Der Oman ist ein Land, mit dem ich mich eigentlich
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Der Oman ist ein Land, mit dem ich mich eigentlich
Von Sonja Lutz Jumbo Touristik Der Oman ist ein Land, mit dem ich mich eigentlich nie befasst habe, ich wusste wohl wo es zu finden ist, aber das war auch schon alles. Daher war ich sehr gespannt, was mich erwartet, als ich die Gelegenheit hatte, es im September für eine Woche zu bereisen. Zunächst die Fakten: 309.500m² ist dieses Sultanat groß, hat eine Küstenlänge von 1.700km und grenzt im Westen an die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi Arabien und im Südwesten an den Jemen. Die 2,6 Millionen Einwohner verteilen sich auf 7,8 Einwohner pro km² und ist somit einer der am dünnsten besiedelten Staaten der Welt. Landessprache ist Arabisch, des Weiteren wird Suaheli, Urdu und Hindi gesprochen, mit Englisch kann man sich zumeist problemlos verständigen. Religion ist der Islam, vorwiegend Seite 28 Oman Ibaditen (in ihren Grundzügen demokratisch und von großer Toleranz und Friedfertigkeit geprägt), andere Religionen werden respektiert und auch akzeptiert. So gibt es im Oman auch christliche und protestantische Kirchen sowie Hindutempel. Seit der Machtübernahme von Sultan Qaboos bin Said Al Said 1970 erfuhr das Land einen dramatischen Wandel. Waren 1970 noch Stammesfehden an der Tagesordnung, Analphabetismus und Seuchen weit verbreitet, ist das Land heute vorbildlich in Bezug auf Bildung und Gesundheitsfürsorge. Frauen sind im Oman ebenso staatstragend wie Männer. Sie sind berufstätig, im Management genauso anzutreffen wie auf Regierungsposten. Es gibt keinerlei Schleierzwang, an der Universität jedoch eine Männerquote, denn dort sind die jungen Frauen in der Überzahl. Jumbo FERNREISEJournal Weihrauch, grandiose Landschaften, herzliche Menschen und so viel mehr ... Blickfänge und Sehenwürdigkeiten Nach 6 Flugstunden, von Frankfurt aus, Ankunft in Muscat mit Oman Air, die sich durch großzügigen Sitzabstand und sehr fürsorgliches Personal – sowohl am Boden, als auch in der Luft – auszeichnet. Das Erste, das auffällt, sind die makellos in weiß gewandeten Omani in ihren „Dishdashas“ und einer runden Kappe, „Kumma“ genannt, oder einem Kaschmirtuch, dem „Massar“ auf dem Kopf. Kein Mann im Oman geht ohne Kopfbedeckung aus dem Haus. Das Zweite, das ich nach Verlassen des Flughafens bemerkte, ist das sehr heiße und schwüle Wetter. Schnell zum Hotel und ein paar Stunden schlafen, bevor das Abendteuer Oman beginnt. Erster Besichtigungspunkt am nächsten Morgen ist die große Sultan Qabus Moschee. Nach einer eingehenden Kleidungskontrolle finde ich mich in einer Anlage der Superlative wieder, die mir schier den Atem raubt. Blitzender weißer und grauer Marmor, ein 8 Tonnen schwerer Swarovski Kristallluster und einer der größten handgeknüpften Teppiche der Welt (71 Tonnen, 600 Frauen, 27 Monate und 1,7 Milliarden Knoten). Weiter geht es über die alte Hauptstraße in die Altstadt von Muscat, die so ist, wie man sich eine arabische Stadt vorstellt. Weißgetünchte Häuser, ein Fischmarkt, wo laut palavernd gefeilscht wird und ein Souk, wo man Silberschmuck und Pashminas erwerben kann. Dazu eine nette Uferpromenade, auf der es sich am Abend gut flanieren lässt. Schnell noch einen Omai Kaffee – frisch aufgekocht und mit Kardamompulver, Rosenwasser und Safran verfeinert – getrunken und weiter zum Sultanspalast. Dieser wird hauptsächlich für repräsentative Zwecke genutzt. Rechts und links Seite 29 Seite 30 Jumbo FERNREISEJournal davon erheben sich die portugiesischen Forts Jalali und Mirani. Dann ist es auch schon Zeit zum Flughafen zu fahren, denn die nächste Station ist Salalah, zweitgrößte Stadt des Oman und Hauptstadt der Provinz Dhofar im Süden des Landes, zugleich auch der Anfang der Weihrauchstraße. Endlose Strände, Steinwüsten und dahinter grüne Berge bestimmen hier die Landschaft. In den Ebenen lagern die „Camel People“, Kamelhirten, die die Tiere der reichen Omanis hüten. Hier verbringen sie die Monsunzeit (Juli bis September), um Anfang Oktober die Herden in die Berge zu treiben. Kamele findet man hier überall – so wie Ziegen in Griechenland. In dem Ort Mirbat, früher wichtiges Handelszentrum für Weihrauch, fahren wir zum Hafen und erleben die Ankunft mehrerer schwer, mit Fisch beladener Dows, traditionelle arabische Handelsschiffe. Ich fühle mich in eine andere Zeit versetzt, eine Zeit wo die wagemutigen Bewohner des Landes über die sieben Meere nach China segelten um Datteln gegen Porzellan und Seide zu tauschen. Jetzt heißt es Gas geben, denn unsere ausgezeichneten Guides (redselige Omanis, die immer zu einem Scherz aufgelegt sind) haben es eilig, in die Moschee zu kommen, da sie die letzten Gebete bereits versäumt hatten. Mit überhöhter Geschwindigkeit in den Ort Taqua, Vollbremsung und weg sind sie. Wir haben Zeit, die Gläubigen zu beobachten, wie sie in Scharen Richtung Gebetshaus strömen. Danach Besichtigung des Taqua Forts und des Grabes von Bin Ali. Das Gebäude mit seinen beiden Kuppeln ist die Grabstätte von Mohammed bin Ali, der im Jahre 1135 gestorben ist und eines der schönsten Beispiele für die mittelalterliche Architektur Omans darstellt. Am nächsten Morgen fahren wir zunächst zum Grab des Propheten Job, das sich hoch oben in den „Jebels“ (Bergen) befindet. Vorbei geht es zunächst an temporären Restaurants (nur während der Monsunzeit), wo man Kamelfleisch und –milch verkosten kann, danach hoch hinauf in eine Bergwelt, die eher an unsere Alpen als an einen Wüstenstaat erinnert, so grün ist es hier. Auf dem Rückweg fahren wir durch ein ausgetrocknetes aber dennoch sehr beeindruckendes Wadi und schlussendlich sehen wir das Gewächs, für das diese Region so bekannt ist – einen Weihrauchbaum. Apropos Weihrauch: Der Duft des Weihrauchharzes ist allgegenwärtig in den Dörfern und Städten Dhofars, der Alltag ohne ihn undenkbar. Die Frauen Dhofars sind berühmt für ihre exquisiten Räuchermischungen aus Weihrauch, Myrrhe, Sandelholz und Blütenessenzen. Die Rezepturen sind geheim und werden von der Mutter an die Tochter weitervererbt. Natürlich kann man diese Region nicht ohne Gold in Form eines kostbaren Harzes verlassen. Im alten Souk von Salalah werde ich rasch fündig und erstehe bei einer sehr engagierten älteren Dame ein paar Säckchen und gute Tipps, wie und wann ich dieses Harz – auch zu medizinischen Zwecken – einsetzen soll. Schon ist der letzte Tag in Dhofar angebrochen und dieser steht ganz im Zeichen von Salalah. Vorbei an der Moschee halten wir am Straßenrand, wo findige Obstbauern ihre kleinen Stände errichtet haben und laben uns an frischen Kokosnüssen, Maracujas und Bananen. Das Auto bleibt selbstverständlich offen, der Motor läuft – Kriminalität ist hier ein Fremdwort und der Liter Benzin kostet € 0,25 ... . Schade, dass wir diese unglaubliche Region schon verlassen müssen, der Abschied von unseren Guides Abdulla und Said fällt sehr schwer! Shangri-La´s Barr Al Jissah Nach der Landung in Muscat werden wir in das Hotel Shangri-La´s Barr Al Jissah Resort & Spa gebracht, wo wir die nächsten 2 Tage verbringen werden. Eingebettet zwischen den Berghängen des Hajar Gebirges bietet es den Gästen einen 500 Meter langen Sandstrand und 3 Hotels zur Auswahl. Das Al Waha – Familienhotel, wo die Kleinen ganz groß sind, Al Bandar im Herzen der Anlage und das Al Husn, das Kinder erst ab 16 Jahren erlaubt und keine Wünsche offenlässt. Gäste dieses Hotels können einen eigenen wunderschönen Strand genießen. Obwohl die Zimmeranzahl insgesamt sehr groß ist, ist die Anlage sehr heimelig. 2 Tage Workshop im Hotel, wo ich ganz erstaunliche Dinge gelernt habe: Der Oman ist Heimat von 5 Wasserschildkrötenarten und ein Taucherparadies mit unglaublichem Fischreichtum. Man kann neben Segeln, Surfen und Tauchen auch Wandern, Golfen, Mountainbiken und „Abseiling“, Kamel- und Pferderennen besuchen, Vögel beobachten und mit etwas Glück sogar den arabischen Leoparden, Hyänen, den arabischen Wolf und Gazellen sehen. Eine Nacht in der Wüste unter den unzähligen Sternen ist ein umwerfendes Erlebnis! Das neue Opernhaus erfreut sich großer Beliebtheit, die Karten sind erschwinglich und alle Größen der Musikwelt waren bzw. sind vertreten. Umweltschutz wird groß geschrieben, kein Gebäude darf höher als 4 Stockwerke sein und wer sein Auto nicht wäscht, muss mit einer Geldstrafe rechnen. Zu guter Letzt ... Nach so viel Input freue ich mich auf den letzten Tag in diesem rundherum tollen Land – ein Ausflug nach Nizwa, im Norden des Landes, steht auf dem Programm. Schade, dass nicht Freitag ist, sonst hätte ich auch den berühmten Viehmarkt besichtigen können (übrigens ist jeden Donnerstag Kamelmarkt in Sinaw und jeden Mittwoch ein Frauenmarkt in Ibra, wo Männer draußen bleiben müssen), so bleibt der Fisch- , der Obst-, Gemüseund der Gewürzmarkt. Ein ca. 100jähriger Dattelverkäufer zwingt mich beinahe, seine 7 verschiedenen Sorten zu verkosten und lässt mich ohne einem Kilo dieser Köstlichkeiten nicht weiterziehen (dafür bin ich ihm noch lange dankbar). Kultur muss auch sein, daher besichtigen wir noch das Fort von Nizwa, fahren am Bahla Fort vorbei, das im Moment aufwändig renoviert wird und UNESCO Welterbe ist und besichtigen zum Abschluss noch das Jabrin Fort, welches mich sofort wieder in eine andere, längst vergangene Zeit versetzt. Letzter Punkt ist Birkat al Mauz, eine alte Lehmstadt mit einem gut erhaltenen Falajsystem (Bewässerungskanäle). Danach geht es zurück nach Muscat, zum Flughafen und an Bord der Oman Air zurück in die kalte Heimat. Ich komme wieder, denn dieses Land mit seiner unglaublichen Landschaft und seinen reizenden Bewohnern hat für immer einen besonderen Platz in meinem Herzen! IIIII Reiseinfo Anreise Wir bieten verschiedene Möglichkeiten, die Hauptstadt des Omans – Muscat – zu erreichen. Mit Emirates via Dubai ab Wien und München, mit Qatar Airways ab Wien via Doha und mit Oman Air Direktflug ab München. Die Transferzeit vom Flughafen zu den Badehotels beträgt ca. 30 - 45 Minuten. Klima/Reisezeit Im Küstenbereich des Nordens, also auch in Muscat, herrscht subtropisches Klima. Die Sommer sind sehr heiß mit hoher Luftfeuchtigkeit, im Winter herrschen dagegen untertags sehr angenehme Temperaturen um die 25° C. Geld/Kreditkarten Die Währung im Oman ist der Rial. € 1,- = ca. 0,47 Rial. Kreditkartenzahlung ist in den meisten Hotels und Restaurants üblich. Als Währung empfiehlt es sich Euro mitzunehmen. Jumbo Angebot Eine Nacht im Shangri-La Al Waha***** mit Frühstück ab € 91,Seite 31