zum Wissen erschwert.
Bildung und Wissenschaft müssen die
neuen Formen der Verbreitung und des
Erwerbs von Wissen und Information
ohne Behinderungen nutzen können. Die
Schrankenregelungen im UrhG (insb. §§
52a und 53 UrhG) stellen aber nicht mehr
die notwendigen Privilegien für die Erfüllung der Aufgaben von Bildung und Wissenschaft positiv, klar verständlich und
umsetzbar heraus, sondern sie sind durchsetzt von erheblichen Einschränkungen,
die geeignet sind, weite Kreise von Bildung
und Wissenschaft zu verunsichern oder
gar zu kriminalisieren, statt ihnen Rechtssicherheit für ihre notwendige Arbeit zum
Nutzen der Allgemeinheit zu bieten.
Zitat: http://www.urheberrechtsbuendnis.
de/ 05.01.2009 11:55 Uhr
Der Wissenschaft wird somit der Zugang zu
den Ergebnissen, die sie schafft, erschwert.
Der Zugang zum Wissen bleibt Zahlungskräftigen, bzw. denjenigen, die Zahlungskräftige
hinter sich stehen haben, vorbehalten. Wissen, das durch die neuen Möglichkeiten wie
Internet scheinbar unbegrenzt und jeder und
jedem zugänglich ist, wird somit nach marktwirtschaftlichen Überlegungen verknappt.
Somit ist der Urheberschutz auch wieder eine
Hürde wie Studiengebühren beim Zugang
von Bildung und Wissen.
Doch es geht auch anders. Hinter dem Namen Creative Commons verbirgt sich ein
Projekt, das es sich zur Aufgabe gemacht
hat, Wissen frei zugänglich zu machen. Die
Creative Commons License ist eine Weiterentwicklung der GNU Free Documentation
License (GFDL), wobei einige Kritikpunkte
(vor allem die fehlende Flexibilität) beseitigt wurden. Jegliche Inhalte die unter der
Creative Commons License veröffentlicht
werden, können unter unterschiedlichen
Bedingungen verwendet werden. So gibt
es die Einschränkungen, dass die Inhalte
nicht kommerziell genutzt werden dürfen,
nicht bearbeitet werden dürfen und nur unter gleichen Bedingungen weiterverbreitet
werden dürfen. Was davon nun im Einzelnen zutrifft, hängt von dem/der jeweiligen
UrheberIn ab. Hier bestimmt noch der/die
UrheberIn über die eigenen Werke. Beim
Urheberschutz ist dies anders, denn hier
wurden die Rechte schon an die Medienindustrie abgetreten bzw. verkauft und diese
will mit diesen Rechten möglichst großen
Umsatz und möglichst großen Gewinn erzielen. Als ein bedeutendes Beispiel für Veröffentlichungen unter Creative Commons
License ist Wikipedia. Dort werden Inhalte,
Bilder, Tondokumente und ähnliches frei
zugänglich veröffentlicht, und somit Wissen
kostenlos zur Verfügung gestellt.
AStA
Das Haus Wissenschaft mit Baugerüst: Wird es wie die Wissenschaft ein Elfenbeinturm?
Wahlen an der TU Braunschweig
Ein Überblick über die Organe, die gewählt werden
U
nd es ist mal wieder soweit. Vom 19.-22.1. könnt Ihr die Organe der Verfassten
Studierendenschaft wählen, und am 20. und 21.1. könnt Ihr die studentischen
VertreterInnen in den Gremien der Hochschule bestimmen. Im Folgenden werden die
Organe und ihre Aufgaben kurz erklärt.
Verfasste Studierendenschaft
Die Verfasste Studierendenschaft ist die
studentische Selbstverwaltung. Hier engagieren sich Studierende für Studierende. Sie
ist im Niedersächsischen Hochschulgesetz
verankert. In dem drögen Gesetzestext hat
sie die Aufgabe, die Interessen der Studierenden gegenüber der Hochschule und der
Gesellschaft zu vertreten. Um dieses auch
bewerkstelligen zu können, zieht sie Geld
ein. So auch hier in Braunschweig. Von den
226,91 € + Studiengebühren, die Ihr bezahlen müsst, ist auch ein kleiner Teil für die
Verfasste Studierendenschaft. Die 110,91 €
teilen sich wie folgt auf:
Allgemeiner studentischer Haushalt:
8,50 Euro
Hilfsfond für in Not geratene Studis: 1,53
Euro
Sportreferat: 2,00 Euro
Fahrrad und Verkehrs-AG- Fahrradselbsthilfewerkstatt: 2,00 Euro
Semesterticket BVAG: 41,50 Euro
DB Niedersachsenticket + Magdeburg/
Halle: 55,38 Euro
Also kann die Verfasste Studierendenschaft
nur mit den 8,50 €, die jeder und jede an der
TU Braunschweig Studierende zahlen muss,
frei verfügen. Der Rest von den 110,91 € ist
zweckgebunden.
Organe der Verfassten
Studierendenschaft
Das Studierendenparlament (StuPa) ist
das Parlament der Verfassten Studierendenschaft. Wie jedes Parlament wird auch
das Studierendenparlament gewählt. Der
Wahlmodus ist so, dass die KandidatInnen
immer nur in ihrer Fakultät gewählt werden,
und auch nur von Studierenden der eigenen
Fakultät gewählt werden können. Damit
ist gewährleistet, dass aus jeder Fakultät
Studierende im StuPa sitzen. Das StuPa ist
das höchste beschlussfassende Gremium
der Verfassten Studierendenschaft der TU
Braunschweig.
Die Aufgaben des StuPas sind vielseitig.
So wählt es einerseits viele Ausschüsse,
die da währen: Allgemeiner Studierenden
Ausschuss (AStA), Übergeordneten Wahl-
Gremien der Hochschule oder sie unterstützen die studentischen VertreterInnen dort.
Aber als Haupttätigkeit setzen sie sich in
unterschiedlicher Weise für bessere Studienbedingungen ein und unterstützen die
Studierenden bei Problemen z.B. bezüglich
ihres Studienfaches.
Die Fachschaften sind die Basis für die
studentische Hochschulpolitik. Engagierte
Studierende finden dort ein großes Betätigungsfeld.
Gremien der Hochschule
ausschuss (ÜGWA), Hilfsfondsausschuss
und Haushaltsausschuss, der sich mit dem
Haushalt zur Vorbereitung der Sitzungen
des Studierendenparlaments befasst, sowie
zwei KassenprüferInnen. Daneben wählt es
das Präsidium des Studierendenparlaments,
das die Sitzung leitet, Protokolle verfasst
und geschäftliche Angelegenheiten des Studierendenparlaments erledigt.
Außerdem bestimmt das Studierendenparlament studentische Mitglieder der TU
Braunschweig in diversen Gremien, so den
Beirat für den Braunschweiger Bürgerpreis
und den Verwaltungsrat des Studierendenwerks.
Neben der Besetzung der verschiedenen
Gremien ist das Studierendenparlament für
Geldangelegenheiten verantwortlich. Es
entscheidet z.B. über den Haushalt und Finanzanträge der Fachschaften.
Der Allgemeine Studierenden Ausschuss
(AStA) ist so etwas wie das ausführende
Organ der Verfassten Studierendenschaft.
Er besteht aus einem Vorstand, der in der
Regel aus fünf Studierenden gebildet wird,
diversen Referaten, die zu bestimmten
Themen arbeiten und einer festangestellten
Sekretärin und einer Druckerin. Der Aufgabenbereich des AStA ist relativ groß. So
legt in der Regel jedes Semester der AStAVorstand seine Ziele und sein Programm
im StuPa vor, bevor er sich dort zur Wahl
stellt.
Dann gibt es da noch den Fachgruppenrat und den Fachschaftsrat. Der Unterschied zwischen Fachgruppenrat und
Fachschaftsrat besteht darin, dass der Fachgruppenrat nur für ein bestimmtes Fach
zuständig ist, während der Fachschaftsrat
für die Gesamte Fakultät, die sich aus unterschiedlichen Fächern besteht, zuständig
ist. JedeR Studierende kann sowohl Fachgruppenrat und Fachschaftsrat wählen, unter der Voraussetzung, dass jemand kandidiert. Die Aufgaben der Fachschaften sind
sehr vielseitig. Einerseits vernetzen sie sich
mit anderen Fachschaften, sowohl an der
Hochschule als auch mit den Fachschaften
mit der gleichen Fachrichtung von anderen Hochschulen. Darüber hinaus sitzen
oft Mitglieder aus den Fachschaften in den
An der Selbstverwaltung der Hochschule können alle Mitglieder der Hochschule
teilnehmen. Jedoch sind in den Gremien
der Hochschule die unterschiedlichen Statusgruppen nicht ihrer tatsächlichen Mitgliederzahl entsprechend berücksichtigt. So
werden die Mitglieder in 4 Statusgruppen
aufgeteilt: 1. die ProfessorInnen, 2. die Wissenschaftlichen MitarbeiterInnen (WiMi)
(AssistentInnen und DoktorInnen), 3. MitarbeiterInnen aus Technik und Verwaltung
(MTV) und zuletzt 4. die Statusgruppe der
Wahllokale Verfasste Studierendenschaft 19.1.-22.1.
Mensa Katharienenstr. 11:20-14:30
Mensa Beethovenstr. 11:20-14:30
AudiMax
09:00-15:00
Hochschulwahlen 20.1.-21.1
Mensa Katharienenstr. 11:30-14:30
Mensa Beethovenstr. 11:30-14:30
AudiMax
09:00-15:00
Wichtig! nicht den Wahlabschnitt rechts vom Studiausweis vergessen! bild oben
Studierenden. Jede Statusgruppe wählt die
eigenen VertreterInnen, wobei die ProfessorInnen 7 Sitze erhalten und die drei anderen
Statusgruppen jeweils nur 2, so dass sich
eine Sitzverteilung von 7 ProfessorInnen
zu 6 VertreterInnen der restlichen Statusgruppen bildet. In kleineren Gremien ist das
Verhältnis 4:1:1:1. Obwohl es an der Hochschule viel weniger ProfessorInnen gibt als
Studierende und MitarbeiterInnen, haben
diese so immer die Mehrheit. Demokratisch
ist das jedenfalls nicht. Wobei zu beachten
ist, dass nach einem Urteil des Bundesverfassungsgericht die Statusgruppe der ProfessorInnen die Mehrheit haben muss.
Das Präsidium besteht aus einer/ einem
PräsidentIn und aus vier VizepräsidentInnen. Der/die PräsidentIn wird vom Senat
vorgeschlagen. Er/Sie vertritt die Hochschule nach außen, führt den Vorsitz im
Präsidium, beruft den Senat ein und legt die
Richtlinien für das Präsidium fest. Den VizepräsidentInnen sind einzelne Aufgabenbereiche zugeordnet. Eine Sonderstellung
nimmt der/die hauptamtliche VizepräsidentIn, ehemals Kanzler der TU ein. Er/Sie ist
für die Finanzen und die Haushaltsführung
der TU zuständig. Zur Beratung hat das Präsidium Kommissionen.
Der Senat besteht aus 7 ProfessorInnen
und jeweils 2 Personen aus den anderen
Statusgruppen. Zu den Aufgaben des Senats gehört die Bestätigung von Beschlüssen der Fakultäten wie z.B. von Berufungen
und Lehraufträgen. Des Weiteren wählt der
Senat vier der sieben Mitglieder des Hochschulrats (siehe unten). Außerdem nimmt
er den Rechenschaftsbericht des/der Präsidenten/Präsidentin entgegen und wirkt am
Hochschulentwicklungsplan mit und stimmt
über den Frauenförderplan ab.
Dann gibt es da noch die Kommission für
Studium und Weiterbildung (KSW) In der
KSW werden u.a. interdisziplinäre Lehransätze entwickelt und fakultätsübergreifende
Veranstaltungen geplant. So soll dort ein
neuer “Fächerübergreifender Vorlesungskatalog” (FüKa) erstellt werden. Zudem wird
hier über die Verwendung unserer Studiengebühren beraten und eine Empfehlung dazu
an den Präsidenten formuliert. Die KSW
besteht zu 50% aus Studierenden, jede einzelne Fachschaft wählt eineN studentischeN
VertreterIn in die KSW.
Der relativ neue Hochschlurat ist ein Gremium, das aus fünf vom Ministerium für
Wissenschaft und Kultur (MWK) bestellten, einem/einer vom Senat bestellten und
einem/einer VertreterIn des MWK besteht.
Die Aufgabe des Hochschulrats ist es, das
Präsidium und den Senat in den Entscheidungen zu beraten, die den Entwicklungsund Wirtschaftsplan sowie die Gründung
oder Beteiligung an Unternehmen betreffen.
Der Hochschulrat bestätigt weiter den Vorschlag des Senats zur Ernennung, Bestellung oder Entlassung von Mitgliedern des
Präsidiums.
Die Kommission für Frauenförderung
und Gleichstellung (KFG) besteht nur aus
weiblichen Mitgliedern, und sie wird auch
nur von Frauen gewählt. In der Frauenkommission sind alle Statusgruppen mit jeweils
2 Sitzen vertreten. Sie vertritt alle weiblichen Angehörigen der TU Braunschweig.
Die KFG schlägt dem Senat die Frauen- und
Gleichstellungsbeauftragte vor und entwirft
des Weiteren den Frauenförderplan als Teil
des Hochschulentwicklungsplans.
Die Fakultätsräte (Fkr) sind für alle Entscheidungen auf Fakultätsebene zuständig.
Sie beschließen Prüfungs- und Studienordnungen, Berufungen und Lehraufträge für
die jeweiligen Studiengänge der Fakultät.
Für die entsprechenden Aufgaben bilden
die Fakultätsräte Kommissionen. So gibt es
beispielsweise je nach Prüfungsordnung
häufig einen eigenen Prüfungsausschuss.
Eine der wichtigsten Kommissionen für
uns Studierende ist sicherlich weiter die
dem FkR angegliederte Studienkommission
(StuKo). Die Besonderheit an dieser Kommission besteht darin, dass die StuKos nach
reformiertem NHG mindestens zur Hälfte
aus Studierenden bestehen muss. Der Nachteil besteht darin, dass die Kommission nur
empfehlenden Charakter besitzt und im FkR
die professorale Mehrheit wie im Senat und
in der Fakultät gewährleistet ist.
AStA
Präsidium
Allgemeiner
Studierendeausschuss
Kommission zur
Frauenförderung und
Gleichstellung
tgl
ied
er
wählen
Prof. 2/WiMi 2/MTV 2/ Stud 2
Kommission für Studium
und Weiterbildung und
Internationales (KSWI)
DekanIn
Mi
Prof. 4/WiMi 2/ Stud 6
wählen
wählen
bestätigen
Senat
Prof. 7/WiMi 2/MTV 2/ Stud 2
Fakultätsrat
Prof. 7/WiMi 2/MTV 2/ Stud 2
Studierende
wählen
wählen
Fachschaftsrat
wählen
wählen
wä
h
len
sch
lag
en
Fachgruppenrat
wählen
Stu
de
vo ntisc
r
he
Studierendeparlament
Alle Hochschulmitgleider
Der Sermonkopf regiert über
unsere Träume!
Bericht zur Inszenierung „Bett“ durch das Improvisationstheater Glühbirne
D
er Improvisationstheatergruppe der
TU „Glühbirnen08“ ist mit der Inszenierung „Bett“ von Jim Cartwright
ein tolles Debüt gelungen. Zwischen dem
5. und dem 13. Dezember spielte die Impro-Gruppe ihr Stück in der OswaldBerkhan-Schule.
Zu Beginn fühlt sich der Zuschauer in eine
Faust-Inszenierung versetzt: Das Vorspiel
auf dem Theater variieren die Glühbirnen,
um in die Handlung einzuführen. Ein sympathischer, lässiger, junger Mann im Anzug
begrüßt das Publikum und vier Gestalten
platzen in die Veranstaltung und interagieren
dabei mit dem Publikum.
Die Bühne besteht aus arrangierten Matratzenbergen und lauter Bettzeug. Die vier
Gestalten bewegen sich zur Bühne und lassen
uns in ihre (Alb-)Traumwelt eintauchen, die
vom Sermonkopf beherrscht wird.
Eine freizügig, leicht gekleidete Busendame, die sich später als Jungfer entpuppt; ein
Adliger mit französischem Akzent; eine wunderschöne Ballerina und ein Kapitän durchleben zunächst gemeinsam eine schöne Traum-
welt und anschließend sequenziell getrennt
ihre schlimmsten persönlichen Albträume
und Ängste - gesteuert vom Sermonkopf.
Der Sermonkopf, die schauspielerische Leistung von Melvin Haak hebt die Aufführung
auf ein hohes Niveau. Der Sermonkopf, ein
Kopf ohne Körper, der scheinbar auf einem
weißen Podest steht, fasziniert mit der ergreifenden und sehr facettenreichen Mimik,
Gesangseinlagen sowie Anekdoten zur Quadriga auf dem Schloss und dem Reich-Ranicki-Skandal.
Wie vieles anderes auch ist der Schluss
unvorhersehbar und mit leichter, aber bedeutungsträchtiger Pop-Musik unterlegt.
Es ist Schade, dass die Inszenierung zum
größten Teil aus kaum durchschaubar geregelten Sequenzen besteht und die eingespielte Musik sehr aggressiv wirkt, was wohl
den Effekt haben sollte, Eingeschlafene zu
wecken.
Doch die Interaktion der Schauspieler mit
dem Publikum hat diesen Makel wieder gut
überspielt. Eindrucksvoll ist auch das unerwartete Fass voller Wasser, in welches der
Kapitän mit Holzdegen zunächst steigt und
dann noch seinen Kopf hinein tauchte. Völlig
durchnässt bleibt er in seiner Rolle. Der französische Adlige scherzt und sorgt mit seiner
Art für komische Einlagen: Das „Zipp“ und
„Zopp“ beim Aufsetzen und Absetzen seines
Reisehutes zeigt Detailverliebtheit!
Zusammenfassend kann man den Glühbirnen08 zu ihrem gelungenen Debut gratulieren. Maske, Bühnenidee und Story gleichen
die krasse Musikwahl und die teilweise zu
überzogene schauspielerische Leistung wieder aus.
Tanja Kühlewind
Dauerhafte Termine
Film
Filmforum der HBK 05.01.09.02.2009 HBK, Geb. 05, Filmstudio, montags, 19:00 Wahrnehmen und Sinn geben
Diesmal widmet sich das Filmforum
nicht nur den Phänomenen der sichtbaren
Welt, sondern auch den spekulativen
Sphären am Rande unserer Wahrnehmung. Technische Hilfsmittel erlauben
uns heute, Dinge wahrzunehmen, deren
Existenz vor hundert Jahren noch nicht
für möglich gehalten wurde, und auch
die Psychologie bzw. Psychoanalyse
liefert uns unverzichtbare Methoden zur
Erforschung der Wirklichkeit. In der Reihe PERSÖNLICHE PORTRAITS (mit 4
Gastprogrammen von Florian Wüst) geht
es vor allem um Selbst-Entwürfe, um sexuelle Sehnsüchte und dem Herausfallen
aus der Normalität, sowie um Elternbeziehungen oder die Unterwanderung
bürgerlicher Konventionen.
19.01.: Your New Frontier, Kurzfilme
26.01.: Gunvor Nelson
02.02.: Yes Mum, No Mum, Kurzfilme
09.02.: David Hockney
www.hbk-bs.de/filmklasse
Ausstellung
21.01.–13.02.2009 HBK, Galerie
Ausstellung: Status incognitus 1
Anonyme, unbekannte Fotografien und
Zeichnungen aus den Sammlungen von
Prof. Bogomir Ecker und Prof. Hartmut
Neumann, HBK. In einer Gegenüberstellung dieser beiden Medien entsteht ein
offener Bild-Parcours, bei dem eine Verknüpfung von Bildern stattfindet, eine
Schule des Sehens, die dem Betrachter
das Entdecken von Bildern neu eröffnet.
Eine Ausstellung mit vielen Bildwerken,
aber gleichzeitig eine Ausstellung ohne
Künstler.
Mo–So: 13–18, Do: 13–20 h
Do. 15.01.09 Sa. 17.01.09
Vorträge
19:30 Prof. Dr. Rainer Willmann, Universität Göttingen „Darwin und Wallace
- zwei Abenteurer, die die
Welt veränderten“ in: Aula,
Pockelsstr. 11, Haus der Wissenschaft
150 Jahre Evolutionstheorie - Beiträge
zum Darwinjahr Veranstalter: Haus der
Wissenschaft Braunschweig
20:15 Dieter Welzel, HBK
Braunschweig „Wie romantisch ist die romantische
Malerei?“ Neuer Senatssitzungssaal, Pockelsstr. 4,
TU-Altgebäude
Braunschweiger Ästhetik-Kolloquium
»Von der Resonanz zur Romantik«
Kino
Konzerte
19 Uhr Konzert: Asphyx,
Headshot, Fallen Saints
(Thrash Metal, Death Detal)
in Meier Music Hall Party
22 Uhr Wintergarten Party
(Alternative Disko à la Jolly Joker) Juz B58
Mo. 19.01.09
Film
19 Uhr „Your New Frontier“,
Kurzfilme, HBK Geb. 05 Filmstudio
20:30 Uhr „39,90“ im Schunterkino
Fr. 16.01.09 Di. 20.01.09
Konzerte
21 Uhr Vom Segeln + Kippen +
Itzehoer Stadtintriganten
im NEXUS
Punk/Schnarrrock
21:00 Cryptex, Exit Inside
(Rock , Alternative) Jugendzentrum B58
Lesung
20 Uhr “Das ist ja wohl die
absolute Härte!” Rockliteratur von Till Burgwächter, Axel Klingenberg und
Frank Schäfer im Café Riptide
Drei Braunschweiger Rockliteraten zusammen bei einer Lesung! Dass sich an
diesem Abend alles um Punk, Rock und
Metal dreht, versteht sich da von selbst.
Die Autoren berichten u.a. von ihrem
ersten Konzert und ihrer letzten gekauften Platte – und erklären, wie sie daran
gescheitert sind, gefeierte Rockstars zu
werden.
Vortrag
18 Uhr Prof. Dr. Hans-Rudolf
Bork, Universität Kiel „Der
Wandel der Landschaften
der Erde in der Zeit“ Konferenzraum, Georg-Eckert-Institut, Celler Str. 3
Kino/Film
ab 19 Uhr 7. Bau film abend im
Raum SN 19.1
Die Fachgruppe Bau präsentiert in Zusammenarbeit mit dem Institut für Bauwirtschaft und Baubetrieb den siebenten
BAU FILM ABEND mit interessanten,
unterhaltsamen und lustigen Geschichten
vom Bau. ... mit ganz neuen Filmen, Getränken und freiem Eintritt.
20:30 Uhr „39,90“ im Schunterkino
Mi. 21.01.09
Termine
Do. 22.01.09
schaftlichen Institut in
Essen (KWI) „Klimakriege.
Wofür im 21. Jahrhundert
getötet wird“ in esg, Pockelsstr. 21
Kampf um Trinkwasser, neue Massengewalt, ethnische Säuberungen, Bürgerkriege gerade in den ärmsten Ländern
und endlose Flüchtlingsströme bestimmen schon jetzt die Gegenwart. Die
Konflikte des 21. Jahrhunderts drehen
sich nicht mehr wie zuvor um Ideologie und Systemkonkurrenz, sondern
um Klassen-, Glaubens- und vor allem
Ressourcenfragen. Die reichen Gesellschaften entwickeln bereits Strategien,
Klimaflüchtlinge fernzuhalten. Aus den
Völkermorden des 20. Jahrhunderts ist
bekannt, wie schnell soziale Fragen in
radikale und tödliche Lösungen übergehen können. Der Autor beschreibt die gegenwärtige ökologisch-politische Weltlage, plädiert für ein neues Denken und
zeigt, was jetzt getan werden muss, um
Menschheitskatastrophen abzuwenden.
22 Uhr Chemieparty im AudiMax
Film
Kino
20 Uhr „Film Noir“ (OV) im Audimax
Regie: D.Jud Jones, Risto Topaloski,
USA/Serbien 2007, 97 min
Vortrag
19 Uhr Vortrag von Dr.
Stephan Peters zu Verbindungen
siehe Unten
Party
Vorträge
16:45 Uhr Prof. Dr. Manfred
Gläser, Lübeck „Archäologische Bauforschung zur
Entstehung der Seehandelsstadt Lübeck“ Hörsaal
SN 19.7
20 Uhr Prof. Dr. Harald Welzer, Leiter des Center for
Interdisciplinary Memory
Research am Kulturwissen-
19 Uhr „Der letzte Akt“ Aula, Pockelsstr. 11
„Geschichte von der Rolle“ - Die deutsche Nachkriegsgesellschaft im Spiegel
zeitgenössischer Spielfilme
Ausstellung
11–19 uhr „Resonanz – Muster, die verbinden Teil II“
Symposium zum Begriff der
Resonanz HBK, Aula
Konzert
21 Uhr Daniel Kahn & The
Painted Bird im JuZ Drachenflug
Folk Punk klezmer..cabarett..danse macabre..balkan jazz
Kino
20:30 Uhr „Wall-E“ im Schunterkino
Fr. 23.01.09
Konzert
21 Uhr Tribute to Status Quo
Band in: Meier Music Hall
21 Uhr Loudog, E-Egal, Slobbery Dognose, Stahlkappenverbot, Samurai Tod im NeXus
Punk, Ska & Reggae
Ausstellung
11–19 uhr „Resonanz – Muster, die verbinden Teil II“
Symposium zum Begriff der
Resonanz HBK, Aula
21.01.2009 19 Uhr „Frauenfeindlich, elitär, undemokratisch und rechtsextrem?“ SN 19.4, Schleinitzstraße 19
Ein Aussteiger spricht über studentische Verbindungen in Deutschland
In Deutschland gibt es ungefähr 1.000 Studentenverbindungen
mit ca. 22.000 studierenden Mitgliedern und 135.000 Alten
Herren. Alleine in Braunschweig existieren so einige Verbindungen: Corps, Burschenschaften, Sänger- und Turnerschaften,
katholischer Verbindungen, etc. Die verschiedenen Arten von
Studentenverbindungen unterscheiden sich in manchem voneinander, sie haben aber auch ihre Gemeinsamkeiten, die im 19.
Jahrhundert ihre heute gültige Form erhalten haben, z.B. das
Lebensbundprinzip. Einmal korporiert - immer korporiert. Verbindungsstudenten, die im Berufsleben stehen (Alte Herren),
protegieren jüngere Mitglieder. So mancher Verbindungsstudent
gelangt auf diesem Wege in hohe Positionen in Politik und Wirtschaft.
„Wir wollen auch weiterhin national gesinnte Menschen in alle
führenden Berufe unserer Gesellschaft entsenden.“ (Manfred
Kanther, ehem. Bundesinnenminister, Corps Guestphalia et Suevoborussia Marburg)
Viele Verbindungen sind reine Männerbünde mit einem sehr
konservativen Frauenbild. Frauen (stets als „Dame“ bezeichnet)
werden allenfalls als schmückendes Beiwerk betrachtet aber so
gut wie nie als gleichberechtigt akzeptiert. Politisch stehen sie,
auch wenn sie sich selbst oft als unpolitisch bezeichnen, tendenziell rechts. So schlossen die Burschenschaften als erster Dachverband bereits 1894 Juden aus, begrüßte die Machtübernahme
der NSDAP und löste sich 1933 in den NSDStB freiwillig auf.
Wegen ihrer vor 1945 eindeutig pronazistischen Positionen
wurden Burschenschaften nach der Befreiung verboten. Schon
gegen Ende der 1940er Jahre jedoch setzten die Westalliierten
das Verbot nicht mehr durch, es kam zur Wiedergründung von
studentischen Korporationen.
Wie es nun aktuell um die studentischen Korporationen steht,
was es mit den Männerbünden und ihrem Frauenbild auf sich
hat, wie die meist konservativen Gemeinschaften politisch einzuschätzen sind, darüber spricht am 21. Januar 2009 um 19 Uhr
Dr. Stephan Peters. Dr. Peters war selbst Mitglied in einer Verbindung und somit ist als Aussteiger der ideale Referent für diesen Themenkomplex.
Die Veranstaltenden behalten sich vor,
farben- und uniformtragende Besucher von
der Vernstaltung auszuschliessen.
Mo. 26.01.09 Mi. 28.01.09
Film
19 Uhr „Gunvor Nelson“,HBK
Geb. 05 Filmstudio
20 Uhr „Die Kunst des negativen Denkens“ im AudiMax
Regie: Bård Breien, Norwegen 2007, 79
min
Lesung
20:15 Uhr Jürgen Neffe „Darwin - Das Abenteuer des Lebens“ in der Aula, Pockelsstr. 11
Kino
20:30 Uhr „Burn After Reading“ Schunterkino
Di. 27.01.09 Do. 29.01.09
Vortrag
18.30 Prof. Dr. Franz Meier, Englisches Seminar, TU
Braunschweig
„Dichtung
und Photographie: Überlegungen zur intermedialen
Dimension und Bildlichkeit“ Hörsaal PK 11.1, Pockelsstr. 11
Konzert
20.15 Uhr TU Big-Band in der
Aula, Pockelsstr. 11 Eintritt frei!
Vortrag
19:00 Uhr Dr. Thomas Sablowski: „Ursachen der globalen
Krise“ TU Altgebäude SN 19.1
Veranstaltungsreihe: Wirtschaftskrise - Individuelles Versagen oder System Error?
In der Veranstaltung soll es um die konkreten historischen Entwicklungen gehen
die zur gegenwärtigen Krise führten. Zentrale Frage wird dabei sein inwiefern die
Krise aus den Strukturen der Marktwirtschaft oder eben ihren Störungen erwachsen ist.
Kino
Fr. 30.01.09
Vollversammlung
11:30 Uhr Studentische Vollversammlung
Näheres bitte den Auslagen in der Woche
entnehmen
HiWi- Aktion
Ab 9 Uhr: Große Aktion der studentischen Beschäftigten für einen Tarifvertrag. Siehe Seite 4
20:30 Uhr „Wall-E“ im Schunterkino
Veranstaltungsreihe: Wirtschaftskrise: Individuelles Versagen oder System Error ?
Die Krise ist da. Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht verkündet wird, dass Banken und Unternehmen in Zahlungsschwierigkeiten geraten sind und vom Staat gerettet werden wollen. Was
als Bankenkrise aufgrund fauler Kredite und dem Platzen der
Immobilienblase in den USA, Großbritannien und Spanien begann, hat sich zur globalen Wirtschaftskrise entwickelt. Nicht
nur der Finanzmarkt sondern auch die sogenannte Realwirtschaft ist aus den Fugen geraten. Volkswirtschaften stehen vor
einem entscheidenden Einschnitt und ihr nationaler Wohlstand
scheint in Gefahr. Von den ökonomisch starken Staaten wie den
europäischen Staaten und der USA bis hin zu den aufstrebenden
asiatischen Mächten wird ein negatives Wirtschaftswachstum
für das Jahr 2009 und damit einhergehend Massenentlassungen
prognostiziert. Die Politik reagiert in der Krise kopflos: Während in den letzten Jahrzehnten die Marktwirtschaft, befreit von
staatlicher Regulierung, als Erfolgsmodell verkauft wurde, werden jetzt die Verluste durch Bürgschaften und Finanzspritzen
des Staates sozialisiert. Über die Ursachen der Krise und ihre
Folgen findet sich wenig in den Medien. Waren es Anfangs noch
einige Manager, die die Verantwortung dafür tragen sollten, ist
es in letzter Zeit still um die Frage nach den Ursachen der Krise geworden. Dass personalisierende Zuschreibungen die Krise
und ihre Ursachen nicht erklären können, ist bei gesundem Menschenverstand so offensichtlich, wie das Debattieren über missratene Wirtschaftsethik knapp daneben.
Die Zeit, in der Mensch es sich leisten konnte, sich keine Gedanken über Politik und Wirtschaft zu machen, sind vorbei.
Wir möchten einen Anfang machen, sich mit Gesellschaft und
den Zusammenhang zwischen Ökonomie und Individuum neu
zu beschäftigen. In zwei Veranstaltungen wollen wir uns mit den
Ursachen der Krisen sowie ihren Folgen - ob wirtschaftlicher oder
politischer Natur - beschäftigen. Ihr seid herzlich eingeladen.
Ursachen der globalen Krise
Donnerstag, 29. Januar, 19.00 Uhr, Raum SN 19.1,
mit Dr. Thomas Sablowski
In der Veranstaltung soll es um die konkreten historischen Entwicklungen gehen, die zur gegenwärtigen Krise führten. Sowohl
die Zusammenhänge zwischen den globalen Finanzmärkten
und der Erschütterung der Realwirtschaft als auch die Veränderungen der Ökonomie im Globalisierungsprozess werden dabei
eine Rolle spielen. Zentrale Frage wird dabei sein, inwiefern die
Krise aus den Strukturen der Marktwirtschaft oder eben ihren
Störungen erwachsen ist.
Der Referent Dr. Thomas Sablowski ist Autor und als Soziologe
an der Uni Frankfurt tätig.
Folgen der Krise und Motive der staatlichen Intervention
4. Februar, 19.00 Uhr, SN 19.1, mit Privatdozent.
Alex Demirovic
Welche Folge hat die Krise für die Gesellschaft ist die zentrale
Frage für diese Veranstaltung.
Was bedeutet die wirtschaftliche Krise für die Menschen? Werbezahlt die Kosten der staatlichen Rettungsmaßnahmen und wer
oder was wird da gerettet? Wer gewinnt, wer verliert in der Krise? Und was bedeutet die Krise für die Marktwirtschaft und die
Perspektive der Abschaffung sozialer Disparität?
Alex Demirovic ist Soziologe und Autor. Er ist im Moment als
Gastprofessor an der TU Berlin tätig.
Lesung
Termine
20 Uhr Nexus „Hass. Das Logbuch des Bernward Vesper“
– Lesung mit Benjamin Büttner, Axel Klingenberg und
Roland Kremer im Nexus
Das Buchfragment, in dem Bernward
Vesper seine Kindheit beschrieb, seine
politischen Überzeugungen darlegte und
einen LSD-Trip wiedergab, wurde posthum zum „Nachlass einer Generation“
(Peter Weiss).
Der Musiker Benjamin Büttner, der
Schriftsteller Axel Klingenberg und der
Schauspieler Roland Kremer interpretieren „Die Reise“ mit musikalischen
und szenischen Mitteln und ergänzen
Vespers Textcollage durch die Berichte
einiger Weggefährten.
Konzert
21 Uhr Barrio, Thoughts Remain, Treated Difference
JuZ Rotation
Rock, Metalcore
Sa. 31.01.09
Konzert
21 Uhr Dufresne, And Still I
Bleed, See You Next Tuesday
im Jugendzentrum B58
Hardcore, Screamo, Punk
Party
23 Uhr Pleasure Park im Nexus
Di. 03. 02.09 Do. 05.02.09
Konzert
20:15 Uhr TU-Chor in der
Aula, Pockelsstr. 11
Eintritt frei!
Kino
20:30 Uhr „James Bond 007 - Ein
Quantum Trost“ im Schunterkino
Kino
20:30 Uhr „Burn After Reading“ im Schunterkino
Mi. 04.02.09
Vortrag
Fr. 06.02.09
Vortrag
11 Uhr Nicola Graef: „Ich.
Immendorff – Entstehung
eines
Künstlerporträts“
HBK, Geb. 05, Raum 210
Filmvorführung mit anschließender Diskussion. Wie entsteht ein Künstlerportrait, in dem es gleichzeitig um die Frage
nach Leben und Tod geht? Wie erlebt ein
Film-Team die Arbeit mit einem Künstler?
19 Uhr Alex Demirovic: „Folgen der Krise und Motive
der staatlichen Intervention“ in: TU Altgebäude SN
19.1
Veranstaltungsreihe: Wirtschaftskrise
- Individuelles Versagen oder System
Error?
Was bedeutet die wirtschaftliche Krise
für die Menschen? Wer bezahlt die Kosten der staatlichen Rettungsmaßnahmen
und wer oder was wird da gerettet? siehe
Seite 11
Mo. 09.02.09
Kino
19 Uhr „David Hockney“, HBK,
Geb. 05, Filmstudio
Film
20 Uhr „4 Monate, 3 Wochen
und 2 Tage“ im Audimax
Regie: Cristian Mungiu, Rumänien 2007,
113 min
Mo. 02.02.09
Vortrag/Diskussion
18:30 Prof. Dr. Manfred Laubichler
(Phoenix),
Prof.
Dr. Hans-Jörg Rheinberger
(Berlin) „Darwin: Geschichte für die Gegenwart?“
»Zukunftsfragen – kontrovers«, zum »Darwin-Jahr« in
der Aula, Pockelsstr. 11
Film
19 Uhr „Yes Mum, No Mum“,
Kurzfilme HBK Geb. 05 Filmstudio
Veranstaltungsorte
B58, Bienroder Weg 58
Bassgeige, Bäckerklint 1
Café Riptide, Handelsweg 11
DRK-KaufBar, Bolchentwete 1
Nexus, Frankfurter Str. 253
Schüssel, Konstantin-Uhde-Str.4
SchunterKino, Bienroder Weg 54
TU Braunschweig:
Audimax, Pockelstr. 15
SN19.1, TU Altgebäude Pockelsstr.4
Kolumne Hartmut el Kurdi
Die Kanakenkinder-Subversion
M
igrantenkinder sind vor allem eins:
ein lästiges, nerviges Problem Ein
„pain in the ass“ der deutschen Gesellschaft. Das ist zumindest der Eindruck,
den das öffentliche Delirieren der um
Stimmen bettelnden Politiker und vieler
Medien – vom Boulevard bis hin zu vielen
seriösen Zeitungen – vermittelt.
An was die Ausländer-Gören nicht alles
Schuld sein sollen! Dass einige Bundesländer wieder bei der Bildungsspartakiade
„PISA“ versagt haben, liegt etwa nicht an
der deutschen Discounter-Schulpolitik und
einer Klassen- und Rassensegregation nach
der Grundschule, sondern an der Unfähigkeit der kleinen Alis und Fatmas mitzuhalten. Die Jugendkriminalität, das wissen wir
seit Roland Koch, entsteht ebenfalls fast
ausschließlich im nichtarischen Millieu,
und selbst linke und liberale Journalisten
tun so, als ob man als Jude oder Schwuler in
einer national befreiten Zone in Ostdeutschland weniger gefährlich lebt als im von Orientkids bewohnten Neukölln.
Mit einer Selbstgerechtigkeit sondergleichen inszeniert sich das urdeutsche
Deutschland als liberale Zivilgesellschaft,
die von den bildungsfernen, kulturell auf
Hass und Unterdrückung abonnierten asiatischen Horden bedroht wird. Dieses deutsche Selbstbild, das in den bürgerlichen
Vororten und Mittelschichts-Altbau-Vierteln
der Großstädte generiert wird, hat natürlich
nichts mit der Realität in der sächsischen,
niedersächsischen oder oberbayerischen
Provinz zu tun, wo oft eine Intoleranz gegenüber jeder Abweichung herrscht, die
sich hervorragend mit jedem Islamismus-Irsinn vertragen würde. Aber wen interessiert
schon die Wirklichkeit, wenn man auf der
Suche nach potentiellen Wahlkampf-HetzThemen ist.
Da stürzt man sich doch lieber auf die
kleinsten Sündenböcke, deren Hörner – um
im Bild zu bleiben - noch zu klein sind, um
sich zu wehren. Politisch und medial kleine
Orientalen zu mobben, ist eben eine relativ
ungefährliche Angelegenheit und erzeugt
kaum Widerspruch. Und das, obwohl wir
in einer Gesellschaft leben, in der „Kinderfreundlichkeit“ auf einmal einen hohen
Propagandawert hat und die Werbung gerne mal mit großen Kinderkulleraugen Geld
verdient. Aber der Umstand, dass auch die
kleinen Migrantenkinder –­ die ja meist hier
geboren, also eigentlich Deutsche sind ­– vor
allem eins sind, nämlich Kinder, wird gerne ignoriert. Und diese Kinder sind eben
wie alle anderen auch: manche nett, manche pestig, manche klüger, manche döofer.
Offensichtlich sind wir schon soweit, dass
man solche Selbstverständlichkeiten wieder aussprechen muss. Schon lange schaut
niemand mehr auf das Potential dieser
Kinder, dass sie zum Beispiel, um nur das
offensichtlichste zu nennen, oft zwei Sprachen beherrschen. Ach was, heißt es da,
die könnten ja keine der Sprachen richtig.
Darauf kann man nur sagen: Selbst wenn
dem so wäre - immerhin! Wie viele Immerschon-Deutsche können noch nicht mal eine
Sprache richtig?
Interessanterweise passiert trotz der
zum Teil echten, zum Teil konstruierten
Probleme mit den Kanakenkindern jetzt
auch in Deutschland das, was man in
angelsächsischen Ländern schon länger
beobachten kann: Die Kulturlosen entern
die Kultur. So wäre eine relevante deutsche Popmusik ohne die Ausländerkinder
kaum denkbar und die unsäglichen Castingsshows noch unerträglicher. Hier
funktioniert die alte Regel: Wer ansonsten
keine Chancen bekommt, der muss es
eben im Sport oder Showbusiness schaffen. Aber auch für Literatur, Theater und
Film werden die Parias immer wichtiger.
Kunst braucht eben Reibung. Dass der erfolgreichste und interessanteste deutsche
Filmemacher Fatih Akin türkische Eltern
hat, ist kein Zufall, sondern nur konsequent. Und während mancher deutscher
Literaturkritiker zwanzig Jahre nach Ende
der DDR immer noch gen Osten starrt und
auf den großen deutschen Wenderoman
wartet, entstehen im Westen auf einmal
Bücher, die zum Teil in der Türkei, zum
Teil in Deutschland spielen und grade aus
diesem Konflikt großen erzählerischen
Gewinn ziehen. Die Autoren, die Namen
wie Zaimoglu und Özdogan tragen, sind
natürlich deutsche Schriftsteller.
Bleibt nur zu hoffen, dass solche Erfolgsgeschichten auch zur Folge haben, dass immer mehr Migrantenkinder sich weigern,
die Berufsvorschläge, die die deutsche
Medien-Öffentlichkeit ihnen macht anzunehmen: Man muss kein Drogenhändler, islamistischer Terrorist und keine zwangsverheiratete Massenmutter werden. Nee, man
kann auch Filme machen, Bücher schreiben.
Oder sich meinetwegen zur Partei-Chefin
wählen lassen.
13
Vom Wesen des
Wassers
Im Tropfen zeigt sich die Welt Bilder und
Erkenntnisse internationaler Wasserforscher
A
uch in unserer scheinbar von wissenschaftlicher Forschung
längst durchdrungenen Welt gibt es Bereiche, in denen von
offizieller Seite kaum geforscht wird, weil offensichtlich kein
wirtschaftliches Interesse daran besteht. Mehr noch: Manche
Erkenntnisse könnten vielleicht das bisherige Weltbild an einigen Stellen ins Wanken bringen.
Dieses reich bebilderte Buch über die Wunderwelt des Wassers
entführt in eine faszinierend fremde, überaus reizvolle Welt voller
Geheimnisse. Was zunächst wie ein Märchen anmutet, entpuppt sich
schnell zu einem fundierten, sehr ernst zu nehmenden und überzeugenden Plädoyer für die Grundlage allen Lebens: Wasser. Wasser ist
weitaus mehr als H2O! Soviel steht fest. Wir Menschen sind zu 60
Prozent Wasser, unser Gehirn gar zu 90 Prozent.
Ob Fotograf, Strömungswissenschaftler, Mediziner, Physiker, Biologe, Chemiker, Philosoph oder einfach nur Naturbeobachter, das
Buch versammelt Menschen aus unterschiedlichen Teilen der Erde,
Menschen, die sich dem Phänomen Wasser auf ganz besondere Weise nähern. Sie sind allesamt ernst zunehmende, renommierte Forscher mit zum Teil bemerkenswerten Lebensläufen. Tropfen werden
untersucht, aus verschiedensten Gewässern, Leitungswasser und
Grundwasser. Einzelne Tropfen werden getrocknet oder eingefroren. Unter dem Mikroskop zeigen sich die fantastischsten Kristalle,
bizarre Formen und Muster. Dabei ergeben sich von gleichem Wasser unter unterschiedlichen Einflüssen unterschiedliche Bilder. Es
wird behauptet, Wasser habe ein Gedächtnis, sei imstande, Informationen zu speichern. Wasser sei der Spiegel der Seele, empfänglich
für Energien.
Dass einige der Autoren der Antroposophie nahestehen, kann
nicht ausreichen um ihre Forschungsergebnisse als Hokuspokus zu
bezeichnen. In jedem Fall macht dieses Buch neugierig und steigert
die Sensibilität und Wertschätzung für das Element, von dem unsere Leben abhängt.
Uta Heuser
Claus Biegert, Georg
Gaupp-Berghausen (Hg.)
Vom Wesen des Wassers
- Im Tropfen zeigt sich die
Welt Bilder und Erkenntnisse internationaler Wasserforscher
Frederking & Thaler; 2006
ISBN-10: 3894056584
Manifest des evolutionären Humanismus
Plädoyer für eine zeitgemäße Leitkultur
D
ie Giordano Bruno Stiftung bezeichnet sich selbst als
„Denkfabrik für Humanismus und Aufklärung“. Ihr
gehören zahlreiche bekannte Wissenschaftler, Philosophen
und Künstler an. Ihr Ziel ist es, die Grundzüge eines naturalistischen Weltbildes sowie einer säkularen, evolutionär-humanistischen Ethik/Politik zu entwickeln und so die Grundlagen
eines „friedlichen und gleichberechtigten Zusammenlebens der
Menschen im Diesseits“ herauszuarbeiten. Ihr Mitberünder Michael Schmidt-Salomon hat eine pointierte Zusammenfassung
der zentralen Positionen verfasst. Ihm ist eine mit sehr spitzer
Feder großartig und empathisch vorgetragene Streitschrift gelungen, für die ihm jede/r, der/die persönlich mit den negativen
Auswirkungen von Religion zu tun hatte, von Herzen dankbar
sein müsste.
Während die Menschen technologisch im 21. Jahrhundert stehen,
sind ihre Weltbilder mehrheitlich noch von Jahrtausende alten Mythen geprägt. Gleichzeitig gibt es eine Renaissance unaufgeklärten
Denkens. Die Kombination von höchstem technischen Know-how
und naivstem Kinderglauben hat bereits genug fatale Konsequenzen,
die sich in der Zukunft noch verstärken könnten.
Das Manifest des Evolutionären Humanismus entwirft eine säkulare Gegenposition, die im Einklang mit den häufig desillusionierenden Ergebnissen der (natur-) wissenschaftlichen Forschung steht.
Es ist ein entschiedenes Plädoyer für eine „alternative politische
Leitkultur“, die auf die besten Traditionen von Wissenschaft, Phi-
14
losophie und Kunst zurückgreift, um das unvollendete Projekt der
aufgeklärten Gesellschaft gegen seine Feinde zu verteidigen. Der
umrissene „Evolutionäre Humanismus“ ist kein dogmatisches, sondern ein „offenes System“. Es wird deutlich, warum der rationale
Glaube an die Wissenschaft nicht mit „Wissenschaftsgläubigkeit“
zu verwechseln ist.
Es werden brandaktuelle und kontrovers diskutierte Themen behandelt (Fundamentalismus, Bioethik, Sozial- und Bildungssystem,
Religionsunterricht usw.). Selbstverständlich hat das Buch viel
Kritik ausgelöst und zwar sowohl von der religiösen
Rechten, als auch von
Michael
einigen Linken, die z.B.
Schmidt-SaBezüge auf Peter Singer
lomon
kritisieren. Diese mögliManifest
cherweise diskussionsdes evolutiwürdigen Bezüge reionären Humanismus
chen m.E. aber nicht aus,
- Plädoyer
um den gesamten Ansatz
für
eine
der
Giordano-Brunozeitgemäße
Stiftung zu verdammen,
Leitkultur
zumal die Linke ein ähnAlibri Verlag,
lich konsequentes Plädo2005
yer für Säkularität bisher
ISBN-10:
schuldig geblieben ist.
3865690106
Uta Heuser
Schreibwerkstatt TUBS
D
er Bachelor ist eintönig, sagt man. Zielgenau werden abstrakte Inhalte gelernt, und das in effizient knapper Zeit. Als ich aber
anfing zu studieren wollte ich vor allem lernen, wie mein Leben sein soll, damit ich darin rundum zufrieden sein kann. Voraussetzung dafür ist die Vorstellung der älteren Generation, das Studium sei ein Ort der sozialen und kulturellen Erweiterung. Das
glaubt heute kein Mensch mehr. Wir Studis kommen aus sogenanntem guten Haus, und bleiben unter uns. Auch kulturell lief nicht
viel in meinen ersten Semestern. Sollte dieser Einheitsbrei aus Gähnvorlesung, Mensa und kostenlos Busfahren alles sein, das das
Unileben zu bieten hat, fragte ich mich zuweilen. Weit verfehlten meine Zweifel die Möglichkeiten!
Es gibt einen geheimen Schlüssel, der die Zauberwelt aufschließt, als die die Ahnen das Studium von Alters her beschreiben: Es ist die
studentische Aktivität.
Ich will nicht mehr klagen, dass früher alles besser war. Ich will ausziehen und mir meine Kultur suchen. Diesen Weg gehen wir, die
Mitglieder der Schreibwerkstatt TUBS, jetzt gemeinsam. Zuerst ging es nur um die Produktion von Literatur, aber inzwischen ist mit uns
eine Gruppe entstanden, die gemeinsam Theatervorstellungen besucht, den unüberschaubaren Bücherwald aus Neuveröffentlichungen nach
Brauchbarem durchforstet, und sich, zum Teil, über Unipolitik auf dem Laufenden hält. So entsteht langsam das Gefühl, dass wir etwas
ändern können, für uns, in diesem Abschnitt des Lebens.
Kressmann Taylor, „Adressat unbekannt“;
Cecelia Ahern. „Zwischen Himmel und Liebe“
erschienen als gebundene Ausgabe bei Hoffmann und Campe (2000) und
als Taschenbuch bei Rowohlt (2005).
Dieses kleine, unscheinbare Buch mit mausgrauer Einbandgestaltung
kommt beim ersten Eindruck eher unspektakulär daher. Nach kurzer
Überlistung meiner Intuition, welche beim Blick auf das Layout spontan
„Stell es wieder ins Regal!“ schrie, war ich doch über alle Maße von diesem kleinen Büchlein begeistert.
New York 1932/33. Den in Amerika lebenden Max und seinen guten
Freund Martin verbinden die Liebe zur Kunst und der Handel mit derselbigen. Martin entschließt sich jedoch aus familiären Gründen dazu, nach
Deutschland auszuwandern. Um die Freundschaft aufrecht zu erhalten,
schreiben sich die Männer Briefe, welche von Ehrlichkeit und intensiver
Verbundenheit geprägt sind. Als Hitler in Deutschland an die Macht
kommt, werden Martins Briefe immer stärker von nationalsozialistischem
Gedankengut durchsetzt. Sein jüdischer Freund Max erfährt Abneigung
und unpersönliche Schreiben. Er bittet Martin trotzdem darum, seine als
Schauspielerin in Deutschland arbeitende Schwester aufzunehmen. Dieser jedoch fürchtet um seine Existenz und schickt die Schwester seines
einst besten Freundes in die Klauen der Exekutive des Dritten Reiches und
somit gleichbedeutend in den Tod.
Die Rache des trauernden Bruders und ehemaligen Geschäftspartners
Max lässt nicht lange auf sich warten…
„Adressat unbekannt“ ist nicht nur eine weitere Geschichte einer amerikanisch-deutschen Freundschaft oder einer protestantisch-jüdischen Verbindung zwischen zwei Männern zur Zeit des Dritten Reiches. Eine so
hohe Authentizität und auf so wenigen Seiten prägnant dargestellte Handlung habe ich in anderen Romanen zum Thema selten erlebt.
Verblüffend ist vor allem der Entstehungshintergrund dieses fiktiven
Briefwechsels, denn die Autorin veröffentlichte ihn bereits 1938 als Fortsetzungsgeschichte in einer amerikanischen Zeitschrift. Mit viel Weitsicht
und Wortgewandtheit gelang es ihr aus der Distanz bereits recht früh, die
Ereignisse in Nazideutschland klar zu erfassen und die Folgen auf politischer und zwischenmenschlicher Ebene vorauszusehen. Mit diesem
Werk hat sie die Geschehnisse in Deutschland gekonnt literarisch verpackt
und für ihre Landsleute zugänglich gemacht. Gerade dieses Maß an Zugänglichkeit macht das Buch heute noch äußerst lesenswert.
„Zwischen Himmel und Liebe“ ist der 3. Roman der durch „P.S.
Ich liebe dich“ und „Für immer vielleicht“ bekannt gewordenen
irischen Autorin Cecelia Ahern.
Erzählt wird die Geschichte der Innenarchitektin Elizabeth Egan,
die seit dem plötzlichen Verschwinden ihrer Mutter vor 18 Jahren deren Rolle übernommen hat. So lebt sie von der Überzeugung, das man von Träumen und Wünschen nur enttäuscht wird,
handelt nach Vernunft und Logik und strebt nach Kontrolle. Dies
macht es ihr besonders schwer, sich um den kreativen und lebensfrohen Sohn ihrer alkoholkranken Schwester zu kümmern.
Das ändert sich jedoch, als sie Ivan kennenlernt. Ivan ist ein imaginärer Freund (in der Geschichte als real porträtiert), und das
genaue Gegenteil von Elizabeth: spontan, humorvoll, warmherzig und phantasievoll. Er bezeichnet sich als professionellen besten Freund, und auch er opfert sich für seinen Beruf auf. Er fühlt
sich einsam, was er sich selbst gegenüber aber nicht nicht zugibt.
Während Ivan einige Zeit mit Luke, ihrem Neffen, und Elizabeth
verbringt, erkennt er, das sie - und nicht Luke - ihn braucht, und
verliebt sich im Laufe der Zeit in sie.
Elizabeth, die ihn erst nur spürt und nach einem emotionalen
Zusammenbruch auch sehen kann, fühlt sich von dem attraktiven
jungen Mann angezogen. Sie beginnt im Laufe ihrer Beziehung
wieder Lebensfreude zu entwickeln, die ihr hilft, mit ihrer Vergangenheit abzuschließen.
Die Elemente der Geschichte (imaginäre Freunde und Familienprobleme) sind zwar nicht neu, werden aber so umgesetzt,
das dies nicht besonders auffällt. Besonders vorzuheben sind die
Situationskomik und die zwar stereotypen, aber liebenswerten
Nebenfiguren (der klatschliebende Coffeeshopbesitzer und die
überkreative Kunststudentin, die allem ihren Stempel aufdrücken will). Die Liebesgeschichte besticht durch ihre spannende
Inszenierung. Insgesamt ist das Buch eine gut gemachte Fantasyromanze, und wer „P.S. Ich liebe dich“ und die Romane von
Marc Levy („Solange du da bist“, Sieben Tage für die Ewigkeit“)
mochte, wird auch an diesem Buch seine Freude haben.
15
„Forbidden Anger roughmix“
Interview mit D.A.M.N.
W
ie sieht es eigentlich in der Braunschweiger Musikszene aus? Was
gibt es für Bands? Welche Musikrichtungen sind in unserer Umgebung vertreten? Wisst ihr das? Nein? Das soll
mit dieser Serie geändert werden. Das
Asta-Issue-Team hat es sich zur Aufgabe
gemacht Euch die heimische Musikszene
näher zu bringen.
Als erstes stellen wir Euch die Deathmetalband D.A.M.N. vor. Nach mehreren
Dutzend Liveauftritten sind sie überregional bekannt. Dies mag auch an der energiegeladenen und charmanten Frontfrau Toni
liegen.
“Wenn der Abgrund vor Dir immer näher
rückt und die graue Wolke von Verzweiflung und Resignation dich immer mehr
einzuhüllen droht und deine einzige Rettung
der Sprung in die trostlose Schlucht ist,
dann kennst du die düstere Welt, die in den
Liedern von D.A.M.N. gezeichnet wird.”
schreiben sie auf ihrer Webseite.
Wollt ihr mehr von diesen „Deathmetalern“ wissen? Ihr seid herzlich eingeladen.
Daniel, Andre, Regi und Mat
nahmen sich viel Zeit,
unsere Fragen
zu beantworten.
Frontfrau Toni
konnte leider,
weil in Dänemark,
nicht an dem Interview teilnehmen.
Frage: Euer Name erinnert an das
englische Wort „damn“- verdammen. Doch
hinter ihm scheint sich mehr zu verbergen.
Wofür steht D.A.M.N.?
Daniel: Ursprünglich stand D.A.M.N.
für die Namen der Bandmitglieder, welche
zufällig auch den Begriff „damn“ ergeben
haben. Dies passte nachdem Andre und
Regi in die Band kamen nicht mehr. Unsere
Sängerin schreibt sehr emotionale Texte, in
16
denen sie sich mit dem Thema Leid, aber
auch mit Albtraumgeschichten auseinandersetzt, sodass wir nun D.A.M.N. als Abkürzung für „Diary about my nightmares“
bezeichnen.
Frage: Wie würdet ihr Euren Musikstil
beschreiben?
Mat: Ganz klar, Deathmetal.
Andre: Jedoch ist für uns auch die
Melodie wichtig, demnach: melodischer
Deathmetal.
Frage: Auf Eurer Internetseite www.
deathmetal.de steht, dass sich die Band
2001 gegründet hat. Wie kann ich mir das
vorstellen? Kanntet ihr Euch vorher schon?
Mat: Wir waren bereits vorher schon
alle sehr lange befreundet, bevor wir zu dritt
die Band gründeten. Toni, unsere Sängerin,
kam erst hinzu, nachdem wir die Melodien
zu den ersten vier Songs geschrieben hatten. Sie schrieb dann die Texte. Beim ersten
Proben passte alles von Anfang an. Danach
waren wir uns einig, dass es einfach keine
andere Sängerin für uns geben konnte.
Frage: Habt ihr musikalische Vorbilder? Wer hat Euch und Eure Musik geprägt?
Andre: Ich höre von Hip-Hop über
Klassik bis hin zum Metal einfach alles.
Man lässt sich durch vieles
beeinflussen.
M at:
Ich
k a n n
mich
dem
schon anschließen. Man
hört halt seit einem Alter von zarten elf Jahren Metal, aber auch anderes wie Hip-Hop,
Rock, Punkrock zum Ausgleich. Aber Metal ist die Richtung, in der ich am meisten
aufgehe.
Daniel: Ich habe immer versucht aus
den Richtungen, die ich gehört habe, in
unserer Musik das zu vereinigen, was mir
am besten gefallen hat. Meistens war dies
die Geschwindigkeit, die Aggressivität, die
man durch die Musik ausdrücken kann, aber
auch dass man dadurch Melodien schaffen
kann, die einem nahe gehen, betroffen machen. Diese ganzen Eindrücke, die ich sammele, versuche ich dann, soweit es geht, in
unserer Musik umzusetzen.
Frage: Mittlerweile steht ihr schon
lange auf der Bühne- nicht nur in Braunschweig und Umgebung, sondern auch bei
verschiedenen Festivals. Wie war Eure Anfangszeit?
Mat: Unser erstes Konzert, was wir außerhalb gespielt haben, war im Mai 2001 in
einer Mehrzweckhalle in Elbingerode, im
Harz. Wir spielten mit einem Set von sechs
Liedern. Die Stimmung war geil, die Leute sind mit der Musik mitgegangen. Unser
erstes Auslandskonzert war Pfingsten 2006
in den Niederlanden - es war eine geile Erfahrung.
Daniel: Als Regi in die Band kam, bekamen wir die Möglichkeit, viele Konzerte
zu spielen, da wir durch ihn musikalisch einen riesen Schritt gemacht haben.
Frage: Im Jahr 2005 habt ihr das Album „Vermächtnis“ aufgenommen. Das
liegt ja nun auch schon etwas zurück, wann
erscheint etwas Neues von Euch?
Andre: Die Aufnahmen dazu haben
wir bereits gemacht, es soll dann noch im
Januar bzw. Anfang des Jahres gemixt und
gemastert werden. Einiges wird dann auch
bei youtube zu sehen sein.
Daniel: Das ist eine Frage, die uns ein
wenig trifft. Eigentlich sollte es schon längst
veröffentlicht sein. Dies verschob sich jedoch z. B. durch den Umzug unserer Sängerin nach Dänemark. Wir haben es auch dort
aufnehmen lassen bei Zig Sound .
Die neuen Aufnahmen sind im Vergleich
zum alten Album sehr viel gradliniger und
klingen schlüssiger.
Mat: Es ist definitiv abwechslungsreicher.
Zum Beispiel befindet sich auch eine Sonate
unter den verschiedenen Aufnahmen.
Frage: Wer schreibt die Texte und wer
komponiert? Macht ihr das zusammen?
Daniel: Oft überlege ich mir Zuhause
schon einiges zu den Songs. Das stelle ich
den anderen bei der nächsten Gelegenheit
vor und wir besprechen, was passt und was
nicht.
Mat: Wenn jemandem etwas nicht passt,
basteln wir solange, bis alle zufrieden sind.
Regi: Die Texte schreibt Toni.
Frage: Gibt es bestimmte Thematiken
in den Songs, die ihr häufig anschneidet?
Mat: Zum größten Teil werden zwischenmenschliche Beziehungen thematisiert - meist sind diese Geschichten von ihr
erdacht wie die zu dem Lied „Vermächtnis“.
Das Video dazu kann man sich auf unserer
Myspace-Seite ansehen - hier kann man
gut sehen, wie eine Sängerin ihre Bandmitglieder in den Selbstmord treibt.
Daniel: Alle Texte haben einen depressiven, melancholischen Grundtenor. Sie
beschreibt oft ihre Gefühle in den Liedern,
die halt nicht sonniger Natur sind. Deshalb
passt die neue Sinngebung „Diary about my
nightmares“ sehr gut.
Frage: Von Braunschweig nach Dänemark ist es ja eben kein Katzensprung. Wie
schafft ihr es das Bandleben, trotz dieser
Entfernung aufrecht zu erhalten?
Daniel: Wir versuchen zu viert mindestens einmal in der Woche zu proben,
wenn Konzerte und dergleichen anstehen
wie z. B. Studioaufnahmen natürlich häufiger.
Frage: Den Spagat zwischen Musik,
Familie, Job und anderen privaten Interessen stelle ich mir sehr schwierig vor. Wie
sind da Eure Erfahrungen?
Andre: Es ist immer sehr schwierig - im Moment vor allem, da ich grade
mit meinem Forschungsprojekt zu meiner
Magisterarbeit beschäftigt bin. Trotzdem
versuche ich so viel Zeit wie möglich für
die Band zu opfern, weil man ohne Musik
einfach nicht leben kann, denn sie stellt für
mich den Ausgleich zum Alltag dar.
Daniel: Das Schöne bei uns ist es ja auch,
dass man die Leute, die einem am Herzen
liegen bei den Proben etc. dann auch sieht.
Deshalb ist es schon traurig, dass Toni jetzt
in Dänemark ist und wir sie nun nicht so
oft sehen. Aber ein Spagat ist es in solchen
Hochphasen wie zu Prüfungen, Abschlussarbeiten letztendlich immer - der Stress
frisst einen da auch schon einmal auf.
Frage: Welche Vorsätze habt ihr für
2009?
Regi: Ich würde mir Wünschen, dass wir
mehr Konzerte spielen, denn im letzten Jahr
waren es viel zu wenig. Außerdem sollte
unser spielerisches Können noch optimiert
werden - einfach so gut wie möglich und so
oft wie möglich Musik machen.
Ich bedanke mich für das Interview mit
Euch und wünsche Euch viel Erfolg im
neuen Jahr, vor allem für das lang ersehnte
Album. Diejenigen, die D.A.M.N. live sehen und noch mehr Informationen zu dieser
Braunschweiger Band wollen, sollten sich
unbedingt ihre Homepage www.damnmetal.
de ansehen.
Stefanie Thiel
17
So leben wir, die
Studierenden der TU!
I
n dieser Serie seid ihr gefragt. Uns interessiert wie ihr, die Studierenden der
TU Braunschweig, lebt und was ihr erlebt!
Wohnt ihr allein und langweilt euch oder
erlebt ihr jeden Tag neue Abenteuer im
Uni-Dschungel mit euren Mitbewohnern?
Wo geht ihr feiern, was für Geschichten
habt ihr darüber zu erzählen und wie meistert ihr den Spagat zwischen Pauken und
Party? Schickt uns eure Erlebnisberichte
oder Kurzgeschichten anonym oder mit
Bild, wie ihr wollt. Ihr selbst bestimmt,
was hier abgedruckt wird!
Früh morgens um Elf wache ich auf. Der gestrige Abend dröhnt immer noch in meinem
Kopf. Erstmal ins Bad. Auf dem Weg dorthin
begegne ich Jojo, meinem Mitbewohner, der,
seit mindestens drei Stunden wach, mich mit
einem fröhlichen Grinsen empfängt, sich aber
schon nicht mehr traut, etwas zu sagen. Er
kennt meine Morgenmuffel-Laune.
Frisch geduscht, bringe ich aber bei der
nächsten Begegnung
wenigstens
e i n
hat wieder die Zeit verpeilt und mit einer leichten Verspätung von Zehn Minuten radeln wir
los. Während des Fahrens müssen erstmal die
Geschehnisse des gestrigen Abends diskutiert
werden, sodass wir dann doch die sprichwörtliche akademische Viertelstunde zusätzlich zu
spät in die Vorlesung platzen. Schnell zu den
letzten Plätzen in der hintersten Ecke und die
Erstis belächeln, die sich in der ersten Reihe
quetschen. Und wir stellen wieder einmal fest:
Erstis sind ja so süß. Jojo hat seine Zeitung
dabei. Ich suche mir mühsam den Literaturund Feuilletonteil raus, der mir (das ist bei uns
wohl schon ungeschriebenes Gesetz) zusteht.
Zeitung ist immerhin interessanter als Chomskys Universalgrammatik. Leider reicht der nur
für ne halbe Stunde, sodass ich die nächste mit
dem Verschönern von Jojos Heften und Armen verbringen muss… So begeistert scheint
er nicht davon zu sein... Oh, eine Frage des
Profs. Mal melden und Mitarbeit signalisieren. Geschafft, noch ne Viertelstunde dösen
und die restlichen Zehn Minuten während des
Einpackens mit Jojo tratschen. In aller Hektik
Campus wechseln, Jojo
begleitet mich
z u m
„Guten Morgen“
über die Lippen. Spartanisches Frühstück bei Sat1- Frühstücksfernsehen. Wir müssen auch schon los. Auch Jojo
Glück
ein Stück, lacht
mich dann aber an der
nächsten Kreuzung aus, als er nach Hause
fährt.
Cookies nachts um Zwölf
18
Als ich total ausgelaugt nach Hause komme,
steht mein Mitbewohner schon in JoggingKlamotten bereit. Achja, ich erinnere mich:
Der Plan, den wir vor zwei Monaten begonnen hatten. Er merkt gleich, dass ich mal
wieder keinen Bock habe. Also entscheiden
wir uns stattdessen für Essen. Ich werde
durch klapperndes Geschirr aus meinem
Mittagsschlaf geweckt. Jojo hat gekocht. Eigentlich klasse, aber dann bin ich bestimmt
mit Abwaschen dran. Scheiß Putzplan! Diskussion, Kritik und jeder verzieht sich in
sein Zimmer. Über ICQ vertragen wir uns
nach einiger Zeit wieder.
Eine Fahrt zur UB später und acht Euro
Mahngebühren ärmer treff‘ ich Jojo zu Hause am Kühlschrank. Wir sind beide auf der
Suche nach Essbarem. Wie immer gähnende
Leere. Wir brauchen Schokolade… Also
schwingen wir uns noch auf‘s Fahrrad und
fahren zum Bahnhof. Hat der Laden nicht bis
24 Uhr offen?
Nein, nur bis 21 Uhr. Niedergeschlagen machen wir uns wieder auf den
Heimweg. Zufällig sehen wir, dass
bei Subway noch Licht brennt. Zwölf
Cookies für fünf Euro. Das ist ein
gutes Angebot. Wir greifen zu! Als
Jojo fragt: „Zahlst du?“ halten uns
alle mal wieder für ein Pärchen. Ich
laufe rot an und mache ihn draußen
gleich wieder zur Sau. Aber er lacht
nur und zu Hause essen wir gemütlich
im Wohnzimmer unsere Cookies. Wir
schaffen beide zwei… Leicht überschätzt.
So vollgefressen ist es natürlich langsam Zeit
für’s Bett, schließlich muss ich morgen schon
um zehn in der Uni sein. „Schlaf gut Jotschi“,
brülle ich noch durch die dünne Wand zwischen unseren Zimmern und schlafe ein. Bevor ich richtig anfange zu träumen, fängt der
nächste Tag an.
Johannes Heyden, Tanja Kühlewind
Mein Leben als Fernseher II
Er ist ein Star – Sperrt ihn doch ein!
Eine Kolumne von Axel Klingenberg
I
m ersten Teil der Kolumne habe ich angedroht, mich fürderhin der fundierten
Kritik des deutschen Fernsehprogramms
widmen zu wollen. Zartbesaitetere Charaktere mögen deshalb nun die Gelegenheit nutzen,
das Lesen dieses Textes abzubrechen, denn ich
möchte mich nun einem der dort ihr Unwesen
treibenden Schreckensgestalten einer akribischen Vivisektion unterziehen. (Sehr viel) Platz
frei für Dirk Bach:
Dieser Comedian ist der lebende Beweis
für die These, dass auch Vegetarier dick
sein können. Dafür darf man ihm dankbar
sein, setzen doch viele Menschen fleischlose Ernährung mit einem schleichenden
Hungertod gleich. Seine Tierliebe scheint
also groß zu sein, zudem er auch noch die
Organisation PETA unterstützt, die sich
für die „Rechte von Tieren“ einsetzt. So
lässt er im Rahmen einer Kampagne gegen die „Eierindustrie“ verlauten: „Die
Tiere verloren mit der Käfighaltung das
letzte Quäntchen Respekt, das wir ihnen
bis dahin entgegen brachten.“
Respekt gegenüber Hühnern? Nun ja,
ich respektiere Menschen für das was sie
sind oder tun oder auch lassen. Hühner
für ihr Huhnsein zu „respektieren“, liegt
mir allerdings fern. Und auch Bachs Tierliebe scheint dann zu Ende zu sein, wenn
er für unser aller Lieblingssender RTL
arbeitet, für den er u.a. – zusammen mit
der Animateuse Sonja Zietlow – die Verblödungssendung „Ich bin ein Star – Holt
mich hier raus!“ moderiert hat. Zur Gaudi der Kolosseums-Besucher ... tschuldigung ... Fernsehzuschauer sind hier allerlei Pseudo-Prominente im sogenannten
Dschungelcamp inhaftiert worden, darunter der Berufsgrieche Costa Cordalis,
der notorische Wendehals Werner Böhm
und der Profibuffo Daniel Küblböck. Nun gut,
mag man sagen, das
ist ja nicht schlimm
– schlimm ist nur (und
da will ich gar nicht widersprechen) dass man diese Leute wieder rausgelassen und nicht einfach im
„realen“ und „echten“ Urwald vergessen
hat. Und wenn es denn tatsächlich der
„gefährlichste Dschungel der Welt“ wäre
(wie RTL behauptet), dann könnte man ja
auch noch hoffen, dass...
Als die wirklichen Opfer dieser Show sind
daher auch vor allem (sieht man mal von
den zufällig hereinzappenden Zuschauern
ab) die dort als Ekelfaktor gehaltenen und
(teilweise lebendig) verspeisten Tiere anzusehen: Schlangen, Maden, Aale, Spinnen, Ameisen, Schnecken, Kakerlaken,
Kängurus... So groß ist Dirk Bachs Tierliebe, dass er all diesen Geschöpfen ihre
warholschen 15 Minuten Ruhm gönnt!
Dabei ist Dirk Bach im Gegensatz zu
den meisten anderen seiner Kollegen
nicht völlig talentfrei. So hat er auf verschiedenen Hörbüchern bewiesen, dass
er z.B. durchaus in der Lage ist, die literarischen Werke von Walter Moers,
Terry Pratchett und Max Kruse ganz
passabel vorzulesen. Aber davon wird
man natürlich nicht reich und auch als
Zauberer Pepe in der Sesamstraße kann
man zwar Kindern auf die Nerven gehen,
aber wohl kein echter Fernsehstar werden. Da muss man schon so eine dölmerige Deppenshow wie „Frei Schnauze XXL“ moderieren, in der die üblichen
verdächtigen Fernsehbildausfüller ihre
feisten Visagen in die Kamera halten, in
der Hoffnung, dass niemand merkt, wie
überflüssig das ganze eigentlich ist.
Das ist nun wirklich alles nicht besonders schön und vielleicht befürchtet Bach
daher, eines Tages von der Geschmackspolizei inhaftiert und auf Lebenszeit ins
Dschungelcamp deportiert zu werden.
Das würde erklären, warum er jetzt schon
mal die Menschenrechtler von amnesty
international unterstützt. Damit diese eines Tages fordern können: Amnestie für
Dirk Bach. Ich aber verlange: Amnesie für
uns Zuschauer.
19
Studierende für Hörspiel-Award nominiert
S
tudierende der Technischen Universität Braunschweig und der Hochschule für bildende Künste haben im Sommer
2008 ein Hörspiel aufgenommen und
dieses über ihr eigenes Internetlabel unter Verwendung der Creative Commons
vertrieben. Der Einsatz hat sich gelohnt,
denn gleich mit ihrer ersten Produktion
gelang den Studierenden eine Nominierung für den Hörspiel-Award, dem Preis
der Hörspiel-Community im Internet.
Der Hörspiel-Award ist ein nicht-dotierter
Publikumspreis, der seit 2000 jährlich im
Netz verliehen wird. Jeweils von Mitte Dezember bis Mitte Januar werden auf www.
hoerspiel-award.de Nominierungen in verschiedenen Kategorien gesammelt. Vereint
eine Produktion oder eine
Person (z.B. Sprecher oder
Regisseur) fünf unabhängige Stimmen in einer
Kategorie auf sich, so wird
die Nominierung zugelassen. Die Wahl findet findet
von Mitte Januar bis Mitte
Februar statt. Wie auch bei
der Nominierung kann hier
jeder teilnehmen, der über
einen Internetanschluss verfügt. Die Teilnahme ist kostenlos
und unter den Teilnehmern werden
Sachpreise verlost.
Das kleine Label „Pentagramm Publishing“, welches sich zum Großteil aus
Studierenden zusammensetzt, hat mit
seinem ersten Hörspiel „Eddies Garstige
Geschichten – Massaker Nummer Eins:
Dämonen im Fahrstuhl“,den ersten Schritt,
die Nominierung, schon gemeistert. Hoch
erfreut über dieses positive Feedback und
wild entschlossen, auch im Jahre 2009 mit
hochwertigen Amateurproduktionen zu
punkten, markiert die Nominierung den ersten Höhepunkt in der noch jungen Labelkarriere.
Um die eigenen Hörspiele möglichst vielen Interessierten zur Verfügung zu stellen
und ihnen auch die nötige Rechtssicherheit
zu geben, lizensieren die Studierenden um
Pentagramm
Publishing
ihre Hörspiele unter der
aktuellen Creative Commons. Näheres über die
„cc“ kann man im Artikel
über das Urheberrecht auf
Seite 5 nachlesen. Beziehen kann man die Produktionen über den Blog
des Labels, www.pentagramm-publishing.de.
Wer also Lust hat, sich die
Produktion seiner Kommilitonen anzuhören, ist hierzu gerne eingeladen. Wer sich in Zukunft gerne beteiligen
möchte, sei es als Sprecher, Autor, Regisseur oder einfach als kreativer Kritiker, der
wende sich vertrauensvoll an [email protected].
Florian Schulze
ps. Kurz vor Redaktionsschluss erreichte uns
noch die Nachricht, dass die Studierenden
mit ihrem Label „Pentagramm Publishing“
ebenfalls in der Kategorie „Bestes Newcomerlabel 2008“ nominiert wurden. Damit
sind sie nach aktuellem Stand das einzige
Label, dass derzeit nicht-kommerziell ist.
AutorInnen für AStA Issue gesucht
Ein neues Jahr, eine neue Idee, eine neue
Unizeitung – mit dieser Einstellung machte
sich das Team der AStA Issue bereits im
Dezember an die Ausarbeitung zu einem
Konzept für diese. Nun sollen nicht mehr
länger nur (hochschul-)politische Themen
das Profil der Zeitung bestimmen. Es wurde um kulturelle Themen und alltägliche
Erlebnisse von Studierenden erweitert. Wie
Ihr bereits an den ersten beiden Ausgabe sehen konntet, hat sich einiges gegenüber dem
AStA-Info geändert. Jedoch soll das Profil
nicht nur durch von uns festgelegte Themen
bestimmt werden, sondern auch von Euch.
Habt Ihr ein spannendes Buch gelesen, einen guten Film gesehen? Dann schreibt
doch eine Rezension. Habt Ihr auch schon
mit eurem WG-Partner „Cookies um zwölf“
gegessen oder andere verrückte Dinge im
Unidschungel erlebt? Kennt Ihr eine regionale Band, die unbedingt vorgestellt werden
soll? Meldet Euch bei uns, denn von nun
an seid Ihr gefragt – Ihr bestimmt, was wir
lesen. Bevor Ihr an Euren Computer stürzt
und in die Tasten haut, solltet Ihr noch einige Hinweise beachten: die Themen sollten
kurz mit dem Redaktionsteam abgesprochen werden, damit es nicht zu Überschneidungen kommt. Ist das geschehen, könnt Ihr
loslegen. Schickt uns dann bitte die Text im
im RichTextFormat (RTF) oder im OpenDocumentFormat (ODT), Bilder sollten
mindestens eine Auflösung von 1750 x 1250
Pixel haben, damit sie nicht zu pixelig sind.
Dein Artikel könnte hier als nächstes stehen – wir freuen uns darauf.
Euer AStA-Issue-Team