den kompletten Testbericht Bergwanderschuhe

Transcription

den kompletten Testbericht Bergwanderschuhe
MARKTÜBERSICHT
WANDERSCHUHE FÜRS GEBIRGE
Almgenuss statt Gletscherfrust: Das Einsatzgebiet bestimmt die Wahl der Schuhe.
Harte Sohle
weicher Kern
Wie viel Freiheit braucht ein Zeh? Welches Profil verleiht
einen sicheren Tritt und was bewirkt ein Soll-Knick?
Wir verraten Ihnen, worauf es bei halbhohen Bergwanderschuhen ankommt. Von Christian Schneeweiß
92
Bergsteiger 09 ⁄12
Darauf sollten Sie achten!
Der optimale Schuh fürs Bergwandern verbindet Komfort und Funktion.
W
Fotos: Bernd Ritschel (3), Andreas Strauß
er will schon mehr Gewicht am Fuß hängen
haben als nötig? Bei dieser
Marktübersicht beschränken wir uns daher auf
halbhohe Wanderschuhe (neudeutsch Hiking- oder leichte Trekkingschuhe), die zwischen 1280 Gramm und gut 1500 Gramm
pro Paar wiegen (Hanwag 1560 g; jeweils
bei Größe 10½ (UK), entspricht 451/3). Doch
auch wenn man sich auf diese Modelle beschränkt, gibt es noch große Unterschiede:
Während Garmont, La Sportiva und Meindl
eher als »Trekkingschuhe« für anspruchsvollere Bergtouren bzw. Weitwanderungen
durchgehen, zählen die Ultraleichtschuhe
Boreal, Mammut und Patagonia (1050 g) eher
zu den »Speedhikern« für sportlichere Wanderer. Mit M, MS oder Men gekennzeichnete
Schuhe gibt es statt in Unisex auch als Damenvariante.
Obermaterial und Verstärkungen
Die meisten vorgestellten Schuhe bestehen aus robustem Leder, normalerweise
kombiniert mit weicherem und leichterem
Textil (heute meist Grob-Nylon) für größere Beweglichkeit an der Manschette (Beinteil) und optimale Anpassung der Zunge.
Obwohl bereits recht abriebfest besitzen
die Schuhe im Zehen- und Fersenbereich
»Kappen«-Aufsätze aus Gummi oder gummiertem Leder. Vorne sollte dieser Abriebund Schlagschutz für felsige Wege nicht
nur besonders stabil sein, sondern auch ein
Stück auf die Oberseite der Zehen hochgezogen und bis zum Ballen hintergezogen sein
(Salewa innen höher gezogen). An der Ferse reicht eine Lederverstärkung (Garmont,
Lowa); einige Schuhe haben einen leichten
Randschutz (Salewa Kevlar, z. B. Scarpa Leder). Immer beliebter sind bei Leichtschuhen seitliche Kunststoffgitter (Northland; bei
Mammut Leder) als Formstabilisierung und
Abriebschutz. Der reine Textilschuh von
Boreal ist trotzdem nichts für felsige Steige.
Manschette
Der Schaft bezeichnet den Schuhauf bau
über der Sohle; die Manschette ist der Teil
ab dem Beinansatz im Knöchel. Sie soll die
Knöchel schützen und das Fußgelenk seitlich stabilisieren. Zudem soll sie dem Bein
Bewegungsfreiheit in alle Richtungen ermöglichen. Die Höhe der Manschette ist für
1 Obermaterial
Das Obermaterial sollte einerseits robust, andererseits
leicht und atmungsaktiv sowie besonders im Zehenbereich
(hochgezogen) gegen Abrieb/Stöße verstärkt sein.
2 Textilfutter
Das Textilfutter sollte nördlich des Alpenhauptkamms
wegen häufigeren Regens und geringerer Wärme eine
wasserdicht-atmungsaktive Membran enthalten.
3
1
2
3 Schaft
Der Schaft muss nur den Knöchel abdecken, sollte
seitenbeweglich sein und für den Abstieg hinten tiefer
oder ausgeschnitten sein.
4 Sohle
Die Sohle sollte an der Ferse gut gedämpft, am Mittelfuß
hart und am Vorderfuß biegsam/aufgebogen sein.
4
5
5 Profil
Das Gummiprofil sollte mitteltief (um 5 mm) und griffig,
aber auch dreckabweisend sein, der Absatz kantig.
die Stabilisierung weniger wichtig als ihre
Steifigkeit. Auf Wegen ist eher Bewegungsfreiheit gefragt (Boreal, Mammut, La Sportiva,
Scarpa), im Gelände eher Stützung (Meindl,
Jack Wolfskin; Garmont, Lowa flexibler). Damit
die Manschette beim Abstieg nicht behindert, ist sie hinten üblicherweise um rund
fünf Zentimeter niedriger als vorne bei der
Schnürung. Höhere Abschlüsse gibt es bei
Trekkingschuhen oder Schuhen mit alpinerem Anspruch (Meindl 18 cm bzw. Garmont
Ein reiner
Textilschuh
eignet sich
nicht für
felsige Steige.
Beinschmeichler: Die Manschette kann
für besseren Seitenhalt höher und steifer
(Lowa), für mehr Beweglichkeit weicher
sein und sich als Schutz gegen Steine oder
Schnee ans Bein schmiegen (La Sportiva).
Verpackungsprinzipien: Eine technische
Schnürung passt sich dem Fuß von der
Spitze bis zum Fixierungshaken an (Salewa).
Eine Komfortschnürung erfolgt leichtgängig
und möglichst in einem Zug (Northland).
09 ⁄12 Bergsteiger
93
EXPERTEN-TIPP
»Die Einlage sollte
man nach jeder Tour
zum Trocknen aus
dem Schuh nehmen.«
Für die Geländegängigkeit sollte die Schuhsohle seitlich sehr verwindungssteif sein.
Lukas Meindl ist zusammen
mit seinem Bruder Lars
Geschäftsführer von Meindl
Tipp 1 Bei einem Wanderschuh sollte
die mit Polyamid bezogene Einlegesohle
nicht nur die Schritte dämpfen, sondern
auch viel Feuchtigkeit aufnehmen können.
Ersteres wird durch Schaum, Letzteres
durch ein Vlies (Vildona Drysole von Freu­den­berg) erreicht und lässt sich durch Auftragen
des Schaums während der Produktion
ideal kombinieren. Die Einlage sollte nach
jeder Tour zum Trocknen aus dem Schuh
genommen werden.
Tipp 2 Zentraler Bestandteil des Schuhs
ist die Brandsohle, die heute aus beliebig
versteifbarem Kunststoff besteht. Sie bestimmt
die 1976 von Lukas Meindl senior eingeführte Einsatz-Kategorie (A bis D).
Ein Wanderschuh mit stabilerer Brandsohle
(Kategorie B) führt besser und schützt eher
vor Verletzungen.
Tipp 3 Dämpfungskeile aus EVA (Kennzeichen: außen wie geschliffen) sind leichter
und wegen der großen Abstiegsbelastung
relativ dicht, verlieren aber mit der Zeit an
Dämpfung. Die Dämpfung aus PU (Kennzeichen: außen glatt) bleibt konstant, altert
aber bei Nichtbenutzung des Schuhs,
wird dann porös und kann sich sogar lösen.
Tipp 4 Die Profilgummisohle eines
knöchelhohen Wanderschuhs sollte als
Sicherheit für den Abstieg einen ausgeprägten
Absatz wie beim Bergschuh haben, aber
zur Gewichtsreduktion ein weniger tiefes,
offeneres Profil besitzen.
94
Bergsteiger 09 ⁄12
Die Ösen sind
heute leichtgängiger
als früher.
17 cm). Der Abschluss der Manschette sollte
weich sein und besteht meist aus schweißabsorbierendem Mesh- oder Porentextil.
Zum besseren Einstieg besitzen einige Schuhe hinten Zugschlaufen. Damit lassen sie
sich zudem an den Klettergurt hängen (vor
allem Salewa).
Futter
In den kühlen und regnerischen Nordalpen
sind Schuhe aus wasserdicht-atmungsaktivem Membranlaminat Standard. Allerdings
ist es mit der Atmungsaktivität bei dickem
Stoff-Innenfutter, Membranlage und robustem Leder-Obermaterial nicht allzu weit her
(außer Textilschuh Boreal). Gore-Tex liefert
das Standardfutter Performance Comfort
Footwear (Salewa eigenes Innentextil; Boreal
Sympatex, Northland Exotherm). Der extrem
dampfdurchlässige Leder/Textil-Schuh von
Patagonia (innen Mesh) und der absorbierende Volllederschuh von Hanwag (innen
Weichleder) besitzen keine Membran; dennoch lässt Hanwag nur an den Nähten Feuchtigkeit durch. Am Schaft ist das Futtertextil
immer mit einem Schaumstoff versehen, der
Schweiß absorbiert und sich an den Knöchel
anpasst. Dünner Schaumstoff am Vorderfuß
erhöht zwar den Anpassungskomfort, ist
aber im Hochsommer zu warm (Northland).
Schnürungstyp
Die klassische Schnürung aus Ösen bis zum
Rist und Haken am Schaft ist bei Wanderschuhen immer noch Standard. Gute Wanderschuhe besitzen dazwischen Tiefzughaken oder -schlaufen (um den Schuh fest
an die Ferse zu drücken), die leider nicht
immer die Schnürung zwischenfixieren.
Die Ösen sind heute leichtgängiger oder
durch Textilschlaufen ersetzt. Diese lassen
sich entweder in einem Zug fixieren oder
sorgen durch stückweises Anziehen mit semifixierender Wirkung im Fußbereich für
eine optimal verteilte Anpassung. Dies gilt
insbesondere dann, wenn die Schnürung bis
über die Zehen verläuft (Garmont, Salewa, La
Sportiva). Bei Boreal dagegen muss der Schuh
von vornherein sitzen, da die Schnürung
nicht einmal den Ballen erreicht.
Sohlenhärte und Profil
Die Sohle der vorgestellten Wanderschuhe
ist auch seitlich relativ steif bis bretthart
(nur Northland, Hanwag, Mammut mittelhart).
Dadurch stützen sie auch auf unwegsamen
Steigen oder im Gelände den Mittelfuß und
bieten relativ sicheren Seitenhalt. Für rundes Abrollen beim Gehen und im Aufstieg
ist der Vorderfuß mehr oder weniger aufgebogen und flexibler. Gelände- und felstaugliche Schuhe besitzen einen Soll-Knick
B
Tr
Jet
ww
ode
sum
So bewertet der BERGSTEIGER
KONSTRUKTION
Für die Tests wurden als Vergleich
jeweils zwei verschiedene Modelle
angezogen. Die meisten wurden
im Parcours unter allen Wegbedingungen geprüft.
Schnürung: Hierfür zählten die
Kriterien Schnelligkeit und Anpassung, wobei jeweils das bessere
Ergebnis zählte. Sehr effektiv waren
Schnürungen, die vorne bis zum
Zehenbereich reichten (Salewa,
Garmont, La Sportiva), während
Lowa und Jack Wolfskin mit einer
Mischung aus leichtgängigen
und semifixierenden (beim Festziehen kaum zurück rutschenden)
Schlaufen punkteten. Meindl und
Hanwag boten die leichtgängigsten
Schnellschnürungen.
Sitz am Fuß: Wie gut der Schuh
anliegt, hängt vom Fußraum (Leisten) des Schuhs und der Anpassungs-Effektivität der Schnürung
ab. Garmont und Salewa saßen
optimal, während Lowa und Jack
Wolfskin sich durch schmaleren
Schnitt auszeichneten. Der TextilMultifunktionsschuh von Boreal
überzeugte trotz mäßiger Schnürung
durch seine Gesamtanpassung.
Abrollen: Die Ergonomie des Abrollens wird bestimmt von der Aufbiegung der vorderen Sohle, deren
Flexibilität oder Knickpunkt sowie
der Abrundung oder Dämpfung des
Absatzes. Während festere Wanderschuhe für unwegsamere Steige
oder Geländeabschnitte bereits
gut über die Sohle abrollten (LeichtBergschuh von Garmont mäßig),
lief man in Komfort-Wanderschuhen
(Patagonia, Hanwag, Mammut,
Northland) teils sogar wie in
Turnschuhen.
Dämpfung: Wegen der vielseitigen
Einsatzbereiche von Wanderschuhen wurden je nach Modell
unterschiedliche Dämpfungen beim
Abstieg erwartet, die besonders
auf hartem Untergrund erkennbar
waren. Die weichsten Dämpfungen
boten Patagonia und Northland
plus Lowa, während Hanwag und
Mammut mit dünneren Sohlen
»nur« gute Dämpfung mit mehr
Bodengefühl kombinierten.
Seitenhalt: Dieser ergibt sich aus
der Verwindungssteifigkeit der
Sohle und der Schaftkonstruktion.
Er ist bei reinen Wanderwegen
weniger wichtig, auf felsigen Steigen
oder im Gelände aber schon.
Der Seitenhalt wurde durch Stehen
auf einer Kante ermittelt. Als
besonders torsionsstabil erwiesen
sich die technischeren Schuhe
von Garmont und Salewa, aber
auch Lowa und Jack Wolfskin
wegen ihres schmalen Schnitts.
EINSATZBEREICHE
Straße: Erfordert eine gut und
weich über die Sohle verteilte
Dämpfung und rundes Abrollen.
Schotter-Fahrwege stellen besonders im Aufstieg die geringsten
Anforderungen ans Profil, dessen
Griffigkeit und Selbstreinigungsfähigkeit sich erst bei feuchterdigen Wegen zeigt.
Schotterweg: Hierfür sollte der
Schuh etwas Profil und für den
Abstieg Absatz (Antirutsch-Reserve)
sowie zumindest eine gute Fersendämpfung aufweisen.
(erdiger) Pfad: Erfordert ein griffiges
oder noppiges Profil, das bei feuchter Erde oder Lehm möglichst
wenig oder nur kurzzeitig zuschmiert.
Für den Aufstieg sollte die Profilsohle unter den Zehen/Ballen
relativ griffig sein, im Abstieg hilft
ein ausgeprägter Absatz.
(felsiger) Steig: Zumindest unter
Zehen und Innenballen benötigt der
Schuh ein blockiges Profil (höhere
Reibung, stabileres Auftreten), das
für Schutt auch gröber (tiefer/weiter)
sein darf. Eine hohe Schaftflexibilität kann die relativ steife, mäßig
gedämpfte Sohle ausgleichen.
Vorn weichere Sohlen (hier geknickt) ermöglichen ein angenehm
rundes Abrollen des Fußes, steifere Sohlen sind ideal für felsige
Wege, da sie einen sicheren Tritt
mit gutem Seitenhalt verbinden.
Gelände: Die steife Sohle mit
Knickpunkt unter den Ballen, härter
gedämpfter Ferse und griffigem
Profil sollte seitlich sehr verwindungssteif sein, mit entsprechend
seitenstabilem Schuhsitz und
steiferem Schaft. Eher Berg- als
Wanderschuh.
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12 HALBHOHE BERGWANDERSCHUHE
TIPP
Komfort
Boreal
Hurricane
Garmont
Tower Lite GTX
Hanwag
Canyon II M
Jack Wolfskin All
Terrain Texapore M
La Sportiva
Delta GTX
Vertrieb, Info
08 00/1 82 52 60
www.e-boreal.com
00 43/77 11/3 31 33
www.garmont.com
0 81 39/9 35 60
www.hanwag.de
0 61 26/95 40
www.jack-wolfskin.com
00 39/04 62/57 18 00 0 81 37/99 90
www.lasportiva.com
www.lowa.de
Preis in Euro
149,95
189,99
179,95
159,95
189,-
169,95
Gewicht/Größe 1150 g / 10½
1500 g / 10½
1560 g / 10½
1280 g / 10½
1400 g / 10½
1300 g / 10½
Obermaterial
Leder, Zunge Textil
Leder, Zunge weicher
Textil + Leder gedoppelt
Textil / Softshell + Leder
Leder, Zunge Textil
Verstärkungen Etwas hochgezogene
Zehen- + Fersen-Kappe
gummiert
Vorderfuß Gummirand,
Seiten bis Ferse
+ obere Zehen Leder
hochgezogene Zehen+ Fersenkappe Leder,
Lederrand
Zehenrand gummiert,
Fersenkappe Gummi,
Lederrand
Lederrand,
hochgezogene Zehen+ Fersenkappe Leder
hochgezogene Zehenkappe
Gummi, Ferse Leder
Futter
Wasserdicht-atmungs­
aktives Gore-Tex-Textil
Weichleder ohne
Membran
Wasserdicht-atmungs­
aktives Texapore-Textil
Wasserdicht-atmungs­
aktives Gore-Tex-Textil
Wasserdicht-atmungs­
aktives Gore-Tex-Textil
Komplett Textil
Meshtextil mit wasserdicht-atmungsaktivem
Sympatex
Lowa
Focus GTX
Schnürungstyp Schlaufen,
semifixierender Tiefzug
semifixierende Schlaufen Ösen + Haken, Fixiebis Zehen + Haken, Tiefzug rungs-/Tiefzug-Haken
Sohlenhärte
Steif, Vorderfuß flexibel/
rund aufgebogen
Steif, Vorderfuß flexibel/
rund aufgebogen
Mittel, relativ weicher Vor- Relativ steif, Vorderfuß
Steif, Vorderfuß flexibel/
derfuß rund aufgebogen flexibel/rund aufgebogen rund aufgebogen
Steif, Vorderfuß mit
Sollknick aufgebogen
Profil
4–3 mm, Absatz 3–8
(außen tiefer)
5 mm, Spitze/Ferse
flacher, Absatz 5 mm
4 mm,
Absatz schräg 5 mm
5 mm, Absatz 6–10 mm, 5–7 mm gegenläufig,
(außen tiefer)
Absatz 12 mm
3 mm noppig,
echter Absatz 6,5
Einlage
Luftig, seitenstabil,
Dämpfung, robust
Offenzelliger Schaumstoff dämpfend
Weichleder dämpfend
Vorn luftig, hinten teils
gelocht, dämpfend
Atmend, ergonomisch
seitenstabil
Atmend, seitenstabil,
oben Leder, robust
Fußraum
Eng anpassend
Rundum eng,
aber nirgends störend
Schnitt weiter,
aber nicht zu weit
Etwas schmaler
Schnitt etwas breiter
Insgesamt schmaler
Schnitt
Extras
Flankengitter, Reflektoren Etwas Supinationsschutz, Wiederbesohlbar,
Leder chromfrei
groß, Pro-/Supi­nations­ Zugschlaufe groß
schutz Zugschlaufe
Pro-/Supinationsschutz
Zugschlaufe
vorn Fixierungs-Ösen für
Kletterschnürung
Ausgeprägte Fersenhöhle,
Zehenprofil neu besohlbar,
Pflegeanleitung
Ösen/semifixierende
Ösen + Haken,
Schlaufen + Haken, mehSchlaufen+ Haken, Tiefzug Fixierungs-/Tiefzug-Haken rere Fixierungs-Schlaufen
BEWERTUNGEN
Schnürung
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Sitz am Fuß
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Abrollen
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Dämpfung
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Profilgriff
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
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Unser
Eindruck
Hoher Speedhiking-Hybrid; wie Turnschuh, guter
Knöchelschutz, vorn
Bodengefühl, griffiges
Profil kaum dreckanfällig,
erhöhte Atmungsaktivität,
Material anfällig, außer
Flankengitter, stückweise
und zurück rutschende
Schnürung, Einsteig
mühsam
Sehr leichter Bergschuh;
für felsige/geröllige
Wege, aber weniger erdige Aufstiege, super Seitenhalt/Einkanten, relativ
steif, trotzdem bequem,
wenig Profil-Verdrecken,
noch ausreichende
Dämpfung, bis vorn gut
fixierende Schnürung,
aber löst sich
Bequemer Wanderschuh
für Vollleder-Fans; rundum komfortabel, gutes
Bodengefühl, Schnürung
leichtgängig, hydrophob
und gewachst, aber
Nähte mit der Zeit feuchtedurchlässig, mäßiges
Profil für Pfade gut,
aber abwärts geringer
Rutschschutz
Leichter Allround-Wanderschuh; weiche Dämpfung,
Ferse im Abstieg kaum
belastet; für Leichtschuh
tiefes Profil mit gutem
Frontgriff, kann aber
verdrecken. Schnürung
fest, aber stückweise,
guter Seiten- aber nicht
Kantenhalt, wenig Bodengefühl, etwas anfällig
Robuster Allrounder;
super Schnellschnürung
+ vorn anpassende
Kletterschnürung, vorne
relativ weich, kaum Torsion, super abschließender Schaft (gegen Splitt,
Schnee), Absatz und
Profil sehr griffig, aber
dreckanfällig, mäßige
Felsreibung
Leichtschuh mit erstaun­
lichem Seitenhalt;
Schnürung fein anpassbar,
aber nur stückweise,
Profil flach, aber gut
dreckabweisend,
Manschette im Aufstieg
hinten weit offen,
nicht für schwere Lasten,
Profil bald abgenutzt,
Ferse evtl. spürbar
Einsatz­
bereiche
Straße

Schotterweg
Pfad (Erde) 
Steig (Fels) 
Gelände 
Straße
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Schotterweg
Pfad (Erde) 
Steig (Fels) 
Gelände 
Straße
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Schotterweg
Pfad (Erde) 
Steig (Fels) 
Gelände 
Straße
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Schotterweg
Pfad (Erde) 
Steig (Fels) 
Gelände 
Straße

Schotterweg
Pfad (Erde) 
Steig (Fels) 
Gelände 
Straße

Schotterweg
Pfad (Erde) 
Steig (Fels) 
Gelände 
96
Bergsteiger 09 ⁄12
TIPP
TIPP
Gewicht
Top
Mammut
Mercury GTX M
Meindl Softline
Ultra GTX Men
Northland Protective
Hiking MC Boots
Patagonia
Drifter AC Mid M
Salewa MS Alp
Trainer Mid GTX
Scarpa
Kailash GTX
0 83 31/8 39 20
www.mammut.ch
0 86 85/7 70 90
www.meindl.de
00 43/3 16/71 41 77
www.northland-pro.com
0 08 00/00 00 00 41
www.patagonia.com
0 89/90 99 30
www.salewa.com
00 41/61/2 61 69 50
www.scarpa.net
160,-
179,90
159,95
145,-
179,95
189,95
1050 g / 10½
1520 g / 10½
1520 g / 10½
1280 g / 11
1360 g / 10½
1480 g / 10½
Leder, Zunge Textil
Textil + Leder
Textil
Textil + Leder
Leder, Zunge Textil
Leder, Schaft Textil
Zehenkappe Gummi,
Ferse Leder
Gummi-Zehenkappe
hochgezogen,
Fersenkappe gummiert
Lederrand, Leder-Zehenkappe hochgezogen,
Ferse teils Gummi
Gummirand vordere Hälfte,
Fersenkappe Gummi,
Leder-Flankierungen
Kevlarrand, Zehenkappe
innen größer + Ferse klein
Gummi
Lederrand, hochgezogene
Zehen- + Fersen-Kappe
gummiert
Wasserdicht-atmungs­
aktives Gore-Tex-Textil
Wasserdicht-atmungs­
aktives Gore-Tex-Textil
Wasserdicht-atmungs­
aktives Exotherm-Textil
Vorderfuß Meshtextil,
Schaft bezogenes Mesh
Textil mit wasserdichtatmungsaktivem Gore-Tex
Wasserdicht-atmungs­
aktives Gore-Tex-Textil
Schlaufen + 1 Hakenpaar,
Tiefzug-/Fixierungsschlaufe
Ösen + Haken, Tiefzug-/
Semifixierungshaken
Ösen + Haken, Tiefzugöse
Schlaufen und Haken,
Semifixierungs-Öse
Schlaufen bis Zehen + Haken, Ösen + Haken, Fixierungs-/
Fixierungs-/Tiefzug-Haken
Tiefzug-Schlaufe
Mittel, Vorderfuß relativ
weich aufgebogen
Steif, Vorderfuß mit
Sollknick aufgebogen
Mittel, Vorderfuß relativ
weich aufgebogen
Relativ steif, aufgebogener
Vorderfuß relativ weich
Relativ steif, Vorderfuß
mit Sollknick aufgebogen
Relativ steif, Vorderfuß
flexibel/rund aufgebogen
3 mm, hinten 3–5, noppig/
negativ, kaum Absatz
5 mm, Absatz 10
Vorn 4–3 mm,
hinten/Absatz 4
4 mm noppig, Absatz 7
Vorn 4, hinten 5 mm,
Absatz 6
5–4 mm,
außen/Absatz 6
Durchbrochen atmend
Atmendes Textil
Komplett gelocht,
ergonomische Vorlage
Dämpfend, ergonomisch,
seitenstabil
Vorn gelocht + robust
abtrennbar
Ergonomisch, vorn gelocht
Schnitt optimal
Rundum etwas weiter
Rundum weiter,
v. a. Zehenbereich
Rundum weiter
Rundum eng anpassbar,
stört evtl. Außenzehen
Seitlich etwas weiter
Flankenversteifung für Form Zungen-Haken, vorn nahtfrei Flankengitter für Form +
+ Schutz, guter Pro-/SupinaSchutz, Zugschlaufe klein,
tionsschutz, Reflektoren vorn
Reflektoren
Geschützter Sohlenaufbau
Einlagen Volumen-variabel,
Reflektoren groß,
Zugschlaufe groß
Pro-/Supinationsschutz,
Reflektoren
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Knöchelhoher SpeedhikingHybrid; trotzdem gute
Funktion, wie Turnschuh,
gutes Bodengefühl,
kaum Nähte, Schnürung
schnell anpassend,
kein Absatz-Verhaken, aber
abwärts kein Rutschschutz, keine Stützung bei
Frontstand
Griffiger Komfort-Wanderschuh; fällt größer aus,
super bequem, Schnürung
schnell und effektiv, Absatz
und Profil sehr griffig,
aber dreckanfällig, mäßige
Felsreibung, bei Frontstand
Vorderfuß mit Falte
Reiner Komfort-Wanderschuh; viel Zehenraum,
super Dämpfung, rollt im
Flachen optimal ab,
aber keine Stützung für
steile Aufstiege, funktionierender Flankenschutz,
gutes Bodengespür, aber
Steine drücken, Falte
möglich
Komfortabler SommerUltraleichtschuh; bequem
wie Hausschuh, beschwingtes Gehen, Profil griffig
und doch dreckabweisend,
dampfdurchlässigster Schuh, aber nicht
wasserdicht, Obermaterial
stellenweise anfällig
Optimal sitzender Schuh
für Steig und Fels; bequem
wie Turnschuh, fest
umfassend, top anpassende Schnürung vorn wie
Kletterschuh, exaktes
Fußgefühl, felstauglich,
Profil top dreckabweisend,
aber im Aufstieg wenig
griffig
Allrounder mit gutem
Sohlengriff; sehr bequem,
weiche Dämpfung, Ferse
im Abstieg kaum belastet,
guter Seiten- aber
nicht Kantenhalt, etwas
Nachrutschen im Abstieg,
Profil kann verdrecken,
wenig Bodengefühl
Straße

Schotterweg
Pfad (Erde) 
Steig (Fels) 
Gelände 
Straße
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Schotterweg
Pfad (Erde) 
Steig (Fels) 
Gelände 
Straße
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Schotterweg
Pfad (Erde) 
Steig (Fels) 
Gelände 
Straße
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Schotterweg
Pfad (Erde) 
Steig (Fels) 
Gelände 
Straße
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Schotterweg
Pfad (Erde) 
Steig (Fels) 
Gelände 
Straße
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Schotterweg
Pfad (Erde) 
Steig (Fels) 
Gelände 
09 ⁄12 Bergsteiger
97
Noppenprofile
sind nur für
erdige Wege
und Wiese
gut geeignet.
vor dem eher geraden Zehenbereich (Salewa
optimal) und ermöglichen so einen exakteren Antritt. Eine deutliche Abrundung an
der Ferse verbessert das Abrollen beim Abstieg (Jack Wolfskin, Northland, Hanwag). Einen
ausgeprägten Pro- und Supinationsschutz
gegen seitliches Umknicken bieten Scarpa,
Mammut, Jack Wolfskin.
Das Profil eines Bergwanderschuhs sollte
mitteltief (4 bis 6 mm) und griffig sein, um
auch auf Matsch oder Geröll guten Halt zu
bieten. Noppenprofile aller Art sind zwar
gut für erdige Wege oder Wiesen (Griff, Antidreck), aber weniger geeignet auf Fels oder
an Steilhängen. Für unproblematische Wege reichen drei Millimeter (Speedhiker Mammut, Boreal; auch Lowa) oder weniger kantige
Profile (Hanwag; Salewa auch für Fels) aus.
Diese Sohlen haben den Vorteil, wenig Dreck
TIPP
Richtig auf Tour …
 Auf steilen Pfaden setzt man möglichst
das ganze Profil des Vorderfußes oder
zumindest des Ballens auf, da der Zehen­
bereich meist glatter profiliert ist.
 Bei steilen Abstiegen wird der ganze
Fuß belastet, damit das ganze Profil und der
Absatz zur Wirkung kommen.
 Im steilen Gelände tritt an die Stelle
des Profileinsatzes der seitliche Kanteneinsatz, bei Schnee auch die Ferse. Voraussetzung: kantige und verwindungssteife Sohlen
 Für Tagestouren mit wenig Gepäck
ist eine weichere Dämpfung sinnvoll, die
nicht schwammig ist, gleichzeitig aber
beim Abstieg die Stöße (auf Fahr-/Teerwegen
auch am Vorderfuß) gut abfängt.
 Tiefe Profilstollen mit 90°-Kanten
sind besonders griffig, aber dreckanfällig;
flachere, schräg geschnittene oder weiter
stehende Stollen oder Noppen weisen Dreck
auf feucht-erdigen Wegen besonders gut ab.
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Bergsteiger 09 ⁄12
Das Profil eines Bergwanderschuhs sollte etwa vier bis sechs Millimeter tief und griffig sein.
anzulagern – im Gegensatz zu den supergriffigen Profilen von Meindl und La Sportiva
(wechselnd tief, 5–7 mm), noch dazu mit
hohem Profilabsatz (ab 10 mm).
Einlage und Fußraum
Einlagen mit ergonomischer Formgebung,
d. h. stark aufgewölbter Innenseite (Scarpa,
La Sportiva; Northland mit Vorlage) oder Seitenstabilität, sind eher für Bergsteiger mit
Fußschwächen sinnvoll. Standard ist eine
schwach geformte, schweißabsorbierende
Einlage aus Textiloberfläche, Absorptionslage und robuster, teils dämpfender Antirutschunterlage (geschlossener Schaumstoff;
bei Salewa abklettbar). Letztere ist immer
öfter zur Dampfableitung vorne gelocht.
Effektiver atmend und ideal an wärmeren
Tagen sind Einlagen mit durchbrochenem
Schaumstoff (Mammut; Jack Wolfskin vorn;
Boreal multifunktionell) oder formstabiler
Textilunterlage (Meindl, La Sportiva; Lowa mit
Lederoberfläche; Garmont Schaumstoff).
Komfortable Wanderschuhe sollten den Zehen viel Raum bieten. Die meisten sind aber
schlichtweg etwas breiter geschnitten (Hanwag, Scarpa, La Sportiva) oder haben sogar
insgesamt ein größeres Volumen wie Meindl,
Patagonia; Northland mit besonders luftigem
Zehenbereich. Letztere sind kaum geländetauglich. Eng anpassbare Schuhe haben in
der Regel einen besseren Sitz am Fuß ohne
wesentlichen Komfortverlust (Mammut optimal; Salewa evtl. kleiner Zeh spürbar) und
schmalere Schuhe einen besseren Seitenhalt
(Lowa, Jack Wolfskin).
◀
Stoßfänger: Außen glatte Dämpfungen aus
PU dämpfen konstant (Scarpa). Dämpfungskeile aus EVA sind leichter, verlieren
aber mit der Zeit an Dämpfung (Garmont).
Schweißstopp: Eine raffinierte Einlage
kombiniert Dampfabführung, Fußstützung
und Dämpfung (Boreal). Schaumstoff ist
robust und schweißabweisend (Patagonia).