success - ars:scribendi
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baş a rı successo Erfolg Erfolg Erfolg sukces succès éxito Erfolg ﻣوﻓﻘﻳﺖErfolg Erfolg Erfolg Erfolg sukces ycnex Erfolg 成功 ErfolgErfolg success Erfolg Mit kultureller Vielfalt Erfolg وﻓﻘﻳﺖ ycnex zum Erfolg Unternehmerinnen und ihre Geschäftsideen Ideenreichtum und Erfolg mit kultureller Vielfalt © Melissa Schalke - Fotolia.com „Wenn Frauen mit einem anderen kulturellen Hintergrund ein Unternehmen gründen, dann ist das die Imbissbude, der Kiosk an der Ecke oder die Änderungsschneiderei.“ Noch immer sind wir geneigt, in solchen Stereotypen zu denken, weil wir in erster Linie nur derartige Unternehmen wahrnehmen. Aber welche Geschäftsideen realisieren Frauen mit Zuwanderungsgeschichte wirklich? Werden unsere Klischees bei genauerem Hinsehen bestätigt? » Unsere Wirtschaft braucht mehr Unternehmergeist, und unser Land braucht engagierte Migrantinnen und Migranten, die den Schritt in die Selbstständigkeit wagen und zu wirtschaftlicher Vielfalt und mehr Wachstum und Beschäftigung beitragen.« Einundzwanzig Unternehmerinnen mit Zuwanderungsgeschichte zeigen, wie vielseitig und ideenreich sich weibliches Unternehmertum gestalten kann, und dass sie in nicht unerheblichem Maß zum wirtschaftlichen Erfolg der Region Hannover beitragen: Bis zu 377 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden allein in den hier vorgestellten Unternehmen beschäftigt – eine Zahl, die für sich spricht. Doch die hier präsentierten Unternehmerinnen sind nicht nur beruflich erfolgreich: Fast jede von ihnen erzieht auch mindestens ein Kind und steht damit ebenso beispielhaft für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf – vielleicht ist das aber auch der Grund für ihre Selbstständigkeit. Lassen Sie sich von diesen erfolgreichen Frauen inspirieren: Vielfalt gepaart mit wirtschaftlichem Erfolg! Ihr Prof. Dr. Maria Böhmer, Staatsministerin für Integration Hüseyin Karatas 1. Vorsitzender IntEx e.V. Grundidee | 3 Grusswort Sehr geehrte Leserinnen und Leser, die Niedersächsische Landesregierung hat wiederholt die Integration als einen Schwerpunkt ihrer Politik dargestellt. Wir wollen, dass Niedersachsen das Bundesland der gelungenen Integration wird. Schon jetzt sind wir mit einer Reihe von Integrationsmaßnahmen bundesweit beispielhaft. Zum Gelingen der Integration gehört neben Bildungsmaßnahmen selbstverständlich auch die Arbeitsmarktintegration. Die Wirtschaft kann die Kompetenzen von Menschen mit Migrationshintergrund für sich nutzen. Unternehmen benötigen Nachwuchskräfte, die auch in anderen Ländern einsetzbar sind und mit der Heterogenität von Produkten, Prozessen und Kulturen umgehen können. Ein Unternehmen kann hierdurch nicht nur die Chancengleichheit fördern, sondern gleichzeitig zu einer größeren Mitarbeiterzufriedenheit beitragen. Auch Kundenbeziehungen können mit interkulturellen Kompetenzen verbessert werden. Gleichzeitig tragen Menschen mit Migrationshintergrund als Unternehmerinnen und Unternehmer einen wesentlichen Beitrag zum wirtschaftlichen Erfolg unseres Landes bei. Ich freue mich sehr, dass mit dieser Broschüre insbesondere Unternehmerinnen vorgestellt werden, die den Schritt in die Selbstständigkeit erfolgreich gewagt haben. Sie sind erfolgreich – gerade wegen ihrer Herkunft. Denn viele Frauen mit Zuwanderungsgeschichte sind nicht nur gut ausgebildet, sondern verfügen auch über ganz spezielle Qualifikationen: Mehrsprachigkeit, internationale Kontakte, Flexibilität und ihr Wissen über andere Kulturen sind Erfolgsfaktoren, die es ihnen in besonderer Weise ermöglichen, auf Kunden aus anderen Kulturen einzugehen. 4 | Grußwort Die Porträts in dieser Broschüre spiegeln die ganze Vielfalt der Unternehmen wieder. Frauen mit Zuwanderungsgeschichte gründen wie die männlichen Unternehmer mit Migrationshintergrund zwar immer noch überwiegend im Handel, Gastgewerbe und Dienstleistungsbereich, doch nimmt die Branchenvielfalt bei Unternehmerinnen zu. So beschränken sich die Unternehmerinnen heute nicht nur auf die ethnische Ökonomie. Immer mehr Frauen machen sich in den freien Berufen selbstständig, eröffnen Arztpraxen, Anwaltskanzleien oder gründen Unternehmensberatungen. Unternehmerinnen mit Zuwanderungsgeschichte tragen in immer größerem Maße zur Unternehmensvielfalt in der Region Hannover und ganz Niedersachsen bei. Kurzum: Unternehmerinnen mit Zuwanderungsgeschichte sind eine Erfolgsgeschichte: Ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit wächst, sie schaffen Arbeitsplätze und leisten zugleich einen wichtigen Beitrag zur Integration. Davon profitiert die gesamte Gesellschaft. Die vorgestellten Frauen sind Vorbilder und können andere Frauen darin bestärken, den Weg in die Selbstständigkeit zu gehen. Die Broschüre kann aber auch der Türöffner für neue Netzwerke und Verbindungen sein. Nutzen Sie die Chancen der Vielfalt! Ihre Honey Deihimi Integrationsbeauftragte des Landes Niedersachsen Grußwort | 5 © BAO - RF - Fotolia.com Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, in der Landeshauptstadt Hannover haben wir das Thema Integration zur Chefsache erklärt. Es ist mir ein persönliches Anliegen, in den nächsten Jahren Beispiele für gelungene Integration auf den Weg zu bringen. Ich bin stolz darauf, dass wir uns mit dem Lokalen Integrationsplan einen Rahmen gesetzt haben, in dem wir unsere Vorstellungen über gleichberechtigte Teilhabe am Leben in der Stadt formulieren. Gleichberechtigte Teilhabe definiert sich auch über Chancen am Arbeitsmarkt. Im Vergleich zu dem sonstigen Gründungsgeschehen machen sich nach wie vor (zu) wenig Migrantinnen selbstständig und gründen einen eigenen Betrieb. Ich freue mich daher besonders über die vorliegende Broschüre, die zahlreiche Beispiele für gelungene Integration aufzeigt. Sie zeigt überzeugende Erfolgsgeschichten von Unternehmerinnen mit Migrationshintergrund und illustriert anschaulich den Beitrag von Migrantinnen zur regionalen Wirtschaftsentwicklung. Das Vorurteil, Existenzgründungen von Migranten lägen vorrangig im Bereich der Nischenökonomie, wird eindrucksvoll widerlegt. 6 | Vorwort Wir haben in Hannover unsere Existenzgründungsberatung so strukturiert, dass wir speziell für Migrantinnen und Migranten Angebote vorhalten. Diese Form der Beratung ist preisgekrönt und kann durchaus noch häufiger in Anspruch genommen werden – ich würde mich freuen, wenn die vorliegende Broschüre hier die eine oder andere Frau motiviert, dieses Angebot anzunehmen und sie in ihren Überlegungen, sich selbstständig zu machen, bestärkt. Mein Dank gilt dem Verein Intex, der die Initiative für diese Broschüre ergriffen hat, allen Frauen, die bereit waren, mit ihrer „story“ in die Öffentlichkeit zu gehen, und allen anderen Frauen und Männern, die zum Gelingen des Projektes beigetragen haben. Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre! Ihr Stephan Weil Oberbürgermeister Landeshauptstadt Hannover Inhalt 3 4 – 6 7 Grundidee Grusswort / Vorwort Inhalt 46 – 47 Summa summarum! 48 – 49 Kontakt 50 – 53 Beratungsstellen / Informationsportale / Existenzgründungsinitiativen und -netzwerke 54 Danksagung / Schlusswort / Impressum 8 – 45 Porträts Anna-Maria Turi................................................ 8 Dr. med. Kalpana Bandecar............................ 10 Penbe Güldog an, Gaby Deichmeier-Ait Azou............................. 12 Anna Krzeminska........................................... 14 Nazanin Pfannenschmidt................................ 16 Jennifer Timm, Aisha Cook.............................. 18 Nelli Klaus...................................................... 20 Ylva Jangsell................................................... 22 Carolina Guillot.............................................. 24 Svetlana Altschuler......................................... 26 Chia Raissa Njangoran Gildemeister............... 28 Malgorzata Schaefer ...................................... 30 Elena Martín................................................... 32 Esra B. Uzuncay-Koc...................................... 34 Jasmin Arbabian-Vogel................................... 36 Bailan Xia....................................................... 38 Joanna Kannenberg........................................ 40 Anne Rangette-Thorey.................................... 42 Evlampia Prodromou...................................... 44 Inhalt | 7 Blühendes Geschäft Anna-Maria Turi, 30 Die Rose Anna „Die Rose Anna gibt es wirklich“, eröffnet Anna-Maria Turi, Inhaberin des kleinen Blumenlädchens „Die Rose Anna“, das Gespräch. „Das Innere ist cremefarben, ihr Rand zartrosa.“ Die Geschäftsfrau hat ihren Blumenladen bewusst nach einer Rose benannt. Denn Rosen sind die Blumen, die am allermeisten im Geschäft zu finden sind – Rosen aus Ecuador, weil „die den dicksten Stil und einen wunderschön vollen Kopf haben und sich im Durchschnitt drei Wochen halten“, weiß die gebürtige Italienerin. Nicht nur der Laden ist einladend-prachtvoll mit Blumen und weiteren Deko-Artikeln bestückt, auch die hinteren Wohnräume sind liebevoll mit Blumen gestaltet. Hier ist jemand mit Leidenschaft am Werk: Anna-Maria Turi. 8 | Porträt Gründungsjahr: 2005 MitarbeiterInnen: 1 Im November 2005 wurde der Traum vom eigenen Blumenladen wahr. Denn obwohl die Floristin mit italienischem Temperament besticht und mit ihrem Lächeln viele ihrer KundInnen ansteckt, ist ihr die deutsche Distanziertheit oft ganz recht: „Ich besuchte die Grundschule in Italien, die Familie hockte hier ständig zusammen. Aber ich brauche auch einmal Zeit für mich. Trotzdem: Ich bin stolz, Italienerin zu sein und möchte das auch bleiben.“ Dass sie in ihrem späteren Beruf mit Blumen arbeiten würde, war für Anna-Maria Turi schon früh klar. Bevor der eigene Laden in Hannovers Südstadt Realität werden sollte, arbeitete Turi in einigen Blumengeschäften, zuletzt in ihrem inzwischen eigenen Laden. Als Angestellte fühlte sie sich oft ausgenutzt, obwohl sie den Laden komplett allein schmiss, einkaufte, für ansprechende Dekoration sorgte, mit ihrer Kreativität und Leidenschaft eine Stammkundschaft aufbaute. So setzte sie ihrem letzten Chef die Pistole auf die Brust, nachdem sie den maroden Laden innerhalb von fünf Monaten wieder hochgewirtschaftet hatte: „Entweder Sie kündigen mir oder aber Sie überlassen mir den Laden.“ Bei der Gründung fand sie vor allem beim Technologie-Centrum Hannover und bei ihrem Steuerberater Unterstützung. Auch der Existenzgründungszuschuss und eine einmalige Zahlung ihres Vaters halfen auf die Sprünge. Als wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche Gründung sieht die Unternehmerin: „Man sollte sich auf seine Stärken konzentrieren und mit ganzer Leidenschaft dabei sein.“ Anna-Maria Turis Wunsch für die Zukunft: „Ich hätte gern mehr Geschäftskunden wie Zahnärzte, Rechtsanwälte oder Restaurant-Inhaber, die mir regelmäßig Aufträge geben.“ Und welche Blume mag die Kennerin am liebsten? „Natürlich eine Rose, die Grand Prix, eine dunkle Rose, die ist so wundervoll samtig.“ » Man sollte sich auf seine Stärken konzentrieren und mit ganzer Leidenschaft dabei sein.« Porträt | 9 Botschafterin des Lebenswissens Dr. med. Kalpana Bandecar, 42 Ayurvedische Praxis Dr. med. Kalpana Bandecar, eine vielseitig gebildete Weltenbürgerin: Sie besuchte die Mayas am Amazonas, betrieb dort ethnomedizinische Studien, lernte Ayurveda bei Dr. Gupta in Nadiad in Indien und absolvierte ein Medizinstudium an der Medizinischen Hochschule in Hannover. „Im Ayurveda habe ich meine Bestimmung gefunden und bin sehr froh, auf diese Weise meine Kultur hier nach Deutschland bringen zu dürfen“, meint die Ärztin, die als Kind indischer Eltern in Deutschland geboren ist. Wichtig ist ihr dabei zu betonen, dass Ayurveda keine rein indische Lehre ist, sondern ein „Menschheitswissen“. „Einwanderer aus Ägypten und Zentralasien brachten Teile dieser Lehre nach Indien.“ Ayurveda, das „Wissen vom Leben“, ist eine Heilkunst und Philosophie mit ganzheitlichem Anspruch, die Ernährungslehre, Massagetechniken und Yoga-Meditation einschließt. 10 | Porträt Gründungsjahr: 2004 Ayurveda begleitet Kalpana Bandecar bereits seit ihrer Kindheit. Die gesamte Familie lebt die indische Heilkunst. Und doch entschied sich die junge Frau zunächst für ein klassisches Medizinstudium – „weil mich das Themengebiet der Medizin schon immer fasziniert hat und ich weitere Facetten dieses Wissens kennen lernen wollte“. Doch die Erfahrungen während ihrer Tätigkeit im Krankenhaus – sie hat sich auf Innere Medizin spezialisiert – entmutigten sie: Die Krankheiten vieler Menschen ließen sich nur mit den therapeutischen Maßnahmen der Schulmedizin nicht heilen, im Gegenteil: Es gab Menschen, die wurden immer kränker. Diese Erlebnisse waren für die Medizinerin der Auslöser, sich wieder intensiver mit der ganzheitlichen Heilmethode des Ayurveda zu beschäftigen. Sie beließ es nicht dabei, eine Ausbildung in Europa zu absolvieren, sondern reiste für mehrere Monate nach Nordindien, um die indische Heilkunst vor Ort zu studieren. „Wenn du etwas von Herzen willst und diesen Wunsch ausstrahlst, dann kommt es auch zu dir.“ Nach Deutschland zurückgekehrt, bekam sie sofort einen großen Auftrag: Die Tourismusgruppe AROSA betraute die Ärztin damit, eine eigene ayurvedische Abteilung aufzubauen. „Dort war ich auch selbst angestellt. Auf Dauer fehlte mir aber die Patientenbindung.“ So ging sie wieder zurück nach Hannover und baute sich sukzessive eine eigene Praxis auf. Im Oktober 2007 hat sie die Räume in Bahnhofsnähe eröffnet. „Meine Patienten kommen aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz.“ Die Praxis boomt, die Ärztin verzeichnet einen stetigen PatientInnen zuwachs. Und Bandecar träumt schon weiter: „Ich möchte bald größere Räumlichkeiten anmieten, mit einer Wohnküche, in der ich Kochkurse anbieten kann. Ich möchte – noch mehr als bisher – mein Wissen durch Vorträge und Ausbildungen weitergeben. Und ich habe die Vision, später einmal ein ayurvedisches Zentrum zu eröffnen.“ Einer ihrer Träume hat sich bereits erfüllt: Im März 2008 erschien das Buch: „Ayurveda für Kinder: Vorsorge, Heilkunde, Ernährung“, das sie zusammen mit Kerstin Rosenberg verfasst hat. » Mit Ayurveda bringe ich auf meine Weise meine Kultur hier nach Deutschland.« Porträt | 11 Mit vereinten Frauenkräften für mehr Gerechtigkeit Penbe Güldo gan, 36 Gaby Deichmeier-Ait Azou, 40 GDA Gerechtigkeit Durch Anwältinnen „Schon während des Studiums haben wir davon geträumt, einmal gemeinsam eine Kanzlei zu eröffnen“, erinnert sich Gabi Deichmeier-Ait Azou. Das Thema kam wieder auf den Tisch, als Penbe Güldoǧan ihr Studium beendete. Frau Deichmeier-Ait Azou war bereits als Honorarkraft im Personalwesen beschäftigt. „Das war nichts Halbes und nichts Ganzes. Schließlich haben wir den Schritt gewagt“. Dabei war die Geschäftsidee für die Deutsche, die mit einem Araber verheiratet ist, und die Türkin Pene Güldoǧan sofort sonnenklar: „Wir eröffnen eine Anwaltskanzlei, die sich vorrangig um die rechtlichen Belange von MigrantInnen kümmert – bis auf das Thema Strafrecht.“ Frau Güldoǧan, die mit ihrer Familie aus der Türkei nach Deutschland kam, hat bereits als Kind alle Behördengänge der Familie koordiniert und weiß so aus eigener Erfahrung, mit welchen Schwierigkeiten AusländerInnen konfrontiert sind. Auch ihre Geschäftspartnerin bekommt vor allem durch ihren arabischen Mann mit, dass „Ausländer einfach mehr kämpfen müssen.“ 12 | Porträt Einen geeigneten Kanzleisitz zu finden, stellte die erste große Herausforderung dar, die die beiden mit Bravour lösten. „Wir wollten einen zentralen Standort, der gut erreichbar ist, aber nicht in der Nähe von Kanzleien mit einem ähnlichen Schwerpunkt liegt.“ In Hannover-Stöcken fanden sie den idealen Sitz. Schon vor Eröffnung ihrer Kanzlei konnten sie erste MandantInnen verzeichnen. Nahezu ohne Werbung sprach sich schnell herum, dass es jetzt im Viertel eine Kanzlei gebe, die sich für die Belange von Landsleuten und anderen AusländerInnen stark macht. „Nach einem knappen halben Jahr waren wir in den schwarzen Zahlen“, betont Frau Deichmeier-Ait Azou. Auch dass die Deutsche zwischenzeitig schwanger war, stellte kein Problem dar. Bereits einen Monat nach der Geburt ihres Kindes ist sie fast vollzeitig wieder eingestiegen. „Mittlerweile merken die Mandanten, dass ich trotz Kleinkind die Arbeit mache“, bekräftigt die junge Mutter. Frau Jale Balci, eine gute Freundin von Güldoǧan, versierte Rechtsanwalts- und Notargehilfin, war und ist den Junganwältinnen eine große Hilfe beim Aufbau ihrer Gründungsjahr: 2006 MitarbeiterInnen: 1 Kanzlei. „Ohne ihre Erfahrung wären wir manchmal auf der Strecke geblieben“, gibt Frau Güldoǧan zu. Offenheit ist das Prinzip der Anwältinnen: „Sehr positiv wurde aufgenommen, dass wir Fragen stellen, wenn wir einmal nicht wissen, wie wir mit einem Sachverhalt umgehen sollen. Auch bei Kollegen kommt das sehr gut an. Wir spüren fast nie Konkurrenz.“ Dass sie die Kanzlei gemeinsam gründeten, empfinden sowohl Penbe Güldoǧan als auch Gaby Deichmeier-Ait Azou als sehr positiv. „Es ist einfach sehr stärkend, sich austauschen zu können, nicht nur, aber auch in rechtlichen Belangen. Oft findet die andere noch ein weiteres Argument für die anstehende Verhandlung. In jedem Fall können wir beide unterschreiben, dass es eine sehr gute Entscheidung war, gemeinsam eine Kanzlei zu gründen.“ » Schon in unserem Studium haben wir gesagt und gefühlt, dass wir für Gerechtigkeit und für die Menschen kämpfen wollen.« Porträt | 13 Qualität in der eigenen Zeit Anna Krzeminska, 39 zweidreieins „Unsere Arbeitszeiten sind von 9.00 Uhr bis open end.“ Diese kategorische Antwort bekam die arbeitslose Grafik-Designerin Anna Krzeminska in Vorstellungsgesprächen bei größeren Werbeagenturen zu hören. Das war für die allein erziehende Mutter eines damals vierjährigen Sohnes nicht realisierbar. Was also tun? Den heiß geliebten Job an den Nagel hängen? Nein, um keinen Preis. Schließlich hatte Anna Krzeminska doch in den ersten Jahren nach dem Studium so viel investiert, sich die Sporen bei einer der Top Five Corporate Design-Agenturen verdient. Nur das Beste war gut genug. Dafür nahm Anna Krzeminska jeden zweiten Tag eine Tankfüllung in Kauf, den Sohn gut betreut wissend bei ihrer Mutter und einem Au pair-Mädchen. „Wenn dir ein Arbeitgeber nicht die Arbeitszeiten bieten kann, die du brauchst, dann schaffe sie dir selbst.“ Alternative: Selbstständigkeit. 14 | Porträt Gründungsjahr: 2002 MitarbeiterInnen: 6 Selbstständig war Anna Krzeminska bereits während ihres Studiums. Die Erfahrungen, die sie damals machte, kamen der diplomierten Grafik-Designerin, die mit zwölf Jahren aus ihrer Geburtsstadt Poznań in Polen nach Deutschland kam, bei ihrem zweiten Start zugute. Und so gründete sie erneut eine Grafik-Agentur und mietete sich in einem Medienhaus an der Goseriede in Hannover-Mitte ein: mit weniger als nichts. Selbst die Büromöbel und den Computer musste sie anmieten. Doch die KundInnen merkten schnell, dass hier eine Designerin am Werk ist, die ihr Handwerk bei den Besten gelernt hat und ihre Projekte mit Enthusiasmus und Ideenreichtum umsetzt. Bekannt machte sich Anna Krzeminska unter anderem, indem sie sich bei den Wirtschaftsjunioren engagierte und den Montagssalon im „Café Spandau“ ins Leben rief. Der Name „zweidreieins“ sprach sich schnell herum. Bereits nach einem Jahr stellte Anna Krzeminska einen Mitarbeiter ein. Heute beschäftigt sie sechs MitarbeiterInnen, darunter vier Mütter. „Es ist mir wichtig, Mütter zu unterstützen, weil ich die Situation kenne. Wir haben auch nie Probleme deshalb, obwohl einige Mütter konsequent halbtags arbeiten.“ Gleich dreimal heimste sie bisher den angesehenen „Best of Corporate Publishing“Award des Fachverbandes Corporate Publishing ein, den „Ritterschlag“ der Branche. zweidreieins hat renommierte KundInnen auf der Referenzliste: das Festspielhaus Baden-Baden, den Schroedel-Verlag, die Fachhochschule für die Wirtschaft Hannover (FHDW) und das Deutsche Theater in Göttingen. Wie war es, als Migrantin in Deutschland zu gründen? „In ein fremdes Land zu gehen – ich verbrachte auch ein Jahr in Paris – ist an sich ja schon ein Wagnis. Da kommt einem das Risiko, ein Unternehmen zu gründen, nicht mehr so groß vor. Hinzu kommt, dass es in meinem Heimatland Polen sehr normal ist, dass Frauen trotz Kinder arbeiten und auch selbstständig sind. In meiner Familie sind fast alle selbstständig.“ Was muss man für eine Selbstständigkeit mitbringen? „Mut, Ausdauer, Professionalität und Qualität. Man sollte anpacken können, sich für nichts zu schade sein und Wagnisse gut einschätzen können.“ » Wenn dir ein Arbeitgeber nicht die Arbeitszeiten bieten kann, die du brauchst, dann schaffe sie dir selbst.« Porträt | 15 Duftendes in geschmackvollem Design Nazanin Pfannenschmidt, 40 Oleander Natural Living Gründungsjahr: 2005 MitarbeiterInnen: 6 Diese Kosmetik betört alle Sinne. Es duftet nach Lavendel- oder Orangenblüten, nach Kakao oder Limone; ihr Aussehen: kleine, filigrane Kunstwerke in farbenfrohen Pastelltönen, im doppelten Sinne des Wortes geschmackvoll gestaltet – vom Rosenpraliné über das Tortenstückchen bis hin zum Orangenkonfekt fühlen sich all die Seifen obendrein herrlich samtig an. Und auch die Ohren wollen schließlich bedient werden: Leise, jazzige Musik erfüllt den Raum. „Andere Menschen kreieren Bilder und zeigen sie in Ausstellungen. Ich habe diesen Laden aufgebaut und meine Kosmetik entwickelt. Mein Laden ist meine Collage“, sinniert Nazanin Pfannenschmidt, Inhaberin von Oleander Natural Living in Hannover Linden und in der List. Dabei führte ihr Berufsweg sie zunächst in eine andere, wenn auch ähnliche Richtung. 16 | Porträt Mit 19 Jahren verließ Nazanin Pfannenschmidt gemeinsam mit ihrer Schwester den Iran, um endlich frei zu sein. Ein Architekturstudium brach sie ab; im Textildesign fand sie ihre Ausdrucksform. Nach dem Studium war sie bei Automobilkonzernen in Wolfsburg und Köln beschäftigt, gestaltete das Interieur von Fahrzeugen. „Wenn ich manchmal Autos vorbeifahren sehe, bei denen ich den Innenraum mitgestaltet habe, werde ich wehmütig. Doch als Mutter eines kleinen Kindes war ich einfach nicht mehr flexibel genug, um dort wieder anfangen zu können“, erzählt Pfannenschmidt. Die Vorgeschichte von Oleander Natural Living begann im Dezember 2005, als die Textildesignerin ein kleines Lädchen für Wohnaccessoires, Seifen und Kosmetik eröffnete. Gemeinsam mit ihrer Geschäftspartnerin erlernte Pfannenschmidt, Kosmetik selbst herzustellen, und zog in ihr jetziges größeres Ladengeschäft um. Die Überlegung stand im Raum, eine Seifenproduktionsfirma zu eröffnen. Doch von diesem Projekt zog sich die Unternehmerin wieder zurück. Auch für die Herstellung ihrer jetzigen Kosmetik, vorrangig auf Glyzerin-Basis, war es notwendig, zahlreiche Zertifikate und Beglaubigungen von ÄrztInnen und ChemikerInnen einzuholen, um diese Kosmetik vertreiben zu dürfen. Mittlerweile läuft Oleander Natural Living so gut, dass die Geschäftsfrau im Oktober 2008 einen zweiten Laden in der List eröffnet hat. Und welche Pläne gibt es für die Zukunft? „Ein Traum wäre es, in anderen Städten ebenfalls Ladengeschäfte zu eröffnen. Interessenten für ein Franchisesystem gab es schon genügend. Doch das ist für später ein Thema, wenn mein Sohn älter ist. Momentan hat für mich die Familie absoluten Vorrang. Ich arbeite auch konsequent nur halbtags – und eben oft nachts“, steckt Nazanin Pfannenschmidt ihre Prioritäten ab. Erinnerungen an den Iran? „Ich bin ein Revolutionskind, habe sehr viele schreckliche Bilder im Kopf. Und ich erinnere mich an meine Großmutter, die in einem ganz kleinen Haus lebte, mit unzähligen Orangenbäumen im Garten. OrangenblütenAroma, das ist mein Lieblingsduft.“ » Ich rede zwar mit Akzent, aber ich denke nicht mit Akzent.« Porträt | 17 Gemeinsam zum eigenen Unternehmen Jennifer Timm, 29 Aisha Cook, 30 timmcook Ergotherapie GbR „Haben Sie beide einmal einen Augenblick Zeit für mich?“ Der Moment, als ihnen ihre damalige Chefin Margit Temme Ende 2004 diese Frage stellte, und das daran anschließende Gespräch wird Aisha Cook und Jennifer Timm wohl noch lange in Erinnerung bleiben. Es führte sie in die Selbstständigkeit, denn ihre Chefin hegte Pläne, sich wieder mehr auf ihre Tätigkeit als Psychologin zu konzentrieren und wollte ihre Ergotherapie-Praxis mit insgesamt drei Standorten in Neustadt und Garbsen in guten Händen wissen. Die Entscheidung, die Praxen zu übernehmen, fiel den beiden Jungunternehmerinnen nicht schwer. „Frau Temme hat uns fast das komplette Jahr 2005 aufgebaut, nicht nur als Unternehmerinnen, sondern auch mit dem offenen Ohr einer Psychologin. Wir fühlten uns hervorragend vorbereitet auf den Start in die eigene Praxis“, erläutert Aisha Cook. 18 | Porträt Gründungsjahr: 2006 MitarbeiterInnen: 19 Geholfen hat eine gute Portion Optimismus, die zumindest Aisha Cook als gebürtige US-Amerikanerin direkt in die Wiege gelegt wurde. „Die Amerikaner, mit denen ich mich austauschte, reagierten längst nicht so kritisch wie unsere deutschen Freunde“, kommentiert die Ergotherapeutin den Start. Vor allem verbindet die beiden Unternehmerinnen die Liebe zu ihrem Beruf: Sei es das Kind, dessen Motorik noch nicht weit genug entwickelt ist, die PatientInnen mit einer Knieoperation, deren Muskulatur einer Kräftigung bedarf oder der ältere Mensch, dessen Gehirnzellen mit einem Gedächtnistraining wieder auf Trab gebracht werden – die timmcook Ergotherapie GbR nimmt sich Menschen jeden Alters an. „Jede von uns hat sich auf zwei bis drei Gebiete spezialisiert und besucht regelmäßig Fortbildungen. Wir sind sehr breit aufgestellt, arbeiten auch mit Kunst- und einem Familientherapeuten zusammen“, beschreibt Jennifer Timm das Praxiskonzept. Als Unternehmerinnen tragen sie mit ihren knapp 30 Jahren schon jetzt große Verantwortung. Sie beschäftigen insgesamt 19 MitarbeiterInnen. Im Februar 2008 hat die timmcook Ergotherapie GbR expandiert und die Praxis um einen Standort in Seelze erweitert. Dass sie gemeinsam in die Selbstständigkeit gestartet sind, war für die beiden Therapeutinnen eine Bereicherung. Jennifer Timm: „So manche Entscheidung fällt wirklich zu zweit leichter. Außerdem können wir uns immer austauschen. Das ist bei heiklen Themen, wie etwa Konflikten, sehr hilfreich.“ Und welche Eigenschaften sollte eine Gründerin oder ein Gründer mitbringen? „Selbstverständlich sollte die Freude und Leidenschaft zum Beruf vorhanden sein. Es sollte auch klar sein, dass man gerade in den ersten Jahren sehr viel Freizeit opfert.“ Gibt es Pläne für die Zukunft? „Zumindest im kommenden Jahr wird erst einmal ein wenig Ruhe einkehren, alles soll sich festigen. Wir planen einige Kooperationsprojekte mit Arztpraxen und Krankenhäusern.“ Und wie diese Projekte ausgestaltet werden, das entscheiden Jennifer Timm und Aisha Cook wieder einmal selbstverständlich gemeinsam. » So manche Entscheidung fällt wirklich zu zweit leichter. Ausserdem können wir uns immer austauschen. Das ist bei heiklen Themen, wie etwa Konflikten, sehr hilfreich.« Porträt | 19 Von West nach Ost, von Ost nach West © - stockxpert.com Nelli Klaus, 43 Cargoost „Hinter jeder selbstständigen Frau steht ein starker Mann, hat mir einmal jemand gesagt. Diese Aussage hat mich damals sehr geärgert. Denn ich denke, dass wir Frauen sehr wohl vieles aus eigener Kraft schaffen können“, meint Nelli Klaus, Inhaberin von Cargoost. Vor fünf Jahren stand es für die allein erziehende Mutter an, sich „umzuorientieren“. Sachliche Worte für eine vermutlich sehr harte Zeit. Doch Nelli Klaus versteht das Leben als Kampf, immer mit dem Glauben daran, es letztendlich zu schaffen. Die gelernte Speditionskauffrau, die in ihrer kasachischen Heimat Journalismus studiert und als Journalistin gearbeitet hat, konzentrierte sich bei der Gründung ihres Unternehmens Cargoost auf ihre Kernkompetenzen: Darauf, die Luftfrachtbranche durch ihre bisherigen Tätigkeiten in einem Speditionsunternehmen bestens zu kennen und darauf, als Muttersprachlerin die russische Sprache perfekt zu beherrschen und auch mit den kulturellen Gepflogenheiten Russlands bestens vertraut zu sein. 20 | Porträt Gründungsjahr: 2004 MitarbeiterInnen: 3 „Die Idee meiner Firma ist, Menschen dabei zu unterstützen, vorrangig Güter nach Russland und ins Baltikum zu exportieren.“ Das soll auch der Name „Cargoost“ zum Ausdruck bringen. „Wir kümmern uns um die gesamte transport- und zolltechnische Abwicklung“, beschreibt Nelli Klaus den Kern der Geschäftsidee. Ein weiteres Geschäftsfeld von Cargoost, um das sich ihre Mitarbeiterin und Schwester Irina Nemirowski kümmert, ist die Vermittlung von Reisen aller Art, ebenfalls vorwiegend in die osteuropäischen Staaten, von der Pauschalreise über den reinen Ticketservice bis hin zum Beschaffen von Visa. Eine sehr wichtige Basis für die Existenzgründung stellte für die Unternehmerin der Besuch eines vierwöchigen Seminars dar. „Insgesamt vier Mal mussten wir unsere Idee vor der Gruppe präsentieren. Da wurde rasch klar, welche Idee Hand und Fuß hat bzw. woran es noch hapert. Mit einigen Teilnehmern des Seminars tausche ich mich noch heute aus“, betont die in Kasachstan geborene Speditionskauffrau. Erstes Anzeichen des Wachstums war der Umzug in ein größeres Büro. Entscheidend geholfen, dass das Unternehmen bereits nach kurzer Zeit expandieren konnte, hat Irina Nemirowski. „Sie hat den zweiten Geschäftszweig meiner Firma, den Reisebereich, komplett aufgebaut. Vorher habe ich das quasi nebenbei gemacht und aufgrund dessen nicht so ein großes Augenmerk darauf gerichtet“, erklärt die Inhaberin von Cargoost. Gab es auch Schwierigkeiten? „In der Luftfrachtbranche im Allgemeinen – das betrifft also nicht allein meine Firma – haben wir momentan das Problem, dass die Preise aufgrund der steigenden Kerosinzuschläge immer teurer werden, so dass einige Kunden auf LKW als Transportmittel umschwenken. Hier müssen wir Lösungen finden, um unsere Kunden zu halten oder neue zu finden“, ist sich die Unternehmerin sicher. Doch auch hier wird ihr ihr Kampfgeist wieder den richtigen Weg weisen. » Ich denke, dass wir Frauen vieles aus eigener Kraft schaffen können.« Porträt | 21 Eine Tüte voll Theater Ylva Jangsell, 38 Theater Tüte Ein Zufall führte sie nach Hannover. Eine Bekannte aus Schweden erinnerte sich, dass Ylva Jangsell aus Malmö einmal in einem Theaterstück einen behinderten Jungen dargestellt hatte. „Und genauso einen behinderten Jungen brauchte sie kurzfristig für ihr Stück in Hannover, weil jemand ausgefallen war. Da hat sie mich angerufen. Und ich bin hier geblieben, mit nur geringen Deutschkenntnissen“, erzählt die gebürtige Schwedin, die in Malmö aufwuchs, in London Theater studierte und längere Zeit in Dänemark lebte. Hannover schien der Schauspielerin der ideale Ort für ein neues Projekt zu sein, auf dessen Idee sie eine Freundin aus Kopenhagen gebracht hatte: ein mobiles Kindertheater für Kindergarten-Kinder zu gründen. „Ich hatte ihre Erlaubnis, ihr erstes Stück „Die vier Jahreszeiten“ zu kopieren und in Hannover aufzuführen. Eine weitere Freundin betreibt ein ähnliches Kindertheater in Berlin. Mit ihr gemeinsam habe ich weitere Stücke konzipiert“, erläutert die Schwedin. 22 | Porträt Gründungsjahr: 2004 Die Stücke sind dem Alter entsprechend kurz gehalten, nur etwa 35 bis 45 Minuten und behandeln Themen des Alltags. In „Trixi Trichter“ beispielsweise beobachtet ein Koch das Treiben seiner Nachbarn und kredenzt am Ende eine Überraschungssuppe: „Muh – was macht das Ei im Schuh“ erzählt vom Leben auf dem Bauernhof. Und woher kommt ihr Publikum? „Mit meiner Theater Tüte bin ich mobil. Ich brauche keinen Theaterraum und komme selbst zu meinen Zuschauern, in den Kindergarten, auf das Sommerfest, zur Weihnachtsfeier. Die Akquise ist erfreulich erfolgreich gelaufen. Mittlerweile kann ich auf Stammkunden zurückgreifen, einige Kindergärten melden sich immer wieder“, sagt Jangsell. Theaterspielen für kleine Kinder ist eine dankbare, manchmal aber auch schwere Aufgabe. „Kleine Kinder geben dir ein direktes Feedback, zeigen dir mit ihrem gebannten Gesicht, dass du gut bist, oder, indem sie weggehen, dass du sie langweilst. Das ist jedes Mal eine schöne Herausforderung“, befindet die Schauspielerin. Neben der Tätigkeit mit ihrer Theater Tüte kommen auch andere Projekte zum Zuge: Jangsell arbeitet gleichzeitig als Schauspielerin und Produktionsleiterin – zum Beispiel für die Theaterwerkstatt Hannover oder das Theater Wrede in Oldenburg. Außerdem bietet sie Theater-Workshops an, momentan für alle Altersgruppen. Als Schwedin fühlt sich Jangsell hier in Deutschland gut aufgehoben, allerdings mit gemischten Gefühlen: „Im Vergleich zu anderen Ausländern sind Skandinavier gut akzeptiert. Nicht nur in Deutschland: In London musste ich einmal meine Aufenthaltsgenehmigung verlängern lassen. Da habe ich deutlich gemerkt, mit wie viel mehr Respekt ich behandelt wurde als beispielsweise ein Mensch mit dunkler Hautfarbe. Das irritiert mich einfach!“ Pläne für die Zukunft gibt es zuhauf. „Ich würde gern die Theater Tüte ausbauen, größere Produktionen machen, vielleicht mit einem weiteren Schauspieler zusammen oder mit Musikern“, träumt die Schauspielerin. Und hat noch lange nicht alles aus ihrer Tüte voll Theater hervorgezaubert. » Kleine Kinder geben dir ein direktes Feedback, zeigen mit ihrem gebannten Gesicht, dass du gut bist oder dass du sie langweilst. Das ist jedes Mal eine schöne Herausforderung.« Porträt | 23 Fundierte Kompetenz und ein Lächeln von Herzen © Friedberg - Fotolia.com Carolina Guillot, 33 Lotus Apotheke & Naturmedizin Noch Mitte der 1990er Jahre hätte die studierte Pharmazeutin Carolina Guillot sich in ihrer beruflichen Zukunft als Führungskraft bei einem internationalen Pharmakonzern gesehen, denn in ihrer Heimat Kolumbien war sie eine gefragte Fachkraft in der Qualitätssicherung. Doch dann wurde der Standort in Bogotá geschlossen und die Produktion nach Mexiko und Venezuela verlagert. Dorthin wollte die Pharmazeutin nicht gehen. Es zog sie nach Deutschland, ins Heimatland ihrer Großeltern. Bereits während des Studiums hatte Carolina Guillot ein Semester in Dortmund verbracht. Jetzt wagte sie wieder den Sprung, wollte für längere Zeit in Deutschland Erfahrungen sammeln. Mit ihren Fachkenntnissen erhielt die junge Frau bald eine Stelle bei „hameln pharma“. Und entschloss sich zu einer Neuorientierung. 24 | Porträt Gründungsjahr: 2006 MitarbeiterInnen: 6 „In den Pausen haben sich immer alle hinter ihren Zeitungen versteckt. Das ist völlig konträr zu uns kommunikationsfreudigen Kolumbianern. Ob beruflich oder privat: Du teilst mit allen Mitmenschen deine Gefühle, kannst auch einem Fremden einmal erzählen, dass du dich schlecht fühlst oder freust“, erläutert die sympathische Unternehmerin. Den Austausch fand sie während des Praktikums in einer Apotheke, das sie im Rahmen eines Anerkennungsjahres absolvierte. Denn auch in Deutschland wollte sie die berufliche Approbation. „In der Apotheke schätzten die Kunden, vor allem die älteren Menschen, meine Freundlichkeit sehr“, erinnert sich Carolina Guillot. Die Pharmazeutin hatte ihr Terrain gefunden, die menschlichere Apotheke als Vision. Herzlichkeit, Kompetenz und menschliche Wärme – das sind die drei Schlagworte, die die Philosophie der Lotus-Apotheke in Hannovers Südstadt auf den Punkt bringen. Mit der Eröffnung ihres eigenen Geschäfts im Januar 2006 setzte Guillot einen angenehmen Gegentrend im Vergleich zu Internet- und Billigapotheken. Neben Freundlichkeit und Versiertheit hält die Inhaberin für ihre KundInnen ein besonderes Produktspektrum bereit. Die Apotheke ist auf alternative Heilmethoden spezialisiert. „In Kolumbien werden seit 15 Jahren immer mehr naturheilkundliche Medikamente eingesetzt. Ich finde es erstaunlich, dass das in Deutschland noch so wenig passiert, wo doch ein Deutscher die Homöopathie entdeckt hat.“ Die Entscheidung, die ehemalige Hubertus-Apotheke zu übernehmen, fiel der Kolumbianerin nicht schwer. „Allein kommt man nicht weiter“, lautet ein Leitsatz der Geschäftsfrau. „Gerade in der Gründungsphase ist es wichtig, ein Netzwerk zu haben. Meine Professoren und Chefs unterstützten mich wirklich sehr.“ Die Gesundheitsreform im Frühjahr 2006 machte den Start ins eigene Unternehmen nicht gerade leicht. Doch Guillot freut sich über eine ständig wachsende Stammkundschaft. Und darüber, dass ihre KundInnen zufrieden sind. Mit ihren Beschwerden fühlen sie sich ernst genommen und in ihrem Heilungsprozess unterstützt. Mit viel Kompetenz und einem Lächeln von Herzen. » Allein kommt man nicht weiter. Gerade in der Gründungsphase ist es wichtig, ein Netzwerk zu haben.« Porträt | 25 Autoverkauf und noch viel mehr Svetlana Altschuler, 38 Altschuler GmbH Ihr Mann und sie wollten sich eigentlich schon wieder in Richtung Heimat, nach St. Petersburg, orientieren. Es war einfach zu schwer gewesen, in Deutschland Fuß zu fassen und sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser halten zu müssen. Bis ein Bekannter, der wieder zurück nach Moskau gehen wollte, Svetlana Altschuler im Jahr 2002 anbot, seine Autohandelsfirma zu übernehmen. Die letzte Chance. „Ein Jahr und drei Steuerberater später – der dritte blieb mein Steuerberater und hat mir beim Aufbau der Firma wirklich sehr geholfen – wusste ich endlich, wie ich die Firma umstrukturieren musste, damit sie wirklich erfolgreich wird. Wir gaben unsere insgesamt 13 Container-Standorte auf, konzentrierten uns auf einen Platz, zogen nach Garbsen und später nach Langenhagen um, handeln jetzt nur noch übers Internet und bieten nur noch Luxuswagen an“, erläutert Altschuler den Umstrukturierungsprozess. 26 | Porträt Gründungsjahr: 2002 MitarbeiterInnen: 2 In wenigen Sätzen beschreibt die Unternehmerin, wie sie innerhalb kurzer Zeit ein Unternehmen zum Florieren brachte. Doch als es soweit war, war der Reiz verschwunden. Zwar läuft der Autohandel weiter, doch darum kümmern sich jetzt Altschulers MitarbeiterInnen. Neue, komplexere Herausforderungen riefen, entstanden teilweise aus den Kontakten zu Altschulers AutokundInnen. Bei diesen Kontakten geht es meistens darum, Materialien und Anlagen ausfindig zu machen, die Geschäftsverhandlungen zu koordinieren und die Produkte schließlich nach Russland zu transferieren – wie beispielsweise eine Räumungsanlage für Wasserwerke in St. Petersburg. Dieses Projekt schloss Altschuler in 2005 ab. Auch den Großteil einer onkologischen Klinik hat die studierte Ingenieurin in ihrer Heimat eingerichtet. Ein aktuelles Projekt ist derzeit, ein Leichtathletik-Zentrum mit einem bestimmten Leichtholz auszustatten. Doch auch andere Gebiete locken. „Ich will etwas für meine Seele tun.“ Bereits vor zwanzig Jahren hat die Unternehmerin einen Bildhauer kennen gelernt. Jetzt will sie ihn in Deutschland bekannt machen, eine Vernissage organisieren. Sie trägt sich mit dem Gedanken, ein kleines Atelier zu eröffnen. „Hier in Deutschland ist die abstrakte Kunst sehr populär. Das ist nicht so mein Geschmack“, begründet Altschuler ihr neues Projekt. Sie hegt schon immer ein Faible für Kunst. Gab es bei all dieser erfolgreichen Geschäftigkeit zwischendurch schwierige Zeiten? „Mich hat es sehr schwer getroffen, dass wir einmal eine Abmahnung erhalten haben, weil wir in einer Anzeige den CO²-Ausstoß eines Fahrzeugs nicht mit angeführt hatten. Das war eine Kanzlei, die sich darauf spezialisiert hatte, andere Firmen zu verklagen“, erinnert sich die Unternehmerin. Doch schon geht sie wieder dazu über, über neue Konzepte zu sprechen, die darauf warten, von ihr ausgearbeitet zu werden. Dazu passt ihr Lebensmotto, das sie sich selbst gesetzt hat. „Jeder Tag soll anders werden als der vorige.“ » Mein Lebensmotto: Jeder Tag soll anders werden als der vorige.« Porträt | 27 Glücksvogel zwischen den Welten Chia Raissa Njangoran Gildemeister, 30 Freischaffende Künstlerin „Ich bin eine afrikanische Frau und werde es immer bleiben. Damit, dass ich die Farben und Symbole Afrikas, die Leidenschaft und den Schmerz afrikanischer Frauen in meine Bilder trage, zeige ich, dass ich lebe“, so schlicht und stark zugleich beschreibt Chia Raissa Njangoran Gildemeister ihr künstlerisches Schaffen. Die kräftigen Farben ihrer afrikanischen Heimat – Gildemeister wurde in Abidjan, der Hauptstadt des westafrikanischen Côte d’Ivoire, geboren und lebte in Korhogo an der Küste – verbindet die Künstlerin mit natürlichen Materialien wie Sand, Henna, Sisal, Baumwolle, Karton oder Holz. Menschliche Gestalten, aber vor allem Totemtiere und die „Glücksvögel“ der Korhogo-Stoffmalereien tauchen immer wieder in ihren Bildern auf. 28 | Porträt seit 2003 Chia Raissa Gildemeister träumte schon als kleines Kind davon, mit Farben zu arbeiten, doch sah es zunächst nicht danach aus, als würde sie diesen Traum jemals verwirklichen können. Ihr Vater starb, als sie zwölf Jahre alt war. Von da an musste ihre Mutter sich allein für das Einkommen für die vierköpfige Familie sorgen – mit dem Anspruch, allen Kindern eine ausgezeichnete Ausbildung mit Perspektive zu ermöglichen. „So stand es niemals zur Debatte, dass ich Kunst studiere. Meine Mutter favorisierte Medizin. Wir haben uns auf Journalismus als Kompromiss geeinigt“, erinnert sich die Künstlerin. Während ihres Studiums lernte sie einen deutschen Entwicklungshelfer kennen, ihren späteren Ehemann. Damit war sie sehr schnell der Verwirklichung ihres Zieles näher, als Künstlerin zu arbeiten, als sie zu träumen gewagt hatte: Sie folgte ihrem Mann nach Worpswede und fand sich inmitten einer Künstlerkolonie wieder. „Hier geht es sehr familiär zu. Worpswede ist eine zweite Heimat für mich geworden“, betont Gildemeister. Doch sie gestand sich nicht von Anfang an zu, als Künstlerin zu wirken. Erst musste sie ihre eigene Bildsprache finden und Selbstbewusstsein entwickeln. Selbstständig, unabhängig von ihrem Mann wollte sie sein. So verdiente sie sich ihr Geld als Kellnerin. Zeit für Kinder musste auch noch sein. Zunächst blieb also wenig Raum und Zeit für ihr eigentliches Vorhaben. Bis eine Nachbarin auf ihre Kunstwerke aufmerksam wurde und für sie eine kleine Ausstellung in Worpswede organisierte. Seither haben so einige Ausstellungen mit den Bildern und Skulpturen von Gildemeister stattgefunden. Für die Künstlerin ist es nicht immer leicht, neue Ausstellungen zu realisieren. „Ich glaube, Galeristen denken oft, dass ich mich als Mutter nicht voll und ganz um die Organisation einer Ausstellung kümmere. Das ist aber gar nicht so“, beschreibt sie die Schwierigkeit. „Für mich ist es ein großes Glück, als Künstlerin zu arbeiten. In der Elfenbeinküste wäre das nicht möglich gewesen. Ich male für all die afrikanischen Frauen, die niemals ihren eigenen Weg gehen dürfen. Und ich bin froh, in meinen Bildern meine afrikanische Welt in die westliche Welt zu tragen.“ » Ich male für all die afrikanischen Frauen, die niemals ihren eigenen Weg gehen dürfen. Und ich bin froh, in meinen Bildern meine afrikanische Welt in die westliche Welt zu tragen.« Porträt | 29 Mit den besten Empfehlungen © Mareen Friedrich - Fotolia.com Malgorzata Schaefer, 35 contact4 GmbH „Die Gründung von contact4 ist die logische Konsequenz meiner Tätigkeit während des Studiums. In dieser Zeit wurde ich oft von Unternehmen und Werbeagenturen gebucht und war als Übersetzerin sowie als Hostess und Dolmetscherin bei Messen im Einsatz. Offenbar hat sich das herumgesprochen, die Unternehmer waren zufrieden mit mir, haben mich immer wieder gebucht und weiterempfohlen. Noch heute habe ich Stammkunden aus dieser Zeit.“ Wer von sich sagen kann, seine KundInnen hätten ihn quasi in die Selbstständigkeit gedrängt, bei dem ist der Erfolg des Unternehmens vorprogrammiert. Sie schätzten ihr angenehmes Auftreten und ihre sprachliche Versiertheit und wollten immer mehr: So kam Malgorzata Schaefer zu ihrem Unternehmen „contact4“, welches Messepersonal, Dolmetscher- und Übersetzerdienstleistungen anbietet – und bei Bedarf ebenfalls bei Messeauftritten berät: und zwar deutschlandweit. 30 | Porträt Gründungsjahr: 1998 MitarbeiterInnen: bis zu 158 Dabei sollte der Aufenthalt in Deutschland nur ein kurzes Intermezzo für ihr Studium der Germanistik und Anglistik sein. „Doch manchmal entscheidet das Leben anders“, schmunzelt die Unternehmerin. „Während des Studiums lernte ich meinen jetzigen Mann kennen.“ Der Zeitpunkt der Unternehmensgründung war für die gebürtige Polin, die inzwischen beide Staatsbürgerschaften innehat, optimal. „Ich hatte eine kleine Tochter, da wäre es nicht möglich gewesen, bei einem Unternehmen angestellt zu sein.“ Ihr Migrationshintergrund ist für ihr Geschäft von entscheidendem Vorteil: Sie arbeitet für internationale Unternehmen. Da ist es nicht nur wichtig, mehrere Sprachen fließend zu beherrschen (Malgorzata Schaefer spricht Deutsch, Polnisch, Englisch, Italienisch und Spanisch), sondern auch in verschiedenen Kulturen bewandert zu sein. Externe Hilfe bei der Gründung hat sich die Sprach- und Kulturwissenschaftlerin keine geholt. Dafür war ihr Mann, der bereits selbst mehrere Unternehmen gegründet hatte, eine große Unterstützung, als das Unternehmen expandierte und in die Gesellschaftsform der GmbH umgewandelt wurde. Hürden gab es dennoch. „In meiner Branche, die ja sehr stark über Zeitarbeit funktioniert, benötigt man die so genannte Arbeitnehmerüberlassungserlaubnis, die anfangs jährlich wieder erneuert werden musste. Man musste jedes Mal Führungszeugnisse einreichen und es wurde genauestens geprüft, ob man beispielsweise pünktlich die Gehälter zahlt. Ich hatte das Gefühl, doppelt unter die Lupe genommen zu werden, weil ich eine Unternehmerin mit Migrationshintergrund bin.“ Für die Zukunft hat Malgorzata Schaefer viele Pläne. „Ich bin ein Mensch, der Herausforderungen braucht. Vielleicht stelle ich irgendwann für contact4 einen Geschäftsführer ein und probiere mich in einer völlig anderen Branche. Dazu hätte ich große Lust.“ Und dann wieder einmal: Mit den besten Empfehlungen… » Wenn meine Kunden und meine Mitarbeiter immer und rundum glücklich sind, bin ich auch glücklich.« Porträt | 31 Der Tanz der Emotionen Elena Martín, 37 Flamenco-Studio Elena Martín Gründungsjahr: 2004 Der Boden bebt, jedes Fußstampfen kommt einem Hammerschlag gleich, wild und entschlossen. „Flamenco ist ein energischer Tanz, in dem du deinen Emotionen Ausdruck verleihst“, erklärt Elena Martín. Mit Leidenschaft betreibt sie auch ihre Tanzschule. Nicht von ungefähr: Bereits als kleines Kind lernte sie von ihrer Mutter, der berühmten Flamenco-Tänzerin Maria Lopez, den emotionalen Tanz. Flamenco prägte ihre gesamte Kindheit, rief ihr Vater doch 1975 das renommierte Flamenco-Ensemble „Grupo Semilla“ ins Leben. Bereits mit elf Jahren gab sie ihre erste Tanzstunde. Doch obwohl Flamenco so sehr ihr Leben dominierte, schlug Elena Martín bis ins Jahr 2003 hinein andere berufliche Wege ein und arbeitete in der Musikindustrie, bis sie arbeitssuchend wurde. „Da habe ich mir gedacht, jetzt mache ich das, was ich wirklich will“, erzählt sie. Von Anfang an lief ihre Tanzschule gut. Mittlerweile unterrichtet sie ca. 100 Schüler aller Altersklassen – ohne ihre Tanzschule großartig zu bewerben. 32 | Porträt Ein Buch mit sieben Siegeln war für die Künstlerin, Choreografin und Lehrerin das Thema Buchhaltung. „Mittlerweile habe ich mit meinem vierten Steuerberater jemanden gefunden, dem ich vertrauen kann, und habe mich selbst auch in das Gebiet eingearbeitet. Ein absolutes Muss, aber für einen Künstler ein böhmisches Dorf“, sagt die junge Frau andalusischer Abstammung. „Von manchen Sachbearbeitern hatte ich mehr Engagement und Hilfestellung erwartet. Ich fühlte mich oft mit meinen Fragen allein gelassen, wurde nicht zurückgerufen.“ Elena Martín und ihre Familie sind in Spanien sehr geachtet. Ein andalusischer Fernsehsender widmete ihnen sogar eine TV-Dokumentation. Auch in Deutschland sind Elena und die „Grupo Semilla“ gern gebuchte KünstlerInnen. Sie tanzten bereits vor Altkanzler Gerhard Schröder, bei den Feierlichkeiten zum Mauerfall und sogar vor der Popgruppe U2. „Mir ist aber egal, vor wem ich tanze, ob vor einem Botschafter oder einem Busfahrer, meine Leidenschaft zählt.“ Elena Martín macht es vor allem Spaß, ihre Kultur, den Flamenco, in eigenen Choreografien an interessierte Menschen weiterzugeben. So ist für sie der Höhepunkt des Jahres eine Aufführung unter dem Motto „Flamenco-Nacht“. Hier werden sämtliche bei ihr zu erlernenden Tanzstile des Flamencos von ihren SchülerInnen auf die Bühne gebracht. Tanzend erzählen sie eine großartige Geschichte. „Schon Wochen vorher ist dieses Event ausverkauft“, schwärmt die Unternehmerin. Welche Pläne es für die Zukunft gibt? „Ich würde gern mit meiner Flamencoschule wachsen und in größere Räume umziehen.“ Tipps für ExistenzgründerInnen? „Ein wenig Eigenkapitel ist von Vorteil und eine Gründerin sollte eine klare, realisierbare Idee mitbringen, an sich selbst glauben, hartnäckig sein, nicht aufgeben“, kommt es wie aus der Pistole geschossen. Ein lautes Lachen folgt: „Und natürlich, auch das ist nicht zu vernachlässigen: sich in das Thema Buchhaltung einarbeiten.“ » Mir ist egal, vor wem ich tanze, ob vor einem Botschafter oder einem Busfahrer, meine Leidenschaft zählt.« Porträt | 33 Die persönliche Note Esra B. Uzuncay-Koc, 40 Schülerhilfe Barsinghausen Ihre Idee war, einen SB-Backshop zu eröffnen. Nach einem Umzug nach Langenhagen fehlte der studierten Sozialpädagogin Esra B. Uzuncay-Koc eine berufliche Perspektive, zudem hatte sie ihre kleine, heute fünfjährige Tochter zu versorgen. Beim Surfen im Internet wurde sie auf das Angebot eines Franchiseanbieters aufmerksam, einen Backshop zu gründen. Kurzerhand schickte sie ihre Bewerbungsunterlagen ab. „Warum machen Sie sich nicht mit einer Schülerhilfe selbstständig? Ihr Lebenslauf ist geradezu prädestiniert dafür“, lautete die postwendende Antwort des Franchiseberaters. „Eine eigene Schülerhilfe zu leiten, war schon immer mein Traum“, stimmte sie ihm zu. Und das kommt nicht von ungefähr: Seit 1974 existiert die allererste Schülerhilfe am Stammsitz des Franchisekonzerns in Gelsenkirchen: Und die hat Esra B. Uzuncay-Koc als Schülerin selbst besucht. 34 | Porträt Gründungsjahr: 2006 MitarbeiterInnen: 36 „Ich würde mich nicht wundern, wenn ich bei den Gründern dieser ersten Schülerhilfe meinen Unterricht erhalten habe. Auf eine gute Ausbildung haben meine Eltern sehr großen Wert gelegt – Glück für mich“, erzählt die Unternehmerin, die kurdischer Abstammung ist und zugleich die deutsche Staatsbürgerschaft innehat. Im November 2006 öffnete die Schülerhilfe in Barsinghausen unter Leitung von Esra B. Uzuncay-Koc ihre Pforten. Doch bis dahin galt es, einiges zu regeln, einen Businessplan zu verfassen, Bankgespräche zu führen. „Dabei haben mich die Franchiseberatung, meine Bank, das TCH und vor allen Dingen mein Ehemann unterstützt“, berichtet die Sozialpädagogin. Der Laden läuft gut: Bei 50 Schülern beschäftigt Esra B. Uzuncay-Koc kontinuierlich sechs MitarbeiterInnen, meist Lehramtsstudierende, punktuell werden über 30 MitarbeiterInnen eingesetzt. Die Inhaberin versteht sich vor allen Dingen als Pädagogin; der materielle Aspekt ist für sie zweitrangig. Mit viel Enthusiasmus beschreibt sie die Philosophie der Schülerhilfe. „Wir leisten Hilfe zur Selbsthilfe. Wichtig ist es, unseren Schülern Selbstwertgefühl zu vermitteln“, betont Uzuncay-Koc. „Ich möchte sie zum Erfolg führen. Nach ungefähr einem halben bis spätestens einem Jahr haben die Schüler die Fähigkeit erlernt, selbst zu lernen, und können die Schülerhilfe wieder verlassen.“ Der soziale Aspekt spielt ebenso eine Rolle. „Viele Eltern sind berufstätig. So verstehen wir uns auch ein wenig als Lebensbegleiter. Eine Zeit lang haben wir beispielsweise mittags eine Suppe serviert“, erläutert die Unternehmerin. Und welche Ziele hat sie sich für die Zukunft gesetzt? „Es wäre schön, die Zahl der betreuten Schüler in absehbarer Zeit weiter zu steigern. Und ich habe noch die romantische Idee, einmal einen TürkischKurs anzubieten“, träumt Uzuncay-Koc. Doch zunächst steht die Eröffnung einer zweiten Schülerhilfe-Filiale in Stadthagen auf dem Plan. Mit der persönlichen Note von Esra B. Uzuncay-Koc. » Wichtig ist es, unseren Schülern Selbstwertgefühl zu vermitteln. Ich möchte sie zum Erfolg führen.« Porträt | 35 Pionierin mit Achtsamkeit © bilderbox - Fotolia.com Jasmin Arbabian-Vogel, 40 Interkultureller Sozialdienst Sofort nach dem Studium in die Selbstständigkeit und einen Pflegedienst ins Leben rufen? Eine völlig abwegige Idee? Einige Aha-Erlebnisse waren es, die die im Iran aufgewachsene Halb-Iranerin Jasmin Arbabian-Vogel dazu motivierten. Während ihres Studiums jobbte die angehende Politik- und Sozialwissenschaftlerin in einem Pflegedienst. „Obwohl nur Verwaltungsangestellte, bekam ich rasch mit, dass die Mitarbeiter überhaupt nicht auf Menschen mit Migrationshintergrund eingestellt waren“, erläutert die Unternehmerin. Doch es waren vor allem auch sehr persönliche Gründe, die die junge Frau überzeugten, dass die Gründung eines interkulturellen Sozialdienstes eine absolute Notwendigkeit darstellte. „Als mein Vater einmal im Krankenhaus lag, erlebte ich, wie sich die Pfleger mit ihm unterhielten: laut und langsam, in einer einfachen Sprache, ganz so, als wäre er ein kleines Kind. Dabei war mein Vater früher als Bauingenieur tätig“, erzählt sie. 36 | Porträt Gründungsjahr: 1996 MitarbeiterInnen: 54 So gründete Jasmin Arbabian-Vogel am 1. Februar 1996 einen interkulturellen Pflegedienst - den ersten in ganz Deutschland. Heute gibt es allein in Hannover drei. „Doch wir sind der einzige interkulturelle Pflegedienst. Die anderen sind transkulturell oder ethnisch orientiert“, betont die Inhaberin. „Wir sehen es nicht als notwendig an, dass ein Spanier eine Spanierin pflegt. Für uns ist die Sprache nicht das einzige Transportmittel. Unser gemeinsamer Nenner mit den Patienten ist unser Hintergrund, selbst Migrant zu sein, eine ähnliche Biographie zu haben.“ Oftmals sei es sogar positiv, wenn der Pfleger und die gepflegte Person nicht gleicher Nationalität sind. „Die Krankheit soll keine Runde machen. Da ist es gut, wenn der Pfleger eben nicht auch Türke ist.“ Mit 54 MitarbeiternInnen aus 13 verschiedenen Nationen – 27 davon sind in der ambulanten Pflege eingesetzt, weitere 27 betreuen ältere Menschen, die in Wohngemeinschaften leben – und insgesamt 130 ambulanten KlientenInnen zählt der Interkulturelle Sozialdienst von Jasmin Arbabian-Vogel zu einem der mittelgroßen Pflegedienste, die sich am Markt etabliert haben. Im Jahr 2000 wurden ihre Leistungen sogar mit einem Altenpflegepreis ausgezeichnet. Doch es gab auch schwere Zeiten: Die zweite große Hartz IV-Reform beispielsweise stellte die Unternehmerin vor eine Herausforderung. Mit intensiver Werbung steuerte sie dem drohenden Umsatzeinbruch entgegen. Und in den Jahren 2003 / 2004 erschloss sich der Pflegedienst einen weiteren Schwerpunkt: „Es gibt immer mehr Demenzkranke. Das liegt darin begründet, dass sich die Altersstruktur deutlich verändert hat. Früher war unser klassischer Kunde 70 Jahre alt, heute ist er 80.“ Neu ist seit Oktober 2008 eine gemeinschaftliche Tagesbetreuung für ältere Menschen. Damit hat sich ein weiteres Konzept aus der Schublade von Arbabian-Vogel realisiert, wobei ein Papier aus ihrer Feder sicher niemals eines beinhaltet: ein Denken in Schubladen. » Unser gemeinsamer Nenner mit den Patienten ist unser Hintergrund, selbst Migrant zu sein, eine ähnliche Biographie zu haben.« Porträt | 37 Gastfreundschaft auf Asiatisch Bailan Xia, 43 Delan International Trade and Travel Company Gründungsjahr: 2004 MitarbeiterInnen: 6 Die Silbe „lan“ im Unternehmensnamen „Delan IT“ steht für eine Orchidee, eine besonders schöne Blume, die einen gewissen Anspruch unterstreicht. Dieser Anspruch findet sich auch im Credo wieder: „Mein Unternehmen ist quasi eine Manufaktur. Der persönliche Kontakt zu meinen Klienten ist mir äußerst wichtig. Meine Kunden sollen sich auf der von mir organisierten Geschäftsreise wie zu Hause fühlen“, betont die Geschäftsführerin Bailan Xia. Das Portfolio des Unternehmens umfasst die Vermittlung von Zimmern für Messegäste vorwiegend aus China und Taiwan und die Organisation von Geschäftsreisen, die sich meist an den Messebesuch anschließen. „Ich vermittle nur Zimmer und Wohnungen, die ich vorher gesehen habe. Dabei berücksichtige ich natürlich die kulturellen Bedürfnisse meiner Klienten, bereite Informationen vom Fahrplan für den öffentlichen Nahverkehr bis zur Mülltrennung vor, weil es viele kleine Dinge gibt, die im asiatischen Raum anders geregelt sind.“ 38 | Porträt In ihren ersten Jahren in Deutschland studierte Bailan Xia, die 1997 aus der Provinz Hunan im Süden Chinas nach Hannover übersiedelte, an der Leibniz Universität Hannover. Nebenbei engagierte sie sich ehrenamtlich im Verband der chinesischen WissenschaftlerInnen und StudentenInnen, organisierte Veranstaltungen wie z. B. Frühlings- und Mondfeste und war in den Jahren 2001/ 2002 sogar im Vorstand. Im Februar 2004 gründete sie Delan IT. Die Geschäftsidee zu Delan IT hat sich langsam entwickelt. Während der Expo 2000 in Hannover arbeitete Bailan Xia im Chinesischen Pavillon. Dabei bemerkte sie, dass es einen Begleitungsbedarf asiatischer BesucherInnen aufgrund der Unterschiede von Sprache und Kultur gibt. Die CeBIT alleine verzeichnet ungefähr 600 AusstellerInnen aus Taiwan, dazu kommen die BesucherInnen auch anderer Messen – eine nicht unerhebliche Personengruppe für Xias Unternehmen. Einige davon sind ihre langjährigen KundInnen. Delan IT kümmert sich um weit mehr als um Zimmervermittlung und Organisation von Geschäftsreisen: Jahrelange Kunden- beziehungen haben eine Vertrauensbasis geschaffen, die nach mehr Verantwortung verlangte. Die sowohl mit europäischen als auch mit asiatischen Geschäftsgepflogenheiten vertraute Unternehmerin betreut Vertragsverhandlungen aller Art. Derzeit begleitet sie beispielsweise eine Haushaltsgerätefirma, die auf der Suche nach einer chinesischen Produktionsstätte ist. Auch ein prominentes Interesse ist geweckt: Bereits zweimal hat Xia eine Delegation aus Shanghai empfangen, die die dortige Weltausstellung im Jahr 2010 vorbereitet und den Rat und die Kontakte der in Deutschland heimischen Chinesin mit eigener Expo-Erfahrung sucht. Xia unterstützt gern und betont gleichzeitig: „Die Expo 2010 in Shanghai werde ich selbstverständlich besuchen, aber als Gast und nicht, um zu arbeiten.“ » Mein Unternehmen ist quasi eine Manufaktur. Der persönliche Kontakt zu meinen Klienten ist mir äußerst wichtig. Meine Kunden sollen sich wie zu Hause fühlen.« Porträt | 39 So einiges ins Rollen gebracht Joanna Kannenberg, 42 Bowling Stars and Fun & Bändits Dem Sport gehört schon immer ihre Leidenschaft. Und so war es auch kein Wunder, dass Joanna Kannenberg Sport studierte, zunächst in ihrer polnischen Heimat, in Katowice. Den Lebensunterhalt verdiente sie sich als Reiseleiterin, vor allem in Südostasien. Bis der Rektor ihrer Universität befand, dass ihre Reisen zu viel des Guten seien, und hierzu keine Genehmigung mehr erteilte. In den 1980er Jahren war es in Polen üblich, dass der Arbeitgeber, im Falle von Joanna Kannenberg war dies die Universität, eine Reiseerlaubnis aussprechen musste. Die junge Frau zog die Konsequenz, verließ ihre Heimat und schrieb sich an der Universität in Köln ein. Dort studierte sie Sporttherapie. „Obwohl ich kein einziges Wort Deutsch sprach, als ich hierher auswanderte, ist mir das Studium nicht schwer gefallen. Ich glaube, weil ich jung war und vor allem, weil ich dieses Studium unbedingt absolvieren wollte“, resümiert Kannenberg. 40 | Porträt Gründungsjahr: 1991 MitarbeiterInnen: bis zu 70 Bereits während ihres Studiums jobbte die Studentin im Bowling-Center. „Immer als Freiberuflerin. Ich konnte mir niemals vorstellen, irgendwo als Angestellte beschäftigt zu sein“, unterstreicht die Polin. „Ich glaube, dass man es entweder im Blut hat oder eben nicht. Als Unternehmerin muss man bereit sein, die volle Verantwortung zu übernehmen.“ Der Geschäftsführer merkte rasch, dass Kannenberg sich engagiert einsetzte, das Bowlingcenter gestaltete und viele neue Ideen einbrachte. Er machte sie bald zur stillen Teilhaberin. Seit 1993 ist Joanna Kannenberg Mitinhaberin des Bowling-Centers „Stars and Fun“ in der Hannoverschen Innenstadt. „Bändits“, ihr zweites Bowling-Center, hat sie im Jahr 2002 gemeinsam mit ihrem Geschäftspartner in Langenhagen gegründet. Seitdem ist sie Herrin über insgesamt 5.000 Quadratmeter. Dabei stehen die Namen der Bowling-Center für ein jeweils eigenes Programm. Im „Stars and Fun“ regiert das „Urlaubsfeeling“. Palmen am Strand laden zum Chillen ein, im Liegestuhl lassen sich gut Cocktails schlürfen, die UnterwasserAtmosphäre entspannt. Mit dem „Bändits“ hat der „Wilde Westen“ in Langenhagen Einzug gehalten. Selbstverständlich kommen auch kulinarische Bedürfnisse nicht zu kurz – und nicht zu vergessen: die Center sind ja eigentlich zum Bowlen und Snookern gedacht. „Wir bieten hier mehr als Sport, wir bieten Erlebnis auf allen Ebenen“, fasst Joanna Kannenberg das Konzept zusammen. Regelmäßige Themenabende und Sonderaktionen, wie beispielsweise das Promi-Bowlen, dessen Erlöse der Langenhagener Tafel zugute kommen, sorgen für zusätzliche Aufmerksamkeit. Dass Kannenberg einen Geschäftspartner hat, kommt ihrer Reisefreudigkeit zugute. Denn sie bildet in Polen und Ägypten auch Tauchlehrer aus. Ein bewegender Kontrast zum rollenden Geschäft. » Mein Motto: Geht nicht, gibt es nicht. Es gibt für alles eine Lösung – man muss sie nur finden.« Porträt | 41 Relocation: charmant und kompetent Anne Rangette-Thorey Thorey Relocation Services „Wer eine neue Idee hat, ist ein Spinner, bis die Idee eingeschlagen ist“, weiß Mark Twain. Anne Rangette-Thorey, Inhaberin der Firma Thorey Relocation Services, kann etwas Ähnliches erzählen: „Als ich vor zehn Jahren mit meiner Firma starten wollte, haben mich alle für verrückt gehalten. Unser Erfolg widerspricht allen Erwartungen.“ Eigene Erfahrungen bewogen sie dazu, ihre Firma zu gründen: „Vor 14 Jahren stand durch den Berufswechsel meines Mannes ein Umzug von Bayern nach Niedersachsen an. Damals war diese Region wenig attraktiv, so dass man selbst schon sehr viel Eigenmotivation mitbringen musste, um sich hier heimisch zu fühlen und die Vorteile zu entdecken. Meine Idee war, Menschen in einer ähnlichen Situation das Ankommen in einer neuen Umgebung in einer angenehmen, aber effizienten Weise zu ermöglichen“, erläutert die Unternehmerin. 42 | Porträt Gründungsjahr: 1998 MitarbeiterInnen: 7 Thorey Relocation Services war geboren, die Geschäftsidee: Führungskräfte und ManagerInnen sowie deren Familien bei berufsbedingten Standortwechseln zu unterstützen. Ein erster Kunde spielte 1998 das „Versuchskaninchen“, wie ihn Anne Rangette-Thorey jetzt scherzhaft nennt – mit großem Erfolg. „Dieser Kunde ist uns bis heute treu und hat uns auch gleich weiterempfohlen.“ Über Mundpropaganda hat sich das Geschäft stetig weiterentwickelt. „Wir machen keine Werbung, sind aber in den Fachverbänden und den einschlägigen Branchenbüchern vertreten.“ Nach zwei Jahren stellte Anne Rangette-Thorey eine erste Mitarbeiterin ein, mittlerweile beschäftigt sie sieben MitarbeiterInnen. „Vor allen Dingen Kristin Fenske-von Berckefeldt unterstützt mich ausgezeichnet“, betont die Geschäftsführerin. Zur Gründung ihres Unternehmens suchte sie Rat bei der Industrie- und Handelskammer in Braunschweig, bei den Wirtschaftssenioren und bei Gründerinnen-Consult. „Hier bekam ich sehr gute Tipps.“ Thorey Relocation Services begleitet seine KundenInnen in den Regionen Hannover, Braunschweig, Wolfsburg, Salzgitter und Kassel kompetent, diskret und effizient bei: Orientierungstouren, Behördengängen, Domizilsuche, Umzugsorganisation, Anmeldung bei Strom- und Gasversorgern und vielem mehr. Das Unternehmen kümmert sich auch, wenn KlientenInnen wieder in ihre Heimat zurückkehren oder an einen weiteren Standort geordert werden. „Das schönste Feedback für uns ist, wenn sich unsere Kunden heimisch fühlen. Dann haben wir gute Arbeit geleistet“, erklärt Anne Rangette-Thorey. Der Zukunft blickt die Unternehmerin positiv entgegen: „Unsere Branche wird immer bedeutender. Die Frequenz der Umzüge nimmt zu. Wenn wir möchten, steht einer Expansion nichts im Wege. Wir wollen allerdings nicht zu einer Betreuungsfabrik mutieren, legen sehr großen Wert auf das persönliche Engagement und die Qualität unserer Arbeit. Von daher werden wir nur bewusst wachsen.“ » Als ich vor zehn Jahren mit meiner Firma starten wollte, haben mich alle für verrückt gehalten. Unser Erfolg widerspricht allen Erwartungen.« Porträt | 43 Zuhause beim Friseur Evlampia Prodromou, 33 Hair Police Gemütlich und einladend sieht es hier aus. Jedes Möbelstück scheint ein Unikat zu sein, lauter Blickfänge. Es duftet nach Kaffee. Interessanter Lesestoff liegt aus, nicht das übliche Repertoire der Yellow Press. In den Sesseln haben es sich ein, zwei Wartende bequem gemacht, die dann und wann ihren Kaffee schlürfen und an der Zigarette ziehen, den neusten Tratsch aus Linden austauschen oder schweigend, träumend, sinnierend der Musik lauschen. Heimelig ist es hier, fast wie Zuhause: ein Ort zum Verweilen, nichts darstellen müssen. Was liegt der Vorstellungskraft ferner, als dass gerade ein Friseursalon ein solcher Ort sein könnte? Doch: er kann. Mit Evlampia Prodromou. Mit ihrem Friseurgeschäft „Hair Police“ fährt Tsyna, wie ihre StammkundInnen sie liebevoll nennen, ein Kontrastprogramm. Und das obwohl oder vielleicht gerade weil ihr Friseurladen bereits eine sehr lange Geschichte hat. 44 | Porträt Gründungsjahr: 2003 MitarbeiterInnen: 2 Bevor Tsyna sich dazu entschied, diesen Laden anzumieten und nach ihrem Geschmack aufzumöbeln, residierte hier 40 Jahre lang: ein Friseur. „Eines Tages ging ich die Straße hinunter und stellte überrascht fest, dass der Laden geschlossen hat und ein Nachmieter gesucht wird“, erinnert sich die Friseurmeisterin. Da musste sie nicht lange überlegen, denn schon einige Zeit trug sie sich mit dem Gedanken an eine Selbstständigkeit. „Ich wollte frei arbeiten und meine eigenen Ideen umsetzen.“ Im Jahr 2003 war es soweit und der Traum von einem eigenen Laden wurde Wirklichkeit. „Ich habe festgestellt, dass es gar nicht so aufwendig ist, eine Firma zu gründen. Vieles wusste ich von meiner Meisterausbildung her. Hätte ich auch gewusst, dass das so unproblematisch funktioniert, hätte ich mich schon viel früher selbstständig gemacht“, erzählt die Unternehmerin. Schwierig war und ist für sie lediglich der „bürokratische Kram und dass man die Papiere immer super geordnet haben muss“. Doch dem stehen viele kleine und große Erfolgserlebnisse gegenüber. „Schön ist es zum Beispiel, wenn einige Kunden oder auch Freunde einfach neuen Kaffee aufsetzen, weil sie bemerken, dass ich allein im Laden bin und mir so manchmal die Zeit dazu fehlt. Und es tut gut zu wissen, dass der Laden gut läuft und ich mir Urlaub leisten kann.“ Im Laufe der Jahre hat sich Tsyna mit ihrer herzlichen, unkomplizierten Art einen großen Kundenstamm aufgebaut. Das Friseurgeschäft ist nicht ihre einzige Kreativschmiede. Die gebürtige Griechin probiert gern viele Dinge aus und betreibt gemeinsam mit FreundenInnen auch Getränkestände auf Festivals. Erst die Haare und dann… Ungefähr zweimal im Jahr hält Tsyna für ihre KundenInnen, FreundInnen und NachbarInnen ein Highlight bereit. Sie veranstaltet in ihrem Salon eine Party mit DJs und netter Musik. Zuvor wird der komplette Laden umgeräumt, damit ausreichend Platz ist. „Diese Partys sind ein voller Erfolg. So 70 bis 120 Leute kommen immer zusammen“, kommentiert die Inhaberin. „Und die nächste Party steht demnächst an – am 06.12.2008. Da feiere ich das 5-jährige Bestehen von Hair Police.“ » Hätte ich gewusst, dass das so unproblematisch funktioniert, eine Firma zu gründen, hätte ich mich schon viel früher selbstständig gemacht.« Porträt | 45 Summa summarum: erfolgreicher Zahlenspiegel 21 Unternehmerinnen 16 unterschiedliche kulturelle Wurzeln 17 Ausbildungswege 19 Geschäftsideen 377 bis zu MitarbeiterInnen 20 Kinder 21 Ebenfalls vielseitig: Faktoren für den Erfolg… Der Erfolg eines Unternehmens: Ist er steuer- oder gar planbar? Und wenn ja: Welche Faktoren, welche persönlichen Eigenschaften tragen dazu bei, dass ein Vorhaben zum Erfolg führt? Einundzwanzig Unternehmerinnen sind zu Wort gekommen, haben geschildert, was eine Gründerin mitbringen sollte, um sich am Markt zu etablieren. Die Wortwolke gibt die genannten Eigenschaften in komprimierter Form wieder. Dabei markiert die Größe der Wörter nicht die Wichtigkeit der jeweiligen Eigenschaft, sondern sie steht für die Häufigkeit der Nennung. Leidenschaft Wille Leistungsbereitschaft Loyalität Beratung Kundenorientierung Netzwerk Risikobereitschaft Neugier Menschenkenntnis Lösungsorientierung Durchhaltevermögen Organisationstalent Mut Opferbereitschaft Professionalität Zeitmanagement Zuverlässigkeit Organisationstalent Zielorientierung Kritikfähigkeit Persönlichkeit Optimismus Qualifikation Lebenswege , Perspektiven, Horizonte und Geschichten 21- mal Inspiration 46 | Summa summarum Summa summarum | 47 © Simone van den Berg - Fotolia.com Kontakt Die Rose Anna ......... 8 Anna-Maria Turi Sallstraße 20 30171 Hannover Tel. 0511| 8112680 Ayurveda Praxis....... 10 Dr. med. Kalpana Bandecar Gartenstraße 17 30161 Hannover Tel. 0511| 1693541 www.ayurveda-medizin-hannover.de Rechtsanwaltskanzlei.. 12 Penbe Güldoĝan Gabi Deichmeier-Ait Azou Stöckener Straße 133 30419 Hannover Tel. 0511| 5390755 www.ra-stoecken.de zweidreieins.......... 14 Anna Krzeminska Goseriede 4 30159 Hannover Tel. 0511| 2607354 www.zweidreieins.de 48 | Kontakt Kontakt Oleander Natural Living........ 16 Nazanin Pfannenschmidt Limmerstraße 46 30451 Hannover Tel. 0511| 2606806 Weitere Filiale in der List www.oleander-hannover.de timmcook ERGOTHERAPIE GbR...... 18 Aisha Cook und Jennifer Timm Marktstraße 35 31535 Neustadt am Rbge Tel. 05032 | 892818 Weitere Filialen in: Garbsen, Berenbostel, Seelze www.timmcook-ergotherapie.de cargoost ............. 20 Nelli Klaus Davenstedter Straße 60 30453 Hannover Tel. 0511| 2626435 www.cargoost.de Theater Tüte.......... 22 Ylva Jangsell Sextrostraße 8 30169 Hannover Tel. 0511| 3408988 www.theatertuete.de Lotus Apotheke & Naturmedizin.......... 24 freischaffende Künstlerin............ 28 Schülerhilfe Barsinghausen......... 34 Chia Raissa Njangoran Gildemeister Bauernreihe 6a 27726 Worpswede Tel. 04794 | 964668 www.chiaraissa.de Esra B. Uzuncay-Koc Marktstraße 10 30890 Barsinghausen Tel. 05105 | 584555 Weitere Filiale in Stadthagen www.nachhilfe.schuelerhilfe.de contact4 GmbH......... 30 Carolina Guillot Geibelstraße 31 30173 Hannover Tel. 0511| 9887397 www.apotheke-lotus.de Malgorzata Schaefer Annenstraße 21 30171 Hannover Tel. 0511| 9400149 www.contact4.de Altschuler GmbH ...... 26 Flamenco-Studio ...... 32 Svetlana Altschuler Walsroder Straße 227 30855 Langenhagen Tel. 0511| 9842360 www.altschuler.de Elena MartÍn Sodenstraße 4 30161 Hannover Tel. 0511| 4582631 www.flamenco-arte.de Interkultureller Sozialdienst.......... 36 Jasmin Arbabian-Vogel Ilse-ter-Meer Weg 10 30449 Hannover Tel. 0511| 2101044 www.ambulantealtenpflege.de Delan International Trade and Travel Company.... 38 Bailan Xia Gubinerstraße 2G 30880 Hannover Tel. 05102 | 930 99-58 www.delan-it.de Bändits Bowling OHG Stars & Fun-Center OHG........ 40 Joanna Kannenberg Marktplatz 5 30853 Langenhagen Tel. 0511| 732121 www.baendits.de Weitere Filiale in Hannover www.bowlingmachtlaune.de Thorey Relocation Services... 42 Anne Rangette-Thorey Luisenstraße 10/11 30159 Hannover Tel. 0511| 16992890 Weitere Filiale in Burgdorf bei Salzgitter www.thorey-services.de Hair police........... 44 Evlampia Prodromou Kötnerholzweg 11 30451 Hannover Tel. 0511| 1237250 Kontakt | 49 © pressmaster - Fotolia.com Piktogramme: © Aleksandr Lukin - Fotolia.com „In allen Dingen hängt der Erfolg von den Vorbereitungen ab.“ Konfuzius Beratungsstellen Nachstehend eine Auswahl an Institutionen, die professionelle Existenzgründungsberatung anbieten. Hannover Agentur für Arbeit Brühlstraße 4 30169 Hannover Tel. 01801| 555111 www.arbeitsagentur.de EZN Erfinderzentrum Norddeutschland GmbH Theaterstr. 2 30159 Hannover Tel. 0511| 850308 – 0 www.ezn.de Gründerinnen-Consult Hannover Technologie-Centrum GmbH Hohe Straße 11 30449 Hannover Tel. 0511| 92400120 www.gch.tch.de 50 | Beratungsstellen Gründercenter der Handwerkskammer Hannover Industrie- und Handelskammer Hannover (IHK) Gründerportal Berliner Allee 17 30175 Hannover Tel. 0511| 34859 – 0 www.hwk-hannover.de Schiffgraben 49 30175 Hannover Tel. 0511| 3107 – 271 www.hannover.ihk.de Gründungswerkstatt Hannover hannoverimpuls GmbH Vahrenwalder Straße 7 30165 Hannover Tel. 0511| 9357700 www.gruendungswerkstatt-hannover.de Integrative Existenzgründung e.V. (IntEX e.V.) Andreaestr. 2 30159 Hannover Tel. 0511| 3887 845 www.intex-hannover.de Investitions- und Förderbank Niedersachsen – NBank Günther-Wagner-Allee 12-16 30177 Hannover Tel. 0511| 30031 – 0 www.nbank.de Niedersächsische Bürgschaftsbank (NBB) GmbH/Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Nds. (MBG) mbH Schiffgraben 33 30175 Hannover Tel. 05 11| 33705 – 0 www.nbb-hannover.de Sparkasse Hannover Gründercenter Unternehmerbüro in der Region Hannover Aegidientorplatz 1 30159 Hannover Tel. 0511| 3000 – 3285 www.sparkasse-hannover.de Prinzenstr. 12 30459 Hannover Tel. 0800| 6160616 www.unternehmerbuero-hannover.de Uni transfer Forschungs- und Technologiekontaktstelle der Leibniz Universität Hannover Wirtschafts-Senioren Hannover - Alt Hilft Jung e.V. Brühlstr. 27 30169 Hannover Tel. 0511| 762 – 5722 www.tt.uni-hannover.de Beratung vor der Gründung Finanzierung/Fördermittel Coaching nach der Gründung Seminare Informationen Online Vermietung von Gewerberäumlichkeiten Vahrenwalder Str. 7 30165 Hannover Tel. 0511| 9357310 www.wirtschafts-senioren.de Beratungsstellen | 51 Existenzgründungsinitiativen und -netzwerke mit weiteren Informationen zu Beratungsstellen in anderen Regionen Niedersachsens: Informationsportale 52 | Informationsportale Region Stade Gründerhaus Osnabrück Osnabrücker Land WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft Osnabrücker Land mbH Am Schölerberg 1 49082 Osnabrück Tel. 0541| 5013091 www.gruenderhaus-os.de Stader Gründungsnetzwerk Wirtschaftsförderung Landkreis Stade GmbH Große Schmiedestraße 6 21682 Stade Tel. 04141| 8006 – 0 www.wf-stade.de/ dienst-existenzgruendung.htm Region Mittelweser Region Weserbergland Gründungsnetzwerk Mittelweser WiN Wirtschaftsförderung im Landkreis Nienburg/Weser GmbH Rühmkorffstr. 12 31582 Nienburg Tel. 05021| 887772 – 5 www.lk-nienburg.de/internet/page. php?site=150&typ=2 Gründungsoffensive Weserbergland Weserbergland AG Hefehof 8 31785 Hameln Tel. 05151| 5851001 www.startercenter-ct.de/WeserberglandAG Gründungsnetzwerk Region Lüneburg Geschäftsstelle Marie-Curie-Str.2 21337 Lüneburg Tel. 04131| 2082 – 21 www.gruendungsnetzwerk.de Oldenburg Region Emsland Gründungsportal Nordwest Landkreise: •Aurich •Ammerland •Wesermarsch •Wittmund •Friesland •Wilhelmshaven •Cloppenburg •Vechta •Delmenhorst •Emden •Leer •Oldenburg www.gruenderportal-nordwest.de Region Osnabrücker Land Gründungsnetzwerk Braunschweig GründerVilla Rebenring 33 38106 Braunschweig Tel. 0531| 3804 – 38 32 www.existenzgruendung-braunschweig.de Region Lüneburg Niedersachsen Ab Mai 2009: Übersicht aller niedersächsischen Gründungsinitiativen, Gründungsnetzwerke und Gründungsprojekte www.gruenderfreundliches.niedersachsen.de Region Braunschweig Hannover Osnabrück Braunschweig Existenzgründungsinitiative Emsland (EX-EL) Existenzgründungsinitiative Emsland Ordeniederung 1 49716 Meppen Tel. 05931| 44 – 1330 www.ex-el.de Region Hildesheim Gemeinschaftsinitiative Gründerlotse Wirtschaftsförderungsgesellschaft Hildesheim Region (HI-REG) mbH Bischof-Janssen-Str. 31 31134 Hildesheim Tel. 05121| 309 – 24 41 www.hi-reg.de Grafschaft Bentheim Existenzgründungsnetzwerk TOPstart Landkreis Grafschaft Bentheim van-Delden-Straße 1 – 7 - Wirtschaftsförderung 48529 Nordhorn Tel. 05921| 96 – 1312 www.grafschaft-bentheim.de Informationen erhalten Sie auch über die Wirtschaftsförderung der niedersächsischen Landkreise, die Industrie- und Handelskammern (IHK) sowie die Handwerkskammern vor Ort. Existenzgründungsinitiativen und -netzwerke | 53 Danke schön! An dieser Stelle möchten wir danke sagen. Danke an alle die Menschen, die dieses Projekt im Kleinen und im Großen unterstützt und es so erst möglich gemacht haben. Unser Dankeschön geht an alle porträtierten Unternehmerinnen: Svetlana Altschuler, Jasmin Arbabian-Vogel, Dr. med. Kalpana Bandecar, Aisha Cook, Gaby Deichmeier-Ait Azou, Chia Raissa Njangoran Gildemeister, Carolina Guillot, Penbe Güldog an, Ylva Jangsell, Joanna Kannenberg, Nelli Klaus, Anna Krzeminska, Elena Martin, Nazanin Pfannenschmidt, Evlampia Prodromou, Anne Rangette-Thorey, Malgorzata Schaefer, Jennifer Timm, Anna Maria Turi, Esra B. Uzuncay-Koc, Bailan Xia, die uns ihre Zeit und ihre Geschichten schenkten; wir danken der Integrationsbeauftragten des Landes Niedersachsen Honey Deihimi dafür, dass sie von Anfang an an das Projekt geglaubt und es möglich gemacht hat; dem Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover Stephan Weil für seine Würdigung des Projektes mit einem Vorwort; Mokhtar Sotoudi vom TCH-Gründerservice für viele Anregungen und die Unterstützung bei der Entwicklung des Projektes; Kai Koslick vom TCH-Gründerservice für das Feedback; unseren Kolleginnen und Kollegen vom Verein für Integrative Existenzgründung (Intex e.V.): Hüseyin Karatas, Nadezda Runova und Nadezda Troskina für den regen Austausch; der Fotografin Judy Hohmann für die wunderschönen Fotos; Stephanie Ristig für ihr großes Engagement bei der Umsetzung und dafür, dass sie immer die richtigen Worte gefunden hat; Gabriele Nitschke für das Korrektorat; Souzan Jahanshahi-Koepke für die frischen Ideen bei der Gestaltung des Layouts; Dr. Karin Dunse für das Lektorat; sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unserer Kooperationspartner: Ute Dlugaiczyk, Roswitha Döge und Ulrich Kowalke vom Niedersächsischen Ministerium für Inneres, Sport und Integration; der Gleichstellungsbeauftragten der Landeshauptstadt Hannover, Dr. Brigitte Vollmer-Schubert, Doris Rothenbacher; Kay de Cassan, Andreas Fritz und Carola Schneider vom Fachbereich Wirtschaft der Landeshauptstadt Hannover; Michael Balzereit und Peter Wachner von der Sparkasse Hannover und Oliver Schmelzenbach von der Region Hannover für die Unterstützung und dafür, dass sie uns bei Rückfragen immer zur Verfügung standen. Liebe Leserinnen und Leser, wir verbinden Menschen und Kulturen! Als interkulturelles Beratungsunternehmen unterstützen wir unsere Kundinnen und Kunden dabei, fremde Denk- und Verhaltensweisen zu verstehen und so erfolgreich interkulturelle Geschäftsbeziehungen aufzubauen sowie kulturelle Vielfalt durch gezieltes Diversity Management zu nutzen. Unsere Erfahrungen bringen wir auch beim Verein für Integrative Existenzgründung (IntEX e.V.) ein, dem wir als aktive Mitglieder angehören und in dem wir die Arbeitsgruppe „Interkulturelle Kommunikation“ leiten. Der Verein IntEX e.V. engagiert sich in der Existenzgründungsberatung für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte. Bei unserer Arbeit treffen wir immer wieder auf erfolgreiche Unternehmerinnen mit den unterschiedlichsten kulturellen Wurzeln. Ihre Geschichten machen Mut und müssen erzählt werden... Ihre Irka Fürle 54 | Danksagung Sylwia Chalupka-Dunse Ein Projekt von: Das Projekt wurde gefördert durch: Integrationsbeauftragte des Landes Niedersachsen Impressum Verantwortlich im Sinne des Presserechts (ViSdP): culture.communication GbR Sylwia Chalupka-Dunse Irka Fürle An der Markuskirche 1 30163 Hannover Projektträger: Integrative Existenzgründung e.V. (IntEX e.V.) www.intex-hannover.de Konzeption und Umsetzung: culture.communication GbR Sylwia Chalupka-Dunse und Irka Fürle www.culturecommunication.de Fotografie: Rotond Text und Bild Judy Hohmann www.rotond.de Redaktion und konzeptionelle Unterstützung: ars:scribendi. Stephanie Ristig www.ars-scribendi.com Korrektorat: Gabriele Nitschke Offizient www.offizient.de Gestaltung: J.Design Souzan Jahanshahi-Koepke www.jdesign-agentur.de Lektorat: Dr. Karin Dunse Interkulturelle Literaturwissenschaftlerin [email protected] Druck: gls Printmedia Grafik & Letterservice www.glsmedia.de November 2008 sukces Erfolg 成 ycnexbaş a rı arıbaş éxito Erfolg ﻣوﻓﻘﻳﺖ 56 | Thema successo E