Bieler Tagblatt - Velodrome Suisse

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Bieler Tagblatt - Velodrome Suisse
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Bieler Tagblatt, Samstag, 22. Juni 2013
Seeland
Tennis Happiges Los für Federer in Wimbledon
Roger Federers Startgegner in Wimbledon ist Victor Hanescu. Bald aber könnten Rafael Nadal
und Andy Murray warten. Ein schweres Los erwischte auch Stanislas Wawrinka.
Seite 24
In den Kurven fliegen sie
Velodrome Suisse Ein Freudenabend für den Radsport, ein Freudenabend für Grenchen:
Die Eröffnungsfeier des Velodromes zeigt die Faszination des Bahnfahrens.
Ueli Maurer und Andy Rihs: Bundesrat und Velodrome-Initiant freuen sich, dass sie
nun in Grenchen über Renntaktiken fachsimpeln können.
Die Bahn ist unerbittlich. Unbestechlich. Schummeln geht nicht, Abkürzungen gibts nicht. Wer sich von der
schwarzen Linie entfernt, macht einen
Umweg. Die schwarze Linie, das sind
genau 250 Meter im Velodrome zu
Grenchen.
Aber die Umwege, die sind zum Zuschauen das Tollste. Der Schweizer
U23-Bahnvierer zeigt es. Er fährt die
zwei Kilometer fliegend, eine der vielen
spektakulären Disziplinen auf der
Bahn. In den Kurven entfernt sich der
Führende von der schwarzen Linie,
lässt sich nach oben treiben und
schliesst hinten nahtlos wieder an. Es
sieht tatsächlich aus wie fliegen.
Schön ist es, das neue Velodrome. Da
sind sich die 700 geladenen Gäste an
der gestrigen Eröffnungsfeier einig.
Mancherlei Prominenz freut sich ob
des Ovals aus sibirischer Fichte, langsam gewachsen, hart. Die Namen alleine würden diese Seite füllen – selten
hat Grenchen einen solchen Aufmarsch
erlebt. Toni Rominger, Urs Zimmermann, Urs Freuler, Ueli Maurer, Matthias Frank, Samuel Schmid, Tanja Frieden, Beat Breu, Fabian Cancellara ...
Doch der Star des Abends ist die
Bahn. Und Andy Rihs, der ihren Bau an-
Tag der offenen Tür
morgen Sonntag
• 10 Uhr: Eröffnung
• 11 Uhr: Auftakt durch Stadtmusik
Grenchen
• 11.20 Uhr: Ansprachen von Andy
Rihs und Boris Banga
• 12 bis 15 Uhr: Showblocks mit
Radball, Bahnrennen, Steher-Rennen, Velo-Trial, Kunstradfahren,
Trampolin, Indoorcycling
• Infos zu Kursen und Dienstleistungsangeboten
• günstige Verpflegung
• keine Anmeldung erforderlich
tg
Schnottwil Eine schwarze Null
in der Rechnung und Reglementsänderungen motivierten die
Schnottwiler nicht, in Scharen
zur Gemeindeversammlung
aufzumarschieren. Die 18
Anwesenden stimmten dafür
allen traktandierten Geschäften
einstimmig zu.
Scratch-Rennen: Nach jeder Runde fliegt der letzte Fahrer raus, und am Schluss
Bilder: Raphael Moser
gewinnt... es gewinnt «The Rocket Man»!
gestossen hat und die Initialfinanzierung geleistet hat. Es ist ein Freudenabend für den Radsport, für Grenchen,
es ist ein Freudenabend für Rihs, und
die Gäste loben nicht nur sein Fördertum, sondern auch seinen Wein – er
stammt von seinem Gut aus der Provence, soviel Eigenwerbung darf sein, er
hat sie sich verdient.
Schon der Schriftsteller Henry Miller
war Fan des Bahnradsports. Er hatte
sich in der Jugend ein Bahnvelo aus
dem Madison Square Garden gekauft,
und wenn sein Bett gross genug gewesen wäre, hätte er es mit hinein genommen. Der Eröffnungsabend in Grenchen zeigt diese Faszination. Man sieht
sie in den Gesichtern. In jenem von
Radsportjournalist Martin Born, der die
Bahn vor dem offiziellen Teil auf seinem
alten Stahlrad abfährt. In jenem von
Fritz Bühlmann, dem legendären Natimech, der Inbusschlüssel-bewehrt in
den Katakomben sitzt und strahlt wie
ein Kind, das ein lang ersehntes Ge-
schenk erhalten hat. Man sieht sie an
Bundesrat Ueli Maurer, wie er sich unablässig um die eigene Achse dreht,
wenn die Steher lärmig ihre Runden
rasen. Man sieht sie an den glattrasiertglänzenden Waden der Athletenkörper,
die kein Gramm Fett zu viel haben. Man
hört sie aus der Stimme des Moderators, wenn er erklärt: Ellbogen raus
heisst Führungswechsel; oder wie er im
Scratch-Rennen Runde für Runde die
hintersten Fahrer auszählt – Und die 16
ist draussen! Und die 1 ist raus! Und die
25! Es gewinnt... es gewinnt Tristan, genannt «The Rocket Man», Marguet!
Siegerehrung, Blumen für die Gewinner, Ehrenrunde. Aus den Lautsprechern dröhnt Alphüttentechno. Sie ist
schön, diese Bahn in Grenchen, sie ist
schnell, und sie ist unerbittlich.
Tobias Graden
Link: www.bielertagblatt.ch
Bildergalerie zur Eröffnung des
Velodromes.
«Es braucht regelmässig Rennen»
Bahnrennen Erfährt der
Bahnradsport dank dem
Velodrome in Grenchen einen
merklichen Aufschwung? Der Bieler
Nationaltrainer Daniel Gisiger hofft
es. Obwohl nicht mehr Geld zur
Verfügung steht als bis anhin.
Um 18 Uhr gingen die ersten EliteBahnfahrer auf die 250 Meter lange Velodrome-Piste von Grenchen. Auch unter den gespannten Blicken von Daniel
Gisiger, der in seiner langen Radsportkarriere 40 Sechstage-Rennen bestritten hatte, meist mit Urs Freuler, und dabei sechsmal zuoberst auf dem Siegerpodest gestanden ist. Seit 2007 kümmert sich Gisiger als Trainer um die
Nachwuchsfahrer des Landes. Erwartet
er jetzt mehr internationale Spitzenfahrer? «Das wird sich zeigen. Geld
steht mir nicht mehr zur Verfügung als
bis anhin, und somit werden weiterhin
Grenzen gesetzt sein.»
Trotzdem glaubt der 58-Jährige, dass
eine neue Aera im Bahnsport eingeleitet wird, «weil Grenchen doch zentraler
liegt als Aigle, wo wir bis anhin trainiert
haben». Wichtig sei aber ein anderer
Punkt, «nämlich dass in Grenchen mög-
lichst viele Rennen stattfinden und die
Piste möglichst vielen Personen offensteht, um zu trainieren, so dass auf dieser Bahn wie zu früheren Zeiten in Oerlikon Leben herrscht.» Daniel Gisiger
Rico Zaugg war gestern der erste
Seeländer auf dem Velodrome.
nahm nicht zuletzt wegen der Bahn in
Aigle Wohnsitz in Leysin. Zügelt er jetzt
nach Grenchen? «Das ist nicht vorgesehen, weil sich meine Familie in Leysin
wohlfühlt und die Kinder dort inte-
Daniel Gisiger zeichnete als Nationaltrainer für den Ablauf verantwortlich.
«Taschengeld»
wurde moderat
angepasst
griert sind. Aber ich werde mich bestimmt regelmässig hier aufhalten und
auch hier übernachten.»
Fahrer waren begeistert
Regelmässig werden sich auch die
Schweizer Bahnfahrer in Grenchen besammeln. Darunter der Seedorfer Rico
Zaugg (18) vom RC Olympia Biel. Er,
mit Fernziel Olympische Spiele, durfte
gestern als einer der ersten Fahrer
überhaupt auf die neue Bahn. «Sie ist
schnell und lässt sich ring fahren. Es
machte wirklich Spass», so der U19-Internationale. Erstmals sah er überhaupt
das Velodrome und zeigte sich begeistert. «So etwas Schönes habe ich hier
nicht erwartet.» Im Show-Ausscheidungsrennen wurde der Jüngste im
Felde gefordert. «Es war recht warm,
und nicht nur die Länge der Bahn über
250 m forderte mich heraus.» Er freue
sich nun auf die ersten Trainings. Auf
einer Bahn, die Franco Marvulli als die
«schnellste der Welt» bezeichnete. «Vor
allem ist es die einzige Bahn, wo du
schneller aus der Kurve herauskommst
als herein. Hier werden einige Rekorde
fallen», ist der derzeit erfolgreichste
Bahnfahrer überzeugt.
Beat Moning
48 Stühle standen am Mittwochabend
im Foyer der Oberschule in Schnottwil
für die Besucher der Gemeindeversammlung bereit. Jeder vierte war besetzt, als
Gemeindepräsident Jürg Willi die Versammlung eröffnete.
Dieser trug den Sachverhalt mit Fassung. Er klagte nicht über das mangelnde Interesse der 777 nicht anwesenden Stimmberechtigten und freute
sich über das Vertrauen, welche diese
der Arbeit des Gemeinderates entgegenbringen. Sein Fazit: «Wären sie
nicht zufrieden, würden sie schon anmarschieren.»
Mehr Lohn für Funktionäre
So nahmen sich 18 interessierte – aber
nicht unzufriedene – Schnottwilerinnen
und Schnottwiler den traktandierten Geschäften an. Allen wurde einstimmig zugestimmt. Mit den Änderungen in der
Dienst- und Gehaltsordnung wurden die
Bezüge für die nebenamtlichen Gemeindefunktionäre moderat angepasst und
der Gemeindearbeiter in der Gehaltsstufe elf eingereiht (vorher zehn). Gemeinderäte bekommen neu eine Ressortentschädigung von 1300 (vorher
1200) Franken und neu eine Infrastrukturpauschale von 200 Franken. Für Sitzungen ab 17 Uhr gibt es, unabhängig
davon, wie lange diese dauert, eine Fünfzigernote.
Der Gemeindepräsident erhält neu ein
Jahresgehalt von 13 000 (+ 3000) Franken und für die Benutzung des privaten
Büros noch weitere 2000 Franken. Zwischen 500 und 1500 Franken beträgt die
Entschädigung für die Kommissionspräsidien, 300 Franken für die Sekretariate.
Eine Ausnahme bildet die aufwendige
Bau- und Werkkommission. Kommissionssitzungen werden mit 35 Franken
honoriert.
Beim Reglement über das Beschaffungswesen wurden die bisher sehr tiefen Schwellenwerte den beim Kanton
geltenden Ansätzen angepasst. Dies
mindert den administrativen Aufwand
bei der Vergabe von Aufträgen. Um
Willkür oder Bevorzugungen beim freihändigen Verfahren zu verhindern, sollen in der Regel weiterhin zu jedem
Vorhaben drei Offerten eingeholt werden.
Überschuss für Abschreibungen
Die Rechnung 2012 schliesst mit einer
schwarzen Null. Der Einnahmenüberschuss in der Erfolgsrechnung von
228 000 Franken wurde für zusätzliche
Abschreibungen beim Verwaltungsvermögen verwendet. Dort besteht noch
immer ein hoher Abschreibungsbedarf,
wenngleich das Eigenkapital mit gut einer halben Million nicht übermässig dotiert ist und ihm ein Zustupf gut getan
Hanspeter Flückiger
hätte.
Rechnung
2012
• Aufwand
(vor Abschreibungen)
• Ertrag
• Abschreibungen total
• Nettoinvestitionen
• Steueransatz
(Angaben in Franken)
6,028 Mio.
6,591 Mio.
0,563 Mio.
461 000
135%
flü