- AWO Bremen

Transcription

- AWO Bremen
AWO BREMEN engagiert
3•2014
Jugendwerk engagiert
in Flüchtlingsbetreuung
Wie können Brücken
gebaut werden?
15. Obervielander
Vielfalt
Großer Einsatz junger
Ehrenamtlicher in Sandhatten
Fachveranstaltung zu
Behinderung und Migration
Gelungenes Stadtteilfest im AWO-Funpark
NIVT
Norddeutsches Institut
für Verhaltenstherapie e.V.
staatlich anerkanntes
Ausbildungsinstitut bietet an:
Ausbildung zum/zur Kinder- und
Jugendlichen-Psychotherapeuten/-in
Vertiefungsgebiet Verhaltenstherapie
für Psychologen, Pädagogen, Sozialpädagogen oder
Absolventen einer vergleichbaren Hochschulausbildung.
Jährlicher Ausbildungsbeginn im Oktober
Informationen beim: NIVT, Bredenstraße 11, 28195 Bremen
Telefon 04 21 / 27 65 980 · Fax 04 21 / 27 65 98 200
E-Mail: [email protected] · www.nivt.de
Anzeige Print 90x60 4c.indd 1
01.12.10 09:50
Meyer-Rojahn 2012_Layout 1 14.02.2012 09:16 Seite 1
Unser
Unternehmen
Der Inhaber: Dirk Meyer
Die Qualifikation:
● Seit über 30 Jahren
Miele-Spezial-Vertragshändler in Bremen
Das können Sie erwarten:
● Kompetentes Fachwissen
● Einfallsreiche Planungsideen
● Persönliches Engagement aller Mitarbeiter
Die Leistungen:
● Repräsentative Ausstellung,
mit großer Sortimentsbreite von Miele-Haushaltsgeräten
● Innovative Miele-Produkte
mit speziellen Ausstattungsmerkmalen
● Küchenausstellung mit umfangreichem,
stilreinen Angebot an Küchenoberflächen
● Umfangreiche Auswahl an Arbeitsplatten in Kunststoff,
Granit, Corian und Massivholz
● Beratung, Planung und Verkauf, Lieferung, Montage,
und Kundendienst aus einer Hand
● Zuverlässige und pünktliche Montage und
fachgerechte Inbetriebnahme
● Kochvorführungen und Aktivkochen
● Hauseigener Kundendienst
Unser Ziel:
● Zufriedene Kunden ● Problembewusste Beratung
● Optimale Betreuung (auch nach dem Kauf)
Ihr Vorteil:
● Miele-Qualität und unser Service
Friedrich-Ebert-Straße 26
28199 Bremen
Tel. 04 21/ 53 37 08
und 04 21/ 57 97 76
Fax 04 21/ 53 52 00
Internet: www.meyer-rojahn.de
Küchen, Haus- und Gewerbegeräte E-Mail: [email protected]
Für mich gekocht. Für mich gebracht. Von
Bestellen Sie sich 3 leckere
Mittagsgerichte ins Haus!
Unser „3 x lecker“-Angebot:
3 Tage ein DLG-prämiertes Mittagsgericht
plus 2 x Dessert und 1 Stück Kuchen
nur 5,89 € pro Tag
Tel. 0 59 71 - 80 20 80 20
www.landhaus-kueche.de/lecker
apetito AG, Bonifatiusstraße 305, 48432 Rheine
Titelbild: Camper-Leben „Unter dem Sternenhimmel“ bei der Sommerfreizeit am Unisee des Kreisjugendwerkes der AWO Bremen
:: INHALT :: EDITORIAL ::
02 :: 03
Beim „Abend der Kulturen“ während der Sommerfreizeit am Unisee des Kreisjugendwerkes der AWO Bremen
AUS DEM INHALT
ASYL „Alles ist voll. Alles ist überlastet.“ | Feste und Kooperationen 04 :: 05
ENGAGEMENT „... einen Orden verdient“ | Hochmotiviertes Team im „Sonnenhaus“ 06 :: 07
IN-Touch: Brücke zur akademischen Bildung 08
BEHINDERUNG UND MIGRATION Wie können Brücken gebaut werden? 10 :: 11
GELEBTE VIELFALT 15. Obervielander Vielfalt im AWO-Funpark 12 :: 13
AWO IN FORM Erster Gesundheitstag der AWO Bremen 14 :: 15
JUGENDWERK Jeden Tag ein neues Abenteuer – Super Ferienspaß bei Sommerfreizeiten 16 :: 17
KUNSTPROJEKT „W“ wie Westside oder Bremer Westen 18 :: 19
KITA-PROJEKTE „Ich und meine Welt“ | Gärtnern und Natur erleben 20 :: 21
Hohe Standards für die Jüngsten – Krippeneinweihungen in Osterholz und Schwachhausen 22
GEMEINSCHAFT Intensiv betreutes Wohnen für Menschen mit Suchterkrankungen feiert 15-jähriges 23
EDITORIAL
Liebe Freunde der AWO Bremen,
liebe Leserinnen und Leser,
ich freue mich, Ihnen in diesem Jahr die dritte Ausgabe unserer Verbandszeitschrift „AWO Bremen engagiert“ präsentieren zu können.
Dieses Mal steht die Information und Berichterstattung über die
Betreuung von Flüchtlingen im Mittelpunkt. Ein Ende der zu bewältigenden Aufgaben ist aufgrund der weiter steigenden Flüchtlingszahlen nicht absehbar. Die AWO Bremen stellt sich gemeinsam mit
allen Beteiligten dieser enormen Herausforderung. Wir haben in
Übergangswohnheimen und Erstaufnahmestelle die Betreuung
von Flüchtlingsfamilien, erwachsenen Flüchtlingen und zudem die Versorgung einer Vielzahl von
unbegleiteten, minderjährigen Flüchtlingen übernommen. Ich will gleich klarstellen, dass nur eine
kleine Anzahl von ihnen wiederholt Gesetze brechen und damit die gesellschaftliche Akzeptanz
mehr als beeinträchtigen. Deshalb muss mit diesen jungen Flüchtlingen in aller Konsequenz umgegangen werden. Es gibt aber in der Mehrzahl auch genügend gute Beispiele! Freiwillige unseres
Kreisjugendwerkes haben mit großem Einsatz vier Wochen lang 34 Kinder und Jugendliche in der
Jugendherberge Sandhatten betreut und sich auch noch um die 22 Erwachsenen gekümmert! Damit
nicht genug: Schauen Sie in unsere Zeitung und Sie erfahren mehr über das hohe und großartige
Engagement unserer Kolleginnen und Kollegen, das oftmals weit über das übliche Maß hinausgeht!
Diesen und den vielen hilfsbereiten Ehrenamtlichen und Bürgern gilt mein Respekt und meine
Anerkennung. Ein herzliches Dankeschön geht an Sie alle – ich verneige mich vor Ihren Leistungen!
Darüberhinaus gibt es noch viele Berichte über Ereignisse, deren Lektüre sich auf jeden Fall lohnt.
In diesem Sinne verbleibe ich mit besten Grüßen
Ihre Eva-Maria Lemke-Schulte :: Präsidentin
:: ASYL ::
04 :: 05
Die Erstaufnahme für Flüchtlinge in der Steinsetzer Straße in Habenhausen ist seit mehr als einem Jahr ständig überbelegt. Ein Ende ist auf
links: Wohnraumvermittlerin Arso Gürtekin im Gespräch mit Einrichtungsleiter Jürgen Schneider im ÜWH Arbergen
Grund der steigenden Flüchtlingszahlen nicht absehbar. Das AWO-Team vor Ort ist mit sehr großem Engagement im Einsatz.
rechts oben: Beim Sommerfest im Übergangswohnheim Wardamm in Huchting | rechts unten: Bau eines Lehmofens mit Bewohnern des ÜWHs
„Alles ist voll. Alles ist überlastet.“
Feste und Kooperationen
Flüchtlingsbetreuung in den Übergangswohnheimen bleibt herausfordernd
... mit viel ehrenamtlichem Engagement
Die Erstaufnahme für Flüchtlinge (ZAST) in Habenhausen
befindet sich seit Anfang September in einer prekären Situation. Die Lage ist derart angespannt und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so stark belastet, dass sich die
Fachbereichsleitung inzwischen mehrfach mit einem Appell an die Sozialsenatorin wandte. Erste Maßnahmen zur
Entlastung sind erfolgt und zusätzliche in Vorbereitung.
Auch die Teams in weiteren fünf Übergangswohnheimen
(ÜWHs), die von der AWO betreut werden, stehen – größtenteils bedingt durch die hohe Belegung und Fluktuation
in den Einrichtungen – vor vielfältigen Herausforderungen. Neben Schwierigkeiten gibt es jedoch auch positive
Erlebnisse und Entwicklungen, wie gemeinsame Feste,
erfolgreiche Kooperationen, hilfsbereite Bürgerinnen und
Bürger und die überwiegend friedliche Koexistenz unterschiedlichster Nationen in den ÜWHs.
Totale Überlastung in der ZAST und
unbegleitete Minderjährige
Auf Grund weltweiter Krisen steigen die Flüchtlingszahlen.
Nach Angaben des Bundesamtes für Migration haben in
diesem Jahr bisher annährend 100.000 Menschen erstmals
Asyl in Deutschland beantragt – rund 60 Prozent mehr als
im Vorjahr. Eine Situation, die alle Beteiligten vor enorme
Herausforderungen stellt. In Bremen ist die Erstaufnahme
für Flüchtlinge (ZAST) dauerhaft überbelegt und extrem be-
lastet. Besonderes problematisch ist das lange Verbleiben
einer hohen Zahl von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen. Die Gruppe derer, die agressiv und strafrechtlich
auffällig geworden sind, ist nur sehr klein. Sie beeinträchtigen jedoch das Zusammenleben aller Flüchtlinge und die
Arbeitsbedingungen der AWO-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter in der ZAST massiv. Sozialsenatorin Anja Stahmann
leitete Maßnahmen zur Lösung der schwierigen Lage ein
und dankte dem Team für seinen großen Einsatz. Eine Sicherheitskonferenz fand statt. Die auffälligen Jugendlichen
wurden zum Teil verlegt. „Gleich danach wird die Unterbringung männlicher Minderjähriger in speziellen Jugendhilfeeinrichtungen erfolgen und die ambulante Betreuung
in der ZAST erweitert. Wünschenswert ist es, diese Vorgänge
zu beschleunigen. Zumal immer mehr unbegleitete jugendliche Flüchtlinge nachkommen.“, berichtet Uwe Eisenhut,
stellvertretender Fachbereichsleiter Asyl der AWO Bremen.
Darüber hinaus entstehen zusätzliche Notunterkünfte für
Erwachsene und Familien, eine davon ist die Schule am Bokellandsweg in Huchting. Dort wird die AWO voraussichtlich
im Oktober die Betreuung von 70 Flüchtlingen übernehmen.
ÜWH Arbergen: Aufbau der Einrichtung
bei hoher Fluktuation
Das neu gebaute Containerdorf für Flüchtlinge in Arbergen
wurde am 1. Juli mit 120 Plätzen eröffnet. Hier leben Fami-
lien, Paare und alleinstehende Männer aus neun Nationen.
„Die Atmosphäre ist friedlich und freundlich.“, beschreibt
Jürgen Schneider, Einrichtungsleiter des ÜWHs, die Stimmung unter den Bewohnern. Für Kinder gibt es ein gut ausgestattetes Spielzimmer, für Erwachsene einen Raum für die
Deutschkurse. Eine Teestube ist im Aufbau. Sein besonderer
Dank geht an die engagierte Bevölkerung, die mit vielen
Sachspenden geholfen hat. Jetzt werden vor allem noch
verkehrstüchtige Fahrräder benötigt. Auch erste Kontakte
in den Stadtteil sind geknüpft. „Es gab ein sehr schönes
Fest mit dem benachbarten Kinder- und Jugendhaus.“, erzählt Schneider. Ab Oktober ist eine zusätzliche Mitarbeiterin für die pädagogische Koordination von Aktivitäten mit
den Flüchtlingen und Interessierten im Stadtteil zuständig.
Die jungen Männer würden z.B. gerne Sport treiben.
Einem Drittel der Bewohner konnten eigene Wohnungen
vermittelt werden. Dadurch können Flüchtlinge aus der ZAST
nachrücken. Wenn Flüchtlinge früh in eigene Wohnungen
ziehen, haben sie jedoch keine ausreichende Nachbetreuung. Strukturen dafür müssen noch geschaffen werden. Das
beschäftigt auch den Beirat. „Sozialamt, Schulen, Behörden
und Übergangswohnheime sind zunehmend von der Aufnahme und Versorgung der vielen Flüchtlinge belastet.“, so
der Einrichtungsleiter. „Auf Grund der Fluktuation können
die Menschen im ÜWH nicht zur Ruhe kommen.“
Positiv ist die Unterstützung vieler Ehrenamtlicher, anderer Einrichtungen, Initiativen und Vereine im Umfeld
der Flüchtlingsheime. Zur Stärkung der Gemeinschaft
über kulturelle und religiöse Grenzen hinaus, wurde in
Huchting ein Kooperationsprojekt zum Bau eines Lehmofens mit den Flüchtlingen im Übergangswohnheim ins
Leben gerufen. In Huchting, Gröpelingen und bei den
Kampa-Häusern in Oberneuland fanden sehr gelungene
Sommerfeste statt.
Gemeinsam wurde bei bestem Wetter gegessen, getanzt
und gesungen – am 31. August am Wardamm, am 5. September am Schiffbauer Weg in Kooperation mit dem Martinshof
sowie Ehrenamtlichen des Nachbarschaftshauses Helene
Kaisen und am 6. September zwischen den Kampa-Häusern
mit „Zuflucht – Ökumenische Ausländerarbeit e.V.“. Im Übergangswohnheim (ÜWH) Wardamm wurde gleichzeitig der
in Kooperation mit dem Kulturladen Huchting, mit Arbeit &
Ökologie, Ehrenamtlichen und ÜWH-Bewohnern entstandene Lehmofen eingeweiht und man konnte die ersten selbst
gebackenen Brote probieren. Alle drei Sommerfeste waren
sehr gut besucht, rund 130 Menschen feierten jeweils in
Huchting und in Gröpelingen und rund 70 in Oberneuland.
Neben ÜWH-Bewohnerinnen und -Bewohnern kamen viele
Ehrenamtliche, Kooperationspartner aus dem Stadtteil, AWOKolleginnen und -Kollegen und Gäste der Sozialbehörde.
Text: Silke Ulrich | Fotos: Silke Ulrich
Text: Silke Ulrich | Fotos: AWO
:: ENGAGEMENT ::
ENGAGEMENT
„... einen Orden verdient!“
Kreisjugendwerk der AWO Bremen engagiert in der Flüchtlingsbetreuung
Flüchtlingsfamilien aus vier Nationen
erlebten in der Jugendherberge Sandhatten eine vierwöchige Auszeit von
der Enge der völlig überbelegten Bremer Erstaufnahme für Asylsuchende
in der Steinsetzer Straße (ZAST). Während der Ferien quartierte die Bremer
Sozialbehörde sie vorübergehend hier
ein, um die Situation in der ZAST zu
entspannen. Junge Ehrenamtliche
des Kreisjugendwerks der AWO Bremen engagierten sich mit großem
Einsatz in der Betreuung der Flüchtlingskinder und weit darüber hinaus.
Parallel profitierten rund 30 männliche Asylbewerber aus Syrien von
ganztägigen Deutschkursen der VHS
im Schullandheim Hepstedt, betreut
von AWO-Mitarbeiterin Gisela Böhme.
„Mit den Kindern zu spielen und zu
basteln macht mir richtig Spaß! Aber
wenn man sich auch um die Eltern kümmern muss, wird es etwas stressig“, so
Grace Musema, die wie die Schwestern
Leyla und Aysel Ürün bereits in den
mehrwöchigen Ferienfreizeiten des Jugendwerks der AWO Bremen beschäftigt waren. Mit großem Einsatz unterstützte die 19-jährige Afrikanerin im
Anschluss dann vier Wochen die
„Flüchtlingsaktion“ der Sozialbehörde
in Sandhatten - jeweils wöchentlich
unterstützt von Leyla und Aysel Ürün,
Jan Hendrik Malles, Sanela Meholi, Radouane Chtiouli sowie Freya Grade –
junge Ehrenamtliche des Jugendwerks
mit Jugendleiter-Ausbildung oder angehende Sozialpädagogen.
Über eine Arbeitszeit von 10 bis 17
Uhr hinaus, waren sie von früh bis spät
für eine geringe Aufwandsentschädigung an sieben Tagen pro Woche für
die Betreuung der 34 Kinder und darüber hinaus für die 22 Erwachsenen
aus Syrien, dem Kosovo, Serbien und
Eritrea multifunktional im Einsatz. Sie
beschäftigten den Nachwuchs und unterstützten die Eltern als Dolmetscher
sowie in allen Fragen des täglichen
Bedarfs. Auch für die Freiwilligen der
Bremer Sozialbehörde, die sich vor Ort
in 25-Stunden-Schichten abwechselten, waren die Ehrenamtlichen des Jugendwerks zentrale Ansprechpartner.
„Grace hat echt einen Orden verdient!“,
lobt Gertrud Menzel, eine der Freiwilligen des Ressort Soziales.
„Eine Premiere für unsere Ehrenamtlichen, Flüchtlinge von 0 bis 50
Jahren mit geringen deutschen Sprachkenntnissen zu begleiten. Gut gelungen und sicher mit einem Mehrwert für
alle.“, so Larissa Krümpfer, Vorstandsvorsitzende des Jugendwerks, das die
Kinderbetreuung der Flüchtlingsfamilien in Sandhatten eigenständig plante
und den jungen Helfern mit Rat und Tat
zur Seite stand.
Grace Musema und Leyla Ürün (mittig), Jugendleiterinnen vom Kreisjugendwerk der AWO Bremen,
Text: Judith Remke | Fotos: Silke Ulrich
mit Kindern der Flüchtlingsfamilien auf dem Jugendherbergsgelände in Sandhatten
Hochmotiviertes Team im „Sonnenhaus“
AWO Bremen betreut 2o unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in neuer Unterkunft
Am 9. September konnten 20 männliche Jugendliche aus sechs Nationen
in eine neue Dependance der Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge (ZAST)
einziehen. In nur vier Wochen wurde
die Einrichtung für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge gegründet,
ausgestattet, das Team gebildet und
die Erstbelegung gestartet.
Die 20 Flüchtlinge haben zuerst in
der völlig überbelegten ZAST gelebt. In
den Ferien waren sie für einige Wochen
im Schullandheim Gerdshütte und
wohnen jetzt in Zweibett-Zimmern
im „Sonnenhaus“ in der Neustadt. Die
Räume sind hell und freundlich eingerichtet, ein „Herzlich willkommen“
grüßt über dem Eingang. Dort werden
die Jugendlichen von einem hochmotivierten, multikulturellen Team der
AWO Bremen rund um die Uhr betreut.
In enger Kooperation mit dem Jugendamt erfolgt die Statusklärung, Begleitung zu Ämtern und Ärzten sowie die
Vermittlung in Schule und Deutschkurse. Die neue Wohneinrichtung in so
kurzer Zeit auf die Beine zu stellen, war
für alle Beteiligten eine große Herausforderung. Sandra Grohnert, zuständige Fachbereichsleitung Jugend der
AWO Bremen, ist sichtlich erfreut über
das Ergebnis. Ihren ausdrücklichen
Dank richtet sie an das neue Einrichtungsteam: „Ich bin wirklich sehr beeindruckt über das große Engagement,
wie verantwortlich sich alle fühlen
und wie gut sie den Ausnahmezustand
am Anfang meistern.“
Das multikulturelle, pädagogische Team im „Sonnenhaus“ (von links): Sara Aubynn, Özgür Cömert, Kai Vetter, Semra Kahraman,
Text + Foto: Silke Ulrich
Yasemin Alkan, Janneth Pachon de Heller, Surena Tesfaye Balcha, Manuel Fragoso und Albert Mohr
06 :: 07
:: WEITERBILDUNG ::
08 :: 09
von links: Die Nigerianerin Idowu Omowunmi mit ihrer in Deutschland geborenen Tochter, Moussa Dieng, Leiter des Übergangswohnheims in
oben: Projektleiter der „U3G“ Bruno Steinmann und interessierte Teilnehmer einer Veranstaltung in der Bremischen Bürgerschaft
Hastedt und der Syrer Youssef Fakie freuen sich über das erfolgreich realisierte Gaststudium für Flüchtlinge an der Universität Bremen
unten: Vortrag von Prof. Dr. Glaeske in Woltmershausen | rechts: Prof. Rudolf Hickel und Eva-Maria Lemke-Schulte bei Auftaktveranstaltung
IN-Touch: Brücke zu akademischer Bildung
„U3G“ erfreut sich immer größerer Beliebtheit
Projektidee der AWO ermöglicht Asylbewerbern Zugang zur Universität Bremen
Herbstsemester der „Universität der 3. Generation“ startet mit vielfältigem Programm
Ein unvollendetes Studium in der Heimat und das tatenlose
Warten von eingewanderten Akademikern in engen Übergangswohnheimen passte für die drei Einrichtungsleitungen der AWO Teresa Pfizenmaier, Franziska Görlich und
Moussa Dieng nicht zusammen. Gemeinsam mit der Universität Bremen initiierten sie deshalb das Projekt „IN-Touch“.
Seit dem Sommersemester 2014 nehmen 30 Einwanderer
aus dem Iran, Syrien und anderen Nationen ein speziell
konzipiertes, englisch- und deutschsprachiges Studienangebot wahr. Bundesweit einmalig, erfreut sich das Projekt
einer wachsenden Nachfrage von anderen Universitäten.
„Ein hoher Anteil der Menschen in den Übergangswohnheimen verfügen über Potenziale, die sie in der Wartezeit
auf den Asylbescheid nicht einsetzen können. Eine unerträgliche Situation, die wir ändern wollten“, erklärt AWOMitarbeiter Moussa Dieng, Leiter des Übergangswohnheims
in Hastedt. Im Februar entwickelte er gemeinsam mit zwei
Kolleginnen die Idee zum Projekt „IN-Touch“, im März fanden erste Gespräche an der Uni Bremen statt. Mit Erfolg:
Schon im April konnten Asylbewerber aus dem Iran, Syrien, Ghana, Afghanistan und der Russischen Förderation
Vorlesungen und Seminare an der Uni Bremen besuchen,
insgesamt zehn Kurse mit geisteswissenschaftlichem und
gesellschaftlichem Schwerpunkt.
Youssef Fakie freut sich über das neue Studienangebot.
Seit sieben Monaten lebt der Syrer im Flüchtlingswohnheim.
Seit dem Neustart der „Universität der 3. Generation“ –
kurz „U3G“ – im Frühjahr 2012 wuchs die Teilnehmerzahl
jedes Semester. Vom Herbstsemester 2013 mit erfreulichen
450 Studierenden stieg die Zahl zum Sommersemester
2014 auf beachtliche 700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Inzwischen ist die „U3G“ wichtiger Bestandteil der
Bremer Bildungslandschaft geworden. Für Projektleiter
Bruno Steinmann steht fest: „Unser Zielpublikum nimmt
die Veranstaltungsangebote, die wir unterbreiten, sehr
gut an. Das ist ein großes Kompliment an unser Projekt
und vor allen Dingen an das Engagement unserer Dozentinnen und Dozenten“. Denn die „U3G“ gibt kompetenten
Menschen die Gelegenheit, den eigenen wertvollen Wissensschatz, auf ehrenamtlicher Basis weiter zu geben.
Wie viele andere Asylbewerber in Übergangswohnheimen,
die vor Krieg und Terror fliehen mussten, hat er sein Studium in der Heimat abbrechen müssen. Die Monate an der
Universität nutzte Youssef Fakie intensiv. Der 35-Jährige
besitzt jetzt nicht nur ein Zertifikat, er hat auch neue Kontakte geknüpft, Hochschulstrukturen kennengelernt und
sein Deutsch verbessert. Er ist gern in der Bibliothek und in
Projektgruppen, wo das Lernen besser gelingt als in einem
überfüllten Wohnheim. „Ich möchte unbedingt weitermachen und Betriebswirtschaftslehre studieren.“
Idowu Omowunmi aus Nigeria hat in ihrer Heimat Kommunkationstechnologie in der Abschlussphase studiert. „In
Nigeria ist alles sehr leistungsorientiert. Und jeder lernt für
sich. Hier habe ich in Gruppen gelernt und Präsentationen
vorbereitet. Das hat mir gefallen!“ so die junge Afrikanerin begeistert. Im Juni 2013 kam die Mutter einer einjährigen Tochter nach Deutschland. Jetzt möchte sie Informatik
studieren.
„Die Menschen sind richtig aufgeblüht, sie haben neue
Hoffnung.“, berichtet AWO-Mitarbeiter Moussa Dieng, bei
dem sich schon 22 Bewerber für das kommende Semester
angemeldet haben. „Jens Kemper von der Uni Bremen unterstützt uns sehr.“ Ob die Uni das Projekt allerdings 2015
fortführen kann, ist noch ungewiss. Sponsoren werden gesucht. Kontakt: Moussa Dieng, [email protected].
Text: Judith Remke | Foto: Silke Ulrich
Von Kultur bis Politik ...
Wer Neues lernen und geistig fit bleiben möchte, kann im
Herbstsemester der „Universität der 3. Generation“ einmal
mehr aus dem Vollen schöpfen. Das abwechslungsreiche
Programm gliedert sich in fünf Themenbereiche: In „Politik
und Gesellschaft“ geht es sowohl um internationale Themen, wie die Situation Israels, als auch um europäische Fragen sowie die Zeit des Nationalsozialismus in Huchting. Eine
Besonderheit ist die Exkursion zur Gedenkstätte BergenBelsen am 11. Oktober. Im Bereich „Wissenschaft und Technik“ kommen Archäologie- und Psychologie-Interessierte
auf ihre Kosten. Zwei Vorträge zu Ausgrabungen in den Bremer Stadtteilen Arbergen und Grambke und die neuere Psychologiegeschichte versprechen interessante Erkenntnisse.
Zu „Kunst und Kultur“ gibt es eine Vielzahl Veranstaltungen,
darunter „Klaviermusik für Geist und Seele“, ein Vortrag zu
der Frage „Warum wir lachen“ und ein Extra-Leckerbissen –
der Vortrag über Schokolade von Dr. Hartmut Roder aus dem
Übersee-Museum mit Verkostung. Die sehr beliebten „Bremer Einblicke“ führen im Herbstsemester unter anderem in
die Fassmer-Werft, zu den Werkstätten der BSAG und in das
Bamberger-Haus im Faulenquartier. Und auch im Bereich
„Computer und Internet“ ist wieder etwas dabei.
Förderer und engagierte Dozenten gesucht ...
Schirmherr des in Deutschland einmaligen Modellprojektes
der AWO Bremen „von und für ältere Menschen“ ist Prof. Dr.
Rudolf Hickel. Förderer sind der AWO Kreisverband Hansestadt Bremen e.V., der Verein Aktive Menschen Bremen e.V.
(AMeB), die Fritz Hollweg Stiftung, die SV Werder Bremen
Stiftung und die Ernst-Georg Heinemann-Stiftung. Für die
Verstetigung der „U3G“ werden noch langfristige Unterstützer gesucht. Aus Politik, Wirtschaft und Kultur gibt es
zahlreiche Kooperationspartner für mehrere Veranstaltungen. Wer sich ehrenamtlich als Dozentin oder Dozent einbringen möchte, ist stets sehr willkommen.
Text + Fotos: Silke Ulrich + Bruno Steinmann
:: BEHINDERUNG UND MIGRATION ::
10 :: 11
BEHINDERUNG UND MIGRATION
„Wie können Brücken gebaut werden?“
Fachveranstaltung zu Behinderung und Migration des AWO-Projektes „VielfaltTreff“
Viele Menschen aus anderen Ländern
mit geistiger oder psychischer Behinderung haben es schwerer, Angebote
des hiesigen Hilfesystems in Anspruch
zu nehmen, als Menschen ohne Migrationshintergrund. Das wird immer
wieder deutlich. Doch woran liegt das?
Und: Wie lässt sich das verändern? Zu
Erkenntnissen und Erfahrungen aus
dem dreijähigen AWO-Projekt „VielfaltTreff“ in der Vahr und Kattenturm
sowie zu Hintergründen der Thematik, veranstaltete das Projektteam
einen Fachtag für Fachkräfte und
Interessierte. Rund 70 nahmen am
24. Juli 2014 im Gemeindezentrum
St. Pauli in der Neustadt teil und nutzten die Gelegenheit zum Austausch.
Essentiell: Sprachkenntnisse,
Einfühlung, Geduld und Zeit ...
„Viele Migranten, die nach Deutschland kommen, wissen nicht, dass sie
Hilfe bekommen können und an wen
sie sich wenden sollen.“, so Beate
Schwarz, Projektleiterin des von der
Aktion Mensch geförderten VielfaltTreffs. Auch der Umgang mit Behinderungen ist kulturell bedingt sehr
unterschiedlich. „In vielen Ländern ist
Behinderung noch mit Scham behaftet.“, erläutert sie. Ziel des auslaufenden Projektes war, durch Vernetzung,
Einzelberatungen und Hilfe zur Selbsthilfe die Inanspruchnahme des hiesigen Hilfesystems zu fördern und die
Teilhabe am sozialen, kulturellen und
gesellschaftlichen Leben zu erweitern.
Verständigung und Verständnis wurden besonders dadurch erleichtert,
dass die Projektmitarbeiter Svetlana
Rat, Tetyana Dmytrenko-Joormann,
Isabelle Pochat und Abdel Natchaba
selber aus anderen Ländern stammen
und mehrere Sprachen sprechen. „In
emotional belastenden Situationen
ist der muttersprachliche Kontakt sehr
hilfreich.“, berichtet Isabelle Pochat.
Neben Einzelberatungen wurden
auch Hausbesuche angeboten und
Selbsthilfegruppen aufgebaut. „Für Betroffene und Angehörige ist es besonders wichtig, aus der sozialen Isolation
heraus zu kommen.“, so Svetlana Rat.
„Die Selbsthilfearbeit braucht eine
längere Begleitung bis sie eigenständig läuft.“, sagt die Psychologin und
berichtet erfreut von der positiven
Entwicklung einer Gruppe und den
verbesserten familiären Situationen.
Mit Einfühlungsvermögen Vertrauen schaffen ist Basis für die Beratungsarbeit. Abdel Natchaba erläutert, wie
essentiell es für die betroffenen Menschen ist, dass ihr Anliegen verstanden
wird. „Dafür sind“, so Isabelle Pochat,
„Geduld und Zeit ebenso wichtig, wie
Neugier, Flexibilität in der Herangehensweise und Sprachkenntnisse.“
Denn erst wenn die Bedürfnisse, Werte und Normen der Menschen deutlich
werden, können entsprechende Hilfsangebote gemacht werden.
Barrieren bei der Behindertenhilfe
und interkulturelle Öffnung
Auf dem Fachtag beleuchteten fünf Expertinnen und Experten unterschiedliche Aspekte, die den Zugang zum Hilfesystem erschweren. „Das deutsche
Sozialleistungssystem ist historisch gewachsen sehr vielfältig und teilweise
sehr unübersichtlich.“, erläutert Wilhelm
Winkelmann. Der Geschäftsführer von
SelbstBestimmtLeben e. V. verdeutlicht,
dass sprachliche, kommunikative und
rechtliche Kompetenzen zur Beantragung von Hilfe nötig sind. Das macht es
besonders Menschen mit Sprachproblemen schwerer. Der Landesbehindertenbeauftragte Dr. Joachim Steinbrück
verweist auf einen anderen Aspekt:
Die Macht der Behörden, die für Hilfesuchende spürbar wird. Er betont, wie
wichtig Schulungen in qualifizierter,
wertschätzender Beratung sind.
Menschen mit Migrationshintergrund und Behinderungen kommen
mit unterschiedlichsten Vorerfahrungen nach Deutschland. In Russland zum
Beispiel zielen die Maßnahmen auf Anpassung an die Gesellschaft. Die Betroffenen sind häufig mit Machtmissbrauch
konfrontiert. „Die Folge ist Angst vor
dem System.“, sagt Gesundheits- und
Pflegewissenschaftlerin Jenny Oldenburger. Anders an der Elfenbeinküste:
„Die Betreuung Behinderter erfolgt in
der Familie. Viele sind überfordert.“,
berichtet N‘goromari Camara vom Verein „Afrika ist auch in Bremen e. V.“.
„Migration und Behinderung ist besonders auf Grund der UN-Behindertenrechtskonvention ein aktuelles Thema,
zu dem es noch nicht sehr viel Fachexpertise gibt.“, stellt Fadua El Bouazzaoui vom Institut für Public Health und
Pflegeforschung der Universität Bremen
fest. Laut Schätzungen haben bei uns
mehr als 1 Mio. Menschen mit Behinderungen einen Migrationshintergrund.
Auch unter diesem Aspekt gewinnen
kultursensible Beratung und die interkulturelle Öffnung von Beratungseinrichtungen immer größere Bedeutung.
Text + Fotos: Silke Ulrich
oben (von links): Die Vortagenden Fadua El Bouazzaoui, N`goromari Camara, Jenny Oldenburger, Wilhelm Winkelmann und Dr. Joachim Steinbrück
mittig: Projektleiterin Beate Schwarz | Isabelle Pochat, Svetlana Rat und Abdel Natchaba vom VielfaltTreff-Projektteam
unten: Fachpublikum und Interessierte | AWO-Geschäftsführer Joachim Heimler und Wihelm Winkelmann | Jenny Oldenburger und Moderatorin
Urte Joost-Krüger während einer Diskussionsrunde
:: GELEBTE VIELFALT ::
GELEBTE VIELFALT
15. Obervielander Vielfalt im AWO-Funpark
Über 40 Vereine und Einrichtungen leben ihre Kooperation im Stadtteil
Am Samstag, 5. Juli 2014, fand zum
15. Mal die „Obervielander Vielfalt“
– das Stadtteilfest in Obervieland –
statt. Über 40 Vereine, Verbände und
Institutionen präsentierten sich und
ihre Arbeit mit verschiedensten Aktivitäten und Mitmachaktionen, rund
2.500 Gäste nahmen teil. In diesem
Jahr übernahm die AWO Bremen die
Hauptorganistion. Sie ist mit vier
Einrichtungen, dem AWO Ortsverein
Obervieland/Huckelriede und den
beiden AMeB-Begegnungsttätten in
Kattenturm und Habenhausen im im
Stadtteil vertreten. Veranstaltungsort
war der AWO-Funpark an der Kattenturmer Heerstraße, der mit seinem
großzügigen Gelände dafür wunderbar geeignet ist.
Hand in Hand
Schon Monate im voraus hatte das
Orga-Team – bestehend aus Sven Witte vom Funpark, Petra Krümpfer vom
AWO-Kinderhaus Annemarie Mevissen
und Miriam Sonnenberg vom Meybohms Hof – mit der Planung begonnen. Sie freuten sich besonders, dass
trotz eines anfänglichen Gewitters
alles gut lief. „Alle sind zusammengerückt und haben sich an den Infoständen untergestellt. So sind die
Menschen ganz eng zusammengekommen.“, so Petra Krümpfer. Sven
Witte freute sich über die zahlreichen
Aktivitäten nachdem die Sonne wieder
heraus kam: „Alle sind hochmotiviert
und die Stimmung ist bombastisch!“
Das gerontopsychiatrische Wohnheim Meybohm’s Hof und das Projekt „VielfaltTreff“ für zugewanderte
Menschen mit Handicap machten Ge-
schicklichkeitsspiele mit den Gästen.
„Die Organisation läuft bestens, so wie
es auch im Stadtteil klasse funktioniert, wenn man sich auf die anderen
verlassen kann.“, lobt Horst Marnitz
das funktionierende Netzwerk in Obervieland und innerhalb der AWO. Beim
AWO Kinderhaus Annemarie Mevissen
konnten die Besucher die eigenen
Fähigkeiten beim Spiegelschriftspiel
erkunden und beim Schubkarrenrennen Spaß haben. Der AWO-Jugendclub
Kattenturm begeisterte viele Kinder
und Jugendliche für Wurfring-Spiele
und Go Kart-Wettrennen. Jan Meiners
vom AWO-Ortsverein Obervieland/Huckelriede und die Ehrenamtlichen der
AMeB-Begegnungsstätten in Habenhausen und Kattenturm verteilten
Luftballons. So prägten die AWO-Ballons das gesamte Festgelände. Andere AWO-Mitarbeiter und -Mitglieder
übernahmen Organisationsaufgaben,
halfen beim Tragen von Tischen und
Bänken, wiesen die Fahrzeuge auf die
richtigen Parkplätze oder kümmerten
sich um die Verpflegung der Gäste.
Netzwerke, Engagement
und Lebenslust
Die Präsidentin der AWO Bremen, EvaMaria Lemke-Schulte, dankte in ihrer
Eröffnungsansprache den vielen Helfern und besonders der AWO mit ihren
Obervielander Einrichtungen für die
Organisation des Festes. Ihr Dank ging
auch an den Beirat Obervieland, der
das Fest mit 2500 Euro unterstützte.
Dessen Sprecher Stefan Markus (SPD)
lobte, dass bei der Feier nicht das
Wirtschaftliche, sondern die Netzwerke im Vordergrund ständen.
Gekommen ist nicht nur die Obervielander Bevölkerung. Eine Blitzumfrage
vor der Bühne ergab, dass viele Gäste
zum ersten Mal die Vielfalt besuchten.
So beispielsweise Tanja und Jens Sagemann mit ihren Kindern, die erst kürzlich aus Gröpelingen nach Kattenturm
gezogen sind. „Die Jungs suchen noch
Anschluss“, so die Neubürgerin.
Neben den zahlreichen Ständen
zeigte auch ein umfangreiches Bühnenprogramm – moderiert von Funpark-Mitarbeiterin Yvonne Kruse – die
Vielfältigkeit im Stadtteil. Tanz- und
Sportvorführungen von Jung und Alt
waren ebenso zu sehen, wie musikalische Auftritte. Besonders die Jüngsten
trieben ihre Eltern mit den Kameras
vor die Bühne. Ein echter Hingucker waren die 30 Kinder der Gruppen „Tanzwölkchen“ und „Sternschnuppen“, die
in Indianerverkleidung und mit bunten
Tüchern ausgestattet die Bühne eroberten.
Die „Obervielander Vielfalt“ machte
ihrem Namen alle Ehre! Was das Wort
„Vielfalt“ konkret heißen kann, war
auf einer Infowand zu lesen, an die
Besucher ihre Eindrücke handschriftlich „twittern“ konnten. Ein Beitrag
nahm sich die einzelnen Buchstaben
des Wortes vor: Viel Sonne, Interessante Leute, Engagement, Lebenslust,
Freude, Appetit auf neue Kontakte,
Lustiges Programm, Toleranz. „Es war
ein tolles Stadtteilfest!“, sagten übereinstimmend Petra Krümpfer, Miriam
Sonnenberg und Sven Witte vom OrgaTeam, die die Staffel für 2015 an die
Kinder- und Jugendfarm übergeben.
Text: Jörg Teichfischer
Fotos: Walter Gerbracht
12 :: 13
:: AWO IN FORM ::
AWO IN FORM
Los geht‘s – AWO in Form!
Erster Gesundheitstag der AWO Bremen war ein voller Erfolg
Stressbewältigung und Entspannung,
Massage, Bewegung, gesunde Ernährung, Hautschutz, richtiges Sitzen am
Arbeitsplatz, Gesundheitschecks und
Angebote zur Verkehrssicherheit waren abwechslungsreiche Programmpunkte des ersten Gesundheitstages
der AWO Bremen in Kooperation mit
der AOK Bremen/Bremerhaven. Mit
Sportzeug im Gepäck und guter Laune machten rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Unternehmensgruppe AWO Bremen am 21. Juni
unter dem Motto „Los geht‘s AWO in
Form“ beim Gesundheitstag im Nachbarschaftshaus Helene Kaisen mit.
Über 15 verschiedene Angebote
Je nach Interesse haben die AWOMitarbeiterinnen und -Mitarbeiter das
abwechslungsreiche Angebot intensiv
genutzt, sich entspannt, ausgepowert,
neue Erfahrungen gemacht und sich
über zahlreiche Aspekte der eigenen
Gesundheit und gesunder Arbeitsplatzgestaltung informiert. „Der Gesundheitstag ist die Auftaktveranstaltung
für weitere Gesundheitsangebote der
AWO Bremen im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements.“, so
Dr. Burkhard Schiller, Geschäftsführer
der Unternehmensgruppe.
Das im Mai 2013 in Kooperation
mit der AOK Bremen/Bremerhaven gestartete Projekt ermittelte mit Hilfe
einer Mitarbeiterbefragung den Bedarf
in den einzelen Fachbereichen. Viele
äußerten den Wunsch nach Gesundheitsangeboten und –informationen
im Unternehmen. „Deshalb wollten wir
ein möglichst breites Angebot schaffen, damit zahlreiche wichtige Ge-
sundheitsthemen angesprochen werden und jeder Teilnehmer ‚sein persönliches Angebot‘ finden kann.“, sagt
Julia Eckel, Projektleiterin des Betrieblichen Gesundheitsmanagement der
AWO Bremen.
Gelungene Vorbereitung –
erfolgreiches Programm
Basierend auf den Auswertungen der
Mitarbeiterbefragung wurde das Programm des ersten Gesundheitstages
von einer Projektgruppe auf die Beine
gestellt. Dazu gehörten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Unternehmen, die Leitung des Nachbarschaftshauses Helene Kaisen, die
Projektleitung Betriebliches Gesundheitsmanagement, die Betriebsärztin
und Fachkräfte der AOK Bremen/Bremerhaven. Für die Durchführung wurden zusätzliche Partner ins Boot geholt.
Darunter waren die Verkehrswacht
Bremen e.V., die Berufsgenossenschaft
Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege, der Diplom-Trainer des Deutschen Sportbundes, eine Physiotherapeutin, eine Bewegungspädagogin und
eine Zumba-Fitness-Trainerin. Damit
Eltern problemlos teilnehmen konnten,
gab es eine Kinderbetreuung und auch
für das leibliche Wohl wurde gesorgt.
Im gesamten Veranstaltungsgebäude
standen Obst- und Gemüsekörbe zum
gesunden Naschen. Am reichhaltigen
Salatbuffet des Landfrauenservices
und der Grillstation „Barbeque-Monster“ konnten sich alle stärken.
Schon vor Ort bekam das Organisationsteam mit Projektleiterin Julia
Eckel viele begeisterte Rückmeldungen
von „tolle Angebote“, über „kompe-
tente Kursleitungen“ bis „sehr gute
Organisation“ und „sehr gutes Catering“. Ausführliches Feedback wurde
über Fragebögen zu den Kursen ermittelt. Die Rücklaufquote beträgt erfreuliche 70 %. Die Kurs-Favoriten des
Tages waren Business Yoga, Qi Gong,
Fitnessboxen, Stressbewältigung und
Massage. Bei der Mitarbeiterbefragung
lagen Stressbewältigung und Entspannung zur Gesundheitsförderung ganz
vorne. „Es ist sehr wichtig, aber auch
schwer, den Kopf mal so richtig freizubekommen.“, betont eine Mitarbeiterin aus der AWO-Geschäftsstelle. „Nach
dem Business-Yoga fühlten sich alle
total entspannt und waren ganz begeistert.“ Andere erreichten ähnliche
Entspannungseffekte beim Fitnessboxen. Ein begeisterter Mitarbeiter kam
mit seiner Tochter aus dem Kurs: „Wir
sind total ausgepowert. Das hat richtig
viel Spaß gemacht.“ Eine witzige und
erkenntnisreiche Erfahrung war der
Rauschbrillenparcours der Verkehrswacht: Eine Rauschbrille simuliert die
Wirkung von Alkohol zwischen 0,8 und
1,5 Promille. Beim Laufen über einen
Parcours spürten die Teilnehmenden
wie stark sich Konzentration, Sehvermögen und Gleichgewichtssinn verändern. Auch Tipps und Anregungen für
Zuhause oder den Arbeitsplatz konnten viele mitnehmen. Projektleiterin
Julia Eckel freut sich: „Der Gesundheitstag war eine rundum gelungene
Veranstaltung, die zum Gesundheitsverhalten angeregt und einfach Spaß
gemacht hat. Ein weiterer positiver Effekt war der Austausch zwischen den
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.“
Text: Silke Ulrich | Fotos: Bruno Steinmann
14 :: 15
:: JUGENDWERK ::
JUGENDWERK
Jeden Tag ein neues Abenteuer
Super Ferienspaß auf den Freizeiten des Kreisjugendwerks der AWO Bremen
Über 60 Kinder und Jugendliche haben
diesen August auf der „Ferienfreizeit
Unisee“ und bei dem Sommer-Freizeitprogramm „Ferien ohne Koffer“
im Nachbarschaftshaus Helene Kaisen
ausgiebig die vielen Aktivitäten und
Abenteuer genossen. Zusammen mit
ihren Teamerinnen und Teamern vergnügten sie sich im Zeltlager am See
und im Nachbarschaftshaus in Gröpelingen bei Spielen, Sport, Theater,
Basteln, Feiern oder Disco – und bei
Ausflügen zum AWO-Funpark, ins
Bremer Stadtzentrum oder in Erlebnis-Schwimmbäder.
Ferienfreizeit Unisee
Zwei Wochen zelten mit Lagerfeuer,
Natur und Strand! 33 Mädchen und
Jungs aus zahlreichen Stadtteilen und
aus dem Übergangswohnheim Schiffbauerweg in Gröpelingen bot die Freizeit am Bremer Stadtrand jede Menge
Spaß. Darüber freute sich auch Gesundheitssenator Dr. Hermann Schulte-Sasse
bei seinem Besuch. Die sieben Zelte vom
Bremer Jugendring tauften die 7- bis
14-jährigen „Wilde Kerle“ oder „Grace
Küken“, traten in fröhlichen Gruppen
zur „Wasserolympiade“ an und gestalteten tolle gemeinsame Feste. Bei der
eigenen „Herzblatt“-Show mit rotem
Vorhang und Nebelmaschine wurden
Tränen gelacht: ein absoluter Partykracher! Auf dem bunten „Abend der
Kulturen“ mit dem Bremer Bundestagsabgeordneten Dr. Carsten Sieling
als Moderator stellten alle begeistert
ihre Beiträge vor: Afrikanisches Trommeln auf Barhockern, selbst gemachte
italienische Pizza, indischer BollywoodHip-Hop, ein szenischer Dialog zu Weih-
nachten und Zuckerfest oder ein kleine
Theateraufführung zu Diskriminierung
und Vorurteilen bargen Gelegenheiten, viel voneinander zu erfahren.
„Am liebsten noch länger!“
„Unter dem Sternenzelt“ hieß das
Motto der zum dritten Mal vom AWO
Jugendwerk angebotenen Freizeit.
Doch beim Sternschnuppenregen am
11. August fielen den jungen Campern
die geheimen Wünsche fast schwer, so
viele davon erfüllten die Ferien bereits. Einig waren sich alle jedoch in
einem: Am liebsten wären sie noch
länger geblieben. Liebevoll begleitet und köstlich bekocht von AWOMitgliedern unter den gastgebenden
Dauercampern am Unisee war das Feriencamp ein voller Erfolg.
Ferien ohne Koffer
Ohne Koffer, aber mit nicht minder
viel Freude besuchten 30 Grundschulkinder aus dem Bremer Westen das
zehntägige Ganztagsprogramm des
Jugendwerks der AWO im Nachbarschaftshaus. In Kleingruppen spielten,
bastelten und malten sie vor Ort und
gemeinsam unternahmen sie spannende Ausflüge. So wurden auf der
munteren Stadtführung des Theaters
Interaktiwo Esel, Hund, Katze und
Hahn am „Bremer Loch“ belauscht, die
höchste Stelle der Stadt oder der Gesche Gottfried-Spuckstein entdeckt. In
der Bewegungslandschaft des TURA –
Turn- und Rasensportvereins Bremen
konnte nach Herzenslust getobt werden und bei der Schatzsuche quer
durch Gröpelingen galt es schnell und
schlau zur süßen Beute zu finden.
Jeden Tag etwas Neues erleben
Auch Dank der Unterstützung durch
den Beirat Gröpelingen und Mitteln
aus dem Programm WiN (Wohnen in
Nachbarschaften) steckten die Ferien
für die Sechs- bis Zehnjährigen aus
unterschiedlichsten Herkunftskulturen voll aufregender Überraschungen
und Kreativität. Beim leckeren, gesunden, von Ehrenamtlichen der AWO
gekochten Essen gab es immer viel
zu erzählen. Zum Abschluss mit dem
Team und Familien der Kinder wurden die Werke bestaunt und eifrig
Pläne für nächstes Jahr geschmiedet.
Ausgebucht!
„Wir konnten gar nicht allen Anfragen
nachkommen“, berichtet die Jugendwerksmitarbeiterin Melanie Kennard,
die 2014 beide Freizeiten organisiert
und begleitet hat. „Das Angebot im
Nachbarschaftshaus war rappelvoll!
Und die erst 2012 entstandene Freizeit
am Unisee ist heute eine besonders beliebte Ferienfreizeit. Dort übernehmen
die Älteren auch gern gemeinschaftliche Aufgaben. Ein Junge war 2012 als
Teilnehmer dabei und dieses Jahr dann
als ausgebildeter Teamer! Die Ehrenamtlichen waren alle einfach Spitze!
Durch die vielen Partner und Förderer
ist es gelungen, dass die allermeisten
Familien sich diese Ferien für ihre Kinder leisten können.“ Ein besonderes
Dankeschön geht an die Unterstützer
von den AWO-Ortsvereinen Gröpelingen und Farge, des Nachbarschaftshauses Helene Kaisen und den Verein
der Dauercamper am Unisee.
Text: Maja Maria Liebau
Fotos: Silke Ulrich + Jugendwerk
16 :: 17
:: KUNSTPROJEKT ::
18 :: 19
KUNSTPROJEKT
„W“ wie Westside oder Bremer Westen
Street Art von und mit Jungs in Gröpelingen ist das aktuelle „Superhelden der Kunst“Projekt der AWO Bremen in Kooperation mit der Kunsthalle Bremen
Männliche Jugendliche haben zahlreiche Möglichkeiten zur künstlerischen
Auseinandersetzung mit ihrem Stadtteil und mit dem Thema Gewalt in
dem seit Oktober 2012 laufenden Kooperationsprojekt „Superhelden der
Kunst“ mit Sitz im Nachbarschaftshaus „Helene Kaisen“ im Bremer
Westen. Teilprojekte aus den Bereichen Bildende Kunst, Theater oder
Streetdance bieten professionelle Unterstützung, respektvollen Umgang
und regelmäßige Treffen. Initiiert von
Lucyna Bogacki, Projektentwicklerin
bei der AWO Bremen, entwickelt von
ihr und dem sozialpädagogischen
Projektleiter Tim Weber, schafft „Superhelden der Kunst“ ein Netzwerk
von Partnern, Institutionen und weiteren Kontakten, das Jungs und jungen Männern viele Türen zum Kunstschaffen und dessen Reflexion öffnet.
Die Teilnehmer genießen das kreative
Miteinander, entwickeln und präsentieren ihre eigenen Arbeiten.
„Superhelden“ malen Superhelden
Sechs Jugendliche – im Alter um die
Vierzehn – gestalten in einem sechsmonatigen Street Art-Workshop ein
Wandgemälde, das eine Außenmauer
der Gesamtschule West zum Blickfang
machen wird. Für ihr gemeinsames
Werk haben die Projekt-„Superhelden“
Dominik, Idris, Ify, Jerrit, Leon und
Niclas ihrerseits „Helden“-Motive gewählt und sie auf ihr eigenes Umfeld
bezogen: Vor einem Schattenriss der
Bremer Skyline tanzt ein Streetdancer,
der „Joker“ aus „Batman“ hält eine
Spraydose in der Hand, und die Hände
der ermordeten Rapperlegende Tupac
Shakur recken die Finger zum „W“.
„W“ wie Westside New York oder eben
Bremer Westen. Auf ihrem Bild „zitieren“ die Jungs zwei bekannte „Kämpfer“ ebenso wie die Kunstgenres Film,
Comic, Tanz und Musik – und erzählen
auf diese Weise von sich selbst.
„Sie sind immer alle dabei!“
„Das Malen macht mir Spaß“, sagt Idris, und lacht: „Liebe Grüße, Godzilla!“.
Dominic hört gern Rap, Niclas hat mal
Hip-Hop getanzt, und manche der Teilnehmer brachten unterschiedlichste
Graffiti-Erfahrungen mit. Projektleiter
Tim Weber und Dina Koper, als freischaffende Künstlerin und Mitarbeiterin der Kunsthalle für die Gestaltung des
Workshops verantwortlich, sind sich
einig: „Sie machen super mit! Von den
Ideen über die Skizzen, die Bildkomposition und die Ortssuche für das Gemälde bis zu seiner Ausführung sind
immer alle dabei.“ „Auch bei Zusatzterminen zu den wöchentlichen Treffen“, ergänzt Weber, „und auch bei
Regenwetter!“, fügt Koper hinzu.
Gute Fragen –
konstruktive Antworten
Konzipiert wurde das Street Art-Projekt unter anderem auf der Basis einer
eigens von Studentinnen des Studiengangs Soziale Arbeit B.A. der Hochschule Bremen entwickelten Umfrage.
Ihre beim TURA Turn- und Rasensportverein Gröpelingen und in der „Waterfront“ durchgeführte „Befragung von
männlichen Jugendlichen im Stadtteil
Gröpelingen zum Thema Freizeitver-
halten“ zeigte neben „Sport“ auch
„Kunst“ als ein favorisiertes Hobby.
Die Stichproben-Studie ist für „Superhelden der Kunst“ ein aufschlussreicher
Beitrag, der den Projektradius erweitert und bereichert.
Förderpreis für Pionierarbeit
In 2013 arbeiteten Weber und Koper im
vorangegangenen Praxisprojekt in der
JVA – Jugendvollzugsanstalt Oslebshausen mit gewalterfahrenen inhaftierten Jugendlichen. Die dort entstandenen, von persönlichen Situationen
und unterschiedlichen Künstlern inspirierten Bilder wurden im Sommer
2013 und Juni 2014 in der Kunsthalle
gezeigt. Für seine „Pionierarbeit im Bereich Gewaltprävention durch kulturelle Bildungsarbeit“ erhielt das Projekt
unter dem Titel „Picasso meets the
Streets“ den „Förderpreis Museumspädagogik 2013“ der VGH-Stiftung.
Weiter geht’s!
Mitten in einem Quartier, in dem es
besonders wichtig ist, Ausgrenzung,
Kriminalität und Gewalt gezielt entgegenzutreten, implantiert „Superhelden der Kunst“ Freude und Kreativität,
drinnen und draußen, und vor allem
in den Beteiligten selbst. Das von der
Aktion Mensch geförderte Gesamtprojekt läuft noch bis zum Herbst 2015.
Weber betont: “Wir sind offen für alle,
die teilnehmen möchten. Es gibt regelmäßige Aktivitäten, neue Projekte,
Raum für euch, eure Freunde und eure
Ideen!“ Wer mag, kann sich gern melden bei: [email protected].
Mit einem Beamer wurden die Motive an die Wand projeziert und vorskizziert. Die Jugendlichen sind mit Konzentration und Spaß bei der Arbeit.
Text: Maja Maria Liebau | Fotos: Silke Ulrich
Die Hände der Rapperlegende Tupak Shapur mit den zum „W“ gereckten Fingern ragen noch als Skizzen in den Himmel hinter der Skyline.
:: KITA-PROJEKTE ::
20 :: 21
KITA-PROJEKTE
„Ich und meine Welt“
AWO KiTa Charlotte Niehaus präsentiert Ergebnisse des Pilotprojektes „Kunst in der KiTa“
Angeleitet von freien Künstlern gestalteten die Kinder der AWO-KiTa
Charlotte Niehaus im Rahmen eines
einjährigen Kunstprojektes ihre Ideen zum Thema „Ich und meine Welt“.
Die Früchte ihrer künstlerischen Arbeit begeisterten alle Gäste des diesjährigen Sommerfestes am 25. Juli.
Das Projekt realisierte die Kunstzentrale Bremen e.V., gefördert von der
Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend
und Frauen sowie der Jugendkunststiftung des Senators für Kultur.
Schauspieler und Regisseur Thorsten Zumfelde ist einer von drei Künstlern, die die KiTa-Kinder ein ganzes
Jahr, einmal pro Woche für eineinhalb
Stunden in die kreative Welt von Theater, Tanz und Bildender Kunst entführten. Auf dem Sommerfest gaben
die jungen Schauspieler in einem Theaterstück Einblicke in ihren Tagesablauf. Ein Film mit Zukunftswünschen
von sechzehn Kindern rührt die Herzen der Gäste: „Wenn ich groß bin
will ich Prinzessin werden!“, haucht
beispielsweise ein Mädchen ins Mikrofon. Und ein kleiner Junge: „Wenn
ich groß bin möchte ich Fußballspieler
und Busfahrer werden.“
Eine richtige Choreografie bringen
kleine Tanzmäuse unter der Leitung
von Tanzpädagogin Sabine Bünger auf
die Bühne. Mit Kuscheltieren in ein
Traumland gereist, bewegen sie sich
als „Fitti´s“ und „Schlappi´s“ anmutig
zu Klavierklängen, Boogie-Woogie und
fetziger Musik. Bunte Schautafeln verdeutlichen den Weg von der Ideenentwicklung bis zum Tanztheater.
Auf den kreativen Prozess legt auch
Doris Weinberger Wert, die Bildende
Kunst in den KiTa-Alltag bringt: Eine
beeindruckende Rauminstallation mit
Wollfäden und einem Kinderbett, vielfältige Tipis, Totempfähle und Bäume
können in der Ausstellung „Weltenbummler“ bewundert werden. „Eine
ganz tolle Erfahrung für alle Seiten!“,
resümiert KiTa-Leiterin Marion Mosler.
Text: Judith Remke | Fotos: Silke Ulrich
oben: Die Aula war bis zum letzten Platz gefüllt, als am 25. Juli die Aufführungen des Kunstprojektes der AWO-KiTa Charlotte Niehaus begannen.
Den Tanz- und Theateraufführungen folgten eine vielbachtete Fimvorführung und beeindruckte Blicke der Gäste auf die zahlreichen Kunstwerke.
Gärtnern und Natur erleben
Lerngarten-Projekt der AWO-KiTa Charlotte Niehaus ausgezeichnet
Unterstützt vom Kleingartenverein
Rablinghausen-Lankenau e.V. nimmt
die AWO-KiTA Charlotte Niehaus seit
2005 erfolgreich am LerngartenProjekt teil – eine Maßnahme zur
frühkindlichen Bildung in Kooperation mit der Senatorin für Soziales,
Kinder, Jugend und Frauen. Am „Tag
des Gartens“, am 15. Juni, wurde die
KiTa von Sozialsenatorin Anja Stahmann im FlorAtrium feierlich mit einer Urkunde geehrt.
„Manche Kinder glauben tatsächlich, dass die Milch von der lila Kuh
kommt oder Möhren auf Bäumen
wachsen“, erzählt Jessica Beck, Erzieherin in der AWO-KiTa Rablinghauser
Straße. Gemeinsam mit Gaby Willer
betreut sie den Lerngarten im Klein-
gartenverein Rablinghausen-Lankenau.
Das sollte sich ändern. An zwei Tagen
pro Woche geht es in die KiTa-eigene
Parzelle, um die Tier- und Pflanzenwelt
zu erforschen. Die kleinen Gartenfreunde sind voll in ihrem Element:
nach Herzenslust wird gesäht, gepflanzt, gegraben und gegossen. Der
frisch geerntete Salat muss natürlich
auch gleich probiert werden. Der Besuch des etwa zehn Minuten entfernten Gartens hat ein festes Ritual.
Zunächst ein prüfender Blick: Was hat
sich verändert? Nach 45 Minuten Gartenarbeit gibt es noch Zeit zum Spielen.
Und in einer Abschlussrunde erzählen
die fleißigen Helfer begeistert, was sie
alles entdeckt haben. „Die Kinder lernen, die Natur zu schätzen und verant-
wortungsbewußt mit ihr umzugehen“,
erklärt KiTa-Leiterin Marion Mosler,
„Für die gute Unterstützung danken
wir Peter Schierenbeck, Vorsitzender
des Kleingartenvereins, herzlich!“
Achtzehn KiTas sind Mitglied im
Lerngarten-Netzwerk, neun davon
wurden im FloraAtrium des Landesverbandes der Gartenfreunde Bremen
e.V. für ihr langjähriges Engagement
gewürdigt. „Nichts schmeckt so gut,
wie die erste eigene, selbst geerntete
Zucchini.“, bekräftigt Sozialsenatorin
Anja Stahmann die naturnahen Lernerfahrungen, die die Kleinen in den
Projektgärten machen. Ihr großer Dank
geht an alle, die das Projekt und die
Lerngärten betreuen.
links: „Im Lerngarten bekommen die Kinder einen Bezug zu den Pflanzen – lernen wie sie wachsen, heißen und schmecken.“ so Jessica Beck.
Text: Judith Remke | Fotos: Silke Ulrich
rechts: KiTa-Leiterin Marion Mosler mit Sozialsenatorin Anja Stahmann bei der Ehrung am 15. Juni im FlorAtrium in Horn-Lehe
:: GEMEINSCHAFT ::
22 :: 23
oben: Christian Weber, Dr. Arnold Knigge und Eva Hockemeyer von der Wilhelm Kaisen Bürgerhilfe zu Besuch in der der Krippe im Haus „Sparer Dank“
oben links: Sabine Eichner, Einrichtungsleiterin IBW | oben links: Sozialpädagogin Tatjana Weil-Hof mit Beteiligten des Singkreises
unten links: Einweihung der neuen Krippe in der KiTa Am Hallacker | unten rechts: Einweihung der Krippe der KiTa „Singdrossel“ im Haus „Sparer Dank“
unten links: Gäste, Bewohner und Mitarbeiter genießen einen geselligen Nachmittag | unten rechts: Mitsingen machte vielen Freude
Hohe Standards für die Jüngsten
Ein singfreudiges Fest zum 15-jährigen
AWO-Krippen in Osterholz und in Schwachhausen eingeweiht
Intensiv Betreutes Wohnen für Menschen mit Sucherkrankungen feiert in Vegesack
Als drittgrößter KiTa-Träger der Stadt hat die AWO Bremen
seit 2013 in fünf Stadtteilen 45 neue Plätze für unter Dreijährige (U3) geschaffen und damit zur Entlastung der Eltern
beigetragen. Die neu entstandenen Krippen der AWO-KiTa
Am Hallacker in Bremen-Osterholz und einer Dependance
der AWO-KiTa „Singdrossel“ im Haus „Sparer Dank“ in
Schwachhausen mit insgesamt 20 Plätzen wurden im Juli
mit vielen Gästen feierlich eingeweiht. Dank der Unterstützung der Wilhelm Kaisen Bürgerhilfe konnten die notwendigen zehn Prozent Eigenmittel für den Ausbau der
Krippe im Haus „Sparer Dank“ im letzten Jahr bereit gestellt werden. Bei einem Besuch am 22. Juli freuten sich
Christian Weber, Vorstand der Wilhelm Kaisen Bürgerhilfe,
der stellvertretender Vorstand Dr. Arnold Knigge und Kuratoriumsmitglied Eva Hockemeyer über die gelungene,
kindgerechte Ausstattung der neu geschaffenen Zweigstelle der AWO-KiTa „Singdrossel“.
Beim diesjährigen Sommerfest am 22. Juli feierte die
AWO-Einrichtung Intensiv Betreutes Wohnen für Menschen mit Suchterkrankungen (IBW) gleichzeitig auch ihr
15-jähriges Bestehen. Bewohnerinnen und Bewohner
des Akazienhofes in Vegesack genossen einen lebendigen
Austausch mit Angehörigen, Ehemaligen, früheren Mitarbeitern und den Nachbarn. Für fröhliche Stimmung sorgte
der hauseigene Singkreis.
Bei sommerlich warmen Temperaturen füllte sich die Terasse des Akazienhofes in Vegesack bis zum Rand: Rund 60
Gäste kamen zum Sommerfest und würdigten das 15-jährige Bestehen. Mit großem Eifer und Vorfreude bereiteten
Bewohnerinnen und Bewohner einen vielfältigen Gaumengenuss für das Büfett vor, unterstützt durch die Mitarbeiter
des IBW. Und auch ein fruchtiger, alkoholfreier Sommercocktail durfte zum Grillfest nicht fehlen. Stimmungsvoller
Höhepunkt des Nachmittags waren musikalische Einlagen
des hauseigenen Singkreises. Unter der Leitung von Sozialpädagogin Tatjana Weil-Hof kommt er seit einem dreiviertel Jahr einmal pro Woche zusammen. Bekannte Schlager,
Fahrten- und Wanderlieder kamen bei den Hausbewohnern
sehr gut an und aktivierten auch viele Gäste, fröhlich mitzusingen. „Ich wusste gar nicht, dass mein Bruder überhaupt
singen kann!“, wundert sich eine der Angehörigen erfreut.
„Das Singen ist ein gutes Beispiel dafür, dass suchtkranke Menschen an Fähigkeiten von früher anknüpfen kön-
Krippe der AWO-KiTa „Singdrossel“ arbeitet
mit intergenerativem Konzept
Die großzügigen, modern ausgestatteten Räume befinden
sich Tür an Tür mit dem Pflegeheim „Sparer Dank“. „Hier
begegnen sich junge und alte Menschen und können gemeinsam viel erleben“, sagt Erich Kruschel, stellvertretender
AWO-Präsident, bei der Einweihung am 10. Juli zum Miteinander der Generationen. Von dem unmittelbaren Kon-
takten profitieren beide Seite – oft sieht man strahlende
Gesichter. Darüber hinaus hat die KiTa ihre Schwerpunkte
in der musikalischen Früherziehung und einem naturnahen
Konzept. „Wir sehen uns als Entwicklungsbegleiter, die den
Kindern Angebote machen.“, erläutert Fachbereichsleiterin
Karin Wetzel. Die Besucher der Wilhelm Kaisen Bürgerhilfe
sind beeindruckt von Angebot und Ausstattung der Krippe.
„Das ist schon ein hoher Standard, den wir hier haben.“, so
Christian Weber. Und Eva Hockemeyer vom Kuratorium: „Ich
finde es sehr wichtig, dass die Kinder es hier so schön haben.“
AWO-KiTa Am Hallacker als erste für sprachliche Bildung
von unter Dreijährigen zertifiziert
Bei der Einweihung der neu geschaffenen Krippe Am Hallacker lobt AWO-Präsidentin Eva-Maria Lemke-Schulte: „Das
sind sehr schöne helle Räume und ein toll gestaltetes Aussengelände, in dem Natur erlebt werden kann.“ Dr. Burkhard Schiller, Geschäftsführer der AWO Bremen, betont die
hohen Qualitätsstandards der AWO bei der pädagogischen
Arbeit. Die Schwerpunkte der KiTa in Osterholz liegen auf
Bewegung und Sprache. „Wir sind als erste KonsultationsKiTa für die sprachliche Bildung von unter Dreijährigen zertifiziert“, so KiTa-Leiterin Kirstin Rohwedel. „Andere KiTas
können zu uns kommen, und unsere Mitarbeiterinnen vermitteln ihnen verschiedene Ansätze und Methoden“.
Text: Silke Ulrich| Fotos: Silke Ulrich + Bruno Steinmann
nen“, erklärt Einrichtungsleiterin Sabine Eichner. Seit 1986
Mitarbeiterin der AWO Bremen im Suchtbereich, hat sie die
Leitung des Hauses im Jahr 2000 übernommen. In ihrer
Begrüßungsansprache gibt sie interessante Einblicke in die
15-jährige Geschichte. Am 3. Juni 1999 startete die Einrichtung für chronisch mehrfach beeinträchtigte Menschen mit
Suchterkrankung mit vier Klienten in Bruchhausen-Vilsen in
Niedersachsen. Inklusive der 21 jetzigen Klienten, wurden
bisher 94 Menschen von einem multifunktional arbeitenden
Team betreut. Ein gutes Zeichen: Die ersten Teammitglieder Andreas Böhm, Elfie Press und Otto Pudelko sind dem
Haus bis heute treu geblieben. Im Dezember 2006 erfolgte der Umzug nach Bremen-Vegesack in eine Wohnanlage
mit 43 Wohnungen, die auch von Älteren und Menschen
ohne Suchterkrankung bewohnt wird. Fünfzehn Appartments stehen für das Intensiv Betreute Wohnen (IBW) zur
Verfügung, sieben für das ambulant Betreute Wohnen. Die
Selbsthilfemöglichkeiten zu stärken und eine Stabilisierung
der Lebenssituation zu erreichen sind wichtige Ziele bei der
Betreuung der Einzelnen. Dazu gehört auch das Leben in der
Gesellschaft. Über das jährliche Sommerfest hinaus werden
gemeinsame Aktivitäten im Akazienhof groß geschrieben,
denn Einsamkeit ist ein Problem für viele Suchtkranke. Genauso wie die Frage: „Wie komme ich mit anderen Menschen in Kontakt?“
Text: Judith Remke | Fotos: Silke Ulrich
:: PFLEGEHEIME ::
24 :: 25
Auf den Spuren der Kriegskinder –
die Chancen des Alters nutzen
Themenwoche vom 7. bis 15. Oktober 2014
Auftaktveranstaltung:
Dienstag, 7. Oktober 2014, 19 Uhr
Bremische Bürgerschaft
„Kindheiten und Jugendzeit im
Zweiten Weltkrieg –
lebenslange individuelle und
transgenerationelle Folgen?!“
Öffentlicher Vortrag von Prof. Dr. Hartmut Radebold
Grußworte: Bürgerschaftspräsident Christian Weber und
AWO-Präsidentin/Radio Bremen-Rundfunkratsvorsitzende
Eva-Maria Lemke-Schulte
Schlussworte: Alexander Künzel, Bremer Heimstiftung
Nähere Informationen unter www.vhs-bremen.de
oben links (von links): Ulrich Tilgner, Dr. Carsten Sieling, Eva-Maria Lemke-Schulte, Erich Kruschel, Ulrich Höft, Anke van Wahden, Carl-Martin Köhler
Helga Diercks, Hauswirtschaftsleitung und Dagmar Dietrich, stellvertre-
oben rechts: im neuen Wohnbereich der 4. Etage | unten: Impressionen aus den modernisierten Räumen und dem Musterzimmer
tende Hauswirtschaftsleitung, freuen sich über die modernisierte Küche
AWO Pflegeheim Arbergen wird modernisiert
Küche im „Sparer Dank“
komplett saniert
Neueröffnung des Wohnbereichs in der 4. Etage am 5. September 2014
Wie hell, freundlich und zeitgemäß es nach der Sanierung
im ganzen AWO-Pflegeheim Arbergen aussehen wird,
wurde rund 80 Gästen und Interessierten am 5. September 2014 bei der Neueröffnung des Wohnbereichs in der
4. Etage präsentiert. Das 1980 fertig gestellte Gebäude
in der Hermann-Osterloh-Straße 117 wird in mehreren
Bauabschnitten umfänglich saniert und modernisiert.
Der Abschluss des gesamten Umbaus zu einem modernen
Pflegeheim ist für den Herbst 2015 geplant. Die 4. Etage
erstrahlt bereits jetzt in neuem Glanz.
„Gut, dass die AWO es als ihre Verpflichtung sieht, das
Pflegeheim und die Pflege im Haus weiter zu entwickeln.“,
lobt SPD-Bundestagsabgeordneter Carsten Sieling die Neuerungen in der Einrichtung. Das AWO Sozialzentrum Arbergen ist seit über 30 Jahren fester Bestandteil Arbergens. Hier
gibt es neben qualifizierter Betreuung der Bewohnerinnen
und Bewohner des Pflegeheims ein breites Angebot für Senioren aus dem Quartier. „Das Haus leistet hervorragende
Netzwerkarbeit im Stadtteil und beteiligt sich aktiv an Veranstaltungen in Arbergen. Das ist nicht selbstverständlich.“,
sagt AWO-Präsidentin Eva-Maria Lemke-Schulte bei ihrer
Ansprache an die Gäste und dankt Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern für ihr Engagement.
Verantwortlicher Architekt für die Modernisierung ist Ulrich Tilgner vom Büro Tilgner und Grotz. Insgesamt werden
über 2,5 Mio. Euro für die Sanierung aufgewendet. Während
des Umbaus wird je eine Station zeitweise nicht belegt. Die
zentralen Bereiche auf drei Etagen eignen sich hervorragend für ein Wohnküchen-Konzept mit gemütlichen Aufenthaltsbereichen und Balkonzugang. Nach Abschluss des
ersten Bauabschnittes in der 4. Etage kennzeichnen zeitgemäßer Komfort in sonnigem Ambiente den neu gestalteten Wohnbereich. Dazu tragen wesentlich die freundliche
farbliche Gestaltung und ein feinfühlig umgesetztes Lichtkonzept bei. Davon konnten sich die zahlreichen Gäste,
darunter der Ortsamtsleiter Ulrich Höft, Vertreterinnen der
Sparkasse Bremen und Präsidiumsmitglieder der AWO Bremen, am 5. September überzeugen. Etage für Etage geht es
jetzt weiter. Abschließend wird im Herbst 2015 das Erdgeschoss saniert und neu aufgeteilt. Danach wird die Verwaltung neben dem Haupteingang zu finden sein.
Passend zum „Neustart“ des Pflegeheims Arbergen hat
die Einrichtung bei der letzten Prüfung mit einem sehr guten Ergebnis abgeschnitten. Ein engagiertes Kollegium, mit
Einrichtungsleitung Anke van Wahden und Pflegedienstleiter Vladimir Jaufmann, sorgt für die hohe Qualität in der
Pflege. Neben vielen langjährigen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern zeichnet sich die Einrichtung durch ein freundliches Miteinander aus. „Wir wollen, dass Sie, liebe Bewohner, sich hier wohl fühlen können. Wir hoffen, dass ist uns
gelungen.“, so der AWO-Geschäftsführer Carl-Martin Köhler.
Von November 2013 bis April diesen Jahres wurde die Küche
im AWO-Pflegeheim „Sparer Dank“ in Schwachhausen
komplett saniert. Einrichtungsleiterin Katja Seidel freut
sich über das gelungene Ergebnis: „Die Küche ist supertoll
geworden und hygienisch auf dem neuesten Stand.“.
Auf einem Fest im Mai bedankten sich das Pflegeheim
und die Stiftung Bremer Sparer-Dank – Eigentümerin des
Hauses – bei Bewohnerinnen, Bewohnern, Angehörigen
und Ehrenamtlichen für ihre Geduld mit den Unannehmlichkeiten.
„Die Mitarbeiter haben während der Umbauphase toll
mitgezogen.“, sagt Hauswirtschaftsleiterin Helga Diercks.
Mehrere Monate gab es eine provisorische Küche in der
3. Etage, während die Küche im Erdgeschoss vom Boden
bis zur Decke saniert wurde. Dabei wurde auch die Logistik
verbessert, so dass die Arbeitswege jetzt kürzer sind. Helga Diercks bekam ein eigenes Büro und die Pausenräume
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden erneuert. Alle
freuen sich über das rundum gelungene Ergebnis!
Rund 80 Gäste kamen am 21. Mai zum „Dankeschön“Fest im Pflegeheim „Sparer Dank“. Bei bestem Wetter gab
es für Bewohnerinnen und Bewohner, Angehörige und Ehrenamtliche Kaffee und Kuchen. Das Duo Romantico spielte
klassische Musik und eine Tombola lockte mit tollen Preisen.
Ein besonderer Dank für die Geduld in der Umbauphase.
Text + Fotos: Silke Ulrich
Text + Foto: Silke Ulrich
Veranstaltungen: www.nachbarschaftshaus-bremen.de
Nach mir
die Sintflut
„Das war noch nie mein Denken.
Deshalb habe ich mich für
die Bestattungsvorsorge des
GE·BE·IN mit Preisgarantie
(VorsorgeKombi) entschieden.”
( (0421) 38 77 60
www.abschiednahme.de
Mit großer Betroffenheit nehmen wir Abschied
Mirja Schumacher
1.8.1976 bis 28.7.2014
Unsere Mitarbeiterin und Kollegin aus der AWO-KiTa
Hanna Harder-Haus ist im Alter von 37 Jahren nach langer
Krankheit verstorben. Sie war ein sehr beliebtes Mitglied
unseres KiTa-Teams. Wir werden sie in guter Erinnerung
behalten. Unser Mitgefühl gilt ihrer Familie.
Herbert Kirchhoff Geschäftsführung
Karin Wetzel Fachbereichsleitung Kinder
Lucyna Szkoda und Team KiTa Hanna-Harder-Haus
Zeitung:
Farbe:
Größe:
lt. Kundenvorgabe
4c
55 x 85 mm
26 :: 27
Perfektes Handwerk.
Fenster. Türen. Innenausbau.
Gebaut, geliefert und montiert von:
H
H
TISCHLEREI
HEIDMANN
Fenster · Türen · Möbel
an
Weil m
er
im Alitse
we d
wir
Varreler Landstr. 4 · 28816 Stuhr · 0421.56752-54
www.tischlerei-heidmann.de
Hans Gabriel ist verstorben
Karl Lüneburg ist verstorben
Unser langjähriger Beisitzer im Landesvorstand der AWO
Bremen und verlässlicher Hauptkassierer im Ortsverein Vegesack-Lesum verstarb völlig unerwartet am 13. Juni 2014
im Alter von 77 Jahren. Hans Gabriel wurde am 25. Juli 1936
geboren, mit ihm verliert die AWO ein sehr engagiertes und
zuverlässiges Mitglied. Er wurde noch in diesem Jahr für seine 30-jährige Mitgliedschaft vom Ortsverein geehrt. In den
Anfängen seiner Kassierertätigkeit hat er noch alle Mitglieder – damals rund 600 – zu Hause aufgesucht. Dabei ist er
zahlreiche Kilometer zu Fuß gelaufen. Große Freude hat ihm
die Organisation und Leitung zahlreicher Camperreisen für
den Ortsverein gemacht. Mit seiner ruhigen beständigen
Art wird Hans Gabriel uns in sehr guter Erinnerung bleiben.
Unser Mitgefühl gilt seiner Lebensgefährtin Helga Mendel,
seinem Sohn und allen Angehörigen.
Mit Karl Lüneburg verliert die AWO Bremen nicht nur ein
langjähriges Mitglied, sondern auch einen sozial und politisch überaus engagierten Menschen. Er verstarb am 11.
Juni 2014 im Alter von 87 Jahren. Als aktives Vorstandsmitglied im Ortsverein Vegesack-Lesum, wurde er in diesem
Jahr für seine 50-jährige Mitgliedschaft in der AWO geehrt.
Von 1975 bis 1990 war der am 4. Mai 1927 geborene Bremen-Norder Ortsamtsleiter in Blumenthal und hat dort die
Einrichtungen der AWO immer unterstützt. Gleichzeitig hatte die AWO in ihm auf vielen Ebenen – u.a. als überzeugtes
SPD-Mitglied, langjähriger Bürgerschaftsabgeordneter und
Mitglied im Sozialverband Deutschland – einen engagierten Mitstreiter für soziale Gerechtigkeit und Solidarität. Wir
werden Karl Lüneburg ein ehrendes Andenken bewahren.
Unser Mitgefühl gilt seiner Familie.
Danke für 30 Jahre Betriebszugehörigkeit
Geschäftsleitung und Präsidium danken allen Jubilaren
für ihr langjähriges Engagement, ihre tatkräftige Unterstützung und ihren Einsatz für die AWO Bremen und
freuen sich auf eine weitere gute Zusammenarbeit.
30 Jahre bei der AWO Bremen
Marion Liedtke:
23.07.1984, AWOAmbulant, Sozialzentrum Arbergen
Jutta Gode:
01.08.1984, AWOAmbulant, Pflegeheim Sparer Dank
Andrea Koscinski:
01.08.1984, AWOAmbulant, Sozialzentrum Arbergen
Ursula Weerasinghe:
01.08.1984, AWOIntegra, Meybohms Hof
IMPRESSUM
Herausgeber:
AWO Kreisverband Hansestadt Bremen e.V.
Auf den Häfen 30-32 | 28203 Bremen
Telefon 0421–79 02–0
Konto 8055 9008 | BLZ 290 501 01 | Sparkasse in Bremen
Redaktion:
Eva-Maria Lemke-Schulte, Dr. Burkhard Schiller,
Herbert Kirchhoff, Silke Ulrich
Verleger: AWOIntegra gemeinnützige GmbH
Auf den Häfen 30-32 | 28203 Bremen
V.i.S.d.P.: Herbert Kirchhoff
Texte: Silke Ulrich, Judith Remke, Maja Maria Liebau,
Jörg Teichfischer
Fotos: Silke Ulrich, AWO, Jugendwerk, Bruno Steinmann,
Walter Gerbracht
Layout: Silke Ulrich
Anzeigen + Gesamtherstellung:
Print.Media.Contor
Bördestraße 9 | 27711 Osterholz-Scharmbeck
Telefon 04791–30 33 18 | Fax 04791–30 33 16
Die Zeitschrift erscheint quartalsweise.
Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.
Brendel 2012_Layout 1 04.10.2012 10:46 Seite 1
Brendel
SSchöne Räume
Dekorationsstoffe
Polsterei
Teppichboden
Sonnenschutz
Voelz
neu_Layout
1 10.02.2012
09:31
DieAWO
freundliche
Fachberatung
HausNotruf
Service Bremerhavener
Str.Seite
157128219 Bremen
Die freundliche Fachberatung
Farbe. Schönheit. Poesie.
.
.
Scharnhorststraße 139 28211 Bremen Fon (04 21) 23 71 61
www.brendel-bremen.de
â
â
â
â
â
â
Schlüsselsofortdienst
Schließanlagen
Tresorschlüssel
Türöffnungen
Beschläge und Briefkästen
Hausabsicherungen/ Montageservice
Hastedter Heerstraße 121 • 28207 Bremen
Tel. 04 21- 44 44 91 • Fax 04 21- 49 89 174
Maler Bolz-2012_Layout
14.02.2012 09:15 Seite
1
E-Mail:[email protected]
• www.voelz-bremen.de
Malereibetrieb
Bolz
▼▲▼
- exclusive Malerarbeiten
Am Weidedamm 19
- Fassadengestaltung
28215 Bremen
- Teppichbelag und Laminat
Tel.: 04 21- 36 48 457
- Lasurtechnik
Mobil: 0170- 94 56 362
- Spachteltechnik
www.malereibetrieb-bolz.de
- Fototapete
AWO Bremen e.V. | Auf den Häfen 30–32 | 28203 Bremen
Postvertriebsstück | DPAG | Entgelt bezahlt | 10713
Ihr Partner rund um’s Bauen
• Neu- und Altbauten
• Maurer- u. Fliesenarbeiten
• Stahlbetonarbeiten
• Kernbohrungen
• Kellersanierungen
• Trocken- u. Innenausbau
Wir sind Partner der AWO
Artur Rud. Wrede
Baugeschäft GmbH
Gröpelinger Heerstraße 248 · 28237 Bremen
Fax: 04 21 - 2 76 96 37 • Tel.: 04 21 - 27 18 42
www.wredebau.de
Garten und Landschaftspflege
Willi
■■■
Ihr preiswerter Profi für:
■ Baumfällung und Pflege
■ Seilklettertechnik
■ Gartengestaltung
■ Pflasterarbeiten
04 21
62 72 88
pusdorfer_185x131_Layout 1 28.08.14 12:10 Seite 1
Das beliebteste Konto
unserer Stadt.
GIROFLEXX. Das Konto für Bremen.
Beste Bank 2014:
Ausgezeichnet
für die beste Beratung
55% der Bremerinnen und Bremer haben ein Girokonto bei der Sparkasse Bremen. Und das aus gutem Grund:
GIROFLEXX passt sich Ihrem Leben an und bietet für jeden genau das richtige Kontomodell inklusive qualifizierter Beratung
in rund 60 Filialen und kostenlosem Online-Banking.
Mehr unter: www.giroflexx.de oder unter 0421 179-7979.
Stark. Fair. Hanseatisch.
Quelle: TNS Infratest, Januar 2013