Link - Tierfreunde Kreta

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A u s g a b e 1 1 · A U F L A G E : 2 5 0 0 · S C H U T Z G E B Ü H R : 5 € 2 012
Tierfreunde Kreta
www.tierfreunde-kreta.de
EDITORIAL
Schau Dir den Blick Deines Hundes an: Kannst Du immer noch behaupten,
er hätte keine Seele?
Liebe Tierfreunde,
Immer wieder haben wir intern bei der Erstellung unserer
Victor Hugo, frz. Schriftsteller (1802 – 1885)
Kreta News die Diskussion, ob wir die grausamen
Tierschicksale aus Kreta zeigen oder ob wir besser auf
schlimme Fotos verzichten sollen. Die einen meinen, zur
Aufklärung gehöre es darzustellen, welcher Brutalität die
kretischen Tiere oft ausgesetzt sind. Andere wiederum
sind der Auffassung, dass diese schrecklichen Dokumente
der Gewalt gegen Tiere besser nicht gezeigt würden; denn
Ergebnis wäre, dass unsere Zeitschrift nicht angeschaut
bzw. gelesen würde. Wir wissen nicht, was richtig oder was
falsch ist. Tatsache ist, dass Bilder mehr sagen als Worte.
Wir dürfen die Augen nicht verschließen, und wir als
Tierschutzverein brauchen die Hilfe von möglichst vielen
Tierfreunden. Denn da, wo es den Menschen schlecht geht,
geht es in der Regel den Tieren noch schlechter. Das heißt,
dass angesichts der sich ständig schlimmer gestaltenden
Zustände auf Kreta auch die Tierschützer immer mehr
gefragt sind und nicht selten an ihre Grenzen stoßen.
Insofern kommen wir auch nicht umhin, mit Fotos publik zu
machen, was sich auf der Ferieninsel abspielt, mit welchen
Problemen Tierschützer vor Ort zu kämpfen haben. Ohne
schlimme Bilder glaubt uns keiner, welches Leid wir vor Ort
vorfinden. Aber wir suchen in jeder Ausgabe der Kreta News
den Kompromiss. Wir zeigen nicht alles, was wir vorfinden,
berichten nicht über alles, was wir sehen, und wir schreiben
immer auch über Happy Ends vieler von uns vermittelten
Tieren. Unser Ziel ist es zu dokumentieren, dass wir Tiere
vor dem sicheren Tod bewahren, aber auch viele von ihrem
Leid erlösen müssen und dass somit unsere Arbeit – und
Impressum
Tierfreunde Kreta e.V.
Erbachhof 23
D-71336 Waiblingen
Tel. 0049 (0) 7151 20 4273
Tel. 0049 (0) 163 724 2691
Fax 0049 (0) 711 797 0449
[email protected]
Vorsitzender
Dr. Gerhard Henisch
Altweg 6
D-78073 Bad Dürrheim
Bankverbindung
Sparkasse Neuss
Konto-Nr. 933 363 45
BLZ 305 500 00
IBAN: DE49 3055 0000 0093 3363 45
BIC: WELA DE DN
Ihre Hilfe – auf jeden Fall sehr wichtig und sinnvoll sind.
Redaktion
Petra Müller, PR Kompakt, Neuss
Tel. 0049 (0) 2131 81066
Fax 0049 (0) 2131 80702
Bitte unterstützen Sie uns auch weiterhin. Die Tiere auf Kreta
Auflage: 2.500
brauchen Ihre Hilfe dringender denn je!
Herzliche Grüße
Ihr Dr. Gerhard Henisch
Tierfreunde Kreta e. V. | Ausgabe 11
Informationsladen
„Noahs kleine Arche“
Silke Wrobel
Daskalogiannis 39
73123 Chania / Kreta
Griechenland
Tel. / Fax: 0030 (0) 28210 55030
Mobil: 0030 (0) 6946 881155
3
INTERVIEW
INTERVIEW
SILKE
WROBEL
Es war sehr schwer, Silke Wrobel in den letzten Wochen ans Telefon zu bekommen.
Sie und ihre Helfer haben alle Hände voll zu tun und versorgen die Tiere häufig bis
spät in die Nacht. Am 14. Oktober 2012 konnten wir die Tierschützerin auf Kreta
dann erreichen und mit ihr nachfolgendes Interview führen.
Redaktion: Wie sieht die Situation der Tiere
auf Kreta angesichts der schwierigen Wirtschaftslage in Griechenland aus?
als früher sich selbst überlassen, egal ob sie
jung, alt oder krank sind. Kastrationen von
Hunden und Katzen, die das Elend eindämmen würden, liegen für die meisten außerhalb ihrer finanziellen Möglichkeiten. Es ist
Silke Wrobel: Miserabel. Katastrophal. Nieechter Notstand, den sich jeder einmal anmand hat Geld. Und wenn die Griechen kein
schauen sollte. Wir wissen nicht mehr, wie
Schulgeld für ihre Kinder haben, kann man
wir unsere Tierschutzarbeit schaffen sollen.
sich denken, dass sie auch kein Geld für den
Jeden Tag kommen neue Tiere hinzu, die wir
Tierarzt haben. Tiere werden noch mehr
finden oder die bei
uns abgeliefert werAnzeige
den. Aber der Tag
hat nun mal nicht
mehr als 24 Stunden, und wir haben
time to care 2012 - auf der Spur der Eisbären
bei weitem nicht die
Von jeder verkauften Uhr der limitierten Sonderedition spendet BERING
Mittel, jedes Tier zu
den 100-prozentigen Reinerlös an die Tierschutzorganisation
retten. Es zerreißt
Polar Bears International, die sich aktiv für den Schutz von Eisbären einsetzt.
uns das Herz, wenn
wir wieder Welpen
SLIM CERAMIC & DIAMANTEN
im Müll finden, die
auf 1.000 Stück limitiert und einzeln durchnummeriert.
wir einfach nicht
Slim Ceramic, Diamanten, Saphirglas
m e h r ve rs orge n
können, weil Mittel
und Manpower fehlen. Jetzt stoßen wir
definitiv an unsere
Grenzen und brauchen jede erdenkliche Hilfe.
€ 199,00
€ 239,00
€ 199,00
time to care – eine BERING Charity Aktion,
die Spuren hinterlässt.
© Daniel J. Cox
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www.uhren-schmuck-breidbach.de
Redaktion: Sie sind
wegen Ihrer Tierschutzarbeit sehr
oft Anfeindungen
und manchmal auch
höchster Aggressiv it ät seitens Ein-
heim is cher ausge
setzt. Was hält Sie
in einem L and,
in dem Ihre Arbeit belächelt, boykottiert und häufig
durch Gewalttaten
erschwert wird? Möchten Sie in dieser schwierigen Situation nicht nach Deutschland
zurückkehren?
Silke Wrobel: Die Anfeindungen haben
nachgelassen. Das ist das Einzige, was sich
hier mit zunehmender Problematik gebessert hat, obwohl viele Griechen angesichts
der „Merkel-Situation“ nicht gerade als
deutschfreundlich zu bezeichnen sind. Da
ich aber hier schon fast 25 Jahre lebe, die
Sprache spreche und auch die Griechen sehen, dass ich für ihre Tiere da bin und unermüdlich um jedes kleine Wesen kämpfe,
ist es diesbezüglich ruhiger geworden. Ich
bin ohnehin der Meinung, dass es nicht die
Griechen oder die Deutschen gibt. Für mich
steht nicht die Politik im Vordergrund. Mir
sind die Tiere wichtig. Die Sorge um das
Wohl der Tiere sollte verbinden und nicht
trennen. Angesichts des Tierelends, das ich
kaum in Worte fassen kann, könnte ich das
Land nicht verlassen. Wenn ich hier nicht
mehr helfen könnte, wäre es eine noch größere Katastrophe. Ich würde mich unglaubwürdig machen, würde ich das Handtuch schmeißen. Das liegt nicht in meinem
Charakter.
Redaktion: Woher holen Sie Ihre Kraft,
wenn sie täglich mit dem Leid der Tiere konfrontiert werden?
Silke Wrobel: Ich konzentriere mich ausschließlich auf das kranke, verletzte, ausgehungerte Tier, dem ich in irgendeiner Form
helfen muss. Ein Leben ist ein Geschenk,
und wenn einem gelingt, Tiere zu retten –
ganz unabhängig von der Anzahl – dann
ist das der Lohn. Und daraus bekomme ich
täglich die Kraft, weiter zu machen, wenn es
auch schwer fällt und wir jeden Tag vor neue
Herausforderungen gestellt werden und jeden Tag so unbeschreiblich viel Trauriges
sehen.
Ausgabe 11 | Tierfreunde Kreta e. V.
Ob Eulen, Krähen oder Kröten – auch Wildtiere finden bei Silke Wrobel Hilfe.
Sie großzuziehen ist sehr aufwändig und erfordert viel Fachwissen.
In vielen Fällen arbeitet sie auch mit Aufzucht-Stationen zusammen.
Redaktion: Inzwischen gibt es Tierfreunde
aus Europa und USA, die durch verletzte
Straßenhunde oder Katzen auf Sie gestoßen
sind. Viele von ihnen halten Kontakt, weil
sie vor Ort gesehen haben, welche Arbeit
Sie leisten und wie viel Tier-Not es auf Kreta gibt. Welche hilfreichen Kontakte zu ausländischen Touristen gab es in 2012, und wie
wurde Ihnen bzw. den Tieren geholfen?
Silke Wrobel: Wir haben neben Unterstützung der Deutschen in diesem Jahr hier vor
Ort Hilfen von Finnen, Dänen, Österreichern und Schweizern bekommen. Helfen
kann man uns hier auf Kreta, indem man
uns nicht nur anruft, wenn man ein Tier findet, sondern auch tatkräftig unterstützt. Die
Finnen zum Beispiel haben uns Tiere zum
Kastrieren gebracht. Sie sind sehr aktiv geworden, haben die Tiere anschließend selber gepflegt und auch für spätere gute Unterkünfte in ihrem Heimatland gesorgt. Wir
haben ihnen dann nur bei den Formalitäten
helfen müssen. Das sind echte Lichtblicke
gewesen. Und die ausländischen Touristen,
die zu uns kommen, machen in der Regel
auch Druck auf ihre Reiseveranstalter, indem
sie ihnen mitteilen, dass sie in ein Land mit
diesen Tierschutzproblemen nicht mehr reisen wollen. Das ist auch sehr wichtig.
Redaktion: Unser Verein unterstützt Sie mit
Geldleistungen und Sachspenden, Tiertransporten und Öffentlichkeitsarbeit, soweit es
im Rahmen ehrenamtlicher Arbeit machbar
ist. Was würden Sie sich von den Mitgliedern
wünschen? Was kann vielleicht der ein oder
andere Ihrer Meinung nach noch leisten?
oder eine Operation sponsern würde. Und
natürlich brauchen wir neben Futter auch
eine ganze Menge Hilfsmittel wie Schwämme, Gummihandschuhe, Naht- und Verbandsmaterial, Entwurmungsmittel …
An dieser Stelle möchte ich mich noch bei
allen Menschen bedanken, die unsere Arbeit unterstützen. Besonderen Dank möchte ich auch aussprechen an all diejenigen, die
hier auf Kreta nicht nur erwartet haben, dass
wir helfen, sondern selber aktiv geworden
sind. Sie haben in ihren Urlauben keine Mühen gescheut, um ihren Findlingen und auch
anderen Tieren zu helfen. Ich bedanke mich
für ihren Einsatz und ihre Weitsicht. Und
schließlich bedanke ich mich für jede Spende. Wir brauchen das Geld dringend, und
wer mich kennt und weiß, wie ich hier lebe,
der weiß auch, dass ich jeden Cent für das
Wohl meiner Schützlinge ausgebe und nicht
für mich. Vielleicht hat ja auch jeder vor
Weihnachten noch einmal ein paar Euro für
unsere Tiere. Auch kleine Spenden helfen!
In diesem Sinne wünsche ich allen ein schönes Weihnachtsfest und ein glückliches
Neues Jahr.
Wir bedanken uns bei Silke Wrobel für das
Gespräch und im Namen des Vereins und
aller Tierfreunde für ihr sensationelles
Engagement.
Silke Wrobel: Ich möchte alle Mitglieder bitten, sich dafür zu engagieren, neue Mitglieder zu werben. Wenn jeder in 2013 nur ein
weiteres Mitglied werben würde, wäre das
sensationell. Sehr hilfreich wäre es auch,
wenn der ein oder andere eine Kastration
5
VERMISCHTES
P E R S O N A L I E N
Heidi (Michelle)
Studener (55 J.)
aus Nittendorf bei
Regensburg lernte
Silke vor zehn
Jahren auf Kreta
kennen. Mitglied
unseres Vereins
und als „Katzenfrau“ sehr aktiv,
übernimmt sie
griechische Samtpfoten, pflegt sie,
organisiert Pflegestellen und sucht
geeignete Halter
für die Tiere.
Eine ordentliche
Vorkontrolle ist
dabei für sie das A und O; denn – ob Katze oder
Hund – alle Vierbeiner des Vereins werden nur an
liebe Menschen abgegeben. „Durch die Vermittlung haben sich schon sehr viele nette Freundschaften aufgebaut“, erzählt sie. Sie selbst hat
übrigens vier Katzen. „Für mich das Maximum“,
wie sie sagt. „Mehr Tieren kann ich nicht gerecht
werden.“ Beruflich ist Heidi Studener mit ihrem
‚Wohlfühlmobil für Mensch und Tier‘ unterwegs.
Sie macht Hausbesuche und vorzugsweise ReikiBehandlungen für Menschen. Für Tiere ist sie in
Sachen Tierkommunikation tätig. Das heißt, sie
findet für Frauchen oder Herrchen zum Beispiel
heraus, ob ein Tier, das austherapiert ist, leidet,
ob es Schmerzen hat, warum Katzen markieren
… „Ich habe auch schon dabei geholfen, über
meine Kommunikationsmöglichkeiten verschwundene Tiere wiederzufinden“, erzählt die
engagierte Tierschützerin.
Wer sich für Tierkommunikation interessiert,
kann sich wenden an: Heidi Studener,
Deuerlinger Str. 15, 93152 Nittendorf,
[email protected],
www.wohlfuehl-mobil.de
Familie Mersch
aus Langenfeld
gehört seit mehren
Jahren zu den
Tierfreunden Kreta.
Das sind Ursula
Mersch (50 J.),
Detlef Mersch (51
J.) und die Söhne
Bastian (25 J.) und
Benjamin (23 J.). Der
29-jährige Daniel
engagiert sich für
ein Hospiz. Ursula
Mersch ist über das
Internet auf den
Verein aufmerksam
geworden, nachdem
sie ihre alte Katze
hatte einschläfern
lassen müssen. Sie
kontaktierte Joy
Reynolds in Chania
und später auch Heidi Studener. Dann war für
sie klar, dass sich ihr soziales Engagement um
die Tiere drehen sollte. Inzwischen ist die ganze
Familie aus dem Verein nicht mehr wegzudenken.
Abgesehen davon, dass die Eheleute Mersch fünf
Kreta-Katzen (+ zwei aus dem deutschen Tierschutz) sowie zwei Kreta-Hunde aufgenommen
haben und bei Sohn Bastian inzwischen ebenfalls
zwei Kreta-Katzen leben dürfen, sind die Merschs
überaus tatkräftig: Sie organisieren Futter,
sorgen aktiv für Vermittlungen, packen Paletten
mit Sachspenden für den Transport nach Kreta
(harte Arbeit!) und versuchen Spendengelder
zu bekommen, indem sie zum Beispiel in ihrer
lokalen Presse in Abstimmung mit dem Verein
Artikel lancieren. Ursula Mersch ist besonders
katzennärrisch. So verrät sie uns, dass sie sogar
ein kleines Katzen-Tatoo trägt. „Ich darf es nun
sogar zeigen“, erzählt sie uns, „denn ich arbeite
nicht mehr als Bankkauffrau in einer Bank.“
VERMISCHTES
Gerichtsverhandlung
in Gera:
US-Armee darf
Tiere nicht
verstümmeln
A
m 2. Oktober 2012 verhandelte das
Verwaltungsgericht Gera die Klage
der US-Armee, die in Thüringen militärische Tierversuche an lebenden Tieren
durchführen wollte. Schweinen und Ziegen sollen zur Nachahmung von Kriegsverletzungen Stich- und Schnittwunden beigebracht werden, um die Versorgung von
Wunden zu üben, so die Vereinigung Ärzte
gegen Tierversuche. Bereits im Oktober 2010
hatte die US-Armee die Durchführung dieser Versuche beantragt. Das für die Genehmigung zuständige Thüringer Ministerium
für Soziales, Familie und Gesundheit lehnte
den Antrag jedoch ab. Die US-Armee klagte.
Im Rahmen der Verhandlung wurden drei
Sachverständige hinzugezogen, die zur Klärung der Frage beitragen sollten, ob das Training an lebenden Tieren erforderlich ist, um
Soldaten für den Kriegseinsatz zu schulen.
Wie ein Gerichtssprecher der Ärztevereinigung mitteilte, sind die Experten der Auffassung, dass die Qualität der Dummies so realitätsgerecht sei, dass man nicht auf Tiere
zurückgreifen müsse. Das Gericht machte
deutlich, dass es den Gutachtern folgen würde, woraufhin das US-Militär seine Klage zurückzog. Die Untersagensverfügung der Genehmigungsbehörde ist damit rechtskräftig
und die geplanten Militärtierversuche dürfen nicht durchgeführt werden.
Zunächst hatte die US-Armee in Deutschland vor, auf dem Truppenübungsplatz in
Grafenwöhr in der Oberpfalz Tieren mit
Messern schwere Verletzungen zuzufügen,
um diese dann zu Übungszwecken im Rahmen der Sanitätsausbildung zu behandeln.
Der Verein Ärzte gegen Tierversuche und
andere Tierrechtsverbände hatten zu Protesten aufgerufen, um die Öffentlichkeit über
das grausame Vorhaben, das unter strengster Geheimhaltung hätte stattfinden sollen,
zu informieren. Die zuständige Behörde, die
Regierung der Oberpfalz, verwehrte im Juli
2010 die Genehmigung, da die Experimente
gegen das Tierschutzgesetz verstoßen.
Wieder auf den Dog Days für die Tierfreunde Kreta vertreten:
Karolina Rutkowski aus Meerbusch; Uschi und Detlef Mersch
aus Langenfeld und Tanja Kirschbaum aus Hilden.
6
Mitgliederversammlung 2012
Quelle: Newsletter, TASSO e.V.
Mitgliederv
ersammlun
D
ieses Jahr versammelten sich die Mitglieder in Wien. Grund hierfür war neben den zahlreichen österreichischen
Mitgliedern vor allem die Bereitschaft von
Daniela Döring und Geli Beer – beide seit
vielen Jahren aktive Unterstützerinnen des
Vereins – die Veranstaltung zu organisieren.
Die Familie Döring betreibt in Wien das Restaurant Schanzenhaus und stellte die Räumlichkeiten für die Versammlung kostenlos
zur Verfügung. Darüber hinaus bekochte
uns Daniela Döring mit feinster österreichischer Küche zu einem unschlagbaren Preis.
Hierfür nochmals vielen Dank.
2013
g
Die Mitglied
erversammlu
ng
2013 findet
am 4. Mai 2
013 in
Regensburg
statt und zw
ar im
Hotel ibis R
egensburg C
ity.
Anzeige
Zahlen,
Daten,
Fakten
In 2012 verzeichnet der Verein 740 Mitglieder. Es gab
vier Sammy-Transporte
mit insgesamt 161 Tieren,
die allesamt in gute Hände
vermittelt wurden. Wir haben
zirka 22 Tonnen Futter nach
Kreta transportiert.
7
A U S K R E TA
A U S K R E TA
Private
Kreta-Hilfs-Tour
I
m August 2011 machten wir einen Urlaub auf Kreta in Bali. Kaum angekommen passierte das, was wir am wenigsten
gewollt haben: Die Begegnung mit einem
der „berüchtigten“ Kreta-Tiere – ein armer Hund an einer kurzen Kette befestigt an
einer Blechkiste. Kein Fressen. Kein Wasser.
NIX! Wir waren am Boden zerstört und versorgten den armen Kerl, was wir dann während unseres Aufenthaltes weiterhin zweimal täglich taten. Wir telefonierten mit Silke
Wrobel. Leider konnte sie nichts für uns und
den Hund tun, weil sie hundert Kilometer
entfernt und völlig überlastet war. Es tat ihr
sehr leid.
Wir reisten ab und schworen uns, dass
dies nicht alles gewesen sein konnte. Wieder Zuhause setzten wir uns vor den Computer und durchforsteten alles, was es über
die „Tierfreunde Kreta e.V.“ und Kreta-Tiere
zu lesen gab. So schlimm hatten wir es uns
nicht vorgestellt, und wir bekamen eine vage
Vorstellung davon, warum Silke Wrobel uns
nicht helfen konnte.
So begannen wir zu sammeln: Decken,
Futter, Näpfe, Körbchen, Geld, Medikamente, Sterilium, Entwurmungstabletten.
Unser Entschluss stand fest, diese Hilfsgüter
persönlich und auf eigene Kosten zu Silke
Wrobel nach Kreta zu bringen.
Am 1. Dezember 2011 ging es los. Von
Rheinstetten bei Karlsruhe nach Pieräus in
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Griechenland, dann mit der Fähre nach Heraklion auf Kreta. Unser Ford Transit war
vollgepackt. Aus unserer Tour von 2.355 Kilometern wurden 3.400 Kilometer; aus errechneten 24 Stunden 38. Wir durften wegen
des Hunde- und Katzenfutters nicht nach
Kroatien einreisen! Nach langen Diskussionen mit dem Zoll mussten wir nach Slowenien zurück und dort über die Grenze nach
Ungarn, Rumänien, Serbien (also Kroatien
umfahren) weiter nach Mazedonien, Griechenland und dort in Piräus auf die Fähre nach Kreta. Ein unglaublicher Höllentrip
gegen die Zeit, aber genau zehn Minuten,
bevor die gebuchte Fähre ablegte, rasten wir
in den Hafen und auf das Schiff. Endlich ein
bisschen ausruhen und vielleicht ein klein
wenig dösen.
Samstagmorgen um 6.00 Uhr legte
die Fähre in Heraklion an. Wir fuhren zuerst nach Bali, um unseren zurückgelassenen Freund zu besuchen. Wir hatten große
Angst, was uns erwarten würde. War er noch
am Leben? War er vielleicht bis auf die Knochen abgemagert? Oder würden wir von
Einheimischen verjagt? Das alles ging uns
durch den Kopf. Als wir dort ankamen, war
der arme Kerl noch da und freute sich wie
wild, uns wiederzusehen.
Er bekam von uns einen Napf mit Hundefutter, das er sich schmecken ließ. Wir
legten ihm eine große Decke in seine Blechkiste, damit er ein bisschen wärmer und bequemer schlafen konnte. Danach gab es
noch Streicheleinheiten, und wir ließen ihn
wieder alleine, was uns das Herz zerbrach.
Wir mussten sehr weinen.
Warum haben wir ihn nicht mitgenommen? Tatsache ist, hätten wir ihn mitgenommen, wäre spätestens zehn Tage später der
nächste arme Kerl an der Kette gehangen.
Wäre der eine gerettet, so wäre das Schicksal
des nächsten besiegelt.
Schweren Herzens ging es nach Chania,
wo wir uns mit Silke Wrobel trafen. Zuvor
hatten wir immer nur telefonischen Kontakt.
Nach der herzlichen Begrüßung fuhren wir
zusammen zu einem Lagerhaus, um dort einen Teil des mitgebrachten Futters unterzustellen und einem frisch operierten Hund
Medikamente zu verabreichen.
Das eingezäunte Gelände, auf das wir
fuhren, befindet sich außerhalb von Chania.
Aus dem Lagerhaus kam ohrenbetäubendes
Hundegebell. Gleich daneben war der Welpen-Kindergarten mit zuckersüßen Hundekindern. Wir säuberten die Boxen, in denen
die verletzten oder frisch operierten Hunde
saßen und fütterten sie. Etwas schockiert
über den Lärm und die Masse der Tiere fuhren wir weiter zum Container, um dort unsere mitgebrachten Spenden unterzubringen. Der Container steht auf dem Gelände
der Städtischen Müllabfuhr, die Silke erlaubt,
ihre Dinge unterzustellen.
Silke sah erst zu diesem Zeitpunkt, was
wir aus Deutschland für sie und ihre Schützlinge alles mitgebracht hatten. Ihre Freude
war riesengroß. Als alles ausgeräumt war,
läutete ihr Handy (zum zirka zehnten Mal in
der Zeit unseres Beisammenseins).
Der Anrufer meldete Silke, er hätte gerade gesehen, wie jemand drei Hundewelpen aus dem Auto geschmissen hätte und
wie die Kleinen jetzt völlig hilflos an einer
stark befahrenen Straße herumirren würden.
Wir legten einen Blitzstart hin und fuhren
zu der besagten Adresse, wo tatsächlich drei
Golden-Retriever-Welpen völlig ängstlich
und hilflos herumrannten.
Nachdem wir sie eingefangen hatten,
ging es mit ihnen im Auto weiter nach Chania zu Silkes Auffangstation und ihrem Infoladen. Als wir durch die Türe kamen,
stürzten mindestens 40 Hunde vor Freude
zur Absperrung in unsere Richtung. Keine
Aggression, keine Falschheit, nur Freundlichkeit und Vertrauen kam uns entgegen.
Völlig überwältigt, aber auch geschockt über
die Umstände, in denen Silke die vielen Tiere
unterbringen muss, verließen wir nach einiger Zeit die Räumlichkeiten.
In Silkes Infoladen stapeln sich viele
kleine Boxen. Aus allen schauten uns neugierige Gesichter entgegen. Viele Katzenkinder,
die von ihr gepflegt werden, weil sie zum
Beispiel stündlich Augencreme brauchen
oder Verbände gewechselt und Wunden versorgt werden müssen. Auch Hundewelpen
in der Größe von Hamstern, denen Silke alle
drei bis vier Stunden ihr Fläschchen geben
muss, samt einer Eule die intensive Pflege
beansprucht (auf sie wurde geschossen), sind
dort untergebracht.
Nun ging es weiter zu einem Weihnachtsmarkt in die Markthalle von Chania,
in der Silke mit einigen ihrer freiwilligen Helfern einen Verkaufsstand hatte. Sie verkaufte Hunde- und Katzenzubehör und machte
gleichzeitig auf den Tierschutz aufmerksam.
Mit Freude sahen wir, wie Besucher Katzenkratzbäume und Fressnäpfe kauften, die wir
aus Deutschland mitgebracht hatten. Mit
dem Geld konnten wieder einige Löcher gestopft werden.
Anschließend zeigte Silke uns unsere
Unterkunft, die sie für uns organisiert hatte. Endlich konnten wir duschen und frische
Kleidung anziehen, bevor wir uns wieder mit
Silke zum Essen trafen. Nach drei Tagen die
erste richtige Mahlzeit. Herrlich!!!
Am nächsten Morgen fuhren wir wieder auf den Weihnachtsmarkt. Da kam der
Anruf einer Griechin. Sie hatte eine angefahrene Katze gefunden und wollte sie Silke bringen. Das Katzenmädchen war völlig leblos. Silke untersuchte sie und stellte
ein Hirnödem fest, verursacht durch den
Frontalaufprall mit dem Auto. Sie meinte,
nach Antibiotika- und Cortisoninjektionen
und etwas Ruhe wäre das Katzenmädchen
in ein paar Stunden wieder stabil. Es zeigte
sich, dass Silke aufgrund ihrer Erfahrung
als Krankenschwester und aus jahrelanger
Arbeit im Tierschutz mit ihrer Diagnose
richtig lag.
Unsere Rückreise traten wir mit drei
Hunden und zwei Katzen an. Auf der Fähre versorgten wir unsere Schützlinge mit
Futter und Wasser, richteten für alle ein gemütliches Nachtlager und gaben ausgiebig
Streicheleinheiten. Wir mussten die Tierchen
alleine lassen, da es verboten ist, während
der Fahrt im Frachtraum zu bleiben.
einreisen. Mandy, Stevie und Stanitza übergaben wir in Bad Tölz in eine Pflegestelle.
In München ging Filos zu seiner vor Freude weinenden Retterin. Angelina reiste mit
uns weiter bis Rheinstetten, wo sie ihr neues
Frauchen aus Köln abholte.
Unsere Passagiere waren übrigens:
MANDY,
eine schwarz-weiße Mischlingshündin, zirka sechs Monate. Sie wurde von Silke mehr tot als lebendig gefunden,
denn man hatte versucht, sie zu vergiften..
STEVIE, ein braun-gecheckter Misch-
lingsrüde, ebenfalls etwa sechs Monate alt.
Er wurde mit seinen Geschwistern in einer
Mülltonne gefunden. Stevie war der einzige,
der überlebt hat. Nur mit Silkes Fürsorge
hatte er überleben können.
STANITZA, Dackel-Terrier-Mix, auch
etwa sechs Monate alt. Sie wurde als kleiner Welpe von einem Auto angefahren und
dabei schwer verletzt. Auch sie gäbe es vermutlich nicht mehr, wäre da nicht ein Engel
namens Silke gewesen.
FILOS, ein etwa drei Monate alter Kater.
Er wurde von einem deutschen Urlauberpaar, festsitzend in einem großen Loch, aus
dem er selbst nicht herauskam, gerettet. Der
Kleine hatte ganz schlimmen Katzenschnupfen und wurde von Silke wochenlang gesund
gepflegt. Filos lebt nun bei seinen Rettern.
UNSER FAZIT
Wir können Silke Wrobel nur unsere Bewunderung aussprechen, denn die Arbeit,
die sie täglich leistet, ist aufopfernd und anstrengend. Es ist sehr schmerzhaft, anzusehen, was all den Tieren widerfährt.
Die Tour war eine unheimliche Strapaze, körperlich und seelisch. Dennoch werden
wir uns nicht abschrecken lassen, weiterhin
zu helfen, denn wie auch immer diese Tour
war, sie war vor allem eine Bereicherung.
Deshalb werden wir sicher noch einmal
mit vielen Spenden im Gepäck nach Kreta
„reisen“.
Ralph und Christine Leimenstoll
ANGELINA,
ein etwa fünf Monate
altes Katzenmädchen. Ihr wurde von einem
Motorrad oder einem Auto die linke Vorderpfote völlig zerstört. Sie wurde von deutschen Tierfreunden gefunden und zu Silke
gebracht, die Angelina umgehend operieren
ließ und anschließend pflegte und hegte. Sie
lebt inzwischen bei ihren Rettern in Köln.
Gott sei Dank bekamen wir an keiner Grenze Probleme und durften ungehindert mit
unserer kostbaren Fracht nach Deutschland
9
VERMITTLUNGEN
„Prinzessin
Wanda“
E
s war an einem heißen Julitag im Jahr
2011. Silke Wrobel und Tanja Kirschbaum (die ihren Urlaub auf Kreta verbrachte), auf den ersten Blick zwei sehr unterschiedliche Damen, waren gemeinsam in
Sachen Tierschutz unterwegs.
Sie rollten gerade über eine recht stark
befahrene Hauptstraße in Chania, als sie
im Vorbeifahren aus dem Augenwinkel ein
kleines Tier in einem betonierten Vorgarten
sitzen sahen. Die Situation kam ihnen merkwürdig vor. Sie drehten den Wagen und fuhren zurück zu dem Haus. In eine Ecke gequetscht, vor Angst zitternd, saß dort eine
kleine Hündin.
Auf einem Balkon des Hauses stand eine
Frau. Als unsere Zwei fragten, ob sie wüsste,
wem der Hund gehöre, bekamen sie zur Antwort: „Nein, aber nehmen Sie den Köter da
weg!“
Das ließen sich Silke und Tanja nicht
zweimal sagen und nahmen das Tier direkt
auf den Arm. Das Auto war zwar schon sehr
10
beladen, aber für so ein kleines Hundemädchen findet sich ja zur Not auch ein Platz auf
dem Schoß. Die Fahrt ging dann sofort zu
einem Supermarkt in der Nähe. Dort wurde
die Hündin erst einmal mit Wasser und Futter versorgt. Sie hatte fürchterlichen Durst
und Hunger. Sichtlich mit der Welt zufriedener ließ sie sich von Tanja ein wenig beschmusen. Um den Flöhen Einhalt zu gebieten, bekam Wanda, so wurde die kleine
Maus genannt, zunächst eine Behandlung
mit Flohmittel.
Wanda kam dann zu den anderen Hunden ins Hundehaus. Leider musste sie sich
für ihre Ausreise nach Deutschland ein wenig in Geduld fassen, denn zunächst musste sie tierärztlich gecheckt, geimpft und gechipt werden. Zwischenzeitlich hatte ich ein
Foto von Wandalein gesehen und an die TFK
meine Bereitschaft durchgegeben, das kleine Pekinesen-Mix-Mädchen aufzunehmen.
Am 31. Oktober 2011 war es dann endlich
soweit. Es hatte sich eine nette Flugpatin gefunden, die Wanda mitnehmen wollte. So
flog das Hundchen mit der niedlichen Stubsnase dann an Halloween 2011 am Flughafen Düsseldorf ein. Sie wurde dort von mir
schon erwartet, und gemeinsam traten wir
die Heimreise in ihr Pflegezuhause nach
Nümbrecht an. Die selbstbewusste kleine
Lady kam mit den Hunden ihrer Pflegefamilie direkt prima zurecht.
Andere Vierbeiner, egal ob Kühe, Pferde
oder gar Hunde wurden erst einmal ordentlich „angezickt“. Menschen waren sofort ihr
Ding, und das Püppchen warf sich selbst
Fremden direkt an den Hals. Die Sache mit
dem zu vermeidenden Nachwuchs mussten wir erst einmal
verschieben, denn
Anzeige
kaum war sie in
Deutschland, wurde
sie schon läufig. Die
Kastration erfolgte
dann aber, sobald es
medizinisch vertretbar war. In der ersten Zeit hatte sie die
Angewohnheit, hinter fahrenden Autos
herzurennen. Wir
nehmen an, dass sie
auf Kreta eventuell
aus einem Auto geworfen worden war
und hier einfach versuchte, ihre Zweibeiner wiederzufinden.
Und dann kam
ein weiteres Highlight in Wandas Leben. Es ging zusammen mit anderen
Hunden unseres Vereins ins WDR Fernsehstudio nach KölnBocklemünd. Am
VERMITTLUNGEN
22. Januar 2012 wurde die kleine Prinzessin
dann in der Sendung „Tiere suchen ein Zuhause“ vorgestellt. Und siehe da, es kamen
sehr viele Anrufe für Wanda. Sehr vielversprechend war ein Damenpaar aus der Eifel.
Die zwei kamen dann zusammen mit ihrem
kleinen Rüden zu Besuch und lernten Miss
Wanda kennen. Und was soll man sagen, es
war bei allen Beteiligten Liebe auf den ersten
Blick. So konnte ich Wanda ganz rasch in ihr
neues und endgültiges Zuhause fahren.
Dort lebt sie nun bei ihren zwei Frauchen und dem sehr netten Duffy in einem
historischen Haus im Örtchen Dudeldorf …
und wird wirklich wie eine kleine Prinzessin (manchmal vielleicht ein wenig zu sehr)
verwöhnt.
Wir sehen also folgende „Formel“:
Zwei Frauen mit der richtigen Intuition + eine Flugpatin + ein Pflegefrauchen
+ zwei richtige Frauchen = Lebensrettung
einer kleinen Hündin + lebenswertes Leben für das Tier + ganz viel Freude für die
Menschen.
Ute Jansen-Krieger,
Bergische Tierfreunde e.V.
Tanja Kirschbaum, Hilden
Notfall-Hund geht
in die Niederlande
A
usgesetzter schwarz-weißer Spaniel-Border-Collie-Mix – diesen Notruf erhielten wir von Sharon, die uns
bat, den Hund, den sie Houdini genannt und
bei sich aufgenommen hatte, beim nächsten
Transport mitschicken zu dürfen. Glücklicherweise fanden wir für ihn einen Pflegeplatz bei Elisabeth Walter in Meppen, so dass
wir Sharons Wunsch entsprechen konnten.
Ordnungsgemäß geimpft und gechipt
konnte er mit vielen anderen seiner Artgenossen die mühselige Reise nach Deutschland antreten. Kurzstopp in Bad Dürrheim,
Weiterreise nach Neuss-Nievenheim, Umladung und dann ab nach Meppen. Dort wurde Houdini spät in der Nacht schon von Elisabeth Walter erwartet.
Elisabeth Walter:
Vermittlung mit größter Sorgfalt
Ein problemloser Hund, der dann das Glück
hatte, im WDR in der Sendung „Tiere suchen
UNTERSTÜTZUNG AUS
ANDEREN LÄNDERN
Laurence Basset aus Genf unterstützt
Silke Wrobel seit vielen Jahren. Sie übernimmt Tiere und vermittelt sie dann in gute
Hände. Pepito hat sie nach seiner Ankunft
in der Schweiz auf eigene Kosten operieren
lassen.
An dieser Stelle: Vielen herzlichen Dank für
die jahrelange treue Unterstützung.
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Florian, der Tonnen-
Aus: BILD Düsseldorf, 7. Januar 2012
ein Zuhause“ vorgestellt zu werden. Die Telefone liefen anschließend heiß, viele Interessenten wollten ihn gerne aufnehmen. Aber
so leicht geht das bei Elisabeth Walter nicht.
Da müssen nicht nur die offensichtlichen
Rahmenbedingungen passen. Auch das Gefühl, dass Hund und neue Halter
optimal zusammenpassen, muss
stimmen.
Ein sehr gutes Gefühl hatte Elisabeth Walter schließlich
beim Ehepaar Jan und Margo
Stoffels, das die Tiersendung regelmäßig in Holland ansieht,
sich sofort in Houdini verliebte
und ihn gerne haben wollte.
Selbstverständlich erfolgte auch
hier ordnungsgemäß eine qualifizierte Vorkontrolle kurz hinter der deutsch-holländischen
Grenze. Das Ergebnis war perfekt: Die Tierliebhaber bieten
ein wundervoll artgerechtes Zuhause, das hervorragend auf drei
Hunde und zahlreiche Katzen
eingerichtet ist.
Viele Kilometer für ein Hündchen
Und die beiden hatten auch kein Problem
damit, den Hund viele Kilometer entfernt in
Meppen abzuholen. Schnell hat er sich eingelebt und zu keinem Zeitpunkt Probleme
mit den schon vorhandenen Hausgenossen
gehabt.
Heute ist Houdini ein geliebtes Mitglied
des Rudels und erfreut sich bei unseren niederländischen Nachbarn seines guten Lebens. Viele Hände waren notwendig, ein
trauriges Tierschicksal auf Kreta zu einem
Happy End zu führen, aber unser besonderer Dank gilt hier vor allem Elisabeth Walter.
hund, wurde von einer Tierschützerin auf Kreta entdeckt
und immer mal wieder versorgt. Wir haben ihn aus seinem
Elend befreit und konnten ihn
zu sehr lieben Menschen nach
Baden-Württemberg vermitteln.
Sein Herrchen ist soeben Rentner geworden, sein Frauchen ist
halbtags noch berufstätig, beide sind sie hundeerfahren, sehr
fröhlich und feinfühlig. Florian wird sehr verwöhnt und genießt jetzt sein Leben. Er hat es
verdient.
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11
A U S K R E TA
A U S K R E TA
Lene Berg aus Norwegen:
in Hamburg. Wir
hatten befürchtet, kein Auge
zuzutun. Doch
wir haben alle
fünf geschlafen
wie Tote.
Anstatt Urlaub Tierschutzarbeit
Die Tierfreunde Kreta versuchen vor allem auf Kreta selbst das
Tierleid zu mildern. Aber aus der Not heraus werden auch viele
Tiere in gute Hände nach Deutschland vermittelt. Es ist Silke
Wrobel und dem Verein darüber hinaus gelungen, zu sehr tierlieben
Menschen im Ausland Kontakte aufzubauen und über die Tiere auch
internationalen Austausch zwischen den Menschen zu schaffen.
I
ch heiße Lene Berg, bin Norwegerin und
habe mit meiner besten Freundin und
meinen beiden Kindern im Mai 2010 Urlaub auf Kreta gemacht. Zumindest hatten
wir das so geplant: Nichtstun, Sonnenbaden, reine Erholung stand auf dem Programm. Doch es sollte anders kommen.
Schon gleich zu Anfang unseres Aufenthalts begegnete uns vor einem Straßencafé
eine arme Katze – hochschwanger. Sie würde
stören, teilte uns eine Mitarbeiterin des Cafés mit, sei nicht schwanger, sondern einfach
nur fett. Sie hätte erst letztens Junge gehabt,
die aber verhungert seien, weil die Mutter
nicht genug Milch gehabt hätte. Und dann
lachte sie. Ich war sprachlos und verstand
nicht, wie man diesem Tierelend gegenüber
derart gleichgültig sein konnte. Ich teilte der
Dame mit, dass ich die Katze in den nächsten Tagen abholen und dafür sorgen würde,
dass sie nach Norwegen käme. Die Griechin
war mehr als ungläubig, musste aber Tage
später erkennen, dass ich meinen Worten
auch Taten folgen ließ.
Überall arme Tiere
Einen Tag später – die nächste tierische Begegnung. Endre, mein 9-jähriger Sohn,
spielte mit einem Bällchen, als eine total abgemagerte Hündin auf ihn zukam, um mit
ihm zu spielen. Das Tier war so glücklich,
endlich einmal Zuneigung zu erfahren, lief
einige Zeit hinter uns her und verschwand.
Anstatt die letzten Tage am Strand zu verbringen, war ab sofort die Suche nach diesem Hund unser oberstes Ziel.
12
In der Zwischenzeit suchte ich im Internet verzweifelt nach Hilfe, um die Tiere außer Landes zu bringen – und ich fand Silke
Wrobel. Sie erklärte sich bereit, die beiden
Findlinge aufzunehmen, wobei ja einer erst
noch wiedergefunden werden musste. Die
Katze, Platania, die kaum laufen konnte, versorgten wir täglich. Aber wo war die Hündin, die wir Chania nannten? Sie hatte uns
gefunden, nun galt es für uns, sie aufzustöbern. Vor allem Endre ließ nicht locker. Andere Kinder spielten am Strand. Er suchte die
Hündin.
Huskymix auf der Sonneninsel
Aber statt Chania fanden wir eine andere Hündin – einen Huskymix – einen Polarhund in der Sonne Griechenlands. Das
arme Tier. Klar, Hunde gab es überall, aber
die meisten waren an extrem kurzen Leinen irgendwo angebunden und fristeten ihr
trauriges, oft qualvolles Dasein. Auch ihnen
hätten wir so gerne geholfen. Die Hündin
lag auf der Straße und schien sehr schwach.
Wir kümmerten uns um sie, gaben ihr Wasser und Futter, wussten aber nicht, was ihr
wirklich fehlte, außer dass Armeen von Zecken ihren ausgemergelten Körper bevölkerten. So viele, wie ich auch als Tierarzthelferin noch nie gesehen hatte. Ihnen mussten
wir zuallererst zu Leibe rücken.
Als Silke kam, war sie nicht begeistert,
dass wir zwei große Hunde (wie gesagt, Chania war immer noch verschwunden) und
eine Katze bei ihr parken wollten. Sie schlug
vor, dass ich mich für einen von beiden entscheiden sollte. Aber das kam für mich zu
keinem Zeitpunkt in Frage. Ich hätte damit
nicht leben können. Und Chania
war ja weiterhin
nicht aufzufinden. Silke fuhr
also mit Marina, so tauften wir
den Huskymix,
und Platania los,
und wir gingen in Richtung
Strand, um dort
den Geburtstag meiner Tochter Heidi zu feiern. Und dann war sie plötzlich da – Chania
– noch dünner als vorher. Sie lief freundlich
auf die Kinder zu. Silke wurde „zurückbeordert“. Glücklicherweise fand Silke dann in
Mark jemanden, der bereit war, Chania vorübergehend aufzunehmen, so dass alle drei
Tiere ab sofort in Sicherheit waren. Über
kein Geburtstagsgeschenk hätte Heidi glücklicher sein können.
Zurück in Norwegen wurde beschlossen,
dass Marina zu meiner besten Freundin ziehen und wir Chania und Platania behalten
würden. Wir sind alle tierverrückt, haben
Hunde, Katzen, Pferde, Hamster, Kaninchen,
Ratten … Wir leben sehr ländlich im Norden
von Norwegen, und unsere Tiere genießen
ein Leben in der Natur.
2.400 Kilometer Fahrt für drei Tiere
Nach Weihnachten dann die erlösende
Mail von Liz – sie unterstützt Silke bei ihrer täglichen Arbeit – die uns mitteilte, dass
der nächste Transport am 28. Januar 2011
abends in Neuss/NRW ankommen würde.
Mein Freund Rune bereitete unsere Reise
nach Deutschland vor, und so fuhren wir am
Freitag, dem 27. Januar 2011 um 3.00 Uhr
morgens los, nahmen die Fähre von Larvik
nach Hirtsals, und fuhren weiter durch Dänemark und Deutschland.
Wir waren pünktlich am Treffpunkt, wo
wir Brigitte Kehrberg und zahlreiche andere
Tierfreunde trafen, die auf die „Kreter“ warteten. Und dann kam Sammy III.
Alles ging sehr schnell … unsichere
Hunde wurden in wartende Arme gegeben.
Dann waren auch wir an der Reihe. Chania
und Marina waren die größten Hunde auf
diesem Transport. Wir waren sehr froh, sie
wiederzusehen. Ohne Rune hätte ich diese
Reise nicht unternommen, weil ich solche
Angst hatte, die Tiere in einem fremden Land
zu verlieren. In drei Käfigen transportierten
wir sie nach Norwegen. Keiner gab auch nur
den kleinsten Laut von sich. Übernachtung
Für alle der Sechser im Lotto
Trotz kleinerer Probleme am norwegischen
Zoll schafften wir es, ordnungsgemäß einzureisen. Als wir spät in der Nacht zu Hause ankamen, waren noch all unsere Tiere bei
ihren „Tiersittern“, so dass sich die Neuen
erst einmal ruhig und langsam eingewöhnen
konnten.
Am nächsten Tag ist Marina in ihr neues
Zuhause eingezogen. Die anderen Hunde
haben sie sofort akzeptiert.
Chania hat zuerst mit meinem Welpen
Boris Freundschaft geschlossen. Sie ist sehr,
sehr geduldig und hatte sicherlich schon
(mehrfach?) Welpen. Auch mit Lilli gab es
keine Probleme. Die Begegnung mit meinem
Borzoi Malin hingegen verlief anfangs nicht
so friedlich, weil Chania mich verteidigen
wollte und ihn heftig in den Rücken gebissen hat. Aber diesen Anfangsproblemen sind
wir mit Geduld begegnet. Heute sind sie ein
friedliches Rudel. Temperaturen von minus
20° C gefallen Chania trotz Mantel nicht,
aber bis minus 10° C spielt sie mit größter
Begeisterung im Schnee.
Platania findet, dass für eine Katze vier
Hunde im gleichen Haus definitiv zu viele
sind, auch wenn sie sich dennoch vertragen. Als sie meinem Kater Luven zum ersten
Mal mit einem weiblichen Miau begegnet ist
und diesem Miau ein Purrrr hat folgen lassen, war er hin und weg. Er schmachtet sie
bis heute an.
Der Aufwand hat sich gelohnt
Wir danken allen, die uns bei der Rettung
unserer drei Tiere behilflich waren. Wenn jemand ein Tier mit nach Norwegen nehmen
möchte, sind wir gerne behilflich. Wir wissen jetzt, wie es geht. Auch wenn uns diese
Aktion Geld gekostet hat (übrigens weniger,
als wir befürchtet hatten) und wir 2.400 km
auf der Straße verbracht haben – es war es
wert. Und wer weiß, vielleicht fahren wir irgendwann wieder einmal nach Kreta.
Lene Berg aus Kapp/Norwegen
aus dem Englischen übersetzt von
Dr. Brigitte Kehrberg
Gabriele Maria
Werndle wird nach
Kreta-Urlaub aktiv
Nach einem Urlaub auf Kreta und ihrem
Kontakt mit Silke Wrobel, wird Tierfreundin
Gabriele Maria Werndle für die Tierfreunde
Kreta aktiv. Mit einem von ihr initiierten Artikel im Münchner Merkur und weiteren Aktivitäten hilft sie, etwas zu bewegen.
Letztes Jahr kurz nach dem fünfzigsten
Geburtstag meines Mannes kamen wir
aus unserem Griechenlandurlaub zurück.
Durch den Fund eines kleinen schwerkranken Kätzchens, das uns am Tag unseres Abfluges buchstäblich vor die Nase fiel, lernten
wir Silke Wrobel kennen. Wir erfuhren sehr
viel über das große Elend der Tiere. Manches
konnte ich zuerst gar nicht glauben, so un-
glaublich grausam hörte sich ihre Erzählung
von den vielen Tierschicksalen an. An dem
Tag, an dem wir ihr das Kätzchen brachten,
musste sie beispielsweise tatsächlich eine
Tierstation evakuieren, da ihr angedroht
wurde, dass diese angezündet werden sollte.
Bestürzt von all dem Gesehenen und Gehörten beschloss ich, nicht untätig zu sein.
Ich wollte helfen. Unser Flug zurück nach
Deutschland ging erst spät am Abend, also
bot ich Silke an, am Nachmittag noch schnell
Fotos von den Tieren und ihrer Lebensumgebung zu machen. Wieder in Deutschland
angekommen, rief ich sofort beim Münchner
Merkur an und berichtete dem Chefredakteur von der Situation vor Ort. Ich stieß auf
offene Ohren. Der Münchner Merkur verfasste einen großen Artikel über das Tierelend auf Kreta mit Spendenaufruf darüber.
Den Verantwortlichen und den Journalisten
des Münchner Merkurs an dieser Stelle
nochmals herzlichen Dank dafür.
Am Geburtstag meines Mannes waren
wir mit unseren Nachbarn zusammen. Natürlich waren wir nicht in Feierstimmung.
Ich berichtete ihnen von unseren negativen Erlebnissen mit Tieren auf Kreta und
eine unserer Nachbarinnen meinte: „Machen wir doch einen Weihnachtsmarkt. Es
wäre doch schön, wenn es in unserem Dorf
einen Weihnachtsmarkt gäbe, und alle Gewinne aus dem Weihnachtsmarkt könnten
ausschließlich sozialen Projekten zu Gute
kommen.“ Obwohl es bereits Mitte September war, schaffte es unser kleines Dorf,
in dieser kurzen Zeitspanne unseren ersten
Weihnachtsmarkt für Anfang Dezember auf die Füße zu stellen. Es wurde
eine wunderschöne und sehr gelungene Veranstaltung, bei der fast das
ganze Dorf ehrenamtlich mitgewirkt
hat. Und wie vorab besprochen kamen die Gewinne eines jeden Standes
ausschließlich einem sozialen Projekt
zu Gute. Mein Anteil ging natürlich als Spende an die Tierfreunde Kreta e.V.
Noch ein paar Worte über das Schicksal
des kleinen samtpfötigen Findlings auf Kreta, der von Silke und ihren Helfern liebevoll
gesund gepflegt wurde. Er kam durch die
Hilfe von sehr lieben Menschen im Dezember 2011 zu uns in die Nähe von Freising.
Blümli (von Silke Filos getauft) lebt jetzt
glücklich zusammen mit unseren drei anderen Katzen bei uns. Er ist ein unbeschwerter, lustiger und fröhlicher Kater, immer zu
Streichen und Scherzen aufgelegt. Ein Happy End für „Blümli“ und eine wunderschöne
Bereicherung für uns.
Herzliche Grüße an alle Tierfreunde,
Gabriele Maria Werndle aus Ingolstadt
Maria Werndle ist aktiv geworden und hat
dem Verein sehr geholfen: Übernahme eines
Tieres, Initiierung eines Presseartikels in Abstimmung mit dem Verein, Organisation eines
Weihnachtsmarktes – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Wir danken Gabriele Maria Werndle für
ihre tolle Unterstützung.
13
VERMITTLUNGEN
A U S K R E TA
Katzenfamilie von
Touristen aus
Dänemark gerettet
Zweierlei eignet sich als Zuflucht
vor den Widrigkeiten des Lebens:
Musik und Katzen
Albert Schweizer (1875 – 1965), Arzt und Theologe
Es geschah
in Wien …
F
reitag, 4. Mai 2012 – am nächsten Tag
Jahres-Mitgliederversammlung der Tierfreunde Kreta. Gemütliches Zusammensitzen mit Silke Wrobel und einigen schon
eingetroffenen Mitgliedern des Vereins in
der Hotelbar.
Dabei erzählte ich Silke vom Verlust unseres Katers Janni, den ich 2007 von Kreta mitgenommen hatte. Er fiel im Oktober
E
2011 einem Verkehrsunfall zum Opfer, was
uns und auch Silke sehr traurig machte. Einziger Trost: Er musste nicht lange leiden, war
gleich tot.
Samstagvormittag im Bus zur Hofreitschule hatte ich den Eheleuten Beier aus
Waiblingen noch erzählt, ich hätte zwei Miezen, die sich gut vertragen würden, weshalb
wir es deshalb bei diesen beiden belassen
wollten. Ich sollte mich täuschen.
en
Aus dem Französisch
ler
übersetzt von Petra Mül
Zwei Katzen sollten reichen
Mittags konnte ich mich dann dem Charme
der sechs Kreta-Katzen von Geli Beer kaum
entziehen. Diese Gesichter und die tolle Art
– ganz wie unser Janni.
Nachmittags zum Veranstaltungsort: Dörings
Von: patricia.lorenzo
Schanzenhaus. Tolle LeuOktober 2012 20:34
Gesendet: Sonntag, 7.
te, tolle Adresse. Am Eine
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An: bkehrberg@tierfreu
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Betreff: adoptio
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Sehr geehrte Fra
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ben – ein leises, zaghaftes
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Ich
Schnurren. Zeichen für
Silke, sie nicht aufzugeMit freundlichen Grüßen
ben und um ihr Leben
Familie Lorenzo
zu kämpfen.
14
Sissi darf nach
Karlsbad
Diese Katze ging mir
nicht mehr aus dem
Kopf. Nach der Versammlung fragte ich
Silke nach dem Tier.
Sie sagte, es ginge ihr
gut und sie sei jetzt
zu vermitteln. Farbe,
Alter, Geschlecht – alles egal. Ich wollte sie
haben, musste aber noch „Zuhause überzeugen“. Sonntags beim Frühstück die gute
Nachricht für Silke: „Wir nehmen sie.“ Ihr
Name sollte – was liegt in Wien näher? –
Sissi sein.
Geimpft und sterilisiert kam die Samtpfote am 16. Juni 2012 mit dem Sammy III
von Kreta nach Karlsbad. Gunter holte sie
auf dem Parkplatz ab, wo auch noch einige
Hunde ausstiegen. Ich wollte nicht bis abends
warten, organisierte meine Mittagspause so,
dass ich Sissi wenigstens kurz empfangen
konnte. So sah ich dieses tolle Kätzchen zum
ersten Mal leibhaftig: Ganz weiß, roter Fleck
auf dem Kopf, dreifarbiger Schwanz, ein
blaues und ein grünes Auge. Sehr gesprächig
und selbstbewusst.
Zu Hause war nicht Ausruhen, sondern
Entdecken angesagt. Die Begrüßung der Artgenossen verlief erstaunlich harmonisch. Sushi, die Tigerin, mag sowieso alle Katzen und
Polly, die Chefin, die mit zwölf Jahren die Älteste im Dreierpack ist, signalisierte großzügig „von mir aus kann sie bleiben“.
Wer keine Kreta-Katze hat,
weiß nicht, was ihm fehlt
Abends legte sich Sissi zu uns ins Bett und
schlief glücklich ein. Sie hat sich wunderbar eingelebt. Tagsüber Sonnenliege, abends
mit Sushi Fangen spielen und Mücken jagen
oder beim Blumengießen zuschauen … Der
Fernsehsessel ist auch schon in festen Pfoten.
Essen und Trinken super. Ein echtes FünfSterne-Hotel. Ich hoffe, dass wir ganz lange
Freude mit unseren drei Miezen haben. Es
ist doch immer wieder toll, wie aus so einem
halbtoten Kätzchen eine glückliche, lebensfrohe Katze werden kann.
Schon lange, bevor ich Silke und Tierfreunde Kreta kannte, reisten wir nach Kreta
und fütterten dort arme Tiere. Das Zurücklassen bei der Rückkehr nach Deutschland
war für mich immer sehr schlimm, aber ich
wusste, irgendwann darf eine mit. Und es
kam so. Ich werde immer eine Kreta-Katze
haben. Wer keine hat, weiß nicht, was ihm
fehlt.
Chris Moser aus Karlsbad
in paar Tage nach unserer Ankunft
im Hotel in Agia Marina bemerkten
wir die Katzenfamilie. Eine Katzenmutter mit fünf Kleinen verbrachte
den Großteil des Tages in der Nähe
unseres Hotelzimmers. Es war eine perfekte
Katzenmutter; denn sie kümmerte sich ständig um ihre Jungen. Die Kätzchen waren
wundervoll und so süß, speziell ein kleines,
rot-weißes Katzenmädchen, welches ein
ganzes Stück kleiner war als ihre Geschwisterchen. Die meisten Touristen liebten die
Katzen, hielten jedes Mal an, um sie zu streicheln, wenn sie an ihnen vorbei gingen. Alles
wirkte regelrecht idyllisch, aber eines Nachts
als wir von Chania zurück ins Hotel kamen,
konnten wir sie nicht finden.
Wir hatten sofort ein sehr ungutes Gefühl, denn die ganze Zeit unseres Hotelaufenthalts über war die kleine Familie präsent
gewesen. Wir gingen die Umgebung des Hotels ab – kein Zeichen von ihnen. Schließlich
hörten wir unter Büschen ein ‚Miau‘. Eines
der jungen Kätzchen saß da: allein, hungrig
und sehr verängstigt. Wir fütterten es und
setzten uns zu ihm, um ihm Gesellschaft zu
leisten. Wir hofften, dass der Rest der Familie bald auftauchen würde, mussten diese
Hoffnung jedoch nach einigen Stunden des
Wartens aufgeben.
Hotelier entsorgt Katzenfamilie
Am Morgen gingen wir zur Rezeption, um
zu fragen, ob man dort etwas wusste. Offensichtlich wurden wir missverstanden und
man glaubte, dass wir uns über die Katzen
beschweren wollten. Man versuchte uns zu beschwichtigen
und versicherte uns, dass man
sich des Problems angenommen
und die Katzen vom Hotelgelände entfernt hätte! Wir erklärten,
dass wir uns nicht über die Anwesenheit der Katzen, sondern
über deren ABWESENHEIT beschweren wollten. Jetzt wurde ihnen klar, dass ihr grausames Verhalten aufgeflogen war, und sie
versuchten sich mit allerhand fadenscheinigen Erklärungen herauszuwinden. Als wir fragten,
wohin die Katzenfamilie gebracht
worden wäre und wer sie dorthin
gebracht hätte, verweigerten sie
uns die Antwort. Schließlich riefen sie einen unserer Reiseleiter
an, und wir hatten ein kurzes Gespräch mit der Reiseleitung (von
Star Tour, gehört zu TUI Nordic).
Auf der Suche nach den Samtpfoten
Um zirka 11 Uhr morgens riefen wir Silke
an und fragten, was zu tun wäre. Silke versprach uns, vorbei zu kommen und sich um
das zurückgelassene Junge zu kümmern.
Kurz darauf kam sie auch schon und nahm
das Kätzchen mit in ihr Büro. Die nächsten
Tage behielten wir die Plätze im Auge, an denen sich die Katzenfamilie aufgehalten hatte,
aber sie tauchte nicht auf.
Eines Abends aber passierte es: Als wir
zurück zum Hotel kamen und uns auf den
Balkon setzten, sahen wir die Mutter – leider ohne ihre Kinder. Am nächsten Morgen
waren auch zwei der Kätzchen wieder da.
Wir hofften so darauf, dass auch die noch
fehlenden zwei Kätzchen vor unserer Abreise wieder auftauchen würden. Leider wurde dieser Wunsch nicht erfüllt, und vermutlich starben sie an irgendeiner Schnellstraße
Kretas.
Seit unserer Rückkehr nach Dänemark
denken wir immer noch an diese beiden
wunderbaren kleinen Kätzchen, die nie zurückgekehrt sind. Wir können nur hoffen,
dass der Tod schnell zugeschlagen hat und
sie nicht lange leiden mussten. Es tut wirklich weh, an sie zu denken. Wie kann man
nur so grausam sein?
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Geschenkideen:
Individueller Schmuck aus Wolle und
Haar vom vierbeinigen Liebling
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übersetzt aus dem Englischen
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A U S K R E TA
VERMITTLUNGEN
Ein Tag mit Silke Wrobel
Z
um ersten Mal trafen wir Silke
Wrobel vor drei Jahren, als wir ein
kleines, krankes Kätzchen zu ihr gebracht hatten. Heute lebt dieses kleine, ehemals kranke Kätzchen bei uns
und hat sich zur wundervollsten, intelligentesten und liebenswürdigsten Katze entwickelt. Seit damals haben wir Silke mehrmals
getroffen, wenn wir Kreta bereist haben.
Während unseres Urlaubs im August 2012
haben wir einen ganzen Tag mit ihr verbracht. Nachfolgend, was wir erlebt haben:
Der Hauptgrund für unser Stelldichein
bei Silke waren wieder mal Katzen. Sie hatte
es für uns so eingerichtet, dass wir das Katzenhaus in der Nähe des Flughafens Chania
besuchen konnten. Sie kam mit Verspätung
bei uns im Hotel an. Dort gab es eine Katzenfamilie, und einige der Kätzchen hatten
entzündete Augen. Silke hatte uns versprochen, dort vorbeizuschauen, bevor wir uns
auf den Weg ins Katzenhaus auf Akrotiri
machten.
SOS für Notfallkatze
Jedoch entwickelten sich die Dinge nicht
wie geplant, wie jeder, der Silke kennt und
besucht hat, weiß. Auch dieser Tag war keine Ausnahme. Auf dem Weg zu uns bekam
Silke einen Anruf von einem nahe gelegenen
Hotel. Eine Katze war schwer verletzt worden und brauchte Hilfe. Also folgten wir Silke zu diesem Hotel, nachdem sie unsere Hotelkätzchen versorgt hatte.
Zuerst konnten wir die Katze nicht finden, aber nach 20-minütiger Suche waren wir erfolgreich. Das Tier wurde in eine
Box in Silkes Auto verfrachtet. Sie hatte eine
schlimme Wunde am hinteren Rücken und
offensichtlich Schmerzen. Silke diskutierte
mit dem Hotelmanager und versuchte ihn
davon zu überzeugen, dass das Hotel die Behandlung zahlen müsste. Am Ende bekam
Silke einen kleinen symbolischen Betrag, der
bei Weitem nicht ausreichen würde, die Kosten zu decken.
bei sich, in der sich ein Kätzchen mit gebrochenem Beinchen befand. Silke nahm sich
des Kätzchens an und startete eine Diskussion mit dem Griechen. Er hatte kein Geld für
die Behandlung. Silke nahm das Tier dennoch auf, was hieß: noch mehr Arbeit und
noch mehr Kosten.
Nach diesem ereignisreichen Start
kehrten wir zurück zu unserem eigentlichen
Plan: auf zum Katzenhaus. Dort verbrachten wir eine Stunde mit über fünfzig freundlichen, liebesbedürftigen und wundervollen
Katzen! Danach fuhren wir an den Strand,
um Mittag zu essen.
Während des Essens bekam Silke wieder
einen Anruf. In einem Vorort von Chania
war ein Yorkshire-Terrier angefahren und
vom verursachenden Autofahrer einfach auf
der Straße liegen gelassen worden.
Täglich Arbeit und Kosten
Sofort danach fuhren wir zurück nach Chania, wo Leonidas, ein Silke bekannter Tierarzt, bereits auf sie wartete, um das verletzte
Tier zu begutachten. Während wir vor Silkes
Büro warteten, kam ein griechischer Vater
mit seinem Sohn zu uns. Sie hatten eine Box
Dauerkunde beim Tierarzt
Dort angekommen konnte Silke sofort sagen, dass das Bein und eventuell auch das
Becken gebrochen waren. Wir brachten das
Tier zum wartenden Tierarzt.
Danach setzten wir uns in ein Café und
tranken etwas. Kaum aus dem Stuhl aufgestanden, kam schon der nächste Patient: Ein
hilfloses, drei Wochen junges Kätzchen, das
eine Griechin mit ihrer Tochter ausgesetzt
im Park gefunden hatte.
Wir blieben für längere Zeit im Café
und sprachen mit der Griechin, während
das Kätzchen versorgt wurde. Dann kam Elisabeth Iliakis, eine von Silkes engsten Mitarbeitern, hinzu, später auch noch der Vater mit seinem Sohn, der das Kätzchen mit
dem gebrochenen Bein abgeliefert hatte. Sie
kamen in Begleitung seiner Frau, die sich
große Sorgen machte, dass Silke das Kätzchen töten würde. Silke machte ihr klar, dass
dies nicht der Fall sei. Das Kätzchen wurde
geröntgt, das Beinchen geschient, und die
Familie holte das Kätzchen am nächsten Tag
bei Silke ab.
Um 20 Uhr verabschiedeten wir uns
von Silke und Elisabeth. Wir waren total erschöpft von all dem Input und entschieden
uns dafür, zurück ins Hotel zu gehen. Im
Hotel sprachen wir nochmals über die Geschehnisse des Tages. Es erscheint fast surreal, dass dies vermutlich ein durchschnittlicher Tag für Silke war.
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Der erste alltagstaugliche
Katzenbrunnen aus Keramik.
Wenn eine Samtpfote einzieht …
• Sich beim Einzug des Neuankömmlings zwei Wochen
frei nehmen, wenn man berufstätig ist.
Animiert Ihre Katze, endlich genug zu trinken
Von Tierärzten empfohlen
Super leise
Einfach zu reinigen
• Schlupfwinkel in der Wohnung einrichten.
• Der Katze Zeit lassen, sich an ihr neues Zuhause zu
gewöhnen.
• Die Katze entscheiden lassen, ob sie Gesellschaft
wünscht oder alleine sein möchte.
• Ob Katze mit Freigang oder reine Hauskatze – immer
ab dem 6. Monat kastrieren lassen. Auch der reine
Stubentiger kann mal laufen gehen.
• Wenn es die Örtlichkeiten erlauben, die Katze nach einer
Eingewöhnungszeit von zirka vier bis sechs Wochen ins
Freie lassen.
Auch für
kleine Hunde
bestens
geeignet
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• Katzentoilette anschaffen und Kratzbaum für die
Wohnungskatze.
• Die Katze immer nach dem Essen auf die Katzentoilette
setzen. Keine Bestrafungen. Katzen können hierfür den
Grund nicht erkennen.
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Erhältlich unter www.lucky-kitty.de oder
im gut sortierten Zoofachhandel
• Wohnungskatzen täglich mit Spielzeug beschäftigen,
sonst sind sie – vor allem in jungen Jahren – nicht
ausgelastet.
• Nie rohes Fleisch, Schokolade, Tomaten, Paprika oder
Kartoffeln füttern. Damit schaden Sie Ihrem Tier.
• Immer frisches Wasser bereitstellen, ggf. einen
Katzenbrunnen anschaffen. Katzen lieben fließendes
Wasser.
Wie schafft Silke das?
Die Arbeit, die Silke für die Tiere auf Kreta
leistet, ist unglaublich und nicht in Worte zu
fassen. Wir können kaum ausdrücken, wie
sehr wir Silke und ihre Arbeit bewundern!
Dr. Nina Dyrberg/Kim Iversen
aus dem Englischen übersetzt
von Eva Lautenschlager
Garten und dabei noch doppelt gesichert. Im
Internet fand ich dann ein spezielles Sicherheitsgeschirr, und von da an gingen wir mit
Rudi in die ‚große weite Welt‘ hinaus. Das
fand er toll, und so langsam taute er auf.
Mitten
ins Herz
M
ein Name ist Regina Ostlinning. Ich
bin glücklich verheiratet und Mutter eines 19-jährigen Sohnes. Mein
Leben lang hatte ich Hunde. Aktuell hat
mein Mann eine sechseinhalb-jährige Labbi-Mix-Hündin und ich habe eine viereinhalb-jährige Mittelschnauzer-Mix-Hündin.
Wir sind sehr engagiert in einem Hundeverein. Mein Mann absolviert dort eine
Trainerausbildung.
Am 1. Juli 2012 besuchten wir ein Tierheim, und das wurde uns zum Verhängnis.
Als wir so an den Zwingern vorbei gingen,
schaute ich in diese Augen. Ein Blick, der
mich und auch meinen Mann mitten ins
Herz traf. Es waren Roulis (heute Rudi) Augen, ein Griffon-Mix aus Griechenland. Bis
dato hatte ich immer gesagt, ich würde bei
dem Elend hier in Deutschland nie einen
Hund aus dem Süden nehmen. Aber seit unserem ersten Kontakt mit Rudi war nichts
mehr so, wie es war. Man berichtete uns über
Rudi zusammengefasst folgendes: Er ist ein
lieber Kerl, sein Verhalten ist 1a, aber ansonsten kann er nichts, und das mit 16 Monaten!
Rudi kannte und konnte nichts
Nachdem unsere beiden Hunde Rudi kennen gelernt und ihn willkommen geheißen
hatten, haben wir uns nach reiflicher Überlegung dazu entschlossen, ihn zu uns zu holen. Selbst einfache Sachen wie Treppensteigen zur Wohnung (wir leben in unserem
Haus oben), Spaziergänge, Berührungen und
überhaupt das Leben in einer Wohnung, all
das war ihm völlig fremd.
Da wir ihn noch nicht wirklich kannten, kaufte ich einen Maulkorb, denn die
erste Zeit mussten wir ihn immer die Treppe
hoch- und runtertragen. So ein enger Körperkontakt war sehr beängstigend für ihn.
Gassi geführt haben wir ihn die erste Zeit im
Hilfe für Dritthund
Sehr geholfen haben uns unsere beiden anderen Hunde, insbesondere meine Hündin.
Rudi orientiert sich sehr stark an Abby. Und
aus diesem Grund ist er dann auch irgendwann hinter ihr die Treppe hochgelaufen.
Kurze Zeit später folgte er ihr auch wieder
hinunter. Dadurch wurde das Gassigehen
viel entspannter.
Ich habe von Anfang an ein Rudi-Tagebuch geführt, um seine Entwicklung zu dokumentieren, denn dadurch werden seine
riesigen Fortschritte erst richtig deutlich.
Wichtig war für uns, dafür zu sorgen,
dass Rudi alle Aufgaben ohne Zwang erfüllte.
(Tricksen war erlaubt!).
Aus dem Elend zum Genießer
Mittlerweile ist aus ihm ein kleiner Genießer geworden. Es gibt Kuschelstunden, er
zeigt schon Spielansätze, und er sucht unsere
Nähe, da sein Vertrauen wächst. Besuchern
gegenüber ist er eher zurückhaltend, aber
nicht ängstlich. Fleischwurst liebt er. Seit
dem 25. August 2012 geht er in die Hundeschule. Das Gelände haben wir mit ihm vorab an etwas ruhigeren Tagen besucht, damit
der Stress für ihn nicht so hoch ist. Alles in
allem würden wir Rudi nie wieder hergeben,
wir lieben ihn, unseren kleinen Griechen.
Sicher ist es nicht immer leicht, aber zu sehen, wie Rudi ein glücklicher und zufriedener Hund wird, ist alle Mühen wert.
Unser Leben ist jetzt viel entspannter,
weil wir gezwungen waren, die Hektik außen
vor zu lassen. Wir bewegen uns ruhiger und
sind auch innerlich ruhiger geworden. Das
tut uns allen gut.
Gerne helfe ich Hundehaltern, die Probleme mit ihrem Vierbeiner haben. Ich habe
zwar keine besondere Ausbildung, sondern
nur meine Erfahrungen, die ich gerne teile.
Wichtig für mich ist: Egal was war, ich habe
mich immer auf mein Gefühl verlassen, und
das ist gut so.
Regina Ostlinning aus Harsewinkel
17
VERMITTLUNGEN
VERMITTLUNGEN
konnten uns von unserm Zögling mit gutem
Gewissen verabschieden, aber es war schwer.
Der schwarze Blitz war uns ans Herz gewachsen. Die Rückfahrt war mit Tränen verbunden, aber es war die richtige Entscheidung.
Siegfried
Von: Alexandra Sinz-Warraich
Gesendet: Dienstag, 5. Juni 2012 19:56
An: [email protected]
Betreff: Fw: Siegfried aus Kreta
Lieber Herr Dr. Henisch,
(…) Nachdem meine letzte Mail wohl wegen zu
umfangreichem Bildanhang per mailer daemon
zurückkam, will ich heute nur wenige Eindrücke anhängen. In natura ist er immer noch ein
bisschen selbstbewusster und schöner als auf
einem Foto.
Vor allem möchte ich mich wieder einmal melden und berichten, dass es Siegfried, glaube
ich, wirklich gut geht. Er ist entspannt im Haus,
draußen lebhaft, zu allen freundlich, und wir
sind sehr glücklich mit ihm.
Er bereichert unser Leben sehr und hat auch
den letzten Anstoß gegeben, es ziemlich umzukrempeln, was sehr gut war: Seit vergangenem November habe ich auf 50 Prozent Arbeitszeit reduziert, und seither meine ich, dass
wirklich alles optimal läuft. Vor der Arbeit sind
wir ausführlich draußen unterwegs, dann bringen wir meine Tochter zur Schule und anschließend scheint er froh zu sein, wenn er sich im
Gegensatz zu uns nochmal auf sein Körbchen
kuscheln kann, wo er sich einringelt und problemlos alleine bleibt bis Mittag. Ab da verbringen wir die Zeit so gut wie immer gemeinsam.
Er liebt ausgedehnte Spaziergänge ohne Leine
und nachts bzw. wenn wir zuhause sind, darf er
ins Bett, was ihm super gefällt.
Seinen Bruder Santos, der nach Bad Teinach
vermittelt wurde, haben wir einmal besucht, und
wir telefonieren öfter mit Familie Spindler, mit
der wir uns durch die beiden Hundebrüder fast
verwandt fühlen.
Regelmäßig gehe ich auch mit Kollegen,
die ebenfalls Hundefreunde sind, “im Rudel”
durch die Natur, das gefällt ihm und mir ganz
besonders.
Ich weiß, wie viel Zeit Sie für die Rettung der
vielen Hunde investieren und erwarte keine Antwort, sondern hoffe einfach, dass es eine kleine
Freude zwischendurch ist, dass Ihre Arbeit nicht
umsonst ist.
Viele herzliche Grüße
Alexandra Sinz-Warraich
18
Samson
Überbleibsel aus dem Sammy
2004
kam ein „Ladenhüter“ mit dem
Sammy nach Neuss – ein großer
schwarzer Hund, der unplanmäßig einreiste,
zwar Papiere besaß, aber keine Pflegestelle.
Er musste also im Hause Müller bleiben, wo
ihm zunächst im Badezimmer ein warmes,
gemütliches Plätzchen für die Nacht eingerichtet wurde. Schließlich war nicht klar, ob
Samson stubenrein war und ob er die Nacht
ruhig bleiben würde. Ihm schien das zwar alles etwas unheimlich zu sein, aber er ergab
sich in sein Schicksal und verhielt sich ruhig.
Am nächsten Tag erhielt er die Hundepflege, die er brauchte, um sich freier in seinem vorübergehenden Domizil bewegen
zu dürfen. Samson zeigte sich ausgesprochen liebenswert und gelehrig. Die Bekanntschaft mit unserem inzwischen verstorbenen
Airedale Miró, den wir aus dem Tierheim
Bergheim geholt hatten, verlief unerwartet
problemlos.
vor, ein neues Zuhause für ihn zu finden. Ein
großer Hund bei Berufstätigen im Dog-Sharing war genug.
Vermittlung mit Herzschmerz
Nach einigen Monaten mit diversen unpassenden Besuchern schien sich eine echte Interessentin aufzutun. Vor dem Treffen war
klar: Wenn das dieses Mal nicht passen würde, sollte Samson endgültig bleiben dürfen.
Bei der Vorkontrolle war Samson dabei. Er
sollte selbst bestimmen, ob das neue Frauchen seinem Gusto entsprechen würde. Und
das tat es.
Christel Palte vom Niederrhein war ihm
genehm und uns auch. Alles war auf Tier
eingerichtet. Es gab einen Hund, zwei Katzen
und Hühner im Garten, die Samson ganz
besonders faszinierten. Wir standen nicht
mehr im Mittelpunkt seines Interesses. Wir
Samson: Therapeut im Pflegeheim
Bis heute ist Samson treuer Begleiter von
Christel Palte, wo er ein sehr gutes Leben
führt. Frauchen und Hund sind ein gutes
Gespann. Die beiden gehen sogar gemeinsam zur Arbeit. Drei Nächte ist die gelernte
Krankenschwester im Broichhausen Stift in
Kempen tätig.
Samson darf mit zu den alten Menschen,
die den sehr angenehmen Hund lieben. „Er
schafft es zuweilen sogar, dass unsere Bewohner essen und reden“, erzählt Christel Palte. „Er steckt seinen schönen Kopf
manchmal zwischen die Gitterstäbe der Betten, in denen die pflegebedürftigen Senioren
liegen und öffnet Herz und Seele. Er sucht
den Körperkontakt und bewirkt ein Lächeln
oder eine Handbewegung. Es gibt nur wenige Menschen, die er meidet.“ Aber das ist
für die Krankenschwester in Ordnung. Er
wird zu nichts gezwungen. Auch bei der regelmäßigen Dienstbesprechung darf Samson
dabei sein. Seine Präsenz ist ausdrücklich
gewünscht!
Der Glückstreffer für Christel Palte
Auch zu Hause ist er total lieb. Er teilt seinen Korb mit Kater Paul. „Nur wenn der Kater ihm eine Maus als Geschenk in den Korb
legt, ist er nicht begeistert. Er meidet dann
kategorisch seine sonst so geliebte Schlafstätte, bis die Maus entfernt wurde“, erzählt
Christel Palte.
Mit seinen acht Jahren gehört Samson
nun auch schon zu den älteren Herrschaften. Er wird ruhiger und läuft nicht mehr am
Fahrrad. Aber eins hat sich nicht verändert:
Seine Freude an den Hühnern bzw. an den
gerade geborenen Küken, die er mit Begeisterung beobachtet und sogar vorsichtig in
die Schnauze nimmt, ohne sie zu verletzen.
Christel Palte ist Mitglied in unserem Verein.
Wir sind wie bei vielen der von uns vermittelten Tieren über Jahre hinweg immer auf
dem Laufenden, wie es „unseren“ Vierbeinern geht.
Kluger Hund mit Feingefühl
Miró fand den Gast zwar nicht besonders
angenehm, Futter und Spielzeug wurden gut
bewacht, aber Samson hatte das richtige Gefühl, wie weit er gehen durfte. Irgendwann
kam der Zeitpunkt, als er sich sogar zu Miró
in den Korb legte. Den entsetzten Blick unseres Terriers werden wir nie vergessen.
Da wir für Samson keinen geeigneten
Platz fanden – er sollte ja nicht vom Regen in die Traufe kommen – blieb er, lebte
sich ein, ging mit uns joggen, gehörte immer mehr dazu. Aber Ziel war es nach wie
Monica Lierhaus
(dapd) Ein Dalmatiner hat der früheren „Sportschau“-Moderatorin Monica Lierhaus während ihrer schweren Zeit im Krankenhaus Halt gegeben. „Es war gut, dass Lucy da war“,
sagte die 42-jährige der Zeitschrift ‚dogs‘. Ein Poster der Hündin direkt gegenüber ihrem
Bett soll Lierhaus demnach Kraft geschenkt haben. Die Moderatorin war 2009 nach einer
Operation ins künstliche Koma versetzt worden. Seitdem leidet sie unter körperlichen Behinderungen. (Aus: Rheinische Post, 11. September 2012)
Wie ich
auf die
Tierfreunde
aufmerksam
wurde …
B
ei einem Spaziergang mit meinem
Hund, den ich aus dem Tierheim
habe, traf ich ein Ehepaar mit einem
Mischlingshund. Wir kamen ins Gespräch, und die Leute erzählten mir,
dass ihr Vierbeiner vom Tierschutz aus Kreta käme. Daraufhin erzählte ich von meinem
Sohn Daniel und seinem Hund Spike aus
Spanien. Ich wollte wissen, wie man helfen
könnte. Meinen eigenen Hund habe ich aus
dem Tierheim.
Die Leute haben mir daraufhin eine
Visitenkarte gegeben mit dem Hinweis, nur
und wirklich nur auf diese eine Internetseite
zu gehen, weil nur sie die wahren und richtigen Helfer wären und die andere Seite, die
es da noch gäbe über einen Tierschutzverein
auf Kreta, die sollte ich ganz schnell vergessen, von denen hätten sie sich getrennt. Kurz
und gut … Natürlich ging ich auf die Seite,
die ich meiden sollte, sah dort Frau Wrobel
und las mir alles durch. Es gab da auch einen Aufruf für Sachspenden für Kreta. Dort
fand ich auch die Rufnummer von Susanne
Bärbel Dietrich mit Teddy Tatze-TaubenschreckDietrich, geboren am 7. November 2007 auf
einem sächsischen Bauernhof. Teddy wurde mit
seinen Wurfgeschwistern (zehn Welpen) im Karton
im Tierheim abgegeben. Vater: BernersennenRottweiler-Mix, Mutter: Schäferhund-Boxer-Mix.
Entdeckt wurde ich von Teddy im kalten Winter
hinter dem Tierheimzaun, und er kam mit nach
Hause. Seitdem kann uns, außer die Arbeit ;-),
nichts mehr trennen.
Hembach. Ich habe sie angerufen und gefragt, wohin ich die Sachen senden soll. Es
folgte ein sehr interessantes Gespräch, und
wir entschlossen uns zu einer persönlichen
Übergabe an einem Rastplatz an der Autobahn. Das war ein sehr schöner Tag. Ich bin
seitdem regelmäßig auf der Kreta-Seite – der
richtigen, also www.tierfreunde-kreta.de!
Ständig überlegte ich, wie ich helfen
könnte, obwohl ich wenig Zeit habe. Da ich
im Telefonbuchverlag arbeite, kam mir die
Idee mit der Werbung in den Telefonbüchern. Ich hoffe, dass dies noch lange möglich sein wird.
Bärbel Dietrich aus Sachsen
Wir helfen der Tierschützerin Silke Wrobel auf Kreta, misshandelten und
verwahrlosten Tieren zu helfen. Damit Hunde, Katzen, Esel, Eulen … auf
der Ferieninsel eine Chance haben.
Auslandstierschutz ist
NOT-wendig.
Helfen Sie uns, denn Tierschutz kennt keine Grenzen.
Erbachhof 23
D-71336 Waiblingen
Tel. 0049 (0) 7151 20 42773
Tel. 0049 (0) 163 724 2691
Fax 0049 (0) 711 797 0449
[email protected]
19
TIPPS UND EMPFEHLUNGEN
Sie können auch helfen!
Hierfür geben wir Ihnen gerne Anregungen:
• Spenden statt Geschenke:
Lassen Sie sich doch zu Ihrem Geburtstag oder einer anderen Feier anstatt
der üblichen Steh-Rümmchen oder der
Dinge, die keiner braucht, einfach eine
Spende für die kretischen Tiere geben.
• Organisation von Aktionen:
Ein Nachbarschaftsfest, ein Fußballturnier, ein Benefizkonzert, ein Skat-Abend
mit Gewinneinsatz, eine Tombola, ein
Marathon-Lauf … Ihrer Phantasie sind
keine Grenzen gesetzt. Selbst als Unternehmen und in Schulen zu Jubiläen
oder Sommerfesten kann um Spenden
gebeten oder auch für Angebote am Tag
selbst ein kleiner Obolus eingenommen
werden. Das gilt für das Torwandschießen genauso wie für die Theateraufführung und die Kuchentheke.
• Einkaufen bei
:
Wenn Sie bei Amazon einkaufen, loggen
Sie sich über unsere Seite bei Amazon
ein. Für jeden Euro, den Sie so ausgeben, erhalten wir am Jahresende eine
Gutschrift von Amazon. Das kostet Sie
nichts, und wir können wieder Futter oder Medikamente für unsere Tiere
kaufen.
• Mitglieder gewinnen:
Erzählen Sie von Ihrer Kreta-Reise, erzählen Sie von dem Leid der Tiere, erzählen Sie, dass eine Mitgliedschaft nur
30,00 Euro im Jahr kostet – das sind nur
2,50 Euro im Monat -… Reden Sie über
uns und unsere Tierschutzarbeit.
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Wespen- und Bienenstich
beim Hund – Was tun?
Vor allem in den Herbstmonaten steigt die Wahrscheinlichkeit, dass unsere auf Entdeckungstour
befindlichen Hunde von Bienen oder Wespen gestochen werden. Sei es beim Toben auf Streuobstwiesen oder beim steten Bemühen, so eine
gelb-braune Beute zu fangen und zu fressen.
So sind auch die meisten Stiche als Einzel
ereignisse an Kopf und Pfoten festzustellen,
wenn nicht durch Stören eines Erdwespennestes
gleich mehrere Stiche zu verkraften sind.
Ein Fall für die Hausapotheke
Genauso wie wir reagiert ein Hund nach einem
Insektenstich mit einer Schmerzreaktion, verbunden eventuell mit Panik, Jaulen und Davonlaufen.
Wenn man feststellen kann, wo der Stich war, ist
es hilfreich, einen möglicherweise vorhandenen
Stachel zu entfernen. Die Stichstelle schwillt an
und zeigt eine Rötung.
Kürzlich gehört –
kürzlich erlebt
von Petra Müller
Kürzlich …
… erzählte mir eine Bekannte, dass sie zwei
Kaninchen im Zoofachhandel gekauft hätte. Meine erste Frage: „Warum habt ihr keine
Tiere aus dem Tierheim geholt?“ Ich wurde
verdutzt angeschaut. Möglicherweise hätte
sich die junge Frau Arbeit sparen können,
denn im Tierheim wäre sie wahrscheinlich
von Anfang an sicher gewesen, dass sich die
Tiere wirklich gut verstehen. Das weiß sie
bei den beiden, noch sehr jungen Tieren bisher nicht. Unsere Nachbarn hatten drei Kaninchen, die sich alle nicht miteinander verstanden haben. Alle benötigten eigene Käfige
und getrennten Auslauf. Die Arbeit kann
man sich sparen! Also nie vergessen – immer
zuerst zum Tierschutz!
20
TIPPS UND EMPFEHLUNGEN
Die beste Maßnahme stellt das Kühlen der
betroffenen Körperregion dar. Klingt einfach, ist
es aber zum Beispiel im Augenbereich nicht immer: Bewährt haben sich kalte Umschläge mit
einem nassen Handtuch oder das Auflegen eines
mit einem Tuch umwickelten Kühlelements, wenn
es Ihr Tier zulässt – möglichst fünf bis zehn Minuten lang. Auch nur kaltes Wasser auf den
schmerzhaften Bereich zu gießen lindert die Beschwerden. Bei Pfoten-Stichen kann man die entsprechenden Gliedmaße in kaltes Wasser eintauchen, zum Beispiel in einem kleinen Eimer oder
einer Schale: Auch hier gilt: möglichst fünf bis
zehn Minuten lang. Der Schmerz wird durch die
Kühlung rasch gemildert, und die Rötung lässt
nach. Die Schwellung kann durchaus noch ein bis
zwei Tage lang bestehen bleiben. Für den Einsatz
von Schmerzmitteln besteht keine Veranlassung.
Ein Fall für den Tierarzt
Bei folgenden Symptomen sollten Sie einen
Tierarzt aufsuchen:
• Hautausschlag wie bei einer Nesselsucht
(Sie kennen das von sich: Schwellung,
Rötung, Quaddeln).
• Schwellung von Augenlidern und Lefzen
• Der ganze Kopf schwillt an
• Atemnot
• Unbändiger Juckreiz
In sehr seltenen Fällen könnten die oben genannten Zeichen in einen Schock mit Kreislaufversagen münden. Daher sollten Sie nicht zögern,
tierärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Der
Tierarzt/die Tierärztin kann eine solche Situation
mit entsprechenden Medikamenten beherrschen.
Tierarzt Dr. Bernhard Huemerlehner
aus Rastatt
http://www.huemerlehner-schwinge.de/
Kürzlich …
… lernte ich eine Hundehalterin mit ihrem jungen Hund kennen. Es kam die Rede
darauf, dass Hunde im Rahmen ihrer Erziehung langsam daran gewöhnt werden
müssten, eine gewisse Zeit alleine zu Hause
zu bleiben. Sie meinte, das müsse ihr Vierbeiner aber nicht lernen. Es wäre schließlich
immer jemand zu Hause. Ich war irritiert
über die Kurzsichtigkeit mancher Hundebesitzer, denn es gibt Situationen, die es erforderlich machen, einen Hund für drei bis vier
Stunden unbeaufsichtigt zu Hause zu lassen. Ein Krankenhausaufenthalt, ein Pflegefall, der die gesamte Familie betrifft, der notwendige Wiedereinstieg in den Beruf – das
alles können Anlässe sein, ein Tier ab und zu
alleine zu lassen. Das konnte die Dame jedoch nicht nachvollziehen. Es bleibt zu hoffen, dass ihre Uneinsichtigkeit nie zur Abgabe des Tieres führen wird. Eine Vermittlung
in ein neues Zuhause würde in einem solchen Fall zwar nicht unmöglich, aber sicher
schwieriger.
Ein Unfall: Erste Hilfe beim Hund
Nicht nur Krankheiten wie Staupe oder Parvovirose können unseren vierbeinigen Hausgenossen gefährlich werden – gerade jüngere, etwas
ungestüme Hunde laufen Gefahr, zu verunfalDr. Anja Pankatz und ihr
len. Gleich, ob der Hund von einem Auto angeKreta-Hund Toula, den sie
2003 selber von der Straße
fahren wurde, irgendwo heruntergefallen oder
in Chania aufgesammelt
gegengelaufen ist oder auch bei einer Beißeund adoptiert hat.
rei zwischen Hunden zu Schaden kommt, in solchen Situationen kann es lebensrettend sein,
die wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen für Hunde zu beherrschen.
Die wichtigste Sofortmaßnahme ist zunächst die Sicherung der Helfer!
Nach einem Autounfall etwa muss zunächst die Unfallstelle abgesichert werden, bevor man sich dem verletzten Tier zuwenden kann, damit nicht noch
weitere Fahrzeuge verunfallen. Das Aufstellen eines Warndreiecks und hellleuchtende Warnwesten für die Helfer sorgen für gute Sichtbarkeit.
Schutz vor Bissverletzung
Beim verunfallten Hund sollte zunächst geprüft werden, ob der Patient noch
ansprechbar ist. Bevor Sie das Tier anfassen, sprechen Sie es laut an. Reagiert es nicht, berühren Sie es vorsichtig. Erfolgt noch immer keine Reaktion, kann man eine kurze Bewusstlosigkeit evtl. durch das Auslösen kleinerer
Reize beenden, etwa durch Kneifen in die Pfote.
Als nächstes sollte das Unfallopfer aus der Gefahrenzone gebracht werden. Dazu lagern Sie den Hund am besten in gestreckter Seitenlage auf einer Decke oder Jacke und ziehen oder tragen ihn an den Straßenrand. Ist der
Hund bei Bewusstsein, müssen Sie damit rechnen, dass er beißt, selbst wenn
er Sie gut kennt. Dies kann eine Schock- oder Schmerzreaktion sein und hat
nichts damit zu tun, ob der Hund sonst lammfromm oder eher aggressiv ist.
Sicherheitshalber verschließen Sie die Hundeschnauze durch das Anlegen einer einfachen Schlinge, die Sie zum Beispiel aus einer Mullbinde, einer Leine oder Ähnlichem herstellen. Dazu verknoten Sie die losen Enden zu einer
offenen Schlaufe, halten beide Enden in den Händen, führen die Schlaufe
über Ober- und Unterkiefer und ziehen die Schlinge über der Hundeschnauze
zusammen. Danach verkreuzen Sie die beiden Enden noch einmal unter der
Hundeschnauze und verknoten beide Enden hinter den Hundeohren, so dass
die Schlaufe auch nicht abrutschen kann.
Als nächstes überprüfen Sie den Herzschlag des Patienten. An der linken Brustwand kann man den Herzspitzenstoß fühlen, der Puls wird an der
Innenseite des Oberschenkels überprüft. Die normale Herzfrequenz beträgt
bei großen Hunden etwa 60 bis 80 Schläge/Minute, bei kleinen 80 bis 120.
Ist weder Herzschlag noch Puls zu fühlen, muss mit der Herzmassage begonnen werden. Dazu drücken Sie auf der linken Brustseite (der Patient liegt ja
auf der rechten Seite) kräftig mit der flachen Hand oder der Faust gegen das
Herz, und zwar immer drei Mal zwischen zwei Beatmungen. Erst, wenn der
Hund wieder selbstständig atmet und das Herz wieder schlägt, stellen Sie
Beatmung und Herzmassage ein.
Druckverband bei starken Blutungen
Stark blutende Wunden sollten mit einem Druckverband bis zur fachkundigen
Verarztung verschlossen werden. Dazu wird die blutende Stelle zunächst mit
einer Wundauflage abgedeckt, sodann mit einem Druckpolster, etwa einer
zusammengerollten Mullbinde, verschlossen und schließlich mit einem Verband möglichst fest abgebunden. Aber Vorsicht, ein solcher Druckverband
kann andere, gesunde Gefäße abdrücken und sollte daher nur kurzfristig angelegt bleiben, bis der Hund beim Tierarzt weiter behandelt werden kann!
Ein Tier, das einen Unfall erlitten hat, befindet sich fast immer in einem
Schock-Zustand. Dies erkennt man daran, dass die Schleimhäute der Augen
und der Schnauze blassrosa bis weißlich verfärbt sind. Beim Druck mit dem
Finger auf die Innenseite der Lefzen bleibt ein heller Fleck, der sich länger
als zwei Sekunden nicht wieder verfärbt. Der Puls von Schock-Patienten geht
meist sehr schnell und pochend. Ein Schock ist ein lebensbedrohlicher Zustand, der zum totalen Kreislaufversagen und so zum Tod des Tieres führen
kann. Daher sollte jedes Unfallopfer, egal wie schwer die Verletzungen äußerlich zu sein scheinen, tierärztlich behandelt werden, um auch mögliche innere Verletzungen rechtzeitig zu erkennen. Nach der Erstversorgung des Unfallopfers nehmen Sie unbedingt Kontakt zur nächsten Tierarztpraxis auf. Der
Hund muss so schnell wie möglich dorthin transportiert werden.
Erste Hilfe – dann zum Tierarzt
Viele Tierarztpraxen bieten auch Kurse an, in denen die Tierhalter die Erste
Hilfe in praktischen Übungen lernen können. Gute Hilfe leistet auch eine Tasche mit den wichtigsten Utensilien für Verbände, zum Beispiel der Autoverbandskasten oder eine fertig zusammengestellte Erste-Hilfe-Tasche. Lassen
Sie sich in Ihrer Tierarztpraxis beraten!
Tierärztin Dr. Anja Pankatz
aus Schleiden bei Euskirchen
Wenn der Hund bewusstlos ist …
Ist der Hund nach dem Unfall nicht aus der Bewusstlosigkeit zu wecken, müssen als erstes die lebenswichtigen Funktionen wie Atmung und Kreislauf
überprüft werden. Eine angestrengte Atmung oder laute Atemgeräusche deuWir bedanken uns bei beiden Tierärzten recht herzlich für die Beten darauf hin, dass die Atmung behindert wird. Öffnen Sie die Hundeschnaurichte mit den guten Tipps und auch sonst für ihre Unterstützung mit
ze vorsichtig mit den Händen oder mit Hilfsmitteln wie einem Stock, den Sie
Rat und Tat.
quer durch die Schnauze schieben und der so gleichzeitig als Beißkeil wirkt.
Ziehen Sie die Zunge seitwärts weit aus dem Maul heraus und kontrollieren
Sie den Kehlkopfbereich. Blut, Schleim oder Fremdkörper müssen entfernt werden. Wenn der Hund jetzt nicht
Allen Leserinnen und Lesern wünschen wir
selbstständig atmet, muss er beatmet werden.
Für eine Mund-zu-Nase-Beatmung lagern Sie das
Tier auf die rechte Seite und stellen oder knien sich so
hin, dass Sie die Hundenase mit Ihrem Mund umschließen können. Aus hygienischen Gründen sollten Sie ein
Papiertaschentuch oder eine Mullkompresse auf die
Möge 2013 ein gutes Jahr für Sie alle werden.
Nase des Hundes legen. Die Zunge des Hundes muss
zuvor ganz nach vorne gezogen und dann die Schnauze
Dabei könnte Sie übrigens auch unser Jahreskalender begleiten.
Er ist beim Verein für 8,00 Euro zzgl. Versandkosten zu bestelmit den Händen verschlossen werden. Umschließen Sie
len. Frau Eckhardt hat sich wieder sehr große Mühe bei der
bei kleinen Hunden Nase und Maul, bei größeren nur die
Gestaltung des Kalenders gegeben. Dafür möchten wir ihr herzNase mit Ihrem Mund und blasen Sie etwas Luft hinein,
lich Danke sagen.
dabei beobachten Sie das Heben des Brustkorbes. Nicht
Wenn Sie also noch ein sinnvolles Geschenk für Ihre Lieben
suchen, dann tun Sie hier auch noch etwas Gutes. Der Erlös geht
zu viel Luft einblasen, sonst besteht die Gefahr, dass die
zu 100 Prozent an Silke Wrobel und die Tiere auf Kreta.
Lunge geschädigt wird! Kleine Hunde werden im Abstand von vier bis sechs Sekunden, große alle sechs bis
Bestellung über: [email protected]
acht Sekunden beatmet.
Stichwort: Kalender 2013
ein tierisch schönes
Weihnachtsfest.
Name, Adresse und Anzahl nicht vergessen!
21
Ich möchte helfen
Bitte ausgefüllt faxen oder per Post senden an folgende Adresse:
Stefan Beier, Erbachhof 23, D-71336 Waiblingen, Fax 0049 (0) 711 797 0449
Meine persönlichen Daten
Name, Vorname, Titel
Geburtstag
Beruf (freiwillig)
Straße, Hausnummer
PLZ, Wohnort
Land
Telefon
Fax
Mobil
Ausgesetzt – misshandelt – umgebracht
E-Mail
Beitrittserklärung
Hiermit erkläre ich meinen Beitritt zum Verein Tierfreunde Kreta e. V.
Namen und Geburtstage der Familienmitglieder*:
Gewünschter Beitrag (bitte ankreuzen bzw. eintragen):
1. Mindestjahresbeitrag Einzelmitgliedschaft
30,00 Euro
2. Mindestjahresbeitrag Familienmitgliedschaft*
50,00 Euro
3. Höherer gewünschter Jahresbeitrag zu 1. oder 2.
(Bitte Betrag eintragen)
*Sollte der Platz für Namen und Geburtsdaten der Familienmitglieder nicht ausreichen, bitte auf separatem Blatt ergänzen.
Voraussetzung für eine Familienmitgliedschaft ist ein gemeinsamer Hausstand und ein Mindestalter von 10 Jahren.
Bestellung von Bausteinen
Ich möchte Bausteine für den Bau
des neuen Tierheims auf Kreta
erwerben:
Den gewünschten Betrag
bitte ankreuzen:
10,00 Euro
100,00 Euro
20,00 Euro
200,00 Euro
50,00 Euro
500,00 Euro
oder eintragen:
Ort
Datum
Es gibt viele Wege, Tieren zu helfen.
Unterschrift
Geldspenden
Zahlungsart
Ich möchte fällige Zahlungen
selbst vornehmen.
Einzugsermächtigung
Ich ermächtige Tierfreunde Kreta e.V. widerruflich, fällige
Mitgliedsbeiträge bzw. offene Rechnungen von meiner
nachfolgend benannten Bankverbindung einzuziehen.
Ich überweise auf folgendes Konto:
Sparkasse Neuss
Konto-Nr. 933 363 45
BLZ 305 500 00
IBAN: DE49 3055 0000 0093 3363 45
BIC: WELA DE DN
Name der Bank
Konto-Nr.
BLZ
Ort
Datum
Zuwendungsbescheinigungen
werden ab einem Betrag von 200,00 Euro
jeweils zu Beginn des nächsten Jahres
ausgestellt und versandt.
Für Beträge unter 200,00 Euro wird der
Einzahlungsbeleg/Bankbeleg von
den Finanzämtern anerkannt.
22
Unterschrift
Vermerk zum Datenschutz
Ich ermächtige Tierfreunde Kreta e.V. zur Speicherung meiner personen
bezogenen Daten. Diese sind nur für den Vorstand/vereinsinternen
Gebrauch bestimmt. Einer Weitergabe an Dritte stimme ich nicht zu.
Unterschrift
Tierfreunde Kreta e.V. ist ein eingetragener, als gemeinnützig
anerkannter Verein, St.-Nr. 19 294 7091 5, Finanzamt Kiel-Nord.
Spenden sind steuerlich absetzbar.
Sparkasse Neuss
Konto-Nr. 933 363 45
BLZ 305 500 00
IBAN: DE49 3055 0000 0093 3363 45
BIC: WELA DE DN
Zuwendungsbescheinigungen (früher Spendenbescheinigungen)
werden vom Verein automatisch am Anfang des Jahres für das
zurückliegende Jahr für Beträge über 200,00 Euro ausgestellt.
Bitte geben Sie auf dem Überweisungsträger im Verwendungszweck Name, ggf. Mitgliedsnummer, Postleitzahl, Straße und
Hausnummer an. Ohne diese Angaben ist es uns nicht möglich,
Zuwendungsbescheinigungen zu erstellen.
Als Fördermitglied
Mit dem Erwerb eines Bausteins für ein neues Tierheim auf Kreta.
Auch der Erwerb der Bausteine ist steuerlich begünstigt.
Ein Antragsformular finden Sie auf der nebenstehenden Seite.
Mit einer Sachspende
Tierfutter, Transportboxen, Wurmkuren,
Flohspray etc.
Als Flugpate
Begleiten Sie die Tiere auf ihrem Flug in die neue Heimat.
Kassenwart:
Torsten Hieber
E-Mail: [email protected]
An dieser Stelle
bedanken wir
uns ganz herzlic
bei allen Tierfr
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Sach- und Gelds
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Bitte haben Sie
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e sollen langfrist
ein gutes Zuha
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use bekommen
, was sie verdie
ben und wofür
nt hawir im Verein
kämpfen.
Als treue Freunde schenken Tiere uns
Vertrauen, Zuneigung und Trost.
Dafür möchten wir etwas zurückgeben.
Pedigree® und Whiskas® engagieren sich
im Tierschutz und unterstützen Tierheime
in ganz Deutschland: mit Futterspenden
sowie vielen weiteren Hilfs-Aktionen zum
Wohle der Tiere.

Link - Tierfreunde Kreta

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