q – querschnitt spezial
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Humanis Verlag für Gesundheit GmbH • Silcherstrasse 15 • D-67591 Mölsheim • Deutsche Post AG • Entgelt bezahlt • ZKZ D 05475 • ISSN 0723-5070 31. Jahrgang 1 / 2 0 13 Vereint mit d: n la ss g u R r ch bu a s e n ter s i Re Pe . St editorial Skandale und Hoffnungen Liebe Leserin, lieber Leser, wie es Oskar Pistorius ergehen wird bis Sie diese Zeilen lesen, weiß niemand. Im Moment scheint alles möglich; jeder Tag bringt neue Informationen oder Mutmaßungen, manchmal kaum zu unterscheiden. Ob und was er genau getan hat wird vielleicht nie genau zu erfahren sein. Können wir daraus lernen? Ich glaube ja. Einerseits sollten sich alle behinderten Menschen diejenigen als Vorbild nehmen, die uns zeigen, dass man auch mit einer schweren Behinderung ein aktives Leben führen kann. Dazu braucht es keine Rekorde. Ein gesundes Maß an sportlicher Bewegung ist optimal. Und einen Fehler sollten wir nicht machen: Die Überhöhung von Leistungssportlern bringt nichts. Auf Lance Armstrong haben auch schon krebskranke und behinderte Menschen gesetzt – die Enttäuschung war folgerichtig. Leitungssportler wollen gewinnen und sind keine Helden, sondern haben Fehler wie alle anderen. Doping und Unfairness sind leider oft genug mit im Spiel. Unsere Leitbilder sollten die vielen Helden des Alltags sein, die ihre Leistung im Beruf, im sozialen Engagement und beim Sport bringen – trotz Handikap. Unser Leser Heinz Breitenstein kann es nicht glauben: „Aufgrund Ihres Artikels im Paraplegiker 4/12 stellt sich bei mir die Frage nach Altverträgen. Ich wurde auf meinen Antrag 2010 von der GEZ (…) von der Rundfunkgebührenpflicht befreit. Die Befreiung erfolgte auf Rechtsgrundlage des Rundfunkgebührenstaatsvertrages. Gibt dieser Staatsvertrag keine Bestandsgarantie für Altverträge?“ Nein, leider nicht. Schon im PARA 3/12 konnte man in einem Beitrag von Herbert Müller ab S.54 lesen: „Das Merkzeichen RF wurde schon seit geraumer Zeit nur in Ausnahmefällen im Schwerbehindertenausweis eingetragen. Damit konnte man bisher die Befreiung von den Rundfunkgebühren beantragen. Das ist jetzt vorbei. Zum Jahresbeginn 2013 stehen grundlegende Änderungen an: Zukünftig muss jeder Haushalt Beitragssätze für Rundfunkgeräte zahlen. Besitzer eines Schwerbehindertenausweises mit dem Merkzeichen ‚RF‘ sind zukünftig nicht mehr komplett von den Gebühren befreit. Für sie wird der Beitrag auf 5,99 €, also ein Drittel, reduziert.“ So ist also die Sachlage. Davon abgesehen finde ich es auch unfassbar, wie gültige Bescheide vom Gesetzgeber beiseite gewischt werden… In dieser Ausgabe finden Sie auch Informationen über Rechtsfragen (S.71). Aber vielleicht freuen Sie sich ja auch erst mal darüber, dass der finsterste Winter seit Menschengedenken vorbei ist. Wenn Sie ein lohnendes Reiseziel suchen, haben wir gleich ein paar Vorschläge (S.8-19). Neben unterhaltsamen Beiträgen wie der beliebten Glosse von Ralf Kirchhoff (S.20), auf die sich viele schon im Voraus freuen, haben wir in diesem Heft einen besonders gewichtigen Teil „q-querschnitt spezial“. Wir berichten natürlich anders als die Kollegen vom Boulevard und von der Tagespresse, die in jeder neuen Technik eine sensationelle Heilungschance sehen. Das ist nicht so. Eine generelle Möglichkeit der Heilung von einer Querschnittlähmung ist nicht in Sicht. Neue Forschungen können für die ferne Zukunft aber durchaus Hoffnung machen und manchmal hilft eine spektakuläre neue Technik einfach nur beim erfolgreichen Training der vorhandenen Muskulatur (S.40). Eine Hilfe können auch ganz gewöhnliche Hilfsmittel sein. Wichtig ist, dass sie gut angepasst werden. Und die wichtigste Voraussetzung ist die Information der Anwender über den teils unübersichtlichen Markt. In dieser Ausgabe finden Sie wie immer zahlreiche Beiträge, die Ihnen bei der Orientierung helfen sollen. Wenn Sie unserer Zeitschrift helfen wollen, wie wär‘s mit einem Abo (ganz hinten im Heft)? Vielleicht ist ja auch eine FGQ-Mitgliedschaft (inkl. PARA!) etwas für Sie. Dabeisein kostet Betroffene lediglich 15 € jährlich. Sie sind schon dabei? Umso besser. Ihr ABOTELEFON (0 62 43) 900 704 PARAPLEGIKER 1/13 3 inhalt editorial 3 Skandale und Hoffnungen forum Kromer, Wutach: 6 Edmund Positive Erfahrungen mit TCM-Schmerztherapie unterwegs 8 Reise nach Russland: Seite 8 St. Petersburg 12 Hotel „Lichtblick“: 16 Urlaubsbroschüre fürs „Ländle“: 18 Kleinbahn-Nostalgie: 20 „Was machen Sie eigentlich so beruflich?“ Trägt es den Namen zu Recht? Baden Württemberg – „Barrierefrei erleben“ Mit dem Rolli auf Schienen glosse Seite 12 kultur 23 Karikaturen von Barbara Früchtel q – querschnitt spezial 25 Das silberne Spar-Schwein: 26 Kein Einzelfall: Pflegestufen-Rückstufung Falsche Rücksichtnahme von 1995 aufgehoben Seite 16 Aus Patientensicht: Baclofen (Lioresal) – hilfreich oder schädlich? 4 28 Klinikporträt: 30 Die Fördergemeinschaft hilft: 34 Querschnittgelähmte in Europa (V): 37 Entwicklung der Technischen Universität Hamburg: 38 Krankhafter Zusammenhang: 39 40 Gemeinsam aktiv: Fördergemeinschaft & Deutscher Rollstuhl-Sportverband „Hohe Warte“ in Bayreuth Nona Niederlande Seite 28 Verbindungselement zur Wiederherstellung des Rückenmarks Querschnittlähmungen und Knochenbildungen Training mit dem „HAL©“ im Bergmannsheil: Robocop für Paraplegiker? PARAPLEGIKER 1/13 Seite 30 inhalt gesundheit 43 Mit Schüßler-Salzen gegen Heuschnupfen: Die Pollen kommen bericht 46 Im sächsischen Grimma ist Inklusion nicht nur ein Wort: Begleitung auf dem Weg zum Persönlichen Budget Seite 34 Seite 43 markt 50 53 Planen und Bauen: Badgestaltung 57 60 62 LoFric– einfacher und sicherer Katheter Aktiv und Mobil für ein selbstbestimmtes Leben mit MS Handbiken im Winter? KIRCHHOFF Mobility übernimmt Pruckner Mit ALTEC-Rollstuhlrampe Typ BTR keine unerreichbaren Zonen mehr 63 PARAVAN erhält „Gelben Engel“ Helptex – Versandhandel aus der Region Rhein-Neckar 64 Seite 46 VW Caddy von Zawatzky hilfsmittel 54 Ausstellung in Bad Wildungen: 56 Tarta Rückensystem: Dynamische Stütze Hilfsmittel für Freude und Aktivität forschung 58 56 Für Mobilität und Gesundheit: Das Smartphone als Hilfsmittel? info Seite 54 65 56 Handbuch für Menschen mit Behinderung: 66 Für Frauen und Paare mit Behinderung: 67 Ansprüche und Anlaufstellen Geburtsvorbereitung von pro familia und CeBeeF Frankfurt/Main Neuer Behindertenausweis im Scheckkartenformat kolumne Besuchen Sie die Titelfoto: JNKreiter REHAB international 17. Fachmesse für Rehabilitation, Therapie und Prävention 25. – 27. April 2013 Messe Karlsruhe 68 70 Aus meinem Leben: Negativ – Positiv 71 Schadenersatz nach Unfall: Abfindungs- 73 74 abo impressum kleinanzeigen recht vereinbarung – Chancen und Risiken (2) PARAPLEGIKER 1/13 5 forum Edmund Kromer, Wutach: Positive Erfahrungen mit TCM-Schmerztherapie W ie noch bei vielen meiner Bekannten, die schon länger (im Mai waren es 30 Jahre) auf einen Rollstuhl angewiesen sind, schleichen sich im Laufe der Jahre Abnutzungserscheinungen ein, die zu permanenten Schmerzen führen. Besonders betroffen sind bei mir die vorderen Sehnen, beidseitig, die über den Schulterkamm laufen und ständig überlastet sind. Weiter der komplette Nacken und Schulterbereich mit den entsprechenden Muskel-, Sehnen- und Bänderregionen. Die Bewegungsfähigkeit ist immer mehr eingeschränkt worden, ein Strecken der Arme über den Kopf war nicht mehr möglich. An den Oberarmen sind auf beiden Seiten die oberen Bizepssehnen abgerissen. Aus der Sportgruppe in Freiburg kenne ich einige Kollegen, die massive Schulterprobleme haben. Bei jedem Antrag auf eine stationäre Reha wurden vom Kostenträger diverse Gutachten in Auftrag gegeben, um möglichst abzulehnen. Mehr als ambulante Rehas sind nicht genehmigt worden, ein bleibender Erfolg wurde nie erzielt. Wöchentliche Dauerbehandlungen als Massage und manuelle Therapie (über längere Phasen zwei Mal wöchentlich) konnten ebenfalls nur eine kurzzeitige Linderung bewirken. Als letzte Lösung blieben Schmerztabletten, die ich grundsätzlich ablehnte. Das Übersetzen hat mir im Schulterbereich und an den Oberarmsehnen solche Schmerzen bereitet, dass ich oft nicht in der Lage war, ohne Hilfe eigenständig umzusetzen. Was dies für einen aktiven Menschen wie mich bedeutet, können viele von Euch Betroffenen nachvollziehen. Das allerschlimmste war der Ruheschmerz. Ob im Sitzen oder Liegen, sobald die Arme in die Ruhe kamen, begann es zu ziehen. Nur durch ständige neue Positionen der Arme und Hände konnte die Linderung gefunden werden. Oft lag ich stundenlang wach und konnte wegen der Schmerzen nicht einschlafen. Einen Vorteil hatte ich, beim Fortbewegen mit dem Rollstuhl oder dem Bike waren Schmerzen sehr selten. Auf Basketballspielen oder sonstigen Sport musste ich allerdings seit ca. acht Jahren verzichten. Im Frühjahr 2010 habe ich eine Fernsehsendung im SWF BW gesehen. Es wurde von der Schmerzbehandlung in der TCM Klinik in Ottobeuren berichtet. Am nächsten Tag habe ich Kontakt aufgenommen, die Fragebogen ausgefüllt und Termine vereinbart. Zwischenzeitlich sind die Chinesischen Spezialisten nach Illertissen umgezogen. Meine Schmerzen sind zu ca. 90% weg! Wie es scheint, habe ich die richtigen Therapeuten gefunden, die auch nachhaltig helfen können. Auf Anraten des Chinesischen Professors, der mich von Mai 2010 bis Juli 2011 behandelt hat, habe ich mit einer mehrtägigen (vier Tage in Folge) Behandlung begonnen. Danach bin ich im Abstand von drei bis vier Wochen zu regelmäßigen Behandlungen nach Ottobeuren bzw. Illertissen gefahren. Im Abstand von ca. drei bis vier Monaten wiederhole ich die mehrtägigen Behandlungen zur weiteren Stabilisierung. In der Klinik in Illertissen gibt es die Möglichkeit der stationären Aufnahme, ich wohne immer in Pensionen bzw. Hotels. Die Behandlungen werde ich in der Form beibehalten, die restlichen 10 Prozent Schmerzen will ich ebenfalls wegbekommen und ich sehe auch die Vorbeugung in der regelmäßigen Behandlung. Die Behandlung selbst sind Akupunkturbehandlung mit Strom an den betroffenen Stellen und eine begleitende Kräuterteetherapie. Meine Erfolge machen mir Mut, Betroffenen diese Möglichkeit mitzuteilen. Was Ihr letztlich dann tut, ist Eure Sache. Gerne stehe ich für Informationen zur Verfügung. Hier der Link zu Eurer Verwendung: http://www.itcmillertal.de/de/index.php. Kontakt: Edmund Kromer, tel 077 09-91 96 86, eMail: [email protected] Red. Bearbeitung: Peter Mand Die Aussagen dieser Rubrik müssen nicht mit den Ansichten von Redaktion, Verlag oder Herausgeber übereinstimmen und werden ausschließlich von den Autoren verantwortet. 6 PARAPLEGIKER 1/13 www.volkswagen-mobil.de FÜR IHRE BEDÜRFNISSE. NACH IHREN WÜNSCHEN. en mit h c s n e M für A n g e b ot b 50 % , a d a r g s g 1 n Werk. Behinderu rhilfen ab Nachlass auch auf Fah Besonders für Sie. Der neue Golf. Ihrem Wunsch nach Mobilität sollte nicht nur entsprochen werden, man sollte ihn übertreffen. Deshalb gibt es für den neuen Golf neben den individuell auf Ihr Handicap abgestimmten Sondereinbauten optional zahlreiche neue Assistenzsysteme. Zusammen mit dem vergrößerten Innenraum erlebt man so ein ganz neues Raumund Fahrgefühl. Mehr Informationen erhalten Sie bei Ihrem Volkswagen Partner. Kraftstoffverbrauch des neuen Golf in l/100 km: kombiniert 5,2 – 3,8, CO2-Emissionen in g/km: kombiniert 122 –99. 1 Die Volkswagen AG gewährt Menschen mit Behinderung im Zeitraum 01.01.– 31.12.2013 beim Kauf von nahezu allen fabrikneuen Fahrzeugen der Marke Volkswagen PKW einen Nachlass von 15 % auf den zum Zeitpunkt der Bestellung gültigen Listenpreis, inklusive Fahrhilfen. Voraussetzung: Grad der Behinderung mind. 50 %, Conterganschädigung oder eine im Führerschein eingetragene erforderliche Fahrhilfe. Abbildung zeigt Sonderausstattung gegen Mehrpreis. unterwegs Wer nach Russland reisen möchte, muss doch einige Hindernisse überwinden und seine Reise gut planen. Es herrschen noch die „guten alten Zeiten“. Während sich die Grenzen in der EU in Luft aufgelöst haben, sind bei einer Reise nach St. Petersburg noch etliche bürokratische Barrieren zu überwinden: Visaantrag rechtzeitig (sechs Wochen vorher) stellen, Krankenversicherungsnachweis und eine aktuelle Einladung (Reisebüro) besorgen. Wer mit dem Auto einreisen möchte, wird mit recht knackigen Grenzkontrollen überrascht. Fliegen ist allemal die bessere Reisemöglichkeit. Reise nach Russland: St. Petersburg I m Gegensatz zur Reise nach Moskau war der Ablauf am St. Petersburger Flughafen sehr angenehm. Freundliche Helfer und auch freundliche Beamte. Die Fahrt zum Hotel dauerte, dabei konnte ich mich schon vom französischen und italienischen Baustil in dieser Stadt überzeugen. Die beste Reisezeit ist natürlich der Sommer. Viele reisen auch wegen der „Weißen Nacht“ (Sommerpolarnacht, in der es nicht dunkel wird) nach St. Petersburg. Aber auch wegen der vielen Sehenswürdigkeiten, die diese Stadt bereit hält. In der Stadt selbst ist die Eremitage mit ihren unzähligen Kunstschätzen ein absolutes Muss. Für Rollstuhlfahrer gut machbar. Von dort ist es nicht weit zu der Festung Peter und Paul, die zu besuchen war mir zeitlich 8 PARAPLEGIKER 1/13 leider nicht mehr möglich. Eine Stadt, die sich deutlich von den anderen Städten Russlands abhebt, optisch wie auch menschlich. Diese Stadt wirkt deutlich angenehmer. Die Menschen sind lebhafter, freundlich und vor allem hilfsbereit. Optisch ist die Stadt voller schöner alter Gebäude, auch in den Randbezirken wie Peterhof und Puschkin. Schließlich lebte einst der Zar in St. Petersburg. Die Baumeister dieser Länder tobten sich hier aus. Auch einen großen deutschen Einfluss gab es hier. Herr Schinkel durfte die deutsche Bautechnik zu Geltung kommen lassen. Auch auf dem Heiratsmarkt war diese Stadt bekannt. Die deutschen Prinzessinnen waren in St. Petersburg besonders beliebt und wurden dort verheiratet (so war das früher…). unterwegs Palast und Schatz Das Herzstück in St. Petersburg ist die Eremitage am Ufer der Newa, ein Palast voll mit Kunstwerken aus allen Epochen. Sie besteht aus mehreren Gebäuden und von den etwa 2 000 Räumen können ca. 400 Säle besichtigt werden. Ohne genauen Orientierungsplan läuft gar nichts. Die Künstler sind verschiedenen Räumen zugeteilt und ihre Werke können gezielt besucht werden. Schon von außen ist die schiere Größe des türkisfarbenen Palastes beeindruckend. Davor warten Menschen in Schlangen darauf, die darin verborgenen Kunstschätz sehen zu dürfen. r sö Die Ve skirc hnu ng he „ Im Die Er . Blute“ emita ge . Vor der Eingangstür fand ich meinen Schatz, die mir schon kurz darauf mit geschickter Hand meinen Rolli durch die belebten Straßen dieser Stadt schob. Nadja, die in der Eremitage arbeitet, hat ihre zwei freien Tage ganz und gar mir geschenkt. Sie begleitete mich überall hin und versuchte mir in gebrochenem Deutsch vieles zu erklären. Ich gebe zu, meine Augen galten nicht nur den Sehenswürdigkeiten dieser Stadt… Am ersten ging es von der Eremitage zur Einkaufsstraße Newsskij Prospekt. Ein andere Shoppingmeile als wir es gewohnt sind. Von da ist es nicht mehr weit zur Auferstehungskirche „Im Blute“. Die Auferstehungskirche am Gribojedowkanal fällt mit ihren bunten emaillierten Kuppeln, die sich auf der Höhe von einem 16 geschossigen Gebäude über die Innenstadt von St. Petersburg erheben, sofort auf. Im altrussischen Stil des Kirchenbaus aus dem 16. und 17. Jahrhundert ausgeführt, ist sie die wahre Verkörperung vom Russischen in St. Petersburg, das sonst einen betont europäischen Charakter hat. Wie der inoffizielle Name „Erlöserkirche-auf-dem-Blut“ betont, entstand die Auferstehungskirche da, wo Blut geflossen ist – das des Zaren Alexander II., der hier am Gribojedowkanal zum Opfer eines Terroranschlags wurde. Die Blutkirche schließt den genauen Ort des tragischen Ereignisses mit ein und zeigt den Besuchern das alte originale Pflaster und Gitter des Kanals, über die das Zarenblut sprühte. Mit 7 065 m² Mosaiken, die die Kirche von innen und außen schmücken und Leben, Wundertaten, Passionen und Auferstehung Christi zeigen, ist die Auferstehungskirche nicht nur ein Denkmal der russischen Geschichte, sondern auch eines der weltweit besten Museen der Mosaikkunst. Anzeige Einfach ankuppeln und abfahren, wohin Sie wollen! Machen Sie eine Probefahrt! ATEC Ing. Büro AG CH-6403 Küssnacht a.R. Tel. +41 41 854 80 20 REHAB Karlsruhe www.swisstrac.ch ¤∞.– ¤‡. April Halle ¤, L⁄⁄ unterwegs in auf gleiter . e B it f m Autor im Petersho e s s Terra der Nachbau des Bernsteinzimmers lässt die alte Pracht nur erahnen neben den zahlreich und üppig vergoldeten Räumen und Sälen des Schlosses. Außerhalb des Schlosses befindet sich eine riesige Parkanlage und lässt den Glanz vergangener Zeiten nur erahnen. ö n s te m ² sch 7 500 aikarbeit. M os rnstein rte Be loss. ie u r t s h c ko n rinens D a s re Katha im r e zimm Der nächste Besuch gilt der Issak-Kathedrale, deren Innenraum besteht aus einem Ensemble prachtvoller Gemälde, Mosaiken und Wandmalereien, ausgeleuchtet von pompösen Kronleuchtern von jeweils drei Tonnen Gewicht. Die üppigen Ausschmückungen der Deckengewölbe und Seitenwände lassen die Augen der Besucher rastlos hin und her irren. Überhaupt erinnert die hektische Betriebsamkeit innerhalb der Kirchenmauern eher an eine Flaniermeile als an ein der Andacht geweihtes Gotteshaus. Der zweite Tag. Das Schloss Puschkin, die Stätte von Katharina I., liegt etwas außerhalb von Petersburg. Es wurde 1740 erbaut und der Schlosspark wurde damals erweitert. 1756 war das Werk vollendet und es wurde ab dieser Zeit für offizielle Empfänge außerhalb von St. Petersburg genutzt. Die Umbauarbeiten leitete Bartolomeo Rastrelli, der Lieblingsarchitekt der Zarin. Das Katharinenschloss wurde mehrfach umgebaut und ist heute 3-geschossig und über 300 m lang. Kolossalsäulen, Pilaster, Atlanten und Fensterverzierungen beleben die Prachtfassade eines der schönsten Barockpaläste Europas. Der jetzige 10 PARAPLEGIKER 1/13 Am Nachmittag ging es dann zur Zarenresidenz Petershof. Es ist ein von traumhaften Grünanlagen umgebener Schlosspark, der sich rund 30 Kilometer westlich von Petersburg direkt am Finnischen Meerbusen befindet. Die ehemalige Zarenresidenz setzt sich im Grunde aus zwei Bereichen zusammen, die über vielerlei Wege miteinander verknüpft sind – dem Unteren und dem Oberen Park. Als eine Art architektonischer Trennstrich zwischen beiden Teilen fungiert der Große Palast. Auf seiner zum Oberen Park hin gelegenen Vorderseite befindet sich mit der Neptun-Fontäne eine wunderschöne Brunnenanlage. Steht man auf der Palastterrasse, erhält man automatisch einen großartigen Ausblick auf weite Teile des Unteren Parks, in dem sich viele weitere Fontänen sowie ein See befinden. Gleichzeitig kann man von hier aus über einen rund 400 Meter langen Wasserkanal, der vom Meeresufer aus schnurgerade zum Fuß der großen Kaskade führt, bis zum Finnischen Meerbusen blicken. Im Unteren Park befindet sich ein Restaurant, in dem es sich gut essen lässt. Der zweite Tag war eindrucksvoll und ermüdend zugleich. Am nächsten Tag hieß es früh aus dem Bett, der Flieger ging schon um 5:30. Mein Fahrer Serge war zuverlässig wie immer. Mein besonderer Dank gilt Nathalia und Maria von Liberty Tour, die meinen Aufenthalt bestens organisiert haben, bis auf den Flug, den habe ich über das Internet gebucht. Text & Fotos: JNKreiter Be you Sichere Katheterisierung in einer cleveren Verpackung. • Geringe Reibung LoFric Origo hat eine spezielle und extrem glatte Oberflächenbeschichtung, die Urotonic™ Surface Technology. Diese Beschichtung ist nahezu reibungslos sowohl beim Einführen als auch beim Herausziehen des Katheters, was die Katheterisierung so komfortabel wie möglich macht. • Einführgriff Der einzigartige bewegliche Einführgriff ermöglicht eine kontrollierte und hygienische Handhabung des Katheters ohne ihn dabei berühren zu müssen. • Diskret LoFric Origo besitzt eine clevere Verpackung, deren Erscheinungsbild nicht an ein Medizinprodukt erinnert und sich auf Taschenformat zusammenfalten lässt. So kann der Katheter diskret überall mithingenommen werden und bei der Entsorgung ebenso diskret wieder in der Verpackung verschwinden. Wellspect HealthCare, An der kleinen Seite 8, 65604 Elz, Germany. Tel: +49 6431 9869-0. Fax: +49 6431 9869-500. www.lofric.de © 2012 Wellspect HealthCare, a DENTSPLY International Company. All rights reserved. 75749-DE-1211 Bestellen Sie noch heute Muster und Informationsmaterial unter unserer kostenlosen Service-Hotline 0800 / 27 27 872. unterwegs Trägt es den Namen zu Recht? Hotel „Lichtblick“: Der Tipp lautete: „Dieses Hotel muss man gesehen haben, es ist total barrierefrei.“ Solche Ansagen machen misstrauisch, aber auch neugierig zugleich. Also entschloss ich mich auf dem Rückweg von einem Kurzurlaub in Gilching / Bayern einen Zwischenstopp einzulegen. Hotel mit Außenlift, die Tiefgarage ist auch mit Aufzug erreichbar. Das Ehepaar Strunz im Restaurant des Hotels. G ilching liegt circa 25 km westlich von München, also ein sehr günstiger Standort für behinderte Menschen und Senioren. Auch deshalb, weil ein Fahrdienst zur nächsten S-Bahn angeboten wird. Gäste werden auch vom Münchner Hauptbahnhof oder vom Flughafen abgeholt oder hingefahren. Eine Serviceleistung, die genau zum Konzept des Hotels passt. Die Idee zur barrierefreien Gestaltung des Hotels kam von der Ehefrau des Architekten, der diese dann mit sehr viel Geschick umsetzte. Er fand im Ehepaar Strunz den idealen Bauträger. Die Hoteleigner sind recht offene und sympathische Leute, die junge und moderne Gedanken haben 12 PARAPLEGIKER 1/13 unterwegs und umsetzen. Es macht Spaß, sich mit ihnen über ihre Ideen zu unterhalten. Kinder oder den Helfer. Bald werden noch zusätzlich Zimmer hinzukommen. Der Eingangsbereich ist mit einem Lift erreichbar, leider ist der sehr langsam und bei Regen gut geeignet als Ersatzdusche. Es gibt aber eine Alternative, die Tiefgarage. Große Stellplätze stehen dem Gast zur Verfügung. Von dort sind alle relevanten Einrichtungen des Hotels erreichbar. Die Zimmer sind geräumig und so geschaffen, dass locker zwei Rollstuhlfahrer klar kommen, in den Doppeldoppelzimmern auch drei bis vier Rollis. Einen Zusatzservice stellen Betten (je eines) dar, die verstellbar sind und für groß gewachsene Personen bereit stehen. Hier wurde wirklich an alles gedacht. Der einzige Kritikpunkt an den Zimmern ist der Türschließer an den Eingangstüren. Die Feuerpolizeilichen Bestimmungen (typisch deutsch) verlangen diesen Kraftakt. Der Sanitärbereich ist großräumig und unifarben gestaltet Jedes Stockwerk hat seine Farbe. Somit ist gewährleistet, dass auch Menschen mit kognitiver Störung ihren Ruheplatz finden. Der Empfang des Hotels ist dezent bunt und freundlich und die Rezeption so gestaltet, dass sie alle nutzen können. Sie geht gleich über in den Frühstücksraum, der hell und einladend ist. Das Büffet ist unterfahrbar und vor allem erreichbar. Auch hier ist die gestalterische Hand der Frau Strunz unübersehbar. Pastellfarben bestimmen das Frühstücksgeschirr. Was besonders auffällt ist, dass die Wege kurz sind. Der Frühstücksraum ist mit dem großzügigen Aufzug zu erreichen. Es gibt 22 Doppelzimmer, die auch als Einzelzimmer zur Verfügung stehen. Vier davon haben ein Zusatzzimmer (Doppelbett) für die Im Nachbarhaus befindet sich ein kleines Restaurant, das sehr einladend auf den Gast des Hauses wirkt. Das Lokal ist mit einer Behindertentoilette ausgestattet und erspart dem Gast Anzeige Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau Das qualifizierte Behandlungszentrum für Querschnittgelähmte im Süden Deutschlands zur • umfassenden Akutbehandlung bei Verletzungen und Erkrankungen des Rückenmarks • Frührehabilitation mit fachübergreifender ärztlicher Betreuung einschließlich der Neuro-Urologie • Behandlung aller lähmungsbedingten Komplikationen • lebenslange Nachsorge Ambulante Behandlung und umfassende Beratung über eine Spezialsprechstunde. Kontaktaufnahme: Telefon +49 (8841) 48-2940 Fax +49 (8841) 48-2115 e-mail [email protected] Internet www.bgu-murnau.de unterwegs der Starnberger See liegt 30 km entfernt. Die Schiffe der weißblauen Flotte auf dem Starnberger und Ammersee sind für Rollifahrer zugänglich. Aber auch die Freunde des Bieres werden im nahe gelegenen Kloster Andechs ihre Freude haben. Das Kloster ist für Rollifahrer zugänglich und bietet beste regionale Küche. Ein Tipp: Die Schweinshaxe! Wer aber nicht so weite Ausflüge plant, kann ganz in der Nähe in das Cafe zur Tortenfee, oder die Stranzel-Stuben. Alles Lokalitäten, die gut und barrierefrei erreichbar sind. Hier zeigt es sich, dass man ohne Probleme eine barrierefreie Servicekette herstellen kann. So gesehen, alles zusammen ein wahrer „Lichtblick“! Die Sanitärräume sind groß und schön. Text & Fotos: JNKreiter Konsequent gebaut Alle Zimmer verfügen über eine Miniküche. den Weg ins Zimmer. Die Speisekarte ist klein aber fein, sie wird durch regionale Küche bestimmt. Wer Bayern kennt weiß, dass dies kein Minus ist. Eine weitere positive Errungenschaft ist das „Grandnerwasser“. Sowohl das Trink- als auch das Leitungswasser wird durch das „Beleben“ zu einem wahren Genuss. Wer jetzt auf den Gedanken kommt, da würde ich gerne eine Tagung oder Seminar mit einer größeren Gruppe machen, hat hier den richtigen Ansprechpartner gefunden. Denn das Hotel bietet Tagungsräume in verschiedenen Größen an, für 10 bis 30 Personen. Auf der Seminarraumetage befindet sich selbstverständlich auch ein Rolli-WC. Die Grundausstattung für Seminare ist vorhanden: Beamer, Flipchart und diverse Materialien. Ein idealer Tagungsort also. Die Lage des Hotels ist ruhig, in gutem Klima. Auch Handbikergruppen werden ihre Freude haben, denn direkt vom Hotel gehen schöne Wander- und Radwege in alle Richtungen. Auch sind in kurzer Zeit Ausflüge in die attraktive Umgebung möglich. München mit seinem umfangreichen Angebot ist gerade mal 25 km entfernt, 14 PARAPLEGIKER 1/13 Architekten wird im Allgemeinen eine gewisse „Beratungsresistenz“ nachgesagt. Weil sie immer aus ihrer Sicht Gebäude gestalten und entwerfen, was oft zu Lasten des Nutzers geht. Statt 6 % Steigung sind es schon mal 8 %, die Fensteröffner liegen auf Normalhöhe und Türgriffe sind zu hoch. Dass es auch anders geht hat der Architekt Heiko Klee aus Alling bewiesen. Er hat in seiner Zivildienstzeit viele Eindrücke in der Münchner Pfennigparade gesammelt, was die Bedürfnisse behinderter Menschen angeht; hinzu kommt, dass seine Lebensgefährtin Ilse Hoffman in der Lebenshilfe tätig ist. Diese Kombination führte letztendlich dazu, dass sich das Ehepaar Strunz überzeugen ließ, ihr neues Hotel barrierefrei zu bauen. Ich habe in meiner langen Beratungszeit im Tourismus noch wenige Bauherren und Architekten erlebt, die dies so konsequent durchgezogen haben. Angefangen vom Bodenbelag bis hin zum Kleiderschrank sind die Voraussetzungen für behinderte Menschen geschaffen worden. Die Betten in der richtigen Höhe, die Türgriffe in der ganzen Hotelanlage auf niedriger Höhe, selbst die Fenster und Möbelgriffe wurden dabei berücksichtigt. Design für alle. Heiko Klee hat auch eine Wohnanlage in Germering bei München gebaut, die vom Erdgeschoss bis in die oberste Etage barrierefrei ist. Er musste dafür auch viele Kämpfe austragen, die Gewinner waren letztendlich alle. Die Wohnungen gingen weg wie frische Butterbrezen. Kontakt: tel 081 41-372 38 eMail: [email protected] Den Traum leben! oßen er gr ative d r e Sieg andsiniti lst Mitte Maßgeschneiderte Kfz- und Rollstuhllösungen für Menschen mit Behinderung pril - 27. A . 5 2 m uhe: ns vo n Sie u 013 in Karlsr e h c u s 2 Be REHAB uf Sie! auf der reuen uns a Wir f PARAVAN - Der Hersteller von Fahrzeugkomplettumbauten und Sonderlösungen für Menschen mit Bewegungseinschränkungen, Einstiegs- und Fahrhilfen sowie Elektro-Rollstühlen! Umrüstungen für alle Marken! 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Da Stuttgart auch eine Autostadt ist, sollte man natürlich das Porsche- und das Daimler-Museum unbedingt besucht haben. Beide sind auf die Bedürfnisse von behinderten Menschen einge- Nur ca. 20 Minuten entfernt von Stuttgart ist die Stadt Ludwigsburg mit ihrem Schloss und dem wunderschönen Blühenden Barock. Leider ist der Bahnhof dort noch immer nicht für behinderte Personen nutzbar. Südlich von Stuttgart liegt die Stadt Sindelfingen mit dem Meilenwerk. Ein wahrer Augenschmaus für Freunde von Oldtimern und rasanten Sportwagen. Ein Stückchen weiter im Norden von Stuttgart liegt Heilbronn. Dort gibt es die „Experimenta“. In dieser Lern- und Erlebniswelt können kleine und große Besucher nach Herzenslust spannende Themen der Naturwissenschaft und der technischen Welt entdecken. Etwa 100 km weiter kommen wir nach Heidelberg. Jeder der das Ländle besucht, sollte Heidelberg erlebt haben. Auch wenn das Schloss etwas problematisch zu erreichen ist, lohnt es sich mit der Bergbahn (Rollstuhl tauglich) den Berg hoch zu fahren. In der Fußgängerzone laden viele originelle Läden zum Shoppen ein. Von Heidelberg geht es weiter nach Mannheim in das Technische Museum. Dort findet man alles, was der Technikfreak gesehen haben muss. Aber auch südöstlich der Landeshauptstadt gibt es etwas zu erleben. In Ulm gibt es bekanntlich das Münster, aber wer kennt schon die tollen und barrierefreien Museen der Stadt? Alles recht zentral gelegen. Ein Besuch des „Fischerviertel“ sollte im Besuchsprogramm stehen. Viele Wege im Ländle sind berollbar. 16 PARAPLEGIKER 1/13 stellt. Aber auch die Kunstliebhaber kommen voll auf ihre Kosten. Die Staatsgalerie und das neue Kunstmuseum sind ein absolutes Muss in Stuttgart. Aber auch das Landesmuseum ist eine Augenweide mit seinen vielen Sonderausstellungen (aktuell „Die Kelten“). Ein weiteres Plus in Stuttgart ist der ÖPNV, denn ca. 80 % der Haltestellen sind barrierefrei. Ein Übersichtsplan der SSB informiert darüber, welche Haltestellen noch nicht für alle nutzbar sind. Südlich von Ulm liegt Bad Waldsee, dort hat die Firma Hymer ein neues Museum gebaut. Der Wohnwagenhersteller hat das Thema Reisen als Schwerpunkt ausgewählt. Der Besucher kann eine Reise antreten, die ihn über den ganzen Globus führt. An verschiedenen Stellen kann man mit der Eintrittskarte einen Fotoapparat aktivieren und sich mit verschiedenen Verkleidungen fotografieren lassen. Am nächsten Tag kann man dann die Bilder im Internet herunterladen. Nicht weit von Bad Waldsee findet man mit dem „Ravensburger Land“ einen Freizeitpark, der Kinderherzen höher schlagen lässt. unterwegs „Barrierefrei erleben“ Von dort führt die Reise weiter zum Bodensee. Friedrichshafen ist die Stadt, die bekannt ist durch ihren Zeppelin. Das dazu gehörige Museum sollte man gesehen haben, da erfährt man alles rund um das Luftschiff. Man kann sogar in das Innere eines nachgebauten Zeppelin blicken. Wer gerne fliegen möchte, kann das auch vor Ort tun. Der Flug ist allerdings nicht ganz billig. Auch ist der Einstieg umständlich, aber dennoch machbar. Klar, dass man am Bodensee unbedingt auch mit dem Schiff gefahren sein muss. Die Vierländerregion Bodensee ist ein echtes Urlaubsparadies: Strände und Uferpromenaden können vor einem beeindruckenden Alpenpanorama genossen werden. Unzählige Schlösser und Museen warten auf den Besucher. Malerisch schöne Städte laden den Gast zum Verweilen ein. Ein Besuch der Insel Mainau ist ratsam, von da aus geht es weiter nach Konstanz, dort wartet das Archäologische Landesmuseum mit einer Vielzahl von Exponaten auf den Besucher. Ein unvergessliches Erlebnis ist das Sea-Life. Dort kann der Besucher den Rhein von der Quelle bis zur Nordsee verfolgen. Viele Aquarien zeigen, welche Fische den Rhein bevölkern. Das Leben unserer Vorfahren in Pfahlbauten ist dann ganz in der Nähe in Unteruhldingen zu erleben. Vom Bodensee geht es in Richtung Schwarzwald, der ja bekannt ist für seine Kuckucksuhren. Herrlich, durch die Täler zu fahren und immer den erfrischenden Duft der Tannen in der Nase zu haben. Eine Vielzahl von Bädern erwartet den Reisenden. Auch für den Gourmet ist vom Schwarzwälder Schinken bis hin zum guten badischen Wein einiges geboten. Die Stadt Freiburg mit ihrer Schauinslandbahn sollte man sich nicht entgehen lassen. Das Uhrenmuseum in Furtwangen lässt den Besucher eintauchen in die Welt der Uhren. Im Nordschwarzwald gibt es das weltweit bekannteste Schmuckmuseum mit einer Vielzahl von herrlichen Schmuckstücken. Sicher gibt es noch weit mehr an Sehenswürdigkeiten und ebenso viele Übernachtungsbetriebe, aber alle aufzuführen würde den Rahmen sprengen. Dafür gibt es die Broschüre „Baden Württemberg Barrierefrei erleben“, die dem Leser die gesamten touristischen Möglichkeiten des „Ländle“ näher bringt. Zu bestellen bei: Tourismus-Marketing Baden Württemberg Esslingerstr. 8 70182 Stuttgart www.tourismus-bw.de Text & Fotos: JNKreiter Auch der Bodensee bietet Möglichkeiten zu entspannten Genüssen. Immer wieder kommt es vor, dass uns die Post den »Paraplegiker« mit dem Vermerk “unzustellbar“ zurücksendet. Dann beginnen für uns zeit- und arbeitsaufwendige, vor allem auch kostenintensive Nachforschungen, die nicht selten als ergebnislos eingestellt werden müssen. Darum bitten wir Sie: dem Humanis Verlag Ihre neue- und alte Anschrift mitzuteilen. Bei Abo-Abbuchungen bitte auch die Änderungen der Bankdaten mitteilen. Vielen Dank – Ihr Humanis Verlag Anzeige Sie fühlen sich in Ihren eigenen vier Wänden am wohlsten, brauchen aber Hilfe im Alltag? Wir vermitteln Ihnen bundesweit Haushalts- und Pflegehilfen, die bei Ihnen leben und Sie rund um die Uhr unterstützen. Eine bezahlbare Lösung, um unabhängig zu bleiben. Rufen Sie uns an für eine unverbindliche Beratung: 0 38 31 . 342 95 38 NOH NORD OST HELFER GMBH • Frankendamm 34 • 18439 Stralsund Telefon 0 38 31.342 95 38 • www.nordosthelfer.de unterwegs Kleinbahn-Nostalgie: Ende Oktober informierte mich ein Berliner Aktivist, dass die Schmalspurbahn, die zum Brocken (Harz) hinauf fährt, auch Rollstuhlfahrer Kleinbahn-Nostalgie: Mit dem Rolli auf Schienen befördert. Er dokumentierte das eindrucksvoll mit einem Video (http://www. nationalpark-harz. de/de/naturerleben/ barrierefrei_erleben/ index_video.php). 18 PARAPLEGIKER 1/13 Das Filmchen faszinierte mich und ich erin- nerte mich, dass ich früher auch in der Nähe einer solch naturnahen Bahn wohnte. Das ist die Weißeritztalbahn in Sachsen. Ich habe den Leuten von der Interessengemeinschaft Weißeritztalbahn das Video geschickt und sie gefragt, wie es bei ihnen mit der Beförderung von RollstuhlfahrernInnen aussieht. Leider bekam ich lange keine Antwort, also habe ich mich mit einer Reihe anderer Schmalspur- oder Museumsbahnen befasst. spät konnte ich erfahren, dass auch die zum gleichen Unternehmen SDG wie die Weißeritztalbahn gehörenden Fichtelbergbahn und Lößnitzgrundbahn RollstuhlfahrerInnen nach vorheriger Anmeldung befördern. Aus der Broschüre „Dampfnostalgie im Herzen Deutschlands“ entnahm ich die Kontaktadressen und ich begann mit einer umfangreichen Recherche. Allerdings waren die Bahnbetreiber nicht sehr auskunftsfreudig. Als Erste meldete sich die Drahtseilbahn Augustusburg, ein sehr auskunftsfreudiger Herr teilte mir am Telefon mit, dass die Seilbahn mit Rollstühlen keinerlei Probleme habe, nicht einmal mit E-Rollstühlen. Auch das Schloss Augustusburg habe mit RollstuhlfahrernInnen keinerlei Probleme, die umfangreichen Ausstellungen seien problemlos zu berollen. Die Weißeritztalbahn meldete sich noch zu Wort und teilte mit, dass Fahrten mit RollstuhlfahrernInnen keinerlei Probleme machen, doch da für die Bedienung des Hubgerätes extra Personal notwendig ist, wird um vorherige Anmeldung des Reisewunsches gebeten. Hier sei noch darauf hingewiesen, dass die Weißeritztalbahn nicht die historische komplette Strecke befährt. Durch das Hochwasser im Jahre 2002 wurde die Gleistrasse fast völlig unterspült. Nur die Trasse bis Dippoldiswalde ist derzeit wieder befahrbar. Dieser Streckenteil ist interessant, weil es in Dippoldiswalde das rollstuhlgerechte „Hotel im Südpark“ gibt und dieses Hotel über eine hervorragend geeignet Gaststätte „Dippold-Klause“ verfügt. Im Jahre 2014 soll der Rest der Trasse wieder hergestellt sein und die Bahn wieder traditionell bis zum Kurort Kipsdorf verkehren. Dann meldete sich eine Straßenbahngesellschaft aus Naumburg, die auch davon sprach, RollstuhlfahrerInnen zu befördern. Da war allerdings ein Hauptpunkt meiner Anfrage missverstanden worden, denn es ging vorrangig um die selbstbestimmte Nutzung. Auch die Waldeisenbahn Muskau meldete, dass sie RollstuhlfahrerInnen befördern würde. Erst sehr Die Weißeritztalbahn zu befahren lohnt sich allein wegen der wildromantischen Landschaft. Der Bahnhof Kipsdorf ist schon für den Einbau eines Aufzuges vorbereitet. Wer schöne Landschaftsbilder aus Kipsdorf im Osterzgebirge sehen möchte, der schaue sich einmal die Bilderstrecken auf der Website www.kipsdorf.com an. Der Autor hat hier auch einige Bilder vom schlim- 1 unterwegs 1.) Voll unter Dampf in den jungen Tag. 2.) Drahtseilbahn zum Schloss Augustusburg. 3.) Hebebühne der „Sächsisch-Oberlausitzer Eisenbahngesellschaft“. 2 3 men Weißeritzhochwasser 2002 eingestellt. Auch sonst findet man in Google noch einige Bilder dieser wildromantischen Landschaft. Text: Jürgen Wecke Fotos: SOEG, SDG, Archiv Erzgebirgsbahn www.soeg-zittau.de www.weisseritztalbahn.com www.loessnitzgrundbahn.de AZ_Simplycath_210x148_120703_Layout 1 05.07.12 12:46 Seite 3 Anzeige Unabhängig bleiben mit »SIMPLYCATH®« Einmal-Kathetern Sie können »SIMPLYCATH®« nicht nur diskret mitnehmen und anwenden, wann und wo immer Sie unterwegs sind, sondern sich auch bestmöglich vor Infektionen schützen. So erhalten Sie sich ein hohes Maß an Eigenständigkeit und Unabhängigkeit. Fordern Sie sich jetzt Ihre Gratismuster an: www.simplycath.de oder unter 0800 / 713 007-0 »SIMPLYCATH®« – Ein Qualitätsprodukt der UROMED Kurt Drews KG · www.uromed.de glosse „Was machen Sie eigentlich so beruflich?“ Hat man Sie das schon mal gefragt? Zum Beispiel im Urlaub: Die Sonne scheint, man sitzt um den Pool und schlürft noch einen Ouzo. Am gleichen Tisch ein Ehepaar, das zufällig Kinder im gleichen Alter hat. Man redet über die Kinder, das Wetter, wo man sonst schon so im Urlaub war, und dann kommt der Moment für diese belanglose, zufällig in der Luft liegende Frage: „Was machen die wohl so beruflich?“ N icht, dass mich das brennend interessieren würde. Ich finde andere Dinge viel spannender: Was ist sein Fußballverein? Ärgert ihn sein Übergewicht? Trägt er die verspiegelte Sonnenbrille, damit seine Frau nicht sieht, dass er eigentlich ganz woanders hinschaut? Aber man kann ja nicht direkt mit der Tür ins Haus fallen. „Was machen Sie denn so beruflich?“ – das ist wie Bauer E2 nach E4 im Schach. Eine solide Eröffnung. Das Interessante kommt dann später. Zumindest, wenn er nicht gerade Bordellbesitzer oder Bankkaufmann ist. Mich hat das noch nie jemand gefragt. Ich bin jetzt über 20 Jahre berufstätig, aber das wollte wirklich noch nie jemand von mir wissen. Dabei – wenn wir beim Schach bleiben – folgt auf Bauer E4 normalerweise Bauer E7 nach E5, also übertragenderweise: „Und was machen Sie so?“ Das gehört sich quasi so. Wenn der mich das schon fragt, dann frage ich das auch mal. Aber selbst darauf kann man sich nicht verlassen. Warum werden behinderte Menschen nicht danach gefragt, womit sie ihr Geld verdienen? Hat man Angst, es könne sich beim Gegenüber um einen Hartz 4 Kandidaten handeln? Ist es die Gefahr des peinlichen Moments, nach einer Antwort wie: „Ach du, ich wickle Bonbons in Papier in einer Behindertenwerkstatt. Bringt nicht 20 PARAPLEGIKER 1/13 die Megakohle, aber da laufe ich wenigstens nicht Gefahr einen Burnout zu bekommen!“ Nur um das klar zu stellen: Ich finde kaum eine Frage unwichtiger. Auf meinen Beruf war ich nie besonders stolz. Ob ich jetzt Marketing mache oder Außendienst, oder Kartenabreißer in der Geisterbahn bin, was sagt das schon? Wichtig ist mir, überhaupt was zu tun und dafür auch noch Geld zu bekommen. Das ist mir schon was wert, so eine Gehaltsabrechnung am Ende des Monats, sieht schon klasse aus. Besonders wenn man mal überzeugt davon war, als Rolli nichts mehr auf die Beine stellen zu können. Und das würde ich auch in solchen Gesprächen gerne zum Besten geben. Wenn mich nur einer fragen würde… Nicht gestellte Fragen Aber es ist nicht nur die Frage nach dem Beruf, die fehlt. Auch nach anderen Dingen werden Behinderte nicht gefragt. „Wie habt ihr zwei euch eigentlich kennengelernt?“ Diese schon spannendere Frage wird meist erst etliche Ouzo später gestellt. Jedenfalls bei normalen Paaren. Eine Frage, auf die ich garantiert eine unterhaltsame Antwort zum Besten geben könnte. Kann ich aber nicht. Es fragt keiner. Dabei, so glosse stellt sich oft später heraus, ist das genau die Frage, die sich andere oft stellen, wenn sie ein Paar treffen, bei denen einer im Rolli sitzt. Typisches Vorurteil: Sie waren schon vor dem Unfall zusammen, aber sie war treu und ist bei ihm geblieben, obwohl… – schluchz! Oder: Sie ist Krankenschwester, hat nie einen abgekriegt und dann hat sie ihn in der Klinik kennengelernt und bevor sie alleine bleibt… Die Leute malen sich so tolle Geschichten aus. Das regt wirklich die Phantasie an, solche ungleichen Paare! Aber fragen tut keiner. Natürlich könnte man es sich einfach machen und ungefragt seine Stories zum Besten geben. Aber kann man das wirklich? Als Rollstuhlfahrer? Da macht man sich doch zum Trottel. Understatement ist Pflicht bei uns Rollis, sonst verströmt man ganz schnell den Charme eines neurotischen Angebers. Wir sind gezwungen den Ball schön flach zu halten, koste es was es wolle. nicht hat kommen sehen. Eine kurze Pause tritt ein und dann legt er wieder los: Der Schwager habe sogar in einer ganz normalen Mannschaft mitgespielt, obwohl er amputiert war, das wäre wirklich ganz außergewöhnlich gewesen… Mir hilft in diesem Moment, dass ich ein neues Thema für eine Glosse habe. Kommunikation zwischen behinderten und nichtbehinderten Menschen funktioniert irgendwie anders. Die Leute haben ein Bild im Kopf, und das lassen sie sich durch nichts in der Welt korrigieren. Schon meine Oma hat nie verstanden, dass es mir als Rolli echt gut geht. Ich wusste, sie hätte es nur begriffen, wenn ich Caroline von Monaco geheiratet hätte. Vielleicht hätte man mich dann im Urlaub auch mal gefragt, wie wir uns eigentlich kennengelernt haben… Text: Ralf Kirchhoff Illustration: Kasia Das Bild im Kopf Anzeige Neulich in Kroatien zeigt uns unser Vermieter das Ferienhaus. „Und hier können die Kinder Tischtennis spielen.“ Stolz zeigt er auf die zusammengefaltete Platte neben dem Haus. „Oh, das könnte ich auch ganz gut…“, erwidere ich freudig, komme aber nicht so richtig zu Wort. Der Vermieter erzählt vom Schwager, der es im Versehrtensport zu ungeahnten Fähigkeiten gebracht hat und dass es Rollstuhlfahrer gibt, die richtig Turniere spielen und internationale Meisterschaften bestreiten. „Ich weiß“, sage ich, „ich war auch mal ganz gut…“ Der Vermieter ist jetzt in seinem Element. Da gäbe es sogar Paralympics, sein Schwager hätte es fast geschafft dorthin zu fahren, da würden Rollstuhlfahrer der ganzen Welt zusammen kommen. Die würden wirklich Hochleistungssport betreiben, das wäre ganz toll, das wäre bestimmt auch was für mich. Was soll ich da noch sagen? Mein Sohn springt ein und ich bin ihm unendlich dankbar, als ich ihn sagen höre: „Mein Vater hat da auch mal mitgespielt!“ Der Vermieter lächelt etwas debil. Einen Moment lang bin ich überzeugt, dass er die Komik des Gesprächs begriffen hat. Aber er zuckt nur, wie ein Boxer, der eine Rechte kassiert, die er Kontakt: Fördergemeinschaft der Querschnittgelähmten Silcherstraße 15 67591 Mölsheim Tel.: 06243 - 52-56 E-Mail: [email protected] Internet: www.FGQ.de kultur Karikaturen von Barbara Früchtel PARAPLEGIKER 1/13 23 26. Jahrestagung der Deutschsprachigen Medizinischen Gesellschaft für Paraplegie e. V. 5.–8. Juni 2013 • Murnau Kultur- und Tagungszentrum Wissenschaftliche Leitung Dr. Doris Maier (BG Unfallklinik Murnau) Allgemeine Themen Alt in den Rollstuhl und Altern im Rollstuhl Komplikationen Osteoporose Spastik Thrombose Frakturen der Extremitäten HO Darmfunktionsstörung Multiresistente Keime Atmung und Beatmung Kostenträgerproblematik Freie Themen Schwerpunktthemen Operative Akut- und Komplikationsbehandlung Grundlage für bessere Effizienz und Funktionalität? Innovationen in Rehabilitation und Rehabilitationstechnik Mehr Lebensqualität durch mehr Technik? Assessments in Diagnostik und Therapie Grundlage für ein Mehr an Wissen, Prognose, Steuerung? Neurogene Funktionsstörung von Blase und Darm Neue Entwicklungen als Grundlage für mehr Lebensqualität? Präklinische und klinische Forschung Wer profitiert von wem? Frühbucherregistrierung bis 31. März 2013 www.dmgp-kongress.de q – querschnitt spezial Das silberne Spar-Schwein: Falsche Rücksichtnahme Wenn eine Krankenkasse bzw. ein MDK versuchen, ihre Mitglieder mit falschen, ja sogar rechtswidrigen Informationen unter Druck zu setzen, dann gehören Ross und Reiter genannt. Leider trauen sich viel zu oft falsch beratene bzw. versorgte Mitglieder der Gesetzlichen Krankenkassen nicht, genau die Kasse bzw. den Sachbearbeiter zu nennen, der versucht, ihnen ihre gesetzlich zustehenden Ansprüche vorzuenthalten. D iejenigen, die sich an mich als Rechtsbeistand wenden, hoffen dabei fälschlicherweise, dass ihnen deshalb ihr Sachbearbeiter in der Zukunft keinen Ärger macht (obwohl es diesen schon gibt). Das gleiche gilt auch, wenn es um den MDK geht, dessen Tätigkeit ja noch viel größere Auswirkungen hat, weil er für alle Gesetzlichen Krankenkassen gleichermaßen aktiv ist. Denn heute wird auch beim MDK fast nur noch vom Schreibtisch aus entschieden und oft gegen die gesetzlichen Vorschriften, ohne die persönlichen Verhältnisse eines Antragstellers zu berücksichtigen. Auch Telefonate nützen in den meisten Fällen nichts. Deshalb gehören diejenigen Krankenkassen und deren Niederlassungen bzw. Sachbearbeiter/innen an den Pranger gestellt, damit sie in Zukunft vielleicht im Sinne derjenigen entscheiden, von deren Beiträgen ihre Gehälter bezahlt werden. Einen besonders unsinnigen Fall gab es jetzt wieder einmal in der Zusammenarbeit von Sachbearbeitern bei der Krankenkasse und MDK in einem der neuen Bundesländer. Wieder einmal geht es um die ableitende Inkontinenzversorgung bei einem Querschnittgelähmten, der schon seit Jahrzehnten im Rollstuhl sitzt und mit den Produkten, die ihm über sein vertrautes Sanitätshaus geliefert wurden auch zufrieden war – bis zum Sommer 2011. Dann schrieb ihn seine Krankenkasse an, man habe mit dem Sanitätshaus XY einen Vertrag abgeschlossen und er möge doch bitte zukünftig seine Inkontinenzhilfsmittel dort besorgen. Diesem Schreiben war direkt eine Antwort beigefügt, die unterschrieben und zurückgeschickt werden konnte. Denn ohne das schriftliche Einverständnis des Patienten wäre ein Lieferantenwechsel auch nicht möglich gewesen. Da die Jahresverordnung bei seinem bisherigen Lieferanten kurz vor dem Ablauf stand unterschrieb das Krankenkassenmitglied gutgläubig, ohne zu ahnen was auf ihn zukommen würde. Der neue Versorger weigerte sich, ihn mit den bewährten Produkten (Urinalkondome, Hautkleber, Beinbeutel) zu beliefern und schlug statt dessen drei preisgünstigere, aber schlechtere Alternativen vor und erklärte dabei auch direkt, dass er ohnehin nur einen Rechtsanspruch auf 30 Urinalkondome pro Monat habe und nicht – wie von ihm seit vielen Jahren aus nachvollziehbaren medizinischen Gründen gehandhabt ca. 50 Kondome pro Monat. Bei einer telefonischen Rücksprache bei seiner Krankenkasse wurde ihm von dort bestätigt: Ja, er habe nur einen Anspruch auf 30 Urinalkondome nebst Zubehör pro Monat und nicht mehr. Das sei im § 33 SGB V so vorgeschrieben. Anmerkung: Ein normales Urinalkondom, so wie es der Patient benutzt, kostet erheblich weniger als 1 € pro Stück. Eine Frage bleibt jetzt offen: Ein Jahr hat 12 Monate, aber 365 Tage. Was soll Herr M. an den restlichen fünf Tagen machen, für die er nach Ansicht von Krankenkasse und MDK keinen Rechtsanspruch auf eine Inkontinenzversorgung hat? Eine Blasen- und Mastdarminkontinenz lässt sich nicht einfach abschalten. Kriterium für die „Ehrung“ ist die Kreativität der Begründung für eine Ablehnung. Je unsinniger, desto besser sind die Chancen. Ob man darüber eher schmunzelt oder sich mehr über die Ignoranz ärgert, bleibt jedem selbst überlassen. Vorschläge sind willkommen. Herbert Müller Rechtsbeistand im Sozialrecht der Fördergemeinschaft der Querschnittgelähmten in Deutschland e.V. Freiherr-vom-Stein-Str. 47 56566 Neuwied-Engers tel 0 26 22-88 96-32; Fax: -36 eMail: [email protected] Text: Herbert Müller PARAPLEGIKER 1/13 25 q – querschnitt spezial Kein Einzelfall: Pflegestufen-Rückstufung von 1995 aufgehoben Im PARAplegiker 4/2011 konnten wir berichten, dass eine Krankenkasse unter Einschaltung des FGQRechtsbeistands dazu gebracht wurde, eine rechtlich unzulässige „Verwaltungsanordnung zum Nachteil des Betroffenen“ nach § 44 SGBX aufzuheben und rückwirkend einen Betrag in fünfstelliger Größenordnung als Differenz zwischen Pflegestufe I und Pflegestufe II in der Pflegeversicherung nachzuzahlen und die Rückstufung aus der Pflegestufe II in die Pflegestufe I auch für die Zukunft aufzuheben. D abei ging es um einen Patienten, der bei der Einführung der Pflegeversicherung zum 1. Januar 1995 wie viele andere auch in die Pflegestufe II eingeordnet worden war, weil er von der Krankenkasse bis dato eine Leistung wegen Schwerpflegebedürftigkeit erhalten hatte. Seitdem mehrfach durch Urteile des Bundessozialgerichts bestätigt, hatte der Gesetzgeber damals billigend in Kauf genommen, dass es auch Fälle geben könne, bei denen eine Beurteilung der Pflegestufe nach den neuen Richtlinien der Pflegeversicherung zu einem anderen – für den Pflegebedürftigen schlechteren – Ergebnis gekommen wäre. Da anzunehmen war, dass es sich dabei nicht um einen Einzelfall handelte, wurde darüber im PARAplegiker berichtet. Und Werner L. war kein Einzelfall. Bis heute versuchen Krankenkassen über nachträgliche Herabstufungen mit MDK-Gutachten trotz Anwendung der besitzstandswahrenden Übergangsregelungen von 1995 die vom Gesetzgeber ausdrücklich gewünschte Regelung auszuhebeln. Diesen Artikel hatte auch Friedhelm W. gelesen. Zu seinem Glück hatte auch er die alten Bescheide von 1995 noch verfügbar. Auch in seinem Fall genügten nur zwei Briefe an seine Krankenkasse. Der Uraltbescheid wurde aufgehoben. Eine fünfstellige Summe wegen zu wenig gezahltem Pflegegeld wurde nachgezahlt und zukünftig ist er wieder in die Pflegestufe II eingeordnet. Sicher gibt es noch mehr Personen, bei denen diese rechtswidrige Regelung aufgehoben werden könnte. Der Rechtsbeistand der FGQ steht dabei zur Unterstützung jederzeit zur Verfügung. Zu beachten ist allerdings, dass es zwei Ausnahmeregelungen gibt: 1.) Wurde 1995 eine Pflegestufe nicht besitzstandswahrend, sondern erst nach einem MDK-Gutachten eingeräumt, ist das rechtlich nicht davon betroffen. 2.) Auch bei einem Krankenkassenwechsel nach dem 1. Januar 1995 muss die neue Krankenkasse den Besitzstand von 1995 nicht anerkennen. Sie kann dann (muss aber nicht) ein eigenes MDK-Gutachten veranlassen (BSG Urteil vom 13.05.2004 - B 3 P 303 R). Dieses Urteil von 2004 sollte auch nicht außer Acht gelassen werden, wenn jemand beabsichtigt, von seinem Recht des Wechsels zu einer anderen Krankenkasse Gebrauch zu machen und darauf vertraut, dass ihm die Pflegestufe II auch weiter eingeräumt wird. Text: Herbert Müller Aus Patientensicht: Baclofen (Lioresal) – hilfreich oder schädlich? Seit mindestens 25 Jahren gehört es zur ungeschriebenen Tradition, dass man als Querschnittgelähmter aus der Erstreha in einem Querschnittzentrum mit einer gehörigen Dosis „Lioresal“ als tägliche Medikamentengabe nach Hause entlassen wird. Bei mir selbst war das nicht anders. 26 PARAPLEGIKER 1/13 B aclofen ist der Wirkstoff, der u.a. unter dem Namen Lioresal vertrieben wird. Dabei handelt es sich – was leicht vergessen wird – um ein stark wirkendes Psychopharmaka mit vielen möglichen Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Inaktivität und ähnlichen vergleichbaren Phänomenen. Es gibt Leute, die sich daran gewöhnt haben täglich bis zu 100mg Baclofen und mehr zu schlucken. Natürlich gewöhnt man sich auch an die vielfältigen Neben- und mögliche Wechselwir- q – querschnitt spezial kungen. Oft ist es aber so, dass das gar nicht auffällt, weil man sich und den oder die Gegenüber gar nicht anders kennt. Die ausgesprochen negativen Erfahrungen mit den Nebenwirkungen bei einer Dosis von nur 25mg pro Tag („Du sitzt ja wie ein nasser Sack im Rollstuhl“) ohne sichtbare Auswirkungen auf die Spastik in Bauch und Beinen waren für mich der Grund sofort nach der Entlassung das Medikament abzusetzen. Und siehe da, es ging auch ohne Tabletten – im Gegenteil, ich blieb wach und lebendig und meine Spastik ließ von Monat zu Monat nach seit ich mich mit meinem neuen Leben als Mensch mit einer Querschnittlähmung arrangiert hatte. Die Spastik hat mich dabei nie gestört, im Gegenteil, die eine oder andere Technik, die ich mir im Laufe der Jahrzehnte erarbeitet habe, konnte nur wegen und mit meiner – beherrschbaren – Spastik funktionieren. Ein bis heute nicht auszutreibender Irrtum betrifft die Wirkung von Baclofen auf die Spastik der Blase, von der fast jeder Querschnittgelähmte betroffen ist. Für die Blasenspastik gibt es spezielle Medikamente, aber Baclofen wirkt dort überhaupt nicht! Im Laufe der folgenden Jahrzehnte habe ich viele kennengelernt, die der Meinung waren, dass Baclofen unbedingt für ihr Wohlergehen erforderlich sei. Dazu gehören Leute, die man bei ihrer Erstrehabilitation mit einem Rezept für Lioresal entlassen hat und die sich nie Gedanken darüber gemacht haben, ob es auch ohne geht (manchmal mit 10mg pro Tag, einer Dosis, die in seltensten Fällen wirksam ist, aber schon Nebenwirkungen auslösen kann). Bei anderen wurde die Dosis im Laufe der Jahre regelmäßig gesteigert, ohne dass sich außer den Nebenwirkungen eine Veränderung ergeben hat. Für den Fall, dass jemand durch diesen Artikel aufgeweckt worden sein sollte, ein wichtiger Hinweis: Wie alle Psychopharmaka kann auch Baclofen nicht abrupt abgesetzt werden, ohne dass es zu negativen Begleiterscheinungen kommt. Man muss sich also ein bis zwei Wochen lang langsam „ausschleichen“. Die Pumpe So habe ich zwei Jahrzehnte lang gut gelebt und mich mit meiner Spastik arrangiert, bis es vor nunmehr sechs Jahren zu einem monatelangen Krankenhausaufenthalt kam, in dessen Verlauf die Beweglich- keit meiner Gliedmaßen auf der Strecke blieb. Trotz intensivster Bemühungen von Krankengymnasten und Masseuren ließen sich die starken Kontrakturen in den Gliedern nicht lösen. Natürlich hatte auch ich schon vorher von der Baclofen-Pumpe gehört, diese aber für mich zuerst einmal ausgeschlossen. Schließlich hatte ich ja mit meinem „Brindley“ schon einen Fremdkörper im Leib. Ein Test, bei dem unter ärztlicher Aufsicht in der Klinik eine geringe Dosis Baclofen intrathekal (= direkt in die Wirbelsäule) gespritzt wurde, hat mich dann überzeugt. Ich konnte mich eineinhalb Tage lang wieder normal und ohne die totale Verkrümmung meines geschundenen Körpers bewegen. Die Operation war eine Kleinigkeit und schon nach wenigen Tagen konnte ich die Klinik mit einer Gasdruck gesteuerten Baclofen-Pumpe wieder verlassen. Obwohl es damals auch schon elektronisch gesteuerte Spastik- bzw. Schmerzmittelpumpen gab, habe ich mich für das klassische System entschieden, das seinerzeit 1988 von meinem Namensvetter Prof. Müller in Gießen entwickelt worden war. Damit bin ich sehr zufrieden und weil das System ohne Batterie betrieben wird muss auch nicht alle fünf bis sieben Jahre eine Batterie ausgetauscht werden. Ich konnte mich eineinhalb Tage lang wieder normal und ohne die totale Verkrümmung meines geschundenen Körpers bewegen. Erfahrungen Weil die Medikamentendosis kontinuierlich direkt in das Rückenmark geht (0,5 ml Flüssigkeit mit individuell angepasster Medikamentendosierung innerhalb von 24 Stunden unter Umgehung der so genannten „Blut-Hirn-Schranke“) reicht für die Wirkung ein Tausendstel (!) der Medikamentenmenge aus, die in Tablettenform mit allen Nebenwirkungen benötigt würde. Der Unterschied: 15 Microgramm/Tag ohne Nebenwirkungen gegenüber mindestens 100 mg in Tablettenform. Und dass ich nun auch im rechten Oberbauch eine Beule habe, die alle zwei Monate aufgefüllt wird, beeinträchtigt meine Lebensqualität nicht. Im Gegenteil, bei dem ambulanten Kurzbesuch von 10 bis 15 Minuten bei meiner sympathischen Ärztin führen wir immer ein freundschaftliches Gespräch. Ich kann jeden verstehen, der keine Fremdkörper mit sich herumtragen möchte, weiß aber inzwischen aus eigener Erfahrung, dass diese kleine Beule das ungleich kleinere Übel ist. Text: Herbert Müller PARAPLEGIKER 1/13 27 q – querschnitt spezial Klinikporträt: „Hohe Warte“ in Bayreuth Das Krankenhaus Hohe Warte. Wenn man durch Bayreuth fährt, taucht immer mal wieder auf halber Höhe das Festspielhaus auf. Weiter oben am Hang erscheint dann ein weiteres Gebäude, das wegen seiner Größe nicht zu übersehen ist: Das Krankenhaus Hohe Warte (Teil der Städtischen Kliniken), eine der Stützpunktkliniken der FGQ (www-Adresse siehe am Ende des Beitrages). I Eingangsbereich: Helle Halle über drei Etagen. 28 PARAPLEGIKER 1/13 n den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde dieses imposante Gebäude als Müttergenesungsheim errichtet – weitere Nutzung als Lazarett, US-Krankenhaus – um dann nach dem Krieg als erstes Krankenhaus hauptsächlich querschnittgelähmte Patienten aufzunehmen. Inzwischen wurde es zum „Wallfahrtsort“ für Patienten mit Wirbelsäulenproblemen, so wie das Festspielhaus für Richard-Wagner-Verehrer. drei Jahren fertiggestellt sein soll. Dann steht ein dreistöckiges Gebäude mit Schwimmbädern, einem Saunateil und Therapiebecken, eine erweiterte Turnhalle für Sportgruppen und weitere Therapieräume zur Verfügung. Der heute genutzte Gebäudeteil soll dann abgerissen werden. Innen und außen sieht man diesem Haus das Alter nicht an. Durch gutgeplante An- und Erweiterungsbauten und Umbauten im Inneren – die auch jetzt wieder durchgeführt werden – wurde das Gebäude modernen Erwartungen an ein funktionales Krankenhaus angepasst. Der Eingangsbereich ist eine helle, über drei Etagen gehende Halle mit einer von Besuchern und Patienten gern genutzten Cafeteria und einem Friseur. Helle Treppenhäuser und Flure, großzügige Krankenzimmer für maximal drei Patienten mit einem Wintergarten vor je zwei Krankenzimmern und mit neuen, behindertengerechten Bädern sowie ansprechende Therapieräume festigen bei einem Besucher den Eindruck: Hier wird alles getan, um den Patienten auch mit „Äußerlichkeiten“ zu helfen. Im Moment wird gerade für 25 Millionen EURO ein neues Therapiezentrum nach modernsten Gesichtspunkten errichtet, das in etwa Im Haus sind u.a. in den verschiedenen Etagen folgende Abteilungen untergebracht: Eine „Stroke Unit“ (für Schlaganfall-Patienten), eine Intensivstation, eine Station für Schädel-Hirn-Verletzte Patienten, eine neurologische Station und als Schwerpunkt das Wirbelsäulenzentrum, verteilt auf drei Etagen mit Dr. Frank Rainer Abel als Chefarzt – einem Arzt, dem man die Berufung zu diesem Beruf anmerkt, so engagiert, wie er sich äußert. Vollversorgung für Querschnittgelähmte Von den 400 insgesamt vorhandenen Betten werden 145 davon von dieser Abteilung belegt. Hier wird die ganze „Therapiekette“ angeboten, d.h. die Vollversorgung für querschnittgelähmte Patienten ist gewährleistet. Dazu gehört auch ein ambulantes Zentrum, in dem zur Nachsorge jede nötige physikalische und rehabilitative Medizin angeboten wird. q – querschnitt spezial Im medizinischen Versorgungszentrum sind großzügige Untersuchungsräume vorhanden, in denen die jährlichen Nachsorge- und Kontrolluntersuchungen durchgeführt werden. Dazu gehört auch die Kontrolle der als Rollstuhlfahrer eingewiesenen Patienten, ob sie weiterhin selbstständiger geworden sind. Eine Mitgliedschaft im Tumorboard der Klinik dem werden auch Mitarbeiter mit fremdsprachlichen Kenntnissen gebraucht und gesucht, um die Verständigung mit Patienten zu gewährleisten, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Ein Verstehen der medizinischen Situation und der anschließenden Therapie ist für jeden Patienten ungeheuer wichtig. Als Leiter des Zentrums für Querschnittgelähmte der Kliniken Bayreuth ist Dr. Frank Rainer Abel nicht nur im Vorstand der Stiftung Querschnittlähmung, sondern auch im Präsidium der DMGP (Deutschsprachige medizinische Gesellschaft für Paraplegie). Als Mitglied im EMSCE unterstützt er aktiv Studien zum Thema „Regenerationsforschung“, ein Schwerpunkt für die mögliche zukünftige Therapie von Querschnittlähmungen. Chefarzt Dr. Frank Rainer Abel. ist selbstverständlich, denn hier werden auch Krebspatienten behandelt, bei denen durch Tumore oder Metastasen im Knochenbereich Lähmungen aufgetreten sind. Zukünftige Therapien Eine Schwierigkeit besteht darin, genügend hochqualifiziertes Personal zu finden. Außer- Eine Schwierigkeit besteht darin, genügend hochqualifiziertes Personal zu finden. In Bayreuth findet dank engagierter medizinischer Mitarbeiter und ihres Chefarztes eine Vollversorgung „alter“ und „neuer“ Patienten statt, die verstehen lässt, dass so viele Patienten hierhin „wallfahren“. Zum Stützpunkt der FGQ: http://www.fgq.de/html/plz9.html Text: Almuth von Wietersheim Fotos: Gisela Werner, Hohe Warte Anzeige Sie s n un finde Rehab: er auf d alle 1 H 4 d H5 n a t S Mehr Lebensqualität. Auf Dauer. Mit der Medikamentenpumpe bei Spastik – ITB-Therapie www.medtronic-spastik.de q – querschnitt spezial Die Fördergemeinschaft hilft: Die Fördergemeinschaft der Querschnittgelähmten in Deutschland e.V. (FGQ) ist ein mildtätiger Verein. Eine seiner satzungsgemäßen Aufgaben ist die Einzelfallhilfe für querschnittgelähmte Menschen, die sonst keine Unterstützung erhalten würden. In diesem Fall geht es um Nona, die sich vom November 2012 bis Anfang Februar 2013 zur Behandlung in der Klinik für Querschnittgelähmte »Hohe Warte« Bayreuth befand. Eigentlich nichts Besonderes. Wenn man aber die Geschichte dazu kennt, ändert sich die Ausgangssituation. Nona Nona komplette Querschnittlähmung unterhalb des fünften Halswirbels. Und jetzt wird es spannend: Nona liegt einen Monat in einem Krankenhaus im Iran, kommt dann nach Deutschland. Ihr wird der Aufenthalt in einer Klinik in Hannover über eine Hilfsorganisation für sechs Monate finanziert. Die junge Frau liegt aber nach ihren eigenen Angaben praktisch nur im Bett. Es folgt ein insgesamt viermonatiger Aufenthalt in einer Klinik in Köln (zwei Monate vollstationär, zwei ambulant). Diesen Aufenthalt muss die Familie selbst bezahlen. Sie verkaufen Haus, Auto und alles, was man zu Geld machen kann. 45 000 EURO hat die fünfköpfige Familie aus eigener Tasche bezahlt! Nona (Bildmitte) mit (von links) Mutter, Ergotherapeutin Elke Engelbrecht und Krankengymnastin Michaela Brabletz. D ie jetzt 16 jährige Nona wurde als Zwillingstochter mit einem älteren Bruder im Iran geboren und ist dort aufgewachsen. Auf Grund ihrer ungewöhnlichen Körpergröße und ihrer Sportbegeisterung beschließt sie, als Hochspringerin in den Leistungssport einzusteigen. Sie trainiert sieben Mal wöchentlich bis ihr eines Tages, im Sommer 2010, im Umkleidebereich eine Stahltür in den Nacken fällt. Die Diagnose lautet 30 PARAPLEGIKER 1/13 Während der Zeit in Köln stellt die komplette Familie einen Asylantrag und zieht in ein Asylheim nach Braunschweig. Nona ist mit einem Dauerkatheter versorgt. Und die fünf Personen leben in einem Raum. Von Braunschweig geht es weiter in ein Asylwohnheim nach Hannover. Versorgt wurde sie mit einem manuellen Rollstuhl, der viel zu breit, zu schwer und mit einem Kreuzgurt-Sicherungssystem versehen ist. Sie benötigt bei tatsächlich jeder täglich wiederkehrenden Verrichtung die völlige Übernahme durch ihre Familienmitglieder. Sie ist auch nicht in der Lage, auch nur einen Meter mit dem vorhandenen Rollstuhl selbst zu fahren. Gute Schülerin In Hannover besucht die junge Frau nun eine Gesamtschule. Es gibt dort Menschen und Gruppen, die der Familie behilflich sind. Auf die Frage, wie sie denn mit der deutschen Sprache zurechtkomme, erwidert sie in einem franzö- q – querschnitt spezial sisch angehauchten Akzent: „Am Anfang war es schwer, jetzt habe ich keine Probleme mehr alles zu verstehen.“ Ihr Deutsch ist besser als bei so manchen in Deutschland geborenem Staatsbürger unseres Landes. Die übliche Frage, die einer Schülerin gestellt werden muss, ist die Frage nach ihren Lieblingsfächern in der Schule. Nona antwortet schnell kurz und knapp mit den Fächern Chemie, Biologie und Kunst. Die Mutter ergänzt, dass doch auch Mathe ihr Lieblingsfach sei. Das verneint Nona mit den Worten: „Nein, Mathe ist leicht, aber nicht mein Lieblingsfach.“ Im November 2012 kommt es dann vielleicht zu einer entscheidenden Wende für Nona, denn sie hat den gleichen Hausarzt wie Samuel Koch. Der Hausarzt bittet ihn um seine Mithilfe, da er ein Mädchen betreut, das dringend einen längeren Aufenthalt in einer Spezialklinik benötigen würde. Samuel Koch setzt sich mit der Hohen Warte Bayreuth in Verbindung. Ein glücklicher Umstand lässt das Projekt „Behandlung in einem Querschnittzentrum“ noch schneller vorankommen. Es müssen nämlich keine Spendenmittel gesammelt werden, da ab Anfang Dezember eine Mitgliedschaft bei einer Gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland erwirkt wurde. Der Hausarzt stellt umgehend eine Überweisung aus – was bleibt, ist die Frage des Transportes und der Unterkunft für die Mutter, die ihre Tochter seit dem Unfall nicht mehr aus den Augen verliert. Ein Anruf des Sozialdienstes aus der Hohen Warte bei FGQ-Sekretär Franz Kniel war ausreichend; die Hilfestellung der Fördergemeinschaft erfolgte spontan und unbürokratisch. Die Aufnahme konnte organisiert werden. Es wird ein Taxler gefunden, der einen Vorzugspreis einräumte, die Klinik reduzierte den Preis für das Zimmer der Mutter auf 10 EURO pro Tag. Alle helfen zusammen, der Fördergemeinschaft sei Dank. FÜR IHRE MOBILITÄT We n n Q u a l i t ä t e i n e F r age d e r B e r a t u ng i s t , d a n n sind wir die Nummer 1 ! Die REHA Group Automotive ist DER Spezialist für exzellent angepasste, vielseitige und bedienerfreundliche Mobilitätshilfen in Kraftfahrzeugen. Unsere Kunden sind Menschen, die ein Fahrzeug krankheits-, alters- oder unfallbedingt nur eingeschränkt nutzen können. Unser größtes Anliegen ist die professionelle und umfassende Beratung, damit wir gemeinsam für Sie die optimale Lösung für Ihre individuelle Mobilität finden. Dafür stehen Ihnen bundesweit unsere geschulten Produktberater zur Seite, die Sie vor Ort - auch bei Ihnen zu Hause - beraten. Rufen Sie uns an! 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Pflege, Krankengymnasten, Ergo- und Sporttherapeuten stürzen sich im wahrsten Sinne des Wortes in die Arbeit und nach sechs Wochen wird ein deutlicher Erfolg verbucht, den Nona so wahrnimmt: „Es war richtig toll hier, jetzt kann ich alles.“ Wie alles? „Na ja, ich kann selbst essen, ich kann schreiben und ich kann sogar selbst Rollstuhl fahren.“ Noch was? „Ach ja, ich kann jetzt auch Tischtennis spielen. Ich kann alles.“ Selbstverständlich wurde auch ein sinnvoller Rollstuhl Anzeige 50 Jahre HOYER hilft heben … ncketeme e D ys ts Lif bile er Moenlift d Bo HOYER GmbH · Industriepark HOYER Elsa-Brandström-Straße 7 · 35510 Butzbach Tel. 06033 9652-0 · Fax 965252 · www.hoyer-lifter.com als Grundlage für eine mögliche Eigenaktivität angepasst. Natürlich haben wir auch versucht, die aktuelle Ein-Zimmer-Situation für fünf Personen abzuändern. Wir bombardieren Ämter und Behörden in Hannover mit entsprechenden Schreiben. Die Hoffnung auf eine schnelle Lösung ist dabei aber gering. Weg in eine bessere Zukunft Wenn es nicht so traurig wäre, wäre es fast schon wieder witzig. Vor mir sitzt eine offensichtlich wirklich lebensfrohe und durchgehend lächelnde junge Frau, die in der Lage ist, Zufriedenheit auszustrahlen. Und auch die Mutter freut sich. An Weihnachten kam die erlösende Antwort, die Anerkennung ihres Asylantrages, die Genehmigung in Deutschland zu bleiben und damit verbunden auch die Arbeitserlaubnis. Damit nicht genug, es wurde ihnen jetzt auch eine Vier-ZimmerWohnung in Aussicht gestellt. Die Mutter hat nur Angst, dass das Job-Center mit dem Mietpreis nicht einverstanden ist. Nona wurde Anfang Februar aus der Klinik entlassen und wieder mit dem Taxi auf Kosten der Fördergemeinschaft nach Hannover gebracht. Wir bleiben natürlich im Kontakt. Mal sehen, ob wir bei dem „Job-Center-Problem“ im Bedarfsfall nicht helfen können. Und wenn das alles erledigt ist, bleibt die abschließende Frage nach der weiteren Zukunft. „Ich möchte nach der Schule gerne Architektur studieren“, gibt die lebensbejahende junge Dame zur Antwort. Vielen Dank an die Fördergemeinschaft für Querschnittgelähmte in Deutschland e.V. – diese finanzielle Unterstützung war ein Volltreffer. Ein junger Mensch mit hoher Behinderung hat maximal profitiert und auch die Mutter hat nicht nur viele pflegeerleichternde Handgriffe gelernt, sondern auch die Gewissheit, dass ihre Tochter nicht rund um die Uhr durch sie versorgt werden muss. Text & Fotos: Andreas Berghammer, Sozialdienst Klinikum Bayreuth GmbH Betriebsstätte Hohe Warte Liquick® Base & Liquick® Plus: UNSER INNOVATIVES DOPPEL FÜR ALLE FÄLLE. Bei unserem innovativen Doppel Liquick® Base und Liquick® Plus ist der SafetyCat® Sicherheitskatheter enthalten. Beide gehören zu unserer Produktreihe der hydrophilen Systeme. Das bedeutet ein Plus an Sicherheit und Komfort für alle Anwender. Der farbige Katheterkopf des SafetyCat® Sicherheitskatheter ist stets deutlich sichtbar und sorgt mit seiner konisch geformten Ergothan-Spitze für ein besonders schonendes Einführen in die Harnröhre. Weitere Produktinfos und kostenlose Muster erhalten Sie unter 0800 4031001 (gebührenfrei). Wir freuen uns auf Ihren Anruf. LIQUICK® BASE Bei diesem System befindet sich das Sachet mit steriler Kochsalzlösung direkt in der Umverpackung. Die praktische blaue Schutzhülle erlaubt eine berührungsfreie Anwendung. LIQUICK® PLUS ist das geschlossene Kompaktsystem mit integriertem Design: www.dartwork.de Auffangbeutel. Es genügt ein einfacher Druck und die hydrophile Katheterbeschichtung wird durch die Kochsalzlösung aktiviert. Der neue blaue »Gripper« erleichtert das Herausschieben des SafetyCat® Sicherheitskatheters. MEDICAL SERVICE GmbH • A Teleflex Company • Luisenstraße 8 • 75378 Bad Liebenzell Telefon 07052 403100 • Fax 403120 • [email protected] • www.teleflex-homecare.de q – querschnitt spezial Querschnittgelähmte in Europa (V): Niederlande Ein Blick über den Zaun zu den Nachbarn: In seiner Serie über die Lebensverhältnisse von Querschnittgelähmten in anderen europäischen Ländern befasst sich der PARA in diesem Heft mit den Niederlanden. Im Gespräch mit dem Präsidenten der QuerschnittlähmungOrganisation der Niederlande (Dwarslaesie Organisatie Nederland) geht es um alltägliche Lebensbedingungen wie Barrierefreiheit in öffentlichen Verkehrsmitteln und Gebäuden, aber auch um grundsätzliche gesellschaftliche und politische Aspekte. Jos Dekkers, Präsident der Querschnittlähmung-Organisation der Niederlande. PARA: Herr Dekkers, was sind die Hauptziele Ihrer Vereinigung? Jos Dekkers: Unsere Hauptziele sind gleiche Rechte für Querschnittgelähmte in allen Bereichen des Lebens wie Arbeitsmarkt, Gesundheitsversorgung, Wohnen etc., sowie eine bestmögliche Qualität der Behandlung, Rehabilitation und Pflege, umgesetzt durch ein zentralisiertes System von Querschnittzentren. Ferner setzen wir uns für einen barrierefreien öffentlichen Raum ein, etwa was Straßen, Radwege, Gebäude, Toiletten und öffentliche Verkehrsmittel betrifft. Und es geht um gesellschaftliche Mitwirkung von Querschnittgelähmten sowie um rollstuhlgerechte Bedingungen in allen Bereichen des Lebens, um Unabhängigkeit zu erreichen. Was tun Sie, um diese Ziele zu verwirklichen? Wir organisieren und fördern Kontakte zwischen Menschen mit einer Querschnittlähmung. Unsere Mitglieder helfen und regen sich gegenseitig an und tauschen Informationen aus. Wir besorgen Informationen für Querschnittgelähmte und alle Menschen, die mit einbezogen sind, wie Familienmitglieder, Freunde, Ärzte, Therapeuten, Wissenschaftler oder Studenten, auf allen Gebieten, die von Interesse sind. Und wir schützen die gemeinsamen Interessen aller Querschnittgelähmten. 34 PARAPLEGIKER 1/13 Wie würden Sie das allgemeine gesellschaftliche Klima in den Niederlanden gegenüber Querschnittgelähmten beschreiben? Erhalten Sie Beschwerden wegen Diskriminierung im alltäglichen Leben? Das Klima ist im Allgemeinen durchaus positiv. Beschwerden über Diskriminierung bekommen wir nicht oft. Wenn, dann beziehen sie sich auf die schrecklich nicht-barrierefreien öffentlichen Verkehrsmittel in unserem Land sowie den Mangel an rollstuhlgerechten und gut angepassten öffentlichen Toiletten, vor allem im öffentlichen Raum sowie in Restaurants und Kneipen. „Die Leute haben regelmäßig große Schwierigkeiten, ihre Rechte zu bekommen“ Eng verbunden mit dem Thema Diskriminierung ist die Bürokratie im Finanzwesen der Gesundheitsversorgung, in der Krankenversicherung und bei der finanziellen Unterstützung durch kommunale Behörden. Die Leute haben regelmäßig große Schwierigkeiten, ihre Rechte zu bekommen, ihre Leistungen und Hilfsmittel, auf die sie einen Anspruch haben. Gesetze und Verordnungen sind viel zu kompliziert. Außerdem gibt es die Beschwerde, dass Menschen q – querschnitt spezial mit Behinderung heutzutage unverhältnismäßig durch Kürzungen der öffentlichen Ausgaben beeinträchtigt sind. Angenommen, ein Rolli bittet um Hilfe beim Überwinden einer Barriere wie eine Treppe oder ein Bordstein – bekommt er die Hilfe ganz selbstverständlich? Im Allgemeinen: Ja. Eine wichtige Voraussetzung ist, dass der Rollstuhlfahrer klar sagt, welche Art der Hilfe er oder sie benötigt und dass die Bitte verständlich ist. Wie ist die Barrierefreiheit in öffentlichen Gebäuden, zum Beispiel bei kommunalen oder staatlichen Behörden? Es verbessert sich rasch, aber es gibt auch immer noch Neubauten von öffentlichen Gebäuden, wo die Wünsche des Architekten wichtiger sind als die Barrierefreiheit. Beschämend, wie ich finde. Wie sieht es bei den öffentlichen Verkehrsmitteln aus, Busse, Straßenbahnen, Züge? Das ist, wie schon gesagt, wirklich schrecklich in unserem Land. Röntgenbild einer spastischen Blase. Anzeige Kommen Rollis gut in Restaurants oder Bars rein? Im Allgemeinen schlecht. Die Zahl der gut rollstuhlgängigen Restaurants und Bars ist sehr begrenzt. Gibt es in den Stadtzentren ausreichend viele rollstuhlgerechte öffentliche Toiletten? Und sind niederländische Rollstuhlfahrer gewöhnlich mit dem Europaschlüssel ausgestattet? Verbandsmitglieder beim Ausflug ins Grüne. q – querschnitt spezial Rollstuhlgerechte öffentliche Toiletten sind in unserem Land kaum vorhanden. Der Europaschlüssel wird gemeinhin viel weniger benutzt als in Deutschland. Dort kann man zum Beispiel davon ausgehen, dass Tankstellen an den Autobahnen eine rollstuhlgängige Toilette haben. In den Niederlanden ist das überhaupt nicht der Fall. „UN-Abkommen gegen die Diskriminierung noch nicht ratifiziert“ Wie ist die gesetzliche Lage hinsichtlich des Schutzes von Menschen mit Behinderung vor Diskriminierung? Die Niederlande haben das UN-Abkommen gegen die Diskriminierung von behinderten Menschen noch nicht ratifiziert. Was sind in Ihrem Land die Hauptursachen für Querschnittlähmungen? Unfälle im Verkehr sind für fast 35 Prozent davon verantwortlich, Sportunfälle für 15 Prozent, Unfälle im Arbeitsbereich ebenfalls für 15 Prozent, Erkrankungen und ärztliche Fehler für 20 Prozent und sonstige für 15 Prozent. Gibt es öffentliche Informationskampagnen über das Risiko einer Querschnittlähmung durch Motorrad- oder Badeunfälle? Nein. Wie stellt sich Ihrer Meinung nach die medizinische Versorgung von akuten Querschnittlähmungen in den Niederlanden dar? Gibt es Zentren? Die medizinische Versorgung ist recht gut, kann aber durch weitere Spezialisierung und Konzentration auf akute Versorgung bzw. Behandlung und Rehabilitation verbessert werden. 36 PARAPLEGIKER 1/13 „Gegenwärtig stehen wir gravierenden Kürzungen auf allen Gebieten gegenüber“ Erhalten Querschnittgelähmte vom Staat oder anderen Institutionen spezielle finanzielle Unterstützung, beispielsweise für die Umrüstung des eigenen Autos oder den Umbau der Wohnung? Bis zu einem gewissen Umfang können sie finanzielle Unterstützung von der Kommunalverwaltung (Rollstuhl, Umbau des Hauses bzw. der Wohnung, Haushaltsführung), der Zentralregierung (medizinische Versorgung und häusliche Pflegedienste) sowie der Krankenkasse (geeignetes Bett, Matratze) erhalten. Gegenwärtig stehen wir gravierenden Kürzungen auf allen Gebieten gegenüber. Wie ist der aktuelle Stand der Dinge bei der beruflichen Rehabilitation? Das differiert stark von Arbeitgeber zu Arbeitgeber. Nicht wenige Leute müssen letzten Endes das Arbeiten aufgeben. Zum Schluss: Wenn Sie die Lage der querschnittgelähmten Menschen in den Niederlanden betrachten – was könnte Ihrer Meinung nach besser sein? Neben den oben schon genannten Punkten: Einbeziehung von querschnittgelähmten Menschen in Rehazentren und in die Gestaltung von Politik, die sie selbst betrifft, sowie eine bessere Darstellung von querschnittgelähmten Menschen in den Medien. Herr Dekkers, vielen Dank für dieses Gespräch. Info: www.dwarslaesie.nl eMail: [email protected] Interview und Übersetzung: Arndt Krödel Fotos: Dwarslaesie Organisatie Nederland q – querschnitt spezial Entwicklung der Technischen Universität Hamburg: Verbindungselement zur Wiederherstellung des Rückenmarks Querschnittlähmung ist bislang nicht heilbar. Aktuelle Forschungen auf dem Gebiet verfolgen eine Vielzahl von Ansätzen. Gemeinsam ist ihnen, dass sie das verletzte oder durchtrennte Rückenmark nicht ausreichend mechanisch zusammenführen und keinen gezielten Zugang zum verletzten Gewebe haben. Ein in Hamburg an der TU entwickeltes System hat Vor- bilder in der Natur, ist kleiner als ein Cent und kann beides leisten. Die Idee zur Entwicklung eines mechanischen Verbindungselements zur Heilung durchtrennten Rückenmarks hatten 2007 Prof. Dr.-Ing. Jörg Müller sowie Prof. Dr. med. Klaus Seide vom Berufsgenossenschaftlichen Unfallkrankenhaus Boberg. Seitdem forscht ein Team aus Ingenieuren und Ärzten unter Leitung des Mikrosystemtechnikers Müller an diesem zukunftsweisenden Vorhaben. Im Innern dieses ellipsenförmigen Implantats befindet sich eine sehr große Anzahl parallel angeordneter, wabenförmiger Röhrchen mit einem Durchmesser von nur 300 Mikrometern – dies entspricht dem Durchmesser von etwa drei Haaren – und einer Länge von 1 000 Mikrometern. An einer Stelle dieses Verbindungselementes befindet sich ein Schlauch, mit dessen Hilfe während der Implantation Luft abgesaugt wird, so dass ein Unterdruck entsteht, der die zertrennten Nervenenden zusammensaugt. Sie sollen so durch die wabenförmigen Röhrchen wieder zusammenwachsen. Sobald der Unterdruck wegfällt, gibt es kein Zurück mehr für die Nervenbahnen. Dafür sorgen die Innenwände der wabenförmigen Röhrchen, die ähnlich wie die Oberfläche der Füße eines Geckos strukturiert sind, die es der Echse ermöglichen, glatte Wände hochzugehen. Auch bei der Wahl der Form des Implantats stand die Natur Pate. „Mit der Wabenform nutzen wir die Fläche optimal und erhalten eine gute Stabilität“, sagt Prof. Dr.-Ing. Hoc Khiem Trieu. Er ist seit 2011 Nachfolger von Professor Müller am Lehrstuhl des Instituts für Mikrosystemtechnik. Finanziert bis 2013 von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, gelang dem Team mit TUHH-Nachwuchswissenschaftler Dr. Christian Voß in enger Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Düsseldorf unter Leitung von Prof. Dr. rer. nat. Hans Werner Müller die Entwicklung des Implantats in der jetzt vorliegenden Version. Ziel der Hamburger Forscher ist es, in weniger als zehn Jahren mit einem serienreifen Implantat für querschnittgelähmte Patienten auf dem Markt kommen zu können. Von entscheidender Bedeutung dafür wird auch sein, inwieweit die erfolgreiche Zuführung von Medikamenten in das Gewebe gelingt. Bei einer Querschnittlähmung, bei der das Rückenmark schwer verletzt oder vollständig durchtrennt wird, erhalten die Nervenzellen unterhalb des Einschnitts keine Informationen mehr aus dem Gehirn. Die verletzten Nerven-Strukturen bilden so genannte Aussprossungen als Versuch einer Heilung. Gleichzeitig werden Substanzen freigesetzt, die der Heilung entgegenwirken und zu einer Narbenbildung führen. Um beides zu verhindern, sollen chemische Substanzen über einen Mikrokanal in den Wundspalt gelangen und das Wachstum der Nervenzellen fördern. Die Forscher hoffen, dass in Zukunft so die Heilung des Rückenmarks möglich werden könnte. Das Material des Verbindungselements wird noch erforscht. „Unser Plan sieht jetzt eine Reihe von Versuchen mit verschiedenen Medikamenten vor“, sagt Dr. Voß. Außerdem wird geprüft, inwieweit das Implantat auch dann funktioniert, wenn das Rückenmark gequetscht ist. Zudem wollen die Forscher wissen, ob ihr System auch dann Erfolg hat, wenn der Unfall Monate zurückliegt. Nicht zuletzt ist die Frage des Materials noch zu klären. Bisher kommt eine Art Plexiglas zum Einsatz. Wie verträglich dieses aber im Bereich des Rückenmarks ist, muss sich noch zeigen. Nach der Implantation des Verbindungselements muss dieses einerseits der organischen Umgebung standhalten, andererseits sich aber nach der etwa achtwöchigen Therapie wieder auflösen. Text: Heike Stüvel Foto: TU Hamburg PARAPLEGIKER 1/13 37 q – querschnitt spezial Krankhafter Zusammenhang: Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie verleiht dem Forschungsteam der Chirurgischen Klinik des Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikums Bergmannsheil einen Studienpreis. 1% 2% 4% 93% Hüfte Schulter Ellbogen Knie Querschnittlähmungen und Knochenbildungen K nochenbildungen nahe den Gelenken, sogenannte heterotope Ossifikationen, sind eine häufige Komplikation bei Patienten mit frischen Rückenmarkverletzungen. Über die Ursachen dieses Krankheitsbildes ist noch wenig bekannt. In einer umfangreichen Patientenstudie hat sich ein Forscherteam der Chirurgischen Klinik des Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikums Bergmannsheil (Direktor: Prof. Dr. Thomas A. Schildhauer) um Dr. Mustafa Citak und Dr. Holger Godry mit den Risikofaktoren beschäftigt, die die Ausbildung von gelenknahen Verknöcherungen beeinflussen. Demnach scheinen das Ausmaß der Querschnittlähmung sowie begleitende Verletzungen und Erkrankungen der Lunge hierbei eine besondere Rolle zu spielen. Für die Projektarbeit erhielt Dr. Holger Godry stellvertretend für die gesamte Arbeitsgruppe kürzlich den Evidence-basedMedicine-Preis der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie, der mit einem Preisgeld von 5 000 Euro dotiert ist. Bis zu 50 Prozent betroffen Heterotope Ossifikationen treten nach einer frischen Rückenmarkverletzung bei bis zu 50 Prozent der Patienten auf. Die Knochenbildungen können im Bereich der Hüft-, Schulter-, Knieoder Ellenbogengelenke entstehen. Sie verursachen Schmerzen und Schwellungen. Wegen der zunehmenden Einsteifung der Gelenke können sie die Rehabilitation des Patienten erheblich behindern. Im Frühstadium kann die Erkrankung mit Medikamenten oder Bestrahlungen behandelt werden, ansonsten hilft in der Regel nur eine operative Entfernung der Verknöcherung. Das Forscherteam des Uni-Klinikums Bergmannsheil hat daher eine Reihe möglicher Risikofaktoren untersucht, die mit der Entwicklung von heterotopen Ossifikationen in Zusammenhang 38 PARAPLEGIKER 1/13 stehen könnten. Aus der Abteilung für Rückenmarksverletzte (Leitende Ärztin: Dr. Renate Meindl) wurden jeweils 132 querschnittgelähmte Patienten mit und ohne eine heterotope Ossifikation in die Studie einbezogen. Entzündliche Prozesse Demnach hatten Patienten mit einer kompletten Querschnittlähmung ein sechsfach höheres Risiko eine gelenknahe Verknöcherung zu entwickeln. Bei Patienten, die eine begleitende Verletzung des Brustkorbs (assoziiertes Thoraxtrauma) hatten, war das Risiko doppelt so hoch. Weitere Risikofaktoren waren begleitende Spastik, Lungenentzündung (Pneumonie), Harnwegsinfekte, Nikotinmissbrauch sowie Notwendigkeit eines Tracheostomas (Öffnung der Luftröhre). „Unsere Daten zeigen, dass entzündliche Prozesse eine wichtige Rolle für die Entwicklung von heterotopen Ossifikationen spielen“, so Dr. Citak. Zudem hätte sich bei Patienten mit einer begleitenden Lungenerkrankung oder -verletzung ein signifikant höheres Auftreten dieser Komplikationen beobachten lassen. Aus den Ergebnissen könnten somit wertvolle Anstöße für weitere prospektive klinische und experimentelle Studien gewonnen werden. Der Preis wurde verliehen auf dem diesjährigen Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2012) in Berlin. Beteiligte Autoren der Studie „Risikofaktoren für die Entwicklung von heterotopen Ossifikationen nach frischem Rückenmarkstrauma: Eine FallKontroll-Studie“ sind Holger Godry, Manuel Backhaus, Mirko Aach, Renate Meindl, Thomas A. Schildhauer und Projektleiter Mustafa Citak, Mitarbeiter der Chirurgischen Klinik im Bergmannsheil. Text: Heike Stüvel Abb.: Uniklinik Bergmannsheil t f a h c s n i e m e g r d n a Förde b r e v t r o p S l h u t s l l o R r e h c s t & Deu Q), d e.V. (FG ln la h c s t Deu stuh hmten in er Deutsche-Roll samlä e g t it n d h zu r Quersc Aplegiker“, und en künftig eng e d t f a h sc AR erd ergemein ausgeber des „P verband (DRS) w arbeiten. r Die Förd t e e r H m n Spo Unabhängig voneinander haben dies die Gre- mien der beiden Vereinigungen mit jeweils großer Zustimmung der Mitglieder beschlossen. Dieser Schritt lag nahe, vielleicht war er sogar seit langem überfällig. Dass er jetzt vertraglich vollzogen wurde ist jedenfalls mehr als folgerichtig. Die Gemeinsamkeiten beginnen früh. Der DRS wurde bereits 1977 gegründet. Zu dieser Zeit fühlten sich viele Rollstuhlsportler, sehr viele von ihnen querschnittgelähmt, nicht mehr ausreichend von den bestehenden Verbandsstrukturen vertreten. So gehörten denn zu den Gründervätern und -müttern viele nicht nur sportlich aktive, sondern auch sozial und politisch bewusste behinderte Menschen. Etwa fünf Jahre später, das „UNO-Jahr der Behinderten“ war gerade vorbei und hatte vor allem eine Protestbewegung hervorgebracht, gründete sich die FGQ. Auch hier war man der Ansicht, dass die Interessen der Querschnittgelähmten, sowohl im Bereich der medizinischen Reha als auch der Integration allgemein, dringend wirksamer zur Sprache gebracht werden müssten. Deshalb spielte gerade die Zeitschrift „PARAplegiker“ bei der Entwicklung der FGQ eine große Rolle. Gemeinsam hatten beide Vereinigungen von Anfang an nicht nur das Ziel möglichst alle ihrer Mitglieder zu aktiven Teilhabenden der Gesellschaft zu machen. Viele Betroffene waren von Anfang gleichzeitig in einem Mitgliedsverein des DRS und im Freundeskreis der FGQ. Einige haben gar in beiden geholfen, wirksame Strukturen aufzubauen und später die Zukunft zu sichern, bis hin zu Stiftungen, die gegründet wurden. Deshalb gab es nicht nur personelle Überschneidungen zwischen FGQ und DRS, sondern auch ein gerüttelt Maß an gemeinsamer Vergangenheit und gegenseitigem Verständnis. Die Ansätze unterscheiden sich naturgemäß. So heißt es im „Leitmotiv“ des DRS: Rollstuhlsport fördert wie jeder andere Sport nicht nur den körperlichen Zustand des Behinderten, er vermittelt ihm auch Erfolgs- und Gemeinschaftserlebnisse, führt ihn aus der Isolation heraus und fördert seine Integration in die Gesellschaft. Die FGQ sagt von sich, dass sie Auskunft gibt, Fragen beantwortet, Öffentlichkeitsarbeit betreibt, Konzepte zur Verbesserung der Lebenssituation Querschnittgelähmter entwickelt, Projekte fördert und im Einzelfall hilft. Ein weiteres Statement lautet: „In Deutschland leben über 100 000 querschnittgelähmte Menschen, einige von ihnen unter unwürdigen Bedingungen. Die FGQ vertritt ihre Interessen auf gesellschaftspolitischem Gebiet.“ Ein Ziel der Kooperation von DRS und FGQ ist die gemeinsame Betreuung (durch FGQ Stützpunktbetreuer und DRS Klinikbeauftragte) Frischverletzter über den Klinik-Aufenthalt hinaus. Beide bleiben Ansprechpartner für die Zeit nach der Entlassung nach Hause. Diese Maßnahmen werden nur dadurch Erfolg haben können, dass die Stützpunktbetreuer regelmäßig Schulung, Austausch und Betreuung durch DRS und FGQ haben. Beim letzten Stützpunktsymposium in der Manfred-Sauer-Stiftung (PARA 4/12, S. 40) hat der Dialog begonnen. DRS und FGQ gehen davon aus, dass die richtigen Ansätze gefunden wurden und die eingesetzte Arbeitsgruppe kurzfristig weiter machen wird. Sowohl diese als auch die Fortbildungsveranstaltungen des DRS-Klinikreferenten werden für beide offen sein. er Kod l e i Z n i E von operation Q ist FG DRS und ame ins die geme durch g( Betreuun unktzp FGQ Stüt d un betreuer eaufkb DRS Klini hverisc tragte) Fr den er letzter üb thalt fen Klinik-Au hinaus. Fazit: DRS und FGQ werden künftig ihre Kräfte bündeln – im Interesse der Betroffenen. Text: Peter Mand PARAPLEGIKER 1/13 39 q – querschnitt spezial Training mit dem „HAL©“ im Bergmannsheil: Robocop für Paraplegiker? Humor kann man dem japanischen Hersteller des „Roboteranzuges“ nicht absprechen. Er benennt sich selbst nach dem Unternehmen in den „Terminator“Filmen und sein Produkt HAL© (Hybrid Assistive Limp, etwa: Kombiniertes unterstützendes Körperglied) nach dem durchgeknallten Großcomputer im legendären SciFi-Epos „2001 – Odyssee im Weltraum“. Doch so abgehoben wie es auf den ersten Blick erscheint ist die Anwendung dieser Hightech-Entwicklung keineswegs. Sie entpuppt sich als nahezu bodenständige Physiotherapie, allerdings – und das ist so spektakulär wie neu – mit Roboterassistenz. er kann sich mit Hilfe eines Rollators eingeschränkt auf zwei Beinen fortbewegen, auch wenn er mit dem Rollstuhl schneller ist. Physiotherapeutin Irene Lange checkt Blutdruck und Puls. Dann begibt sich Phillipe von Glisczynski auf eine 10 Meter Teststrecke. Das wiederholt er nach dem Robotertraining. Die Lauffähigkeit verändert sich nicht innerhalb eines Tages, sondern durch das wochenlange Training. Die richtigen Voraussetzungen Irene Lange und Dr. Mirko Aach legen Phillipe von Glisczynski die benötigten Elektroden an. 40 PARAPLEGIKER 1/13 in Vorfrühlingstag in Bochum. Im Schatten der altehrwürdigen BG-Uniklinik Bergmannsheil liegt in einem schick renovierten alten Industriebau das Zentrum für Neurorobotales Bewegungstraining, ein gemeinsames Projekt der Klinik, Cyberdynes und der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie. Das Ganze wird sehr wichtig genommen in Bochum: Bei der Eröffnung waren der NRW-Wirtschaftsminister und die Oberbürgermeisterin. Die teilnehmenden Patienten nehmen an einem dreimonatigen Testprogramm („PreTests“) teil, fünfmal die Woche wird trainiert, erklärt Dr. Mirko Aach, Arzt am Bergmannsheil und selbst Querschnittgelähmter. Danach wird über das weitere Vorgehen entschieden: Entweder es geht genauso weiter, garnicht oder reduziert auf ein bis zwei Termine die Woche. In den Genuss dieser Therapie kommt auch nicht jeder: In Frage kommt nur wer nicht zu schwer ist für die japanische Technik (max.100 kg), ausreichend inkomplett querschnittgelähmt und leistungsbereit. Bisher sind nur sieben bei der Berufsgenossenschaft versicherte Patienten dabei (das Bergmannsheil ist BGKlinik), eine gesetzliche Krankenversicherung soll aber kein Ausschlusskriterium sein. Jetzt ist der Alltag eingekehrt. Phillipe von Glisczynski ist hier, um zu trainieren. Der 35 jährige Architekt ist nach einen Berufsunfall vor gut zwei Jahren unterhalb des 12. Brustwirbels inkomplett querschnittgelähmt, das heißt, Bevor es heute losgeht werden Phillipe von Glisczynski noch Elektroden auf die Hautoberfläche der Beine geklebt. Die nehmen die Impulse der willentlichen Bewegungen seiner Beine auf (Biofeedback), damit der Roboteran- E q – querschnitt spezial die Lähmung verliert man das Bewegungsverständnis.“ Ein solches Training könne verlorene Bewegungsmuster im Gehirn wieder zurück bringen. Die Spastik (unkontrollierte Muskelbewegungen) ließe sich ohne Medikamente reduzieren. Und: „Leute ohne Spastik laufen damit schneller gut.“ Vor und nach dem Training wird das Laufvermögen getestet. zug sie motorisch unterstützen kann. Nachdem der Patient auf dem Laufband steht wird ihm im Handumdrehen ein HAL angezogen. Zum Teil erinnert er ein wenig an die alten Gehschienen, aber in schniekem Roboterweiß verkleidet. Das Sprunggelenk wird automatisch geführt, Knie und Hüfte elektromotorisch unterstützt. Gesichert wird Phillipe von Glisczynski von einem Deckenlift, ein Sturz wäre gefährlich für die menschlichen Knochen. Und nebenbei auch teuer für die Technik. Irene Lange erklärt: Das Herz-Kreislauf-System werde trainiert, aber auch ziemlich beansprucht. Deshalb sind regelmäßigen Kontrolle während des Laufband-Trainings Routine. Man fängt langsam an, aber das Ziel ist „30 Minuten am Stück zu laufen“, um die vorhandene Mus- Das Exosklett sieht allein noch futuristischer aus. Was bringt das? Die Physiotherapeutin startet die Technik und das roboterunterstützte Laufbandtraining beginnt. Was bringt das? Dr. Aach erklärt: „Durch Anzeige Reine Routine: Anlegen innerhalb von Minuten. q – querschnitt spezial kulatur zu stärken und die Koordination zu verbessern. Ergebnis sei eine Erleichterung im Alltag, vielleicht eine kurze Strecke sicherer an Gehstützen laufen zu können. Phillipe von Glisczynski ist die Anstrengung durchaus anzusehen. Es sieht zwar so aus als bewege das 14 kg schwere Exosklett ihn und nicht umgekehrt, aber in Wahrheit muss er sich bewegen, um die Unterstützung der Robotermotoren auszulösen. Er ist jetzt seit einem Jahr dabei und wirkt hoch motiviert. Dr. Aach glaubt auch, dass manche lieber „das Laufen trainieren als andere Physiotherapien“ durchzuführen. Für heute sind die 30 Minuten vorbei. Es folgt die Demontage, noch schneller als das Anlegen, sowie der abschließende Leistungstest auf der 10 Meter Strecke. Lauftraining auf dem Band, mit Gurt nach oben gesichert. Therapie und Forschung Anzeige Bisher hat HAL übrigens keine Gleichgewichtssensoren. Freihändiges Laufen ist also nicht drin. Und gelegentliche Versuche an Gehstützen oder dem Rollator auf der Teststrecke müssen von einer „Laufkatze“ an der Decke gesichert werden. Zawatzky macht mobil ... seit über 50 Jahre REHAB I ® nternational 17. Internationale Fachmesse für Rehabilitation, Therapie und Prävention 25. – 27. April 2013 des tleister DiensMesse Karlsruhe Jahres 2012 Überzeugen Sie sich von unseren Umbauten, besuchen www.rehab-messe.de Sie uns auf der Die Fachmesse für mehr Gesundheit U.a. mit folgenden Themenschwerpunkten: • Medizinische Rehabilitation • Medizintechnik • Therapie • Forum Bildung & Beruf • Freizeit & Reisen • Autowelt REHAB®-Messe GmbH Seerain 32 D–74933 Neidenstein REHAB Eintrittsgutschein 25. – 27. April 2013 Tel.: +49-(0)7263 409 2081 Fax: +49-(0)7263 409 2085 e-Mail: [email protected] MR Messe Karlsruhe Bei Vorlage dieses Gutscheins erhalten Sie eine Tageskarte für die REHAB 2013 mit einem Nachlass von 50% Halle 2, Stand K15 auf den regulären Eintrittspreis. 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Bisher handelt es sich um Einzelanwendungen. Eine klinische Studie ist in Vorbereitung. Text & Fotos: Peter Mand gesundheit Mit Schüßler-Salzen gegen Heuschnupfen: Die Pollen kommen In Wahrheit sind sie schon da, lange bevor „vom Eise befreit sind Strom und Bäche durch des Frühlings holden, belebenden Blick“. Wer nämlich denkt, nur in den frostlosen Jahreszeiten würde uns Mutter Natur mit Blüten erfreuen, unterschätzt die Dame enorm. D a wäre zuerst die Christrose oder Schneerose: Wie der Name vermuten lässt, entfaltet sie ihre durchscheinend weißen Blütenblätter im Dezemberschnee. Die Fröste können ihr nichts anhaben, verleihen ihr nur einen zartrosa Schimmer. (Selbst schuld, wer beschließt, sie zu essen). Da wären noch rosa und weiße Schneeheide und Seidelbast, die unsere Augen erquicken, zitronenfarbiger Winterjasmin und Zaubernuss in Safran, gefolgt von der Kornelkirsche. Dagegen werden andere Blüten, wie die der Wünschelruten und der Ulmen im Februar von den meisten Menschen nicht bemerkt. Zwei jener, denen der Vermehrungsdrang der heimischen Flora nicht nur auffällt, sondern sogar erhebliches Missbehagen bereitet, sind Janina und mein Freund Klaus. Sie werden regelmäßig von Heuschnupfen geplagt. Heuschnupfen ist eine fatale Fehlreaktion des Körpers. Das Immunsystem, dessen Aufgabe es ist, körperfremdes Eiweiß auszukundschaften und den Körper vor bedrohlichen Mikroorganismen zu schützen, identifiziert harmlosen Blütenstaub als Invasion gefährlicher Viren oder Bakterien und wirft den Handschuh: Niesanfälle, die Nase juckt und trieft oder ist verstopft, meist ist auch die Bindehaut der Augen entzündet, es kann sich allergisches Asthma entwickeln und das Risiko, auf weitere Stoffe überempfindlich zu reagieren (Kreuzallergie) steigt. Darüber hinaus wird die Beschaffenheit der Pollen registriert, so dass jeglicher erneuter Kontakt stracks eine heftigere oder überschießende Reaktion provoziert. Diese so genannte Sensibilisierung hängt das Damokles-Schwert eines lebensbedrohenden allergischen Schocks über die Betroffenen. Viele Möglichkeiten Die Ursache des Heuschnupfens ist nicht ganz klar. Sicher ist, dass es sich bei dieser Entgleisung des Immunsystems um ein komplexes Geschehen handelt, bei dem die Erbanlagen, die Lebensbedingungen und die psychische Belastung eine Rolle spielen. Entsprechend komplex ist auch die Palette von Möglichkeiten dem beizukommen, wobei zunächst festzustellen gilt, welche Pflanzen genau das Übel auslösen. Meinem Freund Klaus sagte der Arzt, er möge den Kontakt mit den Pollen tunlichst vermeiden, also beispielsweise die Atemluft filtern, nicht so oft hinausgehen, bzw. nach einem Ausflug die Oberbekleidung wechseln und die Pollen aus den Haaren waschen. Der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) empfiehlt bei angeschwollener Nasenschleimhaut und „Fließschnupfen“, mehrmals täglich die Nase mit einer Salzlösung zu spülen. Hilfreich auch, Meeresluft zu inhalieren. Die Idee der Hypersensibilisierung allerdings, bei der das Immunsystem sich mit den Pollen anfreunden soll, war dem Patienten Klaus irgendwie suspekt. Auch Tabletten wollte er nicht nehmen, höchstens an besonders schlimmen Tagen, weil er ohnehin schon eine gehörige Menge Medikamente einfahren muss. Folglich wurde Klaus Jahr für Jahr im Frühling von so heftigen Niesattacken geschüttelt, dass es bisweilen so aussah, als würde es ihn aus dem Rollstuhl katapultieren. Vor einigen Wintern nun wollte ich den Anblick eines weiteren Aktes dieses Trauerspiels nicht mehr ertragen. Aus der Bredouille musste es doch noch einen für Klaus akzeptablen Ausweg geben! Anzeige Extrem früher Blüher: Die Zaubernuss (Hamamelis). Biochemische Funktionsmittel nach Dr. Schüßler Nr. Mineral Wirkung Kommentar 1 Calcium fluoratum Bindegewebe, Gelenke, Haut Kräftigung, Elastizität Langsam wirkend 2 Calcium phosphoricum Knochen und Zähne Zellstabilisierung, Zelldurchlässigkeit Langsam wirkend 3 Ferrum phosphoricum Immunsystem Entzündungen (erstes Stadium) und Infekte Akutmittel, schnell wirkend 4 Kalium chloratum Schleimhäute Entzündungen (zweites Stadium), Schwellungen 5 Kalium phosphoricum Gehirn, Nerven und Psyche Aktivierung des Zellstoffwechsels 6 Kalium sulfuricum Haut, Schleimhäute, Entschlackung Entzündungen (drittes Stadium) Zusammen mit Nr.10 nehmen 7 Magnesium phosphoricum Muskeln und Nerven innere Verkrampfung, Krämpfe Schnell wirkend 8 Natrium chloratum Flüssigkeitshaushalt, Schleimhäute osmotischer Zelldruck, Ödeme 9 Natrium phosphoricum Stoffwechsel Säure-Basen-Haushalt Natrium sulfuricum Natrium Gewebeflüssigkeit Zellstoffwechsel Silicea Haare, Haut, Bindegewebe Abwehr, Entzündungen mit Eiterbildung Festigkeit, Elastizität Calcium Sulfuricum Gelenke, Knorpel, Schleimhäute Entzündungen mit Eiterbildung Eiter muss abfließen können 10 11 12 Die Schüßler-Salze Das Experiment Und tatsächlich gibt es da etwas. Etwas, das jeder von uns in sich trägt und mit der Nahrung aufnimmt: Scheinbar unansehnliche Stäubchen, die sich erst unter dem Mikroskop als winzige Kunstwerke der Natur offenbaren, in faszinierenden Farben changierend die Kristalle von Mineralstoffen. Nun will ich mich nicht in der Schilderung sämtlicher Resultate meiner Stunden, ja Tage dauernden Nachforschungen ergehen, das würde den Rahmen sprengen. Zudem findet man bei Fachleuten durchaus widersprüchliche Meinungen. Beispielweise soll Dr. Schüßler der Ansicht gewesen sein, man solle nur jeweils bis zu zwei Mittel zugleich anwenden, wohingegen andere empfehlen, das Quantum auf drei zu begrenzen, während wieder andere äußern, man könne eine beliebige Zahl auswählen. Weiterhin gibt es im Netz diverse Seiten, auf denen sich Betroffene über ihre Erfahrungen austauschen. Im 18. Jahrhundert verfolgte der Oldenburger Arzt und Homöopath Dr. Wilhelm Heinrich Schüßler die Arbeit seines Kollegen Professor Dr. Rudolf Virchow, der nachwies, dass der menschliche Körper aus Zellen besteht, was zu einem neuen Verständnis von Krankheit und Heilung führte. Wenig später wurden Mineralstoffe als lebensnotwendig für unseren Organismus erkannt, worauf Dr. Schüßler selbst zu forschen begann. Anzeige Er fand heraus, welche Aufgaben die einzelnen Mineralien in unseren Organen haben, wie sich Mangel oder Überschuss derselben auswirkt und entwickelte eine Methode, die Mineralstoffe so aufzubereiten, dass sie für die Körperzellen zugänglich sind. Sein Denkansatz: Ist der Mineralstoffhaushalt einer Zelle gestört, können Kleinstmengen speziell aufbereiteter Mineralien die Balance wiederherstellen, die Zellen in ihrer natürlichen Funktion unterstützen. Deshalb bezeichnete Dr. Schüßler die 12 Salze, mit denen er arbeitete, als Funktionsmittel. Homöopathisch aufbereitet, quasi in verschiedener Konzentration (Potenz) verdünnt, können sie direkt durch die Mundschleimhaut aufgenommen werden, sind so für die Körperzellen schnell verfügbar, mobilisieren die Selbstheilungskräfte, regulieren Fehlfunktionen, ohne jedoch normal ablaufende Vorgänge in den Zellen zu stören. Schüßler wandte die von ihm entdeckte Heilmethode erfolgreich jahraus jahrein an Tausenden von Patienten an. Später fand man noch 12 weitere Salze, die die Wirkung der Funktionsmittel vervollkommnen, so genannte Ergänzungsmittel. Nun also zu Klaus: Nachdem ich ihn ausführlich über meine Erkenntnisse unterrichtet hatte, war er einverstanden, einen Selbstversuch zu starten: Anzeige 1. Schwarzkümmelöl als Basis (3x2 Kapseln täglich) 2. Schüßler-Salze Nr. 1, 3, 4, 6, 8, 10, 12, 24 (3 Tage lang 3x2, danach 3x1) 3. eine ausgewogene Ernährung mit Natur joghurt für die Darmflora und dem Augen merk auf Zink und Magnesium (in Sonnenblumenkernen, Hirse, Haferflocken, Hülsenfrüchten) 4. Nasenpflegeöl mit Schwarzkümmelöl Bereits am zweiten Tag minderten sich seine Symptome so deutlich, dass wir Janina, eine gemeinsame Bekannte, die hier im Frühling immer mit dicken Klüsen rumrennt, in unser Vorhaben einweihten. Sie ließ sich überzeugen, es ebenfalls zu erproben, mit demselben Effekt. In den Folgejahren nahm Klaus von Januar bis August die Schwarzkümmelöl-Kapseln ein, Janina nicht. Bilanz Um der Wahrheit die Ehre zu geben: So groß auch der Wunsch war, das Experiment möge erfolgreich sein, dachte ich insgeheim: „Wenn es nicht helfen sollte – schaden kann es jedenfalls nicht“. Umso größer war meine Verblüffung ob des Erfolges: Beide Probanden sind bis heute nahezu beschwerdefrei! DYNAMIK PUR Das faltbare Highlight in der Aktivszene glänzt mit starrrahmenähnlichen Fahreigenschaften, modernem Design und Light-Bauweise! ZX1 - Dynamik Pur! Wichtig: • Schüßler-Salze in Tablettenform enthalten Milchzucker. Bei Laktoseintoleranz ist die Einnahme in Gestalt von Tropfen anzuraten. • Schüßler-Salze sind zur Selbstbehandlung gut geeignet. Das gilt jedoch nicht für schwere Organerkrankungen, heftige fie- berhafte Erkrankungen und Vorgänge, Infektionskrankheiten und dergleichen. Insolchen Fällen ist ein Arzt zu konsultieren. Bei länger andauernden Störungen sollte man sich nicht scheuen, den Rat eines The rapeuten zu suchen. • Schüßler-Salze haben sich auch zur Behandlung von Haustieren wie Hunden, Katzen, Pferden bewährt. Die Geschichte ist wirklich so passiert, lediglich die Namen der Personen wurden geändert. Text & Foto: Christiane Jähnichen [email protected] · www.meyra-ortopedia.de bericht Im sächsischen Grimma ist Inklusion nicht nur ein Wort: Begleitung auf dem Weg zum Persönlichen Budget In der Großen Kreisstadt Grimma südöstlich von Leipzig ist die gesellschaftliche Teilhabe für Menschen mit Handikaps nicht erst seit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention Anfang 2009 ein großes Thema. Bereits während der politischen Wende 1990 machten sich hier engagierte Bürger Gedanken, wie Betroffene unter den neuen gesellschaftlichen Bedingungen ihre Chancen nutzen und das gesellschaftliche Leben mitgestalten können. Infostand auf dem Naunhofer Kartoffelfest. 46 PARAPLEGIKER 1/13 E in gutes halbes Jahr vor der Wiedervereinigung wurde die Interessenvereinigung für Körperbehinderte des Muldentales e.V. (IVK e.V.) mit 30 Mitgliedern gegründet. Stand anfangs die rechtliche Begleitung von Menschen mit Behinderung beim Übergang zur Wirtschafts- und Währungsunion im Mittelpunkt, so stellte sich bald heraus, dass auch auf politischer Ebene eine Interessenvertretung notwendig wurde. Deshalb organisierten die Vereinsmitglieder öffentliche Veranstaltungen zum Barriereabbau in der Stadt, zur Arbeitsplatzsituation für Behinderte, zum behindertengerechten Bauen und anderen aktuellen Themen rund um das Leben mit Handikap. Auch wurden frühzeitig Kontakte zu den relevanten kommunalen Arbeitsgruppen aufgebaut. Vor einigen Jahren stellte die Stadtverwaltung Grimma dem IVK e.V. in einer sanierten Villa, die größtenteils als Stadtarchiv genutzt wird, kostenlos barrierefreie Geschäftsräume zur Verfügung. Die Bilanz aus über 21 jähriger Arbeit kann sich sehen lassen: Heute sind rund 80 Bürger Mitglied im Verein. Neben vielfältigen Beratungsangeboten werden die Mitglieder jede Woche zu geselligen und informativen Veranstaltungen eingeladen. Im zweiwöchentlichen Rhythmus ist Spiel und Sport angesagt. „Dabei geht es nicht um Leistung, sondern ein jeder soll im Rahmen seiner individuellen Mobilität Freude an der Bewegung und der Geselligkeit haben“, unterstreicht Geschäftsstellenleiter Norbert Richter. Busausflüge und viele andere Unter- Anzeige Erfahrungsaustausch am Inklusionsstammtisch Zurzeit gibt es auf dem Territorium des ehemaligen Landkreises Grimma (seit der sächsischen Kreisreform 2008 gehören die 30 000-Einwohner-Stadt und das Umland zum neugebildeten Landkreis Leipzig mit der Kreisstadt Borna) sechs Menschen mit Behinderung, die Assistenten beschäftigen. Zwei weitere warten noch auf die Genehmigung ihres Persönlichen Budgets. Der Geschäftsstellenleiter: „Wer diese gesetzliche Möglichkeit für ein weitestgehend selbstbestimmtes Leben nutzen möchte, muss in der Formulierung wasserdichter Arbeitsverträge, in der Lohnabrechnung, Steuerfragen und vielen anderen Themen rund um das Arbeitsrecht firm sein.“ Kein Wunder, dass viele Menschen angesichts dieser vielfältigen Fragestellungen eher abgeschreckt als ermutigt werden. In Grimma hat man indessen einen Weg gefunden, um Menschen mit Behinderung den Werdegang zum „Arbeitgeber“ zu erleichtern: „Wir übernehmen sämtliche Vorbereitungsarbeiten bis zur Genehmigung des Persönlichen Budgets kostenlos“, unterstreicht Norbert Richter. Wer sich also Assistenz für die Alltagsbewältigung wünscht, wird durch erfahrene Fachleute bei der Antragstellung unterstützt. Die Profis achten auch mit Argusaugen darauf, dass die Unterlagen für die Lohnabrech- REHAB I ® nternational 17. Internationale Fachmesse für Rehabilitation, Therapie und Prävention 25. – 27. April 2013 Messe Karlsruhe »Wir überneh- men sämtliche Vorbereitungsarbeiten bis zur Genehmigung des Persönlichen Budgets kostenlos « Die Fachmesse für mehr Lebensqualität U.a. mit folgenden Schwerpunkten: • Medizinische Rehabilitation • Marktplatz Gehirn • Medizintechnik • Therapie • Forum Bildung & Beruf • Freizeit & Reisen • barrierefreies Bauen & Wohnen • Autowelt • Mobilität www.rehab-messe.de REHAB®-Messe GmbH Seerain 32 • D–74933 Neidenstein Tel.: +49-(0)7263 409 2084 Fax: +49-(0)7263 409 2085 e-Mail: [email protected] Eintrittsgutschein Bei Vorlage dieses Gutscheins erhalten Sie eine Tageskarte für die REHAB 2013 mit einem Nachlass von Para nehmungen ergänzen das Programm. Jeden Monat erscheint der „Dialog“, die Vereinszeitung für Behinderte und Nichtbehinderte. Trotz dieser Vielfalt an Angeboten wurde das Kernthema des Vereins, nämlich die Inklusion, nie vernachlässigt. Um Menschen mit Behinderungen zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben fit zu machen, wurde unlängst ein neues Projekt ins Leben gerufen: „Die Landesdirektion Chemnitz hat uns eine dreijährige Förderung bewilligt“, berichtet Norbert Richter. Mit dem Geld soll die Schulung von Menschen mit Behinderung als Arbeitgeber für Assistenten finanziert werden. Als Projektpartner wurden der Muldentaler Assistenzverein e.V. sowie das Forum selbstbestimmter Assistenz behinderter Menschen e.V. (ForseA) mit ins Boot geholt. 50% auf den regulären Eintrittspreis. (Gilt nicht für bereits ermäßigte Karten) Wir freuen uns auf Ihren Besuch! REHAB_Paraplegiker1_13.indd 1 07.02.2013 16:09:38 Uhr bericht Auch Geselligkeit wird bei der IVK groß geschrieben, hier beim Bowling. »Im Umfeld entstehen auch neue Arbeitsplätze. Wir möchten einen Assistentenpool aufbauen und freuen uns jederzeit über Bewerbungen « 48 PARAPLEGIKER 1/13 nung, die Sozialversicherung, das Finanzamt und viele weitere beteiligte Institutionen korrekt sind. Eine Mitgliedschaft im IVK e.V. ist für die Nutzung dieser Dienstleistung nicht zwingend erforderlich. Ist die komplizierte Prozedur überstanden, werden die künftigen Budgetnehmer bei der Auswahl geeigneter Assistenten sowie bei der Ausarbeitung der Arbeitsverträge unterstützt. Der Geschäftsstellenleiter ist überzeugt, dass die Möglichkeit zur Beschäftigung von Assistenten nicht nur den Betroffenen völlig neue Perspektiven für ein weitestgehend selbstbestimmtes Leben bietet. „Im Umfeld entstehen auch neue Arbeitsplätze. Wir möchten einen Assistentenpool aufbauen und freuen uns jederzeit über Bewerbungen“, so Norbert Richter. Die zweite Säule des Projekts ist eine Informationskampagne über die Möglichkeiten, die das Persönliche Budget bietet: „Wir versuchen, anhand von Beispielen unter unseren Mitgliedern Vorurteile und Bedenken auszuräumen. Hilfreich ist dabei der Inklusionsstammtisch, an dem sich einmal im Monat Betroffene mit Budget, aber auch Interessierte treffen. Die Erfahrung zeigt, dass Mundpropaganda die beste Werbung ist“, unterstreicht Norbert Richter. Uneingeschränkte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben als Ziel Neben dem „aktiven“ Beitrag zur Inklusion durch die Förderung Persönlicher Budgets versucht der Verein auch in enger Kooperation mit der Stadtverwaltung eine Verbesserung der Lebensbedingungen zu erreichen. „In den vergangenen Jahren wurden Bordsteinkanten abgesenkt, im Grimmaer Rathaus Barrieren abgebaut und eine barrierefreie Muldentalhalle gebaut“, nennt der Geschäftsstellenleiter nur einige Beispiele. Des Weiteren wurden in der Stadt neue öffentliche Toiletten für Menschen mit Behinderung gebaut. Doch damit nicht genug. Um weiterhin die Voraussetzungen für eine Inklusion zu verbessern, wurde mit der Stadtverwaltung, Verbänden und anderen Organisationen ein Katalog über Maßnahmen abgestimmt, die mittelfristig umgesetzt werden. Unter anderem sollen städtische Kindertagesstätten und Schulen zu inklusiven Einrichtungen umgebaut und schrittweise Fördereinrichtungen ab- bzw. umgebaut werden. In Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur, der IHK und dem Gewerbeverein sollen die Ansiedlung von Integrationsbetrieben im Stadtgebiet sowie in den bereits ansässigen Firmen inklusive Einzelarbeitsplätze gefördert werden. Anzeige Stadtporträt Grimma NEU Die 30 000-Einwohner-Stadt liegt 25 km südöstlich von Leipzig. Bereits vor der ersten urkundlichen Erwähnung aus dem Jahre 1200 hatten sich hier Slawen angesiedelt. In Grimma wurde 1443 Albrecht der Beherzte als Stammvater des sächsischen Königshauses geboren. Katharina von Bora, die spätere Ehefrau Martin Luthers, lebte von 1509 bis zur Flucht 1523 im Zisterzienserinnenkloster Nimbschen bei Grimma. Im 14. Jahrhundert erlebte die Stadt ihre wirtschaftliche Blütezeit. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen unter anderem das imposante Renaissance-Rathaus, die ehemalige Druckerei „Seume-Haus“ im ältesten Renaissancebau am Markt, das ebenfalls am Markt gelegene barocke Stadtgut sowie das mittelalterliche Hospital „Zum Heiligen Kreuz“, das Schloss als ältester Profanbau der Stadt und zwei historische Stadtkirchen. Ferner möchte man in Grimma den gegenwärtigen und künftigen Bedarf an barrierefreien Wohnungen ermitteln und eine Wohnungsbörse für barrierefreie Wohnungen installieren. Der Abbau von Heimplätzen und ein Genehmigungsstopp für Neubauten stationärer Einrichtungen ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Inklusion. In den Vereinen wird darüber nachgedacht, welche Maßnahmen notwendig sind, um ein inklusives Vereinsleben zu ermöglichen, und auch bei öffentlichen Freizeitveranstaltungen wünscht sich nicht nur der IVK e.V. die uneingeschränkte Teilnahme von Menschen mit Behinderung. Einfach den Vorderrahmen wechseln. Wieso sollte sich ein Rollstuhl nicht auch an die Tagesform bzw. Aktivität des Nutzers anpassen? Mit der Quick-Release Option ist dies ganz einfach möglich. Der Vorderrahmen kann schnell und ohne Werkzeug getauscht werden und ist in verschiedenen Farben erhältlich. Spezielle Stadt- und Museumsführungen, die Ausrüstung von Veranstaltungsräumen mit Induktionsschleifen sowie Darbietungen von Sportlern mit Behinderung auf öffentlichen Veranstaltungen und barrierefreie Zugänge zu den Arztpraxen und deren barrierefreie Ausgestaltung sind nur einige weitere von vielen geplanten Schritten, um in Grimma die Lebensqualität für alle Bürger spürbar zu verbessern und deren Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu verwirklichen. Text: Reinhard Wylegalla Fotos: IVK e.V. Vertrieb in Deutschland durch: Info: Interessenvereinigung f. Körperbehinderte d. Muldentales e.V. August-Bebel-Str. 10 • 04668 Grimma tel & fax 0 34-37 91 90 46 www.ivk-online.org Invacare GmbH Alemannenstraße 10 88316 Isny Tel.: +49 7562 700-0 kontakt@ invacare.com www.invacare.de küschall® ist ein registrierter Markenname. Copyright © 2013, Küschall AG, Schweiz – Alle Rechte vorbehalten. markt Planen und Bauen: Badgestaltung Das Badezimmer ist in die Jahre gekommen und müsste dringend renoviert werden. Oder die vorhandene Badeinrichtung in der zukünftigen Wohnung genügt den Anforderungen der neuen Bewohner nicht, da diese auf Hilfsmittel wie Rollstuhl angewiesen sind und infolgedessen individuelle Lösungsmöglichkeiten brauchen. Badausstatter haben sich auf die veränderte Nachfrage eingestellt und bringen ständig neue Produkte auf den Markt. Wir haben uns umgesehen. Superplan XXL. 50 PARAPLEGIKER 1/13 Kein Badezimmer ohne Badewanne, Duschkabine, Toilettensitz und Waschbecken. Sie bilden gewissermaßen das Gerippe für unsere geplante Badrenovierung, -sanierung oder Umbau. Dazu müssen die sanitären Räumlichkeiten für Rollstuhlfahrer und andere Menschen mit Mobilitätsbehinderungen über ausreichend Bewegungsflächen vor, neben und zwischen der Badausstattung verfügen. Nach DIN 18040-2, der Zusammenfassung der Planungsgrundlagen für barrierefreies Bauen in Wohnungen, ist vor den Sanitärobjekten jeweils eine Bewegungsfläche von 120 x 120 cm (für Rollstuhlfahrer mindestens 150 x 150 cm) vorgeschrieben. Für Rollstuhlfahrer muss außerdem das WC-Becken seitlich anfahrbar sein, wobei zwischen Beckenvorderkante und rückwärtiger Wand eine Bewegungsfläche mit einer Tiefe von mindestens 70 cm sowie einer Breite von mindestens 90 cm vorzusehen ist. Die Bewegungsflächen dürfen sich überlagern. Die Höhe des WC-Beckens soll zwischen 46 und 48 cm liegen. Doch kommen wir zu den „Sanitärobjekten“ selbst. Dreh- und Angelpunkt für das barrierefreie Bad ist die bodengleiche, befahrbare Dusche mit den dazugehörigen Spritzschutzeinrichtungen wie Duschkabine oder -wand. Hierfür bietet sich die individuell geplante und eingebaute geflieste Version an. Aber auch großdimensionierte XXL-Duschtassen für bodengleiche Badgestaltung versprechen uneingeschränkte Bewegungsfreiheit. Badewannenspezialist Kaldewei beispielsweise hat sein Angebot an „Superplan XXL“-Duschwannen um dreizehn neue Abmessungen von 130 x 90 cm bis zu 180 x 100 cm erweitert, um dem Trend zu einer bodengleichen Badgestaltung mit großzügigen Duschformaten entgegen zu kommen. Mit flexiblen Einbausystemen, einer großen Farbvielfalt und nutzenorientierten Zusatzausstattungen wie pflegeleichte Oberflächenvergütung oder rutschhemmende Antislip-Emaillierung sollen sie durchgefliesten Duschbereichen das Wasser reichen können. markt Der schwellenfreie Einbau soll die Duschfläche auch mit einem Rollstuhl bequem befahrbar machen. Zudem sollen bodengleiche Duschen aus Stahl-Email gegenüber durchgefliesten Duschbereichen eine niedrigere Oberflächenkeimbelastung aufweisen und weniger Reinigungsaufwand erfordern. Badewannen mit Türen Was aber, wenn nicht nur der Einbau einer bodengleichen Dusche unmöglich ist, sondern das ohnehin schon geringe Platzangebot von einer Badewanne komplett in Anspruch genommen wird? Abhilfe kann hier eine Badewanne mit seitlichem Einstieg bringen, wie sie bereits von verschiedenen Anbietern auf den Markt gebracht worden ist. Dabei ist zu unterscheiden zwischen einer zur Dusche umfunktionierten Badewanne, die für Sitzbäder nicht mehr zu verwenden ist, und Wannen mit verschließbarem Einstieg, die nach wie vor auch als Badewanne dienen. Eine solche Wanne hat der österreichische Anbieter Artweger unter der Bezeichnung „Twinline 2“ im Sortiment. Im Gegensatz zum Vorgängermodell „Twinline“ kann die „Twinline 2“ sogar mit einem Whirlpool-System ausgestattet werden. Durch die geradlinige Wannenform mit integrierter, gerader Duschtür entspricht ihr Raumbedarf dem einer Badewan- ne. Damit ist es möglich, eine alte Badewanne gegen eine neue Twinline auszutauschen. Die integrierte Duschtür öffnet sich nach innen und erlaubt einen bequemen Zugang in den Duschund Badebereich. Ein ausgeklügeltes mechanisches Verschlusssystem verbindet Wasserauslauf mit Türverschluss und soll dadurch ein unbeabsichtigtes Öffnen der Tür beim Befüllen und Baden verhindern. Ein solches Multitalent ist auch die Duschbadewanne „Easy-in M“ des Renovierungsspezialisten Repabad. Die Wannentüre mit einer Einstiegshöhe von 19 cm ist unsichtbar in der Wannenverkleidung versteckt und wird für die tägliche Dusche nicht benötigt. Erst beim Wannenbad wird die Glastüre der Wannenverkleidung mit einem leichten Druck geöffnet, die Wannentüre herausgenommen und in die am Durchstieg vorgesehenen Aufnahmen eingehängt. Die Wannentüre wird zugedrückt und mit einem Griff verriegelt. Ein patentiertes Dreifach-Sicherheitsdichtungskonzept sorgt dafür, dass die Wanne absolut dicht ist. Nach dem Baden wird die Tür einfach wieder in das Staufach in der Wannenverkleidung geschoben. Dort trocknet sie dann und wartet auf den nächsten Badeeinsatz. „Piccolo Step-in“ heißt eine ähnliche Kleinbadlösung von Duscholux. Die Walk-in-Badewanne ist für maximale Bewe- Anzeige Ohne Arme Auto fahren? Das Lenksystem „Franz“ ermöglicht das Autofahren nur mit den Füßen. Mit Hilfe dieses Systems sind Menschen ohne Arme in der Lage, ihren mobilen Alltag zu meistern. Die von ABB umgerüsteten Fahrzeuge werden mit TÜVPrüfung übergeben. Wir beraten Sie gerne individuell. Nehmen Sie mit uns Kontakt auf! Keine Kunst. ABB STOTZ-KONTAKT GmbH Postfach 101680 · 69006 Heidelberg Tel. 06221 701-0 · Fax 701 1325 [email protected] markt geschränkter Mobilität und ausgereifte Technologie und gutes Design in sich vereinen soll. Die geforderte Mindestgröße von 120 x 120 cm stellt die Produktentwickler dabei vor besondere Herausforderungen, sollen sich die Türen doch ohne Türausladung und ohne besondere Kraftanstrengung öffnen lassen. Beschläge und Scharniere aus Vollmessing erlauben trotz hoher Tragkraft erstaunlich kleine Bauformen und lassen die Glasdusche von Glamü leicht und transparent erscheinen. Eine obere Führungsschiene ermöglicht ein einfaches Öffnen der Falttüren, auch bei eingeschränkter Mobilität oder z.B. mit nur einer Hand. Repabad Easy-in. gungsfreiheit ausgelegt. Zum Baden wird der mobile Türeinsatz einfach in den Wannenausschnitt gesteckt. Ein Schließmechanismus mit Sensorüberwachung sorgt für eine zuverlässige Abdichtung. Dusch- und Badesysteme für Senioren und für Menschen mit eingeschränkter Mobilität jeden Alters führen unter anderem auch Unternehmen wie Kibomed und Saniku. Die verschiedenen Wannenmodelle ermöglichen individuelle Lösungen für jedes behinderten- und seniorengerechte Bad. Den Umbau einer bestehenden Badewanne in ein Duschbad sowie den nachträglichen Einbau einer Seitentür in das sonst unveränderte Bad hat Tecnobad aus Finning im Programm. www.kaldewei.de www.artweger.at www.repabad.de www.duscholux.de www.kibomed-wannen.de www.saniku.de www.tecnobad.de www.drwa-media.de/glamue Text: Raimund Artinger Fotos: Anbieter Kompakt und spritzgeschützt Wer das Glück hat, dass sein Badezimmer eine bodengleiche Dusche besitzt oder deren Einbau möglich macht, kann nun einen Duschvorhang als Spritzschutz einsetzen. Wer es gerne etwas eleganter hat, wählt wohl lieber eine Duschkabine aus Glas – das nötige Kleingeld vorausgesetzt. Mit der Design-Serie „Mosaik“ hat der Glasduschenspezialist Glamü eine Lösung im Programm, die bestmögliche Zugänglichkeit, einfaches Handling auch bei ein- 52 PARAPLEGIKER 1/13 Glamü Mosaik. markt Aktiv und Mobil für ein selbstbestimmtes Leben mit MS Die Diagnose Multiple Sklerose stellt jeden Betroffenen vor große Herausforderungen, denn das komplette Leben kann ins Wanken geraten. Nach der Gewissheit treten oft Gefühle wie Angst, Wut, Zorn, Trauer und Niedergeschlagenheit auf. Solche Gefühlsschwankungen nach der Dia- gnose sind völlig normal. Die meisten Menschen mit MS durchleben diese Wechselbäder der Gefühle – oft mehrmals, bis sie schließlich einen Weg für sich gefunden haben, die Krankheit zu akzeptieren. Dafür gibt es zwar keinen allgemein gültigen Plan – denn so vielfältig und individuell die Ausprägungen der MS selbst sind, so facettenreich sind auch die Bewältigungsstrategien. Es gibt jedoch einen wertvollen Erfahrungsschatz von MS-Patienten sowie wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse, die als Orientierungshilfe dienen können. Aktiv werden Viele Menschen mit MS haben Angst, ihre Unabhängigkeit zu verlieren und auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Dabei spielt der Erhalt der Gehfähigkeit und Beweglichkeit eine große Rolle. Betroffene sollten sich von Gefühlen wie Angst und Trauer nicht lähmen und davon abhalten lassen, aktiv Maßnahmen zur Verbesserung Ihrer Mobilität einzuleiten. Nimmt man diese Herausforderung an, geht man einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung selbstbestimmtes Leben. kungen reduziert werden. Ob Bewegungsgymnastik, Yoga oder zahlreiche Sportarten – jeder Patient muss für sich herausfinden, was ihm Spaß macht und vor allem, was ihm gut tut. Außerdem gibt es Medikamente, die zusätzlich zur Langzeittherapie eingenommen, die Gehfähigkeit der Patienten, die darauf ansprechen, verbessern können. Betroffene können von der gesteigerten Mobilität in vielen Lebensbereichen profitieren. Auch kann sie ihnen dabei helfen, selbst in Bewegung zu kommen und ihre Therapie durch Sport, z.B. Yoga, positiv zu unterstützen. Weiterführende Informationen Die Broschüre „MS – Wege zur Bewältigung“ bietet weitere Hinweise zur Krankheitsverarbeitung. Sie kann beim MS Service-Center unter der Telefonnummer 0800/030 77 30 bestellt werden oder online unter http://www.ms-life. de/ms-service/bestellformular/ In Bewegung bleiben Die aktive Information über Therapieoptionen kann ein erster Schritt sein, dem Mobilitätsverlust entgegenzuwirken. Ganz entscheidend ist dabei die persönliche Aktivität: Durch Bewegung und Training können Gesundheit und Mobilität und damit letztendlich die Lebensqualität positiv beeinflusst werden. Das Stadium der MS spielt dabei keine Rolle. Studien belegen, dass sich Sport und Bewegung durchweg positiv auf den Krankheitsverlauf der MS auswirken – das Immunsystem wird gestärkt, Depressionen und Fatigue können ebenso wie funktionelle Einschrän- Wege zur Bewältigung • Persönliche Stressauslöser ausfindig machen und vermeiden • Zeitdruck vermeiden und Pausen einplanen • Prioritäten für die täglichen Aufgaben setzen • Lernen, „Nein“ zu sagen • Realistische Ziele setzen • Unnötigen Ballast abwerfen • Negative Gefühle zulassen, aber trotzdem optimistisch nach vorne blicken • Eigene Potenziale und Möglichkeiten fokussieren PARAPLEGIKER 1/13 53 hilfsmittel Ausstellung in Bad Wildungen: Eine Ausstellung mit Geräten und Hilfsmitteln für Rollstuhlnutzer und Menschen mit Gehbehinderungen am 21. November des vergangenen Jahres in der Sporthalle der Werner-WickerKlinik (WWK) in Bad Wildungen-Reinhardshausen traf auf großes Interesse. Hilfsmittel für Freude und Aktivität O rganisiert wurde die Veranstaltung von Jan Brachwitz aus Wilnsdorf, selbst Rollstuhlfahrer, zusammen mit dem Reha-Haus Nusser & Schaal aus Bad Wildungen. Besucher der Ausstellung waren Menschen mit und ohne Behinderungen aus der Region, dazu Patienten der WWK und Mitarbeiter aus diversen Abteilungen dieser auch international renommierten Klinik. Auf besonderes Interesse trafen „Apache“ und „Sitting Bull“ von der Frankie GmbH aus Kirch- Oliver Fleiner war an der Entwicklung von „Apache“ und „Sitting Bull“ beteiligt. PARAPLEGIKER 1/13 Speziell für Rollis, die auch mal bei Schnee und Eis in die freie Natur wollen – oder die gerne in unwegsamem Gelände unterwegs Björn aus Vöhl testet den „Scout Crawler“, assistiert von Michael Götting. heim. Das sind Multifunktions-Fahrzeuge für fast jedes Gelände, interessant sowohl für Gehbehinderte als eventuell auch für Fußgänger. Entwickelt wurden diese Mobile auf der Basis und mit der Technik der bekannten einachsigen Segways, bei denen man sich immer wieder wundert, dass sie nicht nach 54 vorn oder hinten umkippen. Erreicht wird das Gleichgewicht durch eine ausgeklügelte Elektronik. Für Beratungen war als ausgewiesener Experte Oliver Fleiner aus Kirchheim/Teck angereist. Er leitet – zusammen mit Willi Lang – den Verein „behindert-barrierefrei e.V.“ mit vielen Angeboten für behinderte Menschen (www.behindert-barrierefrei.de). sind und bisher keine Chance dafür hatten –, wurde von Otto Bock der „Scout Crawler“ entwickelt. Das ist ein geländegängiger Kettenantrieb, auf den man mit dem eigenen Rollstuhl auffährt und den man dann mit einem Joystick steuert. Anzeige Ein Rollstuhl-Hilfsmittel für Eis und Schnee können auch die „Wheel Blades“ sein. Diese „Schlittenkufen“ kann man an die Lenkrollen von Rollstühlen anbringen. Mit dem „Paragolfer“ von Otto Bock haben gehbehinderte Golfspieler ein ideales Gerät für die barrierefreie Ausübung ihres Sports. Kompetent vorgeführt wurde das Gerät von Michael Götting, Golftrainer mit C-Lizenz und Inhaber eines Büros für Baustatik in Eschwege. Vom bekannten Offenbacher Unternehmen Petri & Lehr wurden Geräte gezeigt und demonstriert, mit denen Autos behindertengerecht umgerüstet werden können. Die eDAG-Rollstuhl-lADehilfe für VW, oPel, ford, skoda, Audi* und Renault * auf Anfrage Möchten Sie unser System einmal testen? Wir besuchen Sie gern kostenlos und unverbindlich mit einem unserer umgebauten Fahrzeuge. Rufen Sie uns an oder senden Sie eine E-Mail! Kontakt: EDAG GmbH & Co. KGaA Geschäftsbereich Ladehilfe Reesbergstraße 1 · 36039 Fulda Telefon: +49 661 6000-240 E-Mail: [email protected] www.edag-rollstuhl-ladehilfe.de Der 38jährige Björn Fölsch aus Vöhl – in seinem 20. Lebensjahr als Bundeswehr-Soldat an MS erkrankt – war besonders am „Scout Golftrainer Michael Götting führt den Paragolfer vor. para.qxp Anzeige 25.05.2007 09:46 Seite 1 RL-50 Deckenlift mit Rollstuhlaufhängung Crawler“ interessiert: „Der wäre supergut für mich, ist mit einem Joystick leicht zu steuern, leider für mich aber zu teuer.“ Vielleicht findet sich ja ein Sponsor... Text & Fotos: Hermann Sonderhüsken Bundesweiter Vertrieb und Service: 02 34 – 91 600 50 Dank der speziell entwickelten Fahrschiene bleibt ihre Treppe in ganzer Breite frei. Der Einbau kann in Mehrfamilienhäusern, engen Treppenhäusern, über mehrere Etagen erfolgen. Haltestellen sind frei wählbar. Die Bedienung erfolgt auch bei eingeschränkter Mobilität durch den Benutzer oder Begleitperson. Fernsteuerbar ohne Kabelmontage. HÖGG Liftsysteme Hattinger Straße 712 a 44879 Bochum [email protected] www.hoegglift.de hilfsmittel Tarta Rückensystem: Dynamische Stütze D as System ist dynamisch, es kann bei Bedarf so gestaltet werden, dass es seitlichen Halt gibt, ohne die Bewegungsfreiheit nach vorn und hinten einzuschränken. Tarta kann auch so eingerichtet werden, dass es seitlichen Halt gibt. Zudem ist dieses Rückensystem ein wirklich interessantes Design-Objekt, das viele Blicke auf sich zieht. Durch die Möglichkeit der maßgenauen Anpassung selbst an ungewöhnliche Körperformen hat es auch einen hohen therapeutischen Nutzen. Tarta ist ein vielseitiges Rückensystem. Es lässt sich durch einzeln verstellbare Elemente individuell anpassen. Das modulare Tarta-Rückensystem von vorn,... …von hinten,.. …und an der „Genny“ montiert, einer Sitz-Version auf Segway-Basis. Entworfen wurde das Rückensystem von einem italienischen Expertenteam in Sachen Haltungsoptimierung, entsprechend der Philosophie „ein-Design-für-alle“. Bei diesem System mit seinen enorm vielen Einstell- und Kombinations-Möglichkeiten kann man durchaus davon sprechen, dass man damit eine maßgefertigte Rücken-Positionierung realisieren kann. Man kann Tarta jederzeit an andere Verhältnisse oder geänderte Anforderungen anpassen. Andere Einstellungen, Ergänzungen oder Reduzierungen sind die Basis dieses Systems. Der schnelle und sichere Einbau in alle Rollstühle ist mit speziell entwickelten Adaptern kein Problem. Ebenso ist es möglich, maßgefertigte SitzschalenSysteme mit Tarta zu kombinieren. Auch von den Ergotherapeuten einiger Spezialkliniken wird das Rückensystem empfohlen, so beispielsweise von der Werner-Wicker-Klinik in Bad Wildungen-Reinhardshausen, von der Charité in Berlin und vom Neurologischen Rehabilitations-Zentrum Godeshöhe in Bonn-Bad Godesberg. Tarta kann über den qualifizierten Reha-Fachhandel bezogen werden. Wenn eine ärztliche Verordnung über die medizinische Notwendigkeit einer dynamischen Rücken-Positionierung vorliegt – beispielsweise bei einer Skoliose –, werden die Kosten unter Umständen von Kostenträgern übernommen. Weitere Infos und Händler-Nachweis bei www.ebecoreha.de Text & Fotos: Hermann Sonderhüsken 56 PARAPLEGIKER 1/13 markt – einfacher und sicherer Katheter Menschen, die sich selbst katheterisieren müssen, sollten ein möglichst wenig beeinträchtigtes Leben führen können. Das Team hinter LoFric hatte dies stets im Sinn. Nun sind es schon 30 Jahre seit der Markteinführung. Vor der Einführung von LoFric waren Dau- erkatheter die häufigste Lösung zur Katheterisierung. Obwohl die Selbstkatheterisierung als Alternative bereits existierte, war LoFric der erste hydrophile Katheter, was zu dieser Zeit eine Revolution darstellte. Das machte die Verwendung von unangenehmen und wenig wirksamen Gleitgelen überflüssig, stellte minimale Reibung in der Harnröhre sicher und minimierte das Risiko von Verletzungen und Infektionen. Dank der engagierten Arbeit von Jan Utas, Direktor Forschung & Entwicklung bei Wellspect HealthCare und seinem Kollegen, Håkan Melander, kam es zur Produktion von LoFric Kathetern. Ihre Bemühungen stellten den ersten ernsthaften Versuch dar, eine massentaugliche Lösung zu finden. In einer ausgedienten Fabrikhalle experimentierten sie in ihrem neu eingerichteten Labor. „Wir bearbeiteten den Katheter mit unterschiedlichen Lösungen bis wir die richtige Beschichtung gefunden hatten“, sagt Jan Utas. Die Maschine für die automatische Fertigung der Katheter wurde dann endlich im Februar 1983 geliefert. Die Markteinführung fand noch im August desselben Jahres statt. Als die Anwenderzahl stieg, stellten einige fest, dass der Katheter dazu neigte, stecken zu bleiben und sich nur schwer entfernen ließ. „Wir vermuteten, dass es etwas mit der Osmolalität (Konzentration der Teilchen in der Beschichtung) zu tun haben könnte. Also entwickelten wir eine neue Rezeptur, die die Beschichtung isotonisch zu Urin machte und es hat funktioniert“, erzählt Jan Utas. „Wenn man in der Lage ist, die Blase eigenständig zu entleeren, normalisiert sich der Alltag. Mit Hilfe von LoFric kann der Patient sich selbst fünfmal am Tag katheterisieren, so wie man sonst eben fünfmal am Tag zur Toilette geht.“ Die LoFric Katheter von damals und die LoFric Katheter von heute haben immer noch die gleiche spezielle Oberflächenbeschichtung. Aber seit damals ist eine Menge passiert. Das Offensichtlichste ist, dass LoFric nicht länger nur ein Katheter ist – inzwischen gibt es eine ganze Produktpalette, die für jeden Anwender ein Produkt bietet, das seinen Bedürfnissen gerecht wird. Jan Utas: „ Wir arbeiten kontinuierlich daran, die Benutzerfreundlichkeit zu verbessern und versuchen, die Katheterisierung auch für Menschen mit einer starken Beeinträchtigung der Handfunktion zu ermöglichen.“ „Aus Sicherheitsgründen verwenden wir keine Recycling-Materialien für all das, was in Kontakt mit dem Katheter kommt“, merkt Jan Utas an. „Allerdings können die Transportboxen, in denen wir die Katheter ausliefern, recycelt werden. Zusätzlich haben wir ein neues Kathetermaterial entwickelt, POBE (Polyolefin basierenden Elastomer), von dem nichts weiter übrig bleibt als Kohlendioxid und Wasser, wenn es verbrannt wird.“ Bevor die Therapie der Katheterisierung entwickelt wurde, starben Menschen mit einer Rückenmarkverletzung häufig an Nierenschäden. Während des 20. Jahrhunderts hat sich die Lebenserwartung schrittweise erhöht, nicht zuletzt durch die Selbstkatheterisierung. Heute ist die Lebenserwartung von Querschnittgelähmten ähnlich hoch wie die von Nichtgelähmten. Der junge Jan Utas – einer der Entwickler von LoFric. LoFric Origo lässt sich auf eine handliche und diskrete Größe zusammenfalten. PARAPLEGIKER 1/13 57 forschung Das Smartphone als Für Mobilität und Gesundheit: Beweglich zu bleiben fällt vielen älteren und behinderten Menschen schwer: Der Weg vom Haus zum Bus ist zu weit oder die Unsicherheit über ihr Befinden schreckt sie ab. Wissenschaftler und Firmen entwickeln nun ein Assistenzsystem, das Haustechnik, Hilfsmittel wie Rollatoren, speziell ausgerüstete Car-SharingAutos und öffentliche Verkehrsmittel miteinander verbindet. …beweglich und damit auch fitter zu bleiben, scheitert oft daran, dass ein problemloser Wechsel vom einen Fortbewegungsmittel zum anderen nicht möglich ist. D arüber hinaus soll ein „Healthphone“ Gesundheitsdaten auswerten, Empfehlungen für die passende Mobilitätsform geben und notfalls Kontakt zu Hilfsdiensten herstellen. Das Bundesforschungsministerium hat eine Förderzusage über rund 2 Millionen EURO für das von der TUM und der Firma Citysax koordinierte Projekt übergeben, das in drei Jahren beendet werden soll. Wie soll ich mit meinem Rollator zur Bushaltestelle am anderen Ende des Dorfes gelangen? Was passiert, wenn ich wieder an der falschen Haltestelle aussteige? Sollte ich mich angesichts meiner Blutdruckwerte überhaupt auf die Treppe zur Haustür wagen? Für Menschen, die sich nur noch eingeschränkt bewegen können, stellen sich solche Fragen täglich. Aus Unsicherheit schrecken sie im Zweifel davor zurück, ihre Wohnung zu verlassen. Zwar gibt es inzwischen eine Menge Erleichterungen vom Treppenlift bis zum barrierefreien Einstieg in öffentliche Verkehrsmittel. Doch beweglich und damit auch fitter zu bleiben, scheitert oft daran, dass ein problemloser Wechsel vom einen Fortbewegungsmittel zum anderen nicht möglich ist. Mobilität erleichtern Diese Lücken soll das Projekt „Personalisierte Mobilität, Assistenz und Service Systeme in einer alternden Gesellschaft (PASSAge)“ nun schließen. „Mit der neuen sozio-technischen Infrastruktur wollen wir eine nahtlose Mobilitätskette schaffen, um ein selbstständiges Leben für mobilitätseingeschränkte Menschen bis ins hohe Alter zu ermöglichen“, sagt Projektkoordinator Prof. Thomas Bock vom TUM-Lehrstuhl für Baurealisierung und Baurobotik. 58 PARAPLEGIKER 1/13 Einsatzbereit sein soll künftig eine Flotte von Kleinstwagen, die mit verschiedenen Funktionen auf hilfsbedürftige Nutzer eingestellt ist. „Ein Rollstuhlfahrer könnte zum Beispiel in seinem Stuhl vom Auto aufgenommen werden“, erklärt Bock. „Der Rollstuhl würde dann im Wagen arretiert werden, der Fahrer müsste gar nicht aufstehen.“ Da eine Umrüstung des eigenen Autos sehr teuer wäre, planen die Forscher ein Car-Sharing-System. Auch der Rollstuhl selbst könnte flexibler werden, indem er etwa im Supermarkt die Sitzhöhe den Regalen anpasst (Beide Techniken gibt es allerdings schon…, Anm.d.Red.). Die Mobilität erleichtern soll zudem die Vernetzung der einzelnen Fortbewegungsmittel untereinander und mit neuen Assistenzmodulen der Wohnung. „Vom Rollator aus könnte man dann die Auto- und die Haustür öffnen lassen oder einzelne Möbel steuern, wie beispielsweise höhenverstellbare Schränke“, sagt Prof. Matthias Kranz vom TUM-Fachgebiet Verteilte Multimodale Informationsverarbeitung. „Bedienen können die Nutzer diese Funktionen über ein Smartphone, das als Zentrale mit allen Elementen des Systems in Verbindung steht, Daten austauscht und verarbeitet.“ Gesundheitsüberwachung Gleichzeitig wird das Smartphone zum „Healthphone“. In den verschiedenen Hilfsmitteln und Fahrzeugen werden die Forscher Biosensoren installieren, die Gesundheitsdaten wie Blutdruck, Blutzucker oder Atemfrequenz messen und langfristig auswerten. Über das Gesundheitstelefon bekommen die Nutzer dann Tipps, wie und womit sie sich bewegen sollten. „Bei leicht erhöhten Blutzuckerwerten könnte das System dazu raten, ein paar Schritte mehr zu forschung Hilfsmittel? laufen – oder bei sehr hohen Werten die Einnahme von Medikamenten empfehlen“, sagt Prof. Martin Halle vom TUM-Lehrstuhl für Präventive und Rehabilitative Sportmedizin. „Wichtig ist, dass die Menschen so die Sicherheit bekommen, dass ihre Gesundheit nicht in Gefahr ist, wenn sie sich auf den Weg machen.“ Sollten sie unterwegs doch einmal Hilfe brauchen oder registriert das System bedrohliche Werte, soll über das Healthphone ein Notfalldienst verständigt werden. Dieser könnte auch einspringen, falls die Einkaufstüten zu schwer geworden sind oder wenn man im S-Bahnnetz die Orientierung verloren hat. In der Regel soll allerdings das Smartphone die Routen berechnen und den Weg weisen. Mit Augmented-Reality-Technik hilft es den Nutzern zudem, die anderen Hilfsmittel zu bedienen. „Sie können etwa mit dem Smartphone das Auto betrachten und bekommen eingeblendet, wie es funktioniert“, erklärt Thomas Bock. Geschäftsmodelle geplant Mit Probanden werden die Forscher in den nächsten Monaten in München und Umgebung verschiedene Szenarien testen. Ein Schwerpunkt wird dabei die Mobilität auf dem Anzeige Land sein, wo das Netz des öffentlichen Nahverkehrs weniger dicht ist. Die Entwickler stehen noch vor einigen Herausforderungen: Wie kann gewährleistet werden, dass die Nutzer problemlos auf ein Car-Sharing-Auto zugreifen können? Wie muss das Healthphone gestaltet werden, damit ältere Menschen es bedienen können? Zudem wollen die Projektpartner Geschäftsmodelle entwickeln. Angebote wie das Car-Sharing und den Notfalldienst sollen später Dienstleister übernehmen. „Die Nutzer können sich dann aus den einzelnen Komponenten ein auf sie und ihr Zuhause zugeschnittenes Assistenzsystem zusammenstellen“, sagt Bock. Das Projekt hat ein Gesamtvolumen von 3,9 Millionen EURO. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung übernimmt rund zwei Millionen als Beitrag zur Demografiestrategie der Bundesregierung. Davon geht rund eine Million an die drei beteiligten Lehrstühle der TUM. Weitere Projektpartner sind: Citysax Mobility, F. G. Streifeneder KG, Haag-Rehatechnik, Heidelberg Medical Marketing GmbH, Humanwissenschaftliches Zentrum der Ludwig-Maximilians-Universität München, metaio GmbH, SOPHIA mit P.S. Südbayern gGmbH und Sunrise Medical. Text: Heike Stüvel Wie kann gewährleistet werden, dass die Nutzer problemlos auf ein Car-SharingAuto zugreifen können? markt Handbiken im Winter? Vor der Saison haben wir bei Rehability uns von allen relevanten Herstellern Liegeräder mit e-Motor kommen lassen. Frank Wirth, Thomas Weinsheimer und Michael Heil teilten sich denn auch auf, um jeder mit einem anderen Modell Vor- und Nachteile im direkten Vergleich zu ermitteln. Frank wählt das Praschberger mit Tarnfarben-Look, Hin- terradfederung und dem höchsten Abstand zwischen Boden und Rahmen. Sollte Vorteile bringen bei der Bodenfreiheit im Gelände. Die Räder in 28 Zoll, die Bereifung geländetauglich und grob geschnitzt. Warum aber bloß die Hinterräder das gleiche grobe Format haben müssen wie das Vorderrad, nun – wir werden sehen. Thomas nimmt das als Offroad getarnte Pro Activ, nur wenig verändert von der Straßenversion, etwas dickere Bereifung auf den 26 Zoll Rädern und mit wenig Bodenfreiheit (12 cm), dafür Scheibenbremsen und abnehmbare Vorderradgabel. Der e-Antrieb ist wie die anderen von Bionx aus Kanada, aber da kommt wohl noch was aus der Schmiede von Alber, ein neu entwickelter Motor. Für mich bleibt das Sopur Shark X-Link. Die Bodenfreiheit ist ein wenig größer als beim Pro Activ, allerdings reduziert durch den unter den Rahmen gebauten Ständer, der wie beim Fahrrad bei abgebauter Vorderradgabel ein leichtes Aus- und Einsteigen direkt in den Rollstuhl ermöglichen soll. Auch dieses Bike kommt grobstollig daher und lässt beste Traktion erhoffen. Die Kombination Liegebike und e-Motor soll ja auch Spaß im Gelände machen, um endlich auch mal beim morgendlichen Gassifahren mit dem Hund Feld- und Waldwege befahren zu können. Pro Activ hatte die glatte Bereifung gewählt, sich mit dem kräftigen 250 Watt Motor und dem tieferen Chassis eher am bergigen Straßenprofil orientiert. Das bringt natürlich Pluspunkte bei der Aerodynamik. Die Rückenlehne tief nach hinten gestellt, leichtes Abrollen und bei dem Sauwetter weniger kalten Wind im Gesicht. Alle Bikes ziehen ungewohnt kräftig an. Die Vorderräder lassen sich fast beliebig aus dem Stand durchdrehen und man braucht schon ein wenig Übung, um das Gefühl für energieschonendes Umgehen mit der Batteriereichweite von ca. 40 km pro Bike zu entwickeln. Die zusätzliche Unterstützung gibt nur Kraft ab, wenn der Fahrer an der Kurbel dreht. Am Cockpit lässt sich auch einstellen, ob mehr oder weniger Watt zugeführt werden sollen. Der gefühlte Kraftaufwand ist vor allem bei den beiden Offroadern am Größten. Aber schon bei der Anfahrt zu den Feld- und Wiesenwegen mit Schlaglöchern und kurz- 60 PARAPLEGIKER 1/13 welligen Unebenheiten setzt das Pro Aktiv Bike auf und lässt bei dem langen Radstand ein abseitiges Fahren von der Straße gar nicht zu. Die Bereifung ist glatt mit leichten Rillen und auch schon im nassen Gras kaum geeignet, den Fahrer bei leichten Anhöhen vor allem aus dem Stand wieder auf die Straße zu bringen. Das meistern die beiden anderen viel besser. Den Rücken fast aufrecht gestellt und mit ordentlich Freiheit über dem Boden kommen beide denn auch auf der Wiese bestens zurecht. Es macht schon Riesenspaß, so mit e-Power über das Gelände zu heizen, wenn gleich die grobe Bereifung reichlich feuchten Dreck nach oben schleudert. Aber wir sind ja nicht aus Zucker. Allerdings haben die Hersteller der schönen Form wegen nicht berücksichtigt, dass bei negativem Sturz der Hinterräder gerade bei grobem Profil nicht nur das Vorderrad Schmutz und Wasser von vorne, sondern eben auch von hinten hochwirft. Und dabei gilt, je grober das Profil und je negativer der Sturz, desto Schwein… Aber wir wollen ja nicht nur in der Ebene, sondern am besten in den Odenwald rauf. Wer im Sommer mal die Strecke von Nußloch zum Königsstuhl im Liegebike ohne eMotor geschlichen ist, der weiß plötzlich das geile Gefühl zu schätzen, dass mit maximaler Unterstützung die lächerlichen 10 % Steigung keine Ausreden mehr zulassen, das Trainingsgelände von der Ebene auf die Berge zu erweitern. Kaum oben, geht es bergauf, bergab weiter und um Energie zu sparen, nutzen wir die e-Unterstützung nur auf der ansteigenden Seite. Das ist beim Pro Aktiv fast nicht nötig, hat der doch den besseren Reibungswiderstand. Bei mir geht allerdings der Saft schon merklich zur Neige. Aber auf der Rückfahrt geht es ja auch fast nur abwärts. Also Abstecher in die Weinberge. Das Pro Activ wieder voraus und selbst die steilsten Stellen sind kein Problem für die Kisten. Aber wie sieht es da oben aus, wenn wir die sicheren Wege verlassen? Nun, Thomas ruft erst mal unseren Begleiter im Fahrzeug um Hilfe. Mit dem tiefen Chassis geht gar nichts. Dafür zeigt das Praschberger seine ganzen Vorteile. Gebaut in den Alpen, genauer bei Kufstein, ist es prädestiniert für Fahrten abseits der Straßen. Allerdings ist auch hierbei Übermut durchaus nicht ungefährlich. markt Denn hoher Rahmen bedeutet eben auch hoher Kipppunkt. Da ist allerdings wie schon vorher beim Sopur durch den langen Radstand Schluss mit lustig und man sitzt gerade bei kurzwelligen Bodenunebenheiten auf. Da darf man dann dem kratzenden Geräusch auf der Unterseite des Rahmens keine große Bedeutung beimessen. Offroad ist eben nichts für Schönwetterfahrer. Text: Michael Heil Fotos: Thomas Weinsheimer Praschberger Speedbike CompCC Radstand: 155cm Spurbreite: 60 cm; 9 Grad Sturz: 70 cm (u. gemessen) Bodenfreiheit: 21 cm Hydraulische Scheibenbremsen Akku: Li-Ion 36 V; 9000 mAh; 325 Wh Motor: Powerbike Getriebemotor, 350 Watt Pro Activ NJ1 e-Kompaktbike RS Radstand: 150 cm Spurbreite: 62 cm Bodenfreiheit: 12 cm Scheibenbremsen: nur vorn Akku: BionX PL250 IGH3; 250W , 37V Li-Mn; 9,6Ah; 355Wh Motor: BionX 250 W; Drehmoment 9/40 Nm Sopur Shark X-Link BionX Radstand: 148 mm Spurbreite: 57 cm, 9 Grad Sturz 67 cm (u. gemessen) Bodenfreiheit: vorn 18 cm, hinten 22 cm Scheibenbremsen: keine Akku: BionX SL250HT XL, 250 W , 48V Li-Mn, 8,8 Ah; 423 Wh Motor: BionX PL250 HT L, 250 W; Drehmoment 9/40 Nm Angegebene Akku-Reichweite bei allen ~ 40km; abhängig von Gelände und Nutzergewicht. PARAPLEGIKER 1/13 61 markt KIRCHHOFF Mobility übernimmt Pruckner KIRCHHOFF Mobility engagiert sich in Österreich. Mit Wirkung vom 1. Januar 2013 gründen die REHA Group Automotive GmbH & Co. KG und Thomas Pruckner die Pruckner Rehatechnik GmbH mit Sitz in Tresdorf bei Wien. Die KIRCHHOFF Gruppe ist mit 70 % igem Anteil am Stammkapital Mehrheitsgesellschafter. Pruckner ist einer der marktführenden Fahr- zeugumbauer für mobilitätseingeschränkte Personen in Österreich, ursprünglich 1904 gegründet und seit mehr als 30 Jahren in diesem Geschäft aktiv. KIRCHHOFF Mobility ist mit den Gesellschaften REHA und Behindertenfahrzeuge Jelschen GmbH bisher an insgesamt sieben Standorten in Deutschland vertreten. Jedes Jahr verlassen über 2 000 individuell angepasste Fahrzeuge für Aktiv- oder Passivfahrer die Betriebe. Geschäftsführender Gesellschafter der neuen Pruckner Rehatechnik GmbH ist Thomas Pruckner, der das Gesamtunternehmen bereits leitet und sich voll auf den wachsenden Rehabereich konzentrieren wird. REHA Group Automotive in Hilden war im September 2011 in ihre neuen Betriebs- und Geschäftsräume in der Nikolaus-Otto-Str. 5 in 40721 Hilden umgezogen. Kunden wie Mitarbeiter schätzen die neuen Räumlichkeiten. Weiterführende Informationen finden Sie auf www.kirchhoff-gruppe.de www.reha.com www.rehatechnik.co.at Mit ALTEC-Rollstuhlrampe Typ BTR keine unerreichbaren Zonen mehr Beim Übergang von Balkonen und Terrassen in den Innenraum werden normalerweise zwischen 5 und 15 cm hohe Schwellen eingebaut – die beispielsweise ein Rollstuhlfahrer nicht alleine überwinden kann. E iner aktuellen Umfrage zufolge geben ¾ der Bevölkerung an, dass bei ihnen ein Rollstuhlfahrer nicht alleine von Balkon oder Terrasse in die Wohnung fahren könnte. Diese Tatsache zeigt, dass behindertengerechtes Bauen immer wichtiger wird. Die Firma ALTEC GmbH aus Singen, Produzent von Aluminium-Auffahrhilfen, stellt als Übergang von Wohn- und Aufenthaltsraum zur Terrasse oder Balkon eine mobile, klappbare Schwellenbrücke her. Höhenverstellbare Spindelfüße ermöglichen den Einsatz an fast jeder Türschwelle. Durch ein Scharnier kann die Rampe platzsparend zusammengelegt werden und verbleibt bei Nichtgebrauch auf Balkon oder Terrasse. Beim nächsten Einsatz wird sie einfach wieder auseinandergeklappt und ist sofort benutzbar. www.altec-singen.de tel 077 31-87 11-0 62 PARAPLEGIKER 1/13 markt PARAVAN erhält „Gelben Engel“ Der PARAVAN Mobilitätspark wurde auf dem Festakt in der Allerheiligen-Hofkirche der Münchner Residenz mit dem renommierten Oscar der Automobilindustrie, dem „Gelben Engel“ des ADAC, ausgezeichnet. Die innovative Einstiegskonzeption der „Per- fect Seat Collection“ von Paravan konnte sich in der Kategorie „Innovation und Umwelt“ unter den Favoriten BMW Group, Daimler AG, Paravan, Volkswagen AG, Volvo, Mazda, Fiat AG, Continental AG behaupten und sicherte damit der Aichelauer Entwicklungsmanufaktur einen der drei Gelben Engel. Die beiden weiteren Auszeichnungen gingen an die Daimler AG (BAS PLUS mit Kreuzungsassistent) und an die Volkswagen AG (Dreizylinder-Erdgasmotor im VW eco up!). Die weltweit einzigartige Paravan Perfect Seat Collection (Dreh-Schwenksitze mit Aufstehhilfe) ermöglicht ein äußerst bequemes Einsteigen und ein schmerzlinderndes Autofahren durch die individuelle ergonomische Anpassungsfähigkeit. Der Clou: Nur die Sitzfläche und eine kleine Lendenwirbelstütze werden gedreht. Die Rückenlehne hingegen bleibt in ihrer Position im Fahrzeug. Damit stellt das Lenkrad beim Drehvorgang kein Hindernis mehr dar. Zudem kann die Sitzfläche dank der elektrischen Aufstehhilfe nach oben gefahren werden, was beim Nutzer für Halt und Unterstützung beim Ein- und Aussteigen sorgt. Geprüft und zugelassen nach ECE R-17. Dr. Dieter Zetsche (Daimler), Dr. Norbert Reithofer (BMW), Rupert Stadler (Audi), Jean Todt, Präsident des Welt-Automobilverbands FIA sowie zahlreichen Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Gesellschaft und Medien nahm der Gründer und Inhaber der PARAVAN GmbH Roland Arnold die begehrte Trophäe entgegen. ADAC-Präsident Peter Meyer: „Kein anderer Preis spiegelt so umfassend wider, welch breit gefächerte Entwicklungsarbeit für eine bessere Mobilität geleistet wird.“ Der „Gelbe Engel“ wurde in diesem Jahr zum neunten Mal verliehen und gilt als die bedeutendste Auszeichnung in der gesamten Automobilbranche. Unter den Augen von Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer, den Vorstandsvorsitzenden Helptex – Versandhandel aus der Region Rhein-Neckar Wie im letzten Beitrag angekündigt, folgt auf den ersten Schritt – „die Konzentration auf Hilfsmittel, Schuhe, Schlupfsäcke“ – jetzt der zweite Schritt: Die Hosen im Rollstuhlfahrerschnitt: Helptex Basic. I n diesen Schnitt ist meine langjährige Erfahrung in der Entwicklung spezieller Bekleidung für Rollstuhlfahrer eingeflossen und ich bin deshalb sicher, dass Sie sich darin wohl fühlen werden. Dieses Modell wird zunächst in den Ausführungen als zwei unterschiedliche Jeans, als Thermohose und als Cordhose angeboten. Die Artikel sind für die sitzende Position entwickelt und mit vielen vorteilhaften Details ausgestattet: PARAPLEGIKER 1/13 63 markt • • • • • • Komfortable hintere Höhe Gummibandeinsätze Langer Reißverschluss von YKK Haken Extra starke Gürtelschlaufen etc. und MADE IN GERMANY Kaum ist dieser Anfang gemacht, wird auch schon an neuen Artikeln und Modellen gearbeitet. Achten Sie einfach auf das Rolli-Symbol. Wir bieten Ihnen die Größen 46 bis 60 und die Bauchgrößen 59 bis 63 an. Natürlich können Sie auf Anfrage weitere Größen, Änderungen, Kürzungen, Sonderanfertigung nach eigenen Wünschen etc. zu fairen Preisen erhalten. Wir kümmern uns gerne darum. Auch freuen wir uns auf Ihre Hinweise und Anregungen, wodurch wir uns fortwährend weiter entwickeln und optimieren können. Das gesamte Sortiment finden Sie in unserem online-shop unter www. helptex.de. Wir freuen uns, Sie bald begrüßen zu dürfen. Ihre erste Bestellung bei uns ist übrigens portofrei. tel 062 28 - 913 143 fax: 062 28 - 913 144 eMail: [email protected] www.helptex.de VW Caddy von Zawatzky Als Rollstuhltransportfahrzeug ist der Caddy das meist umgebaute Fahrzeug. Jetzt kann ein Rollstuhlfahrer in seinem Rollstuhl, ohne umzusetzen, großzügig hinter das Lenkrad rollen, um dann das Fahrzeug selbst zu fahren oder sich als Beifahrer fahren zu lassen. Dabei wird keinerlei Unterstützung durch Dritte benötigt. Die Heckklappe und die Rampe gehen auf Knopfdruck auf und zu. Dabei senkt sich das Fahrzeug über die optionale Luftfederung so weit ab, dass der Einfahrwinkel sehr angenehm wird. Die Rollstuhlsicherung kann durch eine zentrale Rückhaltevorrichtung ebenfalls auf Knopfdruck erfolgen. Selbst die Gangschaltung und die Feststellbremse haben elektrische Helfer und machen die Bedienung einfach. Der Caddy Maxi Duo bietet innen ein großzügiges Platzangebot, während das Außenmaß dem Caddy Maxi PKW–Maß entspricht. Selbstverständlich können alle weiteren Fahrhilfen, wie z.B. das Handbediengerät Heidelberg oder das elektrische Lenksystem joysteer vom Mobilcenter Zawatzky eingebaut werden. Ansicht des Innenraums ohne hintere Sitze. Eine äußerst großzügige Rangierfläche steht zur Verfügung. 64 PARAPLEGIKER 1/13 Dieses Fahrzeug ist zurzeit die höchste Entwicklungsstufe in der Entwicklung des Caddy für Menschen mit Behinderung und besticht durch praxisorientierte Funktionen, durchdachtes Design und saubere Verarbeitung. info Handbuch für Menschen mit Behinderung: Ansprüche und Anlaufstellen Zudem gibt’s fachkundige Antworten auf Fragen zu individuellen Regelungen und Leistungen am Arbeitsplatz sowie zu Hilfen und Fördermöglichkeiten für behinderte Kinder und Jugendliche. Ein Serviceteil mit nützlichen Adressen und Publikationen rundet das umfassende Handbuch für Betroffene mit Handicaps ab. Bestellmöglichkeiten: Verbraucherzentrale NRW/Versandservice Himmelgeister Straße 70 40225 Düsseldorf www.vz-ratgeber.de tel 02 11-38 09-555 eMail: [email protected] Der Ratgeber kostet 11,90 EURO und ist in den örtlichen Beratungsstellen der Verbraucherzentrale NRW erhältlich. Für zuzüglich 2,50 EURO (Porto und Versand) wird er auch nach Hause geliefert. Anzeige Zahlreiche Rechte und Leistungen sollen dafür sorgen, dass Menschen mit einer Behinderung unterstützt werden, um gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben und am Arbeitsplatz teilhaben zu können. Doch wer finanzielle Hilfen bei Versicherungen oder Ämtern beantragt, muss sich oft auf einen Spießrutenlauf einstellen. Denn nicht immer ist schnell und eindeutig zu klären, wer zuständig ist und auf welche Zuschüsse im Einzelfall gepocht werden kann... Erleben Sie Individualität, Flexibilität & Qualität mit Sicherheit auf höchstem Niveau! E inen Überblick über die Rechte behinderter Menschen und Orientierungshilfe im Dschungel des Sozialsystems bietet der Ratgeber „Behinderung – alle Leistungen und Rechte die Ihnen zustehen“ der Verbraucherzentrale NRW. Das Buch informiert über die Ansprüche behinderter Erwachsener und Kinder gegenüber Kranken-, Unfall- und Rentenversicherung sowie bei Arbeitsagenturen, Versorgungs-, Sozial- und Integrationsämtern. Es zeigt hierbei, welche Nachteilsausgleiche und Fördermittel zur Verfügung stehen. • Selbstfahrer-Ausrüstung • Absenkfahrzeuge • Verladesysteme • Ein- & Ausstiegshilfen „Mobilität ohne Grenzen!“ aus dem Allgäu Tel.: +49 (0) 83 95 / 91 00 89-0 www.mobi-tec.de info Für Frauen und Paare mit Behinderung: Wenn Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen eine Familie gründen, ergeben sich viele Fragen. Seit zwei Jahren begleitet das Kooperationsprojekt „Frau sein mit Behinderung“ schwangere Frauen und ihre Partner in Kursen und Einzelvorbereitungen. E Geburtsvorbereitung von pro familia und CeBeeF Frankfurt/Main in blindes Paar bekommt ein Baby - wie kann das funktionieren? Wie bemerkt eine gehörlose Mutter, dass ihr Baby schreit? Und wie badet und wickelt eine im Rollstuhl sitzende Frau ihr Kind? Für das erfahrene Leitungsteam – Hannelore Sonnleitner-Doll, seit vielen Jahren Ärztin bei pro familia, u.a. in der gynäkologischen Sprechstunde für behinderte Frauen, und Susanne Bell, Bodybliss-Bewegungstrainerin, Rollstuhlfahrerin und Mutter – war es spannend, immer wieder neu auf die Vielfalt der Behinderungsarten, der Lebenssituationen und der ganz unterschiedlichen Fragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer einzugehen. Meistens stellt sich im Kurs heraus, dass viel mehr möglich ist, als sie zunächst gedacht hatten. Durch praktisches Ausprobieren von Stillpositionen, Wickeln, Baden usw. mit Babypuppen gewannen die werdenden Eltern zusätzlich Sicherheit und Selbstvertrauen. Die Kursabende in einer schönen Atmosphäre und geschütztem Rahmen ermöglichen es den Frauen und Paaren, auch intime Fragen anzusprechen und sich mit Menschen in ähnlicher Situation auszutauschen. Kursthemen sind Schwangerschaft, Geburtsverlauf, verschiedene Geburtsmöglichkeiten und Positionen, Klinikwahl, Unterstützung durch eine Hebamme, das Wochenbett und die erste Zeit mit dem Baby. Auch Veränderungen in der Paarbeziehung und die Tatsache, eine Familie zu werden, werden besprochen. Wohltuende Bewegungs- und Entspannungssequenzen zu Musik und verfeinerte Körperwahrnehmung im Kontakt mit dem Baby bereiten zusammen mit Atemübungen und weiteren Elementen aktiv auf die Geburt vor. Die Kurse umfassen acht Kursabende sowie ein Nachtreffen mit Babys und werden nach Bedarf durchgeführt. Auch Einzelbegleitung oder individuelle Gestaltung des Kursablaufs sind möglich. Ein Menschenkind ist ein faszinierendes, bewegendes Wunder. Gerade für Frauen oder Paare mit Behinderung ergeben sich 66 PARAPLEGIKER 1/13 in einer Schwangerschaft viele Fragen. Wie mit wachsendem Bauch beweglich bleiben? Was tun bei möglichen Schwangerschaftsbeschwerden? Welche Geburtsmöglichkeiten kommen für mich infrage? Welche Geburtsklinik ist die richtige? Wie kann mir eine Hebamme helfen? Diese und viele weitere Aspekte zur Geburt und zu den bevorstehenden Veränderungen können zu Themen werden, die in einem geschützten Raum besprochen werden. In einer Gruppe von maximal vier Frauen oder Paaren geht es um Selbstvertrauen und Sicherheit sowie ein gutes Körpergefühl in dieser besonderen Zeit. Kursinhalte: • Körperwahrnehmung und Sensibilisierung • Bewegungsübungen und Massagen • Entspannungs- und Atemübungen • Geburtsverlauf mit den unterschiedlichen Phasen • Kennenlernen verschiedener Geburtsmöglichkeiten und -positionen • Klinikwahl, Hebamme • Ernährung, Stillen, Körperpflege, Wochenbett • Veränderungen nach der Geburt • Eltern werden, Veränderungen in der Paarbeziehung: Möglichkeit für werdende Väter, sich mit einem männlichen Berater auszutauschen Und einige Wochen nach der Geburt: • Nachtreffen mit Baby Weitere Angebote des Kooperationsprojekts sind das medizinische Beratungstelefon für alle Fragen rund um Sexualität für behinderte Menschen sowie vielfältige Workshops speziell für Frauen mit Behinderung. Mehr unter www.cebeef.com / Unsere Angebote / Frau sein mit Behinderung. Kursbeginn bitte erfragen bei pro familia tel 069-90 744 744 Bei der Anmeldung sind 30 EURO (Einzelteilnehmerin) bzw. 50 EURO (Paar) zu entrichten. www.profamilia.de/frankfurt-main www.cebeef.com Anzeige www.kadomo.de 0800 523 666 33 Neuer Behindertenausweis im Scheckkartenformat Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) teilt mit: Wie der Führerschein, der Personalausweis und die Bankkarten ist nun auch der neue Schwerbehindertenausweis eine handliche Plastikkarte. Der neue Ausweis kann ab dem 1. Januar 2013 ausgestellt werden. Den genauen Zeitpunkt der Umstellung legt jedes Bundesland für sich fest. Die Umstellung ist für den Antragsteller kostenfrei. Spätestens ab dem 1. Januar 2015 werden nur noch die neuen Ausweise ausgestellt, übrigens in den bekannten Farben. Es gibt aber keinen Umtauschzwang. Die alten Ausweise bleiben gültig. Alle Nachteilsausgleiche können auch mit den alten Ausweisen in Anspruch genommen werden. Es müssen also nicht alle im Verkehr befindlichen Ausweise umgetauscht werden. Jetzt kostenlos anrufen: KADOMO ® BEHINDERTENGERECHTE FAHRZEUGE Veigel Classic 2 Jetzt mit schlanker und eleganter schwarzer Verkleidung und so sicher wie immer. r u jetzt n 0€ .599,0 €) 1 II ienung Veigel Classic NEU: Handbed ,00 1.799 (UVP hbarkeit Mac zt. sgeset vorau Aktionsangebot: KADOMO wird größer, daher finden Sie uns in NRW ab Mai hier: Kleinhülsen 41 40721 Hilden Tel. 02103 25 25 90 KADOMO GmbH Am Kieswerk 2 40789 Monheim/Düsseldorf Tel. 02173 2044600 Handbedienung inkl. Drehknopf, TÜV-Abnahme und Einbau (Auf Wunsch an nur einem Arbeitstag.) Aktionslink: kadomo.de/ppa.html Aktionspreis ist gültig bis zum 30.04.2013. KADOMO Berlin-Brandenburg Wolfener Str. 36 Haus X 12681 Berlin Tel. 030 99273770 Exzellente Mobilitätshilfen Paraplegiker_4c_105x148_1_2013.indd 1 17.02.2013 15:41:19 Anzeige Wer zur unentgeltlichen Beförderung im öffentlichen Nahverkehr berechtigt ist: Das Beiblatt mit Wertmarke wird künftig dasselbe kleine Format haben wie der Ausweis. Es wird aber nicht als Plastikkarte ausgestellt, sondern auf Papier, weil es nur eine Gültigkeit von bis zu einem Jahr hat. Auch hier gilt: Alte Beiblätter bleiben gültig. Der neue Ausweis soll nach Angaben des BMAS neben dem handlichen Format noch weitere Vorteile bieten: Blinde Menschen können ihren neuen Ausweis an der Buchstabenfolge sch-b-a in Braille-Schrift erkennen. Praktisch im Ausland: Ein Hinweis auf die Schwerbehinderung in englischer Sprache hilft auf Reisen. Ein direkter Anspruch auf besondere Leistungen im Ausland ist damit auch künftig nicht verbunden. Der englische Hinweis erleichtert aber den Nachweis im nichtdeutschsprachigen Ausland, wenn es dort für schwerbehinderte Menschen besondere Regelungen gibt (z. B. ermäßigter Eintritt). Wer weitere Fragen zum neuen Ausweis hat kann sich direkt an die Behörde wenden, die den aktuellen Ausweis ausgestellt hat. Helptex e.K. Telefon: 06228 / 913143 In der Hohl 21 Telefax: 06228 / 913144 69250 Schönau Mail: [email protected] www.helptex.de kolumne Aus meinem Leben: Die Wirklichkeit ist schwer zu greifen. Wie wir die Welt sehen wird nicht nur von den Tatsachen beeinflusst. Wenn wir uns verlieben wird die Welt rosenrot. Dabei bleibt es nicht wie wir alle wissen – leider. Nicht, dass es nicht Lieben gibt, die bleiben. Aber unser Gehirn täuscht sich oft, sorgt z.B. dafür, dass ungesunde Extreme, sowohl Begeisterung als auch Verzweiflung zu einem Mittelwert abgeschwächt werden. Wie viel Verlass ist also auf unsere Bewertung der Wirklichkeit, die auf unseren Erfahrungen beruht? Z Negativ – Positiv Ganz plötzlich. Auf einem Probenwochenende erscheint eine Choreographie-Trainerin, persönlich qualifiziert als (vornehmlich ehemalige) Musical-Tänzerin. Der Chor kennt die Frau von einer ähnlichen Veranstaltung. Da hatte sie mit uns einen Bühnenauftritt einstudiert, der auf eine Art Formation hinauslief. Ich war nie Fred Astaire, habe aber schon mehrfach in einer RollstuhltanzFormation mitgewirkt. Das heißt, ich kann mich selbstständig und gemeinsam mit einer nichtbehinderten Partnerin in einer Gruppe synchron und im Takt bewegen. Also: Kein Problem mit dem Chorauftritt, obwohl die Bewegungen nur auf Fußgänger ausgerichtet waren, zum meinem Glück aber eher ungeübte… Das dicke Ende folgt noch. Eine neue Nummer basiert jetzt nicht mehr auf Paartanz, sondern auf Tänzern, die sich in Reihe an den Schultern fassen (sieht ein bisschen so aus wie beim Fernsehballett) und angeblich so etwas wie Sirtaki tanzen. Ich verstehe schnell, dass nur zwei Männer im Chor nicht mittanzen können: Ich als Rollstuhlfahrer und ein gehbehinderter Bass. Wir stehen im Weg. Die Trainerin schlägt vor, wir sollen uns an den Rand (!) stellen. Das lehne ich ab, versuche noch ein paar Mal irgendwie mitzutanzen. Das wird nicht kommentiert, ist aber ein aussichtloses Unterfangen. Auch eine weitere eingeübte Performance hat nicht wirklich Platz für mich. PARAPLEGIKER 1/13 Die Stimmung kippt. Ich bin wie vor den Kopf geschlagen und werde mehrfach angesprochen, etwa: „Ist irgendwas?“ Mir fällt darauf tatsächlich nichts ein und ZACK bin ich in meinem Lieblings- u kompliziert? Ein Beispiel: Seit Jahren singe ich in diesem Chor. Er ist nicht mein alleiniger Lebensinhalt, aber das Singen dort macht Spaß, mit den Leuten lässt sich auch reden und feiern. Und auf einmal bin ich draußen. Wie ist das passiert? Die Choreographie-Trainerin bleibt mir gegenüber merklich reserviert und skeptisch, ein Gespräch mit ihr bringe ich nicht zustande. Mit der Nummer tritt der Chor erfolgreich auf, ich immer mit Spaß dabei. Als wir jetzt zum erneuten Termin mit der Frau die erprobte Nummer stolz vorführen, sagt sie nebenbei zu mir so etwas wie: „Klappt ja doch ganz gut.“ Ich bin sprachlos… 68 Irgendwann ist es vorbei chor, in dem ich mich so integriert fühlte, nur noch der Außenseiter. Irgendwann ist das furchtbarste Gruppenwochenende meines Lebens vorbei. In den folgenden Tagen und Wochen schlagen Erklärungsversuche meinerseits, teilweise in umfangreicher schriftlicher Form, fehl. Alle beteuern wie gern sie mich dabei haben, gelöst wird das Dilemma aber nicht, ich bleibe am Rand, nicht nur in der Nummer, zunehmend in der Gruppe. Von mir wird erwartet, dass ich wieder der problemlose Chorsänger werde, der ich immer war. Die Chorleitung schaltet auf stur. Beim nächsten Konzert wird in der Moderation „scherzhaft“ kritisiert, wie unangenehm laut der Treppenaufzug ist, der mich auf die Bühne bringt… Irgendwann reicht es mir. Ich merke, dass ich nur noch Stress habe, wo ich früher glücklich war, also: Schluss. Ich kündige und stoße trotz klarer Kante bei der Begründung zum letzten Mal auf Unverständnis. kolumne Wieder versuchen Wieso passiert so was? Ich glaube, die Wahrheit ist, dass sich die Minderheit nie sicher fühlen kann. Wenn die Mehrheit oder Führungspersonen die Geduld mit uns verlieren, wenn wir zu anstrengend werden für ehrgeizige Unternehmungen, sind wir schneller draußen als ein Politiker „Inklusion“ sagen kann. Ein Optimist ist einer, der glaubt alles wäre halb so schlimm, bis es ihm selbst passiert. Ein Pessimist lässt sich gern von Positivem überraschen. Und ein Donaldist (nach dem Entenhausener Kleinbürger) versucht es immer wieder: Mein neuer Chor ist etwas ganz Besonderes. Der Leiter war Musik-Chef beim Stadttheater, das Repertoire ist klassisch und anspruchsvoll. Die Leute sind nett, aber ich bin erst mal vorsichtig… Dann kommt das erste Chorwochenende. Das ist harte Arbeit, es wird geprobt bis zum Abwinken. Die Stimmung ist freundlich, ich werde offiziell und herzlich als endgültig aufgenommen begrüßt. Der Chorleiter sagt, er würde niemanden haben wollen, der wie Pavarotti singt, aber ein Arschloch ist. Aber wer ein toller Kerl sei und nicht singen könne, sei auch nicht willkommen. Ich bin stolz… sänge. Gefeiert haben wir an zwei Abenden hintereinander – hach, es war schön. Und diese Leute haben mein Vertrauen verdient. Es folgen noch drei Erlebnisse in meinem neuen Wohnort: Wir werden auf einen Neujahrsempfang eingeladen, so wie alle Bürger, das ist eine kleine Stadt. Und siehe da: Der Veranstaltungsort ist barrierefrei. Der Bürgermeister fragt mich, ob mir das Kopfsteinpflaster Mühe mache? Was für eine Frage. Die Antwort ist ausführlicher als er erwartet hat… Die Kirchengemeinde plant eine Veranstaltung, die Pfarrerin spricht mich an. Wegen mir ist man bereit, den Ort zu wechseln, hier sind keine Stufen, da schon. Ich freue mich. Dann werden wir noch zu einem Nachbarschaftsverein eingeladen – und sind im Handumdrehen Mitglieder. Man verspricht, auf den geplanten Veranstaltungen auf Barrierefreiheit zu achten. Text & Foto: Peter Mand Anzeige Was tun? Es wird nicht abgestimmt. Die Meinung bildet sich individuell, aber die Gruppe handelt. Wenn es im Keller nicht geht, bleiben wir im Übungsraum. Wir singen, reden und trinken eben leiser als sonst. Sollen sie uns rausschmeißen. Schließlich haben wir ein barrierefreies Wochenende gebucht, ist doch nicht unsere Schuld, dass der blöde Keller geschlossen ist. Es geht gleich zweifach gut. Der Chef, der darüber schläft, sagt nichts. Vielleicht gefielen ihm unsere Ge- Sommer, Sonne, See Unser Sommer-Arrangement Sie ist das Tor zur Mecklenburger Seenplatte: die traumhafte Naturlandschaft aus urigen Wäldern und glitzernden Seen rund um das historische Rheinsberg. Sichern Sie sich jetzt Ihr Zimmer mit Seeblick. Wie alles Jetzt noch Frühbu cherrabatt für Somm bei uns: einzigartig barrierefrei! erurlaub ▪ ▪ ▪ ▪ nutzen! großes Verwöhn-Frühstücksbuffet 033931/3440 1 × Fahrrad/Handbike kostenfrei 1 × Hydrojetmassage im Hotel Kostenfreie Nutzung des Schwimmbads, der Saunen und unseres AB Sport - und Freizeitangebots 7 Nächte/Pro Person 489,– € inkl. Frühstück HausRheinsberg | Hotel am See (1.5.-30.9.2013) Donnersmarckweg 1 | 16831 Rheinsberg Tel. (03 39 31) 344 0 | Fax (03 39 31) 344 555 [email protected] | www.hausrheinsberg.de Paraplegiker_02/13 Es folgt die erste Nagelprobe. So ist das bei diesen Arbeitswochenenden: Tagsüber wird gesungen, abends gefeiert. Und dann gibt es Probleme. Für den feuchtfröhlichen Nachtgesang stehen in diesem mittelalterlichen Gemäuer zwei Gewölbe zur Verfügung. Eins davon ist mit dem Aufzug erreichbar – und wird gerade renoviert. Zum anderen geht es nur über eine extrem steile Treppe, mit einem niedrigen Durchgang am Ende. Nein danke. Also feiern wir im Übungsraum. Nicht so gemütlich, aber wir richten uns schon ein. Geht nicht, sagt die Frau an der Pforte. Darüber schläft der Chef. Was tun sprach Zeus… B a r r i e r e f r e i e E r h o lu n g 85x127_Paraplegiker_RZ.indd 1 13.02.13 11:11 kleinanzeigen Badewannensitz Aquatec Beluga el., originalverpackt, VB 150 €. Abholung bevorzugt (Raum 35390 Gießen), tel 06 41-97 22 900 Zentrum für Behinderteninformation Seit vielen Jahren arbeiten wir intensiv daran, behinderte Mitbürger zu informieren. Zuerst war es nur eine Telefonhotline, dann kamen das Internet und unsere erste Website www.rollikompass.de und im Jahre 2002 folgte der nationale Zugänglichkeitskatalog http://rokodat-katalog.de.ki dessen Hauptaufgabe es ist, barrierefrei zugängliche öffentliche Einrichtungen zu finden und weltweit bekannt zu machen. Auf verschiedenen Sonderseiten werden besondere Themen behandelt. Wir bitten Betroffene, uns ihnen bekannte und noch nicht erfasste Einrichtungen zu melden, damit jeder das Wissen eines jeden nutzen kann. ROKODAT 0721-4 99 99 01 die ROLLT-Hotline Schwenksitz turnout, el., Beifahrerseite, fast neu, VB 2 500 €. tel 0 47 35-397 tägl. ab 17 h eMail: [email protected] VW Passat Variant Highline 2.5 TDI V6 4Motion 180 PS, EZ 4/05, 95 000km, HU/AU 11/2014, Scheckheft, Tetra-Umbau Fahrer- u. Beifahrerseite, Garage, Nichtraucher, Allrad, Navi, Klima, Einparkhilfe, Hosenträgergurt, Anhängerk., ABS, ESP, SRA, 8 fach ALU, VB 21 000 €. Infos und Bilder gerne per eMail: [email protected] Anzeige Portables Handgerät gesucht zum Kaufen oder Leihen für die Verwendung in AutomatikAutos mit der Funktion Gas/Bremse zum einfachen Bedienen für Probefahrten oder Urlaub. eMail: [email protected], tel 0 60 71-722 72 Rollstuhl Küschall R33 mit Shockabsorber bis 120 KG, Baujahr 2008, SB 40, ST 45, RH 30, Laufräder 25“, Lenkräder: Skater leuchtend 100 mm, VB 1 000 €. tel 01 71-522 34 88, eMail: [email protected] Ödeme Ich (29 j) bin seit 25 Jahren querschnittgelähmt und habe seit 1 Jahr Lymphödeme in den Beinen. Diese verschlechtern sich zunehmend und ich suche Austausch mit anderen Betroffenen und zu ärztlichen Experten. Ich freue mich über Ihre Hilfe! Kontaktadressen wären super! Vielen Dank! eMail: [email protected] Uni Bremen Studentische Projektgruppe sucht f. Forschungsbericht Gesprächsteilnehmer, die bereit sind für ein Gespräch (ca. 1 Std.) in vertraulicher Atmosphäre, bes. Menschen, die im jungen Erwachsenenalter durch einen Unfall / Krankheit eine Querschnittlähmung erlitten haben. Daten werden anonym behandelt und nicht veröffentlicht. Wir freuen wir uns von Ihnen zu hören. eMail: [email protected], [email protected], tel 0176-61 37 03 23, 0174-579 54 92 Opel Astra 1.6 Easytronic 104 500 km, 77 kW (105 PS), Benzin, Euro4, EZ 10/04, HU 11/13, Ultrablau-Metall., 1.598 cm³, 3 Sitzplätze, 4/5 Türen, Veigel Handbediengerät „Classic“, el. Schiebetür und Rollstuhlladehilfe von Edag, Klima, SD, ZV, el. Fh, Scheckheft, Tempomat, Standheizung, Einparkhilfe, Sitzheizung, E10, incl. Sommer- u. Winterkompletträder, VB 8 900 €. tel 015 77-720 62 22 Rollstuhl-Reisecaravan Spezialanfertigung für 2 Pers. (1 Rollstuhlf., 1 Begleitpers.), Auffahrschienen, WC, Dusche, Bett, autark wie Wohnmobil, Fernsteuerung z. Manövrieren, 19 000 €. Daten u. Bilder unter www.rokomo.de, tel 082 94-27 72 Südamerika Barrierefrei reisen: Amazonas, Anden, Küste in Ecuador und Galapagos, für Sportbegeisterte auch mit Reiten, Kajak, …. Infos per eMail: [email protected] La Palma / Kanaren Barrierefreies Landhaus für 2 - 6 Pers. auf der grünsten Insel der Kanaren zu vermieten. Herrlicher Blick auf Berge u. Atlantik, ganzjährig mildes Klima. Schöne Strandpromenaden oder ein Bummel in der Kleinstadt ohne weite Entfernungen. Auto mit Handgas und ambulante Pflege durch deutsche Krankenschwester kann vermittelt werden. www.lapalmahaus.de, tel 075 24-79 11 Urlaub auf dem Bauernhof Paraplegiker (ein Mensch im Rollstuhl, nicht unsere Zeitschrift; Anm.d.Red.) vermietet auf seinem Hof zwischen HB und HH Stroh gedecktes, komfortables und romantisches Ferienhaus. 90 m² barrierefrei, el. Pflegebett, Duschrolli u. Handbike vorhanden. 2 Pers. 49 €. tel 0 42 87-2 12, www.Ferienhof-auf-der-Brake.de Private Kleinanzeigen u. Stellenanzeigen für Behinderte sind kostenlos, bitte als eMail an [email protected]. Abdruck vorbehalten, ohne Gewähr. Beim Verkauf von Hilfsmitteln muss der Verkäufer auch der Eigentümer sein. recht Schadenersatz nach Unfall: Abfindungsvereinbarung – Chancen und Risiken (2) Wie in der letzten Ausgabe angekündigt, soll hier in aller Kürze an einem konkreten Beispiel, das einem aktuellen Fall entlehnt ist, aufgezeigt werden, wie eine Kapitalisierung funktioniert. Eine Frau, zum Unfallzeitpunkt 42 Jahre alt, mittlerweile 45, angeschnallte Beifahrerin, wird bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt und erleidet eine Querschnittlähmung (Paraplegie). Die Haftung wird zu 100 % anerkannt, die Haftpflichtversicherung der Fahrerin reguliert. Die alleinstehende Frau lebt zusammen mit einem 1995 geborenen Kind in einer Wohnung und war in Teilzeit (halbe Stelle) für 700 € netto abhängig beschäftigt, aufgrund des Unfalls ist sie verrentet und erhält 500 € Rente. Die selbst organisierte Pflege kostet 2 500 € im Monat, aus der Pflegestufe 2 erhält sie 440 € im Monat, da sie die Pflege selbst organisiert. Den Haushalt kann sie zu 40 % noch selbst führen, teilweise helfen Freunde und ihr Kind aus. Das Schmerzensgeld liegt bei 300 000 €. Kapitalisiert wird mit der aktuellen Kapitalisierungstabelle, Kap-Faktor 3 %. Wie hoch sollte nunmehr die Einmalzahlung sein? Verdienstausfall Der Verdienstausfall beträgt für die Vergangenheit 130 € (Lohn zum Unfallzeitpunkt abzüglich 10 % ersparter berufsbedingter Aufwendungen abzüglich Rente). Allerdings ist zu beachten, dass die Frau nicht immer in Teilzeit gearbeitet hätte. Das Kind ist mittlerweile 18 und steht schon bald auf eigenen Beinen. Es ist also davon auszugehen, dass die Frau spätestens jetzt bis zum Renteneintritt mit 67 wieder in Vollzeit gearbeitet hätte. Recherche ergab, dass sie Vollzeit 1 200 € netto verdient hätte (höhere Steuern), so dass der Verdienstausfall ab jetzt 580 € beträgt (1 200 € - 10 % - 500 € Rente). Für die Vergangenheit beträgt der Verdienstausfall für die 3 Jahre ab Unfall 130 € x 36 Monate, also 4 680 €. Für die Zukunft beträgt er 6 960 € im Jahr. Nun soll das Geld ja sofort ausbezahlt werden, was dazu führt, dass man den Betrag nicht einfach mit 22 multiplizieren darf, sondern auf den Gegenwartswert abzinsen muss. Hierzu gibt es so genannte geschlechtsspezifische Ka- Pflege Derzeit muss sie neben den abziehbaren Leistungen der Pflegekasse 2 060 € selbst für die Pflege aufwenden, d.h. für die Vergangenheit 74 160 €. Diese Zahlung ist lebenslang geschuldet, Anzeige » Sie mietet eine neue behindertengerechte Wohnung, die warm 800 € kostet, die alte Wohnung kostete 550 € warm, der Umzug kostet 1 000 €. Sie benötigt jetzt ein umgebautes Fahrzeug mit Automatikgetriebe, das insgesamt 30 000 € kostet, zuvor hatte sie immer gebrauchte Fahrzeuge für 7 500 € gekauft. An sonstigen behinderungsbedingten Mehrkosten (Strom, Wasser, Urlaube, Medikamente, Arztbesuche u.a.) hat sie monatlich 600 € Kosten. pitalisierungstabellen (Frauen leben länger), die abhängig von Sterblichkeit und Zinssatz einen Kapitalisierungsfaktor auswerfen. Dieser beträgt derzeit bei einem Zinssatz von 3 % und eine 45 jährigen Frau mit Renteneintritt 67 Jahre 15,746. Dies ergibt einen Verdienstschaden von 109 592,16 € für die Zukunft. Eine eventuelle Lohnsteigerung wird hier meist unter den Tisch fallen gelassen, da letztlich auch kein Arbeitsplatzverlust droht, der immer wieder vorkommen kann. Hier beginnt aber bereits die rechnerische Unschärfe, die jeder Kapitalisierung innewohnt. (UN-)BEHINDERT LEBEN, WOHNEN UND ARBEITEN IN SÜDDEUTSCHLAND! Sie haben eine körperliche Behinderung und suchen eine Perspektive mit Zukunft? Wir bieten: · Ausbildung zum / zur Bürokaufmann / Bürokauffrau Tel.: 07131/96 55 46 · Selbstbestimmtes Leben und Wohnen in verschiedenen Wohnmodellen wie z.B. Fokushaus oder Ambulant Betreutes Wohnen · Individuell abgestimmtes BetreuungsArbeiter-Samariter-Bund system mit bis zu 24-Stunden-Assistenz, RV Heilbronn-Franken Fahrdienst, Therapie und Pflegedienst Offene Behindertenhilfe aus einer Hand Wilhelmstr. 34 · Unterstützung beim Umzug in ein selbst- 74074 Heilbronn bestimmtes Leben Wir beraten Sie gerne. Tel.: 07131/96 55 46, Anja Rogé-Kühner (Mo-Fr von 8 bis 12 Uhr) E-Mail: [email protected] www.asb-heilbronn.de Arbeiter Samariter Bund LV Baden-Württemberg e.V. RV Heilbronn-Franken recht was einen höheren Kap-Faktor bedeutet, daher 2 060 € x 12 Monate x 22,335, also 552 121,20 €. Hier beginnt das große Problem. Die 2 060 € sind kein fixer Betrag. Steigt das Pflegegeld oder wird bei Heimunterbringung die Pflegesachleistung in Anspruch genommen, sinkt der Betrag. Wird die Pflege teurer, sei es durch Lohnentwicklung oder Einschaltung eines Pflegedienstes zu Hause steigt der Betrag. Eine Prognose ist hier eigentlich nicht wirklich möglich, so dass dieser Betrag mit Vorsicht zu genießen ist. zeuge gekauft werden müssen. Da die Anschaffung erst später wäre, die Abfindung aber jetzt fließen soll, ist der Betrag jeweils auf den Gegenwartswert abzuzinsen. Es verbleiben für künftige Umbauten daher 40 680 €, so dass sich der Mobilitätsaufwand auf 63 180 € (Abzinsung 9, 18, 27 Jahre: 17 235 €, 13 207,50 €, 10.237,50 €) beläuft. Nicht berücksichtigt sind hier erhöhte Wartungskosten und künftige Preissteigerungen, so dass hier leicht 80 000 € angesetzt werden können. Sonstige Mehrkosten Wohnung Die Mietdifferenz beträgt 250 €, kapitalisiert wären dies 67 005 €. Für die Vergangenheit 9 000 € zzgl. 1 000 € Umzugskosten. Allerdings wird die Versicherung einwenden, dass nach Auszug des fast erwachsenen Kindes eine kleinere Wohnung ausreicht. Was geschieht bei einem Wohnungsverlust bei Eigenbedarf des Mieters? Was ist mit Mietsteigerungen, dadurch steigt auch die Differenz? Auch hier können viele modifizierende Faktoren hineinwirken. Auto Die Mehrkosten für das Fahrzeug betragen 22 500 €. Jedoch hält das Fahrzeug nur zwischen 8 und 10 Jahre. Geht man davon aus, dass unsere Frau bis zum 80. Lebensjahr mobil sein will, so bedeutet dies, dass im Abstand von neun Jahren drei weitere Fahr- Anzeige Anz_Haag_85x127:85x127 16.08.2012 16:22 Uhr Seite 1 Mobil werden mit HAAG. KFZ-UMR PLATTFORMLIFT „ROLLI-BUTLER“ SCHWENKSITZ, DREHBARE EIN- UND AUSSTIEGHILFE VERLADESYSTEM „ROLLI FIX 2“ 30 HAAG R E H AT E C H N I K & Haushalt Derzeit lebt sie in einem Ein-Personenhaushalt mit Kind, für dessen Betrieb laut Tabelle 30,8 Wochenstunden notwendig sind. Das Kind ist mit Schule und Pubertät beschäftigt und half vor dem Unfall nicht im Haushalt. Von diesen 30,8 Stunden kann sie 60 % nicht mehr leisten, also 18,48 Stunden. Im Monat sind dies gerundet 80 h zu je 10 €, also 800 €, für die Vergangenheit somit 28 800,00 €. Das Kind zieht voraussichtlich 2015 aus, so dass bis dahin abgezinst weitere 18 624 € anfallen. Danach lebt die Frau allein, was bei Erwerbstätigen 21,7 Wochenstunden Hausarbeit bedeutet, also einen Ausfall hier 94,1 Monatstunden x 0,6 = 56,50 bzw. 565 € im Monat was zu kapitalisieren ist – allerdings nur bis zum 75. Lebensjahr, weil da statistisch die eigene Haushaltsführung endet. Kapitalisiert und abgezinst sind hier noch ca. 113 424 € geschuldet. STUNG FÜR MENSCHEN MIT BEHINDERUNG ELEKTRONISCHER GASRING GMBH Die 600 € müssen ein Leben lang bezahlt werden. Eine 45 jährige hat statistisch eine durchschnittliche Restlebenserwartung von etwas über 38 Jahren. Auch hier muss das Geld abgezinst werden, der Kapitalisierungsfaktor für eine lebenslange Rente beträgt 22,335. Insgesamt beträgt hier der kapitalisierte Schaden 600 € x 12 Monate x 22,335, also 160 812 €. CO. KG SÜDENDSTRASSE 3 76709 KRONAU TEL.: 0 72 53 - 2 42 80 FAX: 0 72 53 - 2 12 52 Wir bewegen was. Seit 30 Jahren sind wir Ihr Ansprechpartner und Spezialist für KFZ-Umrüstung für Menschen mit Behinderung. Die abgebildeten Umrüstmöglichkeiten stellen nur einen kleinen Auszug aus unserem neuen Programm dar. Wir informieren Sie gerne. Besuchen Sie uns im Internet: WWW.HAAG-REHATECHNIK.DE Fordern Sie noch heute kostenlos unseren neuen Produktkatalog an. [email protected] Addiert man noch das Schmerzensgeld von 300 000 € hinzu, ergibt sich ein möglicher Abfindungsbetrag von ca. 1,519 Mio € im Raum, über den zu verhandeln ist. Allerdings – jeder Fall und jede Verletzung ist anders, so dass sich durch Veränderung nur eines Parameters Differenzen von mehreren 100 000,00 € ergeben können. Ohne fachkundige Hilfe ist dies faktisch nicht möglich, deshalb ist es aus Sicht des Verfassers unumgänglich, dass im Fall des Falles ein auf Schadensersatzrecht spezialisierter Anwalt hinzugezogen wird. Und keine Sorge wegen der Kosten, die sind Teil des Schadenersatzes und werden meist vollständig von der gegnerischen Versicherung getragen. Gern steht der Autor in Einzelfragen zum Mehrbedarf im Rahmen seiner Beratungstätigkeit für die FGQ (und im Rahmen seiner zeitlichen Belastungsgrenzen) zur Verfügung, am liebsten per eMail. Der Rechtsanwalt und Fachanwalt für Verkehrsrecht Oliver Negele, Mitarbeiter der AG-Recht der FGQ, bearbeitet derzeit ca. 30 Fälle aus dem Bereich Großpersonenschaden im Jahr. Kontakt: Rechtsanwalt u. Fachanwalt für Verkehrsrecht Oliver Negele Bgm.-Fischer-Str. 12 86150 Augsburg tel 08 21-32 79 88-10 • fax -20 eMail: [email protected] Werden Sie Mitglied! Ich spende meinen Jahres- Mitgliedsbeitrag in Höhe Arbeitsgemeinschaften (AG) Ambulante Dienste Milan Kadlec Bornberg 94 42109 Wuppertal tel 02 02-45-02 71; Fax -39 42 eMail: [email protected] Bauen & Umwelt Dipl. Ing. Dirk Michalski Im Hohnsiefen 1 53819 Neunkirchen-Seelscheid tel 0 22 47-60 70 eMail: [email protected] Internet: www.barriere-frei-bauen.de Frank Opper, Architekt Auf der Wiese 20 • 41564 Kaarst tel 0 21 31-51 17 09 eMail: [email protected] FGQ-Rechtsbeistand im Sozialrecht Herbert Müller Freiherr-vom-Stein-Straße 47 56566 Neuwied-Engers tel 0 26 22-88 96-32; Fax -36 eMail: [email protected] von (mindestens 30 Euro) Querschnittgelähmte 15 Euro, Euro je Familienmitglied 15 Euro Ich zahle per: Abbuchung Rechnung Buchen Sie von folgendem Konto ab: Bank Bankleitzahl Konto-Nr. Datum Unterschrift Ich kann diese Anmeldung innerhalb von 10 Tagen bei der Fördergemeinschaft der Querschnittgelähmten in Deutschland e.V., Silcherstraße 15, 67591 Mölsheim schriftlich widerrufen. Zur Wahrung der Frist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs. Datum Unterschrift Bitte ausschneiden und in einem ausreichend frankierten Umschlag senden an: Fördergemeinschaft der Querschnittgelähmten in Deutschland e.V. Silcherstraße 15 67591 Mölsheim Rückseite beachten! PARAplegiker – Zeitschrift für Menschen mit Körperbehinderung Recht / Schadensersatzrecht Gottfried Weller Oliver Negele Dr. Loeffelladstr. 127 • 86609 Donauwörth tel 09 06-83 34; Fax 99 99 715 eMail: [email protected] Das offizielle Nachrichtenmagazin der Fördergemeinschaft der Querschnittgelähmten erscheint jetzt im vereinseigenen HUMANIS Verlag. Menschen mit Körperbehinderung haben viele gemeinsame Interessen, deshalb sollte der Blick auch über den Zaun der eigenen Betroffenheit hinausgehen. Der „Para“ bietet einen Mix aus Information, Kultur, Politik und Unterhaltung. Schmerz bei Querschnittlähmung Margarete „Gritli“ Blickensdörfer Gottfried-Keller Str. 54 • 40474 Düsseldorf tel 02 11-38 73 69 67 eMail: [email protected] Ständige Themen Urlaub Johann Kreiter Laubeweg 1 • 70565 Stuttgart tel 07 11-7 15 64 90 eMail: [email protected] Neue Ansprechpartner gesucht! Anfragen bitte an eMail: [email protected] Hilfsmittel Pflege Urlaub Auto Recht Menschen Planen und Bauen Verlag Humanis Rollstuhl & Co – Test the Best Organisation, Finanzierung und Hilfsmittel In Nah und Fern Solange es rollt – Vom kleinen Flitzer bis zum großen Van Diesen Abschnitt bitte ausfüllen, Tipps vom Anwalt ausschneiden, in einen ausPortraits, Sport und Spiel, Beruf Barrierefrei und alltagstauglich Zu unserem Programm gehören auch »B-Kids« »K-Journal« »FGQ-Info« GmbH ndheit für Gesu • se 15 • Silcherstras che Post • Deuts Mölsheim D-67591 lt • ZKZ lt bezah AG • Entge D 05475 5070 • ISSN 0723- 31 13 1 /. 2Jah0rgang Öffentlichkeitsarbeit Peter Mand Moorenstr. 1a 47669 Wachtendonk tel 0 28 36-971 44 28 eMail: [email protected] für behinderte junge Menschen Mensch und Krebs Informationsbroschüren der Fördergemeinschaft für Querschnittgelähmte in Deutschland. Bei Interesse fordern Sie bitte ein Probeheft an oder informieren sich telefonisch beim Verlag. Bestellcoupon rückseitig reichend frankierten Umschlag geben und einsenden an: Humanis Verlag für Gesundheit GmbH Silcher Straße 15 67591 Mölsheim oder faxen an: 0 62 43 - 90 35 69 Abotelefon: 0 62 43 - 90 07 04 Werden Sie Mitglied! JA! Ich möchte Mitglied im Freundeskreis der Fördergemeinschaft der Querschnittgelähmten in Deutschland e.V. werden. Ich erhalte 1/4 jährlich eine Informationsschrift, die mich unter anderem auch über alle laufenden Aktivitäten der Fördergemeinschaft informiert. Falls ich durch einen Unfall eine Querschnittlähmung erleide, erhalte ich als Soforthilfe 50.000 € mit entsprechender Abstufung bei Teilinvalidität. I M P R E S S U M PARAplegiker – Zeitschrift für Menschen mit Körperbehinderung HUMANIS Verlag GmbH Silcherstraße 15 · D-67591 Mölsheim Telefon: 0 62 43-900 704 Telefax: 0 62 43-903 569 [email protected] www.humanis-verlag.de ISSN 0723-5070 Name, Vorname Herausgeber Fördergemeinschaft der Querschnittgelähmten in Deutschland e.V. Eingetragen ins Vereinsregister Mannheim Nr. 11844 Geb.-Datum Straße Geschäftsführer Roger Kniel PLZ / Wohnort Marketingleitung Gisela Werner Folgende Familienangehörige melde ich für 15 Euro an: Name, Vorname Anzeigenbetreuung Point63 Media- und Verlagsservice Andreas Stoßberg Telefon: 02 12-2 33 52 65 Telefax: 02 12-2 33 52 66 [email protected] Straße / Wohnort Geb.-Datum Name, Vorname Straße / Wohnort Abobetreuung Probeheft Telefon: 0 62 43-900 704 94 Geb.-Datum Ich bin querschnittgelähmt ja nein Andere Behinderung: Spendenkonto 0 179 200, Deutsche Bank Ludwigshafen, BLZ 545 700 94 PARAPLEGIKER PARAPLEGIKER PARAPLEGIKER Rückseite beachten Ja! Ich möchte »PARAPLEGIKER«, die Zeitschrift für Menschen mit Körperbehinderung abonnieren, 4 Ausgaben jährlich für 15 € (Ausland 20 €) inkl. Porto & Versand. Vorname: Name: Redaktionsleitung (v.i.S.d.P.) Peter Mand Mitarbeit an dieser Ausgabe Johann Kreiter, Jürgen Wecke, Ralf Kirchhoff, Kasia, Barbara Früchtel, Herbert Müller, Almuth von Wietersheim, Arndt Krödel, Andreas Berghammer, Heike Stüvel, Christiane Jähnichen, Reinhard Wylegalla, Raimund Artinger, Hermann Sonderhüsken, RA Oliver Negele. Layout Eickhoff – Grafik & Design - Speyer Telefon: 0 62 32-62 93 20 Druck NINO Druck GmbH Im Altenschemel 21 67435 Neustadt/Weinstraße Erscheinungsweise vierteljährlich Straße / Hausnummer: PLZ / Ort: Ihr Rücktrittsrecht: Diese Bestellung kann innerhalb von 8 Tagen (Poststempel) schriftlich widerufen werden. Diesen Hinweis habe ich zur Kenntnis genommen und bestätige dies durch meine 2. Unterschrift. Unterschrift. Anzeigenschluss 3 Wochen vor Erscheinen. Anzeigen erscheinen unter Verantwortung der Auftraggeber. Es gelten die Mediadaten Nr.11 ab 1. Dezember 2011 Bezugsbedingungen Inland 15 EURO jährlich, Ausland 20 EURO jährlich, Einzelheft: Deutschland 4 EURO (jeweils inkl. 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