konkret - Thüringer Ehrenamtsstiftung

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konkret - Thüringer Ehrenamtsstiftung
WILLKOMMEN zum Thüringer Stiftungstag
Stiftungen aus dem gesamten Freistaat
präsentieren sich am 3. Juli 2015 in Erfurt
„Thüringer Stiftungen engagiert – vernetzt
– innovativ 2015“:
So lautet das Motto des Thüringer Stiftungstages am 3. Juli.
An diesem Tag kommen Thüringens Stiftungen im Erfurter
Augustinerkloster (Foto) zusammen, um sich gemeinsam mit
ihren Partnern zu präsentieren und miteinander ins Gespräch
zu kommen.
Zentrales Thema des Thüringer Stiftungstages ist der demografische Wandel. Wie sollten Stiftungen aufgestellt sein, um die
damit verbundenen Herausforderungen zu meistern? Welche
Rolle spielt dabei die Vernetzung innerhalb der Stiftungslandschaft und darüber hinaus? Wie kann es Stiftungen und gemeinnützigen Organisationen gelingen, in einer älter werdenden
Gesellschaft alle Generationen einzubeziehen und genügend
Nachwuchs für ihre Arbeit zu gewinnen?
■ Soziales Engagement:
Ilka Hesse
Evangelische Kirche in Mitteldeutschland
Das Kirchenamt
Michaelisstraße 39, 99084 Erfurt
Telefon: 0361/51800-123
E-Mail: [email protected]
■ Kunst und Kultur:
Daniela Heise
Leimbacher Straße 26, 99734 Nordhausen
Telefon: 0151/21202443
E-Mail: [email protected]
Die Thüringer Ehrenamtsstiftung und das Vorbereitungsteam
freuen sich auf viele aktive Teilnehmer und Gäste.
Der Thüringer Stiftungstag wird gestaltet von rund 270 Stiftungen aus dem gesamten Freistaat. Aber sie bleiben selbstverständlich nicht unter sich. Ins Erfurter Augustinerkloster sind
Unternehmen und Förderer, gemeinnützige Organisationen,
Vertreter der Kommunen und auch einige Prominente eingeladen. Alle Bürgerinnen und Bürger, die sich über die reiche Thüringer Stiftungslandschaft und über die Arbeit der Stiftungen in
den Bereichen Kunst und Kultur, Bildung und Wissenschaft,
bürgerschaftliches Engagement, soziales Engagement sowie
Banken und Rechtspflege informieren möchten, sind am 3. Juli
herzlich willkommen.
Den Besuchern präsentieren sich die Stiftungen in Themenräumen. Für jeden dieser Räume ist ein Experte zuständig, der als
Ansprechpartner für die Stiftungen fungiert und die Präsentation organisiert. Stiftungen, die sich und ihre Arbeit am 3. Juli
im Augustinerkloster vorstellen möchten, sollten sich gleich bei
den für sie zuständigen Ansprechpartnern anmelden:
■ Bildung und Wissenschaft:
Dr. Sven Günther
Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung
Peterstraße 1, 99084 Erfurt
Telefon: 0361/78923-50
E-Mail: [email protected]
Aus dem Programm des Thüringer Stiftungstages
3. Juli 2015
10.00 Uhr
Eröffnung mit ökumenischem Gottesdienst
Grußworte, Festansprache
12.00 Uhr
Information, Diskussion und Austausch in den
themenbezogenen Räumen:
- Bildung und Wissenschaft
- Kunst und Kultur
- Bürgerschaftliches Engagement
- Soziales Engagement
- Banken, Sparkasse, Rechtspflege
13.30 Uhr
Mittagspause
14.30 Uhr
Information, Diskussion und Austausch in den
themenbezogenen Räumen
18.00 Uhr
Begegnung der Engagierten
■ Bürgerschaftliches Engagement:
Josef Ahlke
BürgerStiftung Erfurt
Fischmarkt 13, 99084 Erfurt
Telefon: 0361/6707766
E-Mail: [email protected]
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Ehrenamt
konkret
VERANTWORTUNGSPARTNER –
Unternehmen in Thüringen stärken
em Freistaat Thüringen gehen unter anderem
durch Abwanderung wertvolle Potenziale und
Fachkräfte verloren. Im Netzwerk „Unternehmen
für die Region“ arbeitet man unter der Federführung der
Thüringer Ehrenamtsstiftung an den gesellschaftlichen
Problemen und bemüht sich, die Abwanderung von Jugendlichen zu stoppen, den Fachkräftenachwuchs zu
sichern, der Jugend in Thüringen eine Perspektive aufzuzeigen sich selbst zu entwickeln sowie Eigenverantwortlichkeit und Leistungswillen zu stärken.
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Sie erörterten gemeinsam die brennendsten Themen der
Wartburg-Region, wie Bildung und Qualifizierung, die Attraktivität der Region, die Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit in der Region sowie die Familienfreundlichkeit. Sie
legen den Fokus auf das Thema „Dialog Unternehmen –
Jugend“. Es werden alle jungen Menschen in der Wartburg-Region angesprochen, neben Schülern eben auch so
genannte Spätstarter oder auch Studienabbrecher. Als
Partner werden neben den Schulen auch Jugendeinrichtungen mit ins Boot geholt.
Acht Unternehmerinnen und Unternehmer schlossen sich
zu einem Initiativkreis zusammen, um aktiv am Erfolg des
Verantwortungspartner-Projektes mitzuwirken. Als Sprecher des Initiativkreises wurden Salvatore Musso, Geschäftsführer von Oerlikon Metco WOKA GmbH in
Barchfeld, und Sven Lindig, Geschäftsführer der LINDIG
Fördertechnik GmbH in Krauthausen/ Eisenach, gekürt.
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K+S KALI GmbH, Philippsthal/ Werra
Simon Autohaus GmbH, Barchfeld
WERRA-BLITZ Transportgesellschaft mbH, Barchfeld
Bachmann Elektrotechnik GmbH & Co. KG, Gumpelstadt
LINDIG Fördertechnik GmbH, Krauthausen/ Eisenach
Oerlikon Metco WOKA GmbH, Barchfeld
Konvekta KKI Kälte- und Klima KG, Barchfeld
B-S-S Business Software Solutions GmbH, Eisenach
LEITBILD
Sprecher des Initiativkreises Salvatore Musso (links im Bild) und
Sven Lindig
Thüringen hat interessante Ausbildungsplätze sowie
Unternehmen mit Tradition, regionaler Verwurzelung und
Bodenständigkeit. Ziel ist es, junge Menschen dafür zu
motivieren, in Thüringen zu bleiben. Unternehmen aus
der Wartburg-Region engagieren sich im Rahmen der
Initiative „W.I.R.! Wünsche formulieren. Ideen entwickeln.
Region stärken! Dialog Unternehmen – Jugend in der
Wartburg-Region“.
Mitglieder im
Initiativkreis
Die berufliche Existenz für viele Jahre sichern, den beruflichen Horizont erweitern, auch selbst Ideen mit einbringen: Diese Möglichkeiten erhoffen sich nicht nur die
Jugendlichen von ihrem künftigen Arbeitsplatz, das deckt
sich auch mit den Interessen der Unternehmer.
Für den Dialog mit der Jugend bedarf es einer direkten
Kommunikation an den Schulen und in den Jugendeinrichtungen in der Wartburg-Region. Diese 11 Schulen und
Träger von Jugendeinrichtungen sind von der Initiative
W.I.R. überzeugt:
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Staatliche Krayenburg Regelschule Tiefenort
Regelschule am Ulsterberg Unterbreizbach
Erste Stadtschule Bad Salzungen, Staatliche Regelschule
Staatliches Berufsbildungszentrum und Medizinische Fachschule Bad Salzungen
"Christian-Ludwig-Wucke-Schule" Staatliches
Förderzentrum Bad Salzungen
Dr. Sulzberger Gymnasium Bad Salzungen
Ernst Abbe Gymnasium Eisenach
Regelschule Wutha-Farnroda
Caritasverband für die Regionen Fulda und
Geisa e.V.
AWO Landesverband Thüringen e.V. Planungsregion 2
Johanniter Unfallhilfe e.V. Regionalverband Westthüringen
Wünsche formulieren.
Ideen entwickeln.
Region stärken –
Die Initiative W.I.R. bildet den
Rahmen für Begegnungen und Projekte
zwischen Jugendlichen und mittelständischen Unternehmen in der Wartburgregion. Die konkreten Handlungen
ergeben sich aus dem Dialog und können
auf Wünschen der Jugend für sich, ihre
Gemeinschaft oder Einrichtung basieren, idealerweise zum Nutzen der
ganzen Region.
Unterzeichnung einer Vereinbarung zur Zusammenarbeit der Ersten
Stadtschule und des SBBZ von Dagmar Schmidt und Andreas Schwanz
Im Credo dieses Leitbildes stellen acht Unternehmen in der
Wartburg-Region das Wertvollste zur Verfügung: ihre ZEIT. Mit
allen SchuldirektorInnen und Koordinatoren der Jugendeinrichtungen sind in individuellen Gesprächen konkrete Ideen entstanden. Auch erste Dialoge zwischen den Jugendlichen und
den Unternehmen fanden bereits statt:
Den Schülerinnen und Schülern der Berufsfachschule und des Berufsvorbereitungsjahres des Staatlichen Berufsbildungszentrums und der Medizinischen Fachschule Bad Salzungen öffneten die beiden Betriebe Oerlikon
Metco WOKA GmbH und Werra Blitz Transportgesellschaft mbH, beide
in Barchfeld ansässig, ihre Tore, damit potenzielle Ausbildungsbewerber
sich live vor Ort einen Eindruck vom Arbeiten in den beiden Betrieben
verschaffen konnten. (Quelle: Bildjournalist Rainer Schade)
Das mittlerweile zur Tradition gewordene Herbstferien-Fußballturnier des
Jugendfreizeitzentrums (JFZ) Allendorf in Bad Salzungen war der „Kick
off“ für eine langfristige und nachhaltige Kooperation zwischen der
Jugendeinrichtung und W.I.R.: Salvatore Musso, Oerlikon Metco WOKA
GmbH und Jürgen Schmidt, Werra-Blitz Transportgesellschaft mbH aus
Barchfeld – beide Sponsoren der Medaillen und der gesamten Verpflegung. (Quelle: Michael Wetzel, JFZ)
Die Initiative „W.I.R.! Wünsche formulieren. Ideen entwickeln.
Region stärken! Dialog Unternehmen – Jugend in der WartburgRegion“ ist auf einem sehr guten Weg, dass etwas Nachhaltiges
entsteht. Auf einer Veranstaltung im Februar werden erste Projekte präsentiert und auch der Impuls für neue Ideen gegeben,
um noch weitere Mitstreiter zu gewinnen.
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Ehrenamt
konkret
PREMIERE IN THÜRINGEN
Die Ehrenamtsstiftung und ihre Partner
luden zum Freiwilligentag ein
„Der Freiwilligentag ist ein Aktionstag zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements in Thüringen. Hierbei werden
Mitmach-Angebote für engagementbereite Bürger vorgehalten. An diesem Tag gibt es konkrete Einsatzangebote, die an
dem Tag auch abgeschlossen werden. Zugleich wird damit
eine Öffentlichkeitsarbeit für gemeinsam organisierte Themen
der freiwillig Engagierten geleistet. Das Hauptanliegen des
Tages ist es, interessierte Bürger an das Ehrenamt heranzuführen.“
So definierten die Macher des 1. Thüringer Freiwilligentages den Aktionstag, der am 20. September 2014 stattfand.
Er wurde von der Thüringer Ehrenamtsstiftung koordiniert
und finanziell gefördert und war nicht nur eine ThüringenPremiere, sondern auch eine besondere Aktion im Rahmen der bundesweiten „Woche des Bürgerschaftlichen
Engagements“. Einen Freiwilligentag für Schüler (siehe
S. 14) gibt es in Thüringen seit 2008. Doch auch für Erwachsene bieten die Bürgerstiftung Jena, die Ehrenamtsagentur Weimar und die AWO seit Jahren Aktionstage an
und begeistern so immer mehr Menschen für das Ehrenamt. Auch in Erfurt hat es bereits Freiwilligentage gegeben. Erstmals richteten unter anderem die Freiwilligenagenturen in Gotha und Eisenach, die Ehrenamtszentrale
Gera sowie die Landkreise Nordhausen und Sonneberg
einen Freiwilligentag aus. Hier finden Sie einige ihrer Berichte in Text und Bild:
Jubiläum in Jena:
Über 320 Helfer am 10. Freiwilligentag
orchideenwiesen. Am Großen Glashaus im Paradies wurden die Fenster geputzt. Auch das Tierheim erhielt Unterstützung: Hier wurde Schutt aus der Scheune geräumt,
damit der Ausbau für das neue Hundehaus beginnen
kann.
Ein Tag für Kinder in Gera
NICHT VERGESSEN:
Im September 2015 findet der
2. Thüringer Freiwilligentag
statt!
sich im Procon Seniorenzentrum Gotha und dekorierte den Vorgarten des Seniorenzentrums mit Kürbissen. Bei der Diakonie
in Gotha konnten Papierengel für den guten Zweck gebastelt
werden. In den Städtischen Heimen Gotha gGmbH konnte Zeit
an Senioren verschenkt und zum Spazierengehen, Spielen oder
Vorlesen genutzt werden.
Puffbohnen für fleißige Erfurter
Der Ehrenamtsbeauftragte der Stadt Erfurt, der Schutzbund der
Senioren und die Freiwilligenagentur Erfurt konnten am 1. Thüringer Freiwilligentag neun Einsatzorte vorhalten.190 freiwillige
Helfer schafften eine Menge: Sie machten im Strandbad ErfurtStotternheim zum Beispiel alle Utensilien winterfest und säuberten die nördliche Geraaue. Als Dankeschön und zur
Erinnerung an den gelungenen Mitmach-Tag verteilten die
Organisatoren Souvenirs an die Teilnehmer: Schlüsselbänder,
Kulis oder Puffbohnen.
Rund um das Kinder- und Jugendzentrum „Bumerang“ gab es zum
Freiwilligentag und zum Weltkindertag Aktionen für Groß und Klein.
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170 engagierte Menschen fanden sich in den Mitmach-Projekten ein. Trotz drohender Unwetter blieb der Aktionstag von Regengüssen verschont, so dass alle 14 Projekte stattfinden
konnten. Allein bei den Kindergarten-Einsätzen kamen 70 Freiwillige zusammen. Beim Senioren-Kaffeenachmittag fanden
sich 17 Helfer ein, darunter musizierende Erzieherinnen der Kita
Hufeland. Die Arbeiten auf dem Spielplatz am Webicht wurden
von Mitarbeitern des Kommunalservice Weimar vorbereitet und
begleitet und von vier Jugendlichen und einem Betreuer aus
dem Wohnheim der Lebenshilfe in der Tiefurter Allee unterstützt. Zum Abschluss des Freiwilligentages lud die EhrenamtsAgentur in den großen Sendesaal von Medienpartner Radio
Lotte zur Dankeschön-Party.
Eisenach: Blumen und ihre Paten
Die Ehrenamtszentrale Gera verband den 1. Thüringer
Freiwilligentag mit dem am selben Tag stattfindenden
Weltkindertag. Bürgerinnen und Bürger hatten die Möglichkeit, sich im Ehrenamt auszuprobieren und einen Tag
im Sinne der Kinder zu gestalten. In Kooperation mit der
Kindervereinigung Gera e. V. wurde ein großes Fest veranstaltet. Zur Auswahl standen Geschicklichkeits- und
Ausdauerspiele, Basteleien für Groß und Klein und vieles
mehr. Gegen 18 Uhr endete nach vier Stunden Spiel, Spaß
und Spannung ein gelungener Tag.
Für die AWO-Kindertagesstätte „Sonnenschein“ in Weimar legten fleißige
Helfer einen Barfußpfad an.
Gotha: Kürbisse im Vorgarten
Auch wenn der Thüringer
Freiwilligentag eine landesweite Premiere war:
In Jena fand bereits zum
10. Mal ein Aktionstag
für Ehrenamtliche statt.
Mehr als 320 Helfer zwischen 3 und 76 Jahren
nahmen in 35 gemeinnützigen Projekten Pinsel, Harke, Schaufel oder
Sense zur Hand, veränAm großen Glashaus im derten ihre Heimatstadt
Paradies putzten Freiwillige zum Positiven und hatdie vielen Fenster. ten Freude dabei. Vier
Freiwillige nahmen sich
mit Edgar Reisinger vom Verein „Saalevision“ vor, das
Saaleufer in Burgau von Unrat und Gerümpel zu befreien.
Sie bargen alte Autoreifen, eine Leitplanke und jede
Menge Müll. 46 große und kleine Wiesenhelfer engagierten sich im Leutratal bei der Biotop-Pflege auf den Wild-
9. Weimarer Freiwilligentag –
viele Menschen schaffen mehr!
Das neue Nachbarschaftszentrum stand im Mittelpunkt vieler Aktionen
zum 1. Thüringer Freiwilligentag.
Hans Jürgen Wilsdorf und Heike Thorwarth, Direktorin des Seniorenzentrums, gestalteten den Vorgarten des Zentrums mit Kürbissen.
Die Gothaer konnten unter fünf Mitmach-Aktionen wählen. „Ich arbeite sehr gerne im Garten. Und wenn ich
dabei auch noch etwas Gutes für andere tun kann, freut
mich das sehr“, so Hans Jürgen Wilsdorf. Er engagierte
Der erste Thüringer Freiwilligentag war in Eisenach ein voller
Erfolg. Rund 60 Ehrenamtliche engagierten sich an diesem Tag:
im Pflegeheim, auf dem Eisenacher Marktplatz zum Weltkindertag sowie im neu entstandenen Nachbarschaftszentrum. Freiwillige fuhren Kranke zu Spaziergängen aus, lasen blinden
Menschen vor oder betreuten Bastelstände. Im Nachbarschaftszentrum wurde handwerklich gearbeitet, geputzt und gemalert.
Einige Ehrenamtliche pflegten sogar eine Blumenrabatte und
übernahmen gleich die Patenschaft.
„Gemeinsam. Vielfalt. Leben.“
an elf AWO-Standorten
240 freiwillige Helfer nahmen am 20. September an den Aktionen teil, die die AWO an elf Standorten anbot. Ziel des 3. AWOAktionstages war es, Verschiedenheit zu zeigen, Vielfalt zu
feiern und Teilhabe zu fördern. So wurde im Kinderhaus
„Schlüsselblume“ in Saalfeld eine musikalisch-kulturelle Weltreise unternommen und mit dem Kreisverband Bad Langensalza war eine generationenübergreifende Schatzsuche zu
erleben. In Schlotheim wurde der Aktionstag als Projekt des
AWO Seniorenparks mit dem Kinderheim Schloss Schlotheim
umgesetzt. Zum gemeinsamen Pflanzen, Steine bemalen und
Sporttreiben waren auch die Kinder aus dem Kinderheim Seebach eingeladen. Pflegeheimleiterin Erika Thomas sagte dazu:
„Wir sitzen in einem Boot. Wir sind beide als Einrichtungen
nicht sehr beliebt im Ort, denn wer will schon ins Heim?“ Mit
dem Aktionstag, bei dem Jung und Alt sichtbar Freude aneinander und am gemeinsamen Erleben hatten, wurde die zukünftige
engere Zusammenarbeit eingeleitet.
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Der 2. Thüringer EngagementPreis war mit insgesamt 36.000
Euro dotiert; die Sieger erhielten
Preisgelder in Höhe von 1000
bis 5000 Euro. Gefördert wurde die
Auszeichnung durch fast alle Thüringer Sparkassen sowie die Thüringer Aufbaubank.
Laudatoren aus vielen Bereichen
des öffentlichen Lebens würdigten
die Sieger. „Zuhören und einem
Kranken die Hand halten“, sagte
Loring Sittler in seiner Laudatio auf
die Grünen Damen aus Suhl, „das
Ausgezeichnet – v.l.n.r.: Martin Schulz, Ingrid Karl und Gudrun Landgraf (Grüne Damen Suhl),
sind Dienstleistungen, die immer
Lars Schulz (verdeckt), Nicole Kühn (nahm den Preis für Anne Imhof entgegen), Marcel Greunke, knapper werden.“ Der Generali
Esther Fienhold (Jugendrotkreuz Erfurt), Anastasia Prigge (Ambulanter Hospizdienst Eichsfeld),
Zukunftsfonds, dessen Leiter SittProf. Myriam Eichberger und Dr. Alexander Grychtolik (Bach in Weimar e.V.), Stefan Wenzel
ler ist, fördert die ehrenamtliche
(Artfullsounds), Dr. Anke und Lutz Frischmann, Daniel Zein (Artfullsounds)
Arbeit der Grünen Damen bundesweit. Die Weimarer Unternehmerin Katrin Katzung warb für das Engagement der Geraer
Festival-Manager Daniel Zein und Stefan Wenzel: „Kultur
ist nicht Luxus, sondern Lebensmittel.“ Heike Taubert,
zum Zeitpunkt der Preisverleihung Thüringens Sozialministerin, würdigte alle Ehrenamtlichen: „Ich will sie trotzig
nennen und widerborstig. Sie fragen nicht, ob etwas geht
und was es bringt – sie machen’s einfach.“
Michaele Sojka (Landrätin Altenburger Land), Heike Taubert (Thüringer Sozialministerin), Bärbel Mangels-Keil (Björn-Schulz-Stiftung,
Berlin), Loring Sittler (Generali Zukunftsfonds, Köln), Hartmut
Kruse (Stiftungen der Sparkasse Mittelthüringen), Katrin Katzung
(Unternehmerin, Weimar), Jonas Pawelski (Preisträger des 1. Thüringer Engagement-Preises 2013) und Dr. Christoph Steegmans
(Bundesfamilienministerium) würdigten als Laudatoren die Sieger
in den acht Preiskategorien (v.l.n.r.).
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Mit zündenden Oldies setzten Sängerin Kerstin Radtke
und Gitarrist Werner Zentgraf als Duo „Golden Songs“
bei der Preisverleihung musikalische Akzente. Für Wortwitz, Herz und Humor garantierte der aus Weimar stammende Schauspieler Thomas Thieme, der – wie schon bei
der Engagementpreis-Premiere 2013 – als Moderator
durch die Verleihungsfeier führte. Unter den rund 200 geladenen Gästen im Collegium maius waren viele ehrenamtlich Aktive, die aus ganz Thüringen zum Festakt
gekommen waren.
„Bleibt alle dem Ehrenamt treu!“, rief Preisträger Henryk
Balkow den Engagierten im Publikum und auf der Bühne
zu. Die Thüringer Ehrenamtsstiftung nimmt ihn beim
Wort. Im Herbst 2015 vergibt sie den 3. Thüringer Engagement-Preis.
Fünf Seniorinnen gründeten 2005 die Gruppe der Grünen
Damen am Suhler Zentralklinikum. Heute sind es 19 Damen
und ein Herr im Alter zwischen 53 und 75 Jahren, die ehrenamtlich ihre Hilfe anbieten. Die Grünen Damen im Besuchsdienst
hören den Patienten zu und erledigen kleine Besorgungen für
sie; der Bücherdienst bringt Literatur an die Krankenbetten; der
Lotsendienst ist Patienten behilflich, die Hilfe und Orientierung
suchen, und begleitet sie zu Untersuchungen. Die Grünen
Damen und Herren bringen Zeit und Geduld mit, spenden
Menschlichkeit und Wärme.
Anne Imhof
Parallel zum Studium begann sich Anne Imhof (Foto: Mitte)
2013 ehrenamtlich bei der Malteser Jugend zu engagieren. Vor
einem Jahr wurde sie zur Vize-Diözesansprecherin gewählt und
sitzt seitdem im Vorstand der Malteser Jugend in Erfurt. Die
23-Jährige koordiniert alle Aktivitäten der Malteser Jugend in der
Diözese, berät Jugendgruppen, plant Fahrten und Zeltlager. Seit
2011 gehört Anne Imhof zum Team der Deutschen Kindermedienstiftung „Goldener Spatz“. Ehrenamtlich geht sie für das
gleichnamige Filmfestival, das jährlich in Erfurt und Gera stattfindet, auf Promotion-Tour und ist auch für die Gästebetreuung
verantwortlich. Als passionierte Reiterin gab sie außerdem jahrelang ehrenamtlich Reitstunden für Kinder.
Kategorie
Jugend
F
Grüne Damen und Herren
der Evangelischen Krankenhaus-Hilfe e.V.
am SRH Zentralklinikum Suhl
Martin Schulz
Martin Schulz aus Bad Liebenstein leidet an der Tumor-Erkrankung Neurofibromatose. Seit seinem 12. Lebensjahr ist er blind.
Dennoch hat er sich einem besonderen Ehrenamt verschrieben:
Für den Hospizdienst Bad Salzungen/Rhön fertigt der 21-Jährige
Herzen, Engel und Sterne aus Holz an. Die Figuren begleiten
Sterbende symbolisch auf ihrer letzten Reise. Auch die Angehörigen bekommen diese Hoffnungszeichen geschenkt. Fast 2000
Sägearbeiten sind seit 2009 um die Welt gewandert und erreichten Kranke, Sterbende und deren Familien. Einige haben auch
schon Bundeswehrsoldaten in Afghanistan begleitet. Trotz seiner Krankheit hat Martin Schulz den Befähigungskurs zum
ehrenamtlichen Hospizhelfer absolviert und arbeitet aktiv in der
Hospizbewegung.
Jugendrotkreuz – Junge Ehrenamtliche im
DRK-Kreisverband Erfurt
Das Jugendrotkreuz-Team engagiert sich im sozialen Bereich.
So organisieren die 16- bis 27-Jährigen monatlich einen musikalischen Kaffeeklatsch für Jung und Alt im Haus des DRK-Kreisverbandes und gestalten Blutspende-Aktionen mit Mottos wie
„Oktoberfest“ oder „Beachparty“. Die Jugendlichen kümmern
sich auch um die Jüngsten beim Jugendrotkreuz, die Miniretter,
und richten Gruppenstunden für sie aus. Auch bei Volksfesten
in Erfurt ist das Jugendrotkreuz ehrenamtlich aktiv, betreut liebevoll „verlorengegangene“ Kinder in der Kindersammelstelle
und unterstützt die Veranstalter durch Angebote für kleine und
große Gäste.
Kategorie
Jugend
eierlich, fröhlich, vielseitig: So war die Verleihung
des 2. Thüringer Engagement-Preises. In acht Preiskategorien wurden am 10. Oktober 2014 im historischen Erfurter Universitätsgebäude, dem Collegium
maius, elf Gewinner ausgezeichnet. Die Jury des Thüringer
Engagement-Preises sowie fast 13.000 Bürger, die per
Online-Voting ihre Stimme abgaben, hatten aus 400 Vorschlägen die Gewinner ausgewählt.
Mehrfache Siegerin des 2. Thüringer Engagement-Preises
ist die Hospizarbeit in Thüringen. Allein drei Preisträger
engagieren sich in diesem Bereich: der ambulante Hospiz- und palliative Beratungsdienst Eichsfeld mit seinen
70 ehrenamtlichen Helfern; der Unternehmer Lutz Frischmann aus Eisfeld, der mit seiner Stiftung vor allem das
Kinder- und Jugendhospiz Mitteldeutschland in TambachDietharz unterstützt; und der 21-jährige Martin Schulz, der
sich im Hospiz Bad Salzungen/Rhön engagiert und für
Sterbende und deren Angehörige Hoffnungssymbole aus
Holz anfertigt.
Kategorie
Jugend
Der 2. Thüringer Engagement-Preis
wurde feierlich in Erfurt verliehen
Die Preisträger des
2. Thüringer Engagement-Preises 2014
Kategorie
Senioren
Ehrenamt
konkret
„Bleibt alle dem Ehrenamt treu!“
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Artfullsounds ist CD-Label und Veranstaltungsagentur –
und viel mehr als das. Die Unternehmer Daniel Zein
(rechts) und Stefan Wenzel haben ihr Hobby zum Beruf
gemacht und sich der Veranstaltung des Singer/Songwriter-Festivals „Geraer Songtage“ verschrieben. Sie sind
zudem Mitbegründer des Fördervereins Kulturlandschaft
Gera e.V. 2014 konnten die Geraer Songtage bereits zum
7. Mal stattfinden; sie sind im gesamten Geraer Stadtgebiet und bis in den ländlichen Raum hinein erlebbar. Zu
den 24 Konzerten zwischen März und Mai 2014 kamen
gut 3600 Musikfreunde. Als Organisatoren erreichen Daniel Zein und Stefan Wenzel ein Publikum von Jung bis
Alt. Ohne den ehrenamtlichen Einsatz der beiden Initiatoren könnte die Stadt Gera das Festival nicht stemmen.
Kategorie
Unternehmen
Bach in Weimar e.V.
Schon mit 16 Jahren engagierte sich der heute 33-Jährige
im „junge medien thüringen e.V.“. Heute macht sich der
Journalist für die Kinder und Jugendlichen aus dem AWOKinderheim am Erfurter Ringelberg stark, verwirklicht mit
ihnen medienpädagogische Projekte und ist ihnen Ansprechpartner und Freund. So entstanden Filme wie „We
are family“ und „Ringelberg reloaded“, in denen die Kinder und Jugendlichen Zukunftsvisionen entwickeln. Henryk Balkow leistet konkrete Medienerziehung und ermutigt
die jungen Leute, sich in Autorencamps und beim Dreh
von Musikvideos zu erproben. Er bietet ihnen aber auch
Nachhilfe und Hausaufgabenhilfe; dabei unterstützen ihn
die Studenten und Schüler aus dem Verein „junge medien
thüringen“.
Dass Johann Sebastian Bach jahrelang in Weimar gelebt und gearbeitet hat, weiß nicht jeder. Der Verein „Bach in Weimar“ um
Prof. Dr. Myriam Eichberger (Mitte) und Dr. Alexander Grychtolik (rechts; mit Laudatorin Heike Taubert) setzt sich dafür ein,
dass die Klassikerstadt auch als Bachstadt bekannter wird. So
rief er 2008 das hochkarätige Festival „Bach-Biennale Weimar“
ins Leben, das 2012 um die Kinder- und Jugend-Bach-Biennale
„KIBA“ bereichert wurde. Die Biennale wird mit viel ehrenamtlichem Einsatz organisiert und hat sich international einen
Namen gemacht. Die rund 200 Vereinsmitglieder wollen aber
noch mehr erreichen. Großes Ziel ist die Wiedererrichtung des
Bachhauses Weimar, von dem nur das Renaissance-Kellergewölbe erhalten ist.
Kategorie
Gemeinnütziger
Sektor –
Vereine,
Verbände,
Initiativen
Henryk Balkow
Kategorie
Einzelpersonen
Kategorie
Stiftungen
Die 2009 gegründete Stiftung unterstützt Hilfsprojekte
für Kinder und Jugendliche, beispielsweise Betreuungsangebote für schwerbehinderte und traumatisierte Kinder,
Jugendhilfeeinrichtungen und Bildungsprojekte. Förderschwerpunkt ist das stationäre Kinder- und Jugendhospiz
Mitteldeutschland in Tambach-Dietharz. Es nimmt unheilbar kranke Kinder und ihre Familien auf und ermöglicht
Eltern und Geschwistern Auszeiten vom aufreibenden,
auch psychisch belastenden Pflegealltag. Der Unternehmer und Stiftungsgründer Lutz Frischmann aus Saargrund hat wesentlich dazu beigetragen, dass das Kinderund Jugendhospiz 2011 eröffnet werden konnte. 2014
wurde mit dem „Sternstundenhaus“ ein neuer Gemeinschaftsbereich des Hospizes in Dienst gestellt.
Unter dem Dach des Tausend Taten e.V. in Jena engagiert sich
Lars Schulz seit 2010 im Projekt „NAHbarn“, einem Besuchsdienst für allein lebende alte Menschen. Er begleitet „seine“ Seniorinnen und Senioren bei Spaziergängen und Arztbesuchen
oder erledigt kleine Besorgungen. 2011 absolvierte er eine dreimonatige Ausbildung zum ehrenamtlichen Seniorenbegleiter.
Und seit 2013 ist er ausgebildeter „Pate für Demenz“, besucht
an Demenz erkrankte Menschen und entlastet die pflegenden
Angehörigen. Für den Tausend Taten e.V. ist Lars Schulz eine
große Hilfe: Er engagiert sich bei der Vorbereitung von Veranstaltungen, übernimmt Botengänge und Besorgungen. Aber
auch bei der AWO Jena ist der sozial und politisch engagierte
34-Jährige aktiv – als Begleiter und Unterstützer von Migranten.
Marcel Greunke
Als Marcel Greunke (Mitte; mit Laudatorin Michaele Sojka und
Helmut Schmidt, Vorstandsmitglied der Thüringer Ehrenamtsstiftung) 2012 zum ehrenamtlichen Bürgermeister von Ponitz
gewählt wurde, war er mit seinen 27 Jahren einer der jüngsten
Thüringer in einem so verantwortungsvollen Amt. Bereits als
19-Jähriger war er in den Gemeinderat gewählt worden. Und
schon mit 16 trat er dem Katastrophenschutz Altenburger Land
sowie dem aktiven Einsatzdienst der Feuerwehr Ponitz bei. Beiden Organisationen gehört er bis heute an. Greunke, der seit
Anfang 2014 auch Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes Gößnitz-Ponitz und seit Mai Kreistagsmitglied ist, setzt sich mit
Nachdruck für die Gesundheitsfürsorge in seiner Heimatgemeinde ein. Aber auch das gesellschaftliche und kulturelle
Leben in der Region liegt Greunke am Herzen.
Sonderpreis
Kommunales
Wahlamt
70 ehrenamtliche Kräfte zwischen 21 und 80 Jahren engagieren sich im AHPB EIC, aus dem auch der Ambulante
Kinder- und Jugendhospizdienst Eichsfeld/Unstrut-Hainich-Kreis hervorgegangen ist. Die Mitarbeiter begleiten
schwerstkranke und sterbende Kinder, Jugendliche und Erwachsene auf ihrem letzten Weg. Sie helfen Sterbenden
und Angehörigen, die letzte Lebensphase bewusst zu gestalten, und sind Ansprechpartner bei Ängsten, Sorgen,
Fragen. Der AHPB EIC leistet Sterbebegleitung und Besuchsdienste; er hilft den Hinterbliebenen durch Trauerbegleitung. „Unser Engagement ist für die Menschen, die
gehen müssen, ein Trost, Halt und Beistand“, sagt Constance Hunold, die den Dienst leitet und koordiniert.
Lars Schulz
Thomas Thieme
Der Schauspieler Thomas Thieme wurde in Weimar geboren
und ist einer der profiliertesten Charakterdarsteller auf deutschsprachigen Bühnen, in Film und Fernsehen. Am Deutschen Nationaltheater Weimar war er 2001 ein unvergesslicher „Faust“.
International bekannt machte ihn spätestens seine Rolle in dem
Kinofilm „Das Leben der Anderen“ 2006. Anfang des Jahres
2014 wurde er in Berlin als bester Schauspieler mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet. Thomas Thieme ist aber auch
ehrenamtlich engagiert, beispielsweise als Botschafter des Kinderhospizes Mitteldeutschland. Oder, wie er selbst sagt: „Ich
spiele nicht immer nur böse Männer, ich mach‘ auch mal was
Vernünftiges.“
Der Moderator
der Preisverleihung
Artfullsounds
Daniel Zein & Stefan Wenzel GbR
Kategorie
Einzelpersonen
Ambulanter Hospiz- und palliativer
Beratungsdienst Eichsfeld
Morgenstern Lutz-Frischmann-Stiftung
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Die Preisträger des 2. Thüringer Engagement-Preises 2014
Kategorie Alt &
Jung gemeinsam
Ehrenamt
konkret
NICHT VERGESSEN:
Im Herbst 2015 wird der
3. Thüringer EngagementPreis verliehen!
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Ehrenamt
konkret
Gefördert als Modellprojekt durch:
Rückblick auf zweieinhalb Jahre
Begleitung pflegender Angehöriger in Thüringen
n den vergangenen zweieinhalb Jahren konnten wir in
Thüringen ein starkes Netzwerk zur Entlastung und
Unterstützung pflegender Angehöriger aufbauen. Das
„Netzwerk Pflegebegleiter in Thüringen“ besteht aus fünf
lokalen Standorten in Meiningen, Bad Langensalza, Bad
Lobenstein, Eisenach und Gera. An diesen fünf Standorten stehen speziell geschulte, ehrenamtliche Pflegebegleiterinnen und Pflegebegleiter Menschen zur Verfügung, die
eine nahestehende Person betreuen oder pflegen. Die
pflegenden Angehörigen, die Verwandte, Freunde, Nachbarn oder Bekannte sind, finden hier eine Ansprechpartnerin oder einen Ansprechpartner, der bzw. dem sie sich
mit ihren Sorgen, Ängsten und Problemen anvertrauen
können. Die Form der Unterstützung reicht von Gesprächen und Anteilnahme über Informationen bis hin zur
Vermittlung von professionellen Hilfsangeboten. Die Pflegebegleitung soll dazu beitragen, dass die Pflege zu
Hause optimal umgesetzt werden kann.
I
Was wir bisher erreicht haben
Im Juni 2012 hat die Thüringer Ehrenamtsstiftung zusammen mit dem Thüringer Ministerium für Soziales, Familie
und Gesundheit und den Pflegekassen im Freistaat Thüringen die Umsetzung des Konzeptes zur Begleitung pflegender Angehöriger in Thüringen aufgenommen. Auf der
Fördergrundlage des § 45 d
SGB XI wird die Pflegebegleitung als niedrigschwelliges Betreuungsangebot
gefördert.
Qualifizierung der
Projektinitiatorinnen
v.l.n.r., unterste Reihe: Angelika
Storch, Erika Hermanns, Sigrid
Mürke, Manuela Luther
Mitte: Stefanie Müller, Andrea
Peller, Heidrun Bettermann
oberste Reihe: Horst Weipert,
Karin Schröder, Petra Meyenberg, Antje Stoklas
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Im September 2012 haben
wir damit begonnen, Träger
für eine gemeinsame Umsetzung der Pflegebegleitung in Thüringen zu
suchen. Die Träger, die wir
hierfür gewinnen konnten,
sind der Lebenshilfe Meiningen e.V., die Ehrenamtszentrale der Stadtverwaltung Gera, die Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein gGmbH, der AWO
Bad Langensalza e.V. sowie
die Freiwilligenagentur der
Diako
Westthüringen
gGmbH in Eisenach. Auch
diesen Trägern ist es wichtig, die Situation pflegender
Angehöriger mit ergänzen-
den Angeboten wie dem der Pflegebegleitung nachhaltig
zu verbessern. An den Standorten haben wir Ehrenamtliche und Hauptamtliche als Koordinatorinnen und Koordinatoren für die Pflegebegleiter-Initiative vor Ort
qualifiziert und anschließend insgesamt 45 Ehrenamtliche
als Pflegebegleiterinnen und Pflegebegleiter geschult. Die
Pflegebegleiterinnen und Pflegebegleiter sind allein für
den pflegenden Angehörigen da, unabhängig davon, ob
der Pflegebedürftige eine Pflegestufe besitzt. Bei der Unterstützung der pflegenden Angehörigen stellen sich die
Pflegebegleiterinnen und Pflegebegleiter ganz auf die Bedürfnisse und Gegebenheiten des pflegenden Angehörigen ein. Sie stellen ihm ihre Zeit, ihr Wissen und ihre
Erfahrungen zur Verfügung. Die Form der Unterstützung
reicht von Zuhören und Gespräche führen sowie von Anteilnahme und Wertschätzen der Betreuungs- und Pflegetätigkeit über das Weitergeben von Informationen bis hin
zur Vermittlung von professionellen Hilfsangeboten. Die
Ehrenamtlichen erbringen jedoch keine Pflegeleistungen.
Die hauptamtlichen Koordinatorinnen und die Ehrenamtlichen sowie die Träger der Standorte wissen um die Wichtigkeit dieses unbürokratischen, zusätzlichen Entlastungsangebotes für pflegende Angehörige und sind in der
Umsetzung der Pflegebegleitung in ihrer Region überaus
engagiert.
Im vergangenen Jahr konnten wir mit der Pflegebegleitung
rund dreißig pflegenden Angehörigen helfen, den Pflegealltag zu Hause so zu gestalten, dass sie neben der Pflege
auch ihre eigenen Bedürfnisse wieder in den Mittelpunkt
rückten, sich mehr Zeit für sich selbst nahmen und damit
wieder ein höheres Maß an Zufriedenheit erlangten. Zu
diesen und weiteren Ergebnissen kommt auch der Evaluationsbericht „Netzwerk Pflegebegleiter in Thüringen“, der
Ende 2014 erstellt wurde. Alle Ergebnisse der Evaluation
können Sie ab März über unsere Homepage unter
www.thueringer-ehrenamtsstiftung.de abrufen.
Fachveranstaltung Pflegebegleitung im Mai 2014
v.l.n.r. Erika Hermanns, Wolfgang Weiß, Anita Neuber, Anke Hanke,
Anja Henning
Am 19. Mai 2014 führten wir im Haus Dacheröden in Erfurt die
Fachveranstaltung „Mitverantwortliches Leben und gelingendes
Altern in einer sorgenden Gemeinschaft“ durch. Hier konnten
sich Betroffene und Engagierte zu ihrer persönlichen Pflegesituation und zur Pflegebegleitung äußern. Die damalige
Sozialministerin Heike Taubert legte die Sichtweise der Landesregierung sowie die Wichtigkeit der Pflegebegleitung dar. Eine
Einschätzung sowie einen Ausblick zur Förderung von Modellprogrammen nach dem SGB XI erhielten die Teilnehmer von
Dr. Eckart Schnabel (Spitzenverband der Pflegekassen) von der
Forschungsstelle Pflegeversicherung.
Blick auf einige Highlights 2014
Die Herausforderungen, denen pflegende Angehörige tagtäglich gegenüberstehen, sind enorm und stellen nach wie
vor ein Thema dar, über das niemand gern öffentlich
spricht. Eine wesentliche Aufgabe des „Netzwerks Pflegebegleiter in Thüringen“ ist es daher, die Pflege zu Hause
und die damit verbundenen gesellschaftlichen Stigmata
aufzubrechen. Der öffentliche Austausch ist besonders
wichtig, weshalb wir regelmäßig Fachveranstaltungen und
Netzwerktreffen durchführen. Weiterhin wollen wir als
Ehrenamtsstiftung auch das Engagement der zahlreichen
Ehrenamtlichen würdigen und die Anerkennungskultur in
Thüringen nachhaltig fördern.
Pflegebegleiter/Regionale Initiativen). Am Jahresende ehrten die
Standorte im Rahmen eigener Festveranstaltungen die Pflegebegleiterinnen und Pflegebegleiter. Auch das gesamte Thüringer
Netzwerk Pflegebegleitung hat sich im Dezember zum ersten
überregionalen Pflegebegleiter-Stammtisch zusammengefunden, um gemeinsam über die Erfolge aber auch über künftige
Verbesserungen in der Umsetzung der Pflegebegleitung zu
sprechen. Den Fachvortrag hielt Petra Koczan, Leiterin der
Selbsthilfegruppe für pflegende und betreuende Angehörige Demenzkranker in Erfurt. Dieses Treffen aller ehrenamtlich engagierten Pflegebegleiterinnen und Pflegebegleiter aus Thüringen
soll künftig regelmäßig zwei Mal pro Jahr stattfinden und die
Ehrenamtlichen ins Gespräch bringen, ihren ehrenamtlichen
Einsatz würdigen und das Wir-Gefühl im Netzwerk stärken.
Was haben wir 2015 vor?
Natürlich liegt der Fokus in diesem Jahr ganz klar auf der Unterstützung der pflegenden Angehörigen. Die PflegebegleiterStandorte sollen in ihrer Arbeit weiter gefördert und unterstützt
werden. Auch die Gewinnung und Qualifizierung weiterer
Ehrenamtlicher steht dabei gleichermaßen im Vordergrund wie
die Aufgabe, die pflegenden Angehörigen auf das Angebot der
Pflegebegleitung aufmerksam zu machen. Mitte des Jahres wollen wir fünf neue Standorte dazugewinnen, um das Netz der
Pflegebegleitung in Thüringen auszuweiten und insbesondere
die ländlichen Regionen mit dem Angebot zu versorgen. Auch
die regelmäßigen Treffen und Fachaustausche werden 2015
nicht zu kurz kommen.
i
Erster Thüringer Pflegebegleiter-Stammtisch, Projektinitiatorinnen sowie
Pflegebegleiterinnen und Pflegebegleiter
Im Jahresverlauf hat sich auch an den einzelnen Standorten viel
bewegt. Es wurden nicht nur Pflegebegleitungen durchgeführt
sondern auch gemeinsam mit den pflegenden Angehörigen und
den Pflegebegleitern Treffen, Gesprächskreise, Ausflüge und
Veranstaltungen, auch mit fachlichen Themen, organisiert.
Schauen Sie doch einfach selbst auf die Internetseiten der
Standorte. Dies können Sie ganz einfach per Mausklick tun:
über die Internetseite der Thüringer Ehrenamtsstiftung (Projekt
Fachveranstaltung zum
„Netzwerk Pflegebegleiter in Thüringen“
Wann: 16. April 2015, 10:00 – 14:00 Uhr
Wo: Festsaal des Erfurter Rathauses
Titel: Bürgerschaftliches Engagement im Bereich Pflege – Wichtige Gestaltungsaufgabe einer sozialen Gemeinschaft
Ansprechpartnerin: Andrea Graf
Telefon: 0361 / 65 73 42 50
[email protected]
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NICHT VERGESSEN:
Der 4. Juni 2015 ist der
8. Thüringer
Schülerfreiwilligentag!
Kinder und Jugendliche zwischen 6 und
17 Jahren engagierten sich am 7. Thüringer
Schülerfreiwilligentag
schenken kann.“ Die Schüler brachen denn auch gleich zu
ihren Einsatzorten auf – zum Kindergarten, in die Gärtnerei – und schenkten anderen ihre Zeit, ihren Arbeitseifer
und ihre Begeisterung.
en Thüringer Schülerfreiwilligentag gibt es jedes
Jahr neu. Er ist so jung wie seine Teilnehmer und
doch eine Veranstaltung mit Tradition: Am 5. Juni
2014 fand er bereits zum 7. Mal statt. Rund 3000 Kinder
und Jugendliche aus ganz Thüringen probierten an 420
Einsatzstellen einen Tag lang ein Ehrenamt aus und entdeckten: Gutes tun macht Spaß!
Auf der Krämerbrücke bekamen Drittklässler der Grundschule 1 derweil eine Führung von Krämerladen zu Krämerladen. Der Rundgang passte zum Schulprojekt
„Schule vor 100 Jahren“. Frank Schalles, Ehrenamtsbeauftragter der Stadt Erfurt, zog am Nachmittag eine positive
Bilanz zum Schülerfreiwilligentag. „Alles läuft sehr gut“ –
die Aktionen zum „Ehrenamt Sport“ am SteigerwaldStadion ebenso wie die Schüler-Einsätze im Zoopark.
D
Partner der Thüringer Ehrenamtsstiftung in Altenburg,
Eisenach, Erfurt, Gera, Gotha, Hildburghausen, Jena, Leinefelde-Worbis, Mühlhausen, Nordhausen, Saalfeld, Sonneberg und Weimar arbeiten mit sozialen Einrichtungen
und gemeinnützigen Organisationen thüringenweit zusammen, um den Schülern das Erlebnis Ehrenamt zu ermöglichen. Hier sind einige ihrer Kurzberichte.
Erfurt:
Einsätze im Zoopark und auf der Krämerbrücke
Die ganze Urbicher Grundschule lief am 5. Juni
2014 auf dem Schulhof zusammen: Mit viel Prominenz startete hier um 9 Uhr der Einsatztag. Der Neurobiologe Prof. Gerald Hüther, Schirmherr des 7. Thüringer
Schülerfreiwilligentages, war eigens aus Göttingen angereist, um dabeizusein. „Schön, dass es euch gibt und dass
Jena:
Theaterspektakel und Wildschutzzaun
In Jena beteiligten sich 152 Schülerinnen und Schüler aus zehn Schulen und packten tatkräftig in 24
Einsatzstellen an, darunter acht Kindertagesstätten. In der
Kita „Jona & Joni“ verpassten die jungen Helfer der Holzeisenbahn und anderem Spielgerät einen neuen Anstrich.
Im Theaterhaus Jena fertigten zwei Schülerinnen Buttons
und Schilder für das Spektakel „König UBU“ an. Fünf
Schülerinnen unterstützten das Show-Ballett Formel I und
halfen beim Sortieren der Kostüme.
Mit 21 Teilnehmern engagierte sich die größte Schülergruppe
im Jenaer Stadtforst, wo sie unter anderem einen Wildschutzzaun bauten. „Ich bin begeistert, wie viel die Schüler hier ganz
nebenbei in punkto Umweltschutz, Baumpflege und Ökosystem
gelernt haben“, schwärmte der begleitende Lehrer von der IGS
in Jena. Für 46 Schüler der 8. Klassen des Otto-Schott-Gymnasiums, die wegen einer Projektwoche nicht am Schülerfreiwilligentag teilnehmen konnten, organisierte Heidi Scheller von der
Bürgerstiftung Jena Mitte Juli einen eigenen Aktionstag.
Eisenach:
Cocktails ohne Alkohol
Über 220 Schülerinnen und Schüler engagierten sich z.B.
in Pflegeheimen, Kindergärten, Museen, im Schwimmbad und Stadion, im Wartburgradio und in Jugendeinrichtungen. Sie zeigten, dass sie Spaß am Ehrenamt haben, und
bekundeten, auch weiterhin ehrenamtlich tätig sein zu wollen.
Heike Apel von der Freiwilligenagentur Eisenach (Diako Westthüringen) war überwältigt von der Schüleranzahl und glücklich
über das tolle Wetter, denn viele Einsatzorte hatten Außenarbeiten geplant.
Erstmals stand in diesem Jahr ein Frühstückswagen zur Verfügung, wo Ehrenamtliche gesundes Essen vorbereiteten. Das
Büfett und die alkoholfreien Cocktails stießen bei den Schülern
auf große Resonanz. Bilanz des 7. Schülerfreiwilligentages in
Eisenach: Wir freuen uns auf den 8. Schülerfreiwilligentag!
Einige Schüler sind bereits zum vierten und fünften Mal dabei.
Weimar:
Urkunden für Umweltschützer
31 Einsatzstellen in Weimar und den Stadtteilen boten
375 Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zum freiwilligen gemeinnützigen Engagement. Die Koordination des
Aktionstages für Weimar übernahm die Weimarer EhrenamtsAgentur.
Im Jenaer Stadtforst schützten Schüler junge Bäume mit
Wildschutzstäben.
Auf dem Schulhof der Grundschule Urbich sprach der Göttinger
Hirnforscher Prof. Gerald Hüther zur Eröffnung des 7. Thüringer
Schülerfreiwilligentages.
es einen so tollen Ort wie eure Schule gibt“, sagte Hüther
in seinem Grußwort an die Schüler. Das Wichtigste – auch
für die Hirnentwicklung – sei, dass man sich freue. „Und
am meisten freut man sich, wenn man anderen etwas
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Bei Amnesty International entwarfen Schüler Motive zum
Thema Menschenrechte und sprayten diese in der Jahnstraße an die für Street Art freigegebene Fläche. Im Seniorenheim „Am Villengang“ unternahmen Schüler mit
Bewohnern im Rollstuhl einen Spaziergang auf den Wochenmarkt oder zeigten ihre kreative Seite beim Nähen
und Gestalten mit den Senioren. In der Wohnstätte für
Menschen mit Behinderung „Am Jenzig" begleiteten drei
Jugendliche die Bewohner bei Sport, Spiel und gemeinsamem Grillen.
Die Projekte waren vielfältig wie das Leben. Eine große Zahl von
Projekten zur Unterstützung von alten Menschen und Kindern
standen auf dem Programm. Angebote gab es auch in der
Natur, etwa beim Bachpflegeeinsatz mit dem Naturschutzzentrum oder bei einem der Spielplatzprojekte des Kommunalservice. Die Grundschule in Schöndorf war mit 6 Klassen bzw.
Stammgruppen in großer Abfallsammel-Aktion unterwegs.
Die Aufgabe des Schirmherrn vor Ort übernahm der Bürgermeister der Stadt Weimar Peter Kleine. Die vielen Urkunden für
die fleißigen jungen Leute tragen seine Unterschrift. Persönlich
überreichen konnte er einen Teil davon an die Helfer in der Kita
„Sonnenschein“ in Weimar-West und an die jungen Zaunbauer
auf dem Gelände des IG Papiergraben.
Kunst statt Graffiti: Schüler des Deutschen Erwachsenen-Bildungswerkes
Weimar verpassten dem Spielturm auf dem Zeughofspielplatz ein neues
Gewand.
STIMMEN ZUM SCHÜLERFREIWILIGENTAG 2014
Ehrenamt
konkret
Gutes tun macht Spaß
Gerit Brandt, Freie Waldorfschule Weimar:
„Unsere Schüler freuen sich schon sehr auf den
„anderen“ Schultag, es gab heute schon Freudensprünge bei der Mitteilung des endgültigen Einsatzortes! Auch Ihnen einen wunderbaren Tag mit
den jungen Menschen!“
Doris Germer, Humboldtgymnasium:
„Meine Klasse 8d und ich bedanken uns herzlich für
die tolle und unkomplizierte Organisation. Die Schüler haben ihren Einsatz als Bereicherung für sich
selbst und als tatsächliche Hilfe für andere empfunden und möchten nächstes Jahr wieder dabei sein.“
AWO :
Lieder als Brücken und Hotels für Bienen
Seit dem 1. Thüringer Schülerfreiwilligentag 2008 beteiligt sich die AWO als einziger landesweiter Träger an dem
Aktionstag. 2014 haben 61 AWO-Einrichtungen etwa 550 Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geboten, sich freiwillig
für Senioren, Kinder und Menschen mit Behinderungen zu
engagieren und so neue Lebenswelten kennen zu lernen.
27 Schüler und Schülerinnen vom Chor der Östertal-Grundschule haben mit etwa 40 Bewohnern des AWO-Pflegeheims in
Sondershausen musiziert. Alte Volkslieder wurden gemeinsam
gesungen und auf Klanghölzern, Triangeln, Rasseln und kleinen
Trommeln begleitet. Zum Abschluss erklang das Stück „Lieder,
die wie Brücken sind“.
Im Pflegeheim „Am Park“ in Erfurt-Vieselbach haben sechs
Schüler aus der Regelschule in Kerspleben Balkonkästen im
ganzen Haus neu bepflanzt, alle Topfpflanzen umgetopft und
das Pflegeheim belebt. „Ich bin begeistert. Das ist so eine fitte
Truppe. Die sind mit so viel Spaß dabei!“ sagte Claudia Kreutzburg-Schmidt, Ergotherapeutin und Freiwilligenkoordinatorin
im Pflegeheim.
15
konkret
Ehrenamt
Gesichter sehen.“ Aber auch in anderen Bereichen, wie
dem Krankenhaus, Kindergärten, dem Augustinerkloster
oder dem Garten-, Park- und Friedhofsamt konnten die
Schülerinnen und Schüler aktiv werden.
Nordhausen:
Im Haus für ältere Bürger in Trusetal falteten junge Freiwillige
gemeinsam mit den Bewohnern Origami-Tischschmuck.
Die Besucher der Tagesstätte für Psychisch Kranke in Bad
Salzungen haben mit 17 Schülern auf der Burg Frankenstein Nistkästen für Vögel und Fledermäuse gebaut. Sophia, Angelina und Annegret aus der 4. Klasse der
„Grundschule an den Beeten“, die seit der 1. Klasse am
Schülerfreiwilligentag teilgenommen haben, bedauern,
dass diese Zeit mit dem Wechsel auf die Regelschule zu
Ende geht. „Wir haben von den Bewohnern der Tagestätte
viel gelernt. Zum Beispiel Line Dance oder Halma spielen.“
Kleiderkammer und Fahrradwerkstatt
Von 9 bis 14.30 Uhr waren die Schüler unter anderem in der Kleiderkammer der LIFT gGmbH, im
Regenbogenhaus Ost, in den Museen Flohburg und Tabakspeicher, in der Fahrradwerkstatt des Horizont e.V., in
Seniorenpflegeheimen und bei der Johanniter Unfallhilfe
im Einsatz. Die Paten überreichten den Jugendlichen am
Ende des Tages gemeinsam mit den Vertretern der Einsatzstellen ihre Zertifikate und ein kleines Dankeschön.
Beim gemeinsamen Essen klang der Tag aus.
Hochbeet und Einkaufsfahrt
95 Schülerinnen und Schüler aus sechs Gothaer
Schulen engagierten sich in 22 Einrichtungen der
Stadt. „Wir beteiligen uns zum dritten Mal am Schülerfreiwilligentag. Die Erfahrungen sind durchweg positiv“,
sagt Anika Backhaus, Leiterin der Ergotherapie im Azurit
Seniorenheim Gotha. „Die Schüler lesen vor, gehen mit
den Bewohnern spazieren oder spielen mit ihnen. Sie können auch eine Einkaufsfahrt begleiten. Und sie werden
helfen, mit Senioren an unserem Hochbeet zu gärtnern.
Viele unserer Bewohner blühen richtig auf, wenn sie neue
Schüler des Humboldt-Gymnasiums in Nordhausen halfen in der
Kleiderkammer des Deutschen Roten Kreuzes mit.
i
Auch ein Spaziergang mit den Jungen und Mädchen aus dem
Christlichen Kinderhaus „Teeschlösschen“ stand auf dem Programm des Schülerfreiwilligentages in Gotha.
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Peter Rothe aus Hermsdorf siegte beim MDRPublikum und bekam 2000 Euro Preisgeld von
der Thüringer Ehrenamtsstiftung
Studienorientierung. Sie hat Projekte ins Leben gerufen, die
Jungen und Mädchen bei der Zukunftsplanung helfen und sie
für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik
begeistern sollen.
as er mit seinem Preisgeld machen wird? Da muss
Peter Rothe keine Sekunde überlegen: „Das können
wir für unsere Tiere gut gebrauchen.“ Als Vorsitzender des Tierschutzvereins Saale-Holzland-Kreis weiß er, wie viel
Geld nötig ist, um den Hunden, Katzen und Kleintieren im Tierheim Eisenberg eine artgerechte Haltung und Versorgung zu ermöglichen. Die 2000 Euro, die der 69-Jährige als Thüringer des
Jahres 2014 gewonnen hat, kommen seinem Verein und dem
Tierheim gerade recht.
Peter Rothe aus Hermsdorf setzt sich seit 20 Jahren für heimatlose und notleidende Tiere ein. Dank seinem Engagement ist
das Tierheim Eisenberg heute eine vorbildliche Unterkunft für
Katzen, Hunde und Kleintiere. Die Tiere sind in großen, freundlichen Räumen untergebracht und haben im Außengelände
reichlich Auslauf. Unermüdlich wirbt Rothe um Unterstützung
und Spenden für „seine“ Tiere. „Die Katzen kennen mein Auto
ganz genau“, sagt er schmunzelnd. Wenn er beim Tierheim vorfährt, ist er umringt von schnurrenden Stubentigern.
W
Im Oktober war Rothe von der Jury des MDR Thüringen und der
Thüringer Ehrenamtsstiftung zum Thüringer des Monats gekürt
worden. Um den Titel „Thüringer des Jahres“ wetteiferte er in
einer Online- und Telefonabstimmung mit den übrigen elf Monatssiegern und gewann deutlich: 22,68 Prozent der rund
17.000 abgegebenen Stimmen konnte er auf sich vereinen. Die
Zweitplatzierte, Silke Augustin aus Ilmenau, erhielt 18,94 Prozent; auf die dritte Siegerin, die 88-jährige Erika Schirmer aus
Nordhausen, entfielen 17,09 Prozent.
Im Haus für ältere Bürger in Trusetal haben Schüler der
9. Klassen mit den Senioren gebacken, Hochbeete angelegt
und ein Wildbienenhotel gebaut. Andere brachen mit Rollstuhlfahrern zum Spaziergang auf. Marcel erzählte: „Als
wir vertrauter wurden, haben die Senioren uns viel über
ihr Leben erzählt. Zum Beispiel, was sie gearbeitet haben,
welche Hobbys sie hatten, wie viele Kinder sie haben.“
Gotha:
Tierschützer ist Thüringer des Jahres 2014
Mehr Informationen zum Thüringer
Schülerfreiwilligentag erhalten Sie
… beim Ehrenamtsbüro im Landratsamt Altenburger
Land: [email protected]
… bei der AWO: [email protected]
… bei der Freiwilligenagentur der Diako Westthüringen:
[email protected]
… beim Kompetenzzentrum Ehrenamt des Seniorenschutzbundes in Erfurt: [email protected]
… bei der Thüringer Sportjugend:
[email protected]
… beim Ehrenamtsbeauftragten der Stadt Erfurt:
[email protected]
… bei der Ehrenamtszentrale der Stadt Gera:
[email protected]
… bei der Freiwilligenagentur des Diakonischen Werkes Gotha:
[email protected]
… bei der Bürgerstiftung Jena: [email protected]
… bei der Stadt Leinefelde-Worbis:
[email protected]
… im Landratsamt des Unstrut-Hainich-Kreises:
[email protected]
… bei der Lift gGmbH in Nordhausen:
[email protected]
… beim Caritas Freiwilligenzentrum in Saalfeld:
[email protected]
… im Landratsamt Sonneberg: [email protected]
… bei der Bürgerstiftung Weimar:
[email protected]
… bei der Thüringer Ehrenamtsstiftung:
[email protected]
Die Abstimmung der MDR-Hörer, -Zuschauer und -Internet-Nutzer lief vom 5. bis 13. Dezember. Am Samstag vor dem 3. Advent
waren alle zwölf Thüringer des Monats ins MDR-Landesfunkhaus in Erfurt eingeladen. Die Moderatoren Sina Reeder und
Lutz Gerlach gaben die Namen der Sieger feierlich bekannt. Peter
Rothe, Silke Augustin und Erika Schirmer erhielten Schecks über
2000, 1500 beziehungsweise 1000 Euro; das Preisgeld stellte die
Thüringer Ehrenamtsstiftung zur Verfügung.
Aber auch die übrigen neun Thüringer des Monats gingen nicht
enttäuscht nach Hause. Denn im Landesfunkhaus standen
nicht nur die Gewinner im Mittelpunkt, sondern das Ehrenamt
an sich – und damit die Leistung aller zwölf Frauen und Männer,
die im Jahr 2014 Thüringer des Monats waren. Die 88-jährige
Erika Schirmer dankte ihnen allen: „Jeder hat es verdient, hier
gefeiert zu werden.“
Erika Schirmers jahrzehntelanges Engagement ist einzigartig.
Sie hat das international bekannte Lied „Kleine weiße Friedenstaube“ geschrieben und viele andere Lieder, Gedichte und Geschichten; etliche hat sie der Stadt Nordhausen gewidmet,
deren Ehrenbürgerin sie ist. Sie setzt sich in Projekten für Kinder, Jugendliche und Senioren ein. Für geistig behinderte Menschen hat sie ein Buch mit Liedern, Geschichten und Spielen
geschrieben. Zudem liegt Erika Schirmer die gute Nachbarschaft zwischen Deutschland und Polen am Herzen.
Silke Augustin, zweite Siegerin bei der Wahl zum Thüringer des
Jahres, ist seit gut 10 Jahren Elternsprecherin an der Goetheschule Ilmenau und unterstützt die Schüler bei der Berufs- und
Peter Rothe (M.) ist der Thüringer das Jahres 2014. Zur zweiten Siegerin
wählte das MDR-Publikum Silke Augustin (2. v. l.), Dritte wurde Erika
Schirmer (4. v. l.). Finanzministerin Heike Taubert und LandesfunkhausChef Werner Dieste gratulierten.
Die Auszeichnung „Thüringer des Jahres“ wurde 2014 zum
21. Mal vergeben. Landesfunkhaus-Direktor Werner Dieste, der
den Preis vor gut 20 Jahren ins Leben rief, ermunterte alle
Ehrenamtlichen, auch mal den Platz im Rampenlicht einzunehmen: „Sie sind der Prototyp für ehrenamtliches Engagement, Sie
können andere dafür gewinnen, sich ebenfalls zu engagieren.“
Für Heike Taubert, scheidende Sozial- und neue Finanzministerin Thüringens, markierte die Preisverleihung 2014 einen Endpunkt – denn mit dem Sozialministerium übergab sie auch das
Amt der Stiftungsratsvorsitzenden der Thüringer Ehrenamtsstiftung an ihre Nachfolgerin Heike Werner. Sie rief alle ehrenamtlich Aktiven dazu auf, andere mit dem „Ehrenamts-Erreger“
anzustecken: „Wir haben es hier nicht mit einem gefährlichen
Virus zu tun. Sondern mit einem sehr wichtigen.“
17
konkret
Ehrenamtlich Engagierte sind tragende Säulen unserer Gesellschaft.
Die Würdigung des Ehrenamtes ist der Thüringer Ehrenamtsstiftung eine
Herzensangelegenheit.
Ehrenamt
THÜRINGER
EHRENAMTSZERTIFIKAT
Mit dieser Urkunde würdigt die Thüringer Ehrenamtsstiftung im Namen des Freistaates Thüringen herausragendes Engagement.
Auf Antrag von Vereinen, Verbänden, Initiativen und Einzelpersonen stellt die Thüringer Ehrenamtsstiftung deshalb das Thüringer Ehrenamtszertifikat für besonders
engagierte Menschen aus.
Damit möchte unsere Stiftung den Engagierten Dank für
ihre ehrenamtlich erbrachten Leistungen aussprechen.
Darüber hinaus soll ehrenamtliche Arbeit mehr öffentliche
Wahrnehmung und Wertschätzung erhalten.
Mit dem Thüringer Ehrenamtszertifikat werden Personen
gewürdigt, die mindestens 14 Jahre alt sind und kontinuierlich seit mindestens einem Jahr einer ehrenamtlichen
Aufgabe innerhalb einer Trägereinrichtung nachgehen. Sie
sollten sowohl ihre Tätigkeit als auch Fort- und Weiterbildungen für ihr Ehrenamt nachweisen können. Das Ehrenamtszertifikat dient auch als Dokumentation von im
Ehrenamt erworbenen Kenntnissen und Fähigkeiten.
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Das Antrags-Formular und mehr Informationen
zum Thüringer Ehrenamtszertifikat finden Sie
unter www.thueringer-ehrenamtsstiftung.de .
THÜRINGER
EHRENAMTSCARD
Ehrenamtliches Engagement verdient Anerkennung!
www.thueringer-ehrenamtsstiftung.de
Danke!
Ehrenamtscard
Deshalb bedanken sich die Thüringer Ehrenamtsstiftung,
die Landkreise und kreisfreien Städte mit der Thüringer
Ehrenamtscard öffentlich bei Bürgerinnen und Bürgern,
die sich in besonderer Weise für ihre Mitmenschen im örtlichen Gemeinwesen einsetzen. Besitzer der Card erhalten
in den beteiligten Landkreisen und kreisfreien Städten beispielsweise Vergünstigungen in teilnehmenden Museen,
Cafés, Restaurants, im Nahverkehr, in Kinos, bei Kulturveranstaltungen u.a.m.
Die Card können Personen erhalten, die mindestens
18 Jahre alt sind, sich mindestens 5 Stunden in der Woche
ehrenamtlich engagieren und seit mindestens 5 Jahren
aktiv in einem Verein, einer Organisation oder einer
Initiative eingebunden sind. Diese Einrichtung, in der der
Ehrenamtliche tätig ist, kann beim zuständigen Landratsamt oder bei der kreisfreien Stadt einen Antrag stellen.
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Mehr Informationen finden Sie unter
www.thueringer-ehrenamtsstiftung.de.